Aufruf an die Bauern⸗ schaft Uiernheims zur Bauernkundgebung am 16. ds. mts. in Heppenheim! Bauer und Bäuerin, es iſt Deine Pflicht dafür zu ſorgen, daß wenigſtens ein Mitglied Deiner Familie(Bauer, Bäuerin, Jungbauer und Töchter ſind eingeladen) ſich an der Kund— gebung beteiligt. Der Landesbauernführer erwartet, daß die Tagung nicht nur von den Vertretern der Ortsbauernſchaften beſucht wird, ſondern daß die geſamte bäuerliche Bevölkerung ſich an der Veranſtaltung beteiligt und ſich zur be— vorſtehenden Frühjahrsarbeit neuen Mut und Kraft holt. Große finanziellen Auslagen entſtehen nicht, da die Genoſſenſchaften zur Fahrt uſw. einen größeren Zuſchuß leiſteten. Die Abfahrt erfolgt mit Sonderzug gegen 1 Uhr mittags. Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenführer. Roos, L. O. F. Aufruf! An alle Landhändler und Mitglie der der Hauptabteilung IV des Reichsnährſtandes! Am Samstag, den 16. März findet in Heppen heim eine Kundgebung des Reichs nährſtandes ſtatt, wozu alle Landkauf leute eingeladen ſind. Beſonders auch zu der Sondertagung der Hauptabteilung[V in Hep penheim„Halber Mond“ um 10 Uhr lade ich alle Angehörigen der H. A. IV innerhalb der Kreisbauernſchaft Starkenburg-Süd dringenſt ein. Heil Hitler! gez. Michel, Beerfelden. Hauptabteilungsleiter Zur Bauernkundgebung! Es iſt Pflicht eines jeden Tabakpflanzers, Zuckerrübenbauers und Milchanlieferers, ſich 3 Stunden am 16. März freizumachen und an der Tagung teilzunehmen. Da der Ortsbauernführer zur Sonder— tagung bereits vormittags in Heppenheim ſein muß, wird Herr Ortsgruppenleiter Franzke die Bauern perſönlich nach Heppenheim begleiten und hoffen wir, daß die Bauernſchaft durch zahlreiche Beteiligung beweiſt, daß ſie treu zum Führer ſteht. Jeder Bauer mache ſich daher am Samstage frei! Opferbuch Tragt Euch noch dieſe Woche in das W. H. W.⸗Opferbuch ein! Bei der Eintragung in das Opferbuch am letzten Sonntag mußten infolge der übergroßen Beteiligung viele Volksgenoſſen und Volks— genoſſinnen umkehren. Das Opferbuch bleibt daher noch die ganze Woche über zum Eintragen offengelegt, und zwar: vom Dienstag, den 12. März ab jeden Tag von mittags 2—7 Uhr in der NS- Dienſtſtelle(neben dem Gaſthaus Fürſt Alexander); und am Sonntag, den 17. März von morgens 9 bis 6 Uhr abends. Die NS-Frauenſchaft beteiligt ſich ge ſchloſſen an der Eintragung. Daher richten wir auch an alle Frauen und Mädchen ſowie die jungen Männer die Aufforderung, durch ihre Eintragung in das Opferbuch ihren So— zialismus der Tat zu beweiſen, ſich damit einzureihen in die deutſche Volksgemeinſchaft und mitzuhelfen durch ihre Opfergabe an der Linderung der Not, die noch bei vielen unſerer Volksgenoſſen beſteht. Kein Name darf in dem Opfer buch fehlen! Die Einzeichnungen für das Opferbuch findet nur einmalig ſtatt und nicht all— monatlich, wie hier irrtümlicherweiſe das Ge— rücht kurſiert. Wer verkaufen will, in- Seriert im Viernheimer In zeiger BEE Leu pin-Creme und Feife vorzügliches Hautpflegemittel ſeit langen Jahren bewährt bei Flechle.Haufucken Ausſchlag, Wundſein uſw. fbrs-Uron k. Niehler Dr. Thompson“s Gehwan pulber felt feinjgungotrifiig genv. deren ernste Folgen vor. Wind und Wetter trotzen onftis: Sie mit diesem un- 55:40 075 öbertroffenen Mit bandit td: tel. Von Millionen merkwogogkg. im Gebrauch. WO pl AR Sci Zu haben bei Apotnehke M. Welzel Rathaus-Drogerie Peter os kopp. und wo plakate sichtbar Feüma Saalgersle sowie eichene Garlen- Plasten hat zu verkaufen Joh. Niebler, Adolf Hitlerſtraße 65. Kaufe und ſammle jedes Quantum Lumpen b. Alteisen Möchte die geſchätzte Einwohner- ſchaft bitten mein junges ein- heim iſches Unternehmen zu unterſtützen. 69. 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Alle Ka meraden erſcheinen heute Freitag abend um 8 Uhr im Gaſthaus zum Engel und nehmen die Ausführungen des Reichsredners des Volksbundes für das Deutſchtum im lande zur Kenntnis, Eintritt frei! Klee abend halb 9 Uhr Singſtunde. onntag). Erwarte Vollzähligkeit. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. V. N Großkampf der Geräteturner in Heidelberg 6 am Samstag, den 16. März. Abfahrt f punkt 7 Uhr mit Auto ab Lokal„Frei Wir bitten um zahlreiche Betei Heute Freitag abend Turnſtunde für Altersturner in der Sporthalle. älteren Turner werden gebeten, ſich reſt Die Turnleitung. Alle Läufer, die ſich am Waldlauf beteiligen, ſowie alle Leichtath— leten die das SA-Sportabzeichen erringen wollen, wollen ſich heute Freitag abend in Der Leichtathletenwart. Zuckerrübenbauern u. Milchanlieferer!“ Die Abfahrt zur Kundgebung nach Heppenheim erfolgt durch Sonderzug an der O. E.G. Samstag nachmittag 1,20 Uhr. Vorher 1 Uhr Antreten am Rathaus zum gemeinſamen Abmarſch unter Führung von Herrn d 5 rtsbauernführer, Knapp. moetratze Falsinett 9%190/ ane „ei lackiert nil Zugleder- 2 vom Spezialgeschösft ohr 1450 weill lackiert mit Zugleder- matratze Metallbatt 9%/ 5 10 0 1675 Metallbatt%%/ Num 7 Roat wald lackiert mit Lugledermatr. mit 27 50 voſtem Fußbrett 24³⁰ Sgegras- Matratzen 21³⁰ 19.270 243 Moll. Matratzen ö Kapok- Matratzen 2250[ 60. 30.- 45. 3880 Alle Alle Matratzen aus eigenen We- kstätten./ Autabeitungen von atratzen weren tachmäönnisen und vostelineft besorgt Sonntag beim Deekbetten%%% mit 6 Uu fed 33.25. 20d 15. 1150 Nissen% elt 2 f Fzeem 11. 7³⁰ 523 45⁰ 32 Belllsdeen Regung vorherige Anmeldung erbeten Eigene Fabrikat on von Steppdecken u. Daunendecken Aufarbeiten u. Meubezlehen wird fachgemäß und preiswert beiorgt Liebhol Das große Spezialhaus fü N 1, 2 H 1, 4 N 1, 13 KH 1. 14 r Betten und Aussteuern/ Gegr. 1889 Zur gefl. Beachtung! 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Einmzel⸗Berkauf der Zeitung von der eſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pig -H nzeige (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzergenpreiſe: Die legeſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſteren und des Polizeiamtes Plaßvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriehenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung. Druck u Verlag: J. Martin. Viernheim e 5 gr e eee 2. e Wir gedenken! Alles, alles habt ihr hingegeben Und geopfert euer freies Leben. Und das freie Land, das euch geboren, Nie vergißt es, daß es euch verloren. Nie vergißt es, daß ihr treu geblieben! Und in jedes Deutſchen Herz geſchrieben Steht am Tag, da ſich die Fahnen ſenken; Mir gedenken! Wir gedenken eurer, all ihr Reinen, Die ihr aus der Jugend Blülenhainen Siegesmutig ſeid hinausgeſchriklen Wie zum Feſte in das Kampfes Mitten, Die ihr ſtürmlet in der Feinde Reihen, Um dem Vaterlande euch zu weihen, Um ihm euer Herzblut froh zu ſchenken; Wir gedenken! Wir gedenken eurer, kreue Saſſen, Männer, die ihr Weib und Kind verlaſſen, Die ihr aus des Hauſes ſtillem Frieden Und von heim und herd und Hof geſchilden, Die ihr, fern ſchon von des Lebens Lenzen, Dennoch eiltekl zu des Landes Grenzen, Um vom Wehr die Wogen abzulenken: Wir gedenken! Wir gedenken eurer, all ihr Stillen. Die ihr, nach des Todes ſtarrem Willen. Schlummerk irgendwo im fremden Lande, Auf dem Meeresgrund, im Müſtenſande, Deren Gräber keine Blumen lehen, Keiner Muller fromme Tränen neten, Keiner Gattin heiße Zähren kränken: Wir gedenken! Wir gedenken eurer, ſchlichte Helden, Deren Taten keine Lieder melden, Denken eurer unter kauſend Schmerzen Alle, alle lebt ihr uns im Herzen, Alle, alle ſeid ihr unvergeſſen! Und voll Stolz, daß wir euch einſt base Mit den Fahnen ſich die Häupler ſenken: Wir gedenken! die große dankesſchuld „Daß ich die Hand noch rühren kann, Das dank ich dir, du ſtiller Mann. Der Leutnant d. R. Walter Flex ſchrieb dieſe Zeilen in ſeinem Gedicht„Die Dankesſchuld“. Daß wir leben, verdanken wir jenen zwei Millionen Toten Unſeres Volkes. Niemals können wir unſere Dan⸗ kesſchuld ihnen gegenüber abtragen, durch keine Denkmäler, durch keine Gedenkreden. Nur wenn wir ihr Vermächtnis in uns auſ⸗ genommen haben und ihren Geiſt im täti⸗ gen Leben unſerer Nation lebendig werden laſſen, haben wir das Recht, ihrer zu geden⸗ ken und ihres ſelbſtloſen Opfers uns zu rühmen. Wenn ihre Einſatzbereitſchaft nicht unſer Wille zur Arbeit geworden wäre, ihre Pflichterfüllung nicht unſer Pflichtbewußt. ſein, ihr Opfer nicht unſer Verzicht, dann wäre ihr Tod vergebens geweſen und wir 1 ihre Söhne und Brüder zu hei⸗ en. Fünfzehn furchtbare Jahre in Schande und Verrat ſchien das gewaltigſte Opfer eines Volkes, zwei Millionen ſeiner Beſten, vergeblich gebracht zu ſein. Als die grauen Soldaten heimkehrten von den Fronten, wo ſie ihre token Kameraden zurückgelaſſen hat— len, hatte man ihnen die Achſelſtücke und Kolarden abgeriſſen, die Fahnen in den Schmutz gezunen. unter denen ſie geſtürmt und geſtürzt waren. Vier Jahre hatten die ſtahlhelmbewehrten, todesmutigen Männer in Blut und Dreck geſtanden, über ſie waren die Feuerwalzen und Gasſchwaden hinweg— gegangen. Sie hatten alles überwunden, was einen Menſchen an dieſes irdiſche Leben binden kann. Neben ihnen hatte eine Mine die Kameraden zugedeckt, oder den Beton— klotz, der ſie ſchützte, umgeſtülpt. Neben ihnen hatten die Tankgeſchwader oder die Maſchinengewehre der Flieger ihre Kame— raden zerriſſen. Oft hatten ſie nicht ein Grab ſchaufeln können, mit einem Holzkreuz dar— auf, weil nichts mehr von dem eben noch blutvollen Daſein neben ihnen zeugte. Sie waren ſtumm und ſchweigaam geworben. Herr über die Materie, mit der Kraft ihrer Seele, die die Heimat in Jerwahn und Ver— führung verriet. Der Peſthauch der Revolle ſchlug ihnen entgegen, der ihnen ihre Ehre, das Letzte, was ſie beſaßen, nehmen wollte. Viele waren angeekelt, ſchwiegen, viele kämpften weiter in den Stoßtrupps Ober— ſchleſiens und den Sprengkommandos an der Ruhr, viele gingen in die nationalen Wehr— verbände und Parteien. Ihre Wege trenn— ten ſich ſcheinbar, in mehreren Säulen zo— gen ſie, in mehreren Kolonnen marſchierten ſie. Manchmal ſchien es ſo, als verſtünde! ſie einander nicht. Manchmal drohten ſie ſchwach zu werden, aber ihre Seele wander— te dann zurück an die Somme und vor Ver— dun, nach Polen und in den Karſt, wo die Gräber der Kameraden mahnten. Sie biſſen die Zähne aufeinander und kämpf— ten weiter. Bis einer von ihnen ſie wachtrommelte, ſie zuſammenriß. zuſammenſchmolz zu der ehernen Mauer, die vier Jahre hindurch ſchon einmal die Heimat rettete Und ſtützte: der Gefreite des großen Krieges mit dem ſchwarzen Krell auf der Bruſt: Adolf Hit⸗ ler. Nun iſt das Opfer der enotbſen Straße, die die Toten mit ihren überlebenden Ka— meraden ruhelos marſchierten nicht vergeb— lich. Ein Marſchſchritt dröhnt; hart und tapfer, ſelbſtlos und ſchweigſam, opferbe reit und tatſtumm wollen wir ſein— wie ſie, unſere Toten, vor deren Opfertod wir uns dankbar und dehmütig neigen und der uns Herz und Wille ſtärkt, ihr Vermächtnis hei— lig zu wahren und zu erfüllen. Eberhard hannah. Kamerad Harder Von Bruno Gierſche. Reminiſzere!— Da gehen unſere Gedan— ken weit gegen Abend und Morgen;— ge⸗ gen Süden und Mitternacht hinaus. Sie ſtehen in ernſtem Schweigen an den endlos langen Gräberreihen, die Deutſchlands edel— ſtes Kleinod bergen;— das feldgraue Heer unſerer Toten!— Sie alle, die dort draußen mit ihrem Opferblut die fremde Scholle geweiht haben, ſind vier Jahre hindurch unſere Kameraden, unſere Weggefährten geweſen! Wir waren mit ihnen ein Geiſt. ein Wille, ein Ziel! Und als ſie ſtarben, gaben ſie uns in ihrem Blutsopfer das neue Leben. Aus ihrem Blut ward Deutſchlands Auferſtehung gebo— ren!— Dieſe Gedanken werden immer am Sonn— tag Reminiſzere ſebendig werden! An dieſem Vorfrühlingstag feiert all das Vergeſſene und Totgeglaubte ein ſtilles Auferſtehen!— Am Sonntag Reminiſzere ſind wir alle wie— der das eine unbeugſame feldgraue Heer!— Vor mir liegen dann wieder ein paar vergilbte Blätter; kleine Feldpoſtbriefe ſind es, an denen die Grabenerde von Flandern kn Sie ſind das letzte Vermächtnis eines 8 ———ñ ñ¶t;d38̃ ⁊——— (Wagenborg⸗Biuldmater! Deulſche Kriegsgraberflätte in Cheppy(Frankreich). Mögen Jahrkauſende vergehen, ſo wird man nie von heldenkum reden und ſagen dürfen, ohne des deulſchen Heeres des Well. krieges zu gedenken. Dann wird aus dem 5 er der Vergangenheit heraus die je Fron! des grauen Stahlhelms ſichk⸗ bar werben, nicht wankend und nicht wei⸗ chend, ein Mahnmal der Unſterblichkeit. So⸗ lange aber Deulſche leben, werden ſie beden⸗ ken, daß dies einſt Söhne ihres Volkes wa⸗ ren. Adolf Hitler am Sarge Hindenburgs. eee eee amecaden, der draunen den Tod ſuch⸗ 1 auch fand.— 1916 war er mit dem letzten Erſatz in un⸗ ſere Kompagnie gekommen. Er hieß Herbert Harder und war Oberlehrer geweſen, ehe er als Kriegsfreiwilliger eingetreten. Irgend— wo in ſeinem Leben mußte eine dunkle Lücke geweſen ſein; denn niemals ſprach er von der großen Sehnſucht jedes Feldgrauen: von der fernen Heimat! Er ſchrieb niemals Brieſe und empfing auch keine. Aber wo es am heißeſten zuging, da ſtand Herbert Har— der. „Harder!“ ſagte manchmal der Kompag— nieführer,„Sie ſollten auch etwas auf Ihre Perſon Rückſicht. Es ſieht beinahe ſo aus, als ab ſuchen!“ „Ich tue nur meine nant!“ war ſeine kurze Und ſo blieb er ſich i ner verſchloſſenen Art; und war doch der beſte Kamerad in der Kompagnie, auf den man bauen und vertrauen konnte.— Dann kam eine böſe Nacht. Der Franz— mann zertrommelte unſere Stellung und drängte uns unter großen Verluſten in die dritte Linie zurück Harder wurde ſchwer verletzt— Und nun lag er neben mir, in dem verwüſteten Unterſtand, und wartete gefaßt auf das Ende. Schwer ging ſein Atem. Mühſam hob ſich ſeine aufgeriſſene Bruſt.„Trinken!— Ka— merad!“ bettelte er. Ich ſetzte ihm den Becher an die Lippen: er trank mit gieriger Haſt. „Iſt bald vorbei!“ flüſterte er dann mit einem dankbaren Blick. „Red' keinen Unſinn!“ verſuchte ich ihn zu tröſten.„Ueber'ne Weile kommt die Ab⸗ löſung, dann bringen wir dich ins Lazarett!“ Er ſchüttelte abwehrend den Kopf. „Könnt's euch ſparen!— Ich weiß, wie's um mich ſteht!“ Sein Antlitz veränderte ſich ſeltſam.„Kamerad!— Du!— Die Briefe in meinem Rock!— Die nimm an dich!— Ich hab' ſonſt niemanden!“ Er ſchwieg eine lange Weile. Das Reden wurde ihm ſchwer. Dann begann er noch einmal:„Mein Leben ſteht in den Briefen! — Da— in der Heimat,— da bin ich zer⸗ brochen!— Die da ſind anders wie wir!— Die da— verehren die falſchen Götzen!— Das Geld!— Den Stand!— Den Lug!— Da kam ich zu euch!— Hier war, was ich ſuchte!— Die Treue!— Die Ehre!— Das Licht— und die Wahrheit!— Aus dem Opferblut wird hier— ein neues Geſchlecht geboren!— Und wenn ihr einſt heimzieht, — dann werdet ihr die falſchen Götter ſtür⸗ zen!——“ Das waren ſeine letzten Worte. Er konnte ſie nicht zu Ende reden. Noch ehe die Ab⸗ löſung kam, war Herbert Harder tot.— Damals, im Unterſtand, hatte ich den Sinn ſeiner Worte nicht ganz begriffen. Ich ahnte bloß, daß zwiſchen ihnen und ſeinem Leben ein enger Zuſammenhang ſein müſſe. Viele Wochen ſpäter nahm ich wohl gelegentlich die Briefe zur Hand, die mir Harder als Ver— mächtnis hinterlaſſen hatte. Aber draußen an der Front erſchien mir ihr Inhalt ſo winzia.— ſo menſchlich klein, daß ich es (Fortſetzung im 2. Blatt) Lokale 5onntagsgedanken Reminiſcere, der zweite Sonntag der 40tägigen Faſtenzeit.„Herr, denk an deine Güte, dein Erbarmen“. Wenn ſchon der Pfalmiſt mit dieſen Worten voll Vertrauen in ſeiner Nol zu Gott aufblickte, obwohl Chri⸗ ſtus noch nicht auf Erden erſchienen war, um wieviel mehr müſſen wir Chriſten voll ſtark⸗ mütigen Glaubens ſein. Chriſti Leben, Leiden, Sterben und Auferſtehen hat uns das Rätſel aller Not und allen Leides enträtſelt und ge⸗ löſt. Durch Chriſti Kreuz und Tod iſt jedes Menſchenleid und Menſchenſterben verklärt, hat Leid und Tod den bitteren Stachel verloren. Wer Chriſtus anhängt im Glauben und Ver⸗ trauen, der kann nicht zuſchanden werden, der kann nicht am Leben und an des Lebens Laſt zerbrechen, der wird gleich dem Apoſtel Paulus immerdar ſtehen in Gottes Kraft: bei Ehre und Schmach, bei übler Nachrede und bei Lob, als Sterbender und dennoch lebend, gezüchtigt und doch nicht getötet, betrübt und doch immer freudig, und doch viele berei— chernd, ohne Beſitz und doch alles beſitzend. Der chriſtliche Glaube führt uns nicht nur nach Golgatha, ſondern immer wieder auf den Tabor, nicht nur auf den Oelberg, ſon— dern auch auf leichte Bergeshöhen der Ver⸗ klärung, nicht nur in die Karfreitagsnacht, ſondern auch in den Oſtermorgen. * * Das Opferbnch liegt nur noch mor⸗ gen Sonntag in der NSV.-Geſchäftsſtelle zur Einzeichnung offen. Wer noch nicht gezeichnet hat, tue dies ſofort. Jeder ſoll, jeder muß helfen. Auch die kleinſte Gabe iſt willkom— men. Zeichne ſich daher jeder ein. * Achtung! Gottesdienſt. Wegen der Heldengedenkfeier findet morgen der kathol. Gottesdienſt in der Marienkirche bereits um 8.15 Uhr, das Hochamt bereits um 9.30 Uhr ſtatt. * 75 Jahre! Am Sonntag, den 17. März, feiert unſer ehrenwerter Mitbürger, Herr Jakob Faltermann 5., am Tivoli, ſei— nen 75. Geburtstag. Gleichzeitig dreifaches Jubiläum, nämlich: 25 Jahre ledig, 25 Jahre verh. und 25 Jahre Witwer. Derſelbe hat ein arbeitsreiches und vom Schickſal ſchwer betroffenes Leben hinter ſich. Von 13 Ge— ſchwiſtern iſt er noch allein. 1910 ſtarb ſeine Gattin nach langjährigem Leiden, 1914 muß⸗ ten ſeine fünf Söhne in den Weltkrieg, wovon zwei auf dem Schlachtfelde verblieben. Der älteſte Sohn verunglückte in Cannſtadt und ſeine einzige Tochter war während des Krie— ges in der Krankenpflege tätig. Jetzt lebt er bei ſeinem Sohne Michael und nimmt an allen Ereigniſſen regen Anteil. Möge ihm der liebe Gott noch einen ruhigen Lebensabend bereiten. 70 Jahre alt. Herr Johann Kempf 8., Adolf Hitlerſtr. 26 kann am Montag, den 18. März 1935 in noch körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit die Vollendung ſeines 70. Lebensjahres feiern. Dem greiſen Geburts— tagskind aus dieſem Anlaſſe unſere herz— lichſten Glück- und Segenswünſche und alles Gute zu einem freudvollen Lebensabend. * Farbwarenhandlung. Die Herren Kühlwein und Gärtner haben im Hauſe Ehatt, Bürſtädterſtr. 3 eine Farbwarenhandlung er- öffnet und halten ſich der werten Einwohner— ſchaft beſtens empfohlen. Siehe Inſerat. * Die Entſcheidungsſpiele gegen Kirchheim wurden geſtern abend in einer Sitzung in Friedrichsfeld feſtgelegt. Das 1. Spiel findet in Viernheim am 31. März und das Rückſpiel in Kirchheim am 7. April ſtatt. Gewinnt Viernheim dieſe Spiele, ſo ſind ſie Bezirksmeiſter von Unterbaden und Kirchheim iſt aus dem Wettbewerb um die Gauliga ausgeſchieden. Gewinnt Kirchheim, ſo darf Viernheim doch um den Aufſtieg zur Gauklaſſe mitſpielen, da die„Grünen“ ſich dieſes Recht durch Erringung der Gaupokal⸗ meiſterſchaft geſichert haben. a. Blutreinigung als Frühjahrs kur „Wenn der Frühling auf die Berge ſteigt“, beginnt man von„Frühlingskuren“ zu ſprechen. Gewöhnlich verſteht man darunter gewiſſe„Blutreinigungskuren“, Solche Blutreinigungskuren werden von vie⸗ len Leuten, die ſie meiſt ſelbſt durchgemacht haben, ſehr empfohlen, nur daß es darüber keine einheitlichen Vorſchriften gibt. Ein jeder faſt hat für ſeine Blutreinigungskur ein an⸗ deres Mittel angewandt: bald ſind es Pil⸗ len, bald iſt es ein aus verſchiedenen Heil⸗ kräutern zuſammengeſetzter Tee, bald ſind es beſtimmte Tränklein, deren Miſchung manch⸗ mal altes Familiengeheimnis iſt und nur an gute Freunde und Bekannte weitergeſagt wird. Die Lehre von der notwendigen Reinigung des Blutes ſtammt aus der Zeit, in der man ſehr viele Krankheiten aus einer Verunreini⸗ gung des Blutes durch ſchädliche Stoffe erklä⸗ ren zu können glaubte; vielfach herrſchte die Anſicht, daß das Blut dieſe ſchädlichen Stoffe aus ſich ſelbſt erzeuge. Nach dem heutigen Silunbe der medtiziniſchen Wiſſenſchaft weiß man jedoch, daß viele Krankheiten, die man einſt aus dem Blute entſtehen ließ, andere Urſachen haben; ferner weiß man, daß eine krankhafte Beſchaffenheit des Blutes erſt die Folge anderweit entſtandener Störungen ver⸗ ſchiedener Organe oder die Folge der Auf⸗ nahme ſchädlicher Stoffe von außen her iſt. Natürlich muß man dafür ſorgen, daß das Blut rein erhalten bleibt. Eine ſchlechte Be⸗ ſchaffenheit des Blutes läßt ſich jedoch meiſt nur durch Beſeitigung ihrer Urſachen heilen, wobei allerdings geſagzt werden muß, daß die Erkenntnis und die Beſeitigung der Ur⸗ ſachen ſelbſt dem Arzt nicht immer möglich iſt. Ganz im allgemeinen ſei feſtgeſtellt, daß zur guten Blutbeſchaffenheit am meiſten eine gute, einfache Koſt, reines Waſſer als Ge⸗ tränk, reine friſche Luft, gute Hautpflege und eine geregelte körperliche und geiſtige Tätig⸗ keit verhelfen. Stoffwechſel- und Blutreinigungskuren zu gegebener Zeit— es braucht durchaus nicht immer im Frühjahr zu ſeln— können aber unter allen Umſtänden richtig und wichtig ſein, wenn ſie in vernünftiger Weiſe durch⸗ geführt werden. * * ͤ Gegen Schwarzarbeit beim Woh- nungsumzug. Von der Reichsbettiebsge⸗ meinſchaft Verkehr und öffentliche Betriebe iſt ein Aufruf ergangen, bei Vergebung von Umzugsaufträgen nur ſolche Unternehmen zu berückſichtigen, die die Gewähr dafür bieten, daß ſie alle geſetzlichen Verpflichtungen er— füllen und ſich voll in den Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit ſtellen. Leider würden immer wieder gedankenlos Umzüge an Perſonen vergeben, die mit dem Möbeltransporige— werbe garnichts zu tun hätten. Die Feſt⸗ preiſe des ordentlichen Transportgewerbes würden dabei rückſichtslos unterboten. Den Preis-Saboteuren gelte der Kampf der Ve— hörden und zuſtändigen Organiſationen, und ſie darin zu unterſtützen, ſei Pflicht eines jeden verantwortungsbewußten deutſchen Volksgenoſſen. 0 Ein Verurteilter feiert ſeine Hinrichtung! Einen eigenartigen Gedenktag feierte un— längſt im Staate Miſſiſſippi der neunundfünf⸗ zigjährige Will Purvis, nämlich den Tag, an dem er vor 40 Jahren hingerichtet werden ſollte und, ſchon unter dem Galgen ſtehend, um Haaresbreite dem Tode entging. Als Achtzehnjähriger war Purvis wegen eines Mordes— den er in Wirklichkeit gar nicht begangen hatte— zum Tode durch den Strang verurteilt. Die Hinrichtung ſollte in aller Oeffentlichkeit auf einem kleinen Platze ſeines Heimatortes ſtattfinden. Dem Geiſtlichen, der den Verurteilten auf ſeinem letzten Gange be— gleitete, hatte Purvis ſeine Schuldloſigkeit mit- geteilt, und jener hatte, als der arme Sünder bereits unter der todbringenden Schlinge ſtand, den Himmel mit lauter Stimme um ein Wun— der gebeten, um den jungen Mann, falls er wirklich unſchuldig wäre, zu verſchonen. Der Henker drückte nun den Hebel, der die ver— hängnisvolle Falltür hielt, und Purvis hätte, mit der Schlinge um den Hals, in die Tiefe ſtürzen ſollen. Aber aus irgendeinem Grunde verſagte die Vorrichtung, und zur größten Verwunderung der 4000 Zuſchauer ereignete ſich nichtsbeſonderes. Purvis ſtand ruhig oben unter dem Galgen. Man wollte einen neuen Verſuch machen, das Urteil zu vollſtrecken. Doch dagegen erhob ſich ein ſolcher Sturm der Entrüſtung, daß man den auf ſo ſeltſame Weiſe dem Tode Entgangenen fortführte. Spä⸗ ter wurde die Todesſtrafe dann in lebensläng⸗ liches Zuchthaus umgewandelt. Purvis hatte das Glück, die furchtbare Strafe nicht ver⸗ büßen zu brauchen. Nach 5 Jahren nähmlich bekannte ein anderer, den Mord begangen zu haben. Eine ſofort aufgenommene neue Un— terſuchung zeigte die Richtigkeit ſeiner An— gaben, und Purvis wurde in Freiheit geſetzt. Er hat wohl Grund, den verhängnisvollen Tag vor vier Jahrzehnten gebührend zu feiern. 151 Waſſerenthärten beim Waſchen! Es iſt kein Zufall, daß unſere Groß⸗ mütter ſich mit ſoviel Liebe das ſchöne weiche Regenwaſſer zum Waſchen ſammelten. Sie wußten, daß im harten Brunnen⸗ und Lei⸗ tungswaſſer Waſchmittel und Seife lange nicht ſo wirkſam ſind als im weichen.„Hartes Waſſer frißt Seife“ pflegte Großmutter zu ſagen und nahm deshalb am liebſten das weiche Regenwaſſer zum Waſchen. Die Regentonne iſt zwar heute aus un⸗ ſeren Städten faſt ganz verſchwunden aber dafür hat 05 deutſche Wiſſenſchaft Mittel und Wege gefunden, das harte Brunnen- und Leitungswaſſer in ſchönes weiches. zu verwandeln. Man braucht nur vor Be⸗ reitung der Waſchf voll Bleichſoda im Wa dadurch wird darin enthaltene Härte(d. i. der Kalkgehalt) beſeitigt, und das Waſſer wird weich und zum Waſchen brauchbar. Man merkt den Erfolg Schaumbildung, weil nach der Enthär⸗ tung keine Seife mehr durch Kalk verloren geht! Bekanntlich müſſen die zur Waſchmittel⸗ und Seifenherſtel ung erforderlichen Oele gegen Deviſen aus dem Ausland bezogen werden— deshalb iſt das Weichmachen des Waſſers mit Bleichſoda nicht nur ein Gebot der Spar⸗ ſamkeit im eigenen Haushalt, ſondern zu⸗ gleich eine volkswirtſchaftliche Notwendigkeit. Denkt an unser Heimatmuseum! Aller Anfang iſt ſchwer. So geht es auch mit unſerem neugegründeten Heimatmuſeum, das im Erdgeſchoß der Schillerſchule unter⸗ gebracht iſt. Was ſeither für dasſelbe erwor⸗ ben wurde, hält ſelbſtredend keinen Vergleich mit benachbarten alten Heimatmuſeen aus, muß aber immerhin als recht intereſſant, ſehenswert und aufſchlußreich für die Ver⸗ gangenheit bezeichnet werden. Berechtigte Hoff⸗ nung auf weiteren Zuwachs gibt uns die Enk⸗ rümpelung der Bodenkammern, die nächſte Woche durch den örtlichen Luftſchutzbund ein⸗ ſetzt. Wir bezweifeln nicht, daß bei dieſer Ge⸗ legenheit mancher anſcheinend wertloſe Alter— tumsfund gemacht wird, der achtlos beiſeite geſchoben wurde und nunmehr in unſerem Heimatmuſeum ſeine Auferſtehung feiern ſoll. Die Entrümpelung der Bodenkammern darf unter keinen Umſtänden eine Vernichtung vor— gefundener Heimatwerte bedeuten. Die mit der Durchführung beauftragten Hauswarte des Reichsluftſchutzbundes werden deshalb dring⸗ end gebeten, ein ſcharfes Augenmerk auf alte Sachen zu werfen, die möglicherweiſe einen Kultur- oder Heimatwert haben könnten. In unſcheinbaren verſtaubten Hölzern entdeckt of der Volkskundler alte intereſſante Brauch⸗ tumsgegenſtände mit ſchönen alten Schnitzerei⸗ en. Es finden ſich vergilbte Bücher, Papiere und Akten, aus denen der Heimatforſcher häufig wertvolle Aufſchlüſſe entnehmen kann. Auch in alten Möbelſtücken, die unſcheinbar grau und verſchmutzt auf den Böden lagern, findet man nicht ſelten prächtige Stücke, die mit ein wenig Liebe und Sorgfalt aufge⸗ friſcht, ihr altes ſchönes Kleid wieder zeigen und uns Zeugen von vergangenem kunſthand⸗ werklichem Schaffen werden können. Alle Beſitzer von brauchbaren Altertumsſachen werden bei die- ſer Gelegenheit herzlichſt gebeten, ihre Heimatliebe dadurch zu be⸗ kunden, daß ſie unſer Heimatmu⸗ ſeum bereichern helfen. Ganz be— ſonders wertvolle Sachen können auch als Leihgaben gegeben werden. Den Beſitzern wird dann ein Rewers ausgeſtellt, in wel— chen ihnen das Eigentums recht zugeſi⸗ chert wird. Für die Gemeinde: Bechtel, Bürgermeiſter Für den Reichsbund Volkstum und Heimat Ortsgruppe Viernheim: Roos, Lehrer Für den Verſchönerungs- und Verkehrsverein Mayr, Rektor i. R. . Ojernheimer Sport Das letzte Verbandsſpiel: Phönix Manheim— Amieitia Viernheim Auf dem Phönixplatze ſteigt morgen das letzte Spiel der Verbandsrunde 1934⸗35 geg. Phönix Mannheim. Schon ſeit Monaten ſind die„Grünen“ nicht mehr geſchlagen woden und haben in elanvoller Weiſe die Meiſter⸗ ſchaft von Unterbaden⸗Weſt errungen, ſodaß auch morgen beſtimm mit einem Sieg gerechnet werden muß. Das letzte Spiel darf nicht verloren gehen, wenn auch die Punkte zur Meiſterſchaft nicht mehr notwendig ſind. Des⸗ halb ihr Grünen nochmals mit Energie an das Schlußſpiel, damit die Meiſterſchaft mit ei⸗ nem Siege gefeiert werden kann.— Am kom⸗ menden Sonntag, den 24. März iſt das große Freundſchaftsſpiel gegen den badiſchen Meiſter VfR Mannheim, da wird gewiß kein Sport⸗ freund fehlen. Am 31. März findet auf dem Waldſportplatz das 1. Spiel um die Bezirks⸗ meiſterſchaft gegen Kirchheim ſtatt. Das Rück⸗ ſpiel iſt am 7. April in Kirchheim. Zur allgemeinen Orientierung ſei hier geſagt, daß wenn Viernheim dieſe Spiele verlieren ſollte, es trotzdem um den Aufſtieg zur Gauklaſſe mitſpielen darf und dies auf Grund der Gau⸗ pokalmeiſterſchaft. 115 an einer weſentlich beſſeren Am Sonntag Turnerelf kann mit einem S ſchaft ſicherſtellen! Wird es ihr So ohne weiteres nicht! Denn w nicht noch vom Vorſpiel e tl des Gegners in Erinnerung? Es wird ein heißes Ringen um Sieg und Punkte geben, denn verliert Grün⸗Weiß dieſes Treffen, ſo iſt es in der Meiſterſchaftsfrage ausgeſchaltet. Die Mannheimer ſind ſich dieſer Tatſache voll⸗ auf bewußt und werden nichts unverſucht laſ⸗ ſen, aus dieſem Treffen als Sieger hervorzu⸗ gehen. Deshalb, ihr elf Spieler vom Turnver⸗ ein, zeigt euch von euerer beſten Seite und geht einig und geſchloſſen in den Kampf! Der eine Gedanke muß euch ſtets beherrſchen: Noch zwei Punkte und die Meiſterſchaft iſt ſicher! Handelt danach! Auch die Anhänger wollen 1 Entſcheidungskampf nicht verſäumen und recht zahlreich unſere Mannſchaft begleiten. Das Vorſpiel trägt unſere 1. Schüler⸗ manſchaft aus. Die 2. Mannſchaft, die am vergangenen Sonntag die gleiche von Sand— hofen in überzeugender Weiſe(4:10) abfer⸗ tigte, iſt ſpielfrei und begleitet die 1. Mann⸗ ſchaft. Mit dem Auto 1.30 Uhr ab Frei⸗ ſchütz können noch eine Anzahl Handballfreun⸗ de befördert werden und bitten um zahlreiche Begleitung unſerer Mannſchaft. * Winterhilfswerk der Sportfechter! Die große ſoziale Tat des Winterhilfs⸗ werks im Vorjahre iſt den deutſchen Sport⸗ fechtern Anſporn und Verpflichtung, ſich mit allen Kräften für eine ſiegreiche Durchfüh—⸗ rung des Kampfes gegen Hunger und Kälte einzuſetzen. Auf Anordnung des Fachamtslei— ters greifen daher alle Fechter und Fechterin⸗ nen, die dem Deutſchen Reichsverband für Leibesübungen angehören, am morgigen Sonn⸗ tag zur Waffe, zur Linderung der Not der ärmſten Volksgenoſſen. Das deutſche Fechten hat morgen unter Beweis zu ſtellen, daß es Männer und Frauen genug hat, die beſeelt ſind von dem einen Willen, im edlen, ritter— lichen Waffenſpiel Großes und Gutes zu leiſten, nicht als Selbſtzweck, ſondern als Dienſt an Volk und Vaterland. Arbeit im Ge⸗ wande der Freude, Kampf unter Einſatz aller Kräfte, zum Sieg über die Gegner unſeres Volkes: Hunger und Kälte, werden den in allen Städten des Reiches durchzuführenden Tournieren das beſondere Gepräge verleihen. Der Viernheimer Fechtelub von 1932 in Verbindung mit der Fechtabteilung des Turnvereins v. 1862 Weinheim ver⸗ anſtaltet morgen nachm. 3 Uhr im„Engel— ſaal“ ein Fechttournier, bei dem die zur Ver⸗ fügung ſtehende Aktivität beider Vereine ſamt und ſonders auf den Plan treten wird Der im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtehende Mann⸗ ſchaftskampf zu 4 Mann im Florettfechten, wird an Spannung nichts zu wünſchen übrig laſſen, da Weinheim über gute und erfahrene Fechter verfügt, die bei den Hieſigen harten Widerſtand finden werden. Schaugefechte im Kampfdegen und im leichten Säbel werden dem Zuſchauer einen kleinen Begrikf von der Schönheit und Feinheit des Sportfechtens ge⸗ ben können. Das Florettfechten der Fechter⸗ innen des TV 1862 Weinheim wird ein würdiger Abſchluß der Veranſtaltung bilden und ſoll zeigen, daß das ungefährliche Spiel mit der Waffe, das eine Frau in ihrer Anmut ebenſogut beherrſchen kann wie ein Mann, der ideale Sport der Frau iſt. Ein Beſuch der Veranſtaltung kann im Intereſſe des großen ſozialen Werkes un⸗ ſeres Führes und Reichskanzlers nur em⸗ pfohlen werden. Die Fechter kun das ihrige und bringen neben Mühe und Arbeit noch finanzielle Opfer, es wird jedoch Aufgabe der Viernheimer Bevölkerung bleiben, die Fechter in ihren Beſtrebungen zu fördern und zu un⸗ terſtützen. Der Eintritt beträgt nur 0.25 RM. einſchl. Sportgroſchen und fließt reſtlos der Winterhilfe zu. dme Eintopfſonntag. Anläßlich des mor⸗ gigen Eintopf⸗Sonntag, der letzte für den Winter 1934⸗35, veröffentlichen wir an⸗ Fee ein kleines Gedicht, das die Opfer⸗ reudigkeit der Bevölkerung für arme und bedürftige Volksgenoſſen ſteigern ſoll: Es ſtand ſchon immer in der Bibel, Es ſei der Geiz das größte Uebel, Drum Menſchenkinder geizet nicht, Wenn's euch an Gütern nicht gebricht. Weiter ſteht dort geſchrieben, Man ſoll auch ſeinen Nächſten lieben. Drum ſeid barmherzig gebt mit Luſt, Dann wohnt die Lieb in euerer Bruſt. Liebt nicht der Erde Gold, das Geld! Wo dies regiert iſt nicht die Welt, Die Zeus den Menſchen gab zu Teilt ſie— Sonſt wird ſie un Anſere Helden „Immer bleibet Euch Name und Ehr und ewiger Nachruhm.“ Faſt 21 Jahre ſind nun ſchon ſeit dem Ausbruch des Weltkrieges vergangen. Und nahezu 17 Jahre ſeit ſeinem unglücklichen Abſchluß. Die Soldaten von damals— auch die jüngſten Jahrgänge—, die den Krieg über⸗ lebten, ſind längſt in die reiferen Mannes⸗ jahre eingetreten. Eine junge Generation wächſt heran, die nur noch unbeſtimmte oder gar keine eigenen Erinnerungen mehr an die Kriegsjahre hat. Eines aber werden Alte und Junge, wird die ganze Nation allezeit treu bewahren: das Gedenken an jene Män⸗ ner, die während des Weltkrieges in den Tod gingen, auf daß Deutſchland lebe. Die⸗ ſem Gedenken hat das Dritte Reich den Vor⸗ ſrühlingsſonntag mit dem Namen„Remi⸗ niſzere“, zu deutſch:„Erinnert Euch!“, geweiht. Laßt uns darum das Buch der Erinnerungen an die Toten des Weltkrieges aufſchlagen. Der Winter iſt überwunden! Dein letztes Eintopfopfer am nächſten Sonnkag muß das Werk des Winterhilfswerkes krönen helfen. Millionen deutſcher Männer und Jüng⸗ linge ſind im großen Ringen der Völker zu den Fahnen ihres Volkes geeilt. Keiner von ihnen hat gefragt nach Stand und Partei, nach Herkunft und Zukunft— ieder hat ſich willig eingeordnet, um die Heimat zu ſchir⸗ men, das Vaterland zu retten und die Na— tion zu erhalten. Zwei Millionen von den Männern, die ſich einſetzten in eiſerner Pflichterfüllung,„wie das Geſetz es befahl“, ſind nicht wiedergekehrt. Sie liegen in den Maſſengräbern von Weſt und Oſt, ſie ſtarben in den Lazaretten oder auf hoher See— überall in den vielen Ländern, die Kriegs⸗ ſchauplatz waren, liegen deutſche Helden be⸗ graben. Ihnen allen gilt heute unſer ehrfürchtiges Gedenken. Ihr Opfer war groß. Denn ſie gaben ihr Leben für die Brüder. Aber die⸗ ſes Opfer iſt nicht vergeblich geweſen: wäre es nicht gebracht worden, dann wäre der Tag, da das deutſche Volk aus dunklen Tie⸗ fen wieder ſeinen Weg zur Höhe fand, nicht angebrochen, weil die Feinde ihr Ziel, die Vernichtung Deutſchlands, erreicht hätten. So aber ſind alle Angriffe an der lebendigen Schutzmauer zerſchellt, die das deutſche Heer für die Grenzen der Heimat gebildet hat. Daß aus allen Erdteilen die Feinde kamen und vier Jahre hindurch auf Deutſch— land einſtürmten, und daß trotzdem der Feind nicht ins Land kam, das iſt das Ge— waltigſte an der großen Schickſalstragödie 1914/18. Wer ſelber als Frontſoldat draußen gewe— ſen iſt, weiß, daß das Heldentum des moder- nen Krieges jeder Romantik bar iſt. Der Tag des Frontſoldaten war zumeiſt ſo grau und ſchlicht wie ſeine Uniform. Nicht immer war es dem unbekannten und ungenannten Kämpfer beſchieden, im Angriff, im Stoß⸗ irupp, auf der Patrouille oder im Nah⸗ kampf Taten zu vollbringen, die ſich über das Einerlei des harten und entbehrungs⸗ vollen Dienſtes erhoben. Taten, wie die un⸗ ſerer Kampfflieger und U-Boote traten in den Vordergrund, ja, ließen die tägliche und ſtündliche Aufopferung des Grabenſol⸗ daten oft vergeſſen. Und doch war ſchließ⸗ lich er es, der im Trommelfeuer ſtandhielt, der in wankenden Schützengräben ungeach⸗ tet aller Todesgefahren, ſeine verſchütteten Kameraden ausgrub, der tage- und wochen⸗ lang den Hagel der ſcharfen Geſchoſſe über ſich ergehen ließ, um dann im Augenblick des Angriffs entſchloſſen zum Sturme anzu⸗ treten, oder bei der Abwehr des Gegners zäh um jeden Fußbreit Bodens zu ringen. J E 89 Paris, 15. März. In der franzöſiſchen Kammer fand die an⸗ gekündigte große Ausſprache über die Ver⸗ längerung der Militärdienſtzeit ſtatt, der eine leidenſchaftliche Auseinanderſetzung in der Pariſer Preſſe vorangegangen war. Im Mittelpunkt der Erörterung ſtand die Ver⸗ leſung einer längeren Erklärung durch Mi⸗ niſterpräſident Flandin. In der vorhergegangenen Vormittags⸗ ſizung waren entgegen dem Wunſche der Regierung auf Vertagung zwei Interpella⸗ tionen über die Zwiſchenfälle beim Empfang des öſter⸗ reichiſchen Bundeskanzlers und Außſen⸗ miniflers behandelt worden. Außenminiſter Lava! betonte in dieſem Zuſammenhang, daß, ab⸗ eſehen von der herkömmlichen Gaſtfreund⸗ 5 Frankreichs, ſchon der Anlaß des Be⸗ uches des öſterreichiſchen Bundeskanzlers und ſeines Außenminiſters allein die beiden Staatsmänner vor gewiſſen Angriffen hätte ſchützen müſſen. Sie ſeien nach Paris ge— kommen, um den Donaupakt und verſchie⸗ dene mit der Aufrechterhaltung des Friedens in Mitteleuropa zuſammenhängende Fra⸗ gen zu beſprechen. Frankreich habe ſich nicht in die Politik des Bundeskanzlers Schuſch⸗ nigg einzumiſchen und ſich nicht mit dem in⸗ 95 Regime der anderen Völker zu befaſ— en. Ein kommuniſtiſcher Abgeordneter hatte ſeine Genugtuung darüber geäußert, daß die Ankunft des Bundeskanzlers Schuſchnigg in Paris dem franzöſiſchen Volke die Gele⸗ genheit gegeben habe, eine Kundgebung ge— gen den öſterreichiſchen Faſchismus zu ver— anſtalten. Eine Anſpielung des Kommuni— ſten auf die Frage der Habsburger Reſtauration veranlaßte Außenminiſter Laval zu der Er⸗ klärung, er halte ſeine Auskunft aufrecht, daß die Frage der Reſtauration der Habsburger nicht beſprochen worden ſei. In dieſer Frage ſtimme die Politik Frankreichs voll und ganz mit der Politik ſeiner Freunde von der Klei— nen Entente überein. In der mit Spannung erwarteten Nach⸗ mittagsſitzung waren die Tribünen und Di— plomatenlogen bis auf den letzten Platz ge— füllt. Miniſterpräſident Flandin beſtieg, auf einen Stock geſtützt, die Redner— tribüne und verlas die Erklärung der Re⸗ gierung über die Frage der Militärdienſt— zeiterhögung. Das Problem der rekruten— armen Jahrgänge, ſo heißt es in dieſer Er— klärung, hat die Regierung ſeit langem be— ſchäftigt. Die Zahl der Einberufenen, die gewöhnlich 230 000 Mann beträgt, wird von 1936 bis 1940 auf einen Durchſchnitt von 118000 Maun fallen. Als das Geſetz vom 31. März 1928 verkündet wurde, das die Grundlage unſerer Militärorganiſation darſtellt, war die Hoſſ⸗ nung geſtattet daß vor dem Abſchnitt der rekrutenarmen Jahrgänge die internationale Organiſation der Sicherheit die Beſchrän— Wie oft haben auch wenige Geſchütze mit ihren Kanonieren einer Uebermacht des Feindes zum Trotz weiter gefeuert bis zur letzten Granate, um ihre Kameraden in der vorderſten Linie zu decken! Und dieſes unverzagte, todesmutige Aus— harren iſt es letzten Endes geweſen, das die Heimat vor dem Einbruch der Feinde be— wahrt hat. Das deutſche Heldentum der Kriegsjahre von 1914/18 war kein Rauſch, ſondern Dienſt und Pflicht, Ehre und Hin— gabe, Vaterlandsliebe und Treue bis hinein in den Tod. Weil es ſo war, bekennt ſich das deutſche Volk mit ſeinem Führer und Reichskanzler zu einer Politik des Friedens und zollu ſoll län kung und Herabſetzung der Rüſtungen möglich machen würde. Dieſe Hoffnung hat ſich nicht nur nicht verwirklicht, ſondern die 177 0 Frankreichs hat ſich vollſtändig geän⸗ ert. Nach einſeitiger Auslegung der Abrü⸗ ſtungsbeſtimmungen des Verſailler Vertra⸗ 1 70 fuhr der Miniſterpräſident dann fort: „Als nuch dem Abgang Deutſchlands von Genf die Aufrüſtung dieſer großen be⸗ nachbarten Macht in verſchiedener Form und in weitem Ausmaße troß der Beſtimmun— gen des Teiles 5 des Vertrages von Verfail— les in dem Augenblick fortgeſezt wurde, wo die Effektiven der deutſchen Armee erheblich erhöht ſind durch einſeitigen Beſchluß, dem die franzöſiſche Regierung ihre Zuſtimmung ebenſo wenig gibt wie die engliſche, kann Frankreich es ohne Gefahr für die Landes⸗ verteidigung nicht zulaſſen, daß die Effek⸗ tiven ſeiner Armee geringer werden, als durch das Geſetz vom 31. März 1928 vorge⸗ ſehen war, zu einer Zeit, als die deutſche Aufrüſtung offiziell in den von dem Frie⸗ densvertrag beſtimmten Grenzen geblieben war. Den kaſernierten und ſofort verfügbaren 480 000 Mann in Deutſchland, zu denen zahlreiche vormilitäriſche oder militärähn⸗ liche Abteilungen hinzutreten, die von dem Effektivkomitee in Genf als unvereinbar mit einer gerechten Beſchränkung der Rüſtungen erklärt worden ſind, können wir zu Beginn des Jahres 1935 nur 278 000 Mann entge⸗ genſtellen, die jederzeit auf dem Gebiete des Mutterlandes verfügbar ſind. Nach den allen bekannten Plänen wird Deutſchland im Jahre 1936 mindeſtens über 600 000 Mann verfügen. Frankreich wird gleichzeitig infolge des Beginns des rekrutenarmen und unter der Jeitabſchnitts Vorausſetzung, daß unſere Hoffnungen auf die Einſtellungen von Ka⸗ pitulanten zum Teil in Erfüllung gehen und unter Berückſichtigung der durch die Aus⸗ gleichsmaßnahmen erzielten jährlichen Er⸗ höhung auf 208 000 Mann ſinken. Ein der⸗ artiger Unterſchied iſt unzuläſſig, ſelbſt wenn man zu dieſen 208 000 Mann die 72 000 der im Mutterlande ſtehenden, aber als Re⸗ ſerve für unſere Ueberſeeſtreitkräfte beſtimm⸗ ten mobilen Streitkräfte zählt. Frankreich bleibt der Politik der Feſtigung des Friedens und der Organiſierung der in— ternatianalen Sicherheit treu. Die rung ſtellt aber, ebenſo wie es die liſche Regierung in ihrem feſt, daß noch ein weiter Weg zurückzulegen iſt, bis man eine abſolute Sicherheit findet, ohne hinter ſich die Mittel haben zu müſſen, um ſich gegen einen Angriff zu verteidigen. Unter dieſen Bedingungen hat die Regie— rung vom 31 März beſchloſſen, die Rekruten, die im April und im Ok⸗ kober dieſes Jahres eingezogen werden, noch länger unter den Fahnen zu be⸗ halten. Derſelbe Beſchluß findet auf die Kontingente bis einſchließlich 1939 Anwendung. B eee eee eee eee weil der deutſche Soldat ſeine Leiſtungen in Ehren vollbracht hat, deshalb will Deutſch⸗ land im Kreiſe ehrliebender Völker den Platz einnehmen, den ihm der ſelbſtverſtändliche Anſpruch auf Gleichberechtigung zuſichert. Deshalb fordert Deutſchland das Recht, ge— nau ſo wie alle anderen Völker, für die Si— cherheit ſeiner Grenzen zu ſorgen. Auch im Frieden will unſer Volk jene ſaol⸗ datiſche Haltung bewahren, die Gewähr bie— tet, daß der Geiſt der Gemeinſchaft, der Diſziplin, die Gefolgſchaftstreue dem Füh⸗ rer gegenüber lebendig iſt. Wir wollen Soldaten des Friedens ſein. Wol⸗ len jene Volksgemein ſchaft auf⸗ bauen, die im Weltkrieg das große Volk der ger dienen Flandin begründet die Verlängerung der franzöſiſchen Militärdienſtpflicht— Ausgleich des Bevöllerungsrückganges— Die einſeitige Auslegung der Verſailler Veſtimmungen Abgeordneten Dormey, in ne Archimbaud die ſenſationelle Erklärung av Regie gab, daß er ſeine en g⸗ kürzlich ver⸗ öffentlichten amtlichen Schriftſtück getan hat, Die zeitliche Indienſtbehaltung wird ſ die Rekruten, die im April 1936 12 Mona gedient haben, weilere ſechs Monate berg 120 und für die ſpäteren Klaſſen auf weiler 2 Monate ausgedehnt werden. Außerdem hat der Kriegsminiſter in Büro der Kammer einen Geſetzesvorſchlog eingebracht, der ihn ermächtigen ſoll, de augenblickliche militärdienſtpflichtige Alter allmähne bis auf 20 Jahre herab zuſetzen und die getrennte Einziehung der Ne kruten(April und Oktober) aufzuheben. Der⸗ ſelbe Geſetzesvorſchlag ſieht in einem noch durch das Finanzgeſetz feſtzulegenden Nah⸗ men eine Erhöhung der Jahl der Berufs ſoldaten vor. Die Verpflichtungen und Neuverplich⸗ tungen ſtellen in der Tat ein wirkſames, wenn auch koſtſpieliges Mittel zur Erhöhung der Effektiobeſtände dar. Das geſetzliche Höchſtmaß von 117000 Verufsſolda⸗ ten ift faſt erreicht. Die Regierung erklärt noch einmal den friedlichen Willen eines„in einem Jahrhus⸗ dert viermal überfallenen Landes“. Die Ausführungen Flandins wurden von der Rechten und der Mitte mit Beifall auf⸗ genommen, während auf der Linken eiſige⸗ Schweigen herrſchte, das bis in die Reihen der Radikalſozialiſten ging. Die Kammer beſchloß einſtimmig, ſofott zur Behandlung der ſozialiſtiſchen Anfragen über die Militärpolitik der Regierung z ſchreiten. Moskauer Informationen Woher Archimbaud ſein„Material über die deulſche Aufrüfkung“ bezogen hat. Man erinnert ſich noch an die Ausführun⸗ gen des Berichterſtatters der Heeresaus— ſchüſſe des franzöſiſchen Parlamentes, Ar chimbaud, der mit den unalaublichſter. Behauptungen über ein aufgerüſtetes Deutſchland geſpickt war und der ſeinerzeit überall großes Aufſehen erregt hatte. In der letzten Sitzung des Heeresausſchuſſe⸗ kam es zu einer Auseinanderſeßung zwiſchen dem rechtsgerichteten Abgeordneten Oberſ Fabry, dem Berichterſtatter des Heeresaus⸗ ſchuſſes, Archimbaud und dem ſozialiſtiſchen deren Verlauf Berichte zumindeſt Teil auf Grund der Angaden habe, die ihm die Sowjetbofſchaft in Paris gemacht hätte. Der ſozialiſtiſche Abgeors⸗ nete Dormey zog daraus die Schlußfol⸗ „dun, un gefertigt gerung, daß die Verlängerung der fran zöſiſchen Militärdienſtzeit letzten Endes auf die Initiative Sowjetrußlands zurückzuführen ſei. Auf einen Einwurf des Oberſten Fabry berief ſich Dormen auf ſei nen anweſenden kommuniſtiſchen Kollegen Deveze, der ſich freilich weigerte, irgend welche Angaben zu machen. 1 3 4(97 feldgrauen Armee zu feinen lichen Taten befähigte. An dieſem Heldengedenktag wird überat im Reich an die ruhmreichen Fahnen dez Feldheeres das Ehrenkreuz de; Kriegsteilnehmer angeheftet. Kreuze ſtehen auch auf den Gräbern unſerer Kriegs gefallenen innerhalb und außerhalb der Reichsgrenzen. Dieſe Kreuze rufen unſer Volk zu Pflicht und Treue, zu Dienſt und Opfer. Aus dieſen Kräften heraus muß eine große Saat für unſere Zukunft entſprießen. Dann ſind unſere Gefallenen nicht tot, dann iſt das ganze Daſein unſeres Volkes ein Dank für alle, die für ſeine Größe geſtorben ſind. unvergäng⸗ Sitherheitsübereignung Die rechtliche Zuläffigkeit. Berlin, 16. März. In einem Urteil vom 18. Januar 1934 kommt das Landgericht Breslau zu dem Schluß, Sicherheitsübereignungsverträge eien nach nauonalſozialiſtiſcher Rechtsauf⸗ faſſung unwirkſam, da ſie gegen Reinhelt und Redlichkeit des Geſchäftsverkehrs ver⸗ ſtießen und den Schuldner häufig zum Leib⸗ eigenen des Gäubigers machten. Dieſe Entſcheidung wird in dem neueſten Heft der„Deutſchen Juſtiz“, dem amtlichen gan des Reichsminiſters der Juſtiz, Mini⸗ ſterialrat Dr. Päßold, als unzutreffend abgelehnt. Miniſterialtat Pätzold führt u a. aus: Die in 010 Urteil 1 ö Auf⸗ ung, da icherungsübereignungen vom n der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung die Anerkennung verſagt werden müſſe, wird den Bedürfniſſen des Rechts- e nicht e er A 1 icherungsübereignung gele 1 1 00 Machen ſchaften mißbraucht wird, rann nur oazu fuhren, oie unt olicht ein im Einzelfalle gehörig zu brandmarken Dage⸗ gen wäre es falſch, der Sicherungsübereig⸗ nung ganz allgemein die Anerkennung in einem Zeitpunkt zu verſagen, in dem ſie noch unentbehrlich und durch keine andere Rechtseinrichtung erſetzbar iſt.“ —— Aufbau im neuen Staat Reichsminiſter Dr. Frick in Lübeck. Lübeck. 15 März. Reichsminiſter Dr. Frick, der in einer Rede in Lübeck ein Geſamtbild des vom na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staat bereits Erreichten gab und insbeſondere zwei gewaltige Lei⸗ tungen, die Reichsreform und die Ned ee Deutſchlands in der Welt hervorhob, erklärte zur Kir ⸗ chenfrage daß der Streit ein Ende ha⸗ ben müſſe Unerſchütterlich feſt ſtehe die Rechtsgültigkeit der Verfaſſung der Deut⸗ chen Evangeliſchen Kirche vom Juli 1933, 15 Kirchenwohlen dom Juli 1933. die aus dieſen Wablen hervorgegangenen kirchlichen Gerwaltungstocßer oer Sinoden und die Wahl des Reichsbiſchofs durch die National- ſynode Der Miniſter kam auch auf die Leiſtungen des Winterhilfswerkes zu ſprechen und rich— tete einen Appell an alle Volksgenoſſen, auch in der letzten Friſt des diesjährigen Winter— hilfswerkes nicht zu erlahmen. Er wies fer— ner u. a auf die Erfolge der nationalſozia⸗ liſtiſchen Vevölkerungspolitik hin. Am Grabe eines Helden Gedenkfeier für Fliegerhauptmann Berthold. Berlin, 15. März. Auf dem Berliner Invaliden of fand eine Gedenkfeier für den vor 15 Jahren in Harburg an der Elbe don Kommuniſten er⸗ mordeten Kampfflieger und Ritter des Pour le merite Haupt ann Rudolf Berthold ab. Eine Abordnung der Ma'n⸗fränkiſchen Hitler⸗ jugend, die in ber Nacht auf Omnibuſſen von Wurzburg nach Berlin gekommen war und unter Führung von Bannführer Schmidt Nah. marſchierte mit einem Spielmannszug N ö f 1 der Berliner Hitler-Jugend und der Wachge⸗ folgſchaft der Reichsjugendführung auf den: Friedhof auf. Sie führte die umflorte Frei korpsfahne der Eiſernen Schar Bertholds mit, e ihr im vorigen Sommer durch den Gau⸗ leiter von Main-⸗Franken übergeben worden war. Bann führer Schmidt legte einen Kranz nieder, der die Widmung trug:„Dem Frei heitshelden Rudolf Berthold.— Die Main⸗ fränkiſche Hitler⸗Jugend.“ ——— London. Bei einer Erſatzwahl im Wa kreis Norwodd, bei der die Nationalkonſer⸗ vativen ſiegten, hat die Arbeiterpartei erheb⸗ lich an Stimmen gewonnen. Helſiagfors. Drei ſowietruſſiſche Flugzeuge überflogen im ſüdöſtlichen Teil von Finnland etwa 30 Kilometer weit finnländiſches Gebiet. Kowno. Wie aus Wilna berichtet wird, iſt einer der Führer der litauiſchen Bewegung im Wilnagebiet, Plarrer Zefgis, aus Swien⸗ cany, gegen den ein Prozeß vor dem Wil- naer Appellatronsgericht ſtattfinden ſollte, un⸗ ter Mitnahme einer Monſtranz über die Grenze nach Litauen geflohen. f (Fortſetzung von der 1. Seite des Hauptblattes) nicht verſteyen konnte, wie an ſolch geringen Schickſal ein großes Menſchenleben hatte zer ⸗ brechen können.— Denn was war es ſchon beſonders, wenn ein Menſch an einer un⸗ glücklichen Liebe leidet?— So war's nämlich dem Harder ergangen! Er hatte ein Mädchen liebgehabt. Das aber hatte ſich von ihm gewandt, als einer von beſſerem Stand und mit größerem Geldbeu⸗ tel gekommen war. An dieſer Liebe war Harder zerbrochen und hatte als Kriegsfrei— williger den Tod geſucht.— Damals hatte ich über dieſe Briefe den Kopf geſchüttelt Doch als wir dann heim⸗ kehrten, da wurde mir der Sinn ſeiner letzten Worte Klarheit! Nun verſtand ich es, warum er zu uns an die Front gekommen war. Er war ein Lichtſucher geweſen; er ꝛonnte nur ein Leben in Wahrheit und Treue leben. Daheim aber war ihm nur der herzloſe Eigennutz begegnet. Und das hatte ihn zu uns getrieben; zu uns Millionen da draußen, die nur ein Herz,— ein Wille— und ein Ziel waren! Nun erſt verſtand ich den toten Kamera⸗ den, der ſo anklagend und mahnend aus dieſen vergilbten Briefen ſprach. Da empfand ich es als eine gütige Fügung des Schickſals, daß er draußen geblieben war. Denn der Weg aus den Trichtern zur Hei⸗ mat war wie ein Wandern aus dem Licht in die Nacht. Wofür wir vier Jahre geſtritten, lag zerbrochen und geſchändet am Boden. Aus Wahrheit war Lüge, aus Treue war Verrat geworden.— Und grau und hoff⸗ mungslos war unſer Reminiſzere all die bö— ſen Jahre hindurch. Nun iſt es endlich anders gekommen. Das Opfer unſerer Kameraden, das als hoff⸗ nungsvolle Saat dem Schoße einer fremden Scholle anvertraut wurde, hat, wie Millio- nen hoffen, Frucht getragen. Und wenn ich morgen in den vergilbten Briefen meines toten Kameraden blättern werde, dann kann ich ihm die letzte tröſtliche Antwort auf ſeine letzten Worte geben: 0 „Kamerad Harder, nun iſt dein Opfer vollbracht!— Licht ſtrahlt über einem neuen Geſchlecht, das aus eurem Opferblut gebo- ren wurde! Die Throne der falſchen Götter ziegen im Staub. Deine einſame große Sehnſucht aber iſt zur Seele deines ewigen Volkes geworden!“ Reminiſzere „Reminiſzere!“,„Gedenke!“— das iſt der Name dieſes Sonntags, an dem wir der Toten des Weltkrieges gedenken, an dem wir derer gedenken, die auf dem Schlachtfelde gefallen ſind, derer auch, die an Verletzungen und Verwundungen, die ihnen dieſer mörderiſchſte aller Kriege beigebracht hafte, dahingeſiecht ſind, nachdem ſie bereits, neuer Hoffnung voll, in die Heimat und zu den Ihren zurückgekehrt waren, neuer Hoff— nung voll und den Tod im Herzen. Man hat mit dieſem Sonntag, der ſchon im Vor- frühling liegt, der nach den letzten harten Wintertagen ſchon im Zeichen erſter Lenzes⸗ ahnung ſteht, einen würdigen, geeigneten Tag für unſeres Herzens tiefe Trauer ge— wählt. Und wieder, wie in all den letzten Jahren, pilgern am Sonntag„Reminiſzere“ in Tränen zurückgebliebene Mütter und Bräute, Witwen und Waiſen auf die Fried- höfe, wo in ſtillen Gräbern, die oft reihen⸗ weiſe nebeneinanderliegen, die Toten des Weltkrieges den ewigen Schlaf ſchlafen. Und ſie ſchmücken die ſtillen Gräber mit Blumen und Kränzen, und auch der ſchlichteſte Kranz, auch das beſcheidenſte Tannengewinde ſagt; „Wir gedenken! Wir haben nicht vergeſſen! Wir gedenken auch der unbekannten Toten, welche ihre Ruheſtätte im fernen Lande ge⸗ funden haben, welche weitab von der Heimat in Maſſengräbern ſchlummern. „Auf ferner, fremder Aue, Da liegt ein toter Soldat. Ein unbekannter, vergeſſ'ner... Wohl wahr! Der toten Soldaten, die als „unbekannt“ beigſetzt wurden, gab es ſehr viele, aber vergeſſen ſollen auch ſie nicht bleiben, auch ihrer gedenken wir in Liebe und Treue am Tage„Reminiſzere“, dem Tage der Volkstrauer! Allein in Frank- 0 8 500 Kommandanten eines Deutſches Nachrichtenbüro. Der Sieger. Der griechiſche Kriegsminiſter General Kondylis(Mitte) mit ſeinem Generalſtab an der nazedoniſchen Fronk. Nach ſeinem Sieg 1 Rebellen wurde er zum Generaliſſimus efördert. reich gibt es mehrere hundert Gemeinſchafts⸗ gräber mit über 400 000 deutſchen Kriegs- gefallenen. Auch dieſer in Maſſengräbern ſchlummernden Helden gedenken wir. auch dieſe Maſſengräber, mögen ſie in Frankreich, mögen ſie in Polen oder in Galizien, mögen ſie in Rußland zu ſuchen ſein, ſollen am Tag der großen Trauer mit einem äußeren Zeichen der Liebe und Dankbarkeit ge⸗ ſchmückt werden. 3 Der Held von„A 9“ zum Tode Otto Weddigens am 18. Mär; 1915. Der Kommandant von„U 9“, der mit ſei⸗ nem kleinen Boot die drei engliſchen Pan, zerkreuzer„Hogue“,„Aboukir“ und„Creſſy“ am 22. September 1914 verſenkte und der noch zahlreiche andere erfolgreiche U-Boot⸗ Fahrten durchgeführt hat, war im Februar größeren U⸗ dotes,„U 29“, ernannt worden. Mit Freude und Vegeiſterung übernahm Otto Weddigen das neue Kommando und hoffte, mit ihm die Reihe ſeiner ſchönen Erfolge bald fortſetzen zu können. Der Beginn des erſten U.Bootkrieges ſtellte aber allen U⸗Bootkommandanten und damit auch Otto Weddigen mancherlei neue Aufgaben, die nicht ganz leicht waren. Am 4. März lief er mit„U 29“ zum erſtenmal zu einer Fernunternehmung, die ihn zum Handels⸗ krieg in die Iriſche See führen ſollte, aus der Ems aus Eine Maſchinenſtörung zwang ihn, am 6 März Oſtende anzulaufen. Auf der Höhe von Cherbourg lief Weddigen die erſte Beute vor den Bug. Ein engliſcher Dampfer war es. Seine Beſatzung wurde auf ein neutrales Schiff gebracht und dann der Engländer verſenkt. Noch am gleichen Tage fiel Weddigen ein franzöſiſcher Damp⸗ fer ebenfalls zum Opfer. Auch der nächſte Tag war erfolgreich. Nicht weniger als drei engliſche Dampfer wurden von Weddigen in 9 der Scillyinſeln am 12. März ver— enkt. Ueber die weitere Fahrt Otto Weddigens gibt es nur noch Vermutungen, denn von hier ab fehlt jede direkte Nachricht von ihm. Lediglich die Tatſache, daß ſein Boot am 18 März von einem engliſchen Linienſchiff ge⸗ rammt und vernichtet worden iſt, bleibt ſicher, Weddigen muß nach den erſten Er⸗ folgen im Handelskrieg um Irland und Schottland herum den Heimweg angetreten haben, wahrſcheinlich mit der Hoffnung, in den nördlichen Gewäſſern der Nordſee auf feindliche Kriegsſchiffe zu ſtoßen. Denn dem kühnen und magemutigen Kommandanten wird der Angriff auf Kriegsſchiffe ſicherlich als das Erſtrebenswertere gegolten haben. Nach den amtlichen engliſchen Berichten waren am 18. März das 1., 2. und 4. eng⸗ liſche Schlachtgeſchwader in der Nordſee öſt⸗ lick von Scapa Flow mit Verbandsübungen beſchäftigt. Eine U-VBootſicherung durch Zer- ſtörer war nicht vorhanden. Auf dieſe 22 engliſchen Schlachtſchiffe traf Weddigen plötz⸗ lich. Zwiſchen zwei Kolonnen des 1. Ge. ſchwaders fuhr er vorſichtig hindurch. In dem Augenblick aber, als er auf eines der engliſchen Linienſchiffe ſeinen Torpedo abge⸗ ſchoſſen hatte, wurde er von den anderen Schiffen bemerkt. Sofort drehten die Ge⸗ ſchwader ab. Weddigen hatte getaucht. Als er vorſichtig das Sehrohr wieder ausfuhr, muß er ſich gerade vor der Linie des hinler den anderen herkommenden 4. Geſchwaders befunden haben. Im gleichen Augenblick aber ſah auch der wachhabende Offizſer auf dem Linienſchiff„Dreadnought“ das Seh⸗ rohr dicht voraus, drehte hart auf das U⸗ Boot zu und wenige Minuten ſpäter rannte der ſchwere Linienſchiffkoloß über das U. Boot hinweg, das anſcheinend nicht ſchnen genug wieder hatte tauchen können. Steit ſtieg der Bug des U-Bootes noch einmal aus dem Waſſer, auf dem„Dreadnought“ konnte man deutlich die Zahl 29 erkennen. dann verſank es. Das war das Ende eines deutſchen U. Boothelden und ſeiner Beſatzung. Mitten im Angriff ſind ſie auf dem Felde der Ehre gefallen Das deutſche Volk hatte einen ſei⸗ ner Beſten verloren. Als einer der erſten hatte Otto Weddigen die Reihe der U-Boot⸗ großtaten ſeinerzeit eröffnet, nun war er ebenfalls als einer der erſten zahlreichen an⸗ deren Kommandanten deutſcher U-Boote in den Tod gegangen. —— Kampf um die Nordmart Vor 15 Jahren wurde in Nordſchleswig abgeſtimmt. Im Zeichen des Niederbruchs der Staats- gewalt hatten am 23. Oktober 1918 im Deut⸗ ſchen Reichstag die Polen und Elſaß⸗Lothrin⸗ ger ihre nationalen Anſprüche angemeldet. Ebenſo forderte der däniſche Vertreter in der Volksvertretung das Selbſtbeſtimmungsrecht für Schleswig Seit dem Herbſt liefen Ver⸗ handlungen mit Dänemark zur Regelung der Nordſchleswigfrage mit dem Ziel einer eventuellen Abtretung eines Streifens an der Königsau, der überwiegend däniſch war. Angeſichts der militäriſchen und politiſchen N Ohnmacht des Reiches nach dem Zuſammen⸗ bruch vergrößerten die Dänen ihre Anſprü⸗ che und dank der Abſtimmungsgeographie von Verlailles wurde eine Volksahſtimmung e 3 3 28 5 2 —— 5 2828 . —B— n 8 2 — j 80 n — — 2 — er. 8 * —— ——— N —— . — S 7 2 8 Berlin rüſtel für den 1. Mai. Bereits jetzt iſt auf dem Tempelhofer Feld in Berlin mit der Er⸗ richtung der rieſigen Tribünen und Fah⸗ nenmaſten für die rie⸗ ſige Kundgebung aller Schaffenden am 1. Mai begonnen worden. Deutſches Nachrichtenbüro Abſtimmungsgebiet in zwei Zonen. 8 r erſten Zone ſollte nach dem Ergebnis der Geſamtabſtimmung entſchieden werden. Da⸗ durch konnten die zahlreichen Stimmen des nördlichen Teiles die ſtarken deutſchen Ge⸗ meinden des Südens überſtimmen. Im Januor 1920 verließen die deutſchen Truppen das Abſtimmungsgebiet, auf der Reede von Flensburg lichteten die letzten Torpedoboote die Anker. Die deutſchen Fah⸗ nen wurden eingeholt. Ein Flaggenverbot wurde von der Abſtimmungskommiſſion er⸗ laſſen. In der erſten Zone wehte der Dane⸗ brog. Franzöſiſche Beſatzungstruppen und däniſche Polizei rückten in das Land ein. Am 10. Februar wurde in der erſten Zone abgeſtimmt. 25 Prozent Stimmen für Deutſchland. Trotzdem die Städte Haders⸗ leben, Tondern und Apenrade meiſt deutſche Mehrheiten hatten, ging das Gebiet verloren dank dem Kniff der Geſamtabſtimmung. Für die zweite Zone dagegen wurde die gemeindeweiſe Abſtimmung angeſetzt. Man wußte auf der Gegenſeite, daß dieſes Gebiet deutſch war und bleiben wird, und daß an dieſer Tatſache keine Abſtimmungs⸗ arithmetik etwas ändern könne. Aber durch die gemeindeweiſe Abſtimmung hoffte man wenigſtens Teile aus dem Lande heraus- ſchneiden zu können, die man dann aus wirtſchaftlichen, kulturellen und ſonſtigen konſtruierten Gründen noch„abrunden“ konnte. Aber die Liebe zur Scholle und Hei⸗ mat, zu Volk und Reich war ſtärker als alle materiellen Verſprechungen und Lockmittel. Am 14. März 1920 ging das Schleswiger Volk in der zweiten, der ſüdlichen Zone, an die Abſtimmungsurne. 80 Prozent bekann⸗ ten ſich zu Deutſchland. Ein ſtolzer Sieg des Deutſchtums war errungen. Der däniſche Traum„Däniſch bis zur Eider!“ war ausge⸗ träumt. Aber das alte Wort„Up ewig un⸗ gedeelt“ war durchlöchert, Noch heute leidet Land und Volk unter der irrſinnigen Grenzziehung. Der Kampf um das Volkstum geht weiter, der Kampf um Schleswig iſt noch nicht beendet. Wir haben keine Haßgefühle gegen unſeren nörd⸗ lichen Nachbarn, aber wenn er immer wie⸗ der die Eiderlinie ſordert, dann ſtellen wir ihm das Wort Theodor Storms entgegen, das der Dichter ſchrieb, als er aus ſeiner Heimat von den Dänen vertrieben wurde: Denn kommen wird das friſche Werde, Das auch bei uns die Nacht beſiegt, Der Tag wo dieſe deutſche Erde Im Ring des großen Reiches liegt. Vom Staat überwacht Kirchliche Vermögensverwalkung und Skaakszuſchüſſe. Berlin, 16. März. Das preußiſche Staatsminiſterium hat ein Geſetz über die Vermögensverwaltung in den evangeliſchen Landeskirchen beſchloſſen. Da⸗ nach bildet der für kirchliche Angelegenhei⸗ ten zuſtändige Miniſter beim evangeliſchen Oberkirchenrat, den Landeskirchenämtern bzw. eräten und bei den evangeliſchen Kon⸗ ſiſtorien je eine Finanzabteilung, die aus Beamten der allgemeinen kirchlichen Verwal⸗ tung beſteht. Die Finanzabteilung ſetzt den Haushaltsplan und die Umlage für die Landeskirche bzw. Kirchenprovinz feſt und überwacht die Verwendung der Haushaltsmittel. Sie übt die kirchliche Auf⸗ ſicht über die Vermögens- und Kirchenſteuer⸗ verwaltung der Kirchengemeinden und kirch⸗ lichen Verbände aus. Falls ein Beſchluß der zuſtändigen kirchlichen Organe nicht zuſtan⸗ dekommt, iſt ſie befugt, deren Rechte ſelbſt auszuüben. Anordnungen der Kirchenlei⸗ tung, die mit finanzieller Auswirkung ver⸗ bunden ſind, bedürfen der Zuſtimmung der Finanzabteilung. Die Finanzabteilung iſt der Staatsregierung für ordnungsgemäße Verwendung der für evangeliſch⸗kirchliche Zwecke gewährten Staatszuſchüſſe verant⸗ wortlich. Die erforderlichen Ausführungs- und Ergänzungsvorſchriften erläßt der für kirchliche Angelegenheiten zuſtändige Mini⸗ ſter im Einvernehmen mit dem Finanz- miniſter. Leistung und Preiſe Bemerkenswerte Ausführungen des Reichs ⸗ kommiſſars Dr. Gördeler. ö münſter, 16. März. Auf Einladung der Wirtſchaftlichen Ge⸗ ſellſchaft für Weſtfalen und Lippe ſprach in der überfüllten Stadthalle zu Münſter der Reichskommiſſar für Preisüberwachung, Oberbürgermeiſter Dr. Gördeler. über „Mittel und Aufgaben der Preisüberwa⸗ chung.“ Er führte u. a. aus: Die Preis⸗ überwachung gehe jeden im deutſchen Volke an. Er könne mit Freuden feſtſtellen, daß ihm weiteſte Kreiſe des Volkes bei ſeiner Arbeit geholfen hätten. Er habe eine enge Fühlungnahme mit den Wirtſchaftskammern des Reiches, mit der Wirtſchaft, den Fach⸗ 1 0 von Anfang an für unerläßlich ge⸗ alten Auch das Handwerk ſei ſtark mit beteiligt an der Zuſammenarbeit. Irgend⸗ welche Preisregelungen und Preisbindun⸗ gen dürften nicht allein durch ein Diktat der Wirtſchaft zuſtandekommen. Vielmehr müſſe Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin; verantwortlicher Anzeigenleiter; Joh. Martin; Druck und Verlag: Johann Martin, Viern⸗ heim, Adolf Hitlerſtraße 36; D. A. II. 35: 1135. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Das 5 horn ruft, Sterben. Wie die ar⸗ men Kerls aus ihren Löchern a 5 auffahren. Und ehe noch der Abgrund aus dem Traum in die Wahrheit überwunden, brüllt rings um uns die Hölle. Angriff! Angriff! Wie die Morgenkühle unſere Zähne klappern macht. Wie uns der elle Dreck im Geſicht und auf den Händen an⸗ ſtarrt. Herrgott... wie wir ausſehen! n Angriff! Angriffl Fahler Morgen liegt überall. Und aus dem Trübſal dort hinter uns bricht ein Geſprühe von matten Stichflam— men.. ein irrſinniges, blutgieriges Gebell peitſcht auf uns zu und über uns johlend hinweg. Und das nimmt von Sekunde auf Sekunde in gigantiſcher Steigerung I und brüllt und rollt und bäumt ſich und poltert und zerrt und peitſcht. Angriff! Angriff! Wie das zerreißende Feld dort vor uns aufdröhnt unter dem Schleier der Exploſionen. Gleich tauſendſtimmigem Katzengeheul raſen eiſenzackige Splitter. Erdfontänen bäu⸗ men ſich. Schwarze Wolkenklumpen ballen ſich und ver— ſchlingen ſich ineinander, ſtrohartig durchwühlt von gelben Feuern. ö Wie das tobt!... 5 Minuten noch. Die Zeiger rücken Ho.. wi, die Blitzmäuler in unſerem Rücken einander überbieten mit lang aus dem Dunſt ragenden Feuern. Als ob ſie ſich überſchlagen wollten in grellem Wutanfall. Als eine einzige Wolke von dumpfem Ge— raſſel ſchlägt ihr Lärm gegen uns an. Ho. wie das über unſere Köpfe ein⸗ herfährt gleich breit rauſchenden Netzen, durch die der Sturm heult. Ho... wie ſich das Feld dort vor un⸗ ſeren ſtarren Augen verzerrt. Wie aus dem brodelnden Qualm⸗, Feuer-, Eiſey⸗ und Erdbrockengewirbel ohrzerreißender Lärm hervorbrüllt. Und nun alles noch einmal ſo ſtark. Noch einmal ſo laut! Noch einmal ſoviel Eiſen und Feuer! Eine Minute lang irrſinniger Krampf. Heraus denn! Hinein in den Keſſel! Hin⸗ über! Der Herr ſtehe uns bei... die Leucht⸗ kugeln drüben tanzen in irrer Haſt hier, dort und dort... und dort hinten Und jetzt... nur weiter, Brüder.. nur weiter! Da hängt ſchon der erſte Volltreffer. Nicht hinſehen! Weiter... weiter! Da kommt wieder ſo ein.. verflucht hat er nun eigentlich.. oder iſt es nur weſter! Weiter! Wenn nur die Erdſchollen an den Stie⸗ feln nicht ſo im Laufen hinderten Wie doch das Herz hämmert. Luſtig beinahe iſt dies Geſtapfe, ohne daß man doch vor⸗ wärts kommt Wenn nur nicht... wie doch der Stahl⸗ helm.. jetzt ſieht man ja gar nichts mehr „„ ja, was iſt denn Kerls, hierher! Hierher zu mir... Ihr lauft ja geradenwegs.. das hat eine halbe Gruppe gekoſtet. Ich habe ſie doch fallen ſehen, die ſchwere Mine, und habe ſie nicht aufhalten können. Wer weiß denn noch, was rechts und knks und geradeaus... Wo ſeid Ihr denn alle Um mich in einem Granatloch drängen ſich ein paar Menſchen mit todblaſſen, blut⸗ und drecküberſpritzten Geſichtern und zittern und klammern ſich an mich. Eine Inſel iind wir in dem toſenden Meer ringsum. Wie lange, und es fällt ſo ein Eiſentopf mitten unter uns Wie die Einſchläge dröhnen! Wie das Feld rings aufſpritzt und zuckt und lärmt. i Und in aller Verzweiflung iſt es auf einmal wunder ſam ruhig über uns gekommen, als ob nun alles, alles gut werden müſſe. Irgendeiner unter uns iſt es geweſen, hat das Wort geſprochen, leis vor ſich hin. Und wir haben's von ſeinen Lippen geleſen. Und es hat wie Glockenton uns angeklungen unter all dem Lärm ringsum. „Mutter“ d a Jetzt ſind wir alle, als ob wir nur einer wären. Und e iſt, als ob uns auf einmal eine große Macht über all die Dinge gegeben wäre. Wir ſind über die Grenze geſchritten. Einer iſt zu uns getreten. Unſichtbar groß. Hat die Hand über uns gehalten, daß wir ſtill geworden ſind. Wir können ihn noch nicht erkennen. Das Herz ſchlägt noch zu laut. Ob es der iſt? 775„der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an...“ Ablöſung. Die Vorkommandos des neuen Bataillons treffen in der Stellung ein. Flüſternd werden ſie eingewieſen und auf jede Beſonderheit aufmerkſam gemacht. Hier darf man tags— über keinen Kopf ſehen laſſen, denn dort drüben— das Dunkel läßt nichts erkennen— ſteht ein feindliches Maſchi⸗ nengewehr, das lieber hundert Schuß zuviel abgibt als einen zu wenig. Hier iſt es verboten, den kürzeſten Weg nach der Quelle über dieſe alte Batterieſtellung zu gehen. Der Franzoſe hält ſie noch für beſetzt mit Geſchützen und trommelt auf ihr mit wahrer Inbrunſt herum. Wenn das Feuer N zu bunt wird, dann rechtzeitig ne Gr ungeheurer Trich e kar r nicht faſſen mit inie zu ge Ut ruhig dann zum uüberraſc klappern hören. Dann wird erſt 8 e getrunken. Manchmal iſt es dann , ſich offen in die Frühſonne zu ſetzen, das ifen ort nach Läuſen zu ſuchen. Her Löcher, ſobald ſich ein Flieger zeigt! Im noch Läuſeſucken als Punktſchießen unter Flie deobacht Ing. 1 N Schlucht ſteigen in langer Kette mühſam hoch dunkle Geſtalten auf. Ei hinter dem anderen n ohne viel Worte den Abſchnitt. Die abgelöſten n machen ſich marſchferti Ein paa rte noch, voll guter Ratſchläge und vielleicht ſogar ein Ab- Dann klettern die Abgelöſten eifrig hinab in die Wie müde macht dieſer endlos ſcheinende Marſch. Stunde um Stunde verrinnt. Füße ſtapfen, Gerät klappert ein förmig. Jetzt durch die Sohle einer Schlucht, lehht ſteil bergan, jetzt mühſam von Trichter zu Trichter Selbſt das peinliche Gefühl der Beklemmung, das feder beim Klettern durch friſche, noch rauchende Trichter empfindet, treibt nicht zur Eile. Auch die Hoffnung auf Ruhe zieht nicht meh Und wieder eine Schlucht. Kohlſchwarz mie ein gähnendes Loch. Kirchhofſtille dar⸗ in. Das macht die Bruſt beklommen. To tenſchlucht heißt ſie. Langſam ſteigt die ſchwarze Kette gebeugter Geſtalten hinab, als trete ſie vom Rande allen Lärms und aller Erregung der Nacht in eine Gruft. So ſtill iſt es da unten, daß man glaubt, die Toten müßten aufſtehen und den Lebenden entgegenkommen. Die aber ſteigen zu ihnen hinunter. In dieſem Augenblick flammt es fernher vielmals auf und bricht in heulendem Schwung herein in die Schlucht. grelles Aufſpritzen, loderndes rot und ohr⸗ zerreißenden Lärm um ſich ſchleudernd. Feuerüberfall. Die Schlucht iſt jäh in den dröhnenden Tanzboden einer trunkenen Teufelsſchar verwandelt. Die Toten! Aus den Löchern hebt ſich im Flacket ſchein der Exploſionen Geſtalt auf Geſtalt, bilden eine Kette, ſchreiten voran, langſam, gebeugt, abwechſelnd immer getaucht in hellrotes Feuer und in finſterſte Nacht, hir und hergeriſſen zwiſchen Grobgruft und hölliſchem Tanzboden. Und keiner ſieh⸗ rechts und links, keiner hemmt den Schritt, keiner beſchleunigt ihn.. keiner bricht zu ſammen im Wirbel des Feuers. Geiſterzug! Rückkehr der Toten zur Hen mtl. Nein... es ſind die Lebenden. Jetzt tauchen ſie jenſeits der Schlucht im Dun⸗ kel unter. Und die Toten bleiben allein im Höllenlärm... Im Laufgraben. Der Morgen dämmert und läßt die Geſtalten erkennen, die do langſam vorwärts ſchreiten. Nichts vor Menſchen mehr. Zäher Schlamm überall Faſt die Augen allein verraten das Leben Hier und da einer verbunden. Die Binden ſchlammgrau wie alles. Jeder trägt einen Knüppel in der Hand, auf den er ſich ſtützt. Sie ſprechen nicht und antworten auch nicht auf Fragen. Sie denken nicht nach rück wärts und nicht nach vorwärts und aug nicht an das Augenblickliche. Sie ſind un tergeſunken im Unwirklichen, wundern ſich über nichts mehr und ſehen mit ungerühr⸗ ten Augen Leid und Verwüſtung rings u Aus: Werner Beumelburg„Douaumont“ (Band 1: Schlachten des Weltkrieges), Ver lag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O. Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Werlag Halle 15 Nachdruck verboten. Ein Zucken lief über Merediths Geſicht. Um die Mund⸗ wintel war etwas. War es Sättigung? War es Hohn? Elias Irres, Gewalttätiges brannte in Joachim auf. ge Meredith ſprach, wußte er. Und nun ſagte auch Meredith kurz: meine Frau ſchon geſprochen. Aber kommen ſyühſtücken Sie. Wir haben dann viel zu „Ich hahe Sie nur, f arbeiten micht wahr, Tſchaltikjanz?“ Der audere lächelte höflich: „Ja, wirklich, es iſt viel zu tun. einiges andere erledige dann wohl nach 3 5 „Und wie iſt der Erſolg Ihrer Expedition geweſen?“ fragte Joachim. Man mußte doch etwas ſagen, ſprechen, um die raſende Wut in ſich zu betäuben. Es war uner— Uebermorgen können wir ja Ich will auch noch träglich, Meredith hier gegenüberzuſitzen, der mit breitem Mehagen frühſtückte. Ein Stück des ſetten Schinkens nach dem anderen ver ichwand in ſeinem Munde. Zwiſchendurch ſagte er lauend: „Ueber ungelegte Eier ſoll man nicht reden. Wenn wir unferen Vertrag haben, dann ja!“ Und damit vertiefte er ſich wieder in ſein Frühſtück. „Mich eutſchuldigen Sie ſchon.“ Tſchaltitjanz ſtand auf.„Ich habe noch einiges drüben im Baſar zu tun, Meredith. Meine Empfehlung an Miſtreß Meredith. Wir werden doch das Vergnügen haben, ſie heute beim Lunch zu ſehen? Auf Wiederſehen, Herr von Netzow!“ ſagte er geſchmeidig, ins Deutſch hinüberwechſelnd. Was Hände für Phyſiognomien haben können! Die kühle, aber ſehr ſchmale Hand des Armeniers lag in der Joachims; frauenhaſt war ſie und ohne Druck. Die and Merediths war brutale Roheit, die Hand Tſchaltik— ö janz' galglatte Lüge. Und von dieſen beiden Menſchen war Beate um geben. Er fühlte Haß erſtickend in ſich auſſteigen. „Geſtatten Sie“, er ſchob ſeinen Stuhl brüsk zurück, Miſter Meredith— ich will ſchon oben im Zimmer alles für die Abreiſe vorbereiten.“ Schwarzkirſchen vor ſich. Sie löſt Stiel um Stiel. einem „Na, ſo eilig iſt's ja nun nicht. Frühſtücken Sie doch in Ruhe fertig, Menſch!“ Ohne etwas zu antworten, geradezu unhöflich, ging Rethow ſchnell über den tiefgrünen Raſen dem Hotel zu. „Was hat denn der Mann?“ Meredith ſagte es fragend zu Tſchaltikjanz. Fi Sie nicht, er was Ver, 8 55 M W zu Tſchaltikjanz.„Finden Sie nicht, er hat ſo etwas Ver⸗ aoſeits auf dem Lande nicht viel geſpürt. Sie hatten jen⸗ viſſenes im Geſicht? Und ſchlecht ſieht er aus.“ „Ich weiß nicht!“ Der Armenier ſchaute aufmerkſam binter Joachims hoher Geſtalt her, die jetzt im Hotelein gang verſchwand.„Meredith! Ich an Ihrer Stelle würde den Sekretär nicht ſo zum ausſchließlichen Geſellſchafter von Miſtreß Meredith beſtellen.“ „Sie ſind verrückt, Ambarzum!“ Ambarzum ſchien keineswegs gekränkt: „Es gibt nichts, was ſo verrückt wäre, daß man es den Frauen gegenüber nicht denken ſollte. Ich jedenfalls, es geht mich zwar nichts an, aber ich habe Sie gewarnt. ⁰οd,, hye!“ Meredith, allein geblieben, ſah ſinſter vor ſich hin. Was hatte dieſer Kerl geſagt? Ach was, das war die Geſchichte nom Fuchs, dem die Trauben zu ſauer waren. Er ahnte, Ambarzum hatte verſucht, bei Beate eimas zu erreichen. Micht der erſte, der auf dieſen Köder gegangen wäre. Warum, zum erſten Male, konnte er den Gedanken, von Ambarzum in ihn hineingeworfen, nicht abſchütteln? 2 Er war Beates Treue ſo ſicher wie keiner anderen Sache im Leben. Er kannte die fanatiſche Anſtändigkeit, von der ie beſeelt war. Darum hielt ſie ja nur neben ihm aus. Eine andere hätte das gegebene Wort längſt gebrochen. Eine Beate Hollings brach nicht ihr Wort, nicht ihre Ehe. Und doch, eine kleine Unſicherheit, wie ein ſeiner Stich, der brannie, hinterließen Ambarzums Worte. Wenn die Verträge hier alle erledigt waren, brauchte man Retzow nicht mehr. Was an Verbindungen zu ſchaffen war, fonnte Ambarzum Tſchaltitjanz gut und beſſer ſchaffen. Ohnehin war für manche Geſchäfte außerhalb Deutſchlands die geradlinige Ehrlichkeit Retzows eher ein Hinderungs⸗ grund. Nach der Rückkehr aus Kaukaſien würde man ihn entlaſſen. Beſſer war beſſer. *. 1 1. Karapet ſaß in dem kleinen Kaſſeehaus von Borſchom⸗ Dorf, vor einem Glas Wein. Auf dem primitiven Teller vor ihm lag ein halb aufgeſchnittener Arbus. Das roie Fleiſch der Waſſermelone glänzte vor Friſche und Feuchte. Ambarzum kan ſchuell vom Eingang her. „Wein!“ ſagte Ambarzum kurz zu dem georgiſchen Be⸗ dienſteten. Dann, allein mit Karopet, ſah er ſich um. Nein, nie mand hörte hier in dieſer Ecke des kleinen Kaffeehauſes etwas. „Alles in Ordnung!“ ſagte er zu Karapet. fahre ich mit Meredith nach Tiflis.“ „Er hat wirklich nichts gemerkt?“ fragte Karapet. Ambarzum lächelte. „Morgen „Wen der Teufel verderben will, dem gießt er die Gier nach Gold ins Herz. Das Gold blendet die Menſchen, ſelbſt einen Mann wie Meredith.“ „Er glaubt, die Steine und das Gold wären wirklich mit dem Fluß gekommen?“ „Er glaubt es. Mit dem Gold hat ter recht. Aber die wirklichen Goldadern liegen viel weiter weſtlich. Und die Diamanten— wäre er nicht blind vor Gier, er hätte ſich denken können, daß nie ein Fluß derartige Steine mit her⸗ unterbring Aber ſo iſt es ja nur gut. Morgen wird er in Tiflis die Verträge unterzeichnen und wird mir die Vollmacht geben, auf ſeiner Bank abzuheben. Dann haben wir gewonnen. Ich gebe dir Nachricht.“ „Und unſere Angelegenheit in Konſtautinopel, Am⸗ barzum? Wie erledigen wir die? Ich habe Briefe vor⸗ gefunden. Man wartet dringend auf Ware. Du weißt, mein Verdienſt bei deinem Geſchäſt mit dem Engländer iſt nur klein. Ich muß mir den Handel in Konſtantinopel halten.“ Ambarzum zog aus der Geldtaſche ein paar Scheine: „Hier haſt du, damit du nicht jammerſt. Die Leute in Konſtantinopel müſſen ſich gedulden. Ich denke, du haſt da ſchon Ware in Ausſicht?“ Karapetr lächelte: „Habe ich! Aber nicht koſtbar genug. wird immer feiner, Ambarzum. Beſſere Ware müſſen wir liefern, wenn wir die Konkurrenz ſchlagen wollen. Wir wüßten ſchon, was für welche.“ Er beugte ſich zu Ambarzum hinüber und flüſterte ihm etwas zu. „Biſt du wahnſinnig? Das kommt nicht in Betracht. Niemals.“ Karapet wiegte ſeinen ſchwarzen Schädel. ö Der Geſchmack „Niemals? Wer weiß, wie es kommt, Ambarzum? Ich reiſe jetzt heim. Ich bin bald wieder in Tiflis.“ Fünfzehntes Kapitel. Es iſt Abend. Auf die Felder von Georgenthal fällt der letzte Schein der Sonne. Maria ſitzt vor dem Hauſe. Sie hat eine Schüſſel mit kleinen Laut Ste intopf. fallen die Früchte in den tiefen Drinnen in der Stube hört ſie den Vater ſchwer auf Mit und ab gehen. Sorge hat er, der Vater. Und auch ihr iſt das ganze liebliche Bild des ruhenden Abends zerſtört vor Sorge. Bisher hat man von den Machthabern in Moskau hier ſeits des Kaukaſus wohl genug zu tun, um zu arganiſieren, das heißt, was ſie ſo organiſieren nannten. Alles Be⸗ ſtehende umzureißen, alles Alte ſchlecht zu finden, nur weil es alt war. Als ob das Neue beſſer wäre! Bisher waren ſie noch nicht über die Grenze von Achalzich gedrungen. Ein paar Sowjetkommiſſare waren dageweſen. Aber ſie hatten ſich mit den Georgiern kaum verſtändigen können. Jetzt aber ſchien man drüben im europäiſchen Rußland glücklich alles in Grund und Boden umgeſtellt zu haben. Nun fing es auch hier au. Drüben im georgiſchen Aul ſollte ein Sowjetkommiſſar ernannt werden. Man wollte mit der Kollektiviſierung, wie man tes großſpurig nannte, beginnen. Auch hier hatten ſchon ein paar Sowjetbeamte herumgeſchnüffelt. Die deut— ſchen Bauern ſtanden geſchloſſen gegen das Neue. Sie bauten den Boden ſeit Hunderten von Jahren, nach ihrer Art, wie ſie es von den Vätern gewöhnt waren— im Schwäbiſchen, am Rhein—, dort, von wo ſie gekommen. Der Boden dankte es ihnen. Er trug Frucht um Frucht. Und nun ſollten da Leute kommen von weit her, aus Moskau, und ihnen ſagen, was man pflanzen ſollte? Leute, die vielleicht mit Büchern Beſcheid wußten, aber niemals mit der lebendigen Erde? Abliefern ſollten ſie ſoundſo viel Pud Weizen, ſoundſo viel Pud Gerſte, ſo⸗ undſo viel Faß Wein. Warum? Für wen? Hatten ſie nicht ihre Steuern gezahlt unter dem Zaren? Sie wollten ja auch jetzt weiterzahlen. Steuern mußten ſein. Aber die Früchte ihrer Felder wollten ſie, wie immer, ſelbſt ernten, ſelbſt eſſen oder frei auf dem Markt verkaufen. Kein Zar und kein Sowjetmann kounten ihnen befehlen, daß ſie hier Baumwolle oder dort Wein pflanzen ſollten, wenn ſie es bisher anders gehalten. Was gingen ſie die neuen Be⸗ ſtimmungen Moskaus an? Sie wollten nichts, als in Ruhe ihr Feld pflügen. Die Saat ausſäen. Die reiche Frucht ernten. Die Garben heimfahren und das Korn alutsdreſchen. Waren ſie darum vor über hundert Jahren um ihres Glaubens willen aus der Heimat gewandert, um nun hier wieder bedrängt zu werden? Ganz in Ruhe hat kes der Gemeindeälteſte Fronhard dem Sowjetkommiſſax auseinanderſetzen wollen. Aber es war keine Verſtändigung möglich geweſen. Der Kommiſſar mochte es wohl nur allzu gut ver⸗ ſtanden haben, was in den harten blauen Augen und in den gegerbten deutſchen Geſichtern ſtand. Man war hier frei, auf einem Boden, den man ſich ſelbſt von den Vätern her erarbeitet. Kein Menſch hatte das Recht, da hinein zureden. Der Kommiſſar war ſortgefahren. Man mußte nicht, was geplant war. Aber dumpf lag es ſeitdem auf dem Dorf. Maria hatte mit dem Vater eben darüber geſprochen. „ZIchwere Zeiten, Kind!“ hatte er geſagt.„Da hat man ö gehofft, der Wahnſinn der neuen Machthaber nur in Zentralrußland austoben. Wir hier waren b gottlob genau ſo vergeſſen wie unter dem Zarismus.“ in Zentralrußland geſchah, hat uns nie etwas getan. Es ſieht böſe aus, Kind. Wenn die erſt hier anfangen, nit ihren neuen Methoden in das Leben unſerer deutſſen Pauern einzugreifen, dann geht es hart auf hart.“ „Hart auf hart!“ Die Worte klangen in Maria uch. Die Nachrichten von den Schrecken der Revolution wan nur ganz wie von fern au das Land hier gebrandet. 195 Rußland, durch Moskau verkörpert— es war ja etws unendlich Fremdes. Es our ſo weit, beinah ſo weit we Europa. Nun ſollte es hierherkommen? Zerſtörend, ze⸗ ſtampfend, die Menſchen in Verzweiflung, Feindſche oder Hunger treiben? Nur das nicht!, dachte Maria. ſchön war dieſe Wahlheimat hier. Ein Garten Gottes. nicht eindringen. ö Sie ſchrak auf. Schlich da nicht jemand ums Haus; Sie ſtand auf, beugte ſich über den grüungeſtrichenes Gartenzaun, über den die Kletterroſen wucherten. ö An das Haus gelehnt, halb verſteckt, ſtand ein georgi ſches Bauerumädchen. 0 Zwei ſchwarze Augen blickten ängſtlich und feindſelig zugleich auf Maria. Jetzt erkannte Maria auch das Mädchen. „Tamara, du?“ fragte ſie erſtaunt und dann beun⸗ ruhigt.„Mein Gott, was willſt du? Iſt etwas mit Naſid? Haſt du Nachricht?“ „Darum komme ich ja!“ ſagte Tamara. Trotz und Angſt miſchen ſich auf ihrem Geſicht. „Weißt du etwas von Naſid? Er iſt fort. Ich habe ge⸗ wartet Tag für Tag. Nacht für Nacht habe ich die Tür unſeres Hauſes offen gehalten. Er iſt nicht zurückgekehrt.“ Angſt lag auf dem ſchönen, dunklen Geſicht. „Ich weiß nicht, Tamara“, gab Maria freundlich zur Antwort.„Naſid war bei mir und hat mir Lebewohl geſagt.“ a „Wohin iſt er gegangen?“ fragte Tamara ſchnell. „Nach Borſchom, Tamara. Er wollte in die Berge.“ Tamara bekreuzigte ſich. „Das hat er mir auch geſagt, Maria, daß er in die Berge wollte. Ich habe ihm geſagt: Die böſen Geiſter werden dich holen. Aber Tamaras Worte hatten keine Gewalt. Ich habe gedacht— vielleicht wäre Naſid bei dir.“ Maria ſchüttelte den Kopf. „Aber wenn er zu dir kommt— ſchickſt du ihn dann zu uns? Behältſt du ihn nicht hier?“ Atemlos fragte es Tamara. „Warum ſollte ich ihn hier behalten, Tamara?“ Tamara ſtarrte Maria an. „Warum ſollteſt du ihn hier behalten?“ Sie wiederholte Marias Frage wie ein Kind, das nicht verſtanden hat. „Warum behält ein Mädchen einen jungen Burſchen?“ fragte ſie dann, und die alte Feindſeligkeit brach auf. „Weißt du es nicht ſelbſt?“ Ihre Augen blitzten. Die Farbe kam und ging in ihrem Geſicht. „Warum haſt du ihn mir fortgenommen, Maria? Er war die einzige Freude meines Lebens.“ Sie ſchluchzte. Tränen des Zornes und des Kummers blitzten in ihren Augen. N „Aber Tamara!“ Maria ſtand auf, langte über den Zaun hinweg nach den Händen des Mädchens, hielt die ſich ſträubenden feſt.„Was für eine Torheit?! Ich habe dir Naſid niemals weggenommen. Er iſt ja gar nicht meinetwegen gekommen. Er wollte hier nur lernen. Er iſt in die Schule gekommen— nicht zu mir.“ Sie ſagte es ſo überzeugend, daß Tamaras Tränen verſiegten. Ein Lächeln, liſtig oder überlegen, glomm in dem Dunkel ihrer Augen. War dies deutſche Mädchen, war dieſe gehaßte Altuntſchatſchä, der Goldzopf, wirklich ſo dumm, trotz aller Klugheit? Glaubte ſie wirklich, dieſe Deutſche, ein Junge käme nur der Bücher willen? Oder wegen dieſer Schriftzeichen, die man mühſam auf Papier malte? Von denen ſie nichts verſtand. Wenn ſie ſo dumm war, die Deutſche, dann war ſie keine Gefahr. Daun mußte man ſelber nur klug ſein, und man würde Naſid wieder⸗ bekommen. 5 „Tamara iſt ein dummes Mädchen, ſie verſteht nichts. Du mußt ihr verzeihen. Und wenn Naſid kommt, ſo ſage ihm, er ſoll zurückkehren. Wachtang wird ihm nichts tun. Wir brauchen ihn. Es ſind Kommiſſare gekommen; kein Menſch im ganzen Dorfe verſteht, was ſie ſagen, und was ſie uns aufſchreiben. Außer dem Popen, und der iſt vor Angſt, wie die Kommiſſare gekommen ſind, davongelauſen. Er hat gedacht, ſie werden ihn aufhängen, weil ſie nichts mehr von Gott und Gotteswort glauben wollen. Naſid iſt der Einzige, der uns ſagen kann, was die Kommiſſare aus Moskau von uns wollen.“ 5 4„Ich fürchte, er wird wohl nicht ſobald wiederkehren, Tamara.“ Wieder dies liſtige Lächeln in Tamara. Noch einmal beugte ſie ſich tief. N „Tamara weiß es beſſer, Maria!“ Damit ging ſie. *** Auf der Tachta ſaß der alte Wachtang. Er hatte den Kopf in die Hände geſtützt und jammerte laut vor ſich hin: „Waime Deda, watme! Waime Deda-Djan, waime!“ „Weh mir, o meine gute Mutter, weh mir!“ „Was wird das für ein Leben ſein, o Karapet! Den Schnaps wollen ſie uns wegnehmen, ſagen ſie, den Wein auch. Wie ſoll man leben ohne ein Gläschen, Karapet? Fruchtbar und reich. Der Teufel ſollte in dieſen Garten Ohne den Burdjuk voll Kachetiner? Was wollen ſie, die Fremden aus Moskau, hier in unſerem Aul?“ 1 ö Die alte Mariat hockte in der Ecke. Sie plärrte vor ſich hin und bekreuzigte ſich ein um das andere Mal. (Goriſehung jolgt) papierdünne Scheiben wiede robie uber. Blubieren ions gerichfe jn VoνN und Sd Wenn man einer Hausfrau riete, einmal chineſiſch zu kgehen, dann ſchlüge ſie höchſtwahrſcheinlich die Hände über wein Kopfe zuſammen, und ein Ausruf komiſchen Entſetzens wäre die Antwort. Wir haben falſche Vorſtellungen davon, was andere Völker eſſen. Es iſt ja gar nicht ſo, daß die Khineſen nür faule Eier, die Italiener faſt ausſchließlich Mak⸗ karoni, die Bulgaren meiſt Zwiebeln, die Franzoſen viel Vorſpeiſen(Hors d'oeuvres), die Amerikaner ſtundenlang Eiskremes eſſen, ebenſowenig wie die Deutſchen angeblich jeden Tag Sauerkraut und Eisbein zu ſich nehmen. Jedes Land hat ſeine Nationalgerichte, die auch im Rahmen der Küche eines anderen Volkes auf mehr oder weniger Ge— ſchmacksbeifall rechnen können. Die deutſchen Spezialgerichkte ſind auch nicht jedermanns Geſchmack; ſo herrlich dem Hamburger ſeine Aalfuppe mundet, ſo begeiſtert der Kölner von Himmel und rde(Kartoffelbrei und Apfelmus zuſammengekocht, dazu gebratene Blutwurſt) iſt, ſo innig der Sachſe ſeinen Speck⸗ kuchen liebt— die Württemberger ziehen ſicher ihre Spätzle und Knöpfle, die Breslauer ihre Knoblauchwurſt, die Olden— burger ihren Kohl mit Pinkel(fette Grützwurſt) und die Königsberger ihre Fieck vor. In einem ſind ſich alle einig: was gut ſchmeckt, wird gegeſſen! Ob das nun „Wiener Schnitzel“,„Mailänder Spaghetti“ oder„Szege— diner Gulaſch“ heißt, iſt letzten Endes gleichgültig. Die Chineſen haben außer ihren Haifiſchfloſſenra⸗ gouts, Vogelneſterſuppen und anderen unſerem Geſchmack miderſtrebenden Spezialitäten Hunderte und aber Hunderte göchſt ſchmackhafter und köſtlicher Nationalgerichte. Eines davon iſt Selleriefleiſch— Braten. Rinderrouladen— Scheiben recht dünn, wer— den in ſchmale feine Streifen geſchnitten und mit jungem Sellerie- kraut vermiſcht. Beides kommt in eine Pfanne, in der man vorher Oel zur höchſten Hitze bringt. Ganz ſchnell braten und dann einen tüchtigen Schuß Alkohol(Kognak, alten Weißwein oder reinen Alkohol) zuſetzen. Ich habe noch nieman⸗ den— außer Vegetarier — gefunden, der das ſtehenließe. In Spanien ißt man gern gefüllte Zwiebeln. Man nimmt große Zwiebeln, bei uns als Oportozwiebeln bekannt, und füllt ſie mit gehack⸗ tem Fleiſch, darunter et⸗ was Leber und Herz, ein wenig Paprikaſchote, und brät das Ganze— natürlich vorher ein we⸗ nig umwickelt— auf Speckſcheiben langſam weich. In Frankreich kennt man außer den Hors d'beuvres, die man⸗ chesmal leider nur aus truckenen Brötchen mit einer winzigen Oelſar⸗ dine und zwei Blatt grü⸗ nem Salat beſtehen, eine Fülle delikater Dinge. Zu dieſen gehört die alte Kalbsleber, die ſehr einfach zuzubereiten iſt; Kalbsleber wird eine gute halbe Stunde in Salzwaſſer ge⸗ kocht. Dann wird die heiße Leber in kaltes Waſſer gelegt, vis ſie völlig abgekühlt iſt. In dünne Scheiben ſchneiden, mit Mayonnaiſe oder Remouladenſoße auf den Tiſch brin⸗ 17 55 Ein Hauch verſchiedener Küchenkräuter darüber(3. Eſtragon, Majoran, Thymian, Beifuß) erhöht noch den Haumenkitzel. i. 5 In Italien gibt's leckere Sachen, die mit Makkaroni oder Spaghetti nichts zu tun haben. Eine davon nennt ſich „Römiſches Schnitzel“ und iſt auch für unſere Küche nicht ohne Reiz. Dünne, ſchöne Kalbsſchnitzel werden mit einem leinen Salbeiblatt und einer Scheibe fetten, rohen Schin⸗ zen oder mageren Bauernſpeck belegt und durch ein oder zwei Holzſtäbchen(Zahnſtocher) zuſammengehalten. Erſt auf der Fleiſchſeite braten, dann ganz kurz die Schinken⸗ ſeite anbraten und zum Schluß auf der Fleiſchſeite ſertig⸗ braten, Dazu eine Soße aus Butter und ein wenig To matenmark, nach Geſchmack gewürzt. In Amerika ſchätzt man ein wundervolles Käſege— richt: In eine mit Butter ausgeſtrichene Form dringt man eine Schicht feiner Semmelbrösel, darüber eine Schicht in 19 60 ſchnittenen Käſe, wieder„Bröſel, r Käſe, wieder Bröſel, wieder Käſe. Als Gewürz(mit gent Maßen!) Paprika, PP, Curry, wenig Salz. Man ver⸗ rührt zwei Taſſen gute Rilch— am beſten mit einem Schuß Sahne— mit zwei Eigelb und ſchüttet das über den Käſe. Das Ganze wird langſam bei müßiger Hitze— etwa eine halbe Stunde— im Backrohr gebacken. Und iſt dann eine Senſation auf dem Mittagstiſch. In Griechenland weiß man auch zu leben. Das beweiſt folgendes Reisgemüſe: Man röſtet Reis in Butter an, gibt in einen Topf(feuerfeſtes Porzellan am beſten) eine Lage Reis, ſchichtet in Scheiben geſchnittene rohe Tomate darüber, deckt mit Reis wieder zu, legt eine dünne Schicht fein gehackter Peterſilien- und Selleriewurzeln, Mohrrüben und Paprikaſchoten darauf, und wiederholt dieſe Reihen⸗ folge. Oben drauf kommt noch eine Lage Reis, die mit gehackten Küchenkräutern(nur ſolche, die nicht allzu ſtreng ſchmecken) dünn überſtreut wird. Auf das Ganze gießt man kochendes Waſſer, ungefähr im Verhältnis: Zwei Taſſen Waſſer auf eine Taſſe Reis. Man läßt langſam kochen und weich werden. Den Inhalt ſtürzt man vorſichtig in eine hochrandige Schüſſel und bringt das fertige Reisgemüſe warm auf den Tiſch. Fleiſcheſſer lieben dazu kleine ge⸗ bratene Würſtchen. Peter Omm; Zeichnungen: Max Otto. Schoͤnheit oder Ruhm? An vier der bekannteſten Schriftſtellerinnen wurde von einem Kollegen die Frage gerichtet, ob ſie ſtatt des Talents lieber Schönheit beſitzen möchten. „Ich würde entſchieden der Schönheit den Vorzug ge⸗ ben; eine ſchöne Frau zwingt die ganze Welt zu ihren Füßen“, ſagte die erſte. „Schönheit iſt wünſchenswerter als alles andere. Der Mantel der Schönheit bedeckt geſellſchaftliche Sünden und ſogar jeden Grad von Dummheit.“ Das iſt die Antwort der zweiten. Die dritte erwiderte,„daß ſie freudig ihre Berühmtheit für ein ſchönes Geſicht hingeben würde“. Auch die vierte wich in ihrer Meinung von den drei an deren nicht viel ab.„Das Talent werde meiſtens erſt dann anerkannt“, meinte ſie,„wenn es zum Genießen des etwaigen Ruhmes zu ſpät ſei.“ 72 5 0 en Mee, Ser. Se d der Hu 5 Beſen und Bürſten ſind für die Hausfrau unent⸗ behrliche Gebrauchsgegenſtände und bedürfen deshalb ihrer Aufmerkſamkeit bei der Pflege und Aufbewahrung. Beſen bedürfen öfter der Reinigung, nicht allein der Sauberkeit halber, ſondern weil ihre Haltbarkeit dadurch we— ſentlich erhöht wird. Mit einem ſchmutzigen Beſen iſt nicht gut kehren, und man darf niemals erſt einen Beſen ein⸗ ſchmutzen laſſen, wozu leider die ſchwarzen Borſten oft ver⸗ leiten, da man ihnen ja nicht immer den Schmutz anſieht. Man ſollte nach jeder Benutzung möglichſt die Beſen im Freien ausſchütteln ſowie ſie von allen anhaftenden Fäden und Fuſſeln befreien. Auch kann man ſie öfter mit einem groben Kamm auskämmen. Von Zeit zu Zeit halte man die Beſen einige Minuten über Waſſerdampf, wodurch die Borſten gut aufgelockert werden. Für die Aufbewahrung von Beſen. Handfegern uſw. gibt es praktiſche Schränke, die mit einem Brett verſehen werden können. Hier iſt die Hauptſache, daß alle Beſen, große und kleine, hängend aufbewahrt werden. Nie⸗ mals aber ſollen ſie in der Nähe des Herdes oder eines warmen Ofens ihren Aufbewahrungsplatz haben, weil ſich ſonſt der Leim, mit dem die Borſten befeſtigt ſind, löſt und das Holz bricht.— Für einen Zimmerbeſen empfiehlt es ſich, in Möbelkantenhöhe einen dicken Filzſtreiſen anzuleimen, da dadurch beim Ausfegen keine Möbel angeſtoßen werden. Bürſten bedürfen ebenfalls einer ſorgſamen Reini- gung. Sie werden in Seifenwaſſer gelegt, aber nur ſo tief, daß wohl die Vorſtenanſätze, nicht aber das Holz naß wer⸗ den. Kräftig geſchwenkt und ausgeſcheuert, läßt man ſie auf den Borſten ſtehend trocknen. Polierte Ricken müſſen bei evtl. Naßwerden ſofort getrocknet werden. Sind aber ein— mal Bürſten ſchon weich geworden, ſo lege man ſie einige Zeit in eine nicht zu ſtarke Alaunlöſung, dann werden ſie wieder tadellos ſteif und laſſen ſich wie im Anfang benutzen. Nagelbürſten, die durch langen Gebrauch verſeift ſind, lege man einige Stunden in kaltes Salzwaſſer, ſo wird jeder Seifenreſt ent fernt. Verklebſe Bohnerbürſten ſtelle man bis zum Borſtenan⸗ ſatz in eine lau warme Lauge und laſſe ſie ſo lange darin, bis ſich alles Wachs und aller Schmutz gelöſt hat. Dann ſchwenke man ſie in klarem Waſſer, und ſo werden ſie wieder ganz ſauber. Zum Trocknen wird die Bürſte ſeitwärts 5 t, damit alles er abtropfen kann. Erſt nach⸗ Um die Borſten zu lockern, werden die Beſen von Zeit zu Zeit über Waſſer⸗ dampf gehalten. Zeichnung: S. Bernſoe⸗Stricker. Es kommt die Zeit. Noch formſt du mit den kleinen Händen Das Brot, ganz ohne Zweck und Ziel; U 0* 3 Doch bald, wie ſich die Jahre wenden, Wird mählich Ernſt aus Kinderſpiel. Es kommt die Zeit, da ſtellt das Leben Die harte Pflicht auch vor dich hin Wohl dir, erhältſt du dir daneben Vom Spiel des Kinds den frohen Sinn! dem die Bürſte vollkommen trocken iſt, kann man ſie wie⸗ der zum Bohnern gebrauchen. Dieſe Reinigung iſt von Zeit zu Zeit nötig, wenn man nicht einen verſchmierten Boden haben will. Kleiderbürſten ſollte man nach jedem Gebrauch mit einem weichen Tuch abreiben, um ſie ſo vor dem Einſchmutzen zu ſchützen. Sehr gut iſt das Abreiben mit erhitzter Kleie, die man dann aber durch Klopfen und Abreiben auf einem Tuch wieder entfernen muß. Bürſten lege man zum Trock— nen auf ein reines Küchentuch. Zahnbürſten reinige man in einer milden Sodalöſung. Man ſollte ſie nicht, wie es oft üblich iſt, in einem Zellu— loidbehälter aufbewahren, da ſie dann leicht einen muffigen Geruch annehmen. Pinſel muß man ſofort nach Gebrauch reinigen. Sie werden zunächſt ausgedrückt und mit Papier abgewiſcht bevor man ſie in lauwarmes Seifenwaſſer legt. Oelfarbe wiſche man mit Terpentinöl aus. Hart gewordene Pinſel lege man einige Stunden in Petroleum und wiſche mit rei⸗ nem Petroleum nach. Man kann ſie auch in Sodalauge (einen Teil Soda auf drei Teile Waſſer) legen, muß ſie dann aber freiſchwebend über die Löſung hängen, ſo daß nur die Borſten darin bleiben. Der ſehr beliebte Mopbeſen wird in lauwarmem Sei⸗ fenwaſſer mit einer Handvoll Salz und einem Schuß Sal⸗ miakgeiſt gereinigt. In dieſer Löſung wäſcht man den Mop gut durch und ſpült ihn dann in klarem Waſſer gut nach; zum Trocknen wird er aufgehängt. Wenn er ſehr ſchmutzig iſt, kann man das Verfahren wiederholen. So müſſen die Bürſten zum Trocknen hingelegt werden. Aufnahmen: Schoepcke(2) Etwas für die Küthe Eine Soße für Kotelett oder Schnitzel. Wenn das Fleiſch weich gebraten iſt, nimmt man es aus der Pfanne, gibt zu dem Bratſett etwas Waſſer und etwas Suppen⸗ würze, läßt aufkochen, gibt einen Eßlöffel ſaure Sahne hin⸗ zu und bindet die Soße nach Belieben leicht mit Mehl oder Mehlſchwitze. Man kann auch etwas fein gehackte Peterſilie hinzufügen. Der Pracherkuchen. Man reibt Schwarzbrot und gibt es in eine gut mit Butter ausgeſtrichene Springform ſchicht⸗ weiſe mit fein geſchnittenen Aepfeln und Zucker. Die oberſte Schicht muß Brot ſein, das man dann mit 125 Gramm zerlaſſener Butter übergießt. Der Kuchen iſt im Ofen etwa eine Stunde zu backen. Er wird warm zu Tiſch gegeben. Man kann auch Schlagſahne dazu reichen. Das Hamburger Nationalgericht. Etwa 500 Gramm Schweinebauch kocht man in Waſſer, dem man das Salz zugegeben hat, mit etwa! Kilogramm Steckrübenſtücken gar. Dann nimmt man das Fleiſch heraus, ſtellt es warm und kocht 1 Pfund Kartoſſein mit dem Rübengemüſe gar, zer⸗ drückt alles mit der Gabel, ſchmeckt es mit Pfeffer und Maggiwürze ab und bringt das Gericht, mit Scheiben von Schweinebauch umlegt, zu Tiſch. Ergänzungs⸗Rätſel. Zeichnung geſetzlich geſchützt.) * N 31 f l 1 c . EE 92 2 An den bildlichen Darſtellungen ſuche man die fehlenden Dinge zu ergründen und trage dieſe waagerecht in die Felder nach Anzahl der Buchſtaben der einzelnen Wörter ein. Die Buchſtaben der ſtark umrandeten Felder ergeben dann, von oben nach unten geleſen, den Namen emer preußiſchen Königin. Namen-Umbildungs-Aufgabe. Aus den nachſtehenden zwölf Namen ſollen durch Zu— ſammenßellen neue Namen gebildet werden. Die Zuſam— menſtellung hat in der Weiſe zu geſchehen, daß ſtets eine End- und eine Anfangsſilbe der vorhandenen Namen einen neuen Namen ergeben. Die Namen ſind: Bertram, Burg— hart, Diether, Guido, Hartwig. Hubert, Nina, Otto, Rahel, Ramſes, Roger, Winfried. Schach-Aufgabe. 3 D 1 1 ee, 5 — n 5 5 Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Juſammenſtell-Aufgabe. bach der di fen fuß lo ne ne of pfe ſan ſta tan un wal.— Aus den 15 vorſtehenden Silben ſollen 5 drei⸗ ſilbige Wörter gebildet werden. Iſt dies richtig erfolgt, ent⸗ nehme man jedem dieſer fünf Wörter drei zuſammenhän⸗ gende Buchſtaben und bilde daraus eine beliebte feſtliche Veranſtaltung für die Jugend. Magiſches Quadral. +——— „ . Die Ziffern 0 5 10 15 20 ſollen in jede waagerechte Reihe vorſtehenden Quadrats ſo eingeſtellt werden, daß ſo⸗ wohl die waagerechten wie ſenkrechten Reihen und auch die beiden Diagonalen je 50 ergeben. Silben-Rätſel. Aus den 36 Silben: a burg del dels di dith e ee er gil gout i irr ke laend ler mar ne ne ne nin o pel ra ran ru ſchen ſti tan tha tum vir wa weiſz wer ſollen 14 Wörter gebildet werden, die folgende Bedeutung haben: 1. Alpenpflanze. 2. Falſche Annahme. 3. Stadt in Italien. 4. Weiblicher Perſonenname. 5. Ruine in Thürin⸗ gen. 6. Römiſcher Dichter. 7. Kleines Boot. 8. Erzeugnis der Kochkunſt. 9. Tanzart. 10. Nordamerikaniſcher Staat. 11. Weiblicher Perſonenname. 12. Geſchichtsforſcher. 13. Gerbſtoff. 14. Landſchaft in Schleswig⸗Holſtein. Nach richtiger Bildung der Wörter ergeben dieſe in der erſten und dritten Buchſtabenreihe, beidemal von vorn nach hinten geleſen, ein Sprichwort. Auflöſungen aus noriger Nummer. Silbenkreuzwort⸗Rätſel: Waagerecht: 1. Medea, 3. Herero, 6 Euterpe, 7. Miſere, 9. Schere, 11. Theſe, 12. Pater. 14. Genua, 15. Beta. 16. Romane, 17 Tertia 18. Touriſt, 19. Rapallo. 20. Tenor, 22. Motor, 23. Gero. 25. Selinde, 27. Melone, 29. Senator, 30. Maori.— Senk⸗ recht: 1. Meter. 2. Depeſche, 4. Remiſe, 5. Roſe, 6. Europa, 8. Regatta, 10. Regenerator, 11. Theaterloge, 13. Terroriſt. 15. Beate, 18. Toulouſe, 21. Normanne, 22. Modena, 24. Ro⸗ meo, 26. Linſe, 28. Lori. Rätſel: Weſte— Schweſter. Silbennamen-Rätſel: 1. Beata Renata Adel⸗ heid Urſula Thereſe.— 2. Philibert Andreas Amandus Roderich.— Braut— Paar— Brautpaar. Verſteckrätſel: 1. Graz. 2. Grund. 3. Hamm. 4. Inn. 5. Lech. Schach⸗-Aufgabe: Tg4—f4, Keß d fa, 2. Db6—d4 matt. a)„Lg8 eb, 2. Db6 bs matt. b) 1... Lb8— 6, 2. Dbö— es matt. c)„Sf8—h7(d7, e6), 2. Se7—96 matt. d) 1.....„ beliebig, 2. D566—f6 matt. 20 cui HA. Peinliche Berwechflung. raſchung einen Hundertmarkſchein in ſeiner Taſche. kehrte und ſein Abenteuer erzählte. Vater,„du haſt ja meine Hoſe angezogen!“ * „Gewiß“, ſagte der Verteidiger,„gebe ich zu, daß ſich mein Klient unrechtmäßig in den Beſitz der Aktien geſetzt hat. Aber bedenken Sie, meine Herren, daß die Aktien ſchon am Tage darauf um 50 Prozent gefallen ſind und daß mein Klient dadurch einen beträchtlichen Verluſt er⸗ litten hat!“ a Einfache Rechnung. „Wenn ein Mann 120 Arbeitstage braucht, um ein Ein leichtſinniger junger Mann fand zu ſeiner Ueber⸗ Sofort ging er auf den Bummel, von dem er abends vergnügt heim⸗ „Menſch“, rief der Haus zu bauen, dann müſſen 12 Männer es in 10 Tagen fertigſtellen, nicht wahr?“ „Natürlich— und 120 Männer in einem Arbeitstag— 960 Mann in einer Stunde— 57600 Männer in einer Mi⸗ nute— 3 456000 Männer in einer Sekunde— nach der Mathematik iſt alſo das Haus fertig, bevor überhaupt ein einziger Stein gemauert werden kann!“ le, Ha sich Scho DbAMH ABCEFUN DEN err Lehmann hatte den ekligsten, härtesten Borstenbart, den man sich denken kann. Rasieren? Ausroden, meinte] wi versiert Kupfer. er, sei das richtigere Wort. Daß es für solchen widerspen-] Mastnseiter nad stigen Bartwuchs und für empfindliche Haut eigens herge-] Tasse, Vase, Dosen a. stellte Rasierseiſen gibt, das war Herrn Lehmann allerdings] versiert, entgangen. Bis ihm der Zufall ein Stück Kaloderma-Rasier-] Seffale komp. Spar- seife in die Hand spielte. Lehmann kannte seinen Bart nicht] Service, Leuchter. Ge. mehr! Mit dem glyzerinhaltigen Kaloderma- Rasierschaum] täntekenler. kokal glitt das Messer leicht und sauber und mühelos durch die] selort kostenfrei und harten, widerspenstigen Stoppeln. Das beste aber ist, daß seine] bergerät. und Retail ewig gereizte, empfindliche Gesichtshaut sich schon uach weni- rzentannatalog, ulr gen Tagen beruhigte und daß jelzt die Haut auch nach dem] was Sie noch nicht ge. schärfsten Ausrasieren Kühl, glatt und geschmeidig bleibt.] W. A. Keune& Co., LES II EGT AM LY z ERNI NI ddt Dieren KALO DE RMA RASIERSEIFE Hot Nl bl u Halbelimuulhe Ant 1. NB. Für Herren, die eine eremeſiirmige Rasierseiſe vorziehen: Kuloderma- Rasierereme in Tuben zu RM 50 und 1.10 O I FE F 8 83 0 MN cht Nelalporzellan Mokkaservice, Teller. Tafelgerät, schwer Schüssel. gel- und Aufschnitt u a m. Verlangen Sie unverbindlich den Si- zeigen lunen elwas. sehen haben dücften (Hersteller des Vier- schild-Bestecks) Spendet für die Winter; hilfe! Schu meetl. N wurde rad u Oeschwacht 97 die Frosse ub 8 Zu gefährlich. „Sage mal, iſt dieſer Hubertus eigentlich ehrlich?“ „Der und ehrlich? Dem gebe ich niemals die Hand ohne hinterher meine Finger nachzuzählen!“ 1 „Bitte um ein Viertelpfund Theaterkonfekt!“ 2* 5* „u.* „Zu„Carmen 7 40 Direktor Ratterich, ein begeiſterter Skifahrer, ber⸗ brachte einen kurzen Winterurlaub in den Bergen, wo eg leider an dem zum Winterſport nötigen Schnee fehlte. Be⸗ fragt, was er denn während der ganzen Zeit dort gemacht habe, antwortet er: 4 „Oh, es war genau ſo wie im Büro. Man ſaß hec⸗ um, tat nichts und wartete auf das Mittageſſen.“ „Na, Frau Mayer, im Dunkeln iſt zu munkeln!“ „Aber nicht Joch, Herr Popke, ich munkle nur, um Licht zu ſparen!“ Noch nicht zufrieden. Ein Schotte heiratete eine ſehr reiche Frau. Als 1 ihn zu der guten Partie beglückwünſchte, knurrte er: Es iſt halb ſo ſchlimm, ihr wißt ja, wie die Leute immer über treiben.“—„Aber ſie kriegt doch 20 000 Pfund mit? 55 „Und die Koſten für die Trauung, das iſt wohl garnichts! Im Zeichen deutſcher Rohſtoffe Mit dieſen Worten hat eine führende Wirtſchaftszeitung das Beſondere an der diesjährigen Leipziger Frühlahrsmeſſe hervor, gehoben. Die wirtſchaftliche Entwicklung zielt dahin. den Bedar an Roh- und Werkſtoffen möglichſt aus heimiſchen Quellen 9 decken. Die Leipziger Muſtermeſſe hat den Beweis erbracht, daß deutſche Tatkraft. Intelligenz und Unternehmungsfreude dieſer ſchwierigen Anforderung in dewunderungswürdiger Weiſe ge wachſen ſind. e 5 Die Bedeutung der ungebrochenen Privatinitiative für da⸗ Gemeinwohl von Staat und Volk ſteht im hellſten Licht. Freie Entfaltung perſönlicher Kräfte und Gemeinſchaftsintereſſen broan chen keineswegs Gegenſätze zu ſein. Perſönlichkeit und Gemein⸗ ſchaft bilden zuſammen das gegliederte Ganze, das Volk. Gemein ſchaft ohne perſönliche Gliederung iſt nur Maſſe, ein Menſchenhre⸗ ohne Geſicht und Geſtalt. ohne Geſchichte und Kultur. Seit jeher ſind Weſen und Geſchüftsgebarung der Privatoer ſicherung auf dieſen ſinnvollen Zuſammenklang von perſönlichen Intereſſen und Gemeinwohl abgeſtimmt. Wer ſich und ſeine An gehörigen gegen Vermögens- und Lebensſchäden verſichert, ſorg ſelbſt für ſich, um bei Schickſalsſchlägen nicht hilflos dazuſtehen und der Gemeinſchaft zur Laſt zu fallen. Jeder Verſicheruſtgs⸗ vertrag iſt ein Akt des perſönlichen und ſozialen Verantwortung gefühls. Doch vielgeſtaltig wie die Wirklichkeit der Menſchen ien Gegenſtände ſind auch die Gefahren, von denen ſie ſtändig bedroh! wird, und die Maßnahmen, die zur Abwehr dieſer Gefahren non der Verſicherung getroffen werden müſſen. Um dieſer gewaltigen Fülle von Anforderungen verſchiedenſter Art gewachſen zu lein muß die Verſicherung über einen äußerſt geſchmeidigen und ute ſeitigen Apparat an Organiſationen und Beſtimmungen verfügen Ein ſolcher Apparat iſt nur bei einer nach kaufmänniſchen Grund ſätzen funktionierenden priwaten Verſicherung aufzubauen und in ſtandzuhalten. Es gibt kein vernünftigerweiſe zu tragendes Riſtko das die deutſche Privatverſicherung dank ihrer vielſeitigen Gliebe rung und ihrer geſchäftlichen Solidität nicht übernehmen könnte. Eier Verrat eden line Terragen der Hue Wann Sie ihren Hodel ja Garagtol eiolegen, Kleinste Wackung 45 Pig. in Apothetten ang Heogecien scheſtlich Kata 98000 e ir nicht inferlert, der wird verge Solingen iss Se nete 4 ates geſicher 0 be er von der Feſt⸗ pon Höchſtpreiſen Abſtand genom⸗ men, wenn man nicht auch die Ware ſelbſt jaſſen könne. Eine Ausnahme habe er bei der Holzwirtſchaft gemacht, da ſa der Staat als Beſitzer der meiſten Forſten ſelbſt die Gewühr dafür biete, daß die Höchſtpreiſe in⸗ gegehalten werden. Er habe es ſich zum Grundſatz gemacht, keine Mindeſtpreiſe feſt⸗ zusetzen, die vielfach als letztes wirkungs⸗ volles Rettungsmittel betrachtet würden, aber mit Unrecht, denn ſie würden meiſt boch umgangen. Es ſei auch unmöglich, für vie einzelnen Warengruppen einheitliche Kichtpreiſe feſtzuſetzen Zur Kartellfrage betonte Dr. Gördeler, man dürfe dieſe nicht ohne weiteres in Bauſch und Bogen verdammen. Aber auf hie Dauer den Weg zum billigſten Preis zu werſperren, ſei unſinnig. Zum Schluß betonte Dr. Gördeler. ein ge⸗ junder Warenaustauſch in der Welt könne gur geſchaffen werden auf der Grundlage einer handelspolitiſchen Anſtändigkeit und ener geordneten Währung. Es ſei eine we— entliche Erkenntnis des heutigen Staates, haß Menſch und Leiſtung ein Ganzes ſind, und daß nur oon dieſem Geſichtspunkt aus der Aufbau der Wirtſchaft erfolgen kann. der Neichsberulswettlampf Immer noch ſtarker Andrang.— Ueberall Ueberſchreitung der Konkingentziffern. Berlin, 16. Januar. Aus dein ganzen Reſche gehen Meldungen ber Gebiete der 98 bzw. der Gaue der deut⸗ aden Arbeitsfront über die Betelligung der Jugendlichen am Reſchsberuſswett⸗ amp ein. Keine Meldung, die nicht von iner Ueberſchreſtung der vorgeſehenen Kon⸗ angentziffern berichtete, keine Berufsgruppe, eine örtliche Wettkampfleiſtung, die nicht eberhaft tätig iſt, um aus der Zahl der Ge⸗ che um Teilnahme eine gewiſſenhafte und geſunde Ausleſe zun treffen. Schleswig⸗Holſtein hatte ſein geſamtkontingent bereits vor Tagen über⸗ ingen. Jetzt meldet Heſſen⸗Naſſau: Kontin⸗ gentzahl weit überſchritten. 25000 Jungen und 11000 Mädchen wollen teilnehmen. Jahlloſe Geſuche müſſen abgewieſen erden. Dasſelbe Bild in der Kurmark: Um 95 Prozent iſt die vorgeſehene Geſamtzahl dereits überſchritten und noch immer laufen Zeſuche um Teilnahme bei der Wettkampf- tung ein. Weit vorn liegen die fungen Holz und Bauarbeiter. bie Jugendlichen für Berufsgruppe Stein and Erde, ebenſo die vom Nährſtand und von der Berufsgruppe Leder. Die Mädel der Bekleidungsberufe überſchreiten dit nicht weniger als 176 Prozent ihre Kontingentziffern. Im ſächſiſchen Induſtrie⸗ gebiet zeichnen ſich vor allem die Gruppen Nahrung und Genuß ſowie die Gruppe Textil durch ſtärkſte Beteiligung aus, ebenſo nie Jugendlichen der Gruppen Bau und Holz. Der Nährſtand überſchreitet allgemein de für ſeine Jugendlichen vorgeſehenen Zahlen um 50 Prozent, an manchen Orten m mehr als 100 Prozent. Es zeigt ſich alſo, daß auch räumliche Enk⸗ zernungen organiſatoriſch gemeiſtert werden ſenntken. Auf dem Land kreten ſogar nicht nur die rein landwirtſchaftlichen ſondern abenſo die handwerklichen Berufe durch ſfärkſte Teilnahme hervor. Man wird auch ker. mie in dem weſtlichen Induſtriegehiet Suden, nur ouro) ſcheſſle Ausle verhindern können, daß Jie Tellnehmerza liber eine Million hinausgeht. Das Handwerkswandern Jeſerlicher Auftakt. Berlin, 16. März. Zum Handwerkertag in Frank⸗ furt a. M. Mitte Juni, werden, wie ſchon bekannt, 1000 wandernde Geſellen aus allen Teilen des Reiches zuſammenkommen und ihre Verbundenheit mit ihrem Beruf und dem Volke beſonders eindringlich dokumen⸗ tieren. Sie ſind die Erſten, die nach den neuen Richtlinien das Wandern wieder uuf⸗ nehmen können. Die Anmeldungen ſind ſo zahlreich bei der Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk eingelaufen, daß verſchiedene Gaue ſchon geſperrt werden mußten. Bei der Auswahl kommt es nicht nur auf die fachliche Ausbildung an, ſondern ebenſo auf die politiſche und charakterliche Zuverläſſig⸗ keit. Es werden nur ſolche jungen Volksge⸗ noſſen zum Wandern zugelaſſen, die in je · der Weiſe die Gewähr dafür bieten, daß ſie im wahrſten Sinne des Wortes Repräſen⸗ tanten des aufbauenden deutſchen Hand. werks ſind Die Wanderſchaft ſoll mit einem feierlichen Auftakt beginnen. Die in der Reichshauplſtadt ausgewählten Geſellen werden im April mit einem offiziel. len Feſtakt auf die Wanderſchaft geſchickt werden, wobei der Reichshandwerksmeſſter Schmidt ſelbſt den Auftakt um Wandern geben wird. Berufskameraden werden dann die wandernden Geſellen zur Reichshaupt⸗ ſtadt hinausgeleiten. Letzte Nachrichten der Maudacher Doppelmord Scheuermanns Reviſion verworfen. Leipzig, 15. März. Im Maudacher Mordprozeß hat der 1. Strafſenat des Reichsgerichts die Reviſion des Angeklagten Scheuermann gegen das Urkeil des Schwurgerichts in Franken⸗ thal vom 18. Dezember 1934. durch das Scheuermann wegen gemeinſchaftlich verüb ken Verbrechens des beſonders ſchweren Rau bes in Tateinheit mit zwei gemeinſam ver ⸗ übten Verbrechen des Mordes zum Tode ver⸗ urteilt worden iſt, als völlig unbegründet verworfen. Das gegen Scheuermann ergan⸗ 150 Todesurteil iſt damit rechtskräftig ge. worden. Hochſeeſchlepper verſchollen Ein Verluſt der italſeniſchen Marine. Rom. 16. März. Der zur italieniſchen Flotte gehörige Hoch ſeeſchlepper„Curzola“ wird in einer amt ⸗ lichen Mitteilung als verſchollen bezeichnet. Der Schlepper war mit einer Beſatzung von drei Unteroffizieren und 15 Mann am vergangenen Sonntag unter normalen Wet— terverhältniſſen von Tarent nach Auguſta (Sizilien) ausgefahren und hat zuletzt am Montagabend regelmäßigen Fahrtverlauf gemeldet. Seit Dienstag ſuchten zahlreiche Einheiten des in Tarent liegenden Geſchwa⸗ ders, unterſtützt von Flugzeugen, nach dem verſchollenen Schlepper. Alle Bemühungen blieben jedoch ergebnislos, ſo daß angenom- men wird, daß der Hochſeeſchlepper aus un⸗ bekannter Urſache mit ſeiner ganzen Beſat⸗ zung untergegangen iſt. — Das 3A⸗Sportabzeichen Neuftiflung durch den Führer. Berlin. 16. März. Der Führer hat, wie die„NS“ mel⸗ det, das SA⸗Sporlabzeichen mit nachfolgen. dem Erlaß erneuert: „„Der neue Staat verlangt ein widerſtands⸗ fähiges, hartes Geſchlecht. Neben der welt⸗ anſchaulich eine kämpferiſche Schulung des Leibes durch einfache. übung gefordert werden. Um dem Streben der Jugend mehr Anreiz und Richtung zu geben, erneuere ich für die geſamte SA und alle ihre ehemaligen Gliederungen die Skif tung des SA⸗ Sportabzeichens, welches nach Abſchluß einer gewiſſenhaft durchgeführten Ausbildungszeit durch Ablegung einer Lei- ſtungsprüfung erworben wird. Um der Pflege wehrhaften Geiſtes ja allen Teilen des deulſchen Volkes bewußten Aus druck zu verleihen, beſtimme ich ferner, daß dieſes SA Sportabzeichen auch von Nichtan⸗ gehörigen der Bewegung erworben und ge⸗ kragen werden darf, ſofern ſie raſſiſch und weltanſchaulich den nakionalſozialiſtiſchen Voraus ſetzungen enkſprechen. Ausführungsbeſtimmungen Chef des Stabes.“ Das SA⸗Sportabzeichen, ſchreibt dazu die„NS K“, iſt ein Leiſtungasabzei⸗ chen, welches der Führer der geſamten deutſchen Jugend gewidmet hat, weil aus der Sͤa Gedanke und Forderung der mit dieſem Leiſtungsſymbol verbundenen nationalſozialiſtiſchen Leibeserziehung ſtammt und dieſe in den Reihen der brau— nen Soldaten Adolf Hitlers auch zuerſt ge⸗ pflegt und geübt wurde, krägt das Abzeichen die ruhm⸗ und traditionsreiche Bezeichnung „SA“. Wer dieſes Symbol erringt, hat eine der grundlegenden Forderungen des neren Staates, nämlich die Forderung nach kämp⸗ feriſcher Schulung des Leibes durch einfache, nützliche und natürliche Körperübung in N mit weltanſchaulicher Schulung erfüllt. erläßt der Aus Vaden Heidelberg, 16. März.(Selbſtmord⸗ verſuch.) Vormittags wurde am Neckar⸗ kanal gegenüber Wieblingen ein junger Mann von auswärts aufgefunden, der in ſelbſtmör⸗ deriſcher Abſicht in den Neckar geſprungen war. Er wurde in die Klinik eingeliefert. Le⸗ bensgefahr beſteht nicht. Tauberbiſchofsheim, 16. März.(Zuſam⸗ menlegung von Gemeinden.) Auf Grund der am 1. April in Kraft tretenden neuen Deutſchen Gemeindeordnung, die von den unterſten Trägern der öffentlichen Ver⸗ waltung Ortseigenſchaft verlangt, treten im Bezirk Tauberbiſchofsheim folgende kommu⸗ nalpolitiſche Neuordnungen ein: Die Orte Dittigheim und Steinbach bilden die Ge⸗ meinde Dittigheim, Giſſigheim und Eſchel⸗ bronn die Gemeinde Giſſigheim, Königheim, Meſſelhauſen, Marſtadt und Hofſtetten die Gemeinde Meſſelhauſen, Uiffingen und Gräf⸗ fingen die Gemeinde Uiffingen.— Im Be⸗ zirk Buchen wird Hardheim und Rüdental eine Gemeinde Hardheim. Wettervorherſage: Die Tiefdruckwirbel, die das große ſkandina⸗ viſche Hochdruckgebiet umwandern und deſ⸗ an langſamen Abbau fortſetzen, führen we tere Feuchtluft herbei und begünſtigen Dunſt⸗ und Nebelbildung. Teilweiſe neblig; ſonſt aber bei 9 1 Winden noch vorwiegend heiter und trocken. en Schulung des Geiſtes 17 0 0 nützliche und natürliche Körper Aus der Heimat Wedenktage 16. Marz 1909 Der Schauspieler Adalbert Matkowftki in Berlin geſtorben. 1917 Zar Nikolaus II. Kaiſerthron. 1924 Uebergabe Fiumes an Italien. Prot.: Cyriakus— Kath.(5): Heribert Sonnenaufg. 6.14 Sonnenunterg. 18.04 Mondaufg. 14.04 Mondunterg. 4.51 17. März 1811 Der Dichter Karl Gutzkow in Berlin geboren. f 1813 Friedrich Wilhelms III. Aufruf„An mein Volk“. Errichtung der preußi⸗— ſchen Landwehr. 1834 Der Techniker Gottlieb Daimler in Schorndorf geboren. 1861 Viktor Emanuel II. geeinigten Italiens. Reminiſzere Prot. und kath.: Gertrud Sonnenaufg. 6.12 Sonnenunterg. 18.06 Mondaufg. 15 24 Mondunterg. 5.05 FCC verzichtet auf den wird König des Durchhalten bis zum Siegl Dein Eintopf. opfer am nächſten Sonntag muß das größte ſein, da es das letzte iſt. ieee eee Das Spiel mit dem Feuer Durch Brandunfülle, wie Verbrennen, Ver⸗ brühen, Exploſionen, Gasvergiftungen uſw. ſind nach der Reichsſtatiſtik des Jahres 1931 — neuere Zahlen liegen auf dieſem Gebiete noch nicht vor— insgeſamt 2985 Perſonen ums Leben gekommen. Erſchreckend an dieſer hohen Zahl miſt beſonders der Umſtand, daß ſich hierunter 1003 Kinder unter 15 Jahren und hierunter wieder 815 unter 5 Jahren befinden Von zuſtändiger Stelle werden daher Eltern, Geſchwiſter und Lehrer aufgefordert, mit allen Mitteln dazu beizutragen, derartige Unfälle zu verhindern. Als beſondere direkte oder indirekte Urſachen ſind zu nennen: Das Spielen mit Streichhöͤl⸗ zern, der Verkauf von Streichhölzern, Feuer⸗ werk pern uſw. an Kinder, das Feuer⸗ anzünden mit Petroleum, Benzin, Spiritus uſw., das Reinigen von Kleidungsſtücken mit Benzin in Räumen, in denen offenes Feuer vor“ n iſt, mangelhafte Aufbewahrung die⸗ ſer feuergefährlichen Flüſſigkeiten, das Spie⸗ len der Kinder mit Zelloluidſpielwaren am Herd ode Ofen, das Aufbewahren von Brenn⸗ material hinter und auf dem Ofen, das Trock⸗ nen von Wäſche zu nahe am eiſernen Ofen, das Nachfüllen von Benzin⸗, Spiritus- und Petroleum⸗Gaskochern, deren Brenner nicht völlig erkaltet iſt, das Alleinlaſſen von Kin⸗ dern in Küchen, während Speiſen auf dem Feuer ſtehen, das Spielen von Kindern an Gashe en(Abziehen der Gasſchläuche). Die vorſtehenden Zahlen beziehen ſich nur auf Unglün alle mit tödlichem Ausgang, nicht aber auf die Tauſende von Fällen, in denen Kinder auf gleiche Weiſe für das ganze Leben ſchwer geſchädigt worden ſind. Jeder ſollte helfen, dieſe Unfälle zu verhüten. * Verbilligte Marmelade. Die durch Ver⸗ ordnung des Reichskommiſſars für Preisüber⸗ wachung ſichergeſtellte Verbilligung wertvol⸗ ler deutſcher Marmelade auf einen Höchſt⸗ preis von 32 Pfennig, ſtatt eines Verkaufs⸗ preiſes im Laden von 40 bis 50 Pfennig, wird bis weit„ den Herbſt 1935 hinein ſich auswirken. Weinleiden Krampfabeem Flechten, ſchwerhellende Wunder heilt Sam. Nat Dr. Steatzio Hausa nühtend und zuckreizfinend Doſe RMI. la u. Ron 2.07 Literatur und Probe burch Chemische Fabeln Wer will im Srülhjahr ein Sahrrab kaufen?? e Schreiben Sie das, wir machen Ihnen b. u. b. Stürleer, Fabrradfabrik Or Hoftbauct. Vettin SW 68784 Bradwede--Hlalefeid 387 g er heal r K AR I S R Uu n FSU tagsblatt Deutſcher Proping⸗Verleger, fämſlich in Berlin W. Mauerſtr. 80. „Zum Wochenende“,„Die Familie“ und„Zum Zeitvertreib Nr. 11 erſchemen als Beilage D. A. 4 Vi 34: 663 004 Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vort. Zeitung nicht zuflandig Veruntwortlich ftr die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Soun⸗ 12 „Natürlich wird getanzt! Mama pollte nicht, aber ich habe Papa gebeten, und er kann mir nichts abſchlagen!“ ſetzte ſie lächelnd hinzu. Der Klavierſpieler begann zu ſpielen. Ehe Johannes Heemſtede ſie gefragt, verneigte ſich g Jerdinaud van der Meulen vor Amalie. Mit harten Augen folgte Heemſtede dem tanzenden Paar, empfand mit der ſtets wachen Eiferſucht des Lieben— deu das Herannahen einer Gefahr Ratlos, betroffen ſaun er dem Grund des plötzlichen, ihm unverſtändlichen Wechſels nach. Was war mit jenem Fremden zwiſchen ſie gekommen? Wer war der Mann? Unmöglich hatte ihn Amalie gekaunt. Er ſelbſt hatte aus der Entſernung die Vorſtellung angehört. Und doch war Amalie zu ihm anders als ſonſt, gab ſich leichter, hatte ihre herbe Zurück— haltung unmittelbar abgelegt— und erk Hatte ſie ihn dergeſſen, ſeine Frage, auf die er noch keine Antwort er— halten hatte? Höllenbilder quälten ihn mit wilden Vorſtellungen, Dann lachze er ſich ſelbſt aus. Hatte er ſie nicht geküßt und halte ſie nicht ſeine Küſſe geduldet? Aber erwidert hatte 0 ſeine Küſſe nie!, geſtand er ſich, und das war wie eine Hrohung gegen ſein Glück. 5 Schmerz packte ihn, und Mißtrauen glomm auf, düſter ind groß. Nach beendetem Tanz ſtand Amalie zufällig neben ihm. Weshalb ſo finſter?“ lachte ſie heller als ſonſt. chdringend ſah er ſie an. „Du laß dit von dem fremden Laffen den Hof machen, tanzt mit ihm, läßt mich ſtehen!“ nörgelte er, „Oho! Sollte ich ihm etwa ſagen: Verehrter Hert, warten Sie, bis Herr Johannes Heemſtede zu dem Ent⸗ ſchluß gekommen iſt und mich zum Tanzen auffordert?“ „Nicht jeder iſt ſo ſchnell mit der Zunge wie dieſer Hort!“ Das klang gereizt. „Ich konnte ihm den Tanz doch nicht verweigern, Jo— hannes!“ ſah ſie ihn bittend an. „Natürlich nicht!“ ſagte er kroniſch.„Mir ſcheint, es iſt dir auch nicht ſchwer gefallen, mit ihm zu tanzen.“ „Er lanzt vorzüglich!“ „Aha! Ich verſtehe— beſſer als ich!“ „Du biſt ungezogen, Johannes!“ „Danke für die Belehrung!“ verneigte er ſich. Hohn lag um ſeinen Lippen, in ſeinen Augen aber las ſie eine dunkle Wehmut, die ihr weh tat, „Stehſt du hier, um mir das alles zu ſagen?“ „Natürlich! Oder darf ich es wagen: Willſt du mite mir tanzen?“ ſetzte er fragend hinzu.„Das heißt, wenn es kein zu großes Opfer für dich bedeutet.“ Erſt ſtreiſte ſie ihn mit erſtauntem Blick, wußte nicht recht, was antworten, dann lachte ſie hellauf: „Wie wundervoll, Johannes; du biſt eiferſüchtig!“ Sie legte ihren Arm in ſeinen, doch das Lachen klang nicht ganz echt. Sein ſcharfes Ohr vernahm den Mißton, und ſeine Miene blieb verſchloſſen. Sie hatte ihn gekränkt. Er war unglücklich und un⸗ beholfen, wußte nicht, was tun. Beide fühlten eine ſelt⸗ ſame Enttäuſchung. Plötzlich lag eine Kühle zwiſchen ihnen. „Meinſt du, ich dürfte mit keinem Manne ſprechen als mit dir?“ Sie warf den Kopf in den Nacken und ſchürzte die Lippen hochmütig. „Denke nicht, daß ich mit mir ſpielen laſſe!“ ſagte er. Eine weitere Gelegenheit zum Alleinſein fanden ſie nicht mehr. Die Frau Senator ſpielte mit mütterlicher Sorae unbemerkt Vorſehung und merkte zu übrer Freude. weich lebhaftes Intereſſe ihre Fremden entgegenbrachte. Ferdinand van der Meulen gefiel, imponierte ihr. Er ſollte glänzende Kreditbriefe haben, und ſeinem ganzen Auftreten merkte man den vornehmen Mann an. So ſtellte Frau Geeſtenbrück feſt, die ſich auf ihre Men ſchenkenntnis nicht wenig einbildete. 1 Tochter dem eleganten * 5 Am folgenden Tage. Der weite Raum der Michaelis⸗ kirche war bis zum letzten Platz gefüllt. Tettenborn ſo⸗ wie General Wallmoden, der Oberkommandierende der Elbarmee, waren mit großem Gefolge zugegen. Es war ein großartiges, buntbewegtes militäriſches Schauſpiel, bei dem die weltliche Obrigkeit, der Hohe Senat, die Ge— richtsbehörden und alles, was Rang und Stellung hatte, zugegen war. Doktor Rombert, der Pfarrgeiſtliche, hatte ſeinen ganz großen Tag. Seine Worte waren getragen von innerer Begeiſterung, die Weihe der Fahnen ſteigerte ſich zum Höhepunkt der Feierſtunde, machte einen unauslöſchlichen Eindruck auf alle Anweſende. Nie zuvor war das Gefühl der Zuſammengehörigteit, der Gemeinſchaft, des National- bewußtſeins ſtärker geweſen als in dieſer Stunde. Heiße Gebete ſtiegen zum Himmel, um deutſche Freiheit. Nach der kirchlichen Feier wurde von der Generalitä die Parade über das geſamte Hamburger Militär ab genommen. f Die allgemeine Begeiſterung kannte keine Grenzen. Die nüchterne kühle Handelsſtadt ſchien umgewandelt, nie ge⸗ ahntes Temperament kam zum Ausbruch. Harte Männer weinten beim Vorbeimarſch der„Hanſeatiſchen Legion“, die vielleicht ſchon in den nächſten Tagen gegen die Fran⸗ zoſen kämpfen würde. Unter ihnen war Johannes Heemſtede. Er ſah ſchmuck aus in der Uniform und ſaß in vorzüglicher Haltung zu Pferde. Als Führer eines Zuges Reiterei ritt er an Amalie Geeſtenbrück vorüber, die im Kreiſe der bevorzug⸗ ten Gäſte einen günſtigen Platz zum Zuſchauen hatte. i N(Nortſezung folat.) In kurzen Worten Sämtliche Betriebe, deren Jugendliche am Reichsberufswettkampf teilnehmen, ſollen am 18 März beflaggt werden. 5 Die Deutſche Akademie in München hielt anläßlich ihres zehnjährigen Beſtehens eine Hauptverſammlung ab. 5 Der franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin verlas in der Kammer eine Erklärung der 9 80 zur Erhöhung der Militärdſenſt⸗ ſe norwegiſche Regierung iſt zurückgetre— ten. Auf den König Ibn Saud wurde in Mekka ein Anſchlag verübt, der mißlang. Das Reichsgericht hat die Reviſion des Doppelmörders Scheuermann gegen das Todesurteil des Schwurgerichts Frankenthal verworfen. Der einäugige amerikaniſche Flisger Poſt ſtartete in Los Angeles zu einem neuen Stratoſphärenflug. Veſlaggung der Betriebe Zum Keichsberufswelkkampf. Berlin, 16. März. Aus Anlaß des Beginnes des Reichsbe— rufswettkampfes werden ſämtliche Betriebe, deren Jugendliche am Reichsberufswett⸗ kampf teilnehmen, nach einer Anordnung des Propagandaamtes der Deutſchen Ar- beitsfront und im Einvernehmen mit dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda am 18. März Flaggenſchmuck tragen und für den Gemeinſchaftsempfang ihrer Jugendlichen Sorge tragen. Eine Mil- lion Wettkämpfer werden am Montag in ihren Betrieben den Berliner Jungarbeiter— appell miterleben. Juſammenſtöße im Elſaßz. Paris, 16. März. In Gebweiler kam es 0 blutigen Zuſammenſtößen zwiſchen der ommuniſtiſch⸗marxiſtiſchen Einheitsfront und Mitgliedern der rechtsſtehenden Frontkämp— ſervereinigung Feuerkreuzler. Die Feuer— kreuzler wollfen eine Verſammlung abhal— ten, worauf die kommuniſtiſch-marxiſtiſche Einheitsfront ihre Anhänger um den kom muniſtiſchen Bürgermeiſter der Stadt ſcharte. Die Kommuniſten gingen im Sturmangriff egen das Verſammlungslokal der Feuer— reuzler vor. Die Gendarmerie wurde über— rannt. Auf beiden Seiten gab es Verletzte, fand. denen ſich auch der Bürgermeiſter be— and. Jlugzeugabſturz in Aegypten. Kairo, 16 März Ein Verkehrsflugzeug, das den Dienſt nach Paläſting verſieht, ſtürzte etwa 10 Meilen öſtlich von El Ariſch ab. Zwei Fluggäſte wurden getötet, einer ſchwer und zwei leicht verletzt. Zwei Flug- gäſte blieben uiverletzt, während der Flug— zeugführer Beinbrüche davontrug. Kommuniſtenverhaftungen in Ungarn. Budapeſt, 16. März. Der polltiſchen Poli⸗ ei von Szegedin iſt es nach längeren Nach- ſorſchungen gelungen, eine geheime kommu— niſtiſche Zellenorganiſation auszuheben. Ein Ingenieur Stephan Halmi und zwei weitere Kommuniſtenführer wurden in Haft genommen. Es werden noch mehr Verhaf— tungen erwartet. Die Arbeitsloſigleit läzt nach Die Arbeiislage in Heſſen im Februar 1935. ö Frankfurt a. M., 16. März. Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamts Heſ⸗ n teilt u. a. mit: Die Zahl der Arbeits⸗ ſen nahm um 7244 oder 4,1 v. H. des 0 ia N 0 0 Standes von Ende Januar 1935 ab. Am ſchäftigt, als Buchhalter hatte er dort zuletzt 28. Februar wurden von den Arbeitsämtern 170 780 Arbeitsloſe gezählt. Der Rückgang antfällt faſt ausſchließlich auf die Männer, während die Zahl der weiblichen Arbeits⸗ loſen nur ganz gering zurückgegangen iſt. Von den 17 Arbeitsämtern des Bezirks ſind an der Abnahme der Arbeitsloſigkeit 14 betei⸗ ligt. In den übrigen drei Arbeitsamtsbezir⸗ zen ergab ſich noch eine leichte Zunahme. Die Entwicklung wurde begünſtigt durch die Ende Februar erfolgte Beſſerung der Witterungsverhältniſſe. Es ſind daher an der Abnahme der Arbeitsloſigkeit auch vorwiegend die Außenberufe beteiligt. Aber auch die freie Wirtſchaft zeigte neuen Auftrieb. So hat vor allem die Metallindu⸗ trie bereits in nennenswertem Umfange neue Arbeitskräfte eingeſtellt. Es läßt ſich ſchon jetzt überſehen, daß die Entwicklung während der vergangenen Win⸗ termonate weit günſtiger war als in frü⸗ heren Jahren. Die Arbeitsloſenzahl hat ſich in dieſem Winter nur während zweier Mo⸗ nate erhöht. Die Zahl der Hauptunterſtützungs⸗ e m p e in der Arbeitsloſenverſicherung und Kriſenfürſorge zuſammen ging um 2500 die 15 Wohlfahrtserwerbsloſen um rund 4006 zurück. 73 Fahrradhehlereien Zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Mainz, 16. März. Nicht weniger als zwölf Angeklagte hatten ſich geſtern wegen Heh⸗ lerei und Diebſtahls von Fahrrädern in gro⸗ 70 Umfange zu verantworten. Gegen drei ngeklagte, die nicht zugegen waren, mußte das Verfahren abgetrennt werden. Prei wei⸗ tere Angeklagte wurden mangels Beweiſes ſtermarkſchiebungen.) mnmun an ſteigeſprochen. Die andern ſechs wurden nach Maßgabe ihrer Beteiligung an den Straftaten unter Berückſichtigung ihrer Vorſtrafen ver⸗ urteilt. f Der Inhaber der ae der 39 Jahre alte Friedrich Mainz, erhielt wegen kunden ſälſchung drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt ſowie Stellung unter Polizeiaufſicht. Weiter erhielten der 26jährige J. B. aus Dortmund wegen Diebſtahls in ſechs Fällen und Urkundenfälſchung zwei Jahre zwei Mo⸗ nate Gefängnis abzüglich ſechs Monate ver⸗ büßter Haft, ſeine Komplizin, die 36jährige Ch. N. aus Lampertheim ein Jahr ein Mo⸗ nat Gefängnis abzüglich fünf Monate Haft, der 20jährige Hch. G. aus Reichenbach wegen Diebſtahls in vier Fällen eineinhalb Jahre Gefängnis, der 38 Jahre alte J. Z. aus Mainz ein Jahr und der 3gjährige J. P. ö aus Mainz⸗Kaſtel zwei Monate Gefängnis. Dem Hauptangeklagten Schmidt konnten nicht weniger als 73 Fahrradhehlereien nachgewieſen werden. Schmidt hat die erworbenen Räder jeweils ſoſort unkenntlich gemacht, indem er fäl einen Gum miſchlauch.) Fabrikmarken und Nummern entfernte und durch gefälſchte erſetzte. Verlegung der Dienſträume der Landesſtelle des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda. Die Landesſtelle gibt bekannt, daß ſie ihre Dienſträume jetzt nicht mehr in der Bür⸗ gerſtraße 9 bis 11, ſondern im Adolf⸗Hitler⸗ Haus, Frankfurt am Main, Gutleutſtraße 8 bis 12, 2. Stock, hat.(Poſtſchließſach Nr. 1635). Die Telefonanſchlüſſe 3333/87 beſte⸗ hen weiter. Wegen geſchäftlicher Ueberlaſtung wird darum gebeten, notwendige dienſtliche Beſuche bei dem Leiter der Landesſtelle und Intereſſe recht- anzumelden. ſeinem Referenten im eigenen zeitig telefoniſch oder ſchriftlich Aus Heſſen und Naſſaun Frankfurt a. M., 16. März.(Regi⸗ Der 46jährige Willi Riederhoff aus Mülheim an der Ruhr, der zuletzt in Köln anſäſſig war und dann in Amfurbam ſein Domizil hatte, war Ge⸗ ſchäftsführer einer Fabrik im Rheinland ge— weſen. Als in dent Unternehmen ein beträcht⸗ liches Schadenfeuer ausbrach, ſtellte ſich her⸗ aus, daß N. die Werte unterverſichert hatte, weil er damit Koſten ſparen wollte. Da es Mitteln zur Wiederinſtandſetzung ſehlte, wurde das Unternehmen aufgegeben und N. lebte von ſeinem holländiſchen Bank⸗ guthaben. Mitte November v. J. wurde N. in Franlfurt a. M. unter dem Verdacht ver⸗ haftet, Regiſtermarkſchiebungen begangen zu haben. Es wurde feſtgeſtellt, daß er in der Zeit von Juli bis November v. J. 11500 Regiſtermark abgehoben, das Geld aber nicht ausſchließlich in Deutſchland verbraucht, ſon— dern mindeſtens 3500 Mart nach Holland verbracht hat. Wegen dieſer Schiebung wurde der noch unbeſtrafte Mann vom Schöfſenge— richt zu 15 Monaten Gefängnis und 3000 Mark Geldſtraſe verurteilt. Drei Monate der Strafe gelten durch die erlittene Unter— ſuchungshaft als verbüßt. * Franifurt a. M., 18. März.(Wegen Steuerhinterziehung verurteilt.) Das Schöffengericht erkannte gegen den Jo— hann Schmidt wegen Steuerhinterziehung auf 10000 Mark Geldſtrafe. Der Angeklagte, der zeitweilig drei Cafes in Frankfurt betrieb, batte in den letzten zehn Jahren an Umſatz⸗ und Kriſenlohnſteuer etwa 40 000 Mark hin⸗ terzogen.. Darmſtadt, 16. März.(Verbrechen im Amt.) Seit 1920 war der 34jährige Adam Hirſch auf der Heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe be⸗ 260 Mark Monatsgehalt. Aber er kam damit nicht aus, denn er hatte ſich bei ſeiner Ver⸗ ehelichung hochfein mit Möbeln ausgeſtattet, und das wollte bezahlt ſein. Alſo ſtellte er, dem die Beſoldung oberheſſiſcher Lehrer an⸗ vertraut war, fingierte Quittungen aus und verſchaffte ſich auf dieſe Weiſe vom Herbſt 1933 bis 1934 etwas über 1000 Mark. Er muß ſeine Urkundenfälſchungen und Vernich⸗ tungen, die Untreue und Unterſchlagung im Amt mit einem Jahr Zuchthaus büßen. Offenbach, 16. März.(Zum dritten⸗ mal wegen Darlehensſchwindel vor Gericht.) Der jährige Johann Wa⸗ chenfeld iſt ſchon zweimal wegen Darlehens⸗ ſchwinde! vorbeſtraft, darum führte ſeine Frau das„Geſchäft“ weiter, aber nur formell, denn in Wirklichkeit tätigte der Mann die Ab⸗ ſchlüſſe. Man nahm von kleinen Leuten, die oft das letzte zuſammenkratzten, Anzahlungen entgegen zur Beſchaffung eines Darlehens, aber Geld ſahen die Kunden nie. Nur der Tatſache, daß er hundertprozentig kriegsbe⸗ ſchädigt iſt, hatte es der Angeklagte zu verdan⸗ ken, daß er am Zuchthaus vorbeikam. Das Darmſtädter Gericht verurteilte ihn zu zwei Jahren Gefängnis. Der Frau, deren Strafe ſechs Monate betragen hätte, kam die Am⸗ neſtie zugute. Offenbach, 16. März.(Brand in einer Druckerei.) Die Feuerwehr wurde nach der Domſtraße in Offenbach gerufen, wo ein Brand in einer Druckerei ausgebrochen war. Unter Einſatz einer Motorſpritze und mit Atemſchutzvorrichtungen verſehen, konnten die euerwehrleute die Gefahr bald beſeitigen. achdem alle Brandneſter abgelöſcht waren, rückte die Feuerwehr nach zweieinhalbſtün⸗ diger Tätigleit unter Zurüctloffung einer Si⸗ cherheits mache mieder aß. Pilhelm Schmidt aus ſortgeſetzter gewerbs⸗ müßiger Fahrradhehlerei und ſortgeſeßter Ur⸗ wurde die erſte Hilfe geleiſtet. enbach, 16. März O 6. März.(Durch die Win! ch u dae 10 Auf der Kreisſtraße Offenbach⸗Seligenſtabt an der Kreuzung nach Hauſen fuhr ein Motorradfah⸗ rer aus Sprendlingen in ein entgegenkommen⸗ des Perſonenauto. Der Motorradfahrer wur⸗ de durch die Windſchutzſcheibe des Kraftwa⸗ gens geſchleudert und durch Glasſplitter am Kopf ſehr ſchwer verletzt. Außerdem erlitt er Bruſtquetſchungen. Von zwei SA⸗Männern Sie hielten einen Schnellaſtwagen an, der den Verun⸗ glückten nach dem Ofſenbacher Krankenhaus brachte. Lampertheim, 16. März.(Ein netter Sohn.) Beim Holzſpalten erteilte ein hie⸗ ſiger Vater ſeinem 24jährigen Sohn einige Anweisungen. Der junge Mann geriet dar⸗ über derart in Aufregung, daß er über ſei⸗ nen Vater herfiel und ihn mit einem Beil und im Zimmer nochmals mit einer Luft⸗ pumpe ſo mißhandelte, daß er in das Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden mußte. Einige erhebliche Kopfwunden mußten vernäht wer⸗ den. Gegen den Rohling wurde Anzeige er⸗ ſtattet. Dieburg, 16. März.(Ochſe verſchlingt Im Schlacht- haus zerlegte ein Metzger einen friſchgekauften Ochſen, in deſſen Magen er einen zwei Meter langen Weinſchlauch fand. Der Ochſe, der aus der Rheingegend ſtammte, hatte wohl an einem Weinfaß geleckt und, da ihm die Marke mundete, gleich den Schlauch mit⸗ verſchlungen. Worms, 16. März.(Vier Jahre Ge⸗ fängnis für einen Kleintiermar⸗ der.) Vor dem Bezirksſchöffengericht hatten ſich zwei Spezialiſten für Haſen⸗ und Hüh⸗ nerſtälle zu verantworten, die im Herbſt das Randgebiet der Stadt unſicher machten, aber auch Fahrräder und Wäſche mitgehen hießen. Hauptſächlich wurden dadurch kleine Leute ge⸗ ſchädigt. Der vorbeſtrafte Hauptangeklagte er- hielt 4 Jahre Gefängnis(der walt hatte 3 Jahre Zuchthaus beantragt) und 3 Jahre Ehrverluſt; ſein Komplize 6 Monate und zwei Frauen als Hehlerinnen Geſängnis⸗ ſtrafen von 7 und 3 Monaten. Bingen, 16. März.(Durch einen Schuhnagelums Leben gekommen.) Wie berechtigt die immer wieder vorgebrachte Mahnung iſt, auch kleinſte Wunden ſorgfältig zu behandeln, zeigt folgender tragiſcher Vor⸗ fall: Einem Stratzenbahnſchaffner in Bingen⸗ Büdesheim war ein Schuhnagel durch die Stieſelſohle gedrungen und hatte eine Fuß⸗ letzung hervorgerufen. Durch Schmutz trat eine Entzündung und Wundſtarrkrampf ein, dem der 48jährige Mann nach zwei Tagen erlag. Lörzweiler, 16. März.(Gefährlicher Unfug auf der Bahnſtrecke.) Auf dem Gelände der Bahnſtraze ee zwiſchen den Stationen Gau-Biſchofsheim und Lörzweiler, wurden nachts durch freche Buben⸗ hände zwei Betondeckel der Kanaliſation zer⸗ trümmert. Außerdem wurde von den Tätern verſucht, das Vorſignal zu beſchädigen. Sie wurden durch einen Bahnbeamten, der die Strecke abfuhr, geſtört und ſuchten das Weite. Die Fahndung nach den Tätern durch die Bahnpolizei blieb bis jetzt leider erfolglos. —— Sportallerlei Jwiſchen Deukſchland und Polen iſt für dieſes Jahr ein Golfländerkampf vereinbart worden, der am 25 und 26. Mai zur Durch⸗ führung gelangen foll. Als Austragungsort iſt Bad Salzbrunn vorgeſehen. Dort wird auch der„Geoße Golfpreis von Deutſchland“ gusg tragen, und zwar am 5. Mai. Frankreichs Fußball⸗Ländermannſchaft, die am kommenden Sonntag in Paris gegen Deutſchland das Länderſpiel beſtreitet, trug im Stadion von Colombes ein Probeſpiel aus. Die bis auf den Torhüter Thepot voll⸗ ſtändige Nationalelf ſiegte mit 3:2 Toren. Die Ppokalelf des Gaues Mitte zum Spiel gegen Brandenburg(24 März in Verlin) wuͤrde wie folgt aufgeſtellt: Tzſchach; Rie⸗ chert, Mülle; Werner, Böttger, Malter: Schüßler, Müller, Staudinger, Reinemann, Schlag. In einem weiteren Endrundenſpiel um den Europa⸗Pokal der Eishockeymannſchaf⸗ ten ſchlug der Streatham HCE London die Wembley Lions nach ſcharfem Kampf mit 613(0:0 2:0 4:3) Toren. Sdarbrücken und Stuttgart großen Städtekampf in Sportarten wegen verlegt g det nun am 19 Mai und der Rückkampf am 2. Juni in Stuttgart ſtatt. Cilly Außem war beim haben ihren einer Reihe von Terminüberſchneidung internationalen Tennisturnier in San Remo gegen Fräulein Grioni mit 715, 6¼4 erfolgreich. Im Mixed gab es einen weiteren deutſchen Erfolg durch Hammer/ Ddr Buß von 6:1, 6:2 gegen das Ehepaar Homburg. Das Jelsberg-Rennen iſt nach einen Mil⸗ teilung der ORS vom 2. Junj auf den 13. Oktober 1935 verlegt worden, da der Land⸗ kreis Saarloius die Rennſtrecke ausbauen will, wobei der Straße auf neun Meter Breite erweitert wird. Urſula Frick, die erſt 15 jährige in Ham⸗ burg geborene Schwimmerin, ſchwamm in Buenos Aires über 200 m⸗Rlicken mit 3:16, Minuten einen neuen ſüdamerikaniſchen Re⸗ kord heraus. 5 Staatsan⸗ Der Vorkampf in Saarbrücken fin⸗ Im Natlonal theater: Montag, 18. März: Miete H 16, Sonder⸗ miete H 8: Die Räuber, von Schilſer. Anfang 19.30, Ende etwa 23 Uhr. Dienstag, 19. März: Miete G 18, Son⸗ dermiete G 9: Für die NS. Kulturg⸗ meinde Ludwigshafen, die Abtlg. 43 his 45; Undine. Oper von Albert Lortzing. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 20. März: Miete M 18: Der Rebell von der Saar. Volksſtück von Auguſt Dr. Ritter v. Eberlein. Anfang 20, Ende gegen 22.15 Uhr. Donnerstag, 21. März: Miete D 1, Sondermiete Dg: Muſikaliſcher Komödien abend: Die Abreiſe, muſikaliſches Luſt⸗ ſpiel von Eugen d' Albert; hierauf Tänze mit der Muſie von Mozart, Liſzt, Schubert und Richard Strauß. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Freitag, 22. März: Für die NS.⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abtlg. 124 bis 129, 184, 281, 291, 381 bis 386, 544 bis 34% 554 bis 557, 564 bis 567, 594 bis 597 Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe e Nr. 1 bis 300: Lohengrin, von Rich Wagner. Aufang 19, Ende gegen 29 Uhr. Samstag, 23. März: Miete B 17, Für die NS.⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, die Abtlg. 53: Zum erſten Male: Treib⸗ ſagd auf Nukatan. Schauſpiel von Baumkauer. Anfang 19.30, Ende etwa 21.30 Uhr Sonntag, 24. März: Nachmittags-Vorſtel⸗ lung: Die Pfingſtorgel, von Alo'« Johannes Lippl. Anfang 14, Ende 16. Uhr. Eintrittspreiſe 0,30 bis 3 Rm. Abends: Miete A 18, Sondermiete A Der Günſtling. Oper von Rudolf Wag⸗ ner-Regeny. Anfang 20, Ende etwa Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgeho⸗ hen). Im Neuen Theater(Rofſengakten): Sonntag, 24. März: Der Raub der Sabliue rinnen. Schwank von Franz. Paul Schönthan. Anfang 20, Ende gege; 22.30 Uhr. Montag, 25. März: Für die NS.⸗Kultue⸗ gemeinde Mannheim, Abtlg. 130 bis 144, 160, 345 bis 347, 351 bis 359, 524 bis 527, 584 bis 887, Gruppe D Nr. 1 bis 400: Die Fledermaus. Operette von Johann Strauß. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. —— Blutiges Drama Deu betrunkenen Bruder erſtochen. Malſch bei Ettlingen, 16. März. In der Familie des 41jährigen Fridolin Knam wa; es ſchon des öfteren zu heftigen Familien- ſtreitigkeiten gekommen, ſo auch am Abend des Donnerstag, als der Familienvater be⸗ trunlen nach Hauſe gekommen war. Allem Anſcheln nach war dabei die Fran des Betrunkenen bedroht, denn der hinzu⸗ kommende ledige 30 Jahre alte Alois Kuan griff, ſeiner Schwägerin zu Hilfe kommend ſeinen Bruder mit einem feſtſtehenden Meſ⸗ ſer an und verſetzte ihm mehrere Stiche, di⸗ nach kurzer Zeit den Tod herbeiführten Bald nach der Tat wurde Alois Knam das Naſtatter Gefängnis überführt. Der Ge tötete hinterläßt drei unmündige Kinder. prüfe die Leistungen der Zucht⸗ und Mastschweine regelmässig! Bei Zuchtſchweinen: 1. Notiere Deck⸗ und Ferkeltermiue. 2. Trage Ferkelzahl und ⸗gewicht ins Stallbuc ein. 5 3. Vermerke den Verbleib der Ferkel. 4. Halte die Abſtammung der einzelnen Tien feſt. 5 Vei Maſtſchweinen: 1. Stelle die Tageszunahme durch regelmäßig“ Wägen alle 14 Tage feſt. 4 Vermerke die verbrauchten Futtermengen. 1 f Turnverein von 1893 e. V ö Morgen Sonntag Handball⸗Entſcheidungs⸗ gegen Grün⸗Weiß Mannheim. Ab⸗ Auto 1.30 Uhr ab Freiſchütz. e un⸗ .— Fußball: in deddenheim J. Mannſchaft z 10 2. M. 5 Uhr. Abfahrt per Rad 12.30 Uhr Donnerstag, den e f g, 21. Albends 8 Uhr: 5 0 achungen 15 17. März wurde dieſes Jahr zum Heldengedenktag 1 5 Wir gehe en an dieſem Tage unſeren toten Helden. Aus dieſem Anlaß flaggen alle öffentliche Gebäude Halb⸗ maſt. Ich erwarte, daß auch die hieſige Ein⸗ wohnerſchaft zu Ehren der Gefallenen Halb- maſt flaggt. Betr.; Veranſtaltung zu Gunſten des Winter— hilfswerks 1934/35. Der Fechtelub von 1932 veranſtalte Sonntag, den 17. März ds. Mts., nachm. 3 Uhr im Engelſaal ein Fechttournier wozu er den Turnverein von 1862 Weinheim ver⸗ pflichtet hat. Der Reinerlös der Veranſtaltung wird an das WSW abgeliefert. Wir machen die Sportfreunde auf dieſe Veranſtaltung be⸗ ſonders aufmerkſam und empfehlen den Be⸗ ſuch. f Betr.: Den Bau der Reichsautobahn Frank— furt. Mannheim. Durch Inangriffnahme der Bauarbeiten an der Ueberführung am Lampertheimerweg muß der Fuhrwerksverkehr auf demſelben eine anderweite Regelung dadurch erfahren, die neugebaute Strecke des Lampert⸗ heimerwegs(von der Bahnkreuzung bis zur Wiedereinmündung in den alten Weg nur in Richtung nach dem Ort befahren werden darf. Zur Er⸗ reichung des Waldes und der angrenzer Felder müſſen Umwege über den Sandhöferweg Römergartenweg und die Feldwege der Oberlück benutzt werden. Viernheim, den 16. März 1935 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel t am daß modische Neuhei- ten für flotte sport- llche Kleider Mtr. 15 Stichelhadr d. beliebte Mode- stoft in neuen den Frünjahrs-Farben 95 180 em breit Mtr Tupfen Maroc sehr beliebt für Schals u sonstige Aus putz-Verar- beitung. Mtr. 25 Cloquèé Vereins- Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Samstag abend 8.30 Uhr Singſtu Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende Sänger⸗Einheit. Heute Samstag abend 8.30 Uhr Singſtunde Zöller, Vorſ. Kein Sänger fehle! Geſangverein Sängertreue. Heute Samstag 8.30 Uhr Singſtun Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Teutonia⸗Schützen. Beginn des Uebungs⸗ ſchießens morgen Sonntag nachm. 3 Uhr. Sportvereinigung Amieitia 09. Heute Samstag Schüler Sonntag, 17. März, 11 Uhr 3. M. ge 08 Mannheim in Mannheim. 1 ſtadt. Abf. 9 Uhr am Stern. Auf de Waldſportplatz: 1. Handballmannſchaft Germania Mannheim 2. uſchaft ge Uhr. Die geſchätzten Mitglieder freundlichſt ein. Der Vorſtand. * treffen fahrt per fee Pfg.) Handballfreunde ere Elf recht zahlreich. und 1.30 Uhr. Die Leitung. — 0 in Weinheim. e Abfahrt pe Rad 9.30 Uhr am Stern. 1. und 2 Mann ſchaft gegen Phönix Mannheim. Abfahrt 2. M. 12.15 Uhr OEG, 1. Mannſchaft 1.15 Uhr OEG. 10 Uhr gem. Jugend in Wall⸗ i Mannſch. gegen . Wallſtadt. Beginn 1.45 Uhr 9 und Sportfreunde laden wir zu dieſen Spielen der neuheitliche Modestotſ für ele- gante Kleider S om breit Mtr. E Pointliille reversible aktuelle Frühjahrs- Neuheit f. Kleider- und Komplets 5 om breit Mtr. 95 0 i Mantel- u. in sportlicher Art 110 praktische antel- u. Kostüm- stoffe 45 om breit, Mtr. E05 Shetland kleidsame sport- 1 h ö und 0 1 antel-Melangen de. 1 145 om breit Air. 7 . —. — en NEUES FRUHIAHR Aleiderotoppe Melange Karo Seidenotofſe 2 SET OBEN GO DE 8 015 Meiange Moppen geschmackvolle Frühjahrs neuheit. für Komplets lchöne Modefar- 95 ben gO mb t. Mtr. ———.... KKK— Moocs-Atepp Georgette eleganter Woll stoff für Kompiets in ere und melange 180 m breit 0 Mtr. 50 Krepp Satin für fesche Blusen beliebteffrühjahrs- Farben OSemebreit Mtr. 75 Sendrepp- Druck elegante neue Frühjahrs- Muster Os om breit ftr. 195 Meitelasse fopfen fesche Neuheit für slegante Früh- jahrs-Kleider 5 om breit Mtr. Kostiimstofppe biagondls und Noppen große Auswah! flotter Neuheiten für Mantel und Komplet.. Mtr. 90 Kostüm Fresco geschmackvolle Kammgarnausfüh- 90 rung, 14d em br. Mir ST NANNNHE INA J. Uiernheimer Tonfilmschau Achtung! Nur noch heute Samstag. Der gewalt. Abenteuer ⸗Senſationsfilm der Ufa Lockvogel Achtung! Sonntag und Montag Das Europa⸗Spitzenfilmwerk „Musik im Blut“ Heute Samstag kommt nochmals der große Abenteuerfilm der Ufa„Lockvogel“ letzmals zur Aufführung. Ein ſpannender und ſenſationeller Kriminalfilm der geſtern alle Beſucher ins ſtaunen verſetzte. Ein Bom⸗ benfilm der jeden Filmfreund begeiſtert. Da— her iſt ein Beſuch heute was ſelbſtverſtändli⸗ ches. Achtung! Sonntag und Montag kommt Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 17. März 1935 Reminiscere Vormittags 9.30 Uhr: chenchors(Text: 2 6. Leder 511 55 1 50 143, 56; M 10 Uhr: Kindergottesdienſt eoukag, den 18. März Di Abends 8 Uhr: Kirchenchor zenstag, den 19. März 1 Abends 8 Uhr: Frauenabend Ae 20. März ends 8 Uhr: Dritt ‚ ac Anſchleßend 5 9. ierſtunde in der Kirche. Kröger, Pur⸗ f Heldengedenk⸗ Gottesdienst unter Mitvirkung des Kir⸗ ein künſtleriſch hochſtehender Europa ⸗Spitzen⸗ guten deutſchen Films ſichern. Schauſpielkunſt. Film vorherrſcht, leriſcher Filmmuſik reſtlos begeiſtern. leriſch wertvoll“ ſtehen und für jeden Beſucher ein beſonderes Filmereignis. Ueberall der allergrößte Er— zählt zu den ſchönſten Stunden ihres Lebens. ügliche Feiſchb run ann 79 bereitet man Ichnalt uns b film„Muſik im Blut“ zur Aufführung. Ein Film aus der Dresdner Hochſchule für Muſit, die zarte Liebegeſchichte einer Celliſtin, die in verzweifeltem Kampf ihr Lebensglück er— zwingt. Inmitten der lebensluſtigen, liebes⸗ und jugendfrohen Muſikſtudenten, inmitten der alten, aber verſtändnisvollen Lehrer, vollzieht ſich das ergreifende an Irrungen reiche Schick⸗ ſal der hübſchen Hanna und Carola Hage— dorn, die beide den begabteſten Schüler des Konſervatoriums lieben. Wie dieſe jungen Menſchen in ihren Liebeskonflikten zu wahren Perſönlichkeiten reifen, wie dieſe Kämpfe ihr Künſtlertum adeln und vollenden, das hat Erich Waſchneck mit feinfühliger Hand in ei Zur gefl. Beachtung! Dor Nier„imer 1 4 FE i Der„Viernheimer Anzeiger“ kann auch im Einzelverkauf bezogen werden. Vis einſchl. Freitags koſtet die Zeitung 5 Pfg. Samstags 10 Pfg. Ins Haus gebracht nem hochkünſtleriſchen Kammerſpiel erſchüt— koſtet die Zeitung monatlich 1.40. —— ternd geſtaltet. Die reine Menſchlichkeit, die lautere Geſinnung des Films werden ihm bleibenden Eindruck bei allen Freunden des n Leo Slezaks Darſtellung des alternden, um ſeine Tocher wie ein Berſerker kämpfenden Kapellmeiſters Hagedorn, iſt ein Kabinettsſtück tragikomiſcher Die Muſik, die in dieſem wird die Freunde künſt⸗ l Der Film hat das auszeichnende Prädikat„künſt⸗ erhalten, iſt leicht zu ver— folg und reſtloſe Begeiſterung. Ein Beſuch armen werden herzlich gebeten ein kleines Gottesdienst-Oranung der katholiſchen Gemeinde 2. Faſtenſonntag Apoſtelkirche: 6,30 Uhr: 1. hl. Meſſe. 8 Uhr: 2. hl. Meſſe. 9.30 Uhr: Hochamt mit Predigt 1.30 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen 2 Uhr: Andacht Nach der Andacht Verſammlung des chriſtl. Müttervereins. 4 Uhr: Verſammlung der 3. Abteilung der Jungfrauenkongregation. 5 Abends 8 Uhr: Faſtenpredigt. Marienkirche: 8.15 Uhr: heilige Meſſe 10,30 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Inder Apoſtelkirche an Werktagen Montag: 6.45 Uhr beſt. Amt für Peter Bugert Ehe⸗ frau Marg. geb. Hofmann beide Söhne gef. Krieger Nikolaus und Joſef. 6.45 Uhr beſt. hl. Meſſe für Familie Jo⸗ hann Weidner 6., Joh. Jakob Herſchel und Eliſ. Herſchel geb. Haas. 7.45 Uhr beſt. Amt für Joſef Friedel, Ehe— frau Kleopha geb. Schneider, Tochter Anna geehl. Müller, Schwiegerſohn gef. Krieger Karl Benz, beiderſ. Großeltern und Angeh. Dienstag: Feſt des hl. Joſef. 6.45 Uhr beſt. Engelamt für Friedrich Joſef und Wilh. Rückert Großeltern und Angehörige. 7.15 Uhr beſt. Engelamt für Kath. Hoock geb. Haas Sohn Heinrich, Großeltern und Angehörige. Abends 8.30 Uhr Joſefsfeier des Kathol. Arbeitervereins in der Kapelle der Engl. Frl. Mittwoch: 6.45 Uhr beſt. Amt für Martin Hanf und Angehörige. 7.15 Singmeſſe anſtelle eines beſt. Amtes für die armen Seelen. Donnerstag: 6.45 Uhr beſt. Amt für Mutter Eliſ. Schweſter Tochter Maria. 7.15 Uhr beſt. Engelamt für Anna Hof⸗ mann geb. Hanf, Eltern und Schwieger⸗ eltern. e Freitag: 6.45 Uhr Requiem für die in Lorſch verſ a Lorbacher geb. Ehatt und Heinrich Schmitt Marg. Hertinger Maria Joſef 9 45. g 5.45 Uhr geſt. hl. Meſſe für Fra. man Eltern und Scht egnrelt en 1 715 Uhr beſt. Amt für Sofie Wiegand, Mutter Kath. geb. Winkenbach beiderſ. Großeltern und Angehörige. Samstag: 6.45 Uhr beſt. Amt für Valt. Bugert 2. Ehefrau Kath. geb. Weidner, Kinder Schwiegerſöhne gef. Krieger Jakob Fiſcher und Hans Schmitt. a 6.45 geſt. hl. Meſſe für Pfarrer Keller, Geſchwiſter und Eltern. 7.15 Uhr beſt. Amt für Kath. geb. Knapp und Angehörige. Michael Schloſſer Dienstag und Mittwoch bei den Engl. Fräulein, Montag und Donnerstag bei den barmherzigen Schweſtern um 6.45 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag in der Marien— kirche um 6.45 Uhr hl. Meſſe. 5 Am nächſten Mittwoch während des 2. Gottesdienſtes gemeinſchaftl. hl. Kommunion ber 1 5 diesjährigen Erſtkommunikanten. Zeit der Beicht wird den Kindern in der Schule be— kannt gegeben. % Am nächſten Sonntag erfüllen ihre Oſter⸗ U alle übrigen Jungfrauen. Zugleich die Schüler der Lehrer Lipp und Nau, Frl. König und Eckert. Beicht für die Mädchen Freitag 4.30 Uhr. Knaben Samstag 2 Uhr. ö 1 5 Montag von 5—7 Gelegenheit zur hl. Weicht wegen des Feſtes des hl. Joſef. Alte Teute werden gebeten, dieſe Gelegenhei t 0 0 Helegenheit benützen. f. Die Kollekte morgen iſt für den hl. Vater beſtimmt. Am nächſten Sonntag Kollekte für die Erſtkommunikanten. Die Gläubigen Almoſen zu penden, da die Winterhilfe hie in Anſpruch genommen werden darf. rfür nicht 1 Aer lub 5 Lohe 0 Perg dens drr e