adengedenlfeler am 17. März Die Heldengedenkfeier am Sonntag, den 17. März findet morgens um 11 Uhr auf dem Ehrenfriedhof ſtatt. Das deutſche Volk gedenkt an dieſem T in ſtolzer Dankbarkeit all ſeiner braven tapferen Söhne, die in ſchwerſten Kämpfen auf den blutgetränkten Schlachtfeldern höchſtes Gut für ihre deutſche Heimat gaben 2 io ſer zo do F o oy 11 Zu dieſer Gedenkfeier iſt geſamte Einwohnerſchaft recht herzlichſteingeladen! D Die Mitglieder der N. S. D. A. P., mationen und Gliederungen treten nach Been digung der Gottesdienſte auf dem Rathaus platz an. Der Abmarſch erfolgt um 11 Uhr! der For age und ihr die Geſchäfts— Städterstralle 3 eine eröffnet haben. Um geneigte Unterſtützung bitten — facnnamunuummmumnpumuumnamummmmmnnumnnnmsnnndudgunadnndnünnga n A Eröffnung u.⸗Empfehlung! Der geehrten Einwohnerſchaft bringen wir hier- durch zur Kenntnis, daß wir im Hauſe Ehatt, Bür- Farbwaren Handlung Wir führen alle in das Fach einſchlagende Artikel und ſind, geſtützt auf die Erfahrung langjähriger Tätigteit, in der Lage, unſere werte Kundſchaft fach⸗ männiſch beraten und bedienen zu können. mit deutſchem Gruß! Nühlwein und Gärtner Farbwaren-Handlung Bürſtädterſtr. 3 4 V ue ſſcaaagaaagaggaggaaggangagggaggaged— Letzie= Eintopfsammlung! Nicht zuletzt durch die Eintopfſonntage hat das deutſche Volk ſeine 9 4 4 Einigkeit 1 bewieſen. Zum letztenmale im Winter 193435 wird zu dieſer Sammlung aufgerufen. In Viernheim iſt die Ortsgruppe der Kinderreichen Deutſchlands mit der Durchführung beauf— tragt. Es ſind die Volksgenoſſen, welche die Not am meiſten kennen. Wer will mit ſeiner Gabe hier zurückſtehen? Niemand! Gebe jeder gern und reichlich, damit Viernheims Opferfreudigkeit ſich wieder bewährt. Der Ortsgruppenleiter Franzke Ortsgruppe der Kinderreichen Kempf Aiqgagmagamanmammaagagm Makulatur Acker in den Dooſen, zu 0 zu verpachten. m Sämtl. Neu⸗ heiten in Schließfächern Bezirksſparkaſſe Lorſch Anſtalt des öffentlichen Rechts, mit eigener Rechtsperſönlichkeit nn N Sweigſtellen in Viernheim und Lampertheim; Agenturen in Biblis, Bürſtadt, Groß-Rohrheim und Hofheim Annahme von Spargeldern zu günſtigen Fins⸗ ſätzen; Eröffnung proviſionsfreier Ueberweiſungs⸗ Scheck- u. Kontokorrentkonten, Aufbewahrung u. verwaltung von Wertpapieren, Vermittlung des An- u. Verkaufs von Wertpapieren, fremder Noten und Deviſen, Ausſtellung von Beiſekreditbriefen Vermietung von feuer- und einbruchſicheren g was to„ die billige 1 05 Wohnung 1 8 55 7 Schlalzummer 1 Schrank gt. 1 Friſt. 3 Sp. 2 Beiten 2 Nachttiſche 2 Pat. Röſte 2 Matratzen 1 Chaiſelong. 1 Büfett 1 Anrichte 1 Tiſch 2 Stühle 1 Hocker Wohnung 2 koſtet kpl. 490. Ihr Eheſtands⸗ darl. reicht aus. H. 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M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Einzel⸗Berkauf der Zeitung von der Joh. Martin, Viernheim. eſchäfteſt a elle b Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Montag, den 18. März 1935 Viernheimer Zeitung e e cen eee eden e eee Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 (Viernbeimer Bürger-Zig.— Viernh. Volksblatt) Pfennig, Reklame 9 Pfennig, dei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Mögli ichti ür di f. Möglichkeit berückſichtigt.— Für die A b 0 vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht We nennen erden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36. Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim 52. Jahrgang Allgemeine Wehrpflicht in Deutſchland Neuaufbau der Wehrmacht— Das deutſche Friedensheer: 12 Korpskommandos, 36 Diviſionen An das deutſche Volk! Als im November 1918 das deutſche Volk — verkrauend auf die in den vierzehn Punk⸗ ten Wilſons gegebenen Juſicherungen— nach viereinhalbjährigem ruhmvollen Kriege, deſſen Ausbruch es nie gewollt hakte, die Waffen ſtreckke, glaubte es, nicht nur der ge⸗ quälten Menſchheit, ſondern auch einer gro⸗ ßen Idee an ſich einen Dienſt erwieſen zu dagen Selbſt am ſchwerſten leidend unter en Jolgen dieſes wahnſinnigen Kampfes, griffen die Millionen unſeres Volkes gläubig nach dem Gedanken einer Neugeſtaltung der Völkerbeziehungen, die durch die Abſchaffung der Geheimniſſe diplomatiſcher Kabinetts⸗ politik einerſeits, ſowie der ſchrecklichen Miktel des Krieges andererſeits veredelt werden ſollten. Die geſchichtlich härkeſten Folgen einer Niederlage erſchienen vielen Deutſchen damit geradezu als notwendiges Opfer, um einmal für immer die Welt von ähnlichen Schreckniſſen zu erlöſen. Die Idee des Völkerbundes hat vielleicht in keiner Nation eine heißere Ju- ſtimmung erweckt als in der von allem irdi⸗ ſchen Glück verlaſſenen deutlſchen. Nur ſo war es verſtändlich, daß die in manchem ge⸗ radezu fſinnloſen Bedingungen der Jerſtörung jeder Wehrvoraus⸗ ſetzung und Wehrmöglichkeit im deulſchen Volke nicht nur angenommen, ſondern von ihm auch erfüllt worden ſind. Das deutſche Volk und inſonderheit ſeine damaligen Regie⸗ rungen waren überzeugt, daß durch die Er⸗ füllung der im Verſaſller Vertrag vorge⸗ ſchriebenen Entwaffnungsbeſtimmungen enk⸗ ſprechend der Verheißung dieſes Vertrages der Beginn einer internationalen allgemeinen Abrüſtung eingeleitet und garantiert ſein würde. Denn nur in einer ſolchen zweiſeili⸗ gen Erfüllung dieſer geſtellten Aufgabe des Vertrages konnte die moraliſche und vernünf⸗ lige Berechtigung für eine Jorderung liegen, die einſeitig auferlegt und durchgeführt zu einer großen ewigen Diskriminierung und da mit Minderwerkigkeitserklärung einer großen Nalion werden mußzte. ausſetzung für eine wahrhafte innere beigeführten Befriedung der Welk, nur für die Aufrichtung eines ewig zehrenden Haſſes ſein. Deulſchland hat die ihm auferlegten Ab⸗ rüſtungsnerpflichtungen nach den Jeſtſtellungen der inkeralliierkten Konkroll⸗ kommiſſion erfüllt. g Folgendes waren die von dieſer Kommiſ— ſion beſtätigten Arbeiten der Zerſtörung der deutſchen Wehrkraft und ihrer Mittel: A. Heer Geſchütze und Rohre Maſchinengewehre Minenwerfer und Rohre Gewehre und Karabiner MöG⸗Läufe Lafetten Geſchoſſe Hand⸗ und Gewehrgranaten ſcharfe Zünder Handwaffenmunition Tonnen Geſchoßhülſen Tonn. Kartuſch⸗Patronenhälſen Tonnen Pulver Munitionsleeren 212 000 Fernſprecher 1072 Flammenwerfer 31 Panzerzüge 59 Tanks 8 982 drahtloſe Stationen 1240 Feldbäckereien 2199 Pontons a 1 981,7 Tonnen Ausrüſtungsſtücke für Soldaten 8 230 350 Sack Ausrüſtungsſtücke für Soldaten 7300 Piſtolen und Revolver 180 MG. Schlitten weiter 59 897 130 558 31470 6 007 000 243 937 28 001 38 750 000 16 550 000 60 400 000 490 000 000 335 000 23 515 37600 79 500 verkündet wird: gemeinen Wehrpflicht. Verlin, den 16. März 1935. labinetts. 12 Flack-Geſchützwagen 64000 Stahlhelme 174000 Gasmasken 2 500 Maſchinen der Kriegsinduſtrie 8000 Gewehrläufe B. Luft 15 714 Jagd⸗ und Bombenſeugzeuge 27757 Flugzeugmotore C. Marine Zerſtörtes, abgewracktes, verſenkles ausgeliefertes Kriegsſchiffmaterial der rine: oder Ma⸗ 0 Damit ber könnte ein ſolcher Friedensvertrag niemals die Bor⸗ Aus⸗ ſöhnung der Völker und einer dadurch her⸗ ſondern ahrbare Werkſtätten 26 Großkampfſchiffe 4 Küſtenpanzer 4 Panzerkreuzer 19 kleine Kreuzer 21 Schul⸗ und Speziale 83 Torpedoboote 315 U-Boote Ferner unterlagen der Zerſtörungspflicht: Fahrzeuge aller Art, Gaskampf- und zum Teil Gasſchutzmittel, Sprengmittel, Schein⸗ werfer, Viſiereinrichtungen, Entfernungs⸗ und Schallmeßgeräte, optiſche Geräte aller Art, Pferdegeſchirr, Schmalſpurgerät, Feld⸗ druckereien, Feldküchen, Werkſtätten. Hieb⸗ und Stichwaffen, Stahlhelme, Munitions— transportmaterial, Normal- und Spezial⸗ maſchinen der Kriegsinduſtrie, ſowie Ein⸗ pannvorrichtungen, Zeichnungen dazu, Flug⸗ zeug-⸗ und Luftſchiffhallen und ſo weiter. Nach dieſer geſchichklich beiſpiello⸗ 10 Erfüllung eines Vertrages hakte das eutſche Volk ein Anrecht, die Einlöſung der eingegangenen Verpflichtungen auch von der anderen Seite zu erwarten. Denn: 1. Deutſchland hatte abgerüſtet. 2. Im Friedensvertrag war ausdrücklich gefordert worden, daß Deutſchland abgerüſtet werden müßte, um damit die Vorausſetzung für eine allgemeine Abrüſtung zu ſchaffen, d. h.: Es war damit behauptet, daß nur in Deutſchlands Rüſtung allein die Begründung für die Rüſtung der anderen Länder läge. 3. Das deutſche Volk war ſowohl in ſeinen Regierungen als auch in ſeinen Parteien da⸗ mals von einer Geſinnung erfüllt, die den pazifiſtiſch⸗demokratiſchen Idealen des Völ⸗ kerbundes und ſeiner Gründer reſtlos ent⸗ ſprach. Während aber Deutſchland als die eine Seite der Vertragſchließenden ſeine Ver⸗ pflichtungen erfüllt hatte, unterblieb die Einlöſung der Verpflichtung der zweiten Vertragsſeite. ehemaligen Geſetz für den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 Die Reichsregierung hat folgendes Geſetz beſch loſſen, das hiermit Paragraph 1. Der Dienſt in der Wehrmacht erfolgt auf der Grundlage der all⸗ Paragraph 2 Das deutſche Friedensheer einſchließlich der überführten Truppen⸗ polizeien gliedert ſich in 12 Korpskommandos und 36 Diviſionen. Paragraph 3. Die ergänzenden Geſetze über die Regelung der allgemeinen Wehr⸗ pflicht ſind durch den Reichswehrminiſter dem Reichsminiſterium vorzulegen. Unterſchriften des Führers und ſämtlicher Mitglieder des Reichs⸗ Das heißt: Die hohen Verkragsſchließen— den der ehemaligen Siegerſtaaten haben ſich einſeiktig von den Verpflichtungen des Verſailler Vertrages gelöſt! Allein nicht genügend, daß jede Abrüſtung in einem irgendwie mit der deutſchen Waf— fenzerſtörung vergleichbaren Maße unter— blieb, nein: Es trat nicht einmal ein Still⸗ ſtand der Rüſtungen ein, ja im Gegenteil, es wurde endlich die Aufrüſtung einer ganzen Reihe von Staaten offenſichtlich. Was im Kriege an neuen Zerſtörungsmaſchinen er— funden wurde, erhielt nunmehr im Frieden in methodiſch-wiſſenſchaftlicher Arbeit die letzte Vollendung. Auf dem Gebiete der Schaffung mächtiger Landpanzer ſowohl als neuer Kampf- und Bombenmaſchinen, fanden ununterbrochene und ſchreckliche Verbeſſerun— gen ſtatt. Neue Rieſengeſchütze wurden kon⸗ ſtruiert, neue Spreng-, Brand- und Gas— bomben entwickelt. Die Welt aber hallte ſeitdem wider von Kriegsgeſchrei, als ob niemals ein Weltkrieg geweſen und ein Verſailler Vertrag geſchloſ— ſen worden wäre. Inmitten dieſer hochgerüſteten und ſich im— mer mehr der modernſten motoriſierten Kräf— te bedienenden Kriegsſtaaten war Deutſch— land ein machtmäßig leerer R au m, jeder Drohung und jeder Bedrohung jedes einzelnen wehrlos ausgeliefert. Das deutſche Volk erinnert ſich des Unglücks und Leides von 15 Jahren wirtſchaftlicher Ver— elendung, politiſcher und moraliſcher Demü— tigung. Es war daher verſtändlich, wenn Deutſch— land laut auf die Einlöſung des Verſprechens auf Abrüſtung der anderen Staaten zu drän— gen begann. Denn dieſes iſt klar: Einen hundertjährigen Frieden würde die Welt nicht nur ertragen, ſondern er müßte ihr von unermeßlichem Segen ſein. Eine hunderkjührige Jerreißung in Sieger und Beſiegte aber erträgt ſie nicht. Die Empfindung über die moraliſche Be⸗ rechtigung und Notwendigkeit einer interna⸗ tionalen Abrüſtung war aber nicht nur in Deutſchland, ſondern auch innerhalb vieler anderer Völker lebendig. Aus dem Drängen dieſer Kräfte entſtanden die Verſuche, auf dem Wege von Konferenzen eine Rüſtungsver⸗ minderung und damit eine internationale all⸗ gemeine Angleichung auf niederem Niveau in die Wege leiten zu wollen. So entſtanden die erſten Vorſchläge inter⸗ nationaler Rüſtungsbeſchränkungen, von de⸗ nen wir als bedeutungsvollen den Plan Macdonalds in Erinnerung haben. Deukſchland war bereit, dieſen Plan anzu- nehmen und zur Grundlage von abzuſchlie⸗ zenden Vereinbarungen zu machen. Er ſcheiterte an der Ablehnung durch an⸗ dere Staaken und wurde endlich preisgege⸗ ben. Da unter ſolchen Umſtänden die dem deutſchen Volke und Reiche in der Dezember⸗ erklärung 1932 feierlich zugeſicherle Gleich- berechtigung keine Verwirklichung fand, ſah ſich die neue deutſche Reichsregierung als Wahrerin der Ehre und der Lebensrechte des deutſchen Volkes außerſtande, noch wei⸗ kerhin an ſolchen Konferenzen teilzunehmen oder dem Völkerbunde anzugehören. Allein auch nach dem Verlaſſen Genfs war die deutſche Regierung dennoch bereit, nicht nur Vorſchläge anderer Staaten zu überprü— fen, ſondern auch eigene praktiſche Vor— ſchläge zu machen. Sie übernahm dabei die von den anderen Staaten ſelbſt geprägte Auffaſſung daß die Schaffung kurz dienen⸗ der Armeen für die Zwecke des Angriffes un— geeignet und damit für die friedliche Vertei— digung anzuempfehlen ſei. Sie war daher bereit, die lang dienende Reichswehr nach dem Wunſche der anderen Staaten in eine kurz dienende Armee zu ver— wandeln. Ihre Vorſchläge vom Winter 14333 34 waren praktiſche und durchführbare. Ihre Ablehnung ſowohl als die endgültige Ableh— nung der ähnlich gedachten italieniſchen und engliſchen Entwürfe ließen aber darauf ſchlie— ßen, daß die Geneigtheit zu einer nachträgli— chen ſinngemäßen Erfüllung der Verſailler Abrüſtungsbeſtimmungen auf der anderen 91 10 der Vertragspartner nicht mehr be— ſtand. Unter dieſen Umſtänden ſah ſich die deut— ſche Regierung veranlaßt, von ſich aus jene notwendigen Maßnahmen zu treffen, die eine Beendigung des ebenſo unwürdigen wie letz— ten Endes bedrohlichen Zuſtandes der ohn— mächtigen Wehrloſigkeit eines großen Vol— kes und Reiches gewährleiſten konnte. Sie ging dabei von denſelben Erwägungen aus, denen Miniſter Baldwin in ſeiner letz— ten Rede ſo wahren Ausdruck verlieh. „Ein Land, das nicht gewillt, die notwen— digen Vorſichtsmaßnahmen zu ſeiner eige— nen Verteidigung zu ergreifen, wird niemals Macht in dieſer Welt haben, weder morali— ſche noch materielle Macht.“ Die Regierung des heutigen Deutſchen Reiches aber wünſcht nur eine einzige moraliſche und makerielle Macht, es iſt die Macht, für das Reich und damit wohl auch für ganz Europa den Frie- den wahren zu können. Sie hat daher auch weiterhin getan, was in ihren Kräften ſtand und zur Förderung des Friedens dienen konnte. 1. Sie hat all ihren Nachbarſtaaten ſchon vor langer Friſt den Abſchluß von Nichtan— griffspakten angetragen. 2. Sie hat mit ihrem öſtlichen Nachbar— ſtaat eine vertragliche Regelung geſucht und geſunden, die dank des großen entgegenkom⸗ menden Verſtändniſſes, wie ſie hofft, für im— mer die bedrohliche Atmoſphäre, die ſie bei ihrer Machtübernahme vorfand, entgiftet hat und dazu einer dauernden Verſtändigung und Freundſchaft der beiden Völker führen wird. 3. Sie hat endlich Frankreich die feierliche Verſicherung gegeben, daß Deutſchland nach der erfolgten Regelung der Saarfrage nun⸗ mehr keine territorialen Forderungen mehr an Frankreich ſtellen oder erheben wird. Sie glaubt damit, in einer geſchichtlich ſeltenen Form die Vorausſetzung für die Beendigung eines jahrhundertelangen Streites zwiſchen zwei großen Nationen durch ein ſchweres politiſches und fachliches Opfer geſchaffen zu haben. Die deutſche Regierung muß aber zu ihrem Bedauern erſehen, daß ſeit Monaken eine ſich fortgeſetzt ſteigernde Aufrüſtung der übrigen Welt ſtattfindet. Sie ſieht in der Schaffung 8 einer ſowjelruſſiſchen Armee von 101 Divi- ionen, d. h. 900 000 Mann zugegebene Frie. enspräſenzſtärke, ein Elemenk, das bei der Abfaſſung des Verſailter Verkrages nicht ge· ahnt werden konnte. Sie ſieht in der Forcierung ähnlicher Maßnahmen in den anderen Staaten weitere Beweiſe der Ablehnung der ſei⸗ nerzeit proklamierten Abrü⸗ ſtungsidee. Es liegt der deutſchen Re⸗ gierung fern, gegen irgendeinen Staat einen Vorwurf erheben zu wollen. Aber ſie muß heute feſtſtellen, daß durch die nunmehr be⸗ ſchloſſene Einführung der zweijährigen Dienſt⸗ zeit in Frankreich die gedanklichen Grundla— gen der Schaffung kurz dienender Armeen zu— gunſten einer lang dienenden Organiſation aufgegeben worden ſind. Dies war aber mit ein Argument für die ſeinerzeit von Deutſchland geforderte Preis— gabe ſeiner Reichswehr. Die deutſche Regierung empfindet es unter dieſen Umſtänden als eine Unmöglichkeit, die für die Sicherheit des Reiches notwendigen Maßnahmen noch länger auszuſetzen oder gar vor der Kenntnis der Mitwelt zu ver⸗ bergen. Wenn ſie daher dem in der Rede des eng⸗ liſchen Miniſters Baldwin am 28. November 1934 ausgeſprochenen Wunſch einer nach Aufhellung der deutſchen Abſichten nunmehr entſpricht, dann geſchieht es: 1. um dem deutſchen Volk die Ueberzeu⸗ gung und den anderen Staaten die Kennknis zu geben, daß die Wahrung der Ehre und Sicherheit des Deulſchen Reiches von jetzt ab wieder der eigenen Kraft der deut ſchen Nation anverkraul wird; 2. aber um durch die Fixierung des Um⸗ fanges der deutſchen Maßnahmen haupkungen zu enkkräften, d Volke de Hegemonie Sſell wollen. Was die deutſche Regierung als Wahre⸗ rin der Ehre und der ereſſen der Nation wünſcht, iſt, das Ausmaß jener Machlmiktel ſicherzuſtellen, di kung der Integrität des Deutſchen ſondern auch für die internalionale Neſpet tierung und Bewertung Nei- Deutſchlands als eines Mitgaranten des allgemeinen Friedens erforderlich ſind. Denn in dieſer Stunde erneuerk die deuk⸗ ſche Regierung vor dem deutſchen Volke und vor der ganzen Welt die Verſicherung ihrer Enkſchloſſenheit, über die Wahrung der deutſchen Ehre und der Frei heit des Reiches nie hin auszu⸗ gehen und insbeſondere in der nakianalen deutſchen Aufrüſtung kein Inſtrumenk krie— ö geriſchen Angriffes, als vielmehr ausſchliefz⸗ lich der Verkeidigung und damik der Erhal⸗ kung des Friedens bilden zu wollen. Die deutſche Reichsregierung drückt dabe! die zuverſichlliche hoffnung aus, daß es dem damit wieder zu ſeiner Ehre zurückfindenden deutſchen Volke in unabhängiger gleicher Be. rechtigung vergönnt ſein möge, ſeinen Bei. trag zu leiſten zur Befriedung der Weiß in einer freien und offenen Zuſammenarbeit mit den anderen Nationen und ihren Regie- rungen. In dieſem Sinne hat die deutſche Reichs. regierung mit dem heutigen Tage das oben. ſtehend im Wort wiedergegebene Geſez be⸗ ſchloſſen. Nicht mehr wehrlos! Nicht mehr wehrlos, nicht mehr ehrlos!— Ein Aufatmen der Befreiung geht durch Deutſchland. Es war wirklich die ärgſte Schmach, die man uns in Verſailles angetan hatte, daß wir uns als Volk das Recht des Waffentragens nehmen laſſen mußten. Wohl beſaßen wir in der bisherigen Wehrmacht ein Heer, das uns trotz ſeiner zahlenmäßigen Beſchränkung, trotz des Feh— lens vieler moderner Verteidigungsmittel als Wahrer ruhmvoller Tradition, als Reprä— ſentant deutſcher Diſziplin und Ordnung galt, das auch in den Wirrniſſen der Jahre nach dem Zuſammenbruch ſauber und makellos geblieben iſt. Aber es war doch nur ein Be— rufsheer. Und materiell hätte es unge— achtet ſeiner vorzüglichen Ausbildung und ſeines freudigen Pflichtwillens auch nicht entfernt zur notdürftigen Abwehr eines feindlichen Angriffes genügt. Jetzt iſt dem Deutſchen die Ehrenpflicht für ſein Vaterland mit der Waffe zu dienen, wiedergeſchenkt worden, und ein deutſches Heer iſt wiederer— ſtanden, das in der Lage iſt, die Grenzen des Reiches vor den Angriffen anderer zu ſchützen. Die Entſcheidung des 16. März liegt folgerichtig in der Linie der Politik der Reichsregierung unter dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Sie mußte einmal in dieſer Richtung fallen, ſollte Deutſchland wirklich als ſouveräne Nation, gleichberechtigt unter den Nachbarvölkern, wieder das Haupt erheben dürfen, ſollte wirklich die Schande des Verſailler Diktates abgewaſchen werden. Und doch trögt dieſe Entſcheidung das gemeinſame Merkmal aller großen Taten: ſie fiel überraſchend. Wie ein Lauffeuer verbreitete ſich die inhalts. ſchwere Nachricht durch die abendlichen Stra⸗ ßen. Ein Gefühl wie die Befreiung von einem Alpdruck griff um ſich, als dieſe„erſte Pas Liquidationsmaßnahme des Verſailler iktats“ bekannt wurde. 1 ö ö J jene Be⸗ dem deutſchen eben nach einer militäriſchen ung in Europa unkerſchieben nicht nur für die Erhal⸗ Reiches. Der Aufruf an das deutſche Volk, den die Reſchsregierung dem Geſetz über den Aufbau der Wehrmacht als Begründung vorausſchickt, 0 in ſeiner ſachlichen und kla⸗ ren Beweisführung unwiderlegbar. Hier ſprechen Tatſachen, hier liegt die ein. wandfreie Statiſtik unſerer er wungenen Wehrloſigkeit aller elt vor Augen, hier iſt nachgewieſen, daß ein großes Volk anderthalb Jahrzehnte ver⸗ geblich auf die Verwirklichung von Völker⸗ bundsidealen wartete, die einſt mit großem Phraſenſchwall verkündet wurden, daß un⸗ ſere ſogenannten Vertragspartne 15 rüſtung ins ungemeſſene fortſeßz⸗ ten, anſtatt ihr in aller Form abgegebenes Abrüſtungsverſprechen einzulöſen. Die Erhöhung der Dienſtzeit imfran⸗ zöſiſchen Heer, die nun den letzten Anſtoß zu dem entſcheidenden Schritt der Reichsre⸗“ gierung gegeben hat, die bedrohlichen Rü. ſtungen Sowſetrußlands, die viel erörterten Ausführungen des Weißbu⸗ ches der engliſchen Regierung ſind die letzten Etappen eines Weges der Enttäu⸗ ſchungen und Täuſchungen. Die Reichsregierung enthält ſich jedes Wortes der Anklage gegen die anderen. den leiſeſten Vorwurf,— ſie läßt die ein⸗ wandfreie Wirklichkeit ſprechen. Gerade dies gibt dem Aufruf eine Wucht der Ueberzeu⸗ gung, der ſich die Umwelt ehrlicherweiſe nicht entziehen dürfte. In den letzten Abſätzen ihres Aufrufes unterſtreicht die Reichsregierung noch einmal! und Reichskanzler wieder. den vom Führer holt verkündeten Friedenswillen Deutſch⸗ lands und verſichert feierlich, daß ſie nichts anderes erſtrebt als einen Frieden in Ehren. Die Bekanntgabe unſerer Verteidi— gungsmaßnahmen, die ja u. a. von dem eng⸗ liſchen Miniſter Baldwin in einer Unter⸗ ö hausrede im November vergangenen Jahres; als erwünſcht bezeichnet worden war— der Aufruf nimmt auch auf dieſe Rede ausdrück— f lich Bezug—, iſt nun erfolgt, und der okt gebrauchte Vorwand, Deutſchland beunruhige durch geheime Rüſtungen ſeine Nachbarn, iſt damit hinfällig geworden. Es beſteht eine klare Sachlage, die ſehr wohl die geeignete Grundlage für die angeſtrebten Verhandlun. gen über eine Sicherung des europäiſchen ö Friedens darſtellen kann. So ſehen wir am Heldengedenktag des deutſchen Volkes in der Wiederherſtellung der Wehrhoheit zugleich mit dem Wehrwillen den Friedenswillen proklamiert. Neben der Garantie unſerer materiellen Sicherheit, die ö uns gegen alles Recht und gegen jede Ver- gemeinſamen Ziel zuſtrebten. nunft genommen wurde, handelt es ſich um einen Schritt von allergrößter moraliſcher Bedeutung Das deutſche Volk will ſeiner inneren Aufbauarbeit in Frieden und Frei— N heit nachgehen. Es denkt nicht daran, einen ſeiner Nachbarn anzugreifen, aber es will in der Lage ſein— und das iſt eben nichts an— deres als ſein gutes Recht, das man ihm lange genug vorenthalten hat— einen An— griff anderer gegen die eigenen Grenzen ab— zuwehren. Gr. Der Heldengedenktag Der Sigatsaklt in der Staatsoper Berlin, 17. März. Das Haus der Staatsoper war lange vor dem Beginn der Feierſtunde zum Gedenken der Gefallenen bis auf den letzten Platz be— ſetzt. In der Ehrenloge hatte das geſamte Reichskabinelt und als Vertreter der alten Wehrmacht Generalfeldmarſchall v. Macken⸗ ſen, der Chef des Stabes, der Reichsführer der SS und die Leiter aller Parteigliede— rungen Platz genommen, während die linke Rangſeite vom diplomatiſchen Korps beſetzt war. Kurz vor 12 Uhr wurde die Beleuch⸗ tung gedämpft. Lautlos rauſchte der Vor— hang empor, und auf der Bühne bot ſich ein überwälligendes Bild. In einem ſchwarzen Rahmen vor einem großen Eiſernen Kreuz auf ſandbraunem Hintergrunde ſtanden, eskortiert von Offi⸗ zieren der Wehrmacht im Stahlhelm und mit gezogenem Degen, die 80 Träger der ruhm— reichen Fahnen, die nach dem Staatsakt im Luſtgarten mit dem Kriegsehrenkreuz deko— riert wurden. Dann flammten die Scheinwerfer auf. Schmelings Gegner als Gaſt des Reichs ſportführers. e von Tſchammer und Oſten empfing im Haus der Preſſe in Berlin Steve . i zeigt von links nach rechts: Die Gattin des oxers, Reichsſportführer von T 1 08 05 und Oſten. Steve Hamas und Auslandspreſſereferent der NS Hamas un 1 0 Gattin. Unſer Bild amerikaniſchen Die Teilnehmer der feierlichen Stunde er⸗ hoben ſich von ihren Plätzen und grüßten ſchweigend mit erhobener Rechten den Füh⸗ rer, der in Begleitung des Reichswehr mini⸗ ſters, Generaloberſt von Blomberg, des preu⸗ ßiſchen Miniſterpräſidenten General Göring, des Chefs der Heeresleitung, General der Artillerie Freiherr von Fritſch und des Chefs der Marineleitung, Admiral Dr. h.. Raeder, das Haus betrat und zwiſchen dem Generalfeldmarſchall von Mackenſen und dem Reichswehrminiſter Platz nahm. ö Während noch aller Augen auf das mitrei⸗ vermeidet 0 1 die Siegermächte von Verſailles, ihre Auf 0 ö . In dem Führer der revolutionären ßende Bild auf der Bühne gerichtet waren, ertönte, von der Staatskapelle geſpielt, Beethovens Trauermarſch aus der Eroika. Anſprache des Wehrminiſters Der Reichswehrminiſter begann ſeine Rede mit den Worten: Mein Führer! Kameraden! deutſche Männer und Frauen! Zum zweiten Mal im neuen Reich geden⸗ ken wir an einem nalionalen Feiertag der Token des Weltkrieges. die Wehrmacht iſt nach dem Willen ihres Oberbefehlshabers die Trägerin der Jeſer. Aber indem wir Solda⸗ ten unſere gefallenen Väter und Brüder eh. ren, ſind wir nichts anderes als die Voll ⸗ ſtrecker des Willens und die Dolmelſcher des Denkens und Fühlens der ganzen Nation. Wir erinnern uns der zwei Millionen to— ter deutſcher Soldaten, die in allen Ländern und allen Meeren des Erdballes ruhen. Nie zuvor in der Weltgeſchichte hat ein Kultur⸗ volk größere Blutopfer gebracht und keines hat tieferes Leid erlebt als das deutſche in den vier Jahren des großen Krieges. 15 Jahre freilich mußten vergehen, bevor wir die Fragen:„Wozu das Leid? Wofür die Opfer?“ klar und wahr beantworten konnten. Der innere Hader, Klaſſenkampf und Standesdünkel verhinderten immer wie⸗ der den Durchbruch zum neuen Deutſch— land. Hier iſt aber die Wehrmacht zu nennen, die abgeſetzt von den politiſchen Wirren, eine Tätigkeit des Wirklichen trei⸗ ben durfte, der es vergönnt war in unſchein⸗ barer Arbeit die Grundmauern zu richten, uuf denen ein Gottgeſandter Baumeiſter bann bauen konnte. Denn dieſer Mann kam. Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei und in der Geſtalt des Feldmarſchalls von Hin⸗ denburg trafen ſich ſymboliſch ſene beiden Kraftſtröme, die im Fronterlebnis des Welt— krieges geboren, auf getrennten Wegen dem Am 30. Ja⸗ nuar 1933 mündete alles, was gut und ſtark war im alten Deutſchland, in die mächtige cu ein, die das neue Deutſchland uf. Wir haben jetzt das einige Volk im geein⸗ ten Staal. Alaſſenhaß und Kaſtengeiſt ſind überwunden von der Erkennknis der Schick⸗ ſalsgemeinſchaft aller Deutſchen. Aus dem Selbſtverkrauen, dem Glauben und der Zu⸗ verſicht des Volkes ſchöpfte eine zielſichere Außenpolitik die Kraft, um auf friedlichem Wege Deutſchland den gebührenden Platz in einem befriedeten Europa zurückzugeben. Indem die Reichsregierung am geſtrigen Tage das Geſetz über den Aufbau der deuk⸗ ſchen Wehrmacht verkündete, mit dem die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt wird, iſt die Grundlage für die Sicherheit des Reiches geſchaffen. Wenn heute auf Befehl des Führers und Reichskanzlecs an den Fahnen und Standar— ten der alten Armee das Ehrenkreuz für Fronkkämpfer angebracht wird, dann grüßt damit die junge Wehrmacht die toten und die lebenden Kameraden des alten deutſchen Feldheeres auf tauſend Schlachtfeldern, die Männer vom Skagerrak, von Coronel und von der U- Bootwaffe, die Kampfgenoſſen von Richtho⸗ fen, Boelcke und Immelmann. Die Wehr⸗ macht dankt aus tiefſtem Herzen ihrem Ober— befehlshaber für dieſe Ehrung der ruhmbe⸗ deckten Feldzeichen. In ſtolzer Trauer ge⸗ Tannen⸗ berg an durch den heroſſchen Ablauf des großen Krieges hindurch an ſeiner Seite ſtand; wir neigen uns vor dem Feldherrn Ludendorff. Das Erkennen und Begreifen der Idee des Neuen Reiches, das allerperſönlichſte Ver⸗ trauen zum Führer, dann aber auch zu ſich ſelbſt, zu ihrer Geſchloſſenheit und reinem Wollen, das ſind die Grundpfeiler unſerer Wehrmacht. Der Tod unſerer Soldaten konnte das Alke nicht bewahren, aber wir wiſſen ſeht, daß auf den Schlachtfeldern eine Saat für ein neues Reich gelegt wurde. Eine Niederlage iſt nichts Endgültiges. Wahr iſt und die Welt muß ſich daran ge⸗ wöhnen, daß Deutſchland nicht an ſeiner Niederlage ſtarb. Es iſt uns beſtimmt, daß Deutſchland wieder den gleichberechtigten Sitz unter den großen Völkern einnehmen wird, gleichberechtigt in allen Bezirken des politiſchen und wirtſchaftlichen Handels und Wandels, völlig gleichberechtigt aber auch in dem elementaren Bedürfnis eines Volkes, für ſeine Sicherheit, Verteidi⸗ gung und Ehre mit den Mitteln zu ſorgen, die ſedem Volke als natürliches Lebensrecht zuſtehen. In allem unſeren Tun wollen wir aber denkt ſie und mit ihr das deutſche Volk in die⸗ ſer Feierſtunde des großen Soldaten, der dieſen Fahnen auf den Schlachtfeldern von Königgrä und St. Privat folgte, der im Weltkrieg unverwelklichen Lorbeer um ſie flocht, der ihnen vor zwei Jahren mit dem neuen Staat eine neue würdige Heimat gab. Deutſches Nachrichtendileh P. Dr. Hanfſtaengl. nicht müde werden, uns des Opfertodes un— ſerer gefallenen Brüder würdig zu erweiſen. Wir wollen in dieſer Stunde abſchwören dem Ungeiſte des Eigennutzes, der Selbſt⸗ ſucht und der Ueberheblichkeit. Wir wollen uns bekennen zu den Idealen eines ſtarken, wehrhaften und ſtolzen Deutſchlands, das nie mehr kapituliert und nie mehr ſeine Unterſchrift unter träge und Abmachungen ſetzen ſeine Ehre, ſeine Sicherheit und ſein Le— bensrecht beeinträchtigen. Wir wollen aber auch im Weltkrieg eine Kataſtrophe ſehen, deren Wiederholung wir unſerem und kom— menden Geſchlechtern erſparen müſſen. Europa iſt zu klein geworden als Schlacht. feld für einen zweiten Weltkrieg, zu wertvoll ſind ſeine Kulturgüter, um ſie aufs neue der zerſtörenden Wirkung neuzeit⸗ licher Waffen auszuſetzen. Wir Deutſchen brauchen keine Revanche, weil wir in den vier Jahren des Großen Krieges Ruhm genug für kommende Jahr- hunderte geerntet haben. Wir wollen den Ausgleich und die Verſöhnung unerkrägli⸗ cher Spannungen in einem Frieden, der al⸗ len Völkern gleiches Recht und gleiche Si- cherheit bietek. So deuten wir das Opfer der Gefallenen. Zu ihrem Gedächtnis wollen wir uns erhe⸗ ben und ſie in Ehrfurcht und unauslöſch⸗ licher Dankbarkeit mit den alten ruhmbedeck⸗ ten Fahnen grüßen. Gedenkfeier im Luſtgarten Vor Beginn des Staatsaktes in der Staatsoper waren im Berliner Luſtgarten die zahlreichen Reichswehrformationen an— getreten An der Schloßbrücke ſtanden die Ehrenformationen der HJ und des NSciK. Den Rahmen bildete eine nach vielen Zehn⸗ tauſenden zählende Zuſchauermenge, die die Treppen des Doms beſetzt hielt. Vom Dom⸗ turm herab verkündeten 12 Glockenſchläge den Beginn des Staatsaktes in der Staats— oper. Unmittelbar darauf ſetzte die Ueber— tragung der Feier ein. Wenige Minuten nach dem Staaksakt erſchienen auf der weſtlichen Rampe des Schloſſes in kurzer Folge ſämtliche Reichs- miniſter und Staatsſekretäre, die hohe Gene⸗ ralität des alten Heeres und der neuen Wehrmacht, die führenden Männer der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung. Nach der An- kunft des Führers und des Reichswehrmin:⸗ ſters marſchierte die Fahnenkompagnte, aus dem Schloßhofe kommend. in den Luſtgar⸗ ten ein. Feierliches Glockengeläut ehrte die 81 ruhmreichen Fahnen und Standarten des alten ſtalzen Heeres. Der Präſentiermarſch erklang, die Truppen präſentierten das Ge— wehr. Der Führer ſchritt die Front ab. Zu ſeiner Rechten der greiſe Feld marſchall und ſiegreiche Heerführer Mackenſen, zur Linken der Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg Viermal ſchritt er mit ſeiner Begleitung die Front der unter präſentiertem Gewehr ſtehenden Truppen ab, ſede Forma⸗ tion mit erhobenem Arm grüßend. Nach dem Abſchreiten der Front nahm der Führer mit ſeiner Begleitung vor der Fahnenkom⸗ pagnie Aufſtellung. Dumpfer Trommelwar⸗ bel ertönte Die Fahnen ſenkten ſich. Schwer hallten die Schüſſe der Salutbatterie über den Platz. Der Führer ſelbſt, der Reichswehrminiſter, Generalfeldmarſchall Mackenſen. General Göring, General von Fritſch und Admiral Raeder hefteten das ſchwarz weiß role Band des Fronkkämpferabzeſchens, das Ehrenkr 23 des Weltkrieges mit Schwertern an die 81 Jeldzeichen der altei Armee. Nach dem feierlichen Akt im Luſtgarten begab ſich der Führer mit ſeinem Gefolge, Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin; Druck und Verlag: Johann Martin, Viern⸗ heim, Adolf e 36; D. A. II. 35: 1135. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Ver⸗ wird, die — inter der Vaſtt ſte Sehenswürdigleiten der Pariſet 72 f 5 Altſtadt. Oer Fremdenverkehr von Paris hat ſehr ee nachgelaſſen. Die Bekämpfung des nächtlichen Straßenverkehrs, der Feldzug ge⸗ gen den Allohol und gegen das Nauchen gaben zur Folge, daß der Reiz von Paris auff die Fremden und beſonders auf die Aus⸗ länder ſtark im Abnehmen iſt. a üben die alten, winkligen und etwas unheimlichen Straßen und Gaſſen des alten Paris in der Gegend hinter der Vaſtille eine prickelnde Anziehungskraft aus, denn ur⸗ 9 rünglich war hier das Gebiet der Apa⸗ 195 n, die ſich hier auch vor den Zugriffen der Polizei einigermaßen ſicher fühlten, da die unzähligen Unterſchlupfe das Verſchwin⸗ den leicht machten. Hierhin zog es die elegan⸗ ten Kreiſe, die Lebewelt von Paris und ſei⸗ nen ausländiſchen Gäſten. Man mußte in den Kneipen mit ihren finſter und drohend ausſchauenden Stammgäſten geweſen ſein, oder einen Ball der Apachen mitgemacht haben, ö um mitreden zu können. Die Wirte und die Apachen ſahen die elegan⸗ ten Eindringlinge in Frack und koſtbaren Pelz⸗ mänteln nicht gern, doch bald erkannten ſie die neuen Verdienſtmöglic, den. Die Apa⸗ chen koſtümierten ſich echt räubermäßig, gin⸗ gen auch gar nicht zart mit den vorneh⸗ men Damen und ihren Kavalieren um. Es kam leicht zum Streit, e blitzten und der Wirt hatte ſeine Mühe, die Streitenden auseinanderzureißen. Beſonders war es die Nue de Lappe, die dadurch eine gewiſſe Berühmtheit erlangte, nur waren die vornehmen Gäſte in Zweifel gera⸗ ten, ob die wilden Apachen und die Strei⸗ tigleiten, die trotz der gezückten Meſſer un⸗ blutig ausliefen, nicht einfach Theater waren, das man ihnen vorſpielte. Die Rue de Lappe fing langſam an an An⸗ ziehungskraft einzubüßen. Die Wirte und die Apachen waren in großer Sorge. Man mußzte zu ſchärferen Propagandamitteln greifen. Es kam wirklich zu blutigen Raufe⸗ reien, die Polizei veranſtaltete große nächtliche Razzien in der Rue de Lappe. Erſcholl plötz⸗ lich der Warnruf„Vingtdeur“, dann wurden ſofort die Lampen verſchoſſen, um in der Dun⸗ kelheit verſchwinden zu können. Jetzt be⸗ gannen die blaſierten Pariſer und Ausländer ſich wieder für die Rue de Lappe zu inter⸗ eſſieren, das Geſchäft nahm einen neuen Auf⸗ ſchwung, allerdings fragten ſich die eleganten Gäſte, ob nicht etwa die Razzien und die an⸗ geblich blutigen Auseinanderſetzungen nur neue Reklametricks wären. Ueber dieſe durchaus berechtigten Zweifel kamen ſie ſehr ſchnell durch ein Verbrechen, das gewiß nicht geſtellt war, hinweg. Man fand in einer der unheimlichen Tanzhallen die Leiche einer jungen Frau, die offenbar er⸗ würgt worden war. Zwei Tage wurde das Lokal geſchloſſen, bis die Polizei ihre An⸗ terſuchungen abgeſchloſſen hatte. Nach dieſem Verbrechen iſt der Andrang zu dieſem Tanz⸗ lokal ſo groß, daß man nur nach Vorwei⸗ ſung ſeiner Papiere Eintritt erhält. Was ſoll aber werden, wenn etwa die finſteren Gaſſen aus Gründen der Hygiene und Sicherheit ber Bevölkerung abgeriſſen würden, um Säu⸗ ſern mit hellen und luftigen n geſchehen. umen 1 5 zu machen, wie wenigſtens von einflußre chen Kreiſen gefordert wird? Schließlich wird ſa eine Weltſtadt wie Pa is auch über wenige“ klägliche und gefährliche Mittel verſagen, um die Fremden anzuſocken und innen dies und jenes bieten, was andere Weltſtädte nicht auf⸗ weiſen können. Papa Veſſon und die Pollzel Er will ſich nicht einſperren laſſen.— Ein Hilfskomitee. In Frankreich amüſiert man ſich ſchon ſeit Tagen über die Groteske, die ſich um den Fall des Abgeordneten Philiber Beſſon gebildet hat, bzw. die der Herr Abgeordnete ſelbſt um ſich bildete. Man amüſiert ſich mit einem heiteren und einem naſſen Auge über den Fall, dieweil er einen fatalen Beigeſchmack nach ſener par lamentariſchen Korruption hat, die ja in der franzöſiſchen Preſſe ſchon oft genug Gegen. ſtand ſchärfſter Kritik geweſen iſt. Monſieun le depute Beſſon gehört zu jenen Volksver⸗ tretern, die ihre geſchäftlichen Veziehunger nicht mit der nötigen Schärfe von ihren Mandat zu trennen wiſſen. Es kam, ale es garnicht mehr anders ging, zu einem Skandälchen. Man nimmt das nicht allzutragiſch— wa ſind ſolche kleinen Miſſetäter gegen die Kompagnons des auf ſo ungeklärte Weiſ⸗ aus dem Leben geſchiedenen Herrn Staviſky Immerhin, es ließ ſich ſchließlich nicht längen vermeiden, daß man dem guten Beſſon die parlamentariſche Immunität aber kannte, und nun ſollte er eine Gefängnis ſtrafe von beiläufig 2 Monaten abbrummen Monſieur Beſſon dachte anders darüber ode er hatte keine Zeit dazu. Kurz und gut, ſei Tagen iſt die ganze franzöſiſche Polizei ein, ſchließlich der Gendarmerie hinter Beſſon her, um ihn, wo immer ſie ihn finden mag ins Kittchen zu ſchleppen. Aber ſie findet ihn eben nicht. Der Treffliche, ein Original, das auch außer halb ſeines Wahlkreiſes in der breiten Maſſi bekannt und beliebt iſt, hat Dutzende und Dutzende von Gelegenheiten zum Unter⸗ ſchlupf. Ein paarmal waren ihm die Häſcher freilich ſchon auf der Spur und einmal ſchien es ſogar, als ſei es nun um Herrn Beſſon Da fuhr er nämlich in ſeinem Wagen gerade in einer waldigen Gegend zwei Gendarmen in die Arme. Sie hielten den Wagen an, und freuten ſich vermutlich ſchon auf ein dickes Lob von ihren Vorgeſetz⸗ ten, öffneten auf der einen Seite den Wa— genſchlag und ſahen— wie der wackere Volksbote auf der anderen Seite durch die Tür entwetzte und im dichten Unterholz des Waldes ver⸗ ſchwand. Und wenn ſie ihn inzwiſchen nicht gefunden haben, dann ſuchen ſie heute noch. Aber das Amüſanteſte an der ganzen klei⸗ nen Affaire iſt eigentlich folgendes: es hat ſich in Beſſons Wahlkreis allen Ernſtes eine Hilfsorganiſation für den„armen Verfolgten“ gebildet, das ſich ganz offiziell „Tomite der Freunde Philiberts“ nennt. Die würdigen Mitglieder wollen ihren Abge⸗ ordneten mit allen Mitteln unterſtützen: wohl verſtanden: nicht etwa nur mit Geld, das Papa Beſſon vielleicht garnicht einmal ſo nötig hat, ſondern, wie ſie ausdrücklich ſagen, mit„allen“ Mitteln, alſo auch mit paſſivem Widerſtand gegen die Staatsorga⸗ ne uſw. Inzwiſchen iſt der alſo Verfolgte und Beſchützte, ſo erzählt man ſich im Kreiſe leiner Freunde ſchon länaſt nicht mehr im 9* W Nene N e N L N I Voire⸗Wuontis-, ſondern hat 13 d längst bei einem guten Freunde ein ſicheres Unterkommen gefunden Das Hoheitszeimen der Wehrmacht Von Maſor Foertſch. PP D. Kürzlich jährte ſich der Tag, an dem der Reichspräſident Generalfeldmarſchau von Hindenburg als Oberbefehlshaber der Wehrmacht eine Verordnung erließ, die das nationalſozialiſtiſche Hoheitszeichen in der Wehrmacht an Rock, Mütze und Helm ein⸗ führte. Dieſe Verordnung wurde erlaſſen,„um der Verbundenheit der Wehrmacht mit Volk und Staat ein äußeres Zeichen zu geben“. Aus dieſen Worten geht eindeutig hervor, daß es ſich bei dieſer Verordnung nicht um die Einführung einer Aeußerlichkeit an der Uni⸗ form handelte, ſondern daß hier die innere Verbindung der Wehrmacht mit der nationalſozfaliſtiſchen Bewe⸗ gung ſymboliſch bekräftigt werden ſollte. Schon vorher, ſehr bald nach der Machtergrei⸗ ſung durch die nationalſozialiſtiſche Bewegung, waren im äußeren Bild des deutſchen Sol⸗ daten Aenderungen eingetreten. Die alte ſchwarz⸗weiß⸗rote Kokarde war wieder einge⸗ führt; am Stahlhelm muß das Wappenſchild mit den landsmannſchaftlichen Farben einem ſchwarz⸗weiß⸗roten Reichsſchild weichen, und von der Kriegsflagge wird 5 Zeichen de⸗ Weimarer Republik, die erot⸗goldene Göſch, beſeitigt. Das waren Aenderungen, die im weſentlichen einen alten Zuſtand wiederher. ſtellten, die aber nicht eine in die Zukunf! eiſende Bedeutung hatten wie die Anlegung ialiſtiſchen Hoheitszeichens. Eine folgerichtige Entwicklung führte vor der Einführung des kameradſchaſtlichen Gruße⸗ zwiſchen den Soldaten der Wehrmacht und den Angehörigen der nationalſozialiſtiſcher Verbände über die Teilnahme der Truppen an den ſtaatlichen und parteilichen Veranſtal⸗ tungen des erſten Jahres der nationalſozia⸗ liſtiſchen Revolution, vom Tag von Pots⸗ dam über den Tag der„Nationalen Arbeit“ zum Erntedankfeſt bis zu dem 17. Februar 1934, an dem die Anbringung des Hoheits- zeichens verfügt wurde. Damit war vor dem deutſchen Volk und der Welt die Einheit des neuen Deutſchlands herausgeſtellt in dem Sinn, den der Führer und Neichskanzler in ſeinem Aufruf zum zweiten Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Revolution am 30. Januar 1935 mit den Worten verkündete: „Neben die fanatiſchen Kämpfer unſerer revo⸗ lutionären Nationalſozialiſtiſchen Partei traten die Soldaten der traditionsreichſten Wehr⸗ Damit war eine Entwicklung abge⸗ hloſſen, deren Krönung nach den Worten des führers auf dem Nürnberger Parteitag 1934 des nationalſo 1 1 1 1 1 U ſich ſymboliſch neben der Uebernahme des Ho⸗ 0— J 2 2. heitszeichens der Bewegung durch die Wehr⸗ i 75 e macht und in weiterer Folge durch die Ver⸗ eidigung des deutſchen Soldaten auf den Füh⸗ rer zeigte. Im Ausland horchte man und der Wehrmacht keine Schranken beſtan⸗ den, ſondern daß dieſe beiden großen Orga⸗ niſationen des neuen Deutſchlands einem Ziel ö unter einem Führer zuſtrebten. 1 Es iſt damals auch in Deutſchland von ewig Geſtrigen die Sorge ausgeſprochen worden, daß damit die deutſche Wehrmacht den Stand⸗ ö aufgegeben habe, von dem aus ſie allein ihre Eigenart, staatliche punkt ihrer Ueberparteilichkeit ibre ſoldatiſche Leiſtung und ibre gen der auf. Manche Hoffnungen und ſalſchen Wünſche ent⸗ ſchwanden, und die Erkenntnis brach ſich Bahn, daß zwiſchen der Nationalſozialiſtiſchen Partei 90 2 cht ſich erhalten hatte. Eine ſolche Sorg verkannte das Weſen der Partei und dan Weſen der Wehrmacht. Beide wollten, allen dings auf verſchiedene Weiſe— da die Weg der Eigenart dieſer beiden rganiſationen we gen verſchieden ſein mußten— das gleiche f einen ſtarken Staat und ein freies und eige nes Volk. Was aus gleichem Geiſt geboren war, aus dem Fronterlebnis der ganzen No tion im großen Kriege und aus dem Kamp gegen das Verſailler Diktat, hatte zu glei chen Zielen ſich zuſammengefunden im Neig Adolf Hitlers, in dem das wehrhafte Den jen wiedererweckt wurde durch die unermüdlich Arbeit der Partei und in dem die Sicher heit des deutſchen Lebensraumes wiederher geſtellt werden wird durch den Aufbau eine Wehrmacht, die in den alten ſoldatiſchen Tu genden lebt. Eine kommende Geſchichte der Wehrmach des Dritten Reiches wird das Datum de Verordnung über das Anlegen des natisnal ſozialiſtiſchen Hoheitszeichens durch die Wehr macht vermerken als den Beginn eines neue Lebensabſchnittes, als Zeichen für die Tat ſache, daß der deutſche Soldat in national ſozialiſtiſcher Lebenshaltung ſteht wie der Na tionalſozialiſt in ſoldatiſcher Lebenshaltung Sie wird in dieſem äußeren Zeichen innere! Verbundenheit von Wehrmacht und Bewe⸗ gung den Beginn einer neuen wehrge ſchuchtlichen Epoche ſehen, die zur Frei heit des deutſchen Volkes führen mußte; nich durch kriegeriſche Entfaltung der deutſchen Behrkraft, ſondern durch ihren den Frieden wahrenden Beſtand, der jeden in„Dornen und Stacheln“ greifen läßt, der es wagt, daz nationalſozialiſtiſche Deutſche Reich anzugrei lei. Eluheitliches Lehrvertragsmuſter Die Reichswirtſchaftskammer teil mit: Nachdem bereits vor kurzem in Zuſam⸗ menarbeit mit den zuſftändigen Stellen eir einheitliches Lehrvertragsmuſter für kaufmän⸗ niſche Lehrlinge zuſtandegekommen war, has nunmehr die Reichswirtſchaftskammer in ge⸗ meinſamer Arbeit mit den Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeitsfront(Berufsgruppenamt, Jugendamt, Sozialamt), den Induſtrie⸗ und Handelskammern, der Reichsgruppe„Indu⸗ ſtrie“ und des deutſchen Ausſchuſſes für tech · niſches Schulweſen ein einheitliches Lehrvertragsmuſter für gewerb⸗ liche Lehrlinge in Nichthandwerksbetrie⸗ ben aufgeſtellt. Das neue Muſter tritt an die Stelle der durch die Entwicklung überhol⸗ ten Formulare und bedeutet damit einen wei⸗ teren bedeutungsvollen Schritt auf dem Wege zur Fortentwicklung des rechts. 1 Berufserziehungs⸗ Volksempfänger für Behörden. Der Reichsfinanzminiſter hat die Ausſtattung der Dienſträume der Reichsfinanzverwaltung nlit Rundfunkanlagen verfügt. Der Miniſter be⸗ ſtimmt, daß der Zweck einer Rundfunkanlage in Dienſträumen ausſchließlich darin zu ber ſtehen hat, Kundgebungen und Veranſtaltun⸗ Reichsregierung und der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung, ſowie ſolche Nach⸗ richten während der Dienſtſtunden der Be⸗ amtenſchaft zu übermitteln, deren Kenntni. für die Reichsfinanzbehörden wichtig iſt. Zu⸗ nächſt ſind im Rahmen der verfügbaren Mit⸗ tel die Landesfinanzämter und dann die nach⸗ geordneten Behörden, die wenigſtens 30 Köpfe zählen, mit einer Rundfunkempfangsanlage auszuſtatten. Eine Neubeſchaffung kommt nicht in Betracht, wenn die Mitbenutzung vorhan⸗ dener Anlagen möglich iſt. Für Behörden bis zu etwa 50 Köpfen werde unter normalen Empfangsverhältniſſen der Volksempfänger ausreichen. Ps l d een, Un 7873 qu RON, e N LG. Irheberrechtsschutz: Fünf Türme⸗Verlag, Halle(Saale) Als er mit ſeinem Zug wieder an ſeinem Platz ein⸗ geſchwenkt war, konnte er Amalie ungeſtört beobachten. Sein Geſicht verfinſterte ſich, als Ferdinand van der Meu⸗ len, geſchmeidig, im modiſchen Anzug von fremdartigem Schnitt, zu ihr trat. Ihre Begrüßung war die guter Be⸗ kannter, ſtellte er feſt, und wurde noch finſterer. Doch hatte er nicht lange Zeit, über ſeine eigenen An⸗ gelegenheiten nachzudenken. Hornſignale klangen. Militäriſche Kommandos er⸗ tönten. Die Soldaten kamen in Bewegung, der gemein⸗ ſame Vorbeimarſch begann. Ein bewegtes, hinreißendes Bild. Amalie Geeſtenbrück ſchaute dem militäriſchen Gepränge ſelbſtvergeſſen zu, ſuchte unter den vielen Buntrockigen einen, winkte Jo⸗ hannes Heemſtede unauffällig mit der Hand zu, lächelte. Aufmerkſam hatte Ferdinand van der Meulen ihre Bewegung verfolgt, bemerkte den Eindruck, den»dieſe Vaterlandsverteidiger“, wie er ſie im ſtillen mit verächt⸗ lichem Ausdruck nannte, auf ſie machten. Ein häßliches Lächeln verzerrte ſein Geſicht, als er Johannes Heem⸗ ſtede erkannte. Sich leicht in den Hüften wiegend, wandte er ſich ihr mit 1155 db Bemerkung über dieſe„Zivilſoldaten zu. Nichts iſt eine gefährlichere Waſſe als Lächerlichkeit. Als er ihr kleine militäriſche Mängel, wie ſie bei ſolcher Eilausbildung ſelbſtverſtändlich ſind, zeigte, fühlte ſie den Rauſch ihrer Begeiſterung entſchwinden, bewunderte jenen, der mit ſcharſem Blick Mängel ſah, von denen ſie ts wußte. 75 Wo Männer, dieſer drängenden *.— Krieg, vielleicht der Tod. Feuer ſpeien, und die des Waffen waren Todbringer. 13 Bei dem Gedanken hätte Doch hatte ſie Beherrſchung einziges Ziel— auf Johann liche Stimme tröſtete: zu verſtehen und dachte nur auf ihren Arm legte. wurde Verachtung. Amalie Geeſtenbrück hob „Ueberall iſt der Tod.“ was hat das alles mit der hätte ſie gern gerufen, doch Dann wieder ergriff es ſie beim Anblick all der fungen blitzender Waffen. Jäh überkam ſie das düſtere Bewußt⸗ ſein: das alles iſt kein Spiel, Jene eiſernen Kanonen werden aus ihren Schlünden bringende Antwort geben. Gewehre, Säbel, Piſtolen, alle Phantaſie nicht gebieten, die ihr ſeltſame Gebilde vor⸗ gaukelte. Ihr war, als richteten ſich alle Waffen auf ein Bei dieſer Vorſtellung erbleichte ſie. Eine weiche, zärt⸗ „Nicht weinen! Es tut mir ſo weh!“ 5. Ferdinand van der Meulen ſagte kein Wort. Er ſchien Wie ſchmeichelndes Streicheln klang das Beben dieſer Männerſtimme, zart, behutſam; und es tat ihr wohl. Sie bemerkte in ihrer Verſunkenheit nicht, daß er die Hand Ein anderer aber ſah es mit ſcharfen Augen. Wut ſchüttelte ihn hinter der Masle dienſtlicher Erſtarrung, len, ſagte bedachtſam, in qualvoller Angſt: „Geben Sie ſich keinen unſinnigen Gedanken hin! Dieſe Sol datenſpielerei iſt nicht ſo gefährlich, wie ſie ausſteht. Und wenn ich recht bedenke“, fuhr er langſam, mit ſeiner weichen Stimme fort,„dieſes militäriſche Gepränge— ſie iſt vielleicht doch in Höherem verankert, im Geiſtigen!“ Amalie hörte zu, und ihr war, als habe er recht. „Nicht in den Kampf! Keinen Krieg! Keinen Tod!“ borchend, den Kopf, hörte neben ſich weiter ſprechen. Jetzt Kampfesluſt, dem Geklirr bitterer Ernſt ſteht dahinter war ein klingender metallener Ton in der Stimme, ſie ehern:„Es iſt Lüge, was ich geſagt. Scham, Neid. Ich möchte zu ihnen gehören, die Waffe tragen wie ſie, und das Ebrenkleid des Soldaten.“ machte „Woher dieser Zwieſpalt?“ Feindes werden verderben⸗ „Um der Tränen willen. Fräulein Geeſtenbrück, es nuß eine Seligkeit ſein zu ſterben, wenn Ihre Augen zarum weinen.“ Sie ſchämte ſich ihrer ſelbſt, des Zwieſpalts, der ihre ſie am liebſten aufgeweint. gelernt; nur konnte ſie ihrer es Heemſtede. gefühle durcheinander wirrte. Sie fühlte die Angſt um Johannes und die beſeligende Nähe des anderen, deſſen Worte ſo ſüß waren, deſſen Blicke ſie in ſeinen Bann ſogen und unbekannte Herrlichkeiten verrieten. Sie wider⸗ trebte und fühlte ſich doch beſiegt. 5 5 Liebte ſie Johannes? Sie wußte es nicht, hatte es gielleicht geglaubt, tags zuvor noch. Er war ein Teil an ſie. hres Lebens; von Kind an waren ſie befreundet, und die Ame in ſchaft wat ihnen etwas ſo Selbſtverſtändliches, daß ſie aus dem Kinderſcherz des Sichverheiratens ohne leberlegung Ernſt machen wollten. Doch ſchien ihr das zlles ſo nüchtern. Liebe, empfand ſie in ſtiller Sehnen will ſich verſchönen, braucht das geheimnisvolle Gepränge romantiſchen Zierats, das ihr neue Pracht gibt, ein ihre Augen zu van der Meu⸗ Freiheit zu tun? Ich meine, ſenkte ſie nur, in ſich hinein⸗ aubergewand, dem nichts Alltägliches anhaftet. g Jobaanes Heemſtede hatte etwas ſo Ruhiges, Ge⸗ ſeſtigtes, war immer den Weg der Pflicht gegangen, ohne Wortſchwall, ſcheinbar ohne Begeiſterung. Hatte um ſie zeworben— nüchtern, ſelbſtverſtändlich. Sie fühlte, daß es etwas anderes gab. Der Mann neben ihr riß ſie mit fort, hatte hundert Einfälle, wußte über alles zu ſprechen ohne langes Beſinnen, während Johannes Heemſtede auck darin ganz anders war; allerdings jedes ſeiner Worte ſtand und blieb. 5 Sie tat ihm unrecht und konnte nicht anders. Es war das Fremde, Gegenſätzliche, das ſie zu dem Fremden trieb von dem ſie nichts wußte als ſeinen Namen. Nicht doch. Ihre Mutter hatte von ſeinem Reichtum geſprochen, von ſeiner Bildung— überlegte ſie. (Fortſetzung folgt.) 088 0 o 1 N b 8 AN eberrechtschutz: Fünf Türme-⸗Verlag Halle(Saale). Nachdruck verboten. „Still, Vater!“ ſagte ſie angſtvoll.„Man darf nicht fluchen. Man darf nichts ſagen! Ueberall haben ſie ihre Ohren, die neuen Herren— ſagen die Leute im Dorf. Wer etwas gegen ſie hat...“ Sie vollendete nicht. Sie machte eine Bewegung nach ihrem dürren Hals. „Kjit!“ machte der alte Wachtang und ſchauerte zu⸗ ſammen, als fühle er ſchon den Strick um die Gurgel. „Wenn ſie mir mein Gläschen und mein Schnäpschen nehhmen, lieber ſollen ſie mich gleich abmurkſen!“ ſagte er dann. Und wieder fing er an zu jammern. Karapet ſaß am Tiſche. Er beobachtete ſchweigend den Jammer Wachtangs. „Hör' auf mit deinem Geheul, Wachtang!“ ſagte er endlich.„Schlimm iſt's freilich bei den neuen Machthabern für die, die keine Fürſprache haben. Aber wer ein bißchen Hug iſt und ſich zu ſtellen weiß mit den Kommiſſaren, der wird ſeinen Burdjuk haben und ſeinen Schnaps. Dem wird kein Haar auf dem Köpfchen gekrümmt.“ Wachtang ſah aus verheulten Augen auf Karapet „Und du, Karapet, du könnteſt uns helfen?“ Karapet wiegte ſeinen Kopf. Sein ſchwammiges Ge ſicht mit dem viereckig geſchnittenen Bart ſah liſtig aus: „Helfen? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wenn ihr ein bißchen freundlich ſeid, vielleicht könnte ich dem Kommiſſar ein gutes Wörtchen geben. Er iſt mein Freund, der Kommiſſar. Er verläßt ſich auf mich. Was ich ihm berichte, das glaubt er.“ „Und was wirſt du ihm berichten, Karapet?“ „Daß ihr treue Bauern ſeid, Wachtang. Aber daß ihr ein Töchterchen habt, aufſäſſig wie ein junges Füllen. He! Wie lange ſoll ich noch warten auf Antwort wegen Tamara? Ich hätte ein ſchönes Pöſtchen für ſie. Nicht in meinem Laden in Achalzich. Nein! In Tiflis. Ich ſoll einen Handel aufmachen für die Sowfets. Ich werde ein reicher Mann. Wer ſich gur mit mir ſtellt, dem gehmes auch gut. Aber Tamara, dies dumme Mädchen, han einen Kopf, härter als das Holz, aus dem eure Arba geſchnitzt iſt. In die werdet izr kleine Vernunft hineinhämmern können; und ſc wird es wohl nichts werden mit meiner Fürſprache bei dem Kommiſſar.“ Wachtang ſtand auf. „Nichts werden?“ ſagte er drohend.„Ein Köpfchen von Holz? Das Löpſchen wird ſchon weich werden, Karapet. Und wenn ich die Tachta an ihm zerſchlagen ſollte. Das Mädchen geht mir dir. Wirſt du auch beim Kommiſſar für uns ſprechen?“ „Das werde ich. Oder vielmehr, Tamara kann es tun. Sie iſt ein Kind hier aus dem Dorfe. Sie wird wiſſen, mit den Herren zu reden.“ „Aber der Kommiſſar konnte doch nicht ſprechen“, ſagte die alte Mariat ängſtlich. Ein ganz ſchnelles Lächeln verlor ſich in Karapets langem, ſchwarzem Bart. „In Tiflis ſind auch Georgier unter den Kommiſſaren. Tamara wird ſchon verſtehen.“ Er verſtummte. Draußen kamen laufende Schritte. Die Tür wurde auf⸗ geriſſen „Naſid iſt's!“ rief Tamara, atemlos vom Laufen Dann verſtummte ſie.„Was gibt's?“ fragte ſie kurz.„Was will der Karapet ſchon wieder? Habe ich dir nicht geſagt, ich will nicht? Hol' dir für dein Lädchen, wen du willſt. Ich geh' nicht!“ Mit einem Wutgebrüll wollte ſich Wachtang auf Tamara ſtürzen. Aber Karapen ſtellte ſich dazwiſchen. „Laß nur, Väterchen Wachtang! Ich red beſſer mit ihr allein.“ „Warum willſt du nicht das ſchöne Geld verdienen, Täubchen?“ „Naſid hat geſagt, du meinſt es nicht ehrlich, Karapet. Man müßte ſich vor dir in acht nehmen.“ „Kuh, dumme!“ ſchrie Wachtang dazwiſchen. Aber Karapet ſagte ganz ſanft: „Soſo, Täubchen, von Naſid haft du das? Aber ich glaube, du irrſt dich. Frage doch ſelbſt deinen Naſid, ob ich es ehrlich meine oder nicht.“ „Wie kann ich Naſid fragen, wenn ich nicht weiß, wo er iſt.“ »Und wenn ich es wüßte, Täubchen?“ „Du, du weißt es? Wo iſt er? Sag' es mir!“ Dicht vor ihm ſtand ſie. Ihr Geſicht brannte in Er⸗ regung. Karapet ſah ſie aus halb geſchloſſenen Augen an. „Was gibſt du mir, Tamara, wenn ich dich zu Naſid bringe?“ Tamara griff in ihr Kleid. Zerrte eine Schnur hervor. Ein runder Gegenſtand, in ein Papler gewickelt, baumelte daran. Mit zitternden Händen riß ſie das Papier fort. „Ein Tuman!“ ſchrie Wachtang.„Wo haſt du den Tuman her? Gib!“ Tamara ballte ihre kräftige Hand zur Fauſt über dem Geldſtück: „Von Naſid habe ich es, und keinem gebe ich es, nur dem Karapet, wenn er mir ſagt, wo Naſſd iſt. Aber wenn du mich belügſt, ſoll dein Haus einfallen!“ georgiſch (Ambarzum leiſe warnend,„ſich und ihm—“ „Behalte deinen Tuman! Ich betrüge nicht! Ich will dein Geld nicht nehmen, ehe ich dich zu Naſid gebracht habe. Ich habe ihn in Borſchom getroffen. Er wollte nach Tiflis. Er wollte in Tiflis bleiben, bis die Sonne drei⸗ mal aufgegangen iſt über den Bergen. Wenn wir morgen früh hinreiten, wirſt du ihn treffen. Willſt du, Täubchen?“ *** Die Sonne war gerade aufgegangen, als Maria die grünen Fenſtervorhänge ihrer Stube öffnete. Die Dorf⸗ ſtraße war noch menſchenleer. Nur von der Richtung des Auls kamen zwei Reiter auf Eſeln. Näher trabten ſie. Eine Staubwolke blieb hinter ihnen zurück. Das graue Fell der Tiere leuchtete in der Morgenſonne. g Die Eſel trabten näher: „Tamara?“ b„Leb wohl, Maria!“ rief Tamara vom Seitenweg triumphierend. Ihre Stimme war hell.„Ich reite nach Tiflis zu Naſid!“ Dann gab ſie dem Eſel einen Schlag mit dem Stock. Der Eſel lief ſchneller. Hinter ihr, wie ein ſchwarzer Schatten, ritt Karapet. Sechzehntes Kapitel. Wie aus Schnee iſt Beates Geſicht, als ſie beim Lunch erſcheint. Ihre Lippen ſind wie blutlos. Waren ihre Schläfen immer ſo durchſichtig?, denkt Joachim, wie ſie neben Meredith durch den Saal kommt und auf ihn zu. Ganz zuſammengerafft geht ſie, die Hände eng am Körper, wie ein Automat. Die hochmütige Sicherheit, die ſie oft zeigte, Schutz und Abwehr gegen die Menſchen um ſie herum, muß irgendwie zerbrochen ſein. Noch nie iſt ihm ſo qualvoll bewußt geworden, wie dieſer Meredith neben Beate wirkt— wie ein Schlächter. Wenn dies noch lange geht, töte ich ihn!, denkt er bei ſich in einer maßloſen Verzweiflung. Aber die Konvention hält ihn. Er beugt ſich über Beates Hand; ſie zuckt in ſeiner Hand wie ein verängſtigter Vogel. Geliebteſte Hand, ſchöne, liebe!, denkt er. Einen Augen⸗ blick zu lang hält er ſie. Vier Augen— Merediths und die des Armeniers— beobachten. Beate iſt womöglich noch bleicher, als Joachim zurück⸗ tritt. Angſtvoll irren ihre Augen ab— wohin ſoll ſie ſehen, um ſich nicht zu verraten? Gerade in die ihren ſtechen die dunkel wiſſenden Ambarzums— kriechen wie eine Raupe an ihr entlang, haften an ihrem Halſe. Mit einer haſtigen Bewegung zieht ſie den kleinen, lichten Schal oben am Kleidausſchnitt des Sommer- kleides zuſammen— zu ſpät. Die Blicke des Armeniers, zyniſch entkleidend, die Blicke des Geliebten ſtarren vor Entſetzen, haften auf den Würgmalen, blau an ihrem Halſe, den Malen, die Merediths Grauſamteit ihr auf⸗ gedrückt. Im Speiſeſaal merkt man nichts. All die Frauen und Männer an den Tiſchen, die Sowjet-Beamten, die Ameri⸗ kaner, die Türken, ſehen nicht, was ſich am Tiſch des engliſchen Millionärs begibt. Sie ſehen nur, daß der Sekretär dieſes Meredith, dieſer Deutſche, offenbar einen Auftrag empfängt— und alſo an dem Lunch nicht teil⸗ nehmen kann. Während dieſe deutſche ſchöne Frau mit dem verſteinten ſchönen Geſicht ſchon Platz genommen hat, der Armenier ihr den Seſſel zurechtſchiebt, ſteht der blonde Sekretär noch vor ſeinem Chef. Nun verbeug, mer ſich, ſagt irgend etwas. Daß er zwiſchen den Zähnen hervorſtößt:„Schuft— Sie Schuft!“— das hören die Leute nicht— außer Ambarzum Tſchaltikjanz. Deſſen Geſicht belommt einen unergründlichen Ausdruck von Erſtaunen, von höflicher Verwunderung. Gleichzeitig ſcheint es, als bereite ihm dies Wort, Meredith ins Geſicht geſchleudert, ein eigen⸗ tümliches Vergnügen. Beate will auffahren. Ein winziger Laut der Angſt — ſchon iſt ſie niedergedrückt auf den Seſſel. „Kein Aufſehen, Miſtreß Meredith!“ Die Hand des Armeniers, ſonſt ſo laſch, iſt wie Eiſen auf ihrem nackten Unterarm. Ekel ſchüttelt ſie. „Loslaſſen!“ ſagt ſie raſend. hält feſt. „Sie ſchaden ihm nur, Aber die ſtählerne Hand Miſtreß Meredith“, ſagt Da wird der Arm locker, ſie gibt nach— und Ambarzum fühlt in dieſem Lockerwerden: er hat das Richtige ge⸗ troffen. Sie hat Angſt um dieſen blonden deutſchen tikljanz eindringlich in Ihr Vertrauen drängen— ich habe keine Ahnung, was eigentlich zwiſchen Retzow und Meredith geſpielt hat. Auf alle Fälle: Meredith kann Retzow hier allerhand Un⸗ gelegenheiten machen. Wir ſind in einem Lande, wo ein Fremder leicht rechtlos wird— Retzow iſt außerdem ein Balte. kommen. gehen— alles wird ſich finden. Ich bin immer für Sie da.“ Menſchen. Soll ihm dieſe Beute entgehen? Nein! Dieſe Frau — muß er haben, weil ſie kalt und hochmütig iſt. Ah, nur gegen ihn, wohl nicht gegen den anderen. mit dieſem Ariſtokratenhochmut, dieſem Hochmut gegen den Orientalen! Er will ſie haben mit Haut und Haar, und er will Meredith damit treffen. Aug' um Auge, Zahn um Zahn heißt es ja wohl in einem 95 e der Europäer. Alſo auch Frau um rau Zum Teufel europäiſchen ö Er hat ſie nicht vergeſſen, Aslanä, die kleine, du Aslan, das ſcheue Reh, ſeine kleine Milchſchweſter. Vierteljahr Sekretärin bei Meredith— für die armeniſe Geſchäfte—, dann war für ſie das Geſchäft und das Leben aus. Genommen, genoſſen, fortgeworſen, wie eine eni⸗ leerte Frucht— er kam gerade zurecht, um ſie auf dem Pere⸗Lachaiſe zu beſtatten. Das war die erſte Begegnung, die er mit Meredith hatte. Immer näher und näher hatte er ſich ſeitdem in das Zentrum von Merediths Leben d Nun ſtand er neben ihm, bald über ihm — bald. „Wollen Sie ſich nicht ſetzen, Meredith?“ fragte er ſanft. Der Engländer ſtand noch auf der gleichen Stelle, ſtarrte mit einem beängſtigend roten Kopfe auf die Tür — Retzow war längſt verſchwunden. 5 „Was iſt denn?“ fragte er dumpf. Nichibegreiſen war, und darunter ſchon aufſchwelend die rote Wut.„Verſtehen Sie das, Ambarzum?“ Da ſtand auch Beate auf. Sie hielt ihr Kleid ſo eng zuſammen, als wäre die Berührung mit Meredith Peſt oder Befleckung. Ganz ſtill, mit dem verſchloſſenen Geſicht, ging ſie durch den Saal. Meredith ſtürmte wie raſend durch die Haupthalle aus dem Lunchraum— von den ſtarrenden Augen der Gäſte begleitet. Langſam folgte Ambarzum. Der Mann ging los wie ein gereizter Stier; er war imſtande, die Fran niederzuſchlagen— er ſollte ihr kein Härchen krümmen. Die Frau war tabu— war für ihn, für Ambarzum. Meredith riß die Tür zum Zimmer Beates auf— „Hier werden Sie Miſtreß Meredith beſtimmt nicht finden“, ſagte es ſanft und leiſe hinter ihm. Meredith fuhr herum, wie ein Pferd, dem die Bremſe im Genick ſitzt. Mit einer Kraft, die niemand Ambarzum zugetraut, ſchob der Armenier Meredith in Beates Zimmer. „Kein Aufſehen, Meredith! Wollen Sie, daß morgen alle Zeitungen es bringen?“ „Wo iſt Beate?“ ſchrie Meredith.„Ich ſchlage ſie tot — ſie und—“ „Sie werden niemand totſchlagen! Was wollen Sie eigentlich? Retzow hat offenbar den Verſtand verloren. Er hat doch keinen Grund, Sie zu inſultieren. Wollen Sie ſich wirklich ſo viel vergeben, einen Streit mit einem Ihrer Angeſtellten zu haben? Der Mann wird entlaſſen, erhält ſein Reſtgehalt Fertig! Daß ſeine Aufenthalts⸗ genehmigung von den Behörden bald zurückgezogen wird, dafür kann geſorgt werden. Wenn er nicht mehr in Arbeit und Brot bei Ihnen ſteht, hat er keinen Grund mehr, hier zu ſein. Und nun ſeien Sie vernünftig! Die Zeitungen haben noch keinen Wind bekommen, daß Sie hier ſind. Wollen Sie durch dieſe Lappalie die Sache öffentlich machen? Sie wiſſen, ehe wir nicht die Konzeſſion in Tiflis haben, ſind wir vor Gegenaktionen der Konkurrenz nicht ſicher.“ i Er hatte Meredith in den Seſſel gedrückt. „So— und nun gehe ich Ihre Gattin ſuchen. Sicher iſt ſie im Park— die Hitze, die Aufregung—“ Er geht hinaus. Meredith ſitzt, ſtumpf vor ſich hin⸗ brütend, aber für den Augenblick ungefährlich, da. Der obere Gang iſt menſchenleer, alles iſt unten beim Lunch. Gerade wie Ambarzum an das Zimmer Retzows kommt, hört er Retzow ſagen: .„Sie dürfen hier nicht bleiben, Prinzeſſin! Wenn man Sie ſieht— auch nicht ein Schatten darf auf Sie fallen.“ 1„Ach“, klingt eine unendlich müde, hoffnungsloſe Stimme,„das iſt gleich.“ „Beate, halten Sie aus, nur noch ein Weilchen. Ich habe Freunde in Moskau, ich gehe zum deutſchen Konful, irgend etwas wird ſich finden— es muß ſich finden. Gehen Sie jetzt, Beate, ich— ich ſchreibe Ihnen heute noch ein paar Zeilen.“ Wie Beate die Treppe hinuntergeht, ſchwankend, ſteht Ambarzum vor ihr. „Miſtreß Meredith“, ſagt er ehrerbietig,„darf ich Sie hinunterführen? Ich bin Ihr Diener, verfügen Sie über mich. Seien Sie klug— und ſchweigſam!“ Ein Menſch!, denkt Beate. Iſt dieſer glatte, ſchöne Mann, den ſie verabſcheut, in dieſer Stunde vielleicht doch ein Menſch? Er will helfen? Kann er? Er ſieht: ihre Augen prüfen, wollen ganz hinein⸗ dringen in ſeine geheimſten Gedanken. Sie ſchluchzt auf, — es iſt zupiel. Sie würde ſich in dieſem Augenblick an jeden Menſchen klammern, der ihr helfen will gegen Meredith für Joachim. 5 „Faſſung, Miſtreß Meredith“, ſagt Ambarzum Tſchal⸗ „Ich bitte Sie! Ich will mich nicht Alſo, Vorſicht! Meredith muß erſt zur Ruhe Nicht reizen! Laſſen. Sie ein paar Tage hla⸗ Wäre Beate noch der ungebrochene, mutige Menſch ge⸗ weſen, der ſie vor wenigen Monaten war— ihr Inſtinkt wäre wacher geweſen. Jetzt iſt ſie ſinnlos vor Angſt und inſtinktlos dazu— wer ſoll ihr helfen? Allein iſt ſie hier, wie ein Menſch nur allein ſein kann. Seit wann iſt ſie ſo tödlich allein?— Der Bruder, für den ſie das alles getan, drüben in einem unbekannten Leben. Geht es ihm gut oder ſchlecht? Sie weiß es nicht. Meredith kontrolliert ja auch ihre Poſt. Der Bruder, abhängig von der guten Laune des Schwagers, würde nie wagen, ſich zu beklagen. Der Vater iſt tot! Keinen Menſchen hat ſie, der für ſie da iſt. Außer Joachim! Und der iſt ihr verloren. Nur dieſer Mann hier iſt da, der ſo ſanft und vernünftig ihr zuſpricht. „Herr Tſchaltikjanz“, ſie ſagt es erſchüttert, haltlos,„ich habe geglaubt— ich habe— aber wenn ich mich getäuſcht hätte— 2“ (Fortſetzung folgt.) tung des Sta 8. 1 0 f Stabschefs der N Vorbeimarſih achdem der Führer entblößten Hauptes 1 e in ſtillem Gedenken im Ehren⸗ mal verweilt hatte, betrat er ein kleines, mit Tannenreiſern f Podium, zu ſeiner Rechten Generalfeldmarſchall von Mackenſen, zu ſeiner Linken der Reichswehrminiſter, Den Vorbeimarſch befehligte Generalleutnant von Witzleben, der Kommandeur des Wehrkrei⸗ ſes III, der den Stäben voranreitet. Die von Major Selle geführte Fahnenkompagnie grü⸗ ßen die Zehntauſende, die dem prachtvollen militäriſchen Schauspiel beiwohnen, mit er⸗ bene Rechten. Dann ſchwenkt das Muſik⸗ korps der Wachtruppe ein, die als erſte muſter⸗ gültig ausgerichtet und ſtrammen Schrittes an ihrem Mac Here vorbeimarſchiert. Es folgen ſämtliche Formationen, die an dem Feſtakt im Luſtgarten teilgenommen haben. Nach dem Vorbeimarſch dankte der Führer dem Reichswehrminiſter und heftete dann per⸗ ſönlich dem Generalfeldmarſchall von Mak⸗ ſenſen das Ehrenkreuz an. Ein Orkan des Jubels umbrandete den Führer, als er in die Reichskanzlei zurückfuhr. Der Führer in München Triumphaler Empfang in der Hauptſtadt der Bewegung. München, 18. Mräz. In den Abendſiunden des hiſtoriſchen 16. März war in der Geburksſtadt der Bewegung bekanutgeworden, daß der Führer am Sonn⸗ tag, nachdem die geſchichtliche Entſcheidung getroffen war, von Berlin wieder gach Mün⸗ chen zurückkommen werde. Alle Formationen der Partei und der angeſchloſſenen Gliede⸗ rungen und Verbände erhielten ihre Be. fehle, für den Jührer als Zeichen des Dan⸗ kes, den ihm das deutſche Volk für die hiſto⸗ riſche Tat der Wiederherſtellung der deuk⸗ ſchen Ehre ſchuldet, in einem gewaltigen Empfang an der Wiege der Bewegung zum Ausdruck zu bringen. Aber was nicht befohlen werden konnte und was auch keines Befehles bedurfte, das waren die Hunderttauſende, die die Kunde von dem Kommen des Führers veranlaßt hatte, die weiten Flächen um den Flugplatz Oberwieſenfeld ſchon Stunden vor der feſigeſetzten Ankunftszeit belagert zu halten und in den Hauptſtraßen der Stadt, durch die der Führer ſeinen Weg nehmen ſollte, in dichten Mauern, ſtellen⸗ weiſe 10 und 20 Glieder tief, dem Kommen des Erweckers der deutſchen Frei— heit entgegenzuharren. Das weite Rund des Flugplatzes Oberwieſenfeld war von SS⸗— Mannſchaften abgeſperrt. Um 16.45 Uhr kam die Maſchine des Führers von Norden her in Sicht. Die Ehrengäſte, an ihrer Spitze die Reichsleitex, der Reichsſtatthalter in Bayern und der Gauleiter des Traditionsgaues München⸗Oberbayern, Staatsminiſter Wag— ner, begaben ſich auf das Flugfeld. Die Klänge des Badenweiler Marſches und Skürme der Begeiſterung, wie ſie der Flugplatz Oberwieſenfeld noch niemals über ſich hinbrauſen ſah, grüßten den Führer, als er als erſter dem Flugzeug entſteigt. Reichsſtatthalter General Ritter von Epp begrüßte den Führer in einer be— wegten Anſprache, in der er dem Führer und Reichskanzler den Dank für ſeine geſchicht⸗ liche Tat ausſprach. Als Zeichen dieſes Dan⸗ kes brachte der Reichsſtatthalter ein Siegheil auf den Führer aus, in das die Maſſen in jubelnder Begeiſterung einſtimmten. Der Führer dankte dem Reichsſtatthalter in kurzer Anſprache für die Begrüßung und hob dabei hervor, wie glücklich er ſei, heute in München ſein zu können. Dann erklang das Horſt-Weſſel⸗Lied. Un⸗ ter dem Jubel der Maſſen ſchritt der Führer die Front der Ehrenforwatjonen ab. wäh⸗ die Maſſen hinter den Linien in immer ſtär⸗ kere Bewegung gerieten. Dann ſetzte ſich die lange Reihe der Wagen in Fahrt, an der Spitze die Wagen des Führers und ſeiner Begleitung, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Obergruppenführer Brückner, der Beauf⸗ tragte des Führers für Abrüſtungsfragen, Herr von Ribbentrop und Gruppenführer Schaub, begleitet von dem Reichsſtatthalter, dem Gauleiter des Traditionsgaues und den weiteren Ehrengäſten. Und nun hob eine kriumphale Fahrt an, wie ſie auch die Haupkſtadt der Bewegung noch niemals geſehen hat, ein Einzug, wie er ſelbſt dem Führer und Reichskanzler in der Geburtsſtadt ſeiner Bewegung noch nicht bereitet worden war. Der ganze viele Kilometer lange Weg vom Flugplatz hinein in die Stadt und hier wei⸗ ter durch die Ludwig⸗Straße, vorbei an der Jeldherrnhalle mit dem Mahnmal und der eſidenz. hinein in die Maximilianſtraße, glich einer einzigen Triumphſtraße. Die For⸗ mationen der Bewegung, denen die Abſper⸗ rung anvertraut war, konnten nur mit ühe und äußerſter Anſtrengung die Maſ⸗ ſen zurückhalten, die dem Führer zujubelten und in ihrer überſchäumenden Begeiſterung immer wieder verſuchten, dem Wagen des ührers ſo nahe wie möglich zu kommen. ein Fenſter, kein Balkon auf dieſer ſchler endloſen Strecke, die nicht von begeiſterten Menſchen beſetzt geweſen wären. An der Feldherrnhalle entſtieg der Führer ſeinem Wagen, begab ſich in Beglei⸗ 821 Lutze über die u bem Katafalk und leate einen ria⸗ 00 nieder, ühre d utſch Gedächtnis der gefallenen Kämpfer der Be⸗ wegung vom 9 November 1923 ehrten. Das Deutſchlandlied begleitete den feierlichen Ge⸗ denkakt. Noch eine Minute ſtillen Gedenkens, dann ſetzten ſich die Wagen wieder in Ve⸗ wegung, und in immer wieder aufflamen⸗ den Kundgebungen grüßten die Tauſende und Abertauſende, die zu dem Vorbeimarſch in der Maximilianſtraße zuſammengeſtrömt waren, den Wahrer ver deutſchen nationalen Ehre. Vor dem Hotel „Vier Jahreszeiten“ erfolgte der Vorbei⸗ marſch der an dem Empfang beteiligten For⸗ matione:. In der Zeit bis zum Eintreffen der Marſchkolonnen ließen es ſich die Münchener und vor allem die Jungen nicht nehmen, im⸗ mer wieder nach dem Führer zu rufen, der auch mehrfach am Fenſter oder auf dem Balkon erſchien, um für alle Liebe, die ihm hier entgegenſchallte, zu danken. Am 6,30 Uhr trat der Führer mit ſeiner Begleitung und ſeinem Stabe und mit den führenden Perſönlichkeiten der Bewegung und ihren Gliederungen, der Wehrmacht, des Staates und der Stadt aus dem Hokel und beſtieg ſeinen Kraftwagen. Die begeiſterten Heilrufe, die ihm nun dargebracht wurden, verſtummten erſt, als um 6,40 Uhr die Spitze des Marſchzuges eintraf. Generalmajor Halder führte die Reichswehr, die mit allen in München ver⸗ tretenen Waffengattungen unter den Klängen des Badenweiler Marſches vorbeimarſchierte. Ihre glänzende Marſchdiſziplin zeigte, daß das Reich eine Wehrmacht beſitzt, die den hohen Anforderungen des Führers gerecht wird. Auch die nachfolgenden Formationen der Luftwaffe durften dieſes Lob für ſich in Anſpruch nehmen. Ihnen ſchloß ſich die La n— despolizei an, ihren berittenen Hundert⸗ ſchaften folgten SS, ferner mit ihren Stand- arten und Fahnen SA., NS und der Arbeitsdienſt mit geſchultertem Spaten. Nach dem Vorbeimarſch, der länger als eine Stunde dauerte, kehrte der Führer ins Hotel zurück. Die Menge wollte freilich noch lange nicht weichen, ſie rief immer wieder nach dem Führer und als ſie ſchließlich das Deutſch— landlied anſtimmte, zeigte ſich Adolf Hitler noch einmal. Was sagt das Ausland? Das Echo des deutſchen Wehrgeſetzes. Auch das Ausland ſteht unter dem Ein— druck der Wiedergewinnung der deutſchen Wehrfreiheit. Will man das Geſamtbild, das die Stellungnahme der Auslandspreſſe er— gibt, kurz zuſammenfaſſen, ſo gelangt man zu der Feſtſtellung, daß der deutſche Schritt— mag er im einzelnen nun begrüßt werden oder nicht— wie ein ſeit langem erwarketes Geſche⸗ hen, das in der allgemeinen politiſchen Lage Europas nichts ändert, aufgenom- men wird. Der bedeutungsvolle Schritt der Reichs⸗ regierung wurde in Paris ſchon am Samstagabend durch Sonderausgaben eint ger großer Blätter bekannt. Das Publikum hat zunächſt kaum darauf reagiert. Auch in amtlichen Kreiſen wird verſichert. daß man die deutſche Erklärung nicht überraſchend finde, weil man ſeit langem Beſcheid gewußt habe Es wird der Auffaſſung Ausdruck ge— geben, daß der Beſchluß Deutſchlands we⸗— nigſtens den Vorteil habe, eine Frage zu klä— ren, die in den letzten Jahren auf die euro— päiſche Atmoſphäre gedrückt habe. Miniſter— präſident Flandin und Außenminiſter Laval hätten ſchon am Samstag die Lage geprüft und in erſter Linie die franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter in London und Rom angewieſen, ſich mit den dortigen Regierun⸗ gen ins Benehmen zu ſetzen. Ueber das Er⸗ gebnis dieſer Fühlungnahme könne man kaum vor Montag Aufſchluß erhalten. Bemerkenswert iſt der Verſuch einzelner ner Blätter, jetzt, nachdem es in den Jahren der deutſchen Wehrloſigkeit nicht gelungen iſt, eine Regelung über die Abrüſtung und die beſſere Geſtaltung des Friedens herbeizufüh⸗ ren, den Eindruck zu erwecken, als ob das deutſche Wehrgeſetz die Bemühungen um eine Neuordnung der Völkerbeziehungen be— einträchtigen könnte. In dieſem Sinne ſpricht der Außenpolitiker des„Journal“„von einem Bruch des gegebenen Wortes“(!) und von einer„unerhörten Gewalttat“ und er⸗ wartet, daß jetzt endlich die„durch die neue deutſche Drohung“ gebotenen Sicherheits⸗ maßnahmen beſchloſſen würden. Im Gegen⸗ ſatz hierzu tritt allein Guſtav Herve in der „Viktoire“ für eine Verſtändigung mit Deutſchland ein. Wie aus London gemeldet wird, tra⸗ ten die engliſchen Miniſter am Sonntag zu einer Beratung zuſammen, bei der ſie aber beſchloſſen, die anberaumte Kabinettsſitzung auf Montag zu vertagen. Nach der Aufmachung der Blätter zu ſchlie⸗ ßen, hat das deutſche Wehrgeſetz hier wie eine Bombe eingeſchlagen.„Wehrpflicht in Deutſchland“,„Hitler weiſt den Verſailler Vertrag zurück“, verkünden in rieſigen Buch⸗ ſtaben die Sonderausgaben der Blätter So⸗ weit ſich bis jetzt überſehen läßt, wird der deutſche Schritt in London jedoch ruhig auf- genommen und man verſucht, ihn in ſachli⸗ cher Weiſe zu behandeln. Uebrigens wird allgemein darauf hingemieſen, daß die deut⸗ ſche Maßnah ibwort auf den fran⸗ zöſiſchen Beſchluß, die zweifährige Dienſtzeit einzuführen, ſei. Der diplomatiſche Mitarbei⸗ ter des„Obſerver“ meint, die Hauptſchwie⸗ rigkeit ſei nach Londoner Aufaſſung die, daß, wenn die deutſche Regierung ihren Anſpruch aufrechterhalte, es ſo gut wie unmöglich ſe n werde, eine allgemeine Vereinbarung über Rüſtungen im Sinne des engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Vorſchlages vom 3. Februar zu erzie⸗ len. Warum dies vorher nicht möglich war und warum ausgerechnet die deutſche Rü⸗ ſtung ein Hindernis ſein ſoll, wird nicht wei⸗ ter unterſucht. Sport vom Sonntag Intzball. Länderſpiel. in Paris: Frankreich— Deutſchland 113. Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: Sportfreunde Saarbrücken— 1. FC Kaiſers⸗ lautern 6:1. FSW Frankfurt— Saar 05 Saarbrücken 2:1. Boruſſia Neunkirchen— Union Niederrad 2:0. Gau Baden: VfR Mannheim— Karlsruher FV(Sa) 6:2. SV Waldhof— 1. FE Pforzheim 2:1. Phönix Karlsruhe— VfB. Mühlburg 4:2. Freiburger FC— Germania Karlsdorf 2:0. Gau Württemberg: Sportfreunde Stuttgart— Stuttgarter Kik— kers 2:2. 1. SSV Alm— Ulmer FW 94 1:0. SV Feuerbach— Union Böckingen 3:0. SV Göppingen— SC Stuttgart 216. Gau Bayern: Wacker München— FC Schweinfurt 0:1. AS Nürnberg— Sp-Vgg. Weiden 0:2. Aufſtiegsſpiele. Gau Württemberg: S Cannſtatt— VfB Friedrichshafen 5:0. VfR Heidenheim— FC Tailfingen 0:4. VfR Schwenningen— FW Zuffenhauſen 1:1. Deutſcher Sieg in Paris Frankreich— Deutſchland 1:3(0:1) Die deutſche Mannſchaft ſiegte in der Pa- riſer Prinzenparkbahn vor faſt 45 000 Ju. ſchauern mit 3:1(0:1). Die deulſche Elf lie. ferte vor 40 000 Zuſchauern, unter denen ſich auch einige taufend deutſche Schlachtenbumm⸗ ler befanden, ein ausgezeichnetes Spiel und obwohl das Publikum die franzöſiſchen Spie⸗ ler von Anfang bis Schluß ununkerbrochen anfeuerte, behielten die deutſchen Spieler die Nerven und ſie zeigten ſo gute Leiſtungen, daß ihr Sieg als durchaus verdient angeſpro⸗ chen werden mußz. Der Kampf begann nach deutſcher Zeit erſt nach 16 Uhr, und zwar präſentierten ſich die Mannſchaften wie folgt: Deutſchland: Jakob; Janes. Buſch; Gramlich, Münzenberg, Zielinſki; Lehner, Hohmann, Conen, Siffling, Kobierſki. Frankreich: Thepot; Mattler, Von Dooren; Delfour, Verrieſt, Gabrillargues: Nuic, Duhart, Nicolas, Beck, Aſton. Die deutſche Mannſchaft hatte alſo noch einige Aenderungen erfahren, denn es wurde auf Buchloh, Appel und Rohwedder verzichtet. Die Franzoſen ſpielten in der zu— letzt gemeldeten Aufſtellung und Schiedsrich⸗ ter war der Belgier Baert. Die deutſche Mannſchaft wurde bei ihrem Erſcheinen überaus herzlich begrüßt. Sie brachte den deutſchen Gruß aus und die deutſchen Schlachtenbummler ſangen das von der Ka— pelle geſpielte Deutſchland-Lied mit. Begei⸗ ſtert ſangen dann die Franzoſen, als ihre Mannſchaft ins Feld geſprungen war, die Marſeillaiſe. Die beiden Spielführer, Gramlich und The— pot, ſchritten zur Wahl, wobei Thepot ge— wann und die Seiten beſtimmte, Deutſch— land hatte Anſtoß. Von Anfang an wurde überaus ſchnell geſpielt. Der Erfolg war auf unſerer Seite, auf der Seite der beſſeren Mannſchaft Der von Lehner kurz vor der Pauſe erzielte FJührungskreffer war ſchon ein wertvoller Vorſprung, aber ſelbſt als Kobierſki nach Wiederbeginn auf 2:0 erhöht hatte, ließ der Kampfgeiſt der deutſchen Spieler nicht nach, denn man er⸗ innerte ſich an Berlin, wo die Franzoſen einen 1:3⸗Rückſtand noch zu einem ehren—⸗ vollen Unentſchieden geſtalteten. Als die Franzoſen dann tatſächlich einen Treffen auf— holten, ſtand die Partie auf des Meſſers Schneide, denn nun legten die Franzoſen mächtig los und das Publikum feuerte die Spieler zu unerhörten Leiſtungen an. Aber die deutſchen Spieler bewahrten die Ruhe. Sie deckten gut, die Halbſtürmer wurden zur Sicherung des eigenen Tores zurückgenommen und gegen dieſes deutſche Vollwerk rannten die franzö⸗ e Stürmer vergebens an. Und dann am der deutſche Endſpurk, der uns— ähnlich wie in Amſterdam und vorher ſchon in Warſchau— den endgültigen Sieg ſicherte. Von Hohmanns Kopf ſauſte das Leder in das franzöſiſche Tor. Man kann ſich den Jubel der deutſchen Schlach⸗ tenbummler vorſtellen— ihr„Sieg⸗Heil“ galt den tapferen deutſchen Spielern, die in einem großen Kampf einen bedeutenden Sieg errungen haben. Sport und Spiel Ph. Mannheim— Viernheim 02 Nun wurde auch das letzte Verbandsſpiel gewonnen. So wurde der Siegeszug, der die Meiſterſchaft eingebracht hat, würdig zum Ab⸗ ſchluß gebracht. Nach dem Spiel gratulierten die Phönixler dem neuen Meiſter unter Ueber⸗ reichung eines Lorbeerkranzes. Zu Hauſe wurde die Mannſchaft am Bahnhof ſtürmiſch von den anweſenden Sportfreunden begrüßt und dann unter den Klängen des SA-Spiel⸗ mannszuges und der Feuerwehrkapelle zu ihrem Vereinslokal in die Waldſchenke auf dem Waldſportplatz geleitet, wo in fröhlicher Stimmung die Erringung der Meiſterſchaft ge— feiert wurde. Anſchließend die Reſultate der übrigen Vereine ſowie die Tabelle. Die Reſultate: Sandhofen Seckenheim Neulußheim Hockenheim Die Tabelle: Amic. Viernheim Friedrichsfeld Sandhofen Ilvesheim 08 Hockenheim Feudenheim SC Käfertal Neulußheim önir Mannh. 5 Altrip Seckenheim 19 Oberhauſen 225 31.94 Der badische Gaumeister UfR. Mannheim in Viernheim Am Sonntag ſteigt auf dem Waldſport— platz das Spiele der Spi ele. Die erſte Mannſchaft Badens, der Meiſter VfR Mann⸗ heim, tritt gegen den Gaupokal- und Abtei⸗ lungsmeiſter an. Alle Viernheimer Sport— ſreunde und Anhänger ſind von dieſem Spiele begeiſtert, zumal ſich die Grünen hierbei erſt— mals ihren Viernheimer Sportfreunden als Meiſter vorſtellen. Es wird ein Großkampf erſter Ordnung werden. Das vorgeſehene Pokalſpiel Weinheim Viernheim wurde auf Antrag von dem Gauſportwart abgeſetzt. Die Turner Handballmeiſter! Grün-Weiß Mannheim 5 Turnverein Viernheim 610 Friedrichsfeld Ilvesheim Käfertal Oberhauſen 56:32 4637 45:18 4131 45-38 37:35 40:42 44:40 49:42 34.43 28:48 0 — Es meiſtert ſich etwas in Viernheim. Nun haben auch die Handballer des Turnver— eins entgültig die Meiſterſchaft errungen, wozu wir ihnen hiermit unſere herzlichſten Glück— wünſche entbieten. Freundſchaftsſpiel der Turnvereins Fußballer: Fortuna Heddesheim— Turnverein 212 1. Uiernheimer Tonfilmschau Achtung! Heute Montag nochmals Lockvogel Der gewalt Abenteuer-Senſationsfilm der Ufa Da dieser gewaltige Abenteuer ⸗Grossfilm gestern wegen dem heldengedenktag nleht gespielt werden konnte, kommt heute Mon⸗ tag auf vielseitiges Verlangen nochmals das spannende und sensatſonelle Ufa Spitzen werk im Central⸗Film⸗Palaſt zur Aufführung. Im Zeichen der Ufa, zeigt Viktor de Kowa mit Jenie Vilnog und Hugo Fiſcher Köppe einen Kriminal-Abenteuer-Großfilm der Ufa der Ueberraſchungen in Hülle und Fülle bringt und die Spannung nie abreißen läßt. Die Abenteuer in Iſtambul und Marſeille begleiten Sie auf Schritt und Tritt. Sie machen eine luſtige, ſpannende, ſenſationelle und abenteuerliche Seereiſe auf dem Dampfer Adrian Termeer mit. Für alle Beſucher ein großes Erlebnis. Der große Abenteuerfilm der Ufa mit ſeiner großen Beſetzung, mit ſeinen feſſelnden Schauplätzen, mit ſeiner ro⸗ mantiſchen Liebeshandlung, mit ſeinen über— raſchenden Höhepunkten von Abenteuern, Sen— ſationen und packenden Geſchehniſſen. Ein Beſuch noch heute kann allen Filmfreunden aufs Beſte empfohlen werden.„Lockvogel“ iſt das Filmwerk das man geſehen haben muß. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 368 Stück. Verkauft 260 Stück. Milchſchweine das Stück 11— 18 Mark, Läu⸗ fer das Stück 2030 Mark. Marktverlauf gut.