An alle Danziger im Reich! Für den 7. April 1935 ſind Neuwahlen zum Danziger Volkstag ausgeſchrieben. Wahl⸗ berechtigt ſind auch die Danziger Staatsange⸗ hörigen, die am Wahltage nicht ihren ſtän⸗ digen Wohnſitz im Freiſtaat Danzig haben. Es befinden ſich allein über 7000 Danziger im Reich, ſodaß ihre Zahl immerhin im Endergebnis des Wahlausganges mitſpricht. Es iſt folgendes zu berückſichtigen: Wer im Beſitze eines gültigen Danziger Paſſes iſt, beſorgt ſich einen Auszug aus dem polizeilichen Melderegiſter ſeines jetzigen Wohnſitzes und ſtellt unter Angabe ſeiner Paßnummer einen Antrag an das Wahlamt der Freien Stadt Danzig um Zuſendung eines Wahlpaſſes. Die Reichsbahn ſtellt gegen Vor— legung des Wahlſcheines einen Freifahrt— ſchein vom Wohnſitz bis zu den reichsdeutſchen Grenzſtationen bis Marienburg oder Groß-Boſchpol aus. Von dort aus wird die Weiterfahrt von Danzig aus geregelt. Jeder Auslandsdanziger darf RM. 50.— nach Danzig mitnehmen. Bedürftige Danziger wenden ſich betreffs Reiſekoſtenzuſchuß, Unterbringung und Ver— pflegung an die Gaupropagandaleitung der N. S. D. A. P. Danzig, Abteilung Ausland, Danzig, Weidengaſſe 2. Weitere Auskünfte erteilen die Vereine der Danziger im Reich und die Danziger Ver kehrszentrale Berlin WS, Unter den Linden 16. Die oben aufgeführten Erleich— terungen ſollten es jedem Dan⸗ ziger Staats angehörigen ermög—⸗ lichen, an den am 7. April 1935 ſtatt⸗ Säuger⸗Einheit. Veranſtaltung gegeben iſt. erſcheinen. Vereius⸗Anzeiger Die Singſtunde findet bereits am Donners⸗ tag abend ſtatt, damit jedem Sänger am Samstag Gelegenheit zum Beſuch der Kdß.⸗ Zöller, Vorſitzender. Sportvereinigung Amieitia 09. Heute Donnerstag Hallentraining im Frei⸗ ſchütz, wozu insbeſonders die 1. Mannſchaft mit Erſatzleuten vollzählig anzutreten hat. Die Handballer trainieren morgen Freitag nachmittag halb 5 Uhr auf dem Waldſport⸗ platz. Alles iſt vollzählig zur Stelle. Der Vorſtand. [Turnverein von 1893 e. V. Sämtliche Spielleute werden gebeten am Sonntag vormittag 10 Uhr auf dem Sport⸗ platz am Lorſcherweg mit Inſtrumenten zu Der Vorſtand. 75 2 0 Zucker rübenpflanzer! Heute Abend halb 9 Uhr Verſammlung im Gaſthaus„Zur Burg Windeck“, wozu alle Zuckerrübenpflanzer eingeladen werden. Helfrich, Vertrauensmann. frisch von der 800. Cabliau Pfund 23 Grüne Heringe Pfund 18 3 Süssbücklinge Pfund 22 Scharkbücklinge Stück 10 3 Feinste Kieler Sprotten ½ Pfund Kiſte 300 Prima Salzheringe 10 Stück 40 3 Bratheringe, Rollmops, Bis- markheringe, hering in milch, Rollmops in Majo- Schön möbl. Uanmer mit oder ohne Host zu ver⸗ mieten. Von wem, ſagt die Geſch. d. Bl Cee fische zu haben Kempf findenden Wahlen zum Dan; Volkstag teilzunehmen. ziger Bekanntmachung Betreffend: Steuerſprechtag des Finanzamts Heppenheim. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts wird am Donnerstag, den 4. April 1935 auf dem hieſigen Rathaus ſtattfinden. Die— jenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tag vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Montag, den 1. April 1935, mittags 12 Uhr, bei uns, Zimmer 21, melden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erle— digung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprechtag nicht rechnen. Viernheim, den 20. März 1935 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel Mar. Jünglings⸗Sodalität Heute Abend um 8 Uhr findet bei den Engliſchen Fräulein Monats verſammlung mit Lichtbildervortrag ſtatt. Alle Sodalen ſind dazu herzlichſt ein— geladen. Ver bihigen 8e Ire Anzeldenwaer hung durch mehrmalige Veröffentlichung Wir gewähren Rabatt: bei mindeſtens 3 Aufnahmen bei mindeſtens 6 Aufnahmen 5 v. H. bei mindeſtens 12 Aufnahmen 10 v. H. bei mindeſtens 24 Aufnahmen 15 v. H. bei mindeſtens 52 Aufnahmen 20 v. H. 3 v. H. Guterhaltenes foto pad verſteuert, billig abzugeben. Wo, ſagt Exp. Guterhaltener Sport- Wagen zu verkaufen Berih. 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Größere Gegenſtände von Ge⸗ brauchswert, insbeſondere Möbelſtücke und Koffer, die nicht anderswo aufbewahrt werden können, müſſen ſo aufgeſtellt werden, daß die Böden, insbeſondere die Ecken und Winkel überſichtlich und zugänglich ſind. Kleider, und Wäſche und dgl. ſind in geſchloſſenen Behält⸗ niſſen aufzubewahren. Den Amtsträgern des Reichsluftſchutz— bundes iſt der Zutritt zu den Hausböden zwecks Kontrolle der Entrümpelung im Auftrage der Polizeibehörde zu geſtatten. Bis Mittwoch, den 27. ds. Mts. muß die Entrümpelung durchgeführt ſein. Ab Mittwoch wird das Gerümpel abgeholt. Die Luftſchutzhauswarte überwachen die Entrüm— pelung! Polizeiamt Viernheim J. V.: Steinmann. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel. Reichs luftſchutzbund Moskopp. N. S. D. A. P. Schweigert. Alles am Samstag in den „Karpfen“ Zu Gunſten der Winterhilfe ver anſtaltet die NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ am Samstag, den 23. März, um halb 9 Uhr abends im Karpfenſaale einen klaſſigen Arien- und Lieder-Abend Mitwirkende ſind: Herr Scheuermann, Berlin(Tenor). Muſikkapelle Schwarz⸗Weiß, Viernheim. Zu dieſer Veranſtaltung werden alle Volksgenoſſen auf das herzlichſte eingeladen. Insbeſondere die Mitglieder aller NS-For mationen und Gliederungen. Eintrittspreiſe: Vorverkauf 40 Pfg. Abendkaſſe 60 Pfg. Vorverkauf bei: Hofmann(Drehſcheibe); Georg Helbig, Weinheimerſtraße 60; und im„Karpfen“. Freiwillige Feuerwehr Am kommenden Freitag, den 22. März 1935 abends 8 Uhr findet im Lokal„Zum ſeh Storchen“(Kamerad Lammer) eine wichtige Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt Es wird der neue Uebungsplan und die Neueinteilung der Wehr bekanntgegeben. Wer fehlt, iſt intereſſenlos und ſcheidet aus der Wehr aus. Entſchuldigungen werden kein entgegengenommen. Viernheim, den 19. März 1935 Das Kommando — Holz Kom. Lager B. Bruckmann im„Löwen“ empfiehlt: Rahmen, Breiter, Diele, Latten Schwarten, Schalung, Schrei- nerware in verſch. Längen, Breiten u. Stärken. Brennholz zum Anfeuern! Zaunschwarten, Gartenpios ten. Bretter, Diele und Latten für freihbeele. — B Zur gefälligen Beachtung! Reklamationen über unregelmäßige Zustellung unſerer Zeitung wollen uns ſofort gemeldet werden, damit wir für deren Abhilfe ſorgen können. Der verlag. * Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Dezugspreis monatl. 1.40 k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen; wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frantfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. a Einzel-⸗ Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pig Nr. 69 Viernheimer Zeitung „Viernbeimer Bürger⸗ Zia.— Viernh. Volksblatt) Anzergenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeichluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſteren und des Polizeiamtes Plazvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann ledoch eine chewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Freitag, den 22. März 1935 52 Jahrgang Die Wirtſchaftswoche Neue Pfundabwerkung.— Jolgt der Dollar. Allgemeiner Währungskrieg?— die Feſtig⸗ keit der Mark.— Die Einzelhandelsſperre. Ein Ereignis auf dem Gebiet des inter— nationalen Wähcungsweſens beanſprucht im Hinblick auf unſere Ausfuhr und den Wettbewerb am Weltmarkt auch die Auf— merkſamkeit der deutſchen Wirtſchaft: Das engliſche Pfund iſt abermals geſunken, und zwar um beinahe 0,40 Mark auf 11,69 Reichsmark. Zunächſt lag die Vermutung nahe, dieſe Entwertung ſei die Folge eines franzöſiſchen Finanzmanövers, wie wir es aus mehreren Fällen der letzten Jahre ken— nen. Gerade bei der augenblicklichen politi— ſchen Konſtellation ſchien vieles für dieſe An— nahme zu ſprechen Die von franzöſiſchen Finanzleuten auf den Markt geworfenen Pfundnoten wären damit eine politiſche Waffe geweſen, die Hochfinanz von Paris hätte ſich in den Dienſt der Politik des Quai d'Orſay geſtellt. Obwohl der Schein zunächſt für dieſe Vermutung ſprach, hält ſie einer näheren Prüfung der tatſächlichen Lage nicht ſtand. Jede Währungsabwertung in einem außerfranzöſiſchen Land, die aus ſich heraus ja eine Verbilligung der Waren der betreffenden Wirtſchaft im Gefolge hat. erſchwert die Aufrechterhaltung des gegen— wärtigen franzöſiſchen Exportſtandes. Min— deſtens die amtliche franzöſiſche Wirtſchafts— politik kann alio keinerlei Intereſſe an einer weiteren Abwertung des engliſchen Pfundes haben. Den gleichen Standpunkt aber nimmt die Exportwirtſchaft ſelbſt ein, die ſich durch jede in dieſer Richtung verlaufende Maß— nahme ebenſo nur in das eigene Fleiſch ſchneiden würde. Die Urſachen zur neuen Pfundabwertung liegen nicht in einem außerengliſchen Land. Die neuerliche Herabſetzung des Pfundes kann allein von England gewünſcht werden und ſtellt ſich damit dar als eine Maßnahme der engliſchen Handelspolitik. Man hofft, auf dieſe Art und Weiſe erneut auf dem Welt— markt an Boden zu gewinnen. Die engliſche Finanzwelt aber glaubt, die durch die Ab— wertung hervorgerufene Erſchütterung der Goldblockländer zu einer neuen Feſtigung des eigenen Finanzmarktes und zum Neu— aufbau einer Pfundherrſchaft auf dem inter— nationalen Kreditmarkt ausnutzen zu kön— nen. Wie ſich die Abwertung international auswirken wird, läßt ſich im Augenblich noch nicht überſehen. Jedoch liegt es nahe, daß gerade die am meiſten bedrohlichen Goldblockländer ihrerſeits handelspolitiſche Gegenmaßnahmen treffen. Entſcheidend für die ganze Entwicklung der nächſten Zeit aber wird die amerikaniſche Haltung ſein. Rooſevelt hat ſich bis jetzt be⸗ müht, ſeder engliſchen Abwertung durch ein weiteres Abſinkenlaſſen des Dollars zu fol— gen, um ſo den amerikaniſchen Export unter allen Umſtänden gegenüber England konkur⸗ renzfähig zu erhalten. Trotz der beruhigen⸗ den Mittellungen amerikaniſcher Wirtſchaft⸗ ler und Finanzleute muß auch jetzt wieder gefürchtet werden, daß der Dollar dem Pfunde folgt. Selbſt die durch das Scher⸗ tern der Nira⸗Politik gefährdete Autorität des amerikaniſchen Präſidenten wird in wei⸗ ten Kreiſen der heimiſchen Wirtſchaft für eine neue Dollarentwertung unter den ge— gebenen Umſtänden ein williges Ohr finden. Tatſächlich alſo iſt durch die Herabſetzung des Pfundkurtes die Gefahr eines neuen all⸗ gemeinen Währungs- und Zollkrieges her⸗ aufbeſchworen, an dem Deutſchland, das ſich nach den Jahren der ſchwerſten Kriſe im Neuaufbau ſeiner Wirtſchaft aus eigener Kraft befindet, das geringſte Intereſſe hat. „Die Deutſche Reichsbank hat, wie aus ihrem Bericht hervorgeht, auch im vergange⸗ nen Jahr mit großer Entſchiedenheit alle Gerüchte, als ziehe ſie eine Abwertung der Reichsmark in Betracht, zurückgewieſen. Be⸗ trachtet man ſich die Zahlen des Geldum⸗ laufs, ſo beſteht in der Tat keine Sorge, baß die Bankwelt und die Vermögensbeſitzer durch eine Abkehr der Reichsbanf von dem bisher vertretenen Prinzip überraſcht und eſchüdigt werden könnten. Der geſamte Aae eumguf in Deutſchland— und zwar Banknoten, Rentenmarkſcheine und Hartgeld— zeigte folgende Entwick- lung: der Zahlungsmittelumlauf betrug: Anbegründete Einsprüche Die Proteſtuoten der franzöſſſchen und der italieniſchen Regierung in Berlin überreicht Berlin. 21. März. Der franzöſiſche Bolſchafter Francois Poncet hat den Keichsminiſter des Aeu⸗- ßſern, Freiherrn von Neurakh am Don— nerskag aufgeſucht, um ihm eine Note zu überreichen, in der gegen das Geſeh für den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 prokeſtiert wird. Der Reichsminiſter hat die Note enkgegengenommen und den Botſchaf⸗ ker darauf hingewieſen, daß die von der franzöſiſchen Regierung gegebene Begrün— dung für ihren Prokeſt der katſächlichen Lage nicht Rechnung krüge und deukſcher⸗ ſeits deshalb abgelehnt werden müßte. Auch der itkalieniſche Bolſchafter Cer- ruti ſuchte den Reichsminiſter des Aeußern, Freiherrn von Neurath. auf, um ihm eine Noke zu überreichen, in der die italieniſche Regierung gegen die einſeikige Abänderung des Verſailler Ver— trages durch das Reichsgeſetz für den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 Ein⸗ ſpruch erhebt. Der Reichsminiſter des Aeußeren hat nach Entgegennahme der Noke den Bolſchafker darauf hingewieſen, daß die dem Schritt gegebene Begründung abgelehnt werden müſſe, da der Verſailler Vertrag durch die Nichteinhaltung des Abrüſtungsverſprechens der anderen unterzeichneten Mächle von die⸗ ſen nicht eingehalten worden ſei. Laval an den Völferbund Der Worklaut des Telegramms veröffenklicht. Genf, 21. März. Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht den Wortlaut des Telegramms der franzö— ſiſchen Regierung an den Generalſekretär des Völkerbundes. Hierin heißt es: Durch ein Geſetz, deſſen Inhalt am 16. März den Botſchaftern Frankreichs, Eng, lands, Itallens und Polens in Berlin mit— geteilt worden iſt, hat ſich die Reichsregie— rung entſchtoſſen, im Reich die allgemeine Wehrpflicht wieder einzuführen und die deutſche Armee auf der Grundlage einer Heeresſtärke von 12 Armeekorps und 36 Diviſionen neu zu organiſieren. Die deut ſchen Behörden haben außerdem einige Tage vorher die Schaffung einer deutſchen Militärluftfahrt öffentlich bekanntgemacht. In dem einen wie in dem anderen Fall hat die deutſche Regierung durch einen einſeiti— gen Akt die vertraglichen Verpflichtungen bewußt verleugnet, die in den Verträgen enthalten ſind, die Deutſchland unterzeichnet hat. Deutſchland hat aber, als es in den Völ— kerbund eintrat, deſſen Mitglied es bis zum Erlöſchen der Friſt von zwei Jahren von ſeiner Erklärung vom 21. Oktober 1933 ab noch bleibt, durch die Präambel des Völker— Ende 1929: 6.613 Millionen Mark, 1930: 6.400 Millionen, Ende 1931; Millionen, Ende 1932: Ende 1933: 5.716 Millionen, Ende 5.984 Millionen. Daraus ergibt ſich Folgen— des: in der erſten Kriſenzeit wirkte ſich die Geſchäftsflaute erheblich aus. Als jedoch im Jahr 1933 die planmäßige Arbeitsbeſchaſ⸗ fung der Regierung einſetzte, die inländiſche Ende 6.676 Konjunktur alſo eine Belebung erfuhr, ſtieg der Notenumlauf wieder etwas an. Wenn es hierbei überhaupt etwas zu verwundern, gibt, ſo iſt es höchſtens die Tatſache, daß der Zahlungsmittelumlauf nicht ſtärker zu genommen hat. Als Erklärung bleibt nur die Vermutung, daß ſich die Umlaufsge⸗ ten beiden Jahren erhöht hat. Inzwiſchen geht der Aufbau der deutſchen über die Zulaſſung zum Einzelhandel für fachunkundige Voiksgenoſſen verhängt wor⸗ den iſt, iſt gewiß für viele eine harte Tat⸗ 5.650 Millionen,; 1934. bundspaktes die Verpflichtung auf ſich ge— nommen, peinlichſt alle Verpflichtungen aus Verträgen zu achten, die zwiſchen den or— ganiſierten Völkern abgeſchloſſen ſind. Unter dieſen Umſtänden und im Hinblick darauf, daß jedes Mitglied des Völkerbundes das Recht hat, die Aufmerkſamkeit des Rates auf jede Tatſache zu richten, die den Frieden oder die guten Beziehungen unter den Na— tionen bedroht, habe ich die Ehre, Sie zu bitten, eine außerordentliche Tagung des Völkerbunds rates einzuberufen. gez. Pierre Laval. Frankreichs Luftſtreitkräfte Dreieinhalb Milliarden Francs⸗Kredite. Paris, 21. März. In der Sitzung des Geſetzesvorſchlag einbringen werde. Verfehlte Luftfahrtausſchuſſes der Kammer kündigte Luftfahrtminiſter Ge⸗ neral Denain an, daß er unverzüglich einen der es ihm erlaube, die für das kommende Jahr vorgeſehenen Kredite für die Militärluftfahrt in Höhe von einer Milliarde Francs ſoforl zum Ausbau der franzöſiſchen Luftſtreitkräf⸗ te zu verwenden. Außerdem ſollen dieſe Kre⸗ dite um eine halbe Milliarde erhöht wer den, ſo daß der Luftfahrkminiſter zuſammen mit den für 1935 bereikgeſtellten Krediten in Höhe von zwei Milliarden Francs über 3,5 Milliarden Francs verfügen würde. Keine Londonreiſe Ribbentrops Berlin, 21. März In der Auslandspreſſe ſind Nachrichten über eine angeblich beabſich tigte Reiſe des Bevollmächtigten des Füh— rers, von Ribbentrop, nach London erſchie— nen. Hierzu wird dem Deutſchen Nachrich— tenbüro auf Anfrage mitgeteilt, daß der Bevollmächtigte von Ribbentrop ſich ſeit 10 Tagen in der Begleitung des Führers he— findet, und daß eine Reiſe nach London weder ſtattgefunden hat noch beabſichtigt iſt eee eee i ethoden England verurteilt die Anrufung des Völkerbundes London. 21. März. Ver Beſchluß der franzöſiſchen Regierung, den Völkerbund mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutſchland zu befaſſen, wird in England mehr oder weniger ſcharf verurkeilt. So überſchreibt„Times“ ihren außenpoli tiſchen Leitaufſatz„Ein guter und ein ſchlech— ter Beſchluß“. Als den guten Beſchluß be— zeichnet das Blatt den bevorſtehenden Pa riſer Beſuch Edens, als den ſchlechten die franzöſiſche Berufung an den Völkerbund. Es herrſche Einigkeit darüber, daß es ein allgemeines Ziel der europäiſchen Politik ſei, Deutſchland nach Genf zurückzubringen. Nichts aber ſei beſſer geeignet, ſeine Rück- kehr zu verhindern, als eine Anklage vor dem Völkerbundsrat. Ueberdies könne der Völkerbundsrat nichts weiter tun, als N Zeppelins Fahrtenprogram der Hüdamertſafahrten Die Wiederaufnahme Friedrichshafen, 21. März. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ wird am nächſten Montag, den 25. März, zu einer zwei⸗ bis dreiſtündigen Werkſtättenfahrt aufſteigen. Während der Wintermonate wurden außer gründlicher Ueberholung des Gerippes, der Gaszellen und der Motore die Waſchräume umgebaut. Vorausſichtlich findet am Dienstag, den 26. März, eine zweite achtſtündige Probefahrt ſtatt. Bei den beiden Werkſtättenfahrten werden verſchie dene Verſuche ausgeführt. ſache, aber ſie beginnt bereits, ſich für den von ihr Betroffenen ſowohl, als auch für den geſamten Einzelhandel ſegensreich auszuwir— ken. Sehr aufſchlußreich ſind hier die von dem bisheriger dem bisherigen den verſchiedenen Induſtrie- und Handels kammern in der letzten Zeit bekanntgegebe nen Berichte über die Ergebniſſe der vor— genommenen Prüfun en. Abgeſehen von de in den meiſten Fällen mangelnden oder un— genügenden Sachkunde iſt vor allem das faſt immer fehlende kaufmänniſche Können zu nennen Das Nichtbeſtehen der vorge— chriebenen Prüfung vor der Induſtrie- und Handelskammer erſcheint zwar für den Be— treffenden hart, bewahrt ihn andererſeits aber auch vor dem Verluſt des oft mühſam ſchwindigkeit der Zahlungsmittel in den leß⸗ erſparten Kapitals, da dieſes ſonſt— bei einer ſo unwirtſchaftlichen Betriebsführung ( ſicherlich verlorengehen würde. Anderer⸗ Wirtſchaft kräftig weiter. Die Sperre, die eits ſchützt natürlich die Sperre auch die bereits anſäſſigen, oft ſchwer um ihre Exi⸗ ſtenz ringenden Einzelhändler vor neuer Ponkurrenz. ten nach ähnlichem das zu erklären, was jedermann wiſſe, näm— lich, daß Deutſchland den Verſailler Vertrag verletzt habe. Die wirklich weſenkliche Frage ſei aber, ob Deutſchland während der letzten 15 Jahre in gerechter und billiger i behandelt worden iſt und ob der ſelbſt in allen Beziehungen fair war. Frage könne von keinem Schiedsgericht Welt beantwortet werden. Das einzige Er— gebnis einer Anſchuldigung gegen Deutſch— land müſſe ſein, den Völkerbund in den deut ſchen Augen noch mehr das Ausſehen einer deutſchfeindlichen Vereinigung zu geben. Ebenſo ſchreibt der diplomatiſche Bericht⸗ erſtatter des„Daily Herald“, der Beſchluß der franzöſiſchen Regierung ſei nur geeignet, die internationale Lage noch verwickelter und ſchwieriger zu machen als vorher. M Am Samstag, den 6. Avril. Luftſchiff„Graf Zeppelin“ ſeine erſte diesſährige Südamerikafahrt nach Pernambuco und Rio de Ja— neire an. Weitere Südamerikafahrten werden ausgeführt ab Friedrichshafen am 20. April, 4. und 18. Mai, 1., 15. und 29. Juni. Vorausſichtlich werden in den folgen— den Sommermonaten die Südamerikafahr— Fahrplan ausgeführt. In Rio de Janeiro beſteht Flugzeuganſchluß des Syndikats Condor Ltda. * 2 Nr tritt das Luftſchifftapitän Sammt Friedrichshafen. 21. März. Auf Antrag Dr Eckeners wurde vom Luftamt Stuttgart Luftſchiffnavigationsoffizier und Balloningenieur Albert Sammt das Patent eines Luftſchifführers erteilt. Der alte Luftſchiffpionier Albert Sammt iſt am 24. April 1889 in Niederſtetten. Kreis Ge— rabronn geboren 1912 kam er zur Delag. Fortgang des Arbeitsdienſtes Von der Wehrpflicht nicht berührt. Berlin, 22. März. Von zuſtändiger Stelle erfährt das Deut⸗ ſche Nachrichtenbüro, daß durch die Einfüh⸗ rung der allgemeinen Wehrpflicht der Fort- gang des Arbeitsdienſtes nicht berührt wird. Die zum 1 April 1935 abgeſchloſſe⸗ nen Verpflichtungen zum Eintritt in den freiwilligen Arbeitsdienſt bleiben daher un ter allen Umſtänden geſetzlich bindend. Im Zuge der Reichsteſorm Amſtellung der bayeriſchen Verwaltung. Berlin. 22. März. Auf Vorſchlag des Reichsſtatthalters in Bayern hat der Führer und Reichskanzler den bayeriſchen Skaaksminiſter für Wirt⸗ ſchaft. Hermann Eſſer, aus ſeinem Amt enkluſſen. Das Ausſcheiden Eſſers aus dem Amt erfolgt in weiterem Zuge der Durchführung der Reichsreform und der da⸗ mit in Juſammenhang ſtehenden Umſtellung der bayeriſchen Verwaltung. Auf Vorſchlag des Reichsſtatthalters in Sachſen hat der Führer und Reichskanz⸗ ler den ſächſiſchen Volksbildungsminiſter Dr. Wilhelm Hartnacke aus ſeinem Amt entlaſſen. Die beiden Noten Anangebrachte Sprache der Jranzoſen, Berlin. 22. März. Die Noten Frankreichs und Italiens wur— den Donnerstag abend amtlich veröffent⸗ licht. In der franzöſiſchen Note an die Reichsregierung heißt es u. a.: Nachdem mehrere Vorſchläge gemacht worden waren, hatte die franzöſiſche Regierung im Einver— nehmen mit der britiſchen Regierung ge— glaubt, der Reichsregierung ihr Vertrauen beweiſen zu können, indem ſie freie, mit der Achtung vor dem Recht der Verträge durch⸗ aus vereinbare Verhandlungen als Verfah⸗ ren vorſchlug, um auf vertraglichem Wege ein neues Rüſtungsſtatut für Deutſchland innerhalb einer allgemeinen Re ge⸗ lung des Problems der Sicherheit und der Rüſtungen zu ſchaffen. Die Reichsregierung ſchien dieſes Vertrauen zu rechtfertigen, in— dem ſie grundſätzlich ein ſolches Verfahren annahm, Die Veröffentlichung des deut— ſchen Geſetzes vom 16. März, die in brüsker Weiſe kurz vor dem feſtgeſetzten Datum eines erſten Meinungsaustauſches zwiſchen der Reichsregierung und einer der beiden an dem Londoner Kommunique vom 3. Februar beteiligten Regierungen erfolgte, ſtellt eine neue Bekundung der Abſichten und Methoden dar, die die Reichsregierung den ihr gemachten Verſtändigungsangeboten entgegenzuſetzen gewillt iſt. Die Regierung der Republik ſieht ſich in— folgedeſſen zu einer zweifachen Feſtſtellung genötigt: einmal mißachtet die Reichsregie— rung allgemein und bewußt den dem Völ— kerrecht weſentlichen Grundſatz, daß keine Macht ſich von der Verpflichtung aus einem Vertrage befreien oder deſſen Beſtimmun— gen abändern kann, es ſei denn mit Zu⸗ ſtimmung der vertlagſchließenden Parteien und auf Grund einer gütlichen Verſtändi— gung. Ferner hat die Reichsregierung, namentlich nachdem ſie ſelbſt den Wunſch geäußert hatte, zwiſchen den beteiligten Staaten die Vorfragen für Verhandlungen zu klären, zu denen ſie eingeladen war, be— wußt diejenigen Maßnahmen ergriffen, die am geeignetſten waren, dieſe Verhandlun— gen zur Ausſichtsloſigkeit zu verurteilen, in— dem ſie ihnen im voraus einſeitig durch eine vollendete Tatſache einen ihrer we— ſentlichſten Gegenſtände entzog. Die Regierung der Republik hält ſich für verpflichtet, ſchärfſten Proteſt gegen dieſe Maßnahmen zu erheben, hinſichtlich deren ſie unverzüglich alle Vorbehalte macht. In dem Bewußtſein der Bemühungen um eine Verſtändigung, denen ſie ſich unabläſſig in aller Loyalität und mit der ſtändigen Rück— ſichtnahme auf die deutſche Ehre gewidmet hat, um das Reich vollſtändig in die Orga— niſation der europäiſchen Sicherheit einzu— gliedern, überläßt ſie der deutſchen Regie⸗ rung die Laſt der Verantwortung für den in der Welt ſo geſchaffenen Zuſtand der Unruhe und der hieraus reſultierenden Fol— gen, nämlich der aus dieſem Sachverhalt möglicherweiſe für die Regierungen der ver— ſchiedenen beteiligten Länder entſpringenden Pflichten. Entſchloſſen, ihrerſeits alle Mittel der in— ternationalen Zuſammenarbeit zu verſuchen, die geeignet erſcheinen, dieſe Unruhe zu be— ſeitigen und den Frieden Europas zu er— halten, leat ſie Mert darauf. zualeich mit ver Achtung vor der omdenden Kraft der Verträge ihre Entſchloſſenheit zu bekräfti⸗ gen, ſich unter keinen Umſtänden in irgend welchen Verhandlungen damit abzufinden, daß einſeitig in Verletzung internationaler Verpflichtungen ergriffene Maßnahmen als zu recht beſtehend anerkannt werden. Die italieniſche Note In der dem Reichsaußenminiſter von dem italieniſchen Botſchafter übergebene Note heißt es u. a.: Die italieniſche Regierung, die ihrerſeits immer die Meinung vertreten hat, daß es vorteilhaft wäre, wenn der fünfte Teil des Vertrages von Verſailles im Wege von Verhandlungen zwiſchen intereſſierten Re— gierungen auf Grund der vollſtändi— gen Gleichberechtigung revidiert würde, hatte dem Grundſatz zugeſtimmt, daß die Frage der deutſchen Rüſtungen den Gegen⸗ ſtand von Verhandlungen in einer allge⸗ meinen Beratung entſprechend derjenigen hätte bilden müſſen, wie ſie in der Er⸗ klärung vom 11. Dezember 1932, an der Deutſchland teilgenommen hat, geplant worden war. Dieſes Verfahren war im Grunde von der deutſchen Regierung ſelbſt in ihrer Mittei⸗ bang vom 14. Februar angenommen wor— en. Die italieniſche Regierung fühlt ſich da⸗ her verpflichtet, die weiteſtgehenden Vorbe⸗ halte hinſichtlich der Entſcheidung der Reichs regierung und ihrer wahrſcheinlichen Aus. wirkungen einzulegen. Die italieniſche Regierung hat immer ver— ſucht, das Reich voll und ganz für ein Syſtem der Zuſam menarbeit zwiſchen den intereſſierten Hauptmächten zu gewinnen, das dem Reich vollkommen die Rechte und die Verantwortung eines ſo u- veränen Staates zuerkannt haben würde Gerade von dieſen Vorausſetzungen her erhält die Entſcheidung des Reiches eine beſondere Tragweite zumal mit Rück ſicht auf den Zuſtand der Unſicherheit, den ſie in allen Ländern herporruft. Simons Feſtlandreiſen Große Ausſprache im Unterhaus. London, 21. März. Die von der Oppoſition verlangte Unter— gaus⸗Ausſprache über die bevorſtehenden Feſtlandsreiſen Simons und Edens begann mit einer Rede des Führers der oppoſitio— nellen Arbeiterpartei, Lansbury. Dieſer er⸗ klärte, die Nachrichten über die Ereigniſſe in Deutſchland hätten in England eine ſolche eeliſche Erſchütterung verurſacht, daß ſie nur mit den Geſchehniſſen im Auguſt 1914 ver⸗ glichen werden könnten. Jede Regierung ſage, daß ſie nicht für den Krieg, ſondern für den Frieden rüſte, und das auch nur des— halb, weil die anderen Nationen rüſteten. Die Arbeiterpartei ſei der Auffaſſung, daß der Auftrag, den der Außenminiſter für ſeine Berliner Reiſe erhalte, völlig neu ge— ſtaltet werden müſſe. England müſſe in der Abrüſtungsfrage die Führung übernehmen und ſich bereit erklären, „den Luftkrieg auf dem Altar der Abrü⸗ ſtungskonferenz zu opfern.“ Nach dieſer kühnen Forderung verlangte der greiſe Oppoſitionsführer die Internationali— ſierung aller Verkehrsluftlinien der Welt mit der Begründung, daß damit die Gefahr eines Luftkrieges gebannt werde. Außen⸗ miniſter Simon ſolle ſich bei ſeinen Ver— handlungen in Berlin nicht mit der deut— ſchen Aufrüſtung einverſtanden erklären, ſondern nur zum Ausdruck bringen, daß ſich die engliſche Pakt⸗ und Friedenspolitik auf die Abrüſtung gründe. Lansbury warf hierauf allen Regierun⸗ gen die Nichtwiedereinberufung der Welt— wirtſchaftskonferenz als einen ſchmeren 1 vor.„Es iſt“, ſo ſchloß Lansbury, „Der Bankerolt des ſtaatsmänniſchen Denkens, der überall im Wege ſteht. Wir klammern uns an den alten Gedanken, daß in irgend— einer Weiſe das Unglück des anderen uns zum Vorteil gereichen könnte.“ Für die liberale Oppoſition ſprach Sir Herbert Samuel. Ole lurtyruche Auffaj⸗ ſung der Franzoſen ſei an ſich hieb und ſtichfeſt, aber die Ereigniſſe der letzten 16 Jahre, wie beiſpielsweiſe die Nichtab⸗ vüſtung der alliierten Mächte, hätten die Aktion unterhöhlt. Andererſeits ſollte Deutſchland über die Haltung Großbritan niens nicht im Zweifel gelaſſen werden: Gleichheit des Status für Deutſchland— We Vorherrſchaft Deutſchlands — Nein“. „Völlige Freimütigkeit“ Im Unterhaus begann Außen mini⸗ ſter Simon unter größter Aufmerkſam⸗ keit des Hauſes ſeine mit Spannung erwar⸗ tete Rede. Simon dankte zunächſt den beiden Rednern der Oppoſition für ihre eindrucks⸗ vollen Aeußerungen. Wir hoffen, ſo erklärte der Außenmini⸗ ſter, in wenigen Tagen eine freimütige Aus⸗ ſprache mit dem Kanzler des Deulſchen Rei⸗ ches zu haben, denn der Berliner Beſuch verlangt völlige Freimütigkeit. Einer Er⸗ örkerung dieſer Art kann keine öffentliche Generalprobe vorausgehen. Es iſt allgemein bekannt, daß dieſe Beſuche, die Eden und ich ſelbſt in Berlin, Moskau und Warſchau abzuſtatten im Begriffe ſind, eine Informa⸗ kionsreiſe darſtellen. Der Außenminiſter gab hierauf zunächſt eine weitere Ueberſicht über die ſeit der Ver⸗ öffentlichung des engliſch-franzöſiſchen Kom⸗ muniques vom 3 Februar geführten zwi— ſchenſtaatlichen Verhandlungen und beſchäf⸗ tigte ſich dann mit der Einladung Deutſch⸗ lands zu einem Beſuch des engliſchen Außen— miniſters in Berlin. „Wir hatten“, ſo erklärte er,„von Deutſch— land die Antwort erhalten, daß die deutſche Regierung den fairen und freundſchaftlichen Ton des Kommuniques anerkenne und uns um unſeren Beſuch bitte. Das war für uns ein entſcheidender Grund, die Einladung an— zunehmen. Ich übertreibe keineswegs, wenn ich ſage, daß die deutſche Mitteilung vom vergange⸗ nen Samstag für ganz England wie ein ſchwerer Schock gekommen iſt. Sie hat unvermeidlich die Proteſte der britiſchen Regierung, der fran⸗ zöſiſchen Regierung und der italieniſchen Regierung herausgefordert. Einſeitige Auf— kündigung— welcher Art auch immer die Erklärung hierfür ſein mag— erhebt un⸗ bermeidlich die Frage nach dem Wert von Abmachungen(Beifall). Und dies war eine ſehr ſchlechte Vorbereitung für künftige Ab⸗ machungen. Wie ich überzeugt bin, werden mir alle zuſtimmen, daß wir unter dieſen Umſtänden proteſtieren mußten. Nichtsdeſtoweniger wird das Unterhaus zugeben, daß die Schrit⸗ te, die wir in Verbindung mit dieſem höchſt ernſten Ereignis getan haben, die weiſeren Schritte geweſen ſind. i Wir fordern eine Verſicherung, daß der Amfang der Beſprechungen in keiner Weiſe beſchränkt werden ſoll, und nachdem wir dieſe Vorbehalte und dieſen Proteſt gemacht haben, bin ich davon überzeugt, daß es not⸗ wendig und richtig iſt, dieſen Beſuch durch zuführen. N Aber ich muß noch eine Bemerkung über die deutſche Mitteilung machen. Nicht nur der Zeitpunkt der Mitteilung, ſondern die Natur und der Inhalt der Mitteilung wer— fen ein ſo ſtörendes Licht auf die Ausſich⸗ ten einer Regelung durch Vereinbarungen. Ich will heute nicht auf Zahlen eingehen, aber eins muß feſtgehalten werden: Die in Her Mitteilung angedeuteten Ziffern für die deutſche Heeresſtärke ſind ſo groß und gehen ſo beträchtlich über die vor weniger als einem Jahr voresſchla⸗ genen Zahlen hinaus ja überſchreiten in der Tat alles, was zurzeit irgendeine Macht in Weſteuropa aufzubieten hat, daß ſie ernſte Zweifel darüber aufwerfen, ob ein Abkom⸗ nen mit einigen der Nachbarn Deutſchlands nöglich ſein würde, falls auf ſolche Ziffern heſtanden werde. Die Rede des Außenminiſters wurde mit Ulgemeinem Beifall auf allen Bänken des hauſes aufgenommen. Berlins große Ver- dunklungsübung. In Berlin fand eine große nächtliche Ver⸗ dunklungsübung ſtatt. Unſer Bild zeigt den Potsdamer Platz wäh⸗ rend der Uebung. Die noch ſichtbaren Licht⸗ punkte rühren von ab⸗ geblendeten blauen Lampen her, die nur auf dem Photo hell er⸗ ſcheinen. Deutſches Nachrichtenbüro Zahlloſe Treuekundgebungen. Berlin, 21. März. Dem Führer ſind aus dem ganzen Reich und von Deulſchen aus allen Ländern der Erde anläßlich der Wiedereinführung der emen Wehrpflicht zahlloſe Kund⸗ gebungen zugegangen, in denen die Treue zu Volk und Vaterland und das Gemeinſchafts. gefühl der Deutſchen lebendigen Ausdruck findet. Da es dem Führer wegen der ge⸗ walligen Jahl dieſer Briefe und Telegramme nicht möglich iſt, ſedem der Einſender per⸗ ſönlich zu antworien, ſagt er auf dieſem Wege allen, die ihm ihre Gefolgſchaft und Nan e bekundet haben, herzlichſten ank. Veſſere Handelsbilanz Der Außenhandel im Februar. Berlin, 22. März. Für Februar wird die Einfuhr mit insgeſamt 359 Millionen RM, alſo um 45 Millionen oder dem Wert nach rund 11 Pro- zent niedriger als im Januar ausgewieſen. Gleichzeitig belief ſich die Ausfuhr auf 302(299) Millionen RM; ſie hat alſo, wenn auch nur geringfügig, den vorher nie erreich⸗ ten Tiefſtand vom Januar überſchritten. Da⸗ nach ergibt ſich ein Einfuhrüberſchuß von 57 Ganuar gleich 105) Millionen RM. Die Paſſivität der Handelsbilanz war alſo auch im vergangenen Monat noch recht be⸗ trächtlich; ſie war(vom Januar 1935 und vom April 1934 abgeſehen) größer als in allen vorausgegangenen Monaten. Daß eine ſo ungewöhnlich hohe Ziffer wie im Januar nicht zum zweiten Male zu verzeichnen ſein würde, war mit einiger Sicherheit erwartet worden. So hatte Reichsbankpräſident Dr. Schacht in Leipzig mitgeteilt, daß ſich im Dezember und Januar die Tatfache ausge⸗ wirkt habe, daß die Ueberwachungsſtellen im November für rund 100 Millionen RM mehr Deviſenbeſcheinigungen hätten ausſtel⸗ 99 müſſen als in den beiden Monaten vor er. die N5 DA im Saarland Auflöſung der Deutſchen Fronl. Saarbrücken, 21. März. Aus Anlaß der Neugründung der NS. DAR im Saarland hatte der Reichskommiſ⸗ ſar für die Rückgliederung des Saargebiets, Gauleiter Bürckel, die ehemaligen Mitglieder der NSDAP in die Wartburg einberufen. Zunächſt verlas der ſtellvertretende Gaulei⸗ ter der Deutſchen Front, Leyſer, einen Be⸗ ſchluß des Führerrates, in dem die Auf⸗ löſung der Deutſchen Front verkündet wird. Sodann hielt Gauleiter Bürckel eine Rede, die in ein mitreißendes Bekenntnis zum 815 9 und Volkskanzler Hitler ausklang. ur Neugründung der NSDAP im Saar— gebiet teilte Bürckel mit, daß die Bedingun⸗ gen für die Neuaufnahme in die Partei dem- Schutz der Parteiuniſormen Eine weitere Durchführungs verordnung. Berlin. 21. März. In einer dritten Verordnung zur Durch- führung des Geſetzes gegen heimtückiſche An. griffe auf Partei und Staat und zum Schutze der Parteiuniformen wird der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP ermächtigt, bei Zuwiderhandlungen gegen das Verbot der Herſtellung und des Vertriebes von par- teiamtlichen Uniformen uſw. die nach dem Geſetz erforderliche Zuſtimmung zur Straf⸗ verfolgung zu erteilen. Für die Erteilung der Erlaubnis zur Herſtellung und zum Ver⸗ trieb von parteiamtlichen Uniformen und Abzeichen erhebt der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP eine Gebühr. Die Verordnung beſtimmt im einzelnen, welche Fahnen und Abzeichen zu den parteiamtlichen Fahnen und Abzeichen gehören. Der Reichsſchatzmeiſter wird ermächtigt, Vorſchriften über die Herſtellung von 1915 teiamtlichen Uniformen, Fahnen und Abzei⸗ chen zu erlaſſen: Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden mit Geldſtrafe oder Haft beſtraft. Das Verbot, ohne Erlaubnis Abzeichen der NSDAP herzuſtellen oder zu vertreiben, bezieht ſich nach der Verordnung auch auf SA⸗Sportabzeichen, das Koburger Abzei⸗ chen, das Abzeichen der Parteitage Nürnberg 1929 und 1933 und das Abzeichen des SA⸗ Treffens Braunſchweig Ferner trifft die Verordnung Beſtimmun⸗ gen darüber, was mit den Uniformen von Mitgliedern geſchieht, die aus der Partei oder ihren Gliederungen ausſcheiden. Inner⸗ halb von drei Monaten nach dem Ausſchei⸗ den ſind die Abzeichen und beſtimmte Uni⸗ ormteile entſchädigungslos an die vorge⸗ etzte Dienſtſtelle des Ausgeſchiedenen abzu⸗ iefern und die übrigen Uniformteile, die nicht ſchwarz oder dunkelblau ſind, umzu⸗ ärben. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin: verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin; Druck und Verlag: Johann Martin, Viern⸗ heim, Adolf Hitlerſtraße 36; D. A. II. 35: 1135. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Pie kleine Inſel Hatſu ſhima 1 den e Juſel beiden großen Schiffrouten pon—Honolulu und Japan—San Fran- eo. Es iſt ſchwierig dorthin zu kommen, n lein Schiff bei ihr anlegt Will man ſie erreichen, muß man ſchan ein Metorboot zu der Fahrt chartern Es lohrt ſich wohl einen Abſtecher nach dieſe; ſeltſamen und ücklichen Inſel zu machen. Anfangs fährt otorboot durch ein Gewirr kleiner eln, die wie grüne Flecke aus dem blauen Meer hervorragen dann werden die Inſeln ſeltener und auch die ſchneebedeckte Kuppe des heiligen Berges, des Fuſijama, iſt kaum noch erkennbar. Ein ſchmaler gelber Strei⸗ n leuchtet am Horizont auf, es iſt die In⸗ l Hatſiſhuma mit ihrem ſandigen Strand. Das Boot fährt in eine verträumte Bucht, Die von Kiefern eingerahmt iſt. Von einem Hügel blickt man auf die Anſiedlung, eine weiß leuchtende Straße mit kleinen hübſchen Holzhäuschen; 21 links und 21 rechts der Straße. Hinter den Häuschen ſind Hirſe⸗ And Reisfelder erkennbar. Am Ende der Straße befinden ſich zwei größere Gebäude: der Tempel und das Badehaus, dahinter ein großer Friedhof. Es gibt auf der Inſel keine Verkaufsläden und keine Vergnü⸗ gungsſtätten für die zweihundert Bewohner. eit Generationen haben dort 42 Familien gelebt und ſo ſoll es bleiben. Nur der äl⸗ ſeſte Sohn hat das Recht, wenn er heiratet, auf der Inſel zu bleiben. Er wohnt dann im Hauſe des Vaters bis dieſer ſtirbt und der Sohn den Haushalt übernimmt und das Amt des Hausvorſtehers. Die anderen Kin⸗ der können auf der Inſel bleiben— ſo lange die nicht heiraten, dann müſſen ſie auswan⸗ dern. Auf dem großen Friedhof ruhen viele Generationen der 42 Familien. Jede Fa⸗ milie hat ein gleich großes Stück Feld zum Bebauen. Dinge, die auf der Inſel nicht er⸗ hältlich ſind, werden auf den benachbarten Inſeln gegen Lebensmittel eingetauſcht. Geld, wofür auf der Inſel keine Verwen⸗ dung iſt, wird in einer offenen Truhe im Tempel deponiert. Streit iſt ſehr ſelten und wird ſchnell beigelegt. Man meint auf der Inſel der glücklichſten Menſchen zu ſein, aber die Menſchen machen einen ſehr ernſten Eindruck und ſprechen wenig. des unheimliche Attenſtün Ein an und für ſich recht belangloſes Ak— zenſtück macht in Warſchau viel von ſich re— den. Es handelt ſich um einen Prozeß aus dem Jahre 1919 wegen eines angeblich wi⸗ der rechtlichen Verkaufs eines Grundſtückes, alſo wegen eines Vorganges, der nichts Senſationelles darſtellt. Der Kläger ſtarb ſechs Tage nach der Ein⸗ reichung der Klage und es wurde darauf— hin eine Vermögensverwaltung eingeſetzt, die den Anſpruch der Klage aufrechterhielt. Seche Monate gingen ins Land. dann ſtarb der Verteidiger und nur vier Wochen ſpäter folgte ihm der Staatsanwalt, der ſich für das Aktenſtück zu intereſſieren begonnen hatte. Der Fall wurde einſtweilen vertagt. In den folgenden zwei Jahren ſtarben nicht weniger als ſieben Zeugen, denen ſich bald der Richter anſchloß, der ſich mit dem Ak⸗ zenſtück zu befaſſen hatte. Man ſah ſich ge⸗ nötigt, den Fall nochmals zu vertagen. Die⸗ ſes Mal dauerte es ſchon vier Jahre, bis man imſtande war, den Prozeß wieder auf— zunehmen. Ein tragiſcher Unglücksfall un⸗ lerbrach ihn jedoch ſchon gleich am Beginn. Der Generalſtaatsanwalt erlitt während der Verhandlung einen Schlaganfall und ſtarb bier Tage darauf Mieder trat eine Pauſe „Arbeiten kann ich, will ich, gleichviel was!“ „Iſt recht! Auch wenn's gefährliche Arbeit iſt?“ ſagte der andere lauernd und rückte ihm näher. „Seh' ich aus wie eine Bangbür?“ knurrte Kolles be⸗ leidigt. „Hätt' dich nicht gefragt.“ „Was für Arbeit?“ „Kannſt ſchweigen?“ ſah ihn der Fremde mit hartem, forſchendem Blick an, als wolle er in ſeinem Innern leſen. „Red' nicht gern.“ „Ich brauch' einen Mann, der Tod und Teufel nicht fürchtet und jede Arbeit verrichtet, ohne zu fragen— jede“, betonte er. „Soll geſchehen. Aber wer ſeid Ihr?“ „Tut nichts zur Sache! Du heißt?“ „Kolles.“ „Biſt ſchon lang' außer Brot?“ „Ja!“ knurrte er. „Warum?“ „Napoleums Schuld! Wir armen Teufels müſſen alles ausfreſſen; aber wenn ich ihn krieg'“, mahlte er die beiden Fäuſte gegeneinander, als zerreibe er einen Gegner zwiſchen ihnen. „Unſinn! Napoleon iſt nicht ſo ſchlimm, der will unſer Beſtes; aber man hetzt gegen ihn, weil er den Leuten zu groß iſt.“ „Iſt doch in Rußland erfroren, der Kaiſer!“ ſtellte Kolles feſt. Aegt ein. Ber einer Nachprüfung des Aktenſtat⸗ kes ergab ſich, daß drei Zeugen inzwiſchen verſtorben waren, es waren die drei letzten. Man kann ſich das Grauſen der Gerichts⸗ perſonen des Warſchauer Appellations⸗ hofes vorſtellen, die dieſen Fall ſetzt wieder behandeln ſollen, denn auch für einen nicht abergläubſſchen Menſchen muß die Tatſache erſchütternd wirken, daß alle Beteiligten eines Prozeſſes, während dieſer ſchwebte, verſtarben, der Richter und der Staats- anwalt mit eingeſchloſſen. Uebrig geblieben von dem Prozeß iſt allein das Aktenſtück. Es bedarf noch einer Formalität, um es dann zu den Akten zu legen, aber werden diejenigen, die jetzt das Aktenſtück abſchlie⸗ ßen ſollen, nicht etwa auch vom rätſelhaften Tod ereilt werden, der bisher ſich alle am Prozeß irgendwie Beteiligten geholt hat? Lydia Stahl und ihre Agenten Inker nationale Spionagenetze.— Es geht um Kopf und Kragen. Es wird behauptet, daß ſich direkt oder indirekt in allen dafür in Betracht kommen⸗ den Staaten 500 000 Menſchen mit der Spionage beſchäftigen. Mag dieſe Zahl auch zu hoch genommen ſein, feſt ſteht je⸗ doch, daß noch nie, auch im Weltkrieg nicht, ſo viel ſpioniert worden iſt wie in den letzten Jahren. Zuweilen gelingt es den Staaten, Spione zu faſſen und damit eine ganze Organiſation zufzudecken, wie das in dem Fall Lydia Stahl geſchah, der beſonderes Aufſehen in einer Reihe von Staaten erregte. Die Pariſer Polizei verhaftete bei einer Prügelei in einer Schenke u. a. einen Kanadier Miſter Switz, der ihr eine ſehr in— tereſſante Erklärung abgab. Er verriet eine Bande, in der auch eine Margarethe Tilley„arbei— tete“, die ihn mit einem anderen Banden— mitglied betrogen hatte. Aus Rache dafür gab er ſeine Geliebte preis. Die Polizei deckte mit Hilfe zahlreicher Kriminalbehörden anderer europäiſcher Staaten im Laufe eines Jahres die ganze Organiſation auf. Es handelt ſich dabei um in Internationales Spionagebüro, als de— ren Leiterin Lydia Stahl anzuſehen iſt. Man tellte feſt, daß dieſes Büro in vielen Staaten Filialen hatte, aber es dauerte lange, bis man die Perſon entdeckte, die die Fäden der ganzen Organiſation in der Hand hielt. Wie ſie in Wirklichkeit heißt, weiß man auch heute noch nicht. Früher nannte ſie ſich auch Miß Gantor und Lydia Tſchkaloff. Sie war auch ſchon vor dem Kriege als Spionin tätig, wobei es ihr gänzlich gleichgültig war, für und gegen welches Land ſie arbeitete. Zuweilen wurde ſie gefaßt und dann von Freunden wieder befreit. Es ſteht feſt, daß ſie gleichzeitig große Sum— men verſchwendete, ihr Ausſehen ausgezeich⸗ net zu ändern verſtand, ſie ſpricht ſie⸗ ben Sprachen vollendet und kennt alle Tricks der Polizei und Behörden. Lydia Stahl kennt Europa gründlichſt, denn faſt immer war ſie auf Reiſen, ſei es auf der Flucht vor den ſie verfolgenden Geheimpoli⸗ ziſten, ſei es, um ihrem Gewerbe als Spio— nin nachzugehen. Bis nach Finnland und ſogar nach Japan führen Spuren ihrer zahl— reichen Agenten und Helfer. Die an der Auf⸗ deckung dieſes Büros beteiligten Polizeibe— hörden vieler Staaten ſtellten auch Morde feſt, die rückſichtslos ausgeführt wurden, menn man Verdacht ſchöpfte. Ja, wurde ein Mitglied der Banve verhafrer, 10 jorgte man dafür, daß es durch andere Mitglieder ge⸗ tötet wurde, ehe es Ausſagen zu machen vermochte, wie es in einem Fall feſtſteht. Jetzt iſt es ſoweit, daß die Pariſer Polizei und das Gericht nach Feſtnahme der Leite⸗ rin und der Hauptmitarbeiter den Prozeß gegen ſie eröffnen können, der jedenfalls zu den intereſſanteſten Spionageprozeſſen aller Zeiten gehören wird. Man wird über den Verlauf des Prozeſſes vermutlich nich viel erfahren, und in franzöſiſcher Militärkreiſen fragt man ſich beſorgt, ob e⸗ möglich ſei, militäriſche Geheimniſſe zu be⸗ wahren. Wovon man ſpricht Angſthaſen als Schatzhüter.— Altenburgs Weltherrſchaft.— Im Eilzuge der Zukunft. Bei einer alten Frau in Mittenwalde hat man einen richtigen Goldſchatz gefunden, den ſie in Säcken und Küchentöpfen aufbe⸗ währte. Man könnte herzlich darüber lachen, wenn die Sache nicht zum Weinen wäre. Es gibt leider auch noch außer dieſer Frau recht viele Menſchen die aus Salter. Geiz oder Wergroßer Angſt, ihren Beſitz nicht zu ver⸗ ieren, nicht zu ſeinem Genuſſe kommen. Sie haben ſozuſagen nichts davon, daß ſie mög⸗ ichſt viel haben und gehören buchſtäblich zu ener Sorte Menſchen, die ſich Schätze ſam⸗ neln, die von Roſt und Motten zerfreſſen werden. Es iſt eine alte Erfahrung, daß der AUeberängſtliche gewöhnlich höchſt unvorſichtig iſt und in ſeiner krampfhaften Furcht vor ver⸗ meintlichen Gefahren den talſächlichen Gefah⸗ ren geradezu in die Arme läuft. Die Spar⸗ kaſſe erſchien der ängſtlichen alten Frau wohl nicht ſicher genug. Schließlich kann ja im näch⸗ en Augenblick der Weltuntergang eintreten, ind wenn Sonne, Mond und Sterne auf— einanderprallen, iſt es natürlich ratſamer, das Held gleich zur Hand zu haben. So ſichert nan ſich vor der Gefahr des Weltunter⸗ gangs und bietet dabei dem erſten beſten Ein⸗ brecher die günſtige Gelegenheit.— Vor dem Kriege fragte einmal ein reicher Mann einen Bankier, wie er ſein Vermögen in„abſolut ſicheren“ Papieren anlegen könne. Nachdem er alle Ratſchläge des Bankiers ausgeſchlagen hatte, bemerkte dieſer mißmutig:„Nun, dann kaufen Sie ſich eben Aktien von mexikani⸗ ſchen Silberminen und montenegriniſchen Schafzüchtereien.“ Worauf der reiche Mann entſetzt ausrief:„Am Gottes willen, wenn nun aber Montenegro und Mexiko einander den Krieg erklären!“— In dieſer oder jener Form haben die Beſitzerin des Goldſchatzes im Küchentopf und der erwähnte reiche Mann viele Geſinnungsfreunde bei uns. Der eine ſchwatzt von Krieg und Kriegsgefahr, der an— dere faſelt von Inflation und Entwertung, ein dritter flüſtert geheimnisvoll von Wirt⸗ ſchaftskriſen. Alle dieſe Neunmalweiſen, die da glauben, das Gras wachſen zu hören, und den Teufel nicht ſchaurig genug an die Wand malen können, ſind nichts anderes als An⸗ beter des Goldſchatzes im Küchentopf. Sie bringen ſich ſelbſt um ihre Nachtruhe und um jeden vernünftigen Lebensgenuß und ſehen nicht, daß das Anſicherſte ihr eigener Cha— rakter iſt. Das deutſche Skatgericht in Alten⸗ burg hat im Rundfunk getagt. Sein Urteil iſt in der ganzen Welt anerkannt, und es hat, wie wir laſen, ſchon Skatſtreitigkeiten in allen Erdteilen geſchlichtet.— Wer hätte das ge⸗ dacht, daß auch in den Gefilden der Man⸗ dſchurei, im auſtraliſchen Buſch und im afri— laniſchen Urwald ein gemütlicher Skat ge— kloppt würde. Bei dieſen großen Entfernun— gen pon Mutterlande des Skats iſt es kein „Er iſt längſt wieder in Paris geweſen, hat eine neue Armee zuſammen.“ „Ich ſchlag' ihn tot, wenn ich ihn find'“, verſteifte ſich Ohr,„wenn du willſt!“ 17 Sattwerden und zahlt, iſt mein Herr!“ haben willſt!“ „Find' bei Nacht hin.“ „Nehmt mich!“ Magd.“ Kolles, der die Worte des Fremden nicht verſtand. ihn hätt' ich Geld für Schnaps.“ „Er wird's dir geben“, flüſterte der andere ihm ins „Geld geben, der Napoleum— mir? Frieden iſt und wieder Schiffe fahren. Aber ſonſt?“ „Viel Geld zahlt er, wenn du ihm hilfſt!“ überredete der andere.„Dienſt einer guten Sache. Der Kaiſer will die Schiffahrt und den Handel wieder in Gang bringen.“ Er ſchüttete dem Gaſt einen neuen Schnaps ein, deſſen Hirn noch mehr verwirrend. „Haltet Ihr auch zu Napoleum?“ „Ja— gewiß! Er zahlt gut, ſehr gut.“ „Sehr gut!“ wiederholte der Kolles und dachte an Trinken. ſchön ſein. Das andere ging ihn nichts an.„Iſt ſo! Wer „So iſt's! Greif zu, wenn du Arbeit und Verdienſt „Willſt? Haſt recht. Iſt egal, wo's herkommt. Arbeit iſt Geld, Geld iſt Leben, und Leben iſt Schnaps— ja! Will auch ſatt werden— kenn ich nicht mehr.“ Er zog den Leibgurt höher, der ſichtlich zu weit war. „Kennſt du die Umgebung genau?“ „Bin Hamburger“, antwortete er ein wenig gekränkt. „Weißt du den Weg zur Holſtenmühle?“ „Brauch einen ſchnellen Boten.“ „Ja! Aber nun hört genau Geheimnisvolles ins Ohr. Ein paarmal nickte der Rieſe. „Wiederhole— was ſollſt du dort?“ „Den Brief... abgeben, ungeſehen, für Antje, die „Findet man dich— was dann?“ Wunder, daß die einzelnen Negem mit der eit abweichende Formen annehmen, und es iſt nur gut, daß ſich die Skatſpieler in Nord und Süd, in Oſt und Weſt der Weltherr⸗ ſchaft Altenburgs freiwillig beugen. Ord⸗ nung muß ſein, vor allem beim Kartenſpiel, denn ſonſt kann ſich die gemütlichſte Skatrunde im Handumdrehen in einen Kampf⸗ platz verwandeln. Allerdings beruhigen ſich die erhitzten Gemüter bei etwaigen Mefnungs⸗ verſchiedenheiten recht ſchnell, wozu wohb auch ein kühler Trunk das ſeinige beitragen mag, und im allgemeinen könnte ſich der Pölle und an jeder deutſchen Skatecke in puncto Verträglichkeit und Friedfertigkeit ein Bei⸗ ſpiel nehmen; wer weiß aber, ob es mit den Gemütern und dem kühlen Trunk in der Mau⸗ dſchurei oder Auſtralien ebenſogut beſtellt 105 Daher iſt die Tagung des Skatgerichts ebenſo wie die von ihm angeſtrebte Schaffung eines Einheitsſkats ſehr zu begrüßen. Eins allerdings auch die vollendetſte Skatordnung nicht zuſtandebringen: den echten Skatfreund vor den ſchlimmen Kiebitzen und vor jenen Ausnahmeexemplaren zu ſchützen. * Folgen einer Wahrſage In Mailand ernährte ſich eine Signore Ulrica recht gut mit der Kunſt des Wahr⸗ ſagens. Ihr Ruf war auch zu einem Arbeiter gedrungen, der über die Treue ſeiner Frau Zweifel hegte, nachdem ihm ein Freund die Mitteilung gemacht hatte, er hätte ſie in Be⸗ gleitung eines jungen Mannes auf dem Domplatz geſehen. Signora Ulrica zeigte ſich durchaus bereit, ihre Künſte ſpielen zu laſſen. Zunächſt verlangte ſie die übliche Be⸗ zahlung von 20 Lire und dann legte ſie die Karten. Ernſthaft ſtudierte ſie die Zeichen und dann erklärte ſie dem Arbeiter, er möge ſofort nach Hauſe eilen, was dieſer auch tat. Dort fand er ſeine Frau in Geſellſchaft eines jungen Mannes, den er, ohne erſt Worte an ihn zu verſchwenden, gründlich verprügelte, Es war ein Irrtum der Signora Ulrica, denn der junge Mann hatte an die Frau eine Decke auf Ratenzahlung verkauft und wollte ſich nur die fällige Rate abholen. Der Arbeiter hielt es für geraten, die Decke gleich ganz zu bezahlen. Neues aus aller Welt Schweres Unglück beim Straßenbau. Auf der Straße Schillingsfürſt⸗Bel⸗ lershauſen(Unterfranken) ſauſten beim Straßenbau drei Wagen von einem dreiein⸗ halb Meter hohen Gerüſt in die Tiefe, wo⸗ bei drei Arbeiter mitgeriſſen wurden. Der 27 Jahre alte Arbeiter Franz Haas wurde zwiſchen zwei Wagen geklemmt und auf der Stelle getötet Zwei weitere Arbeiter erlit— ten Arm- und Beinbrüche, ſowie innere Ver⸗ letzungen Im Krankenhaus iſt der eine ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Berhängnisvolles Spiel mit einer Schuß⸗ waffe. Der Wachbeamte Hoeſch in Stoll berg(Rheinland) hatte ſeine Piſtole auf den Tiſch gelegt und nicht darauf geachtet, daß ſein dreijähriges Kind mit der Waffe ſpielte. Plötzlich ging ein Schuß los. Die Kugel durchbohrte das Kind und traf dann den am Tiſch ſitzenden Wachbeamten. Mit dem Ableben des Kindes iſt mit Beſtimmtheit zu rechnen Der Wachbeamte wurde eben— falls ſchwer verletzt. Fünf ſpaniſche Jiſcher ertrunken. Ver Malaga kenterte infolge ſtarken Wellen- ganges ein Fiſcherboot. Die fünfköpfige Be. ſatzung kam in den Wellen um. Nur eine Leiche, die ſich in das Fiſchnetz verſtrickt hatte, konnte geborgen werden. „Alte iſt heißt Antje!“ „Weiter.“ „Ohne mein Schatz!“ grinſte er.„Ja, mein Schatz ſummte er in halber Betrunkenheit. Mit ungeſchlachter Bewegung hob er die Fauſt au die Stirn, taſtete darüber hin, nickte: „Auf Antwort warten!“ „So iſt's richtig! Behalt wohl, was ich geſagt habe, wenn Dja, 5 Lippen. Immer Geld haben mußte legte Kolles. keiner.“ anderen. zu“, flüſterte er ihm allerlei und du weißt: Schweigen!“ Er legte die Hand auf die „If das alles?“ „Alles! Das heißt, wenn du deine Sache gut machſt bekommſt du noch mehr Arbeit und Geld.“ „Geld! Schönes Geid!“ lachte Kolles auf. „Still! Kein Aufſehen!“ gebot der Fremde. „Antjes Schatz!“ murmelte Kolles. zahlt gut für den Liebesbrief!“ „Vorſicht, Mann! Keine Albernheit!“ „Iſt's ſo wichtig? Ein Liebesbrief!“ „Sind auch manchmal wichtig und gefährlich!“ ſetzte der Fremde ernſt und warnend hinzu. „Dia— gewiß! „Der Napoleum Wohin bring' ich Antwort?“ über⸗ „Kennſt den„Blauen Anker'?“ „Will's meinen!“ „Bin dort. Fragſt nach dem Matroſen Smith.“ „Miſter Smith?“ „Ja!“ Er ſchob ihm einen Brief zu.„Steck' ihn ein. Dann wird's Zeit.“ „Weiß einen ſchnellen Weg zur Holſtenmühle— kennt Kolles ſchob das leere Glas vor den Platz des Wortlos ſchob der es zurück. „Du haſt genug! He— Wirt!“ knallte er die Fauſt auf den Tiſch.„Was macht's? Rechnet ab!“ 6 Ueberraſcht ſah der Dicke ihn an. Hm! Hatte wohl gute Heuer gehabt— vielleicht ein Schmuggler. Lohnte heutzutage. Ihm war es recht. Seeleute gaben ihr ſauer Verdientes meiſt leichten Herzens aus. (Fortſetzung folgt.) 5 Urheberrechtschutz: Fünf Türme-⸗Verlag Halle(Saale). Nachdruck verboten. Hatte er geſchlafeu! Hatte er geträumt? Er wußte es nicht. Er erwachte mit einem ſonderbaren, dumpfen Empfinden. Auf ſeinem Rücken fühlte er noch den Körper des Maſſeurs. Aber war er vorhin eine kaum geſpürte Laſt, jetzt wuchtete er ſchwer. Und wie kam das? Der Diener, vorhin ſchweigſam, wortlos, ſprach. Sprach mit der Stimme Ambarzums. Was war das? Es war wohl doch ein Traum? Er wollte ſich regen, den Kopf von den Händen erheben. Sich umdrehen, mit dem Geſicht zum Raum ſchauen, abſchütteln den Mann, der ſchwerer und ſchwerer auf ihm laſtete. Aber unmöglich war es. Seine Füße, Beine und Schenkel waren wie leblos. Auf dem Rücken hockte der Mann. Wie feſtgeſchmiedet an ihn, hielt dieſer Mann ſeine Hände um Merediths Hals. „Hör' zu!“ klang die Stimme des Dieners, und es war die Stimme Ambarzums.„Hör' gut zu! Denkſt du noch an die kleine Aslauä?“ „Was ſoll das?“ Meredith glaubte, er brüllte die Frage heraus. Aber merkwürdig, auch die Stimme war matt, tonlos, ſo, wie wenn jemand im Schlafe ſchreien möchte und nicht kann. „Denkſt du noch an Aslanä?“ fuhr die kalte Stimme fort.„Weißt du noch, wie du ſie genommen haſt und fort⸗ geworfen wie eine geleerte Frucht, von der man die Schale ausſpeit? Weißt du noch, wie ſie dich angefleht hat, und wie du ſie fortgeſchickt haſt? In die Verzweiflung? In den Tod?“ Meredith fühlte, wie ihm die Adern anſchwollen, in dem wahnſinnigen Beſtrebeu, ſich umzuwenden, abzu— ſchütteln den Mann und die Stimme; aber der Körper gehorchte ihm nicht. Reglos mußte er liegen bleiben. Das Geſicht auf den Händen, über ihm hockte Ambarzum. In ſeinen Ohren klang die grauſame, kalte Stimme: „So weit haſt du ſie gebracht, die kleine Aslanä, bis ſic ſterben mußte. Und nun habe ich dich ſo weit gebracht, daß du ſterben mußt. Hör' gut zu, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Leben um Leben. Und Liebe um Liebe. Sie hat dich geliebt, die kleine Aslanä, meine kleine Milchſchweſter. Und ſie iſt an dir geſtorben. Ich nehme dir dafür deine Frau. Du haſt gehabt, und ich werde haben. Dein Geld und deine Frau.“ Ein unartikuliertes Stöhnen kam aus Merediths Munde. Die Zunge gehorchte ihm nicht. Alles war ge— lähmt bis auf Denken und Hören. Er konnte der furcht⸗ baren Stimme und der Drohung nicht entgehen. Und nicht der Todesangſt. „Paß auf“, klang die Stimme wieder,„wie du jetzt ſtirbſt!“ Ein wahnwitziger Schmerz ſtieß durch Merediths Körper oberhalb des Genicks. Eine Spitze bohrte ſich zwiſchen die Halswirbel. Der Schmerz war ein Feuer, ouseinanderreißend das Gehirn. Schmerz erfüllte ihn bis zum Rande des Fühlens und Denkens. Noch einmal brach Schreien aus ſeinem Munde. Dann war Stille. Ambarzum ſprang mit einem elaſtiſchen Satz von dem Rücken des Toten herunter: „Gut!“ ſagte er.„Man muß warten können.“ Er nickte zu der Leiche herüber, als erwarte er eine Be— ſtätigung. Dann klatſchte er dreimal in die Hände. Aus der Dämmerung des Nebenſaales kamen zwei Diener. Wortlos nahmen ſie den Körper Merediths und trugen ihn fort. N 17 7. Kurz darauf verließ Ambarzum den Maidan. Er ſchlenderte der Hauptſtraße entgegen. Hinter ihm, wie ein kleiner dunkler Schatten, folgte Naſid. Naſids Füße ſchmerzten. Nachdem er Meredith und den Armenier vor dem Kommiſſariat für Landkonzeſſionen getrofſen hatte, war er den ganzen Tag den beiden nach— geſchlichen. Er durfte ſie nicht aus den Augen laſſen. Und nun hatte er doch Meredith verloren. Wo war er hin⸗ gekommen, der Paſcha, der zu der ſchönen blonden Frau gehörte? Warum war er ſo lange in den Bädern des Maidan geblieben? Zwei Stunden— länger hielt das kein Europäer aus. Vielleicht, daß er müde war und ſchlief. Und daß Ambarzum ihn ſpäter wiederholen würde. Aber wichtiger als der Paſcha war der Armenier. Naſid witterte es förmlich, das Dunkle, das in Ambarzum lebte, und dachte: An ſeine Ferſen müßte man ſich heften, wenn man wiſſen wollte, was hier Geheimnisvolles vorging, 0*. „Erwäͤrte dich nächſten Zug Tiflis krankt. Meredith.“ Dies Telegramm erhielt Beate, als ſie in einer ſtumpfen Verzweiflung in ihren Zimmer ſaß. Die Tage ſeit der Abreiſe Joachims waren wie die Tage nach einer ſchweren Krankheit. Man fühlte ſich noch nicht. Man begreift noch nicht, daß man lebt. Alles: der eigene Körper, die Um⸗ tzebung, der Tag iſt eigentümlich entfernt von einem ſelbſt. Sie hatte mit keinem Menſchen geſprochen außer mit dem Diener und den Hotelangeſtellten. Das Eſſen hatte ſie ſich auf das Zimmer bringen laſſen. Unmöglich, den neugierigen Augen der Hotelgäfte zu begegnen. Einzige 1 — bin leicht er⸗ Erlöſung war es nur, daß Meredith fern war. Man brauchte nicht zu ſprechen. Man brauchte ſich nicht zu ver⸗ ſtellen, aus Angſt, auf ſeinen Hohn oder ſeine Brutalität zu ſtoßen. Man konnte ganz man ſelbſt ſein. Und ſeinem Kummer ins Geſicht ſehen. Wo mochte Joachim ſein? Was wurde aus ihm? Die Sorge um ihn war ebenſo groß wie ihr eigener Schmerz. Und nun dies Telegramm. Einen Augenblick zögerte ſie zu fahren. Dankbar war ſie geweſen für dieſe Tage, fern von Meredith. Aber ſie war ſeine Frau. Die äußere Pflicht wurde von ihr nie verletzt. Wenn er ſie rief, mußte ſie zu ihm, um ſo mehr, wenn er krank war. „Stellen Sie feſt, wann der Zug nach Tiflis geht!“ befahl ſie dem Diener.„Packen Sie meinen Koffer für ein paar Tage. Miſter Meredith telegraphiert, er wäre leicht erkrankt und erwarte mich.“ „Soll ich Madame begleiten? Vielleicht wäre es beſſer, wenn Madame nicht allein reiſte.“ Der Diener ſah Beate beſorgt an. Sie war ſo ſchrecklich bleich, und ihre Augen waren wie die einer Fieberkranken. „Danke, Pierre!“ ſagte ſie freundlich.„Aber wenn Miſter Meredith Sie brauchen würde, hätte er das ſicher— lich mitgeteilt. Alſo meinen Kofſer für ein paar Tage. Ich denke, wir ſind bald wieder zurück.“ Zweiundzwanzigſtes Kapitel. lag über dem Bahnhof von Tiflis. Beate ſpähte vergebens vom Zugfenſter aus nach Meredith. Das Gewirr von Menſchen machte ſie ſelbſt verwirrt. Sie glaubte, ein ſolches Völkergemiſch noch niemals geſehen zu haben: mongoliſche Typen, blonde Kaukaſier, Geſichter wie aus perſiſchen oder aſſyriſchen Reliefs herab— geſtiegen, Türken, Araber. Es war, als gäbe ſich die ganze Welt hier ein Stelldichein. Plötzlich ſtand Ambarzum Tſchaltitjanz vor ihr. „Guten Tag, Miſtreß Meredith!“ ſagte er halblaut. Beate hatte ſofort beim Anblick des Armeniers das Ge— fühl, irgend etwas war geſchehen. „Iſt mein Mann ernſtlich krank, Herr Tſchaltikjanz? Was iſt kes?“ fragte ſie beunruhigt.„Etwas Schlimmes?“ „Ich kann Ihnen leider nicht widerſprechen, Miſtreß Meredith! Aber kommen Sie. Je eher wir hinkommen, um ſo beſſer.“ Er führte ſie durch das Gewühl der Menſchen. Beate ſolgte ganz betäubt. Verbarg ſich hinter Tſchaltikjanz' Worten noch Schlimmeres? Kaum ſaßen ſie in einem Wagen, da wandte Beate Ambarzum ihr Geſicht voll zu. „Ich bitte Sie, Herr Tſchaltikjanz, ſchonen Sie mich nicht! Sagen Sie mir die Wahrheit. Was iſt es für eine Krankheit? Was haben wir zu fürchten?“ Er antwortete nicht. Er ſah ſie nur au. „Iſt mein Mann tot?“ fragte ſie leiſe. Ambarzum nahm ihre Hand. Noch immer ſchwieg er. „Alſo tot“, ſagte Beate. Ihr Geſicht war noch weißer geworden. Ein trauervoller Ernſt lag auf ihren Zügen. Meredith war tot. Sie konnte es mit dem Gefühl nicht faſſen. Es kam alles ſo überwältigend. Tot? Der Mann, an dem ſie gelitten durch Jahre, der ihre Seele zertreten, der ſie als Frau erniedrigt? Auf einmal war ſie frei? Wahrhaftig und wirklich frei? Sollte leben können? Denn dieſe Jahre jetzt waren ſchlimmer als tot ſein. Und dennoch, ſie konnte ſich nicht freuen. Zu gewaltig offenbarte ſich ihr die Ohnmacht alles Daſeins gegenüber dem Tode. Vor ein paar Tagen hatte Meredith noch ge⸗ glaubt, mit ſeinem Willen die ganze Welt meiſtern zu können. Und nun? Sie fühlte, wie Haß und Bitterkeit gegen Meredith in einer ernſten Trauer dahinſanken. Dieſe Trauer galt vielleicht nicht ſo ſehr ihm. Es war die Trauer um alles menſchliche Irren und um die Ohnmacht menſch⸗ lichen Wollens. „Wann?“ fragte ſie leiſe. „Geſtern.“ Ambarzums Stimme war weich, ſamtig und mitfühlend.„Es war in den Schwefelbädern. Mög⸗ lich, daß ihm das nicht bekam. Ein Herzſchlag. Ich ließ ihn in meine Wohnung bringen. Dort liegt er nun.“ Er wandte ſich ad, als wollte er ihren Schmerz oder ihre Gedanken ſchonen. Schweigend fuhren ſie weiter. Nur undeutlich nahm Beate das Bild der an ihr vorüber⸗ ſtiegenden Stadt in ſich auf. Mancher dunkle Blick folgte dem Wagen und der ſchönen, blonden Frau neben dem dunklen Manne. Sie ſaß unbeweglich da— wie die Bilder draußen, ſo flog an ihr die Erinnerung vorüber an die Jahre mit Meredith. Der Tag damals in Aigle Bains, das verzweifelt flackernde Geſicht des Bruders:„Rette mich!“ Ihr Auf⸗ ſchrei:„Ich kann nicht!“—„Dann zeigt er mich an. Ich habe falſch geſpielt; und der Vater zahlt es mit ſeiner Ehre und ſeinem Vermögen. Es gibt nichts anderes, außer ihm; er hat mich in der Hand.“ Ganz nahe iſt ihr in der Erinnerung das angſtverzerrte Geſicht des Bruders, des jüngeren, des Lieblings.„Ich kann nicht. Ich kann mich nicht für dich opfern, nicht an Meredith.“—„Und der Vater? Glauhit du, er überlebt es, aus Schloß Hollingsberg fort zu müſſen; arm und in Schande um ſeinen Einzigen?“ Flackernde Angſtaugen in die ihreng bettelnde, verzweifelte Jungenhände um ihre Knie:„Jh werde es tun.“—— 5 Sie ſchauert zuſammen. Hat ſie es laut geſagt? Inn es nur ein Seufzen geweſen?! Sie ſchließt die Augem. Nicht mehr die Bilder der vergangenen Jahre— nicht mehr! Es iſt vorbei. Tod macht rein— ſie und ihn. Sie will ſein Bild in ſich behalten ohne Haß. Mit dem Wit⸗ leiden von Menſch zu Menſch. „Wir ſind angelangt.“ Ambarzum hilft Beate aus dem Wagen, ſeine Hand liegt kühl und eigentümlich weich auf ihrem dünnen Kleide; ſie kann ſich des Gefühls des Widerwillens nicht erwehren. Und doch, ſie hat ja keinen Menſchen jetzt hier in dem fremden Lande wie Tſchaltik⸗ janz. Alle die Formalitäten, die ein Todesfall mit bringt, ſie fühlt ſich ihnen nicht gewachſen— das iſt ſchon in der Heimat immer Männerſache geweſen! Wie ſoll ſie hier alles allein erledigen? Wäre Joachim hier— aber an ihn darf ſie jetzt nicht denken. Die nächſten Stunden gehören Meredith. Ein ſchmiedeeiſernes Gitter von perſiſcher Arbeit. Ein Springbrunnen rinnt leiſe und tropfend in ein ſteinernes Becken. Schwer liegt Duft von blühendem Oleander, von Orangen und Nelken in der Luft. Ein Haus in einem weiten Garten, abgetrennt von den anderen. Beate geht an Ambarzums Seite; kein Menſch iſt zu ſehen, noch zu hören. Eine kleine Veranda— ein Stein⸗ gang in ein perſiſch gebautes Haus— eine eigentümliche Luft legt ſich ihr auf die Bruſt, abgeſtanden und von Parfüm zugleich durchſetzt. Ambarzum öffnet die Tür zu einem Zimmer. Beate tritt ein. „Hier?“ fragt ſie leiſe. „Ja.“ Ein Raum mit Teppichen und einem breiten Diwan Ihre Augen ſuchen— hinter ihr ein ſchnappendes Ge⸗ räuſch— ſie fährt herum— ein Schlüſſel dreht ſich im Schloß. Beate ſchreit auf... „Was fällt Ihnen ein?! Wo bin ich? Wo iſt mein Mann?“ Sie weiß nicht mehr, was ſie ſpricht, was ſie i tut. Sie wirft ſich mit geballten Fäuſten gegen die Tür. 5 N Narinitt uo ertrag aich io 8 3 5 8 22 r* 3 Es war am Vormittag. Eine unerträgliche Schwüle— Eine Falle? Was geſchieht mit ihr? Wo iſt Meredith! „Wo iſt Meredith?“ ſchreit ſie, verſucht vergeblich, die verſchloſſene Tür zu öffnen. Sie hämmert, ſie preßt mit aller Kraft die Klinke— wirft ſich mit geballten Fäuſten gegen Ambarzum. Der lächelt— aber wie iſt es gefährlich, das Lächeln! Und immer lächelnd, biegt er Beate mit einer Gewalt, die ihr ein Aufſtöhnen erpreßt, die Hände herunter. Hält ſie feſt— ſeine ſonſt ſo weichen, ausdrucksloſen Hände ſind Eiſen und Stahl. Beate ſtöhnt, zerrt— immer furchtbarer biegt er ihre Hände nach hinten— ſie gibt nach, ſinkt in die Knie. Ueber ſie biegt ſich Ambarzum, er gibt ihre geröteten Hände noch nicht frei. Dicht über ihr iſt ſein hohnvolles Geſicht. „John!“ Sie ruft ihren Mann in dieſer Stunde der Angſt. In Ambarzums Augen ſteht ein höhniſcher Wider⸗ hall.„Joachim“— ſie flüſtert den Namen des geliebten Menſchen, des einzigen, den ſie auf Gottes weiter Erde hat „Ah, du!“ Das dunkle, ſchrecklich ſchöne Geſicht des Armeniers, über ſie gebeugt, verzerrt ſich.„Rufſt du deinen Liebhaber?— Er hört ebenſowenig wie dein Meredith. Keiner hört dich. Nicht der Lebende und nicht der Tote.“ Beates Seele gräbt ſich mit einer inbrünſtigen Frage in die des Mannes— vielleicht iſt Meredith gar nicht tot, vielleicht iſt dies alles ein grauſames, lügneriſches Spiel, Warum? Zu welchem Ende? „Iſt mein Mann tot? Seien Sie barmherzig— es iſt nicht wahr— nein?!“ „Die Komödie kannſt du dir ſparen. Wir wiſſen beide Beſcheid— dankbar ſollteſt du ſein, daß du frei biſt.“ „So habe ich es nicht gewünſcht— das Freiſein. Gott weiß, ſo nicht!“ „Aber ich!“ Sein Geſicht, ſonſt glatte Elfenbeinmaske, iſt verzerrt.— Neben wen haben wir gelebte, denkt ſie; ein Teufel iſt das, ein furchtbarer, furchtbarer Menſch! Sie ſchließt die Augen, nun überkommt ſie doch Angſt. Er ſoll nicht in ihren Blicken leſen, wie ſie ſich fürchtet— das nicht. Aber hinter den geſchloſſenen Lidern ſieht ſie das neue, ſchreckliche Geſicht eines fremden Mannes, und ſo ſehr ſie die Augen verſchließt, hören muß ſie doch. „Ich habe es gewünſcht“, ſagt die unbewegt hohnvolle Stimme,„ich hatte eine alte Rechnung mit ihm zu be⸗ gleichen. Sie iſt erledigt— und nun zu dir.“ Sie zittert, dies— Du— iſt ſchreckliche Beſtätigung ſeiner Macht, ihrer Ohnmacht. „Du biſt frei, du kannſt dein Leben neu beginnen mit mir.“ Sie ſchreit auf, öffnet die Augen— nun gilt es. Nun darf man ſich nicht mehr verkriechen. Da iſt die Gefahr — und wenn man eine Hollings iſt, ſieht man dieſer Gefahr ins Geſicht. „Wie wagen Sie zu ſprechen“, ſagt ſie verächtlich „Niemals werde ich die geringſte Verbindung zwiſchen Ihnen und mir auch nur denken. Laſſen Sie mich heraus, augenblicklich— ich habe nichts mit Ihnen zu ſchaffen.“ „Aber ich mit dir, mein Herzchen. Wir haben auch noch eine alte Rechnung— weißt du noch, den Schlag damale in Paris.“ „Den haben Sie verdient“, ſagt ſie in raſender Em⸗ pörung.„Wie konnten Sie es wagen, mich als Meredith⸗ Frau anzurühren! Ich verbiete Ihnen überhaupt mich mit du anzureden.“ „So— verbieteſt du mir. Du biſt naiv, mein Kind.“ Das Lächeln ſteht wieder um den ſehr roten Männermund der wie eine Wunde in dem Schwarz des Bartes ſteht. „Du weißt offenbar immer noch nicht, was geſpiet wird. Du haſt nicht mehr zu verbieten— du biſt in meine! Gewalt.“ ortſetzung ſolgt⸗ Viernheim, 22. März. Sterbefall. Geſtern Nachmittag wurde unſer allverehrter Mitbürger, Herr Untererheber Joh. Phil. Kirchner 2. plötz⸗ lich und unerwartet aus dieſer Zeitlichkeit abgerufen. Er erreichte das Alter von 64 Jahren. Mit Herrn Kirchner iſt ein lauterer, aufrichtiger Charakter, der ſeinen Mitmenſchen jederzeit hilfreich zur Seite ſtand, dahinge— gangen. Unſere katholiſche Gemeinde verliert in ihm einen treuen Freund, der auf allen Wegen mutig und aufrecht ſeinen Mann ſtellte. Mit ſeiner Familie betrauern wir ſein all⸗ zufrühes Hinſcheiden. Die Beerdigung findet morgen Samstag nachmittag 5 Uhr ſtatt. * Kirchenchor. Heute abend Sing⸗ ſtunde in der„Vorſtadt“. Wir machen die Mitglieder hierauf aufmerkſam. * Stromſtörung. Heute Vormittag kurz nach 8 Uhr hatten wir eine Störung in der Stromlieferung, die dadurch entſtanden war, daß ein Bruch im Ortsnetz einen Kurz⸗ ſchluß verurſachte. Die Störung dauerte et⸗ wa 15 Minuten an. * Gemeindelieferungen. Wir machen die hieſigen Kaufleute auf eine diesbezügliche Bekanntmachung in heutiger Nummer auf— merkſam. * Feuerwehr. Heute Abend 8 Uhr 1 findet im„Storchen“ eine ſehr wichtige Mit⸗ gliederverſammlung ſtatt. Ein jedes Mitglied bat zu erſcheinen. * Creditverein. Am Sonntag, den 31. ö März nachmittags 2 Uhr findet im Schützen— hof die diesjährige ordentliche General-Ver⸗ ſammlung ſtatt. Näheres ſiehe heutiges In— 1 ſerat. * Schulaufnahme. Am Montag, den 25. und Dienstag, den 26. März werden die Neuaufnahmen für die Volksſchule vorgenom— men. Die Reihenfolge iſt aus der Anzeige des Schulvorſtandes in vorliegender Nummer zu erſehen. * Meiſterſchaftsball. Wie wir er⸗ fahren wird die Sportvereinigung Amicitia 09 am Sonntag, den 31. März, abends 8 Uhr, im renovierten und erweiterten Freiſchützſaale aus Anlaß der Erringung der Gaupokalmeiſter— ſchaft und Meiſterſchaft von Unterbaden-Weſt einen Meiſterſchaftsball abhalten. Wir machen bereits heute hierauf aufmerkſam. eine Wanderung in den Frühling! 5 Die erſte Wanderung der NS-Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“, Amt für Wan— dern, für alle Mitglieder und Freunde des Wanderſportes erfolgt am Sonntag morgen um 10 Uhr von der Kapelle(Weinheimerſtr.) über Muckenſturm— Hohenſachſen— Ritſch— weier— Kalter Herrgott— zurück über den zeiersberg— Kaſtanienwald nach Weinheim, nit der OEG. nach Hauſe. Verpflegung für en Tag iſt im Ruckſack mitzunehmen, dazu 40 Pfg. Fahrgeld. Auf eine große Beteiligung ziſt zu rechnen. Pünktlich einfinden. Ieh für dieh— Du für mich Am kommenden Dienstag beginnen die Vorführungen des großen Carl Froehlich- Meiſterwerkes„Ich für dich— du für mich“. Es iſt das erſte nationalſozialiſtiſche Tonfilm⸗ werk das alle ſich anſehen müſſen. Dieſer gewaltige, erſte Spielfilm der Volksgemein— ſchaft zeigt uns in einem noch nie erlebten Maße und in ſeltener Eindringlichkeit, welchen Segen ein Filmwerk bringen kann, wenn die Arbeit daran von Liebe und Begeiſterung ge— tragen wird. Es iſt beſte Kunſt, Erbauung, Erholung und für jeden ein großes Erlebnis. Der Verkauf der Eintrittskarten durch die Ortsgruppe iſt in vollem Gange. Jeder Volks- genoſſe ſichere ſich eine Eintrittskarte, die nur 40 Pfg. koſtet. An der Abendkaſſe koſtet der Eintritt 50 Pfg. Deshalb die Karten im Vorverkauf holen, an der Geſchäftsſtelle der hieſigen Ortsgruppe(Adolf Hitlerſtraße). Aufnahme in die Uolksschule Ostern 1038 Am Montag, den 25. u. Diens⸗ bag, den 26. März, nachmittags von 2 Uhr ſollen die an Oſtern 1935 in die ö Schule aufzunehmenden Kinder in der Schil⸗ erſchule in folgender Reihenfolge zur An— neldung vorgeſtellt werden: Am Montag die im vorigen Jahr zurück- geſtellten und die in der Zeit vom 1. Okt. 1928 bis 1. April 1929 geb. Kinder; Am Dienstag die in der Zeit vom 1. April bis 30. Sept. 1929 geb. Kinder. Auswärts geborene Kinder müſſen den Ge— burtsſchein vorlegen. Der Schulvorſtand: Gillig. 1599 Der niederländiſche Maler Gedenktage 22. März r Anthoni; van Dyck in Antwerpen geboren. 1832 Johann Wolfgang von Goethe in Wei. mar geſtorben. Prot: Kaſimir— Kath.:(5): Octavian Sonnenaufg. 6,01 Sonnenunterg. 18,15 Mondaufg. 21,22 Mondunterg. 6,08 Blüht eigentlich die Haſel? Komiſche Frage! Aber ſie muß geſtellt und beantwortet werden, da es Leute gibt, die allen Ernſtes behaupten, daß der Haſel⸗ nußſtrauch keine Blüten trage; ſie wenigſtens hätten noch keine geſehen. Während ſie dies ſagen, eſſen ſie mit Vergnügen Haſelnüſſe, die Früchte des Haſelnußſtrauches. Wo aber eine Frucht iſt, muß nach allen Geſetzen der botaniſchen Logik eine Blüte vorangegangen ſein, und es iſt natürlich eine vorangegan⸗ gen, nur daß man auf ſie nicht allzu ſehr geachtet hat, weil ſie ſozuſagen unſcheinbar iſt und nicht an eine beſtimmte Zeit gebunden zu ſein ſcheint. Es kommt vor, daß die Haſel an einem beſonders geſchützten Orte ſchon im Februar blüht, anderswo aber erſt im März oder auch im April oder gar erſt im Mai. Die männlichen Blüten bilden an be⸗ ſonderen Zweigen Kätzchen von walhlicher Form. Die weiblichen Blüten entwickeln ſich in beſonderen Knoſpen der Kätzchen tragen⸗ den Zweige und ragen mit ihren purpurroten Griffeln aus der geſchlitzten Hülle heraus, die ſich mit der Frucht ſtark vergrößert und dieſe dann ſchützend umgibt. Man braucht alſo nicht erſt beſonderes Glück zu haben, ſondern nur gut hinzuſchauen, um die Haſel blühen zu ſehen. Das zur Beruhigung aller, 10 nicht recht an die Haſelblüte glauben wol— en! In alten Volksliedern ſchon ſpielt der Haſelſtrauch eine wichtige Rolle: er iſt da naenau ſo gebeimnisreich wie ſeine Blüte. Be⸗ ſonders ſchön iſt die Zwleſprache einer auf Liebeswegen wandelnden Maid mit dem Haſel⸗ ſtrauch: „Es wollt ein Mägdlein tanzen gehn, Sucht Roſen auf der Heide, 5 Was fand ſie da am Wage ſtehn? Ein“ Haſel, die war grüne. 5 Nun grüß dich Gott, Frau Haſelin! Von was biſt du ſo grüne?“ Und Frau Haſelin erzählt, von was ſie ſo grüne iſt:„Auf mich ſo fällt der kühle Tau, davon bin ich ſo grüne!“ Daß die Haſel noch manches andere Geheimnis in ſich verſchließt, erkennt man daraus, daß ihre Zweige im Volksglauben als Wünſchelrute große Bedeutung haben. * Müſſen während der Krankheit Sozial⸗ verſicherungsbeiträge bezahlt werden? Die Frage der Entrichtung von Sozialverſiche⸗ rungsbeiträgen im Falle der Krankheit iſt in den einzelnen Sozialverſiche:„wpeigen verſchieden geregelt. In der Krankenverſiche⸗ rung beſteht die Beſtimmung, daß bei Ar⸗ beitsunfähigkeit für die Dauer der Krank⸗ heit keine Beiträge zu entrichten ſind. Gleich⸗ falls ruht die Beitragspflicht, wenn der Er⸗ krankte wegen Fortzahlung des Arbeitsent⸗ gelts durch den Unternehmer kein Kranken⸗ geld erhält. Für die Arbeitsloſenverſicherung beſteht die Beſtimmung, daß eine Beitrags- pflicht zur Arbeitsloſenverſicherung während der Arbeitsunfähigkeit nur dann gegeben iſt, wenn der Erkrankte Arbeitsentgelt erhält. Für die Invalidenverſicherung beſteht Beitragsfrei⸗ heit, wenn der Verſicherte während einer vol⸗ len Kalenderwoche arbeitsunfähig krank iſt. Für Kalenderwochen, die nur teilweiſe in die Zeit der Krankheit fallen, ſind Beiträge zu entrichten. Die Beitragsfreiheit für volle Kalenderwochen beſteht auch dann, wenn ſich der Unternehmer während der Krankheitszeit zur Weiterzahlung des Lohnes verpflichtet hat. 8 Wettervorherſage: Obwohl die Ausläufer des Störungsgebie⸗ tes, das ſich weiter kräftig entwickelt hat, den Aufzug hoher Bewölkung bewirken, bleibt der überwiegend freundliche Witterungscharakter erhalten.— Zeitweilige Bewölkung, ausgegli— chenere Temperaturen. FFF Cor den Nufstiegspielen zur Gauliga Amicitia Viernheim als Vertreter von Unterbaden! Entwicklungsgeſchichtlicher Rückblick. Aus der NMz entnehmen wir folgenden intereſſanten Bericht: Wer auf die Entwicklungsgeſchichte der Sportvereinigung Amicitia 09 Viernheim, die nach Abſchluß der diesjährigen Verbandsſpiele Meiſter der Bezirksklaſſe Unterbaden-Weſt ge— worden iſt, Rückſchau hält, muß— ſei er Freund oder Feind— zugeben, daß Viern— heims Fußballſport in der„Amicitia“ einen Vertreter ins Rennen ſetzt, der auf Tradition und zähe Verteidigungsweiſe ſeiner Sport— ehre ſeit Jahren ſtärkſtes Gewicht legt. Wenn man ſich die frühere Zeit noch vergegenwärtigt, in der Fußballvereine verſchiedener Klaſſen gegeneinander fochten, ſo wird man ſich mit Genugtuung erinnern, daß die Viernheimer Amieitien als urſprüngliche C-Klaſſe nicht ent— fernt daran dachten, Vereinen höherer Klaſſen mit der Achtung gegenüberzutreten, die dieſe Vereine wohl für ſich gern reklamiert hätten. Im Gegenteil, wir ſahen von Jahr zu Jahr, wie Viernheim aus kleinen Anfängen in ver— hältnismäßig kurzer Zeit ſelbſt zu achtung⸗ gebietender Höhe ſportlicher Leiſtung empor⸗ wuchs. Die Erfolge waren ſogar ſo über— raſchend, daß die Amiciten ſelbſt etwas Mühe hatten, in das ungewöhnlich raſche Wachs- tum ſich richtig hineinzuleben. So kam es auch, daß die Viernheimer in jenen Jahren in ziemlich ungewohnter Folge haushohe Spiele für ihr Farben gewannen und dem gegenüber oftmals einem verhältnismäßig ſchwächeren Gegner unterlagen. Was aber bei allen Spielen zu beachten war, war die Tatſache, daß ſie gerade einem ſtarken Gegner gegenüber bei jedem Spiel zäh aushielten und den Kampf nie vorzeitig aufgaben, d. h. ver— loren gaben. Man braucht nur zu erinnern an das entſcheidende Spiel um die Pokalmeiſter⸗ ſchaft von Rhein⸗Saar im Jahre 1932 in Neunkirchen, wo 11 Minuten vor Spielſchluß noch das Spiel 0:4 für Neunkirchen ſtand, aber die„grünen Huſaren“ die für ihre Aus— dauer und Stahlhärte bekannt ſind, haben in den letzten 11 Minuten— ſage und ſchreibe— 5 Tore geſchoſſen und damit den Spielerfolg für ihre Farben gebucht. Ein wohleinzig daſtehender Fall in der Geſchichte des Fußballſportes! Im Zug der nachfolgenden Spielen er⸗ rangen ſie ſich den Pokalmeiſtertitel. Es iſt bekannt, daß Viernheim im Anſchluß daran um den Rang des ſüddeutſchen Pokalmeiſters zu ſtreiten hatte. Wacker München, Kickers Stuttgart, Union Niederrad und„Amicitia“ Viernheim ſo hießen damals die 4 Bewerber. Im vorentſcheidenden Spiele im Mannheimer Stadion gegen Niederrad, den Pokalmeiſter von Main⸗Heſſen, konnte Viernheim als Sie- 1 ger hervorgehen. Letzte Station war nun die Kampfbahn in Stuttgart zum Endſpiel gegen die Stuttgarter Kickers. Wenn die Amicitia damals auch 4:0 unterlag, ſo konnte man ſagen, daß ſie ſich tapfer geſchlagen hatte, zu— mal die Begleitumſtände naturgemäß für den Spielverlauf ein ungünſtiges Omen abgeben mußten. Die Niederlage in Stuttgart hinter— ließ aber bei den Amicitien nicht die geringſte Depreſſion. In den folgenden Verbandsſpielen der Rhein-Bezirksliga im Jahre 193233 begann Viernheim, das damals zum 2. Male in die Spielrunde der oberſten Klaſſe eingreifen durfte, geradezu ſenſationell. Sieg auf Sieg folgte! Sandhofen wurde 6:1, VfR Mannheim in Mannheim 3:2, VfL Neckarau 5:2, VfR Kaiſerslautern in Kaiſerslautern 2:1, ſogar der Altmeiſter Waldhof 3:2, Phönix Ludwigshafen 2:0, Mundenheim in Munden— heim 3:1 geſchlagen. Nach ſieben Spielen gegen dieſe namhaften Gegner war Viernheim ungeſchlagener Tabellenführer. Der Schwer- punkt der Ereigniſſe ſchien ſich nach Viernheim zu verlegen. Da brach eine Vereinskriſe aus, wodurch der Tabellenführer in ſeiner Schlag— kraft gelähmt wurde. Immerhin konnte aber am Schluß der Spiele mit VfL Neckarau der dritte Tabellenplatz geteilt werden. Nach der Neueinteilung bezw. Schaffung der Gauliga im Jahre 1933„rutſchte“ Viernheim in die Bezirksklaſſe herunter. Das mit dieſer Neu— einteilung wenigſtens vorübergehend auf ſei— ten Viernheims etwas geſchwächte Sportin— tereſſe machte ſich natürlich in einer Lähmung des Kampfgeiſtes geltend. Erſt dem Jahre 193435 ſollte es vorbehalten bleiben, die Viernheimer wieder auf alter Höhe zu ſehen. Amicitia Viernheim, das im September vorigen Jahres den Titel als Pokalmeiſter von Baden ſich erringen konnte, hat ſich mit Erwerb des Titels eines Meiſters von Unter— baden-Weſt das doppelte Anrecht erworben in den nun folgenden Kämpfen um den Aufſtieg zur Gauliga mit als Bewerber auf dem Spiel— feld anzutreten. Der badische Gaumeister U. f. R. maunheim auf dem Waldsportplatz Die ganze Viernheimer Fußballgemeinde erwartet mit großer Spannung das Treffen zwiſchen Gaumeiſter und Gaupokalmeiſter. Es wird wirklich ein ſehr intereſſantes und hoch⸗ ſtehendes Spiel geben. Der VfR. wird mit ſeiner 1. Verbandsmannſchaft antreten und die Grünen in ihrer beſten Aufſtellung das Spiel beſtreiten. Seit 6 Wochen iſt dies wieder das erſte Spiel das die Grünen auf heimiſchen Boden austragen. Die Viernheimer Sport⸗ freunde werden deshalb reſtlos zur Stelle ſein, um den neuen Meiſter zum erſten Male auf dem Waldſportplatz zu begrüßen. Achtung, Mitglieder und Erwerbsloſe! Da ſich in letzter Zeit ſehr viele unberechtigt der Vergünſtigung für Mitglieder und Erwerbsloſe zu Nutze ge⸗ macht haben, wird von nun an eine ſtrenge Kontrolle geführt. Mitglieder haben nur gegen Vorzeigen ihrer Mitgliedskarte mit eingekleb⸗ ter Februar⸗Marke und Erwerbsloſe nur gegen Vorzeigen ihrer Stempelkarte Anſpruch auf den ermäßigten Eintrittspreis. Es wird ſtrenge Kontrolle geübt, weshalb hierauf beſonders aufmerkſam gemacht wird. Die Eintrittspreiſe betragen für Mitglieder und Erwerbsloſe 35 Pfg. Allgemeiner Stehplatz 55 Pfg. und Sitz⸗ platz 75 Pfg. je einſchl. Sportgroſchen. Die Vereinsleitung iſt beſtrebt dem Viernheimer Publikum guten Fußballſport und erſtklaſſige Vereine zu zeigen, muß jedoch erwarten, daß ihre Beſtrebungen anerkannt werden. Vereins- Anzeiger Katholiſcher Kirchenchor„Cäeilia“. Heute Abend nach der Andacht kurze Ge— ſangprobe in der Vorſtadt. Der Vorſtand. Geſangverein Liederkranz. Heute Freitag abend Frauenchor-Singſtunde Der Vorſtand. Männergeſang⸗Verein 1846. Samstag abend keine Singſtunde. Sonntag nachmittag 1 Uhr wichtige Beſprechung; an⸗ ſchließend Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet.— Die Beerdigung unſeres ver— ſtorbenen Mitgliedes Herrn Joh. Philipp Kirchner findet am Samstag nachmittag um 5 Uhr ſtatt. Unſere Mitglieder nehmen hier— an regen Anteil. Zuſammenkunft halb 5 Uhr im Lokal. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue. Die Singſtunde findet bereits heute Freitag halb 9 Uhr ſtatt, damit jedem Sänger Ge— legenheit gegeben iſt, morgen Samstag die KdF.⸗Veranſtaltung im Karpfen beſuchen zu können. Der Vorſtand. Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß bis ſpäteſtens 30. ds. Mts. Felle bei Zucht- kollege Berg abgeliefert werden können.— Mitglieder, welche der Schutzkaſſe beitreten wollen, können ſich bei Diener Mich. Dieter, Waldſtraße 39 melden.— Sonntag nach- mittag halb 2 Uhr bei Kaſſier Jöſt Vor⸗ ſtandsſitzung. Der Vorſitzende. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Sonntag, den 24. 3. Wanderung: Viern— heim Hohenſachſen Geiersberg Weinheim.— Abmarſch 10 Uhr Kapelle (Weinheimerweg). Turnverein von 1893 e. V. Sonntag Handballverbandsſpiele: 1. M. gegen Käfertal 1. M. 3 Uhr. Vorher 2. M. und Jugend. 4 Uhr Schüler gegen Linden— hof.— Fußball ſpielfrei!— Heute abend Spieler-Verſammlung(Sporthalle). Sonn- tag 10 Uhr Antreten ſämtl. Spielleute mit Inſtrumenten auf dem Stadion. Ebenſo Training aller Sportler. Die Leitung. J. Uiernheimer Tonfiimschau Heute Freitag große Sonder⸗ Vorſtellung Tom Mix in ſeinem neueſten und gewaltigſten Abenteuer— ilm f Der Mann onne Furcht Nur Heute im Central⸗Film⸗Palaſt Aha! Ein Tom Mix-Film iſt auch mal wieder da; worüber ſich alles freut. Bringt uns doch Tom Mix immer die atemraubenſten Abenteuer, die verwegenſten Senſationen und die tollkühnſten Streiche des wilden Weſten. Er ſchreckt vor nichts zurück. Das ſehen Sie wieder in dieſem Film.„Der Mann ohne Furcht“. Tom Mir in ſeinem neueſten Wild— Weſt⸗Cowboyfilm übertrifft alles bisher da— geweſene. Man kann deshalb nur ſagen: Filmfreunde, beſucht die heutige Freitagsvor— ſtellung. Ab morgen Samstag kommt das große Ufa-Filmwerk„Die Inſel“ mit Brigitte Helm und Willy Fritſch. Packende, erſchüt— ternde Handlung von Ehre und Liebe Glitzernde Oberwelt und dunkle Unterwelt iſt „Der Fall des Hauptmanns Riſt“. Betreffend Kriegsehrenkreuze. Das heſſ. Kreisamt Heppenheim teilt mit, daß die Friſt zur Antragſtellung auf Ver⸗ leihung der Kriegsehrenkreuze am 31. März 1935 abläuft. Alle Anträge auf Verleihung des Kriegsehrenkreuzes müſſen daher bis zum genannten Termin auf dem Polizeiamt ge⸗ ſtellt ſein. Anträge die nach dem 31. März 1935 noch eingehen, können keine Berückſich⸗ tigung mehr finden.