zues besucht nächste Woche das erste nalonal-sozlalistische Lonilimwert Hiemand darf sieh auf die Seite stellen. Der Vorverkauf der Karten ist im Hernheimer Arvülveein Mernheim eingetr. Genoſſenſch. mit beſchr. Haftpflicht. Viernheimer Anzeiger g Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezuczspreik monat 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illustrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jahrlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktoönto Nr. 21577 Frankfurt 4. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Tumzel-Nertauf der Beitung von der Geſchäftsſtelle b Pfg., Samstaas- Ausgabe 1 Pig Statt besonderer Anzeige! Das neue katholische Mainzer Gesanghuch erscheint am 12. April. Beſtellungen werden jetzt ſchon entgegen- genommen. Franz Hofmann Buchhandlung, a. d. Drehſcheibe. Nutzholz⸗Verſteigerung Am Sonntag, den 31. März 1935 nachmittags 2 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Schützenhof“ unſere ordentliche Deer albersammunb ſtatt, wozu unſere Mitglieder freundlichſt ein— geladen ſind. Der allmächtige Gott hat heute ganz unerwartet meinen lieben Mann, den herzensguten Vater ſeiner Familie, Herrn Joh. Phil. NHirchner 2. im Alter von 64 Jahren in die ewige Heimat abberufen. Die Beerdigung findet Samstag, den 23. März, nachmittags 5 Uhr ſtatt. Viernheim, den 21. März 1935. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Frau loh. Phil. Mirchner 2. WI W. Babette geh. Brechtel (Viernheimer Bürger⸗Zig.— Viernh. Volksblatt) Unzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, dei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterer und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36. Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Niernbeim Schubgeschäft Josef Roehl Tagesordnung: 1. Geſchäfts- u. Rechenſchaftsbericht für 1934. 2. Bericht des Aufſichtsrates über das ver— floſſene Geſchäftsjahr; Militär- MHrieger-Verein„Hassia“ Den werten Kameraden die traurige Mitteilung, daß unſer guter Kamerad und langjähriges Mitglied Joh. Philipp Kirchner 2. plötzlich in ein beſſeres Jenſeits abge- rufen wurde. Der Verein wird ſtets ein ehrendes Andenken bewahren. Die Beerdigung findet morgen Samstag nachm. 5 Uhr ſtatt. Antreten der Kameraden um ½5 Uhr im Lokal zur Sonne. Es wird um rege Beteiligung gebeten. Der Vereinsführer: Knapp. Nachruf. Plötzlich und unerwartet wurde unſer treues Mitglied Jean Kirchner in die Ewigkeit abgerufen. Die Mitglieder werden gebeten, ſich recht zahlreich an der Beerdigung zu beteiligen. Ehre ſeinem Andenken. Verein für Kath. Kaufleute und Beamte. Dr.Thompsonns Schwan Pulver Schön möbl. Aamer mit oder ohne Kost zu ver⸗ mieten. Von wem, ſagt die Geſch. d. Bl Aſfnnnmmnme rates; Reingewinns; Aufſichtsratsmitglieder; Riehl; wählbar; 6. Verſchiedenes. Tornau Generalverttetung Aich. daa Mannheim Nedkarvorlandstr. 23 (Näuhe Luisenring) Telephon 22443 Riehl 3. Genehmigung der Bilanz für 1934 und Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichts— 4. Beſchlußfaſſung über die Verwendung des 5. Wahl der ausſcheidenden Vorſtands— Es ſcheiden aus vom Vorſtand: Direktor vom Aufſichtsrat: die Herren Schmuck, Alter, Winkenbach und Thomas. Die Ausſcheidenden ſind wieder Die Bilanz liegt 8 Tage für unſere Mit- glieder auf unſerem Büro zur Einſicht offen. Anträge zur Generalverſammlung können von den Genoſſen bis zum 27. März 1935 auf der Geſchäftsſtelle eingereicht werden. Der Vorſtand: Bugert Lorscherstr. 20 und beugen Erkältun- genu. deren ernste folgen vor. Wind und Wetter trotzen Sie mit diesem un- 55: 75 föbertroffenen Mit tauntrt natd. tel. Von Milſiones never onogsR. im Gebrabch. Wo p AK SIB. ee eee Hauf zeigt bereits sämtl. Nodelle 1985. Größte Auswahl vom billigen Volksrad bis zur 4-Zyl.-Luxus- maschine. 30 fabrikneue Ma- schinen am Lager. Unverbindliche Be- sichtigung erbeten. U Guterhaltene ſchwarze Stiefel Größe 39 hat abzugeben. Zu erfragen, in der Geſchäftsſt. briefe Blattes. Fracht⸗ erhältlich im Verlag dieſes 2— Zu haben bei Apoinehe M. 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Betreffend: Aenderung Km 54,0 56,0 und km 56,0 58,0(Fortfall der Fußweg— e 8 2 B Ueberführungen in km 55,9 und km 72,35 und km 56,9 und 35,5). Die Reichsautobahngeſellſchaft hat be— antragt, die Fußwegüberführungen in km 55,9 und 72,55 und km 56,9 und 32,5 der Reichs— autobahn Frankfurt a. M.— Heidelberg, die unter lfd. Nr. 250 und 253 des am 11. Nov. 1933 aufgeſtellten Bauwerksverzeichniſſes auf— geführt ſind, in Wegfall kommen zu laſſen. Die Pläne über dieſe Aenderung liegen in der Zeit vom 20. März bis einſchl. 27. März 35 während den Dienſtſtunden(Wochen- tags von 8— 16 Uhr) in dem Sitzungsſaal des Kreisamts Heppenheim, Zimmer Nr. 17, zur allgemeinen Einſicht offen. Einſprüche gegen das geplante Vorhaben können während dieſer Zeit ſchriftlich bei dem Kreisamt Heppenheim vorgebracht Protokoll erklärt werden. Termin zur landespolizeilichen Prüfung und zwar Verhandlung über die erhobenen Einwendungen, iſt anberaumt auf Freitag, den 29. März 1935, nach⸗ mittags 4,30 Uhr in das Kreisamtsgebäude des Kreisamts Hep— penheim(Sitzungsſaal). oder zu Heppenheim, den 18. März 1935 Heſſiſches Kreisamt: gez.: Nanz. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis und Be— achtung. Viernheim, den 21. März 1935 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Großfeuer in Nidda Ein Arbeitsdienſtmann ködlich verunglückt. Nidda, 22. März. In dem Sägewerk der Firma himmelsbach in Nidda brach ein 11 aus, das an dem großen Lager von elegraphenſtangen und Eiſenbahnſchwellen reiche Nahrung fand. Insgeſamt waren ſieben Feuerwehren, darunter drei Kreis- motorſpritzen aus Gießen, Scholten und Bü⸗ dingen an der Brandſtelle, ſo daß mit vie len Schlauchleitungen die Bekämpfung des Fours nor genommen werden konnte. Bei den Bemühungen, von dem Lager ſo viel wie möglich zu retten, iſt ein ſunger Mann des Arbeitsdienſtlagers Nidda ködlich ver⸗ unglückt. Nach mehrſtündiger Löſcharbeit hatten die Feuerwehren dank außerordentlich umfangreicher Waſſergabe aus der dicht am Brandplatz vorbeiführen— den Nidda die Gewalt der Flammen in der Hauptſache gebrochen. Den Feuerwehren gelang es, die Betriebsanlagen des Werkes und den größeren Teil des Lagerplatzes völlig unverſehrt zu erhalten, ſo daß keine Unterbrechung in der Arbeit einzutreten braucht. Dagegen fielen die im ſüdlichen Abſchnitt des großen Lagerplatzes aufgeſta⸗ pelten Vorräte an fertigen Eiſenbahnſchwel⸗ len und Telegraphenmaſten dem durch ſtaͤrken Südwind enkſachten Flammenmeer zum Opfer. Tauſende von Schwellen und Telegraphenmaſten, die ſämtlich mit Teer getränkt waren und dadurch den Flammen die beſte Nahrung boten, wurdes vernichtet und bildeten zuletzt nur noch eine gewaltige Glutmenge, aus der eine furchtbare Hitze entſtrömte. Die Schwellen und Telegraphen⸗ maſten waren der Reichsbahn bzw. der Reichspoſt bereits übereignet. Der tödlich verunglückte Arbeitsdienſt⸗ mann heißt Bruſius und ſtammte aus Gie⸗ ßzen. Er war mit der Arbeitsdienſtabteilung Nidda zur Hilfe herbeigeeilt und bei dem Beiſeitetragen von Telegraphenmaſten von einem Maſt ſchwer am Kopf getroffen worden, ſo daß er auf dem Transport nach der Gießener Klinik verſtarb. Der Bran d⸗ schaden iſt groß. Das Feuer iit dad en auden. daß an angeſtrengteſter werden im Gaſthaus zum Löwen zu Viernheim A⸗Stämme Eiche J. bis 5. Kl. 538 St. 24 Fm. K⸗Stämme Vuche: 1. bis 4. Kl. 63 St. 33 1 Die Wirtſchaſtswoche Gedruckte Losverzeichniſſe bei unterzeichneter einem Chauſſeegraben, der an dem Lager- platz enklangführt, das krockene Gras abge⸗ braunt wurde und von dort aus die Flam⸗ men unter dem Maſchendraht hindurch auf das Holz übergriffen. Ans Heſſen und Naſſau Verſtärkter Siedlungsbau im Gau Heſſen⸗ Naſſau. Frankfurt a. M., 22. März Im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit im Gau Heſſen— Naſſau ſtellt das Siedlungswerk der Partei einen weſentlichen Faktor dar. Es handelt ſich um Werkſiedlungen. Geplant ſind vorerſt 2000 Siedlungen, von denen ein Teil bereits in Angriff genommen wurde. Weitere 400 Sied⸗ lerſtellen ſind jetzt baureif und werden 3000 Erwerbsloſen Arbeit geben. Weitere Profekte ſind in Vorbereitung. Frankfurt a. M., 22. März.(Schmuck ſachen im Werte von 2000 Mark geſtohlen.) In der Nacht wurde in der Wolfsgangſtraße ein Wohnungseinbruch ver übt. Dem Täter fielen Schmuckſachen im Werte von 2000 Mark in die Hände. Einer in der Feldbergſtraße wohnenden Frau war aus dem Nachtſchränkchen ein Brillant⸗ ring im Werte von 1200 Mark geſtohlen worden. Als Täter konnte ein Mann ermit⸗ telt werden, der in der Wohnung der Beſtoh⸗ lenen Ergänzungsarbeiten ausgeführt hatte. Der Führer dankt für die zahlloſen Treue kundgebungen, die ihm anläßlich der Wie. dereinführunig der allgemeinen Wehrpflicht aus allen Teilen des Reiches zugegangen Das gewaltige Abenteuer- und gzensationsprogramm U. U hafengasse Hr. 4. Ken Taylor Der geheimnisvolle Reiter Heute Abeud Treff- punkt in der Hafengasse 4 ſind. U. J. 5 ten Mannes, Nr. 70 Samstag, den 23. März 1935 —r:!: ͤ V.. ß—P—f——————+++1TTTTrTTTTTTTTTWTWTWWWw 52 Jahrgang Politiſche Wochenbelrachkung. Es iſt das Recht des freien und ehrenhaf— ſich zu verteidigen, wenn er angegriffen wird. Es iſt auch das Recht des freien und ehrenhaften Volkes, ſich im Falle eines Angriffes zur Wehr zu ſetzen. Der Führer und Reichskanzler hat dem deutſchen Polke diefes Recht wiedergegeben, das ihm das Verſailler Zwangsdiktat genommen hatte. Das iſt der Sinn der Wieder- einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutſchland. Nichts anderes. Wir wollen niemanden bedrohen und keinen Eroberungskrieg führen. Wir wollen nur anſere Grenzen ſchützen und— um mii dem ſtellvertretenden engliſchen Premierminiſter Baldwin zu reden— an der Aufrechterhaltung des Friedens auch durch die allgemeine Wehrpflicht mitzuwir⸗ ken, weil nämlich der Wehrloſe am eheſten den Nachbarn anreizt, über ihn herzufallen. So hat die Reichsregierung in ihrem Auf⸗ ruf den Sinn des Wehrpflichtgeſetzes klar— geſtellt. Daß ſie vom deutſchen Volke ver⸗ ſtanden worden iſt, zeigt die begeiſterte Auf— nahme, die das Geſetz überall gefunden hat. Zeigt auch der über alle Maßen herzliche Empfang, der dem Führer und Reichskanz⸗ ler auf ſeiner Reiſe durch Süd⸗ und Süd⸗ weſtdeutſchland bereitet worden iſt. Das deutſche Volk freut ſich über die Wiederein— führung der Wehrpflicht außerdem, weil das Heer eine wertvolle Schule für Körper, Willen und Charakter des jungen Mannes iſt, eine Schule, die durch keine sportliche Betätigung— ſo wünſchenswert, ja nötig auch dieſe iſt— erſetzt werden kann. Wir danken es dem Führer, daß er dem deutſchen Volk durch die allgemeine Wehrpflicht ſeine nationale Ehre wiedergegeben hat. * Das Vorgehen der Reichsregierung hat eine außenpolitiſche Situation geklärt, die nachgerade unerträglich ge— worden war. Im Verſailler Diktat war aus⸗ drücklich geſagt, daß die deutſche Abrüſtung der Beginn einer allgemeinen Abrüſtung ſein ſolle. Aber die Staaten, die dieſes Dik⸗ tat aufgeſetzt hatten, dachten gar nicht da⸗ ran, ihr Versprechen in die Tat umzuſetzen. Im Gegenteil: man redete zwar von Abrü⸗ ſtung, hielt ſeit Jahr und Tag Abrüſtungs— vorkonferenzen und Abrüſtungskonferenzen ab, man zwang auch Deutſchland dazu, die militäriſchen Beſtimmungen von Verſaäilles bis aufs Tüpfelchen zu erfüllen. rüſtete aber gleichzeitig im eigenen Lande auf. Frankreich vor allem hat ſich eine geradezu gigantiſche Rüſtung zugelegt und zu allem Ueberfluß noch Militärbündniſſe abgeſchloſ— ſen— alles für die berühmte„Sicherheit“ des franzöſiſchen Staates. Von der deur⸗ ſchen Sicherheit war freilich nie die Rede. Und ſo ergab ſich das geradezu groteske Bild, daß im Herzen von Europa ein prak⸗ tiſch o gut wie völlig entwaffnetes Land— das Deutſche Reich— lag, daß aber rings um deſſen ausgedehnte Grenzen ſich die Nach⸗ barn bis auf die Zähne bewaffneten. Deutſchland hat demgegenüber immer wie⸗ der ſeine Forderung auf Gleichberechtigung erhoben: es wollte den anderen nichts vor⸗ aus haben, wollte und konnte aber auf die Dauer nicht in der Rolle eines Staates zweiter Klaſſe bleiben. Der deutſche Führer und Reichskanzler hat wiederholt erklärt, daß Deutſchland auch das letzte Maſchinen⸗ gewehr abſchaffe, wenn es die anderen Staaten tun. Wenn aber ſie ihre Rüſtun⸗ gen andauernd verſtärken, wenn ſie ſich ihrerſeits nicht um das im Verſailler Diktat niedergelegte Abrüſtungsverſprechen küm⸗ mern, dann kann man auch Deutſchland nicht zumuten, im Zuſtande der nahezu völ⸗ ligen Wehrloſigkeit zu bleiben. Selbſt ganz kleine Staaten wie Albanien, Litauen, Finn⸗ land uſw haben die allgemeine Wehrpflicht — Deutſchland aber durfte ſie nicht haben. Daß dieſer Zuſtand nicht fortdauern konnte, war ſelbſtverſtändlich. Er war ſchon deshalb nicht aufrechtzuerhalten, weil Frankreich und England das Deutſche Reich zur Teil⸗ nahme an internationalen Verträgen einge⸗ laden hatten, die nur zwiſchen gleichberech⸗ tigten Partnern abgeſchloſſen werden konn⸗ ten. Man hat über dieſe Gleichberechtigung ** — lich wie über die Abrüſtung— auch Der innere Ausbau des Neitches ring vor dem preußischen Staatsrat— Die künftigen Aufgaben— Wirtſchaftlisze und kulturpolitiſche Hauptrichtlinien Berlin. 22. März. Anläßlich der zweijährigen Wiederkehr des Staatsaktes von Potsdam hatte Mini— ſterpräſident General Göring den Preu ßiſchen Staatsrat zu einer Arbeitstagung im Preußenhauſe einberufen. Er eröffnete die Tagung mit einer längeren Anſprache. Ueber den alles beherrſchenden Eindruck der letzten Tage, ſo führte der Miniſterprä— ſident u. a. aus, wollen wir nicht vergeſſen, welche Fortſchritte ſeit dem Staatsakt in Potsdam vor zwei Jahren auch der Aufbau des Reiches nach innen gemacht hat: Die Einheit des politiſchen Wil— lens iſt feſt begründet und gegen jeden An— griff geſichert worden. Die alleinige Geltung der Reichsgewalt iſt durch immer neue Maß— nahmen vertieft worden. Die Einheit des Staatsapparates wird— vielfach nach preu— ßiſchem Vorbild— von Monat zu Monat verſtärkt. Die Gleichrichtung von Partei und Staat hat ſichtbare Fortſchritte gemacht. Miniſterpräſident Göring zog an Hand von Beiſpielen Parallelen zu der Zeit des Wiederaufſtieges Preußens nach dem Frie⸗ den von Tilſit und erwähnte als Beiſpiel die deutſche Gemeindeordnung. „Alle Aufgaben“, ſo fuhr der Miniſterprä— ſident fort,„die zur Durchführung des Reichsneubaues zu erfüllen waren. konnten unter der ſtarken Hand des Führers nur deshalb in verhältnismäßig kurzer Zeit be— wältigt werden, weil für ihre Durchführung, der Schwung der in der NSDA p zu⸗ ſammengeballlen Energien zur Verfügung ſtand. An dieſer Arbeit hat auch die Beamtenſchaft— nach der notwen— digen Reinigung von unzuverläſſigen und indifferenten Elementen— einen weſent— lichen Anteil. Die völlige Erneuerung des Beamtentums war nur deshalb möglich, weil bewährte alte Kämpfer der Partei in verantwortliche Stellen des Staatsdienſtes einrückten.“ Neben dem Schutz des Reiches nach außen und Einrichtung und Ausbau des Reichsge— bäudes nach innen ſtehen aber noch andere Aufgaben, die erfüllt werden müſſen. Unter ihnen wachſen zwei zu immer größerer Wichtigkeit heraus: 1. Die Sicherung der wirtſchaftlichen Belange des Reiches auch für die Zukunft und damit die Sicherung von Brot und Arbeit für alle Volksgenoſſen. 2. Die Fortführung. und Vertiefung der Erziehung des deutſchen Menſchen. Der neue Staat muß von der Wirt— nationale ſchaft verlangen, daß ſie ihre ſchon ſeit Jahren diskutiert, ohne daß ir⸗ gend ein poſitives Ergebnis dabei erzielt worden wäre. Durch die entſchloſſene Tat der Reichsregierung haben wir dieſen frucht⸗ loſen Debatten ein Ende geſetzt. Deutſch⸗ land hat jetzt Gleichberechtigung, iſt in der Lage und bereit, auf dieſem Boden mit den übrigen Großmächten über jeden Vorſchlag zur Garantierung des europäiſchen Frie— dens zu verhandeln. 5 Daß der deutſche Schritt im Ausland be- trächtliches Aufſehen erregen werde, war zu erwarten. Auch daß ſich die Pariſer Preſſe beſonders aufgeregt benehmen werde, iſt nicht verwunderlich. Weit ruhiger wurde die neue Lage in England betrachtet. London hat auch deutlich abgewinkt, als Paris einen gemeinſamen franzöſiſch-eng⸗ liſch⸗italieniſchen Proteſtſchritt in Berlin an⸗ regte. Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon wird am morgigen Sonntag zu ſeinen längſt geplanten Beſpre⸗ chungen mit der Reichsregierung in Berlin eintreffen, obwohl Paris ſehr gerne eine Abſage dieſes Beſuches geſehen hätte. Zwar hat England— ebenſo wie nachher Frank- reich und Italien— in Berlin eine diplo⸗ matiſche Proteſtnote überreichen laſſen, aber London urteilt viel nüchterner als Paris. Pflicht erfüllt. Dazu gehört unter den gege— benen Verhältniſſen vor allem auch eine möglichſt rege Betätigung im Export. Auch auf der Arbeitnehmerſeite muß dafür geſorgt werden, daß ſich im Zei— chen einer Sonderkonjunktur keine unerfreu— lichen Erſcheinungen entwickeln. Die allge— meine Hebung des Lebensſtandards des Vol— kes iſt und bleibt das Ziel nationalſozialiſti— ſcher Wirtſchaftspolitik. Können wir heute die berechtigten Anſprüche der Arbeiterſchaft noch nicht erfüllen, können wir insbeſondere zurzeit an Lohnerhöhungen noch nicht her— angehen, ſo werden wir beſonders darauf bedacht ſein müſſen, der Arbeiterſchaft im übrigen alle mögliche Fürſorge angedeihen zu laſſen. Dem Nationalſozialismus wird der ſoziale Ausgleich auf die Dauer nur gelingen, wenn er es verſteht, durch ſoziale Leiftungen und Tuten ſo⸗ ziale Spannungen zu befeiligen une zu verhindern. Wie grundfätzlich anders wir zur Rul— turpolitik ſtehen als die vergangene Zeit, wird der Reichsminiſter Ruſt im ein— zelnen darlegen Es iſt ſchon mehrfach aus— geſprochen worden, muß aber immer wieder betont werden, daß für uns der Menſch in ſeiner Ganzheit im Mittelpunkt der Erzie— hungsarbeit ſteht und daß wir nicht wie die ſchwächlichen Bildungsfanatiker der Ver— gangenheit Körper und Charakter von der Schulung ausſchließen können. Im Anſchluß an die Ausführungen des Miniſterpräſidenten Göring ſprach Reichs— miniſter Rüſt über die Grundzüge der na— tionalſozialiſtiſchen Erziehung und Bildung und Reichsbankpräſident Schacht über grundſätzliche Fragen der Wirtſchaftspolitik. Für den Aufbau der Wehrmacht Opferbereitſchaft in allen Kreiſen des deutſchen Volles Berlin, 23. März. Der Reichswehrminiſter gibt bekannt: Aus allen Kreiſen des deukſchen Volkes gehen käglich beim Reichswehrminiſterium Geldſpenden und Ankündigungen von Geldſpenden ein, die als Beikrag zum Auf⸗ bau der Wehrmacht beſtimmt ſind. Meinen herzlichen Dank für all die Beweiſe einer großen Opferbereitſchaft verbinde ich mik der Bitte, zugeſagte und künftige Beiträge die⸗ ſer Ark einzuzahlen auf das Konto „Wehrdank“ bei der Deutlſchen Bank⸗ und Dis konkogeſellſchaft, Stadtzenkra⸗ le, Abkeilung A, Berlin W S, Mauerftraße 26-27. Einzahlungen auf dieſes Konto nimmt auch jede Filiale der Deutſchen Bank— und Diskontogeſellſchaft im Reich an. Da— mit iſt gewährleiſtet, daß alle Spenden ohne Zeitverluſt ihrer Beſtimmung zugeführt werden. 8 Die befreiende Tat Die Soldaten der alten Armee begrüßen die Wehrpflicht. Berlin. 22. März. Der Bundesführer des Kyffhäuſerbundes, Oberſt a. D. Reinhard, gewährte einem Es gibt ſogar angeſehene Politiker, die das deutſche Vorgehen für durchaus richtig er— klären.„Die Mitunterzeichner des Verſail— ler Vertrags haben kein moraliſches Recht, die Teile des Vertrages durchzuſetzen, die ſie ſelbſt in flagranter und herausfordernder Weiſe gebrochen haben.“ Es iſt der frühere engliſche Miniſterpräſident Lloyd George, der das ſagt, einer der Mitverantwortlichen jenes Diktats. Lloyd George gehört aber auch zu den ganz wenigen Männern von Verſailles, die ſich ſeit einer Reihe von Jah— ren praktiſch für die Reviſion eingeſetzt ha— ben. Es darf angenommen werben. daß die Berliner Beſprechungen mit Miniſter Bald— win, die von deutſcher Seite in völliger Offenheit und Aufrichtigkeit geführt wer— den, die engliſche Regierung von den laute— ren Abſichten Deutſchlands überzeugen und daß ſie infolgedeſſen den Zweck erfüllen, dem ſie nach deutſcher und engliſcher Ab⸗ ſicht dienen ſollen, nämlich der Sicherung des europäiſchen Friedens. Die franzöſtſche Regierung hat ſich zwar trotz des aufgeregten Getues der Pariſer Preſſe zu keinen ei Unbeſonnenheit hinreißen laſſen, aber Miniſterpräſident Flandin hat im Senat, dem Oberhaus des franzöſiſchen Parlaments, Töne angeſchla⸗ Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros eine Unterredung, in der der Führer von über drei Millionen ehemaliger Soldaten der alten Wehrmacht ſeine Freude über die Wiederherſtellung der allgemeinen Wehr— pflicht zum Ausdruck brachte. Oberſt Rein⸗ hard erklärte u. a., die Verkündung des Ge— ſetzes am Vorabend des Heldengedenktages ſei ſoldatiſch geſehen die größte Tat des Füh— rers geweſen, da gerade die Soldaten des Weltkrieges in beſonderem Maße unker der völligen Wehrloſigkeit Deutſchlands gelitten hätten Dabei dürfe man aber die Begeiſte— rung der alten Soldaten über die befreiende Tat des Führers nicht mit der Stimmung von 1914 verwechſeln, da die Weltkriegsſol— daten die Schrecken des Krieges zur Genüge kennengelernt hätten und nicht daran däch— ten, in der allgemeinen Wehrpflicht ein Mit⸗ tel zum Kriege zu ſehen. Die alten Waffen— träger der Nation ſähen ihre Aufgabe dar— in, den Wehrwillen unſeres Volkes, vor allem auch der Jugend zu ſtärken. Zum Schluß ſprach Oberſt Reinhard die Ueberzeugung aus, daß die Frontſoldaten des Weltkrieges, die den Krieg auf der an— deren Seite mitgemacht haben, für die Wie— derherſtellung der ſoldatiſchen Ehre in den vollſtes Verſtändnis haben wür— en. gen, wie wir ſie ſeit den Tagen Poincares Deutſchland gegenüber nicht mehr gehöri haben. Hat Herr Flandin ſo geredet aus in— nerpolitiſchen Gründen, oder aus Aerger darüber, das Frankreich aus London, wie wir oben geſehen haben, eine kalte Duſche bezogen hat? Wir brauchen uns den Kopf darüber nicht zu zerbrechen. Jedenfalls ſteht feſt, daß der Beſchluß der franzöſiſchen Re⸗ gierung, die Angelegenheit bor den Völker— bund zu bringen, in England erneut ver⸗ ſchnupft hat. Was ſoll der Genfer Bund auch in dieſer Sache tun? Er hat in allen politiſchen Konflikten, mit denen er bis jetzt befaßt wurde, immer nur gezeigt, daß er zu poſitiven Leiſtungen unfähig iſt. Und ge— rade die Anhänger der Völkerbundsides ſoll⸗ ten ſich davor hüten, den Bund mit Dingen zu befaſſen, die geeignet ſind, ihn in neue Blamagen zu führen. Deshalb iſt die eng— liſche Preſſe auch entſetzt über das franzöſi⸗ ſche Vorgehen, das nur zu einem Mißerfolg führen kann. Deutſchland jedenfalls wird ſich auch durch den franzöſiſchen Appell an den Völkerbund nicht davon abhalten laſſen, ſeinen Weg weiter zu gehen. An der Eig— ſicht und am guten Willen der anderen wird es liegen, ob ſie ſich auf die neue Baſis ſtel⸗ len wollen. 1 Lokale Nachrichten Sonntagsgedanken Gott, dem Herrn und Schöpfer der Welt, iſt weſenhaft die Güte eigen. Darum dür⸗ fen wir ihm mit ganzem Herzen vertrauen. Gott iſt unſer Vater. Wir ſind ſeine Kinder Er will unſer Beſtes. Er weiß alles für uns zum Guten zu lenken. Wir ſollen Gott Vater vertrauensvoll bitten: erlöſe uns von dem Uebel!„Meine Augen, Herr, ſind darum auf dich gerichtet, daß du vor Schlingen mir die Füße bewahreſt.“ Wir ſollen aber darum nicht nur londern uns darum auch ſorgen. Der Heiland ſagt: Wenn der Starke bewaffnet ſeinen Hof bewacht, ſo iſt alles ſicher. Wenn aber ein Särkerer als er über ihn kommt, ſo nimmt er ihm ſeine ganze Waffenrüſtung, auf welche jener ſich verließ, und bringt deſ⸗ ſen Habe auseinander. Wir müſſen wach⸗ ſam ſein, um nicht in die Schlingen des Teufels zu fallen. Darum brauchen wir einen Bundesgenoſ— ſen. Darum brauchen wir jemand, der ſtär⸗ ker iſt als wir ſelbſt und ſtärker als der Teu⸗ fel. Wir ein Kämpfen und unſerem Ringen den Gottesſohn Wer nicht mit mir iſt, der iſt wider mich. Wer nicht mit mir ſammelt, der ſtreut auseinander. Wir brauchen engſten Anſchluß an Chriſtus, der Macht hat über alle böſen Geiſter. Chriſtus iſt das Licht der Welt. Er iſt Gott von Gott, Licht vom Lichte, ſagt der heilige Johannes. Er iſt das Licht unſerer Seele. Das Licht, das uns leuchtet und das uns vor Irrtum und Irrweg bewahrt. * beten, * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht Herr Dr. med. Günther den ärztlichen Sonntags dienſt. Kirchliches. Auf der Durchreiſe zum Beſuch des erkrankten Mainzer Biſchofs be— ſuchte der Biſchof von Trier, Dr. Bornewaſſer, Mainz, und las in der Kapelle des Caritas— hauſes die Meſſe. * Schuhmacher-Innung. die Schuh⸗ macher-Innung des Kreiſes Heppenheim hält am Montag, den 8. April nachmittags 1.30 Uhr in Weinheim im Gaſthaus„zum grünen Baum“ ihre diesjährige Hauptverſammlung ab. Die Innungsmitglieder ſind gehalten, die Verſammlung vollzählig und pünktlich zu be— ſuchen. Die Tagesordnung umfaßt 8 Punkte u. a. auch Ueberreichung der Geſellenbriefe. Vom Malerhandwerk. Die Reichs⸗ tagung des deutſchen Malerhandwerks findet am 18. und 19. Juni in Köln ſtatt. Gleich— zeitig wird in einer großen Fachausſtellung das geſamte Arbeitsgebiet des deutſchen Malerhandwerks behandelt. *Der Plan über die Herſtellung einer oberirdiſchen Fernſprechlinie an dem Kreuzweg, lieg, gemäß einer Mitteilung des Telegraphen— bauamtes Darmſtadt, bei dem Poſtamt in Viernheim(Heſſen) auf die Dauer von vier Wochen aus. * Zahlungen von Fernſprechge— bühren. Nach den Beſtimmungen der Fern— ſprechordnung muß der Teilnehmer die fäl— ligen Gebühren nach Aufforderung zur Zah— lung im allgemeinen binnen einer Woche vom Abſendetag der Rechnung an gerechnet entrichten. Es empfiehlt ſich daher, den auf der Fernſprechordnung vermerkten letzten Zahl— tag genau zu beachten. Größere Friſtüberſchrei— tungen ziehen Sperre des Anſchluſſes nach ſich. Gebühr 2 RM. Begründeten Anträgen auf Stundung für kurze Zeit oder auf Zu— laſſung von Teilbeträgen kann ausnahms— weiſe entſprochen werden, wenn dadurch die Forderung der Deutſchen Reichspoſt nicht ge— fährdet wird und wenn der Teilnehmer ſich bereit erklärt außer den Zinſen für den An- trag eine Stundungsgebühr von 0.50 RM. zu entrichten. Ganz Uiernheim sſeht sich das grandiose Filmwerk an: „Ieh für dieh— du für mich“ Ein lebenswahrer Film. Wie in der Bruſt des Alltagsmenſchen das Gute und Böſe hart nebeneinander wohnen, ſo ſtellt auch er uns ſeine jungen Menſchen in ihren Leiden— ſchaften und Regungen dar. Und das iſt die Fabel des Films: Hanne, ein Dienſtmädchen aus verarmten kleinbürgerlichen Kreiſen, liebt den Studenten Werner Kramer, der verbittert und untätig ſeinem in der Inflation verlo⸗ renen väterlichen Vermögen nachtrauert. Sie dagegen will das Leben meiſtern, und als ſie ihre Stelle in der Stadt verliert, geht ſie entſchloſſen in das Frauenarbeitsdienſtlager bei einer Siedlung in Oſtdeuſchland. Hier ge— winnt ſie bald das Herz eines ehemaligen Reichswehrmannes Chriſtian Buſch, der ſie gern zu ſeiner Frau haben möchte. Zwiſchen ihm und dem halbverhungerten nachgetippelten Werner kommt es während eines Tanzabends einer leichten Gehirnerſchütterung ziellos in der Nacht umher, verſinkt im Moor und— wollen Sie die Löſung dieſes und auch der anderen ganz wundervoll geſchauten Konflikte ſehen, dann verſäumen Sie nicht den Film „Ich für dich— du für mich“ im Central⸗ Fülm-Palaſt— 26. bis 28. März. m Herz⸗ u. Gefäßkrankheiten Immer noch ſterben die meiſten Menſchen an Herz- und Gefäßkrankheiten und es ſcheint, als ob das Tempo unſerer Zeit immer mehr und mehr Anforderungen gerade an dieſes Syſtem des Körpers ſtelle. Gerade hier muß der Körper, der immer wieder ausgleichend mit ſeinen in ihm ſchlummernden Kräften wirkt, verſuchen, die Störungen wieder wett⸗ zumachen. Nicht immer hat er aber eine glückliche Hand. So z. B. wenn im ſpäteren Alter geſchädigte Gefäßwandungen durch Ab— lagerung von Kochſalzen verſtärkt werden ſol⸗ len! Gewiß halten dieſe Gefäßwandungen wieder, aber ſie ſind ſtarr, ſpröde und damit brüchig geworden. Auch der Verkalkte kann 100 Jahre alt werden, wenn er nur vorſichtig genug lebt. Bei größeren Beanſpruchungen hingegen können dann an beſonders gefährdeten Stellen dieſe Gefäßwandungen durchbrechen, ein Vorgang, den wir als Schlaganfall bezeich— nen und der, falls er ſich in einem lebenswich— — tigen Organ vollzieht, zum Tode führen kann. Einheitliche Lehrverträge und Lehrlingsrollen im Rhein⸗ Mainiſchen Wirtſchaftsgebiet. Für alle Kaufmannslehrlinge ſowie für die Facharbeiterlehrlinge in der Metallverarbeitenden Induſtrie liegen nunmehr zwei einheitliche Lehrvertrags— muſter vor. Im geſamten Rhein-Mainiſchen Wirtſchaftsgebiet können für den Abſchluß neuer Lehrverhältniſſe in dieſen Berufen nur noch dieſe Lehrvertragsmuſter zugrunde gelegt werden. Alle in der Zeit vom 1. Oktober 1934 bis heute abgeſchloſſenen Lehrverträge dieſer Berufsgruppen ſind ebenfalls auf die neuen Vertragsmuſter umzuſtellen. Mit dieſen Lehrverträgen wird für dieſe Berufsgruppen zugleich bei den 13 Induſtrie- und Handelskam⸗ mern unſeres Wirtſchaftsgebietes die Lehr— lingsrolle eingeführt. Die unterſchriebe— nen Lehrverträge ſind danach vom Lehr- herrn in 2⸗facher Ausfertigung bei der zu— ſtändigen Induſtrie- und Handelskammer zum Eintragen in die Lehrlings- rolle vorzulegen. Nach den Beſtim⸗ mungen der Lehrverträge können Lehrlinge, die nicht in die Lehrlingsrolle eingetragen wurden, in Zukunft nicht mehr zur Gehilfen— und Geſellenprüfung zugelaſſen werden. Wir bitten daher darauf zu achten, daß alle Lehr— verträge ab 1. 10. 1934 zur Eintragung in die Lehrlingsrolle vorgelegt werden! Die neuen Vordrucke ſind bei jedem Pa— pier- und Schreibwarenhändler zu haben. Um eine raſche Erfaſſung aller Lehrlinge in den Lehrlingsrollen zu ermöglichen, werden die Vordrucke im erſten Jahre auch von den Induſtrie- und Handelskammern ausgegeben. Unter den Lehrvertrag für den Kauf- mannsberuf fallen alle Lehrverhältniſſe, die in den Wirtſchaftsgruppen: Großhandel, Einhelhandel, Industrie, Banken- und Spar⸗ kaſſen, Verſicherungs- und Verkehrsgewerbe abgeſchloſſen werden. Unter den Lehrvertrag für die Metallverarbeitende Induſtrie fallen die Facharbeiterlehrverhältniſſe in der Haupt⸗ gruppe 2(Maſchinenbau, Elektrotechnik, Optik und Feinmechanik) und Hauptgruppe 3 der deutſchen Wirtſchaft(Eiſen, Blech und Me- tallwaren). Dieſe beiden Lehrverträge wurden bereits im Herbſt vorigen Jahres vom Hauptausſchuß für Berufserziehung im Einvernehmen mit der Deutſchen Arbeitsfront, den Wirtſchaftsgrup⸗ pen, den Induſtrie- und Handelskammern und der Gebietsführung der Hitler-Jugend geſchaf— fen. Sie ſtehen nicht im Gegenſatz zu den bereits in der Preſſe beſprochenen Reichs⸗ muſtern für Lehrverträge. Alle weſentlichen Beſtimmungen der Reichsmuſter ſind in den beiden Verträgen enthalten. Mit dieſen beiden Verträgen wird in unſerem Wirtſchaftsgebiet vielmehr aufgrund der eineinhalbjährigen Vor⸗ arbeit des Hauptausſchuſſes für Berufser⸗ ziehung praktiſch mit einer grundlegenden Er— neuerungsarbeit der Berufserziehung vom Lehrlingsweſen her begonnen. Weitere auf dieſen Verträgen aufbauende Maßnahmen wer⸗ den von der Abteilung des Berufsgruppenam⸗ tes der Deutſchen Arbeitsfront, Gau Heſſen⸗ Naſſau(Sitz beim Rhein-Mainiſchen Indu⸗ ſtrie- und Handelstag) demnächſt bekanntge⸗ geben. Die Erfahrungen mit dieſen Verträgen werden nutzbar gemacht für eine nationalſo⸗ zialiſtiſche Geſtaltung des geſamten 1 0 lingsweſen und dienen letztlich der praktiſchen Einiges zum Tabakanbau Der Tabak iſt bei uns heimiſch vor allem in der Pfalz und in Baden. Er wurde jedoch von vertriebenen Hugenotten und Pfälzern auch nach öſtlichen Gegenden unſeres Vater⸗ landes gebracht, ſo in die Oderniederungen der Uckermark und was vielfach unbekannt iſt, in die Weichſel- und ſogar die Memelniederung nach Oſtpreußen. Der Anbau des Tabaks iſt ganz ausge⸗ ſprochen auf Qualität abzuſtellen. Von großer Bedeutung iſt der Boden für die Beſchaffen⸗ heit der erzeugten Ware. Schwere Böden bringen häufig einen kräftigen Tabak, leichtere erzeugen hellere Ware, die ſich als Schneidegut vorzüglich eignet. Leichte humoſe Niederungsböden ſind am geeignetſten für den Tabakbau. Der Grund⸗ waſſerſtand darf zwar nicht zu hoch ſein, da der Tabak hiergegen empfindlich iſt. An⸗ dererſeits muß eine reichliche Waſſerverſor⸗ gung ſichergeſtellt werden, da die große Blatt⸗ oberfläche des Tabaks eine ſehr hohe Ver⸗ dunſtung herbeiführt. Aus dieſem Grunde iſt eine kräftige Humusverſorgung notwendig, wo⸗ zu hohe Stalldunggaben(200250 Ztr. je Morgen) gegeben werden müſſen. Der Stall- dung erhöht die waſſerhaltende Kraft des Bodens und liefert einen Teil der in großen Mengen benötigten Pflanzennährſtoffe. Es iſt jedoch nicht einerlei, wann der Stalldung ge— geben wird. Der Stalldung darf zu Tabak nur im Herbſt oder Winter untergepflügt wer⸗ den, um Gelegenheit zu geben das in Miſt ent⸗ haltene Chlor auszuwaſchen, was bei ſpäter Frühjahrsgabe nicht mehr möglich iſt. Gegen Chlor iſt der Tabak aber nun einmal außer⸗ ordentlich empfindlich. Wenn Tabak viel Chlor aufnimmt, dann leidet vor allem die Glimm— fähigkeit der fertigen Ware. Aus dieſem Grun⸗ de darf auch keine Latrine und keine Jauche angewandt werden, da dieſe auch viel Chlor enthalten. Neben der Stalldüngung iſt eine künſtliche Düngung faſt immer notwendig. Tabak benötigt viel Stickſtoff, ſehr viel Kali und normale Phosphorſäuregaben, wobei ein⸗ ſeitige Düngungen ſtreng zu vermeiden ſind. Als Stickſtoff kommt hauptſächlich Harnſtoff in Mengen von 60120 kg/ ha oder 150 300 kg/ha Kalkſtickſtoff in Frage. Je mehr Stickſtoff gegeben wird, wodurch der Blätter— ertrag ſehr geſteigert wird, um ſo mehr muß auch an Phosphorſäure und Kali gegeben werden. Die kurze Vegetationszeit des Tabaks von 100120 Tagen gebietet die Anwen⸗ dung von leichtlöslicher Phosphorſäure. 200 300 kg/ha Superphosphat ſind geeignete Ga- ben. Der Kalibedarf iſt außerordentlich hoch. Es darf jedoch wegen des Chlorgehalts auf keinen Fall Kainit oder 40% Kaliſalz an⸗ gewandt werden. Es kommt nur das ſchwefel— ſaure Kali in Frage, welches je nach der Höhe der Stickſtoffdüngung in Mengen von 400600 kg/ha verabreicht wird. Eine richtige Düngung mit leichtaufnehm⸗ baren Nährſtoffen iſt neben der ſachgemäßen Bodenbearbeitung und Pflege eine weſentliche Vorausſetzung zur Erzielung einer guten Tabaksgqualität. J. Ojernheimer Tonfilmschau Das grandioſe Ufa⸗Großfilmwerk „Die Inſel“ oder Der Fall der Hauptmann Riſt Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt Eine neue, hochintereſſante Welt erſchließt ſich den ſonſt Lunbefugten“ Blicken des Pub⸗ likums: eine Botſchaft öffnet die Türen der Arbeits⸗ und Geſellſchaftsräume und macht den Zuſchauer mit den verantwortungsſchweren Aufgaben der Männer vertraut, die ihr Vater⸗ land in der Welt zu vertreten haben. Eine Schilderung packender, erſchütternder und be⸗ glückender Geſchehniſſe: die hohe, verantwor⸗ tungsſchwere Kunſt der Diplomatie, die bru⸗ tale Gemeinheit der Intrige, der Verletzung der ungeſchriebenen Geſetze der Ehre, das Glück der großen Liebe. In dieſem ſeltenen Milieu begegnet man dem ebenſo ſeltenen Liebespaar Brigitte Helm und Willy Fritſch— Grund genug ſich dieſen großen, kultivierten, ereignisreichen Film an⸗ zuſehen! Mit noch ganz hervorragenden Dar—⸗ ſtellern und einem ungewöhnlichen Schau— platz: Sitz der Diplomatie eines Staates auf fremden Boden. Glitzernde Oberwelt und dunkle Unterwelt. Feſtlich ſtrahlende Botſchaft und fragwürdiges Nachtlokal— Frack, große Abendtoilette und Matroſenbluſe, Sweater— dezente Tanzmuſik und lärmender Schlagerge— ſang ſaubere Atmosphäre und dunſtige, „dicke“ Luft... Polizei! a Zwei Welten und in ihnen Ereigniſſe und erte die den Atem rauben! zu einer heftigen Rauferei. Werner rennt mit Vorbereitung des Berufsausbildungsgeſetzes. in großer Beſue Film ist deulſche Filmfreunden aufs e werden geiſtert ſein. Schöne L 61 ſchöne Landſchaften, dazu die ſpannende Hand. lung iſt für jeden einige genußreiche Stunden. Gottesdienst⸗ Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 3. Faſtenſonntag Apoſtelkirche: 6,30 Uhr: 1. hl. Meſſe. 8 Uhr: 2. hl. Meſſe. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 1.30 Uhr; Chriſtenlehre für die Jungfrauen Austeilung der Chriſtenlehr⸗Geſchenke. 2 Uhr: Andacht, darauf Verſammlung der Jungfrauenkongregation. i Abends 8 Uhr: Faſtenpredigt. Marienkirche: 8.30 Uhr: hl. Meſſe 10,30 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: 6.45 Uhr beſt. Engel⸗Amt für Phil. Knapp, Knapp und Angehörige. Brigitta u. d. hl. Antonius. 2. Kinder Anna Maria und gef. Krieger Jakob, Großeltern und Angehörige. Dienstag: 6.45 und 7.15 Uhr 1. und 2. Seelenamt für Franz Hofmann 5. Mittwoch: 6.45 Uhr beſt. Amt für Eliſ. Merkel geb. Diehl und Tochter Magd. 7.15 Uhr 3. Seelenamt für Franz Hof mann 5. Donnerstag: 6.45 und 7.15 Uhr 1. und 2. Seelenamt für Joh. Phil. Kirchner. Freitag: 6.45 Uhr 3. Seelenamt für Joh. Phil. Kirchner. 6.45 Uhr geſt. hl. Meſſe für Gg. Babylon, Ehefrau Eva geb. Werle. 7.15 Uhr beſt. Amt für Kath. Niebler geb. Heckmann. Samstag:. 6.45 Uhr beſt. Amt für Michael Hoock 12, Ehefrau Sofie geb. Seib, led. verſt. Tochter Anna beid. Großeltern und Angehörige. 6.45 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nik. Renz und Fam. Wilhelm Roos. 7.15 Uhr Requiem für die in Mainz verſt. Kath. Grölls geb. Englert. Montag und Mittwoch bei den Engl. Fräulein, Dienstag und Donnerstag bei den barmherzigen Schweſtern um 6.45 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag in der Marien— kirche um 6.45 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten halten ihre Oſterkommunion alle Jünglinge. Alle, die nicht auswärts be⸗ ſchäftigt ſind, werden gebeten, die Zeit von 47 Uhr zu benützen. Zugleich empfangen ihre Oſterkommunion die Schüler der Herrn Lehrer Schmuck, Devies, Schäfer, der Frl. Koob und Ries. Die Mädchen beichten Frei— tag 5 Uhr, die Knaben Samstag um 2 Uhr. Die Kollekte morgen während des Gottes⸗ dienſtes iſt für die Erſtkommunikanten. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 24. März 1935 Oculi 10 Uhr Gottesdienſt (Text: Matth. 10, 1720; Lieder: 278, 271, 295) 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 25. März Abends 8 Uhr: Kirchenchor Dienstag, den 26. März Abends 8 Uhr: Frauenabend Mittwoch, den 27. März abends 8 Uhr: Vierte Paſſionsandacht. Anſchließend Mädchenkreis. Donnerstag, den 28. März Abends 8 Uhr: Kirchenchor Uiernheſmer Sport Amicitia Viernheim 1.— VfR. Mannheim. Zwei Meiſtermannſchaften treffen morgen auf dem Waldſportplatz aufeinander. Der Meiſter der 1. Spielklaſſe VfR. Mannheim gegen den Meiſter der 2. Spielklaſſe Amicitia Viernheim. Dieſes Spiel wird ſicherlich alle Sportfreunde von Viernheim und Umgebung . Es wird eine Kraftprobe für die Grünen ſein, vor den beginnenden Auf⸗ ſtiegsſpielen. Sie werden hier zu beweiſen haben, ob ihr Können auch in der erſten Spielklaſſe Stand hält. Wir ſind überzeugt davon und erwarten morgen auf dem Wald⸗ Kein Sport⸗ Ueberall hat dieſes e vn größten krfog ſo daß duch in Bernheim id dh einen raſſigen Fu nd 2 Mi Preußi In der Apoſtelkirche an Werktagen! Ehefrau Anna Maria geb. Faltermann, Eltern, Schwieg.⸗Eltern, Enkel Gg. Jak. 6.45 Uhr geſt. hl. Meſſe zu Ehren der hl. 115 1 1.15 Uhr beſt. Engelamt für Joh. Niebler 1 Ir a niſterpräſident Göring hielt vor dem ſchen Staatsrat eine längere An⸗ ſprache; anſchließend ſprachen Reichsminiſter Ruft und Reichsbankpräſident Schacht. Wie der Reichswehrminiſter bekanntgibt, gehen aus allen Kreiſen des Volkes Spenden zum Aufbau der Wehrmacht ein: mit ſeinem Dank ſpricht der Miniſter die Bitte aus, der⸗ artige Snenden auf das Kont Wehrdank bei der Ae Bank- und Disconto-Ge⸗ chaft einzuzahlen. 135 e Heekesausſchuß der franzöſiſchen Kammer ſtellte Kriegsminiſter General Maurin phantaſtiſche Behauptungen über die deutſchen Rüſtungen auf. Die franzöſiſche Kammer hat gegen 9 Stimmen die römiſchen Abkommen ratifi⸗ ziert; in der Ausſprache hielt Franklin Bouillon eine Hetzrede gegen Deutſchland, während Außeniniſter Laval ſich ſehr maß- voll äußerte. 1 0 f Bei Wien ereignete ſich ein umfangreicher Erdgasausbruch, der eine große Bohranlage zum Teil zerſtörte. Der englische Veſuch Eine Aeußerung des Keichsaußenminiſters. Berlin. 23. März. Der Reichsminiſter des Aeußern Freiherr von Neurath hat ſich zu dem bevorſtehenden Beſuch der engliſchen Regierungsvertreter dem Vertreter einer amerikaniſchen Nach- richtenagentur wie folgt geäußert: Die Reichsregierung ſieht dem Beſuch der engliſchen Regierungsvertreter mit Intereſſe und Befriedigung entgegen. Angeſichts der Entwicklung der letzten Tage kann eine offene deutſch-engliſche Ausſprache nur nutz⸗ bringend ſein, und zwar für alle europäiſchen Staaten. Wenn erſt einmal das volle Ver— ſtändnis für unſere Gleichberechtigung durchgedrungen iſt, dann ſollte es nicht ſchwer fallen, die Dinge ein gutes Stück vor— wärts zu bringen. Ratstagung Anfang April Genf, 23. März. Das Völkerbundsſekretariat gibt folgen⸗ des bekannt: Der ausübende Präſident des Völkerbundsrates Dr. T. R. Aras(Türkei) hat beſchloſſen daß der Völkerbundsrat im Laufe der erſten Aprilwoche zu einer gußer⸗ ordentlichen Tagung zuſammentreffen ſoll, um den Antrag der franzöſiſchen Reuterung zu prüfen. der Führer in Wiesbaden Wiesbaden, 23. März. Auch am Freitag verweilte der Führer längere Zeit im Kurgarten. Darauf ſchloß ſich eine Fahrt auf die Platte an, von der aus ſich bei dem hellen Sonnenſchein ein wundervoller Ausblick über die Bäderſtadt und ihre romantiſche Umgebung bot. Unter Führung des Kreisleiters Bürgermeiſter Piekarſki und des Kurdirektors Freiherrn von Wechmar wurde ſchließlich noch der Kochbrunnen, deſſen Waſſer der Führer loſtete, beſichtigt. Am Abend wohnte der Führer einer Vorſtellung der Aida⸗Auffüh⸗ rung im Staatstheater bei. Wiederum wur- den dem Führer, überall wo er ſich zeigte, begeiſterte Huldigungen gebracht. Das polniſche Vollmachlgeſetz. Warſchau, 23. März. In der Seimſitzung würde mit den Stimmen des ing hklockes gegen die Stimmen der Oppoſition das Vollmachtgeſetz angenommen. das nach Schluß det Seſmſeſſion den Präſidenten ermächtigt, Verordnungen mit Geſetzeskraft zu erlaſſen. An der Vahre Duisbergs Die Beiſetzungsfeier. i Ceverkuſen, 23. März. Unter ſtarker Anteilnahme aller Kreiſe wurde der Vorſitzende des Aufſichts⸗ und Verwaltungsrates der JG. Farbeninduſtrie, Geheimrat Duisberg, zur letzten Ruhe bei⸗ geſetzt Von den Häuſern der Stadt, den öffentlichen Gebäuden und den Werkbauten der Ich wehten die mit Trauerflor verſe⸗ henen Fahnen auf halbmaſt. Im großen Saal des Fabrikkafinos war der Sarg, von der Fahne der JG Werke be deckt, mit einer Menge von Blumen und Kränzen aufgebahrt. Zu beiden Seiten ſtanden in langer Reihe die Fahnenabord⸗ nungen der Angehörigen der Deutſchen Ar⸗ beitsfront. 9 Mit dem Trauermarſch aus der„Eroica wurde die eindrucksvolle Trauerfeier einge leitet. Gene ralſuperintendent Dr. Schoett⸗ ler ließ noch einmal das Lebensbild des Heimgegangenen in bewegten Worten er⸗ stehen. N Nach einem Sopranſolo„Sei getreu bis in den Tod“ zeichnete Geheimrat Boſch noch einmal die wichtigſten Etappen aus dem arbeitsreichen Leben Duisbergs auf, der im ⸗ mer und beſonders in den ſchweren Jahren der Nachkriegszeit nicht einen Augen⸗ blick gezögert habe, mit Hand anzulegen an das 170 des Wiederaufbaues. Regierungs⸗ Toten namens ves pirettortums und der Werksangehörigen Dank für ſeine Liebe zum Werk und ſeine Sorge für alle, die mit ihm zuſammenarbeiteten. Dann rief noch ein Mitglied der Gefolgſchaft dem Ver⸗ ſtorbenen ein letztes Lebewohl zu. Nach einem Nachruf des Rürgermeiſters der Stadt Wiesdorf⸗Liverkuſen ſprach Mini⸗ ſterialrat Mulert, der im Namen der Reichsregierung dem Manne, der als idealer Organiſator und Baumeiſter in vorderſter Linie der Männer geſtanden habe, die den ſtolzen Bau der chemiſchen Induſtrie geſchaffen hätten, einen letzten Abſchiedsgruß zurief. Tiefempfundene Worte fand dann Generaldirektor Dr. Voegler, der drei Kränze namens der deutſchen Wirt⸗ ſchaft, der Wiſſenſchaft im Auftrage der Kai⸗ ſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft und namens des Deutſchen Muſeums niederlegte. Zum Schluſſe ſprachen Profeſſor Dr. Stock- Karlsruhe und für die Univerſitä⸗ ten, deren warmherziger Förderer der Ver— ſtorbene war, der Rektor der Univerſität Bonn, Profeſſor Naumann. Gefolgt von einem rieſigen wurde dann Karl Duisberg durch das end— loſe Spalier, das die Gefolgſchaft der ver⸗ ſchiedenen I Werke auf den Straßen bil— dete zur letzten Ruhe geführt. Angriffe gegen Laval. Paris, 22. März. In der der Ratifizierung der römiſchen Abkommen vorausgehenden Ausſprache der Kammer hat Franklin Bouillon mit der bei ihm gewohnten Leidenſchaft wieder einmal eine wilde Hetzrede gehalten und die fran— zöſiſche Außenpolitik der letzten 15 Jahre an⸗ gegriffen. e Franklin Bouillon ſprach ſich für die Ra⸗— tifizierung der römiſchen Abkommen aus, hielt aber eine Prüfung hinſichtlich der Me⸗ thoden der Ergebniſſe der Abkommen für notwendig. Auf die Londoner Erklärung eingehend machte Franklin Bouillon den Vertretern Frankreichs den Vorwurf, daß ſie ſich auf die Unterzeichnung dieſer Erklä— rung eingelaſſen hätten, bevor ſie die eng⸗ liſche Haltung eindeutig ſeſtgelegt hätten. Es ſei keine gemeinſame Politik, wenn von engliſcher Seite die Rückkehr Deutſchlands nach Genf verlangt werde und von Frank⸗ reich eine Note geſchickt würde, die dieſe Rückkehr unmöglich mache. Dutſchland habe durch ſeine Aufrüſtung der ziviliſierten Welt den Krieg erklärt(). Man müſſe die Natio- nen des Friedens gegen die Räubernatio— nen()) militäriſch gruppieren. Deutſchland und Ungarn zuſammen ſeien 80 Millionen Menſchen, die die Vernichtung der Verträge und den Krieg wollten(). Ihnen gegenüber wollten 400 Millionen Menſchen die Aufrechterhaltung der Friedensverträge. Wenn man von Polen und England abſehe und annehme, daß dieſe neutral ſeien, blieben immer noch 329 Mil- lionen übrig. Müſſe man nicht rot werden darüber, daß die franzöſiſche Diplomatie im Hinblick auf die Verbrechen, die ſich vor⸗ bereiten() unfähig ſei. den Block der Ge— rechtigkeit zu verwirklichen?() 0 Am Schluß der Ausſprache, die ſich an dieſe wüſten Ausfälle Franklin Bouillons ſchlaß, ergriff Außenminister Laval das Wort. Er beſchäftigte ſich zunächſt mit den afrikaniſchen Problemen der römiſchen Abkommen. In Beantwortung der Angriffe Franklin Bouillons erinnerte Laval an die Regelung der Saarfrage und die Beileaung — wollenden Jubel und der ſtürmiſchen Der itzende des Direktoriums der 3 e rie Dr. Kuehne, ſaate dem Trauerzug, Hetzrede Franklin ⸗Vonillons Diejes Bild von der Ankunft des Fützr ſonſt überall auf dieſer ves ungariſch⸗ iſchen Streitſalles“ ſſt Genf. In einem unruhigen Mitteleuropa, ſo fuhr der Außenminiſter fort, könne nichts Dauerhaftes entſtehen, ohne vertrauensvolle Zuſammenarbeit zwiſchen Italien und Südflawien. Deutſchland werde durch ſeine Geſte hoffent⸗ lich die Organiſierung des Friedens nur verlangſamt haben. Frankreich wolle nie⸗ mand von der Zuſammenarbeit ausſchließen. Laval wies auf die Zuſammenkunft am Samstag zwiſchen den Vertretern Frank- reichs, Italiens und Englands hin ſowie auf die in Como vorgeſehenen Beſprechun- gen Er ſei optimiſtiſch, weil er glaube und weil er handele, 1 Franklin Bouillon bemängelte, daß der Miniſter kein offenes Wort über die deutſche Aufrüſtung geſagt habe, in dem Sinne, daß das die Verträge verletzt habe, keine Zuſam⸗ menarbeit möglich ſei. Die franzöſiſchen Außenpolitiker wären nie darauf bedacht. die franzöſiſche Karte in erſter Linie zu ſpielen Die Kammer ratifizierte ſodann die römi— ſchen Abkommen mit 255 gegen 9 Stimmen. Phontaſtiſche Behauptungen Wie Kriegsminiſter Maurin die Beſchleuni“⸗ gung der franzöſiſchen Aufrüſtung begründet. Paris, 22. März. Vor dem Heeresausſchuß der franzöſiſchen Kammer ſoll Kriegsminiſter General Mau— rin angekündigt haben, daß die Stärke einer deutſchen Diviſion binnen kurzem 20 000 Mann betragen werde, ſo daß das aktive Heer ſich auf 720000 Mann beziffern würde. Gegenwärtig arbeiteten 70 v. H. der deut⸗ ſchen Kriegsmaterialfabriken. Die Herſtel⸗ lung von Maſchinengewehren erfolge Tag und Nacht in vier Schichten zu je ſechs Stun⸗ den. Große Mengen von Konſerven ſeien aufgekauft worden, beſonders Oelſardinen aus Portugal. Die Flugzeugfabriken ſtellten täglich 15 Apparate her, ſo daß Deutſchland in drei Monaten über 1500 neue Flugzeuge verfügen könne Der Kriegsminiſter ſoll ferner auf die um- faſſende militäriſche Ausbildung der deut⸗— ſchen Jugend hingewieſen und behauptet haben, daß der Arbeitsdienſt eigentlich einem Dienſtjahr gleichkomme. Die Vollendung des deutſchen Heeresaufbauplanes könne im Frühjahr 1936 erwartet werden. Zum Schluß habe der Kriegsminiſter noch mitge— teilt, er beabſichtige, die Rüſtungsfabrika— tion zu beſchleunigen und auszubauen und neue Kredite für das Jahr 1935 und für die folgenden Jahre zu beantragen. Sſterreichs Wunſch nach Wehrhaftigkeit und Gleichberechtigung. Der öſterreichiſche Außenminiſter Ber ⸗ ger-Waldenegg erklärte in einer Rede U. a.: Wir ſind ſtolz darauf, daß bei uns der Geiſt der Wehrhaftigkeit lebt. Wir verlangen die Gleichberechtigung und ſind ſicher, ſie auch zu bekommen. Wir Oeſterreicher emp— finden ebenfalls die Friedensverträge als ſchweres Unrecht. Der neue Tiroler Landeshauptmann Innsbruck, 22. März. Der Bundeskanzler hat in dem Streitfall wegen der Ernennung des Landeshauptmannes von Tirol nunmehr die Entſcheidung getroffen und einen Mann gewählt, der weder im Vorſchlag der Va— terländiſchen Front noch in dem des Land⸗ tages enthalten iſt. Ernannt wurde zum neuen Landeshauptmann der bisherige Be— zirkshauptnann von Landeck. Dr. Joſeph Schumacher, der 1894 geboren iſt und einer alten Tiroler Familie entſtammt. ö „Triumph des Willens“ Der Jüm vom Reichs parteltag. Berlin, 23. März. Die letzten Muſikaufnahmen für dem Reichsparteitagfilm„Triumph des Willens“, deſſen feierliche Uraufführung am 28. März im Ufa⸗Palaſt im Zoo ſtattfinden wird, ſind unter der künſtleriſchen Leitung Leu i Riefenſtahls beendet worden. Die Ueberſpielung des Filmes wurde bereits vor⸗ genommen; ſie hat in dieſem Falle beſondere Bedeutung gewonnen, da nach Abſchluß der Arbeit an den einzelnen Teilen des Filmes der muſikaliſche und optiſche Uebergang zwi⸗ ſchen den einzelnen Szenen geſchaffen wer⸗ den mußte. Der Film ſoll, wie Leni Riefenſtahl in ihrem ſoeben herausgekommenen Werk „Hinter den Kuliſſen des Reichsparteitag films“ ſchreibt, keine Chronik des Reichspar⸗ teitages ſein. Ueber dem Grundmokivo dieſes ſieghaften Titels erhebt ſich ein Fülm aus deutſcher Vergangenheit, ein Triumph⸗ zug des Mutes und der Kraft, für unſet deutſches Volk zu kämpfen und zu ſiegen. In langwieriger unermüdlicher Arbeit en jetzt das Filmnegativ fertiggeſtellt worden. in einer Länge von 3200 Meier. die als das Beſte aus den 128 000 Meter Filmaufnahmen von Nürnberg herausge- ſucht wurden. Der Film iſt auch eine des größten Gemeinſchaftsleiſtungen faſt allem bekannten deutſchen Kameraleute. die den unter die Leitung eines der Beſten, Sep Allgeier, geſtellt hatten. In ihm Ft dau Schönſte und Eindrucksvollſte von dem en! halten, was dieſe 265 Männer in den 135 Stunden des letzten Reichsparteitages leben durften. An die deutſche Jugend Ein Grußwort des Reichswehrminiſters. Berlin. 23. März. Reichswehrminiſter, Generaloberſt von Blomberg, hat dem„Reichsjugendpreſſe⸗ dienſt“ anläßlich der Wiedereinführung der Wehrpflicht folgendes Grußwort an die deutſche Jugend zur Verfügung geſtellt: Dem deutſchen Volke iſt die allgemeine Wehrpflicht wieder gegeben worden. Freu— digen und dankbaren Herzens wird gerade die deutſche Jugend dieſen Entſchluß begrü⸗ ßen; denn wie einſt die Väter, ſo hat heute die deutſche Jugend wieder das alte ſtolze Recht des freien deutſchen Mannes zurück- erhalten, für den Schutz und die Ehre des deutſchen Vaterlandes mit der Waffe einze⸗ treten. Ich weiß, daß die deutſche Jugeis ſich dieſer Ehrenpflicht ſtets würdig exweſſen wird. ere ez. von Blomderg. 9 Blut und Naſſe Aufklärung des Auslandes über die deutſchr Bevölkerungspolilik. Berlin, 23. März Das Außenpolitiſche Amt der NSDele veranſtaltete für die Diplomaten und di⸗ ausländiſche Preſſe einen— ſehr ſtark be⸗ ſuchten— Empfangsabend, der der Aufkta⸗ rung des Auslandes über die Bevölkerungs- und Raſſenpolitik des neuen Deutſchlans galt und in deſſen Mittelpunkt ein Vortrag des Reichsamtsleiters des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP, Dr. Groß., ſtand. Dr. Groß führte aus, daß nach den Lehren der Geſchichte und Bevölkerungswifſenſchaf! drei Vorgänge biologiſcher Art zur Zerſtö⸗ rung der raſſiſchen Kraft eines Volkes uns damit der Grundlagen von Staat und Kul- tur führen: der Rückgang der Zahl, das Anſchwel⸗ leu unkauglicher Erbanlagen und die wahlloſe Raſſenmiſchung. Angeſichis der bedrohlichen Lage des deut ſchen Geburtenrückganges, den Dr. Groß im einzelnen durch ausführliches Zahlenmate⸗ rial belegte, ſeien energiſche Maßnahmen erforderlich geweſen. Die Erfolge der natio- nalſozialiſtiſchen Bevölkerungspolitik hätten ſich im letzten Jahr bereits in einer merk— baren Steigerung der Geburtenziffer ge⸗ zeigt, doch ſei die Gefahr des Geburtenrück, gangs in Deutſchland keineswegs bereits endgültig überwunden. Deutſchland kämpf heute auf dieſem Gebiet nicht um ein ſinn loſes Wachstum ſeiner Menſchenzahl, ſon⸗ deru um die Erhaltung ſeines Beſtandes. Seine Bevölkerungspolitik ſtelle deshaz nicht eine Bedrohung ſeiner Nachbarn, ſon⸗ dern den tatkräftigen Verſuch einer große! Nation dar, die biologiſchen Grundlagen ihres Daſeins zu ſichern und in ihren Nit dern die Vorausſetzung für die Bewahrung der kulturellen Güter zu ſchaffen, die wir in unſerer Geſchichte der Welt ſchenken durften. Nach Behandlung des Geſetzes zur Verhe tung erbkranken Nachwuchſes betonte de; Redner weiter, daß gerade der raſſenhygke⸗ niſch denkende Politiker zwangsläufig gegen den leichtfertigen Krieg Wagenborg⸗Kliſcheedienſt. Bou der Triumphfahrt des Jührers durch Deulſchlands Gaue. ers in Augsburg berichtet von dem nicht enden leer g die den Führer hier o wie auch hrt begleiteten. eingeſtellt lei. meil Kriege eine Vernich⸗ ö Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin 5 Druck und Verlag: Johann Martin, Viern⸗ heim, Adolf Hitlerſtraße 36; D. A. II. 7 1135. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. ö ug wertwollfter Anlagetrager b d deshalb ſelbſt ein gewonnener Krieg ologiſch einen unerſetzlichen Verluſt dar⸗ lle. eil das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ raſſiſch denke, wolle es den Frieden. Gegenüber der Behauptung, daß der grundſätzliche Raſſenſtandpunkt des Natio- nalſozialismus zu einer Verachtung oder 0 Diffamierung andersraſſiger Völter führe, betonte er, daß im Gegenkeſl der Naſ⸗ ſengedanke die ſicherſte Gewähr für gegen · feitige Achtung und für ein friedliches Ju- ſammenleben der Völker auf dieſer Welt gebe. Wir lehnen jeden Chauvinismus und Aumperialismus ab, ſo erklärte Dr. Groß narhdrücklich, weil wir den anderen Raſſen Rieſer Erde das gleiche Recht zubilligen, das wir ſelbſt für uns in Anſpruch nehmen. Wir wünſchen für unſer Volk keine Ver⸗ miſchung mit fremden Raſſen, weil dadurch das uUrſprüngliche Gute in beiden Teilen zerſtört werden müſſe. Aber nach wie vor find uns Gäſte auch aus fremden Kultur— kreiſen herzlich willkommen. Wir achten ihre beſondere Eigenart genau ſo, wie wir un⸗ ſere blutsmäßigen völkiſchen Beſonderheiten won der Welt geachtet wiſſen wollen. Wenn das geſchehe, ſo ſchloß der Redner. dann würde es ſchon in naher Zukunft keine Po- tik mehr auf der Erde geben, die die gro— den Geſetze des Blutes und der Raſſe ver— Letze. Deulſthe Zeppelin⸗Reederei Zum Betrieb von Luftſchifflinien. Berlin, 23. März. Unter dem Vorſitz des Reichsminiſters der kuftfahrt, General der Flieger, Göring, wurde die Deutſche Zeppelin⸗Reederei GmbH. gegründet. Das Unternehmen hat ſeinen Sitz i Berlin und die Aufgabe, den Verkehr mit Luftſchiffen, nebſt allen damit zuſammenhän⸗ genden Geſchäften, insbeſondere Errichtung und Betrieb regelmäßiger Luftſchifflinien für Per- ſonen⸗, Poſt⸗ und Frachtbeförderung, zu be— reiben. Das Stammlapital der Geſellſchaft beträgt 9 550 000 Mark; hiervon haben die Luftſchiffbau⸗Zeppelin GmbH. 5 700 000 Mar! und die Deutſche Lufthanſa AG. 3 850 000 Mark übernommen. Der Vorſitz im Aufſichts⸗ zat iſt Dr. Eckener übertragen worden. Als Geſchäftsführer ſind der Polizeipräſidenſ non Magdeburg Kapitän Chriſtianſen und der bekannte Luftſchiffkapitän Diplom⸗ Ingenieur Lehmann vorgeſehen. Nach Sibirien verbannt Anklage gegen 16 Sowſelbeamle. Leningrad, 23. März. 16 Beamte eines Leningrader Maſchinen. nau⸗Truſts wurden verhaftet, weil ſie über 200 Perſonen aus„bürgerlichen“ Kreiſen für den Dienſt ihres Truſtes angeworben hatten, die wegen ihrer„bürgerlichen Ab. ſtammung“ nicht in den Staatsdienſt hätten eingeſtellt werden dürfen. Außerdem hat⸗ zen die erwähnten Perſonen kein Wohnrech an Leningrad. Auf Veranlaſſung der Behörden wurden die 200 Angeſtellten ſofort wieder enklaſſen und nach Sibirien verbannt. Die 16 Beam. ten, denen auch noch andere Straftaten zun Laſt gelegt werden, werden ſich am 3. Apri vor Gericht zu verantworten haben. Bolitiſches Allerlei Berlin. Im Zuge der Vereinheitlichung der Verwaltung iſt durch einen Erlaß des Reſchsforſtmeiſters Hermann Göring die uteten Verelnigung des Neichsforf er Dresden. Reichsſtatthalter riums beauftragt. tage telegraphiſch die wünſche ausgeſprochen. Saragoſſa. Teilnehmer des Oktoberaufſtandes zum Tode verurteilt, neun weitere Angeklagte erhiel⸗ ten je 20 Jahre Zuchthaus. Madrid. Die Polizei hat zahlreiche Kom- muniſten verhaftet, die in der Gegend von Linares einen gewaltſamen Umſturz vorbe⸗ reitet haben ſollen. Sroßer Erdgasausbruth Eine Bohranlage bei Wien zerſtörl. Wien. 23. März. Auf einer Bohranlage der New Europe⸗ un Gas and Electric Company in der Nähe don Enzersdorf bei Wien ereignete ſich ein heftiger Erdgasausbruch, der die Bohranlage zum Teil zerſtörte und rieſige Mengen Erdgas mehrere hundert Meter hoch ſchleuderke. Die 15 Mann ſtarke Beleg. ſchaft konnte ſich noch im letzten Augenblick rekten. Mit dem Gas werden große Mengen von Erde und Schlamm aus dem Innern emporgeworfen. Der Ausbruch erfolgte, als das Bohrge— ſtänge ausgewechſelt wurde. Deshalb konn. ten auch die Ventile nicht abgedichtet wer⸗ den. Man verſuchte daher ſofort, die Schie— ber der Ventile einzuſchieben, was aber auf große Schwierigkeiten ſtieß, da eine Annähe⸗ rung an die gefährdete Stelle mit Lebens— gefahr verbunden iſt. herzlichſten „Cnden“ und„Karlsruhe“ auf der Heimreiſe. Kiel, 23. März. Kreuzer„Emden“ iſt aus Cochin in Vorderindien ausgelaufen und befindet ſich mit weſtlichem Kurs auf dem Wege nach Alexandrien(Aegypten). Auch Kreuzer„Karlsruhe“ hat Vancouver verlaſ— ſen, den nördlichſten Punkt, den er auf ſeiner Ausreiſe erreicht hat. Er ſteuert Acapules an der Weſtküſte Mexikos an, von wo er durch den Panamakanal nach Colon(Pa⸗ nama) gehen wird. Beide Auslandskreuzer befinden ſich nunmehr, nachdem ſie die äußerſten Punkte ihrer Auslandsreiſe verlaf ſen haben, auf der Heimreiſe. Der afrikaniſche Grenzſtreit Eine Reihe neuer Noten. London, 22. März. Die engliſche Preſſe meldet aus Adis Abe— ba: Der Kaiſer von Abeſſinien hat aller Provinzgouverneuren befohlen, auf ihre Po ſten zurückzukehren, um für jeden Notfal' bereit zu ſein. Eine Mobilmachung iſt nock nicht angeordnet worden. Als der Beſchluf der abeſſiniſchen Regierung, eine neu Verufung an den Völkerbund zu richten, be kannt geworden war, überreichte der italie niſche Geſandte, Graf Vinci, mehrere Noten in denen erklärt wird, die Möglichkeit direk ter Verhandlungen ſei noch nicht erſchöpft Abeſſinien. das den Streitfall wieder in Genf unterbreitet hat, iſt entſchloſſen, nut noch nach den Weiſungen des Völkerbundes — ſ— bes dun . osgeng ün 5 N zu handeln. e! ſtürzte mit ſtarkem Arm hoch, blaſſes Jungmädchengeſicht. Schwer fiel der Kopf mit den blonden Haaren gegen ſeine Schulter. Wie traurig das Geſicht ausſah, wie abgezehrt die Züge waren! Alles ſprach von Hunger und Not. ae en forltlichen Dienſthtelt g Mutſchmann hat den Gauobmann des RSO in Sachſen, Pg. Artur Göpfert, mit der kommiſſariſchen Leitung des ſächſiſchen Volksbildungsminiſte⸗ Berlin. Reichsminiſter Dr. Goebbels ha dem Schriftſteller Hans Grimm in Lippolds, berge a. d. Weſer zu ſeinem 60. 81855 lück⸗ Das Kriegsgericht hat zwe wedenktage 23. März 1842 Der franzöſiſche Schriftſteller Frederic de Stendhal(Maria Henri Beyle) in Paris geſtorben. 1918 Litauen erklärt ſich als Staat. Sonnenaufg. 5.56 Mondunterg. 6.48 ſelbſtändigen Sonnenunterg. 18.18 Mondaufg. 23.53 der Abschluß des Winter⸗ hilfswerles 1934/35 Am heuligen Samstag, 23. März, wird die Märzplakette des Winterhilfswerkes ver⸗ kauft. Sie iſt in Idar⸗Oberſtein an der Na e hergeſtellt worden. Dort wird ſeit vielen Jahrkauſenden die Kunſt des Edel⸗ ſteinſchleifens gepflegt. Aus allen Teilen der Erde ſtrömen ſämtliche Edelſleine wie Rubine, Smaragde, Saphire, Aquamarine, Opale, Turmaline, Blulfteine, Lapiſe, Tür⸗ kiſe und Achate juſammen, werden verar⸗ beitet und gehen wieder hinaus in alle Well. Kitſch und Plunder verdrängle in den Nach triegsjahren Kunſt und Werl, und Not kehrte ein in die alten Waſſerſchleifen am Idarbach. Die Märzplakette des WH w gab dieſen ſchwer ums Haſein ringenden Schlei⸗ ſern und Goldſchmieden wieder Arbeit und Hoffnung, Als würdiger Abſchluß des WH W 1934/35 wird ein echter Edelſlein je · dem Volksgenoſſen dieſes ſchöne Fleckchen deulſchen Bodens mit ſeinem eigenartigen Gewerbe in bleibende Erinnerung bringen. * „ Ausdehnung der Weinbaufläche. Be⸗ zünſtigt durch die Maßnahmen der Reichs- regierung zur Förderung des Weinbaues wurde die im Ertrage ſtehende Rebfläche im Deutſchen Reich im Vergleich zum Vor⸗ ahr weiter ausgedehnt. Insgeſamt hat ſich die Weinbaufläche von 83 360 ha im Jahre 1938 auf 84 693 ha im Jahre 1934 oder um 1,6 v. H. erhöht. Von dieſer Geſamt⸗ fläche waren im Berichtsjahr 72 995 ha mit ertragsfähigen Reben bepflanzt und zwar 55 307 ha mit Weißweingewächſen, und 11038 ha mit Rotweingewächſen ſowie 6650 ha mit gemiſchten Beſtänden. Im Berichtsjahr wurde erſtmalig der Verſuch gemacht, den Abſatz von Speiſetrauben mengenmäßig zu ermitteln. Danach beträgt die abgeſetzte Menge von Speiſetrauben 32 000 Doppelzentner im Werte von 633 000 Mark, wovon allein etwa 17000 Doppelzentner, d. h. mehr als die Hälfte, auf Baden entfallen. Gemeinden unterſtützen das Erholungs⸗ werk. Das Hauptamt für Volkswohlfahrt hat für dieſes Jahr zu einem großzügigen Erholungswerk des deutſchen Volkes aufge⸗ rufen. Angeſichts der Bedeutung der Er- holungsſürſorge für die Volksge⸗ ſundheit hat der Deutſche Gemeindetag die Gemeinden und Gemeindeverbände erſucht, dieſe Aktion tatkräftig zu unterſtützen. Das ſoll insbeſondere auch dadurch geſchehen, daß die Gemeinden auch ihrerſeits keine Möglich⸗ keit, für das Werk zu werben, vorübergehen laſſen. * Wettervorherſage: Die leichte Unbeſtändigkeit, die durch flache Ausläufer der vom Atlantik ausgegangene Wirbeltätigkeit bedingt iſt, hält an, wobe jedoch der bisherige freundliche Witterungs charakter weiterhin immer wieder zum Durch bruch kommt. Zeitweilig bewölkt, überwiegend heiter, trocken; bei ſüdweſtlichen Winden mild. ausgeglichene Temperaturen. härten Züge. be ep Porträtiſten in USA. Er k 0 letzter Zeit kaum mehr in Ruh ten, denn Tag und Nacht belä ſelne and„Verehrer“— hauptſächlich weib. ichen Geſchlechtes— mit zeitraubenden Be⸗ ſuchen und Fragen. die ihm heftig auf die Nerven gingen. Da griff Sanford zu einem einzigartigen Vorbeugungsmittel. Er ließ das Künſtlerviertel von Neuyork im Slüch, baute ſich inmitten eines Wäldchens ein klei⸗ nes, behagliches Landhaus und bef ar eſt draußen neben der Eingangstür einen der, aus mehreren hundert Blättern beſte⸗ hend, folgenden entzückenden Text enthätt: „Bitte abreißen und mitnehmen! Koſten⸗ los! An alle, die es angeht: 0 1. Ja. Dieſes Häuschen habe ich ſelbſt er ⸗ aut. 8 2. Ja. Das Haus iſt mein Privateigentum 1 dem Garten bis zur Mittelachſe der rde. 3. Nein. Im Winter wohne ich gantz wo J anders. 4. Warum? Weil ich in einer Kunſtſchule Unterricht erteile. 5. Was ich unterrichte? Malerei und Zeichnerei. i 6. Nein. Ueber meine Einnahmen gebe ich lediglich der Steuerbehörde Auskunft. 7. Ja. Ich liebe meinen Beruf über alles. Wenn ich ihn nicht liebte, würde ich ihn nicht ausüben. 8. Nein. Ich bin nicht verheiratet. 9. Warum nicht? Das iſt mein Privat geheimnis. 10. Nein. Ich fühle mich keineswegs ver einſamt und überaus gern allein. Ich bin ſei⸗ meiner Jugend gewohnt, mich mit meinen Licence, Geſellſchaft zu Uigügen 0 11. Nein. Die Einſamkeit ſtört mich gar⸗ nicht. Im Gegenteil: Ich freue mich, weng ich keine Beſucher empfangen muß. 12. Nein Ich fürchte mich auch nachts nicht. Habe weder vor Geſpenſtern noch vor wilden und zahmen Tieren Angſt. Nur vor lauten Menſchen und ungebetenen Beſuchern. 13. Ich habe keine Waffe im Hauſe. Will weder mich noch meine Mitmenſchen töten. 14. Warum ich keinen Hund halte? Er würde die lieben Waldtiere aus der Nähe verſcheuchen. Und für läſtige Beſucher müß,⸗ te auch dieſe Auskunft genügen!“ Luſtige Eike Der Fachmann. Gaſt zum Baumeiſter vor dem Ball:„Die Frau Gemahlin ſchon fertig?“ N Baumeiſter:„Im Rohbau ſchon, nur der Faſſade fehlt noch etwas Anſtrich!“ („Jugend“.) Frage. Elsbeth ſpielt gar zu gern mit ihrem Va⸗ ter. Der aber hat wenig Zeit für ſie und immer andere Dinge im Kopf und wehrt ihrem Drängen. „Paps!“ ſagt ſie,„ſag einmal, was tuſt du denn den ganzen Tag in deinem Arbeits⸗ zimmer?“ „Nichts! Laß mich doch in Ruh! Gar nichts!“ „Aber Papſi“, meint ſie tiefſinnig,„wenn du wirklich gar nichts tuſt, wie merkſt du dann eigentlich, wann du fertig biſt?“ („Jugend“) Aufbruch zur Frühjahrsreiſe. Sie:„So, nun hätten wir alles, was ſah angſtvoll in ein töd⸗ heraus, und emp wir brauchen.“ ö g En: Ja Liebling! Bis aufs Geld.“ fand auch ſelbſt Hunger, dachte an das Geld in ſeiner Taſche, und ein helles Licht glitt über ſeine Beide ſielen mit gleicher Gier über die Fiſchſuppe her. Wortlos löffelten ſie den Kumpen leer. * reizvollere Art, Landſchaft und Meer zu genießen, als vom 3 15 NR,. rheberrechtsschutz: Fünk Türme-Verlag, Halle(Saale) 18 „Stimmt nicht!“ ſagte der Fremde.„Vergeßt— gab 1 Euch vorhin Geld!“ rechnet hatte. „Mich betrügt keiner“, ſagte der Fremde zu Kolles und ſchob ihm das Wechſelgeld zu.„Nimm!“ Raubtierartig umkrallte die Fauſt des Rieſen die Geld⸗ ſtücke, ſchob ſie zuſammen, ſtopfte ſie in die Taſche, ſchnell, als habe er Furcht, ſie lönnten ihm entgleiten. Auch ſollte der Wirt nicht ſehen, daß er Geld hatte, ſonſt würde der ſeine Schuld einfordern; zum Schuldenbezahlen hatte er keine Luſt. Nicht ganz ſicher ſtand er auf den Beinen, als er ſich ö erhob, ſah weder rechts noch links, hielt die Fauſt in der Taſche um das Geld gekrampft und verließ die Kneipe. „Geld iſt alles, das andere iſt Mumpitz“, grübelte er. In der friſchen Luft wurde ihm taumelig. Der un⸗ gewohnte Schnapsgenuß, noch dazu in den leeren Magen, hatte ſeine Sinne umnebelt. Lag da ein Hindernis? Er ſtolperte und wäre zu Boden geſunken, hätte ihn nicht ein Arm gegriffen. Aufblickend, ſah er ein blaſſes Frauengeſicht über ſich. „Biſt du krank?“ klang eine müde Stimme mitleidig. „Laß mich!“ riß er ſich ärgerlich los, ſtieß ſie brutal zurück.„Ekelhaft— dieſe Weiber!“ Die Frau ſtürzte zu Voden und blieb regungslos liegen. Nun erſchrat der Kolles; fortgeblaſen war der Alkohol- rauſch. Mitleidig beugte er ſich zu ihr hinab, hob die Ge⸗ Da rückte der Wirt noch mit der Reſtſumme heraus, um die er ſich, zu ſeinem Vorteil, ver- Ungeſchickt ſtand der rieſenhafte Mann da, ſeltſam hilf⸗ les. Mit einer zärtlich beſchützenden Bewegung ſtrich er über die mageren Wangen, ihr Haar. Ihr Anblick ergriff ihn, denn dieſer Rieſe hatte ein weiches Herz, das ſich hinter äußerlicher Grobheit barg. Im nächſten Augenblick ſchlug ſie die Augen auf, hörte ein dumpfes Branden; es war das Geräuſch der Straße, dos brachte ſie zu ſich. Ein wenig mühſam richtete ſie ſich auf, erſchrak, als ſie das bartſtoppelige, wilde Geſicht des Mannes neben dem ihren ſah; aber der Ausdruck war ein anderer, Angſtvolles Fragen war in ihm, nichts mehr von jenem Aerger, als er ſie fortgeſtoßen hatte. Vor ihren Augen hob und ſenkte ſich die Straße. Ihrer Schweche bewußt, umſchlang ſie ſeinen Arm. Er ſah ihr Zittern, ſah den Hunger in den blaſſen Zügen, und der große, einfache Mann wußte inſtinktiv, was er tun mußte. „Komm!“ Er zog die Willenloſe zur Tür der nächſt⸗ liegenden Kueipe, einer der verrufenſten in dieſem gefähr⸗ lichen Viertel. Beim Anblick der wüſten Geſellſchaft ſchauderte die Frau zuſammen und hielt ſich enger an ihren Führer, als wiſſe ſie, daß er ſie behüten werde. Dieſes ſelbſtverſtändliche Vertrauen in ſeine Kräfte rührte ihn. „Ich fürchte mich“, ſagte ſie leiſe und duckte den Kopf zwiſchen die ſchmalen Schultern. „Dir geſchieht nichts!“ Er zog ſie feſter an ſich, drückte ſie auf den erſten freien Stuhl. f „Willſt du eſſen?“ fragte er, als ſei es das Selbſt⸗ verſtändlichſte. „Eſſen?“ Eine wahnſinnige Gier überkam ſie beim Geruch von Speiſen. Fragend ſah ſie ihn an, als begreife ſie nicht, ob er ſcherze oder ob die Frage ernſt war. Er las in ihren Augen, vielleicht aus eigenem Wiſſen „Noch einen?“ fragte der Mann; ſie ſchüttelte den Kopf, „Ich bin ſatt.“ „Richtig ſatt?“ „Ja! Du biſt gut“, nickte ſie ihm zu, und er empfand zum erſten Male das Glück des Beglückens, denn er hatte den Heißhunger geſehen, mit dem ſie ſich auf die Speiſe geſtürzt hatte, Er beſtellte ſich den zweiten Teller und betrachtete ſeine Begleiterin, die, mit veſchloſſenen Augen im Gefühl des Sattſeins, den Kopf gegen die Stuhllehne ſtützte und in halber Erſchöpfung dahindämmerte. Denken war für den Rieſen eine ungewohnte Be⸗ ſchäftigung, und doch marſchierten die Gedanken in ſeinem Hirn in wüſtem Durcheinander. Als er den zweiten Teller mit befriedigtem Schnalzen geleert hatte, legte er die Ellenbogen auf die ungeſcheuerte, ſchmutzige Tiſchplatte. ſtützte den Kopf in die Hände und ſah ſie aus blinzelnden Augen an. Sie gefiel ihm. Zart, fein, ganz anders als er ſelbſt, und ſo hilfsbedürftig ſah ſie aus. „Was tuſt du hier im Viertel?“ Sie öffnete die Augen weit, Scham überglutete in purpurnem Schein ihre Wangen. Klang nicht ein Zorn in ſeiner tiefen, brummigen Stimme— ſchlimmer: Ver⸗ achtung? Ihr war, als habe ſie einen Schlag erhalten. Um Verzeihung bittend, ſah ſie ihn an, Kaum hörbar flüſterte ſie:„Hunger.“ Und er verſtand. Wie ihn das Wort packte, Gedanken in ihm entzündete, die den ſeinen entgegenkamen! Jeder wollte leben, jeder, ſuchte nach einer Möglichkeit, wollte Geld verdienen, Geld. Was hatte ihn anderes zu ſeinem Tun getrieben? Aber, nicht doch, das war doch etwas ganz anderes. So etwas Feines, Zierliches, Hübſches gehörte nicht auf die Straße, in rohe Hände. Nein! Ein Beſchützerſtolz kam über ihn; vielleicht konnte er helfen.(Fortſetzung folat.) 7905 1 7 i N W N N— 7 2 Aa Wenn die Menſchen über das Meer in fremde Länder fahren, ſo kun ſie das in den meiſten Fällen, um zu lernen oder um ſich zu erholen. Heute kommt noch ein Drittes hinzu. Leben und Treiben an Bord geben der Welt ein Beiſpiel von deutſcher Ordnung, Sauberkeit, Kraft, Leiſtung und Fröhlichkeit, von der Zuverſicht und dem Glauben, der durch das neue Deutſchland geht. Das deutſche Schiff iſt ein ſchwimmendes Stück Vater⸗ land, es iſt Heimatboden, auf dem deutſch geſprochen und deutſch gelebt wird. Man iſt in fremden Häfen wohl in der Fremde, aber man iſt gleichzeitig zu Hauſe. Die deutſche Schiffahrt iſt aber auch ein ganz weſentlicher Beſtandteil der deutſchen Wirtſchaft. Wenn die Reichsregierung zu Be⸗ ginn der zweiten Arbeitsſchlacht wieder erklärt hat, daß die Schiffahrt lebenswichtig ſei und man Seereiſen darum be⸗ grüßen müſſe, ſo verfolgt ſie damit einen für Deutſchland notwendigen Grundſa z. Das beweiſen zum Beiſpiel auch die Seereiſen der RS ⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, mit denen auf deutſchen Schiffen deutſchen Volksgenoſſen, die noch nie in ihrem Leben Seeluft atmeten, der Zauber des Lebens an Bord und das Erlebnis des Ozeans und fremder Länder vermittelt wird. Seereiſen ſind märchenhaft. Es gibt wohl kaum eine Deck eines Schiffes. Die Weite des Horizonts, das gewaltige Schauspiel des Ozeans, Friede über Waſſern und Schiff, dazu das leichte, behagliche Leben mit erlebnisfrohen Menſchen an Bord, alles das macht die Seele frei und leicht. Das Daſein auf dem Schiff iſt immer bunt, bewegt und be⸗ glückend. Bald ſchwimmt der ſonnige Aether in einem feſt⸗ lichen Leuchten ohne Ende, bald blitzen unter dem verdun⸗ kelten Himmel die Möwen ſchneeweiß vorüber, bald tauchen aus dem Meere die ſeltſamſten Landſchaften auf, werden größer und erweitern ſich ſchließlich zum bunten Tor eines fremden Hafens voller Geheimniſſe und Abenteuer. Einmal fühlt jeder von uns die Sehnſucht nach dem Meer und den fremden Ländern in ſich brennen. Beſonders vom Mittelmeer haben wir alle, ſolange wir ſeinen Namen kannten und von ſeinen Herrlichkeiten erzählen hörten, Träume geträumt. Wer noch keine Seereiſe gemacht hat, kann es wohl kaum begreifen, wenn einer ſagt, daß 195 Fahrt durchs blaue Mittelmeer die ſchönſte Zeit ſeines Le⸗ bens geweſen iſt. Die Sehnſucht nach Sonne und nach der Schönheit der italieniſchen Halbinſel, nach der jugoſlawiſchen Wunderküſte Dalmatiens, dem griechiſchen Frühling und der abenteuerlichen Phantaſtik des Orients verlockt immer wieder, zu all jenen herrlichen Küſtenplätzen zu reiſen, die uns die Ewigkeit aller Schönheit bezeugen, wo man mitten unter der verſunkenen Welt der Antike die ganze Romantik eines Daſeins in ſich aufnehmen kann, die gerade das Mit⸗ telmeer ſeit undenklichen Zeiten zauberhaft begehrenswert gemacht hat. 1 a Einſt war das Mittelmeer das Weltmeer ſchlechthin. Denn man wußte nicht, daß es Erdteile wie Amerika und Auſtralien gab. Wie vor⸗ dem die einfachen Flotten der kühnen Phönizier, ſo gleiten heute die prächtigen Schiffe der Neuzeit an den hellen Geſtaden des blauen Meeres entlang. Sie fah⸗ ren ihre frohgeſtimmten Gäſte aus dem rauhen Norden in die Sonne des Südens. Sie gleiten an der Riviera unter dem ſpani⸗ ſchen und dem italieniſchen Himmel hin, zu den Pyra— miden der alten Aegypter und den Stätten des troja— niſchen Krieges, nach Grie⸗ chenland zu den Säulen der Akropolis und Olympia. Sie fahren vom nordafri— kaniſchen Ufer, wo einſt Karthago ſtand, an der ſyriſchen Küſte entlang zum alten Iſtanbul und dem Boſporus, zu den In⸗ ſeln der Phäaken und den Hochburgen des chriſtlichen Mittelaltens— Rhodos und Malta— und wenden ſich wieder weſtwärts der blauen Adria, Dalmatien und Venedig zu. So grü⸗ ßen dieſe Schiffe die ver⸗ ſunkene Welt der Antike und die neue, aufſtrebende Kultur der jungen Mittel⸗ meermächte. Die deutſchen Schiffe tragen ihre Gäſte auf hei— matlichem Boden aber in alle Himmelsrichtungen. Sie fahren im Sommer nach Norden hinauf ins Land Thule, in die erha⸗ bene Größe und Einſam— keit der Gletſcherbuchten Spitzbergens, ſie gleiten durch die ſonntägliche Stille der grünen Forde im Lande Peer Gynts und grüßen die ſtammver⸗ wandten Nordländer. Sie manchen romantiſche Rei⸗ ſen rund um England her⸗ um, fahren über die Oſtſee . 5 nach e und wei⸗ es Schweden, Finn⸗ 5 ter nach Sch 7 2 Brüder und Schweſtern in Danzig. Andere wieder, große und kleine Dampfer, fahren nach Madeira, der Blume 5 inſel im Ozean. Expreßſchiffe wie die„Bremen„Euroda⸗ und„Columbus“ des Norddeutſchen Llongd berſehen den ſchnellſten Dienſt nach Amerika. Es gibt teine Fahr: 1 nicht beglückende Erlebniſſe mit ſich brächte. Es iſt ja nicht allein der Atem der landſchaftlichen Schönheit. der mit geſteigertem Lebensgefühl erfüllt. es kommt viel 15 hinzu die friſche, erquickende Seeluft. Wer! Gn Mitglied der einträchtigen Vordfamilie eines Erho ungs⸗ reiſendampfers dahingefahren iſt. der kann ermeſſen. wel. chen Glanz ſolche Tage der Seele geben können. Denn er iſt ja immer im fremden Lande und doch in der Heimat. Ob er die zaubervollen Länder des Südens auffucht. oder 105 der herben Schönheit des Nordens oder von der Größe 15 rauſchenden Meeres eingefangen wird. immer bft 50 auf deutſchem Boden, immer kehrt er auf deutſchen 50 1 zurück mit einem Gefühl der Geborgenheit. Und immer in eine Gemeinſchaft. die ſich auch als Familie fühlt. Seereiſen ſind Geſundbrunnen. Die Erholung iſt in der heilkräfligen Meeresluft, im Kieiſe aßen Menſchen angeſichts aller Schönheiten der fremden e ſo gründlich, daß aus einem Finſterling bald wieder 55 fröhlicher Menſch wird. Deutſche Muſik erklingt. Cant 5 leute fahren mit. Deutſche Bücher ſind da mit denen 1 0 ſich, wenn man ſich vom reichhaltigen Eſſen. don oe 05 mancherlei Art und frohgeſtimmtem Tanz zurü zien will, in ſeinen Liegeſtuhl kuſcheln kann. falls man nicht 7505 zieht zu ſchwimmen, Sonne zu kneipen, über Deck zu, 8 wandeln oder in glücklichem Schauen die paradieſiſche Lan 5 ſchaft an ſich vorbeiziehen zu laſſen. vielleicht in e Zwieſprache mit einer gleichgeſtimmten Seele.— Ki 1 leibliche Wohl ſorgen Verpflegungsmeiſter, die in der en zen Welt nicht ihresgleichen haben. Für Leib und Saile wird alſo auf einem deutſchen Erholungsdampfer in ee Maße geſorgt, daß Aerzte und Volksgeſſandheit pflege ne Freude daran haben werden. Dieſe wiſſen auch. daß ſchon viele Menſchen durch die Kur einer Seereiſe wieder dean geworden ſind. Ebenſo vielen hat eine Seereiſe geholfen. geſund zu bleiben. Seereiſen ſind billige Reiſen. Man braucht mur einnial die Geſamtkoſten zu nehmen und ſie auf einen Kilometer der langen Fahrt, die das Schiff zurücklegt. um zucechtten. Es kommt ein verblüffend geringer Betrag heraus. dn dafür hat man Beförderung durch herrliche Wel le. nen in behaglichen Kabinen, jeden Zeitvertt 5 ſich wünſcht, und eine Speiſekarte die auf e es. gleichen ſucht. Der reiche Gewinn für Körper und Geiſt 1005 damit für die Arbeitskraft, der Schatz unauslöſchliche r Er innerungen, den man von einer ſolchen Fahrt 0 9 ſind mehr wert als alle leeren Vergnügungen und 1 gänglichen Dinge dieſer Welt. Es gibt kleine beſſere talsanlage als die Pflege der Geſundheit durch reiſe. Wie oft konnte man hören, wenn die Reif nach der Rückkehr erfriſcht, vergnügt und braungeb von Bord kamen: Es war mehr, als ich mir träumen 1 es war wirklich die ſchönſte Zeit meines bisherigen& Und darum: Fahrt mit! Das wichtigſte iſt: Ihr det nicht nur euch, ſondern auch euren Volksgenoſſen do Deutſchland und ſeiner Weltgeltung und damit bee zuletzt euch ſelbſt. Und beſonders in dieſer Ze ii be Unſere ſchlechten Deviſenverhältniſſe verlangen 6 riſch, daß wir mal eine Zeitlang auf Reiſen ni us 1 55 verzichten, daß wir dafür aber auf deutſchen Schiffen 1980 Heimat bleiben, uns dort für unſer deutſches Geld redlie nähren, zumal da wir dabei doch auch das Ausland kennenlernen können. Für den alſo, der nicht den Vorzug hat, an einer Seereiſe mit„Kraft durch Freude“ teilneh⸗ men zu dürfen, ſondern ſich noch das Geld zu Rei⸗ ſen ſelber ver⸗ dienen kann, gilt die Loſung: Reiſt auf deutſchen Schiffen! e land und Rußland hinauf, Aufnahme: Norddeutſcher Lloyd. ſie beſuchen die deutſchen F. G. L. Milau. Aufnahme: Hanns r ee NE SNN DEN. Urheberrechtschutz: Fünf Türme-⸗Verlag Halle(Saale). Nachdruck verboten.; „Phraſen!“ Sie fühlt, ſie wird immer kälter. Nicht eine Spur von Furcht iſt mehr in Beate, nur eine eiskalte Verachtung.„Glauben Sie, ich fürchte mich? Das ſind doch Wahnideen, daß ein Menſch mit freiem Willen in die Macht eines anderen gerät. So etwas gibt es nicht. Und nun genug geredet— laſſen Sie mich frei! Denken Sie nicht daran, was geſchieht, wenn man Sie wegen Freiheits⸗ deraubung belangt? Es ſind Behörden hier, Ambarzum ſchaltikjanz, ruſſiſche und deutſche. Wenn Sie mich ſofort hinauslaſſen und mir die Wahrheit über meinen Mann jagen, werde ich dieſe Stunde hier vergeſſen. Und nun — Weg frei!“ 5 „Bitte, hier heraus!“ ſagt Ambarzum Tſchaltikjanz und ſchlägt einen koſtbaren Teppich zurück, der eine Tür verhängt. Beate macht ein, zwei Schritte. Taumelt zurück, hält ſich am Pfoſten der Türumkleidung. Mitten in einem leeren Raum ein Diwan— eingewickelt in weiße Laken ein unbeweglicher Menſch: Meredith. Ein weißes Tuch hält den Unterkiefer des ſtillen Ge⸗ ſichts. Nur einen Toten hat Beate bisher geſehen— den Vater. Aber dies einmalige ſchmerzhafte Wiſſen hat ſie gelehrt: dies hier iſt auch der Tod. Sie fühlt ein Würgen in der Kehle— ein paar unſichere Schritte— da fällt, von Ambarzums Hand gezogen, der Teppich zwiſchen dem Toten und ihr. „Glaubſt du nun?“ fragt Ambarzum. Beate ſtarrt ihn an: Was iſt in ſeiner Frage? Was ſteht in ſeinen Augen? Mord ſteht darin— nun be— greift ſie. „Sie haben—“ Erxwürgt iſt ihre Stimme vor Grauen. Dies muß ein Traum ſein, ein furchtbarer Traum, aus dem man erwachen wird, gleich, ſofort.„Nein!“ hört ſie lich ſelbſt ſagen es iſt eine fremde Stimme, eine kind— liche, dünne. So muß ſie geſprochen haben, als ſie klein war, wenn Angſt in ihr Kinderdaſein griff. Woher kommt ihr die Kinderſtimme? Aber da antwortet er— und nun iſt ſie ganz wach. Wirklichkeit iſt alles— er antwortet: „Ja, ich habe dich von ihm befreit. Biſt du mir nicht dänkbar?“ Ein Auſſchrei Beates, ein Aufſchrei Ambarzums— mitten in ſein ſchönes, granſames Geſicht ſchlägt die Frau „Hund!“ ſchreit ſie ihn an, außer ſich. Und noch einmal aüfſchluchzend:„Schmutziger Hund!“ Ambarzum fährt ſich mit der Hand über das Geſicht, als wolle er den Schlag wegwiſchen, das Schimpfwort. Beate iſt zurückgewichen, hinter den Diwan— ſteht mit geballten Fäuſten, ſprungbereit. Wenn er ſie anrührt, ſie wird ſich wehren— aber er ſteht jenſeits. „Der zweite Schlag!“ ſagt er leiſe. Aber dies iſt furcht⸗ barer als Wildheit.„Hör gut zu: ich will dich haben, ſchon lange. Ich habe meinen Weg genau überlegt. Die erſte Etappe iſt erreicht— Meredith iſt tot.“ „Ihre Berechnung iſt falſch: Meredith iſt nun viel mächtiger, als er im Leben war.“ Beate funkelt vor Haß und Zorn. ö „Ich habe dich haben wollen!“ Ambarzum ſcheint ihre Worte überhaupt nicht gehört zu haben.„Aber bis heute habe ich dich noch als meine Frau haben wollen—“ „Du Auswurf!“ flüſtert ſie voll wilden Entſetzens. „Wage es, mich anzurühren!“ Sie ſpuckt aus, der Ekel würgt ſie körperlich. „Ah!“ ſagt Ambarzum nun raſend.„Du ekelſt dich, du ſpeiſt aus. Nun— ich werde dich kirre machen. Bin ich ir nicht gut genug als Ehemann— nun, es braucht ja nicht geheiratet ſein. Es geht auch anders, Schätzchen— wir werden dir deine keuſche Kühle ſchon abgewöhnen. Du wirſt mich kennenlernen— und noch Hunderte von Männern dazu. Weißt du, wie hoch ſolche blonden Weiber, folche hochmütigen, im Kurs ſtehen, drüben in Kon⸗ mantinopel? Du biſt ein Vermögen wert, Täubchen. Du wirſt es noch bereuen, daß du Ambarzum Tſchaltikjanz geſchlagen haſt.“ Er macht ein paar Schritte auf ſie zu. „Rühren Sie mich nicht an!“ flüſtert Beate. Er nähert ſich ganz langſam, faſt ſchlendernd. „Hab keine Furcht, mein Herzchen! Gewalt wende ich nicht aun— das Vergnügen wäre dann ja nur halb. Wir haben ſchon Methoden, dich auch ſo gefügig zu machen.“ Seine Hand greift wie ſpieleriſch zu einem kleinen, geſchnitzten, eingelegten Käſtchen auf dem Tiſch neben dem Diwan. Etwas blitzt auf.— Angſtvoll wendet ſie ihre Augen hin. Ein Satz— über den Diwan iſt der Armenier geſprungen— er reißt ihre Hand herüber, wütend ſchlägt ſie ihre Zähne in ſeinen Arm— da ſchreit ſie auf— etwas ſticht tief durch ihren Aermel, irgend etwas ſtrömt in ihre Adern. Nun lockert ſich der Stich, der Griff— aber eine Müdigkeit fließt aus dem Arm in den Körper, wie eine Lähmung— ſie taumelt, 8 Sie ſchlägt nicht, aber eigentümlich träge iſt ſie— und alles ringsherum iſt wie hinter einem Schleier— ſie hat keine Kraft mehr. Sie fühlt nur, wie Ambarzum ſie ſtützt, lhre Beine ſcheinen hinter ihn herzuſchleifen. Geht ſie? Trägt er ſie? Iſt das die Tür? Träumt ſie? ö Eine leichte Uebelteit iſt in ihrem Magen, der Kopf iſt ſchwer— es dröhnt wie Muſik oder wie Meeresrauſchen. Mit zitternden Knien, von Ambarzum geführt, geht ſie hinaus. Da iſt der Vorgarten. Wie blaß iſt der Himmel, vorhin ſo leuchtend— oder iſt es kein Himmel? Iſt es ein blaues Tuch, das ſich über ſie ſenkt— das Rauſchen des Springbrunnens iſt ihr wie Regen. Jetzt das Gitter— da ſpringt Ambarzum zurück— ein furchtbarer Schlag wirft ihn rückwärts. Beate, losgelaſſen, will zu Boden ſtürzen— zwei Arme reißen ſie empor— unten am Boden ſtöhnt Am⸗ barzum, hält ſich das blutende Geſicht. In langen Sprüngen jagt jemand— die bewußtloſe Frau in den Armen— über den Vorplatz. Keuchend rennt Naſid— angepflockt ſteht das Pferd in der Einſamkeit— hinauf wirft er die Frau— ſpringt nach. Wie einem Räuber, der die Beute heimführt, hängt ihm Beate halb über dem Sattel— nun hebt er ihren Kopf hoch. Gut, daß er reiten kann ohne Zügel— ſo kann er die kraftloſe Frau halten, vorwärts jagt er— vorwärts. Ueberreitet beinah die Menſchen, die ihm nach— ſtarren. Wer iſt der Georgier, der da wie der Teufel durch die Straßen reitet, eine europäiſche Frau vor ſich auf dem Sattel? Aber ehe man ſich noch beſinnen kann, iſt er wie ein Blitz vorüber— und fort. Dreiundzwanzigſtes Kapitel. Hinten herum über die Felder ſpreugt Naſid— vor ihm lehnt bewußtlos Beate. Endlich das kleine georgiſche Wirtshaus an der Landſtraße— die Wirte ſtürzen heraus, kommen gerade recht, die bewußtloſe Frau aufzufangen.— Tamara ſchreit auf, als Naſid ihr auf den Armen die Frau in ihr Kämmerchen bringt. Sie glaubt, es iſt Maria — die weiße, ohnmächtige Frau ſieht aus wie Maria. Aber wie ſie näher hinzuſchleicht, erkennt ſie: es iſt nicht Maria. Naſid läßt ihr auch keine Zeit. „Was tun wir mit der Herrin, Tamara?“ fragt er ſchnell.„Wir haben keine Zeit. Verfolgt wird ſie, ſie muß fort— und wir mit ihr. In einer Stunde müſſen wir reiten können.“ Tamara fragt nicht viel. Sie kniet neben der Tachta nieder. Beate liegt in einem Schlaf. Tamara beugt ihr kleines, braunes Geſicht über Beate und beginnt mit ihrer kleinen Naſe die Betäubte von Kopf bis Fuß ab⸗ zuriechen. „Mohngift!“ ſagt ſie dann entſchieden.„Tamara weiß es genau. Mohngift hat man der Herrin eingeflößt— und man muß ihr geſtoßenen Aquamarin geben in Kaffee — und Gerodrakräuter—“ Sie reißt ihre Kette, das Geſchenk des Karapet, herunter: „Einen Mörſer!“ ſagt ſie zu Naſid. Und iſt auf einmal nicht mehr ängſtlich und nicht mehr ein ſchüchternes kleines georgiſches Dorfmädel— ſie iſt auf einmal eine Frau, die helfen ſoll und will. „Deine ſchöne Kette, Tamara— willſt du ſie geben?“ „Haſt du mir nicht mehr gegeben, Naſid?“ fragt Tamara— und ſtößt mit einem kraftvollen Stoß den Klöppel in den Mörſer. Ein feines Knirſchen, die Edel⸗ ſteine zerſpringen.— Bald iſt das Gebräu aus dem Pulver des Aquamarin, der Kräuter und des Kaffees gemiſcht. Tamara hockt ſich neben Beate hin, Naſid ſieht angſtvoll zu. Wenn die weiße Frau nicht erwacht? Wenn der Armenier ihnen auf die Spur kommt? Der Armenier iſt ein reicher Paſcha— und er iſt ein armer Bauernjunge— niemand wird ihm helfen— der andere hat Geld und Macht. Die georgiſche Wirtin hält Beates Kopf— wie eine Tote ſieht ſie aus, wie ſie da auf der Tachta liegt. Vorſichtig läßt Tamara die Flüſſigkeit durch einen Trichter in Beates Mund laufen... einer Weile. Wirklich, Beate ſchluckt, ihre Wangen bedecken ſich mit einem ſchwachen Rot— nun öffnet ſie ihre Augen. Ohne zu begreifen, ſtarrt ſie umher— verſucht ſich zurecht zufinden. Aber ſie kann nicht. Dies Zimmer, die kauernde kleine Braune in dem Bauernkleide. Und dort— wer iſt dieſer Junge in der georgiſchen Tracht, mit den blauen Augen und dem blonden Haar?— Ein Bauernjunge aus ihrer Heimat? Aber dies iſt nicht die Heimat, dies fremde Zimmer— jetzt weiß ſie— ſie beginnt zu zittern, dies iſt Tiflis. Wo hat man ſie hinverſchleppt?— Ambarzum— ſie ſchreit auf. „Still, o Herrin“, ſagt Naſid ſchnell;„fürchte dich nicht! Du biſt nicht bei böſen Leuten. Naſid ſchützt dich vor deinen Feinden. Biſt du ſtart genug, Herrin? Du mußt fliehen, mit Naſid und Tamara.“ Er zeigt auf die Georgierin. Die beobachtet aufmerkſam Beates Geſicht. „Die weiße Herrin hat Kraft“, ſagt Tamara,„die heiligen Steine und die Kräuter haben geholfen. Wenn die weiße Herrin will, kann ſie reiten.“ Beate iſt jetzt wieder bei Bewußtſein. „Wohin?“ fragt ſie nun. Sie braucht nur Naſid an⸗ zuſehen und weiß: es droht ihr von dieſem Jungen keine Gefahr. „Fort von hier, Herrin!“ ſagt Naſid.„In ein deutſches Dorf. Dort kenne ich jemanden, der dich geſund pflegt und verbirgt.“ man ihn um jeden Preis fort haben will? Einen Augenblick denkt Beate, daß ſi möchte— oder zurück nach Borſchom. 15. „Kann ich nicht nach Borſchom zurück?“ fragt ſie ſchnell. Sie denkt, daß ſie dort am eheſten eine Spur finden kann von Joachim— oder, daß ſie ſich hier dem deutſchen Konſulat anvertrauen wird, f. Kann Naſid Gedanken erraten? 1 „Hier kannſt du nicht bleiben, Herrin. Der Armenier iſt mächtig, er wird dir die Wege verbauen, wohin dein Fuß ſich wenden will. Du mußt fliehen. Niemand darf wiſſen, wo du weilſt. Vertraue Naſid! Er rettet dich, ſo Gott es will.— Nur ein Pferd werden wir noch brauchen“, fügt er ſorgenvoll hinzu. Und dann fällt ihm noch ein: An den deutſchen Herrn aus Borſchom müßte man eine Nachricht ſenden. * 1* Eine Stunde ſpäter jagen zwei Pferde über die Felder hinter Tiflis— den Bergen zu. Auf dem einen ſitzt Naſid, er hält die immer noch kraftloſe Beate vor ſich— auf dem anderen Tamara. Seine letzten Tumans hat Naſid geopfert, um ein Pferd zu kaufen für Tamara. Nun, die weiße Herrin wird es ihm erſetzen. Und wenn nicht— er mußte ſo und nicht anders handeln. Querhinein reiten ſieß fort von der Bahnſtation. Erſt wenn man in den Bergen iſt, wird man in Sicherheit ſein. Endlich ſind die Häuſer, die Felder außer Sicht. Der Pfad ſteigt an, dichter wird der Wald, das Unter⸗ holz. Schlingpflanzen bilden ein undurchdringliches Dickicht. Zweige ſchlagen ſchmerzhaft in das Geſicht, die Hände werden riſſig und wund. Aber Naſid und Tamara achten es nicht, vorwärts preſchen ſie, zwiſchen die Pferde hinauf und hinab. Joachim war inzwiſchen in Moskau angelangt. Sein erſter Gang führte ihn zum deutſchen Konſul, ihm ſchon von der Heimat her bekannt. Der ſchüttelte den Kopf bei Joachims Bericht. „Unverſtändlich. Herr von Retzow. Gerade in den letzten Wochen werden die Beſtimmungen gegenüber den Ausländern beſonders loyal gehandhabt. Man braucht ausländiſches Kapital zur wirtſchaftlichen Reorganiſation. Demzufolge iſt man auch gegen die Angehörigen der fremden Staaten rückſichtsvoll, mit denen man in wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen ſteht. Warten Sie doch, bitte, einmal, Herr von Retzow.“. Er telephonierte eine Weile, während Joachim im Nebenzimmer wartete. Dann kam er wieder heraus. „Unbegreiflich, Herr von Retzow! Es iſt beim Kommiſſariat für das Paßweſen für Ausländer nicht das geringſte bekannt. Wenn Sie ſich ſelbſt einmal bemühen wollen?“ Joachim jagte in einem Wagen in das Kommiſſariat für Paßweſen. Es war in einem ehemaligen Miniſterium untergebracht. Der Beamte, ein älterer Mann, offenbar noch Beamter aus der Zarenregie, empfing Joachim ſogleich. „Ihr Konſul hat mir ſchon Mitteilung gemacht, Herr von Retzow. Ich bin erſtaunt! Wollen Sie mir bitte einmal Näheres mitteilen?“ Joachim war ſehr erbittert. Wozu wurden ſolche Maß⸗ nahmen verfügt, wenn dann niemand die Verantwortung dafür tragen wollte? Vermutlich eine Maßnahme einer untergeordneten Behörde, aber für ihn war das gleich. Er war damit aus Beates Nähe entfernt und ohne die Möglichkeit, ihr irgendwie zur Seite zu ſtehen. Kurz ſchilderte er die Umſtände, die zu ſeiner er⸗ zwungenen Verhaftung und Abreiſe geführt hatten. Der Sowjetbeamte ſchüttelte nur den Kopf. Je länger Joachint ſprach, um ſo verwunderter wurde er. „Bitte, ſchildern Sie mir doch einmal den Beamten, der Ihnen den Ausweiſungsbefehl brachte, Herr von Retzow.“ „Du lieber Gott“, Retzow wurde ungeduldig,„er ſah aus wie zwölf auf ein Dutzend, Herr Kommiſſar, wenn Sie dieſen deutſchen Ausdruck kennen.“ „Ich habe in Deutſchland ſtudiert“, ſagte der Kommiſſar höflich.„Gab der Beamte keinen Grund an?“ „Ja, daß ich Balie von Geburt wäre. Aber, offen geſtanden— dieſes Motiv kam mir reichlich geſucht vor. Wenn ich einen Einreiſepaß habe, auf dem meine baltiſche 19. 5 5 15 Herkunft enau zu erſehen iſt?! Man kann doch nicht einen „Gott öffnet ihr die Lippen“, ſagt ſie feierlich nach 5 18 eee e Menſchen zuerſt, trotz ſeiner Geburt, hier hereinlaſſen und ihn dann wegen ſeiner Geburt hinauswerfen.“ „Eigentlich nicht“, lächelte der Kommiſſar.„Und ich muß Ihnen ſagen, Herr von Retzow, die ganze Geſchichte iſt eine Myſtifikation. Wir haben in Borſchom überhaupt noch keine Paß⸗Abteilung, und der Genoſſe in Tiflis iſt, wie ich zuverläſſig weiß, jetzt auf einer Organiſationsreiſe unterwegs.“ „Wäre es vielleicht möglich“, fragte Joachim zögernd, „daß der Grund— nämlich zwiſckhen mir und Miſter Meredith iſt es zu einer Auseinanderſetzung gekommen— ich bin gekündigt— könnte ich vielleicht aus dieſem Grunde — der Einfluß von Meredith—“ „Da überſchätzen Sie unſere Liebe für die engliſchen Kapitaliſten, Herr von Retzow. Die privaten Beziehungen gehen uns nichts an. Aber— um ganz ſicher zu gehen— Sie können ja nachmittags noch einmal nachfragen. Ich werde verſuchen, nähere Auskunft zu bekommen. Eventuell telegraphieren wir nach Tiflis, was dort bekannt iſt.“ „Könnte das nicht ſofort geſchehen, Herr Kommiſſar?“ Joachim fühlt eine angſtvolle Unruhe in ſich aufſteigen— der Kommiſſar iſt ſo beſtimmt in ſeiner Ablehnung einer behördlichen Ausweiſung— alſo Myſtifikation? Wenn dies eine Lüge war? Was hat man mit Beate vor, daß Fort ebung folgt.) Küken über Küken— ſie werden zum Verſand verpackt. Ueber einen Feldweg geht es, vorbei an ſtrohgedeckten Bauernhäuschen, da liegt auf einer großen Wieſe die Ge⸗ flügelfarm. Weiter dahinter langgeſtreckte, flache Varacken: die Aufzuchthäuſer der Küken. Zuerſt beſichtigen wir die Kükenhäuſer. An den Ge— flügelzüchter tritt in dieſen Wochen erneut die Frage heran, wie und in welchem Ausmaße er in dieſem Jahre ſeine Zucht erweitern und verbeſſern will. Fehler, die jetzt bei ber Brut und der Aufzucht gemacht werden, können wäh⸗ rend des ganzen Jahres gar nicht oder doch nur ſehr ſchwer wiedergutgemacht werden. Der kleine Züchter wird wie in früheren Jahren unter ſeinem eigenen Geflügel oder dem des Nachbarn Umſchau halten ob nicht eine oder mehrere Hennen gerade jetzt, wo e ihm ſo gut paſſen würde. das ſonſt ſo mißliche Brut⸗ geſchäft beginnen. Vielleicht hat er auch ſchon Glück gehabt und konnte bereits einen oder mehrere Sätze Bruteier zum Brüten verwenden, Das Warten auf eine„Glucke“ iſt aber immer eine heikle Sache, denn meiſt klappt es nicht, und man verſäumt loſtbare Zeit, die man nicht wieder einholen kann, weil ſpät erbrütete Küken vor dem Winter nicht mehr legereif werden und dann während der kalten Monate nutzlos durchgefüttert werden müſſen. So wird man ſeine Bruteier entweder in einer Lohnbrüterei mit der elektriſchen Brutmaſchine aus⸗ brüten laſſen müſſen oder, ſofern ſich das nicht»nöglichen lüßt und es ſich im eigenen Betriebe lohnt, ernſtlich über⸗ egen müſſen, ob man ſich nicht eine eigene Brutmaſchine unſchafft. Die Kunſtbrut iſt gar nicht ſo ſchwierig, und das NMiſiko iſt verhältnismäßig gering. Zur künſtlichen Brut gehört zwangsläufig auch die fünſtliche Aufzucht. Hier iſt die ſogenannte„Schirmglucke“ Amentbehrlich, denn ſie ſoll den Küken die Wärme des Mut⸗ Für die aus frau 15 6 geg 8 0 1 055 1 e e eker Karos und Streifen geben den Kleidern der Frühjahrs- kunde einen intereſſanten Ausdruck. Bevor man die bunt blühenden Blumen und Blättermotive des Frühlings zu ihrem Recht kommen läßt, wollen die Modeſchöpfer noch einmal alle modernen Wollſtoffe zur Geltung bringen. Gerade Karos und Streifen bewahren die Tageskleidung vor überbetonter Einfachheit und Eintönigkeit. Die Mode wagt wieder einen kleinen Blickfang, der aber nicht unangenehm auffällt ſondern dem Kleid zu einer modiſchen Wirkung ver— hilft. Sogar große Karos in ſchottiſchem Charakter werden micht mehr mit kritiſchem Entſetzen aufgenommen, ſee werden mit ſicherem Geſchmack verarbeitet und— getragen! Man braucht natürlich nicht von oben bis un⸗ ten kariert her⸗ umzulaufen, je⸗ der Mode iſt mit guter Ueberle⸗ gung für Kleid⸗ ſamkeit und praktiſche Ver⸗ wendung die beſte Seite abzu⸗ gewinnen, wenn man recht auf⸗ merkſam in den Spiegel ſieht. Nach disſer Selbſtprüfung wird man ſich (hoffentlich!) im klaren ſein, ob kleine oder große Karos vorteilhaf⸗ —— 3 oder ſchmale Streifen das Richtige ſind. Das wichtigſte iſt die Geſamt⸗ erſcheinung, man kann im allge⸗ meinen nur ra⸗ tortieres erſetzen. Es gibt Glucken mit elektriſcher Beheizung, wo ihre Verwendung nicht möglich iſt, ſolche mit Kohlen⸗ ofenbeheizung oder aber auch mit Erwärmung durch eine Wärmflaſche, die man jeweils nach einigen Stunden er⸗ neut mit heißem Waſſer füllt. Wichtig iſt vor allem auch, die kleinen Tierchen von allem Anfang an vor Krankheiten zu bewahren. Das er⸗ reicht man vor allem durch ſorgfältige Fütterung ſowie durch ſtets friſches Trinkwaſſer. Verwendet man wie früher offene Trinkgefäße, ſo wird das Waſſer leicht verunreinigt, und der Uebertragung von Krankheiten ſind Tür und Tor geöffnet. Aus dieſem Grunde verwendet man jetzt vielfach die ſogenannten automatiſchen Tränken, bei denen das Waſſer aus einem oben geſchloſſenen Behälter ſelbſttätig nachfließt. Auch die regelmäßige Entfernung des Kotes iſt von Bedeutung. Hat man dann mit viel Ausdauer nach und nach ſeine Sprößlinge immer größer werden ſehen, ſo kommt dann bald der Augenblick, wo man die Junghennen mit dem alten Stamm zuſammenſetzen kann. Wir beſuchen nun die großen Hühnerſtälle. Hunderte von ſchneeweißen Hühnern ſpazie⸗ ren darin herum. Wir gehen hinein, müſſen uns aber vor⸗ ſehen, daß die Tiere nicht unruhig werden. Immer mehrere Käſten ſtehen nebeneinander, faſt in jedem ſitzt ein Huhn und läßt ſich nicht ſtören. Die meiſten Hühner haben ihre Morgenarbeit ſchon hinter ſich. Man ſieht, daß ſie hinaus wollen, denn da wartet ſchon das Futter auf ſie. Bei ratio— neller Geflügelzucht richtet man ſogenannte„Fallenneſter“ ein, um ſchlechte Legerinnen als ſolche zu erkennen und aus— ſchalten zu können. Es ſind dies Neſter. die das Huhn zwar allein betreten, aber nur mit Hilfe des Züchters wieder ver⸗ laſſen kann, ſo daß man jedes Huhn genau beobachten kann. Die Größe der Eier richtet ſich nach der jeweiligen Raſſe des Geflügels. Sehr häufig ſind die erſten Eier etwas klei⸗ ner, namentlich 5—ĩ—— dann, wenn man zu kräftig gefüt⸗ tert hat, um die Eiablage zu be⸗ ſchleunigen. Bald ſoll aber dann eine ziemlich kon⸗ ſtante Größe an Eiern gelegt wer— den. Ob es zweck⸗ mäßiger iſt, viele und etwas klei⸗ nere Eier zu er— halten oder aber weniger Eier und dieſe ſehr groß, richtet ſich nach dem Geſamt— ergebnis. Will man Eier zum Ver⸗ kauf haben. ſo wird man nur N ſolche Eier dazu verwenden dürfen, die eine beſtimmte Flick und ein beſtimmtes Gewicht haben. Nur wirklich friſche Eier werden gut bezahlt. Man ſollte daher alles daran— Aufnahmen(3): Schoepke. In das Fallenneſt können die Hhüh⸗ ner hinein, aber nicht ohne Kon- trolle heraus. ter und ob breite ten: Große Frauen— große Karos, kleine Frauen— kleine Karos(oder Streifen). Wenn man noch zweifelt, kann man es auch mit einer klugen Miſchung von glattem und ge— muſtertem Stoff verſuchen. Eine ſehr jugendliche Zuſammenſtellung von glattem und kariertem Material iſt das Complet(Nr. 1) mit loſem großkarierten Dreiviertelmantel. Der breite, viereckige Kra— gen und die Manſchetten ſind im Muſter diagonal geſtellt. Der Rock dazu iſt einfarbig. Die umgekehrte Zuſammen⸗ ſtellung, ein karierter Rock zur glatten Jacke, iſt nur ſehr ſchlanken Damen zu empfehlen. Mit kleinen Karomuſtern braucht man weniger vorſichtig zu ſein Da verträgt faſt jede Figur ein Koſtüm im Pepitamuſter, ein ganzes Kleid, ſo⸗ gar ein Complet in ganz klein kariertem Wollgeorgette kann bei ſchlichter Verarbeitung ohne Garnierung ſehr gut aus⸗ ſehen. Mit dem Aufputz ſollte man ſo ſparſam wie möglich ſein. Kragen. Knöpfe und Gürtel dürfen nur ihrem Zweck dienen, alſo nicht zum Ausſehen beſonders beitragen; ſie müſſen daſein, ohne daß man ſie bemerkt. Dasſelbe gilt für die Verarbeitung von Streifen jeder Art. Ein Muſter ſoll, wenn man ſich ſchon dafür entſchließt, nur durch ſich und nicht durch andere Hilfsmittel unterſtrichen und— in der Wirkung beeinträchtigt werden. Eine farbliche Betonung ſieht meiſtens nur in derſelben Schattierung gut aus. Das Bild Nr. 2 gibt ein Beiſpiel durch das Zuſammenklingen von Beige-⸗Diagonal⸗Wollſtoff mit brauner Halsumrandung und braunen Handſchuhen Durch die Schrägſtellung der Streifen unterſtreicht man die ſchlanke Linie ebenſogut wie bei der Verarbeitung von Längsſtreifen. Quer verarbeitete Streifen ſind kleinen, rundlichen Figuren ſehr gefährlich. Man verarbeitet ſie auch meiſtens nur für Paſſen, Schulter⸗ teile und Bluſen, engere Streifen manchmal für Jacken und auch nur dann wenn man ganz genau weiß, daß man es vertragen kann. Am beliebteſten ſind Diagonalſtreifen, weil ſie ſich im Muſter intereſſant und abwechſelungsreich ver⸗ arbeiten laſſen. Die ergänzende Hülle iſt ſtets aus glattem Material; auch hier gilt die Warnung für alle: Man hüte ſich vor einem Zuviel! verſuchen immer erſt, über Kleinigkeiten ihren Weg zur all⸗ gemeinen Verbreitung zu finden. Die Ergänzung der Klei⸗ dung, Hut, Taſche, Schal und Handſchuhe, werden gern aus dem gleichen Material angefertigt, weniger um ihre Zuſam⸗ mengehörigkeit zu betonen, als den einheitlichen Eindruck eines neuen Stoffes hervorzuheben. Pepitataft oder wei⸗ ches Glaceleder ergeben kleidſame Garnituren, die ſich aus den verſchiedenſten Teilen zuſammenſetzen. Weißer oder ſetzen., um ſie möglichſt ſofort nach dem Legen an den Mann zu bringen. Sofort nach dem Einſammeln der Eier werden dieſe ſortiert und mit einer kleinen Eierſtempelmaſchine mit dem Legedatum abge— ſtempelt Geflügelzucht iſt, wenn man ſie rationell und mit Sachkenntnis betreibt auch heute noch lohnend, da die Nachfrage nach guten und fri⸗ ſchen Inlandseiern ſtändig ſteigt. Um die Geflügelfarmer und Bauern zur Hühnerhal— tung anzuregen, vergütet der Reichsnährſtand für ſedes Kü⸗ ken, das zur Aufzucht beſtimmt iſt, zwanzig Pfennig. Dadurch ſoll der Bauer veranlaßt wer— den, möglichſt viel Hühner zu halten. um mitzuhelfen, die Ernährung unſeres Volkes vom Auslande unabhängig zu machen. paſtellfarbiger Piqué oder Sei— denrips eignen ſich für einen weſtenartigen Einſatz zum dun— kelblauen Wollkleid. Ein Band aus demſelben Stoff wiederholt ſich am Hut, manchmal auc nur als Schleife. Iſt der ſchwarze Strohhut mit einer weißen Kamelienranke garniert. dann umſäumt man den Hals— ausſchnitt ebenfalls mit einem Blütentuff. Steppereien in heller, glänzender Seide an der kleinen Kappe und am Kragen in Matroſenform paſſen zum ſchwarzen, einfachen Wollkleid. Eine ſchlichte Machart läßt dieſe harmonierenden Teile richtig zum Ausdruck kommen Tex und Zeichnungen(2): Hildegard Hoffmann. Einige Winke gefällig? Bürſten im Bade? Jawohl, recht kräftig ſogar, aber nicht im Waſſer, ſondern ſolange der Körper trocken iſt. Die nach dem Baden ſo wohlig empfundene Durchblutung— die übrigens recht geſund iſt— wird ſo am nachhaltigſten erreicht. Und weil wir gerade beim Baden ſind: Jedes Zuviel in der Temperatur iſt ſchädlich. Zu heiße Bäder ſchwächen den Körper und greifen das Herz an; als Abmagerungskuren ſind ſie ganz zwecklos, genau wie kalte Bäder, die die Fett— bildung fördern. Wer das tägliche Bad noch nicht ein— geführt hat, iſt deshalb durchaus nicht unſauber, ſofern er ſich morgens und abends gründlich., d. ha abwechſelnd Ober— körper und ganzen Körper wäſcht. Warum ſollen wir keine weichen Hausſchuhe tragen? Weil ſie die Füße bei dem langen Stehen nicht ſtützen. Nicht ſelten iſt die Krampfaderbildung bei Frauen auf das Tra— gen von weichen. abſatzloſen Schuhen zurückzuführen, Kacheln an Oefen und Wänden erhalten, matt gewor⸗ den, ihren alten Glanz wieder, wenn man ſie mit Zeitungs⸗ papier abreibt. Allerdings muß das Papier leicht mit einer ſtarken Salmiaklöſung getränkt ſein. Und Fenſter, die man im Winter nicht gern mit Waſſer putzt, reibt man mit trockener Schlemmkreide und Zeitungs⸗ papier ab. Unbeleuchtete Kellertreppen ſind nicht ſelten, und häufig ereignet ſich ein Sturz, weil man die Treppen nicht findet. Wenn man die erſte und letzte Stufe mit weißer Farbe an⸗ ſtreicht, wird die Gefahr von Fehltritten erheblich vermindert. Sie haben Mäuſe im Haus? Verſtopfen Sie doch ein⸗ mal die Mauſelöcher mit Lappen, die mit Terpentin getränkt ſind. Mäuſe können nämlich den Terpentingeruch gar nicht vertragen. e KK 2 Schachaufgabe. 5 0 d e t KE Die in die waagerechten und ſenkrechten Felderreihen einzutragenden Wörter ſind aus den bildlichen Darſtellungen zu erraten. Die Wörter der waagerechten Reihen ſind in dem oberen, die der ſenkrechten in dem unteren Teil des Bildes zu ſuchen. Juſammenſtell-Aufgabe. Alt Bach Braun Dorf Feld Furt Heide Kohl Lage Land Roß Sommer Statt Stuhl Wahl Zorn. Aus vorſtehenden 16 Wörtern ſind durch Zuſammen⸗ ſtellen von je zei Wörtern acht Ortsnamen zu bilden. Wie lauten dieſe? 5 Bilderrälſel. Sprichwort-Rätſel. Er ſchwimmt immer oben. Er ſitzt zwiſchen zwei Stühlen. Je näher dem Ofen deſto wärmer. .Er ſieht mit vier Augen. Alles hat ſein Warum gg ge= Man entnehme den vorſtehenden ſieben Sprichwörtern je ein Wort. Zuſammengeſtellt ergeben dieſe wiederum ein Sprichwort. 5 Gegenſatz-Rälſel. 1. Lang Anfang, 2. Silber Sonnenſchein. 3. Korn wohlfeil, Fleiſch. 8. Sein Stuhl. 4. Feld Geſelle. 5. Nein Tochter, 6 Komm ſprach, 7. Ganz ö Zu den vorſtehenden je zwei Wörtern ſind die Gegen⸗ ſätze zu ſuchen. Ein jeder von dieſen muß ein zuſammen— geſetztes Hauptwort ergeben Hhomonym. Geht es nicht mit einem Male, —— möcht' ich jedem dann, Daß er doch in—— zahle. Nun mag—— wer da kann. Wer kleinen Herren dient. iſt ſelbſt mit Herr. Er wirft den Schinken nach der Speckſeite. . 255. 2 . 15 ee N. . d d 1 8 h Weiß zieht Ergänzu Namen⸗ (her Bert)ram 11 2. d. 1. 25 b. 1. 2. Auflöſungen aus voriger Nummer. rohr, Gelaender. 8 Gegen 3 ode Haut Le okre m mit Sonnen- Vitamin na Hul(bert Ram)ſes Guildo Zuſammenſtell⸗Aufgabe: ſtapfe, Undine, Offenbach, Wallone.— Tanzſtundenball. und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. ngss⸗Rätſel: Balkon, Stuhl, Seil, Gas⸗ — Quiſe. a Umbildungs⸗Aufgabe: Ot(to Ni)⸗ ahhel Rolger Hart)hwig Diet⸗ Burgl(hart Win)fried. Schach⸗Aufagbe: Dd8s 6, Tf7& f6 oder T anders, Se6—c7 oder Df6—3 matt. ....„ Leh X fö oder L anders. Se6—f4 oder Lg4—3 matt. l ....„Ses beliebig oder d6 N 5, e2—ed oder Dfö& eß matt. Santander, Fuß⸗ Magiſches Quadrat: 0 5 10 15 20 10 15 0 5 20 0 5 10 15 5 10 20 0 15 20 ild. teich“ chdu seed. undercuff bn Oeichrock. Silben⸗ Oeffentlicher Dank Ich(in 1½ Jahre an ſchwerem NMckenmarks-Nervenleiden mit Lähmung beider Arme und Beine. Tag und Nacht wurbe ich von heftigen Schmerzen gepeinigt. Ich vermochte nicht die Arme zu heben, Gehen und Stehen war unmög⸗ Ach, ſobaß lch als völlig hilfloſer Menſch dalag. Durch Zufall erfuhr ich von der Pyrmoor⸗Kur und entſchloß mich ſofort. dieſelbe in Anwendung zu bringen.. Nach tiefſter Verzwelſlung wurde ich dadurch dem Leben neu ebe und kann jezt wieder ſtundenlang gehen, die Arme bee mund ſämtliche ſchweren landwirtſchaftlichen Arbeiten verrichten. 5 Ich fühle mich wie neugeboren und kann deshalb die 1 rmoor⸗Kur, die beauem zu Hauſe ausführbar iſt, allen denden aufs beſte empfehle. Fredersdorf, den 5. 2. 1935 Karl Brandt, Landwirt. Auskunft koſteulos durch Pürmoor⸗Raturheil⸗Inſtitut, München 129 Münzſtr. 9. Seit 25 Jahren anerkannte Erfolge bei Nervenleiden aller Art, Schlaganfällen, Krampfanfällen. Gliederreißen, Neuraſthente u. Gelenkgicht. Huuverte Auerkeunungen und Dankſchreiben Geheilter abgelchoffener Engländer 11. 20. Tausend. Slebzig Flieger und Luftschiffer erzählen inre Kriegserlebnisse: Richthofen, Boelcke, imme mann, Göring, Köhl, Odet. 83 undekanate Originaaufnenmen. Das Bucen der Kameradschaft und todes: bereiten pffichterfüllung. Den alten Front- Kämpfern und der neuen deutschen jugend eine Mahnung: Luftfahrt ist not! Zu haben in jeder Buchhandlung. Falls eine solche nicht am Falze vbortofrei beim Verlag C. SERTEUSMANN, VERLAG, GGTER SLO bent Hetallporzellan mit versilbert. Kupfer- mantel, Kaffee- und Mok kaservice, Teller Lasse, Vase, Dose u. a. Tafelgerät, schwer versilbert, Schussel. Jeſiaſe Romb. Spar- gel und Aufschnitt Service, Leuchter, Ge- tränkekühler, Pokal Uu. a. in. 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Entweder Sie zahlen oder Sie ziehen am nächſten Erſten!“ ü „Das iſt aber nett von Ihnen. Meine letzte Wirtin ver⸗ langte nämlich gleich beides zuſammen.“ * „Mein lieber Freund, du haſt ſcheinbar vergeſſen, daß ich dir im vergangenen Jahre 20 Mark geliehen habe?!“ „J wol Das habe ich nicht vergeſſen. Das gehört zu meinen ſchönſten Erinnerungen. „Der Arzt hat meiner Haushälterin das Kochen vec⸗ boten!“ „Iſt ſie denn krank?“ „Nein, aber ich!“ ——— * „Das Pärchen von nebenan“, ſtellt die Gattin feſt, „ſcheint ja gewaltig verliebt zu ſein. Er küßt ſie jedes mal wenn ſie ſich treffen. Warum tuſt du das nicht?“ „Aber, hör' mal“, meint er,„ich kenne ſie doch kaum“ Vielleicht- vielleicht auch nicht Kennen Sie den humorvollen Melſterjongleur Gaſton Pacer!“ Der etwas rundliche Herr pflegt wie ein netter gemütlicher Onkel auf die Bühne zu kommen. Zuerſt erzählt er in ſeinem ſprudligen Kauderwelſchdeutſch, was er zeigen will, um mit verſchmitztem Lächeln ſich ſchon im voraus die Hände in Unſchuld zu waſchen, wenn die Sache ſchiefgehen ſollte„Vielleicht— Vielleicht auch nicht...“ heißt es dann immer. Das heißt, vielleicht gelingt, das Kunſtſtück, vielleicht geht es aber auch daneben. Iſt es nicht ſo, daß auch hinter dieſem Scherz des Lebens ganzer Eruſt verborgen liegt, wenn wir genauer hinſehen? Wer. vermag, die Wege ſeines Schickſals, das Gelingen oder Verſagen ſeiner Beſtrebungen. ſelbſt das gute oder böſe Ende eines Tages mit Beſtimmtheit vorauszuſehen? Haben wir es nicht vielmehr auch in dieſen Dingen immer mit dem ungewiſſen„Vielletegt— vielleicht auch nicht“ zu tun? Selbſt der zuverſichtlichſte Optimiſt muß zumindeſt dena „Pech“ eine gewiſſe Möglichkeit zuerkennen. Der Jongleur kaun das verpatzte Kunſtſtück leichterhand von vorn anfangen, aber un können unverſehens von einem kaum wiedergutzumachenden Scha, den an Vermögen oder Leib und Leben betroffen werden. Indeſſen, ſo ganz wehrlos, ſo ganz unbeholfen brauchen tach wir nicht zu ſem Das„Vielleicht— vielleicht auch aich! Schickſal bleibt freilich für ſeden von uns eine oſſene Frage. Ber es liegt an unſerer vernünftigen Einſicht, für alle Fälle vorgubauen indem wir uns verſichern laſſen. Paſſiert etwas. dann wird der Schaden doch wenigſtens in ſeinen Auswirkungen nach Menſcheln, möglichkeit gemildert Die deutſche Pripatverſicherung iſt für alle Schade nfalle dn für alle Verſorgungsarten gerüſtet, die ſich aus dem dielgeftalggen und gefahrvollen Leben unſerer Zeit ergeben können. Wer gen. welche Vermögenswerte oder die Geſundheit, das Leben einer ſeilſt oder ſeiner Angehörigen, das Studium und den Becufsbeginn del, ner Kinder gegen alle böſen Wechſelfälle des Schickſalszſicherſtelſen will, der wendet ſich am beſten an eine deutſche Privazvecſiche rens geſellſchaft. 555 8 7 6 4 3 A Eier Vorrat, ahrräder N 9 den Vin Gul 15 Pfg. tägli ee ragende: Se ehe 900 200 8 AA 1 gervof. Wang Sig ces. Marke S. K. nur bar 5— Bedecl in Garantol einlagen lens . Pockuab 48 Pig. N nonsd. noller, ohe 110. Orogerien echsſtliah In Sarantfol halten sich kierüber abr! in Aphtheen Haben Sie Ih Versprechen gehalten 2 9 1 Ihre Hände zart. und glatt und schön geblieben wie die Hände, die er so oſt bewunderte damals, als Sie sich ken- nenlernten? Unnötig, daß sie durch Haushalt und Beruf, Sport oder rauhe Witterung leiden und ihre natürliche Anmut verlie- ren. Ein wenig Kaloder- mu · Gelee, abends vor dem Schlafengehen aufgetra⸗ gen, verhindert mit Sicherheit jedes Rot- und Rauhwerden. Es erhält Ihre sieren und kneten Sie tücknt ig lte Minute lang. Sie werden bameten, daß bereits in dieser Kurzen Zeit die Haut das Gelee vollständig d 0 2 2 Homöopathie heilt! Sie erwirbt sich mit Recht immer mehr Freunde. Seitdem die grogen Hombopatlien ihre prüchtigen Be- Tolge erzielten, ist schon aus manchem Saulus ein Paulus geworden. Wer sich für diese Heilmethode näher interessiert, Nende sich un die Homoia- Gesell- schaft, Karlsruhe O. 128 Diese liefert gegen Bin- zendu von 30 Pf. für Unkosten ein wertvolles Aufkiärungabuch, verfaßt vom Geh. Med.- Rat Dr. Schröder, in dem mehr als 250 Krankheiten be- WBeimleiden Krampfadern Flechten, ſchwerhellende Wunden gein Sam. Mat Dr. Stratzis ale Auhtend und fuchzeizfiilend Hoſt NM 1.13 u. NM 2.07. Literatur Dr. Holtbauer, Berlin und Probe durch nee schrieben und die Wege u ihrer Heilung gezeigt werden Ver nicht inzeriert, der wird vergeſſen wenig Kaloderma-Celee auf Hand- 1 aufgesaugt hat und merklich glattes undd elastischer geworden ist. Lusben Sie Kaloderma- Gelee über Nacht M. ken und beobachten Sie den Lctolg“ VE. Kalo dern · Gelee ſertet nicſit ani it bt dahior besonders ungenbſim im Geboruiucli. KALO DE K VA DAS SPEZIAL MITTE. lll, 20Un Pte bEn MN In Tuben zu RN 2.30, 0 U. Hände zart und jung und m auch bereits angegriffene Haut über Nacht wieder weich und geschmeidig. N Machen Sie einmal diesen ein- fachen Versuch: Verreiben Sie ein rüchen, Gelenk und Fingern. Mas- F. Wolfr FTF à SOHN KARLSRUHE 1 97 2 ent um Wochenende“,„Die Familie“ und„Zum Zeitvertreib) Mr. 4 1 15 Beilage 05. A, 4. Bl. 44 608 0 Hir die auf diefer Seite rue Anzeigen iſt der Verlag der vorl Zeitung nicht zuſtändig. Betuntwoctte g die Schriftleitung Kurk Winkler, für Anzeſgentefl Carf Görg. Verlag Scl, uu ne er Wee ving Bertege s, ällich an Verkin A8. Male die Beſprechungen in Paris, 3 In der erſten Verfahren hergeſtellte 6 g heiten. noch Lebensraumes für kommende eelklichen und 0 größte Teil der Halle„Träger des Lebens? von der Reichsleitung der bohlfahrt und zum Gruß der Soune Von Goltfried Keller. Aus den braunen Schollen Springt die Saat empor, Grüne Knospen rollen Tauſendfach hervor. Und es ruft die Sonne: „Jort den blaſſen Schein! Wieder will ich Wonne. Glut und Leben ſein! Wieder wohlig zittern Auf dem blauen Meer Oder zu Gewiktern Jühr'n das Wolkenheer! In den Frühlingsregen Sieben Farben ſtreun Und auf Weg und Stegen Meinen goldnen Schein! Dringen in der Herzen Kalte Finſternis Blenden alle Schmerzen Aus dem kiefſten Riß! Alle finſtern Hütten Sollen Mann und Maus Auf die Auen ſchülten An mein Licht hinaus! Fugliſche Nichtigſtellung Die internationalen Beſprechungen. London. 23. März. Außenminiſter Simon hatte in ſeiner Un— tenhausrede u. a. geſagt, daß im Anſchluß an Berlin. War⸗ chau, Moskau und Prag weitere Beſpre⸗ chungen ſtattfinden würden. England würde ſich freuen, wenn Deutſchland hieran teil— nehmen würde. So ſei eine Zuſammenkunft n Ausſicht genommen, an der Muſſolin ehbſt teilzunehmen beabſichtigte. In der franzöſiſchen Preſſe war dieſe Aeuße— rung dem englischen Außenminiſter zum Vorwurf gemacht worden. Man meinte dar— gus eine Aufforderung an Deutſchland her— gusleſen zu können, an den engliſch⸗franzö⸗ iſcheitalieniſchen Beſprechungen teilzuneh— men, die nach der Reiſe Simons und Edens in Norditalien ſtattfinden ſollen. In eng- iſchen Kreiſen wird dieſe Auslegung als völlig irrig bezeichnet. Der Hinweis Simons gave lediglich beſagen ſollen, daß, falls nach dem Berliner Beſuch und den anſchließenden Dreierbeſprechungen eine erfolgverſprechende Grundlage gefunden ſei, es ſich als nützlich mweiſen könnte, eine weitere Ausſprache un. er allen unmittelbar intereſſierten Mächten, atunter auch Deutſchland, ſtattfinden zu affen. Sollte eine ſolche Ausſprache Wirk— chkeit werden, dann würden zu den Teile mern auch die am Oſtpakt und am do anpakt intereſſierten Staaten gehören. „Wunder des Lebens“ Die große Berliner Ausſtellung. N Berlin, 22. März. Das Berliner Ausſtellungs-, Meſſe- und zemdenverkehrsamt beranſtaltete eiw- keſſevorbeſichtigung der größten deutſcher. Asſtellung dieſes Jahres, die unter den! amen„Das Wunder des Lebens“ in ſiebes: Zusſtellungshallen am Kaiſerdamm vom 2. Paärz bis 5 Mai durchgeführt wird. ö Stadtmedizinalrat Dr. Klein begrüßte die Vertreter der in- und ausländiſchen Ta ges, und Fachpreſſe Anſchließend gab Min:. erlaldirektor Dr. Gütt vom Reichsminiſte⸗ Zum einen Ueberblick über die Ausſtellung. g Halle„Lehre vom Leben“ zonunt der Menſch als Hauptſtück der Aus, ſtellung zur Darſtellung. Nach den neueſten Modelle und die Schau der„durchſichtige Menſch“ zeigen den Aufbau des Körpers in allen ſeinen Einzel⸗ 5 Die Familie als Trägerin des Le⸗ ens wird in der zweiten großen Halle dar⸗ geſtellt. Die dritte große Abteilung iſt den Fragen der widmet. Schließlich ſehen wir in der Ausſtellung „Erhaltung des Lebens“ ge⸗ 1 0 die Stätten des Lebens. die. Stätten der Arbeit und das 2 5 0 häusliche eim, die Siedlung, die Schaffung neuen Geſchlechter „ 5 ar, med Bruno Gebhard, der wiſſen. chaftliche Leiter der Ausſtellung, erläuterte ſodann im einzelnen den Inhalt der Ausſtel. 107 Die Notwendigkeit dieſer Ausſtellung gebe ſich aus der Neuordnung unſeren nationalen Daſeins. Der NS- Volks. Teil vom Deutſchen ( rauenwerk aufgebaut worde 5 ö 0 t worden. Das Haupt, geſundheitsamt, der Stadt Berlin zeige di⸗ Zelſeitigen Aufgaben eines großſtädtiſchen undheitsweſens, das Deutſche Rote Kreu, ache Beiſpiele einer Arbeit Die Abtef Stätten 5 ſeiner Arbeit. Die Abteilung eine umfangreſche Abteilung des des Lehens“ ſei beherrſcht 10 10 Reichs heimſtättenamtes der und 1 05 Deutſchen Arbeitsfront. 1115 Eröffnung der Ausſtellung„Das 10 er des Lebens“ bringt noch eine Pre⸗ nere beſonderer Art, es iſt das Mikroviba⸗ mum. Dieſe Sonderſchau der Kleinlebeweſen NSDAP ellung gezeigt. Begegnung auf hoher See. Gerlin, 19. März. Der Panzerkre „Deutſchland“ paſſierte auf hoßer See „Kraft durch Freude“ ⸗Flotte. Die Begegnung löſte herzliche Kundgebungen von Bord zu Bord aus. Der Panzerkreuzer ſetzte ein Boot aus und brachte ſeine Poſt zur„Oceana“. Dr. Ley begrüßte auf der Kommandobrücke der „Oceana“ den Offizier der Bootsbeſatzung. Ueber den Verlauf der Begegnung wurden von Dr. Ley Telegramme an den Führer, an Reichswehrminiſter von Blomberg und an den Chef der Marineleitung Admiral Dr. h. c. Raeder abgeſandt. Das Buch der Vorfreude Wenn ſich draußen das erſte Leben im Freien regt, ſchicken die Gartenbaufirmen den Liephabern ihre neuen Kataloge ins Haus. Das iſt ein alter Brauch. Schon vor mehr als zweihundert Jahren haben große Baumſchulen und Blumenzüchtereien ſich da⸗ zu aufgeſchwungen, ihre Neuheiten gelegent- lich drucken und ſo an weite Kreiſe der Ab- nehmer gelangen zu laſſen. Es ſteckt ein Stück Kultur. und Geſchmacksgeſchichte in dieſen Preisverzeichniſſen. Nicht nur, daß ſie in der Ausſtattung immer reichhaltiger geworden ſind, ſondern ſie ſpiegeln auch die Fortſchritte des Gärtnerfleißes gut wider. Um ein Beiſpiel zu wählen, ſo zählen heute die Dohlien nach vielen Hunderten von Sorten, und jedes Jahr werden ihrer mehr und kommen prächtigere Arten. Das— ſelbe gilt von vielen anderen Blumen, die vor ein paar Jahrzehnten noch nicht daran denken, dieſe Rolle zu ſpielen. Dieſes Jahr etwa feiert die Nelke ihr großes Jubiläum, und wie beſcheiden hat ſie einſt begonnen! Wie haben ſich die alten Sachverſtändigen die Köpfe zerbrochen, um neue Farbenzu— ſammenſtellungen zu erzielen. Heute wird uns das alles in reichſter Auswahl darge— boten. So ein Katalog iſt für jeden Blumen— freund ein unbegrenzter Wunſchzettel. Das Auge leuchtet wie das des Kindes vor Weih— nächten, wenn man ſich alle die Pracht aus— malt, die m den kommenden Monaten unſer werden ſoll. Aber es iſt auch hier ge— ſorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachſen. Bedenke, wie groß dein Garten iſt, ſagten die Lehrmeiſter ſchon im Mittelalter. Er kann nicht alles faſſen, man kann auch nicht allzu vielerlei pflegen, und ſo bereitet die Wahl auch ihre Qual, bis man ſich dar— über einig iſt, was man beſtellen ſoll. Das eine aber iſt ſicher, es gibt eigentlich kein billigeres Vergnügen als das Selbſtziehen von Blumen. Ein paar Körnlein Samen, und was für eine Wunderwelt von Farben wird aus ihnen entſtehen und uns die Bal— kone und Beete ſchmücken, ſo weit das Auge Fa daß ſich niemunid ſatt daran ſehen ann. Kinos in der Arktis Im höchſten Norden der Erde in dem Orte Niandem auf ruſſiſchem Gebiet hat man jetzt ein Kinotheater eröffnet. Für die Be⸗ völkerung dieſer äußerſt exponierten Gegend war dieſe Einrichtung natürlich etwas ganz beſonderes, weil keiner der Leute jemals im Leben im Kino geweſen war und ein ſolches kaum vom Hörenſagen kannten. Der Andrang zu den erſten Vorſtellungen war derart ge— waltig, daß der Beſitzer des Lokals gezwun⸗ gen wurde, die Vorführungen drei Tage u unterbrochen zu veranſtalten, bis die ganze Bevölkerung der kleinen Stadt die Lichtbild— ſtreifen geſehen hatte. Eine ganze Anzahl Beſucher fand ein ſolches Gefallen an dem „Wunderbild“, daß ſie drei- und auch vier— mal denſelben Film beſtaunten. Als Gegenſtück, wenn man es ſo nen— nen darf, zu die Kind von Riaudem ſin⸗ det ſich im tiefſten Süden der Weltkugel, auf dem von dem amerikaniſchen Polarfor⸗ ſcher Byrd entdeckten Lande Little America, ebenfalls ein Kino. Als Byrd vor etwa einem Jahre zum zweitenmal wieder nach dort zurückkehrte, hatte er eine ganze Samm⸗ lung von Filmen mitgenommen, die er zu 97 vollſtändigen Vorſtellungen zuſammenſtellte. Die Vorführungen fanden in den Abendſtunden in der großen Baracke des Speiſeſaales der Expedition ſtatt. Es wurde ſtets eine( nmte Zeit feitgeſetzt, ſo daß beim Beginn der Vorführungen der Saal geſchloſſen wurde. Letztere Maßnahme ſtellte ſich als eine un⸗ umgängliche Notwendigkeit heraus, die nicht deshalb getroffen wurde, weil ſpäter kom⸗ mende Perſonen ſtören könnten, ſondern ein⸗ zig aus dem Grunde, als jedesmal, wenn die Türe zu dem Saal geöffnet wurde, ein eiſiger kalter Luftzug von 60 und mehr Grad Kälte in den Saal eindrang. Hauswirtſchaft Arterienverkalkung durch Stillſitzen Nach der Anſicht eines Schweizer Arztes trägt die durch die Ziviliſation geförderte Entwöhnung des Menſchen von der Bewe— gung die Hauptſchuld an dem Zuſtande⸗ kommen der Arterienverkalkung, worunter er allerdings nur die frühzeitig einſetzende, im Herz, im Gehirn oder in den Nieren lo⸗ zaliſierte, beſonders gefährliche Form ver⸗ ſtanden wiſſen will. Auffallend oft geht die Verkalkung mit einer Fettſucht einher, die durch mangelhafte Ausnutzung der Skelett- muskulatur bedingt iſt. Andererſeits konn— ten ruſſiſche Aerzte feſtſtellen, daß eine durch plötzliche Umſchichtung erzwungene Muskel- arbeit bei vorher körperlich Untätigen die Erſcheinungen der Verkalkung zum Ver— ſchwinden brachte. Ausgiebige Muskeltätig⸗ keit iſt daher eines der wichtigſten Mittel zur Bekämpfung frühzeitiger Arterienver— kalkung. Praktiſche Winke. Krampfartige Kopfſchmerzen verge⸗ hen vielfach beim Genuß heißer Milch mit einer Kleinigkeit Alkohol; die Blutzirkula⸗ tion arbeitet wieder und der Schmerz wird behoben. Ein Splitter läßt ſich auf folgende Weiſe ſchmerzlos entfernen: Ein dünnes Scheib— chen Speck legt man auf die betreffende Stelle und verbindet die Stelle, nach 10 bis 24 Stunden iſt die Haut ganz weich, der Splitter liegt herausgezogen in dem Speck oder läßt ſich bequem entfernen. Im Sommer iſt die Ofentüre ein idealer Aufbewahrungsort für Pelze; der ſtets leiſe Zug hält die Schaben vom Niſten ab. Die Butter verliert im Lichte ihre Vi a man bewahre ſie daher zugedeckt auf. Die Schalen der ausgezeichnetes Hände. Die gekochte Stärke iſt erſt gar, wenn ſie blau gerinnt. r Kartoffel ſind ein Reinigungsmittel für die * Tee aus Ayfelſchalen In vielen Haushaltungen werden die Apfelſchalen als wertlos weggeworfen. Vom hauswirtſchaftlichen Standpunkt aus iſt dies unrichtig. Aus Apfelſchalen kann man lich einen wohlſchmeckenden und bekömmlichen Tee bereiten. Am geeignetſten ſind aroma— tiſche, edle Apfelſorten, die vorher gründlich gereinigt werden müſſen. Die Schalen track— net man am beſten auf einer Horde üöher dem Herd und gibt dieſe in trockenem aber noch elaſtiſchem Zuſtand durch die grobe Scheibe des Fleiſchwolfes. Das ſo erhaltene Apfelteeprodukt. das mit der Beſchaffenheit des handelsmatzigen beſitzt, wird zur Teebereitung mit heißem kochendem Waſſer aufgebrüht. Zur ufbewahrung des ſelbſt hergeſtellten Apfel ieeproduktes verwendet man gutſchließend⸗ Hlechgefäße, die man vorteilhaft innen mit. Pergamentpapier ausſchlägt. Sauerkraut füllt die Haut Das Sauerkraut wird von den meiſten Menſchen für ein beſonders e liches Gericht gehalten. Es verdient aber dieſen ſchlechten Ruf nicht, denn unter den ſämtlichen ſchweren Kohlarten iſt es infolge ſeiner Gärung jedenfalls die am leichteſten verdauliche Speiſe. Die Säure entgiftet den Darm und regt ihn an. Die beſten Ei⸗ genſchaften nimmt man deshalb dem Sauer⸗ kraut, wenn man es vor dem Kochen tüch⸗ tig wäſcht oder gar brüht. Auch roh ver⸗ zehn. bildet das Sauerkraut ein wohlſchmek⸗ endes Gericht. In das deutſche Sprichwort it das Sauerkraut ebenfalls übergegangen: Geduld überwindet Sauerkraut“ lautei ein altes Sprüchlein, während ein anderes deißt:„Sauerkraut füllt auch die Haut.“ Nannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: 5 Montag, 25. März: Miete E 17: Der Rebell von der Saar, Volksſtück von Auguſt Dr. Ritter von Eberlein. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Dienstag, 26. März: Nachmittags: Schü⸗ lervorſtellung für die Volksſchulen Mann⸗ heims: Der Freiſchütz, Oper von C. Maria von Weber. Anfang 15, Ende 17.45 Uhr.— Abends: Für die NS⸗Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt. 121 bis 123, 159, 224 bis 228, 261 bis 262, 336 bis 344, 531 bis 533, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 601 bis 730: Die Pfingſtorgel, von Alois Johaunes Lippl. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 27. März: Nachmittags: Schü⸗ lervorſtellung für die Volksſchulen Monn⸗ heims: Der Freiſchütz, Oper von Carl Maria von Weber. Anfang 15, Ende 17.45 Ahr. Abends: Miete M 19, Sondermiete M 10: für die NS-⸗Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen, Abt. 451 bis 452: Der gol⸗ dene Pierrot, Operette von Walter O. Goetze. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. onnerstag, 28. März: Miete D 18: Treibjagd auf Yukatan, Schauſpiel von Karl Baumbauer. Anfang 20, Ende ge⸗ gen 22 Uhr. treitag, 29. März: Miete F 18, für die NS-Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 181: Der Günſtling, Oper von Ru⸗ dolf Wagner⸗Regeny. Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr. Samstag, 30. März: Miete C 17, für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 391 bis 398: Uraufführung: Das Spiel vom verlorenen Sohn, Schauſpiel von Eduard Reinacher. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. Sonntag, 31. März: Nachmittagsvorſtel— lung für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigs⸗ hafen, Abt. 10 bis 11, 46 bis 49, 111, 401 bis 416, 429, 501 bis 502, 521 bis 525, 905 bis 909, Gruppe F Nr. 815 bis 817 und Gruppe B: Der goldene Pier⸗ rot, Operette von Walter O. Goetze. An⸗ fang 15, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Miete H 17, Sondermiete H 9: für die NS-Kul⸗ turgemeinde Ludwigshafen, Abt. 432 bis 434: Undine, Oper von Albert Lortzing. — Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. — Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Montag, 1. April: Miete B 18, Sonder⸗ miete B 9: Der Rebell von der Saar, Volksſtück von Auguſt Dr. Ritter von Eberlein. Anfang 20, Ende 22 Uhr. (Deutſches Nachrichtenbüro.) Berlins große Luftſchutzübung. in Polizeibeamter ſtellt neben einem Fli wur Bevölkerung mit vorbildlicher Disziplin durchgeführt. 9 Blindgänger ein Warnungsſchild auf. Di 5 e g l 9 ˖ ungsſchild auf. Die große Berliner ö Auetal erſtenmal auf einer europälſchen J Luftſchutzübung wurde von der Berliner 8 i der bekannte deutſche Heerführer des Weltkrieges, 9. April ſeinen 70. Geburtstag. Gemälde des Thüringer (Deutſches Nachrichtenbüro.) General Ludendorff, begeht am Altmeiſters Profeſſor Heinrich Plühr(Weimar). Apfettees Aehnlichkeit — 8 3 Was ſoll mein Junge werden? In jedem Jahre werden hunderttauſende von deutſchen Eltern vor die ſchickſalsſchwere Frage geſtellt:„Was ſoll mein Junge wer⸗ den?“ Es iſt ſchön und begreiflich, wenn ſich die Väter und Mütter für ihre Kinder eine glänzende Zukunft erträumen.„Unſer Junge ſoll es einmal beſſer haben als wir“ — das iſt der Gedanke, der viele Eltern be— ſeelt. Dieſem Ziel haben ſie viele Jahre lang unendlich viel Arbeit und Geld ge— opfert. Die Folge davon iſt leider nur zu oft geweſen, daß weit mehr Knaben und Mädchen einer höheren Schulbildung zuge— führt worden ſind, als das Wirtſchaftsleben an derartig vorgebildeten Kräften aufzu— nehmen vermag. In einſeitiger Ueber- schätzung der intellektuellen Ausbildung überſahen die Eltern nur zu oft, daß nur verhältnismäßig wenige Menſchen ſich für einen akademiſchen Beruf eignen. Vor allem aber waren ſie ſich nicht klar darüber, daß unſer Volk nicht nur höhere Beamte, Rechts- anwälte und Aerzte braucht, ſondern auch tüchtige Handwerker, Facharbeiter und Kaufleute. Gefahren der Einſeitigkeit Andere Eltern haben ſich weit weniger Sorge um die Zukunft ihrer Sprößlinge ge— macht. Für ſie erſchien es als das Wich— tigſte, daß ihre Kinder möglichſt ſchnell Geld verdienten, um den Eltern nicht länger auf der Taſche zu liegen. Man ließ ihnen nur eine kurze Ausbildung angedeihen, und zwar möglichſt in einem Beruf, in dem ſchon junge Kräfte ziemlich hoch bezahlt ſind. Durch dieſes Verfahren iſt es gekommen, daß wir über eine unendlich große Anzahl von ungenügend geſchulten Arbeitskräften ver— fügen, die nur in dem Spezialzweig etwas leiſten können, auf den ſie eingedrillt wor— den ſind. Ihre Leiſtungen und ihre Ein— künfte ſind zwar in jungen Jahren verhält⸗ nismäßig hoch: wenn aber die Kräfte nach⸗ laſſen oder wenn es in ihrem Spezialzweig nicht genügend Arbeit gibt, dann liegen ſie hilflos auf der Straße. Die ſchwere Wirt— ſchaftskriſe der letzten Jahre hat gelehrt, welch ein Unglück dieſes Verfahren nicht nur für die zunächſt Betroffenen ſondern für das ganze deutſche Volk geweſen iſt. Selbſt in den ſchlimmſten Kriſenjahren haben wir es erlebt, daß in zahlreichen Gewerbezwei— gen ein empfindlicher Mangel an viel- ſeitig ausgebildeten tüchtigen Facharbei⸗ tern beſtand, während Millionen von un⸗ gelernten und angelernten Arbeitskräften ſtempeln mußten. Es iſt eine der aller— wichtigſten Aufgaben der Gegenwart, dieſe Kräfte umzuſchulen und weiterzubilden, denn je ſtärker die Wirtſchaft ſich belebt, deſto fühlbarer wird der Mangel an Fach— arbeitern. Berufswahl— Sache des ganzen Volkes Die Berufswahl iſt heute nicht nur eine Angelegenheit des einzelnen, ſondern Sache des ganzen Volkes. Am 1. April werden wieder je 600 000 Knaben und Mädchen und rund 100 000 Jugendliche aus Fachſchulen und höheren Lehranſtalten Einlaß zu einer beruflichen Ausbildungsſtätte begehren. Die öffentliche Berufsberatung befindet ſich be⸗ reits ſeit Monaten in den Vorarbeiten für dieſe Aufgabe. Es iſt niemandem ein Vor⸗ Radio-Bastler in den Lehtwerkstätten der Stemens- Werke wurf daraus zu machen, wenn er die Be⸗ rufswahl zunächſt aus ſeiner Welt und aus ſeinen Erfahrungen heraus vornimmt. Es iſt aber notwendig, daß ſich der einzelne an der Stelle einordnet, an der er am dringend⸗ ſten gebraucht wird. Die Berufsbera⸗ tungsſtellen und die Arbeitsämter, denen ſie angegliedert ſind, geben ſich die größte Mühe, die Verbindung zwiſchen den Wün⸗ ſchen und Fähigkeiten der jungen Leute und dem Bedarf des Wirtſchaftslebens herzu— ſtellen. Dabei iſt es noch immer notwendig, das übergroße Zuſtrö— men der Jugend— lichen zu einigen Modeberufen zu bekämpfen. Da⸗ mit ſoll aber nicht geſagt ſein, daß vor beſtimmten Berufen in jedem Fall gewarnt wer⸗ den muß. Es iſt leider in den letz⸗ ten Jahren üblich geweſen, daß alle nur erdenklichen Berufsgruppen im Bruſtton der Ueberzeugung von der Ueberfüllung ihres Berufs be⸗ richteten und nachdrücklich davor warnten, dieſe Be⸗ rufe zu ergreifen. Hätte man auf ſie gehört, dann gäbe es heute überhaupt nur noch ungelernte Ar⸗ beitskräfte, und der Nach⸗ wuchs in dieſen Berufen würde vollſtändig fehlen. Darum ſoll derjenige, der in ſich einen ſtarken Drang nach einer beſtimmten Tätigkeit, eine wirkliche „Berufung“ verſpürt, ſich niemals abſchrecken laſſen. Im Gegenteil: ſtarker Wille und wirkliche Bega⸗ bung werden ſich ſtets durchſetzen, und ſei es auch nach ſchweren Kämpfen. Dieſe ſollte man aber ſei⸗ nen Kindern nicht erſparen wollen, ſondern ſie eher wünſchen. Die Hauptſache iſt, daß ſie für dieſe Kämpfe gerüſtet find, an denen ſie wachſen und ſtär⸗ ker werden. Die Grundbernfe ſind wichtig Es iſt alſo notwendig, daß die jungen Leute nicht nur ſchnell Geld verdienen, ſondern etwas Richtiges lernen. Darum ſind die Grund⸗ berufe ſo ungeheuer wichtig. Ein junger Mann, der das Schloſſerhandwerk richtig gelernt hat, kann ſich, wenn es nottut, ſpäter immer noch einem Spezialgebiet zuwenden. Selbſt der Berufswechſel wird ſich in vielen Fällen, wenn es nötig ſein ſollte, durch eine Umſchulung ermöglichen laſſen. Es ſteht ſo⸗ gar feſt, daß ein Mann, der in einem Beruf eine gründliche und vielſei⸗ tige Ausbildung ſeiner gei⸗ ſtigen und körperlichen Fä⸗ higkeiten erreicht hat, nach verhältnismäßig kurzer Zeit in einem ganz fremden Be⸗ ruf mehr leiſten kann als einer, der in dieſem anderen Beruf von Jugend an nur eine Teilhantierung ausge⸗ übt hat. Unerſetzlich für die Berufs⸗ ausbildung und Erziehung iſt eine tüchtige Han dwerks⸗ lehre. Die tägliche enge Berührung mit dem Meiſter, der ſich um jeden ſeiner Lehr⸗ linge perſönlich kümmert, die Eingliederung in eine kleine, überſichtliche Arbeitsgemein⸗ ſchaft, in der man die Herſtel⸗ lung eines Gegenſtandes von der Auswahl der Nohftoffe Dann wach Werkfoic Bor allem eins, Caß nie die Lüge deinen Mund entweihn! Von alters her im deutſchen Volke war Der höchſte Ruhm, getreu und wahr zu ſein. 7* e 791 1N„„„——.99εꝗ¹ bis zum verkaufsfertigen Stück kennenlernen kann, iſt durch nichts zu erſetzen. Der junge Mann lernt vom erſten Tage an die Auf⸗ gaben und Sorgen des ſelbſtändigen Hand⸗ werksmeiſters kennen, er bekommt ein Ge⸗ fühl dafür, was der Kunde braucht, zu dem er zuerſt vielleicht nur als Bote geſchickt wird, und lernt eine Fülle von verſchiedenen Ver⸗ richtungen ausführen. Wenn er auch zu⸗ nächſt nichts verdient, ſo wird er den Vor⸗ ſprung anderer Kameraden auf dieſem Ge⸗ biet doch in kurzer Zeit einholen. Aber ſchließlich iſt das Geldverdienen über⸗ haupt nicht der Sinn des menſchlichen Le⸗ bens. Es hat ſchon mancher Millionen be— . ue. Deutſcher Rat 0 mein Uind: Sei treu und wahr, Du biſt ein deutſches Uind, ſo denke dran. Noch biſt du jung, noch iſt es nicht ſo ſchwer, Aus einem Unaben aber wird ein Mann, Das Bäumchen biegt ſich, doch der Baum nicht mehr. Sprich Ja und Nein, und dreh und deutle nicht; Was du berichteſt, ſage kurz und ſchlicht, Was du gelobeſt, ſei dir höchſte Pflicht, Dein Wort ſei heilig, drum verſchwend es nicht! Leicht ſchleicht die Lüge ſich ans Herz heran, Zuerſt ein Swerg, ein Rieſe hinternach, Doch dein Gewiſſen zeigt den Feind dir an, Und eine Stimme ruft in dir: „Sei wach“! und kämpf, es iſt ein Feind bereit: Die Cüg' in dir, ſie drohet dir Gefahr. Uind! Deutſche kämpften tapfer allezeit, Du deutſches Uind, ſei tapfer, treu und wahr! d d t eee, 56—»⁴Üvö7 ſeſſen und verloren, der innerlich tief un⸗ glücklich war. Wie zufrieden kann aber je⸗ der ſein, der ſich an jedem Tage ſeines Le⸗ bens ſagen kann, daß er nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen ſeine Pflicht getan hat. Ein raſcher und glänzender Aufſtieg in höhere Sphären iſt meiſt kein Segen, ſondern eine ungeheure Gefahr. So mancher begabte Emporkömmling, der die Gefahren des Reichtums und das Gewicht einer ſchweren Verantwortung nicht genügend erkannt hat, iſt ſchon geſtrauchelt. Darum iſt es notwen⸗ dig, daß der junge Menſch durch eine mög⸗ lichſt ſchwere und gründliche Lehre geht. Was er dort mitbekommt, iſt mehr wert als Geld und Gut, das man doch jederzeit verlieren kann. Wenn die Mutter fragt:„Was ſoll mein Junge werden?“, dann ſoll der Vater antworten:„Ein ordentlicher Menſch ſoll unſer Junge werden— das iſt die Haupt⸗ ſache!“ Handwerk hal goldenen Boden Die ſtrenge Scheidung der menſchlichen Tätig⸗ leiten in Kopfarbeit und Handarbeit iſt eine Auf⸗ faſſung, die ünſeren Vorfahren ganz ſremd ge⸗ weſen iſt. Noch fremder und unverſtändlicher wäre ihnen die Ueberſchätzung der ſogenannten Kopfarbeit und die Geringſchätzung der Hand⸗ arbeit erſchieneu. Schon die alten Germanen haben ben Handwerker in hohen Ehren gehalten. Wieland der Schmied galt als Königsſohn; Jung⸗ Siegfried, ebenfalls der Sohn eines Königs ſchmiedete ſelbſt ſein Schwert. Aus der gema ſchen Vorzeit ſind uns herrliche Beiſpiele esenſter Handwerkskunſt in Geſtalt von Holz⸗ ſchnitzereien und goldgeſchmiedeten Schmückſtücken er⸗ halten. Die vornehmſten Mönche in den Klö⸗ ſtern, die Heim⸗ ſtätten der geiſtigen Arbeit waren, übten Handwerkskunſt. Sie haben u. a. Buch⸗ deckel aus Edelmetall getrieben und aus Elfenbein geſchnitzt, N N und die Miniaturmalerei hat niemals wiever einen ſolchen Höhepunkt erreicht. Auch die große! Maler und Bildhauer des gotiſchen Mittelaler⸗ ſühlten ſich nicht als ſreie Künſtler, ſonderg a4 Handwerker und Mitglieder einer Zunft. Selbſt die Kirchenfürſten ſchenten ſich nicht, Handwerker zu arbeiten Es gibt ein altes Bin. das den heiligen Eligius mit Heiligenſchein gen Viſchofsmütze am Amboß darſtellt. Viele Fürſten des Mittelalters übten ſelbſt in ihren Mußeſt un den ein Handwerk aus. Dieſer Brauch hat ſich in manchen fürſtlichen Familien bis in die Ner zeit erhalten. Die Handwerksarbeit iſt gleichzeitig Handarbeit und Kopfarbeit. Es iſt unmöglich, beide. ſtandteile voneinander zu trennen. Dazu kaum daß ein tüchtiger Handwerksmeiſter auch von kan! männiſchen Dingen etwas verſtehen muß. 6 muß ſeine Bücher führen, Briefe ſchreibeu, mi den Kunden verhandeln und ſeine Rohſtoffe en kaufen. In einem ſolchen Beruf kann keine u tönigkeit und Langeweile aufkommen. Die Kenutnis eines Handmerks iſt die fächer ne Grundlage für das ganze Leben. Stets iſt bei gelernter Arbeit der Verdienſt höher und ſicheren als in Berufen, die zur Not jeder ausüben lau Noch immer iſt freilich in vietken Menſchen bos Vorurteil der letzten Jahrzehnte tief eingemn zelt, das die Handarbeit oder beſtimmte Auen der Handarbeit geringſchätzt. Dieſe lörichte ſicht muß endgültig ausgerottet werden. Beruf adelt ſeinen Träger, wenn er zuver tft und vollkommen ausgeübt wird. Die Ausbildung in einem der Grundberuſe des Handwerks iſt eine ausgezeichnete Grundlage fir die ſpätere Arbeit in allen möglichen Berufs⸗ zweigen. Selbſt dem Kaufmann kaun ſie na hohem Nutzen ſein. Wo er auch ſpäter ſtehe— mag, immer wird er ſeinem Konkurrenten e ſollder Keuntuis der Ware und ihrer Herſtellun wege überlegen ſein. Die Handwerkslehre is unerſetzlich, daß ſelbſt die Induſtrie ihre Facharbeitskräfſte vom Handwerk übernehmen muß. Mancher Induſtriekapitän iſt ſchon einem Handwerksberuf hervorgegangen. Auch für den akudemiſch Gebildeten it Handwerksausbildung eine hervorragende Ergär, zung des kheoretiſchen Unterrichts. Es ißt kana ſchon vorgekommen, daß junge Akademiker wach nach Ablegung der Doktorprüfung eine Hand werkslehre durchgemacht haben. So maeſne z. B. Dr. Andreas Frledrich Bauer, der aach Abſchluß ſeines Studiums der Philosophie n Mathematik als Lehrling in die Werkſtatt des berühmten Mechanikers Baumann eintrat n ſogar auf die Wanderſchaft ging. Dabei brate in London den Buchdrucker Friedrich König.“ baute mit ihm 1813 die erſte Schnellpreſſe,% der die ⸗limess gedruckt wurde und gründen 1818 die bekannte Druckmaſchineufirma König 4 Bauer, die heute noch Weltruf genießt. Der Wert der Handfertigkeit wird neuer dige wieder in zunehmendem Maße erkaunt. Daher wird nicht nur in Deutſchland, ſonderu auch anderen Ländern gefordert, daß Handwerksne bildung als gleichherechtigter Lehrzweig in ben Lehrplan auch der höheren Schulen aufgenommen werden ſoll. Noch vor kurzem wurde der Menſch bene det und bewundert, der nicht zu arbeiten brauche. Es wird bald dahin kommen, daß man ihn der achten und geringſchätzen wird, auch wenn mer Ert hat. Der Nichtstuer kann kein wertvoller Mech ſein. Erſt die Arbeit ſpannt alle ſittlichen Keck an und bildet ſie aus. Das möge ſich ſeder der Berufswahl vor Angen halten, denn die 3e rufswahl iſt der Weg zum Glück— oder z Verderben. Kontrolle Polizeibehörde zu geſtatten. muß die Entrümpelung durchgeführt Mittwoch wird das G 10 Luftſchutzhauswarte pelung! e Bekanntmachungen Betreffend: Lieferung von Bedarfsartikeln für die Schulen und das Rathaus. Für die Schulen und das Rathaus wer⸗ den Fußbodenöl, Beſen, Bürſten und ſonſtige Reinigungsartikel und Putzmittel notwendig. Entſprechende Angebotsvordrucke ſind auf dem Baubüro erhältlich. Dem Angebot ſind jeweils die Muſter beizuſchließen. Termin zur Abgabe der Angebote iſt der 28. März 1935. Viernheim, den 21. März 1935 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel. Betreffend: Aenderung Km 54,0 56,0 und km 56,0 58,0(Fortfall der Fußweg⸗ Ueberführungen in km 55,9 und km 72,35 2,39 und km 56,9 und 35,5). Die Reichsautobahngeſellſchaft hat be— antragt, die Fußwegüberführungen in km 55,9 und 72,55 und km 56,9 und 32,5 der Reichs- autobahn Frankfurt a. M. Heidelberg, die unter lfd. Nr. 250 und 253 des am 11. Nov. 1933 aufgeſtellten Bauwerksverzeichniſſes auf⸗ geführt ſind, in Wegfall kommen zu laſſen. Die Pläne über dieſe Aenderung liegen in der Zeit vom 20. März bis einſchl. 37. März 35 während den Dienſtſtunden(Wochen— tags von 8 16 Uhr) in dem Sitzungsſaal des Kreisamts Heppenheim, Zimmer Nr. 17, zur allgemeinen Einſicht offen. N Einſprüche gegen das geplante Vorhaben können während dieſer Zeit ſchriftlich bei dem Kreisamt Heppenheim vorgebracht oder zu Protokoll erklärt werden. Termin zur landespolizeilichen Prüfung und zwar Verhandlung über die erhobenen Einwendungen, iſt anberaumt auf Freitag, den 29. März 1935, nach mittags 4,30 Uhr in das Kreisamtsgebäude des Kreisamts Hep— penheim(Sitzungsſaal). Heppenheim, den 18. März 1935 Heſſiſches Kreisamt: gez.: Nanz. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis und Be— achtung. Viernheim, den 21. März 1935 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Entrümpelung dler Hausböden! Zur Herabminderung der Brandgefahr ſind aus den Bodenräumen leicht entzündliche Gegenſtände, wie Pappſchachteln, Holzkiſten, Brennmaterial, Papier und Zeitungspakete, alte Matratzen und Strohſäcke, alte Kleider und Polſtermöbel und dgl., die entbehrlich ſind und anderweitig untergebracht werden können, zu entfernen. Größere Gegenſtände von Ge— brauchswert, insbeſondere Möbelſtücke und Koffer, die nicht anderswo aufbewahrt werden können, müſſen ſo aufgeſtellt werden, daß die Böden, insbeſondere die Ecken und Winkel üͤberſichtlich und zugänglich ſind. Kleider, und Wäſche und dgl. ſind in geſchloſſenen Behält⸗ niſſen aufzubewahren. Den Amtsträgern des Reichsluftſchutz⸗ bundes iſt der Zutritt zu den Hausböden zwecks der Entrümpelung im Auftrage der Bis Mittwoch, den 27. ds. Mts. ſein. Ab Gerümpel abgeholt. Die überwachen die Entrüm⸗ Polizeiamt Viernheim J. V.: Steinmann. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel. Bereins⸗Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Samstag abend keine Singſtunde. Sonntag nachmittag! Uhr wichtige Beſprechung; an⸗ ſchließend Singſtunde, Reſtloſes Erſcheinen erwartet.— Die Beerdigung unſeres ver⸗ ſtorbenen Mitgliedes Herrn Joh. Philipp Kirchner findet am Samstag nachmittag um 5 Uhr ſtatt. Unſere Mitglieder nehmen hier⸗ an regen Anteil. Zuſammenkunft halb 5 Uhr im Lokal. Der Vorſitzende. Sänger⸗Einheit. Montag abend Spezialprobe für 1. und 2. Baß. Reſtloſes Erſcheinen erwartet Zöller, Vorſitz. Sängerbund Flora. Morgen Sonntag, Vormittag 10.30 Uhr Singſtunde.(Vorſtände halbe Stunde früher zwecks 0 Beſprechung) Heute Abend iſt den Sängern Gelegenheit gegeben, zum Beſuch der Veranſtaltung NS Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue. Sonntagmorgen 9.30 Uhr Singſtunde, Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein Reichs luftſchutzbund Moskopp. N. S. D. A. P. Schweigert. ieee eee Zur gefl. Beachtung! Der„Viernheimer Anzeiger“ kann auch im Einzelverkauf bezogen werden. Bis einſchl. Freitags koſtet die Zeitung 5 Pfg. Samstags 10 Pfg. Ins Haus gebracht koſtet die Zeitung monatlich 1.40. 1 1916. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß bis ſpäteſtens 30. ds. Mts. Felle bei Zucht⸗ kollege Berg abgeliefert werden können. Mitglieder, welche der Schutzkaſſe beitreten wollen, können ſich bei Diener Mich. Dieter Waldſtraße 39 melden. Sonntag nach⸗ mittag halb 2 Uhr bei Kaſſier Jöſt Vor ſtandsſitzung. Der Vorſitzende. Geflügelzuchtverein Viernheim. Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis, daß am Samstag, den 23. März, abends halb 9 Uhr, im„Fürſt Alexander“ eine Verſamm⸗ lung ſtattfindet. Herr Zuchtkollege Daile aus Mannheim wird einen zeitgemäßen Vor— trag halten über Brut und Aufzucht. Jedes Mitglied hat zu erſcheinen, da die Verſamm⸗ lung nur der Zucht gewidmet iſt. Auch, ſind alle Geflügelzüchter und Geflügelhalter Viernheims eingeladen. Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09. Sportprogramm: heute Samstag 4.15 Uhr Schülerſpiel auf dem Waldſportplatz. Sonn⸗ tag 1.15 Uhr Jugend gegen Edingen. 3 Uhr großes Freundſchafts⸗ ſpiel geg. VfR. Mann⸗ W heim. Alle Sportfreun— de, Mit Anhänger ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand rr 0/0 ðVwve Eine Wanderung in den Frühling! Die erſte Wanderung der NS-Gemein— ſchaft„Kraft durch Freude“, Amt für Wan⸗ dern, für alle Mitglieder und Freunde des Wanderſportes erfolgt am Sonntag morgen um 10 Uhr von der Kapelle(Weinheimerſtr.) über Muckenſturm— Hohenſachſen— Ritſch— weier— Kalter Herrgott— zurück über den Geiersberg— Kaſtanienwald nach Weinheim, mit der OEG. nach Hauſe. Verpflegung für den Tag iſt im Ruckſack mitzunehmen, dazu 40 Pfg. Fahrgeld. Auf eine große Beteiligung iſt zu rechnen. Pünktlich einfinden. —— Dos ho longswefk des beulschen Wies befreuf klänner Frauenu lender N henen 23er inſpektor Hauck, Darmſtadt, e uck, Darmſtadt Alles am Samstag in den „Karpfen“ Zu Gunſten der Winterhilfe ver⸗ anſtaltet die NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ am Samstag, den 23. März, um halb 9 Uhr abends im Karpfenſaale einen klaſſigen Arien- und Lieder-Abend Mitwirkende ſind: Herr Scheuermann, Berlin(Tenor) * Muſikkapelle Schwarz-Weiß, Viernheim. Volksgenoſſen auf das herzlichſte eingeladen. Insbeſondere die Mitglieder aller NS-For⸗ mationen und Gliederungen. Eintrittspreiſe: Vorverkauf 40 Pfg. Abendkaſſe 60 Pfg. Vorverkauf bei: Hofmann(Drehſcheibe); Georg Helbig, Weinheimerſtraße 60; und im„Karpfen“. für Leistungen im Uiehstalle. Der Kampf um die Nahrungsfreiheit unſeres Volkes erhebt dieſe Forderung. Allen Maßnahmen und Ratſchlägen zur Er⸗ zeugungsſchlacht liegt der leitende Gedanke zu⸗ grunde, daß wir unſere landwirtſchaftlichen Be⸗ teiebe ſo organiſieren und führen, daß ſie ſich arganiſch eingliedern in die naturgegebenen Votuusſetzungen des Hofes und darüber hinaus zn den Rahmen der Nationalwirtſchaft. f Das iſt beiſpielsweiſe der Sinn der For⸗ derung, die Viehhaltung auf wirtſchaftseigene Zuttergrundlage zu ſtellen oder die Düngung ſo einzurichten, daß die wirtſchaftseigenen na⸗ türlichen Düngemittel(Stallmiſt, Jauche, Kom- poſt) die breite Düngungsgrundlage bilden. Von dieſen Grundſätzen, die den Betrieb zugleich kriſenfeſt machen, hatte man ſich, je größer die Betriebe ſind, immer mehr entfernt. Und die zunehmende Verflechtung unſerer Na⸗ tibnalwirtſchaft mit der Weltwirtſchaft leiſtete dieſem Tun Vorſchub. Man betrachtete im Li beralismus den Betrieb vom Standpunkt des Kapitaliſten, der ſeine Rohſtoffe und Betriebs⸗ mittel dort kauft, wo er ſie am billiaſten er⸗ werben kann. Das Futtereiweiß glaubte man in Oelkuchen ausländiſcher Herkunft billiger kaufen zu können. als wir es in Bohnen, Erb⸗ ſen und anderen Feldfutterpflansen auf eigenem Acker zu erzeugen vermögen. Unſere Betriebs⸗ lehre lehrte zwar, der landwirtſchaftliche Be⸗ triob ſei ein Organismus, aber man dachte dabei nur an ein harmoniſches Zuſammenſpiel der einzelnen Betriebszweige. Nicht aber fragte man danach, wie denn der Grund ausſieht. in dem dieſer Betriebsorganismus mit feinen Wurzeln verankert iſt. So ergab es ſich denn, daß unzählige unſerer landwirtſchaftlichen Be⸗ triebe zwar deutſchen Boden bewirtſchafteten, daß aber der Viehſtand über die hinzugekauften Handelsfuttermittel auf tropiſchem Boden rute, auf dem Futtermais liefernden amerikaniſchen Boden, oder daß er auf Rußlands Fluren ge⸗ gründet war, woher wir die Futtergerſte vor dem Kriege in großen Mengen bezogen. Wir erzielten auf die Weiſe vereinzelte Snitzenlei⸗ ſtungen an Milch in der Rinderhaltung und ſtrebten raſchen Umſatz bef der Erzeugung von Fleiſchſchweinen in der Schmeinehaltung an. Die Nutzviehhaltung war nach kaufmänniſchen Geſichtsyunkten auf ſchnellen Kapftalumſchlag eingeſtellt. 1 Aber dieſe kaufmänniſens Techwik hehorrſch⸗ ten nur menige Betriebsleiter. So blieb die breite Maſſe unſerer Bauern die qute Büchter maren, aber die erwähnten rein kayitaliſtiſchen Methoden nicht heherrſchten, von der durch die Fütterung erzielß even Leiſtungsſteigerung im Viehſtalle ausgeſchloſſen.. 5 Der Kampf um die Erzeuannabſchlacht ſtellt nun der Landwirtſchaft die Aufgabe, in mög⸗ lichſt weitgehender Unabhängigkeit von Rus⸗ lande die Nahrungsfre»it auf eigenen Sgolle zu ſſchern. N Suppen S0/en bemuise 88/te Fischgerichte wefden schmacnhafte/ a dureh einige Jropfon LL Aus Heſſen und Naſſau Heſſiſcher Dragonerkag 1935. Darmſtadt, 23. März. Am 18. und 19. Mai wird in Darmſtadt eine Wiederſehens⸗ feier der ehemaligen Heſſiſchen Garde und Leibdragoner und deren Feldformationen ſtattfinden. Sie iſt verbunden mit der feſt⸗ lichen Begehung des 75 jährigen Grün⸗ dungstages des Leibdragoner-Regiments. Am Abend des 18. Mai iſt die Gründungs⸗ feier der weißen Dragoner in der Städti⸗ ſchen Feſthalle. Am Sonntag geht ein Feſt⸗ zug durch die Stadt mit dem Ziele: Drago⸗ nerdenkmal. Dort findet eine Gefallenen⸗ Zu dieſer Veranſtaltung werden alle ber Betrieb als Grundlage Entwässerung des Bodens und Ertragssteigerung. Auch eine Forderung der Erzeugungsſchlucht Erhalte die Gräben, ſonſt war alle Arbeit vergeblich! 1. Verkrautete Gräben müſſen im Frühjahr und Herbſt geräumt werden. 2. Verſtopfe Dränrohre müſſen im zeitigen Frühjahr nachgeſehen werden. 3. Inſtandhalung von Schöpfwerken, Deichen aide iſt beſtens angewandte Vorfrühlings⸗ arbeit. Lehr- und Versuchsanstalt Weschnitzmühle im Dienste der Erzeugungsschlacht. Abſeits vom lärmenden Getriebe des Tages, um lieblichen Tal der Weſchnitz liegt bei Mörlenbach im Odenwald die„Lehr- und Berſuchsanſtalt für Schweinezucht und haltung Weſchnitzmühle“ der Landesbauernſchaft Heſſen⸗ Naſſau. Die Anſtalt iſt ſeinerzeit errichtet wor⸗ den, um in allen Fragen der Schweinezucht und ⸗haltung in enger Anlehnung an die bei uns vorherrſchenden Verhältniſſe allen Schweine⸗ züchtern und haltern mit Rat und Tat bei⸗ zuſtehen und alle Fragen fütterungs⸗ und hal⸗ tungstechniſcher Art auf dem Wege der Ver⸗ uchs durchführung zu klürzen. Deshalb iſt die Tätigkeit der Verſuchsanſtalt naturgemäß außer⸗ ordentlich vielſeitig. Alle burchgeführten Maß⸗ nahmen verfolgen das Ziel, fördernd und be— fruchtend auf die allgemeine Landesſchweinezucht im Sinne der Erzeugungsſchlacht zu wirken. „Durch die Veranſtaltung von Lehrgängen vird unſeren Bauern und Bäuerinnen Gele⸗ denheit gegeben, ſich mit allen Fragen der Schweinezucht ſowohl auf theoretiſchem als auch zanz beſonders auf praktiſchem Gebiet an Hand des reichlich vorhandenen Anſchauungsmaterials dertraut zu machen. Es iſt unbedingt notwen⸗ dig, daß der Praktiker Gelegenheit hat, an Hand der Erfahrungen ſeiner Berufsgenoſſen und der Ergebniſſe der wiſſenſchaftlichen For⸗ ſching Versleiche mit ſeinem eigenen Betrieb enzuſtellen und Ratſchläge und Anregungen zu deſſen weiterer Verbeſſerung zu empfangen. Die beſonders im vergangenen und auch in dieſem Jahre ſehr zahlreich veranſtalteten und ſtark bdeſuchten Lehrgänge legen beredtes Zeugnis ab von der Wertſchätzung dieſer Aulage in den Reihen unſerer Schweinezüchter und-halter. Der ſog. Schweinezyklus iſt im Gegenſatz zu früher, wo wir gedankenlos Futtermittel bom Auslande einführten, von der Futter⸗ mittelernte abhängig geworden, trotzdem darf aber die Erzeugung nicht zurückgehen. Es gilt mehr als je, einerſeits dem Erzeuger einen ge⸗ rechten Preis zu garantieren und andererſeits den Verbraucher vor Ueberteuerung zu ſchützen. Die Züchtung muß daher beſtrebt ſein, Tiere mit beſter Futterverwertung und höchſtem Lei⸗ ſtung vermögen heranzuziehen. Die vermehrte Durchführung der Maſtleiſtungsprüfungen iſt daher in dieſem Zuſammenhange unerläßlich. Beſonders in den letzten Monaten iſt auf der Verſuchs⸗ und Lehranſtalt Weſchnitzmühle nach dieſer Richtung hin das Arbeitsgebiet ſtark ver⸗ breitert worden. Auch heute noch iſt man be⸗ trebt, die Maſtleiſtungsprüfungen auf eine Hrundlage zu ſtellen, die dem Streben der m Rahmen der Erzeugungsſchlacht geforderten Mehrerzeugung auf wirtſchaftseigener Futter⸗ zrundlage unter allen Umſtänden gerecht wird. ehrung ſtatt. Nachmittags um 15 Uhr ſteigt die Hauptfeier in der ſtädtiſchen Feſthalle. ie Anmeldungen für die Angehörigen der Dragoner ſind zu 8 5 Poſt⸗ 0 rm eidelberger⸗ ür die 24er Dragoner an Herrn Hauptmann Spatz, Darmſtadt. Annaſt 6 5 2„ 1 Hoe nerbeß Sefl/ſig. 1 Hüfggung 0— W ö J) eehte 277 Stalin /st. 0 Zu beziehen durch Dongerhandel, G 5 schaften, Samenbandel. el, Genossen Bezugsquellennechwels Franz Hanel& Cie. G. m. b. H.