Zur Frühjahrsdüngung liefern wir für die LakbwiRTSCHAFT sämtliche Düngemittel Umtassendes Lager all. Düngamittelsorten lndustriehaten, Friesenkeimerstr. 2 Bequeme Abholung. Schnelle Bedienung Zufuhr aueh durch eigenen Lastwagen LE. Mannheim. E 7. 212584 q....— Bezirksſparkaſſe Lorſch Anſtalt des öffentlichen Rechts, mit eigener Rechtsperſönlichkeit Geige. 18 5 5 Agenturen in Biblis, Bürſtadt, Groß-Rohrheim und Hofheim Annahme von Spargeldern zu günſtigen Zins⸗ ſätzen; Eröffnung proviſionsfreier Ueberweiſungs⸗ Scheck⸗ u. Hontokorrentkonten, Aufbewahrung u. Verwaltung von Wertpapieren, Vermittlung des An⸗ u. Verkaufs von Wertpapieren, fremder Noten und Deviſen, Ausſtellung von Reiſekreditbriefen Vermietung von feuer- und einbruchſicheren Schließfächern ———— 2 Sweigſtellen in Viernheim und Lampertheim; Grolle Ausstellung moderner, formſchöner Sehlal-, Spblsg-, U. Marrenzummer Folie Aüchen ung EInTelm bel aller Art und in jeder Preislage, gediegene Arbeit Fachmänniſche Beratung.— Reelle Bedienung. Meyer 8 Hahn, Mannheim (Eheſtandsdarlehen) kelwelſ, die Tonia der 15 kdelweiß, das gule fahrrad zu niedrigem Preis, 0 das Sie vollauf befriedigen Wird. Det Lauf ist, Spielend leicht. die Haltbarkeit jahrzehitelang, das Auhere v. Wunderbarer Schönheit. Wenn Sie dieses hübsche Ede⁰HeBfad 5e hen, werden Sie seinen niedtigen Vreis aum für möglich halten. Katalog. auch öbet Näh- maschinen und allen fahrradzubehöf senden an Je den gratis und tanto. Bisher etwa /, Miflion Edelweigradef schon geliefert. Das topnten Wie wohl nimmermehr, wenn unset EdelWeigtad nicht gut und billig war. U Edelwein-Decher. Deutsch Wartenberg K letzt bilngere Preise! d chulung fürs Büro bleten meine bewäheten lahres- u. Halb- jahres-Pehrgänge Sqhnelljördernder Priuat-Unterridiſ bei mäßigem Honorar Höhere und private 5 0725 önü RZ nächst Unlversum Sämtl. Neu⸗ heiten in Hinderwagen Horb möbel Carlen- schirmen ſind eingetroff. Stange P. 2, 1 Mannheim gegenüber Hauptpoſt Zum neuen Kleide Sofort und billig bedienen wir Sie in unſeren anerkannt guten Spezialarbeiten Plissee, Hohlsäumen, Einkurbeln von Spitzen, Kanten für Schals und Volants, Kleider und Wäſcheſtickereien, Bieſenarbeiten, Knopflöcher, Stoffdekatur. Da. zu den paſſenden Lindaschnitt ſowie Schneiderzutaten. Tolelan 23240 N. f. 7. escnu. ine Annahmestelle: Hook Viernheim, Friedrichstraße 47 Turnverein von 10993 Machruf! Plötzlich und unerwartet wurde unſer langjähriges treues Mitglied Joh. Phil. Rirchner 2. in die Ewigkeit abgerufen. Beerdigung heute nachmittag 5 Uhr. Zufammenkunft der Miiglieder halb 5 Uhr im Freiſchütz. Ehre ſeinem Andenlen Der Vorſtand. Central-Film-Palast T...... Diese Woche der grandiose Ula- Grollfiim min Brigte Heim ung wun Fritsch ober: Der Fall des Hauptmann fist Packende, erſchütternde Handlung von Ehre und Liebe— Glitzernde Oberwelt und dunkle Unterwelt— feſtlich ſtrah⸗ lende Botſchaft u. fragwürdiges Nacht⸗ lokal— Frack, große Abendtoilette und Matroſenbluſe, Sweater, dezente Tanz⸗ muſik u lärmender Schlagergeſang— ſaubere Atmosphäre ſu dunſtige„dicke“ Luft(Polizei). Zwei Welten und in ihnen Ereigniſſe und Erlebniſſe, die jedem den Atem rauben.— Ueberall hat dieſes Ufa⸗Spitzenfilmwerk den größ- ten 1 01 Dazu schönes und reichhaltiges Hei- programm! Mit der neuesten Ula-Wochenschau! Anfang Werktags 8 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr und ab 9¼ Uhr 2. Vorſtellung Sonntag mittag grole luend- und Minder-Vorstellung 1. Tom Mix„Der Mann ohne Furcht“ 2. Micky Maus. 3. Slim und Slum. 4. Ufa⸗Tonwoche. Alle Kinder gehen wieder ins Central! —p—ä——— 2 Ummer ul. Küche mit allem Zu⸗ behör zu tauschen geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. 2 Ummer u. Hüche bis 1. Mai 1935 zu vermieten. Jägerstr. 13 fulter- trog zu verkaufen. Luduigsir. 52 Darlehen erhält Jeder von 10020000 Mark dch. Collektiv⸗Un⸗ tern. Zinslos, un⸗ kündbar, Unkoſt. zap hrl. Gr da i. 2.16 Jahr. 0 Ne Breslau, Oder straße 12 A 34 3 ſtarke Lauler- Scheine zu verkaufen. lauehutstr. 20 ö bei der rabakd üöngung aper nicht vergessen! Tabak braucht schnell qufnehmbare Phosphorsäure. Diese sorgt für richtige Reife, farbe und Glimmföhig!keit, * Gbelitä 16 Tabak bkEUrs ci 5UPERPHOSPHAT INDUSTRIE ERLIN WIS Darlehen Entschuldungen Rynothekenablösungen bei bequemer Ratenzahlung von RM. 200.— bis 10000.—, Bis jetzt über 1½ Millionen zugeteilt durch„Vereini- zung von Nordd. Zwecksparunter- nehmungen G m. b. H. in Hamburg Kostenl. Ausk ert. General-Agentur J Dreissigacker, Mannheim, Wind- mühlstr. 20 oder Jakob Hoock 7., Viernheim, Alicenstr. 9 Georg Wunder 6. Lorscherstr. 44— ſelefon 71 Aueeenunnmunmnuanunuununnaumn uta Huto-Vermietung Tankstelle Henaratur u. Zünd- Licht-Merkstatt Auto-Zubehör e Wer Seld braucht für Ge ſchäftseinrichtg., Ent⸗ u. Um⸗ ſchuldg., Betriébskapital, Ausſteuer 5 e 0 RM. 30000.— monatl Spar⸗ und Drahtgeflechte Röderherde Kesselöfen Handwagen Garten- u. Feldgeräte u. s. W. billig Val. Winkenbach 2. Schlosser meister re uſw. in Höhe von RM. 300.— bis Tilgungsrate je nach Tarif 0 50 bis 1.20 RM. pro 100— RM. er⸗ hält gegen Rückp. vertrauliche Bera⸗ tung durch Zweckſparunternehmen „Rheinfinanz“ 1 Spar- und Kreditgeſellſchaft m. b. H., Köln. Antr.: Peter Mayer. 1 u. ll. H. Taubertsgasse 6 Urlaub aufckee Reiſen auf deutſchen Schiffen ſind Reiſen auf deutſchem Boden gw öchige Ferienreisen nach Amotiteæ eden Oonnetstag ab Hamburg ca RM 400. Schön möbl Anmer Aakulatur ſofort geſucht. zu e im Angebote mit Preis an die Mernkeimer Anzeiger Redaktion einschſießlich Hotel und Besſchti, 4.4.-22.4. Orlenttanhtt ab RM 360. 23.4.- 12.5. Soz. Meet ab RM 375. 14.5. 2.8. Westi. Mittelm. ab RNA 385. ktordlandlahtten dun bis August Hlerbstlahrten nach dem Süden August bis Oktober Es reiſt ſich gut mit den Schiffen der Hamburg-Amerila Linie Hog Sie erhalten wenn Sie Ihre Beſtellung für Februar ſofort aufgeben, unſere Zeitung bis Ende dieſen Monats koſtenlos. 805 Johann Schwelkart Viernheim Adolf Hitlerstr. 16 1* a 4 1 o o K U 0 Weinnelmerstrasse und Auel Hitierstrace Henko henkels Waſch und leich- Soda 0 K vewahren? „cee ede n K Verrühre jedesmal vor Berellung der Waſch⸗ lauge einige Handvoll Henko Bleich⸗Ooda im Waſſer und laſſe Oento eine Viertel ſtunde wirken! Waſchtraſt und Ochaum ⸗ bildung werden dadurch weſeullich erhöht! Seit über 50 Jahren im dienſte der deutſchen hausfrau Auch zum Elnweichen der Wäſche vorzüglich bewähet. 90 N Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen Eugen Nocky Lina Nocky geb. Uhrig Viernheim, den 23. März 1935 4 39 Aufnahme in die Volksschule Ostern 1035 Am Montag, den 25. u. Diens— den 26. März, nachmittags von 9 Schule aufzunehmenden Kinder in der Schil lerſchule in folgender Reihenfolge zur An— meldung vorgeſtellt werden: Am Montag die im vorigen Jahr 1 geſtellten und die in der Zeit vom 1. 1928 bis 1. April 1929 geb. Kinder; Am Dienstag die in der Zeit vom 1. April bis 30. Sept. 1929 geb. Kinder. Auswärts geborene Kinder müſſen den Ge burtsſchein vorlegen. Der Schulvorſtand: Gillig. 2. 4 Uhr ſollen die an Oſtern 1935 in die für Beruf- für S- für Wehrsport in allen Modellen und Ausführungen f in sehr groger Auswahl vorrätig! Beſte Qualität bei niedrigſtem Preis! Gebrauchte Räder werden in Zahlung genommen Presto-Fahrräder nicht kannten Georg Wunder 6. Fahrzeughandlung- Lorscherstr. 4 — Vine. Sto en Mannheim N 4, 1 Gegr. 1899= Fernsprecher 217 922 Geschlossene Handelskurse für Schulentassene! Schnelllördernde Hurse in Stenographie, Maschinen- schreiben, Buchführung usw. Mägiges Schulgeld. Tag. und Abendschule. Ausftunft und Prospekte tostenids Schnell verkauft ſchnell vermietet und beſte Wegweiſer hierzu iſt das Zeitungs ⸗ Inserat privat Handelsschule * u. höhere Handelsschule der Weltkrieg, ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffentlichlel wiſſen soll.— Der einfachſte, billigte iernheimer 1 i( Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Gratis⸗Beilagen: wbchentlich eimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den 1,40 Mk. frei ins Haus gebra Sonntag“, halbmonatlich die 185 Viernheimer Zeitung — Bezugspreis monatl. en„Illuſtrierten Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Tune ertan der Zeitung von der W b Pfg., Samstags Ausgabe 10 Pig (Viernheimer Bürger⸗Itg. — Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſteren und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aunahme an beſtimmt vorgeſchriebenen T Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36. Nr. 71 Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Neue Menſchen— neue Erzieher Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Er ⸗ ziehung und Volksbildung, Kuſt, hielt im Preußiſchen Staatsrat einen be— merkenswerten Vorkrag über die Grundzüge der nalionalſozialiſtiſchen Erziehung und Bildung. Miniſter Ruſt behandelte zunächſt die Erziehungsfaktoren des zweiten Reichs und verwies dabei auf die mangelnde Ueber— einſtimmung zwiſchen den beiden Faktoren Schule und Heer. Dann kritiſierte der Mi⸗ niſter, daß man früher immer mehr auf autoritäre Führung im ſogenannten höheren Bildungsweſen verzichtet und Schule und Unterricht zu Gunſten individueller An— ſprüche aufgelöſt habe. Die Weltanſchau— ungsloſigkeit ſei für dieſes Syſtem charak— teriſtiſch geweſen. Demgegenüber müſſe die neue deutſche Schule von jener Bewegung ausgehen, die den neuen Staat geſchaffen hat, von der Bewegung der Nationalſoziali— ſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei. Die Er⸗ oberung des det allein iſt noch keine ge— ſchichtliche Sicherheit für das Regiment. Auch von der nächſten Generation muß unſere Flagge noch verteidigt werden. Es iſt allererſte Aufgabe, neue Menſchen zu ſchaffen. Neue Menſchen ſchafft aber nur ein neuer Erzieher. Der Miniſter kam in dieſem Zuſammen— hang auf die Lehrerbildung zu ſpre⸗ chen, die völlig verfehlt geweſen ſei. Das Seminar ſei ein Unding geweſen, weil es die Allgemeinbildung t der Lehrerfach— bildung vermiſcht hat. Mit der Schaffung der pädagogiſchen Atademien habe man aber nur eine mindere Wiederholung der Hochſchule eingeführt, nicht aber das Neue, wonach die Bildung einer unzerſtörten deutſchen Jugend verlangt. Es wäre gerade— zu ſe elbſtmörderiſch, den künftigen Land— lehrer in die Aſphaltwelt der Großſtadt her⸗ einzunehmen. Deshalb haben wir den Schr. rpunkt der Lehrerbildung in ſtark landſchaftlich gebundene Hochſchulen gelegt. Ein zweiter Anſatz für neue Erziehungs— formen iſt in den nationalpoliti⸗ ſchen Erziehungsanſtalten ent⸗ wickelt worden. Außerordentlich bewährt hat ſich auch das Landjahr. Die beſten Ver⸗ teidiger des Landjahres ſind die Eltern, die Kinder zurückbekommen, wie ſie ſie noch rechtwinklig an Leib und Seele, wie Nietzſche einmal das Ideal des deutſchen Menſchen bezeichnete. Dann ſagte der e weiter: Ich gehe bei der Erneuerung der Schule von dem gleichen Grundſatz aus, um deſſen willen wir Nationalſo ozialiſten angetreten ſind: daß es unſere Aufgabe ſein muß, über alle jene trennenden Dinge, deren Exiſtenz wir nicht zu beſeitigen vermögen, eine po⸗ litiſche Gemeinſchaft zu ſchaffen, in der das Bewußtſein von der ſchickſalsmäßi⸗ gen Einheit aller deutſchen Menſchen wach⸗ gehalten wird. Es wird immer einen Le⸗ benskampf um Brot und Geltung geben. Man kann ihn nicht beſeitigen, weil er naturgegeben iſt. Was ich aber ſchaffen kann und was ich ſchaffen muß, iſt eine Ge⸗ genkraft der politiſchen Solidarität. Die beiden größten Kataſtrophen der deutſchen Geſchichte, der Dreißigjährige Krieg und müſſen uns warnen und mahnen, in der Erziehung zum Primat des deutſchen Zuf ſammengehörigkeitsbewußt⸗ ſeins einer Wiederkehr ſolcher Kataſtrophen vorzubeugen. Der Miniſter entwickelte von hier aus zunächſt die Stellung der NSDAP zum Ehriſtentum und zu den beiden chriſtlichen Kirchen. Weder die Re⸗ formation noch die Gegenreformation hat das ganze Deutſchland voll erobert und da⸗ mit die Möglichkeit einer e Staats⸗ 0 geſchaffe fefl. Wenn das nationalſozia⸗ liſtiſche Programm ſich zum poſitiven Chri⸗ ſtentum bekennt, ſo könne bei einem in zwei gonfeſdonen geſpalteten deutſchen Volk nicht ein Bekenntnis zum ice Dogma, ſondern nur zum praktiſchen Chri⸗ ſtentum ausgeſprochen ſein. In der chriſt⸗ lichen Ethit könnten ſich beide Konfeſſionen finden, im dogma müſſe ſich das Volk ent⸗ aweien Es ſei unwahrſcheinlich, daß ſich an Montag, den 25. März 1935 „Das Wunder des Lebens“ Feierliche Eröffnung der großen Ausſtellung Berlin. 24. März. In den Ausſtellungshallen am Kaiſer— damm wurde die große Ausſtellung„Das Wunder des Lebens“ feierlich eröffnet. Un— ter den weit über 1000 Ehrengäſten ſah man u. a. Reichsinnenminiſter Dr. Frick, Reichsernährungsminiſter Darre und Reichsarbeitsminiſter Seldte, ferner Reichs— ſtatthalter Mutſchmann-Dresden. die Staats⸗ ſekretäre Dr. Meißner, Pfundtner. Königs, Backe, Dr. Freisler, Dr. Krohn ſowie Dr. Poſſe, Reichsarbeitsführer Oberſt Hierl, den Pröſidenten des Reichsluftſportbundes Loer zer u. a. m. Weiterhin waren zahkreiche ausländiſche Diplomaten, darunter der fran zöſiſche und der ſowjetruſſiſche Votſchafter erſchienen. Nein sminiſter Dr. Frick eröffnete die Ausſtellung mit einer Anſpra— che, in der er u. a. ausführte: Deutſche Volksgenoſſen! Werte Gäſte! Als mir gegen Ende des vorigen Jahres„Die Schirmherrſchaft über die Ausſtellung„Das Wunder des Lebens“ angetragen wurde, habe ich nicht gezögert, dieſer Bitte zu ent ſprechen Bei dieſem Entſchluß war für mich weniger die Tatſache maßgebend, daß die geſundheitlichen Belange der Bevölkerung in das Arbeitsgebiet meines Miniſteriums ge— hörten, als vielmehr die mir bekanntgewor— dene Abſicht des vorbereitenden Ausf cuſſes, der Ausſtellung„Das Wunder des Lebens“ einen anderen Rahmen als bisher üblich zu 1 Wohl ſteht auch hier der Menſch im Vordergrund der Darſtellung, wohl zeigt die Ausſtellung wiederum eine ungeheure Fülle von intereſſanten und bemerkenswer⸗ ten Einzelheiten; es iſt jedoch alles in einen biologiſch gegliederten Zuſammenhang ge— bracht. Der Menſch muß wieder lernen, daß er ja auch nur ein Teil der Natur ſelbſt iſt. Wenn die frühere Regierung der liberaliſtiſch— marxiſtiſchen Zeit den Menſchen nur nach ſeinen Leiſtungen für die Wirtſchaft oder nach dem Geldwert, den er einbrachte, ein— ſchätzte, ſo lag es auf der Hand, daß der Ein— zelmenſe ch im Vordergrund des Intereſſes ſtand. Der nationalſozialiſtiſche Staat geht von grundſätzlich anderen Auffaſſungen aus. Er ſieht den Einzelmenſchen als einen un— lösbaren Beſtandteil der Familie und der zu einem einheitlichen Organismus zuſammen— geſchweißten Volksgemeinſchaft an, in der einer dem anderen und alle der Allgemeinheit und dem Skaake dienen müſſen Dieſer Auffaſſung will die Ausſtellung gerecht werden. Das Wort „Leben“ ſoll für unſere Ausſtellung eine neuartige und unerwartete Wertung gewin⸗ nen. Während gewiß ſo mancher Beſucher mit der vorgefaßten Meinung in die Aus— ſtellung kommen wird, hier etwas Medizi⸗ niſches— und dabei denkt er naturgemäß an Krankheiten und*— dem Zuſtand der konfeſſionellen Spaltung etwas weſentliches ändere. Wolle man trotz— dem ein einiges Volk ſchaffen, ſo werde das Gefühl des Getrenntſeins in Konfeſſionen überwunden werden durch ein alles i ſchendes Bewußtſein, deutſcher Volks genoſſe zu ſein. Eine Bewegung, die zweitens angetreten ſei zur Ueberwindung von Klaſſenhaß und Standesdünkel, könne eine andere Ausleſe der Kinder für den Bildungsgang der höhe— ren Schule als den der e Be⸗ fähigung und der chriſtlichen Hal⸗ tung nicht zulaſſen. Nicht Gleichheit ſei die Loſung des Nationalſoz ialismus, ſon— dern Gerechtigkeit, Ausleſe nach wich⸗ tigen Grundſätzen. In Preußen ſei bereits für das nächſte Jahr der Umfang von Sti⸗ pendien für das 0 aber entwick⸗ lungsfähige Kind von 12,5 Prozent im letz⸗ ten Jahr auf 20 Prozent im nächſten Jahr heraufgeſegt worden. Beim Aufhören der letzten Klaſſenmerkmale falle aber auch der Grund weg, den Weg zur Reifeprüfung von 12 auf 13 Jahre durch Feſthalten an der ge Grundſchule weiter fortzuſetzen. kennen zu lernen, ſo waren die Bearbeiter der Ausſtellung im Gegenteil bemüht, das friſche, kerngeſunde, pulſierende Leben in allen ſeinen Erſcheinungen feſtzuhalten Bemühen wir uns aber um die Erforſchung des Lebensablaufs beim voll— wertigen Menſchen, ſo weiſen wir die Wiſ⸗ ſenſchaft auf ein Gebiet hin, das bisher viel fach noch Neuland war und das in ſeine: Bedeutung für das Volksganze noch nicht vollſtändig überſehen werden kann, das ſind die Erkenntniſſe der Erb⸗ und Raſſenkunde. Wir haben uns bemüht, dafür Sorge zu tragen, daß die Fortpflanzung erbkranker und aſoziatler Elemente eingeſchränkt wird, wir haben der bedenkenloſen Raſſenmiſchung Einhalt geboten und die Bevölkerung über die Gefahr der Erbkrankheiten und der Raſſenmiſchung aufzuklären verſucht. Doch wir dürfen mit dem Erreichten noch nicht zufrieden ſein. Wir werden die Maß— nahmen zur Verhütung erbkranken Nach— wuchſes auszubauen und zu ergänzen haben; wir werden vor allen Dingen auch dafür ſorgen müſſen, daß in Zukunft nur erbge— ſunde und raſſiſch wertvolle Menſchen einander heiraten. Wir werden alſo die Vor— lage und den Auskauſch von Erbgeſundheitszeugniſſen vor der Eheſchließung in Ausſicht nehmen müſſen. Dies war bisher nicht möglich; denn erſt die Veremheitlichung des Geſundheits— weſens und die zum 1. April 1935 vorbe— reitete Einrichtung der Geſundheitsämter im ganzen Reich ermöglichen es uns, die Ehe— beratung in Deutſchland einzuführen. Es werden in jedem Stadt- oder Landkreis Beratungsſtellen für Erb- und Raſſen⸗ pflege erſtehen und nach Möglichkeit mit wiſſen— ſchaftlich und weltanſchaulich geeigneten Aerzten beſetzt werden, die von jedem zu— nächſt freiwillig in Anſpruch genommen werden können. Wir werden aber eine ge— ſetzliche Regelung des Austauſches von Ehe— zeugniſſen folgen laſſen. Die Familie als die Trägerin des Lebens bildet den Höhepunkt der Ausſtellung. So haben hier das deutſche Frauenwerk, die NS⸗Volkswohlfahrt und der Reichsausſchuß für Volksgeſundheitsdienſt und Zahlreiche andere Organiſationen eine ſchöne und gro— ße Aufgabe erfüllt, indem ſie die Erziehung zum Hausfrauen- und Mutterberuf wie die Pflege von Haus, Sippe und Familie zur Darſtellung bringen Es wird uns klar, daß auch hier noch Größeres zu leiſten iſt.— Es ſchließen ſich dann die verſchiedenſten Maß— nahmen zur Erhaltung des Lebens, der Geſunderhaltung und die Stätten des Le— bens an. Möge die Ausſtellung zahlloſen Volksge— noſſen lehrreiche Erkenntniſſe bringen. Mit dieſem aufrichtigen Wunſch erkläre ich die Ausſtellung für eröffnet! Eine geſunde Bevölkerungspolitik verlange ſchärfſte Ausleſe, höchſte Anforderung, aber den kürzeſt möglichen Weg zum Beruf. So würde der höheren Schule der Weg zur Leiſtungsſteigerung geöffnet. Gleichzeitig aber müſſe der Aushöhlung der Volksſchule ein Ende gemacht werden. In den Hilfs- ſchulklaſſen ſei der Anſatz gegeben zu einer Schule derjenigen, bei denen eine Er— ziehung zum bewußten Staatsbürger aus— ſichtslos erſcheinen müſſe. Der Miniſter kündigte für die nächſten Tage einen Erlaß über ein neues Aus- leſeverfahren an und ſchloß dann die⸗ ſen 5 ſeiner Ausführungen mit den Wor⸗ ten:„Die Bildung einer vor dem Auftreten der NSDAP vermißten politiſchen Führer⸗ ſchaft, bei der die Tugenden der Willenskraft und der Entſchlußfreudigkeit zu höchſt ge⸗ wertet werden, entbindet uns nicht von der Pflicht, gleichzeitig unſer Augenmerk einer beſonderen Nüsleſe fachlicher Eignung zu⸗ zuwenden. Die beſondere Lage Deutſchlands verlange die Ausbildung des hochqualifizier⸗ ten Facharbeiters ebenſo wie eine Höchſtlei⸗ ſtung wiſſenſchaftlicher Forſchung. 5 1 1 4 e 2 3 3 8 52 Jahrgang der Memelland⸗Prozez Vor der Arteilsverkündung. Kowno. 24. März. Am letzten Verhandlungstag im großen Memellandprozeß wurde die Sitzung mit er⸗ heblicher Verſpätung eröffnet. Die Polizei⸗ beamten brachten zunächſt die Kiſten mit den Jagdgewehren und dem übrigen ſogenann— ten Belaſtungsmaterial herein. Dann trat der Gerichtshof ein und erteilte den drei letzten Angeklagten das Wort. Sie baten ſämtlich um Freiſpruch. Nach kurzer Bera⸗ tung erſchien der Kommandant des Kriegs— gerichtes wieder im Saal und verkündete, daß die Beratung vorausſichtlich erſt am Montag abgeſchloſſen ſein würde. Rieſenbrand in Stockholm Berühmte Vergnügungsſtälte abgebrannk. Stockholm, 23. März. Die größle Skockholmer Vergnügungs⸗ ſtäkte, Gröna Lund, wurde in der Nacht von einer verheerenden Feuersbrunſt heimge⸗ ſuchl. Trotz der Anſtrengungen der Feuer- wehr konnte nichk verhindert werden, daß der Brand ſich auf ein nahegelegenes Holz- lager verbreitete. Der Schaden wird auf 200 000 ſchwediſche Kronen geſchätzt. Ueber die Brandurſache beſteht noch keine Klarheit. * Berühmte Kirche in Flammen Dresden, 24. März. Nachts brach in dem unmittelbar an der böhmiſchen Grenze ge— legenen Ort Seifhennersdorf in der evan— geliſchen Kirche ein Brand aus. Das Feuer iſt wahrſcheinlich im Gebälk des Dachſtuhls ausgekommen. Der Dachſtuhl und das In— nere der Kirche ſind durch das Feuer voll— ſtändig zerſtört worden. Der Turm und das Mauerwerk hielten dem wütenden Element ſtand. Die Feuerwehren aus der ganzen Umgegend von dies- und jenſeits der Grenze waren herbeigeeilt, ſo auch aus Zittau, Warnsdorf und Ruburg.— Die Seifhen⸗ nersdorfer Kirche iſt eine der älteſten und ſchönſten der ſächſiſchen Oberlauſitz. Die Kirche wurde zuerſt 1384 urkundlich er⸗ wähnt. Das jetzige Gebäude iſt im Jahre 1797 erbaut und 1898 gründlich erneuert worden. Sturm im Aſowſchen Meer 100 Fiſcher abgetrieben. Moskau. 23. März. Nach einer Meldung aus Taganrog Mordkaukaſien) wütet im Aſowſchen Meer ein ſchwerer Skurta, bei dem 100 Jiſcher ab- getrieben wurden. Iwei Dampfer, die aus- geſandt wurden, um die Fiſcher zu retten, mußten unverrichketer Dinge zurückkehren. Der Sturm war ſo ſtark, daß in Taganrog die Telegraphenleitungen zerſtört wurden. Es iſt noch nicht gelungen, eine Spur von den abgetriebenen ien zu finden und man bezweifelt, daß ſie noch am Leben ſind. Auch mehrere Dampfer ſind in Seenot ge- raten, über deren Schickſal nichts bekannt Der Miniſterpräſident hatte zum Schluß auf die Pflicht der Jugend zu Gehorſam und Diſziplin hingewieſen. Auf dieſe Worte ein— gehend, ſchloß der Erziehungsminiſter ſeine Ausführungen mit folgenden Worten:„Un⸗ ſere Jugend ſoll das vierte Gebot ſich vor Augen halten„Ehre Vater und Mutter“. Es iſt aber auch notwendig, daß diejenigen, die dieſes Gebot heilig halten, nicht vergeſſen, daß unſer deutſches Volk Ahnen hat. Ich möchte darum das vierte Gebot beileibe nicht ſchmälern, wohl aber erweitern: Ehre, nicht nur Vater und Mutter, ſondern ehre auch deine Ahnen. Beuge dich vor dem, was ſie einſt waren. Wir können es in einem Zeitalter, wo die Ehre der Mittel punkt unſeres Lebens geworden iſt, nicht er⸗ 0 wenn unſere Vorväter als Men⸗ ſchen hingeſtellt werden, die den ſittlichen Fonds und die geiſtige Schöpferkraft aus fremder Hand empfangen haben. Darum möchte ich mit den Worten ſchließen:„Es iſt die Aufgabe, den Blick dieſer Jugend in die Vergangenheit zu lenken und ihr zu zei⸗ gen, daß ſie, was ſie iſt, empfangen hat, um es neu zu ſchöpfen.“ der britische Veſuth Der Empfang Simons und Edens in Berlin. Berlin, 25. März. Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon und Lordſiegelbewahrer Eden ſind am Sonntag nachmittag um 17.30 Uhr in einem Sonderflugzeug auf dem Berliner Zentralflughafen Tempelhof gelandet. In der Umgebung des Flughafens hatte ſich eine nach vielen Tauſenden zählende Menge angeſammelt. Das Flughafengelände ſelbſt war bis auf den letzten Platz von Zu. ſchauern gefüllt. Bald nach 17 Uhr fanden ſich die amtlichen Perſönlichkeiten ein: der engliſche Botſchafter Sir Erie Phipps mit den Herren der Botſchaft, Reichsaußen. miniſter Freiherr von Neurath, der Staatsſekretär in der Präſidialkanzlei Dr. Meißner als perſönlicher Vertreter des Führers und Reichskanzlers, der Staatsſe— kretär des Auswärtigen Amtes von Bü⸗ low und der Chef des Protokolls. Graf Baſſewitz. Die inländiſche und ausländiſche, beſonders die engliſche Preſſe, war ebenfalls zahlreich vertreten. Auf dem Rollfeld war der erſte Sturm der Leibſtandarte Adolf Hitlers als Ehrenbereit⸗ ſchaft angetreten. Pünktlich um 17.30 Uhr ſetzte das Flug- zeug zur Landung an. Die offiziellen Per- ſönlichkeiten traten auf das Rollfeld. Als erſter verließ Außenminiſter Sir John Simon das Flugzeug. Er begrüßte den Reichsaußenminiſter Freiherrn von Neu— rath, mit dem er ſich eine zeitlang unter— hielt; er begrüßte weiter den engliſchen Botſchafter, die Staatsſekretäre und die übrigen zum Empfang erſchienenen Perſön⸗ lichkeiten. Nach Simon verließ Lordſiegel— bewahrer Eden das Flugzeug. Der Kom— mandant des Ehrenſturms der Leib⸗ ſtardarte Adolf Hitlers meldete dem eng— liſchen Außenminiſter die für die engliſchen Staatsmänner angetretene Ehrenbereitſchaft. Die Miniſter beſtiegen darauf die bereit— ſtehenden Kraftwagen. Die engliſchen Gäſte wurden von dem vieltauſendköpfigen Pup— likum lebhaft und freudig begrüßt. Die Fahrt ging vom Flughafen zum Hotel Adlon, wo die engliſchen Miniſter Woh— nung nehmen. Die Dreierbeſprechungen Am 11. April Konferenz in Skreſa. Paris, 25. März. Die franzöſiſch-engliſch-italieniſchen Be⸗ ſprechungen in Paris nahmen faſt den gan⸗ zen Tag in Anſpruch. Am Abend wurde 1 amtliche Verlautbarung ausgege— en: Außenminiſter Laval, Lordſiegelbewah. rer Eden und Unterſtaatsſekretär Suvich ſind am Quai d'Orſey zuſammengetroffen und haben einen Meinungsaustauſch über die allgemeine Lage vorgenommen. Im Laufe der Ausſprache iſt daran erinnert worden, daß der Beſuch der engliſchen Mi⸗ niſter in Berlin einen Informationscha— rakter hat, und daß der Rahmen und der Gegenſtand ihrer Beſprechungen dem ent— ſpricht, was in der Londoner Verlautbarung vom 3. Februar ausgemacht worden iſt, auf der ſich die Einheit der Anſichten der Re⸗ gierungen in London, Paris und Rom be— gründet. Es iſt beſchloſſen worden, daß die Außen⸗ miniſter Englands, Frankreichs und Ita⸗ liens ſich nach dem Berliner Beſuch und den anderen engliſchen Beſuchen in Moskau, Warſchau und Prag, bei denen die franzö⸗ ſiſche und italieniſche Regierung die Eng⸗ länder mit ihren Wünſchen begleiten, am 11. April in Streſa zuſammenkreffen wer⸗ den. Lordſiegelbewahrer Eden und Unker⸗ ſtaatsſekrekär Suvich haben mit Befriedi⸗ gung die höllige Solidarität ihrer Regie- rungen feſtgeſtecki. In franzöſiſchen Se Kreiſen glaubt man, daß die itzung des Völker⸗ bundsrates vorausſichtlich nach der Dreierbeſprechung in Streſa, und zwar am 16. April, ſtattfinden wird. Völlerbundsrat am 15. April Nach der Konferenz von Skreſa. Ankara, 25. März. Laut Mitteilung der Anakoliſchen Tele⸗ graphenagentur hat der derzeitige Rats-. präſident Tewfik Rüſchktü Aras dem Genfer Generalſekrekariat ſeine Entſcheidung mikge⸗ teilt, den Bölkerbundsrat auf den 15. April einzuberufen, aſſo nach der Konferenz von Skreſa und den anderen geplanten Beſpre⸗ chungen. Der deutſche Lebensstandard Dr. Schacht über Deutſchland in der Welt⸗ wirkſchaft. Berlin. 25. März. Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſprach auf der Arbeitstagung des Preußiſchen Staats⸗ rates über die heutige Lage Deutſchlands in der Weltwirtſchaft und führte aus, daß ſich die deutſche Wirtſchaftspolitik wie jede an⸗ dere von dem einen Grundſatz der Selbſt⸗ behauptung leiten laſſen müſſe. Man dürfe das Geſetz des Handelns nicht anderen über⸗ laſſen, ſondern müſſe es ſelbſt in der Hand behalten. An Hand eingehender Unterlagen zeigte Dr. Schacht die Entwicklung der Weltwirt⸗ ſchaft auf, deren heutige Situation vabura, charakteriſiert ſei, daß der geſamte Welthandel 1934 ſich nur noch auf ganze 90 Milliarden beläuft gegen 280 Mil⸗ liarden im Jahre 1928. Trotz der ungeheuren Schwierigkeiten, in denen ſich Deutſchland wirtſchaftlich befinde, ſei der deulſche Ausfuhrhandel nicht weſent⸗ licher zurückgegangen als der Außenhandel ſeiner Haupkkonkurrenzländer. Dr. Schacht ſchilderte die finanziellen und wirtſchaftlichen Urſachen dieſes Rückganges: Friedensdiktate, Verarmung, internationale Verſchuldung und Deviſenſchwierigkeiten und wies darauf hin, daß der als Gegen⸗ wirkung gedachte Konkurrenzkampf zwiſchen den einzelnen Ländern ein Wettlauf um die immer mehr zuſammenſchrumpfende Kauf⸗ kraft in der Welt geworden ſei. ö Wir in Deutſchland, ſo betonte Dr. Schacht, haben ein vorbildliches Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm nicht nur aufgeſtellt, ſondern auch durchgeführt, und haben mit Erfolg alles getan, um der Ar⸗ beitsloſigkeit innerhalb der Reichsgrenzen nach Kräften zu begegnen. Durchaus richtig iſt es, daß die reinen Löhne in Deutſch⸗ land ſicherlich von dem einem oder anderen der ſonſtigen Induſtrieländer übertroffen werden. Eins aber iſt ſicher: Die ganzen öffentlichen Einrichtungen, alſo alles, was über Eſſen und Trinken hin⸗ ausreicht, alles, was wir von Staats- und Gemeinſchaftswegen den breiten Volksmaſs— ſen zur Verfügung geſtellt haben, und zwar an Kunſt, Hygiene, Sport und allen mög⸗— lichen anderen Dingen, das übertrifft in ſei— ner Geſamtheit doch den Lebensſtandard zahlreicher anderer Länder. Das Entſcheidende iſt, daß wir von dieſem Lebensſtandard nicht herunkerwol⸗ len, denn in dieſem Lebensſtandard lieg! eine ſo große geiſtige und moraliſche Spann: kraft, daß die ganze Zukunft des deuktſcher Volkes gefährdet wäre, wenn wir in ein rei. nes Vegekieren des Eſſens, Trinkens und Kleidens herabſänken. Selbſtverſtändlich können wir die große Einfuhr nicht auf⸗ rechterhalten, wenn wir keinen enkſprechen⸗ den Export haben. In längeren Ausführungen gab der Reichsbankpräſident dann ein anſchauliches Bild über das Währungschasos in der Welt, das beſeitigt werden muß, weil der Welthandel einen ſolchen Zuſtand nicht er— trägt, ſowie über den in Deutſchland be— ſchrittenen Weg der Exportförderung. Drei Probleme ſtehen für uns im Augenblick im Vordergrund: die Rohſtoffbe⸗ ſchaffung, die Auslandsverſchuldung und die Deviſenbeſchaffung. Bei der Erörterung der Rohſtoffverſorgung gab Dr. Schacht einige bemerkenswerte Details über den Stand der wiſſenſchaftlichen Forſchung und ihrer Nutzbarmachung, über die von Deutſch⸗ land eingeſchlagenen Wege zur Sicherung der Rohſtoffverſorgung, das Syſtem der Ueberwachungsſtellen u. a. m. Heute zeigen ſich Rückwirkungen der deutſchen Politik auf das Ausland in erſtaunlichem Umfange: Das Ausland beginnt nämlich an dem Be zug deutſcher Waren ſelbſt ein Intereſſe zu nehmen. Gerade die Nohſtoffländer, die uns mil Rohſtoffe beliefern, geben immer deutlicher zu verſtehen, daß ſie im direkten Verkehr mit Deutſchland die deutſchen Waren aufnehmen wollen, weil nur in der Aufnahme deukſcher Waren für ſie die Möglichkeit beſtehl, Roh⸗ ſtoffe an ans abzuſetzen. In dieſer Richtung wird ſtändig handelspolikiſch gearbeitet. Die Schülerausleſe Ein Erlaß des Keichserziehungsminiſters für die höheren Schulen. Berlin, 25. März. Reichserziehungsminiſter Ruſt hat einen Erlaß über die Schülerausleſe an den höbe⸗ ren Schulen herausgegeben, in dem es heißt: Bei der Ausleſe an den höheren Schulen hat die liberaliſtiſche Grundhaltung der ver⸗ gangenen Zeit zu einer einſeitigen Bevor⸗ zugung der rein verſtandesmäßi⸗ gen Anlagen geführt und die für die volkführenden Berufe nicht minder wich⸗ 5 Frühling in der Pfalz. ungen torperuchen und a Alexander Moiſſi iſt nach einer ſowie die Durch dieſe Ark der Ausleſe wurde der ein⸗ ſeilig intellektuelle und frühreife Schüler im Uebermaß gefördert, während raſſenbic lo⸗ giſch werkvollere und volksgeſunde Teile der deuiſchen Jugend oſt zurückblieben. Der Führer und Reichskanzler hal demgegen⸗ über immer wieder eine Ausleſe nach kör⸗ perlichen, charakterlichen und geiſtigen Ge. ſichtspunkten gefordert. Dieſem Ziel tragen die vom Reichserzie⸗ hungsminiſter Ruſt geſchaffenen grundlegen⸗ den Beſtimmungen über die Schülerausleſe an den höheren Schulen Rechnung. In die⸗ ſen Beſtimmungen wird als Aufgabe der höheren Schule bezeichnet, den körperlich, charakterlich und geiſtig beſonders gut ver⸗ anlagten Teil der deutſchen Jugend ſo zu erziehen, daß er fähig wird, ſpäter in ge hobenen oder führenden Stel ⸗ len unſer politiſches, kulturelles und wirt⸗ ſchaftliches Volksleben maßgebend mitzuge⸗ ſtalten. In dem Abſchnitt über die körperliche Ausleſe wird beſtimmt, daß Jugendliche mit ſchwe⸗ ren Leiden, durch die die Lebenskraft ſtark herabgeſetzt iſt und deren Behebung nicht zu erwarten iſt, ſowie Träger von Erbkrankhei— ten nicht geeignet ſind und daher nicht in die höhere Schule aufgenommen werden. Jugendliche, die eine dauernde Scheu vor Körperpflege zeigen, werden von den höheren Schulen verwieſen. Ebenſo führt ein dauerndes Verſagen bei den Leibesübungen, das ſich dor allem im Mangel an Willen zu körper— licher Härte und Einſatzbereitſchaft äußert, zur Verweiſung.— Hinſichtlich der charakterlichen Ausleſe wird beſtimmt, daß von der Schule zu ver— weiſen iſt, wer durch ſein allgemeines Verhalten in und außer der Schule gröblich gegen An⸗ ſtand und Sitte verſtößt oder wer fortgeſetzt gegen Kameradſchaftlichkeit und Gemeinſchaftsſinn verſtößt. Dasſelbe gilt bei dauernden Verſtößen gegen Zucht und Ordyneng und gegen Ehrlichkeit. Von Intereſſe ſind dann noch folgende Beſtimmungen: Entſcheidend für die gei— ſtige Ausleſe iſt nicht die Summe angelern⸗ ten Wiſſenſtoffes, ſondern die geiſtige Geſamtreife. Ueber die völkiſche Ausleſe heißt es: Ariſche Schüler dürfen hinter nichtariſchen nicht zurückgeſetzt werden. Es iſt daher nicht angängig, an Nichtarier ir— gendwelche Vergünſtigungen zu geben, ſo— lange ſie ariſchen Schülern verſagt werden. Schüler, die die Volksgemeinſchaft oder den Staat wiederholt ſchädigen, ſind von der Schule zu verweiſen. Wer in der Sexta das Klaſſenziel nicht erreicht, hat die höhere Schule zu verlaſſen, wenn der Anſtaltsleiter ihn für ungeeignet hält. Die Entlaſſenen können ſich früheſtens nach drei Jahren für die Untertertia oder für die Erſte Klaſſe einer Aufbauſchule melden. Wer das Klaſſenziel der Unterſe⸗ kunda in einem Jahre nicht erreicht, darf in der Regel nicht zum Beſuch der Ober- ſtufe zugelaſſen werden. In die Unterprima ſollen nur ſolche Schüler gelangen, deren geiſtige, cha— rakterliche und ſportliche Entwicklung die ſichere Gewähr für eine erfolgreiche Mitar⸗ heit in der Prima bietet. Bei allen ausſondernden Maßnahmen auf Grund mangelhafter geiſtiger Leiſtun— gen ſind die körperlichen und charakterlichen Fähigkeiten roll mitzuwerten. Wenn der Schüler hervorragende Führer⸗ eigenſchaften beſitzt und betätigt hat, iſt beſonders wohlwollend zu ver⸗ fahren. Alexander Moiſſi 7. Der Schauſpieler Meldung aus Wien an einer ſchweren Grippe ge⸗ ſtorben. Auf Veranlaſſung Muſſolinis war ihm dieſer Tage das italieniſche Staatsbür⸗ gerrecht verliehen worden. Er ſtammte aus Trieſt. (Deutſches Nachrichtenbüro.) In der Bergſtraße und in der Pfalz kehrt der Frühling in Deutſchland zuerſt ein. Unſer Bild zeigt blühende Mandelbäume in immeldungen bei Neu tadt an der Haardt. und chararteruchen Krafte raſſiſchen Werte vernachläſſigt. jeder Revolution Das große Auſba Dr. Goebels in Hannover. Hannover, 23. März. Reichsminiſter Dr. Goebbels, der aus Wiesbaden mit dem Sonderflugzeug in Hannover eingetroffen war, ſprach dort in einer gewaltigen Kundgebung in der Stadt⸗ halle. Er führte u. a. aus: Der National⸗ ſozialismus habe keine Schuld getragen an den katastrophalen Zuſtänden, die er vorge⸗ funden habe. Er habe, wie einſt in der Kampfzeit, ſo auch in der Regierung den Mut auch zu unpopulären Maßnahmen be⸗ ſeſſen. Während alle vorhergehenden Regie⸗ rungen der Arbeitsloſigkeit nicht Herr ge⸗ worden ſeien, habe der Nationalſozialismus bereits in zwei Jahren mehr als 4,5 Millio⸗ nen Menſchen wieder in den Arbeitsprozeß eingegliedert. Daher brauche man natürlich mehr Rohſtoffe. Da die Rohſtoffe großen Teils vom Aus⸗ lande eingeführt werden mußten, ſeien die Deviſen knapper geworden. Aber dieſe negativen Auswirkungen mußte man auf ſich nehmen, wollte man nicht auf die ganze Arbeitsbeſchaffung verzichten. Bei allen Maßnahmen mußte mit größter Vorſicht vorgegangen werden, um die mit verbundenen Erſchütte⸗ rungen auf ein Mindeſtmaß zu beſchränken. Eine Revolution in einem Lande durchzu— führen, das in der Zwangsfacke eines un⸗ erträglichen Vertrages ſteckt, erfordere ein wohlderchdachtes Ineinandergreifen der revolutionären Maßnahmen im Innern und der notwendigen Maßnahmen nach außen. Bei dieſen Schwierigkeiten hätte der Na— tionalſozialismus ſagen können: Erſt wollen wir die Wirtſchaft ankurbeln, dann erſt kön⸗ nen wir an ſozialpolitiſche Maßnahmen denken. Die Regierung habe das nicht ge— tan. Sie habe im erſten Winter nach der Machtübernahme ein Winterhilfswerk auf⸗ gebaut, das in ſeiner grandioſen Ausdeh— nung die ſozialen Werke aller Zeiten in den Schatten ſtellte. Beim zweiten Winterhilfswerk hoffe ſie den Erfolg des erſten Jahres zu übertrumpfen. Man könne ſich heute nicht mehr vorſtel— len, daß noch vor zwei Jahren ein baye— riſcher Miniſterpräſident gedroht habe, wenn von Berlin ein desverrätern im Reichskommiſſar eingeſetzt werde, ſo werde er ihn verhaften laſſen. Man könne ſich nicht mehr vorſtellen, daß jeder Verſuch, dem Staate wieder Macht⸗ mittel zu verſchaffen, von marxiſtiſchen Lan— Auslande denunziert worden ſei. Heute hätten wir keinen Ver— räter mehr in den eigenen Reihen. Wir bauen keine Armee auf, um Krieg zu führen, ſondern um den Frieden zu bewah— ren. Der Miniſter kam dann auf die Klage Frankreichs beim Völkerbund zu ſprechen und fragte, ob Frankreich dort auch gleichzeitig über ſeine eigene Nichtab⸗ rüſtung verhandeln laſſen wolle. Frankreich werde erkennen müſſen, daß Deutſchland ehrlich den Frieden wolle. Allerdings wolle Deutſchland als gleichberechtigte Großmacht behandelt werden. Wenn man heute eine Jugend auf den Straßen in den nationalſozialiſtiſchen For⸗ mationen und in der Wehrmacht marſchie⸗ ren ſehe, eine Jugend, die unter dem ver⸗ gangenen Regime auf den Stempelſtellen hätte verwahrloſen müſſen, ſo wiſſe man, daß hinter dem nationalſozialiſtiſchen Auf⸗ bau ein ganzes Volk ſtehe. Die Rede endete unter minutenlangem Händeklatſchen der vielen tauſende Zuhörer, Einberufungen in Italien Die ganze Jahresklaſſe 1911. Rom, 25. März. Der italieniſche Regierungschef hat in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Miniſter der italieniſchen Wehrmacht die ſchriftliche Einberufung der ganzen Jahresklaſſe 911 angeordnet. Die Einberufung wird in der amtlichen Mittei⸗ lung als Vorſichtsmaßregel bezeichnet. Verkauf Madagaslars? Ikaliens Kolonialausdehnung. London, 25. März.„Sunday Expreß“ meldet in großer Aufmachung, daß Frank- reich im Rahmen der franzöſiſch⸗italienſſchen asl bereit ſei, die Inſel Mada⸗ gaskar für 75 Mllionen Pfund an Italien zu verkaufen. Hauseinſturz Acht Schwerverlehfe. Madrid, 25. März. In Saragoſſa ſtürzte bei Reparalurar beiten ein Haus zuſammen und begeub eine Jamilie und acht Arbeiter unter ſich. Wäh rend die Mitglieder der Familie mil leichte ⸗ ren Verletzungen davonkafnen, wurden die acht Arbeiter ſchwer, zum Teil ſogar lebens- gefährlich verletzt. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin; Druck und Verlag: Johann Martin, Viern⸗ heim, Adolf Ne 36; D. A. II. 35: 1135. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Brandenburg— Mitte 02. Kölner Sc 99 Jußzball Bundespolal⸗Endſpiel in Berlin. Wau Mittelrhein: Mülheſmer SB Duisburger F(Geſ.⸗ Sp.) 2:1. Sp⸗Vgg. Sülz 07(Geſ.⸗ Sp.) 1:0. Gau Nordheſſen: SV Kaſſel Germania Fulda 91. Gau Südweſt: 55 Saar 05 Saarbrücken FK Pirmaſens 214. Eintracht Frankfurt— Boruſſia Neunkirechn 1 19 3.1 2 Sportfr. Saarbrücken— Wormatia Worms . Hau Baden: fe Neckarau— Freiburger FC 30. Gau Württemberg: Sportfreunde Stuttgart— Ulmer F 30. Stuttgarter Kickers— S Göppingen 6:0. J. SSV Ulm— BfB Stuttgart 1:8. Gau Bayern: 1860 München— Schwaben Augsburg 10. Be Augsburg— Sp⸗Vgg. Weiden 1:1. AS Nürnberg— Wacker München 11. FC Schweinfurt Bayern München 1:0. Aufſtiegsſpile. Gan Sübweſt: Germania Bieber— Poliezi Darmſtadt 1:0. Opel Rüſſelsheim— FV Saarbrücken 010. 4 Ludwigshafen Reichsbahn⸗Rot⸗Weiß Frankfurt 2:1. Fan Württtemberg: FV Zuffenhauſn— FC Tailfingen 112. BfB Friedrichshafen VfR Heidenheim 5:0. BfR Schwenningen— S Cannſtatt 1:4. Geſellſchaftsſpiele. Phönix Karlsruhe— 1. Amicitia Viernheim 1. FC Pforzheim— 1. 2 Wiesbaden— 08 Mannheim 1185. Auf Reiſen Wader Halle SV Waldhof(Sa) 0:8. Polizei Chemnitz— SV Waldhof 8185. SV. Merzig Kickers Offenbach(Sa) 119. FC Hanau 93 VfB Mühlburg 222 Um den Jußballpokal Bon Gau Mitte gegen Brandenburg 210 gewonnen. Den Entſcheidungskampf um den Deut— chen Fußball⸗Pokal im Verliner Poſtſta— dion gewann nicht der von dem heimiſchen Publikum favoriſierte Gau Brandenburg, ſondern die Elf des Gaues Mitte. die vor 28800 Zuſchauern dank geſchloſſener Mann⸗ haftsleiſtung verdient mit 210(1:0) ſieg⸗ reich blieb. Vorweg iſt zu ſagen, daß der Erfolg der Mitteldeutſchen noch höher hätte allssfal⸗ len können, deut die Berliner zeigten in dieſem Spiel rein garnichts. Beſonders im Zuſammenſpiel konnten die Reichshaupt⸗ ſtädter von ihrem Gegner noch allerhand kernen, der hingebungsvoll und mit einem imatz kämpfte, der faſt beiſpiellos iſt. Das Spiel. „Trotz des ſtarken Gegenwindes hatte beim ehinn des Spieles zunächſt Brandenburg r vom Kampf. Einige gute Gelegenhei⸗ ten murden aber verpaßt, und ſchon jetzt FC Nürnberg 416. VfR Mannheim 322. IFC Nürnberg(Sa) Kickers dies ſich, daß es im Sturm ber Beruner iesmal garnicht klappen wollte. Ein aus⸗ N Verſager war von Beginn an er Halbrechte Hallex. Mitte kam dann beſ⸗ ſer auf und wurde beſonders durch ſeinen Linksgußen Schlag immer wieder gefähr⸗ lich. Berlin hatte Glück, als ein unheimlich wuchtiger Schuß Staudingers von der Latte abprallte. Mitte hatte durchweg mehr vom Spiel, und in der 27. Minute gelang der Führungstreffer. Ein 25 m⸗Schuß des Mit⸗ telläufers Böttger fand über den ſich ſtrek⸗ kenden Riehl hinweg den Weg ins Net der Berliner. Brandenburgs Kampfgeiſt wurde ſchon gleich nach dem Wechſel eingedämmt. Bien hatte den Mittelſtürmer der Gäſte einen Augenblick unbewacht gelaſſen, und der gab eine Prachtvorlage zu Reinmann. Aus nächſter Nähe knallte dieſer zum 20 ein. Die Reihen der Berliner fielen jetzt noch mehr auseinander. Sie ſammelten ſich aber bald wieder und kamen auch zu guten Angriffen, aber die Mitte⸗Deckung war zu genau und zu eifrig, als daß den Berlinern auch nur der Ehrentreffer gelungen wäre. Das Spiel war fair und ritterlich. * Saar 05 0 Fg Pirmaſens 2:4 7205 Beide Mannſchaften ſpielten etwas luſtlos, ſo daß das Spiel keine beſondere Höhe er⸗ reichte. Die Pirmaſenſer gingen bis zur Pauſe in der 32. und 41. Minute durch den Rechtsaußen Meyer und den Halbrechten Wagner mit 2:0 in Führung. Nach dem Wechſel erhöhte Johanneſſen auf 3:0. Pir⸗ maſens ſpielte dann defenſiv, ſo daß die Platzherren ſtark an Boden gewannen. Es dauerte allerdings bis zur 25. Minute, bis ihnen durch Hauſen der erſte Gegentreffer gelang, dem der Mittelſtürmer Schunk in der 40 Minute einen zweiten Treffer an reihte. Pirmaſens Linksaußen Weilham⸗ mer 2 erzielte aber noch einen vierten Tref⸗ fer für Pirmaſens, Sporlfreunde Sadebrücken— Worms 2:2(1:1). Das Spiel wurde durch den ſtarken Wind außerordentlich nachteilig beeinflußt, hinzu kam dann nach eine ſehr ſchlechte Schleds⸗ richterleiſtung von Knetter Worms ſpielte in den erſten 20 Minuten klar überlegen, aber dann immer zuſam— menhangloſer. In der 17. Minute Zimmermann durch ein Abſeitstor die Gäſte in Führung, zehn Minuten ſpäter glich der Saarbrücker Halblinke Jolly aus, wobei er allerdings die Hände zu Hilfe nahm. ſo daß Wormatia beide Tore der erſten Hülfte nicht ganz eine wandfrei erzielt wurden. Als dann Fuchs (Saarbrücken) verletzt wurde, ging er auf den rechten Außenpoſten, von wo aus er in der 33. Minute den Saarbrücker Führungs⸗ treffer ſchoß. Zimmermann konnte jedoch für die Heſſen den Ausgleich erzielen. fe Neckarau— Freiburger JC 3:0(2:0). Mit dieſem Treffen zwiſchen Neckarau und Freiburg endete die badiſche Verbandsſpiel⸗ zeit 1934/35. Erwartungsgemäß fiel der Sieg an die Neckarauer, die die beſſeren Leiſtungen zeigten und auch die geſchloſſe⸗ nere Mannſchaft ins Feld ſtellten. In der erſten Hälfte kämpfte die Platzmannſchaft mit einem ſtarken Wind als Bundesgenoſ— ſen und legte zwei Treffer vor, die Wenzel⸗ burger und Möhler erzielten. Vorher hat— ten die Einheimiſchen bereits ihren vorzüg⸗— lichen Innenſtürmer Roth durch Verletzung verloren; aber auch mit nur zehn Spie⸗ lern zeigten ſie ſich den Gäſten überlegen. Nach der Pauſe hatte auch Neckarau ſtets mehr vom Spiel, aber es gelang nur noch ein Treffer. den wieder Wenzelburger er⸗ = 5 ger Hostel — Us DUn — 4 S—— 22 2 5 N RON,. E. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme⸗Verlag, Halle(Saale „Wie heißt du?“ „Antje.“ „Antje?“ fragte er verwundert, lachte, weil er an eine andere dachte, der er einen Brief bringen ſollte. kommſt du?“ „Ich war Magd in der Holſtenmühle.“ „In der Holſtenmühle?“ wiederholte er und ſah ſie ſonderbar an, als ſehe er einen Geiſt. Einen Augenblick glaubte er zu träumen. Oder nein. Der verfluchte Alkohol ſpielte ihm einen Streich. Feſt ſah er ſie an, flüſterte ge⸗ bheimnisvoll:„Sag, biſt du's wirklich?“ Verwundert ſah ſie ihn an. Welch ſeltſame Frage! Sonderbar ſah er aus; wenn er nicht vordem vernünftig geſprochen, würde ſie denken, er ſei betrunken. „Ja“, nickte ſie,„ich bin's.“ „Kneif mich in den Arm!“ befahl er. Als ſie zögerte, Schüchtern be⸗ ſagte er es nochmals, lauter:„Tu's!“ rührte ſie ihn. Da lachte er:„Schon gut. betrunken.“ Er ſuchte in der Taſche nach dem Brief. Wie hatte der Fremde geſagt:„Geh zur Holſtenmühle, frag nach Antje, der Magd— gib ihr den Brief, keinem andern.“ Run hatte der Zufall Antje hergebracht. Oder— war das doch eine andere? Aber warum ſollte ſie lügen, ſie kannte Schweigend hatten ſeine Gedanken mühſam ſolche Irrfahrten durchwandert, dann ſah er ſie ſchlau an: „Wenn du in der Holſtenmühle biſt, kannſt nicht hier „Ich bin außer Stellung.“ Warum denn?“ 2 So? „So? Da ſchluchzte ſie:„So fing mein Elend an.“ „Zwei Schnäpſe!“ Er winkte dem Wirt, wartete, bis der Hemdärmelige die Gläſer gefüllt hatte, zahlte, ſchob ihr das eine hin:„Trink!“ „Ich trinke keinen Schnaps“, widerſtrebte ſie. Da ſetzte er ſich neben ſie, hob das Glas an ihre Lippen; ſie mußte Zuerſt ſchüttelte ſie ſich, dann empfand ſie etwas 19] Wohliges, Löſendes, das ihre Adern erhitzte und wohl tat. „Erzähl“, bat der Kolles. Sie begann. nach Worten ſuchend, dann zeigte ſich die Wirkung des Alkohols; ihre Worte wurden ſchneller, immer ſchneller. Sie vergaß, daß der Mann neben ihr ein Unbekannter war, von dem ſie vor einer Stunde noch nichts gewußt hatte, vergaß ihre ſonſtige Verſchloſſenheit, vielleicht auch, weil ſie das warme Intereſſe dieſes Fremden für ihr trinken. „Woher Schickſal erfühlte. „Es war eine gute Eſſen und guter Lohn. Ich bin nicht denn?“ ſchluchzte „Und Fritz Holſten?“ er's„* 6 brachte VfB Stuttgart Stelle. Die Frau iſt fromm und ſtreng, aber gerecht. Der Müller iſt auch fromm und kümmerte ſich nicht um mich. Aber es iſt da ein Sohn, der Fritz. Immer iſt er freundlich geweſen, hat manchmal ein Wort mit mir geſprochen. Er iſt nicht ſtolz. Bis zu dem entſetz⸗ lichen Tag...“ Sie ſchlug die Hände vors Geſicht, und ein krampfhaftes Weinen ſchüttelte ſie. f „Still doch!“ Er ſtreichelte über ihr Haar.„Was „Die Müllerin war ganz verändert, ſchalt, ſchimpfte mich eine Dirne und wies mich aus dem Haus.“ „Warum?“ drängte er ſie nun. „Ich— ſollte eine Liebſchaft mit dem Fritz haben“, „Niemals!, ſchrie ich, flehte, ſchwor. Nichts half. Alles war umſonſt.“ ſie abgebrochen. „War über Land wegen Roggenkäufen. Ich bat, auf ihn zu warten, ihn zu fragen. Er hätte ſie ausgelacht, denn da war eine andere im Nachbardorf, mit der hielt zlelte. Gegen Schluß leitete auch Freiburg noch einige gefährliche Angriffe ein, aber der Chrentreffer gelang nicht. Württembergs Meiſter 1. SSW Ulm— BfB Stuttgart 1:3(1:1). Im Beiſein von 10000 Zuſchauern, dar⸗ unter allein gegen 4000 Stuttgartern, wurde im Ulmer Stadion der entſcheidende Kampf um Mürttembergs Meiſterſchaft ausgetragen. Der VfB Stuttgart kam zwar zu einem glück⸗ lichen, aber doch nicht unverdienten Sieg, denn die Gäſte boten die geſchloſſenere Mann⸗ ſchaftsleiſtung und diktierten auch ſtets das Spielgeſchehen. Dabei muß allerdings er⸗ wähnt werden, daß die Ulmer viel Pech hatten. Sie mußten ſchon vor der Pauſe ihren Mittelſtürmer Picard infolge Verlet⸗ zung auf den linken Flügel ſtellen, und in der zweiten Hälfte, als es hart auf hart ging, wurden noch der Torhüter und ein weiterer Feldſpieler ſo verletzt, daß ſie ausſcheiden mußten. Man kann es verſtehen, daß es unter dieſen Umſtänden außerhalb des Spielfeldes „hoch“ herging, aber die Polizei ſorgte doch für Ordnung. Ulm ſchoß in der 21. Minute durch Steck den Führungstreffer, den Böckle kurz vor der Pauſe mit famoſem Kopfball ausglich. Böckle ſchoß auch in der 30. Minute der zweiten Hälfte den entſcheidenden zweiten Treffer, und fünf Minuten vor Schluß ver⸗ wandelte Koch noch einen Freiſtoß.— Schieds⸗ richter war Stadelmaier(Gaisburg). * Gauliga⸗Tabellen Gau Südweſt: Phönix Ludwigshafen 20 43.2 FK 03 Pirmaſens 20 49 32 Kickers Offenbach 20 5238 FSW Frankfurt 20 43:42 Union Niederrad 20 34:41 Wormatia Worms 19 45:43 Eintracht Frankfurt 19 30:29 Boruſſia Neunkitchen 20 35:38 Sportfr. Saarbrücken 19 37:40 1. FC Kaiſerslautern 20 28:40 Saar 05 Saarbrücken 19 25:56 Gau Baden: VfR Mannheim Phönix Karlsruhe VfL Neckarau VfB Möhlburg Freiburger FC 1. FC Pforzheim Karl ruher FV Germania Karlsdorf FC 08 Mannheim Gau Württemberg: 28:12 25:15 23:17 22:18 21:17 20:18 18:22 14:24 12:28 10:28 33:31 40:22 40:24 29:27 24:25 39:27 23:26 11:44 18:63 27:9 25:11 23:13 21:15 1917 18:18 14:22 7:29 4:32 25:11 23:13 23:13 53:31 47:42 40737 * SSW U J SSV Ulm Stuttgarter Kickers SC Stuttgart 44:40 17:17 SW Feuerbach 32:32 16:16 Sportfr. Stuttgart 35:39 16:20 Union Böckingen 7 39:43 15:19 Sportfr. Eßlingen 7 33:88 15:19 Ulmer FV 94 31:31 20 SV Göppingen 18:48 24 Gau Bayern: Spoog Fürth 38:21 FC 05 Schweinfurt 42:30 Bayern München 49:31 1. FC Nürnberg 41:26 1860 München 36:28 Wacker München ASV Nürnberg BC Augsburg SpVg. Weiden Jahn Regensburg Schwaben Augsburg 28:12 25:15 24:16 23:15 19:19 1822 17:23 1723 17:23 weiſe.“ „In Zuerſt ſtockend, Quantum Viel Arbeit, aber gutes „Nein.“ vat, 23:17 Handball Pokal⸗Vorſchlußrunde. 1 in Hamburg: Nordmark— Bayern 12:9 in Breslau: Schleſien— Brandenburg 8:12 Süddeukſchland. Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga: Gau Südweſt: Polizei Darmſtadt— SW 98 Darmſtadt 9: VfR K'lautern— VfR Schwanheim Pfalz L'hafen— TV Frieſenheim Gau Baden: SV Waldhof— Phönix Mannheim 12: Tgd Ketſch— TV Ettlingen. 9: FC 08 Mannheim— VfR Mannheim 9: Gau Württemberg: Ulmer FW 94— Stuttgarter TV 5:1 Tbd Göppingen— TSV Süßen 3:2 Stuttgarter Kickers— Tgd Göppingen 12:10 Tgs Stuttgart— Eßlinger TSV. 5:4 Der Keichsſporktführer folgte nach ſeinen Beſuchen in Stockholm und Oslo einer Fin⸗ ladung nach Kopenhagen. In den Räumen der deutſchen Botſchaft hielt er vor den Mit⸗ gliedern des däniſchen Olympiſchen Komi⸗ tees, Vertretern der däniſchen Sportver⸗ bände, der Regierung und weiteren Gäſten einen Vortrag über„Die deutſchen Leibes⸗ übungen und die Olympiſchen Spiele“. Die Bemühungen um ein deulſches Hoch ſchulachterrennen waren, nachdem die Uni⸗ verſitäten Frankfurt a. M., Heidelberg und Bonn ihre Teilnahme zugeſagt haben, jetzt von Erfolg gekrönt. Das Rennen wird am 9. Juni in Frankfurt a. M. ausgefahren. Die deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften ſind jetzt vergeben worden. Die Leichtathleten kämpfen vom 28. bis 30. Juni in Jena und die Schwimmer ermitteln ihre Meiſter in Weimar. Der Termin für die Schwimmer⸗ Titelkämpfe iſt noch nicht beſtimmt worden. * Deutſchland— Polen in Breslau. Für den dritten Fußball⸗Länderkampf ge⸗ gen Polen om 15. September iſt Breslau als Austragungsort vorgeſehen. In dieſem Zufammenhang wird auch gemeldet, daß das Spiel Deutſchland— Tſchechei am 26. Mai in Berlin ſtattfinden ſoll. Dresden oder Berlin, zwiſchen dieſen beiden Städten wird die Entſcheidung allein liegen. Probeſpiel der holländiſchen Länderelf. Hollands Fußball-Länderelf trug ein Probeſpiel gegen den engliſchen Club Car⸗ diff City aus. Nach mäßigen Leiſtungen wurden die der dritten Klaſſe angehörenden Engländer mit 2·1 Toren geſchlagen. Belgien— Frankreich. 1 Raymond Braine, der ehemalige Sparta⸗ Mittelſtürmer aus Prag, der gegenwärtig in Belgien ſein Geld als Berufsfullballſpie⸗ ler verdient, iſt vom tſchechiſchen Verband für das am 14. April ſtattfindende Länder⸗ ſpiel Belgien— Frankreich freigegeben worden. f ö Schwerathletk Ringerklaſſe in Gotha. Ein erſtklaſſig beſetztes Ringerturnier der Schwergewichtsklaſſe wird am 4. April in Gotha abgehalten. Der deutſche Europamei⸗ ſter Hornfiſcher trifft dabei auf R. Svenſſon (Schweden), Urban(Tſchechei) und Grodz (Polen). „Hatteſt du etwas mit ihm?“ Der Kolles fühlte ein heißes Gefühl— Eiferſucht! ö„Bei meiner ewigen Seligkeit— nein.“ Sie ſah ihn offenherzig an. „Nein“, klang es erlöſt aus ſeiner breiten Bruſt. „Die Müllerin glaubte mir nicht, ſagte, ſie habe Be⸗ „Haſt du ſie geſehen?“ Ein Brief. Sie zichtigte mich, mit dem Fritz ein Verhältnis zu haben. Schwarz auf weiß ſtand es in dem Brief.“ „Wer ſchrieb das?“ Sie zuckte die Achſeln. „Es ſtand kein Name darunter. Müller an jenem Tag, daß die Einnahme für ein größeres Roggen ſchwunden war; das Geld lag zwiſchen meinen Sachen. Wer anders war alſo der Dieb als ich! Ich mußte froh ſein, daß ſie mich laufen ließen und nicht ins Gefängnis ſperrten. Nur um deiner Mutter willen meld' ich's nicht', ſagte die Müllerin, ſie ertrüge die Schande nicht.“ Aber ich ſchwör's: Nie hab' ich das Geld berührt, nicht weiß ich, wer's zwiſchen meine Sachen gebracht hat. Da iſt der Satan am Werk geweſen.“ „Der Satan?“ „Ich weiß es nicht. Ein Feind, jemand, der mich ver⸗ nichten will.“ „Haſt du einen Feind?“ Sie ſchüttelte den Kopf, wiſchte die Tränen mit der umgekehrten Fauſt aus dem Geſicht. las ihn mir doe. Man be⸗ Zufällig bemerkte der von dem gewohnten Platz ver⸗ „Was tat Fritz Holſten?“ „Ich war ja fort und habe ihn nicht wiedergeſehen; hätte nicht ertragen, als entlarvte Diebin vor ihm zu ſtehen.“—„Wenn du es nicht getan haſt?“ „Die Menſchen glauben an den Schein.“ „Du Arme.“ Er ſtreichelte zärtlich ihre Arme, ihren Kopf, wieder und immer wieder, als finde er ſonſt keinen ö Troſt.„Wie lebſt du?“ — (Joriſetzung folgt) 8 ON IANE SAN DEN. I, 6 Urheberrechtschutz: Fünf Türme⸗Verlag Halle(Saale). Nachdruck verboten. „Was ift Ihnen?“ Der Kommiſſar ſieht ſeinen Be⸗ ſucher an; der iſt ganz weiß geworden, Schweißperlen ſtehen ihm auf der Stirn. „Herr Kommiſſar, ich bitte Sie...“ Der Kommiſſar hat ſchon den Hörer: „Dienſtgeſpräch, dringend Tiflis, Woronow—“ Die wenigen Minuten ſind Joachim wie Stunden. Dies ſtille Warten iſt wie ein Zerren an überreizten Nerven, er klammert ſich an tauſend unnütze Dinge mit ſeinen Gedanken: Woronow hatte zuſammengewachſene Augen⸗ brauen, ein Härchen ſteht buſchig heraus— auf einem Aktendeckel ſpaziert eine ſommermüde Fliege; vorſichtig taſtet ſie an den Federhalter mit dem Rüſſel, fährt zurück, läuft ſchneller über die kleine Bahn von Sonne, die durch den Vorhangſpalt hereinfließt. Joachim hört förmlich die Stille, untermiſcht mit dem Sieden ſeines Blutes, das angſtvoll geht. Er fährt zuſammen, als das leiſe Schnurren vom Telephon kommt. „Bleiben Sie nur!“ Woronow winkt ab, wie er ſich erheben will.„Keine Geheimniſſe!“ Er ſpricht ſchnell, Jvachim verſteht zum Glück ruſſiſch. Der Genoſſe in Tiflis — er hört es ſchon aus den erſten Worten— weiß nichts von ſeiner Ausweiſung. „Ausgeſchloſſen“, wiederholt Woronow, ſieht zu Joachim hinüber.„Ich habe es gewußt!“ Er legt den Hörer auf. „Alſo ſteht meiner Rückkehr nach Borſchom nichts ent⸗ gegen?“ „Nicht das geringſte. Und wenn Sie irgendeine Hilfe brauchen— bitte! Der Kaukaſus iſt ein wildes Land— ganz ſicher iſt die Wetterecke dort unten noch nicht.“ *** hier Kommiſſar Der Himmel hatte grau zuſammengezogene Wolken über Moskau geſenkt. Die goldenen Strahlen der Kuppeln und Kirchenſpitzen ſtanden nur noch matt aus dem ſchiefer⸗ farbenen Grau. Wie der Zug aus der Bahnhofshalle fuhr, fiel der erſte Regen, und der erſte Blitz fuhr ſern am Horizont nieder.— („ Raſtlos ging Joachim in dem Wagen hin und her. Seine Gedanken umkreiſen immer nur das eine: Was war geſchehen? War es nur gemeine Eiſerſucht, die Mereditb zu dieſem Lügenſpiel veranlaßt hatte? Oder was ſteckte dahinter? Einen Augenblick hatte er überlegt, ab er nicht telegraphieren könnte— aber das war zu ge⸗ fährlich. Offiziell durfte Meredith nichts von ſeiner Rück⸗ kehr erfahren, er durfte nicht einmal wiſſen, daß man ihm hinter ſeine Schliche gekommen war. Borſchom. Es war Abend, als er ankam. Der letzte Lokalzug von Borſchom⸗Dorf nach Borſchom⸗Park war bereits fort. Er mietete einen Wagen. „Zwei Rubel extra, wenn du ſchnell fährſt“, verſprach er dem Tſcherkeſſen. Der ſalutierte. Die Peitſche pfiff in der Luft über den Kabardinerrappen. Der Wagen rannte von Borſchom⸗Dorf nach Borſchom⸗Park. Die erſten Sterne über einem klaren Himmel, ein paar Raubvögel kreiſten in ruhigen Zügen über der höchſten Tanne. Nun öffneten ſich die Tannenwaldungen des Plateaus. Abwärts ſah man die Lichter vom Kurpark. Vor dem Hotel gingen die Gäſte auf und ab. Die Geſpräche brechen ab mitten im Wort, wie man Retzow erkennt. Was will er hier? Meredith hat ihn doch hinausgeworſen? Will er ſeinen ehemaligen Chef zur Rede ſtellen? Aber Meredith iſt doch fort. Vielleicht, daß er die Gelegenheit benutzen will, eine heimliche Zuſammen⸗ kunft mit der hochmütigen blonden Deutſchen zu erreichen? Aber Retzow ſah nicht danach aus, als ob er Heimlich⸗ keiten hätte. Geradeswegs, kaum daß er grüßte, ging er an all den neugierigen Augen vorbei. „Miſter Meredith zu ſprechen?“ fragte er kurz an der Schranke. Bedaure, Monſieur, Miſter Meredith iſt nach Tiflis.“ „Wann kommt er zurück?“ 5 „Er hatte ſeine Ankunft für heute abend feſtgeſetzt. Aber wir wiſſen gar nicht— Madame iſt plötzlich nach Tiflis gerufen worden. Miſter Meredith ſoll ertrankt ſein. Wir ſind beſorgt. Miſter Meredith und Madame waren in dem in Tiflis angegebenen Hotel nicht zu erreichen. Auch Monſieur Tſchaltikjanz war nicht zu bekommen.“ Joachim ſtand ſtill, überlegte fieberhaft. Man mußte alſo nach Tiflis fahren. Meredith und Beate mußten doch irgendwie gemeldet ſein. Immer ſtärker legte ſich Furcht auf ihn. Dem Hotelangeſtellten ſchien etwas einzufallen, er griff in das Poſtfach. „Ah!“ ſagte er.„Verzeihung, Monſieur, da iſt ein Brief von einem deutſchen Herrn aus Tiflis gekommen. Der kann nur an Sie gerichtet ſein. Wir wußten nicht, wohin Monſieur abgereiſt, und haben den Brief ſo lange zu den Poſtſachen von Miſter Meredith gelegt.“ Joachim ſieht auf den Brief. Es iſt ein kleiner Um⸗ ſchlag, billigſtes Papier. Die Handſchrift ſieht mühſam aus und geht in einer kindlichen Zickzackform auf und ab. Er öffnet. Erſt begreift er nicht. Zu irrſinnig iſt das, was da ſteht, in den ungelenken Buchſtaben. Als er es begreift, ſchreit er auf. Der Angeſtellte fährt herum. Ein Schlüſſelbund klirrt zur Erde. 80 Vierundzwanzigſtes Kapitel. „Wo finde ich Polizei?“ fragt er heiſer. „Was iſt geſchehen, Monſieur?“ „Herrgott“, ſagt Joachim,„wo die Polizei hier iſt? Haben Sie mich nicht verſtanden?“ Er ſieht aus, als wollte er dem gänzlich unſchuldigen Angeſtellten an die Kehle ſpringen. Der hebt zitternd den Telephonhörer ab. „Ich rufe ſofort an, Monſieur. Die Polizei iſt auf der Tifliſer Straße.“ Joachim wartet das Telephongeſpräch nicht ab. Er rennt hinaus. Gerade kommt Miſter Boſardjanz, der Baumwollgewaltige, breit und ſchlenkrig zur Tür herein. Er bekommt einen Stoß. Schon iſt Joachim heraus, raſt hinunter. Man ſieht, wie er ſchon von weitem einem Wagen winkt. Zitternd ſpricht der Angeſtellte in das Telephon. Auf dem Tiſch vor der Hotelſchranke liegt das kleine Stück Papier, das Joachim in ſo furchtbare Aufregung ver⸗ ſetzt hat. Mit ſchreckensſtarren Augen lieſt der Angeſtellte: An den deutſchen Herrn aus dem Baſar. Geht in das Haus des Armeniers Tſchaltitjanz in Tiflis. Dort iſt ein Unglück geſchehen. Und laßt die Satana in Artatſchaly verhaften. Die Tochter eines deutſchen Lehrers wacht über die weiße Frau. Naſid, der Georgier. 1 15 Der Polizeiangeſtellte in Borſchom hat gerade ſein Telephongeſpräch mit dem Hotelportier beendet. Er hält den Deutſchen, der da hereinſtürmt, für wahnſinnig. Vielleicht iſt es auch nur die Hitze, die den Mann verdreht gemacht? Jedenfalls kann man zunächſt kein Wort glauben von Joachims Erzählung. Joachim zwingt ſich mit übermenſchlicher Gewalt zur Ruhe. Wort für Wort baut er auf. Er berichtet ſeine erzwungene Abreiſe von hier, ſeinen Beſuch in Moskau auf dem Kommiſſariat. Dazu die Auseinanderſetzung mit Meredith. Da ändert der Beamte ſeine Anſicht. Offenbar iſt dieſer Deutſche nicht verrückt. Er hat auch keinen Sonnenſtich. Irgend etwas iſt an ſeiner Erzählung dran. Zum mindeſten muß man nachforſchen. Eine Stunde ſpäter jagt ein Behördenauto in Richtung Tiflis. Joachim und ein Beamter ſitzen im Fond. Joachim ſitzt wortlos neben dem Kommiſſar. Seine Augen nehmen den Weg voraus, ſein Herz die Zeit. Es iſt Nacht, als ſie auf der Höhe des Gebirges ſind. Der Weg iſt halsbrecheriſch ſchon bei Tage, in der Dunkel⸗ heit der ſichere Tod. Eine kleine Station— man muß warten. Der Sowjet⸗ beamte verſucht, den Deutſchen durch ein Geſpräch ab⸗ zulenken. Joachim kann nicht antworten. Es iſt, als müßte er die Zähne zuſammenbeißen. Nur ſo kann er alles in ſich verſchließen. Seine Unruhe, ſeine Angſt, ſeine Sehnſucht. Die ganze Nacht wandert er vor der primitiven Herberge auf und ab. Es iſt kalt und klar. Die Berge ſind weiß. Alles iſt fern und wie erbarmungslos. Die Natur ſchweigt in ihm— und in ihm leben nur die Angſt und die Liebe. Beim Morgengrauen fahren ſie ab. Ein paar Glas Tee, heiß heruntergeſtürzt, nehmen für ein paar Stunden Uebermüdung weg. Die Morgenſonne liegt voll auf Tiflis, als ſie in die Stadt hineinfahren. Das Auto hält vor dem Polizeigebäude. Joachim fühlt ſeine Glieder ſteif und leblos, wie er neben dem Sowjetbeamten hereingeht. Aber ſein Geiſt iſt ganz ſcharf und kalt. Präziſe gibt er ſeine Auskünfte. „Vorderhand kann man wenig damit anfangen“, ſagt der Sowjetkommiſſar,„aber auf alle Fälle wird es beſſer ſein, den Genoſſen Direktor zu informieren.“ Joachim ſitzt in der kahlen Amtsſtube. Sie iſt, wie alle Amtsſtuben der Welt, tot und von einem verſtaubten Geruch. Er iſt verzweifelt. Er hält nichts von der Maſchinerie, in die ſeine Suche hineingepreßt wird. Während man auf den Polizeidirektor wartet, fordert der Beamte in Tiflis das Fremdenverzeichnis an. Er lieſt aufmerkſam. Joachim iſt aufgeſprungen. Ueber den Tiſch gebeugt, verfolgt er mit brennenden Augen die Liſte der Namen. „Hier!“ Der Beamte lieſt:„Miſter Meredith, Grand⸗ Hotel“. Nun, wir werden ſehen.“ „Iſt Miſter Meredith bei Ihnen abgeſtiegen?“ fragt er telephoniſch nach kurzer Pauſe in dem Hotel an.„Nicht zurückgekommen? Warum haben Sie das nicht ſofort ge⸗ meldet? Ach ſo, Sie glaubten, er ſei bei Ambarzum Tſchaltikjanz? Gut!“ Er legt den Hörer auf: „Eigentümlich! Miſter Meredith hat eine Nacht im „Grand⸗Hotel' gewohnt, iſt bis heute noch nicht zurück⸗ gekehrt.“ Joachim fragt heiſer „Und Miſtreß Meredith r⸗ „Iſt im Hotel nicht angemeldet.“ 5 Der Direktor, nun ſelbſt erregt, fährt mit dem Finget en die Reihen der polizeilich angemeldeten Fremden entlang. „Nirgends! Wirklich, die Sache gefällt mir nicht, Herr von Retzow, muß ich Ihnen offen ſagen.“ Joachim ſtöhnt auf. „Was kann man tun, Herr Direktor?“ Der Ruſſe drückt auf eine Klingeltaſtatur auf ſeinem Schreibtiſch. Zwei, drei Knöpfe gehen nieder. Ein paar uniformierte Beamte erſcheinen. 5 5 „Genoſſe Mania, Sie recherchieren in ſämtlichen Hotels und Herbergen von Tiflis. Wir ſuchen einen Engländer namens Meredith und ſeine Gattin. Der Herr hier wird Ihnen das genaue Signalement geben.— Genoſſe Berkoff, wir fahren ſofort zu dem Hauſe des Ambarzum Tſchal⸗ tikjanz. Vielleicht, daß er da iſt und Näheres weiß.“ „Darf ich mich anſchließen?“ fragt Joachim ſchuell. Der Direktor nickt. „Durchaus— es iſt ſogar gut. Laſſen Sie einen Wagen kommen, Genoſſe Berkoff. Ich gebe inzwiſchen Mitteikung nach Moskau. Man wird die ganze Gegend hier abſuchen.“ „Um Gottes Willen“, flüſtert Joachim,„Sie glauben doch nicht, daß—“ „Ich glaube gar nichts, Herr von Retzow, und es hat keinen Zweck, ſich Sorge zu machen. Aber ich kann Ihnen nicht verhehlen: wir ſind hier eben doch noch leider ſehr im Orient.“ a g Drei Männer jagen im Auto durch die Straßen von Tiflis. Die Polizeihupe ſcheucht gellend Menſchen und Er fährte aus dem Wege. 0 Joachim ſchildert mit haſtigen Worten Meredith und Beate. An einer Straßenecke hält der Wagen. „Kommen Sie“, ſagt der Polizeidirektor,„hier liegt das Haus des Armeniers.“ Ein Vorgarten. Ein eiſernes Gitter. Nur eingeklinet. Durch ſeine kunſtvollen Durchbrechungen ſieht man eigen Vorhof. Er liegt ſtumm in einer heißen Sonne. An Springbrunnen rinnt leiſe das Waſſer in ein ſteinernes Becken. Ein ſchwerer Duft von Oleander, von Orangen und Nelken liegt in der Luft. Und noch etwas miſcht ſich hinein, dringt aus der offenen Tür. Man kann nicht ſagen, was es iſt. Es iſt etwas Dumpfes, Krankes. Geſpenſtiſch wirkt der leere Hof. Eine Tür gähnt weit auf. Das koſtbare, eingelegte Holz iſt braun und gelh in der Sonne. Drinnen hallt der Schritt. Ein großer Raum. Ein paar Teppiche, als hätte ein Fuß ſie beiſeite geſchoben. Ein Diwan. Ganz ſtill iſt es. In die Stille ein Aufſchrei Joachims. Auf der Erde vor dem Diwan liegt ein Täſchchen in Weiß und Rot. Er keunt es. Beate hat es oft getragen, in Borſchom. Er bückt ſich. „Hier“, ſagt er heiſer. Ein ſchwacher Duft von Flieder, Beates Parfüm, ſteigt auf. Mit verzweifelter Frage ſietht er den Polizeidirektor an. Der geht raſch weiter. „Weiterſuchen“, ſagter kurz. Er hebt den Teppich vor einer Tür. Da prallt auch er zurück. N „Das iſt doch..“, ſagt er leiſe. Mit einem Satz iſt Joachim neben ihm, hehn den Türvorhang, taumelt. Vor ihnen auf einem Sofa liegt die Leiche Merediths. „Beate“, ſchreit Joachim. Er ſchreit wie von Sinnen, Es hallt unheimlich in dem Hauſe. Er raſt an dem Toten vorbei. Dahinter iſt noch ein Raum. Die Tür fliegt auf. Auch hier— leer. Er ſtürzt zurück, indes der Kommiſſar eilig von Zimmer zu Zimmer geht. Er ſieht nicht die Pracht dieſer Räume mit ihren geſchnitzten perſiſchen Möbeln, den dunkelglühenden Teppichen, den koftbaren Schalen, den eigentümlichen Waffen an den Wänden. Er ſieht nichts. Er ſucht. Oben um eine hölzerne Galerie liegen Zimmer. Ste ſind verſchloſſen. Joachim wirft ſich gegen ſie mit der Schulter. Holz ſplittert. Füllungen krachen heraus. Ein⸗ gedrückte Türen. Nirgends iſt Beate. Und nirgends iſt der Feind Ambarzum Tſchaltitjanz. Daß er der Feind iſt, weiß er nun. Mehr aber auch nicht. Da drinnen lieg: der tote Mann. Er kann nichts ſagen. Man iſt allein mit ſeiner Verzweiflung, ſeiner Ratloſigkeit. Fünfundzwanzigſtes Kapitel. Aus dem kleinen Hauſe mit den roten Lampen welt draußen am Ende von Artatſchaly jagt ein Mann. Er weiß jetzt ungefähr die Zuſammenhänge. Als ihm die Fauſt des Jungen ins Geſicht fuhr, hat er ihn erkannt. Karapet, ſein Vetter, hatte ihm den Burſchen einmal im Baſar von Borſchom gezeigt. Man vergaß das Geſicht niit dem blonden Haar und den blauen Augen nicht ſo leicht wieder. Der Junge aus dem georgiſchen Dorf war es. Er gehörte zu der Kleinen, die Karapet hierhergebracht. Hier⸗ her wollte man auch Beate bringen. Aber Beate iſt eni⸗ flohen. Sie weiß um ſeinen Mord an Meredith. Es gilt ſie zu faſſen, ehe ſie ſprechen kann. Das Mädchen bei der alten Satana mußte ſagen, wo dieſer Burſche ſteckte, det ihn niedergeſchlagen. Aber auch dies Mädchen war ſort. Jammernd hatte die alte Satana berichten wollen. Er hatte ſie nicht an⸗ gehört. Nur, daß er das Dorf der beiden kannte, war wichtig. Sicher, ſie waren in die Heimat geflohen. Mit ihnen Beate, die ſein Leben in der Hand hielt. * 1* Der Vollmond ſteht gerade über der großen Platane am Hauſe Marias. Das Licht fällt hell auf das Gärtchen und den Weg davor. Maria liegt bei offenem Fenſter. Wie ſtill die Nacht iſt! Und in die Stille hinein Pferdegetrappel. Erſt fern, nun ſchneller, als ob ein Pferd dahinflöge. Sie horcht, zwei Pferde ſind es. Und ſie kommen die Dorſſtraße herabgaloppiert. Immer nüher und wüher. 5(Schluß folgt) Aufschluß eines Waldgebietes Drei Millionen Tagewerke in der Umge⸗ bung des Wiſpertales. * Frankfurt a. M., 24. März. Im Hin⸗ terlandwald der Rheingaugemeinde wurde am Januar 1933 unter Leitung der preußi— ſchen Landesforſtverwaltung mit einem gro— f ßen Wegebau begonnen, der einen Teil die— ſes Waldgebietes erſchließen wird, und zu⸗ gleich den Anfang eines umfangreichen Ar⸗ beitsprogramms darſtellt. In der großen HDeffentlichkeit wegen ſeiner einſamen Lage Fülle landſchaftlicher Schönheiten haben dort heute noch manche ſelten gewor— dene Vertreter der Tier- und Pflanzenwelt ihre nur wenig bekannt und von der Natur mit einer faſt verſchwenderiſch anmutenden bedacht, Zufluchtsſtätte gefunden. Erſt durch 1 die Möglichkeit, fortwirtſchaftliche Wegebau— ten als Notſtandarbeit auszuführen, konnte der Aufſchluß dieſes großen und wertvollen Waldgebietes in Angriff genommen wer— den. Neben der Durchführung der Wege— bauten harren in dem großen Gebiet noch viele andere Aufgaben der Landeskultur ihrer Löſung. Die geplanten Arbeiten er— ferdern vorläufig etwa drei Millionen Ta— gewerke, die ſich auf mindeſtens zehn Jahre verteilen wald), Eigentümer dieſes Waldgebietes, das zu den Forſtämtern Schwalbach(Hinterlands— Eltville(Vorderwald), Rüdesheim (Kammforſt) und Kaub gehört, ſind vor— wiegend die Gemeinden des Rheingaukrei— ſes, ferner der Preußiſche Staat und ein— zelne Privatperſonen. 1 Kreisbauernführer Dorrſchul f Gießen, 25. März. Auf der Heimfahrt nach ſeinem Wohnort Friedelhauſen verunglückte in der Nacht der Kreisbauernführer der Kreisbauernſchaft Ober⸗ w¼heſſen⸗Weſt, cſchwer. Er blieb bewußtlos mit einem ſchwe⸗ ren Schädelbruch und einem Kieferbruch auf der Landſtraße liegen, wo er erſt in der Dörrſchuck, mit ſeinem Auto Frühe von Arbeitern aufgefunden wurde. Die ießener Sanitätskolonne brachte den Verun⸗ lückten nach Gießen in die Chirurgiſche Kli⸗ nik. Hier iſt der um die nationalſozialiſtiſche Bewegung und die heſſiſche Bauernſchaft hoch⸗ verdiente Mann bald nach ſeiner Einlieferung geſtocben. In einem Nachruf der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau heißt es u. a.: Der Tod die⸗ ſes Mannes bedeutet nicht nur einen ſchweren Verluſt für die Kreisbauernſchaft Oberheſſen⸗ Weſt, deren Juhrer er war, ſondern mit Adam Dörrſchuck verliert der Nationalſozia⸗ lismus einen aufrechten Kämpfer fürs Dritte Reich und das geſamte Bauerntum Heſſen⸗ Naſſaus einen Fuhrer, der mit ſeinem inner⸗ ten Weſen ſich als Bauer dem Bauerntum verbunden fühlte, und der einer ſeiner Vor⸗ kämpfer auf dem Wege zu Adolf Hitler war. die RS dal Adam Dörrſchuck wurde am 21. Januar sel in Ober⸗Saulheim als Sohn einer rhein⸗ beſſiſchen Bauernfamilie geboren. Zu Beginn des Jahres 1931 trat Adam Doͤrrſchuck in Hein und wurde Mitglied des agrarpolitiſchen Apparates, dem von nun an eine ganze gewidmet war. berater des Kreiſes Gießen leiſtete er ebenſo auch nach der Arbeit in unermüdlichem Kampfe Als landwirtſchaftlicher Fach⸗ Vorbilb ches im Dienſte des Führers, wie Machtübernahme als Kreis⸗ bauernführer des Reichsnährſtandes. Scheune und Wohnhaus eingeüchert Sieben Feuerwehren hatten ſchwerſte Arbeit. Lauterbach, 25. März. in 15 Altenſchlirf brach um die Mittagsſtunde Langwa licher ſſer ſtarken Funkenflug wurden nicht nur die übri⸗ gen Gebäude der Hofteite, ſondern auch die angrenzenden 1 einſchließlich bekä Die Le Wind 50 M r Scheune des Landwirts Georg Joh. Feuer aus, das ſich mit unheim⸗ Geschwindigkeit ausbreitete. Durch den Häuſer in Brand geſetzt. Sie⸗ ſeuerwehren aus der ganzen Umgebung der Lauterbacher Kreisfeuerwehr 157 77 den Brand mit äußerſter Kraft. ſcharbeiten wurden durch den ſtarken außerordentlich 70 wert. Der etwa eigentlichen Brandherd ent⸗ des Bauern Johannes Hen⸗ lel geriet durch den Funtenſiug ebenſaus mn Brand, wodurch naturgemäß die Einſatzkraft der Wehren geſchwächt wurde. Immerhin wur⸗ den von den tapferen Feuerwehrmännern er⸗ ſtaunliche Leiſtungen vollbracht. Bis zum Abend wütete das Feuer und noch während der Nacht lohten hin und wieder die Flam— men auf. Insgeſamt fielen dem wütenden Element drei Scheunen mit Stallungen und ein Wohn⸗ haus vollſtändig zum Opfer, an zwei wei⸗ teren Wohnhäuſern brannten die Dachſtühle nieder und zahlreiche Gebäude litten ſtark unter den ungeheuren Waſſermaſſen der Löſch⸗ arbeiten. Viele landwirtſchaftliche Maſchinen und die Erntevorräte wurden vernichtet. Das Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Die Höhe des Schadens beläuft ſich auf mindeſtens 50000 Mark. Wie verlautet, ſoll er nur teilweiſe durch Verſiche— rung gedeckt ſein. Aus Heſſen und Naſſau „Rund um Schotten“ am 21. Juli. Schotten, 25. März. Zwei große motor— ſportliche Veranſtaltungen werden auch in dieſem Jahre in Schotten durchgeführt. Die erſte iſt das Motorradrennen„Rund um Schotten“ am 21. Juli, das als Meiſter⸗ ſchaftslauf für Solomaſchinen und Seiten— wagenmaſchinen wieder zu den großen natio— nalen Veranſtaltungen in Deutſchland zählt. Veranſtalter ſind der DDac. und der Gau 3. des DDA.— Am 20. Oktober findet die zweite Vogelsberggeländefahrt für Wa— gen und Motorräder ſtatt. Veranſtalter iſt die Motorbrigade Hefen des NS. Darmſtadt, 25. März. werden von einem Schwindler hin⸗ eingelegt.) In Heppenheim a. d. B. tauchte vor einigen Monaten ein Mann Mitte der Dreißiger auf, der ſich als ehemaliger! Leutnant oder Aſſeſſor ausgab und angeblich über gute Beziehungen zum Juſtizminiſter ver⸗ fügte. Er brachte einen alten Eiſenbahner, dem er in einer Verſicherungsſache„half“, um 100 Mark und nutzte auch die Gutmütigkeit einer älteren Witwe, die wieder zu ihrer Rente kommen wollte, weidlich aus. Ein ſelbſtver⸗ fertigtes Schreiben diente ihr gegenüber als amtliche Urkunde. Es handelte ſich um den aus einer achtbaren Offenbacher Familie ſtam⸗ menden Fr. Schn., der als rückfälliger Be— trüger heute von der Großen Strafkammer zu zwei Jahren Gefängnis und fünf Jah⸗ ren Ehrverluſt verurteilt wurde. 200 Millionen verloren Fox im Prozeßkrieg unterlegen. Der ehemalige Filminduſtrielle William Fox hat ſeinen Krieg gegen Hollywood ver— loren. Wie wir amerilaniſchen Zeitungen ent⸗ nehmen, hat der Oberſte Gerichtshof Fox Patentforderungen an die amerikaniſchen Film⸗ geſellſchaften in Höhe von 200 Millionen Dol⸗ lars abgelehnt; Fox bekommt nun keinen Cent. Der frühere Filmkönig war im Jahre 1929 von ſeinen Partnern aus der nach ihm be— nannten Filmgeſellſchaft herausgedrängt wor— den, worauf Fox ſich vornahm, ſich an der amerikaniſchen Filminduſtrie zu rächen. Er kaufte die ſogenannten Tri⸗Ergon-Tonfilmpa⸗ tente(die urſprünglich drei Deutſchen gehört hatten) und beſtritt die Gültigkeit aller ande⸗ ren Filmpatente. Von 1932 bis jetzt führte er eine Reihe von Prozeſſen, die zum Teil auch zu ſeinen Gunſten ausfielen. Hätte der Oberſte Gerichtshof die früheren Urteile beſtätigt, ſo wäre die geſamte amerikaniſche Filminduſtrie ruiniert geweſen. Eine Zeitlang herrſchte da— her auch in Hollywood große Nerpoſität, und man hätte ſich ſicher mit Fox geeinigt, wenn dieſer gewollt hätte. Fox wollte aber nicht. Er ärgerte die Filmmagnaten ſogar noch mehr, indem er bei der Gouverneurswahl im vorigen Jahr die Kandidatur des radika⸗ len Schriftſtellers Upton Sinclair mit erheb⸗ lichen Geldmitteln unterſtützte. Sinclair ſtellte damals ein Programm auf, das die Filmleute von Hollywood veranlaßte, die Verlegung des Filmparadieſes vom Stillen an den Ak lantiſchen Ozean in Erwägung zu ziehen. Aber auch dieſer Fox⸗Streich mißglückte, Sinclaſr fiel bei der Wahl durch. Nachdem nun auch ſeine Patentklage endgültig abgewieſen iſt, wird For den Krieg gegen Hollywood wahr⸗ ſcheinlich aufgeben müſſen. (Gutgläubige Jernſeh⸗Verſuchbetrieb in Berlin. Am 22. 3. lief über den Ultra-Kurzwellen⸗Sen⸗ der Berlin der erſte Fernſehtonfilm in alle Welt. Die Reichsrund⸗ funkgeſellſchaft ſendet ſede Woche dreimal abends einen Spielfilm und aktuelle Tages— ereigniſſe. Links: Ton⸗ filmgeber im Fernſeh— ſenderaum, rechts: Fernſehempfänger mit Regeleinrichtung im Kontrollraum für den Fernſehdienſt. Deutſches Nachrichtenbüro Modepiraten Nicht nur in Paris, das als Modezentrum nicht mehr die Bedeutung beſitzt wie vor dem Weltkriege, iſt die beſtändige Sorge der gro⸗ zen Modehäuſer, daß bei den Vorführungen der neueſten Modelle, dieſe kopiert werden könnten. Es gibt große Organiſationen, die ſich das Kopieren der neueſten und teuerſten Modelle zum Gewerbe gemacht haben, das ſeine Leute nährt. Das in Frage kommende Modell wird käuflich erworben, das Kleid wird aus einem beſonderen Stoff nach dieſem Modell her— geſtellt und dann weiter vermietet. Die Fir⸗ men, die ſolche Modelle erwerben, erhalten gleichzeitig auch die genaue Beſchreibung der Stoffe und ſämtlicher Zutaten, die Leihgebühr iſt billig. Es werden dadurch auch kleinere Firmen, Schneider und Schneiderinnen in den Stand geſetzt, ſich mit den neueſten Modellen zu verſehen. Natürlich wird nicht ein Modell— Original hergeſtellt, ſondern große Serien, denn darin beſteht ja der Verdienſt der Ko— piergeſellſchaften. Die Modezeichner ſind dar— über nicht böſe, denn die führenden Modehäu— ſer ſind dadurch gezwungen, beſtändig neue Modelle entwerfen und anfertigen zu laſſen. Den Kopiſten das Handwerk zu legen, iſt außerordentlich ſchwer. Da die Schöpfungen der Modezeichner geiſtiges Eigentum bedeuten, beſchloß man, beſonders gelungene Modelle patentieren zu laſſen. Auch das Mittel hat nichts genutzt. Die Kopiſten müſſen auffal⸗ lend gut über alle Vorgänge unterrichtet ſein, jedenfalls genügt einem geſchickten männlichen oder weiblichen Kopiſten vielfach ſchon ein Blick, um ſich alles einzuprägen, was nachher aus dem Gedächtnis wiedergegeben werden muß. Es iſt ſogar nicht ſelten, daß eine Kon⸗ kurrenzfirma ein Modell dem Publikum eher vorführen kann, als die andere Firma das Original. Die großen Modehäuſer haben weibliche und männliche Geheimpoliziſten, denen auch hin und wieder das Abfangen eines Kopi⸗ ſten glückt, aber ein wirklich brauchbares Ab— wehrmittel gegen die Modepiraterei iſt noch nicht gefunden worden. Aus der Heimat Sedenktage 2 5. März 1801 Der Dichter Novalis Friedrich Frhr. von Hardenberg in Weißenfels geſt. 1854 Der Schauſpieler Max Grube in Dor— pat geboren. Prot. und kath.: Mariä Verkündigung. Sonnenaufg. 5.54 Sonnenunterg. 18.20 Mondaufg.— Mondunterg. 7.19 Mariä Verkündigung Mit dem Feſte Mariä Verkündigung am 25. März begeht die Kirche eines der älteſten Feſte überhaupt. In den alten Zeiten wurde es als Vorfeier zum Weihnachtsfeſt am 18 Dezember begangen, im 7. Jahrhun— dert wurde es auf den 25. März verlegt. Mariä Verkündigung iſt zum Gedenken an die Verkündigung des Erzengels Gabriel an die Jungfrau Maria eingeſetzt. Heute iſt Mariä Verkündigung nur mehr ein kirch— licher Feiertag. Der 25. März gilt als ein Wettertag Man ſagt: Mariä Verkündigung verkünde! den Frühling, jagt aber den Winter noch nicht davon. Es kann noch ſehr kaltes Wet— ter kommen, denn:„So viele Tage vor Ma— riä die Fröſche quaken, ſo viele Wochen müſſen ſie nachher ſchweigen.“ Auch heißt es „Friert es in der Mariennacht, ſo friert es noch 40 Tage.“ Iſt aber der Tag Maris Verkündigung heiter und ſchön, ſo läßt ſick ſagen:„Iſt's Marien ſchön und rein, wird das Jahr ſehr fruchtbar ſein.“ Die Tage werden jetzt merklich länger, eir alter Spruch nimmt darauf Bezug:„Ma— riä Verkündigung bläſt das Licht aus. St Michael(29. September zündet es wieder an.“ An Mariä Verkündigung ſollen auck die Schwalben wieder kommen. Ein from mer Brauch iſt ferner, an dieſem Tage au dem Acker die erſte Frucht zu ziehen. Nich vergeſſen ſei ſchließlich, daß an Mariä Ver kündigung früher das Geſinde wie an einem Los- und Terminstag ſeine Stelle wechſelte und daß die Pachtzinſen bezahlt wurden. ———.—ñü1²—7.—— — Farben des Vorfrühlings Seit der Schnee ſchmolz, erwachten wieder die Farben der Welt: rot, braun und grau. Das fahle Grün der Wieſen und das blaſſe Grau der Aecker ſtellte ſich plötzlich in eine ſonnige Stunde hinein und auch die weißen Wälder waren auf einmal braunwipflig und dunkelſtämmig und in der Ferne verſchim⸗ mernd blau. Und dann iſt langſam das friſche Grün der Saaten hervorgewachſen und ſteht nun ſatt und leuchtend zwiſchen Feldern und Wäldern. Die umgebrochene Ackerkrume iſt tief dunkelbraun geworden. Zwiſchendurch blinkt ein Dach, ein Pflug, ein Strom auf; der ſpiegelt den blauen, von weißem Früh⸗ lingsgewöll überſchwommenen Himmel wie⸗ der. Dunkle Weidenſtämme mit rötlich gel— ben Gerten ſtehen am Ufer. Aus einem Ka⸗ min kräuſelt ſich paſtellblauer Rauch. Ueber den Wäldern aber liegt ein grün-brauner Schimmer von Haſel-Troddeln und glänzen⸗ den ſchimmernden Zweigen und Knoſpen. To, tes Laub am Waldesboden liegt ſtumpf und braun zwiſchen grünem Moos und haftet gelb an einzelnen Zweigen. Geht dann der Blic über fernes Land dahin, ſo fängt ihn immer wieder der Farbenrauſch des Vorfrühlings ein. Friſch und hoffnungsfroh die Nähe, ſehnſüchtig blau die Wälder der Ferne Trübe iſt manch ein Tag und dennoch heim. lich ſchimmernd. Und alle Farben werden täglich, ſtündlich leuchtender. Fleiſchverkauf aus Hausſchlachtungen Der Reichsbauernführer hat Satzungen für die neue Marktorgausſation der Schlachtvieh. wirtſchaft erlaſſen. Darin wird den Schlacht. viehverwertungsverbänden u. a. auch da⸗ Recht zuerkannt. den Kreis der am Schlacht— viehabſatz beteiligten Betriebe feſtzulegen. Hierzu gehört auch die Ermächtigung, die entgeltliche Abgabe von Fleiſch und Fleiſch— waren aus Schlachtungen, die nicht in einem in die Handwerksrolle eingetragenen Fleiſcherei— betrieb oder in einer Fleiſchwarenfabrik vor— genommen ſind, zu regeln. Damit iſt erſt— malig in einem Geſetz die Handhabe gegeben, den Verkauf von Fleiſch, das aus Auspfun⸗ dungen oder nicht fleiſchergewerblichen Schlach— tungen ſtammt, einzuſchränken. Beaufſichtigung der Hausbeſitzer⸗ und Mieterverbände. Die Reichsregierung hat einen wichtigen Schritt zum organiſchen Auf— bau der deutſchen Wirtſchaft durch das Reichs— geſetz„Ueber Anerkennung und Beaufſich— tigung von Vereinigungen von Hausbeſit— zern und Mietern“ getan. Das Geſetz gibt dem Reichsarbeitsminiſter das Recht, Vereine von Hausbeſitzern oder Mietern zu errichten, aufzulöſen oder miteinander zu vereinigen, die Satzungen derartiger Organiſationen zu än— dern und zu ergänzen, den Führergrundſatz einzuführen und ſchließlich Verbände von Hausbeſitzer- oder Mietervereinen als allei— nige Vertretung des deutſchen Hausbeſitzes oder der deutſchen Mieterſchaft a tzuerkennen. Durch Erzeugungsſchlacht zum Induſtrieexport! Manche glauben, daß infolge der vermehr— ten Eigenverſorgung des deutſchen Volkes mit Lebensmitteln das Ausland einen ver— ringerten Abſatz nach Deutſchland hat und dadurch auch die Ausfuhr unſerer Induſtrie notleidet. Dieſe Aufaſſung iſt falſch. Die deutſche Agrarpolitik will den Warenaustauſch mit dem Auslande nicht zerſtören, ſondern lediglich die äußerſt gefährliche Abhängigkeit unſeres Vater⸗ landes von der Einfuhr ausländiſcher Lebensmittel beſeitigen. Geſchähe dies nicht, ſo wären wir in Notzeiten wieder⸗ um in der gleichen Lage, wie wir ſie in der Inflation und im Kriege erlebten. Wenn das Ausland anderſeits weiß, daß wir von ſeinen Lebensmitteleinfuhren abhän⸗ gig ſind, ſo liegt ihm ſchließlich auch nichts an der Abnahme deutſcher Induſtrie-Erzeug⸗ niſſe, weil wir ja doch die Lebensmittel ein⸗ führen müſſen. Erſt wenn das deutſche Volk durch eigene Erzeugung ſelbſtändig gewor— den iſt, werden unſere ausländiſchen Liefe⸗ ranten an der Abnahme der deutſchen Indu— ſtrie-Erzeugniſſe Intereſſe gewinnen, um auch wieder ihre Lebensmittel nach Deutſch— land inſoweit einführen zu können, als wir ſie zuſätzlich noch brauchen, ſelbſt wenn wir ſie im Notfalle auch entbehren können. Die han— delspolitiſchen Abkommen mit dem Auslande, welche auf der Grundlage der neuen deut⸗ ſchen Agrarpolitik abgeſchloſſen wurden, be— weiſen die Richtigkeit dieſer Auffaſſung ganz eindeutig. Damit iſt klargeſtellt, daß die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik nicht die deutſche Induſtrie-Einfuhr hemmt, ſondern aus dem Ergebnis der Erzeugungsſchlacht dieſe ſogar gefördert wird. Die Zufuhr ausländiſcher Rohſtoffe für un⸗ ſere deutſche Induſtrie iſt nötig. Unſere De— biſenlage verſangt aber, daß für dieſen Zweck der knappe Deviſenbeſtand ausſchließlich für ſolche einzuführenden Stoffe zur Verfügung ſteht, die wir nicht im eigenen Lande zu er⸗ zeugen vermögen. Darum hat auch die In⸗ duſtrie das größte Intereſſe an der Erzeu— gungsſchlacht, weil durch die Erhöhung der debensmittelproduktion Deviſen für einzufüh⸗ vende Induſtrie-Rohſtoffe freigemacht werden. Die Erzeugungsſchlacht iſt damit nicht nur für den Bauern, ſondern auch für Induſtrie und Arbeiterſchaft von größter Bedeutung.