Viernheim, 3. April. Der eigentliche Wendepunkt des Lebens iſt der, in welchem man Arbeit, ſelbſt Mühſal und Kampf der Ruhe und dem Genuß vorzieht. Hilty. * Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Am Sonntag nachmittag fand im Fürſten Alexander die diesjährige ordentliche General- Verſammlung der hieſigen Freiwilligen Feuer⸗ wehr ſtatt, zu der die Kameraden zahlreich er⸗ ſchienen waren. Nach einem ſchneidigen Marſch der Feuerwehrkapelle eröffnete der Wehr⸗ führer, Oberbrandmeiſter Kempf die Ver⸗ ſammlung mit der Begrüßung des Herrn Bür⸗ germeiſter Bechtel und der erſchienenen Ka⸗ meraden an deren Spitze die Gründer der Wehr Sattlermeiſter Wilhelm Kempf und Michael Kühner. Die im Laufe des Geſchäftsjahres verſtorbenen 6 Mitglieder wurden in üblicher Weiſe geehrt. Der Jahresbericht zeigte, daß die Auf— gaben von der Wehr reſtlos gelöſt wurden. Ein neuer Geiſt iſt in die Reihen der Wehr⸗ männer eingezogen. Die Gemütlichkeit und der reine Vereinscharakter haben aufgehört an ihre Stelle traten ſtrenge Disziplin, Unter- ordnung und erhöhtes Verantwortungsgefühl. Die Verwaltung der Wehr wurde dem neuen Zeitgeiſte angepaßt. An Stelle von langwier⸗ igen Vorſtandsſitzungen mit Debatten ohne Ende treten Führerbeſprechungen, in denen in kurzer Zeit Verwaltungsfragen der Wehr exakt und ſchnell erledigt werden. Das Aus- rüſten der Wehr wurde vermehrt und die Ein— übung nach den neuen Vorſchriften durchge— führt, jedoch muß noch vieles erreicht werden. Der Wehrführer bat die Führer und Wehrleute im kommenden Uebungsjahr durch Erſcheinen bei den Uebungen voll und ganz ihre Pflicht zu tun, nur ſo können wir am Wiederaufbau des Vaterlandes mithelfen. Die Mitglieder- zahl hat ſich um 10 erhöht und beträgt ins⸗ geſamt 223 Mitglieder. Die Spielleute Alter Nikl., Rohrbacher Philipp, Schmitt Heinrich können auf 25jährige treue Dienſtzeit zurück— blicken. Kamerad Hook Leonhard hat 40 Jahre der Wehr gedient. Die verdienten Ka— meraden werden in nächſter Zeit mit dem Ehrenzeichen geehrt werden. Vertreten war die Wehr auf dem 21. Provinzfeuerwehrtag in Rüdesheim, auf der Abgeordnetenverſamm— lung heſſiſcher Feuerwehrleute in Frankfurt, ſowie bei dem badiſchen Landesfeuerwehrtag in Ladenburg und dem Kreisfeuerwehrtag in Rimbach. Die infolge Neuanſchaffung der Motorſpritze notwendig gewordene Neueintei— lung der Wehr wurde bereits bekannt gegeben. Im 8. und letzten Kurs der Feuerwehrfach— ſchule auf der Mainzer Citadelle hat ein Mit⸗ glied teilgenommen und zwar Brandmeiſter Weidner. In der Reichsfeuerſchutzwoche 1934 hat die Wehr ihren Teil dazubeigetragen die Bevölkerung auf die Feuersgefahr hin- zuweiſen und deren furchtbaren Folgen abzu⸗ wenden. Die unter Leitung der N. S. V.(Ab⸗ teilung Schadenverhütung) getroffenen Maß— nahmen und Veranſtaltungen wurden reſtlos von der Wehr durchgeführt. Betreffend Gas- und Luftſchutz konnte wegen Ausbildung der Hauswarte und Auf⸗ klärung der Bevölkerung keine weitere Be⸗ tätigung bewerkſtelligt werden. Durch freundliches Entgegenkommen der Gemeindeverwaltung und mit einem Zuſchuß der Brandverſicherungskammer iſt es endlich gelungen eine Motorſpritze anzuſchaffen. Zur ſchnellen Beförderung dieſer und um beſonders bei Waldbränden ſchneller an der Brandſtelle zu ſein hat man einen 16/50 Mercedes⸗Benz gekauft. Ferner konnten aus Mitteln der Wehr noch 150 Meter Druckſchlauch angeſchafft werden. Oberbrandmeiſter Kempf dankte dem Herrn Bürgermeiſter Bechtel für ſein Wohl⸗ wollen das er bei den Neuanſchaffungen der Wehr entgegengebracht hat. Der Kaſſenbericht des Geſchäftsführers Hans Kühlwein zeigte trotz der vielen An⸗ ſchaffungen ein erfreuliches Bild. Erwähnt ſei nur noch, daß aus freiwilligen Spenden der Kameraden den Hinterbliebenen der ſechs verſtorbenen Mitglieder die anſehnliche Summe von 475.— Mark gegeben werden konnte. Sodann dankte Bürgermeiſter Bechtel der Leitung der Wehr für die geleiſtete Arbeit. Nationalſozialiſten halten ihr Verſprechen, das zeigen hier die Neuanſchaffungen, beſonders der Motorſpritze. Gott zu Ehr— dem Nächſten zur Wehr. Dieſe Parole findet Verwirklich⸗ ung im Staate Adolf Hitlers. Mit einem drei⸗ fachen Sieg Heil auf den Führer und Vater⸗ land, in das die Kameraden begeiſtert ein⸗ ſtimmten, ſchloß er ſeine Ausführungen. Nachdem einige innere Angelegenheiten der Wehr beſprochen waren, ergriff der Ge— ſchäftsführer Hans Kühlwein das Schlußwort. Das Geſchäftsjahr 1934/35 wird in der Ent⸗ wicklungsgeſchichte der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr ganz beſonders verzeichnet bleiben, weil es durch die Neuanſchaffungen und den neuen Geiſt in der Wehr ein Jahr des Auf— ſtiegs war. Es bedeutet einen Ausdruck natio— nalſozialiſtiſchen Wollens, das zum Schutze der Volksgemeinſchaft mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln dem Volksfeind Feuer zu Leibe rückt. Im Namen der Kameraden dankte er dem Wehrführer für ſein Beſtreben, die Wehr zum Nutzen der Gemeinde zu einer ſchlagfertigen Löſchtruppe zu machen. Feuerwehrgemeinſchaft iſt Volksgemein⸗ ſchaft! Dienſt an der Volksgemeinſchaft iſt die Loſung eines jeden freiwilligen Wehrmannes, der ſich mit ſeinem ganzen Sein in den Dienſt ſtellt, wenn es gilt des Nächſten Hab und Gut zu retten, oder ſogar ſein Leben in die Schanze ſchlägt, wenn von Feuer bedrohte Volksgenoſ⸗ ſen zu retten ſind. „Gemeinnutz geht vor Eigennutz!“ nirgends findet dieſe hohe Forderung der Gegenwart willigere Tat als im Weſen und Wirken unſerer Freiwilligen Feuerwehr. Mit dem Gelöbnis alter Treue und Kameradſchaft im Sinne unſeres großen Führers Adolf Hit⸗ lers mitzuhelfen am Neubau des Vaterlandes, mit einem dreifachen Sieg Heil auf Führer und Vaterland und dem Abſingen des Deutſch⸗ land⸗ und Horſt Weſſelliedes ſchloß die ſo harmoniſch verlaufene General-Verſammlung. * * Ein Zuchtviehmarkt findet Mon⸗ ſag, den 8. April, 11 Uhr auf dem Pferde⸗ marktplatz in Darmſtadt in der Holzhof⸗ allee ſtatt. Zum Verkauf kommen friſchmelkende und hochtragende z. T. gefahrene Kühe und Rinder des ſchwarzu chlages mitteldeutſchen(Simmenthaler) *„Der Kopf ohne Hut“.— Eine Werbung durch die Schallplatte führt zurzeit in ganz Deutſchland die Hutinduſtrie durch. Die verſchickt und verteilt kleine Schallplatten mit denen ſie für das Huttragen wirbt, denn die hutloſe Mode der Herren hat ihr ſeit Jahren ſtarke Arbeitsloſigkeit gebracht. Es iſt alſo ein ernſter Ton, der von dieſer Schall⸗ platte kommt. * Große Eiſenbahnerkundgebung in Frankfurt! In Frankfurt a. M. finden im Monat Mai 2 große Eiſenbahnerkund⸗ gebungen ſtatt, zu er etwa 70000 Reichs⸗ bahner eintreffen werden, die in ca. 90 Extra⸗ zügen aus ganz Deutſchland in die ſchöne Mainſtadt befördert werden. * Steuerterminkalender für den Monat April 1935 Lohnſteuer für die Zeit vom 16.31. März ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat März einbehaltenen Lohnſteuerbeträge. Keine Schonfriſt. 0.: Umſatzſteuer-Voranmeldung und Vor⸗ auszahlung für 1. Vierteljahr Kalender⸗ jahr 1935 ſowie der Monatszahler für Monat März. Keine Schonfriſt. Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schonfriſt. „ Lohnſteuer für die Zeit vom 1.15 April ſofern der Abzug den Betrag von 200 Mark überſteigt. Keine Schonfriſt. 1. Rate Landesſteuer-Vorauszahlung für das laufende Rechnungsjahr. Schonfriſt bis 5. Mai. * Um den Aufstieg zur Gauklasse. Vereine bewerben ſich! Es ſtehen nunmehr alle Gruppenmeiſter der Bezirksklaſſe feſt. In Oberbaden iſt der Bezirk in 3 Gruppen eingeteilt. Meiſter ſind: S. C. Fueiburg, V.f. R. Konſtanz und F. V. Offenburg. Der Bezirk Mittelbaden beſitzt wie Unterbaden 2 Gruppen. Meiſter ſind Raſtatt und Brötzingen und bei uns bekanntlich Kirchheim und Viern⸗ heim. Jeder Bezirk ſpielt nun aus den Ab⸗ teilungsmeiſtern ſeinen Bezirksmeiſter heraus, der dann berechtigt iſt um den Aufſtieg zur Gauklaſſe mitzuſpielen. In Unterbaden iſt es ſo, daß wenn Viernheim am Sonntag in Kirchheim gewinnt Bezirksmeiſter iſt und die Kirchheimer ausgeſchaltet hat. Sollte jedoch Kirchheim hoch gewinnen, dann würden ſie Meiſter und würden den Bezirk in den Auf⸗ ſtiegsſpielen vertreten. Viernheim würde je⸗ doch trotzdem teilnehmen und zwar auf Grund ſeines errungenen Gaupokalmeiſters. In Ober⸗ baden gilt VfR. Konſtanz und in Mittelbaden Raſtatt als Favorit, ſodaß die Grünen evtl. mit dieſen Vereinen um den Aufſtieg ſtreiten müßten. Als der früheſte Termin zum Be⸗ ginn der Aufſtiegsſpielen wird mit dem 28. April benannt. Die Spiele werden etwa 6 bis 8 Wochen in Anſpruch nehmen, ſodaß bis Pfingſten die Aufſtiegskandidaten f ſtſtehen werden.— Am kommenden Sonntag haben die Grünen nunmehr die ſchwere Hürde Kirchheim ages und der Fleckviehraſſe. 8 tter, damit di zahlreich dieſes Spiel beſuchen könn 14. April iſt ſpielfrei. Deshalb ch die Vereinsleitung entſchloſſen, den vorgeſehenen Meiſterſchaftsball auf Samstag, den 13. April ſeſtzulegen. Alle Mitglieder und Sportfreunde machen wir hierauf aufmerkſam. * An der Bahre unseres toten Bischofs. Der Tod des H. H. Biſchof von Mainz hat Beileids⸗Kundgebungen aus ganz Deutſch⸗ land hervorgerufen. Im Laufe des Samstag und Sonntag liefen viele Beileidstelegramme ein, darunter beſonders ein Telegramm des Führers und Reichskanzlers. Der Heilige Vater hat durch Kardinal⸗ ſtaatsſekretär Pacelli telegraphiſch ſein Bei⸗ leid überſandt. Desgleichen haben die meiſten deutſchen Biſchöfe telegraphiſch ihre Kondo⸗ lation ausgeſprochen. Wir geben im folgenden die wichtigſten Telegramme wieder: Papſt Pius XI. ſchrieb durch Kardinal⸗ ſtaatsſekretär Pacelli: „Der hl. Vater iſt tief gerührt über den Hingang des hochverdienten Biſchofs. Er betet für ſein Seelenheil und ſeinen ewigen trauernden erteilt er Eug. Kard. Pacelli“. * Frieden. Dem e und allen Mit⸗ einen päpſtl. Segen.“ Der Führer und Reichskanzler ſandte folgendes Telegramm: „Dem Domkapitel zu Mainz ſpreche ich zu dem ſchweren Verluſt, den es durch den 5 Tod des Biſchofs Dr. Ludwig Maria Hu erlitten hat, meine herzliche Teilnahme aus. 1 Adolf Hitler.“ * Die Kardinäle Schulte, Bertram und Faulhaber, ſowie der übrige deutſche Epiſ⸗ kopat ſprachen ihr herzliches Beileid aus Der Oberbürgermeiſter Dr. Barth von Mainz ſandte folgendes Schreiben: „Zum Ableben des Biſchofs Dr. Hugo ſpreche ich Ihnen als dem interimiſtiſchen Leiter des Bistums meine Teilnahme aus. Dr. Barth.“ Desgleichen hat der Reichsſtatthalter von Heſſen telegraphiſch ſein Beileid ausgeſprochen. Vereins- Anzeigen Die Singſtunde findet heute abend wiede im„Löwen“ ſtatt. Es darf niemand fehlen. Turnverein von 1893 e. V. Handball. Heute abend 8 Uhr Hallen training. Alles erſcheinen! Der Spielwart. Danksagung Schwägerin und Tante, Frau geb. Kaufmann hierdurch herzlichen Dank. den Stiftern von heiligen Seelenmeſſen. en 3. April 1935 Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Anteilnahme bei dem ſchmerzlichen Verluſte meiner lieben Frau, un⸗ ſerer guten Mutter, Großmutter, Schwiegermutter. Margaretha Brönner ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden fagen wir Beſonders innigen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. Barmherzigen Schweſtern für die liebevolle aufopfernde Pflege, ſowie Viernheim, Erlach(Main), Fort Wayne(USA.) d In tiefer Trauer: Familie Georg Brönner 1. eeeeenunnunumuunümnmnntümn e Lacksnangenschuhe 1 99 Gr 23/26 jed. Paar 5 Schnürhalbschuhe braun 2 95 u. 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April iſt nämlich die Hauszinsſteuer um 25 Prozent geſenkt wor⸗ den, aber durch das erwähnte Geſetz wird beſtimmt, daß jeder Eigentümer den Betrag für die Hauszinsſteuer in der bisherigen Höhe aufbringen muß, nur daß 25 Prozent davon 2 Jahre lang vom Reich abgezweigt und für die Finanzierung des Klein woh⸗ nungsbaues verwandt werden. Der Hausbeſitzer zahlt alſo die 25 Prozent ſozu⸗ ſagen in eine Art von Zwangsſpar⸗ kaſſe. Er bleibt juriſtiſch der Eigentümer dieſer neuen Anleiheſtücke, aber ſeine Ver⸗ fügungsfreiheit iſt auf abſehbare Zeit be— ſchränkt Wie hoch das Reich den Hausbeſitzern die neue Anleihe verzinſen wird, ſteht noch nicht feſt. Als die Sparkaſſen vor einigen Monaten die 500 Millionen Reichsanleihe übernahmen, gewährte ihnen das Reich einen Zinsſatz von 4 Prozent bei einer jährlichen Amortiſation von 2 Prozent. Vielleicht wird man es bei den Hausbeſitzern ähnlich geſtalten. Die Summe, die dem Reich aus dieſer neuen Anleihe zufließt, iſt be⸗ trächtlich Sie dürfte ſich auf etwa 150 bis 2.0 Millionen RM ſährlich belaufen und alſo der Sparkaſſenanleihe an Umfang gleichkommen. Es iſt dagegen mit Sicherheit anzunehmen, daß das Reich den Verkauf bzw. den freien Verkehr auf dieſer neuen Anleihe beſonderen Schutzmaßnahmen unter— werfen wird um zu verhindern, daß durch ein raſches„auf den Markt werfen“ de: An⸗ leiheſtücke der Kurs der Anleihe ſinkt und damit Zweck und Sinn der Anleihe in das Gegenteil umgewandelt wird. Es handelt ſich für den Hausbeſitzer um eine Kapitalsanlage auf weite Sicht. Wie lange die Laufzeit der Anleihe betragen wird, iſt noch nicht bekannt. Auch die vorliegende Regelung erweiſt ſich als ein Glied in der Kette von Maßnahmen, die darauf hinzielen, ohne Behinderung des Ka⸗ pitalverkehrs und der Kapitalbildung frei⸗ werdende Summen ſofort für Zwecke der Arbeitsbeſchaffung zu verwenden, um da⸗ durch den Kampf gegen die Erwerbsloſigkeit weiter fortzuführen. Früher ſteuerte man derartige Beiträge einfach weg, mochte darüber auch ein ganzer Stand beinahe zugrundegehen. Heute läßt das Reich dem Eigentümer den Wert, ſorgt aber dafür, daß dieſe Ermäßigung ſofort einem ſtaats⸗ notwendigen Ziel nutzbar gemacht wird. Iſt die Kriſenzeit überwunden, ſo wird der Be⸗ ſizer in ſpäteren Jahren die Erſparniſſe e genießen und frei verwenden nen. Man wird ſich noch entſinnen können, wie man am Ende des Jahres 1934 auf dem Kapitalmarkt Ausſchau hielt nach Quellen, aus denen für die Finanzierung des Klein— wohnungsbaues und der Kleinſiedlung ge⸗ ſchöpft werden konnte. Das Reich konnte angeſichts ſeiner unzähligen anderweitigen Aufgaben nicht daran denken, große Mittel für den Wohnungsbau freizumachen. An⸗ dererſeits lag es auch gar nicht im Intereſſe des nationalſozialiſtiſchen Staates, die öffentliche Hand im bisherigen Maßſtabe als Bauherrn auftreten zu laſſen. Darum lie⸗ fen die Maßnahmen des vergangenen Jah⸗ res darauf hinaus, den Eigenbeſitz zum Hausbau zu ermuntern. Mit über- raſchendem Erfolg. Im Monatsdurchſchnitt des Jahres 1934 wurden nicht weniger als 5399 Bauerlaubniſſe gegenüber 3911 im Jahre 1933 für Wohnungen erteilt. Man wird ſich daran erinnern, daß die Zahl der Umbauten von Großwohnungen in Mittel- und Kleinwohnungen ein ungewöhnlich ho⸗ hes Maß erreichte. Dadurch, daß das Reich ſich durch ſeine Steuerermäßigungen, Zu⸗ ſchüſſe uſw vor allem an den noch kapital⸗ beſitenden Mittelſtand wandte, erreichte es eine energiſche Förderung des Baues von Mittelwohnungen, nicht aber von Kleinwoh⸗ ute kann der Bedarf an mitt ohn m allgemeinen als en nzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. eſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 0 Pig Donnerstag, den 4. April 1935 (Biernbeimer Bürger-Zig.— Viernb. Volksblatt) e eng Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wieder olung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands 1 Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterer Vlapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit derückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim 52 Jahrgang Die Nation hielt zuſammen Das Winterhilfswerk erbrachte 362 Millionen Mark— Ein Empfang in der Neichskanzlei Berlin, 3. April. Wie das vorläufige Ergebnis des Winker⸗ hilfswerks 1934/35 zeigt, konnten in fünf Monaten 362 Millionen RM auf⸗ gebracht werden, während im Winter 1933 bis 1934 in ſechs Monaten das Geſamtergeb⸗ nis 358 Millionen RM betrug. Das end- gültige Ergebnis für 1934/35 dürfte ſich noch um einige Millionen RM erhöhen. Anläßlich des Abſchluſſes des Winter— hilfswerkes 1934/35 empfing der Führer und Reichskanzler in der Reichskanzlei den Reichswalter der NSV, Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, und ſeine Gauamtsleiter, um ihnen ſeinen Dank und ſeine Anerkennung für die geleiſtete Arbeit auszuſprechen. Reichsminister Dr. Goebbels unter deſſen Geſamtleitung und Oberauf⸗ ſicht das Winterhilfswerk ſtand, ſtellte ber dieſem Empfang die Gauamtsleiter dem Führer vor und gab dann in einer ſprache die Leiſtungen des Winterhilfswer— kes 1934/35 bekannt. Die Männer des Winterhilfswerkes, ſo betonte der Reichsminiſter in ſeiner An⸗ ſprache, ſind wie im vergangenen Jahre auch heute bei Beendigung dieſes großen ſo— zialen Hilfswerks vor Ihnen erſchienen, um Rechenſchaft abzulegen. Dieſe Männer ha— ben im vergangenen Winter nicht nur mit großer Freude, ſondern auch mit großem Stolz die Sorge getragen, die Sie, mein Führer, ihnen aufgebürdet haben. Das deulſche Volk hat ſich abermals übertroffen, und im zweiten Jahre des Winterhilfswerkes eine noch größere Opferbereitſchaft bewieſen als im Jahre vorher. Von dem bisher errechneten Aufkommen von insgeſamt 362 Millionen RM entfallen auf Sachſpenden 96882 000 RM, auf Geld— ſpenden 265 136000 RM. Dieſe Summen werden ſich vorausſichtlich ſogar noch um Millionen RM e erhöhen. Ueber die verausgabten Werte liegen bis— her endgültige Zahlen erſt bis zum 31. Ja- nuar 1935 vor Es fehlen alſo noch zwei ſehr wichtige Monate. Bis zum 31. Januar ſind ausgegeben worden: 56 Mill RM Brennmaterialien 59 Mill. RM Kartoffeln 17 Mill. RM Brot und Mehl 11 Mill. RM Fleiſch u. Fleiſchkonſerven 21 Mill. RM Lebensmittelgutſcheine 35 Mill. RM Kleidungsſtücke 6 Mill. RM Fiſche. Ein neuer Beweis für die Wirkſchafts⸗ belebung und das Abſinken der Arbeiks⸗ loſigkeit iſt die Tatſache, daß im Winter 4933 noch 16 617681 Menſchen betreut werden muß ten, während im Jahr 1934/35 durchſchnitt⸗ Dagegen herrſcht ein ganz offenbarer Mangel an Klein wohnungen. Der freie Unternehmer wird ſich heute der beſ⸗ ſeren Vermietungsmöglichkeiten wegen zu— erſt dem Bau von Mittelwohnungen zu— wenden Steigt die Konjunktur, ſo wandern die beſſer geſtellten Mieter der Klein- und Kleinſtwohnungen in die Steigt umgekehrt die Erwerbsloſigkeit, Jo beginnt für den Hausbeſitzer der aufreibende Kleinkrieg um die Erlangung der Mieten, der ſo vielen Wohlhabenden das früher ver⸗ folgte Ziel des Erwerbs von Häuſern als Kapitalanlage verleidet hat. Die Sehnſucht nach Eigenheimen bei der Arbeiter: ſchaft wuchs aber in dem Maße, in dem im Außerdem lag aus den vergangenen Jah⸗ ren ein gewiſſer aufgeſtauter Bedarf an Kleinwohnungen vor, der durch die Er⸗ werbsloſigkeit und das Zuſammenrücken von Familien in einer Wohnung enzeugt worden war und jetzt wieder werden muß. An⸗ mittleren ab. Drang zu Raum jedoch wird man in den meiſten Fäl⸗ ö 5 len nicht daran denken können, das große letzten Jahre die Eheſchließungen zunahmen. ausgeglichen f wirklichung der großen Kleinwohnungsbau⸗ lich nur 13 486 000 Menſchen zu unterſtützen waren. Neben der unmittelbaren Wirkung des Winterhilfswerks ſind weiterhin die indirekten Auswirkungen nicht zu unter— ſchätzen So wurde z. B. der Arbeitsmarkt der Fiſchereihäfen-Städte günſtig beeinflußt. 76 Millionen Plaketten und Abzeichen mit einem Geſamtherſtellungspreis von faſt 4 Millionen RM wurden in deutſchen Notkſtandsgebieten hergeſtellt und ſind hilfsbedürftigen Heim— arbeitern zugutegekommen Neben dieſen ſtatiſtiſch erfaßten materiel— len Opfern des deutſchen Volkes iſt auch die innere Ankeilnahme aller Bevölkerungskreiſe an dem hohen Gedanken dieſes ſozialen Hilfswerkes ber weitem größer als im Vorjahr geweſen. Es ſei nur der„Tag der nationalen Solidari— tät“ erwähnt Es ſei ferner an das„Volks— weihnachten“ auf den Straßen und Plätzen der Städte erinnert, das im ganzen deut⸗ ſchen Volfe begeiſterten Widerhall gefunden hat. Schließlich ſei auch die Patenſchafts⸗ arbeit nicht vergeſſen. Der Führer und Neichslanzler dankte allen für die große Arbeit, die ſie ge⸗ leiſtet haben und bat ſie, auch den Dank aus— zuſprechen all den Millionen, die mitgehol— fen haben, und darüber hinaus dem ganzen deutſchen Volke, das durch ſeine Opferwillig— keit dieſes Werk gelingen ließ. So groß die ſoziale Leiſtung geweſen ſei, ſo groß ſei auch praktiſch damit die politiſche Leiſtung. Dieſe Arbeit des Winterhilfswerkes habe dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland vor der ganzen Welt zur Ehre gereicht. Es ſei eine ſozialiſtiſche Demonſtration des heuti⸗ gen Regimes und es wirke als ſoziale De⸗ monſtration weit über die Grenzen Deutſch⸗ lands hinaus Mit dem Ausdruck des Dan⸗ kes verband der Führer die Bitte an die Amtswalter des WHW, ſich auch im näch⸗ ſten Herbſt wieder mit ihrer ganzen Kraft zur Verfügung zu ſtellen. Denn das Winkerhilfswerk werde auch in der Zukunft die große Aufgabe ha⸗ ben, die deutſche Volksgemeinſchaft zu vertiefen. Es wäre auch möglich geweſen, einfach auf dem Wege der Steuergeſetzgebung einen Be— trag von 300 oder 400 Millionen RM ein⸗ zuziehen und dieſen Betrag dann irgendwie zu verteilen. Aber der moraliſche, ſeeliſche und geiſtige Erfolg würde nicht ein Zehntel von dem jetzigen ſein. Es ſei ein Unter⸗ ſchied, ob man 350 Millionen RM als Steuer einbringe oder ob man dieſen Be— trag einbringen laſſe durch das ſoziale Ge⸗ wiſſen der Nation, durch das Gefühl und das Herz des Volkes. Der Führer ſprach die Hoffnung aus, daß das Ergebnis des Winterhilfswerks ſich im⸗ mer mehr ſteigere. Millionen von Menſchen würden erkennen, daß es nicht nur ein Glück ſei, beſchenkt zu werden, ſondern ein viel größeres Glück. ſelbſt zu ſchenken. Das Winkerhilfswerk ſei ein Beweis, daß wir mehr ſind als eine bunt zuſammenge⸗ würfelte Menſchenmaſſe, ſondern daß wir uns alle miteinander verbunden fühlen in guten und ſchlechten Tagen. Im Anſchluß an den Empfang waren die Gauamtsleiter des Winterhilfswerkes Gäſte des Führers beim Mittageſſen in ſeiner Wohnung. Der problematiſche Oſtpalt Polen hält ſeine Bedenken gegen das franzöſiſch⸗ruſſiſche Projelt aufrecht Das Ergebnis der Warſchauer Beſprechungen Warſchau, 3. April. Die Beſprechungen Edens mit dem Au— ßenminiſter Beck ſind, wie vorgeſehen, am Mittwoch zum Abſchluß gekommen. Eden hat ſich nach Prag begeben. Die Unterhal⸗ tungen in Warſchau haben ſich, wie zuver⸗ beschloss 85 ö 0 0 5 beſchloſſen werden.— Der Sonderkorreſpon- läſſig verlautet, ſo gut wie ausſchließlich um die Frage des Oſtpaktes bewegt. Von maßgeblicher polniſcher Stelle wurde noch— mals auf den informatoriſchen Cha⸗ rakter der Unterredungen hingewieſen. Die Ausſprache mit Eden iſt, wie man hört, ſehr herzlich und von größter Offenheit ge— weſen. Es behaupten ſich die Gerüchte über einen neuen Kompromißvorſchlag zur Oſtpaktfrage, Von privater Seite konnte ein ent⸗ ſprechender Anreiz zum Bau von ſiedlungen nicht erwartet werden, weil der Arbeiter ſelten ſo viel Spargroſchen beſitzt, e chen um überhaupt den Grundſtock zu der für den Beginn eines notwendig iſt. Das mächtige Aufblühen der Siedelungsſparunternehmungen und Bau⸗ ſparkaſſen beweiſt, wie ſtark bilden, ſenbeiträge gewillt iſt, dieſen unterſtützen. Aus geſunden Mangel an Ziel, die deutſche Arbeiterſchaft in Eigen⸗ heimen anzuſiedeln, zu erreichen. Die Frage der Finanzierung der blieb nach wie vor ungelöſt. Erſt durch das neue Geſetz und die Ausnutzung der frei- werdenden 150 bis 200 Millionen zeigt ſich ein wirkungsvoller Anſatzpunkt zur Ver⸗ ygſekte. g Klein⸗ 5 Man habe daran gedacht, aus einem regio⸗ Eigenheimbaues Preſſe angeſichts der jedoch der Drang nach dem Eigenheim geblieben iſt und wie ſtark der Staat durch die Gewäh⸗ rung der Steuerfreiheit für die Bauſparkafſ⸗ tiſchen Miſſion Edens Kleinwohnungen weckt. Es wird behauptet, Polen ſei daran der, um Polen den Beitritt zu ermöglichen, anſtelle der Verpflichtung zur gegenſeitigen Hilfeleiſtung eine Konfultation der Mächte vorſehe Erſt nach einer Konſultation könnte dann durch die Unterzeichner des Oſt— paktes über die Stellung von Waffenhilfe dent der„Times“ in Warſchau berichtet, daß die Ausſichten für den Oſtpakt nicht gut ſtän⸗ den. Eine Aenderung in der Haltung Po— lens werde als beinahe unmöglich betrach— tet, ſolange zumindeſtens der Oſtpaktvor— ſchlag ſeine jetzige Form behalte. Nach Berichten aus Paris ſucht man am Quai d'Orſay bereits nach einer neuen Oſt— paktformel. Sie ſoll durch ihre Geſchmei⸗ digkeit alle bereits getroffenen Abkommen un⸗ berührt laſſen und gleichzeitig Deutſchland die Mög⸗ lichkeit geben, auch noch ſpäter beizutreten. nalen Abkommen ein europäiſches Abkom⸗ Im übrigen zeigt ſich die franzöſiſche unnachgiebigen Hal⸗ gegenüber dem Oſtpakt ſehr mißgeſtimmt. Die Einladung der polniſchen Regierung an Laval, auf ſeiner Mos⸗ kauer Reiſe auch in Warſchau Halt zu ma⸗ chen, wird von der franzöſiſchen Preſſe als eine Art Verlegensheitsgeſte hingeſtellt, der ſich die polniſche Regierung nicht habe ent⸗ ziehen können. In Moskau hat die Stellungnahme Polens zur diploma⸗ Unzufriedenheit ge⸗ tung Polens gelegen„einen Angriff auf die Sowjetunion nicht zu verhindern“. f Die Ausſichten für die Konferenz in Skreſ find, wie man wohl zufammenfaſſend feſt⸗ ſtellen kann, durch die Oſteuropareiſe Edens kaum geklärt worden ä——— .* 5 Biſthof Hugo belgeſett Die letzte Fahrt des Mainzer Kirchenfürſten. Mainz, 4. April. Der verewigte Biſchof Ludwig Maria Hugo von Mainz wurde unter gewaltiger Anteilnahme der Bevölkerung im Mainzer Dom beigeſetzt. Um 9 Uhr ſetzte ſich der große Trauerzug in Bewegung. In langen Reihen zogen die katholiſchen Vereine, die Schüler der Volks- und höheren Schulen, die Studentenverbindungen und der Diöze— ſanklerus nach dem Dom. Vor dem Leichenwagen ſchritten die Erzbiſchöſe von Speyer, Lim⸗ burg, Trier, Würzburg, Rottenburg und Freiburg ſowie die Aebte von Schweiklberg und Marienſtadt. In tiefem Schweigen be⸗ wegte ſich der Zug langſam durch die Stra— ßen, von der dicht gedrängten Volksmenge ehrfurchtsvoll begrüßt. i Im Dom wurde der Sarg vor dem Hochaltar nieder— geſetzt. Erzbiſchof Dr. Gröber von Frei— burg las das Pontifikalrequiem, das der Domchor begleitete. Biſchof Dr. Sproll von Rottenburg gab in ſeiner Trauerrede ein Lebensbild des dahingeſchiedenen Ober— hirten und feierte ſeine Verdienſte um Kirche und Vaterland Dann wurde der Sarg in feierlichem Zuge nach der Biſchofs- gruft gebracht und dort beigeſetzt. Die öffentlichen Gebäude der Stadt hatten während der Trauerfeier die Fahnen auf Halbmaſt geſetzt. Die Stärke der Luftflotten Simon beankworket Unferhausfragen. London, 3. April. Der Abg. Sir Charles Cayſer fragte im Unterhaus den engliſchen Außenminiſter Sir John Simon, ob ihm Hitler während der Beſprechungen in Berlin eine Andeu— tung über den gegenwärtigen Umfang und die Stärke der deutſchen Luftwaffe gegeben habe. Sir John Simon erwiderte: „Jawohl, im Verlaufe dieſer Beſprechungen teilte der deutſche Reichskanzler in allge— meinen Ausdrücken mit, daß Deutſchland die Gleichheit mit England in der Luft er— reicht hat.“ Ferner fragte ein liberaler Abgeordneter, ob der Außenminiſter eine Verſicherung ab— geben könnte, daß auf der Konferenz von Streſa keine Beſchlüſſe gefaßt würden, die die volle und freie Erörterung der ge— genwärtigen politiſchen Lage in der Welt auf der bevorſtehenden Völkerbundsrats— ſitzung verhindern würden. Sir John Si— mon antwortete:„Nichts, was ſich in Streſa ereignet, würde eine freie und volle Erörte— rung über irgendeinen Gegenſtand verhin— dern, zu deſſen Prüfung der Völkerbundsrat aufgefordert werden ſoll.“ Wie zu erwarten war, hat ſich Chur-— chill mit der Unterhausantwort Simons über die Stärke der deutſchen Luftmacht nicht zufriedengegeben. Er erhob ſich gleich nach Beendigung der Anfragezeit und wollte wiſſen, ob dieſer im Hinblick auf die Erklärung Simons über die deutſchen Luft- rüſtungen heute eine andere Antwort ertei— len werde als geſtern. 0 Maedonald erwiderte, die gegenwär⸗ tigen parlamentariſchen Geſchäfte ſeien ſo dringend, daß die Regierung keinen beſon— deren Tag für eine Erörterung dieſer Frage zur Verfügung ſtellen könne. Rußlands Anſprüche Inzwiſchen hat jedoch der Unterſtaats⸗ ſekretär für das Flugweſen, Sir Philipp Saſſoon. außerhaſh des Unterhauſes auf einer Verſammlung der Völkerbundsunion eine Rede gehalten, die das geſamte Pro- blem auf ſeinen richtigen Nenner bringen wird. Saſſoon erklärte, er glaube ehrlich, daß man in dem geplanten Luftpakt ein durchführbares Mittel beſitze. um Unſicher⸗ heit und Sicherheit zu erſetzen und auf dieſe Weiſe die Haupturſache übertriebener Rü⸗ ſtungen und des Krieges zu beſeitigen. Sowohl in Japan als auch in den Ver- einigten Staaten haben ſich Beſtrebungen ge⸗ zeigt, die Luftſtreitkräfte zu verſtärken, während Rußland außer der Schaffung eines Heeres von 900 000 Mann ſeizt bean⸗ ſpruche, die größte Luftſtreitkraft der Weli zu beſitzen. Es gebe europäiſche Nationen, deren Gebiete an die der ud s SR grenzen, die äußerſt intereſſiert an dem„unheilvol⸗ len Anwachſen der militäriſchen Macht Ruß lands“ ſein müſſen. f Zu dem Wiederaufrüſten Deutſch⸗ lands bemerkte Saſſoon: Dies iſt ſeit lan⸗ gem der Gegenſtand großen Intereſſes, um nicht zu ſagen großer Beſorgnis für das engliſche Volk geweſen. Es beſteht Grund zu der Annahme. daß das Tempo des Wieder— aufrüſtens in Deutſchland endgültig be— ſchleunigt worden iſt. Ich hoffe, daß die Beſprechungen, die kürzlich zwiſchen dem Staatsſekretär des Aeußeren und ddem Führer ſtattgefun⸗ den haben, zu einer beſſeren Kenntnis auf beiden Seiten der Ziele und Abſichten un⸗ ſerer Länder führen werden. Auf die Schwierigkeiten eingehend, denen die britiſche Regierung bei dem Verſuch be— gegne, andere Nationen zu überreden, ihre Luftrüſtungspolitik zu ändern, bemerkte Saſſoon: Wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben; wir werden unſere Verſuche nicht aufgegeben, aber wir müſſen Europa ſo nehmen wie es iſt. Wir ſtehen weiterhin an fünfter Stelle unter den Weltluft⸗ mächten, und wenn wir uns begnügen, do ſtehen zu bleiben. wo wir augenblicklich find,„ſo würden wir nicht lange vor Deutſchland bleiben.“ Der von Großbritannien und Frankreich in Ausſicht genommene Luftpakt iſt auf gegenſei— tige Bürgſchaften aus der Luſt begründet. NN Lenn Großbritannien ein nützlicher Teil— wehmer an einem ſolchen Palt ſein ſoll, ſo muß es ſtark genug ſein, um angemeſſenen Veiſtand zu leiſten. wenn es dazu aufgefor— dert wird. Urteil ohne Begründung Das formale Nachſpiel des Kownoer Fehlſpruches. Kowno, 4. April. In öffentlicher Sitzung des Kriegsgerichts in Kowns wurde die endgültige Faſſung des Urteils im Memelländer Prozeß in Anwe— ſenheit aller Verurteilten verkündet. Eine Urteilbegründung gibt es beim Kriegsge— richt nicht. Verleſen wurde ſomit nur die Zuſammenfaſſung des Urteils, wie dies be⸗ reits am 26. März 1935 beim Abſchluß des Prozeſſes geſchah. In dem Urteil heißt es, daß die Haupt⸗ beſchuldigten im Memelgebiet geheimen von Deutſchland aus geleiteten nationalſozialiſti⸗ chen Organiſationen angehört hätten, deren Ziel darin beſtanden habe, das Memelgebiet durch einen bewaffneten Aufſtand von Li⸗ tauen loszureißen und mit Deutſchland zu vereinigen Sie hätten zu dieſem Zwecke ge— heime Verſammlungen abgehalten. bei denen Beratungen über die Losreißung des Memelgebietes bon Litauen gepflogen wor— den ſeien Außerdem hätten Verbindungen mit der SA und SS, alſo mit Gliederungen der NSDAP beſtanden Die Hauptangeklag— ten bätten außerdem auch militäriſche Uebungen gemacht ung andere darin umer⸗( wieſen Pries, Boll Lepa und Wannegat werden nach dem Urteil wegen vorſätzlichen Mordes an dem Juſtizbeamten Jeſukei in Zuſammenhang mit Vorbereitung eines bewaffneten Aufſtandes beſtraft. Johann und Ernſt Wallat(Fall Loops) wegen Aus⸗ übung von Terrorakten. Die Verurteilten können gegen das Urteil bis zum 17. April Kaſſationsbeſchwerde beim Oberſten Tribunal einlegen. Die Kaſſa⸗ tionsbeſchwerde darf ſich jedoch nur auf formelle Mängel bei der Urteilsfin⸗ dung erſtrecken ind nicht auf ſachliche Um⸗ ſtände Das Urteil tritt endgültig in Kraft an dem Tag der Ablehnung der Kaſſations⸗ beſchwerde durch das Oberſte Tribunal. Die Haft zwiſchen der endgültigen Urteilsver⸗ kündung, alſo dem 3. April 1935 und der Entſcheidung des Oberſten Tribunals wird den Verurteilten nicht angerechnet. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob die Angeklagten noch etwas zu erklären oder um etwas zu erſuchen hätten, meldete ſich niemand zum Wort. Partei⸗ und Neichsfahnen Gegen die Enkwürdigung. Berlin. 4. April. Die Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe teilt amtlich mit: Der Stellvertreter des Führers hat grund⸗ ſätzlich zu der Frage der Beflaggung der Gaſtſtätten Stellung genommen. In einem Schreiben weiſt er darauf hin, daß die Fah⸗ nen der Partei und des Reiches nur bei be⸗ ſonderen Anläſſen gezeigt werden können. Die Verwendung der Partei- und Reichs⸗ fahnen zu Reklamezwecken iſt verboten. Das— ſelbe gilt für den Mißbrauch von Symbolen der Partei und des Reiches für die Herſtel⸗ lung von ſogenannten Haus- und Gaſtwirt⸗ ſchaftsfahnen Vorhandene Firmenfahnen ſollten im all⸗ gemeinen nur dann gemeinſam mit den Fahnen der Partei und des Reiches gezeigt werden, wenn in dem Betrieb eine beſon— dere betriebsinterne Feier vorgenommen wird, z. B. ein Firmenſubiläum. Es handelt ſich nicht um einen Mißbrauch der Fahnen der Partei oder des Reiches, wenn Gaſtſtät⸗ ten gelegentlich der in ihren Räumen ſtatt— findenden Tagungen und Veranſtaltungen der Partei oder des Reiches die Partei- oder Reichsfahnen zeigen. Dauerhiſſungen von Parteifahnen ſind nur an ſolchen Gebäuden oder auf ſol— chen Grundſtücken zuläſſig, die entweder im Eigentum der Partei oder ihrer Gliederun— aen ſtehen oder von ihnen gemietet ſind. Jabrikbrand in Oslo. Oslo, 4 April. In den mechaniſchen Werkſtätten der Firma Myren brach gegen 4 Uhr Feuer aus, das infolge des ſtarken Nordwindes bald bedrohliche Ausmaße an⸗ nahm. Ein großer Teil der Fabrik wurde völlig vernichtet. Der Schaden wird auf über eine Million norwegiſcher Kronen ge— ſchätzt. Fünf Feuerwehrmänner wurden teils durch Rauchvergiftungen, teils durch herniederſtürzende Gebäudeteile verletzt. Prügel im Lodzer Skadtrat. Warſchau, 4 April. Im Lodzer Stadtrot wurde durch den Regierungskommiſſar der kürzlich dort angenommene Arierparo⸗ graph für die Träger ſtädtiſcher Kunſt⸗ preiſe für verfaſſungswidrig und daher für unzuläſſig erklärt. In der gleichen Sitzung kam es nach einer ſcharfen antiſemitiſchen Rede eines nationaldemokratiſchen Stadt- verordneten zu ſchweren Prügelſzenen zwi⸗ ſchen Nationaldemokraten und Juden. (Wagenborg⸗Bildmaterndienſt.) General Göring übernimmt den Oberbefehl über die Flakartillerie. Mit dem 1 April hat der Reichsminiſter der Luftfah rt, General der Flieger Göring, den Oberbefehl über die Flakartillerie übernommen. Aus dieſem Anlaß fand auf dem Truppenübungsplatz Döberitz in feierlicher Form die Uebernahme der beiden Flakabteilungen Döberitz und Lankwitz ſtatt. Unſere Bilder zeigen General Göring Flakabteilungen. bei der Abnahme des Vorbeimarſches der Arbeit iſt keine Ware Reichsſchulungstagung des Amtes„Schön⸗ heit der Arbeit.“ Nürnberg, 3. April. Die erſte Reichsſchulungstagung des Am⸗ tes„Schönheit der Arbeit“ innerhalb der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wurde im Goldenen Saal des Kulturver⸗ eins eröffnet. Amtsleiter Speer führte in ſeiner Eröffnungsrede u. a. aus: Im erſten Jahr der praktiſchen Arbeit des Amtes „Schönheit der Arbeit“ wurden in Deutſch⸗ land für die Verſchönerung von Betrieben. für Neuanlagen von Waſch⸗ und Umkleide⸗ und Kantinenräumen, für Feierabendheime, für Anlage von Gärten zur Erholung der Arbeiter 100 Millionen RM von den Be⸗ triebsführern freiwillig aufgewendet. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP und Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, führte in einer großen Rede u. a. aus: „Die Zeit, die hinter uns liegt, hat ſich jahrzehntelang nur mit einem winzigen Teil der Sozialordnung abgegeben. Es iſt ja gar nicht wahr, daß der Barlohn das Leben des Menſchen ausmacht. Natürlich kann man einem Volk nicht, wie es die alten Regierungen für richtig hielten. Belaſtungs⸗ proben ins Unermeßliche auferlegen, aber gan den Opfern zerbricht ein Volk nie, wenn Männer da ſind, die das Schickſal meiſtern. iſt notwendig, ein Exiſtenzminimum zu erforſchen, aber ein Exiſtenzminimum, das ſich nicht nur mit Kalorien beſchäftigt, ſondern das alle Lebensbedingungen kulturell formt. „Kraft durch Freude“ iſt keineswegs nur ein Feierabendwerk, ſondern es greift in den All⸗ tag und es geſtaltet den Alltag.(Langanhal⸗ tender Beifall). Es iſt unſer ſoziales Wol⸗ len, ein Wollen, das niemals vor uns da⸗ geweſen iſt. Für uns iſt Arbeit keine käuf⸗ liche Ware. Wenn es uns gelingt, den werktätigen Men⸗ ſchen überall gute und ſchöne Arbeitsſtätten zu ſchaffen, werden wir des Dankes aller deutſchen Menſchen ſicher ſein.“ Dr. Ley entwarf ſodann ein Bild des deutſchen Arbeiters, der zwar verführt gewe⸗ ſen, aber ein wändervoller aufrichtiger Menſch ſei. Man merke und fühle, wie ſich der deut⸗ ſche Arbeiter bemühe, gut zu machen, was er früher einmal gefehlt habe. Mit herzlichen Worten des Dankes für die in dem vergangenen Jahre geleiſtete Ar⸗ beit und ein... Siegheil auf Adolf Hitler ſchloß Dr. Ley ſeine mit großem Beifall auf— genommenen Darlegungen. Beachtung der Saarzufagen Berlin. 4. April. In einem Runderlaß erklärt der Reichs- und preußiſche Innenminiſter Dr. Frick, er halte es im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ und preußiſchen Juſtizminiſter und dem Auswärtigen Amt für erforderlich, die nach⸗ geordneten Behörden auf die genaue Beob⸗ achtung der aus Anlaß der Rückgliederung des Saarlandes gegebenen Zuſagen der Reichsregierung hinzuweiſen. Der Miniſter führt die Zuſagen im einzelnen auf. u, ma. die, wonach hinſichtlich der abſtimmungsbe⸗ rechtigten Perſonen jede Verfolgung, Ver⸗ geltungsmaßnahme oder Schlechterſtellung wegen der politiſchen Haltung dieſer Perſo⸗ nen unterbleiben wird die gleiche Verpflich⸗ tung habe die Reichsregierung auch hin⸗ ſichtlich der nicht abſtimmungsberechtigten Bewohner des Saarlandes übernommen. Aus den Zuſagen der Reichsregierung folge auch, daß Veſtimmungen, die eine Sonder⸗ behandlung aus Gründen der Sprache, Raſſe oder Religion vorſehen, auf dieſe Perſonen bis zum 29. 2. 1936 ohne Rück⸗ ſicht auf ihre Staatsangehörigkeit keine An⸗ wendung finden können. Deutſche Tagesſchan Ueberkragung einer Danziger Wahlkund⸗ gebung auf deulſche Sender. Der Deutſchlandſender überträgt am Don— nerstag. den 4. April von 20 bis 21 Uhr über den Reichsſender Königsberg aus Dan⸗ zig eine Kundgebung zur Danziger Volks⸗ tagswahl Es ſpricht Miniſterpräſident Her⸗ mann Göring. Reichsminiſter Dr. Göbbels und Gauleiter Forſter ſprechen am Sams— tag, den 6 April, von 18 bis 20 Uhr in Danzig auf einer Kundgebung zur Danziger Volkstagswahl. Die Reden werden vom Deutſchlandſender und vom Reichsſender Königsberg übertragen. Der Zweck des Arbeitsbuches. Zur Einführung des allgemeinen Arbeits— buches wird von der Deutſchen Arbeitsfront darauf hingewieſen, daß dieſe Maßnahme die gweckentſprechende Verteilung der Ar⸗ beitskräfte in der deutſchen Wirtſchaft ge⸗ währleiſten ſolle. Der amtliche Ausweis über die Berufsausbildung werde es er⸗ möglichen, den Zuſtrom in überfüllte Be⸗ rufe und die Landflucht abzubremſen ſowie die Schwarzarbeit zu verhindern. — Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin; Druck und Verlag: Johann Martin, Viern⸗ heim, Adolf Hitlerſtraße 36; D. A. II. 35: 1135. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. 1 1 gazeila del Popolo“ in Deutſchland ver ⸗ bolen. i Ain, 4. April,.„Gazetta del Popolo“ el in ihrer Ausgabe vom 28. vorigen nals, Deutſchland habe nicht nur ſeine pirationen gegenüber Litauen. Rußland id Oeſterreich nicht aufgegeben, ſondern abſichtige ſogar, in Irland eine Opera⸗ unsbaſis gegenüber England zu errichten. egen dieſes Verſuches böswilliger Brun⸗ nvergiftung wurde die„Gazetta del Po⸗ lo“ für das Deutſche Reichsgebiet verbo⸗ 5 Nathausſtuem in Nordfrankreich. Paris, 4. April. Mehrere hundert Arbeits⸗ e beſetzten das Rathaus von Houplines weit von Lille. Der Bürgermeiſter hat n zuſtändigen Präfekten ſofort benachrichtigt, r aus Lille Gendarmen im Kraftwagen ch Houplines entſandt hat. Der RNeichswehrminiſter an Heß Berlin, 4. April. Reichswehrminiſter Ge⸗ aloberſt von Blomberg hat an den ellvertreter des Führers, Reichsminiſter e ß, folgendes Telegramm gerichtet:„Für jre großartige Rede vor den Münchener ichsbahnarbeitern mit der verſtändnisvol⸗ Würdigung der Wehrmacht aufrichtigen nk. In kameradſchaftlicher Verbunden⸗ t gez. von Blomberg.“ eim Manöver torpediert Amerikaniſcher 10 000⸗Tonnen⸗Kreuzer f beſchädigt. Neuyork, 4. April. Der moderne 10 000⸗Tonnen⸗Kreuzer orkhampton“, der, wie aus San Pe⸗ 5(Kalifornien) gemeldet wird. eine hießſcheibe für ſechs Unterſeeboote ſchlepp⸗ wurde bei Flottenſchießübungen in der he der Inſel Sanclemente von einem geladenen Torpedo getroffen, die Unterwaſſerplatten beſchädigte und Loch in einen Brennſtofftank des Schif⸗ riß. Die„Northampton“ muß zur Aus⸗ ſerung des Schadens ein Trockendock auf. hen. der amerikaniſche U⸗Boot⸗Tender ormoran“ lief in der Nähe von Newport f. Ein Küſtenwachſchiff iſt zur Hilfeleiſtung Sgefahren. AUeberfälle in Spanien 5 Madrid. 4. April. n. Madrid wurde der Sekretär einer ſpa ch faſchiſtiſchen Organiſation auf offener raßſe von einem Kraftwagen aus erſchoſ⸗ Die Täter enkkamen unerkannk. Bei zanada wurden zwei Geiſlliche, die ſich mit nin einer kleinen Kapelle geſammelten moſen auf dem Wege zur Gemeindekirche anden, von Unbekannten überfallen, zu Joden geſchlagen und mit Erwürgen be. Pohl. Die Täter enkwendelen die Geld- me und flüchteten. Eine Familie ermordet Schwere Bluttat im Bayeriſchen Wald. 1 Regensburg, 4. April. In Daberg unweit von Furlh im Wald deckte man im Anweſen der Frau Weber, s einſam auf Wieſen ſteht, ein gräßliches erbrechen. Die etwa 8b jährige Frau, ihre Jährige Tochter und der 1s jährige Sohn Tochter wurden ermordet aufgefunden. e haus ſelbſt war ausgeraubt und das eh forkgetrieben. Urheberrechtsscbutz: Fünf Türme Verlag, Halle(Saale) Unſere 16 Gaumeiſter Vor dem Start der deuiſchen Fußballmeiſter · ſchaft 1005 Fut f Am kommenden Sonntag beginnen die Entſcheidungskämpfe der Deutſchen Fußballmeiſterſchaft 1935, die mit dem Endſpiel der beiden beſten Mannſchaf⸗ ten am 16. Juni ihren Höhepunkt errei⸗ chen. In vier Gaugruppen eingeteill, treten die 16 Gaumeiſter zum Hin- und Rückſpiel an, ſo daß ſich nach Abschluß der Rückrunde tatſächlich die beſten Mannſchaften als Gau⸗Gruppenmeiſter vorſtellen können, die dann unter ſich Brandenburg zu erringen. Wa in Deutſch⸗ den deutſchen Fußballmeiſter 1935 er⸗ mitteln. Die 16 Anwärter, die am Sonntag den Kampf um den Meiſter⸗ titel aufnehmen, ſind: Weſtfalenmeiſter Schalke 04. Schalke 04, der vorjährige deutſche Fuß⸗ ballmeiſter, iſt zweifellos eine der erfolg⸗ reichſten und populärſten weſtdeutſchen Mannſchaften. die auch in dieſem Jahre wie⸗ der mit guten Ausſichten in den Endkampf geht, nachdem ſie ſich am vergangenen Sonntag die Meiſterſchaft ihres Gaues ge⸗ holt hat Im Lager der„Knappen“ hat man die Abſicht, die Meiſterſchaftstrophäe nicht ſo ſchnell wieder herauszugeben. Gegen Ver⸗ eine wie Eimsbüttel und Hannover 96 wird Schalke zwar keinen leichten Stand haben, aber es wäre doch eine große Ueberraſchung, wenn man den Meiſter des Vorfahres dies- mal nicht unter den„letzten Vier“ finden würde, zumal Szepan, der lange ausſetzen mußte, wieder mit von der Partie ſein wird. Bayernmeiſter Spielvereinigung Fürth. Neben Schalke 04 gilt der Bayernmeiſter Spielvereinigung Fürth als Favorit auf den Meiſtertitel Der Vertreter der„Fußball⸗ hochburg“ hat eine ruhmreiche Geſchichte und die Zeit liegt noch nicht allzuweit zu⸗ rück, da waren faſt alle Ligaſpieler der „Kleeblätter“ Mitglieder der deutſchen Na— tionalelf. Die Mannſchaft iſt techniſch auf der Höhe, kann kämpfen und dürfte beſtimmt die Vorſchlußrunde erreichen. Niederrheinmeiſter fe Benralh. Der VfL Benrath gehört zu den wenigen Mannſchaften, die ihren im Vorjahre er— rungenen Gaumeiſtertitel erfolgreich vertei— digen konnten Während die Benrather im vorigen Jahre nur auf Grund des beſſeren Torverhältniſſes Meiſter wurden, gingen ſie diesmal mit klarem Vorſprung vor den Düſ⸗ ſeldorfer Fortunen durchs Ziel. Die Ben⸗ rather Elf. deren bekannteſte Svieler die Der neue Arbeitsdienſt⸗Jahrgang. Internationalen Raſſelnberg ano Hohmann ſind, ſteht ſchon ſeit einigen Jahren in der vorderſten Relhe der deutſchen Mannſchaf⸗ ten, wenn ihnen auch ganz große Erfolge, wie ſie Fortung Düſſeldorf und Schalke 04 beſchieden waren, bisher verſagt geblieben ſind Die ehrgeizige Elf wird in den kom⸗ menden Endſpielen gegen Phönix Ludwigs⸗ hafen, vf Mannheim und den VfR Köln ihr Können unter Beweis ſtellen. Brandenburgiſcher Meiſter Hertha⸗ BSC. Nach wechſelvollen Kämpfen glückte es Hertha⸗BSc. die Meiſterſchaft des Gaues land Fußball geſpielt wird, iſt Hertha be⸗ kannt, denn die Mannſchaft gelangte ſechs⸗ mal in die Endrunde und holte ſich nach vier vergeblichen Verſuchen beim fünften Anlauf im Jahre 1930 endlich den Meiſter⸗ titel, den ſie auch im nächſten Jahre erfolg⸗ reich verteidigen konnte. Mittelrheinmeiſter BfR Köln. Der VfR Köln hat in überzeugendem Stile die Meiſterſchaft des Gaues Mittel- rhein gewonnen und den allerdings vom Pech verfolgten SV Mülheim klar hinter ſich gelaſſen. die Mannſchaft iſt techniſch nicht überragend, aber eine Elf, die kämpfen und leicht alle Berechnungen über den Hau⸗ fen werfen kann. Vor allem wird man auf heimiſchen Boden gute Leiſtungen von ihr erwarten können. Wenn der VfR an die großen Leiſtungen des Jahres 1926, als er ſich den weſtdeutſchen Meiſtertitel holte, an⸗ knüpfen kann, dann dürfte er in den Grup penſpielen ein ernſtes Wörtchen mitreden. Mürktembergiſcher Meiſter BfB Stuttgart. Der neue württembergiſche Gaumeiſter VfB Stuttgart zählt ſchon ſeit einigen Jah⸗ ren mit zu den führenden ſüddeutſchen Mannſchaften. Die Stuttgarter ſtellen eine ausgeglichene, kampfkräftige Elf ins Feld, der man ſelbſt gegen die Spielvereinigung Fürth einige Ausſichten mit auf den Weg geben kann. Badiſcher Meiſter BfR Mannheim. Auf das Abſchneiden der Mannheimer in den Gruppenſpielen darf man mit Recht ge⸗ ſpannt ſein Der neue Meiſter ſpielt nicht ſo ſchön wie ſein großer Rivale, der S Waldhof, aber zügiger und moderner, alſo erfolgreicher. Spieler wie Berk. Kamenzin, Theobald und Langenbein ſind Perſönlich— keiten, die der Elf das Gepräge geben. Mit einer beſſeren Abwehr hätte die Elf gute Ausſichten, die Vorſchlußrunde zu erreichen. . Deutſches Nachrichten⸗Büro. Unſer Bild zeigt eine Abteilung des neuen Arbeitsdienſt⸗Jahrganges auf dem Marſch ins Lager. heit vergeſſen und war hinter Amalie Geeſtenbrück ge. andern abfingen. treten. Herr Leutnant Heemſtede muß den Brief ſo ſchnell wie möglich haben“, ſagte ſie ernſt,„ehe der Empfänger mißtrauiſch wird.“ Ja!“ nickte Amalie.„Doch wozu die Eile? Woher veiß jemand, daß der Bote zurück iſt?“ „Sie haben Signale“, ſagte der Kolles. „Signale? Kein Menſch ſpricht durch die Luft.“ »Sie haben Zeichen“, wiederholte ſie,„und wenn ſie wviſſen, daß ein anderer den Brief geſehen hat, iſt der Kolles verloren“, ſagte ſie angſtvoll. Forſchend ſah Amalie das Mädchen an: „Du liebſt den Mann?“ „Ich weiß es nicht“, kam es unerwartet zurück.„Er war ſo gut zu mir“, ſetzte ſie wie erklärend hinzu. Smith hier?“ Amalie geſtand ſich, daß Antje recht hatte. Keinesfalls nichts gehört. vurfte ſie den Mann preisgeben, und es ſchien berechtigte nrſache zur Eile vorzuliegen. Aüoer abſchreiben? Welchen Zweck hatte es. Das Wort war beſtimmt nur nebenſächlich, das Wichtigere waren die Beſtellung?“ eingeätzten Zeichen. Wie die meiſten Gebildeten in jener Zeit, handhabte ſde Stift und Pinſel nicht ohne Geſchick. So begann ſie jeden Strich mitlimetergenau abzuzeichnen. Wieder und „Miſter Smith hier?“ „Was denn?“ ummer wieder verglich ſie mit dem Vergrößerungsglas, andern. s endlich alles zu ihrer Zufriedenheit vollendet war. „Stimmt ſie?“ Sie reichte Antje das Vergrößerungs⸗ glas, und die ſcharfen Augen des Mädchens verglichen. Sie fand noch ein paar winzige Beſonderheiten, einen verdickten Punkt, einen ſcheinbar nicht zugehörigen Quer- zu ſcheußlicher ſtrich. Sicherlich hatte alles ſeine Bedeutung. Amalie ſchloß den Brief wieder. „Gib ihn dem Mann, und dann muß ein Bote zu Heemſtede“, ſagte ſie vor ſich hin.„Aber wer?“ Kolles ſah Antje ſchon von weitem und atmete er⸗ 23 leichtert auf. Er begriff nicht, warum ſie ſo lange ge⸗ Antje hatte in der Angſt um den Kolles alle Schüchtern⸗ zögert. Jetzt kannte er ſein Schickſal, wenn ihn jene „Ein Spion wird erſchoſſen“, klang es in ſeinem Ohr. a Wieder und immer wieder hatte er den Mann zu ſehen„Zehn Stufen. Fünf Schritte zur rechten Seite, und geglaubt, der ihm den Auftrag gegeben. Was dann? du biſt an einer Tür. Klopf an! Dreimal hart, kurz. Antje ging an ihm vorüber, ließ den Brief zu Boden gleiten. Sie wechſelten keinen Blick, kein Wort. Er nahm den Brief auf, ſchlug den Weg zum„Blauen Anker“ ein. Mit ſchweren Schritten ſtampfte der Kolles vorwärts, bis er auf Zickzackwegen vor dem„Blauen Anker“ landete. „Einen Schnaps!“ Er ſchüttete ein Glas in die Kehle und hielt zwiſchendurch Umſchau nach Miſter Smith. Er ſtand faul gegen die Theke gelehnt, von wo er das Lokaf am beſten überſchauen konnte. „He“, fragte er den dicken Wirt gleichgültig,„Miſter Blick, taſtete ihn mit den Augen ab und tat, als habe er wiederholte der Rieſe und richtete ſich zu ſeiner ganzen Größe auf. „Smith?“ runzelte der Wirt die Stirn.„Smith? Eine Der Rieſe ſchüttelte den Kopf. verfl „Vin beſtellt“, knurrte er mürriſch. Ein ziſchendes Pfeifen kam von den Lippen des „So!“ Et winkte ihm zu folgen, hob die Holzſchranke, das Meſſer. Südweſt⸗Gaumeiſter Phönix eudwigshaſen Im Gau Südweſt hat eine Mannſchaft die Meiſterſchaft errungen, die ſich in 1 0 05 Spielzeit noch ſoeben in der Gauliga be⸗ haupten konnte. Dieſe Tatſache allein ſpric“ für den Leiſtungsaufſtieg der Ludwigsha⸗ fener, die zwar als„Außenſeiter“ in die Endkämpfe gehen, aber trotzdem nicht unter⸗ ſchätzt werden dürfen, da ſich die Elf ausge⸗ zeichnet verſteht und von großem Kampfes⸗ eifer beſeelt iſt. Nordheſſenmeiſter Hanau 93. Hanau 93, ein Verein, der früher auch in den ſüddeutſchen Ligaspielen eine aute Rolle ſpielte, iſt diesmal der Vertreter des Nord⸗ heſſengaues. Die Mannſchaft geht mit gro⸗ ßer Zuverſicht in die Gruppenſpiele, doch wird man ihr mehr als eine Außenſeiter⸗ chance gegen ſo ſpielſtarke Mannſchaften 1 Fürth und Stuttgart kaum einräumen önnen. Niederſachſenmeiſter Hannover 96. Hannover 96, der Meiſter des Gaues Niederſachen, iſt einer der traditionsreich⸗ ſten Vereine Norddeutſchlands, eine Mann⸗ ſchaft, die ſich überraſchend gut herausgemacht hat. Der Sturm iſt große Klaſſe und ſchoß 80 Tore, eine Zahl, die kein anderer deut⸗ ſcher Gauligaverein aufweiſen kann. Nordmarkmeiſter Eimsbüttel. Norddeutſcher Meiſter wurde wieder der Eimsbütteler Tod. Seit dem letzten Jahre iſt die Mannſchaft von Eimsbüttel noch ein⸗ heitlicher und ſchlagkräftiger geworden, doch wird ihr der Einmarſch in die Vorſchluß⸗ runde ſehr ſchwer werden, da der Weg hier⸗ zu über den deutſchen Meiſter Schalke 04 geht! 1. S Jena, Meiſter des Gaues Mitte. Allzu große Ausſichten in den kommen⸗ den Endſpielen kann man dem Meiſter des Gaues Mitte. dem 1. SV Jena, nicht ein⸗ räumen, denn die Thüringer müſſen gegen ſo ſpieltüchtige Mannſchaften wie Fürth und Stuttgart den Kampf aufnehmen. Sachſenmeiſter SB Chemnitz. Der SW Chemnitz iſt zweifellos einer der ſpielſtärkſten Vereine von Sachen. Wenn es den Chemnitzern gelingen ſollte, mit Hertha-BSC fertig zu werden. dann wird 1105 in ihnen den Gruppenſieger ſehen dür— en Schleſiſcher Meiſter Vorwärts⸗Raſenſport Gleiwig. Als die beſtändigſte Elf des Gaues hat Gleiwitz den Meiſtertitel verdient errungen. Das ſolide Können der Gleiwitzer bürgt da⸗ für, daß ſie auch den Favoritenmannſchaf⸗ ten ihrer Gruppe. Hertha und Chemnitz, ſchwer zu ſchaffen machen können, vor allem auf heimiſchem Boden. 5 Meiſter von Pommern wurde der Stettiner Sportklub, eine Elf, die gegen Schalke und Eimsbüttel natürlich keine Chancen hat, aber trozdem wegen ihres Kampfgeiſtes nicht unterſchätzt wer: den darf. a In Oſtpreußen holte ich Mork In⸗ ſterburg den Meiſtertitel, eine Elf, die in⸗ nerhalb des Gaues unbeſiegt blieb, ſo daß man geſpannt ſein darf, wie ſie gegen Her⸗ tha und Chemnitz abſchneiden wird. Troß⸗ dem dürften die Inſterburger über eine Statiſtenrolle nicht hinauskommen. 5 Verhaftung eines Betrugers. In Linz wurde der Viehhändler Adolf Kraft aus Frankfurt a. M. verhaftet, der dort wege! Unterſchlagungen von 50 000 RM geſucht wird. In ſeinem Beſitz wurden nur etwa 900 Schilling gefunden. die Thete und Wirtsraum ſchied, und brachte ihn in einen nebenan liegenden, fenſterloſen Raum, in dem ſich die Gerüche von Ausdünſtungen, Tabakrauch und Speiſedüfte Gemeinſchaft fanden. Eine faſt voll⸗ kommene Dunkelheit herrſchte; nur ein ſtreifenartiges Flimmern von den paar armſeligen Oelfunzeln der Wirtsſtube leuchtete herein und machte die Dunkelheik noch ſchauerlicher. Unwilltürlich griff der Kolles in die Taſche, umfaßte Stumm bückte ſich der Wirt und ſchob eine Pkanke hoch; eine Kette raſſelte. Der Wirt wies auf einen Vorſicht!“ weiter! könnten ſie Der Kolles gähnenden Abgrund. ö gehorchte, zählte genau, zögerte, weiter zu gehen, denn über ihm wurde die geheimnisvolle Luke wieder geſchloſſen. Eiſig durchfuhr es ihn. War er in. eine Falle geraten? Zurück konnte er nicht mehr!, dachte er weiter; ſo zählte er:„Acht, neun, zehn.“ Wirklich hatte er den Boden, der feucht und ſchlüpfrig war, erreicht. Die Luft war unerträglich. Es roch ſo ſtark nach Feuchtigkeit und Schimmel, daß er zu erſticken meinte. Unſinn], kommandierte er ſich, Der kniff ein Auge zu, betrachtete ihn mit ſchrägem Seine Hände taſteten die Wand entlang. Feuchte Steine, Mörtel bröckelte bei der Berührung ab; zwef, drei, vier, fünf Schritte. Er klopfte gegen die Wand. Keine Antwort kam. Eine ſonderbare Furcht überkam ihn. Er wußte nicht, wo er ſich befand. Nur das war ſicher: Ganz Hamburg durchſuchen, ohne ihn zu finden. Ein Gefängnis war's, in das er hineingeraten, wenn nicht Schlimmeres. Abermals taſteten ſeine Hände. Halt!, durchzuckte es ihn. Hoffnung! Er fühlte Holz. So hatte der Wirt ihn nicht betrogen; deutlich verfolgte e. die Umriſſe einer Tür. Dreimal klopfte er hart, kurz. Gortſehung folgt) — —. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme⸗Verlag, Halle(Saale) 81 Nachdruck verboten. Als Venjo Holm ſich in dem ſchönen, hohen Zimmer defand— es war dasſelbe, das er früher immer be— wohnt—, da preßte er die Stirn an die Tür, ſtöhnte: „Mein Leben könnte ich jetzt hingeben, um die Ver— gangenheit ungeſchehen zu machen. Und doch habe ich es gewußt. Lelia konnte niemals mehr Wert für ihn haben, wenn er von dieſer Vergangenheit erfuhr.“ Drüben ſchritt der Schloßherr durch die Räume, in denen Lelia ihr ſüßes Lachen ertönen ließ, in denen er ſinnlos glücklich geweſen, in denen nichts geändert werden durfte bis dahin, in denen er Zwieſprache hielt mit der geliebten Frau, die ein rätſelhaftes Schickſal ihm ge- nommen. Die herrlichſten Roſen hatte er täglich hierher vor ihr geliebtes Bild geſtellt, andere an ihre Ruheſtätte getragen. Und nun? Stürzte denn nicht die Decke über dieſen Narren zuſammen, der ſich mit ſeinem ganzen Daſein an dieſe Frau verlieren konnte? An eine ſchöne, blonde Lelia, die keine Treue kannte? Die einer Abenteurer— familie entſtammte? Lelia? Lelia ein Heitigtum? Graf Hartlingen lachte, lachte— ſchauerlich hallte das Lachen von den hohen Wänden zurück. Die Gormanns und Tante Malchen ſtanden bleich und zitternd auf dem Gang draußen, und ſie hörten dieſes wahnſinnige Lachen. Und keiſter wagte ſich hinein zu ihm. Keiner! Sechſtes Kapitel. Graf Hartlingen ſaß ſeiner Tante ruhig und freundlich beim Abendbrot gegenüber. Er plauderte mit ihr wie ſonſt, nichts verriet mehr die ſeeliſche Entgleiſung vom Nachmittag. Tante Malchen blickte forſchend in das ſchöne braune Geſicht. Doch keine neugierige Frage beläſtigte ihn. Trotz— dem Tante Malchen ein ganz eigentümliches Unbehagen bei dem Gedanken an den unheimlichen Gaſt beſchlich. Unheimlich war der Mann, den Rudolf aufgenommen. Und wie lange wollte dieſer Menſch denn eigentlich hier in Harilingen bleiben. Doch nicht etwa für immer? Hartlingen ſah in den blühenden Park hinah, dabei ſtieß er zwiſchen den Zähnen hervor: „Ich ſehe es dir ja an, Tante Malchen, wie un⸗ zufrieden du mit mir biſt. Aber Venjo Holm war einſt mein einziger, beſter Freund. Er iſt ſchwer krank, und er bleibt vorläufig hier in Hartlingen. Vielleicht bringe ich ihn zum Herbſt nach San Remo. Ich will erſt abwarten, was der Arzt meint. Und— Venjo Holm hat das Ge⸗ ſtändnis des wahren Mörders meiner— meiner Frau nach Hartlingen gebracht. Er hat mir auch die andern Zeugen genannt. Ich fahre morgen früh zu meinem Rechtsanwalt. In ganz kurzer Zeit alſo wird mein Name wieder rein und makellos ſein.“ 1„Rudolf? Dann— iſt die arme Frau wirklich er— mordet worden?“ „Ja, von ihrem eigenen Bruder. Erlaß mir das Weitere, Tante! Nur ſoviel: Sobald ſich die Akten end⸗ gültig über dieſen Fall geſchloſſen haben, verreiſe ich. Vielleicht auf mehrere Jahre, und ich wäre dir ſehr dank⸗ bar, wenn du inzwiſchen hier in Hartlingen bleiben würdeſt.“ 5 Sie ſtreichelte ſeine Hand. „Ich bleibe, Rudolf. Ich freue mich ja ſo, wenn ich dir nützlich ſein darf“, ſagte ſie dann. Er ſah ſie dankbar an: „Wie das alles ſich noch einmal geſtalten wird, kann ich dir vorläufig nicht ſagen. Ich habe vorerſt noch keinen feſten Entſchluß gefaßt. Sei ein bißchen nett zu Venjo Holm! Er iſt wahrſcheinlich bei der ganzen Geſchichte der, der am meiſten leidet.“ Er ſtand auf, nickte der alten Dame zu und ging dann hinaus. Tante Malchen ſah ihm entgeiſtert nach. Was hat er da geſagt? Und was mag ſich hier in Hartlingen eigentlich alles abgeſpielt haben, von dem ich nichts weiß?, dachte ſie. Ihre Gedanken waren bei dem kranten Manne, der plötzlich hier in Hartlingen auf⸗ getaucht war. Schlecht konnte er aber doch nicht ſein, denn ſonſt würde Rudolf ihn doch hier nicht dulden? Was mochte die beiden Männer wohl für ein Geheimnis miteinander verbinden? Rudolf war unſchuldig an dem furchtbaren Geſchehen! Er würde endlich den Beweis für ſeine Unſchuld erbringen können. Das war ein Gnadengeſchenk des Himmels. Für Rudolf bedeutete das unendlich viel. Und Venjo Holm würde der Behörde ſagen, was er wußte. Zudem waren ja, wie Rupvolf bemerkt hatte, noch andere Zeugen da. Das alſo ſchien alles feſtzuſtehen. Wie aber dachte Rudolf letzt über die tote Lelia? Es mußte doch etwas Furchtbares ſein, was ihn aus ſeinem Schmerz geriſſen? Und doch war es gut, daß der Schnitt geführt worden war. Nun hatte er wenigſtens wieder Intereſſe für ſeinen ſchönen, alten Beſitz. Aber daß dieſer Venjo Holm nun hierbleiben würde, daß ſie ſogar noch nett und freundlich zu ihm ſein ſollte, das war ihr doch ganz und gar nicht ſympathiſch. Doch ſie mußte ſich wohl ein bißchen Mühe geben. Mein Gott, wie mochte es nur zugegangen ſein, daß der Mann ſo heruntergekommen war? Und er war einſt Rudolfs beſter Freund geweſen! Tante Malchen konnte ihren Gedanken nicht länger nachhängen, denn Frau Gormann kam und bat um eine kurze Beſprechung wegen einer Küchenangelegenheit. Trotzdem Tante Malchen ſich von Anfang an Mühe gegeben hatte, der alten Gormann das Küchenzepter nicht aus der Hand zu winden, ſo wußte eben doch wieder Frau Gormann, was ſie der Tante ihres Herrn ſchuldig war. *. 22 *. „Was? Katharine, komm mal ſchnell her, das iſt ja geradezu unglaublich“, meinte Herr von Wellhof und wiſchte ſich ganz aufgeregt über die Stirn. Frau Katharine ſah den Gatten ruhig an. „Was haſt du denn nur, Alterchen? Erregen dich wieder einmal die Viehpreiſe?“ fragte ſie dann lächelnd. „Nee! Aber die Unſchuld von Rudolf Hartlingen hat ſich herausgeſtellt. Einwandfrei! Verſtehſt du, was das zu bedeuten hat, liebes Kathrinchen? Daß wir alle zu ſammen hier in der Nachbarſchaft uns eine koloſſale Dummheit haben zuſchulden kommen laſſen, und daß der Hartlingen ſich nicht mehr mit ſolcher Nachbarſchaft ab— zugeben braucht. Hihi!— fein haben wir das gemacht. Aber das kommt davon, wenn man ſein Ohr jedem alten Klatſch und Tratſch leiht. Soll mir noch mal paſſieren! Ich werde ein andermal beſtimmt nur noch nach meinem eigenen Inſtinkt handeln.“ „Aber Väterchen, ſieh mal, alles deutete auf ſeine Schuld. Alſo iſt es doch nun ein Selbſtmord der Gräfin?“ „Auch nicht. Hier ſteht, daß ſie von ihrem eigenen Bruder ermordet worden iſt.“. „Wie furchtbar, Karl! Aber könnte es denn nicht eine Mache ſein?“ „Ausgeſchloſſen. Der Chefarzt und die Schweſter eines Krankenhauſes ſind die Zeugen, außerdem ein bekannter Künſtler. Da wird es ſchon ſtimmen. Der Mörder hat vor ſeinem Tode ein Geſtändnis abgelegt.“ „Ja, dann allerdings.“ „Wie du ſo daherreden kannſt! Was wir uns ſinnlos verſcherzt haben, daran denkſt du nun wohl nicht mehr im geringſten?“ „Ja, ich weiß— Giſela! Sie hat ihn geliebt! Und ſie hat ſchwer unter ſeiner damaligen Heirat gelitten. Nun iſt die Frau tot. Und hätten wir zu ihm gehalten, als alles ihn verließ, wer weiß, was nun wäre“, ſagte Frau von Wellhof bekümmert. „Ich werde zu ihm gehen“, eutſchloß ſich Herr von Wellhof. „Ja, tue das, Väterchen! Vielleicht kaunſt du dadurch nun doch noch etwas für unſere Einzige herausholen. Es wäre ſehr ſchön, wenn nun noch alles gut würde.“ Aehnliche Gedanken wie die Wellhofs hatten auch die anderen Nachbarn, und ſo kam es, daß Graf Rudolf Hart- lingen in den nächſten Tagen ſich kaum retten konnte vor dringenden Beſuchen oder Einladungen. Er war nicht nachtragend. Schließlich war er doch gerecht genug, einzuſehen, daß der Schein eben doch gegen ihn geweſen war. Aber es fiel ihm auch nicht ein, ſich in den Trubel nachbarlichen Verkehrs zu ſtürzen. Freuadlich, aber beſtimmt zog er ſich vorläufig noch von allem zurück., Das Trauerjahr war längſt um. Läugſt! Trauerjahr? Was ging denn ihm noch die Frau an, die da drüben ohne jedes Anrecht in der Gruft ſeiner Ahnen ſchlief? Niemand wußte etwas von Lelias Leben. Hier hatte niemand ſie gekannt, wie ſie in Wirklichkeit geweſen war. Es war gut ſo. So blieb ihm wenigſtens das Letzte, Schwerſte erſpart. Das, daß die Nachbarn ſich mit dieſer Ehe noch nachträglich befaſſen konnten. Venjo Holm! Er war ſchwerkrank! Unheilbar lungen— krauk. Nun ſchlich er im Park von Hartlingen umher— eine Jammergeſtalt mit den nach vorn geneigten, abgemagerten Schultern, dem trockenen Huſten, der ihn quälte. Rudolf Hartlingen hatte ihm das Wort abgenommen, daß er nicht etwa heimlich floh! Wo ſollte er denn hin? Und— die alte Liebe für den Freund, die ganze jahrelange Anhänglichkeit war wieder in ihm. Die Vergangenheit ſollte tot ſein. Venjo hatte ältere Rechte an jene Lelia gehabt, er hatte ſie ihm nicht geſtohlen. Und fern, fremd lagen dem jungen Schloßherrn von Hartlingen jene Stunden, in denen jene Lelia ſein Höchſtes auf dieſer Welt geweſen, Ueber Venjo Holm aber breitete ſich, vorläufig noch von niemand geſehen, ſchon die ewige Nacht, Da kam über den großen Künſtler noch einmal der Wille, etwas zu ſchaffen, nicht tatenlos die Tage zu ver⸗ bringen. Er bat den Freund, ſich alles Nötige verſchaffen zu dürfen. Der Graf ſelbſt begleitete ihn in die Stadt, um die Einkäufe zu beſorgen. Und Venjo Holm malte— Lelia! Aber war denn das wirklich Lelia? Sie war achtund⸗ zwanzig Jahre alt, als er ſie kennenlernte. Er, Rudolf Hartlingen. Jetzt aber ſah er plötzlich, daß Lelig b dieſen unſchuldigen, reinen Zug im ſchönen ovalen Geſſ gehabt. Sie war nur ſchön geweſen, betörend ſchön. Un ihre Reinheit hatte er, der ſinnlos Verliebte, eben in die 5 wunderſchöne Antlitz hineingedichtet. Es war ja in Wirk⸗ lichteit ein ganz anderes Geſicht geweſen, das Lelia zeigte. Ganz, ganz anders. Dieſe hier auf dem Bilde ſchmückte der Reiz einer köſt⸗ lichen Frühjugend. Und die Augen waren wie Sterne, ſo leuchtend und rein! i Hatte Venjo Holm Lelia wirklich einmal ſo geſehen!? Graf Hartlingens große Augen ſtreiften forſchend des Malers Geſicht. 5 Ganz ruhig, ganz kritiſch erwog er, ob Venjo Holn jene Lelia vielleicht wirklich einmal ſo geſehen? Als berühre ihn das alles nicht, als denke er über das Geſchick zweier fremder Menſchen nach, als ſtehe er ſelhſt mit ſeinem eigenen Daſein dieſen zwei Menſchen ſern, unn die es ſich hier handelte. Venjo Holm erhob ſich. Seine Augen blickten feind⸗ ſelig auf den Schloßherrn. „Du meinſt, das ſei Lelia? Du irrſt dich! Das iſt nicht Lelia!“ „Nicht? Wer iſt tes dann, bitte?“ „Das iſt mein Geheimnis.“ Rudolf Hartlingen blickte auf den Freund, voll Sorge, mit leiſem Grauen. War Venjo Holm vielleicht irrſinnig geworden? Der Künſtler blickte aus hohlen Augen auf das Bild. Dann griff er wieder nach dem Pinſel, wandte ſich noch einmal herum. i „Ich ſchenke dir das Bild, Rudolf. Nur für dich hahe ich es gemalt. Aber Lelia iſt es nicht.“ N Venjo Holm vollendete das Bild. Vollendete es mit ſeiner ganzen großen Künſtlerſchaft. Und es war doch Lelia! Wer ſollte es denn ſonſt auch ſein? So wiederholte ſich die Natur nicht— nicht einmal zwiſchen Schweſtern. Schweſtern? Rudolf Hartlingen dachte flüchtig, daß Lelia eite jüngere Schweſter gehabt. Die war irgendwo in einein Penſionamgeweſen, und Lelia hatte nie gewollt, daß dieſe junge Schweſter einmal auf Beſuch nach Schloß Hart⸗ lingen kam. Er hatte dem Grunde der Ablehnung nicht nachgegrübelt. Es war allein Lelias Sache, wen ſie von ihren Verwandten ſehen wollte und wen nicht. Alſo jener Schweſter würde Lelia nicht gleichen, als ſei ſie es ſeſbſt. Lelia! f Lelia, wie der Künſtler ſie gemalt, wie der Phankaſt ſie ſah, und wie ſie in Wirklichkeit niemals geweſen war! Nun hing das Gemälde im großen Gartenſaal von Schloß Hartlingen. Scheu blickte der alte Gormaun auf dieſes Bild Was— ſollte das nun wieder heißen? Er wurde nicht mehr klug aus ſeinem Herrn. Schon lange nicht mehr. f Mit böſen Blicken auf das Bild des ſchönen blonden Geſchöpfes, verließ Gormann den Gartenſgal. Aber er hatte ſeine Genugtuung. Denn auch die Komteſſe Amalie. lurzweg Taute Malchen genanut, ſtand kopfſchüttelnd vor dieſem Bilde. * 15* Ein Lungenſchlag beendete an einem warmen Juni⸗ abend Venlo Holms zerſtörtes Leben. Er hatte ganz friedlich mit Hartlingen und deſſen Tante auf der Veranda geſeſſen, als ihn der Tod ereilte. „Armer Junge!“ murmelte Rudolf Hartlingen. „Armer, genialer Junge, der du an der Frau zerbrachſt!“ al 1 8 Venjo Holm ruhte auf dem kleinen Dorffriedhof, und Taute Malchen ſchmückte auch ſein Grab mit friſchen Blumen. Graf Rudolf Hartlingen aber ſtand ſehr oft vor dem wundervollen Gemälde im Gartenzimmer. Lelia?“ Nein! Niemals kam er hierher, weil dieſes Bild jene Lelta darſtellie. Jene Lelia ohne Treue! Die großen, ſchönen, tief dunkelblauen Augen zwangen ihn in ihren Bann. 5 Lelia? Venjos Geiſt mochte umnachtet geweſen ſein, darum hatte er ſagen können, es ſei eine andere Frau, nicht Lelta! Venjos vom Wahuſinn umdunkelte Liebe hatte eine Lichtgeſtalt geſchaffen. Er hatte Lelig durch einen Schleie geſehen. Auch jetzt ſtand Graf Hartlingen hier vor dieſem Bilde. Und während er in den ſchönen Zügen forſchte, dachte er noch einmal an dieſe junge Schweſter Lelias. Wo mochte ſie ſein? Graf Hartlingens Geſicht verfinſterte ſich. Wie kam er dazu, an dieſe Schweſter Lelias zu deuken! Was ging ſie ihn and Der vortreffliche Vater mochte ſie inzwiſchen längſt zu ſich geholt haben. Er würde doch einen neuen Lockvogel gebraucht haben für ſeine dunklen Machenſchaften? a Fort mit dieſen Gedanken! Die Vergangenheit war tot, ſollte tot ſein. Aber immer wieder ſah Graf Hartlingen in das ſchöne Geſicht, dem ein kranker Phantaſt dieſe Reinheit verliehen, die in Wirklichkeit nie darinnen geweſen war. * 1.. * * Die Verwandten kamen! Kleinlaut und in höchſter Un⸗ gewißheit, wie Rudolf ihren Beſuch aufnehmen würde. Aber es wurde dann ſo, wie man es überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Tante Malchen empfing ſie alle mit größter Freundlichkeit; die Gormann ſetzte das Beſte vor, was ſie in der Küche und im Keller hatte, und der Graf ließ ſich nicht ſehen. Fortſetzung folgt.) 75 aus ſeiner Stellun nchöre 6000 Sängern und Jung⸗ andwerker⸗Kapelle auf Handwerkertag. ö Frankfurt a. M., 4. April. Für den Reichshandwerkertag vom 15. bis 17. Juni in Frankfurt a. M. wird an die Erſtellung eines Maſſenchors von 6000 Hand⸗ werkerſängern herangegangen. Mit der Or⸗ ganiſation dieſer einzigartigen Sängerdemon⸗ ſtration 10 von der Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk der Vorſitzende des Deutſchen Bäk⸗ ker⸗Sängerbundes, Heinrich Albl, beauftragt worden. Der Maſſenchor, der ſich aus Mei⸗ ſtern und Geſellen aller Handwerkerkategorien zuſammenſetzt, wird ſowohl am 15. Juni bei der Eröffnungsfeier im Haus der Technik als auch am 16. Juni bei der großen Kund⸗ gebung im Frankfurter Stadion Lieder zum Vortrag bringen. Die Darbietungen ſollen der Oeffentlichkeit zeigen, daß im Handwerk der Geſang ſtets eine beſondere Pflegeſtätte fand, und daß das Handwerk in der Rein⸗ heit und Kraft des Volksliedes ein weſent⸗ liches Mittel zur Förderung der Berufs- und Volksgemeinſchaft erblickt. Neben dem Maſ⸗ ſenchor wird während des Reichshandwerker⸗ tages noch eine andere echt handwerkliche Lei⸗ ſtung durch das Auftreten der Junghand⸗ werker⸗Kapelle der Klingenthaler Mu⸗ ſikinſtrumentenmacher geboten werden. 280 Lehrlinge ſpielen die Inſtrumente, die in den Werkſtätten ihres Heimatortes entſtanden ſind. gchmucwarenfabrit in Flammen Höchſt i. O., 4. April. In der Schmuck— i warenfabrik Leonhard Gebhardt brach dadurch ein Brand aus, daß die im Erdgeſchoß lie— gende Heizungsanlage explodierte. Man ver⸗ mutet, daß ſich in dem als Heizmaterial verwandten Stockholz noch eine Sprengpa⸗ trone befand. Die Stichflamme ergriff einen Oelbehäl⸗ ter und das Feuer, das an dem Kunſtharz⸗ 4 ſtaub gute Nahrung fand, pflanzte ſich raſch auf die oberen Stockwerke fort. Der aufopfernden Tätigkeit der Feuerwehr gelang es, trotz ſta ker Rauchentwicklung den Fabrikneubau und das Wohnhaus zu ſchüt⸗ zen. Das Feuer hat im Hauptbau die Be⸗ 3 Haup triebsvorrichtungen und viel Vorräte an Roh⸗ ſtoff und Fertigwaren zerſtört. Der Verluſt iſt groß. Der Betrieb wird jedoch im Neu— bau und in der Filiale Erbach weitergeführt. Aus Heſſen und Naſſau Kunſtturnkampf S du N) dheſſen M el rhein. Für den am 14. April in Koblenz zum Austrag kommenden Mannſchaftskampf im Geräteturnen zwiſchen den Gauen Südweſt, Nordheſſen und Mittelrhein hat Südweſt fol⸗ 1 gende Mannſchaft aufgeſtellt: Hörnis, TV Niederrad; Hlinetzky, Tgſ Niederrad; Stark, Tgd Bornheim; Schnäbele, TV Pirmaſens; ö Zellekens, Tgd Eintracht Frankfurt; Lüttin⸗ ger, JG⸗TSV Ludwigshafen; Reuther, Tb Germania Oppau und Ernſt Winter, Tgd Eintracht Frankfurt. Als Mannſchaftsführer begleitet Gaumännerturnwart Martin Geb⸗ hardt, Frankfurt, die Vertretung des Gaues 13 und als Kampfrichter wird Gaulehrer HGSeorg Pfeifer, Frankfurt tätig ſein. 2 Bürgermeiſter und Beigeordnete. Darmſtadt, 4. April. Ernannt wurden am 1 27. März zu Bürgermeiſtern: Gg. Saala 2. in Groß⸗Winternheim, Kr. Bingen. Zu Bei⸗ geordneten: Wilh. Ludw. Langsdorf in Als⸗ bach, Karl Müller in Allertshauſen, Richard Jakob in Inheiden, Otto Düringer in Ober⸗ Hörgern, H. Launspach in Oppenrod, Joh. Schmidt in Winnerod, ſämtlich im Kreis Gie⸗ hen, und Wilh. Michel in Groß⸗-Wintern⸗ heim, Kr. Bingen. * Frantfurt a. We., 4. April.(Defrau⸗ dant verhaftet.) Nach einer Meldung aus Wien wurde in Linz ein Mann namens Adolf Kraft aus Frankfurt a. M. verhaftet, der nach Unterſchlagung einer größeren Summe geflüchtet war. In ſeinem Beſitz be⸗ fanden ſich nur noch etwa 900 Schilling. Limburg, 4. April.(Drei Schwer⸗ verletzte bei einem Autounfall.) Auf der Straße zwiſchen Oberzeuzheim und Dorchheim kam infolge der Glätte der Lano⸗ ſtraße ein mit fünf Perſonen beſetzter Per⸗ flonenkraftwagen ins Schleudern. der Wagen ſtieß gegen einen Chauſſeeſtein und zwei Stra⸗ henbäume, drehte ſich zweimal um ſeine eigene Achſe und blieb über dem Rand einer zwei Meter hohen Böſchung an einem Baume hän⸗ g95n. Bei dem Anprall wurden der Auto⸗ beſitzer, deſſen Frau und ein Kind ſo ſchwer verletzt, daß ſie in ein Krankenhaus gebracht werden mußten. Die beiden übrigen Inſaſſen 5 Wagens kamen mit dem Schrecken davon. Darmſtadt, 4. April.(Wegen Amts- unterſchlagung verurteilt.) Im Jahr 9 1931 kam der 35jährige Hugo Gr. als Ge⸗ meinderechner nach Eberſtadt, wo er ein ziem⸗ liches Durcheinander vorfand. Als er im Mai 1933 ſeinen Poſten verließ, fehlten dem bisher unbeſcholtenen Mann 1500 Mark und wie ſich ei der Prüfung herausſtellte, auch Poſtab⸗ ſchnitte und Büchereintragungen. Der Ange⸗ klagte beſtritt heute vor Gericht jede Schuld. ein Verteidiger warf die Frage auf, ob nicht ein Dritter die Unterſchlagungen usw. begangen haben könne, 1 den Or 0 0 zu drängen. Nach ein⸗ gehender Bewefsaufnahme ſprach das Gericht den Angeklagten ſchuldig und erkannte gegen ihn auf ein 1s 1 5 8 5 1 Jahr Zuchthaus und 500 Mark t Erzeugungsſchlacht als Rückgrat ö des Binnenmarktes Hundert Jahre Induſtrialiſierung hatten es mit ſich gebracht, daß große Teile des deutſchen Volkes ſich darauf eingeſtellt hatten, ihren Lebensunterhalt in der für das Aus⸗ land arbeitenden gewerblichen Wirtſchaft zu verdienen. Der Traum einer künſtlich aufgebauten und unorganiſchen Weltwirtſchaft iſt durch den Weltkrieg und ſeine Auswir⸗ kungen gründlich zerſtört worden. Die verſchiedenſten ausländiſchen Staaten haben ihre eigenen Induſtrien entwickelt und eine Unzahl von Maßnahmen getroffen, um die deutſche Induſtrieausfuhr und die aus ihr ins Reich fließenden Einnahmen möglichſt weitgehend zu verringern. Aus dieſen Grün⸗ den iſt es eine der wichtigſten Pflichten der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspolitik, den deutſchen Lebensraum wirtſchaftlich auf allen Gebieten zu verſtärken und einer möglichſt großen Anzahl deutſcher Volksgenoſſen durch Arbeit für den Binnenmarkt die Exiſtenz zu ſichern. Es liegt auf der Hand, daß die vom Reichs— nährſtand begonnene Erzeugungsſchlacht das treibende Moment iſt für alle Beſtrebungen, unſere Nationalwirtſchaft weiter auszubauen. Es muß immer und immer wieder betont werden, daß die Landwirtſchaft die tra⸗ gende Säule des Binnenmarktes iſt. Ohne Landwirtſchaft gibt es keinen Binnen⸗ markt. Daher iſt auch die geſteigerte Kauf— kraft der Landwirtſchaft eines der wichtigſten Momente der Arbeitsbeſchaffung. Schon im erſten Jahre der nationalſozia-⸗ liſtiſchen Agrarpolitik ſind die Erlöſe der Landwirtſchaft um dreiviertel Milliarden RM. geſtiegen. Dafür bezog die Landwirtſchaft für Millionen Düngemittel, landwirtſchaftliche Maſchinen und Geräte und gab große Sum— men für verſchiedene Artikel des perſönlichen Bedarfs aus. Jahrelang zurückgeſtellte Inve— ſtitionen u. Anſchaffungen perſönlicher Kon— ſumartikel und Bedarfsgegenſtände können jetzt in ſteigendem Maße von der Landwirt⸗ ſchaft— dank ihrer Sicherung und Wieder— belebung durch die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik gemacht werden. Schließlich iſt die Landwirtſchaft direkt an der Arbeitsbeſchaffung durch Einſtellung von zuſammen faſt einer Million Landarbei— ter und Landhelfer beteiligt, deren erhöhte Kaufkraft ebenfalls befruchtend in die verſchiedenen Kanäle der Wirtſchaft fließt. Je mehr man die bäuerliche Kaufkraft und Produktionsbaſis erweitert und ſtärkt, deſto größer werden die Auswirkungen der Gene— ſung der deutſchen Landwirtſchaft werden. Daher iſt auch die vom Reichsnährſtand ein— geleitete Erzeugungsſchlacht ſofort zu dem treibenden Motor der Binnenkonjunktur ge— worden. Sie liegt vollkommen in der Linie der vom Nationalſozialismus als notwendig erkannten Stärkung des Binnenmarktes mit allen Mitteln. Die Frühlingsjagd beginnt Der April iſt nun einmal ein wetterwen⸗ diſcher Geſelle, der durch ſtarke, anhaltende Regenfälle die Gelege vernichten und viel Schaden unter dem Nachwuchs des Nieder⸗ wildes anrichten kann. Die Witterung in die⸗ ſer Zeit iſt entſcheidend für das Ergebnis der Jagd im Sommer und Herbſt.— Unſere Vogelwelt feiert Hochzeit. Zu Amſelſang und Finkenſchlag geſellen ſich mit jedem Tage die Stimmen der aus dem Süden hinzuge— kommenen gefiederten Sänger: Gartenrot⸗ ſchwanz, Grasmücke, Singdroſſel, Braunelle,. Blaukehlchen und Weidenlaubſänger bevölkern Buſch und Wald, in feuchten Niederungen tummeln ſich Schilfrohrſänger und andere Waſſerſingvögel. Vielſtimmig beginnt das Konzert ſchon vor Sonnenaufgang, und wenn in der Abenddämmerung die erſte Schnep⸗ fe quarrend aus dem Wald über die neb⸗ lige Wieſe zieht, dann hat für den Weidmann der eigentliche Frühling und das neue Jagd⸗ jahr begonnen. Die Balzjagd iſt nur wenigen Jägern zugänglich, denn Auer- und Birkhühner ge⸗ hören nicht zu den verbreiteten Wildarten in Deutſchland. Aber die Schnepfe iſt als Brut⸗ vogel überall heimiſch. Die Jagd auf den Vogel mit dem langen Geſicht, wie über⸗ haupt die Frühlingsſagd, liefert keine großen Strecken; darauf kommt es auch nicht an, denn ihr Hauptreiz liegt in dem Erleben der wiedererwachenden Natur und in der Beob⸗ achtung des Wildes, das jetzt in der Zeit des keimenden Lebens der Hege und beſonderer Schonung bedarf. Streunende Katzen und wildernde Hunde ſind im Frühjahr die ärgſten Wildſchädlinge; auch Krähen rich⸗ ten großen Schaden an, und müſſen daher vernichtet werden; nur ſäugendes und füh⸗ rendes Raubzeug hat nach den neuen fagd⸗ geſetzlichen Beſtimmungen Schonzeit. Die Rehböcke haben das neue Gehörn fertiggeſchoben, die guten Böcke fegen im Laufe dieſes Monats, und dann beginnen un⸗ ter ihnen auch ſchon die Kämpfe und die Ein⸗ ſtände. Die großen Winterſprünge löſen ſich auf: die alten Ricken ſind hochbeſchlagen, ſie halten ſich abſeits und dürfen nicht beun⸗ ruhiat werden. Um dieſe Jahreszeit beſchränkt ſich die Schwarzwildjagd auf den Abſchuß ſchwacher Stücke, da die einzeln gehenden ſtar⸗ ken Exemplare oft hochbeſchlagene Bachen ſind und viele von ihnen bereits friſchen. Jüngere Rothirſche werfen ab, wäh⸗ rend die ſtarken Hirſche gegen Ende des Mo⸗ nats daß neue Geweih ſchon bis zur Eis⸗ ſproſſe geſchoben haben. Für die weitere Ge⸗ weihentwicklung iſt der Stand der Vegetation ausſchlaggebend, und jetzt, beim Uebergang von der Winteräſung zur Grünäſung, darf nicht vergeſſen werden, die Salzlecken im Revier zu erneuern. Wettervorherſage: Der erneute Zuſtrom polarer Meeresluft⸗ mengen führte zu einem weiteren, für die Jah⸗ reszeil ungewöhnlichen Abſinken der Tem⸗ peraturen. Bei lebhaften nordweſtlichen bis nördlichen Winden bleibt die Witterung ver⸗ änderlich das Ei mit dem ehrlichen Gewicht Jedes deutſche Handelsklaſſenei trägt be— kanntlich den Stempel mit dem Wort „Deutſch“ und einem Gewichtsbuchſtaben, S, A, B, C oder D auf der Schale. Der Kaufmann gibt dazu auf dem Schild die Güte an, z. B.„G1, Vollfriſche Eier“, und dazu das ausgeſchriebene Gewicht, z. B.„A große Eier“, oder„B mittelgroße Eier“. Welche Hausfrau hätte ſich nicht früher ſchon geärgert, daß ſie für ihr gutes Geld ſo kleine Eier bekommt! Es iſt ſchwer, bei den un⸗ gleichmäßig geformten Eiern das Gewicht abzuſchäzen Allein im März bis Oktober des vorigen Jahres ſind 520 Millionen Eier mit dem Gewichtsbuchſtaben B verſehen worden, 295 Millionen haben den C-Stem— pel, 93 Millionen den D-Stempel erhalten. 50 Millionen Eier haben gar keinen Deutſch— ſtempel bekommen, weil ſie nicht das Ge— wicht für die niedrigſte Gruppe D erreichten. 70 Millionen ſind als Gütegruppe 2 ge⸗ kennzeichnet worden, eine noch größere An— zahl hat die Kennzeichnungsſtellen wegen minderer Qualität wieder ungeſtempelt ver— laſſen. Alle dieſe Eier hätte die Hausfrau früher neben den Kühlhauseiern und Aus— landseiern ungekennzeichnet als friſch und vollgewichtig bezahlen müſſen. Gibt es noch Ladies in Amerila? Der Präſident des Vaſſar College Dr. MacCracken hat, wie wir„Newyork Herald“ entnehmen, unter den amerikaniſchen Frauen einen Sturm der Entrüſtung entfeſſelt. Er hat nämlich auf einem Studentenbankett die kühne Behauptung aufgeſtellt, daß es in den Vereinigten Staaten„nur noch wenige Gent— leman und überhaupt keine Ladies mehr“ gäbe. Alle Frauenverbände machten mobil und überſchütteten den Präſidenten mit Pro⸗ teſtkundgebungen. In ſeiner eigenen Hochſchule iſt MacCracken kaum noch ſeines Lebens ſicher, denn die Studentinnen vom Vaſſar College ſind äußerſt ſtreitbar(vor kurzem erſt haben ſie durch einen Ueberfall auf den Senat von Illinois ein Geſetz vereitelt, durch das den Stipendiaten der Univerſität, nicht aber den zahlenden Studenten, vor dem Examen ein Verfaſſungseid auferlegt werden ſollte). Jetzt hat ſogar die Frau des Präſidenten Rooſevelt in den Streit eingegriffen und Herrn MacCracken eine ernſte Rüge er⸗ teilt: Jawohl, es gäbe noch genug Ladies in den USA.; ſie hätten ſich höchſtens äußer— lich, nicht aber innerlich gegen früher ver— ändert. MacCraden mußte vor dieſem Anſturm kapitulieren; er veröffentlichte eine reumütige Erklärung: er habe nicht„Ladies an ſich“, ſondern„Ladies alten Stils“ gemeint. Vergeblithe Goldſuche Schon lange ging das Gerücht, daß mit— ten in der Stadt Wien, in der Nähe des Rings. ein großer Goldſchatz verborgen ſei, von dem man annahm daß er vor Jahrhun— derten aus Furcht vor einer türkiſchen Inva— ſion bergraben worden ſei. Dieſer Tage machte ſich nun ein ganzes Korps von Ru— tengängern auf, um von einer rieſigen Men— ſchenmenge begleitet den genauen Ort des Schatzes ausfindig zu machen An einer Stelle gab es plötzlich ein gro— zes Hallo die Wünſchelrute eines Ruten⸗ gängers hatte ausgeſchlagen. Glücklicher⸗ weiſe begann man nicht ſofort mit dem Graben, ſondern markierte die Stelle. um ſich erſt einmal zu erkundigen, was denn hier alles unter der Straßendecke liege. Die Antwort war enttäuſchend— von einem 0 aus der Türkenzeit konnte keine Rede ein Immerhin konnte der Rutengänger die Genugtuung für ſich buchen, daß ſeine Wün⸗ ſchelrute tadellos funktioniert hatte. Unter der Stelle, an der die Wünſchelrute ausge— ſchlagen hatte liegt nämlich der Treſor der Nationalbank, in dem das Gold e eee Notenbank aufbewahrt wird. Verſuche mii Brennſioffen für Motorfahr zeuge in Afrika. Eine aus mehreren Kraft⸗ wagen beſtehende Expedition, die mit Un⸗ terſtützung des franzöſiſchen Kolonialmini⸗ ſteriums in Afrika Verſuche mit Brennſtoffen für Motorfahrzeuge macht, hat innerhalb von vier Tagen trotz zahlreicher Sandſtürme eine 1300 Kilometer lange Strecke in der Wüſte Sahara ohne Zwiſchenfall zu⸗ rückgelegt. Die Motore ſind mit auswechſel⸗ baren Vergaſern verſehen. und bei der Fahrt werden abwechſelnd Benzin, Alkohol, Gaſol und pflanzliche Oele verwendet. Aus der Heimat Gedenktage 4. April 1785(oder 1788) Die Dichterin Eliſabeth („Bettina“) v. Arnim geb. Brentano in Frankfurt a. M. geboren. 1823 Der Ingenieur Karl Werner v. Sie— mens in Lenthe geboren. 1926 Der Großinduſtrielle Auguſt Thyſſen auf Schloß Landsberg bei Mühlheim geſtorben. 1932 Der Chemiker Wilhelm Oſtwald in Großbothen bei Leipzig geſtorben. Prot.: Ambroſius— Kath.: Iſidorius Sonnenaufg. 5.30 Sonnenunterg. 18.37 Mondaufg. 5.19 Mondunterg. 20.35 Beſſere Manieren! Man muß ſchon ſagen, der April macht ſeinem Ruf alle Ehre. Man hat ja grund⸗ ſätzlich nichts dagegen, daß jeder für ſeinen Ruf tut, was er kann, aber dem April hät⸗ ten wir es ſchon nachgeſehen, wenn er ſich beſſer einführte als ſein Ruf es rechtfertigt. Stattdeſſen begrüßte uns der 1. April mit Regen und Schauern. Und das ſoll ein Frühlingsmonat ſein, das all der oſter⸗ monat werden! Ja, ſchon angeſichts er bevorſtehenden Oſter feiertage maſſen wir doch erwar⸗ ten oder beſſer geſagt dringend erſuchen, daß der April beſſere Manieren bis dahin annimmt. Außerdem muß das kalte regne— riſche Wetter ſchon deswegen aufhören, weil unſer Wintermantel ſeine Zeit abgedient hat und unmöglich länger Dienſt machen kann, von wegen der durchgeſtoßenen Aermel und ſo. Der Winteranzug bzw. das Winterkleid warten ſchon längſt auf Ablöſung, da ſie nur mit Mühe noch zuſammengehalten werden können. Dann auch noch ein Wort vom Schnup⸗ fenſtandpunkt. Wir hatten eigentlich nicht gehofft, den Februar-März⸗Schnupfen noch in den April mit hinüberzunehmen. Wir haben genug davon, und die Grippe hat wahrlich auch genügend Opfer gefordert, ſo daß ſie auf weitere ſollte verzichten können. Alles in allem: es iſt an der Zeit, daß wir den wahren Frühling bekommen. Oder werden denn unſere Wünſche überhaupt nicht mehr berückſichtigt?— Mein Junge, vier Jahre wird er Oſtern, ſchließt allabend⸗ lich den Wunſch an den lieben Gott ins Ge⸗ bet ein, er möchte doch morgen wieder die Sonne ſcheinen laſſen. Dieſem Wunſch wer⸗ den ſich alle anſchließen. Und außerdem ſoll⸗ te ſich doch der Wunſch eines kleinen Jun⸗ gen, der leidlich artig iſt, erfüllen laſſen! D Wann beginnen die Vögel zu ſingen? Als die erſten Frühſänger unter den Vögeln haben ſich nach den Beobachtungen Lerche und Nachtigall erwieſen, die als Bewoh⸗ ner des freien Geländes, wo die Sonnenhel— ligkeit zuerſt zu verſpüren iſt, im Sommer ſchon vor 3 Uhr zu ſingen beginnen. Nur der Wieſenſchwätzer war bisweilen früher daran, da er ſchon bald nach 2 Uhr ſein Lied anſtimmte. Zu den Frühaufſtehern ge— hören ferner Droſſel, Kuckuck, verſchiedene Grasmückenarten, die Krähen und die Gold— ammern. An trüben Tagen verzögert ſich der Geſang, der offenbar von der Sonnen— helle beeinflußt wird, oft ſehr ſtark, wenn er nicht überhaupt ganz unterbleibt. Auch Ernährungsſchwieriake ten der Singvögel be— einfluſſen manchmal den Beginn des Früh— geſangs. Gewöhnlich wird der Vogel aber ſchon durch den Geſang ſeiner Sangesbrüder zum Singen gereizt. Ein ganz geſangloſer Tagesbeginn war ab und zu nur bei Krähen zu beobachten. Uiernheimer Sport Auf nach Kirchheim Zum Meiſterſchaftsſpiel! Am kommenden Sonntag müſſen die Grünen den ſchweren Gang nach Kirchheim antreten. Das Vorſpiel wurde gewonnen, wenn auch knapp, es reichte. Das Rückſpiel muß auch gewonnen werden oder zum minde— ſtens ein Unentſchieden, damit Viernheim die Bezirksmeiſterſchaft erringt und ſo den Bezirk in den Aufſtiegsſpielen vertritt. Alle Viern— heimer Sportfreunde müſſen nach Kirchheim ſahren, um dort die Grünen zu unterſtützen. Wir typen auf einen Sieg für Viernheim und ſind gewiß, daß die tapfere grüne Elf ihren Siegeszug fortſetzt und ſich keine Niederlage gefallen läßt. Es können mit dem Auto der 2. Mannſchaft um halb 12 Uhr etwa 20 Sport⸗ freunde mitfahren zum Fahrpreis von 90 Pfg. Mit dem Omnibus der 1. Mannſchaft um 1 Uhr können ebenfalls etwa 20 Perſonen mitfahren und zwar zum Fahrpreis von 1.50. Karten ſind im Schillerkaffee erhältlich, von wo auch die Abfahrt erfolgt. 1 ! 8 5—— 2————-— —.—.— ————————— T 2 — „57... 2TTTTTT0TTTTT—— — — Lokale Nachrichten Viernheim, 4. April. Sinnſprüche: Aus nichts wird nichts, das merke wohl, Wenn aus dir etwas werden ſoll. Claudius. ** * Starke Kälterückſchläge machten ſich wieder nach einer Reihe von ſchönſten Frühlingtagen bemerkbar. Solange das kühle Wetter in erträglichen Grenzen bleibt, wird die Vegetation nur aufgehalten, nicht vernich⸗ tet. Wehe aber, wenn die vorſchnell erwachten Triebe einem ſcharfen Froſt ausgeſetzt ſind; beſſer wäre es dann immer noch, der Frühling ſetzte ſpät ein, aber die Entwicklung würde dann nicht geſtört. Beſonders die Nachfröſte 000 gefürchtet. Sie machen ſich auch noch im April bemerkbar und ſpielen mit den ſo ge— nannten„Eismännern“ im Mai ihren letzten Trumpf aus. Am 20. Mai iſt jedoch nichts mehr zu befürchten. * April! April! April! der macht was er will. Noch nie hat er es uns ſo he— wieſen wie am geſtrigen Tage. Alle 10 Mi⸗ nuten etwas Wechſel im Wetter. Tanzende Schneeflocken mit etwas Regen vermiſcht und herrlicher Sonnenſchein wechſelten in bunter Reihe miteinander ab.— Durch dieſes un⸗ beſtändige, ungeſunde Wetter hat ſich die Grippe wieder hervorgemacht und die Zahl der Grippeerkrankungen hat ſich beträchtlich erhöht. *. Das Ergebnis des Opferbuches im Kreise Heppenheim Es wurden durch Einzeichnung in das Opfer buch geopfert in: Affolterbach 103.23 Birkenau 675.95 Ellenbach 81.50 Erlenbach 73.80 Fürth 575.59 Gras-Ellenbach 89.50 Hambach 165.23 Hammelbach 104.90 Heppenheim 3537.70 Hirſchhorn 645.02 Kirſchhauſen 208.95 Mitlechtern 108.10 Mörlenbach 402.36 Neckarſteinach 409.00 O.⸗Abſteinach 158.14 Rimbach 458.70 Rothenberg 213.55 Siedelsbrunn 46.05 Schönmattenwag 208.61 Viernheim 1538.74 Wahlen 94.90 Waldmichelbach 818.17 Zotzenbach 83.12 Achtung! Sportireibende! An die Führer der Vereine 1) Ich erwarte bis zum 12. April von jedem Verein eine Aufſtellung der Mitarbeiter des Vereinsführers(Name, Alter, Funktion, Mitglied im Verein ſeit wann) einſchl. der Perſonalien des Vereinsführers ſelbſt. 2) Dieſelbe Aufſtellung haben die Vereine zu liefern, die bei der letzten Sitzung nicht vertreten waren. 3) Die Keglerklubs und Vereine haben binnen acht Tagen, alſo auch bis 12. April mir dieſe Aufſtellung einzureichen, gleichzeitig mit dem Nachweis, daß ſie dem Deutſchen Keglerverband angeſchloſſen ſind. Alle Keglervereine, die dieſer Aufforderung nicht entſprechen, werden zur Auflöſung gemeldet. Heil Hitler! Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen, Viernheim gez.: Schweigert. FFPFPPCCCCCCCCCCCCTCFCTbTGTGTGCGTGTCTGTbTéTbTbTGTT(TbTbTbTbbb Generalversammlung d. Uiernheimer Creditvereins Im„Schützenhof“ fand am letzten Sonn— tag nachmittag die ordentliche General-Ver— ſammlung des hieſigen Kreditvereins ſtatt, zu der 91 Genoſſen erſchienen waren. Der Vor— ſitzende des Aufſichtsrates, Lehrer Schmuck, eröffnete 2,15 Uhr die Verſammlung, begrüßte die Erſchienenen, insbeſondere unſeren Bürger— meiſter Bechtel, mit ſeinem Erſcheinen der heu— tigen Zuſammenarbeit von Gemeinde u. Kredit— verein Ausdruck gebend. Nach Ernennung des Protokollführers(L. Winkenbach) und der Urkundsperſonen(Philipp Lahres und Joh. Ad. Adler 2.) gedachte er der im abgelau— fenen Geſchäftsjahr verſtorbenen Genoſſen, insbeſondere des Aufſichtsratsmitgliedes Nikl. Roos, der jahrelang dem Kreditverein ſeine Kräfte zur Verfügung ſtellte. Die Verſtor benen wurden in üblicher Weiſe geehrt. Den Jahresbericht, der den Mitgliedern gedruckt zugeſtellt wurde, erſtattete und erläu— terte Direktor Riehl. Aus demſelben iſt zu erſehen, daß das Jahr 1934 als ein äußerſt günſtiges anzuſprechen iſt. Den Männern des Kreditvereins, der heutigen Leitung, gelang es durch unermüdliche Arbeit und zähe Aus— dauer, eine merkliche Aufwärtsbewegung der Kaſſe zu erreichen, ſodaß ſie ihre Stellung und die Blüte der früheren Jahre wieder er— oberte. Der Umſatz erreichte gegenüber dem Vorjahre mit 3 864 938,60 RM. eine Höhe von 7860 096,44 RM. Im Jahre 1932 als die jetzige Leitung die Kaſſe übernahm, war der Umſatz auf 1330 470,78 RM. geſunken. Sei tens der Führung waren wohl harte Maß nahmen nötig, die aber die Erreichung einer liquiden Form der Ka 95 50 Es ven fügt die Kaſſe heute über 7080 000 RM. flüſſige Gelder, was als erfreuliches Zeichen anzuſprechen iſt. e Direktor Riehl gab in ſeinen Worten zu erkennen, daß die Kaſſe mit dem Bezug der jetzigen Kaſſenräume ihre Aufwärtsbewegung durch die Inanſpruchnahme der Kaſſe ſeitens der Geſchäftswelt ete, erreichte. Auch die Spar⸗ einlagen ſtiegen weſentlich. Die Unkoſten ſind gegenüber dem Vorjahre um 1000 RM. ge⸗ allen. f Es erfolgte der Bericht des Aufſichtsrates durch den Vorſitzenden Schmuck. Die pflicht⸗ bewußte Arbeit des Vorſtandes, die zum heu⸗ tigen Stand der Kaſſe führte, fand ihre Wür⸗ digung und bat der Vorſitzende, Entlaſtung zu erteilen. Es erfolgte die einſtimmige Ge⸗ nehmigung der von Rechner Bugert verle⸗ ſenen Bilanz und Entlaſtung von Vorſtand und Aufſichtsrat. Der Punkt„Beſchlußfaſſung über Ver⸗ wendung des Reingewinns“ fand nach dem Vorſchlag des Vorſtandes und Aufſichtsrates ſeine Annahme. Es kommt für berechtigte Stammanteile eine Dividende von 4 Prozent zur Verteilung. Der Reſt, abzüglich 100.— RM. für die Winterhilfſe und 50.— RM der NS-Frauenſchaft für die Beihilfe von Kommunionkindern, wird zur Hälfte dem Re⸗ ſervefonds und dem Rückſtellungskonto gutge⸗ ſchrieben. Zu dem Punkt„Wahl der ausſcheidenden Vorſtands- und Aufſichtsratsmitglieder“ über⸗ nahm Aufſichtsratsmitglied Karl Hook den Vorſitz. Er führte zurück in die Zeit, als die jetzige Geſchäftsführung die Leitung der Kaſſe übernahm, jener General-Verſammlung im Jahre 1932 und brachte zum Ausdruck, daß die zerfahrenen Verhältniſſe innerhalb der Kaſſe nur durch die uneigennützige Arbeit des Direktors Riehl und ſeiner Mitarbeiter be— ſeitigt wurde und eine Liquidation der Kaſſe, die von unermeßlichen Folgen begleitet ge— weſen wäre, verhütet wurde. So iſt es ein Verdienſt des Vorſtandes, daß die Kaſſe wieder das iſt, was ſie heute iſt und bat Karl Hook, wie auch Genoſſe Lorenz Reiß, den Direktor Riehl auf weitere Jahre zum Leiter der Kaſſe zu beſtimmen. Es erfolgte einſtimmig Annahme des Vorſchlages. Die Wiederwahl wurde freudig begrüßt, die das Vertrauen zur Führung der Kaſſe rechtfertigt. Direktor Riehl dankt für das Ver⸗ trauen, beſtrebt, weiterhin ſeine Pflicht zu er⸗ füllen und die Intereſſen der Kaſſe zu wahren. Er bringt zum Ausdruck, daß man jederzeit für in Not geratene ein Herz hat, andererſeits die Maßnahmen der Aufſichtsbehörde erfüllen muß, um die Pflichten der Genoſſen gegenüber zu erfüllen. Aufſichtsratsvorſitzender Schmuck, ſo— wie die anderen Ausſcheidenden: Alter, Win⸗ kenbach und Thomas erhielten ebenfalls wieder das gehabte Vertrauen durch einſtimmige Wie— derwahl. Der Vorſitzende dankte für das Ver- trauen, bemüht, mit den anderen Wieder— gewählten auch in Zukunft pflichtbewußt zu handeln. der 25 J Dieneramt verrichtet. Ihm iſt f Erfolg der Kaſſe durch den Verkau marken zuzuſchreiben. Die wöchentlichen Ein⸗ gänge erreichen heute gegenüber 1932 mit 190.— RM. eine Höhe von über 800. RM. In dieſer Höhe wird auch einerſeits das Ver⸗ trauen zur Kreditkaſſe, aber auch der Spar⸗ wille der Genoſſen und das Vertrauen zur Regierung bekundet. Das Dieneramt des Kre⸗ ditvereins erfolgt ſeit mehr als 60 Jahren durch Familie Froſchauer zur größten Zu⸗ friedenheit. Der Geehrte dankte in herzlichen Worten und verpflichtet ſich, auch weiterhin in Treue für den Kreditverein einzuſtehen. Direktor Riehl dankte allen, der Geſchäfts⸗ welt, Beamten und der Bauernſchaft, die mit beigetragen haben zum Aufſchwung ihres alten hieſigen Geldinſtitutes, des Kreditvereins, und ein Geſchick abgewendet haben, ſodaß der Ver⸗ ein ſeine heutige Stellung erreichte. Mögen auch die noch Fernſtehenden der Genoſſenſchaft ſich anſchließen, damit das heimiſche Geld⸗ inſtitut die Stellung im hieſigen Wirtſchafts⸗ leben erhält, die ihm gebührt, zum Wohle ſei— ner Einwohner. g Bürgermeiſter Bechtel, als Leiter der Gemeinde, ſprach anſchließend der Leitung der Kaſſe Dank aus für das uneigennützige Ein⸗ ſetzen für das Beſtehen des Kreditvereins, wo⸗ durch unſckgliches Elend von der Gemeinde ab⸗ gewendet worden iſt. Er wünſcht der Kaſſe ein weiteres Blühen und Gedeihen und be— kundet ſeine Freude, daß in der Leitung kein Wechſel eingetreten iſt, daß einmütiges Ver⸗ trauen zur Führung herrſcht, die getreu der Worte„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ für die Gemeinde und den Kreditverein weiterhin ihre Pflichten erfüllen wird. Unſeres Führers Adolf Hitler gedenkend, deſſen Verdienſte es ſind, daß Ruhe und Ordnung zum Wohle von Volk und Vaterland eingekehrt ſind, brachte er ein„Sieg Heil“ aus, in das die Genoſſen begeiſtert miteinſtimmten. f Anſchließend erfolgten noch Mitteilungen über die Aufwertungen, die die Kaſſe vor⸗ nimmt und eine Aufforderung, ſich noch mehr als bisher des Sparens durch Sparmarken zu bedienen. Der Verlauf dieſer General-Verſamm⸗ lung nach dem Abſchluß des ſehr günſtig ab⸗ geſchl oſſenen Vereinsjahres rechtfertigte die zielbewußte Arbeit der Kaſſenführung. Dank und Anerkennung gebührt der Leitung der Kaſſe und hoffen wir, daß es unter unſeres Führers Regierung weiter aufwärtsgeht in unſerem deutſchen Vaterlande und damit auch im Viernheimer Kreditverein, dem von unſeren Vätern u. Großvätern errichteten Geldinſtitut. faqaagagagaoagaaganaaamaaamamamaaaag 5— Zur gefälligen Beachtung! Reklamationen über unregelmäßige Zuſtellung unſerer Zeitung wollen unz ſofort gemeldet werden, damit wir für deren Abhilfe ſorgen können. Der Verlag. der Spar- von erprobter Backfähigkeit Pfd. 22 u. 23 Pfg. Frische hefe— Zitronen Eier Stück 9, lo u. u Pfg. Rosinen, Sultaninen Rorinthen, Mandeln Haselnusskerne pflanzenfett! Pfd.⸗Tf. ab ss Margarine Pfd. 9s Pfg. Qualitäts⸗Margarine off. ausgewog ½ Pfd ss Deutsche Markenbutter Pfd 1.82 netto Vorderschinken gekocht % Pfd 28 Pfg. Salami- u. Cervelatwurst / Pfd 38 Pfg. Bierwurst/ Pfd. 23 Pfg. 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Zuwiderhandlungen gegen dieſe An— ordnung werden unnachſichtlich zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 1. April 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Bekanntmachung Betreffend: Die Pflichtfeuerwehr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kettnis, daß für das Jahr 1935 der Jahr⸗ gang 1911 zum Dienſt bei der Freiwilligen Feuerwehr herangezogen wird. Alle im Jahre 1911 geborenen und hier wohnhaften männlichen Perſonen haben zum Appell am Samstag, den 6. ds. Mts. nachmittags 6 Uhr im Mädchenſchulhof der Schillerſchule anzu⸗ treten. Begründete Entſchuldigungen können nur bei dem Wehrführer, Oberbrandmeiſter Kempf, vorgebracht werden. Wer unentſchuldigt fehlt, wird beſtraft. Viernheim, den 3. April 1935. Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel. Bekanntmachung e Weitererhebung der Bierſteuer ür 1935 Rj. Der in der obigen Sache gefaßte Be⸗ ſchluß des Rats vom 28. März 19 liegt eine] Woche lang zur Einſicht offen, und zwar vom Freitag, den 5. bis Freitag, den 12. April 1935 während der Büroſtunden. Viernheim, den 3. April 1935 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Bekanntmachung Betreffend: Verbilligung der Speiſefette für die minterbemittelte Bevölkerung. Die nächſte Ausgabe der Bezugsſcheine für die Monate April, Mai und Juni 1935 erfolgt: 1. Am Freitag, den 5. April 1935: a) vorm. von 7,30— 10 Uhr für die Wolu⸗ Empfänger bei Ausgabe der Stempelkarten. b) vorm. von 1011 Uhr für die übrigen Be⸗ zugsberechtigten mit Anfangsbuchſt. AB c) vorm. von 1112 Uhr„ C G d) nachm., von 1—2 Uhr„ HK e) nachm. von 23 Uhr 5 LM 2. Am Samstag, den 6. April 1935 a) vorm. von 8— 59 Uhr für die übrigen Be⸗ zugsberechtigten mit Anfangsbuchſt. N= R b) vorm, von 9— 10 Uhr 5 S e) vorm, von 1011 Uhr 175 W 3 Verdienſt⸗Beſcheinigungen ſind ebenfalls wieder vorzulegen, da hiervon die Zuweiſung von Bezugſcheine abhängig iſt. Viernheim, den 3. April 1935 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Vereins- Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Abend punkt halb 9 Uhr die Bäſſe, 0 5 he ſe am Samstag die Tenör iner! nch Möbliertes Ammer zu vermieten ſowie Garten- pfosten zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag. Zu kaufen ge- Sucht guterhaltener Bord kasten und ein Phulfall daſelbſt zu ver⸗ kaufen einen faſt neuen Minder Wagen Von wem, ſagt die Exp. fische zu haben Kempf Hügelstr. 12 für Haushalt u. Landwirtſchaft geſucht, kiannneimerst 3 Geſucht ein ge⸗ brauchter, gut⸗ erhaltener Hinder- Stuhl Von wem, ſag die Exp ds. B. Zu mieten geſ. per ſofort nme mit Küche Adreſſen ſind in der Exp. d. Bl. abzugeben. Anſtändiger Teilhaber für möbliertes Zimme! mit guter Koſt in der Mitte des Ortes geſucht. Von wem, ſagt der Verlag A ee, Schnell an den Mann ge⸗ bracht ist alles, einerlei was es auch ſein mag, wenn es in der Zeitung ange zeigt wird. In wenigen Stu den wiſſen es Tauſende. Zeitungs“ anzeigen helfen kaufen und 8