Lokale Nachrichten Viernheim, 5. April. Sinnſprüche Im Glück nicht ſtolz ſein u. im Leid nicht zagen Das Unvermeidliche mit Würde tragen, Das Rechte tun, am Schönen ſich erfreuen, Das Leben lieben und den Tod nicht ſcheuen, Und feſt an Gott und beſſ're Zukunft glauben, Heißt leben, heißt dem Tod ſein Bittres rauben. K. Streckfuß. *. Oh, es iſt den kleinen Seelen eigen, wenn ſie leiden, auch andere zu verletzen. Paul Heyſe. Die Geſchichte ſoll die Lehrerin der Menſchheit ſein, und wenn ſie es nicht wird, ſo tragen die Jugendlehrer der Ge—⸗ ſchichte einen großen Teil der Schuld. Herbart. 15. * Winterwetter. Der April, er macht wirklich mit uns was er will. Ueber Nacht hat er die ſchönſte Winterlandſchaft hinge— zaubert und empfindlich kalt gemacht. Den dicken Wintermantel und-Pelz, der zum Teil ſchon ſeinen Sommerſchlaf halten ſollte, er mußte noch einmal hervorgekramt werden, um ſich vor der Kälte zu ſchützen. Der Winter wehrt ſich mit Macht, er will nicht das Zepter an den erſehnten Frühling abtreten. Außer— ordentlich bedauerlich iſt es, daß durch die kalte Witterung die bereits blühenden Bäume ſehr gelitten haben und ſo der Ertrag ſehr ſchlecht ſein wird. In den Gärten war bereits eingeſät. Hoffentlich hat hier die Kälte nicht zu viel geſchadet. Hoffentlich wird es recht bald anders, denn wir haben doch die Gewiß heit des Dichterworts: Und dräut der Winter noch ſo ſehr mit trotzigen Gebärden; und ſtreut er Eis und Schnee umher, es muß doch Früh ling werden. Arbeitgeber, Lohnſteuer! Wir verweiſen auf die Bekanntmachung in vorlie— gender Ausgabe betr. Abführung der Lohn ſteuer ab 1. Januar 1935 und empfehlen deren Beachtung. Welcher 80⸗Jährige macht's nach? Ein Achtzigjähriger als Radfahrer! Einen Rekord an Rüſtigkeit hat der 80jährige Hermann Rohn aus Zeulenroda, Kreis Greiz, aufgeſtellt. Er hat auf ſeinem Fahrrad von ſeinem Wohnort aus eine Nheinreiſe angetreten und der jetzt in Köln eingetroffen iſt. In fünf Tagen hat er 585 Kilometer zurückgelegt. Von Köln aus will der alte Herr, der ſich einer ausgezeichneten Geſundheit erfreut, das Saar⸗ gebiet auf dem Stahlroß durchreiſen. * Wom Neckarkanal. Die Eröffnung des Neckarkanals von Mannheim bis Heil- bronn iſt vom Neckarkanal-Bauamt auf den 16. Juli in Ausſicht genommen worden. * Neue Richtpreiſe für unedle Metalle. Die Ueberwachungsſtelle für un— edle Metalle veröffentlicht im Reichsanzeiger eine Richtpreisanordnung Nr. 15, die mit Wirkung ab 2. April in Kraft getreten iſt. Die neue Richtpreisanordnung ſieht eine Erhöhung der Höchſt⸗ und Mindeſtpreiſe für Blei um 1,50 M., für Kupfer um 2 M., für Zink um 1 M., ſowie eine Herabſetzung um 5 M. für Zinn vor. * Bürgermeister⸗Cersammlung im Kreise Heppenheim Am Dienstag, den 2. April 1935 fand im großen Saal des„Naturaliſten“ in Hirſch⸗ horn a. N. unter dem Vorſitze des Bürger— meiſters Pg. Bechtel, Viernheim eine Verſammlung der Bürgermeiſter des Kreiſes Heppenheim ſtatt. Das Kreisamt Heppenheim war durch Kreisdirektor Nan z, Reg.⸗Rat Stieh, Reg.⸗Aſſ. Dr. Balz und Verw. Ober⸗Inſpektor Eiſenhauer vertreten. Nachdem der Vorſitzende der Kreisab⸗ teilung Heppenheim im Deutſchen Gemeinde⸗ tag Pg. Bechtel die Auweſenden begrüßt halte, ſprach Reg.-Rat Stieh über die neu⸗ eſten Vorſchriften des Deutſchen Arbeits- dienſtes. Im Anſchluß hieran hielt Direktor Dr. Lind vom Landesſtatiſtiſchen Amt Darm⸗ ſtadt einen Vortrag über die Bodenbenutzungs⸗ und Ernteflächenerhebung für 1935 ſowie über die Mitwirkung der Bürgermeiſter bei der Auſſtellung der landwirtſchaftlichen Statiſtik. Er wies darauf hin, daß im Intereſſe der Er⸗ zeugungsſchlacht für den wirtſchaftlichen Neu— auſbau, die Ernteflächenerhebung eine ganz beſondere Bedeutung habe. Unrichtige An⸗ gaben müßten zu unrichtigen Schlüſſen und Preisfeſtſetzungen führen. Der Vortragende gab ſich der Erwartung hin, daß ſämtliche Beteiligte, insbeſondere die Bürgermeiſter noch mehr als bisher, ihr größtes Augenmerk auf eine gut ausgearbeitete Statiſtik legen möchten. Ueber die Verordnung zur Regelung des Eiermarktes vom 9. Mai 1934 und über die Anordnung des Eierverwertungsverbandes Baden-Pfalz, Karlsruhe vom 15. Februar 1935 hielt Dr. Neßler vom Reichsnähr⸗ ſtand, Abtlg. III Karlsruhe ein Referat. Nach den Ausführungen des Redners ſind im Ver— band der Kennzeichnung nur noch zuzuführen (Scherls Bilderdie; Nom Turnen in der deutſchen Wehrmachk. Bekanntlich hat ausgezeichneten nerſchaft Zeugnis ab, den das Heer nur ganz U ollweit ein vorbildlicher Interoffiz Liane Haid, Oiktor de Kowa, Jessie Uirogh und p. Kemp in dem entzückend. Ufa⸗Tonfilm⸗Schlager Sport und Turnen in der Wehrmacht eine gute Pfegeſtäte Leiſtungen unſerer Soldaten legte der Turn-Wettkampf gegen „Das Schloss ii ben die Tur— Die Aufnahme zeigt den Haltung(Stützwaage) knapp verlor. Eier die von einem anderen als dem Erzeuger zum Zwecke der Abgabe an Wiederverkäufer großhandelsmäßig verpackt in den Verkehr ge— bracht werden. Der Erzeuger iſt künftig bei der Verwertung der im eigenen Betrieb er⸗ zeugten Eier vollkommen frei. Er kann dieſe in jeder Form und Menge abſetzen. Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften, Hotels und ähnliche Be⸗ triebe gelten nicht als Wiederverkäufer. Jeder Eier-Aufkäufer und Händler muß nach Ge— wicht aufkaufen, den Erzeugermindeſtpreis ein⸗ halten und im Beſitze eines Sammler-Aus⸗ weiſes und Uebernahmeſcheines ſein. Neu⸗ zulaſſungen in der Erfaſſung oder Verteilung von Eiern können im Eierhandel in der Regel nicht mehr in Betracht kommen. Kreisdirektor Nanz gab verſchiedene Aus— ſchreiben des Miniſteriums von allgemeiner Bedeutung bekannt, während Reg.⸗Aſſ. Dr. Balz kurz auf die Haftpflichtverſicherung der Gemeinden hinwies. Nach Verleſung der inzwiſchen einge— gangenen Rundſchreiben des Deutſchen Ge⸗ meindetages ſchloß der Vorſitzende Pg. Bech— tel mit einem beſonderen Dank an die Redner die Tagung mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer. 1 J. Uiernheimer Tonfilmschau Heute Freitag Sonder⸗Vorſtellung Liane Haid, Viktor de Kowa, Jeſſie Virogh und Paul Kemp Das Schloss im Süden Nur heute Freitag im Central⸗Film⸗Palaſt Ein Ufa-Abenteuerfilm zeigt man heute Freitag(nur 1 Tag) im Central-Film-Palaſt. Mit den oben genannten Darſtellern iſt ein fabelhafter Tonfilm entſtanden, der ſpannend, abenteuerlich und humorvoll iſt. Wo iſt das Schloß im Süden? Auf der dalmatiſchen Inſel „Meleda“ im Adriatiſchen Meer. Wer iſt im Schloß in Süden? Prinz Mirano ein Hochſtabler und ſein Gefolge und die Polizei. Nur dadurch, daß der angebliche Prinz diesmal ein richtiger Prinz iſt kann die Situation gerettet werden. Auch eine lu ſtige Liebes- und Verwechslungsgeſchichte iſt „amüſant aus Wirklichkeit und Schein. Laf ſen Sie ſich in das„Schloß im Süden“ führen und Sie werden erſtaunt ſein, was Sie alles und wen Sie dort vorfinden. Da ab morgen ſchon der Magda Schneider-Großfilm„Fräu lein Lieſelott“ laufen muß, kann„Das Schloß im Süden“ nur heute Freitag gezeigt werden Machen auch Sie heute abend den Ausflu nach dem Adriatiſchen Meer mit auf die Insel Meleda. S sung! Fülmfreunde! Bur heute Freitag im Central 5 5 Im Süden Reichhaltig. Beiprogramm mit neuester Ufa Woche. Perelns-Anzeigei Sänger⸗Einheit abend halb) fehle Heute Freitag Jg Fin ö f cor Kein Sanger 1 In— 12175 oi Kaninchen⸗ und Geſtu, 1916. Monats-Ver Sonntag nachm. 3 Uhr Frauen laden Eintragungen für die Auch k men bi Sonntag nachmittag Schutzkaſſe getätigt Vorſitzende werden. Der Novein der Gundefreunde Verein der Hundefreunde 9 Uhr wich tausſtellung Vorſtand. Morgen Samstag abend halb tige Monatsverſammlung. Wel betreffend. Der Teutonia⸗Schützen. Heute Freitag abend halb 9 Uhr beginnt in der Schiller-Schule(Saal 24) ein Vor bereitungskurs für Schützen. Es nehmen daran teil ſämtliche Jungſchützen, Schief leiter und alle, welche ſch bei uns freiwillig zur Reichswehr gemeldet haben. Die als Schießwarte auszubildende HJ ſind eben falls eingeladen. der Kameradſchaftsführer: Klee. Turnverein von 1893 e. V. Sonntag Freundſchaftsſpiele! Fuß ball: 1. und 2. M. in Käfertal gegen Sport klub. Die geſtern angeſetzte Spieler- Ver ſammlung findet heute abend in der Sport⸗ halle ſtatt. Abfahrt wird hier bekannt ge— geben. Handball: 1. und 2. M. gegen Germania Friedrichsfeld auf dem Stadion. Jugend und Schüler in Mannheim gegen 08. Heute Abend Spielerverſammlung. Achtung, Turner! Alle Aktiven(auch Volts⸗ und Altersturner) welche das Gau⸗ turnfeſt in Karlsruhe beſuchen wollen, müſ⸗ von heute Freitag ab jede Turnſtunde be⸗ ſuchen. Der Vorſtand. Oeſſe bofuührun ntliche Aufforderung. 5 Pflichtfeuerwehr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kettnis, daß für das Jahr 1935 der Jahr gang 1911 zum Dienſt bei der Freiwilligen Feuerwehr herangezogen wird Alle im Jahre 1911 geborenen und hier wohnhaften männlichen Perſonen haben zum Appell am Samstag, den 6. ds. Mts. nachmittags 6 Uhr im Mädchenſchulhof der Schillerſchule anzu treten. Begründete Entſchuldigungen können nur bei dem Wehrführer, Oberbrandmeiſter Kempf, vorgebracht werden. Wer unentſchuldigt fehlt, wird beſtraft. Viernheim, den 3. April 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel. Das müſſen Sie unbedingt wiſſen, daß Sie ſchon Kleinanzeigen auf⸗ geben können von 40 Pfg. an. Die An⸗ zeigen des „Viernheimer Anzeiger“ werden von Tauſenden geleſen! Ein Grammophon und], Möbliertes ein Kinderwagen im preiswert abzugeben 161 6 1 0 8 Annaſtraße 13 zu vermieten — jowie Garten- „aul n angezogen“ blosten zu verkaufen dostet nicht viel- Von wem, ſagt der Verlag. 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Alle Keglervereine, die dieſer Aufforderung nicht entſprechen, werden zur Auflöſung gemeldet. Heil Hitler! Ortsgruppe des Reichsbundes flülr Leibesübungen, Viernheim gez.: Schweigert. ckrüben u. Kartoftef auch zentnerweiſe, zu verkaufen Waſſerſtraße 34 Del Bedart von Druckſachen bringen wir un⸗ ſere Druckerei in Erinnerung. —— Mäbenen für Haushalt u. Möhliertes Zimmer möglichſt Nähe Bauſtelle Reich autobahn, per sofort gesucht. 9 1 7 1 5 7 Angebote an die Geſchäftsſtel dieſes Blattes unter fl. N. Mannneimerst 25 dieses 4 Geſucht ein ge⸗ brauchter, gut⸗ erhaltener Hinder Stuhl Von wem, ſagt die Exp ds. Bl Zu mieten geſ per ſofoxt 2 Ammer mit Küche Adreſſen ſind in der Exp. d Bl. abzugeben. 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Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſamtlichen Annoncen⸗-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Wlatzvorſchriften bei Anzeigen werden an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen Bürgermeiſterei nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 88. Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim 52 Jabraanq Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbelrachtung. Am 31. März iſt das Winterhilfs- werk 193 4/35 abgeſchloſſen worden. Das deutſche Volk hat damit wieder eine Leiſtung von allergrößtem Ausmaße voll— bracht. Eine Leiſtung, die, wie man ohne Uebertreibung feſtſtellen darf, in der Welt einzigartig daſteht. In fünf Monaten ſind 362 Millionen Mark an Geld und Sachwer— ten aufgebracht worden, die— neben den Summen der ſtaatlichen und gemeindlichen Wohlfahrtspflege— an die bedürftigen Volksgenoſſen verteilt worden ſind, Regel— mäßige Beiträge— vor allem durch die Abzüge, zu denen ſich die Lohn- und Ge⸗— haltsempfänger freiwillig verpflichtet ha— ben—, Straßenſammlungen, Eintopfſonn— tage, Sammlungen durch politiſche und mirtſchaftliche Führer am Tage der natio— nalen Solidarität, Sammlungen durch Po— lizei und Wehrmacht und viele andere Ver— anſtaltungen erbrachten das gewaltige Er— gebnis, das jenes des Vorjahres noch be— trächtlich überſteigt. Hunderttauſende in Stadt und Land haben ſich uneigennützig in den Dienſt der großen Aktion geſtellt, Mil lionen haben immer wieder ihr Scherflein gegeben— ſie alle mögen den ſchönſten Lohn dafür in der Tatſache erblicken, daß das Werk gelungen iſt, daß kein deutſcher Volksgenoſſe im Winter 1934/35 zu hungern oder zu frieren brauchte Der Führer und Reichskanzler hat bei dem Empfang anläß ich des Abſchluſſes des Winterhilfswerks aber auch darauf hingewieſen, daß das Er— gebnis nicht nur eine große ſoziale Tat be deutet, ſondern aue politiſche Seite hat: es iſt eine ſozialiſtiſche Demonſtration des heutigen Regimes, die, wie der Führer ſagte, weit über die deutſchen Grenzen hin aus wirkt. Jawohl, das Ergebnis des zweiten Winterhilfswerks iſt ein Tat kenntnis zur deutſchen Volksgemeinſchaft wie es ſich eindringlicher nicht denken läßt Wir wollen ſtolz darauf ſein und dafür ſor gen, daß dieſer Geiſt auch weiterhin lebe! dig bleibt und Früchte trägt Am Geburtstage des Reichsgründers, de Fürſten Bismarck, ſind neue und einſchnei dende Fortſchritte auf dem Wege zur völli gen Reichseinheit erzielt worden. An erſter Stelle handelt es ſich dabei um die Ueber nah nne der Juſtiz auf d a Reich. In einem eindrucksvollen Feſtaͤkt in Ber— lin iſt die große Bedeutung dieſer Maß 1 kes geſtellt N 10 1 nahme vor die Augen des Volke worden Reichsſuſtizminiſter Dr. Gürtner hat dabei 0 jel der a hingewie Vergan auch auf das lerung des geſamten großen Juſtiggeſetze der haben in der Regel Jahrzehnt Fertigſtellung gebraucht. Gewiß neuen Deutſchland ein anderes Temp angeſchlagen, aber gerade weil kein Flick verk geleiſtet werden ſell, wird mit dem geraumen Zeitabſchnitt für das ganze Werk zu rechnen ſein. Reichsinnenminiſter Or Frick kam bei dieſer Veranſtaftung beſonderes Gebiet zu ſprechen: auf die noch ſehr zerſplitterte Verwaltungsocganiſation im Reiche. Dr. Frick legte dar, daß es das nächſte Ziel ſei, auch auf dieſem Gebiet eine Einheit zu ſchaffen. Zum Schluß werde das große Werk der Reichsreform gekrönt wer⸗ den durch die territoriale Neugliederung des Reiches. Am 1. April iſt dann weiterhin auch die neue deutſche Gemeinde⸗ ardn ung in Kraft getreten, die natür lich ebenfalls einen bedeutſamen Fortſchritt uf dem Wege zur Reichseinheit bedeutet. Die Außenpolitik der Woche ſtand im Zeichen der Erkundungsfahrt des Lordſſegelbewahrers Eden, der im Auftrage der engliſchen Regierung von Berlin aus nach Moskau und von dort nach Warſchau und Prag gefahren war. In allen dieſen Hauptſtädten hatte er Beſpre⸗ chungen mit den verantwortlichen Staats- männern. Die Oeffentlichkeit hat natürlich über die Einzelheiten dieſer Konferenzen nicht ſehr viel erfahren, aber es iſt immer⸗ hin ſo viel bekanntgegeben worden und durchgeſickert, daß man ſich ein ungefähres Bild von dem Geſamteindruck machen kann, den der englische Beauftragte mit nach Lon⸗ don genommen hat. Zunächſt hat er wohl große te Recht 1 d 0 Der letzte Appell an der Nuhr Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſprach auf der Großkundgebung der Kruppwerle in Ele! Eſſen. 5. April. Mit der machtvollen Kundgebung in den Eſſener Kruppwerken erreichte der Ver— ſammlungsfeldzug der Deutſchen Arbeits- front zur Verkrauensratswahl 1995 jim Ruhrgebiet ſeinen Höhepunkt. In der weiten Halle hatten 6000 Werks angehörige Aufſtellung genommen. während ſich in allen übrigen Betrieben die Hefolg— ſchaft zum Gemeinſchaftsempfang bderſam— melt hatte. Der Leiter der Deutſchen Ar— beitsfront, Dr. Ley. führte in einen großen Rede u. a. aus: Revolutionen bedeuten die Wiedergeburt eines Volkes. Sie ſind mie der Frühling. Was faul iſt und morſch, wird von der Revolution weggeſegt, was geſund und ſtark iſt, bleibt erhalten und be— kommt neues Leben und neue Lebensſäfte. Die deutſche Revolution begann in jenen Auguſttagen 1914 in den Schützengräben. Als dann die Not über uns hereinbrach, als der Schandvertrag von Verſailles unſerem Volke aufgezwungen wurde, als im Innern des Landes der Verrat und die Feigheit Orgien feierten, gehörte ein ungeheurer Mut und Glaube dazu, die Zuverſicht an das deutſche nicht zu verlieren.— Glaubſt du an Deutſch land? Jawohl. Schickſal, ich glaube an Deutſchland—, ſo ſprach ein erblindeter Sol dat und kaum ſchenkte ihm das Schickſal das Augenlicht wieder, ſtellte er ſich allein in rauchige Wirtsſtuben und ſprach zu den verhetzten Maſſen:„Kehret zurück, es iſt alles nicht wahr, es iſt Lug und Trug, wa man euch ſagt, glaubt ihnen nicht.“ Sie hlugen und beleidigten ihn, ſie nannten hn einen Kapitaliſtenknecht. Und doch ver dieſer einfache Soldat, dieſer Mann au dem Volke, den Mut nicht. Adolf Hitler füührte uns wieder zuſammen und zeigte u twas, ein Juwel, einen Edelſtein, den dahin nicht kannten: unſer Blut und un Raſſe, das einzige gemeinſame Band eines Volkes a wir dann nach der daran gingen, dieſes unſer klichen, zweifelte alles und jedermann ſagte: Es iſt unmöglich, ihr wer det das nie ſchaffen, und doch, wir wußten es, es gelingt, haben wir doch als Vorbild unſere Partei, die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei. Wir erklären alle unterſchiedlos, ob Unternehmer, Angeſtellte oder Arbeiter: alle Intereſſen haben dort aufzuhören, wo die Intereſſen der Gemeinſchaft noch noch zwei J untereinander Machtübernahme Wollen zu dern beginnen. Solange es lionen Arbeitsloſe gibt, kann weder der ternehmer Dividenden ausſchütten, kann dem Arbeiter ſein Lohnniveau erh werden. Beide Teile müſſen begreifen munen] ᷣ erkannt, daß der Oſtpakt, weniaſtens Oſtpakt franzöſiſch-ruſſiſcher Prägung, iſt. Dieſe Ueberzeugung dürfte Lord Eden in der polniſchen Hauptſtadt gewonnen ha ben. Es iſt bezeichnend, daß man in Paris noch während der Warſchauer Verhandlun gen mit einem ſozuſagen abgemilderten Oſt— pakt herauskam, während man ſich gleich zeitig noch ſo ſtellte, als vertraue man da rauf, daß Polen ſich in allerletzter Stunde doch noch auf ſeine„Pflicht“ beſinne. Die entſcheidende Unterredung aber, die Eden in Warſchau mit dem Marſchall Pilſudſki hatte, nahm den Oſtpaktſchwärmern den letz⸗ ten Reſt von Hoffnung. Der Oſtpakt, wie ihn Paris und Moskau wollte, ſah bekannt⸗ lich vor, daß ſich alle Unterzeichner— als ſolche dachte man ſich: Deutſchland. Polen, Rußland, Tſchechoflowakei und die baltiſchen Staaten— gegenſeitig militäriſche Hilfe gewähren ſollten, wenn einer von ihnen an⸗ gegriffen wird. Nach allen Informationen aus Warſchau hat Marſchall Pilſudſki be: ſeiner Beſprechung mit Eden eine Beteili- gung an einem Pakt in dieſer Form abge- lehnt. Man hat in Warſchau dem enaliſchen Miniſterpräſident Volk in einer Zeit, wo das Volk auf Leben und Tod um ſeine Exiſtenz kämpft, jeder das größtmöglichſte Opfer zu bringen hat, und ihr Arbeiter habt euch bewährt in dieſem großen Opfer. Dr Ley ſchloß ſeine Ausführungen: Wir wollen in Ruhe arbeiten, die Welt ſoll uns in Ruhe laſſen, die Welt ſoll aber auch wiſ— ſen, daß ehe ee hinter der wiedergewonnenen Wehrhoheit nicht allein ein herrliches ſtolzes Heer, aus⸗ gerüſtet mit den modernſten Waffen ſteht, ſondern daß dahinter nicht mehr ein Inter⸗ eſſentenhaufen von Parteien, Gewerkſchaften und Arbeitgeberverbänden ſteht, ſondern ein geeintes Volk voll fanatiſchem Glauben an ſeine Zukunft und in tiefer, treuer Vereh— rung zu ſeinem Führer. Siegheil! NED Frankreichs Auſfrültungsprogramm die neuen Forderungen Flandins für den Heereshaushalt Nach„Populaire“ hat Flandin im Finanzaus ſchuß der Kammer erklärt, das Programm für die Landesverteidigung erfordere fü die Luftfahrt 800 Millionen Franken(131 Millionen RM) für 1935 und eine Mil— liarde(164 Millionen RM) für 1936. Für die Materialbeſchaffung ſeien 4.5 Milliarden (738 Millionen RM) notwendig. Flandin habe erklärt, daß Frankreich ſeit 1920 für Heereszwecke 134 Milliarden Fronken aus Bemerkenswert u iſt, daß Paris, 5 April. gegeben habe ſich bei dieſen Angaben wieder um Ind! retionen aus den Verhandlungen des 8 Aſſog handolt fiir die Flandin nachd üuſſes handelt, für die Flandin ad lichſt Stillſchweigen erbeten hatt Zweifelhaftes Dementi Die parlamenkariſche Plaudertaſche. Paris, 5. Apr franzöſiſch tfahrtminiſter haben Erklärungen vo: Landesverteidigung vonach den franzöſiſchen Truppen im Kriegs fall freien Durchmarſch zu gewähren. 0 Aufrichtigkeit der zeifel ſtellen zu wolle ine Erklärung de dem Finanzaus wieſen werden 1 Blätter wiedergeben. Hier ſich einige ſozialiſtiſche Abget Indiskrekionen Abgeordneten Miniſterpräſident rechtsgerichteten beſchwert haben Beſuch gegenüber auch keinen Zwe ran gelaſſen, daß der polniſche Vertrag für die maßgeblich iſt, weil dieſer in Polen ausge ſprochen volkstümliche Pakt für die po niſche Regierung den Frieden nach Weſten hin unbedingt geſichert hat, und weil infol gedeſſen auch ſie zu den Vedingungen des Abkommens in unbedingt loyaler Weiſe ſtehen will. In Paris zeigt man offen ſeine Verſtimmung über dieſe polniſche Haltung und die Preſſe ſpart nicht mit Vorwürfen. Das politiſch bedeutſame Ergebnis der Er— kundungsfahrt Edens iſt alſo wohl die Tat— ſache, daß erkannt hat: auf dem euro— päſſchen Kontinent läßt ſich die Politik heute nicht mehr einfach von Frankreich dirigie— ren, wie das in der unmittelbaren Nach— kriegszeit der Fall geweſen iſt. Damit iſt es endgültig vorbei: Deutſchland hat ſein na⸗ tionales Selbſtbewußtſein wiedergefunden, Polen erkennt die franzöſiſche Vormund⸗ ſchaft nicht mehr an und auch Italien macht die Politik, die es in ſeinem Intereſſe für richtig hält. Die Entwicklung läuft eben doch ſo wie ſie vom neuen Deutſchland be— r- 1 CCC Flandin habe darauf geantwortet, daß, wenn ſich ähnliche Indiskretionen wiederhol— ten, er ſede Zuſammenarbeit mit den par— lamentariſchen Ausſchüſſen einſtellen würde. Man ſpricht alſo nur von Indiskretionen und nicht von der Verbreitung falſcher Berichte. Die Oeffentlichkeit befaßt Zwiſchenfall. Das„Oeuvre“ ger vor, etwas Schönes angerichtet zu haben, und wundert ſich darüber, daß er noch nicht aus dem Ausſchuß für Landes jeſen worden iſt. Der „Populaire“ erklärt, daß wohl ſelten die Aeußerung eines Parlamentarters größeres Aufſehen erregt habe als d Taittingers 0 Flandin ſei wütend gewe egreiſe nicht, warum der Ab rdnete, beſonders unter den augenblick 1 Mitteilung chkeit preisgeg ſich mit dem wirft Taittin verteidigung ausgew U mſtänden, vertrauliche„ Min ffentlichk 6 7 zpenverſchieb non Truppenve hebangen Mitteilung des franzöſiſchen Kriegs miniſteriums. Paris. 5. April Eine n gibt bekannt: Ent Miniſter Kammer ge Reihe von heſtimmt Regiments berlaſſen Und zogen, zwe ꝛregiment übergeführt fördert wird: ein friedliches Europa kbar durch Nebeneinanderarbe enarbeit ſouveräner und gleich Staaten! * Innerhalb der letzten Tage hat ſich d Lage an der abeſſiniſch⸗italieni ſchen Grenze ſo verſchärft, daß nun auch die engliſchen Behörden Vorſichtsmaßnah men getroffen haben. Es wurde eine An zahl von Militärflugzeugen aus dem Irak nach Aden beordert mit dem Auftrag, bei Kriegsausbruch nach der abeſſiniſchen Haupt ſtadt zu ſtarten und die dort lebenden britt— ſchen Staatsangehörigen in Sicherheit zu bringen. In Abeſſinien ſelbſt ſind nunmehr, nachdem der Völkerbund ſelbſt auf dreima— ligen Anruf verſagt hat, die Truppenbewe gungen in vollem Gange. Formationen aller Gattungen ſind nach den beiden Grenz; linien von Erythräa und Somaliland abge⸗ gangen, die nicht nur die Aufgabe haben, die Grenzen der italieniſchen Kolonien ab zuſperren, ſondern auch abeſſiniſche Grenz, ſtämme an Eigenmächtigkeiten zu hindern. Lokales und Allgemeines Viernheim, 6. April. Sinnſpruch Beglückt, wer Treue rein im Buſen trägt, Kein Opfer wird ihn je gereuen! Allein ein Pergament, beſchrieben und beprägt, Iſt ein Geſpenſt, vor dem ſich alle ſcheuen. Goethe. E Was du als wahr erkannt, Verkünd' es ſonder Zagen, Nur trachte Wahrheit ſtets Mit mildem Wort zu ſagen 3 25 Sonntagsgedanken Der Heiland hätte niemals leiden und ſter— ben brauchen, wenn er es nicht gewollt hätte. Chriſtus iſt nicht bloßer Menſch, ſondern Gottesmenſch In Chriſtus ſind zwei Natu— ren, die göttliche und menſchliche Natur. An die Stelle der menſchlichen Perſon iſt der Logos getreten, die göttliche, ewige und un— veränderliche Perſon. Das Ich der Gottheit iſt in den Menſchen Jeſus eingezogen. Dieſe Verbindung der Gottheit mit einem menſch— lichen Leib iſt ein Geheimnis des Glaubens. unergründlich für den menſchlichen Verſtand. aber nicht wider unſere Vernunft. Es iſt ein Geheimnis des Glaubens, das uns beglückt und beſeligt Denn durch dieſe Verbindung der menſchlichen Natur mit der Fülle der ewigen Gottheit in der göttlichen Perſon iſt Chriſtus wahrer Mittler zwiſchen Gott und den Menſchen, dem Allheiligen und uns Sündern Weil Chriſtus der Sohn des lebendigen Gottes iſt, war ſein Leiden und Sterben einzig und allein von ſeinem Willen abhän— gig Er war als Gottesſohn auch in Men— ſchengeſtalt nicht verpflichtet, irgendwelche Leiden oder gar den Tod auf ſich zu neh— men Chriſtus ſtand nicht unter dem Geietz der Sünde Er iſt erhaben über alle Geſetze der Natur und des menſchlichen Lebens. Gott dem Vater gegenüber gab es für Chri— ſtus nur das Verhältnis ewiger Gleichheit und ewiger Liebesgemeinſchaft Seine Opfer— gaben am Kreuze haben darum einen un— endlichen Sühnewert, weil es die Opfergabe des Gottesſohnes iſt Sein Blut, das aus freiwillſgem Gottesantrieb auf Golgatha vergoſſen wurde, kann darum unſer Inneres von todbringenden Werken reinigen, wenn wir nut ſein Opfer annehmen. Als Got— tesſohn iſt Chriſtus durch ſein freiwilliges Leiden und Sterben Mittler des neuen Bun— des geworden Durch Chriſtas ſind wir ſo berufen worden, die Seligkeit zu empfangen, den Beſitz ewiger Güter. Die Paſſion des göttlichen Heilandes iſt die Offenbarung der Liebe Gottes zu uns Menſchen. Sie iſt als Tat des Gottesſohnes unſere Heiligung und Erlöſung »Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Sonntag, den 7. April 1935 Dienſt. * * Schulentlaſſung. Geſtern fanden in den hieſigen Schulen die Entlaſſungen der Schüler und Schülerinnen ſtatt. Viele guten Ratſchläge und Ermahnungen wurden den Neuentlaſſenen mit auf den Weg gegeben. Mögen ſie alle auf guten Boden gefallen ſein. Die übrigen Klaſſen erhielten Z Wochen Oſter ferien. Der Schulbeginn iſt am Dienstag, den 30 April und zwar vormittags halb 8 Uhr. *Kirchl. Schulentlaſſungsfeier. Das Hochamt morgen Sonntag vormittag um 10 Uhr iſt mit einer kirchlichen Schulentlaſ— ſungsfeier verbunden, wozu die Eltern, ſowie die Schulentlaſſenen freundlichſt eingeladen ſind. “ Kath. Männerverein. Morgen Sonntag nachmittag halb 4 Uhr findet im „Schützenhof“ die General-Verſammlung des Kath. Männervereins ſtatt. Wir machen die Mitglieder hierauf aufmerkſam * Die Bilanz des Kreditvereins iſt in unſerer heutigen Ausgabe veröffentlicht. Sie gibt beredtes Zeugnis von der glänzenden Ver waltung und dem Aufſchwung des Kredit— vereins. 7 Sterbefall. Plötzlich und unerwartet wurde unſer Mitbürger, Herr Joh. Dieter, Saarſtraße 64, im Alter von 54 Jahren in die Ewigkeit abgerufen. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nachm. 3 Uhr vom Trauer⸗ hauſe aus ſtatt. Er ruhe in Frieden. * Maler⸗ und Tünchergeſchäft. Herr Nikl. Pfenning 5. hat in ſeinem Hauſe, Schillerſtraße 8, mit dem heutigen Tage ein Maler- und Tünchergeſchäft eröff— net und hält ſich der geſchätzten Einwohner⸗ ſchaft beſtens empfohlen. Wir wünſchen dem jungen Unternehmen beſten Erfolg. Aus dem Schachleben. Der Groß⸗ meiſter Bogoljubow ſpielte letzten Mitt⸗ woch beim Feudenheimer Schachklub Simul⸗ tan. 19 Mitglieder des dortigen Schachklubs wagten den Kampf gegen den Meiſter, der, wie immer, mit großer Schnelligkeit die Runde machte und gar bald einen Gegner nach dem anderen zum Aufgeben zwang. Nur wenige konnten dem Großmeiſter längeere Zeit wider— ſtehen oder gar die Partie zu einem guten Ausgang führen. Nach zweieinhalb Stunden war der Kampf zu Ende. Der Großmeiſter hatte 15 Partieen gewonnen, 1 verloren und 3 Unentſchieden gemacht. Nach dem Schach— kampf erholte ſich der Großmeiſter beim ge— mütlichen Skat von den Anſtrengungen des Simultanſpiels.— Auch beim hieſigen Schach⸗ klub iſt reges Leben. Die Turnierſpielen um die Klub- und Ortsmeiſterſchaften gehen ihrem Ende zu. Die Führung hat zur Zeit Willi Walter inne aber dicht verfolgt von Georg Neff. Der Endkampf wird hier noch ſehr f intereſſant, denn hat doch der Sieger die Be— Erholungswerk des Deutſchen ö Volkes Hiklerfreiplatzſpende Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP hat die Werbung der Freiplätze für die Hitlerſpende der NS- Volkswohlfahrt übertragen. Es ergeht daher an alle Deutſchen Volksgenoſſen und Voltsgenoſſinnen in dieſem Jahre erneut der Ruf, für die Hitlerfreiplatzſpende Freiplätze auf dem Lande, in kleinen Städten, in Kurorten, im Gebirge und an der See für die treueſten Kümpfer unſeres Führers zur Verfügung zu ſtellen. Millionen von Deutſchen Menſchen, die in Not und Elend verfallen waren, für die das Leben ſeinen Zweck verloren hatte, konnte durch die nationalſoziali⸗ ſtiſche Idee im Dritten Reich ein neuer Weg in die Zukunft gewieſen werden, der ihnen das Leben wieder lebenswert geſtaltete. Die Opferbereitſchaft des Deutſchen Volkes, die der ganzen Welt Achtung und Anerkennung abringt, iſt der Grundpfeiler für die aufwärtsſteigende Entwicklung im Reiche. Das Dritte Reich iſt das Ergebnis härteſter Einſatzbereitſchaft für die natio⸗ Die Blutopfer der Bewegung ſind ihre Meilenſteine. mals werden wir imſtande ſein, unſeren Dank an die unentwegten Fahnenträger des Kampfes, beſonders an die SA, SS, Dieſen Wegbereitern des Dritten Reiches gilt es die Treue zu halten. Niemand darf ſich vergeſſen fühlen, jeder muß für unſere alten Kampfgenoſſen ebenſo einſatzbereit ſein, wie jene es im Kampf um nalſozialiſtiſche Idee. auch nur im entfernteſten abzutragen. die Macht für uns waren. Wiederum gilt es, die nationalſozialiſtiſche Geſinnung des Deutſchen Volkes zu beweiſen. Jeder, der irgendwie in der Lage iſt, ſtifte einen Ferienfreiplatz für hilfs⸗ und erholungsbedürftige Angehörige der Bewegung. Die NS-Voltswohlfahrt wird in dieſen Tagen die Freiplahwerbung für die Niemand entziehe ſich dem Appell, ſondern jeder be⸗ trachte es als einen Vorzug, für ſeinen treueſten Bruder und Volksgenoſſen durch * Hauptamtsleiter des Hauptamtes für Volkswohlfahrt Hitlerſpende aufnehmen. die Tat einzutreten. Das Protektorat für die Hitlerfreiplatzſpende haben übernommen: Stellvertreter des Führers Rudolf Heß, Reichsminiſter Dr. Frick, Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichsminiſter Darré, Reichsminiſter Seldte, der SA Lutze, Reichsführer der SS Himmler, Schirach, Gemeindetages. Oberbürgermeiſter Fiehler, Bundesführer des Deutſchen Reichs⸗ kriegerbundes„Kyffhäuſer“, Oberſt a. D. Neinhardt 5 Gertrud Scholtz-Klink, Reichsärzteführer Dr. Wagner. Hühnlein, Reichsjugendführer v. Baugeldzuteilung Die Oeffentliche Bauſparkaſſe für Heſſen(Abtlg. der Landeskommunal— bank-Girozentrale für Heſſen) in Darmſtadt nahm am 2. April 1935 in Anweſenheit einer Anzahl von Bauſparern und Vertretern von Sparkaſſen ihre 1. Baugeldzuteilung vor. Ausgeloſt und zugeteilt wurden diesmal 17 Verträge über RM. 235.000.— ſo daß nunmehr nach H-einhalb⸗-jährigem Beſtehen der Bauſparkaſſe im ganzen 276 Verträge mit RM. 1.373.000. ausgeloſt ſind. Alle Oef— fentlichen Bauſparkaſſen haben bis zum 31. Dezember 1934 rund RM. 107 Millionen dem Bau- und Hypothekenmarkt zugeführt. Die nächſte Baugeldzuteilung der Oef⸗ fentlichen Bauſparkaſſe für Heſſen findet vor— rausſichtlich Anfang Oktober 1935 mit Stich⸗ tag 30. September 1935 ſtatt. Zuteilungs⸗ berechtigt ſind alle Bauſparer, deren Verträge ſpäteſtens am 1. Juli 1935(bei Tarif 18 rechtigung bei den Bezirksmeiſterſchaften mit⸗ zuſpielen. Auch werden in nächſter Zeit wieder einige Meiſter hier Simultan ſpielen. So ſteht bis jetzt feſt, daß am nächſten Samstag Bezirksmeiſter Weinacht von Mannheim⸗ Feudenheim erſcheinen wird und ſind Ver⸗ handlungen im Wege mit Großmeiſter Bogol- jubow, der aber ſeine Zuſage noch nicht ge— geben hat. Auch iſt der 1. Klubkampf vor⸗ geſehen und zwar gegen den ſpielſtarken Klub aus Weinheim. Näheres wird noch bekannt gegeben. Alle Schachſpieler, die noch nicht Mitglied des Klubs ſind, werden aufgefordert dem Schachklub beizutreten. der Donnerstag. Clublokal iſt das Gaſthaus zum grünen Haus. *Brieftaubenzüchter. Die Züchter ſeien auch an dieſer Stelle auf die morgige Frühjahrsverſammlung in Weinheim aufmerk⸗ ſam gemacht. Es liegt im eigenen Intereſſe eines jeden Züchters zu erſcheinen. Siehe heutigen Vereinsanzeiger! Nie⸗ NSKK, Po und an die Hitler-Jugend 7 Stabschef Korpsführer des NSKK Vorſitzender des Deutſchen Reichsfrauenführeriy am 1. Juni 1935) beginnend und mit Ein— zahlung nicht im Rückſtand iſt. 2 Warnung vor falſchen Ein⸗ markſtücken! In letzter Zeit ſind, wie die Polizeidirektion Offenbach mitteilt, vereinzelt falſche Einmarkſtücke neueſter Prägung mit der Jahreszahl 1934. Münzzeichen„F“ und „G“ angehalten worden, die im Vergleich zu den echten Einmarkſtücken, die weißſilbern ſchimmern, von bläulicher Färbung ſind. Mit den Falſchſtücken läßt ſich auf Papier leicht ſchreiben. Sie faſſen ſich fettig an und ſind biegſam. Die Randverzierung, die Schrift, das Adler-Bildnis und der Eichenkranz ſind auf den Falſchſtücken mangelhaft ausgeführt. Gewerbetreibende, öffentliche Kaſſen u. ſ. w. werden hiermit auf die Fälſchung aufmerkſam gemacht und erſucht, dieſer beſondere Aufmerk— ſamkeit zu widmen. Bei Feſtſtellung ſolcher Falſchſtücke bitten wir die Polizei ſpfert zu verſtändigen. Spielabend iſt Gottesdienst-Oranung der katholiſchen Gemeinde. Paſſionsſonntag Apoſtelkirche: 6,30 Uhr: 1. hl. Meſſe. 8 Uhr: 2. hl. Meſſe. 10 Uhr: Hochamt mit kirchlicher Schul⸗ entlaſſungsfeier, wozu die Eltern der Schulentlaſſenen beſonders herzlich ein⸗ geladen ſind. 2 Uhr: Andacht. 3,30 Uhr: Generalverſammlung des Kath. Männervereins im Schützenhof. Die Verſammlung für die 1. Abteilung der Jungfrauenkongregation fällt des— halb aus. Abends 7,30 Uhr: Faſtenpredigt. Marienkirche: 8.30 Uhr: hl. Meſſe 10,30 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: 6,45 Uhr 1., 7,15 Uhr 2. Seelenamt für Marg. Brönner geb. Kaufmann. 6,45 Uhr geſt. hl. Meſſe zu Ehren der hl. Barbara und für Familie Frz. Hofmann 6. Dienstag: 6,45 Uhr 1, 7,15 Uhr Johann Burkert 1. Mittwoch: 6,45 Uhr 1, 7,15 Uhr Cäcilia Belz geb. Roos. Donnerstag: 6,45 Uhr 3. Seelenamt für Marg. Brönner geb. Kaufmann. 5 7,15 Uhr beſt. Amt für Joh. Philipp Kirchner; beſt. vom Kath. Kaufm. Verein. 2. Seelenamt für 2. Seelenamt für Freitag: 6,45 Uhr Segensmeſſe für Kath. Weidner geb. Haas, Großeltern und Anverwandten. 6,45 Uhr geſt. hl. Meſſe für Lehrer Ruders— hauſen, Ehefrau und Kinder und Cornelius Beyer und Ehefrau Sofie geb. Molitor. 7,15 Uhr beſt. Engelamt für Johann Brech tel Ehefrau Kath. geb. Butſch, Sohn Joh., Enkelkind, Großeltern und Angehörige. Samstag: 6,45 Uhr 3. Seelenamt für Joh. Burkert 1. 6,45 Uhr geſt. hl. Meſſe für Ludwig Werle Ehefrau Barbara geb. Bildſtein, gefallenen Krieger Nikl. Werle und Familie Nikl. Adler 9. 7,15 Uhr 3. Seelenamt für Cäcilia Belz geb. Roos. Montag und Mittwoch bei den Engl. Fräulein, Dienstag und Donnerstag bei den barmherzigen Schweſtern um 6.45 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag in der Marien— kirche um 6.45 Uhr hl. Meſſe. Am Mittwoch, Donnerstag und Frei tag abend halb 8 Uhr ſind Jubiläumsandach ten. Der Beſuch derſelben genügt für die vor geſchriebenen 12 Kirchenbeſuche. Ebenſo genügt der Empfang der hl. Sakramente am heutigen Sonntag ſowie am nächſten Sonntag. Am Donnerstag und Freitag iſt von 4—7 Uhr Gelegenheit zur heiligen Beicht. Am nächſten Sonntag erfüllen ihre Oſter⸗ pflicht die Männer. Ebenſo gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Riebel und Baldauf, Frl. Kärcher und Krimmel. Am Schriftenſtand in der Kirche ſind von heute ab Lebensbilder der Heiligen aus allen Ständen zu 10 anſtatt 20 Pfg. angeboten. Auch für unſere männliche Jugend u. Männer ſind dieſe kurzgefaßten Lebensbilder ſehr lehr⸗ reich und richtunggebend für unſere Zeit. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 7. April 1935: Judica. 10 Uhr Gottesdienſt (Text: Joh. 11, 4752; Lieder: 183, 273, 295). 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dienstag, den 9. April 1935: Abends 8 Uhr: Frauenabend Mittwoch, den 10. April 1935: Abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht; anſchließend Mädchenkreis. Donnerstag, den 11. April 1935: Abends 8 Uhr: Kirchenchor zu lutzen Worten Der Neichaminiſter der Luftfahrt General C der Flleger Göring beſuchte die in der Nähe dieſes Glaubens iſt und der letzte große Erfolg, Deutſchen gleichmäßig ſtolz ſind, das iſt die durch den Reichsminiſter für Erziehung und Volksbildung eingeweiht. der Gemeinſchaft 775 pon Königsberg liegenden Standorte der Luftwaffe. 115 927 Rede Dr. Leys auf der Groß⸗ 3 kundgebung in den Eſſener Kruppwerken er⸗ reichte der Verſammlungsfeldzug der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront zur Vertrauensrgtswahl 1935 im Ruhrgebiet ſeinen Höhepunkt. Der Neubau der Kölner Univerſität wurde Wiſſenſchaft, Die Ernennung des neuen Gouverneurs für das Memelgebiet, Kurkauskas, wird durch die litauiſche Telegraphenagentur amtlich beſtätigt. Der Raubmörder von Garmiſch, Jeſka von Szpingier, der die 52 Jahr alte Verli⸗ ner Oberſchweſter Peters ermordet und be⸗ raubt hatte, wurde in Berchtesgaden feſtge— nommen das neue Deutſchland Große Rede des Reichsminiſters heß in Joppol— Ein eindringlicher Appell an das i Ausland. Danzig, 6. April. Der Stellvertreter des Führers. Reichs- miniſter Rudolf Heß, hielt im Kurhaus Zoppol eine große Rede Er wies eingangs darauf hin, daß Danzig urdeutſch ſei, aber demjenigen, der aus dem Reich komme, gar nicht deutſch anmute, weil er zurückverſetzi werde in die in Deutſchland völlig überwun— dene Zeit des Parteikampfes. Aeußerlich allerdings unterſcheidet ſich das Stadtbild Danzigs in keiner Weiſe von dem der reichs⸗ deutſchen Städte Denn hier wie dort Fah⸗ nen und begeiſterte Menſchen. Jubel und Glaube. Die große Frage, die für die Dan— giger in dieſer Wahl geſtellt ſei, laute: Mollt Ihr Euch der Heimat, wollt Ihr Euch Deutſchland angleichen? „Der deutſche Arbeiter, ſo erklärte der Mi— liſter weiter,„iſt kein Preletarier mehr, er iſt einfach Deutſcher, er iſt eines der wert— vollſten Mitglieder der deutſchen Volksge— meinſchaft. Anſtelle von Verbitterung und Haß iſt in Deutſchland ein neuer Glaube getreten: der Glaube an die Notwendigkeit und der Glaube an die Führer dieſer Gemeinſchaft. Das Ergebnis der Erfolg, auf den alle durch den Führer wiederhergeſtellte deut ſche Wehrhoheit, iſt die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht!“ 5 Auf fragen der Außenpolltik über⸗ getzend, erklärte Rudolf Heß: „Sle wiſſen, daß ſelbſt heule noch da und dort in der Welt Deutſche mehr oder weni⸗ ger als vogelfreſ behandelt werden können. 17 1 70 Rechtsanwälte keine Sie wiſſen, daß es heute noch vorkommt, daß Menſchen deutſchen Blutes in Gerichts ⸗ verfahren, die nach dem Urteil englliſcher einwandfreien Ge⸗ richtsverfahren ſind, ſußend auf unwahren, durch Folterungen erpreßten Ausſagen zum Tode verurteilt oder zu jahrzehntelangen Juchthausſtrafen berurkeilt werden können. Das kleine Staaten dies noch wagen, Folge des durch das frühere Syſtem vertanen Anſehens Deukſchlands in der Welt. Nichts ſpricht aber ſo ſehr für die FFriedensliebe des heuligen Deutſchland als die Tatſache, daß es ſeine Mittel nicht ſa zum Schutze ſeiner Söhne einſetz“, wie es in England, Frankreich, Italien im gleichen Falle getan haben würden. Deukſchland legt ſich Neſe unerhörte Jurückhaltung auf, um den Frieden Furopas nicht zu gefährden. Allerdings auch in der Erwartung, baß die Müchte, die die Garanten des Rechts in dem betreffenden Gebiet ſind, endlich ihrer Verpflichtung nachkommen, auf daß nicht der Glaube um ſich greife, daß derartige internationale Verpflichtungen nut auf dem Papier ſtehen und letzten En⸗ des doch die Macht allein den Schutz von Minderhelten und Staatsangehörigen in fremden Landen zu garantleren vermag. Es iſt ſchon ſoviel an internationalem Vertrauen dadurch vertan worden, daß ge⸗ wichtige Teile ſchverwiegender Verträge, wie dle im Verſalller Vertrag verankerte Zu⸗ ſage der Abrüſtung der Welt nach Deutſch⸗ lands Abrüſtung, nicht erfüllt werden. i eierliche Verſprechungen wie die 14 unkte Wiſſons wurden nicht gehalten. Kann es die Welt Deutſchland verübeln, wenn es mit größter Zurückhaltung allen Plänen gegenüberſteht, in denen Deutſchland internationale Verpflichtungen auf ſich neh⸗ men ſoll, ohne eine Gewähr zu haben, daß die Vertragspartner ihren eigenen Ver⸗ bpflichtungen und Verſprechungen beſſer nach⸗ kommen wie von 1918 bis heute? Kann es insbeſondere die Welt Deutſch⸗ land verübeln, wenn es allen Abmachungen, an denen Sowſetrußland beteiligt iſt, mit abwartender orſicht gegenüberſteht? Haben doch die ſowfettuſſiſchen Politiker ver⸗ ſchledentlich erklärt, daß der Räteſtaat Ver⸗ träge mit den. kapitaliſtiſchen 3 u denen Moskau vermutlich au eutſch and»echnet— nur zu dem Zwecke ichſiene. um auf dieſem Wege bleſe Staaten und deren Wirtſchaft zu ſcha⸗ dign und die Revolutlon veranzutreiben! Das Programm, das die politiſchen Macht⸗ haber der Sowſetunſon weltanſchaulich ver⸗ fechten, geht f über den Rahmen Sowjelrußflands hinaus. Es iſt die Weltrevolution, während das Programm des Nationalſozialismus ein Glaubensbekenntnis der Deutſchen iſt, das allein für Deutſchland ſeine Gültigkeit hat, von dem aber kein führender Nationalſozia⸗ liſt etwa glaubt, er müſſe es zum Pro⸗ gramm für andere Völker machen. Wir an⸗ erkennen die Bemühungen der engliſchen Staatsmänner um die Schaffung einer dauerhaften Baſis eines europäiſchen Frie⸗ dens und erhoffen Erfolg von ihnen— auch wenn wir uns über die Begleitumſtände des engliſchen Beſuchs in Moskau eines leichten Zweifels nicht erwehren können. Es iſt nämlich nicht ohne Reiz zu leſen. wie die Vertreter der Weltrevolution Trinkſprüche auf den König von England auswechſeln, dem Verwandten des Zaren Nikolaus, der von Vertretern der gleichen Revolution in Jekaterinburg auf eine in der Veltgeſchichte immerhin ſeltene Weiſe beſeitigt worden war, nur weil er ein Monarch geweſen iſt. Wenn das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land erträge abſchließt, will es den Glauben haben, daß die Verkragspartner ſich genau ſo innerlich an die Verträge gebunden füh⸗ lenwie Deutſchland. Wenn Deutſchland nach gerechten Abmachungen mit ſeinen Nach— barn ſtrebt, ſo auch auf Grund der guten Erfahrungen, die durch den Vertrag mit Polen gemacht worden ſind. Beide Nationen wuß— ten, daß der Vertrag Opfer von ihnen for- derte. Beide Nationen brachten ſie dem Frieden Europas zuliebe. Ich glaube, daß es nützlicher iſt für die Sache des Friedens, ihn zu ſtudieren und von ihm zu ſprechen, als täglich der Weltpreſſe die Gefahren eines drohenden Krieges aufzuzeigen. Ein vergleichender Blick in die deutſche Preſſe mit der Auslandspreſſe zeigt jedem., wo mkt dem Gedanken des Krieges am häufigſten geſpielt wird. Ein Bericht Leſters nach Genf Der Völkerbundskommiſſar und die Danzi⸗ ger Ongelegenheiten. Danzig, 6. April In mehreren ausländiſchen Zeitungen wurde ein Brief des Völkerbundskommiſſars von Danzig, Leſter, an den Generalſekretär des Völkerbundes, J. A. Abenol, veröffent- licht. Die größte Zeitung der ſchwediſchen Univerſitätsſtadt Lund,„Lundsdagblad“, veröffenklicht dieſen Brief im Worllaut. der vom 22. Februar datiert und der, wie ſie ſchreibt, auf die Verhältniſſe in Danzig ein bezeichnendes Licht werfe In dem Brief heißt es wie folgt:„Der Volkstag hat ſich, ſeitdem ich nach Danzig gekommen bin, ungefährt drei- oder vierma— verſammelt, und zwar nur für kurze Ta— gungen, jedesmal etwa nur für ein bis zwei Stunden Gegenſtand der Verhand— lungen waren regelmäßltg alltägliche Dinge. Die Verſammlung über die Auflöſung des Volkstages hat geſtern ſtattgefunden. Ich habe noch keine Mitteilung über dieſen Ge— genſtand erhalten, aber der Marcheſe Giuſti— niani iſt in meinem Auftrag in der Sitzung anweſend geweſen, und ich habe ein Memorandum des ſozialdemokraliſchen Journallſlen Broſt erhalten Der Präſident des Senats begrün— dete die Auflöſung, und er wurde bekämpft vom Führer der Zentrumspartei und vom Führer der Sozialdemokraten. Einige Vor- fälle haben ſich ereignet, wobeſ es ziemlich hoch herging. Der Völkerbundskommiſſar ſchildert dann die bekanten Vorgänge in der Volkstags⸗ ſißzung und zwar, wie er verſchiedentlich er⸗ wähnte, auf Grund der Darſtellung de Vertreters der ſozialdemokratiſchen ſtümme“. Broſt Zur Erklärung bemerkt er, daß die Preſſegalerie viel näher an der Re- „Volks- gierungsbank liege als die iplomatengale⸗ rie. Er faßt ſeinen Bericht in dem Urteil zu⸗ ſammen, daß„die Geſchehniſſe für Parla⸗ mente nicht ungewöhnlich ſind“, wobei er ſich aber über das Verhalten des Dangiger Senatspräſidenten kritiſch äußert und Ge⸗ rüchte über ſein früheres Auftreten im Ha⸗ fenausſchuß wiedergibt. „Lunds Dagblad“ kommentiert den Brief wie folgt:„Die Lage Danzigs, bildlich ge⸗ ſprochen, zwiſchen Deutſchland, Polen und dem Völkerbund, verleiht deutlich den po— litiſchen Leidenſchaften eine erhebliche Schärfe, und mann kann den angeblichen Kummer des Kommiſſars über die verwik— kelte Lage verſtehen, vor allem, weil er nach dem letzten Satz des Briefes nicht ganz frei von Beeinfluſſung daſteht, eine Feſtſtellung, die in einem mehr oder weniger öffentlichen 11 70 Aktenſtück recht bemerkenswert iſt. An das badiſche Volk! Im Jahre 1935 gilt es nach Erringung der Wehrfreiheit die Nahrungsfreiheit zu er⸗ kämpfen. Daher iſt die vom Reichsnähr⸗ ſtand durchgeführte Erzeugungsſchlacht eine Sache des ganzen Volkes. Für dieſe Schlacht müſſen vor allem die notwendigen Soldalen zur Verfügung ſtehen. Jeder, der etwas von Landarbeit verſteht, muß an die Front der Erzeugungsſchlacht. Alle ſtädtiſchen Betriebsführer werden da— her aufgefordert, frühere landwirtſchaftliche Arbeitskräfte über die Arbeitsämter und die Dienſtſtellen des Reichsnährſtandes der Landarbeit wieder zuzuführen. An alle jugendlichen ſtädtiſchen Erwerbs⸗ loſen bis zum Alker von 25 Jahren ergeht der Aufruf, ſich ſofort zur Landhilfe zu melden. Landarbeit und Landhilfe ſind Ehrendienſte wie Arbeits, und Wehrdienſt, denn auch ſie helfen, unſer Volk freizuma— chen und ſeine Unabhängigkeit zu ſichern. An alle Bauern ergeht aber der Aufruf, ihre Volksgenoſſen, die aus der Stadt zur Verſtärkung ihrer Front kommen, bei ſich als gleichwertige Volksgenoſſen aufzunehmen und ihnen über die für viele ſchwere Umſtellungszeit hin— wegzuhelfen. Der Bauer muß ſich aber auch und Mägde durch zuſätzliche Einſtellung von verheirateten Candarbeiterfamillen ſichern. Die Reichsanſtalt fördert eine der— artige Einſtellung durch die zuſtändigen Ar— beitsämter bei Abſchluß eines Jahresvertra— ges mit 120 RM für ein Jahr. Im zweiten Beſchäftigungsjahre iſt eine weitere Veihilfe von 100 RM möglich. Die Erſtellung neuer Landarbeiterwohnun— gen wird durch erhebliche Zuſchüſſe geför— dert. Darum, deutſche Volksgenoſſen aus Stadt und Land, auf an die Front der Erzeu— gungsſchlacht, auf zum Endkampf um die völlige politiſche Freiheit! Der Reichsſtatthalter und Gauleiter Baden(gez.) Robert Wagner Der Landesbauernführer Baden(gez.) 5 Engler-Füßlin Knechte von Der Hauptabteilungsleiter 1 der Landes bauternſchaft Baden(gez.) Roth. Auf völkiſcher Grundlage die Wiſſenſchaft im Dritten Reich.— Jeſt ede des Miniſters Ruſt bei der Einweihung des Kölner Univerſitäts⸗Neubaues. Köln, 5. April. Die neue Kölner Univerſitäk wurde im Rahmen eines Feſtaktes im Gebäude der Univerſität durch den Keichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung, Ru ſt. eingeweiht. Oberbürgermeiſter Dr. Rieſen gab einen lleberblick über die jahrhundertealte Ge— chichte der Univerſität der Stadt Köln und childerte noch einmal die Schwierigkeiten, die ſich bei Erſtellung des Neubaues ergeben hatten, der zwei Jahre, von 1931 bis 1933, ſtillgelegen habe. aber dann. dank der Hilfe (Deutſches Nachrichtenbüro.) Tonfülm-Arbeitszug der Reichsbahn. ur Jahrhundertfeier der deutſchen Eiſenbahnen bringt die Reichsbahn einen Film„Das tahltier“ heraus. Für die Aufnuhme nde ein aus fünf zweckentſprechend zuſammen⸗ geftehley Niger beſiehender Film⸗Arheitszug zuſammengeſtellt ges neuen Reiches, letzt ſertiggeſteut wer ger konnte Sodann ſprach der Rektor der Uni⸗ berſität, Hofrat Profeſſor Dr. von Haberer im Namen des Lehrkörpers und der See dentenſchaft, i Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, be ziehung und Volksbildung, Ruſt, hob in ſeh⸗ ler Feſtanſprache einleitend die Bedeutung der Kölner Univerſität hervor. Der Min. ſter erinnerte daran, daß, währenb die frän⸗ zöſiſche Revolution Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit predigte, in Königsberg ein Mann geſeſſen habe, der den Mut hatte, die Menſchheit zu mahnen an die Grenzen alles Erkennens. Er gehe noch einen Schrilt wei⸗ ter und ſage, daß alle Erkenntitſſe s un das völkiſche Erbe gebunden ſeien. Die Gebundenheit an das Völenche trete vielleicht noch ſtärker als bei der Er⸗ kenntnis beim Willen in die Erſcheinung. In allem hätten wir uns dem Geſetz des Ve. bens zu unterwerfen, es uns zur Richtſchnur zu machen, zum kategoriſchen Imperatlo. Wenn es eine Sorge gebe, die unberechtigt ſei, dann ſei es die, daß mlt einem diktata⸗ riſchen Druck von oben den deutſchen Wif⸗ ſenſchaftlern der Weg der Forſchung irgend. wie verlegt werden ſolle. Nach jahrelangen: ſchwerem Kampf habe Adolf Hitler ein⸗ neue Grundlage für eine gedeihllche Fort⸗ entwicklung geſchaffen, und nun müſſe lang⸗ jam die allmähliche Umſtellung des ganzer deutſchen Geiſteslebens erfolgen. auf die weder Verzicht geleiſtet werden ſolle noch könne. Die Grundlage unſerer wiſſenſchaft⸗ lichen Forſchung ſei völkiſch. Daraus folge, daß auf manchen Gebieten der Wiſſenſchafkt eine weſentliche Amſtellung erfolgen müſſe. Wir würden uns daran ge⸗ wöhnen müſſen. die Unlverſitas nicht danach zu beurteilen, ob ſie mit dem letzten ent⸗ behrlichen Lehrſtuhl verſehen ſei, ſondern ſie unter dem Geſichtspunkt einer großen gei⸗ ſtigen Einheit zu ſehen, die mit einem Neu, erſtehen des organiſchen Bodens unter un- ſeren Füßen verbunden ſei. Selt dem Ent. ſtehen der Landesfürſtentümer hatten dl deutſchen Hochſchulen vornehmlich auf lan⸗ desherrlicher Grundlage exiſtiert. Heute ar- beiten wir auf der Grundlage elnes Deut ſchen Reiches und auf der Grundlage einer deutſchen Wiſſenſchaft. In der Zukunft ſolle die Mittelmäßigkeit an deutſchen Hochſchu⸗ len keinen Platz haben. Wir wollen, ſo ſchloß der Redner, Forſcher haben, die auf den deutſchen Hochſchulen international Höhen erreichen. 5ondergabe Münchens an hilfsbedürftige Familien. München, 5. April. Die Münchener Stad berwaltung wird aus Anlaß des Gehurts⸗ tages des Führers und Reichskanzlers ein Sondergabe an hilfsbedürftige Familie Münchens zur Verfügung ſtellen. Zu hla— ſem Zweck hat die Stadtverwaltung 1500 RM bereitgeſtellt. Es ſollen Familten ente drei und mehr minderjährigen Kindern ein: Zulage erhaben, und zwar für das eerſt zweite und dritte Kind von 5 RM. für ſehe weitere von 2 RM. In Frage kommen gien für ſämtliche Gruppen von Unterſtſftzu nge empfänger, General Göring in Oſtpreußen Königsberg, 5. Aprit Der Reichsminiſter für Luftfahrt. Generge der Flieger Göring, beſuchte die in der Nähe von Königsberg liegenden Standorte der Luftwaffe. Anweſend waren neben dem Befehlshaber des Luftkreiſes 1. General der Flieger Wachenfeld, der Staatsſekretär des Reichsluftfahrtminiſteriums. Generalteul— nant Milch und der Befehlshaber der Flak artillerie, General Rüde. Der Oberbekehls— haber der Luftwaffe beſuchte zunächſt die 1 der Stadt liegenden Teile der Flakabteilun— gen, die im Carolinenhof Paradeaufſtetung genommen hatten, und begab ſich dann auß die in der Nähe von Königsberg liegenden Flugplätze Der Gelegenheitsverlehr Die Beförderung von Perſonen zu Cands. Berlin. 5. Aprt! Eine Durchführungsverordnung zu deim am 4. Dezember 1934 erlaſſenen Geſetz über die Perſonenbeförderung zu Lande bringt die für die praktiſche Anwendung des Ge⸗ ſetzes notwendigen Ergänzungen. Eine vall⸗ ſtändige Neuerung bringen die Vor- ſchriften über den Gelegenheitsverkehr. Da⸗ zu gehört nach der Verordnung der Verkehrs mit Droſchken, Ausflugswagen, Ueberland— wagen und Mietswagen. Es iſt eine Ueber- gangszeit vorgeſehen, die bis zum 30 September dauert. Bis zu dieſem Zeik⸗ punkt bleiben die auf Grund des bisherigen Rechts erteilten behördlichen Genehmigun⸗ gen in Kraft. Ebenſo iſt vorgeſehen, daß derjenige Gelegenheitsverkehr, der bisher einer behördlichen Genehmigung nicht be⸗ durfte, bis zum 30. September weiter de⸗ trieben werden kann. Jeder, der nach dem 30. September Gelegenheitsverkehr zu be⸗ treiben wünſcht, muß bis zum 1. Jun! 1935 einen entſprechenden Antrag eln⸗ reichen. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, verantwortlicher Anzeigenleiſer: Joh. Martin, Druck und Verlag: Johann Martin, Viern⸗ heim, Adolf Hitlerſtraße 30, D. A. II. 35 1135. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. E bbb— — 1 0 Mannheimer Theaterſthau Im Nationaltheater: Won tag, 8. April: Für die NS.⸗Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abtlg. 160, 201 bis 202, 260, 301 bis 306, 324 bis 329, 383 bis 335, 360, 511 bis 513, 521 bis 523, 541 bis 543, 552 bis 553, 563, 581 bis 588, 391 bis 599, Gruppe D, Nr. 1 bis 400, Gruppe E, Nr. 1 bis 300: Don Car⸗ o s, von Schiller. Anfang 19.30, Ende ge⸗ gen 22.45 Uhr. dienstag, 9. April: Miete B 19, Son⸗ dertiete B 10: 1. Gaſtſpiel Kammerſän⸗ gerin Sigrid Onegin, Berlin: Der Tro u⸗ badouk, Oper von Verdi. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſchei⸗ nen aufgehoben). Mittwoch, 10. April: Miete M 20, Son⸗ verntiete M 11 und NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abtlg. 181: Die Räuber, von Schiller. Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr. Tohnerstag, 11. April: 2. Gaſtſpiel Kam⸗ merſängerin Sigrid Onegin, Berlin: Miete T 20, Sondermiete D 10: Carmen. An⸗ fang 19.30, Ende 22.45 Uhr.(Eintauſch von Guiſcheinen aufgehoben). 5 Freitag, 12. April: Für die NS. ⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abtlg. 142 bis 147, 261 bis 262, 348 bis 350, 361 bis 363, 367 bis 369, 519 bis 520, 524 bis 530, 940 bis 550, 560, 569 bis 570, 573, 584 bis 590, Gruppe D Nr. 1 bis 400, bruppe E Nr. 301 bis 600: Fidelio, von Beethoven. Anfang 20, Ende nach 22.00 Uhr. wamstag, 13. April: Miete G 20, Son⸗ dermiete G 10 und NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abtlg. 182, 183, ferner NS.⸗ Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abtlg. 41 his 42, 421 bis 427: Uraufführung: Der Kailer und der Löwe. Schauspiel von Walter Erich Schäfer. Anfang 19.30, Ende ctwa 22.30 Uhr. Sonntag, 14. April: Miete E 19: Der Günſtling. Oper von Rudolf Wagner⸗ Negeny. Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Montag, 15. April: Für die NS.⸗Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abtlg. 5 bis 6, 51, 53, 405 bis 419, 429, 451 bis 492, 501 bis 502, 521 bis 525, 905 bis 909, Gruppe F Nr. 815 bis 817 und Gruppe B: Die Zauberflöte. Oper von W. A. Mozart. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Noſengarten): Dienstag, 9. April: Für die NS.⸗Kultut⸗ gemeinde Mannheim, Abtlg. 124 bis 129, 121 bis 329, 345 bis 347, 351 bis 352, 364 bis 366, 509 bis 510, 514 bis 517, 344 bis 547, 554 bis 557, 564 bis 567, Gruppe D Nr. 1 bis 400: Die große Chance. Luſtſpiel von Alfred Mölſe; und Hans Lorenz. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Sonntag, 14. April: Saat und Ernte. Schauſpiel von Hans Multerer. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Ufa⸗Palaſt— im Pfalzbau: Donnerstag, 11. April: Für die NS. Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abtlg. 1 bis 4, 9, 13 bis 17, 46 bis 49, 106, 111, 601 bis 627, und für die NS.⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abtlg. 171, 184, 271, 282, 291, 371, 381 bis 386, 391 bis 93, und Deutſche Jugendbühne Mann heim: Der Rebell von der Saar. Volksſtücl von Auguſt Dr. Ritter von Eberlein. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Aus Vaden Erteilung der 31805035. für das Jahr Für die Erteilung eines Inländerfahres⸗ jagdſcheines iſt in Zukunft die Einreichung eines entſprechenden Geſuchs nach einem be⸗ ſtimmten Muſter bei dem für den zuſtändigen Wohnſitz des Antragſtellers zuſtändigen Kreis- jägermeiſter vorgeſehen. Die Geſuche werden vom Kreisjägermeiſter geprüft und alsdann an die für die Jagdſcheinerteilung zuſtändige Behörde weitergeleitet. em Geſuch iſt ein Nachweis einer aus⸗ reichenden Jagdhaftpflichtverſicherung(150 000 Mark für Perſonenſchäden, 15000 Mark für Sachſchäden), ein Pahlichtbild, der letzte Jah⸗ resjagdſchein(bezw. Angaben über Rummer und Ausſtellungsbehörde desſelben) ſowie eine Beſcheinigung darüber anzufügen, daß der Antragſteller Bezieher einer anerkannten Jagd⸗ zeitſchrift iſt. Beim Antrag auf Erteilung des erſten Jahresjagbſcheines. weiterhin das Zeugnis des jagdlichen Prü anzufügen. Die vorgeſchriebenen Vordrucke für die An⸗ träge auf Erteilung eines Inländerjagdſchei⸗ nes gehen in d Tagen den Kreisjäger⸗ meiſtern zu und können von dieſen angefor⸗ dert werden. Aufhebung des e bei Unterver⸗ ung. Durch Bekanntmachung vom 1. Juli 1926 des badiſchen Miniſters des Innern hatte der Vermieter einer Wohnung von vier oder mehr Wohnräumen für den Fall, daß der Mieter einer ſolchen Wohnung einzelne Räume unter⸗ vermietet, die Berechtigung erhalten, für jeden untervermieteten Raum einen Zuſchlag von 15 v. H. ſeines Mietwerts zu verlangen. Seit e Bekanntmachung ſind die Preiſe für möb die Zimmervermieter bei Berückſichtigung der Möbel⸗ und Wäſcheabnutzung ſowie ihrer Dienſtleiſtungen nur noch einen geringen Nut⸗ zen aus der Untervermietung haben. Der Mi⸗ niſter des Innern hat dahen mit Wirkung vom 1. April 1935 die Ermächtigung zur Er⸗ hebung dieſes Zuſchlags aufgehoben. Badeſche Ninger⸗Meiſterſckaſt. Mit den Kämpfen Germania Hornberg Eiche Sandhofen und Alemannia Kuhbach— ASVg 84 Mannheim nehmen am Wochen- ende die Entſcheidungskämpfe um die badiſche Mannſchafts⸗Meiſterſchaſft im Ringen ihren Anfang. Konſtanz, 6. April.(Zuchthaus wegen gemeinſamen Raubüberfalls.) Die aus Freiburg gebürtigen Gebrüder Johann und Ernſt Kittler und der öſterreichiſche Staatsangehörige Rudolf Ginzinger, alle drei in Konſtanz wohnhaft, hatten ſich wegen eines ſchweren Raubüberſalls und mehrerer ver- ſuchter Einbrüche zu verantworten. Ende des letzten Jahres hatte das Trio beabſichtigt, in Konſtanz in mehreren Villen Einbrüche aus⸗ zuführen, im letzten Augenblick wurden ſie jedoch immer wieder daran geſtört. Schließ. lich gingen alle drei nach Eigeltingen, Amt Stodach, lockten dort an einem Morgen einen Landwirt und deſſen betagte Mutter au⸗ dem Haus und ſchlugen beide nieder, ſo daß, ſie ſchwer verletzt liegen blieben. Durch das Dazwiſchentreten der Ehefrau wurden die Bur- ſchen an ihrem beabſichtigten Raub geſtört. Sie konnten bald darauf in Konſtanz ver⸗ haftet werden. Das Schwurgericht verurteilt⸗ Johann Kittler zu ſieben Jahren ſechs Mona⸗ ten Zuchthaus, Ernſt Kittler zu fünf Jahren Zuchthaus und Ginzinger zu ſechs Jahrer Juchthaus. Bei Johann Kittler wurde außer⸗ dem auf Sicherheitsverwahrung erkannt. Tieres. ungsausſchuſſes erte Zimmer ſo ſtark geſunken, daß „Laß los!“ Es klang wie das Knurren eines gerelzten 1 Die Handschrift verriet ihn Der RNaubmörder von Garmiſch feſtgenommen. Berchtesgaden, 5. April. Der Raubmörder von Gaemiſch, namens Jesko von Szpingter, der in der Nacht zum I. April die 52 Jahre alte Berliner Ober⸗ ſchweſter Katharina Peters ermordet und be⸗ raubt hatte, wurde am Freitag in Berchtes⸗ gaden feſtgenommen. Er hatte ſich dort in einem Gaſthaus unter falſchem Namen 0 und wurde 11 einem Beamten der Berchtesgadener Po⸗ izei bei einer Fremdenkontrolle erkannt. Dem Polizeibeamten war aufgefallen, daß ſich unter den Fremdenanmeldungen ein Zet⸗ tel befand, auf dem ein junger Mann ſich als Kaufmann mit einer ſo ſchlechten Schrift eingetragen hatte, daß die Berufs⸗ angabe unmöglich ſtimmen konnte. Bei einer Nachprüfung ſand er den Verdächtigen noch im Bett vor. Der Beamte erkannte ihn nach der Perſonalbeſchreibung als den Raubmör⸗ der von Garmiſch. Als er ihm die Tat i auf den Kopf zuſagte, legte der Burſche nach kurzem Zögern ein Geſtändnis ab. Bei ihm wurden noch die goldene Damenuhr und die Lorgnette, die er geraubt hatte, gefunden. Die anderen Gegen⸗ ſtände will der Burſche in München ver⸗ kauft haben. Der Täter wurde nach München gebracht. Sportallerlei Nicht weniger als 143 000 Karten wurden zum Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Spanien am 12. Mai in Köln angefordert, obwohl das Kölner Stadion mit dem augen⸗ blicklich größten Faſſungsvermögen aller deutſchen Kampfbahnen„nur“ 70 000 Zu⸗ ſchauer faßt. Die Studenken⸗Mannſchaften von Weſt⸗ deutſchland und Brandenburg ſpielten in Köln. Die Weſtdeutſchen, die nach 20 Minu⸗ ten 0:3 im Rückſtand lagen, ſiegten zum Schluß noch 513. Niederrheins Handballmannſchaft gegen den Mittelrhein für das Spiel am 14. April ſetzt ſich aus folgenden Spielern zuſammen: * Kreuzberg; Franzen, Coenen: Menniken, erklärt, daß Werbung nur erfolgreich ſein Brinkmann, Depen; Reinhardt. Orimanns, Oberberg, Braſelmann, Rüter. Die Rekorde von Helmuth Jiſcher über 100 m Kraul in 58.2 Sekunden, Sietas über 100 m Bruſt in 1:13,83 und 200 m Bruſt(2:42.43) und Martha Genenger über 200 m Bruſt mit 3:00,83 Minuten wurden vom Deutſchen Schwimmverband aner- kannt.— Käthe Hanicke ſtellte im 500 m Kraulſchwimmen mit 7:45.9 Minuten einen deutſchen Rekord auf. Unter den 30 Natlonen, die ſich an den 6. Weltſtudenten-Spielen im Auguſt in Bu⸗ dapeſt beteiligen wollen, befindet ſich neben Deutſchland noch die USA und Japan. Der Kampf Schmeling— Paolino wird am 7. Juli in Berlin ausgetragen. Pao⸗ lino erhält die große Summe von 150 000 Peſeten(50 000 RM) und erklärte. daß er ſich ſchon heute in beſter Verfaſſung befinde. 9 Jranz Dübbers kämpft am 10. Mai in München gegen Schleinkofer, während am 12. April Vinzenz Hower gegen einen noch N Gegner in Berlin antreten oll „Du lügſt Mondaufg. 6.44 Die Anzeige verbürgt wieder Erfolg „Für die andern iſt's gefährlich.“ wedenktage 6. April 1520 Der italieniſche Maler Raffael Sant in Rom geſtorben. 1528 Der Maler und Kupferſtecher Albrechl Dürer in Nürnberg geſtorben, 1884 Der Dichter Emanuel Geibel in Lübeck geſtorben. 1917 Erklärung des Kriegszuſtandes zwi⸗ ſchen den Vereinigten Staaten von Nordamerika und Deutſchland. Prot.: Irenäus— Kath.: Cöleſtinus Apr i g 1834 Der Phyſiker und Erfinder des Fern⸗ ſprechers Philipp Reis in Gelnhauſen geboren. e 1919 Räterepublik in München. 1934 Der Generaloberſt Karl von Einem in Mülheim a. d. Ruhr geſtorben. Prot: Cöteſtin— Kath.: Hermann Sonnenaufg. 5.23 Sonnenunterg. 18.4 Mondunterg.—.— Unter dem Titel„Wirtſchaft und Werbung“ iſt in der Schriftenreihe der „Deut chen Volkswirtſchaft“ ein Sonderheſt er⸗ ſchienen, das alle Fragen der Werbung ein⸗ gehend behandelt. In einem Geleitwort er⸗ klärt Staatsſekretär Funk in ſeiner Eigen⸗ ö ot als Vorſitzender des Verwaltungsrats s Werberates, daß in der Wirtſchaftswer⸗ bung unter dem parlamentariſchen Regie rungsſyſtem höchſt unerfreuliche Zuſtände herrſchten. Auf dieſem Gebet habe es eine Zügelloſigleit und Unmoral in den Geſchäfts⸗ methoden gegeben wie laum anderswo. Kein Geſchäftsmann, der Inſerale aufgab, hatte die Gewähr für die Wirkſamkeit der Anzeige. Na battſätze bis zu 80 Prozent wurden gewährt. Unter den Mittlern befand ſich eine Horde von fachlich nicht vorgebildeten, krupelkoſen Geſchäftemachern. Mit dieſen Zuſtänden, io erklärt der Staatsſekretär, hat der Werberat gründlich aufgeräumt. Jetzt herrſcht wieder Ordnung und Sauberkeit im Reklame und Anzeigenweſen. Die Anzeige verbürgt wie, der den Erfolg. Das ganze Gewerbe iſt wie der geſund, ſauber und ehrlich geworden. Der Präſident des Werberates, Reichard, könne, wenn ſie wahr und klar ſei. Durch Täuſchung rlangte Vorteile mögen zwa Augenblickserfolge zeitigen, auf die Dauer abe führen ſie zu unvermeidlichen Nückſchlägen. Es bleibe das Verdienſt des Reichspropaganda miniſters und des Staatsſekretärs Funk, daß ſie durch die Schaffung des Werberates das Vertrauen des deutſchen Volles zur Wirt ſchaftswerbung wiederhergeſtellt hätten. Eine Aufgabe der Zukunft werde es ſein, daß auch im wirtſchaftlichen Kampf der weltwirtſchaft liche Wettbewerb bereinigt werde. (Städtebauliche Entelgnungen gegen Ent⸗ schädigung. Durch Reichsgeſetz ſind die Be ſtimmungen der Notverordnungen vom 0 Juni 1931 und 18. März 1933 über Ent eignungen auf dem Gebiete des Städtebaues die am 1. April 1935 abgelaufen wären, bis zum 1. April 1937 verlängert worden Bis dahin können alſo weiterhin im Inte eſſe der Volksgemeinſchaft insbeſondere zur Erhaltung des Baumbeſtandes, zur Feſtſet zung von Fluchtlinien, zur Erhaltung von Üferwegen uſw. Enteignungen auf dem Ge. biete des Stätdebaues gegen Gewährung vo Entſchädiaungen durchgeführt werden. Es iſt nicht gefährlich für den, der den Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 30 Er fühlte ſich beruhigt und fing an zu arbeiten, be⸗ merkte, wie der Kolles mit rieſigem Hunger gewaltige, Mengen Speiſen vertilgte, ohne ſich ſcheinbar um etwas anderes zu kümmern. Alles war gut zubereitet und kräftig. Kolles hatte lange gehungert und anſtrengende Arbeit hinter ſich. So hatte er ohne Bedenken zugelangt; nun fühlte er ſich ge— ſättigt und müde. Sein Vorſatz, wach zu bleiben und alle Ereigniſſe in dieſem eigentümlichen Büro zu verfolgen, wurde nicht ausgeführt, Nach langem, vergeblichem Wehren war er eingeſchlaſen. Lautes Schnarchen verriet den Anweſenden: der Mann war unſchädlich. Wirre Träume umgaukelten ihn. Die Holſtenmühle ſtand vor ihm, die ſich drehenden Räder knarrten: Verrar, Verrat! Er wollte ſie feſthalten, doch wie ſehr er ſich an⸗ ſtrengte, es gelang ihm nicht. „Hilſe, Antje!“ ſtöhnte er, denn ſie kam aus der Mühle, ſeine Antje. Doh als er genau hinſah, war es die andere, die Spionin. Da ſetzte er ſeine Beine in Bewegung, lief; ſie lief immer ſchneller, er folgte ihr atemlos. Jetzt hatte er ſie erreicht, legte die Hand auf ihre Schulter, ſchwer, hart. Ein Schrei! Er ſelbſt hatte ihn ausgeſtoßen, fuhr hoch, fühlte ſich durch eine eiſerne Fauſt niedergedrückt. Im Nu ſchütttelte er den Schlaf ab. Das war Wirklichkeit! Wut verzerrte ſein Geſicht, mit blutunterlaufenen Augen ſchrie er den Mann an, der ihn gepackt hatte und ſchüttelte: Rollendes Lachen dröhnte durch den Raum, ver wunderte riß er die Augen auf. „Du träumſt.“ Mit offenem Mund ſah er um ſich, in den ſonſt finſteren Geſichtern ſtand ein Lachen. „Was, Holſten, das nenn' ich ſchlafen“, lachte Miſter Smiths rauhe Stimme. „Halt's Maul— keinen Namen“, gebot eine hellere, wohlmodulierte Stimme ärgerlich. Wie der Blitz traf der Name in Kolles' Ohr, glitt in ſein Bewußtſein. Holſten— den Namen wollte er ſich merken. Er behielt ſein dummes Geſicht bei, blinzelte unter halb geſchloſſenen Lidern den zuletzt Gekommenen an. Der trug einen weiten Mantel, vorn offen, der eine vornehme Zivilkleidung erkennen ließ. Seine Haltung war militäriſch, ſeine Bewegungen die eines Befehls⸗ gewohnten. Ein hübſches, glattes Geſicht, mit Augen, die funkelten und phosphoreſzierten wie die eines Raubtiers. Auffällig war ihm die Stimme dieſes Mannes, die ein⸗ ſchmeichelnd und gleichzeitig gefährlich klang. „Du kenuſt den Weg zur Holſtenmühle?“ fragte er mit ſachlicher Kürze. Kolles nickte. „Den Weg über den Damm?“ . 5 „Ja. „Führ ihn uns!“ „Nein!“ Er ſpuckte kräftig in die Stube. Der andere ſah ihn erſtaunt an. Widerſpruch war ihm ungewohnt. „Warum nicht?“ „Die Flut überſchwemmt ihn.“ „Du biſt ſeig“, klang es verächtlich.„Was iſt denn dein Lumpenleben wert? Oder— he, ſteckt etwas anderes dahinter?“ forſchte er unverhofft, und ſein Blick flammte. Kolles ſchüttelte unbewegt den Kopf und wiederholte mit demſelben dämlichen Grinſen: Weg kennt.“ „Ich geh' jetzt nicht“, widerſprach der Kolles trotzig. „Oho, du haſt nichts zu wollen! Du wirſt uns den Weg führen oder“— er griff ſpieleriſch in den breiten ſeidenen Gürtel, und Kolles ſah eine Piſtole—„die bringt dir Gehorſam bei.“ „Mir recht“, knurrte Kolles,„wenn's ſein muß.“ Er ergab ſich in ſein Schickſal. „Vorwärts!“ kommandierte die helle Stimme. Nun erſt ſah Kolles, daß der Raum einen zweiten Ausgang hatte. Nach wenigen Schritten ſtanden ſie am Waſſer. Ein Boot lag bereit. „Steig ein! Du ruderſt bis zu der Kreuzung am Deich, wo wir den Kurzweg erreichen“, befahl er. Und Tolles ſetzte ſich auf die Ruderbank, ergriff die Ruder. Haſtig ſprachen die andern miteinander. „Alſo, wir verlaſſen uns auf Euch! Die Holſtenmühle iſt der wichtigſte ſtrategiſche Signalpunkt für unſere Aktion. Die Narren wollen uns überliſten mit ihren Zeichen“, lachte einer.„Ich denke, Ihr ſeid juſt der rechte Mann, um dort Ordnung zu ſchafſen. Keunte die Holſtenmühle?“ „Hm!“ „Und der Holſtenmüuer“, ſuhr der andere brutal lächelnd fort,„hat Euch einmal nahegeſtanden— was?“ Mißtönend lachte er: „Habe noch eine alte Rechnung mit dem Alten zu be— gleichen, verlaßt Euch darauf. Damals! Fortgejagt wie einen räudigen Hund hat er mich!“ Er ballte die Fäuſte, ſchlug den Mantel hoch, daß ſein Geſicht verhüllt war, zog ſeinen weichen Hut tief in die Stirn, was ihm ein wildes Ausſehen gab, flüſterte dem andern etwas zu. Der antwortete, dann hörte Kolles wieder die ge— ſchmeidige Stimme: „Keine Unruhe. Er verrät nichts. Die Waſſer ſint verſchwiegen.“ (Fortſetzung ſolgt.) 155 1 Der ältere Herr— er befand ſich an 1 jener Grenze, die die ſogenannten und vielgeprieſenen beſten Jahre von den grauſam unwider— ruflichen des Alters trennt— ſtand vor dem Spiegel und gupfte an ſeiner Krawatte. Es gibt Situationen, die auch älteren Herren die Verpflichtung auferlegen, ihrem Aeuße— ren eine ſorgſame Pflege angedeihen zu laſſen, und unſer älterer Herr gar hatte Grund genug zu ſolcher Eitelkeit; ſtand ihm doch nichts Geringeres bevor als eine Verah redung, ein Rendezvous mit einer jungen Dame, Liſa, der Tochter eines Studienfreundes, mit welcher er ſich zu einem Spaziergang durch die Anlagen des Stadtparks verſprochen hatte. Nicht heimlich natürlich— wie dürfte ein ſolcher Verdacht wohl den älteren Herrn treffen? Der ältere Herr, wiewohl Junggeſelle, war von durch— aus gediegener Art und wußte, was er ſeinem Freunde und deſſen Tochter ſchuldig war. Der ältere Herr bedurfte nicht der verſchwiegenen Wege der Jugend, um ein Ren— dezvous einzuhalten, und wenn ſeiner Verabredung viel— leicht auch gewiſſe Abſichten zugrunde lagen, Abſichten, von denen man nur andeutungsweiſe ſprechen darf, weil ihr Ziel noch einer weiteren Zukunft vorbehalten bleiben mußte, ſo ſoll man darum nicht ſchlecht oder mit Spott von dem älteren Herrn denken, denn auch ältere Herren haben noch eine Zukunft, ſolange ſie nicht die Grenze überſchritten haben und alte Herren geworden ſind. Und niemand, nein, niemand kann wiſſen, ob eine Zukunft, wie ſie älteren Her— ren noch offenſteht, eine ſtille alſo, aber ſichere und friedlich heitere Zukunft eine junge Dame wie Liſa nicht vielleicht lockte. Wer vermag dergleichen von vornherein zu beſtimmen? Der ältere Herr alſo ſtand vor dem Spiegel, zupfte an ſeiner Krawatte, rückte an den Knöpfen ſeines Habits und betrachtete ſich eine kleine Weile. Und weil die Früh— lingsſonne den Raum mit einem feſtlichen geheime Liebkoſung ſpürte, ſah ſie mit ſich zuſammen ein— gehen in ſeine Zukunft, ſeine ein wenig ſtille, aber heitere Zukunft. Und der ältere Herr wiegte ſich ein wenig, ein ganz klein wenig in den Hüften und ſchwenkte ſeinen Spazier⸗ ſtock und ſagte:„O ja, und nun, nach meinen jahrelangen Reiſen, gedenke ich, mich alſo hier am Ort niederzulaſſen.“ Nun, das war eine Andeutung, eine zarte und unver— bindliche Andeutung, und niemand konnte erwarten, daß eine ſo guterzogene und zurückhaltende junge Dame wie Liſa ſogleich bitten würde:„Mit mir!“ Nein, niemand konnte dergleichen erwarten, und auch der ältere Herr er— wartete es nicht. Doch ſchien ihm die Frage, die in aller Offenheit geſtellte Frage, ob er ſich auch zu verheiraten gedenke, immerhin nicht ohne einige Bedeutung, und als er auf ſein unentſchloſſenes„Vielleicht!“ und den bedenkenden Hinweis auf ſein Alter unter herzlichem Lachen nun gar erfuhr, daß er ja noch in den beſten Jahren ſei, ſchien es ihm durchaus offenbar, daß man ihn verſtanden hatte, voll kommen verſtanden. Und beinahe wäre es geſchehen, daß der ältere Herr, in befremdlicher und gefährlicher Weiſe erregt, ein wenig zu viel von ſeinen Abſichten für die Zukunft hätte verlau— ten laſſen, als urſprünglich beſchloſſen war. Beinahe aber in dieſem Augenblick erſchien ein junger Herr. Dieſer junge Herr, durch nichts ausgezeichnet als durch ſeine Jugend, und alſo für den objektiven Beobachter nichts anderes als ein durchſchnittliches Exemplar ſeiner Genera tion, ſtürzte ſich mit einem freudigen Laut des Wieder erkennens auf die Begleiterin des älteren Herrn, auf die junge Dame Liſa. Und es blieb dem älteren Herrn— er war ja eben ein älterer Herr und hatte in dieſen Dingen ſchon ſo ſeine Erfahrungen— durchaus nicht verborgen, daß dieſe fröhliche Begrüßung keineswegs auf eine zurück haltende Ablehnung ſtieß, wie er es erwartet hatte, ſondern ein ebenſo fröhliches Echo fand. Der ältere Herr ſtutzte. Er vernahm die Verſicherungen des jungen Herrn über den köſtlichen Zufall dieſer Begegnung, der ihn gleichzeitig mit einem ſo berühmten Manne bekannt mache, nur mit miß⸗ trauiſch geſpitzten Ohren, und da er nun überdies den Blick bemerkte, mit dem die beiden in heimlichem Einverſtändnis einander zuwinkten, wurde ihm vollends klar, daß hier von einem Zufall nicht die Rede ſein konnte. Der ältere Herr kam zu der ſchwerwiegenden Erkenntnis, daß man ſich auf ſeine Koſten verabredet hatte. Der ältere Herr lächelte, und es war ein ein wenig ver legenes Lächeln, ein Lächeln der Entſagung und auch ein Lächeln der Weisheit. Entſagung, Verlegenheit vor dem Leben, und Weisheit— immer gehen ſie Arm in Arm miteinander! Der ältere Herr war ein kluger Mann— o, er ſah wohl, was hier vorging. Und da der ältere Herr wußte, daß er in dieſem Augen blick— er hatte ja derlei Erfahrungen ſeit langem hinter ſich— ein ganz überflüſſiger älterer Herr war, ſo benutzte er die nächſte ſich bietende Gelegenheit, um unbemerkt von den beiden, die allerdings überhaupt nichts anderes zu be— merken ſchienen als ſich ſelbſt, zu verſchwinden. Er drückte ſich heimlich in einen Seitenweg und blickte ihnen, ſtehen bleibend, nach. Da gehen ſie, dachte der ältere Herr, und Was für eine Dummheit hätte ich alter Eſel da beinahe wieder ausgeheckt! Ja, nun kam er ſich vor wie ein Narr Und er zog ſein Taſchentuch, nahm den Hut ab und trock nete ſich die Stirn, denn die Sonne ſchien an dieſem Tage ſchon ungewöhnlich warm zu ſein. Der ältere Herr ſtarrte auf eine Gruppe blauer Veil— chen, die zu ſeinen Füßen der Erde entlohten, über ihm zwitſcherte im noch kaum belaubten Ge— Schimmer ſchmückte und die friſche Luft belebend durch das geöffnete Fenſter her⸗ eindrang, ſo fiel es dem älteren Herrn auch durchaus nicht ein, die ſilbern getön— ten Haare an ſeinen Schläfen als ein Zei⸗ des nahen Alters zu betrachten. Waren ſie nicht vielmehr eine intereſſante Zier ſeines noch jugendlichen und elaſtiſchen Aeußeren. das durch kein Embonpoint oder etwa eine andere, Würde vortäuſchende Lächerlichkeit verunſtaltet wurde? Der ältere Herr, in einer Laune beſchwingter Fröhlichkeit, nickte ſeinem Spiegelbild, mit dem einen Auge zwinkernd, wohlgefällig zu, ergriff ſeinen Spazierſtock, ſchwenkte ihn zwiſchen den Fingern und verließ, leiſe vor ſich hinpfei⸗ ſend, mit federnden Schritten das Haus. Er wurde bereits an der Pforte des Parks erwartet. Der ältere Herr, ſich ga⸗ iant über die Hand der ſungen Dame beu⸗ 55 und ſich wegen ſeiner Verſpätung ent⸗ chuldigend, erfuhr betroffen, daß nicht er lich verſpätet, ſondern vielmehr die junge Dame ſich verfrüht habe, eine Tatſache, die ſhn eine Minute lang beunruhigte. Uner⸗ wäglicher Gedanke, daß ſie etwa auf ſein Alter Rückſicht genommen haben könnte! Da dem älteren Herrn aber zugleich zu Bewußtſein kam, daß er ja auch ein Mann mit Namen war— ein nicht unbedeutender Forſchungsreiſender und vor kurzem erſt aus fernen Landen heimgekehrt— daß alſo ſolche Rückſichtnahme ſich ſehr wohl auf ſeinen öffentlichen Ruhm beziehen konnte, und da die junge Dame ſich eben in dieſer Minute zutraulich in ſeinen Arm hing und 14 aufforderte, zu erzählen, ſo gelang es ihm binnen kurzem, den Schatten der Sorge zu zerſtreuen. Der ältere Herr alſo, beru⸗ higt, erzählte, und er erzählte ſcharmant. Er befand ſich, die hübſche Zuhörerin ſo nahe zur Seite, in einer ſonderbar glück⸗ lichen Stimmung. Kein Zwelfel: Der ältere Herr war verliebt, eben ſo verliebt, wie es nur ältere Herren zuweilen im Frühling in können, wenn die Schneeglöckchen ühn, er war verliebt und dachte nicht an erbſt und Winter. Der ältere Herr äumte, indes er erzählte. Er träumte, er 112 dieſes junge Mädchen, Liſa, jung wie ne Primeln dort unter den Hecken, ſich 8 1 Arm eite gehen, kaum merkbar in ſeinen gelehnt, daß er die ſchmetterlings⸗ leichte Laſt des ſchlanken Körpers wie eine zweig eines Baumes winzig ein Vogel Und es überfiel den älteren Herrn wie von ungefähr und ganz aus heiterem Himmel die Frage, wie oft es ihm wohl noch ver gönnt ſein möchte, den Frühling, dieſe, ſeltſame und zauberiſche Jahreszeit, noch zu erleben. Ueber dieſen Gedanken aber erſchrak der ältere Herr jäh, denn er wußte. daß er mit ihm plötzlich und unwiderruf— lich etwas anderes geworden war, als en bisher geweſen, etwas nämlich, wogegen er ſich vor kurzem noch ſo heftig zur Wehr geſetzt hatte: Ein alter Herr! Und er blickte mit ſcheuen und ängſt lichen Augen umher, ob vielleicht außer ihm ſelbſt etwa noch ein Unbefugter dieſes Geheimnis entdeckt haben könnte Diemar Moering —— Frühlingslied der Liebe Sieh, aus jedem Baum und Strauch Lachen junge Knoſpen! Du biſt jung. Willſt du nicht auch Von dem Frühling koſten? Linde Lüfte, lieb und lau Spielen in den Bäumen, Und des Himmels zartes Blau Lockt zu ſtillen Träumen. Zu dem erſten Frühlingsgang Auf verſchwiegnen Wegen. Wunderſam geheimer Drang Will ſich in dir regen. Wie dich dieſes Sehnen ſchmückt, Blieb dir ſelbſt verborgen, Und aus deinen Augen blickt Holder Liebe Morgen. Von des Frühlings Widerſchein Biſt du ſtill geſegnet. Bald wird einer glücklich ſein, Der dir froh begegnet. Vogellied im Strauch erklingt. Wenn's doch ewig bliebe, Was ſein junges Jauchzen ſingt Frühlingslied der Liebe. Georg Beßler. Urheberrechtsschutz: Fünf Bürme-Verlag, Halle(Saale) 10 Nachdruck verboten. „Oh, recht gut. Doch— die Menſchen ſind nicht alle angenehm.“ „Man nimmt ſie aber in Kauf. Zum Amüſieren ge— hören nun einmal andere, recht viele Menſchen mit!“ ſagte er lächelnd. Sein Lächeln hatte ſchon früher alle Frauen bezaubert. Jetzt war es erſt recht der Fall, wo ſich in dieſes Lächeln der geheime Spott miſchte. „Ich könnte mir gut vorſtellen, daß ich mit einem ge— liebten Menſchen allein ſein könnte. Ich brauche die anderen nicht!“ ſagte ſie leiſe. „Oh! Das iſt eine Illuſion, die einem bald genug zer— ſtört wird!“ ſagte er, und in ſeinen Augen leuchtete es hart und unerbittlich auf. Sie ſenkte den ſchön friſierten dunklen Kopf. Irgendwer hatte in Paris durchblicken laſſen, daß Hart⸗ lingens junge Frau auf tragiſche Weiſe ums Leben ge- kommen ſei. Hatte er dieſe Frau ſo ſehr geliebt, daß er nun keiner neuen guten Liebe mehr zugänglich war? Der Druck ſeiner Hand war kühl und höflich. von Sellinger hätte am liebſten laut aufgeweint. Lucie Sie ſaß dann ſehr ſtill und blaß neben Frau Beren- thin, der Gemahlin eines hohen engliſchen Offiziers. Aber ſpäter geſellte er ſich doch wieder zu ihr. Es machte ſie ſehr glücklich. Doch das Mißtrauen blieb. Verachtete Rudolf Hartlingen im Grunde ſeines Her Sie vermeinte auf einmal, dies zu zens alle Frauen? wiſſen. Wie furchtbar das wäre, wenn dieſe Ahnung in ihr recht behalten müßte! Aber ſein Benehmen an dieſem Abend irritierte ſie immer wieder. Und— nicht zuletzt war ſie eben doch ſehr ſtolz darauf, daß er ſich ihr ſo ausſchließlich widmete. Sie ſah ja nur zu gut die neidiſchen, enttäuſchten Damen— geſichter ringsumher. „Stark engagiert?“ fragte Baron Forſter vorſichtig, als er mit Hartlingen einmal allein an dem Tiſch ſtand, an dem die Dame mit dem goldrot gefärbten Haar einen hervorragenden Becher miſchte. Der Graf zuckte mit den Schultern. „Engagiert? Wieſo? leicht?“ „Allerdings. händel anfangen. galten habe.“ „Wenn Sie ſolide Abſichten haben, werde ich Ihnen gewiß nicht im Wege ſtehen. Im anderen Fall aber rate Doch mit Ihnen werde ich keine Liebes Ich wollte wiſſen, wie ich mich zu ver ich Ihnen, ſich nach einer anderen Herzdame umzuſehen.“ Das war deutlich genug, ließ nichts zu wünſchen übrig!, mochte der Baron Forſtner denken. Ein bißchen nachdenk lich zog er an ſeiner Zigarre. „Man kann hier, gerade hier an dieſem Ort, den Be griff ſolid' ſehr ſchlecht vom Leben unterſcheiden. Meinen Sie nicht?“ Die Frage ließ Schlüſſe zu. Augenblick nach, dann ſagte er: „Ich habe nicht die Abſicht, mir eine Frau zu ſuchen; ich ſuche Frauen, um mich zu betäuben.“ „Ich verſtehe!“ Ringsunm lachte, tanzte, trank, flirtete man. Und mitten in dieſer Atmoſphäre ſtanden die zwei Männer ſich gegen Über. Schafften Ordnung zwiſchen ſich. „Frau Lucie bedarf einer feſten, liebevollen Hand; ſie wird eine gute Frau ſein, wenn ſie in gute Hände kommt.“ Hartlingen ſagte es ruhig, ſachlich, und ſah dabei ſehr aufmerkſam den Ringen ſeiner Zigarre nach. „Und— wie— ich— meine, man möchte doch klar ſehen, lleber Hartlingen! Sie verſtehen“, ſagte ein bißchen ungewiß Baron Forſtner. Rudolf Hartlingen ſah ihn groß an, dann hatte er ver— ſtanden. „Lieber Forſtner, mein Wort! Frau Lucie hat mir nie nahe geſtanden!“ Mit einem befreiten Lächeln reichte der andere ihm die Oand. Sie gingen nach einer Weile zu den Damen zurück. Frau von Sellinger gab dem Baron Forſtner ganz zer— ſtreute Autworten. Ihr Blick ruhte auf Rudolf Hart— zingens ſtolzer Figur der ſchönen Amerikanerin? An dieſem Abend weinte Lucie von Sellinger heiße Tränen in ihre Kiſſen, denn ſie hatte den Beweis, daß Graf Hartlingen ihr niemals gehören würde. Aber der Amerikanerin auch nicht. Niemand! Keiner Frau! Er trieb nur mit allen ſein Spiel. Seine große, ſtarke Liebe, ſeine Treue würde keine Frau mehr beſitzen. Aus dem Geſpräch mit Baron Forſtner hatte ſie es herausgehört. Das war nun das Ende ihrer ſtolzen Hoffnungen. Dazu war ſie hierher gekommen? Dazu? Um nun gedemütigt und verzweifelt abzureiſen? Wie hatte Forſtner zu ihr geſagt? „Mein Freund Hartlingen hat ſehr Schweres erlebt. Er ſagt es frei und offen heraus, daß er wahrſcheinlich nie wieder heiraten wird; und es gibt Frauen, die ſind zu ſchade für einen Mann, der ſich nur betäuben will und der nicht mehr an Liebe und Treue glaubt.“ Intereſſieren Sie ſich viel- Hartlingen dachte einen Er tanzte gerade mit Miß Glodin. Lag ſein Arm nicht etwas zu feſt um die biegſame Taille Dabei hatte Forſtner ſie ſo ſeltſam angeſehen. Liebte er ſie? Wie bedauerlich das wäre! Er war ihr ſehr ſym⸗ pathiſch, aber ſie kannten ſich doch viel zu wenig. Und— den Vergleich mit Rudolf Hartlingen hielt er nicht aus. Nicht im entfernteſten! Frau Lucie weinte ſich in Schlaf. Jetzt dachte ſie nicht einmal an ihren ſtets ſo ſorgfältig behüteten Teint. ** 255 Am anderen Tage betrat Graf Hartlingen die Spiel— ſäle in dem Augenblick, als ein alter, hagerer, ſehr elegant gekleideter Herr mit lautem Hallo von einigen Herren be— grüßt wurde. Hartlingens Geſicht wurde kalt, ablehnend, finſter. Lelias Vater! Herr Schwarzkoppen! Richtig! Das hätte er doch gleich bedenken müſſen, daß er auf dieſen Herrn hier in Monte Carlo ſtoßen konnte. Der ſah ihn vorläufig noch nicht. Seine blauen Augen blitzten in noch jugendlichem Feuer über die Spieler hin. Man ſah es ihm ordentlich an, wie ihn das Fieber packte, wie er es gleichſam nicht mehr erwarten konnte, ſich mit au den Tiſch zu ſetzen, zu ſpielen! Kurz, ſachlich erwog Graf Hartlingen, was zu geſchehen bemerkte. hatte, wenn dieſer Herr Schwarzkoppen ihn Man mußte ſelbſtverſtändlich auch für dieſen Fall ge— wappnet ſein. Ruhig ging Graf Hartlingen an der Gruppe vorüber. Die lebhaften Augen Herrn Schwarzkoppens gingen umher, entdeckten plötzlich eine hohe Figur im eleganten Smoking, ſahen dunkles, ſchlicht zurückgekämmtes Haar, ſahen ein braunes, ſchönes Geſicht. Erſchrecken breitete ſich über das Geſicht des alten Herrn. Ja, jetzt war er plötzlich ein alter Mann. Das Geſicht veränderte ſich, wurde ſaltig, welk! „Dieſe ſchlechte Luft hier“, meinte Schwarzkoppen, als er die erſtaunten Geſichter der anderen Herren ſah. Hartlingen wußte, daß Schwarzkoppen ihn geſehen hoben mußte. Herrn zu. „Ah, freut mich ſehr, Ihnen hier zu begegnen! Bitte, laſſen Sie ſich aber jetzt durchaus nicht ſtören, wir können die kleine geſchäftliche Angelegenheit ebenſogut ein anderes Mal beſprechen.“ Der alte Herr blickte ihn verſteinert an. ſtand er. Seine Lippen zuckten. Rudolf Hartlingen hatte ſeinem ehemaligen Schwieger vater nicht einmal mehr die Hand gegeben. Der elegante alte Abenteurer fühlte plötzlich, wie ihm das Waſſer in die Augen ſtieg. Sein Leben, ſein ganzes, erbärmliches Leben kam ihm plötzlich zum Bewußtſein. Lelia! Sein unglückſeliges Kind! Was für ein Vater war er denn geweſen? Mußte nicht illes ſo kommen, wie es gekommen war? Folgerichtig war Dann ver— es gekommen, und die Schuld an allem trug er, der Vater. Auch ſein Sohn war ein Opfer der falſchen Erziehung des ſchlechten Beiſpiels, das ihm ſein Vater gab. Lelia! Seine Maunes dort geweſen. Dieſes Mannes, der großzügig eine Rente ausſetzte für den Schwiegervater, nachdem er er— ſahren hatte, daß rings um die Familie Schwarzkoppen dunkle Schatten waren. Armut, die man durch ein abenteuerliches Leben zu deckte! Wie mußte dieſer Graf Hartlingen ihn, den Vater, ver achten! Wie ſehr war er im Recht, wenn er es tat! Nicht einmal die Hand gab er ihn mehr. Wie aus einem ſchweren Traum erwachend, blickte er um ſich. Aber er ſah nur fremde, bekannte, dennoch fremde, neugierige Geſichter. Schwarzkoppen ſauk wieder in ſeine folternden Vor- ſtellungen zurück. War es ein Wunder, daß ſeine jüngſte Tochter vor ihm floh? Daß ſie jede Gemeinſchaft mit ihm ablehnte? Sie, die rein und ſchuldlos war, und die ſich voll Ab ſcheu von einem ſolchen Vater wandte? ſein, ſeine ſchöne, kleine Gertraude? Sie war nach ihrer Mutter geraten, die Kleine. Ihre Mutter war auch immer rein und ſchuldlos geblieben. Sie hatte das Leben weit von ſich gewieſen— dieſes Leben, das der Gatte ihr bot. Sie hatte es nie verwunden, ſo von ihm getäuſcht worden zu ſein, und ſo war ſie, eine ge⸗ borene Komteſſe Hellenohlen, einſam in der Fremde ge⸗ ſtorben. In ihr Elternhaus hatte ſie nicht wieder zurück— gekonnt, das war ihr durch ihre Heirat verſchloſſen. Solange Maria lebte, waren die Kinder gut geweſen. Aber nach ihrem Tode hatte es ſich gezeigt, daß Lelia und Otio nur zu gern in das freie Abenteuerleben ſich mit hineinſtürzten. Gertraude war noch zu jung. Ueber ſie konnte er ſich kein Urteil bilden. Aber er gab ſie in eine erfſtklaſſige Penſion, und er bezahlte auch die Gelder immer pünktlich, Er wandte ſich plötzlich um, ging auf den berückend ſchöne Lella war die Gattin dieſes Wo mochte ſie damit er nur ja beruhigt ſein konnte, daß ſie gut auf⸗ gehoben war. Er beſuchte ſie ab und zu einmal; aber es mochten manchmal Jahre vergangen ſein, ehe er einmal hinkam. Und das Kind war auch ablehnend gegen ihn und ſeine Geſchenke. Manchmal hatte er das ſtille, feine Geſchöpf gehaßt. Weshalb lebte dieſes Kind überhaupt!? Es koſtete ihn nur unnützes Geld. Denn die Penſion der Madame Chere war nicht billig. Aber er ließ ſie doch immer wieder dort. Es mochte irgendein Inſtinkt in ihm geweſen ſein, das Kind trotz allem in den guten Händen zu laſſen. Lelia! Wie anders war ſie! Begierig griff ſie nach jeder bunten Stunde; ſie wußte wohl zunächſt nicht, daß ſie nur ein Lockvogel für die Gimpel war, die ihr Vater zu fangen beabſichtigte. Er hatte auch wirklich nicht viel Zeit gehabt, ſich um ſie zu kümmern. Sie hatte nur da zu ſein mit ihrer köſt⸗ lichen Schönheit. Sie zog die reichen Männer an, die ſich dann ſehr gern mit ihrem Vater zu einem Spielchen niederließen. Das war ein Leben, wie es ihm behagte! Aber— war es denn ein ehrenwertes Leben geweſen! Der alte Lebemann ſenkte tief den grauen, ſorgſam friſierten Kopf. Die Herren lächelten. Was hatte er denn nur, der mmer fidele alte Herr! Hing ſein plötzliches, verändertes Benehmen etwa gar mit dem ſchönen, großen Kerl dort drüben zuſammen? Guido Schwarzkoppen richtete ſich auf. Die Hand fuhr in die Weſtentaſche, klemmte im nächſten Augenblick das Monokel ein. Steif aufgerichtet, ein wenig ſtelzend ging der alte Herr dann zum Spieltiſch hinüber. Und an dieſem Abend gewann Herr Schwarzkoppen unheimlich. Hier, an dieſem Tiſch, kam keine Geſchicklich⸗ keit, kein Korrigieren des Glücks in Frage, hier hatte Herr Schwarzkoppen, der ſtaatenloſe elegante Abenteurer, wirk— lich einmal die launiſche Glücksgöttin Fortuna zur Freundin! Schwarzkoppen gewann, gewann immer wieder, Und kühl und ſpöttiſch lächelnd lehnte unweit von ihm der Mann, der durch ſeine Annäherung an die Familie Schwarzkoppen ſo viel gelitten hatte. An dieſem Abend gewann Herr Guido Schwarzkoppen. Vielleicht hieß er auch gar nicht Schwarzkoppen? Jedeu— falls gewann dieſer Mann außer einem Vermögen noch viele neue Freunde, denn die ſind immer in Menge da, wenn ein Menſch vom Glück begünſtigt iſt. Aber im Geſicht des alten Spielers ſtand noch immer dieſes abweſende, verlorene Lächeln. Und es wurde an dieſem Abend durchaus nicht fidel. Durchaus nicht! Guido Schwarzkoppen ging gegen Morgen allein in den Anlagen ſpazieren. Und dachte weiter über ſein Leben nach, das ja gar kein Leben geweſen war, Sondern— eine einzige Miſſeta: an ſeinen Kindern. Die blauſamtene Nacht des Südens ſpann ihn immer mehr ein in dieſes bittere Bewußtſein. Und die Gedanken ſuchten das jüngſte Kind: die kleine blonde, ſchöne, wunderſchöne Gertraude. Wie war das doch gleich geweſen? Sie hatte zu ihm kommen ſollen. Sie— ſollte Lelias Stelle einnehmen. und ſie hatte ſich geweigert! War geflohen! Hatte recht daran getan! Vor ſolch einem Vater konnte man nichts Beſſeres tun als fliehen. Er hatte geflucht und gewütet! Ja, das hatte er! Er hatte Gertraude eine undautbare Kreatur geſcholten Wie aber hatte ſie erfahren können, zu welchem Zweck et ſie in dem vornehmen Penſionat der Madame Chere in Genf erziehen ließ? Das blieb ein Rätſel. Wer konnte ein Intereſſe daran gehabt haben, ihm dieſes Kind zu entfremden? Müde ſetzte ſich der alte Mann auf eine der Bänke. Süß und berauſchend duftete es zu ihm herüber. Ver⸗ einzelngingen Menſchen auf den Nebenwegen. Einmal er- tönte ein kurzet, ſcharfer Knall. Nicht weit im Gebüſch. Det alte Spieler kannte dieſen Knall. Guido Schwarzkoppen ſtand auf, langſam weiter, ging zu ſeinem Hotel zurück. Seine Gedanken ſchweiften zurück in die Vergangenheit, in die Zeit, als Guido Schwarzkoppen noch ein anſtändiger Kerl war und zu den Freunden Lord Wellingmoores ge⸗ hörte. Er hleß damals Mae Kellſer und trug die Offiziers⸗ abzeichen. Vorbei! Lange war das her. Seht lange. Seit dieſer Zeit lannte man in allen Erdteilen den internationalen Spieler und Lebemann Guido Schwarzkoppen! Die Vergangenheit kannte niemand. Das war gut ſo. War gut bis jetzt geweſen. Doch nun mußte einer wiſſen. wie es in Wirklichleit im Leben des Guido Schwarzkoppen ausſah. Einer mußte und ſollte es endlich wiſſen. Eine der Ehre im Leibe hatte. Dem man etwas anvertrauen konnte. Einer, der ein Vertrauen niemals mißbrauchen würde. Rudolf von Hartlingen! Er! Er allein! Wo war eigentlich der Maler Venjo Holm? Auf ihn hatte man ſich auch immer verlaſſen können. Bis— bis Lelia den Grafen nahm. Da war Venjo Holm feindſelig gegen die Schwarzkoppens geworden. Was tat es? Man brauchte ihn ja nicht. Er hatte längſt kein Ver⸗ mögen mehr. Er mochte wohl verdorben, geſtorben ſein. Irgendwo in einem einſamen Winkel.(Foriſ. folgt.) ging er Das Karnickel, ei Unter unſeren heimiſchen Kaninſhenarten ſteht gewiſ⸗ ſermaßen als Edeltier oben⸗ an das Angorakaninchen. Allerdings wurde es bei uns bisher meiſt als ſelte⸗ nes Liebhaber- und Sport⸗ tier geſchätzt; auch in Eng⸗ land gilt es vielfach als Luxustier der mondänen Frau. Angorakaninchen ſind ja auch keines⸗ wegs„gewöhnliche“ Kaninchen, viel⸗ mehr ebenſo hübſche wie poſſierliche, oft ſogar bezaubernde Geſellen, mit ihren luſtigen, rotleuchtenden Knöpfen vergleichbaren Augen, ihrem ſeidigen, ſchlohweißen und langhaa— rigen Fell, ihrem ſpiele⸗ riſchen Hoppelgang uſw. Darüber hinaus aber zählen ſie zu unſeren nütz⸗ lichſten Kleintieren. So ſind in Belgien wie in Frankreich ſeit langem ſchon ganze Induſtriezweige mit der Verarbeitung der hochwertigen Angorawolle beſchäftigt und in gleicher Weiſe auch in England Tauſende von Arbeitskräften. Doch erſt in jüngſter Zeit wurde das ſchon 1774 nach Deutſchland ge— brachte Angorakaninchen als ſchätzenswerter Wollerzeuger „tiktuell“. Die Züchtung dieſer heute ſchon vielfach als„Wollſchafe kleinen Mannes“ bezeichneten Tiere liegt bei uns bis— Kgninchenzuchf sche her vorwiegend in den Händen unſerer Kleinbauern, Stadt⸗ randſiedler, Gartenbeſitzer uſw. Gerade die Aufzucht, ebenſo die zweckmäßigſte, wirtſchaftliche Verwertung unſerer deut⸗ ſchen Angorakaninchen bilden ein höchſt wichtiges Problem, und hier gebührt dem Angora⸗Univerſitäts⸗Inſtitut in Halle beſonderes Verdienſt. Dieſes Inſtitut hat als Heimat der Angorakaninchen die Umgebung des Schwarzen Meeres feſtgeſtellt; von dort kamen die Tjere ſcheinbar zuerſt nach Südfrankreich und bereits Anfangs des 18. Jahrhunderts nach England. Zu ihrer eigentlichen Bedeutung gelangten dieſe Edeltiere jedoch immer erſt in wirtſchaftlichen Notzeiten, unter deren Druck die Regierungen wie die Oeffentlichkeit allen Roh⸗ ſtofferzeugern ihr beſonderes Augenmerk zuwandten. Wurde auch ſeit Jahrzehnten in Deutſchland das An— gorakaninchen ſtärker gezüch⸗ tet, ſo iſt es doch auffällig, daß die in Deutſchland gewonnene Wolle bis vor nicht langer Zeit ins Ausland, namentlich nach England und Frank— reich ausgeführt werden mußte, weil unſere deutſchen Spinnereien für das Verſpin⸗ nen dieſer Wolle nicht zu ge winnen waren. Heute iſt dar⸗ in ein gänzlicher Wandel ein getreten, veranlaßt durch die günſtige Entwickelung der deutſchen Angorazucht. Be rund 150 000 Zuchttieren be läuft ſich die jährliche Wolle— erzeugung zur Zeit auf rund 25 000 Kg., das iſt um ſo be⸗ achtlicher, als wir in Deutſch— land erſt am Anfange dieſer Kaninchenzucht ſtehen. Die günſtigen Ergebniſſe der für die H aus frau edler mehn rie Ar Horarbeitem HOgfbe it em moderne Med Die Mode fängt wieder an, das Schneidern etwas ſchwieriger zu geſtalten. Man muß ſich ſchon etwas mehr Mühe geben und auf die Verarbeitung mehr Zeit verwen⸗ den. Die Kunſt der Nadel kommt mit allen Feinheiten zur Geltung und verbeſſert den Eindruck neugewonnener Ele— ganz. Neben unzähligen Rüſchen, Bieſen, Volants und an— beren ſchneidertechniſchen Beſonderheiten gibt man uns mit Slickereien und Smockarbeit viel Gelegenheit. Geſchmack und Fingerfertigkeit zu beweiſen. Ob Wolle oder Seide, jedes Material iſt geeignet, um die Smockarbeit, die wir eigentlich nur von den Baby⸗ Meidern her kennen, auszuprobieren. Es beginnt bei den Halsgarnituren aus blütenweißem Glasbatiſt oder paſtell⸗ farbigem Georgette und Seidenkrepp. Kragen oder Man⸗ ſchetten mit dieſen zierlichen Knötchen und abwechſlungs: reichen Stichen ſehen modiſch aus und machen das Kleid bedeutend wertvoller. Man nimmt ſich ſogar die Zeit, helle Waſch⸗ und Seidenbluſen in dieſer Art zu verzieren. Sie werden ganz einfach verarbeitet Der Hauptreiz liegt in der reichen Smockarbeit, die bei Nr. 1 von der Paſſe ausläuft: in der Taille wird die Weite mit zwei viereckigen Motiven wieder zuſammengehalten. Der kleine, abſtehende Schoß iſt ringsum in Fältchen ge— legt. Auch am mattblauen Seidenkreppkleid beginnt die Weite in der Anſatznaht der Raglanärmel. Der Rock iſt in der Taille ebenfalls mit Smockarbeit angeſetzt. Aber nicht nur Kleider, ſon⸗ bern auch Mäntel wer den mit zwei bis drei Reihen grober Smock⸗ arbeit verſehen. Der loſe weitfallende Complet mantel(Nr. 3) hat eine runde Paſſe, die ein we nig über die Achſeln greift. Die geraffte Hals vartie wird mit zwei an geſchnittenen Enden un gleicher Länge gebunden. Am bluſenartigen Aer mel wiederholt ſich der gleiche Zierſtich. Man ſieht, mit wie wenig Mitteln die ein ſachſte Form zum ele ganten Modell werden kann, wenn man die Handarbeit zu Ehren ſommen läßt. A lerben und Maeberlen Reue Frühjahrsmäntel zeigen die Verwendung der erſten Frühſahrsſtoffe, die ihre Vorzüge in vielen Farben und Webarten zur Schau ſtellen. Gerade am Mantel ſtellt es ſich heraus, ob ein Material wirklich brauchbar iſt und 0 nicht als kurzlebige Modelaune verdrängen läßt. Für le neuen Stoffe hal man eine ſehr praktiſche Form und verſchiedenartige Verwendung gefunden. Der kleidartige Mantel iſt da, d. h. der ſtrenge Mantel mit typiſchem Kra⸗ gen und Manſchetten iſt etwas in den Hintergrund getreten. Man bevorzugt eine weichere Form, die manchmal den Ein⸗ druck eines Mantelkleides erweckt. Sogar für die Regen⸗ kleidung iſt dieſe Form vorgeſehen. Der moderne Regenmantel Nr. 1 it aus Gabardine, hat ein ellenbogenlanges Cape, das in Kleiderart in der Mitte bis zur Taille zu knöpfen iſt. Auch bei Nr. 2 iſt der Eindruck des Mantels durch den runden Bubikragen und durch die karierte Taftſchleife vollkommen verwiſcht. Seit⸗ licher Verſchluß und mehrere Taſchen vervollſtändigen das Ganze. Zur Schleife gebundene Gürtel und Phantaſieverſchlüſſe in Form von Patten oder Clips, einfache Aermel oder Manſchet— ten tragen viel zu dieſer Ver⸗ wandlung bei. Abnehmbare Capes oder Kragen ſorgen für Abwechſlung im Ausſehen. Das iſt ſchließlich der Sinn des vielen Ueberlegens, mit einem Kleidungsſtück verſchie— dene Wirkungen zu erzielen. Es erfordert zwar ein bißchen Nach denken, aber es verträgt ſich 5 mit dem Geldbeutel und mit 2. N dem Ausſehen ſehr gut. Text und Zeichnungen(2): Hildegard Hoffmann Nan kam nie genug lernen Zum Beiſpiel.. daß es beim Abkochen der Wäſche wichtig iſt, den Keſſel nicht ganz voll zu füllen, weil die Wäſcheſtücke gut durch kochen und öfter umgerührt werden müſſen; daß die Wäſcheſtücke ſchon vor dem Einweichen nach kochechten und unechten, Wollſachen und anderen ſortiert werden müſſen: daß Roſtflecke in den Wannen vor der Wäſche beſeitigt werden müſſen, weil ſie ſonſt die Wäſche„zieren“; daß Wolldecken nach dem Waſchen ſchön flockig weich bleiben, wenn ſie nicht heiß gewaſchen und nicht ausgewrun— gen werden, dafür aber ſofort aus dem Spülwaſſer, dem man ein wenig Glyzerin zuſetzt, triefendnaß auf die Leine kommen; daß Fett- und andere Flecke aus Wollkleidern noch immer mit Quillaſarinde-Waſchung am ſicherſten entfernt werden;: daß man auch weiße ſeidene Klecungsſtücke niemals an der Luft trocknen läßt, ſie werden nach dem Waſchen in ein Tuch eingewickelt und werden geplättet, mit einem Stück Mull bedeckt. Das Eiſen darf nicht zu heiß ſein; daß man die durch das Blauen entſtehenden weißen lecke auf der Taste vermeiden kann, wenn man dem pülwaſſer eine Taſſe Milch oder etwas Salz hinzuſetzt. * Ein einfaches Mittel, um Gardinen nach dem Waſchen die urſprüngliche Form zu erhalten, ſollte öfter zur Anwen⸗ dung kommen. Nach dem Waſchen legt man die naſſen Gar⸗ dinen der Länge nach einmal zuſammen, hängt ſie auf die Leine und befeſtigt ſie mit Klammern. Dann legt man in die Bruchfalte eine genügend lange Stange. Dadurch wird die Gardine während des Trocknens ſchon geſpannt, An Arbeit und Brot Zucht, der Wollanfall eines Tieres von 300 bis 350 Gramm im Werte von 22 bis 25 RM u. a. m., veranlaſſen viele Züchter, die bisher von ihnen betriebene Zucht von Fleiſch⸗ kaninchenraſſen aufzugeben und ſich der Zucht von Angora⸗ kaninchen zuzuwenden. Mitbeſtimmend hierfür iſt auch der lohnende Verkauf von Zuchttieren ſowie die dieſer Raſſe eigene, beſondere Wekterhärte und Vermehrungs⸗ fähigkeit. Dank der von den Forſchungsinſtituten vorgezeichneten Richtlinien, durch Lehrkurſe uſw. wurde eine immer weiter fortſchreitende Raſſenveredelung, deren Erfolg ſich in grö⸗ ßeren Mengen ſowie wachſender Feinheit und Hochwertig keit des Wolleanfalls auswirkt, erreicht. Bei alle dem iſt die weitere Verwendungsart der Wolle von ausſchlaggeben⸗ der Bedeutung; ließen z. B. die franzöſiſchen Züchter die Der Wolanſall von einem Tier beträgt 300 bis 350 Gramm bei einem Wert von 22 bis 25 RM. Angorawolle von jeher durch ihre Hausfrauen verſpinnen, um die ſo gefertigten Geſpinſte an die Fabriken zu ver⸗ kaufen, ſo folgten in neuerer Zeit unſere deutſchen Haus— frauen mehr und mehr erſterem Beiſpiel; das faſt alt- modiſche Spinnrad kommt auch bei ihnen wieder zu Ehren Unſere Züchterfrauen verſpinnen die ſeidenweiche, lang haarige Wolle entweder rein oder mit Schafwolle vermiſcht, um alsdann die fertigen Geſpinſte nicht etwa nach franzö ſiſchem Vorbilde zu verkaufen, ſondern weiterzuverarbeiten; ſo entſtehen daraus Strümpfe, Schals, Mützen, Pullover uſw. Auch zu Wollſtoffen wird das gemiſchte Geſpinſt ver⸗ arbeitet. Um die Preisfeſtſetzung, den Verkauf und die Ab⸗ rechnung der fertigen Erzeugniſſe bemüht ſich in Leipzig eine eigens dafür begründete Wollverwertungsgeſellſchaft, einen weiteren Gewinn haben die Züchter natürlich in dem Fleiſchanfall der Schlachttiere Nächſt dem Angorakaninchen verdient insbeſondere das Rex⸗-Kaninchen hervorgehoben zu werden, weil das kurz haarige, ſeidige Rex-Fell zu einem tragbaren Pelz ent⸗ wickelt worden iſt, der ohne weiteres mit Biber, C hinchilla ſowie Hermelin in Wettbewerb tritt. Man ſtaunt über die reichhaltigen Pelzabteilungen unſerer gut beſchickten Ka— ninchenausſtellungen; denn die dabei gezeigten, geradezu echt erſcheinenden Mäntel, Jacken. Muffen uw. laſſen ſtar⸗ ken Zweifel an ihrer Herkunft vom heimiſchen Kaninchen aufkommen. So wird es unſerer deutſchen Frau ermög— licht, bei beſcheidenſten Aufwendungen ſich von unſern hei miſchen Tieren mit Wolle und Pelz verſorgen zu laſſen Das kurzhaarige, ſeidige Rex-Jell iſt zu einem tragbaren Pelz enkwickell worden. Aufnahmen(3): Herbert Hoffma⸗ * Die in die waagerechten und ſenkrechten Felder-Reihen einzutragenden Wörter ſind aus den bildlichen Darſtellun— gen zu erraten. Die Wörter der waagerechten Reihen ſind in dem oberen, die der ſenkrechten in dem untern Teil des ö Bildes zu ſuchen. Fehl-Aufgabe. Unter Hinzufügung der Silbe„ſe“ als zweite in jedem Worte ſollen aus nachfolgenden 26 Silben 13 Wörter gebil— det werden. Sind dieſe richtig gefunden, ergeben ſie in ihren Anfangsbuchſtaben in beſtimmter Folge eine Volksſitte.— a ar buch ca chaf da ei fall grim kow le na nach nik pa pot quenz weis wind. „8 Scharade. Die eine kommt als Anfang aller Plage, Und früh umdüſtert ſie dir deine Lebenstage. Ach, wie viel lieber in dem luſt'gen Wald Hörſt du. wenn dir der anderen Lied erſchallt. Doch wenn du wie das Ganze dich befleißt, Iſt's möglich, daß man dich noch einmal Doktor heißt. Bilder-Rätfel. Nee. NIVEA CREHE Sag gem e *. 7 N n 1 2 9 AN. 2 2 r N.— Citerariſches Verſteckrätſel. Jetzt iſt nicht Zeit zum Mühlen nicht Zeit für die Partei, Jetzt iſt es Zeit zu fühlen, daß eins das größte ſei: Das Land, aus deſſen Schoße uns Leib und Geiſt erſtand, Das heilige, das große, das deutſche Vaterland. Die fettgedruckten Buchſtaben ergeben richtig aneinan— dergereiht den Namen des Dichters Schach-Aufgabe. 0 d 0 1 ,,. Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. Auflöſungen aus voriger Nummer. Bilder⸗Rätſel: Ze höher das Tagewerk, deſto Magiſches Moſaik. 8„ „„ 4% ‚ ‚ ‚ Y f f‚’. e. FFF Gegenſätze: 1. vermählt, 2. eilends, 3. rege, 4. ſtill, 5. enthaltſam, 6. täppiſch, 7. zugetan, 8. unbedacht, 9. nach⸗ läſſig, 10. genügſam.— Verſetzung. Rätſel: Aar— Ahr. Schach⸗ Aufgabe: 1. Kc6—d6, Beliebig, 2. Kd6—e5 oder De7—c4 matt. Die Nachbarin. „Ehrenrühriges können Sie Ihrer Nachbarin doch nicht nachſagen?“ „Ich könnt's ſchon, aber ich tu's nicht!“ „Wie ſchützt du dich vor Anſteckung?“ „Ich koche das Trinkwaſſer ab!“ „Und dann?“ „Dann ſteriliſtere ich es noch!“ „Und dann?“ „Dann trinke ich Bier!“ * Vor Gericht:„Warum waren Sie denn drei Jahre im Gefängnis?“ „Weil man mich nicht früher herausgelaſſen hat.“ Junger Ehemann:„Es ſcheint Zeit zu ſein, aufzuſtehen!“ Junge Ehefrau:„Warum?“ Junger Ehemann:„Das Baby iſt eingeſchlafen!“ Der alte Mann weckte den Apotheker mitten in der Nacht:„Geben Sie mir doch etwas Morphium— ich kann nicht ſchlafen!“ „Haben Sie denn ein Rezept?“ „Nein.“ „Dann kann ich Ihnen kein Morphium geben!“ Der alte Herr denkt einen Augenblick nach und ſagt: „Dann möchte ich etwas Inſektenpulver haben!“ 8 e 20crDHESSU ANS TAU „Sie, der Hund, den ſie mir ver⸗ kauft hatten, iſt ja eine Hündin!“ „Lieber Herr, dafor kann tick niſcht. Dat liecht an die Raſſe! Seine Mutter war boch ne Hündin!“ Flugunkerricht. „Meine Herren, wir kommen jetzt zur Uebung ſchwie— rigerer Fluglagen, und es iſt daher die Handhabung des Fallſchirms für jeden unerläßlich. Sie brauchen im Notfalle nur an dieſer Schnur zu ziehen und der Fallſchirm öffnet ſich Sollte er ſich aber bei dem einen oder anderen nicht öffnen, dann kommen die Betreffenden nachher zu mir; ich gebe ihnen dann einen anderen!“ Cang iſt's her! Geſchäftsführer:„War das ein älterer Kellner mit grauem Haar, der Sie bedient hat?“ Gaſt:„Als ich beſtellt habe. war er noch blond.“ 2 Er weiß ſich zu helfen. Jeder nach ſeiner Faſſon Es ſoll mit der lleberſchrift beileibe keiner liberaliſtiſchen Ketzerei das Wort geredet werden. Es iſt die ſriderizianiſche Wels⸗ heik, an die wir anknüpfen. Die alte preußiſche Rögierungswei⸗⸗ heit, in der Staatsräſon mit einem vernünftigen organiſchen Spiel raum der perſönlichen Entfaltung zum Einklang gebracht war. Im Preußen Friedrichs des Großen konnte jeder nach ſeiner Faſſon ſelig werden. Auch das nationalſozialiſtiſche Deutſchlang weiß der perſönlichen Faſſon zu geben, was ihr ohne Schädigung der Volksgemeinſchaft und der ſtaatlichen Ordnung zukommt. Aus dieſer weiſen Einſicht in die Natur des Menſchen, vornehmlich deg deutſchen Menſchen, iſt der Staat bei uns nicht zu jener gewalt ſamen Konſtruktion erſtarrt, die auf dem bolſchewiſtiſchen Rußlan wie ein ungeheuerlicher Alpdruck laſtet. Im Gegenteil. Immer und immer wieder iſt der Staat bemüht, durch ſeine berufenſten autoritären Vertreter nicht nur das Recht, ſondern die Pflicht zur perſönlichen Initiative, zur perſönlichen Unternehmungsfreude unt erfinderiſchen Leiſtung zu verkünden. Mit Recht. Denn eine durch⸗ gehende mechaniſche Schabloniſierung der Wirtſchaft müßte ein all⸗ gemeines Sinken der Lebenshaltung zur Folge haben. Nur die vom Nationalſozialismus angeſtrebte organiſche Wirtſchaftsordnung mit dem ſchöpferiſchen Spielraum der perſönlichen Initiative iſt zur natürlichen Entfaltung und Steigerung des völkiſchen Leben⸗ befähigt. In dieſem Zuſammenhang wird die große Bedeutung der pre vaten Verſicherung erkennbar. Sie iſt weit mehr als bloße Nat⸗ abhilfe, ſo wichtig die Schadenregulierung an ſich ſein mag. Sle iſt wie jedes geſunde kaufmänniſche Unternehmen ein dynamtiſcher produktiver Faktor der geſamten Wirtſchaft. Sie trägt dazu hel, den Schwung der ſchaffenden Kräfte zu erhalten, die eine größere mächtigere deutſche Zukunft bereiten. Er ist vielleicht Zu laktvoll, es Ihnen zu sagen 1 doch bemerkt er es, wenn Ihre Hände nicht mehr das zurte, gepflegte Aus- schen haben, das ihn ſesselte, damals, als Sie sich kennen- lernten.— Vernachlüssigen Sie Ihre Hände nicht! Kaloderma- Gelee, das Spezialmittel zur Pflege der Hände, verhindert mit Sicherheit jedes Rot- und Rauhwerden, ganz gleich wie sehr Ihre Hände angreifender Jätigkeit in Haushalt und Beruf oder sieren und kneten Sie tüchtig ehr rauhem Wetter ausgesetzt waren. Eser? Minute lang. Sie werden bemer! hält die Hande zart und jung und macht dab bereits in dieser ure Haut das Gelee vollständig aufgesaugt hat und merklich glattes und elastischer geworden ist. Lassen Sie Kaloderma- Gelee über Nacht wir V. Kaloderma- Geli ſuttet ninſit uml is: daher besonders un⁰ngenehm im fu ν,si. auch bereits angegriffene Haut über 0 59 Nacht wieder weich und geschmeidig. KAI 0 1 J* 77 N. Machen Sie einmal diesen ein- 5 e 1 5* lachen Versuch: Verreiben Sie ein zun rike pn cbt, i. 2 wenig Kaloderma- Gelee auf Hand- rücken, Gelenk und Fingern. Mas. 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Nun weilte der Stellver⸗ treter des Führers, Rudolf Heß in Danzig, um Grüße des Führers zu bringen, und für Samstag wird bereits Reichsminiſter Dr, Gdebbels erwartet. Um 14.30 Uhr mittags war der Stellver- treter des Führers in Berlin⸗Tempelhof mit der„D 2600“ des Führers geſtartet, an de⸗ ren Steuer Flugkapitän Baur saß. Nach anderthalb Stunden ſchon erfolgte die Lan ⸗ dung in Danzig. Ehrenformationen der SA. SS, H und des Luftſportverbandes hatten auf dem Flughafen in Danzig⸗Langfuhr Aufſtellung genommen. die Spitzen der Danziger NMS DA begrüßten Rudolf Heß, 1, d. Gauleiter Forſter, Senatspräſident Greifer, SA⸗Brigadeführer Hacker. SS. Brigadeführer Koppe, Generalkonſul v. Ra⸗ dowitz und als Gaſt aus Königsberg Sc. Gruppenführer von dem Bach⸗Zelewikt. Eine kriumphale Fahrt durch Danzig und Langſuhr begann. Jedes Haus iſt ge. ſchmückt. Transparente ſpannten ſich über die Straßen, und die Sladt iſt ein Flaggenmeer. Bor drei Monaten waren wir Zeuge, wie in Weſten an der Saar ein Volk ſich fand, wie es am Entſcheidungstag geſchloſſen der Stimme des Herzens und der Stimme des Blutes folgte, das Saarvolk erteilte den Se⸗ paratiſten eine Lehre, die ſie nie vergeſſen werden. Eine ſolche wird die Danziger Be⸗ völkerung auch den dortigen Separatiſten erteilen. Danzig iſt ſich bewußt, was es den deutſchen Brüdern im Reich ſchuldig iſt. Dolumentendiebſtahl Gepäd T eines japaniſchen Flottendelegierten entwendet. Tolio, 5. April. Auf ſeiner Rückreiſe nach Japan hak der japaniſche Delegierte der Londoner Flotten⸗ konferenz in Sbul in Korea das Fehlen wich— tigen Gepäds mit Flottenmaterfal entdeckt. s wird vermutet, daß das Material ge— tohlen worden iſt. Eine polizeiliche Unter— küchung iſt ſofort eingeleitet worden. Aus Heſſen und Naſſau Hanau, 6. April.(Gefängnis für einen unſozialen Meiſter.) Der Bäk kermeiſter Otto Weitzel in Niederrodenbach dei Hanau hatte ſeinen Geſellen und ſeine vehrlinge über die zuläſſige Arbeitsdauer hin⸗ zus beſchäftigt und die Arbeit auch zu früh beginnen laſſen, einen Lehrling körperlich miß⸗ handelt und den Lehrvertrag nicht rechtzeitig abgeſchloſſen. Er wurde vom Aunntsgericht Hanau mit fünf Wochen Gefängnis und 20 Mark Geldſtrafe bedacht. Darmstadt, 6. April.(Keine ein⸗ vandfreie Milchprobe.) Wegen ver⸗ ſchmutzter Milch hatten zwei Landwirte aus Crumſtadt je einen Strafbefehl über 15 Marl halten. das Amtsgericht Groß-Gerau ent ſchſed in gleicher Weiſe. Die beiden Land— orte legten Berufung ein. Vor der Straf—⸗ kammer Darmſtadt ergab ſich, daß der Gen— darmeriebeamte die Milchproben nicht direkt aus der Milchkaune des Landwirts entnom⸗ men hatte, ſondern erſt, nachdem ſie umgeſchüt⸗ tet war in das Meßgerät des Milchhändlers ud man ſie mit dem Schwimmer feſt umge⸗ ührt hatte. In das Meßgerät hatten vor⸗ der ſchon 30 oder 40 andere Landwirte ihre Milch geſchüttet, ſo daß der Sachverſtändige es für möglich hielt, daß ſich Schmutzrück⸗ tände am Eimerrand oder am Schwimmer befanden, die durch das ſtarke Umrühren mit in die Milch kamen. Da es ſich danach um deine einwandfreie Probe handelte, wurden ide Landwirte freigeſprochen. Mfunaſtadt. 6. April.(Geplante Sied— lungs bauten.) Wautuftge, die über ein Eigenkapital von 1500 Mark 1 ind zu einer Beſprechung über die Errichtung von Siedlungshäuſern am Seeheimer Weg ins Rathaus eingeladen, doch ſollen auch ſolche Nu ee erſcheinen, die wenigſtens 1000 ark beiſteuern können. Eberſtadt, 6. April.(Ein Pferd ver⸗ loren.) Ein Fuhrmann von Griedel be⸗ merkte auf dem Heimweg, daß eines ſeiner Pferde zuſehends ſchwächer wurde. Er ſtellte es hier ein, wo das Tier kurz danach an Darmverſchlingung einging. Heppenheim, 6. April.(Die Ernteflä⸗ chenerhebung 1935.) Auf der Bürger⸗ meiſterverſammlung des Kreiſes Heppenheim, die diesmal in Hieſchhorn ſtattfand, hielt Direktor Dr. Lind vom Landesſtatiſtiſchen Amt Darmſtadt einen Vortrag über die Bo⸗ denbenutzungs⸗ und Ernteflächenerhebung für 1935 und die Mitwirkung der Bürgermeiſter bei der Aufſtellung der landwirtſchaftliche, Statiſtik. Dr. Lind wies darauf hin, daß im Intereſſe der Erzeugungsſchlacht für den wirtſchaftlichen Neuaufbau die Ernteflächen⸗ — „0 2 Mee 8 15 7 4 n liegt der Hund begraben erhebung eine ganz veſondere Bedeutung habe. Unrichtige Angaben müßten zu unrſchtigen Schlüſſen und Preisfeſtſetungen führen. Der Vortragende gab ſich der Erwartung hin, de ſämtliche Beteiligte, insbeſondere die Bürger ⸗ meiſter, noch mehr als bisher ihr größtes Augenmerk auf eine gut ausgearbeitete Sta⸗ tiſtit richten möchten Helotsheim, 6. April.(Reues Feuer⸗ wachge bände.) Nach Beendigung der Umbauarbeiten kann das neue Feuerwach⸗ gebäude am Oſtermontag in einer Feier ſei⸗ ner Beſtimmung übergeben werden. Ober⸗Moß, 6. April.(1500 Karpfen ⸗ ſetzlin ge.) In die Teiche unſerer Umgebung wurden von Frhr. Riedeſelſchen Verwaltung 1500 Karpfenſetzlinge gebraht. Das Durch⸗ ſchnittsgewicht beträgt 200 Gramm, man hofft, daß die Fuche um Herbſt verkaufsreif ſind. Beuern, 6. April.(Kleine Wunden beachten.) Der Arbeiter Richard Thurow hatte eine kleine Wunde am Finger, die er wenig beachtete. Dieſer Tage ſtreute er Kunſt⸗ dünger und zog ſich dadurch eine ſchwere In⸗ fektlon zu, ſo daß er in ärztliche Behandlung gehen mußte. N 4 1 55 1 Arcane * 8 Der freßgierige Kater— Jol 397 Majeſtät Salima Machimba verhungern?— Ein Stoßfeuſzer Kalendermaßig befinden wir uns im Lenz, aber das Wetter iſt leider alles andere als lenzlich, und— von ein paar ſchönen Vorfrühlingstagen abgeſehen— könnte das Wetter einem zünftigen Februar Ehre ma⸗ chen. An einem der wenigen, in Parent geſe erwähnten, ſchönen Tage hatte nun ein Köl⸗ ner mit Frau und Tochter eine Erholungs— reiſe ins Bergiſche unternommen und auch den Hund, den Liebling aller, mitgenom⸗ men. Ein bitterer Wermutstropfen fiel in den Becher der Erholungsfreude. als der Hund plötzlich erkrankte und einging. Große Trauer herrſchte. Der Herr packte die Tier⸗ leiche in ein Poſtpaket, das er au ſeine Kontoriſtin ſandte mit dem Auftrag, das Tier im Garten des Kölner, Hauſes zu begraben. Pflichtgemäß wurde dies auch be⸗ ſorgt. Als nun die Familie zurückkehrte, mußte der Mann von Nachbarn erſahren, daß die Kontoriſtin beim„Beoräbnis des Hundes gelacht habe. Hlerüber empört, machte er der Angeſtellten Vorwürfe, worauf dieſe aber entgegnete, ſie habe nicht gelacht, ondern ſich im Gegenteil derart geekelht. daß ſie ſeitdem krank ſei. Sie legte auch ein ärztliches Atteſt vor, wonach ihre Arbeitsunfähigkeit beſcheinigt wurde. Hierauf erfolgte ihre Entlaſſung. Am Kölner Arbeitsgericht verlangte ſie Weiterzahlung des Gehaltes unter Bezugnahme auf 8 63 HB, der beſagt, daß kaufmänniſche Ange— ſtellte, wenn ſie durch unverſchuldetes Un⸗ glück an der Leiſtung ihres Dienſtes verhin⸗ dert ſind, den Anſpruch auf, Gehalt und Unterhalt behalten, ſedoch nicht über die Dauer von ſechs Wochen. Da ein ärztliches Atteſt vorlag, war der Zwelſel des Beklagten an der Krankheit gegenſtandslos. Zur Ab- findung der Anſprüche der Klägerin legte der trauernde Hinterbliebene des Hundes 100 RM auf den Tiſch.. 2 Wird von einem toten Hund ſoviel Auf⸗ hebens gemacht, ſo wollen wir auch von einem quicklebendigen Kater gebührende No, tiz nehmen, der in einem Eſſenbahn Depot in Wrenthorpe(England) heimſſch war und längere Zeit dort und auf Güterzügen die Vertilgung von Mäuſen und Ratten beſorg. te. Albert, ſo heißt das inzwiſchen auf einen, großen Teil des engliſchen Eiſenbahnnetzes bekanntgewordene Wundertier. war, nach dem er einen Güterzug beſtiegen hatte, plötz lich unauffindbar geworden. Hunderte don Eiſenbahnern veranſtalteten längere Zeit ſorgfältigſte Nachforſchungen nach dem Ka ter, ohne daß man ihn auffinden konnte Schließlich tauchte er nach Monaten in, den Eiſenbahn Reparaturwerkſtätten von Pon caſter auf Er hatte dort ein umfangreiches Arbeitsfeld gefunden. Mit der Ratten plage, die in den Werkſtälten herrschte wurde Albert derart ſchnell fertig, daß ſeine Anweienheit ſchon nach eintgen Moche r wohltuend vemerrr wurde. us ich jedoch das Wild in ſeinem Jagdrevier lichtete, ver, ſchwand der brave Kater eines Tages und langte wieder in ſeiner Heimat Wrenthorpe an Indeſſen lag die Jagdluſt nun einmo' in ſeinem Blute, ſo daß er ſich im Oktobe, erneut auf Tour machte. Eine Woche danack ſah man ihn auf einer Rhabarber-Plantag⸗ bei Wakefield, wo er ſich anſcheinend ſeh⸗ wohl fühlte. Denn er hatte ſich zu ſeinen: Vorteil derart verändert, daß man ihn kaun wiedererkennen konnte. Mehrere Eiſenbah ner, die verſuchten, Albert wieder nach ſel nem Heimatort zurückzubeingen, hatten in ihren Bemühungen keinen Erfolg. So ver gingen einige Wochen bis'ur Weihnachts: zeit, als er ſich doch wieder an ſeine alte Heimat erinnerte. Vielleicht mag die Vor. ahnung eines wohlgedeckten Weihnachts liſches ſeinen Katerverſtand zur Rückkehr bewogen haben. Seitdem hat er ſeine alten Pflichten wieder aufgenommen und durch. ſtöbert täglich einige 80 Waggons nach Rat- ten und Mäuſen. Ihre Maleſtät Salima Machimba hat es jedenfalls nicht ſo gut wie dieſer engliſche Kater Es iſt die bange Frage akut gewor⸗ den: Soll Ihre Majeſtät verhungern K Der franzöſiſche Miniſterpräſident. Flan⸗ din hat ſich dafür entſchieden, daß ſie nicht verhungern ſoll und daher iſt ihre Penſion, die ſie vom franzöſiſchen Staat bezieht, ver⸗ doppelt worden, trotz der ſchwierigen Lage der franzöſiſchen Finanzen. Salima Ma⸗ chimba trug einſt die Krone von Mo- heli. es war zwar keine echte Goldkrone, aber geglänzt hat ſie jedenfalls, als wenn ſie eitel Gold wäre. Das Königreich iſt eine nicht allzu große Inſel zwischen dem afrika— niſchen Feſtland und der Inſe. Madagascar und zählt eine Bevölkerung von 12 000 Menſchen Die Einwohner vo! Madagascar machten den Franzoſen viel Aerger, infolge- deſſen kümmerten ſie ſich nicht weiter um die Inſel Moheli. Das Regieren nahm der Königin Salima Machimba nicht viel Zeit fort, weshalb ſie beſchloß, eine kleine Reis nach der Inſel Reunion anzutrelen. die auch den Franzoſen gehörte und auf der es wun derbare Kleider aus Paris und Fläſchcher mit herrlichen Gerüchen geben ſollte und vieles andere mehr. Sie vertraute daher die Regierung einigen alten weiſen Män⸗ nern an und fuhr nach Reunſon. Kaum hatte ihr kleiner ſchwarzer Fuß das Ziel ihrer Wünſche betreten, da gewahrte ſie zu ihrem Entzücken einen weißen Mann mit eines wunderbaren Uniform, der iedenfalls vie Macht beſaß, denn er kommandierte an Hafen energiſch darauf los und alles fügt, ſich ihm widerspruchslos. Der weiße Man- war zu der kleinen Majeſtät von einer b. ſtrickenden Liebenswürdigkeit und es dauer te nicht lange. da wurden Salima Machimb Wetter teils, teils. Der Weitermacher, klug und findig, Sagt:„Im April wird's manchmal windig. Auch kann es regnen oder ſchnei'n Doch möglich iſt auch Sonnenſchein. Es ändert ſich die Wetterlage Teils ſelten und keils alle Tage, 5 Und Oſtern wird bald grün, bald weiß. Bald kalt, bald warm und auch mal heiß Wahrſcheinlich früher oder ſpäler Steigt oder fällt das Thermomelier. Das iſt beim Wetterſtandsbericht Teils ausſchlaggebend und keils nicht!“ Der Menſch, hört er dies alles unk Seufzt, in Gedanken lief verſunken: So ratlos war ich nie, wie jeh, Vom Wetter hin und her geheßl. Sucht mit Enkſchlüſſen man, mit ſchmellen, Sich auf den Frühling umzuſtellen. So heißt es ſchon nach kurzer Friſt, Daß wieder Winter fällig iſt. Ein Leben nach der Wetterkarie. Nach dem Bericht der Wekterwarte. Iſt etwas, das den ſtärkſten Mann Ein bißchen traurig ſtimmen kann. Man wird bei ſtänd'gem Wetlerraſen In Worten unklar und in Talen. Und„luſtlos“ lautet die Tendenz In ſolchen Fällen für den Lenz. Doch ob auch durch des Wellers Jehle Ein Riß geht durch die Menſchenſeele, man nehm es lkrohdem nicht zu ſchwer Und ſchimpfe krohdem nicht zu ſehr. Wir haben ähnliches erfahren Schon öſter mal in andern Jahren. Und eh' man deſſen ſich verſah, War ſchließlich doch der Frühling da! 22727 e N und Camiue pauie, Gendarm auf Reunion, ins Regiſter des Standesamtes des Inſ⸗ als Vermählte eingetragen Salima lie: Krone Krone ſein, da ihr Prinzge mahl ihr auseinandergeſetzt hatte, daß del Fürſtenberuf ein höchſt unſicherer ſei, dage⸗ gen ihm als Gendarm überhaupt nichts ge ſchehen könne. Die franzöſiſche Regierung nahm daher Moheli in eigene Verwaltung und ſtellte der ehemaligen Königin eine jähr. liche Penſion von 3000 Franken aus, die ſpäter auf 5000 erhöht wurde Nach einigen Jahren wurde Camille Paule mit ſeine⸗ ſchwarzen Ehehälfte nach Frankxeich verſetz und einige Jahre ſpäter wurde Salima Mo chima Witwe. Ihr Schmerz war umſ⸗ größer, als der Frank einen lefen Fall tat und ſie mit ihrer entwerteten Penſion ir große Not geriet. Wer weiß, was noch ge ſchehen wäre, wenn nicht der Kammerab geordnete Valenſi ſich ihrer angenommer hätte. Der Kolonialminiſter Rollin zeigt für den Fall größtes Intereſſe und bean. tragte die Erhöhung ihrer Penſion von 5000 auf 10 000 Franken, welchem Antrage denn auch ſtattgegeben wurde. i Wer aber kürzlich beinahe um ſein Geld gekommen wäre, iſt der beliebte Anſager des auſtraliſchen Rundfunks. der füngft wieder nach Abſchluß des Programms einen ingrimmigen Fluch ausſtieß:„Für heute ſind wir mit der verdammten Bande fertig.“ Die⸗ ſen Stoßſeufzer vernahmen nämlich di— Rundfunkhörer, für deren Ohren er ja gera de nicht berechnet war. Als vernünftig Menſchen ſetzten ſie es bei der Direktion des Senders durch, daß dem Anſager nicht ge kündigt wurde. Wir Menſchen ſollen niche gleich ſpmnefeind aufeinander ſein, wenn ſe mand im Glauben, er ſei unbelauſcht, ſeinen! Unmut über uns in rauhen, àber herzlichen Ausdrücken einmal Ausdruck verleiht. Wir ſelbſt legen ja unſere Worte nicht immer auf die Goldwage, wenn wic bei ſchlechter Laune ſind und uns dabei zielleicht gerade über Vorgeſetzte oder Kollegen äußern Manches, was ſich dann vielleicht recht ſchlimm anhört, braucht beileibe nicht ſo ge meint zu ſein. Der vernünftige Menſch tut, wenn er zufällig Zeuge deſſen wird, wie ſein Mitmenſch auf dieſe Weiſe ſeinem Aer ger Luft macht, am beſten, als ob ihm die Sache Luft sei Der auſtralſſche Anſage wird der„verdammten Bande“ im Herzen vielleicht ſogar ſehr zugetan geweſen ſein. und wenn nicht,— wer von den nielen tau ſußer die Raſt Kurti ſoll Oſtern zur Schule kommen. Er tritt letzt Silben rätſel: 1. Doris, 2. Echſe, 3. Ragaz, 4. Els⸗ zur ſchulärztlichen Muſterung an. Kurti iſt klein und zier⸗ bein, 3. Ilse, 6. Narwal, 7. Zirkus. 8. Unze, 9. Gerhard.— lich, und die Schulärztin rät der Mutter, dem Jungen doch Der Einzug des Lenzes. ein Jahr zurückſtellen zu laſſen. Die Mutter will nicht. . Der Junge hört das Geſpräch. Nach der Unterſuchung vor der Schule: N „Mutti, warum ſoll ich denn noch nicht in die Schule ſend Hörern wollte wohl ſo töricht ſein, an- zunehmen, daß ausgerechnet ihm die Belei⸗ digung galt. Es gehört mitunter wirklich eine große Portion Torheit dazu, ſich ge. kränkt zu fühlen. Wie oft mag ſich vielleicht ein Arzt üer ſeine Patienten, ein Schrift leiter über ſeine Leſer, ein Schauſpieler über Dresdener freuz⸗ ſein Publikum, ein Kaufmann über ſeine Kunden, ein Wirt über ſeine Gäſte ärgern. Krampfadern Flechten, 1 Wunden alba Rlihlend and juckrelzfülnend. doſe Aan 1.13 u. Nn 2.07, Oiergtur lauswechselb d Probe durch Chemiſche abrin I Wuswechselbore Optik bis 2- Sctuſtg- gehen. e Sr Heſfbau es, Berlin Ban 88%(erschuf I/ 000.Set. Selbeuusdser N 1 17 f 5 „Weil du noch ſo klein biſt. nasetE Hννi,kuꝝ · butsdE. SrUESEM 572 f 4 1 52. 3„„ 5 „Aber ich kann doch in die Schule gehend. Zum W chenende Die Familie“ und Zum Zeitvertteib“ Nr. 14 erſchetnen 3 5 2 5 7255* i 2 1 1740 il dann das Wort„verdammt , di 8 ˖ 3 f Wo 3„Zum Beuvertteib“ At.* 75 5 72 9„* ö r ere a 0 n dann das Wort„ve te Aber Kurt, die anderen Jungen ſind größer, da ſieht ie Benage 1) A 1. Bl. 105 660 950. Fil die auf dieſer Seite erſche nenden a.. f 4 15 Der berühmte Knaben— 00 ene 9 15 Abra 1 de en dich der Lehrer gar nicht! Anzeigen ißt der Verlag der vorl Zeitung nicht zuffändig, Berantwortlich kr 1 ö„ 5 2 8 5 0 chor hat auf ſeiner Bande“ entfahrt, icht es ge! N 1 2 0 1 entei 5 199 11 17 zegen beleidigungen Gerichts „Aber, Mutli, da kann ich doch öfter yu— hu rufen!“ Sgeftalk Veilchen, elcge. Aach in Kerlen 8. Malek 0, Amerika⸗Fahrt hervor nicht gleich Gegen beleidigungen. 90 8 —— 5 5. klagen und Kündigungen zu regnen. aher — 8 2 5 75 2 5 5 5 5 5 5. 3 rage de Erf ge u er 1 elt— 2 N 4 gende 1 folge rale wollen wir Uns in ähnlichen Fällen ein Und welche Vorzüge tauſchen Ste fiir dieſe geringe Ausgabe und Künſtler. Selbſt viele Aerzte loben die Wirkung der Maryplan⸗ g 5 g 75. 2 2 5 3 Unſer Bild zeigt die on 1 2 b 4 5 a 45„ 5 i f Beikpiel an den auſtraliſchen Rundkunkhö Was Frauen nie vergeſſen ſollten. ein? Sie bleiben immer jung, wenn Sie Ihr Geſicht vernünftig und] Creme. Um Sie ib 2 lan⸗Creme ö g N 8 Frau Lucie war eine tüchtige Hausfrau, ſparſam, umſichtig, und einſichtig mit Marvylan Creme, einem rein deutschen Martench titel Ihr, Ge cht N e eesti een. Irren einen 0 N„„ a 5 haben 5 Kreuz. N tern nehmen, womit aber natürlich kein von früh bis ſpät auf den Beinen. An alles dachte ſie, an ihren[pflegen. Die Jahre gehen ſpurlos an Ihnen vorliber, dank der uten VPorſchlag: wir ſenden Ihnen toſtenlos und portofrei eine„ g„ 1 e i ö Ch s an 8 de dern, ehmen, won abſeh 0 uche leben Nann, an die geliebten Kinder. Nut an ſich dachte ſie kaum.] Marvlan- Creme. Ihr Mann, Ihre Kinder reuen ſich, ſolch eine Paahe Marylan⸗Creme und das unentbehrliche Büchlein über kluge 5 N 5 4 ö 1 1 5 1 1„Stuttgart“ bei der An Freibrief für jedwedes äſterli fl 1 Fleiß und bausfraulſche Tlichtiglett ſind gewiß nützliche Dinge. ſchöne, zunge Frau und Mutter zu beſitzen. Sie ſelbſt haben viele chönheitspflege. 5 5 ö 5„ F 4 N 1 f kunft im Hafen von ausgeſtellt ſein fol. Eine gute Frau und Mutter iſt immer unentbehrlich. Aber wir müſſen[ Jabre hindurch täglich belle Freude daran, daß Sie ſo ausſchauen, Hesbalb ſchneiden Sie bitte den endſtehenden Gratisbezugsſchein 5 ö 5 N 1„. f N New Bot 180 4 geſtehen, daß Hausfrauen oft 1 77 ihr Aeußeres zu pflegen und als ſeien Sie vom gefährlichen Alter noch weit entfernt. aus und legen ihn in einen offenen Briefumschlag, Dann leben Ste 1 2 8 85 2 5 er lle dieſe Vorzilge verſchafft Ihnen die regetmäßige Anwendung eine 3. Pfennig. Marke auf, und auf dle Nückſelte ſchreiben Sie dann N Wiſſen Sie das? eder wird zugeben, daß eine Frau ihr Aeußeres immer angenehm,[der Marylan-Creme, die ſchon Anzähligen geholfen hat. Sie haben[Ihre genaue Adreſſe. Marvlan-Creme iſt in allen einſchlägigen Ge⸗ Deutſches Nachrichtenbüro 2 7455 und begebrenswert balten ſoll. Das gilt naturlich beſonders für es nicht nötig, teuere ausländiſche Schönheſtsmittel zu beuutzen, die ſchäſten zu haben; Gratisproben nur direkt vom Marvplan⸗ Vertrieb. RR 65 8 Geſicht. Folglich ſollte jede Frau das Geſicht regelmäßig pflegen.] deutſche Marylan⸗Creme 10 eine N vaterländiſcher Kos- 8 101 n e l l gg e, Tag, an dem der Spanier Vasco Nunez de Balboa über den Iſthmus von Panama gor, ſtieß und von der Höhe Darien aus die Wal⸗ ſerweſte des Ozeaus vor ſich fa). Die Amerikareiſe des raucht man denn Zeit dazu? Wenige Minuten am Tage ge- metik. In mehr als 30 000 Dankſchreiben. die 31 iſt notariell be⸗ Herget ug ein: An den Marylan-Berirteb, Berlin. 342, Friebeich⸗ nügen! Und braucht man denn Geld dazu So viel oder ſo weiſlg glaubigt, wird dies immer wieder verſichert von Damen und Herren ſtraße 24. Erbltte ktoſtenlos und porrofret die Probe Marpian ⸗Cgeme wie eine Semmel koſtet! aller Kreiſe, darunter auch eine Reihe ſehe bekannter Külnſtlerinnen[und das Schön üchlein mit Abbildungen. 1 Js N e 775 Olympia- ſchafft Arbeit Von Dr. Karl S Die erſte Arbeitstagung des Internatio⸗ nalen Olympiſchen Komitees in Oslo, der Hauptſtadt Norwegens, iſt beendet. Die Delegierten von 22 Ländern ſind den Dar⸗ legungen der deutſchen Vertreter über die deutſchen Vorbereitungen zu den XI. Olym⸗ piſchen Spielen, die 1936 in Berlin ſtatt⸗ finden, mit größtem Intereſſe gefolgt. Die Vorträge von Exzellenz Lewald, Dr. Diem und Dr. Ritter von Halt wurden mit ſtar⸗ kem Beifall aufgenommen. Das von Deutſch⸗ land vorgelegte Programm fand einſtim— mige Annahme. Der Präſident der JO ſprach der deutſchen Vertretung für die bis⸗ her geleiſtete mühevolle Arbeit höchſte An— erkennung aus. Bei den Delegierten machte beſonderen Eindruck, daß die Ausſchreibun— gen für ſämtliche olympiſchen Wettbewerbe, die in einer Auflage von mehr als 80 600 Exemplaren herauskommen, bereits heute in fünf Sprachen vorliegen 1936 wird Deutſchland durch die Olympi— ſchen Spiele mehr denn je im Brennpunkt der Weltöffentlichkeit ſtehen. Viele tauſend ausländiſche Beſucher werden ſich das neue Deutſchland anſehen und ſeine Freunde wer— den. Aber nicht nur in politiſcher, auch in wirtſchaftlicher Hinſicht ſind gon den Olym⸗ piſchen Spielen Erfolge für Deutſchland zu erhoffen. Der Sport als Marktprablem. Auf die von Jahr zu Jahr wächſende Ve— deutung des Sportes für Handel unb Wirt— ſchaft iſt von maßgebender Seite ſeit langem hingewieſen worden. Mehrfache Verſuche, den Sport als Marktproblem abzuſtecken, ihn zahlenmäßig in Produktion, Einfuhr und Ausfuhr zu erfaſſen, liegen vor. Die Ergebniſſe dieſer Bemühungen beweijen den außerordentlichen Einfluß des Sportes auf die Wirtſchaft. Der Jahresumſatz, den der Sport erzielt, iſt nach den Berechnungen auf eineindritte!l Milliarden RM. zu ſchätzen Dieſer Betrag iſt z. B. höher, als der Wert der von den ſieben Staaten: U. S. A., Eng⸗ land, Frankreich, Deutſchland, Kanada, Ita lien, Schweiz im Jahre 1934 ausgeführten Kraftfahrzeuge; oder ein anderes ſchon be kanntes Beiſpiel: Er überſteigt den Durch— ſchnittserlös der deutſchen Kartoffelernte um das Dreifache Der durch den Sport veranlaßte Umſatz ſetzt niemanden in Verwunderung, der ſich einmal die Mühe macht, verſchiedene Poſten daraus zu betrachten. Alſo: Die Lohn— — — Scharping, Berlin. ſumme der 210 deutſchen Betriebe für Sport⸗ geräte und Sportbekleidung beträgt wöchent⸗ lich für ihre 35000 Arbeiter und Angeſtell— ten eine Million RM.,— ungerechnet der Löhne und Einkommen aller 10 000 von dem Bau und der Unterhaltung der 70000 Waſſerſportfahrzeuge lebenden Volksgenoſ— ſen. Die Ausgaben von zwölf Millionen Sportlern ergeben im Jahr bei einer gering uͤngeſetzten Ausgabe von 50 RM. pro Kopf 600 Millionen RM. Die Reihe der durch Sport in Umlauf gebrachten Millionen läßt ſich beliebig verlängern. Man denke u. a. an die Koſten für die Unterhaltung der Spiel⸗ und Sportplätze, die Verwaltungs— koſten der Verbände, die Eintrittsgelder bei allen ſportlichen Veranſtaltungen, die Ab— zeichen- und die Papierinduſtrie. Um zum Schluß dieſer allgemeinen Betrachtung noch Spiele gleicht— um ein ſport⸗ liches Bild zu gebrauchen— dem Lauf in der Zielkurve, dem 1936 nur noch der Spurt auf der letzten Geraden folgt. In dieſem Jahr wird der Bau der Olympiaſtätten vollendet, wird die Verſicherung zur einwandfreien Unterbringung aller Beſucher der Spiele ge— ſchaffen. Die letzten ſieben Monate ſollen gewiſſermaßen nur den Generalproben auf allen Gebieten vorbehalten ſein. Amerikaniſche Erfahrungen. Um ſich im einzelnen klar zu werden, wo überall die Olym— piſchen Spiele der deutſchen Wirtſchaft Vorteile bringen können, ſei goch einmal an die Spiele in Amerika erinnert. Die Ergebniſſe, die die Amerikaner 1932 in dem für den nationalen und internationalen Verkehr ſo ungünſtig gelegenen Los Ange— 2 4* 1 „ 75. 5 Erdarbeiten im Ohympischen Stadion. eine Zahl zu nennen: Der Anlagewert der Sportflächen Deutſchlands iſt auf eine Mil— liarde RM. zu veranſchlagen Bei dieſem wesentlichen Einfluß des deut ſchen Sportes auf unſere Wirtſchaft liegt die Frage nahe, welchen wirtſchaftlichen Wert die Olympiſchen Spiele haben, die in 17 Mo naten erſtmalig in Deutſchland zum Aus— trag kommen Die diesjährige ganiſationskomitees Arbeit des deutſchen Or⸗ für die Olympiſchen Schirner 2— on.; Scherl les erzielten, ſind ſo ungeheuer, daß ihre nähere Betrachtung lohnt. Den Werbefeld zug für Los Angeles führte der Van Fremden⸗Ver⸗ kehrsverein von Süd⸗Kalifornien, durch. Auf ſeine in Amerika in 20 Magazinen und 7 Tageszeitungen mit einer Geſamtauflage von 105 Millionen regelmäßig durchgeführte Propaganda für die Spiele gingen 300 000 Anfragen aus 47 Staaten der U. S. A. und aus 64 fremden Ländern ein. Die Amerila— ner waren gründlich; ſie wollten z. B. auch wiſſen, wieviel Kraftwagen nach Los Ange⸗ les kamen. Deshalb veranſtalteten ſie drei Jahre hintereinander jedesmal am 6. Auguſt eine Verkehrskontrolle. Sie notierten an dieſem Tage in Los Angeles die während zehn Stunden eintreffenden Wagen. Im Olympiafahr 1932 wurde dabei eine Steige⸗ rung von 40,2% gegen 1931 und von 20,7% gegen 1930 feſtgeſtellt. In der Beobachtungs⸗ zeit trafen 1932 aus 47 Staaten der U. S. A. und zehn ausländiſchen Staaten 1815 Wa⸗ gen ein; mit anderen Worten jede 19. Se⸗ kunde ein Wagen. Zur Zeit der Spiele wurden zuſammen 384 400 Beſucher gezählt Nach den Schätzungen der Amerikaner gaben dieſe 44 405 888 Dollar aus. Die Einnah⸗ men aus den Eintrittskarten betrugen allein 1679 200 Dollar(6,8 Mill. RM.). Was wird ausgegehen? Für Deutſchland ließen ſich bei ſeiner gün⸗ ſtigen internationalen Verkehrslage aus den mitgeteilten Angaben geradezu„amerika⸗ niſche Verſpektiven“ ableiten. Allerdings uh„t Southern Calikornin Aba Schlrnoe Das Modell des Olympischen Tores, dutch das 1936 die Teilnehmer der Olympischen Spiele(as Stadion einziehen werden Olympische Glocke die Spiele einläuten Vom 75 m hohen Turm wird io würde ihnen notwendig das Omen eiter Milchmädchenrechnung anhaften Einige Berechnungen darf man trotzdem anſtellen. weil bereits Ergebniſſe vorliegen, oder doch vor dem Abſchluß ſtehen. Sehen wir ans zunächſt die bis heute zur Vorberektung der Spiele in Deutſchland aufgewandten Mit tel an. Für die Verwandlung des Deutſchen Sta dions in die olympiſche Kampfbahn mt einem Faſſungsvermögen von 100 000 Ju⸗ ſchauern und für die anderen Arbeiten auf dem Reichsſporkfeld find ſeit dem 1. März 1934, alſo in zwölf Monaten, bisher 176 00, Tagewerke geleiſtet worden. Zur Zelt 4. beiten auf dem Reichsſportfeld täglleh 900 Arbeiter in zwei, teilweiſe ſogar die Schichten. Der Bau des Olympiſchen Dorfes den das Reichswehrminiſterium übernonm⸗ men hat, iſt auf mehrere Millionen vetan⸗ ſchlagt. Für Verbeſſerung der Ruderregatta ſtrecke in Grünau und für die notwendigen neuen Bootshäuſer ſind 500 000 RM. be reits ausgegeben. Der Ausbau des Olym⸗ pighafens in Kiel erfordert einige Hundert tauſend RM. Einnahmen, mit denen man rechnen kann. Verſuchen wir noch einen beſcheidenen Voranſchlag über einige Summen, mit de⸗ nen während der Spiele ſelbſt gerechnet we; den kann. Nach den Mitteilungen in Olympia⸗Preſſedienſt haben bis Ende be bruar 46 Nationen ihre Teilnahme in Be lin angemeldet, 1600 Millionen Menſchen werden rund 3000 ſportliche Spitzenkönn⸗ nach Berlin ſchicken. Die Koſten dafür dar man auf fünf bis ſechs Millionen RM. ven anſchlagen. Aus dem Verkauf der Eile trittslarten werden vorausſichtlich weiter mehrere Milllonen RM. zu erwarten ſein Ein Beſuch von nur 50000 Ausländern und 50 000 Volksgenoſſen aus dem Reich ergtbt bei einem nur dreitägigen Aufenthalt en Berlin und einem Aufwand von nur: 50 RM. pro Kopf eine Ausgabe von fünf Millionen RM in drei Tagen. Daß dieſe Zahlen bei weitem zu vorſichtig gegriffen ſind, beweiſt der Beſuch der diesjährigen Berliner internationalen Automobilausſtel— lung. Nach Mitteilung des deutſchen Han⸗ delsdienſtes wurden hier allein in den erſten ſieben Tagen 350 000 Beſucher gezählt. Die Geldſummen, die die ausländiſchen Beſucher der Spiele auf ihren anſchließenden Trips ins Reich bringen werden, laſſen ſich überhaupt nicht ſchätzen. Ebenſo können die Ausgaben nicht berechnet werden, die gie Teilnehmer an den zehn für 1936 vorgeſehe⸗ nen internationalen Sportkongreſſen und Sternfahrten in Deutſchland machen. Im ganzen genommen werden die Olyn⸗ piſchen Splele der deutſchen Wirtſchaft alſo einen unerhörten Auftrieb geben. Wir wol⸗ len uns wünſchen, daß ſie dem neuen Deutſch⸗ land außerdem ehrliche Freunde gewinnen. 99 5 ehrt erfolgt. perrbre jedesmal vor Berellung des Waſch⸗ lauge einige Handvoll Henko Bleich⸗Goda im Waſſer und laſſe Henko eine Viertel ſtunde wirken! Waſchkraſt und Gchaum⸗ bildung werden dadurch weſenllich erhöht! 1 Henkel ach and blech 50d N Seit ü er 50 Jahſen imdienſie der deutschen e Auch zum Aiweichen der Wäſche vorzüglich bewährt. im die Bezirkmeiſterſchaft Kirchheim— Viernheim Zum Rückſpiel um die Bezirksmeiſter— aft von Unterbaden haben die Grünen mor— Sonntag in Kirchheim anzutreten. Werden Grünen ihren Siegeszug fortſetzen? Es 1195 Doch deſſen können wir gewiß die Mannſchaft wird mit dem reſtloſen 1 ihres Könnens den Kampf beſtreiten. ler wird es beſonders gelten die Nerven zu alten und Stehvermögen zu beſitzen. Die künen haben im letzten Jahre ſchon harte impfe geliefert und ge, zeigt, d 995 ß ſie auch aus— ürts zu ſiegen verſtehen. Deshalb braucht morgen niemand t zu 11 zumal die Nannſchaft bedeutend ruh higer in den Kampf en kann wie Kirchheim, für die es um alles ht. Während für Viernheim der Sieg nur 0 Preſtigefrage iſt. Allerdings geht es um ppelte Entſcheidung: um die Meiſterſchaft And um die weitere Teilnahme an den Pokal elen. Das Spiel wird deshalb von doppel n Intereſſe ſein. Hoffent lich hält morgen Ur Himmel ſeine Schleußen geſchloſſen, damit cht viele Viernheimer Sportfreunde mit nach rchheim fahren können. Mit dem Auto der Mannſchaft um halb 12 Uhr können noch wa 20 Sportfreunde zum Preiſe von 90 Pfg. id mit dem Omnibus der 1. Mannſchaft um uhr ebenfalls 20 Sportfreunde zum Preiſe ö ö i Karten ſind im chillerkaffee erhältlich, von wo auch die Ab W Entrümpelung Die Kontrolle der ird ab ſofort durch die Hausböden Amtsträger des Pichsluftſchutzbundes durchgeführt. Bei Nichbefolgung der Anordnung wird le Entrümz pelung der Hausböden auf Koſten r Hausbeſitzer durchgeführt. Die L. S.-Hauswarte ſind für die Durch jrung der Entrümpelung verantwortlich. 1935. Viernheim Viernheim, den 4. April Bürgermeiſterei Bechtel Polizeiamt Viernheim J. V.: Steinmann. Brauchen Sie Geld? ir unſere Leſer. Wohl die meiſten werden Atworten:„Natürlich brauchen wir Geld!“ er warum zeigen Sie dann nicht in unſerem Matte an, was Sie an entbehrlichen gebrauch n Sachen zu verkaufen haben? Bei Ihnen Ahmen ſie den Platz weg, und andere benöti n ſie dringend! Ihnen ſind ſie bei jedem Um ig hinderlich, und andere überfliegen täglich Spalten unſeres Anzeigenteils, ob ſie dieſe egenſtände nicht angeboten bekommen iskieren Sie eine Anzeige! anne, ſind lig Zu den Gegenſtänden, die oft durch 12 erſetzt werden, gehören Muſliinſtru Ente, Leuchter, Oefen, Schränke, Tiſche Stühle w. Auch abgelegte Kleider, Bücher, Bilder, zaagen und Gewichte finden ſtändig Abneh er, müſſen aber natürlich angeboten rden. Wenn Sie dieſe Gegenſtände ihres gushalts entbehren können und noch dazu ld brauchen, ſo kommen Sie zu unſerer Ge äftsſtelle um eine diesbez zugliche Anzeige zugeben. Wir beraten Sie gern. Uns wird geſchrieben: prgeſtern bemerkte ich auf einer verkehrs ſchen Straße, wie ein junger Mann hinter nem Laſtauto hervorſtieß„ um die Straße zu erſch reiten. Da er nicht wahrnehmen konnte, e ihm von der verdeckten Seite ein Perſonen Dio entgegenſauſte, wäre er um ein Haar n dieſem Gefährt erfaßt und zu Boden ge ſſen worden. Eine leichte oder ſchwere Kör ber letzung, wenn nicht der Tod, wäre leicht natürliche Folge geweſen! Heute nahm war, wie eine Dame beim Gehen durch die— be Straße ſeitwärts blickte, um gleich mit Schaufenſter zu betrachten, wobei 05 einen bblinden Mann umriß, der ſich das Knie ſſchlug.— Gleich darauf bemerkte ich an derer Stelle, wie zwei Radfahrer zuſammen⸗ Alten und ſtürzten, weil der eine von ihnen ſo fragen Achtung! beim Fahren nach hinten, der andere(ſtatt nach vorn) ſeitwärts blickte. Wie viele Unglücks— fälle ließen 910 vermeiden, wenn jeder Straſ— ſenpaſſant„Augen vorn!“ beherzigen würde. Schützt fremdes Eigentum! Wenn der Frühling ſeinen Einzug hält, dann iſt wieder die ſchöne Zeit gekommen, wo vor allem die Stadtbevölkerung ins Freie pilgert, um neue Kraft und Schaffensfreude für den Werktag zu ſammeln. Mit„Kind und Kegel“ geht's hinaus, und die Mietskaſernen liegen bald öde und leer. Da iſt wieder die Mah nung am ele Schützt fremdes Eigentum! Ganz Deutſchland iſt eine lebendige Gemein ſchaft! Habt Achtung vor der Arbeit, auch vor den ſchwieligen Bauernfäuſten. Das deut ſche Land iſt im Feſtſtaate; alles blüht und gedeiht. Schont die Wieſen und Felder, und bleibt auf dem Wege! Wieſenblumen und bunte Schmetterlinge ſind kein Spielzeug für Kinder, Felder keine Tummelplätze und Schlaf lager! Achtet auch fremdes Eigentum, damit nicht Warnungstafeln mit der Aufſchrift nö tig ſind: Willſt du erregen keinen Geh' auf dem Weg, Nicht durch das Korn! So kann man leicht und ohne Müh' Dich unterſcheiden von dem Vieh! Zorn Zur Bereitung vorzüglicher Fleischbrühe nimmt man . 292222 ., J. Uiernheimer Tonfilmschau Magda Schneider in ihrem neueſten Großfilmſchlager Fraudelg Uselolt' oder»Das Glück im Haus Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt Ein Film voll Tempo und Humor. Ein Spiel voll Frohſinn und Laune verſpricht Ihnen zwei frohe Stunden. Wenn Magda Schneider dieſes energiegeladene Mädchen ihre Bombenſchlager losläßt, da kann es um einen Film nicht ſchlecht beſtellt ſein. Sie fällt mit ihrer unverbildeter Friſche und ihrer ent zückenden Anmut immer wieder auf Ihr ganzes Weſen ſprüht von gelöſter und unge ſchminkter Heiterkeit, die wie ein klarer Quell aus der Tiefe kommt. Eine Neuerſcheinung iſt Maria Sazarina, die ſich mit einem leiden ſchaftlichen Tanz einführt und alle Herzen erobert. Alles in allem ein humorvoller Schlagerfilm voll und Heiterkeit, voll Muſik, Geſang, Tanz und Liebe, nach dem Theaterſtück„Das Glück im Haus“. Alles geht dieſe Woche wieder ins Central zu Schneider u. ſew. u.ſ.w. Witz Magda Olumpia; ſieft Gartenkalender für Apri Kalender für April Nun gelangen wir in die Zeit der erſten kräftigen Entfaltung aller Gewächſe im Gar ten, Feld und Land. Alle Hände regen ſich, um möglichſt zeitig und möglichſt viel dem Boden abzugewinnen. Im Obſtgarten bearbeitet und be— hackt man den Boden, ſäubert die Stämme, erſetzt Pfähle, Zäune, Spalier, Starkäſten, bindet an, veredelt, lüftet vorſichtig die ſchü tzenden Decken, legt Erdbeerbeete an und düngt. Spaliere empfindlicher Obſtſorten ſo wie Aprikoſen und Pfirſiſche müſſen noch eine Zeit ihren Winterſchutz behalten. Bei langanhaltender Trockenheit und Wärme wer den die Bäume vor und während der Blüte bewäſſert. Wo Harzfluß iſt, wird die er kranke Stelle ausgeſchnitten, mit Baumwachs bereits zege wird, ringelt man die betreffen beſtrichen und verbunden. Da der Apfelwickler den Stämme. Blutlausbekämpfung! Stachel— beermehltau iſt mit Kupferkalkbrühe recht zeitig zu vertreiben. Im Gemüſgarten gibt es viel um zugraben, freiliegende Beete und Warmbe herzurichten, zu düngen, zu lüften, 1 und zu ſäen. Aufgehende Saat mals ganz fein überbrauſt werden. Spargel beete behäufelt man zur Erzielung möglichſt droßer Stangen; man kann die Beete zu Anfang des Monats herrichten. Auch junge Erbſen, die ſehr unter atzen zu leiden ha andere Pflän zch Miſtbeetpfla junge pflanzt man ſie N vom J ben, und id zu behär a N. Abgel 41 tete freie Land. Damit Köpfe entwickeln, 5 Hals. Blütenſtiele htzeitig auszubrechen. Gurken i jauch hende bringt man Salatpflar Sellerie, kräftig Kartoffeln wer ſorten gepflanzt; Kartoffeln und man: Puffbohnen ), Erbſen, Mangold, 51 den gelegt, t: Kalidüngung, Hülſenfrüchten. nicht 5 Wachsbohnen Möhre, ſchiedenen Karotte, Kohl, lotte, Kopfſalat, Paſtinak uſw. . Auch im Blumengart Arbeit. Lauben, Raſenpläne ge ſind herzurichten. Viel iſt umzi zu ſäubern n zu düngen; Stre Stauden ſind zu beſchneiden, Stöcke zu teilen, Ueberwinterungspflanzen an trüben, warmen Tag in den Garten zu bringen, Rabatten zu reinigen, Roſen aufzudecken, hochzubinden und zu beſchneiden. ieh! vughlguch Zwiebeln, Knoblauch, Peterſilie, Das WH W in heſſen⸗Naſſau Das Endergebnis im Gau größer als das votrjährige. Frankfurt a. M., 6. April. Auch in un⸗ ſerm Gau Heſſen-Naſſau iſt ein glänzender Sieg für die Idee der Volksgemeinſchaft er— rungen worden. Wenn auch das endgültige Ergebnis noch nicht feſtſteht, ſo beweiſen doch ſchon die vorläufigen Zahlen, daß Große geleiſtet worden iſt. Ein Beſuch bei der Gau amtsleitung des WHW überzeugte uns da von, daß hier noch viele Tage angeſtrengt gearbeitet werden muß, um zum endgültigen Abſchluß zu kommen. Vonſeiten der Gau amstleitung iſt man mit dem Grundſatz in die Arbeit für das diesjährige Winterhilfswerk eingetreten, weniger zu experimentieren und ſich auf die Sammelmethoden zu beſchrän— ken, die ſich nach den vorjährigen Erfahrun— gen als populär erwieſen haben. Neu war nur das Weihnachtswerk, das ſich mit ſeinem Ergebnis von rund 160 000 Liebes paketen glänzend bewährt hat. Im ganzen Gau ſind rund 600 000 Bedürftige, alſo etwa der fünfte Teil der Bevölkerung, vom WoW betreut worden. Bei dieſer Zahl iſt zu berückſichtigen, daß nicht nur die Erwerbs loſen betreut wurden, ſondern vielfach erhielten auch alte Leute oder Kurzarbeiter er gänzende Zuwendungen. Die Zahl der Be dürftigen iſt auch im Gau Heſſen-Naſſau ge enüber dem Vorjahr zurückgegangen, ein Beweis für die Beſſerung der Wirtſchaftslage Sehr groß war die Zahl der ſtändigen ehren— amtlichen Helfer. Ueber 15000 Volksgenoſ ſen unſeres Gaues ſtellten ſich in ſelbſtloſer Aufopferung dem WH W zur Verfügung. Im einzelnen wurden im Gau Heſſen-Naſ ſau nach den vorläufigen Zahlen verteilt (alles in runden Zahlen): 450 400 Zentner Kartoffeln, 37 900 Zentner Mehl, 2727 400 Pfund Brot, 495 000 Pfund Fiſche, 139 130 Doſen Fiſchkonſerven, 475800 Pfund Fleiſch— konſerven, 289 400 Pfund Käſe, 169 400 Pfund Marmelade, 438000 Liter Milch, 949 600 470 Nudeln, 58 400 Pfund Wurſt⸗ waren, 843 800 Pfund Zucker, 213300 Pfund Hülſenfrüchte, 191 810 Nfund Reis und über 1,5 Millionen Zentner Kohlen und Briketts. In vielen Famil ien machte ſich infolge langer Arbeitsloſigkeit der Mangel an Bett- und Leibwäſche ſowie an Bekleidung dringend fühl⸗ bar. Auch auf dieſem Sammelgebiet iſt Er⸗ freuliches geleiſtet worden. Es konnten u. a. nicht weniger als 135 000 Männerhoſen und 25 000 Woll⸗ und Strickwaren verteilt werden. Erwähnt ſeien ſchließlich noch die Eintopf⸗ ſpenden. ereins-Anzeiger Militär⸗ Afießerne ten„Haſiia“ Morgen Sonntag, den 7. April findet im Lokal zur Sonne, bei Kamerad Pater Buſalt, eine Mitglieder-Verſammlung ſtatt. Der wichtigen Tagesordnung, ſowie unſeres bevorſtehenden Feſtes halber, iſt es unbedingt Pflicht und verlange, daß jeder Kamerad pünktlich er ſcheint. Knapp, Kameradſchaftsführer. Mänunergeſang⸗Verein 1846. abend keine Singſtunde. Sonntag alle 4 Stimmen. Der Ehrenchormeiſter. Heute 1 Uhr Geſangverein Sängertreue. Heute Samstag abend halb 9 Uhr Sing ſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet. Der Vorſitzende. i und Geflügelzuchtverein 6. Sonnta g nachm. 3 Uhr Monats-Verſammlung. Hierzu ſind die Pelznu ih cp herzlich einge uch können bis Sonntag nachmittag iner ngen für 15 Schutzkaſſe getätigt Der Vorſitzende. im Vereinslokal 91 1 Frauen der aden. werden zerein der Hundefreunde halb 9 Uhr Weltausſtellung Vorſtand. Samstag abend 191 755 Monatsverſammlung. fend. der Brieftaubenverein ele„ mittags lerkeller Morgen Sonntag, den! Moeinho Weinher M N p Verſammlung. Pünk N 9 2 Jug! 1 Pflicht. Der Sportvereinigung Amieitia 09. iches Er orſtand. l dem Waldſport e Sonntag ute Samstag 5 Uhr auf latz AH. gegen Oelmannſchaft 30 Uhr Jugend gegen Ilvesheim. 1 Uhr Mannſchaft gegen Ilvesheim. In Kirch 1. und 2. Mannſchaft. Abfahrt 2. kannſchaft mit Begleiter halb 12 Uhr am ſchillerkaffee Abfahrt 1. Mannſchaft mit Begleiter 1 Uhr am Schillerkafſee. Mann ſchaftsaufſtellungen ſiehe Schaukaſten. Zur Begleitung nach Kirchheim laden wir alle Sportfreunde herzlichſt ein. Der Vorſtand. Privat- Handelsschule u. höhere Handelsschule inc. Stock Mannheim NA, 10 Gegr. 1600 Fernsprecher 21792 Geschlossene Handelskurse für Schufentlassene! Schnellſördernde Hurse in Stenographte, tdaschinen— schreiben. Buchführung usw. Mäßiges Schulgeld. Tag- und Abendschule. Auskunft und Prospehte hostenlos Leeren Drahtgeflechte Röderherde Kesselöfen Handwagen Garten- u. Feldgeräte u. s. W. billig Winkenbach 2. Schlossermelster Val. —.. Luſtige Etke Begriffsbeſtimmung. Lehrer hat es mal wieder mit Der dem Fragen: „Wer kann mir eine Erklärung des „Nichts“ geben?“ Fritzchen kann es Zum Beiſpiel, Hülle.“ Begriffs natürlich: Herr Lehrer, ein Luftbal— 7 lon ohne * Bitter. „Ich finde, gnädiges Fräulein“, meinte der ungeſchickte Tänzer,„daß dieſer Tango etwas langweilig iſt.“ „Ach, vielleicht verſuchen Sie zur Abwechſ⸗ lung, mir mal auf meinen anderen Fuß zu treten!“ zee Das müſſen Sie unbedingt wiſſen, daß Sie ſchon Kleinan zeigen auf⸗ geben können von 40 Pfg. an. Die An⸗ zeigen des „Viernheimer Anzeiger“ werden von Tauſenden geleſen!