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Heizung, Geſchäftsbücher, Formu— lare, Porto, Inſerate und ſonſtige Koſten Steuern Gewinn 1934 Zahl der Anfang 1934: Zugang 1934: Abgang 1934: Ende 1934: Die Geſchäftsguthaben haben ſich im Berichts jahre vermehrt um 1279. ſummen um 16000.— N. 12 778.96 2 762.53 4630.37 39 306.13 0 der verbleibenden Mitglieder Paſſiv a Geſchäftsguthaben: 2 43 589.9 der ausſcheidenden Mitglieder 698.3) ausſtehende Pflichteinzahlungen auf den Geſchäftsanteil(zum Nennwert) eſerven: Geſetzlicher Reſervefonds (8 7 Ziffer 4 Gen. G.) ückſtellungen und Wert⸗ berichtigungspoſten: Rückſtellung für zweifelhafte Forderungen Rückſtellung R. G. H. erbindlichkeiten:! Spareinlagen leinſchl. Kündig⸗ ungs⸗ und Termingelder in laufender Rechnung Bankſchulden (einſchließlich Wechſelſchuld) 168 1490 Sonderkredite 15 166.8 Gewinn 1934 4 630. 630 633.5 20 681.0 61 306. 236 358.% 61 031.9 Verluſtrechnung Erträge: 2 Einnahmen aus Zinſen 34 008.7 Sonſtige Einnahmen 184709 Außerordentliche Erträge und Zuwendungen 3 450.0 39 306. 3. Mitgliederbewegung Mitglieder 606 28 14 620 Anzahl der Geſchäftsanteile Haftſummen 606 606 000. 30 30 000. 14 14000. 622 622 000. N.; die Ha Oiernheimer Kreditboerein e. 6. m. b. h. Uiernheſt Der Vorſtand: Riehl Bugert Hanf Schafft Urheit und Brot! 1 deschälls-Eröfnung ung-Emplemlung! Der geehrten Einwohnerſchaft, insbeſondere Verwandten und Bekannten die ergebene Mitteilung, daß ich mit dem heutigen Tage in meinem Hauſe, Schillerstraße 8, ein Meiner werten Kundſchaft zur gefälligen Nachricht: Das neue adaagagggqanmagaaaaanaaaaagagaagaaaganngagagaan eröffnet habe. 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Eimsel-Berkauf der Beitung von der eſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags-Ausgabe 10 Bie Nr. 86 Geſundſein iſt Pflicht! Der Ausbau der Eheberatung. Die Aufbauarbeit des Staates auf wirt⸗ ſchaftlichem und nationalem Gebiete wäre umſonſt, wenn ſie ſich nur den Fragen der Arbeitsbeſchaffung und der Neubildung ſtaatlicher Autorität zuwenden wollte. Mit vollem Recht iſt daher die Staatsführung an die kulturellen Probleme herange⸗ gangen und hat ſich bemüht, das Erzie⸗ hungsweſen der Formung einer neuen Ge⸗ neration anzupaſſen. Ganz beſondere Sorgfalt aber wird den Aufgaben der körperlichen Ertüch⸗ tigung, der Geſundung des Volkstums, der Erhaltung der Familie zuge⸗ wandt. Die beſonders im Auslande vielfach falſch verſtandene Behandlung der Raſſen⸗ frage ſtellt an das deutſche Volk ſelbſt ein hohes Maß von Verantwortung, die dagu führen ſoll, einen geſunden Nachwuchs zu ſchaffen. aus dem heraus eine Ausleſe der Beſten möglich ſein wird. In dieſem Sinne hat der Reichserziehungsminiſter Dr. Ruſt ſeine neuen Richtlinien für die Zulaſſung zu den höheren Schulen aufgeſtellt. Aus dem⸗ ſelben Gedanken heraus hat Reichsminiſter Dr. Frick die Gründung von Beratungs- ſtellen für Erb⸗ und Raſſenpflege bekannt⸗ gegeben. Dieſe Beratungsſtellen ſollen in beſonderem Umfange auch der Ehebera⸗ tung dienen, wenn ſie auch zunächſt nur freiwillig in Anſpruch genommen werden ſoll. Immer wieder wird dem deutſchen Menſchen von heute in Wort und Schrift. durch Geſetz und Verordnung die Erkennt⸗ nis eingeprägt, daß der Einzelne ein Be ſtandteil des Ganzen iſt, zunächſt der Fa⸗ milie verantwortlich, dann aber auch der Volksgemeinſchaft, deren Keimzelle die Fa— milie zu allen Zeiten war. Wenn die Beratungsſtellen für Erb und Raſſenfragen erft greich arbeiten ſollen, o bedürfen ſie einer geſetßlichen Rege⸗ lung. Sie weiden das Recht erhalten, durch den Austauſch von Ehezeugniſſen feſt— zuſtellen, ob jemand, der eine Ehe ſchließen will, an einem erblich Leiden erkrankt iſt und dadurch in die Lage lommen kann, eine Familie zu gründen, die wieder durch Krankheit und Gebrechen behaftet iſt. Die großen Summen, die Staat und Kirche all jährlich zur Bekämpfung und Linderung der Erbkrankheiten aufwenden müſſen, bilden ne ernſte Mahnung an die Gegenwart, dem Vergangenen zu lernen. Das doll h die planmäßige Arbeit öffentlicher tellen und durch die Einſicht je einzelnen Deutſchen geſchehen. Es iſt bemerkenswert, daß die ſtaatlichen ufgaben diefer Erziehung zur Erbgeſund zur Eheberatung in den lichen Geſundheitsä mAemter für die R geſchaffen, ſondern Teil der öffentlichen rhaupt. Das iſt nicht b 1 en veſentlich dern auch deshall hichtig, weil damit 1 Ausdruck gebracht dit, daß die erbbiolo giſche Beratung kein abſeitiges Gebiet eini— ger Spezialiſten darſtellt, ſondern untrenn⸗ 5 bar mit den großen Aufgaben der Volksge— ſundheitspflege verbunden iſt. Die ſbaatlichen Geſundheits⸗ ämter traten am 1. April in Kraft. Die bisherigen kommunalen Einrichtungen ähn⸗ licher Art werden in die ſtaatlichen Geſund⸗ heitsämter eingebaut. Die Leitung hat ein ſtaatlicher Amtsarzt. Die Aufgaben der Ge⸗ ſundheitsämter beſtehen außer den gekenn⸗ zeichneten Zielen der Erb⸗ und Raſſen⸗ pflege, ſowie der Eheberatung in allen An gelegenheiten der Geſundheitsvolizei. Dazu wird die Schulgeſundheitspflege, die Mut⸗ ter⸗ und Kinderberatung, die Fürſorge für Lungenkranke, Geſchlechtskranke. Krüppel, Sieche uſw. treten. Ferner unterliegt ihnen die ärztliche Mitarbeit für die Maßnahmen der Körperpflege und Leibesübungen ſowie die gerichtsärztliche Tätigkeit. „Die ſtaatlichen Geſundheitsämter erfaſſen in einem fückenloſen Netz das ganze Reich. Es iſt nicht mehr möglich, daß aus finan⸗ ziellen oder anderen Gründen die eine oder andere Gegend in der öffentlichen Geſund⸗ heitspflege schlechter daſteht als der Nachbar- bezirk. Dieſe Maßnahme bedeutet einen 9200 Schritt zur Vereinheitlichung des Geſundheitsweſens und ſie iſt ein wei⸗ 2. 1 Montag, den 8. April 1935 (Biernheimer Bürger-Zig.— Viernh. Volksblatt) een Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt. mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Ta — Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ g vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei Pla vorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 38. Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim 52 Jahrgang Ueberwältigendes Vekenntnis der alten Hanſeſtadt zum Deutschtum— Vegeiſterte Kundgebungen— Feſtesfreude auf allen Straßen und Plätzen Danzig, 7. April. Die Wahlen zum Danziger Volkstag ha— ben ein überwältigendes Bekenntnis der Be⸗ völkerung der alten deutſchen Stadt an der Oſtſee zum nationalſozialiſtiſchen Staat und zur Bewegung Adolf Hitlers gebracht. Kei⸗ ner der deutſchgeſinnten Danziger fehlte an der Wahlurne, und aus dem Reich waren noch am letzten Tage vor der Wahl zahlreiche Danziger Staatsangehörige in der Vater⸗ ſtadt eingetroffen, um ihre Stimme aäbzuge— ben. Sie hatten eine freudige Stimmung mitgebracht, die mit der ſiegesſicheren Zu⸗ verſicht der ſeit Tagen mit Fahnen und Gir⸗ landen feſtlich geſchmückten Stadt im Ein⸗ klang ſtand Wer nach dem Begeiſterungstaumel, der ſeit Tagen Danzig erfüllt, glaubte, eine Stei⸗ gerung dieſer begeiſterten und erhebenden Stimmung ſei nicht mehr möglich, wurde eines beſſeren belehrt. Am letzten Tage des Wahlkampfes war Reichsminiſter Dr. Goeb— bels eingetroffen. Obwohl der fahrplanmä zige Zug, mit dem Dr. Goebbels ankam, infolge der Beförderung von Tauſenden von ſogenannten Auslands-Danzig⸗Wählern erſt mit 1½ Stunden Verſpätung in Danzig einlief, war der Platz vor dem Bahnhof von einer unüberſehbaren Menſchenmenge an— gefüllt, die beim Eintreffen des Miniſters in brauſende Heilrufe ausbrach. Im Bahnhof ſelbſt durchbrach die Begeiſterung alle Grenzen. Tauſende von Auslands-Danzig⸗Wählern hatten in und vor dem Bahnhof auf die An kunft des Miniſters gewartet Alle dieſe Menſchen bildeten mit großen Scharen der Danziger Jugend ein einziges brodelndes Meer begeiſterter Maſſen, deren Heilrufe die Bahnhofshalle erfüllten. Vor dem Bahn hofsgebäude ſchritt Reichsminiſter Dr. Goeb bels, der don Gaule 0 Forſter, Senatsprä ident Greiſer und den Führern der SA, SS und No begrüßt wurde, unter den Klän der Danziger SA-Kapelle die Ehren Landespolizei, der Schutzpolizei, S, PO ſowie des Arbeitsdienſtes ge! fronten der der SA, S und der HJ ab. Dr Goebbels fuhr dann zum Hotel„Dan er Hof“, wo er noch kurze Zeit mit dem Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, der inzwiſchen Danzig im Flugzeug wieder verlaſſen hat, ſeine Eindrücke au— tauſchte. Ingwiſchen hatte ſich eine rieſige Menſchenmenge vor dem Hotel angeſammelt, die immer wie der Heilrufe auf Dr. Goebbels ausbrachte. Dabei kam durch ſpontane Sprechchöre auch der Danziger Volkshumor zu ſeinem Recht. Inzwiſchen hatte Gauleiter Forſter dem Reichspropagandaminiſter ein E rzeugnis der Danziger Vernſteinkunſt als Geſchenk über reicht, das folgende Inſchrift trägt:„Dem hinreißenden und begeiſterten Wortführer des Nationalſozialismus in Dankbarkeit. NSA, Gau Danzig.“ Reichsminifter Dr. Goebbels trat in Ve⸗ gleitung des Danziger Gauleiters und Se— ſatspräſidenten ſowie des geſamten Führer— zige 1 korps der Danziger NSDAP eine längere Rundfahrt durch die alten Straßen Danzigs an. Die meiſten Betriebsführer hatten unter dem Eindruck der Hochſtimmung, die ganz Danzig erfüllte, ihren Angeſtellten am Samstag freigegeben, ſo daß ſich hinter den kilometerlangen Spalieren der SA, SS und des Arbeitsdienſtes ſowie der Po die halbe Bevölkerung zuſammendrängt, um Dr. teres ſichtbares Zeichen dafür, daß die Reichsreform ſich in Taten durchſetzt. Reichsminiſter Dr. Frick hat durch ſeine Rede gezeigt, welche großen neuen Leiſtun⸗ en von dieſen Aemtern erwartet werden. er Ausbau ihrer Tätigkeit muß dazu füh⸗ ren, daß in unſerem Volk die früheren Zei⸗ chen eines Verfalls immer ſeltener werden und daß dafür ein geſundes Volk in Stadt und Land beranwächſt. 8 Goebbels als den Künder der nationalſozia— liſtiſchen Idee zu begrüßen. Auf dem feſtlich geſchmückten Langen Markt, auf dem ein Ehrenſturm der Danziger SS Aufſtellung genommen hatte, mußte Dr. Goebbels im— mer wieder nach allen Seiten und zu den Fenſtern der alten Patrizierhäuſer hinauf— winken und grüßen, um den jubelnden Men— ſchenmaſſen für ihr Bekenntnis der Liebe und Treue zu danken. Im hiſtoriſchen Arkushof hieß der Danziger Senatspräſident Grei⸗ ſer den Reichspropagandaminiſter im Na⸗ men der Danziger Regierung und der Dan— ziger Bevölkerung auf das herzlichſte will⸗ kommen. Er hob hervor, daß die tauſend— jährige Geſchichte Danzigs auf das engſte mit dem geſamtdeutſchen Schickſal verknüpft geweſen ſei. Hier in Danzig ſei alter Kampf⸗ boden, denn dieſe Stadt habe hart um ihre Exiſtenz ringen müſſen, nicht nur in politi⸗ ſcher und wirtſchaftlicher, ſondern auch in völkiſcher Beziehung. In zähem Ringen habe Danzig immer wieder ſein Deukſchkum ver- keidigt. Paris, 8. April. Bereits ſeit einiger Zeit ſprach man in gewiſſen franzöſiſchen Kreiſen von der Mög lichkeit der Schaffung einer Art Oberſten Armeerates, in dem die Land-, Waſſer und Luftſtreitkräfte vertreten ſein ſollen der e noch größere Kommandovein möglichen ſoll. An der Spitze dieſ rates möchte man den ehemaligen liſſimus Weygand ſehen. Dief ſind wohl auf Aeußerungen d miniſters General D der von der Notwendigkei Kommandogewalt geſproche ſtändiger Seite verlautet, blick noch nicht an ſolchen Rates gedacht ſei zu der Sitzung des Mil der franzöſiſchen Kammer, in der behandelt wurde, ob die S London, 6. April. Reuter meldet, daß der italieniſche Mini⸗ bereits Vorſchläge ſterpräſident Muſſolini für die Konferenz der drei Mächte in Streſa aufgeſetzt habe. In unterrichteten Kreiſen glaube man, daß Muſſolini etwa folgendes Programm für Streſa ins Auge gefaßt habe: 1. Die Stellungnahme Englands, Frank⸗ reichs und Italiens zu dem„einſeitigen Vorgehen“ Deutſchlands ſoll feſtgelegt wer— den, in anderen Worten: Die politiſche Linie iſt feſtzulegen, die dieſe drei Mächte verfol⸗ gen werden, wenn der franzöfiſche Appell auf der Sondertagung des Völkerbundsrates in Genf zur Sprache kommt. 2. Entſcheidung über eine gemeinſame Front der drei Mächte, um das im engliſch⸗ franzöſiſchen Kommunique vom 3. Februar niedergelegte Programm zu verwirklichen. Hierzu gehört eine Prüfung des geſamten europäiſchen Fragenbereiches, wie er ſich aus den Berichten des engliſchen Außen⸗ miniſters Simon und des Lordſiegelbe⸗ wahrers Eden über die Beſprechungen in Berlin, Moskau, Warſchau und Prag ergibt. Die einigende Idee des Mutterlandes, der Nationalismus, habe nun auch die zu 97 v. H. deutſche Bevölkerung Danzigs erfaßt. Die Danziger Bevölkerung, ſo ſchloß Se— natspräſident Greiſer, danke dem Reichs⸗ miniſter Dr. Goebebls aus tiefſtem Herzen, daß er als der berufenſte Künder der natio— nalſozialiſtiſchen Idee nächſt dem Führer nach Danzig gekommen ſei. Reichsminiſter Dr. Goebbels, der in ſeiner Erwiderungsrede die Grüße des Führers und Keichs⸗ kanzlers Adolf Hitler an die Bevölke⸗ rung Danzigs überbrachte, erklärte, er habe den klaren Eindruck gewonnen, daß es zwiſchen Danzig und dem Reich keine Grenze gäbe, die durch die Herzen gehe. Bis auf die wenigen Unbe⸗ lehrbaren, die glaubten, es aäbe noch ein Deutſchtum außerhalb des Nationalſozialis- mus, ſeien die Deutſchen Danzigs von der nationalfozialiſtiſchen Bewegung voll und ganz ergriffen. Der Miniſter ſprach ſeinen Dank für den eindrucksvollen Empfang aus. Wiederkehr General Weygands? Die franzöſiſche Aufrüſtungspfychoſe April ausgedient haben, noch länger unte den Fahnen behalten werden ſollen. wil berichtet, daß die Dienſtzeikverlängerung grundſählich be ſchloſſen 1 * 0 worden ſei. Es iſt beabſichtigt, die Soldaten mindeſtens dr Dienſt zu l bekanntlich angefül nat einberufenen Ausbildungszeit ehe man die ſen könne. De ung der Rek April und wohl damit rechnen, Kopfzerbrechen am Grünen Ti Was in Streſa beraten werden ſoll— Muſſolinis Vorſchläge 3. Die Frage der öſterreichiſchen Unabhängigkeit und die beſten Mittel zu ihrer Aufrechterhaltung. 4. Eine Erwägung der Möglichkeit, ge— wiſſe Bedingungen in den Friedensverträ— gen mit Oeſterreich, Ungarn und Bulgarien abzuändern, Dieſer Vorſchlag würde bedeu— ten, daß Muſſolini denjenigen Staaten, die keine„einſeitigen“ Maßnahmen zur Ab⸗ änderung dieſer Verträge ergriffen hätten, eine„beſondere Anerkennung“ gewähren möchte.—„Daily Telegraph“ zufolge würde dieſe Anerkennung darin beſtehen, daß die genannten Staaten von den Militärklauſeln ihrer Verträge befreit werden ſollten. Man glaube ohnehin, daß die öſterreichiſche Re⸗ gierung die Angelegenheit auf der nächſten Völkerbundsſitzung zur Sprache bringen werde. Franzöſiſche Erwartungen Aus Paris verlautet, daß die italieniſche Regierung am Quai d'Orſay angefragt habe, welche Abſichten die franzöſiſche Regierung hinſichtlich der Völkerbundsratsta⸗ gung, der kollektiven Sicherheiten und der Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit Oeſterreichs hege. Die franzöſiſche Antwort hierauf ſei ziemlich allgemein gehalten und beſage, daß noch zahlreiche für eine Urteils⸗ bildung notwendige Einzelheiten fehlten. Frankreich hat, ſo verlauket weiter, eine Denkſchrift vorbereitet, der ein Entſchlie⸗ ßungsentwurf beigefügt iſt, der gegebenen⸗ falls vom Völkerbundsrat angenommen werden müſſe. Die beiden franzöſiſchen Schriftſtücke ſollen in Streſa veröffentlicht werden. In Pariſer Kreiſen ſcheint man zu hoffen, daß der Entſchließungsentwurf in Genf von Frankreich, Italien und England eingebracht werden könne. Angeſichts der unnachgiebigen Haltung Deutſchlands ſchlage die franzöſiſche Regierung für den Oſt— pakt eine europäiſche Formel vor. Die Sudetendeutschen Die Zulaſſung der Heimaffronk. Prag, 7. April. Die ſeit Wochen, ja ſeit Monaten das Su⸗ detendeutſchtum in Spannung halkende Fra- ge, ob die Sudetendeukſche Heimatfront Kon⸗ rad Henleins zu den kommenden Wahlen in das Prager Parlament zugelaſſen werden ſoll, iſt zugunſten der Sudelendeutſchen Hei maffront gelöſt worden. Dieſe Entſcheidung, zu der es nach einer Nach Mußitſruden des Mufirzuges der SS⸗ Standarte 36 begrüßte der Danziger Sena⸗ tor für Propaganda und Volksaufklärung Batzer die Auslandsdanziger mit herzlichen Worten namens der Danziger Regierung und im Namen der geſamten deutſchen Be⸗ völkerung Danzigs. Nach dem Deutſchland⸗ lied dankte Pg. Schmidt⸗Hamburg namens der Auslandsdanziger in kurzen herzlichen Worten. Dr. Nauſchning geflohen Danzig, 8. April. Der frühere Danziger Senatspräſident Dr. Rauſchning, der wegen ſchwerer Vertrauensbrüche aus der NSDAP ausgeſchloſſen wurde, hat ſich noch einer Meldung des„Danziger Vorpoſten“ in der vergangenen Nacht ins Ausland begeben. Dr. Rauſchning hatte noch unmittelbar vor dem Abſchluß der Danziger Wahlen in der Preſſe der Sozialdemokratie und des Zen— trums einen offenen Brief an den Danziger Gauleiter Forſter veröffentlicht, der nach Form und Inhalt den Tatbeſtand des Lan— desverrates erfüllt und ſich in keiner Weiſe von den übelſten Erzeugniſſen der Separa— tiſten und Emigranten unterſchied. In geſchloſſener Front Dr. Ley und Seldte in Dorkmund. Unterredung des Miniſterpräſidenten Ma— lypetr und des Außenminiſters Dr. Beneſch mit dem Staatspräſidenten Mafaryk in Lana kam, wird als endgültig betrachtet und hat in den Linksparteien große Enktäuſchung und erhebliche Niedergeſchlagenheitl ausge— löſt. Die„Reichenberger Zeitung“ ſchreibt hierzu:„Der Standpunkt der tſchechiſchen Agrarier, die ſeit langem die Zulaſſung der Sudetendeutſchen Heimatfront befürworteten, iſt in den zuſtändigen Miniſterausſchüſſen durchgedrungen. Die von der Linken gegen die Zulaſſung erhobenen Einwände erſchei— nen dadurch ihre Stichhaltigken verloren zu haben. Die Sudetendeutſche Heimatfront findet danach ihre Anerkennung durch die Prager Staatsführung.“ Nuhiger Wahlverlauf Begrüßungskundgebung für die Auslands- danziger. Danzig, 7. April. Nach einer Woche jubelnder Hochſtimmung brach bei klarem, kühlem Wetter der Wahl— ſonntag für Danzig an. Punkt 9 Uhr mor— gens ſetzte in den 188 Wahllokaien in der Stadt Danzig ſowie in Zoppot und in den drei Landkreiſen Höhe, Niederung und Wer⸗ der, die Wahl mit voller Stärke ein. Bereits kurz nach 9 Uhr ſtanden in den meiſten Wahllokalen die Danziger Wähler und die in langen Schlangen an, um ihrer Wahlpflicht zu genügen. Dieſer Andrang hielt den ganzen Vormittag und auch mittags über unvermindert an, ſo daß in den meiſten Wahllokalen um 14 Uhr be— reits 60 bis 70 v. H. der Wähler ihre Stim— Auslandsdangiger-Wähler ö N U 1 me abgegeben hatten. Gegen 8 Uhr flaute der ſtarke Andrang etwas ab. Um 6 Uhr abends wurde die Wahlhandlung geſchloſſen. Zwiſchenfälle haben ſich nicht ereignet. Die erſten bisher aus dem Landgebiet vorliegen. den Einzelergebniſſe ließen bereits erkennen, daß die NSDAqp auf dem(lachen Lande offenbar einen Erfolg erzielt hat, der ſelbſt den überwältigenden Wahlſieg bei den Kreistagswahlen im November vorigen Jahres in den Schatten ſtellt. Von vornher— ein iſt feſtzuſtellen, daß das Wahlgeheimnis überall mit geradezu peinlicher Genauigkeit überwacht wurde. In allen Wahllokalen waren Ver— treter auch der übrigen Parteien anweſend und konnten ſich davon überzeugen, daß je— der ſeinen Wahlzettel in vollkommener Ab— geſchloſſenheit ankreuzte und das Wahlge— heimnis in ſeder Beziehung gewahrt wat. Zahlreiche Umzüge nationalſogtaliſtiſcher Formationen ſowie Sprechchöre and Fan— farenchöre belebten das Straßenbild. Mit— tags fand auf dem Heumarkt eine öffentliche Begrüßungskundgebung für die in Danzig eingetroffenen, etwa 6000 ſogenannten Aus- landsdanziger ſtatt, die mit ihren roten Ab— zeichen in Form des Danziger Wappens überall im Straßenbild anzutreffen waren. Dortmund, 6. April. Auf Einladung der Deutſchen Arbeits⸗ front, Bezirksleitung Weſtfalen, fand in Dortmund ein Empfang ſtatt, in dem Be— führer und Gefolgſchaftsmitgeieder teil— nahmen. Im Mittelpunkt der Veranſtataung ſtanden eine Rede des Reichsorganiſations— leiters der NSDAP und Leiters der Deut— ſchen Arbeitsfront Dr. Robert Ley und Aus— — le führungen des Reichsarbeitsminiſters Set; Reichsorganiſationsleitker Dr. Ley betonte, die Zeit, daß einzelne Verbände eigene Politik machen, ſei endgültig vorbei. Wir ſind ſtolz darauf, daß wir Arbeiter und Unternehmer zuſammen in einer Gemein— ſchaft haben. Wenn ſie eine Frage zu löſen haben und ſich nicht einigen können, werd der Staat entſcheiden. Der Berufstoettkampf wird einmal für alle Deutſchen kommen In einem geſunden Staat darf es nur eine Macht geben, das iſt der Staat(Sluraiſcher Beifall). Reichsarbeitsminiſter Seldke, der ſodann das Wort nahm, benutzte die Gelegenheit, in ſeiner Eigenſchaft als Reichs— arbeitsminiſter hervorzuheben, daß die neue Sozialverfaſſung nicht möglich geweſen wäre, wenn nicht die Erziehung aller Schaf— fenden zu gemeinſamer und ehrenhafter Grundhaltung durch die Deutſche Arbeits— front der neuen deutſchen So zialverfaſſung den Weg geebnet hätte. Die ſtaatlichen Stel— len würden ihre ganze Kraft einſetzen, die großen ſozialen Probleme mit der Organiſa— tion aller Schaffenden gemeinſam zu löſen. Neuordnung der Sparkaſſen Bedeukungsvlle Aufgaben. Berlin, 7. April. Der Deutſche Sparkaoſſen- und Girover— band hielt in Verlin die alljährlich ſtattfin— dende Generalverſammlung ab. Es wurde eine Aenderung der Satzungen beſchloſſen, mit der eine wichtige Etappe in der Entwick— lung des Sparkaſſenorganiſationsweſens er— reicht iſt; bedeutet ſie doch vor allem, daß der Deutſche Sparkaſſen- und Giroverband gleichzeitig als die zuſtändige Fachgruppe „Sparkaſſen“ innerhalb der Reichsgruppe 4 „Banken“ und damit innerhalb des Geſamt— rahmens des Aufbaues der gewerblichen Wirtſchaft anerkannt worden iſt. Der langjährige und verdiente Führer der Sparkaſſenorganiſation, Präſident Dr. Kleiner, iſt in den Ruheſtand getreten. Gleichzeitig hat der Reichswirtſchaftsminiſter zum neuen Präſidenten des Deutſchen Spar— kaſſen- und Giroverbandes Miniſterialdirek— tor Dr. Heintze beſtellt. Auf der Tagung betonte Reichsbankpräſident Dr. Schacht, daß durch die erfolgte Umgeſtaltung der Sat— zungen den Sparkaſſen die Möglichkeit ge— ſchaffen worden iſt, ſich inneralb der deut— ſchen Wirtſchaft die ihnen gebührende Stellung zu ſichern. Yi Umſtellung beim ö nommen werden könnten. 6 müſſe ſein, auch dieſe Verbände als künftige bezirkliche Untergruppen der Sparkaſſenbe⸗ rufsvertretung in die Wirtſchaftsorganiſa⸗ tion einzubeziehen und ihre Verfaſſung ſo zu geſtalten, daß ſie ohne Ausnahmen wir⸗ kungsvoll unter Führung des Staates in eigener, den Aufſichtsinſtanzen und den Sparkaſſen verantwortlicher Selbſtverwal— tung mehr denn je ihre vollen Kräfte der Förderung des Sparkaſſenweſens widmen könnten. Die Entwickelung iſt ihnen will⸗ kommene Möglichkeit, zu ihrem Teil das Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregie⸗ rung durch Uebernahme langfriſtiger Anlei⸗ hen weiter zu fördern und damit wiederum erneut Leben in die geſamte deutſche Wict⸗ ſchaft zu tragen. Anſinnige Gerüchte Wieder einmal ausländiſche Falſchmeldungen Berlin, 8. April. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ befindet ſich auf ſeiner erſten diesjährigen Südamerikafayhrt. Verſchiedene 0 ö N 0 N 1 5 5 U ausländiſche Zeitungen verbreiten unwahre Gerüchte, nach denen„Graf Zeppelin“ in den Ozean abgeſtürzt ſei. Dieſe Gerüchte gewin⸗ nen dadurch eine beſonders groteske Fär⸗ bung, daß ſie behaupten, Miniſterpräſibent Göring. der ſich bekanntiich zur gleichen Zeit auf einer Beſichtigungsfahrt in Oſtpreu— zen befand, ſei mit dem„Graf Zeppelin“ verunglückt. Genau ſo unſinnig iſt eine in London er— ſchienene Attentatsmeldung auf Dr. Go e b— bels in Danzig. Dr. Goebbels iſt im Flug— zeug wohlbehalten in Bertin eingetroffen. Die„Leeuweril“ verunglückt Sechs Todesopfer. Berlin, 6. April. Das planmäßige holländiſche Verkehrsflug zeug Prag Amſterdam iſt verunglückt. Die vierköpfige Beſatzung und die beiden Fluggäſte kamen dabei ums Leben. Nach Berichten aus Amſterdam hat die! Kataſtrophe, von der das holländiſche Ver— kehrsflugzeug„Leeuwerik“ auf der Halle Leipzig— Eſſen betroffen wurde, in Luftverkehrskreiſen Beſtürzung hervorgeru— fen. Man weiſt darauf hin, daß ſich das Unglück auf der erſt dieſer Tage neu eröff— neten Luftverkehrslinie Amſterdam Prag ereignete und daß ſie ſowohl die umgekom— menen Piloten wie das zerſtörte Flugzeug län— gere Zeit auf anderen Strecken durchaus be— währt hätten. Eiſenbahnzuſammenſtoß Schweres Jugunglück auf Fünen. Kopenhagen, 7. April. Im ſüdlichen Teil der Inſel Fünen ſtie⸗ zen auf dem Bahnhof Ringe zwei Motor- züge aus Odenſe bzw. Svendborg zuſammen, weil der dienſttuende Bahnhofsvorſteher in⸗ folge eines Mißverſtändniſſes en Jug aus Odenſe abgelaſſen hatte, ehe der Gegenzug eingelaufen war. Das Unglück ereignete ſich in einer Kurve, ſo daß die Zugführer die Gefahr erſt im letzten Augenblick demerkten. Da ferner die Unfallſtelle ſtark abſchüſſig iſt, ſtießen die Züge mit großer Gewall zu⸗ ſammen. Der vordere Teil des Odenſe- Zuges ſchob ſich auf den Gegenzug hinauf. Der Fuhrer des Motorzuges aus Spendvorg warde auf der Stelle getötet. Etwa 20 Reiſende wurden in die Krankenhäuſer von Ringe und Srend— borg eingeliefert, davon fünf in lebensge⸗ führlichem Zuſtande. Etwa 30 weitere Per— ſonen konnten nach Anlegung von Notver— bänden wieder entlaſſen werden. Der ſür das Spartaſſenvervand habe zur Folge, daß auch die bei den regionalen Verbänden bisher zu⸗ rückgeſtellten Reformen fetzt in Angriff ge⸗ Das Ziel hierbei Strecke leichtangetrunkenem Juan na heftigen Wortwechſel ſeine Ehef wei Piſtolenſchüſſe in den Kopf choß er ſich ſelbſt eine Kugel Schläfe Der Tod iſt auf der Stelle eingetre⸗ Fa. Das Ehepaar hinterläßt vier Kinder im Alter zwiſchen vier und elf Jahren. Zwi⸗ ſchen den Ehegatten war es ſchon mehrfach zu erregten Auseinanderſetzungen gekom⸗ men.. Staat und Kirche Große Rede des Reichsminiſters Ruſt in der Kölner Rheinlandhalle. 10 Köln, 6. April. In der Kölner Rheinlandhalle fand eine grob kulturpolitiſche Kundgebung ſtatt, bei der Reichs miniſter Ruſt eine grundlegende Rede hielt, in der er ſich gegen den konfeſſio⸗ nellen Hader wandte. Miniſter Ruſt erin— nerte dabei an das zweimal gegebene Wort des Führers, nicht nur die Kirche, ſondern auch ihre Befkenntniſſe ſchützen zu wollen. Dieſes Verſprechen erheiſche aber auch loyale Erfüllung auf der anderen Seite. Wir wol⸗ len das Kreuz auf den Kirchen ſchützen, ſo erklärte er, aber wir wollen das Hakenkreuz auf den Thing⸗ und Sportplätzen leuchten laſſen. Die erwachſende Jugend ſtehe nur un— 105 der Flagge unter der die Hitlerjugend ehe. Reichsleiter Bouhler Mitglied der ONs. Berlin, 8. April. Die„NS K“ meldet: Wie die ON S mitteilt, iſt der Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP,. SS⸗Gruppen⸗ führer Philipp Bouhler, als Mitglied in die Oberſte Nationale Sportbehörde für die deutſche Kraftfahrt eingetreten. Reichsleiter, SS-Gruppenführer Bouhler, hat im Einver— ſtändnis mit dem Reichsführer der SS den ScS⸗Sturmführer Hedderich als Sachbearbei— ter für alle die SS betreffenden Fragen des Kraftfahrſports ernannt. Durch dieſe Rege— lung iſt für die Zukunft eine ſtändige und enge Verbindung der Reichsführung SS zur ON S und der Korpsführung der NSKK ſichergeſtellt. Politiſches Allerlei Berlin. Der Führer und Reichskanzler empfing den Direktor der Akademie für Deutſches Recht, Dr. Laſch, und den Schatz meiſter derſelben, Generaldirektor Arendts zum Vortrag über den Neubau des Hauſes des Deutſchen Rechts, deſſen Errichtung ſo fort begonnen werden ſoll. London. Zum neuen Oberbefehlshaber der britiſchen Truppen in Indien iſt der Ge— neral Sir Robert Archibald Caſſels ernannt worden London. Der polniſche Admiral Swirſki, Chef des Marinedepartements des polniſchen Wehrminiſteriums und Oberbefehlshaber der polniſchen Hochſeeflotte, iſt in London einge troffen Akhen. Der griechiſche Staatspräſident hat mehrere Dekrete unterzeichnet, durch die Mi niſterpräſident Tſaldaris zum FFinanzmini ſter. Kriegsminiſter Kondylis zum ſtellver— tretenden Mimiſterpräſidenten und Staats— miniſter Mavramichalis zum Außenminiſter ernannt werden. Präſident von eigenen Gnaden Putſch im braſilianiſchen Staat Para. Rio de Janeiro, 6 April. Der braſilianiſche Staat Para ſlehl anſchei nend vor ſchweren innerpolitiſchen Kämpfen. Der Intervenkor des Staates, Major Bara- ta, bedrohte die Mehrheit des Staats parla mentes, da dieſe ſich gegen ſeine Wieder⸗ wahl ausgeſprochen hatte. Nachdem die der Mehrheit angehörigen Abgeordneten aus dem Parlamenksgebäude geflüchtet waren Unglück verantwortliche Beamte wurde zei— nes Amtes enthoben. Duisburg⸗Hamborn heißt jetzt Duisburg. Düſſeldorf, 8. April Die Regierungspreſſe⸗ ſtelle teilt mit: Der Name der Stadtge⸗ meinde und des Stadtkreiſes Duisburg-Ham⸗ born iſt in„Duisburg“ abgeändert worden. Ehekragödie. Weiden(Oberpf.), 8. April. Der 36jäh⸗ ringe Kürſchnermeiſter Joſeph Bunk tötete in Miniſterpräſident General Göring in Danzig. Der preußiſche Mini⸗ ſterpräſident, General Göring, hielt zur Volks⸗ tagswahl in Danzig eine große Rede. Auf ſeiner Fahrt durch das Danzi⸗ ger Land wurde der Miniſterpräſident von der Bevölkerung ſtür⸗ miſch umjubelt. Unſer Bild zeigt Miniſterprä⸗ ſident Göring beim Ab⸗ ſchreiten der Front wäh⸗ rend des Empfanges auf dem Langen Markt. (Deutſches Nachrichten⸗ büro, Aufnahme Sönnke.) und ſich in die Kaſerne der Garniſon von Be lem zurückgezogen halten, ließ ſich der Inter venkot von der Minderheit des Parlamentes zum Staatspräſidenten ausrufen und ver hinderte den Juſammenkritt des Geſamtpar⸗ lamenkes, wobei er erklärte, nur äußerſter Gewalt weichen zu wollen. Die Mehrheit des Parlamentes Wahlgericht angerufen. Zur Durchführung der zu erwartenden gerichtlichen Entſchei⸗ dung wurden die Heeres- und Marinekräfte von Belem alarmiert. Da man ernſte Er⸗ eigniſſe befürchtet, ſind alle Geſchäfte ge⸗ ſchloſſen und der Verkehr ſtillgelegt worden. Neues aus aller Welt Sühne für einen Totſchlag. Das Schwur⸗ gericht Landau verurteilte den des vorſätz⸗ lichen Mordes an ſeiner Verlobten Luiſe Grammlich angeklagten Heinrich Schlink aus Goſſersweiler wegen Totſchlags zu einer Zuchthausſtrafe von 15 Jahren. Vier Mo⸗ nate Unterſuchungshaft werden angerechnet. Dem Verurteilten werden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren aberkannt. In der Urteilsbegründung wurde ga. ausgeführt, daß dem Täter wohl Ueberlegung nachgewieſen werden konnte, doch ſei die Tat ſelbſt in höchſtem Affekt⸗ zuſtand begangen worden. Außerdem trug das Gericht dem Umſtand Rechnung, daß die moraliſche Schuld auf der Gegenſeite, be⸗ ſonders der Mutter der Ermordeten, liege. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin; Druck und Verlag: Johann Martin, Viern⸗ heim, Adolf Hitlerſtraße 36; D. A. II. 35: hat das 1135. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. 1 Sport vom Sonntag Fußball. Meiſterſchafts⸗Endſpiele. zn Kotrlsruhe: fn Mannheim— Köln 213. 1 in Eiterfeld: Bf Benrath— Phönix Lud⸗ wigshafen G0. 1 5 in 7 0 750 Sp⸗Vgg. Fürth— 1. SV Jena 9 9 in Haual; Fe Hanau 93 VfB Stuttgart 3t0. g in Altong: Eimsbütteler ode 96 478. W in Gelſenlecgen; Fe Schalke 04 tiner Se 9:1. VfR 2701 Hannover Stet⸗ 29. 5 in Chemnitz: Polizei Chemnitz fletburg 624. 90 in Berlin: Hertha BSC leiwitz 2:0. Vork In⸗ Vorwärts-⸗Raſ. Auswahlſpiel: Stuttgart: Württemberg Meiſterſchaftsſpiele: Gan Südweſt: Eintracht Frankfurt— Wormatia Aufſtiegsſpiele. ect Weſtfalen: SV Höntrop Germania Bochum Alemannia Dortmund— Gan Niederrhein: 1 Baden 5:6. 111 Worms 0.0 Union Recklinghauſen 0:2. — SW Herten aus Weſtfalia Herne aus Duisburger FV 08 den Treffer aus. Mannheims Abwehr und bald fiel auch 5 der Führungstreffer für Köln. 6 das Leder mit Ke und da hes ez 1 Köln wurde weite leicht Ae e 0 öhmer ſei N 1 e Sehe Minuten vor Schſluß gab Köln ittelläufer Heiden a ö rück 90 ihn Döhmer nicht mehr erreiche konnte. Es hieß alſo 2.2, aber drei Minute vor Schluß ſchafften die doch den Siegestreffer. Bei Köln überragte die geſamte außerdem Heiden, Adams und die ehe A iltte Abwehr, Willier i er im Sturm fiel die rechte Flan ſo ziemlich aus. Abweh Unenkſchieden im Wupperkal. Dem Tudete den e fate hafen gelang es, dem ſavori dhainweiltet Vfe Benrath einen Punkt a zuknöpfen. rungenen Punkte doppelten darf der Südweſtmeiſter den n Spielen mit Zuverſicht entgegenſehen. Wuppertaler Stadion, in dem ſie 8 5 ſchauer eingefunden hatten, präſentierte keineswegs in idealer Verfaſſung. Der Bod Wert eommend Fortuna Düſſeldorf 40. 3 e g 99 Duisburg— Schwarz-Weiß Eſſen Gau Norbheſſen: Kaſſe! 03 Kurheſſen Kaſſel 1.2. Bi Friedberg Union Niederrad aus. Voruſſia Fulda ISV Frankfurt 3:6. ern Südweft: V Saarbrücken Ope! Rüſſelsheim Frankfurt 3:2. Germania Bieber (au Württemberg: Ben Schwenningen Fü Tailfingen 413. Geſellſchaftsſpiele. Sportfreunde Stuttgart— 1. FC Pforzheim (Sa) 113. BfB Mühlburg Veyern München Sp⸗Vgg. Schramberg Ice Pforzheim Voruſſia Fulda Hraßhoppers Zürich — Polizei Darmſtadt 1:0. Reichsbahn-Rot⸗Weiß 04 Ludwigshaſen 6:0. Kickers Offenbach(Sa) 9.2 2. SV Waldhof 2 Freiburger FC 113. Kickers Offenbach 1:2. FS Frankfurt 3:6. 1. FC Nürnberg 113. * Bfn Köln in Karlsruhe ſiegreich Badens Meiſter 3:2(1:1) geſchiagen. Das Spiel des VfR Köln gegen den badi⸗ chen Meiſter VfR Mannheim heite gegen 5000 Zuſchauer ins Karlsruher Phönix-Sta jon gelockt Dem Schiedsrichter Multer Landau), der die Partie aut über die Zeit ſrachte, präſentierten ſich die Mannſchaften folgt: Köln: Döhmer: Rohmann, steinbach; Macha, Heiden, Adams; Weber, Becker, Werner, Stadtfeld, Gladbach. Mannheim: Bartak; Schalk, Schmoll; Fürst, Willier, Mauz; Simon. Berk, Lan jenbein. Theobald, Striebinger. Die erſten Kölner Angrifſe die Mannheimer Abwehr in Ver Das erſte Tor fiel freilich zugun— Mannheimer, und zwar in der 33. durch Striebinager. Zwei Minuten rachten virrung ſten der Pinute war tief und glatt und zu allem Ueberfl regnete es zeitweilig noch. Die gen an, alſo mit: ki, Stoffels, Hohmann, Raſſelnberg, Picka Ludwigshafen: Zettl; Klett. müller 1; Ulrich, Lindemann, Kenz, müller, Degen, Hörnle, Stadter. Nach v teiltem Spiel hatte Benrath in der ein Zuſpiel zu Hohmann nerpaßte. ſchoß der Nationalſpieler vorbei. Stad einmal ſtand er ſogar völlig frei aber a er, der ſonſt ſo ſichere Schütze. ſchwere 5955 nicht il Nis brachten beiderſeits nichts ein. ur bie Seite gewechſelt. In der zweiten Ha erwartete man den Generalangeiff B raths, aber Phönix hielt edes Tempo und erzwang ein ausgeglie allem Lindemann fiel durch arbeit auf. ſtärker wurde, flaute war beiderſeits froh, als tenius(Hagen), der ausgezeichne: das Schlußzeichen gab. Schalte in Meiſterſorm Schalke 04— Stkekkiner 50 91(7:1 leit ſchaftsſpiel der Knappen zegen die mern infolge des Landregens nur etwa 8 Zuſchauer eingefunden, die einen hausho Sieg des deutſchen Meiſters zu ehen kamen. Obwohl der Rasen der Kampfbahn äußerſt ſchlüpfrig und waren die Schalker Spieler groß in Vor allem machte ſich das Mitvnrken wiederhergeſtellten Szepan bemerkbar, ſich noch ſichtlich Schonung aufertegte, 4 tapfer, mern ſchlugen ſich äußerſt Schalker aber bei der Laune der nur Verteidigungsmaßnahmen verurt Schiedsrichter Broden-Duisburag leitete rheberrechtsschutz: Fünt Türme-Verlag, Halle(Saale) Kolles überlief es kalt. Hut ſein. Mit einem Sprung ſtieg der Fremde ein, ſetzte ſich ans Steuer:„Vorwärts!“ Mit vorgeneigtem Kopf ruderte günſtig war. „Bieg lints ab!“ kommandierte der andere. „Falſche Richtung.“ Kolles ſchüttelte den Kopf. „Schweig und gehorche!“ Weiter ging es, bis der Fremde zu einem Steg wies: „Leg dort an! Du warteſt, bis ich zurücktomme. Kolles zog das Boot mit dem Bootshaken zum Steg, f Waſſer, als gehe ihm das alles farrte ſtumpfſinnig ins. nichts an. Dabei war ein Frohlocken in er handeln, Nachricht geben von neuem Vom Ufer aus wandte ſich der Fremde noch einige Male um. Immer noch ſaß Kolles in beweglichen Haltung und in Kolles. Katzenartig geſchmeidig war Er hatte das Gefühl: Das gilt dir. Wenn er dich nicht mehr braucht, will er dich unſchädlich machen!— Jedenfalls würde er auf der Kolles. heine Arme mechaniſch den Dienſt verrichteten, flackerte es in ſeinen Augen. Ein Gedanke beherrſchte ihn. Antje mußte wiſſen, was geſchah. Aber er war vor⸗ ſichtig. Sein Begleiter hatte die Hand ſchnell an der Piſtole. Und doch ſpielten unergründliche Gedanken in ihm, bereit, ſich zur Tat zu wandeln, wenn der Augenblick ſtarrte ins Waſſer. ahnte nicht, wie ſcharf Kolles“ Augen ihn verfolgten. Erſt als er in eine Seitenſtraße eingebogen, Kampf einwandfrei hatte mit wenigen Sprüngen die Straße erreicht, drückte ſich an eine Hauswand und ſuchte ſeinen Fahrgaſt ihn fand, folgte er Etwas Unerwartetes geſchah. von Senator Geeſtenbrück, klingelte. N Hinter einem Mauervorſprung beobachtete Kolles mit Als et ſcharfen Augen ſein Ti zurückgeſchlagen, der Hum aus der Stirn gezogen, ſeine Hände ſteckten jetzt in taͤdelloſen Handſchuhen. Kurz, eine Verwandlung war mit ſeinem Fahrgaſt vorgegangen. Antje, ſeine Antje öffnete. Er ſchien ihr etwas Freund— liches zu ſagen, er ſah ſie lächeln. ö Das brachte ihn außer ſich. Wie durfte ſie den Mann 131 Während glatte Geſicht gegeben. eiſenharter Muskeln. würde! Tür, klingelte. ihm. Nun würde Verrat. bringen. der gleichen, un⸗ Und jener kam Leben dem Boot, er aus wortete er gereizt 2 ⁵ð dd ⁵ ³ͤ d ⁵ði!u ⁵ðöui ——————— ö 0 in ſpäter nutzte aber Werner einen Fehler eimer Abwehr zum ausgleichen⸗ 170 e Nach Wlederbeainn bekam alle Hände voll zu tun, Bartak hütte ſchwach mit der Fauſt age, wiſchendurch mußte aber 72 50 unter Beweis ſtel⸗ den Ball ſo ſcharf zu⸗ Kölner durch Becker Außen⸗ hatte Schwächen in der war ein ſchwacher Mittel⸗ Venrath verliert einen Punkt Phönix Aber le„ Da bekanntlich die auswärts er⸗ haben, Das ch 8000 Zu⸗ Mannſchaften en in den zuletzt gemeldeten Aufſtellun⸗ 9 ag i Benrath: Klein; Hen⸗ kel, Bünger; Hoffmann, Tuſch, Brill; Lenz⸗ Neu⸗ Neu- Minute die erſte große Gelegenheit, als Klett 8 Leider * 8 N N , ke b⸗ en ich en uß tz. er · 12. Eimsbütteler Tod.— Hannover 96 1:3(0:1). Der Meiſter des Gaues Nordmark wurde in Altona unverdient mit 1:3(0:1) Toren geſchlagen. Die Gäſte aus Hannover ſpielten mit einer größeren Energie und körperlichen Friſche als die Hamburger. Zwar hatten die Hamburger in der erſten Hälfte auf Grund des techniſch beſſeren Spiels einige Porteile, aber der Eimsbütteler Angriff, in dem nur der ee ee 195 15 755 igur machte, ſpielte zu zuſammenhan 91 unentſchloſſen, ſo daß die ſchiagſicheren Hannoveraner Verteidiger mmer wieder da⸗ zwiſchenfahren konnten. Hertha BSC— Vorwärts⸗Raſenſy. Gleiwitz 2:0(1:0). Meiſterſchafts⸗Endſpiel der Gruppe 1 zwiſchen Hertha⸗BSC und Vor⸗ wärkts⸗Raſenſport Gleiwitz fand in Berlin auf dem Platz des SC Charlottenburg in Eichkamp vor etwa 15 000 Zuſchauern ſtatt. Brandenburgs Meiſter gewann den Kampf knapp aber verdient. Die ſpielerfahrenen alten Kämpen von Hertha holten noch ein ⸗ mal einen Sieg heraus, obwohl ihnen der Erfolg von den tüchtigen Oberſchlefiern nicht leicht gemacht wurde Spog. Fürth— 1. 8 Jena 29(2:0). 5000 Zuſchauer hatten ſich bei ſehr un⸗ günſtigem Wetter, es regnete während des ganzen Spiels, zu dieſem erſten Meiſter⸗ ſchaftsſpiel der Gruppe 3 auf dem Platze des 1. Fc Nürnberg eingefunden. Nach den wenig überzeugenden Leiſtungen der Bayern an den letzten Sonntagen zeigten ſie diesmal ein recht gutes und überlegen geführtes Spiel. Auch nach dem Wechſel hatten die Bayern ſtets mehr vom Spiel. wenngleich auch die Gäſte ſich weſentlich ſtärker zur Wehr ſetzten. Das erſte * Scholtland— England 2:0 130 000 Zuſchauer wohnten im Hampden⸗ ter kam dann zweimal in gute Schußpoſition, gen uch brachte das Einige Ecken bann wurden fte en⸗ mit henes Spiel. Vor zute Abwehr- Gegen Schluß. als der Regen 0 das Spiel ab und man Schiedsrichter Wit— ete, ). In Gelſenkirchen hatten ſich zum Meiſter⸗ Pom— 000 hen be- Glückauf— und gtatt war, Fahrt. des dor del aber immethin erkennen ließ, daß ihm die lange Zwangspauſe nicht geſchadet hat. Die Pom⸗ waren zu eilt. den in anlächeln? Was ging der ſie an? Etwas Wildes ſtieg in ihm hoch; am liebſten wäre er zugeſprungen und hätte dem Fremden einen Hieb mit ſeiner breiten Fauſt ins Wie ſpielend ſtrammte er den Arm, fühlte die Kraft Wehe dem, der ihre Kraft ſpüren Was wollte der Hund von Autje? ihn? grollte es in ihm. Kolles war kein Mann, einen Zwieſpalt anders als mit Kraft auszulöſen. Seine Eiſerſucht war angefacht, ſo überlegte er nicht lange, ſondern ſchritt gleichfalls zur Erſchrocken fuhr Antje bei ſeinem Anblick zurück. „Haſt ein ſchlechtes Gewiſſen!“ ſah et ſie wild an. 1„He! Wo iſt der Hund? Wo haſt du ihn verſteckt?“ Sie hatte Furcht vor ihm, denn er ſah gefährlich genug aus, weiß vor Wut und Eiferſucht;: dabei zitterte der ſtarke Mann und ſchien bereit, irgendeine brutale Tat zu voll⸗ „Was haſt du?“ fragte ſie bange. So hatte ſie den Rieſen noch nicht geſehen. f 5 „Wo iſt der Lump?“ überhörte er ihre Frage. „Wer?“ fragte ſie erſtaunt. a 6 „Der Mann, den du ſoeben eingelaſſen haſt?“ aut⸗ park in Glasgow dem Fußball⸗Länderſpiel zwiſchen Schottland und England bei, das die Schotten auf Grund beſſerer Stürmerleiſtun⸗ mit 2:0(1:0) gewannen. Die beiden Tore erzielte der Linksaußen Duncan. Mit dieſem 59. Ländertreffen zwiſchen England und Schottland wurde die britiſche Länder⸗ Fußballmeiſterſchaft beendet. England wurde Sieger dank ſeines beſſeren Totverhältniſſe⸗ vor Schottland, das die gleiche Punktzahl hat. Deutscher Sieg im ollen Frankreich 1:7(1:4) geſchlagen.. Der dritte Hockey-Länderkampf Deutſch⸗ land— Frankreich brachte dem deutſchen Hockeyſport einen weiteren gohen Sieg über Frankreich, das im letzten Länderspiel beim Weihnachtsturnier in Barcelona bekanntlich mit 8:2 von Deutſchland geſchlagen wurde. Mit 7:1 blieben unſere Vertreter diesmal über den ſich tapfer vehrenden Gegner ſieg— reich. Bei Spielbeginn hatte ſich auf dem Platz des US Metro eine große Juſchauer. menge eingefunden Die deutſche Mannſchaft betrat zuerſt das Spielfeld. zeſolat, von der franzöſiſchen Elf Die Platzverhältnitſe waren ſehr mäßig. Der Boden war uneben und ließ daher ein flaches Spiel nicht zu. wodurch die deutſche Mannſchaft in ihrer Kombina- tionsarbeit ſelbſtverſtändlich ſtark behindert war Die franzöſiſche Mannſchaft wehrte ſich überaus tapfer; ſpielkulturell ſind die Fran- zoſen aber noch ſo weit zurück daß ſie wenig. ſtens in dieſem Hckey-Länderkampf keinen ernſthaften Gegner kür die in großer Form ſpielende deutſche Mannſchaft abgacen. Boxſport Beſſelmann bleibt Meiſter. In der Kölner Rheinlandhalle wurde die Boxſportzeit in der Halle vor. 7000 Zy⸗ ſchauern mit einem in jeder Hinſicht zufrie⸗ denſtellenden Kampfabend beende. Wohl die größte Ueberraſchung des Abends war Vinzenz Hower, Deutſchlands Schwerge⸗ wichtsmeiſter, der gegen den ſtarken Solin⸗ ger Klein eine wahre Meiſterleiſtung zeigte. Ein halbes Dutzend mal nußte der Solin⸗ ger auf die Bretter, in der vierten Runde warfen ſeine Sekundanten das Handtuch.— Im Mittelgewicht hatte der deutſche Meiſter Jupp Beſſelmann(Köln) gegen ſeinen engeren Landsmann, den beinah 40 Jahre zählenden Hein Domgörgen. der ehe; mals ſein Lehrmeiſter war, einen Titel zu verteidigen. Domgörgen wurde nach. Punk- ten geſchlagen. Franz Dübbers(Köin) ſchlug den Tſchechen Franta Nokolny in 6 Runden. Etwas ſchwächer war der Kampf zwiſchen Exmeiſter Willi Metzner(Köln) und Rem⸗ ſcheid(Solingen). Der um etwa 10 Jahre jüngere Solinger war in faſt allen Runden eine Kleinigkeit vorn Er traf häufiger, aber ſeine wenig ſaubere Kampfart ecchtfertigte einen Punktſieg nicht Urteil: Unentſchieden. Abgeſagte Länderkämpfe. Die beiden zwiſchen Polen ind Deſterreich vereinbarten Box-Länderkämpfe, die zum Wettbewerb um den Mitropa-Pokal zählen. ſind abgeſagt worden, da ſich die beiden Nationen nicht über den Austragungsort einig werden konnten. Ebenſo wurde für den 8. Mai nach Breslau vergeſehene Städtekampf im Boxen zw'ſchen Breslau und Lodz abgeſagt, und zwar wegen Ter- minſchwieriakeiten im Gau Schleſien. Cambridge ſiegt zum 46. Mal im älteſten Ruderrennen der Welt. Die sportliche Welt beſitzt einige Sport- ereigniſſe von überragender Bedeutung. die allerdings in den meiſten Fällen internatio- nal ſind. Außerordentlich ſelten aber iſt es. daß faſt die ganze Welt an einem nat io; nalen Sportereignis Anteil nimmt. Das bekannteſte Beiſpiel dafür iſt das Ruder- rennen Oxford—- Cambridge. das alljährlich in England zwiſchen den beiden berühmten Univerſitätsmannſchaften ausge; tragen wird. Dieſes Rennen iſt bereits über hundert Jahre alt und wurde in dieſem Jahr zum 87. Male ausgetragen. Kaum zu übertreffen iſt die Volkstümlichkeit dieſes Rennens in England. Wochenlang vorher erörtert man in England ſchon lei— denſchaftlich, ob Hellblau(Cambridge) oder Dunkelblau(Oxford) den Sieger ſtellen wird. In dieſem Jahr hat der Kampf mit einem neuerlichen Sieg des Cambridae-Bootes ge- endet Cambridge gewann das Rennen in 19:48 ſehr leicht mit 4.5 Längen Vor ſprung gegen Oxford. Dadurch hat„Hellolau“ ſei⸗ nen zwölften Sieg in ununterbrochener Reihenfolge feiern können. Von den bisher überhaupt ausgetragenen Begegnungen hat Cambridge 46. Oxford nur 40 Siege zu ver⸗ zeichnen. Einmal, im Jahre 1877, gab es zwiſchen beiden Booten ein totes Rennen In den beiden Achtern der Univerſitäten ſaßen hochklaſſige Mannſchaften. In jedem Jahr werden für die Mannſchaften neue Boote beſonders gebaut, die den Körperverhältniſſn angepaßt ſind. Die Strecke des Rennens iſt 6800 Meter lang. „Her! Der!“ Abſtand Han 2 ihm in ſicherem Jener ſtand vor dem Der weite Mantel war elegant ſtummte er. ſprich mir's! van der „Er beſucht Fräulein Amalie!“ meinte ſie verwundert. Daran hatte er in ſeiner Eiferſucht nicht gedacht. „Ich dachte“, ſtammelte er beſchämt und nahm ſein gewohntes Ausſehen wieder an.„Ich dachte ſowas“ wer- „Was denn?“ drängte ſie nicht ohne Neugier. „Zu dir wär' er“, ſtieß er wütend hervor. ſchlecht bekommen.“— 1% dr or ſie 1 0 8 f Ich— das „Antje!“ drängte er ſie in den Hausflur.„Ich as darf nie ſein. „War ihn „Was ſollt' er bei mir?“ fragte ſie. Du gehötſt mir, wirſt meine Frau, ver- Ich hab' dich lieb!“ klang es ungeſchickt, und 8 doch vernahm ihr Ohr den Ton tiefer, ehrlicher Neigung. ** „Antje!“ Wieſo kannte ſie franzöſiſcher * Ueberläufer. er wäre in franzöſiſcher „Sag, du heirateſt mich doch— willſt du? g ſchloß er ihr den Mund mit heißen Küſſen, daß ihr Hören und Sehen verging. Wie wild du biſt!“ „Er iſt's!“ triumphierte er. Ich* 3555 Sie ſchmiegte ſich an ihn, fühlte ſich in ſeinen ſtarken Armen ſonderbar wohl geborgen. Er beſann ſich der Gefahr des Augenblicks. „Abgemacht— zur Sache. Der Mann iſt ein gefährlicher Spion.“ „Herr van der Meulen?“ fuhr ſie zurück. „Ja! Du kennſt den Holſtenmüller?“ „Ich war doch Magd dort, das weißt du!“ „Hatte er nur einen Sohn?“ Den Fritz, ja! Das heißt, es war noch eu 31 dilet da, der iſt vor Jahren mit den Franzoſen fort— ein Der Name durfte nicht fallen. Einer ſagt, Rußland geblieben, andere, er wäre als Spion.“ „Holſten nannte ihn einer, den pfiff er an, nicht ſchlecht.“ „Wer?“ „Van der ö „Nun weiß ich's. Ich habe beim erſten Sehen geſtutzk, das Geſicht kam mir bekannt vor. Bei aller Verſchiede heit gleicht er dem Fritz“, ſtellte ſie erſtaunt ſeſt.„Aber, warum kommt er zu Fräulein Amalie?“ Meulen.“ (Fortſ. folgt.) ———ůůů——— r—ů— r. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 14 Nachdruck verboten. Recht lo! Lelia und Otto waren ja auch beide tot! So war es auch um den leichtſinnigen Maler nicht ſchade. Gertraude! Wo jlochte ſie ſein? Ein Vermögen konnte er ihr uun hinterlaſſen. Ein Vermögen, das ehrlich erworben war. Nicht im— Falſch— ſpiel gewonnen! 2 Aber— wo war ſie? Er war t alt. Sehr alt und müde. Er fühlte nichtmehr die Kraft in ſich, ſein Kind zu ſuchen. Er mußte einen anderen, Jüngeren, bitten. Graf Hartlingen! Er, gerade er? Dem Lelia ſo weh getan hatte? Der ihn, den Vater, verachtete? Der dieſe Verachtung am ver⸗ gangenen Abend ſo deutlich gezeigt hatte? Dieſer Mann ſollte Gertraude ſuchen? „Ia! Kt Ganz laut ſagte es Guido Schwarzkoppen, dann ſetzte er ſich an den Schreibtiſch und ſchrieb einen langen Brief. Einen einzigen langen Brief. Dann nahm er das Geld, das viete Geld, das nach einem langen, abenteuerlichen Leben Fortuna ihm mühelos in den Schoß geworfen hatte, und packte es in ein Paket. Obenauf legte er ſorgfältig den Brief. Adreſſierte das Paket an Graf Hartlingen. Ganz geuau vermerkt ſtand das Hotel, in dem der Graf Wohnung genommen hatte. Schwarzkoppen hatte ſich die Wohnung des Grafen noch an dieſem Morgen ſagen laſſen. Und dann trank der alte Spieler das indiſche Gift! Am anderen Morgen fanden die Hotelbedienſteten Herrn Schwarzkoppen tot in ſeinem Bett. Auf den bläu— lichen Lippen glänzte noch ein letzter Tropfen des furcht⸗ zaren indiſchen Giftes, das ihm einſt ein reicher Inder in einer kunſtvoll geſchliffenen Viole geſchenkt hatte. Der Hoteldirektor war außer ſich und ließ eine Be— merkung fallen, dahingehend, daß die Anlagen des Kaſinds für unglückliche Spieler da ſeien und nicht ſein vonettes Hotel. Die Adreſſe, die ſich auf dem ſorgſam verſchnürten Vatet votrfand, beſänftigte die hochgehenden Wogen der Entrüſtung etwas. Graf Hartlingen? Ließ ſich hören! Hoffentlich würde der Herr nun wenigſtens alles Weitere veranlaſſen. Sorgfältig ſchloß der Direktor einſtweilen die Tür. Dann verſtändigte er die Polizei. Achtes Kapitel. Graf Hartlingen im ſchwarzeu, eleganten, ſeidenen Causanzug betrat ſoeben ſein Wohnzimmer. Er ſetzte ſich in die gemütliche Niſche ans Fenſter, wo der kleine runde Tiſch ſchon ſorgfältig gedeckt war. Er klingelte, damit man ihm das Frühſtück bringen konnte. Nachdenklich lehnte er ſich zurück. Merkwürdig, wie wenig ihn dieſes Wiederſehen mite Lelias Vater erregt hatte! Eigentlich hatte er ſich das ſchlimmer vorgeſtellt. Nun war er mit ſich zufrieden. Gottlob, er war endgültig mit dieſer Epiſode in ſeinem Leben fertig. Epiſode? War es nicht vielmehr eine furchtbare Tragödie ge⸗ weſen? Nein! Doch nur eine Epiſode! Frauen dieſes Schlages konnten nur eine Epiſode bilden. Für ihn! Für Venjo Holm war es eben doch eine weſen. Gut! Tragödle ge Aber nun auch an nichts mehr denken! Schade war es um Venjo Holm, jammerſchade um ihn und ſeine große Kunſt! Er war an der Frau zugrunde gegangen! Aber— ging er, Graf Hartlingen, denn nicht auch zu gtunde an dieſer Frau, wenn auch auf eine andere Weiſe wie Venjo Holme Das Zimmern ädchen brachte das Frühſtück, Zeitungen und die Poſt. Een dickes, längliches Paketchen! Der Abſender? Guido Schwarzkoppen! Soſo! Was hatte denn um alles in der Welt dieſer Herr noch mit ihm zu korteſpondieren? Und noch dazu war es ein Paket, das er ihm ſchickte? Doch nicht etwa irgendein Andenken an jene Lelia? Nun gut— man legte das eben einſtweilen beiſeite; es hatte ja Zeit. Das Zimmermädchen war ein hübſches Ding. Blond, blauäugig, lieblich und ſchlank. Und es ließ ſich's deutlich merken, daß es dem deutſchen Herrn einſame Stunden ganz gern ein bißchen mit ausgefüllt hätte. Graf Hartlingens große graue Augen gingen über das Mädchen hin. In ſeine Augen kam es wie Haß. War— Lelia nicht blond und blauäugig geweſen, und Seer Philoſophenweisheit nicht zu— von der blonden er Er mied ſeit der Epiſode„Lelia“ die blonden Frauen. Grundſätzlich mied er ſie. Die Hand des Grafen Hartlingen griff läſſig nach dem Einglas. „Wollten Sie mir etwas ſagen?“ Stotternd, halb ſchluchzend kam die Antwort: „Nein, Herr Graf.“ Und das junge Mädel ging hinaus. Sinnend ſah Hartlingen ihr nach. Dann legte ſich ein hartes Lächeln um ſeinen Mund. Es war das grauſame Lächeln eines Mannes, der keine Frau mehr achtet. Hartlingen trank ſeinen Kaffee, nahm das vorzügliche Frühſtück zu ſich und brannte ſich nachher eine Zigarre an. So, nun die Poſtſachen. Nichts Wichtiges. Ein Brief von Daiſy Ledenbrook, einer von Jeanette Verſy, eine dringende Einladung zu Baron von der Greve, eine Menge Angebote von Geſchäftsleuten. Das Paketchen: Von dieſem Herrn Schwarzkoppen! Mißtrauiſch ging der Blick der grauen Männeraugen über das kleine Paket. Sollte man es öffnen? Wozu? Sicher ſuchte doch dieſer Herr da Anſchluß. Erneuten Anſchluß! Hm! Geld würde er vorläufig nicht haben wollen, denn er hatte doch am Vorabend da unten im Kaſino ein beinah fabelhaftes Glück gehabt. Beſtimmt! a Fabethaft war dieſe ganze Geſchichte geweſen. Alſo? N Was wollte man dann von ihm? Eine Geldforderung wäre zu erfüllen geweſen. Nur keine perſönliche Annähe-⸗ rung! Die nicht! Die beſtimmt nicht! Wie auf einen Feind blickten die ſchönen, grauen Augen auf das kleine Paket. In Ruhe ſollte man ihn laſſen von dieſer Seite her. Graf von Hartlingen hüllte ſich in den blauen Rauch ſeiner vorzüglichen Zigarre. Das Paket lag vor ihm auf dem Tiſch. a Aus dem blauen Rauch bildete ſich eine Geſtalt, ein Geſicht: Lelia! „Fort, du! Ich haſſe dich!“ Der Mann knirſchte es. Der Rauch zog durch das offene Fenſter hinaus. Warm ſandte die Morgenſonne des Südens ihre Strahlen ins Zimmer. 1 Rudolf von Hartlingen griff nach dem Paket, öffnete es. Geld? Wozu dieſes viele Geld? Und ein Brief? Ein Brief von dem Vater jener Lelia? Und Graf Hartlingen las das Bekenntnis Guido Schwarzkoppens. Er wußte, daß jener inzwiſchen ſterben würde! Er las die letzten, verzweifelten Worte dieſes Mannes; er nahm, zunächſt ohne jedes Verſtändnis, die Worte in ſich auf: „Meine jüngſte Tochter Gertraude floh vor mir. Weil ſie nichis mit meinem Leben zu tun haben mochte. Ich weiß nicht, wer ſie aufgetlärt haben muß. Genug, als ich glaubte, nun könne ich ſie meinem Leben dienſt— bar machen, ſie, die jung und ſchön, noch ſchöner als Lelia war, da, als ich ſie holen wollte, war ſie geflohen, hatte ſie heimlich die Penſion der Madame Chere in Genf verlaſſen. Ohne Geld! Wo mag ſie ſich aufhalten? Ich wollte ſie ſuchen, aber ich kam immer wieder nich! dazu. Das Leben ließ mir keine Zeit. Jetzt, nach dem großen Glück, das endlich auch einmal zu mir gekommen iſt, jetzt wäre es möglich, nach Gertraude zu forſchen. Doch ich bin müde. Unſagbar müde. Ich kann nicht mehr. Und ich will auch nicht länger leben. Doch Ord⸗ nung will ich erſt ſchaffen. Ordnung! Gertraude iſt meine Erbin! Sie allein. Es iſt Geld, an dem keine Unehre klebt. Sie kann es alſo nehmen. Die kleine, ſtolze Gertraude. Nun kommt meine Bitte an Sie, Graf Hartlingen: Suchen Sie Gertraude! Uebergeben Sie ihr das Geld! Seien Sie ihr ein Freund! Sie hat keinen Menſchen auf der Welt, der es gut mit ihr meint. Es läge ſo nahe, daß Gertraude mit einem Manne geflohen wäre! Doch Madame Chere legt ihre Hand dafür ins Feuer, daß dies nicht der Fall iſt. Sie iſt nirgends hingekommen, hat gelebt wie eine Nonne. Trotzdem war ſie im ganzen Penſionat beliebt. Es wäre doch möglich, daß ſie zu dieſer oder jener Be⸗ kannten, die inzwiſchen das Penſionat der Madame Chere verlaſſen hatten, gegangen iſt. Vielleicht müßte man dort den Hebel zuerſt anſetzen. So viele Freunde hatte ich im Leben. Aber nicht einer iſt darunter, dem ich die kleine Gertraude an. vertrauen möchte. Nur Ihnen! Unfaßlich wird Ihnen das ſcheinen nach al dem, was die Familie Schwarzkoppen Ihnen angetan. Und dennoch! Ich bitte Sie, bitte Sie von ganzem Herzen, Graf Hartlingen, Gertraude zu ſuchen. Weil ſie anders iſt. Ganz anders wie ihre Schweſter! ö Und wenn Sie die Kleine ſinden, dann ſagen Sie ihr ein gutes Wort von mir: Ich bin froh, daß ſie vor mir floh! Denn es war das Beſte für ſie. Guido Schwarztoppen.“ Die Uhr tickte die Sekunden ab. Die Zigarre war aus gegangen. Das Zimmermädchen hatte geklopft, ohne eine Antwort zu erhalten. Graf Hartlingen ſaß vor dem Brief und dem Geld Die letzte Bitte eines Verlorenen! ö Die letzte Bitte eines Mannes, der in dieſer Nacht ge⸗ ſtorben war, und der noch etwas gutmachen wollte. Ja! Wie aber kam der Mann dazu, ihm, Hartlingen, eine Pflicht aufzubürden? Eine verhaßte Pflicht? Was ging ihn, der an der Vergangenheit faſt zugrunde ge gangen war, was ging ihn dieſe Schweſter jener Lelia au? Ruhe wollte er haben! s Ruhe in erſter Linie vor der Familie Schwarzkoppen! Ruhe? Aber man ließ ihn doch in Ruhe? Nur ein Menſch in ſeiner größten Not hatte ihn ge⸗ beten, der kleinen Gertraude ein Freund zu ſein. Gen Schutz! Das Geld ſollte er ihr verwalten, ſo lange, bis ſie gefunden war. Eine kleine, eine leichte Mühe. Was hatte die Ver⸗ gangenheit damit zu tun? i Wieder ſaß Graf Harttingen lange da, ſtarrte vor stet hin. Plötzlich ſprang er auf. a Schwarzkoppen! Der wollte ſich——! Er konnte ihn vielleicht noch retten? Vielleicht hate er es doch noch nicht getan? Wenn nun alles nur eine ſein ausgedachte Komödie wäre, um ihn erneut an das Haus Schwarzkoppen zu ketten? Während er das dachte, kleidete er ſich haſtig an. Was der Zweck war, war jetzt Nebenſache. Er mußte den Mann zu retten verſuchen! Die Adreſſe? Flüchtig blickte Hartlingen noch einmal auf den Brief Dann ſchloß er Brief und Geld in ſeinen großen Koffer und ging ſchnell hinaus. Aber es war keine Komödie, wie er gedacht. Es war tatſächlich das Ende einer Tragödie, denn Guido Schwarz— koppen lag kalt und ſtarr vor ihm. Da ſchmolz der Abſcheu, der ihn vor dieſem Manne gepackt. Graf Hartlingen blickte in das wächſerne Geſich und ſuchte nach einem Zug, der ihn das Leben diese Mannes verſtändlich machen konnte. Aber der Schtuft blieb dann doch wieder: Ein haltloſer, ſchwacher, genußſüchtiger Menſch, den das Leben dorthin warf, wo es ihn haben wollte. Es leiſtete keinen Widerſtand! Und er zog ſeine Kinder uit zu ſich hinunter! Das Letzte war das Schlimmſte! Das Allerſchlimmſte! Eine hatte ſich vor ihm gerettet: Gertraude! Sie, von der flüchtig einmal in ſeiner Ehe die Rede geweſen. Und dieſe Schweſter war von Lelia abgetan, ate ſei ſie etwas Läſtiges. Er, Hartlingen, hatte flüchtig ge— dacht, vielleicht ſei die Kleine ein wildes, ungebärdiges Kind, das den Ihrigen Unannehmlichkeiten bereitet hatte. und zur Strafe hatte man ſie nun in ein ſtrenges Pen ſionan geſteckt. Das kam öfter vor, und er hatte ſich über dieſe junge Schweſter Lelias keine Gedanken weiter ge— macht. Aber nun bekam dieſe Angelegenheit ein anderen Bild. Aus der Art geſchlagen war dieſe jüngſte Tochter freilich, aber doch ſo, daß man ſich darüber freuen konnte Ihr Vater hatte geſchrieben, daß ſie ſehr ſchön ſei. Nun, da hatte Lelia wahrſcheinlich dieſe Schönheit ihrer jungen Schweſter gefürchtet, und aus dieſem Grunde hatte ſie ſie nicht nach Schloß Hartlingen einladen wollen. Wie der Charakter der ſchönen Lelia in dieſem Zuge wieder zutage trat! Graf Hartlingen ſtand dem verhörenden Beamten Rede und Antwort. „Der Tote iſt der Vater meiner verſtorbenen Frau. Jah werde hier alles Weitere anordnen, ſobald die Vehöroe die Leiche freigibt“, ſagte er zuletzt noch. Der Beamte blickte ihn überraſcht an, dann trat abſeits und flüſterte mit ſeinen zwei Kollegen. Schtie steh trat er wieder zu Hartlingen. „Herr Graf, der Selbſtmord iſt einwandfrei erwieſen Einer Beiſetzung ſeitens der Angehörigen ſteht nich mehr im Wege.“ Der Arzt hatte den Toten unterſucht. Die leere Glas viole auf dem Tiſche enthielt dasſelbe Reſtchen Gift, das noch auf den Lippen des Toten vorgefunden worden war Der Graf betonte, daß er nur auf den Abſchiedsbrief de⸗ Toten hin hierhergekommen ſei, um ihn vielleicht noch von dem beabſichtigten Schritt zurückhalten zu können. So war alles erledigt. Graf Hartlingen wurde von Bekannten angerufen, ats er langſam, ganz in ſchwere Gedanken verſunken, über die Promenade ſchritt. Er wehrte ab, als ſie ihn mit zum Frühſchoppen ſchleppen wollten. „Kinder, ich reiſe in den nächſten Tagen ab.“ Das ſagte er endlich, um ſie loszuwerden. a „Nee, jetzt ſollte es erſt ſchön werden. Seien Sie do gut und zerſtören Sie bitte anſern magiſchen Kreis nich Was ſollen denn unſere Damen ſagen?“ fragte traurfg⸗ komiſch Doktor Degenhardt, der Arzt aus dem Rheinkaud, Graf Hartlingen ſchüttelte den Kopf. „Jetzt muß ich wirklich um Entſchuldigung bitten, kh habe Verſchiedenes zu erledigen. Damit Sie abet ſehen, daß mir tatſächlich viel an Ihrem Wohlwollen liegt, ver⸗ ſpreche ich Ihnen, heute abend im Kaſino zu ſein.“ Die Herren lachten befriedigt. Dann verabſchiedeten ſie ſich Im Weiterſchreiten dachte Graf Hartlingen: „Wie hohl und leer iſt jetzt mein Leben! In jeder Stadt, an jedem Ort— immer wieder iſt es dasſelbe. Und wie hatte ich mir mein Leben einſt gedacht? Zuſammen mit einer geliebten Frau daheim in meinem alten, ſchönen Hartlingen? Was iſt aus all den Träumen von Glück und Liebe und Treue geworden?“ ö Graf Hartlingen ſtand an einem blühenden Gebüſch In Wut und Schmerz ſchüttelten ſeine Hände die àweige Fortſetzung ſoigt.) Fals Tabteilung, aus Anlaß der Wehrvor— lage drei neuen Armeekorps vertrat. Bethmann— einem belgiſchen Auto vor das General Ludendorff „Mein Leben war Arbeit für das Vater⸗ land, den Kaiſer und die Armee“, ſo heißt es in den Kriegserinnerungen des Generals Ludendorff, der am 9. April 1865 auf dem Gut Kruſzewnia(Provinz Poſen) geboren wurde. Seine Laufbahn als Offizier nahm eine entſcheidende Wendung, als er dem 15 Großen Generalſtab als Frontoffizier zuge⸗ 1 1 0 wurde. Es kam zum Konflikt, Ludendorff, Chef der Aufmarſch⸗ von 1913 die Auſſtellung von Hollweg brachte die Vorlage in dem von udendorff geforderten Umfange garnicht erſt im Reichstag vor. Ludendorff, der ſich beſonders exponiert hatte, ſchied aus dem Generalſtabe aus und wurde als Regi⸗ mentskommandeur nach Düſſeldorf verſetzt. Gleichzeitig wurde er zum Oberquartiermei⸗ ſter der 2. Armee beſtimmt. War hiermit auch eine gewiſſe Kaltſtellung beabſichtigt, ſo griff das Schickſal dann bei Kriegsausbruch ſelbſt entſcheidend ein. Gleich in den erſten Tagen wurde der junge General, auf dem Wege zur 2. Armee, in die Kämpfe um Lüttich hineingezogen. Er reißt die 14. Infanteriebrigade, die durch den Tod ihres ommandeurs, des Generals v. Wuſſow, ührerlos geworden iſt, durch den Fortgürtel s in die Stadt hinein. Und er ſelbſt fährt, nur in Begleitung ſeines Adjutanten, in Tor der Zi— adelle, die noch in feindlicher Hand iſt.„Ich chlug on das verſchloſſene Tor. Es wurde on innen geöffnet. Die paar hundert Bel⸗ gier ergaben ſich mir auf meine Aufforde⸗ rung“, ſo beſchreibt Ludendorff ſchlicht die— en tollkühnen Vorſtoß. Der Pour le Me— te iſt der Dank ſeines Kaiſers. Es folgte die Verufung nach Oſtpreu⸗ ßen, als Chef des Generalſtabes der 8. die Zuſammenarbeit mit Hinden— „die Kämpfe bei Tannenberg, 92 000 unterſtrichen die jße dieſes Sieges. Die Armee Samſonow erxiſtiert nicht mehr, General v. Rennenkamp wird ebenfalls geſchlagen und verliert 45 000 Gefangene, aber er kann ſich durch krechtzeitige Flucht retten. Die Schlacht in Polen entbrennt, ein Vorſtoß auf Warſchau wird unternommen, dann aber die Truppe zurückgeholt und mit ihrem verſtärkten lin⸗ ken Flügel erneut vorgeſtoßen, es ſind die chweren Kämpfe um Lodz und Lowitſch. Es ſolgt die Winterſchlacht in Maſuren im Fe— bruar-März 1915, die die Ruſſen abermals über 100 000 Gefangene koſtet. Nach kurzer Ruhepauſe bricht dann im Mai in Galizien die Armee Mackenſen s, ununterbrochene Erfolge, die nach dem fall der ruſſiſchen Feſtungen den deutſchen Heeren den unendlichen ruſſiſchen Raum öff— nen. Hindenburg-Ludendorff erhalten ange— ichts der immer ſchwächer werdenden öſter— Freichiſchen Front den geſamten Oberbefehl des Feldheeres, Ludendorff ſein Erſter Ge— neralquartiermeiſter. die Lage im We— ten war ernſter denn je zuvor geworden, maufhörliche und unerhörte Angriffe der entente ſchwächten die deutſche Weſtfront. Da wurde für das Frühjahr 1918 der große Angriff befohlen, der am 21. März bei St. entin, an der Nahtſtelle der enaliſchen und franzöſiſchen Front, ſeinen Anfang ſahm. Noch dreimal ſiegten die deutſchen heere. Dann ſetzte der Rückſchlag ein. Am Oktober 1918 erhält Ludendorff ſeinen Abſchied. 14 Tage ſpäter, am 9. November ſtürzen Verrat und Eidbruch Kaiſer Nach dem Kapp-Putſch im März, 1920, mit dem Ludendorff ſympathiſierte, ließ er ſich in München nieder und trat dort den Kreiſen nahe, die ſich ſeit 1920 um Adolf Hitler geſammelt hatten. Am 8. November 1923, als Adolf Hitler die Reichsregierung für abgeſetzt erklärte und eine National- regierung ausrief, wurde Ludendorff als Befehlshaber einer Nationalarmee aus— erſehen. Am 9. November war er Teilneh- ner des Zuges zur Feldherrnhalle, der das blutige Ende nahm, blieb aber wie durch in Wunder unverletzt. Während Hitler bald darauf verhaftet wurde, blieb Ludendorff auf freiem Fuße und wurde im März 1924 om Münchener Volksgericht von der An⸗ lage des Hochverrats freigeſprochen. „Auf der Reichswahlliſte der Nationalſozia— ſtiſchen Freiheitsbewegung wurde Luden⸗ orff im Mai und Dezember 1924 in den Reichstag gewählt. Nach dem Tode Friedrich Eberts trat er im erſten Wahlgang Hals Präſidentſchaftskandidat auf, kandidierte zz zweiten Wahlgang(gegen Hindenburg) gedoch nicht mehr. Ludendorff zog ſich dann on der öffentlichen Politik zurück und wid⸗ nete ſich dem Kampf gegen Freimaurertum fund Judentum. Am 15. April 1932 feierte Ludendorff ſein 50jähriges Militärſubiläum. * der Wunſch der Hitlerjugend Im Führerorgan der Hitlerſugend Mille und Macht“ veröffentlicht der nationalſozia⸗ liſtiſche Hiſtoriker Frank zum 70. Geburts- tag des Generals Ludendorff einen Artikel, in dem es heißt„Es war eine Tat, die vom ganzen deutſchen Volk mit innerſter Ergrif⸗ enbeit aufgenommen wurde, ala an jenem 11110%% 9. hiſtoriſchen 16. Marz der deurſche Wehrmint⸗ ſter im Angeſicht des Führers und der ge⸗ ſamten Regierung„dem Manne, deſſen Kraft wie Atlas eine Welt auf ſeinen Schul⸗ tern trug, dem Feldherrn Ludendorff“ hul⸗ digte. In demſelben Geiſte ſenken ſich am 70. Geburtstag Erich Ludendorffs in Ehrfurcht die Fahnen des neuen aufſteigenden Reiches vor dem Imperator des großen Krieges. Sie ſenken ſich ohne Vorbehalt und Bedingung. Denn daß ein Volk ſeine Großen ehre, iſt eine einfache Frage der nationalen Ehre. Aber wer kann es hindern, daß aus dem Rauſchen dieſer Fahnen dem General Lu— dendorff zugleich der Wunſch eines ganzen Volkes, und am meiſten der Wunſch der Ju— gend, entgegenklingt: Der Wunſch, daß er, der 70jährige, noch das„junge Herz“ haben möge, deſſen er ſich einſt, vor zehn Jahren, mit Recht rühmte, der Wunſch, daß der große Feldherr den Weg finde zum großen politiſchen Führer unſeres Volkes.“ Keine wilde Plalatileberei GPA. An Häuſerwänden, Zäunen uſw. hängen noch zerriſſene Fetzen früher geklebter Plakate vielfacher Art, und ſchon wird vieler— orts verſucht, an friſch geſtrichenen Häuſern uſw. neue Plakate und Werbezettel anzukle— ben oder aber auch Straßen zu bemalen. Die Eigentümer, an deren Wände uſw. ſolche Rückſtände haften, werden aufgerufen, den alten Plunder reſtlos zu beſeitigen Gleichzeitig rufe ich die geſamte Bes rung auf und ordne für die Partei und ihre Gliederungen an, das wilde Kleben reſtlos u unterlaſſen. Es gibt Gelegenheit genug, kanntma chungen an Anſchlagtafeln und Plakatſäulen anzubringen. Auch auf dem Lande iſt viel— fach durch die Erſtellung von Schaukäſten und Anſchlagtafeln einfacher Art die Mög— lichkeit gegeben, alles, was wert iſt, veröffent— licht zu werden, der Bevölkerung zu über— mitteln. Wir alle haben die Pflicht, unſere Land ſchaft, unſere Straßen und unſere Häuſer- und Städtebilder in Ordnung und Sauberkeit zu erhalten. Die zuſtändigen Behörden erſuche ich, die Aktion im Rahmen ihrer Zuſtändigkeit zu unterſtützen. 0 Der Gauleiter. Amtliche Dienſtnachrichten Ernannt wurden: am 23. März der Amtsgehilfe Wilhelm Schlag in Bensheim zum Amtsobergehilfen und Laboranten beim Heſſiſchen Veterinärunterſuchungsamt in Gie— ßen und der Amtsobergehilfe und Laborant Valentin Pfeiffer in Gießen zum Amtsober— gehilfen, beim Kreisamt Bensheim, beide mit Wirkung vom 1. April; am 26. März der Regierungsbauführer Otto Sill aus Calw zum Regierungsbaumeiſter; zu Bürgermeiſtern: Joſef Gaſt in Mainflingen, Kreis Offenbach. Uebertragen wurde: am 2. April dem Lehrer Karl Kleinhanß zu Dalheim, Kreis Oppenheim, eine Lehrerſtelle an der Volks ſchule zu Heidesheim, Kreis Bingen, mit Wir kung vom 29. April 1935 an. In den Ruheſtand verſetzt wurde: der Schiffskapitän beim Heſſiſchen Waſſerbauamt Mainz, Martin Berdolt, auf ſeinen Antrag mit Wirkung vom 1. April. Dem Ausſchei denden wurde aus dieſem Anlaß der Dank für die dem Lande geleiſteten treuen Dienſte ausgeſprochen. Aus Heſſen und Naſſau Vereidigung des Landesbauernrats. * Frankfurt a. M., 7. April. Am Sonn tag fand die feierliche Vereidigung des Lan— desbauernrats der Landesbauernſchaft Heſſen— Naſſau durch den Reichsbauernführer und Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt— ſchaf! R. Walther rre im Plenarſaal des ehemaligen Landtagsgebäudes in Darmſtadt ſtatt. Der Landesbauernrat bildet die Füh rergemeinſchaft unſerer Landesbauernſchaft. Er ſetzt ſich zuſammen aus jenen nartonalſozialiſti⸗ ſchen Kämpfern, die unter der Führung von R. Walther Darre das Bauerntum für Adolf Hitler eroberten. Und auch im heutigen na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bauernreich ſtehen dieſe Männer an der Spitze der Fronten, die von der Scholle aus den Kampf für den Aufbau des Dritten Reiches, für Adolf Hitler, füh⸗ ron. Mainz⸗Biſchofsheim, 7. April.(Storchen⸗ neſt und Alarmſirene.) In den letz⸗ ten Tagen traf unſer Storch wieder ein und ſuchte ſein gewohntes Neſt auf dem Dach der Ortsverwaltung auf. Wie ſchon im Vor— jahr ſollte aber ſeine Anweſenheit nicht lange dauern, denn ſchon nach kurzer Zeit verließ der Storch das Neſt und kam nicht wieder. Schon im vorigen Jahre machte man nämlich die Feſtſtellung, daß die Störche durch das Aufheulen der Sirene erſchreckt wurden und nicht mehr auf das Neſt zurückgingen. Man iſt daher aus den Reihen der Einwohnerſchaft an die Ortsverwaltung mit dem Wunſch her— angetreten, die Alarmſirene zu verlegen. Worms, 7. April.(Schachmeiſter Bo⸗ goljubow ſpielt.) Im nächſten Jahre wird das Schach erſtmalig durch Deutſch— land in die Weltolympiade einbezogen. Groß— meiſter Bogoljubow wurde zum Reichstrainer der deutſchen Olympiamannſchaft ernannt. Bo goljubow hat zwar ſeinen Wettkampf mit dem Weltmeiſter Dr. Aljechin verloren, hört aber immer noch zu den beſten vier Schachſpielern der Welt. Unter den deutſchen Meiſtern iſt er der ſtärkſte. Er iſt der ein zige in Deutſchland lebende Großmeiſter. Bo⸗ goljſubow gab am Samstag eine Vorſtellung im Neihenſpiel, das heißt, er kämpft gleich zeitig gegen 30 bis 40 Gegner. Alzey, 7. April.(Wilddriebe vor dem Richter.) Wegen Jagdfrevels ſtanden drei en 1 1 lfhauſen vor Gericht. rde m junge Leute aus. Mitte Januar wurden ſie von einem Lanowirt beobachtet, daß ſie durch die 2 einberg gingen und Kaninchen jagten. Bei He chungen wurde erlegtes Wild bei ihnen den. Die Angeklagten, die erklärten gehandelt zu haben, wurden zu je nat Gefängnis verurteilt. 5 ſer und ein Alzeyer trieben geme dieberei. Der Alzeyer gab ſogar einn im gleichen wohnenden alten 7 der krank zu Bett lag, von ſeinem Kar braten ab. Der alte Mann wurde mißtra iſch und brach den Verkehr mit dem Spengl f ab. Vor Gericht erklärte er unter Eid, es ſich um Wildfleiſch gehandelt habe daß öfters ähnliche liebliche Düfte Haus zogen. Beide Wilddiebe erhielten Gefängnisſtrafe von je Weiterſtadt, 7. April.(Im Wald ange⸗ fallen.) Auf der Langen Schneiſe, dem direkten und vielbefahrenen Weg nach Gries— heim, wurde eine Frau von hier von einem fremden Mann angerufen. Der Täter hielt das Fahrrad der Frau feſt und zwang ſie ſo zum Abſteigen. Aber dieſe, kurz entſchloſ— ſen, bückte ſich, warf dem ſchamloſen Kerl eine Handvoll Sand ins Geſicht, ſchwang ſich 7 511 Monate aufs Rad und entfloh. Nach der überſtandenen Aufregung jedoch wurde ſie am Waldrand ohnmächtig. Im Hinterhalt geſtellt Der berüchtigte amerikaniſche Mörder Hamilton endlich verhaftet. Neuyork. 8. April Der berüchtigte Mörder, Bankräuber und Ausbrecher Raymond Hamilton, hinter dem die amerikaniſche Polizei ſeit Jahresfriſt durch ſechs Südweſkſtaaken her iſt, konnte jetzt endlich in Texas verhaftet werden. Schon Ende Februar war er bereits ein— mal in einen von der Polizei geſtellten Hin terhalt in der Nähe von Fort Wörth geraten, hatte jedoch nach einem heftigen Feuergefecht unter Zurücklaſſung der von ihm entführten Geiſel wieder entkommen können. Das Ver— ſteck, in dem man ihn jetzt verhaftete, liegt unmittelbar in der Nähe der Stelle an dem man ihm auch damals den Hinterhalt ge— ſtellt hatte. Oeulſches Kuchrichtenbüro) Die Plakette zum„Tag der nalionalen Arbeit“. Zum 1. Mai 1935 wurde von Profeſſor R, Klein⸗München die Anſteckplakette geſchaffen: Arbeiter der Fauſt, der Stirn und des Ackers mit dem Hoheitszeichen der NSDAP. Ehrentag des Handwerks Das Richtfeſt am 11. April. Berlin. 8. April. Aus Anlaß des Richtfeſtes des Hauſes des deutſchen Handwerks in Berlin, das am 11. April gefeiert wird, veröffentlicht der Reichs⸗ handwerksmeiſter Schmidt einen Aufruf, in dem er ſeiner Freude und ſeinem Dank dar— über Ausdruck gibt, daß die Koſten des neuen Haufes völlig durch Umlage und kreiwillige Geldſpenden des Handwerks gedeckt werden könnten Jede Organiſation im Reichsſtand ſei am Aufbau des neuen Hauſes beteiligt. So werde das neue Haus zu einem Denkmal des deutſchen Handwerks. Für das Haus ſei ausſchließlich handwerkli⸗ che Wertarbeit verwendet worden. Der Be⸗ rufsſtand erhalte dadurch eine Repräſenta— tion, die ſeiner Stellung im Dritten Reiche entipreche Das Richtfeſt werde mit beſonde— rer Sorgfalt ausgeſtaltet. Es ſolle dem deut— ſchen Volke zeigen, wie der Handwerksſtand ſein altes, ſchönes Brauchtum erneuert und pflegt. Das Richtfeſt ſolle hierin vorbildlich für das ganze deutſche Handwerk ſein. Führende Männer aus Par⸗ tei. Staat und Stadt ſeien geladen, gemein— den am Bau beteiligten Meiſtern ſellen und Lehrlingen ſowie mit dem ſtand dieſen Tag zu begehen. . zum WH W Maſchinennaue⸗ i eſondere Wer- er Wirlſchafts⸗ 0 nis ins⸗ nelſtellen Letzte Nachrichten Wahlkreis Danziger Werder. Im Wahlkreis Danziger Werder erhielt die NSDAP 80,5 Prozent aller Stimmen. Es erhielten(in Klammern Stimmenzahl vom 28. Mai 1933) NSDAP 21016(15 194), SPD 1635 (3303), Zentrum 2022(2783), Kommuniſten 711(1502), Liſte Weiſe 413(682), Liſte Pietſch 57—). Polen 271(171). Wahlkreis Danziger Niederung. NSDAP 12918. SPD 1561, Zentrum 384, Kommuniſten 475. Liſte Weiſe 421, Liſte Pietſch 39, Polen 28. Damit hat die NS— DAP 81.2 v. H der abgegebenen Stimmen erhalten. Bürgerliche Wahlniederlage im Kankon Baſel-Stadl. Baſel, 8. April. Bei dem zweiten Wahl— gang für die Neugeſtaltung der Regierung des Kantons Baſel-Stadt wurden zwek ſo— zialdemokratiſche und zwei isherige libe— rale Kandidaten gewählt. Der kiieftige Re— gierugsrant ſetzt ſich nunmehr ius vier ſo— zialdemokratiſchen und drei bürgerlichen Re— gierungsräten zuſammen, nämlich zwei Liberalen und einem Radtikaldemokraten. Der frühere Regierungsrat zählte fünf bür— gerliche und zwei ſozialdemokratiſche Mit— glieder Schweres Unglück beim Aukocennen. Paris. 8. April. Beim Chateau Thierry Bergrennen, das nach einer neuen Formel mit ſtehendem Start und ſtehendem Ziel ausgetragen wurde, flog der Italiener Cat— taneo mit ſeinem Fahrzeug in die dichte Zu— ſchauermenge, wobei zwei Kinder getötet und eine Reihe weiterer Perſonen ſchwer verletzt wurde Cattaneo ſelbſt kam mit dem Schrek— ken davon Gewiſſenhaft. Lehrerin will die Mutter einer Schü ſuchen, die im ſechſten Stock einer Mietskaſerne wohnt. Am Hauseingang fragt ſie einen Knaben: „Kannſt du mir ſagen, mein Junge, wo Frau Müller wohnt?“ ja, kommen Sie nur mit!“ Er ſteigt ihr voran die Treppen hinauf und bleibt ſchließ lich, als ſie glücklich faſt unter dem Dach angelangt ſind, ſtehen, zeigt auf eine Tür und ſagt:„Da wohnt Frau Müller. Aber ſie iſt jetzt nicht zu Hauſe. Sie ſitzt unten im Hat auf Nor ank.“ Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 354 Stück. Verkauft 271 Stück. Milchſchweine das Stück 13—18 Mark, Läu⸗ fer das Stück 19—38 Mark. Marktverlauf mittel.