P Fur die vielen Beweiſe der auf⸗ richtigen Anteilnahme bei dem ſchmerz⸗ lichen Verluſte unſeres lieben Verſtorbenen Herr Johann Dieter 3. ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und die vielen Kranz: und Blumenſpenden ſagen wir hierdurch herz— lichen Dank. Viernheim, den 9. April 1935 Die trauernden Hinterbliebenen Mädchen für Küche und Haushalt, in Wirt⸗ ſchaft geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. neue kompl. Aulehen ab RM 110.— 77 77 Schlaf. 77 77 225.— „ Speisezimmer,„ 215. gebr. Alehen kompl. ab„ 30.— ca 50 Kleiderschränke 1, 2 u. 3⸗tür. neu u. gebr. ab 15. Aüichenschränke ab 15.— u. vieles andere kaufen Sie günſtig bei Möbel-MHlinger Für den Aolauds trieb Erdbeer Konfitüre offen— Pfund 62 Aprikosen ⸗Konkitüre offen Pfund 60 4 Johannisbeer- Gelee offen Piund 60 Apfel-Gelee offen Pfd. 48 3 Latwerg aus Zwetſchgen u. 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H., Köln im Aolr.: Peter Mayer, Bensheim a. d. B Taubertsgasse 6 empfiehlt ſich im Kochen u. Backen ba Winkler Ww. zu haben Mernkelmer Anzeiger Lokales Viernheim, 9. April. Sinnſpruch Willſt das Große du erreichen, Fange mit dem Kleinen an; Deine Tadler werden ſchweigen, Iſt das Kleine groß getan. *. Meine Liebe mag die Freunde erfreuen; Meinen Haß genieß' ich für mich allein. Paul Heyſe. * Sportabzeichen. Alle Sportler, die ſich zur Erwerbung des S. A. Sportabzeichens gemeldet haben, müſſen ſich heute Abend in der Sporthalle(Lorſcherſtraße) einfinden. * Meiſterſchaftsball. Der Meiſter ſchaftsball der Sportvereinigung Amicitia 09 wird nun endgültig am kommenden Samstag, den 13. April, in den Freiſchützſälen ſtatt finden. Die Leitung der Sportvereinigung hat ein ſehr umfangreiches Programm aufge ſtellt, das jedem die Gewähr für einige ge mütliche Stunden in frohem Sportlerkreiſe gibt. Die Kapelle Hanf-Blank wird zum Tanze aufſpielen. Die ganze Einwohnerſchaft, beſonders die Viernheimer Sportler mit ihren Angehörigen, ſind hierzu herzlichſt eingeladen. * Fechtſport.(Badiſche Degen-Meiſter ſchaft). Die am Samstag, den 6. April 1935 in Mannheim vom Fachamt des R. f. L. durch geführten Meiſterſchaften des Gaues 14 brach ten 27 Fechter auf die Kampfbahn. Erſtmals war an einer Meiſterſchaft auch der Viern heimer Fechtklub mit den Fechtern L Hofmann und Ph. Jung jr. beteiligt. Wenn man berückſichtigt, daß die beſten Fech ter Badens um die Meiſterſchaft kämpften und ſich ſeit Jahren jeweils um den Titel ſtreiten, ſo können wir mit unſeren Erfolgen zu frieden ſein. L. Hofmann ſchied leider ſchon in der Vorrunde aus, während Fechtleiter Jung gelang in die Zwiſchenrunde zu kommen. In der Zwiſchenrunde ſtanden ihm Degenaltmeiſter und Sonderklaſſenfechter gegenüber, die das Siegen nicht leicht machten. 2 Gefechte mit jeweils nur 1 Treffer Unterſchied verhinder ten den Aufſtieg in die Endrunde. Immerhin konnte Jung den 13. Platz erkämpfen bei einer Kampfnummer 13. Die Zahl iſt ihm treu geblieben. Aus den Kämpfen gingen als Gaumeiſter der vorjährige Meiſter Stahl, Pforzheim, hervor. Das nächſte Jahr hoffen wir mit von der Partie zu ſein Polizeibericht. In der Zeit vom 1. bis 7. April wurden insgeſamt 19 Perſonen zur Anzeige gebracht und zwar: 6 Perſonen wegen Verſtoß gegen die Reichsſtraßenverkehrs ordnung(Fahren ohne Beleuchtung bei Dunkel heit): 7 Perſonen wegen Zuwiderhandlung gegen das Gaſtſtättengeſetz(Verweilen der Gäſte über die Feierabendſtunde hinaus); 2 Perſonen wegen Uebertretung der gewerbe polizeilichen Vorſchriften(Hauſieren ohne Wandergewerbeſchein); 2 Perſonen wegen Ver ſtoß gegen die Polizeiverordnung betr.: die Reinhaltung und Wegſamkeit der Ortsſtraßen. 1 Perſon wegen Erpreſſungs⸗Verſuch; 1 Per⸗ ſon wegen Zechprellerei. Die beiden letzten Perſonen wurden verhaftet und dem Amts- gericht Lampertheim vorgeführt, das in jedem Falle Haftbefehl erließ. Wetterlage. Märzwetter, führte ſich der April bis jetzt nur mit Regen, Schneeſchauern, Stürmen u. Kälte ein, ſodaß die Blüte der frühblühenden Apri— koſen, Pfirſiche wohl verloren ſein dürfte. Die anhaltende Näſſe und das rauhe Wetter wird ſie vernichtet haben. Am Samstag nach— mittag verfinſterte ſich der Himmel bis zur völ— ligen Dunkelheit. Dicke Wolken zogen von Weſten auf und entluden ſich unter ſchwerem Regen und Schneegeſtöber nach Oſten weiter— ziehend. Der Sonntag brach mit Regen an, der mit wenigen Unterbrechungen den ganzen Tag anhielt. Gegen 3 Uhr nachmittags zog ein Gewitter auf, welches nach einigen Blitzen und Donnern ſich in Regen auflöſte. * Kirchliche Schulentlassungsfeiern Wie allerorts, ſo fand auch hier, neben der weltlichen eine kirchliche Schulentlaſſungs feier ſtatt. Dieſe fand am Sonntag im Hoch amt unſerer Apoſtelkirche ſtatt. Zahlreich wa ren die Eltern und Freunde der Jugend der Einladung gefolgt. Nach vorausgegangener Exerzitienvorträgen, nahm die Feier einen recht würdigen und erhebenden Verlauf. Hochw. Herr Kaplan Schwarz richtete in ſeiner Predigt tiefernſte Worte an die Neuentlaſſenen und deren Eltern. Der Hochw. Herr führte aus:„Reiſe, liebe ſchulentlaſſene Jugend! Reiſe glücklich, Gott ſei mit euch auf euren Wegen und ſeine Engel begleiten euch!“ In der Predigt gab der Seelſorger einen Rückblick auf die Vergangenheit der Schüler und forderte von ihnen Dank gegen Gott, gegen die Eltern ſund Erzieher und gab ihnen nochmals be achtenswerte Worte mit auf den Weg ins fer nere Leben. Er ermahnte ſie, feſtzuhalten an den Grundlagen des katholiſchen Glaubens und gegen Verführungen ſtandzuhalten, denn wiſſet, daß, wer an Gott glaubt, auch der beſte Deut ſche und daß ihr mit eurem Glauben dem deutſchen Vaterland den beſten Dienſt erweiſen könnt. An die Mütter der Kinder gewandt, ſprach der Prediger: noch mehr als ſeither ſeid beſorgt um eure Kinder durch das Gebet. Die Knoſpe iſt jetzt aufgegangen, ſie will blühen und Früchte tragen! Und während ſie in Blüte ſteht, iſt ſie beſonders empfindlich. Sorgt dafür, daß ihr eures Kindes Schutzengel ſeid! Und nochmals zur Jugend gewandt, führte der Hochw. Herr aus: Der Tag iſt ernſt! Einſt, als ihr zum erſten Male zur Taufe in dieſes Gotteshaus getragen und damit ein gereiht wurde in die Glaubensgemeinſchaft, bedurftet ihr des Paten Beiſtand. Heute, da ihr erwachſen ſeid, fordere ich erneut von euch das Taufgelöbnis. Mit heiligem Ernſt erhob ſich die Jugend und legte das Taufgelöbnis ab Feierlichwuchtig drang der Entlaßſchüler„Wir widerſagen! Wir glauben! Wir verſprechen!“ und das Taufbundlied durch die weiten Hallen ſunſerer Apoſtelkirche. Darauf gingen die Schulentlaſſenen zum Tiſch des Herrn und empfingen die Stärke und Wegzehr. Die wür dige Feier ſchloß mit dem Danklied„Großer Gott wir loben dich“. Bei dem diesſährigen Berufsweitkampf kamen von 40000 Teilnehmern aus ganz Baden 427, Knaben und Mädchen, die die gaubeſten Arbeiten abgeliefert, zur nochmaligen Ausleſe nach Karlsruhe. Hier ſollten wir beweiſen, daß unſere Kräfte, die wir im Orts⸗ wettkampf ehrlich und kameradſchaftlich er⸗ Nach wunderſchönem probt haben, auch noch höheren Berufsanfor— derungen und ſportlichen Leiſtungen gewachſen ſind. Der 1. Tag(4. April) wurde durch einen Kameradſchaftsabend eingeleitet, um die Teilnehmer einander näher zu bringen. Frei tag und Samstag war der theoretiſchen und der praktiſchen Arbeit gewidmet. Vieles haben wir geleiſtet, wir haben wirklich alles gegeben, was in unſeren Kräften ſtand. Der Sonntag wurde durch eine erhebende Morgenfeier ein— geleitet. Die Anſprache des Bad. Gebiets führers Kemper ließ ſämtliche Herzen mit Begeiſterung für unſer deutſches Vaterland entflammen und mit einem„Sieg Heil“ auf unſeren Führer und mit einem ergreifenden Vaterlandslied wurde die Morgenfeier be ſchloſſen. So wurden uns dieſe 3 Tage zu einem Erlebnis und die Gauentſcheidung wird ja beweiſen, daß wir unſeren Arbeitsplatz voll und ganz ausfüllen können und ſomit Dienſt an unſerem Volke leiſten. Sofie Knapp, Kontoriſtin Steinſtraße 1. Kunſtturn⸗Veranſtaltung für das Winterhilfswerk 1934/35 Zu Gunſten des Winterhilfswerkes meſ ſen ſich am kommenden Samstag abend im ge räumigen Karpfenſaal die Geräteturner von Viernheim mit denen des Reichsbahn Turn und Sportvereins Mannheim und des Turn vereins 1877 Waldhof in einer großangelegten Kunſtturn-Veranſtaltung. Erſtmals wird hier bei der Turnverein von 1893 Viernheim mit zwei Mannſchaften von je 6 Mann antreten. Da ſämtliche Vereine über eine faſt ausge glichene Stärke verfügen, darf man auf den Ausgang dieſer Begegnung höchſt intereſſiert ſein, insbeſondere wird intereſſieren, von den beiden hieſigen Riegen die ſein wird. Ob es den ſechs Turnern der äl teren Garnitur gelingen wird, über die ſechs jüngeren Bruderkräfte erfolgreich beſtehen zu können, bleibt abzuwarten welche ſie greick e Vereins-Anzeiger OW. Mittwoch (10. April) Klubabend. Turnverein von 1893 e. V. Der Prüfungsleiter für das SA-Sport⸗Ab zeichen, Herr Lehrer Baldauf, gibt hier mit bekannt, daß ſämtliche Sportler, die ſich gemeldet haben, ſich heute abend in der Sporthalle einfinden ſollen. Die Uebungsarten uſw. werden hier bekannt gege ben. Bekanntmachung Weitererhebung der Gemeindegetränke ſteuer. Betr.! Der Beſchluß des Rates vom 28. März 1935 über die Weitererhebung der Gemeinde getränkeſteuer mit den ſeitherigen Sätzen liegt vom Mittwoch, den 10. bis Mittwoch, den 17. April 1935 während der üblichen Büroſtunden bei uns, Zimmer 19, offen. Viernheim, den 8. April 1935 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel 0. Nr. 5 rue die Straſie J 6602s Flottes Frühjahrs- koſtüm aus Stichelhaarwoll- ſtoff mit hüftlanger Jacke, die durch Abnäher und eine Rückenteilung anliegend ge— ſtaltet iſt. Am Rock eine breite Falte, die bis in Knie- höhe abgeſteppt iſt. Stoffver- brauch: etwa 285 m, 130 m breit. Lyon ⸗Schnitt. J. 66128 6612s Regenmantel aut imprägnierter Seide. Dei kleine angeſchnittene Krager iſt mit dunklerem Stoff be kleidet, aus dem auch die Re versblenden und die untere! Aufſchläge beſtehen. Einge ſetzte Taſchen, Stoffverbrauch 66 025 etwa 3,65 m, 0,30 m Beſat ſtoff, je 120 em br. Syon⸗Schnitt Modelle: Verlag Huſtav yon, Berlin, gegr. 1842 . Die Koſtüme haben immer etwas ausgeſprochen Adrettes. Im allgemeinen ſind die Jacken kurz, in der Taillenlinie durch Abnäher eingeengt und mit eingearbeiteten Taſchen und Reverskragen ausge— ſtattet. Die engen Koſtümröcke erhalten zum beque— meren Ausſchreiten tiefe eingelegte Falten. Auch der Wickelrock iſt zu empfehlen, der im oberen Teil oft geknöpft wird. Für den Regenmantel wird die flotte Raglanform mit Gürtel bevorzugt, H. Dr Weinheimerſtraße Nr. 61 1 ſer nheimer Anzeiger Elanheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1 k. frei ins Haus gebracht. Kurbel halbmonatli a t täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— 140 b. 1— Gratis-⸗Beilagen: wöchentlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den e und den ender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſt natl. den Iufrlerter e u. bei den Boten Berkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 5 i— kfurt Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim. i Nr,- rant 5 r.,. 0 ae b.„ Ausgabe 10 Pfa der Zeitung von der aft 5 Pfg., Samstags⸗ Viernheimer Zeitung (Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreise: Die 13g bei Wicberzolung abgeſtufter tene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, abatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei latzvorſchri bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 5 en e eſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: olf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Mittwoch, den 10. April 1935 52. Jahrgang — Streſa iſt ein Ort auf italieniſchem Voden am ſchönen Lago Maggiore. Ein wegen ſeiner bevorzugten landſchaftlichen Lage viel beſuchter Fremdenplatz mit mil⸗ dem Klima und ſüdlicher Vegetation... Dort treffen ſich jetzt die Vertreter Ita— liens, Frankreichs und Englands zur Be⸗ prechung der europäiſchen Lage. Einen breiten Raum in den Verhandlungen wird die Wiedereinführung der allge⸗ meinen Wehrpflicht bilden, durch die ſich Deutſchland die Gleichberechtigung mit den anderen Großmächten ſelbſt gege— ben hat. nachdem man ſie uns trotz aller theoretiſchen Ahiegen verweigert hatte. Die Bedeutung der Zuſammenkunft erhellt aus der Tatſache, daß der italieniſche Staatschef Muſſolini an ihr teilnimmt, der ſonſt kein Freund internationaler Konferenzen iſt. Aus England wollten urſprünglich Außenminiſter Sir John Simon und Lordſiegelbewahrer Eden kommen. Nun iſt Eden, der über ſeine Eindrücke in Mos— kau, Warſchau und Prag berichten ſollte, erkrankt. Die Aerzte haben ihm vier bis ſechs Wochen Ruhe verordnet, ſodaß er nicht nach Streſa mitkommen kann. Das wird zwar keinerlei Aenderungen in den allgemeinen Dispoſitionen zur Folge haben, wohl aber ſpricht man in politiſchen Kreiſen Londons davon, daß Miniſterpräſident Macdo⸗ nald nun wahrſcheinlich den Außenminiſter nach Streſa begleiten wird. Er wird alſo dort mit dem italieniſchen Regierungschef zuſammentreffen, falls ſich die Vermutun gen beſtätigen. Obwohl man bisher in Paris nur den Außenminiſter für Streſa vorgeſehen hat, iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß auch der franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin die Reiſe mitmacht. Jedenfalls iſt nicht an— zunehmen, daß er zuhauſe bleibt, wenn er die beiden anderen Regierungschefs auf dem Wege nach Streſa ſieht. In britiſchen Kreiſen hat ſich die Stimmung für die Beibehaltung der bishe rigen Linie, alſo der Vermittlerrolle gegenüber Deutſchland, eher noch verſtärkt. Jedenfalls neigt man erheblich mehr zu iner Politik des Artikels 19 des Verſailler hiktates, der bekanntlich eine Reviſion der unanwendbar gewordenen Verträge“ vorſieht, während man in Paris noch immer en Engländern die Politik der Militär— ündniſſe und der Sanktionen einzu den verſucht. Allmählich fällt die Pariſer zudringlichkeit den Engländern doch etwas auf die Nerven. Man vermerkt es in London nit einigem Mißſallen, daß man in Frank eich die beſonnene, in die weite Zukunft ſchauende Haltung Englands mit der„rea liſtiſchen“ Politik Italiens vergleicht, ob⸗ wohl dieſe in letzter Zeit nichts anderes als eine bedingungsloſe Gefolgſchaft für Frank— reich demonſtriert hat. Das offiziöſe Londoner Regierungsblatt ſpricht denn auch, aller Wahrſcheinlichkeit nicht aus eigener Machtvollkommenheit, eine ernſte Warnung an die Adreſſe Frankreichs aus, daß die Zuſammenkunft von Streſa kein anderes Ergebnis haben ſoll als die erneute Feſtſtellung unvereinbarer Mei nungsverſchiedenheiten zwiſchen Frankreich und England. Man verweiſt in London ge— genüber der Haltung Frankreichs wieder um auf die„außerordentliche Offenheit, die Hitler bei den Berliner Beſprechungen ge zeigt hat“, und läßt durchblicken, daß Hitler bisher der einzige iſt, der unter den von den Engländern beſuchten Staatsmännern poſitive Beiträge und Vorſchläge zu einer praktiſchen Befriedung Europas gegeben hat. Wenn die„Times“ unterſtreichen, daß keine der deutſchen Forderungen mit der Gleichberechtigung unvereinbar ſei, dann iſt das ein weiterer Weg über den Kanal. Deutſchland erwartet, daß die in Streſa verſammelten Staatsmänner die Lage ſo ſehen wie ſie wirklich iſt: wir wol⸗ len den Frieden Europas und den Frieden der Welt und haben die allgemeine Wehr⸗ pflicht nur eingeführt, weil die Gleichberech⸗ tigung aller Nationen die beſte Friedens hürgſchaft darſtellt. Ehrung des Generals Ludendorff Generaloberst v. Blomberg überbringt die Glückwünſche der Wehrmacht Tutzing, 9. April. Zum 70. Geburtstag des Generals Lu— dendorff trafen in Tutzing Tauſende von Gratulanten ein. Allein mit zwei Sonder zügen kamen morgens 1700 Perſonen an. Ludendorff, vor deſſen Haus der Doppelpo— ſten aufgezogen war, empfing die zahlrei— chen Abordnungen der Gratulanten in gro— zer Generalsuniform. Auf einer Wieſe beim Haus nahmen die Ehrenkompagnie, geſtellt vom Inf.-Reg. München, Aufſtellung, am rechten Flügel das Muſikkorps, anſchließend die Träger der vier Fahnen des ehemaligen Füſilierregiments(Niederrheiniſches) Num⸗ mer 39„General Ludendorff“. Zugleich nahmen der Bataillonskommandeur, Oberſt Graf, und der Befehlshaber im Wehrkreis 7, General Adam, Aufſtellung. Letzterer be— grüßte die Truppe mit einem„Heil, Kame— raden. Ferner waren vom Reichsheer der Artillerieführer 7, General Halder, und der Chef des Stabes im Wehrkreis 7, Oberſt Kübler, von der Reichsluftwaffe der Be— fehlshaber des Luftkreiskommandos 5, Ge⸗ neralleutnant Eberth, angetreten. In einem weiteren Viereck bildeten viele hun dert Zuſchauer Spalier. 5 Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg begab ſich mit dem Chef der Hee resleitung, General der Artillerie Freiherrn von Fritſch zum Hauſe Ludendorffs, der ſie am Eingang erwartete und in ſein Haus ge leitete. Dort übermittelte Genetaloberſt von Blomberg dem Jubilar die Glückwünſche der deutſchen Wehrmacht. Er führte u. a. aus:„Die deut ſche Wehrmacht hat ſich bemüht, durch lange Jahre hindurch die ihr im Verfſailler Ver trag aufgezwungene Form mit ſchöpferi ſchem Leben zu erfüllen. Nach der Einfüh rung der Wehrpflicht nähert ſich die neue deutſche Wehrmacht in ihrer Konſtruktie wieder mehr der Wehrmacht der Vor- un Kriegszeit. Dieſe Wehrmacht war vor und während des großen Ringens durch Soldaten Ludendorff entſcheidend ſtark einflußt und geführt. Auch auf die neue Wehrmacht wird dieſer Geiſt ausſtrahlen. Die Soldaten der deutſchen 5 d d Wehrmacht ſe hen in General Ludendorff den großen Feld herrn des Wenkkrieges, unter deſſen Füh rung Deutſchland einer Welt von Feinden die Stirn geboten hat. Wenn heute Ehren poſten vor dieſem Hauſe ſtehen und eine Fahnenkompagnie dem General Ludendorff ihre Ehrenbezeugung darbringt, ſo drückt damit die deutſche Wehrmacht ihre tiefge fühlte Huldigung vor dem großen Soldaten aus und verbindet damit ihre aufrichtiger Wünſche für ein kommendes Lebensjahr zehnt.“ Zwei Staffeln der Reichsluftwaffe waren inzwiſchen über dem See herangeflo gen und bereiteten in einem Vorbeiflug mit tadelloſer militäriſcher Ausrichtung dem Ge neral eine Ehrung. Das letzte der Flug zeuge warf einen Rofſenſtrauß mit einer Huldigungsadreſſe für den General ab. Dann betrat General Ludendorff, geleitet von Generaloberſt von Blomberg und Ge neral von Fritſch, den Platz. Er wurde mit brauſenden Zurufen empfangen. Luden dorff ſchritt die Front der Ehrenkompagnie ab. Ergriffen grüßte er die Fahnen ſeines alten Regiments. Den Soldaten entbot er ein kraftvolles„Heil, Kameraden“. Nach dem Abſchreiten der Front unter— hielt ſich der General längere Zeit mit den Führern des Reichsheeres und begab ſich hierauf zum Platz gegenüber ſeinem Hauſe, wo er an der Seite des Generaloberſten von Blomberg den Vorbeimarſch der Truppe abnahm. Auch Angehörige ſeiner Familie wohnten dieſer Ehrung bei. General Ludendorff trat alsdann auf die Terraſſe ſeines Hauſes und hielt zu den großen Menſchenmenge eine Anſprache, in der er ſich beſonders für die Ehrungen bedankte. Er erklärte, daß er mit großer Freude das alte Soldatenkleid wieder angelegt habe, um in ihm der alten Helden und Verwundeten zu gedenken, die für Deutſchland ihr Blut vergoſſen haben. General Ludendorff gedachte dann des alten Heeres, ſeiner Hingabe, ſeiner Tapferkeit und ſeines Heldengeiſtes. Dieſe Hingabe habe jenes Fronterlebnis geſchaffen, aus dem heraus der Drang nach Freiheit, Raſſe und Wehrhaftigkeit entſtanden ſei, die heute die Grundpfeiler eines machtvollen deutſchen Staates bildeten. General Ludendorff wandte ſich dann noch an die junge Wehr— macht und erklärte, die alten Fahnen, die von jungen Soldaten getragen würden, zeigten die enge Verbundenheit zwiſchen der alten und der neuen Wehrmacht. Die Ein— führung der allgemeinen Wehrpflicht habe das wahrhafte Sein des deutſchen Volkes begründet.— Mit dem Liede„Ich hab' mich ergeben“ und dem Deutſchlandlied ſchloß die Kundgebung vor dem Hauſe des Generals. Zahlreiche Glückwünſche Berlin. 9. April. Reichsminiſter Dr. Göbbels hat Gene ral Ludendorff zu ſeinem 70. Geburtstag folgendes Glückwunſchtelegramm geſandt: „Dem großen Feldherrn des Weltkrieges. der vier Jahre lang die ſchwerſte Verant— wortung trug, die jemals auf Menſchenſchul— tern lag, dem mutigen Bekenner einer neuen völkiſchen Weltanſchauung, dem un— erbittlichen Streiter im Kampf gegen die überſtaatlichen Mächte zum 70. Geburtstag meine ergebenſten und aufrichtigſten Glück— wünſche.“ Im Glückwunſchtelegramm des Reichstuft— fahrtminiſters, General Göring, heißt es: „Das Beiſpiel Ew. Exzellenz als pflichttreuer und energiſcher Soldat, als Meiſter weit— blickender Feldherrnkunſt im Kriege wird der jungen Reichsluftwaffe ſtets leuchtendes Vorbild ſein und bleiben. Die Lafeſtreit— kräfte neigen ſich in Ehrfurcht vor der ein— zigen Größe des genialen und unbeſiegten Feldherrn.“ Glückwunſchtelegramme entlandten ferner u. a. Reichsernährungsminiſter Darre, zahl— reiche Parteiſtellen, der Berliner Staatskom— miſſar Dr. Lippert, Oberbürgermeiſter Fieh ler⸗-München im Namen der hayeriſcchen Hauptſtadt und Major a. D. Biſchoff im Namen des Reichsverbandes der Baltiku mer(Vereinigung ehemaliger Grenzſchutz— und Freikorpskämpfer). Der Oberbürgermeiſter von Stuttgart hat einen Teil der Schloßſtraße in Luden— dorff-Straße umgetauft und dies dem Ge neral mitgeteilt. Ebenſo hat das Polizei— Präſidium in Weimar eine Straße in Ludendorff-Straße umbenannt Weltgeltung deutſcher Technil Stapellauf eines Motorgroßtankſchiſſes für Amerika Kiel, 10. April. Auf der Friedrich Krupp Germania-Werft Ach in Kiel-Gaarden lief in Gegenwart zahlreicher Gäſte aus dem In- und Ausland der 15 000-Tonnen-Motortanker„WB Wal ker“ unter den Klängen der deutſchen und amerikaniſchen Nationalhymnen Stapel. Das Tankſchiff, das zu der ſeiner Art gehört, iſt für die Standart Va cuum Oil Company in Neuyork beſtimmt. Seine Hauptabmeſſungen f ungefähr: Länge 154,425 Meter, Breite 20.7 Meter, Seitenhöhe 11 Meter. Der Inhalt der La deöltanks beträgt etwa 20000 Kubikmeter Der maſchinelle Antrieb erfolgt Einwellen-Dieſelmaſchinenanlage. Der Mo tor iſt ein einfach wirkender Achtzylinder kompreſſorloſer Zweitakt⸗Krupp⸗Dieſelmo tor, deſſen Leiſtung 3600 PS beträgt. Das Schiff ſtellt in der Außenhandelsbilanz einen wichtigen Aktivpoſten dar. vom größten 8174 ine Dürch eine (no den Stapellauf Anſchließend an erfolgte die Kiellegung eines zweiten derſelben Größenordnung für der Deutſch-Amerikaniſchen Petr ſchaft. Neuauftrag bedeutet etwa 12 is 14 Monate Arbeit für 1000 Werftarbei— dabei iſt zu berückſichtigen, daß bei derartigen Bau gleichzeitig die ver— nſten Induſtriezweige außerhalb der Arbeit bekommen. Es ſind beiſpiels— etwa 6400 Tonnen Stahl und andere alien zu liefern. U. a. werder eine Nieten für ein ſolches Schiff ge— Dieſer Taufe des vom Stapel gelaufenen ers vollzog die Witwe da 4 f 1 N ie. des frühe— räſidenten der Standard Vacuum Dil Company, Frau W. B. Walker. Am Nach— mittag unternahmen die in- und ausländi ſchen Gäſte eine Rundfahrt auf der reizvol len Kieler Förde. Eigenheim und Kleinſiedlung Die Nichtlinien der Wohnungspolitik der Reichsregierung Berlin, 9. In Gegenwart des Reichsarbeitsminiſter— Seldte fand im Langenbeck-Virchow-Kran kenhaus eine Kundgebung des Deutſchen Vereins für Wohnungsreform ſtatt, bei der der Reichsarbeitsminiſter wichtige Ausfüh rungen über die Wohnungspolitik der Reichsregierung machte. Er ſtellte mit Be friedigung feſt, daß 1933 die Herſtellung von Wohnungen um 95 v. H. höher geweſen ſei als 1932, und daß im Jahre 1934 wie derum die Bautätigkeit des Jahres 1933 um ſaſt 50 v. H. habe geſteigert werden kön nen. Die Reichsregierung habe nicht nur mengenmäßig das Ergebnis der Herſtellung von Wohnun gen beeinflußt, ſondern auch auf die Art des Wohnungsbaues entſcheidenden und än⸗ dernden Einfluß ausgeübt. Der Bau von Mietskaſernen ſei zurückgetreten. und das Eigenheim und die Kleinſiedlung hätten das Feld behauptet. Der Miniſter erklärte, daß die öffentlichen Beihilfen keinen Subvenkionscharakler April. tragen dürften, ſie ſollten vielmehr ein Werkzeug in der Hand derjenigen ſein, die bauen wollten. Aus Mitteln für Eheſtands⸗ darlehen könnten jetzt namhafte Beträge zur Förderung des Wohnungsbaues abgezweigt werden. Pflegliche Behandlung, zweckmä— zige Organiſation des Kapitalmarktes ſei von ausſchlaggebender Zedeutung. Beſon dere Aufmerkſamkeit widme die Regierung dem Problem der nachſtelligen Hypotheken. Auch auf dieſem Gebiete ſeien neue Maß nahmen in Ausſicht genommen. Kommerzienrat Röchling ſchilderte ausführlich die ausgezeichneten Erfahrungen, die im Laufe vieler Jahrzehnte auf dem Gebiete des Eigenheim- und Sied— lungsweſens auch im Saargebiet gemacht worden ſind. Es gebe keine größere Auf⸗ gabe auf ſozialem Gebiet als die, dem Ar⸗ beiter und Angeſtellten Beſitz an Land und Haus zu geben, damit er auch in wirtſchaft⸗ lichen Kriſenzeiten einen Rückhalt habe. Kein europäiſches Staatsſyſtem habe ſo aus- giebige Möglichkeiten, dieſe große Aufgabe zu löſen, als Deutſchland. F e Foto: Dähn Dr. Goebbels morgen 20 Uhr in der Festhalle Frankfurt a. Main Englands Außenpolitik Baldwin verteidigt den Völkerbund. London, 9. April. Der Präſident des engliſchen Staatsrates und Führer der Konſervativen Baldwin hielt auf der Jahresverſammlung der Evan— geliſchen Freikirche in Llandrindod(Wales) eine Rede, in der er auf außenpolitiſche Fragen einging. Deutſchland habe die ihm in Verſailles auferlegte Demütigung abge— ſchüttelt und wiederaufgerüſtet. Nach Vor— würfen gegen Deutſchland wegen deſſen Hal— tung zum Völkerbund kam Baldwin auf die Pflicht Englands zu ſprechen, die Gegenſätze zwiſchen den nationalen Idealen einiger europäiſcher Länder und den engliſchen Idealen zu verſtehen. England wünſche nicht den Krieg. Baldwin beſchäftigt ſich dann weiter mit Deutſchland, wobei er die wieder— holt geäußerte deutſche Bereitwilligkeit zur Abrüſtung auf der Grundlage der allgemei— nen Gleichheit ignorierte. Er ſagte u. a:: „Ich habe noch nicht die Hoffnung auf eine Begrenzung der Rüſtungen aufgegeben und ich würde Deutſchland in dieſer Angelegen— heit nicht loslaſſen, bis es uns geradeheraus geſagt hat, daß es nichts damit zu tun ha— ben will Ich bin trotz aller Bedenken über— zeugt, daß der beſte Weg zur Sicherung des Friedens in irgendeinem Mittel der kollek— tiven Sicherheit beſteht.“ Furtwängler bei Noſenberg Berlin, 9. April. Der Beauftragte des Führers für die geſamte geiſtige Erziehung der Bewegung, Reichsleiter Alfred Roſen- berg, empfing am Dienstag Staatsrat Dr. Dr. Furtwängler und beſprach mit ihm Fragen der deutſchen Kunſt und Kultur. Politisches Allerlei Berlin. Nach einer Meldung der„NS“ hat Reichspropagandaleiter Dr. Göbbels die Bildung eines Amtes für Ausſtellungs- und Meſſeweſen angeordnet, zu deſſen Leiter der Leiter des Inſtituts für deutſche Wirtſchafts⸗ propaganda, Steinecker, Berlin, ernannt wurde. Berlin. In der Aula der Berliner Uni— verſitän wurde das SA-Seminarx für S A⸗ Führer und weltanſchauliche Ausbildungsrefe— renten durch den Gruppenführer der SA Ber— lin⸗Brandenburg, Obergruppenführer v. Ja gow, eröffnet. Wien. Nach dem Bundesgeſetz über das Verbot ſtaatsſeindlicher Vorführungen werden Perſonen, die Rundfunkſendungen ſtaatsfeind⸗ lichen Inhalts Zuhörern, die nicht mit ihnen im gemeinſamen Haushalt leben, vorführen, mit Geldbußen bis zu 2000 Schilling oder mit Arreſt bis zu drei Monaten beſtraft. Newyork. Nooſevelt hat die Nothilfevor⸗ lage, die bekanntlich rund 5 Milliarden Dol— lar zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit vor⸗ ſieht, im Sonderzug zwiſchen Miami und New⸗ ork unterzeichnet; die Vorlage war ihm mit einem Marineflugzeug nach Miami entgegen⸗ geſandt worden. Eiſenbahnkataſtrophe NMeuyork, 9. April. Wie aus Sacramento (Kalifornien) gemeldet wird, ereignete ſich nördlich der Station Roſeville ein ſchwere⸗ Eiſenbahnunglück. Ein Triebwagen mil Bahnarbeitern, die die durch die Ueber ⸗ ſchwemmungen der letzten Tage ver. urſachten Beſchädigungen am Bahndamm ausbeſſern ſollten, ſließ mit einem Schnell, zug der Southern Pacific-Linie zuſammen. Dabei wurde der Triebwa böllig zer⸗ ſtört. 14 Bahnarbeiter w en sofort kol. Eine ganze Reihe weiterer Arbeſie wurde mehr oder weniger ſchwer verlegt. ———* Der Wetlſlug der Vallone Ein zufriedenſtellendes Ergebnis. Berlin, 9. April. Die 13 Ballone, die am Sonntagabend 55 Erſten Deutſchen Freiballon⸗Meiſter⸗ chaft aufgeſtiegen waren, ſind gelandet. Am weiteſten ſcheint der Ballon„Wilhelm von Opel“ mit Deku⸗Darmſtadt als Führer ge— kommen zu ſein, der bei Przeſnyſz(110 km nordöſtlich von Warſchau) gelandet iſt und ſomit über 1000 km zurückgelegt hat. Mit ebenfalls über 1000 km ſchnitt„Chemnitz 8“, Fiche Bertram, ab, der Blugeſſen im Kreiſe Lyck(Oſtpreußen) erreichte.„Deutſch⸗ land“ mit Götz jun flog bis in die Nähe von Brieſen bei Thorn, alſo etwa 810 km. „Bochum 2“ mit Dr. Scholl kam bis zu der Stadt Wloclawek. Schwierige Nachtlandungen hatten„Roland“ bei Görlitz Führer Tr. Brickwedde und„Hannover“, Führer Schäf⸗ fer bei Bernsdorf in der Oberlautitz. Von P Vanuernſtand und dem Führer des Freiballons„Nürnbergs, Sturmführer Ernſt Frank, wurde Dienstag⸗ vormittag folgendes Telegramm eingeſchickt: „Stärkſte Schneebzen Waſſerkuppe und Thü⸗ ringer Wald erforderten Ballaſtabgabe. Nach 13 Stunden erzwungene glatte Lan⸗ dung ſüdlich Poſen—Zabno. 708 Kilometer durchflogen.“ Nur von kurzer Dauer waren die Flüge von„Stragula“, der bei Aſchaffenburg lan⸗ dete, ferner von„Stadt Velbert“, der in Bad Berka ſeinen Flug beendete.„Ernſt Brandenburg“ landete bei Blankenburg im Harz.„Wicküller“ konnte ſich nur eine Stunde in der Luft halten. Eine ſehr gute Leiſtung wurde noch nachträglich vom Ballon„Nord⸗ mark“, Führer Dr. Perlewitz, gemeldet, der bis nach Nicſzawa ſüdöſtlich von Thorn ge⸗ langte. Das Ergebnis des Fluges iſt durchaus zu⸗ friedenſtellend. Er dient bekanntlich gleich⸗ zeitig als Ausſcheidung für das Gordon⸗ Bennet⸗Rennen, das im September in Po— len ſtattfindet. Holdatentum Glückwünſche des Neichsnährſtandes für General Göring Berlin, 10. April. Dem Miniſterpräſidenten General Gö— ring wurde am Vortage ſeiner Trauung vonſeiten des Reichsnährſtandes eine be— ſondere Ehrung zuteil. Der Reichsbauern— führer überreichte ihm im Feſtſaal des Preußenhauſes in Anweſenheit ſeines Sta— bes und aller Landesbauernführer als Hoch— zeitsgeſchenk des Reichsnährſtandes ein koſt— bares ſilbernes Kaffeegedeck, ein Meiſterſtück deutſcher Handwerkskunſt. Auch die Landesbauernführer überreichten dem Miniſterpräſidenten die Geſchenke ihrer Heimatgaue. Zu dem feierlichen Akt waren die 19 Landesbauernführer des Reichsnähr— ſtandes mit je zwei Jungbauernpaaren im Feſtſaal des Preußenhauſes in zwei langen Reihen angetreten. Die Bauern hatten die koſtbaren und liebevollen Geſchenke und An— gebinde ihrer Heimat vor ſich aufgeſtellt, die von dem Fleiß ihrer Erzeuger und von der Verbundenheit der Bauern mit ihrem hei— matlichen Brauchtum zeugten. Da faſt alle Bauern in ihrer Heimaktracht erſchienen waren, bot ſich in dem Feſt'aal ein ungewöhnlich buntes und vielgeſtaltiges Bild. Miniſterpräſident General Göring und Frau Emmy Sonnemann waren in Be— gleitung von Verwandten und privaten Hochzeitsgäſten erſchienen. Reichsminiſter R. Walther Darre betonte in ſeiner Anſprache die enge Verbundenheit des Bauernſtandes mit dem Soldatentum und hob hervor, daß der deutſche Bauer nur dann ſeiner Arbeit froh werden könne, wenn gleichzeitig eine ſtarke ſoldatiſche Macht für ihn ſorge. Daher danke er im Namen der deutſchen Bauernſchaft dem Miniſterpräſi— denten ganz beſonders für die Schöpfung der deutſchen Luftflotte. die auch den deutſchen Bauer wieder mit Ruhe und Zuverſicht in die Zukunft ſchauen laſſe. Vie Rheinländer präſentierten dem Miniſterpräſidenten rhei— niſchen Wein und Bauernkorn. Weiter wurden u a ein kurheſſiſcher Webſtuhl, ſelbſtgewebtes Leinen aus Rheinheſſen, Edel— weiß aus Bayern und Boxbeutelwein aus Franken, Kirſchwäſſerle aus Baden überge— ben. Die Landesbauernſchaften ſchienen un⸗ tereinander zu wetteifern, welche von ihnen wohl dem Miniſterpräſidenten das origi— nellſte Geſchenk überreichen würde. Zapfenſtreich zu Ehren Görings Eine Feſtaufführung in der Skaaksoper. Berlin, 10. April. Am Dienstagabend fand im Anſchluß an eine Feſtaufführung anläßlich der Vermäh— lung des Miniſterpräſidenten Göring mit Frau Staatsſchauſpielerin Sonnemann in der Staatsoper ein großer Zapfenſtreich der Leibſtandarte Adolf Hitler und des Regi— ments„General Göring“ vor der Staats— oper ſtatt.. Uebertragung der kirchlichen Trauung auf 0 den Deutſchlandſender. Der Deutſchlandſender überträgt am Mitt— woch, den 10. April, von 14 bis 14.50 Uhr die Feierlichkeiten anläßlich der Trauung des Miniſterpräſidenten Hermann Göring mit der Staatsſchauſpielerin Emmy Sonne— mann aus dem Berliner Dom. Verſicherungsſtiſtung Berlin. 10. April. Anläßlich der Vermählung des Miniſter— präſidenten General Göring hat der unter Führung des Oberpräſidenten Gauleiters und Staatsrates Schwede ſtehende Verband Oeffentlicher Lebensverſicherungsanſtalten in Deutſchland im Namen der in ihm zuſam— mengeſchloſſenen Provinzial⸗ und ſonſtigen öffentlichen Lebensverſicherungsanſtalten (Deutſches Nachrichtenbüro). General Ludendorffs 70. Geburtstag. Am 9. April beging der große Feldherr des Weltkrieges, General Ludendorff, ſeinen 70. Geburtstag. Neueſte Auf⸗ nahme des Generals mit ſeiner Gattin vor dem Wohnſitz Tutzing am Starnberger See. f als einen Beitrag zur Unt völkerungspolitiſchen Beſtrebungen der Reichsregierung eine Stiftung errichtet, durch die 50 neugeborenen Töchtern aus erbgeſunden und kinderreichen Familien in den Fällen, in denen der Miniſterpräſident oder ſeine Frau die Patenſchaft übernimmt, je eine beitragsfreie Ausſtattungsverſiche⸗ rung von 500 RM gewährt wird. Im An⸗ ſchluß an dieſe Stiftung haben die in dieſem Verband zuſammengefaßten 18 Anſtalten die Einführung einer Patenſchaftsverſiche⸗ rung für erbgeſunde deutſche Kinder be⸗ ſchloſſen. Wegen Jalſchmeldungen verhaftet Danzig, 9. April. Der polniſche Staats⸗ angehörige Joel Cang, der Korreſpondent des„Mancheſter Guardian“ iſt, wurde von der Politiſchen Polizei in Danzig verhaftet, weil es ſich herausgeſtellt hatte, daß er Greuelmeldungen aus Danzig verbreitete. Die Unterſuchung ergab, daß er ungefähr 150 Meldungen über Danzig in die Welt ge⸗ ſetzt hatte, die erfunden waren oder unwe⸗ ſentliche Vorkommniſſe in Polen in lügne— riſcher Weiſe aufbauſchte. So hatte Cang u. a. an die engliſche Preſſe telepho⸗ niert, daß in Danzig ein Attentat auf Dr. Göbbels verübt worden wäre, daß der Füh— rer und Reichskanzler aufgefordert worden ſei, an der Verfaſſungsänderung in Danzig teilzunehmen. daß Hunderte von Sozialde— mokraten und Zentrumsanhängern ſchwer verwundet worden ſeien und daß der Mör⸗ der des Danziger Nationalſozialiſten Hoff⸗ mann, der Sozialdemokrat Poſt, der ſich im Gefängnis erhängt hat, ermordet worden ſei. Die„Danziger Volksſtimme“ beſchlagnahmt. Danzig, 9. April. Der Polizeipräſident hat die Beſchlagnahme der ſozialdemokratiſchen „Danziger Volksſtimme“ angeordnet. Das Blatt hatte behauptet, daß die Verhaftung des jüdiſchen Korreſpondenten Cang vom „Mancheſter Guardian“ während der Nacht nach der Wahl in Danzig„wegen Meldun gen über. die Wahl“ erfolgt ſei. Tatſächlich ſei Cang verhaftet worden, weil er in bisher kaum erlebtem Umfange Greuelnachrichten ver— breitet hat. Letzte Nachrichten Meuterei wegen Dienſtzeitverlängerung? Paris, 9. April. Die kommuniſtiſche„Hu— manite“ will von heftigen Kundgebungen be— richten können, die ſich beim 126. Infanterie regiment in Brive abgeſpielt haben ſollen. Gleich nach Bekanntwerden der Dienſtzeitver— längerung des zur Ent aſſung kommenden Kon— tingents, habe eine Kompanie gerufen:„Nie— der mit der zweijährigen Dienſtzeit, nieder mit dem Krieg!“ und die Internationale ge ſungen. Abends ſei es zu einer zweiten ähn lichen Kundgebung gekommen, an der ſich das ganze Regiment beteiligt habe. Als Vor geſetzte gegen die Demonſtranten einſchreiten wollten, ſei das Durcheinander nur noch grö— ßer geworden. Ein Hauptmann und ein Feld— webel hätten Verletzungen davongetragen. Gendarmerie und Mobilgarde ſeien nach Brive beordert worden. Zahlreiche Soldaten ſeien verhaftet. Abreiſe der engliſchen Abordnung London, 10. April. Die engliſche Abord⸗ nung für Streſa reiſt unter Führung von Miniſterpräſident Macdonald am Mittwoch um 10 Uhr von London ab. Sie wird am Donnerstag früh in Streſa eintreffen. Wie verlautet, iſt jetzt beſtimmt damit zu rechnen, daß Macdonald und Außenminiſter Simon im Anſchluß an die Konferenz von Streſa nach Genf fahren werden, um an der Sonderſitzung des Völkerbundsrates teilzu— nehmen. Angeſichts der ſchlechten Wetter- lage reiſen Macdonald und Simon nicht im Flugzeug nach Streſa. Frankreichs Schlachtflotte Neue Großkampfſchiffe. London, 9. April. Der Marinekorreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchreibt, in der franzöſiſchen Flottenpolitik ſei ein grundlegender Wechſel eingetreten. Der Oberſte Marinerat habe die Entſcheidung getroffen, daß künftig die Großkampfſchiffe das Rückgrat der franzö ſiſchen Marine bilden müßten. Infolgedeſ ſen ſei den anderen intereſſierten Mächten mitgeteilt worden, daß Frankreich ſich nicht auf die Dauer mit dem Waſhingtoner Ver⸗ hältnis für Großkampfſchiffe von 1.75 fran⸗ zöſiſchen gegenüber 5 britiſchen, 5 amerikani- ſchen und 3 fapaniſchen Großkampfſchiffen begnügen könne. Unter Einſchluß der im Bau befindlichen und der für den Bau ge⸗ nehmigten Schlachtſchiffe werde die franzö: ſiſche Schlachtflotte zwei Schlachtſchiffe von 35 000 Tonnen, zwei Schlachtkreuzer von 26.500 Tonen, drei Schlachtſchiffe von 23 000 Tonnen und drei Schlachtſchiffe von 22 500 Tonnen zählen. Die letzten ſechs Fahrzeuge ſeien moderniſiert worden. Nerner würden Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. III. 35: 1138. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. der be⸗ Der Reichswehrminiſter und der Chef der geresleitung übermittelten General Lu⸗ dendorff die Glückwünſche der deutſchen ehr macht. d 205 Reſchsorganiſationsleiter der NSDAP und Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, erließ einen Aufruf zu den Vertrau⸗ Pensratswahlen. In Gegenwart des Reichsarbeitsminiſters Seldte fand eine Kundgebung des Deutſchen Vereins für Wohnungsreform ſtatt. Die deutſch⸗ſchweizeriſchen Wirtſchaftsver⸗ handlungen in Bern haben in einigen Punk— en zu einer Einiaung geführt. Auf der jbriedrich Krupp-⸗Germania— Werft Ach in Kiel lief der 15 000⸗Tonnen- Notortanker„W. B. Walker“ vom Stapel. Auf dem Atlantiſchen Ozean tobt ein hef⸗ iger Sturm; zahlreiche Küſtenorte an der Oſtküſte der Vereinigten Staaten wurden überflutet. —— Görings Hochzeit Die ſtandesamtliche Trauung des preußi— chen Miniſterpräſidenten General Göring nit Frau Staatsſchauſpielerin Emmy Son- nemann wird am Mittwochmittag um 12 Uhr im Rathaus ſtattfinden. Auf der Strecke Reichskanzlei Rathaus wird wäh— rend der Anfahrt ein Ehren geſchwa⸗ der der Jagdſtaffel Richthofen kreiſen. Zur kirchlichen Trauung fährt das Brautpaar auf dem gleichen Wege zum Dom. Die kirchliche Feier beginnt um 14 Uhr und wird durch Rundfunk übertragen. Im Anſchluß an die kirchliche Trauung fährt der Hochzeitszug durch die Straße Unter den Linden und die Wilhelmſtraße zum Ho⸗ tel Kaiſerhof. Auf dem ganzen Weg bilden Abordnungen aller Formationen der NSDAP Spalier. Wie man hört, wird Frau Sonnemann nach ihrer Hochzeit nur noch einma ldie Sühne des Staatlichen Schauſpielhauſes betreten, und zwar zu Ehren des F ui h⸗ ers an ſeinem Geburtstag, dem 20. April, in ihrer letzten Rolle als Königin Luiſe in dem Schaufpiel von Hans Schwarz„Prinz von Preußen“. Hochzeitsempfänge Nach dem Empfang der Bauernabord— tung hatte ſich im Haus des preußiſchen Mi— niſterpräſidenten am Leipziger Platz eine große Zahl von Gäſten eingefunden, um Ge— ſchenke zu überreichen. Man ſah zahlreiche dekannte Führer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, Staatsbeamte, Offiziere und An- jehörige der Wehrmacht, der Polizei, Ab irdnungen der Jägerſchaft, bekannte Künſt' er, ferner Verwandte und perfönliche Be— kannte des Brautpaares. In mehrerer Räumen war eine Fülle von Hochzeitsgeſchenken üͤfgeſtellt, Geſchenke. die aus allen Kreiſer der Bevölkerung gekommen ſind. Vom elbſtgeſtrickten Strumpf, vom kleinen Veil henſträußchen und der von Kinderhand be— malten Streichholzſchachtel angefangen bis herrlichen Bildern und Bronzen konnte nan hier die mannigfaltigſten Gaben ſehen die Offiziere der Wehrmacht ha— General Göring einen lebensgroßen Soldatenkönigs Friedrich Wilhe J. geſchenkt. die Stadt Ham nung, die Heimatſtadt Frau Sonnemanns chickte eine große ſilberne Kogge. Di⸗ deutſchen Länder, die Städte zahlreiche Organiſationen und Einzelperfo— ſind unter den Schenkenden zu finden Janz beſonders fällt ein herrlicher geſchnitz— Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) ter Schrein auf, eine Gabe der Stadt der Reichsparteitage, Nürnberg und des Gaues Franken der NSDAP an den erſten Führer der SA. Da ſieht man ferner u. a. — vom Komponiſten Richard Strauß überreicht— die Handſchrift zur Oper „Arabella“, einen großen Werkzeugkaſten der Stadt Remſcheid, einen großen getriebenen Leuchter als Gabe des Hand- werks, Bilder, Blumen in Fülle, Geſchenke der Beamten der Geheimen Staatspolizei, des Richthofengeſchwaders, einen Granat⸗ Nite aus der Skagerrak ⸗ ſchlhacht. Die 5A gratuliert Vor dem Hauſe des Miniſterpräſidenten konzertierte am Nachmittag die Rüdersdor⸗ fer Bergkapelle. Gegen 17 Uhr erſchien Stabschef Lutz e mit einer Abordnung der SA. Er überreichte dem SA-⸗Obergruppen⸗ führer Hermann Göring und ſeiner Braut einen kunſtvoll aus Holz hergeſtellten, mit Schweinsleder überzogenen Schild mit der Inſchrift: „Dem erſten Schildträger des Führers zum 10. April 1935— Die SA.“ Stabschef Lutze ſagte in einer kurzen An⸗ ſprache u a., daß genau ſo wie der SA. Obergruppenführer Göring ſeinen Schild über dem Führer gehalten habe, die SA je⸗ derzeit Schildträger des Führers ſein wolle. Miniſterpräſident Göring dankte dem Stabschef für die ihm zuteil gewordene Eh⸗ rung und erklärte, daß er ſich als erſter und älteſter Führer der SA mit dieſer beſonders verbunden fühle. Für das Nichthofen⸗Geſchwader Unter den Abordnungen der Städte, die dem preußiſchen Miniſterpräſidenten dann Ehrengaben überbrachten, befand ſich auch Staatskommiſſar Dr. Lippert, der im Namen des Staatskommiſſariats und der Stadtverwaltung der Reichshauptſtadt einen Scheck über 40 000 RM für das Richthofengeſchwader überbrachte, eine Summe, die von den Beamten und An- geſtellten der beiden Behörden geſammelt worden iſt. Miniſterpräſident Göring dankte für dieſe Stiftung ganz beſonders herzlich. Handelseinigung mit Rußland Abkommen unterzeichnet.— Für 200 Mil- lionen neue Beſtellungen.— Ein Bankkredit Berlin. 10. April. Die deutſch-ruſſiſchen Wirtſchaftsverhand— lungen, die ſeit einer Reihe von Wochen ge⸗ führt werden mit dem beiderſeitigen Wun— ſche, die deutſch-ruſſiſchen Handelsbeziehungen zu vertiefen, ſind mit einer Vereinbarung ab— geſchloſſen worden, die im Reichswirtſchafts— miniſterium von dem Reichswirtſchafts— miniſter Dr. Schacht und dem Handelsver— treter der UdSSR, Herrn Kandelaki, unterzeichnet worden iſt Durch dieſe Vereinbarung werden die lau— fenden Handelsbeziehungen zwiſchen den bei⸗ den Ländern neu geordnet. Neben der Re— gelung der laufenden Warenbezüge iſt vor geſehen, daß außerhalb des regulären Be- darfs neue Beſtellungen ſeitens der Sowjſef, regierung in Deutſchland vergeben werden. die einen Geſamtbetrag von 200 Millionen RM ausmachen. Für diefe Beſtellungen erhält die Han— delsvertretung der UdSSR von einem deut— ſchen Bankenkonſortium unter Führung der Deutſchen Bank und Diskontogeſellſchaft und der Dresdener Bank einen Kredit, der eine durchſchnittliche Laufzeit von fünf Jah ren hat und eine Nerzinſung von 2 v. H. „Ich verſtehe nicht!“ unterbrach ſie ihn. „Willſt du die Wahrheit hören?“ Ja! Nichts als die lautere Wahrheit!“ nickte ſie mit * dem Kopfe. „Auch wenn ſie weh tut?— Ich warne!“ „Auch dann!“ ſetzte ſie hinzu. „Johannes Heeniſtede iſt mit dieſem Mädchen im Ein- verſtändnis.“ Wort ſtand neben Wort, und ihr war, als empfange ſie 33 mit jedem Wort einen heitſchenhieb. über Reichsbankdistkont vorgeht. Vieſe Kreditvereinbarung wird die Handelsver⸗ tretung der ÜdsSR in den Stand ſetzen, abweichend von den früheren Zahlungs- methoden, ihre Beſtellungen bei den deut- ſchen Firmen bar zu begleichen. Was den laufenden Handelsverkehr anlangt, ſo enthält der Vertrag alle erfor⸗ derlichen Vereinbarungen über die Abdek⸗ zung der laufenden Zahlungsverpflichtun⸗ gen ſowie über die Art und Menge der ge⸗ genſeitigen Warenbezüge. Danach wird die Ausfuhr der Sowfet⸗ inion nach Deutſchland im laufenden Jahre den Betrag von 150 Millionen RM über ⸗ ſteigen. Deutſchlands Luftſtreitlräfte Anfragen und Ankworken im Unkerhaus. London. 10. April. Im Unterhaus wurde am Dienstagnach⸗ mittag die Regierung über das Verhältnis der Stärke der deutſchen zu der der eng⸗ liſchen Luftflotte befragt. Die Anfrage war von Lord Winterton Gonſervativ) eingebracht. Sir Philipp Sa ſſoon, Unterſtaatsſekretär im Luftfahrtminiſterium erklärte dazu:„ „Nach Berückſichtigung aller in Irage kommenden Umſtände glauben wir. daß die engliſchen Luftſtreitkräfte den deutſchen noch um einen gewiſſen Spielraum überlegen ſind. Nichtsdeſtoweniger entwickeln ſich die deutſchen Luftſtreitkräfte in einem Tempo, das bei der engliſchen Regierung. ſchwere Beſorgniſſe hervorzurufen geeignet iſt. Die Lage erfordert gründliche und dauernde Wächſamkeit, damit erforderlichenfalls in un⸗ ſerem eigenen Programm notwendig wer dende Aenderungen vorgenommen werden können.“ Lord Winterton erklärte dazu noch, viele Mitglieder des Hauſes ſeien ſehr be⸗ ſorgt über den erheblichen Unterſchied zwi- ſchen den Stärkeverhältnisziffern. die kürz⸗ lich von amtlicher engliſcher Seite mitgeteilt worden ſeien und den Zahlenangaben, die Reichskanzler Hitler gegenüber dem eng— liſchen Außenminiſter gemacht habe. N Demgegenüber wies Unterſtaatsſekretär Saſſoon auf die Schwierigkeit hin, ſich zutreffende und genaue Zahlen zu beſchaffen. Das müſſe auch Lord Winterton bekannt ſein. Der Konſervative Bewer zeigte ſich unzufrieden über die unge nauen Informationen der amtlichen eng— liſchen Stellen. ö Ob es in Berlin nicht einen engliſchen Cuftattachee gebe, der die Aufgabe habe, ſolche Informationen zu liefern. Saſſoon er- widerte, der Luftaktachee beſorge alle In- formationen, die er beſorgen könne. N Lord Winterton wollte dann noch weiter wiſſen, wieviel Frontflugzeuge augenblicklich monatlich in England und wieviele in Deutſchland hergeſtellt werden. Der Unterſtaatsſekretär erklärte dazu: Die deutſche Regierung hat, ſoviel ich weiß, bis her keinerlei Zahlen über die Herſtellung von Flugzeugen veröffentlicht. Bis jetzt war es auch nicht üblich, ſolche Mitteilungen be— kanntzugeben. Das engliſche Luftfahrtmini— ſterium iſt der Anſicht, daß es dem öffent- lichen Intereſſe widerſprechen w irde, unſere eigenen Herſtellungsziffern bekanntzugeben 968 — 7 rn 1 moet ſolange dies nicht auch in anderen geſchieht. Bei der Einbringung des Haushaltes habe ich erklärl, daß wir im laufenden Haus haltsjahr über 1000 Maſchinen aller Typen beſtellen werden. Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Die englischen Neiſen Erklärungen Simons im Unterhaus. London, 10. April. Unter großer Aufmerkſamkeit der Abge⸗ ordneten verlas Außenminiſter Sir John Simon am Dienstagnachmittag im Unter⸗ haus die am Vortag vom engliſchen Kabi⸗ nett feſtgelegte Erklärung über das Ergeb— nis der Reiſen Simons und Edens nach den verſchiedenen europäiſchen Hauptſtädten. Er erklärte u. a.: Reichskanzler Hitler hat klar zum Aus- druck gebracht, daß Deulſchland nicht gewillt ſei, einen Oſtpakt zu unterzeichnen, der Deutſchland zu gegenſeitiger Anterſlützung verpflichten würde. Insheſondere iſt Deutſch⸗ land nicht bereit, einen Pakt gegenſeikſger Unterſtützung mit Rußland einzugehen. Der Kanzler Hitler iſt ferner unter den ge- genwärtigen Vorausſetzungen nicht dazu bereit, die Einbeziehung Litauens in ir⸗ gendeinen Nichtangriffspakt in Ausſicht zu nehmen. Zwei Jahre Verbannung für Freiherr von Sternbach. Bozen, 10. April. Am 29. März war der ehemalige deutſch⸗ſüdtiroler Abgeordnete in der römiſchen Kammer, Freiherr von Stern⸗ bach, in Bruneck verhaftet worden. Die Konfinierungskommiſſion,— ſie iſt die Ge⸗ richtsinſtanz, die im Geheimverfahren bei politiſchen Delikten auf Verbannung er⸗ kennt—, verurteilte ihn zu zwei Jahren Verbannung. Aufhebung des Kriegszuſtandes in Spanien. Madrid, 10. April. Der ſpaniſche Mini⸗ ſterrat hat beſchloſſen, anläßlich der fünften Wiederkehr des Jahrestages der Errichtung der ſpaniſchen Republik, der am 14. April mit großer Feierlichkeit begangen werden wird, den Kriegszuſtand in ganz Spanten aufzuheben. An ſeine Stelle tritt der ge⸗ wöhnliche Alarmzuſtand, bei dem im Ge⸗ genſatz zum Kriegszuſtand, die ausübende Gewalt in Händen der zivilen Autorität liegt. Spanien geht zur Olympiade. Madrid, 10. April. Der ſpaniſche Mini- ſterrat beſchloß, die Olympiade in Berlin von Spanien offiziell zu beſchicken. Mit den Vorbereitungsarbeiten ſoll möglichſt umge— hend begonnen werden. Normale Entlaſtung. Berlin, 9. April. Der Reichsbankauswets vom 6. April 1935 zeigt eine durchaus nor male Entlaſtung des Inſtituts in der erſten Aprilwoche. Die Abdeckung der Ultimo-Be anſpruchung mit 46 Prozent iſt als ſehr gut anzuſprechen; ſie betrug zur gleichen Zeit des Vormonats nur 22,5 Prozent. Ein Ver— gleich mit der entſprechenden Vorjahresgeit, in die das Oſterfeſt fiel, iſt nicht möglich. Insgeſamt hat ſich die Kapitalanlage der Bank in der Berichtswoche um 236,4 a 1393,1 Millionen RM verringert. Der Zah⸗ lungsmittelumlauf betrug am Stichtag 5675 Millionen RM gegenüber 5582 Millio- nen RM am Schluß der erſten Märzwoche und 5428 Millionen RM am Stichtag des Vorjahres. Die Beſtände an Gold und dek⸗ kungsfähigen Deviſen haben ſich um 87 000 RM auf 85,16 Millionen RM erhöht, und zwar ſtiegen die Goldbeſtände um rund 30 000 RM und die deckungsfähigen Devi⸗ ſen um rund 57000 RM. Zimmer auf und ab, ſah auf dem Schreibtiſch einen Brief liegen, las, ohne näherzutreten, die Adreſſe. So gab er ihr Zeit, ſich mit den Dingen abzufinden, ließ das Gift wirken, das er in ihre Seele träufelte, den elenden Verdacht. „Du glaubſt mir nicht?!“ nahm er nach geraumer Zeit das Wort und ſetzte ſich ihr gegenüber, nahm ihre Hand in die ſeine, ſtrich leiſe darüber hin.„Komm mit! Ich werde dir die Beweiſe ſeiner Schuld verſchaffen.“ „Die Beweiſe ſeiner Schuld?“ ſagte ſie ängſtlich. „Ja! Ich will ins Hauptquartier— zu Tettenborn.“ So blieb mir denn keine andere Wahl. Meine Erkun- digungen über die Magd“, ſagte er langſam und ein⸗ vrnglich,„haben leider ein ſchlimmes Ergebnis gehabt.“ Ec wartete einen Augenblick, um ihre Spannung zu er⸗ hohen, und verfolgte jede Regung in ihrem Geſicht. „Aber ſo ſprechen Sie doch!“ bat ſie dringlich. „Dieſes Mädchen ſteht in franzöſiſchem Sold, iſt eine gefährliche Spionin!“ „Antje!“ klagte ſie und wußte nicht, was ſie ſagen oder tun ſollte.„Fürchterlich!“ Sie ſah dumpf vor ſich bin, wurde noch blaſſer, taumelte. Da legten ſich zärtliche Arme um ſie, ſtützend, hilfreich, tröſtend. 5 Sanft drückte er ihre ſtolze Geſtalt an ſich, hob ihren Nopf, ſah in ihre Augen, hielt ihren Blick feſt, und wie von ſelbſt kam es, daß ihre Lippen ſich berührten. „Habe keine Furcht! Ich komme noch eben zur rechten 271710 12 72 22 N N 2 Zeit!“ tröſtete er und küßte ſie wieder und immer wieder, fühlte, daß ſie ſeine Küſſe erwiderte. Nun war ſie in ſeiner Gewalt. „Liebſte!“ flüſterte er zärtlich.„Es iſt keine Zeit zu verlieren. Wir müſſen vernünftig ſein.“ Er erinnerte zu⸗ erſt an die Gegenwart. „Ach ja!“ Sie ſah ſich, wie aus einem Traum erwachend, um, zog ſich errötend aus ſeiner Umarmung. „Wer brachte dies Mädchen in euer Haus?“ fragte et und ließ ſich neben ihr auf dem Sofa nieder. „Johannes Heemſtede!“ „Heemſtede?! So, er? Nun verſtehe ich!“ nickte er ven⸗ ſonnen.„Das erklärt alles.“ Unwillkürlich wich ſie vor ihm zurück. Ihre innere An— ſtändigkeit wehrte ſich gegen ſolche Verleumdung, denn das war der ſchmutzigſte Anwurf. „Johannes Heemſtede iſt kein Verräter!“ ſagte ſie feſt und beſtimmt. „Eine Wahrheit bleibt Wahrheit, auch wenn wir ſie 140 nicht glauben!“ führ er ruhig fort.„Ich habe Beweiſe! „Nein!“ ſchrie ſie auf. „Du wollteſt die Wahrheit wiſſen, nun es dich ſchmerzt, beteuſt du!“ Leiſer Vorwurf bebte in ſeiner Stimme, machte ſie wehmütig, traurtg. Sie ſah ein, daß er recht hatte. Sie war kleingläubig. Ihretwegen war ker gekommen, auf ihren Wunſch hatte er ihr die Wahrheit enthüllt, dennoch zweifelte ſie. Aber auch er konnte getäuſcht ſein, konnte irren. „Woher wiſſen Sie?“ „Sie?“ ſagte er vorwurſsvoll und legte den Arm um ſie. Amalie Geeſtenbrück fühlte wieder den dämoniſchen Zauber ſeiner Nähe, der ihren Willen ſchwach machte, den Blick einer unbekannten Macht. „Nein!“ wehrte ſie ſich in letztem Erinnern ihrer Schwachheit.„Heemſtede iſt kein Verräter!“ „Nein? Aber dieſe Antje iſt ſein Geſchöpf, iſt ſeine Liebſte!“ flüſterte er in ihr Ohr.„Soll ich ſie rufen?“ Ein gefährliches Angebot! Doch war er Menſchen⸗ kenner genug, wußte, aus Furcht, aus Scham vor ſeiner Schuld, würde ſie„Nein!“ ſagen. So war es. Sie ſchwieg. Nachdenklich ging er im „Zu Tettenborn?“ Sie dachte an den Brief auf dem Schreibtiſch.„Wo iſt ser?“ „Auf Wilhelmsburg! Komm mit!““ ſie en ſich. „Auch Frauen müſſen dem Vaterlande dienen. Don wird man dir raten, was mit Antje geſchehen ſoll.“ Hatte er recht? Ungewöhnliche Zeiten und Verhält— niſſe verlangten kein zimperliches Abſeitsſtehen, ſondern helfendes Zugreifen. Niemand konnte ſie um Rat fragen, und die Zeit drängte. „Du willſt?“ Er küßte ſie heiß und dankbar.„Du haſt Mut! Wie ſtolz ich auf dich bin!“ „Einen Augenblick! Ich mache mich zum Ausgehen fertig!“ Sie verließ das Zimmer und klingelte Antje, eben in dem Augenblick, als ſie mit Kolles an der Tür ſtand. Atemlos trat Antje ins Zimmer. Amalie Geeſtenbrück winkte ihr. Ihr Mißtrauen bedrückte ſie, und ſo vermochte ſie das Mädchen nicht anzuſehen. „Ich habe einen dringenden Ausgang! Sollte die Frau Senator vor mir zurück ſein, meldeſt du ihr, daß ich mit Herrn van der Meulen fortgegangen bin!“ „Nein!“ ſchrie Antje erſchrocken.„Nein!“ „Was heißt das?“ wandte ſich Amalie Geeſtenbrück iht hochmütig zu. Was fiel dieſem Mädchen ein, ſich in ihre Angelegenheiten zu miſchen?! Nun bemerkte ſie die Ver⸗ änderung in Antjes Geſicht.„Was fehlt dir?“ „Ich... Gehen Sie nicht mit jenem!“ rang ſie die Hände.„Er iſt nicht, wer er zu ſein vorgibt! Tun Sie's nicht!“ bat ſie mit verſagender Stimme.(Jortſ. folgt.) Ire e —— FP Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 13 Nachdruck verboten. Edelgarde und Giſela zwickten einander begeiſtert, was die alte Fürſtin ſah und ſtillſchweigend mit einem gütigen Lächeln quittierte. Dann kam die Baronin Helbig mit ihrer Tochter Hilde— Marie. Die Verwandten begrüßten ſich ſehr herzlich, denn irgendwelche Feindſeligkeiten in der Familie duldete die Fürſtin Kleven nicht. Und man reſpektierte ihre dies— bezüglichen Wünſche und paßte ſich einander an, ſo gut es ging. Etwaige kleine Gehäſſigkeiten verſteckte man eben meiſterhaft. N So kam es, daß die drei Damen beiſammenſaßen und gemütlich plauderten, und in einer anderen Ecke kicherten und tuſchelten die jungen Mädchen. Graf Uchterberg war vor drei Jahren an einem heim— tückiſchen Krebsleiden geſtorben. Nun beſprach man eben die Möglichkeit einer Verheiratung der Töchter, damit einer der Schwiegerſöhne in Uchterberg mit nach dem Rechten ſehen konnte. „An allen Ecken und Kanten wird man betrogen!“ klagte die Gräfin. — Tante Agnes machte erſtaunte Augen, dann meinte ſie ſehr energiſch: „Mein guter Adolf iſt doch nun ſchon über vierzig Jahre tot. Mich betrügt aber trotzdem keiner meiner Be— amten. Ich bin eben immer ſehr dahinter her geweſen. Das merken ſich die Leute ſchon. Nun, du warſt nie eine Gutsfrau, hätteſt viel eher in ein elegantes Stadthaus gepaßt, meine liebe Melanie. Das ſoll auch kein Vorwurf ſein— durchaus nicht! Ich war immer ſtolz auf deine wundervolle Figur; habe dich vor einigen Jahren direkt noch um dieſe Figur beneidet. Es kann eben keiner aus ſeiner Haut heraus. Und er ſoll es ja auch nicht. Es muß eben jede Neigung angeboren ſein, ſonſt bleibt's immer nur Unnatur oder Stückarbeit.“ Baronin Margret klagte auch, wie ſchwer es ihr Mann hätte. „Mauchmal iſt er kaum zu genießen!“ ſchloß ſie dann. .„Mäuner muß man eben behandeln, wie ſie behandelt ſein wollen. Den einen ſo, den anderen ſo. Ueber einen Leiſten ganz beſtimmt nicht!“ meinte Fürſtin Kleven nach— denklich. Gräfin Uchterberg fing noch einmal von der An- gelegenheit an, die ihr am meiſten am Herzen lag. Von Graf Hartlingen! Baronin Melanie ſagte haſtig: „Graf Hartlingen? Er— tommt hierher?“ „Ja!— Tut aber doch nun gefälligſt nicht, als ſei das ein Weltwunder. Ich habe mehrere Herren eingeladen. Ich will ſie auf mein Wild loslaſſen.“ Letzteres klang zweideutig. Die Damen ſahen ſich an. „Hartlingen! Mein Gott, wenn er...!“ Gräfin Uchterberg ſpann den Gedanken weiter. „Ich habe auch noch die Bredows gebeten. Sie kommen mit Sohn und Tochter. Die Hülſen-Berlachs auch. Die baben auch drei nette Mädels und zwei flotte Söhne. Sie haben alle zugeſagt. Recht viel Trubel und frohes Lachen will ich noch einmal um mich haben, ehe ich ſterbe.“ Die beiden Nichten ſahen die Tante erſchroͤcken an. Es war das erſte Mal, daß die alte Dame auf ihr Ende an— ſpielte. Sie batte das bisher immer vermieden. Fürſtin Kleven ſah den Blick, und da lächelte ſie ver- ſonnen. Nach einem Weilchen ſagte ſie: „Man muß auch mal an das Ende denken. Zuvor möchte ich aber noch das Glück der Mädels ſehen, wie ich ſeinerzeit das eure geſehen habe. Sie haben alſo jetzt genügend Gelegenheit, ſich in einen Mann zu verlieben.“ Jede der Damen ergriff eine Hand der alten Dame und küßte ſie. „Du mußt noch lange leben, Tante Agnes!“ ſagte Gräſin Uchterberg, und es kam ihr wirklich vom Herzen, denn ſie erkannte in dieſem Augenblick doch ſo recht, welch einen Zuſammenhalt dieſe alte gütige Tante ſtets in der Familie durchgeſetzt hatte, und wie ſie der Mittelpunkt bei allem geweſen war, was in den letzten Jahrzehnten in den einzelnen Familien geſchah. Und wie ſie es immer teilnahmsvoll mit u getragen hatte, das Gute und das Böſe, das Leid und die Freude. 6 Plößlich lachte die alte Fürſtin. „Na, nun tut man nicht gleich, als ſei ich ſchon ge⸗ ſtorben. Ich denke vorläufig noch gar nicht daran.“ Dieſe Worte gaben die Gemütlichkeit zurück. Nach einiger Zeit klingelte die Fürſtin. Sie wollte den Kaffee bringen laſſen. Es gäbe friſchen Pflaumenkuchen mit Schlagſahne. Die jungen Damen riefen begeiſiert: „Oh! Herrlich, Tante Agnes!“ „Tante Agnes! Ich bekomme den Kuchen daheim immer zugeteilt! Heute darf ich doch genügend eſſen?“ „Tante Agnes! Trinken wir im Park Kaffee? Bitte, bitte! Es iſt ganz wundervoll unter dem rotgoldenen Laub!“ Lächelnd blickte Fürſtin Klever ſich um. So gefiel es ihr. Es ſollte ein jeder ſeine Wuünſche äußern. So ent⸗ ſchied ſie dann: „Alſo wir trinken den Käſſer Sonne ſcheint noch warm genug 4 in„ auch ganz wind⸗ ————c———————P————— „den Buchen. Die ſtill. Es wird ſich ſehr angenehm dort ſitzen. Schlagſahue gibt es eine Rieſenſchüſſel voll. Die Mamſell weiß längſt Beſcheid! Sie kennt euch doch nun lange genug! Und der Kuchen— hm!— na, ich denke, daß ihr zufrieden ſein werdet!“ a Sie wurde umarmt, geküßt, geſtreichelt. „Ich möchte am liebſten immer hier bleiben!“ ſagte Edelgarde, und dehnte behaglich ihre kleine Geſtalt. Und dann ſaß man eben unter den Buchen, deren rotes Laub leuchtete. Gelb hingen die Quitten an den Aeſten dort drüben, und Aepfel und Birnen warteten nur auf die Ernte. „Ein geſegnetes Stückchen Erde, Tante Agnes!“ ſagte Baronin Helbing, und ſie dachte ein bißchen wehmütig an den Park daheim in Helbinghof. „Tja! Ich liebe mein altes Kleven auch ſehr!“ meinte die Fürſtin und lehnte ſich bei den Worten zurück. „Ich lernte auf meiner letzten Reiſe, die ich auf Beſehl meines alten Arztes unbedingt machen mußte, ſehr nette Leute kennen. Ein liebes Menſchenkind habe ich mir gleich mitgebracht. Melanie, du kennſt die junge Dame ja bereits. Ich bitte euch, Fräulein— hm!— Fräulein Gertraude nicht als bezahlte Geſellſchafterin zu betrachten und zu behandeln. Sie iſt ein ſehr lieber Gaſt meines Hauſes.— Nein, dieſes Laub, wie es leuchtet! Der Herbſt iſt wirklich uch fehl Die alte Dame war auf ein anderes Geſpräch über— gegangen, weil ſie nicht wollte, daß Gertraude Schwarz— koppen den Mittelpunkt bildete. Es würde ſowiefo noch genug erſtaunte Augen geben. Aber ſie hatte jetzt wenig- ſtens mi: ein paar Worten ein für allemal die Stellung gekennzeichnet, die die kleine ſchöne Gertraude in ihrem Hauſe einnahm. Baronin Helbing blickte etwas erſtaunt auf ihre Kuſine, die Gräfin Uchterberg. Die hatte aber ein ſonder- bares Lächeln aufgeſetzt und ſah gefliſſentlich an ihr vor- über. Edelgarde aber ſagte: „Das Fräulein iſt wunderſchön. Einen ſchöneren Men— ſchen ſah ich noch nie!“ 5 „Das will zwar nicht allzuviel heißen, denn du biſt noch nicht viel in der Welt herumgekommen, haſt alſo noch viele ſchöne Menſchen nicht kennengelernt; aber du haſt trotzdem recht, kleine Edelgarde!“ ſagte die Fürſtin und ſtrich über den braunhaarigen Mädchenkopf. In dieſem Augenblick knirſchte der Kies unter leiſen Schritten. Den Mittelweg zu den Buchen herauf kam eine ſchlanke, zierliche Mädchengeſtalt geſchritten. Goldig leuch-⸗ iete das lockige Haar in den Strahlen der Sonne auf, und die dunkelblauen Augen blickten unergründlich tief und ſchwermütig. Das feine, junge, gemmenhafte Geſicht war ein bißchen blaß, büßte jedoch dadurch nichts von ſeiner berückenden Schönheit ein. Hell und weich ſchmiegte ſich ein weiches Seidenkleid um die ſchlanken Glieder. Baronin Helbing ließ den ſilbernen Löfſel auf den Teller zurückfallen. Mit weit geöffneten Augen blickte ſien auf dieſe Schönheit, die da ſo leichtfüßig und graziös an den Tiſch herankam. Gertraude Schwarzkoppen grüßte höflich und beugte ſich dann zu der alten Fürſtin. „Ich habe ein Tuch und ein Kiſſen gebracht. Mir war es, als hätte ein ganz feiner Luftzug eingeſetzt!“ ſagte ſie. Ihre Stimme klang rein und wohllautend wie eine köſt— liche Glocke. Die Fürſtin hielt die Hand des jungen Mädchens ſeſt. „Wie lieb von Ihnen, Gertraude! Aber, bitte, trinken Sie doch eine Taſſe Kaffee mit. Kuchen und Sahne kann Jean ſofort noch einmal friſch bringen. Sind die Kopf— ſchmerzen fort?“ „Ich danke ſehr! Durchlaucht ſind ſehr gütig! Ich fühle mich aber bedeutend wohler, und ich habe ſogar von der gütigen Erlaubnis Gebrauch gemacht und habe im Gartenſaal geſungen.“ „Soſo?! Na, da bin ich zufrieden. Setzen Sie ſich doch zu mir, und koſten Sie mal den Kuchen.“ Die blonde Schönheit des Mädchens verdrängte die friſche Lebhaftigkeit der Schweſtern Uchterberg; ſie zeigte, grotesk genug, die dürftige, faſt häßliche Blondheit von Hilde-Marie Helbing. Und die Mütter ſaßen dabei mit veſtürzten, blaſſen Geſichtern, während die alte Fürſtin ſtill vor ſich hinlächelte. Die Damen zwangen ſich jedoch, einige freundliche Worte mit dem jungen Mädchen zu ſprechen. Seltſam war es übrigens auch. Die Baronin Helbing wollte ein bißchen hochmütig ausſehen, aber der gewollte Zug ſchwand nach und nach ganz aus ihrem Geſicht. Ger⸗ traude war von einer ſchweigenden, höflichen Vornehm— heit, die von vornherein jede Waffe gegen ſie aus der Hand wand. Es kam da hin, daß ſich zuletzt alle aus⸗ gezeichnet miteinander unterhielten. Die zwei Schweſtern Uchterberg erkannten neidlos dieſe faſt unirdiſche Schön⸗ heit des blonden Mädchens. Es gab nur ein einziges mißvergnügtes Geſicht am Tiſch, und das war dasjenige Hilde⸗Marie Helbings. Später, als Tante Agnes, auf Gertraude geſtützt, in ihre Zimmer hinaufgegangen war, ſagte die Baronin Helbing: „Wenn man nur wüßte, was Tante beabſichtigt? Mir iſt dieſe ganze Geſchichte rätſelhaft, das muß ich ſchon ſagen.“ N „Sehr rätſelhaft! Ich fand das gleich. Aber— man kann nichts dagegen ſagen! Es iſt in der Tat ein ſchönes, gebildetes Menſchenkind. Doch was mag Tante Agnes mit iht vor haben?“ „Ja, das werden wir vorläufig kaum erfahren. Wir wiſſen nur, daß wir dieſes junge Mädchen als unſeres⸗ gleichen behandeln müſſen. Seltſam!“ Gräfin Uchterberg fing noch einmal von Graf Hart⸗ lingen an. f Die Baronin Helbing ging auch bereitwilligſt auf dieſes Thema ein. Die drei jungen Damen waren Aru in Arm davongegangen, und ſie waren jetzt drüben beim Gartenhaus, wo an der Südſeite gelbe und blaue Trauben reiften. Sie ließen ſich vom Gärtner einige reichen. Jhr luſtiges Gelächter ſcholl herüber. „Ja, Graf Hartlingen! Wir kennen ihn ja alle von früher her. Aber jetzt liegt doch ſehr viel zwiſchen eiinſt und jetzt. Er iſt natürlich durch dieſe ganze Affäre noch intereſſanter geworden— meinſt du nicht?“ „Ob er in das Heiratsprogramm von Tante Agnes mit aufgenommen worden iſt? Man müßte eigentlich ale gute Mutter die Töchter vor dieſem Manne ſchützen. Trotz dem— er bleibt eine gute Partie. Vielleicht ſogar die beſte unſerer Kreiſe!“ ſagte Baronin Helbing. „Wahrſcheinlich doch! Denn ſonſt käme er ja nicht gerade jetzt. Doch— Großchen wird ſich wohl täuſchen. Ich habe mir ſagen laſſen, daß Graf Hartlingen gar nicht an eine Ehe denkt. An eine zweite Ehe!“ „Man kann es ihm kaum verdenken, wenn er einer Heirat aus dem Wege geht. Er hat doch recht Schweres durchgemacht. Schade iſt es allerdings, daß man gar ſo wenig über dieſe Ehe weiß. Es hat ja nicht einmal irgendein Bekannter oder Nachbar ſeine Frau zu Geſicht bekommen. Er ſoll maßlos eiſerſüchtig und ſie ſehr ſchän geweſen ſein.“ „Ja, aber er wurde dann des Mordes verdächtigt. Des Mordes an ſeiner eigenen Frau. Furchtbar! Uebrigens. wie iſt dieſer völlig zuſammengebrochene, vor Schmerz und Trauer halb wahnſinnig gewordene Mann bloß dazu gekommen, ein ſolch berüchtigter Lebemann zu werden!“ „Ja, wer weiß, was in ihn gefahren iſt. Jedenfalls ſchrieb die Frau General von Werther, daß er es allen Frauen antut, und daß die Vergangenheit— um ſo meht, als ſich ſeine Unſchuld in jener abſcheulichen Mordſache herausgeſtellt hat— kein Grund iſt, ihm etwa einen Kocd zu geben, wenn er wirklich noch einmal irgendwo ga klopfen ſollte. Die Frau General hält das jedoch auch für völlig ausgeſchloſſen. Sie glaubt nicht, daß Hartlingen ſeinen jetzigen Standpunkt aufgeben könnte.“ „Ja— aber!“ „Wir werden es eben abwarten. Tante Agnes bezweckt ganz beſtimmt etwas, das wird mir jetzt immer klarer.“ „Für welches der Mädel mag ſie ihn nur beſtimemet haben?“ ſagte die Gräfin Uchterberg und ſühlte einen leiſen Schauer bei dem Gedanken, daß ſich Hartlingen far eine ihrer Töchter entſcheiden könnte. Das Thema war ihnen doch ſehr behaglich. Sie plau derten noch ein Weilchen darüber, die beiden Kuſinen. Ganz zuletzt meinte die Baronin Helbing: „Melanie! Ich— weiß nicht, du wirſt mich vielleicht für wahnſinnig halten; aber ich könnte mir plötzlich ein bilden, dieſes blonde ſchöne Mädchen wäre in Veziehung zu Hartlingen zu bringen.“ „Nein! Das glaube ich nicht! Das iſt doch ganz aus geſchloſſen!“ ſagte erſchrocken die Gräfin. „Du wirſt ja ſehen! Irgend etwas ſtimmt nicht!“ weisſagte die Baronin Helbing. Zehntes Kapitel. In ihrem Zimmer, dem altmodiſchen, ganz in Hell blau gehaltenen Schlafzimmer, mit dem großen Baldachtm über dem Paradebett, den matten Roſenholzmöbeln ſaß die alte Fürſtin Agnes Kleven. Zart ſchwebte der Duft des Lawendels durch den Naum. In den hohen, ge ſchliffenen Gläſern ſtanden Dahlien, und aus den Ching töpfen quoll der Duft getrockneter Roſenblätter. Fürſtin Agnes ſaß am Fenſter und blickte in den Park hinaus. Wie oft hatte ſie hier ſchon geſeſſen und das Er wachen des Frühlings, die Pracht des Sommers, dee Früchte und das rot- und gelbgefärbte Laub des Herbſtes ſowie die ſtille, weiße Herrlichteit des Winters beobachte Und nun ſollte noch einmal in dieſen ſonnigen Herbſt tagen um ſie herum das Glück erblühen. Vielen jungen Menſchen wollte ſie dazu verhelfen. Mitten zwiſchen den glücklichen Meuſchenkindern, die blutsverwandt mit ihr, der alten Fürſtin Kleven, waren, ſtand die ſchöne, kleine Waiſe, deren Geſchick ſie in die Hand genommen. Nein! Es war doch wohl nicht der richtige Ausdruck. Der Menſchen Geſchicke lenkt ein Großer, Gütiger da oroben. Aber ein bißchen Vorſehung ſpielen konnte und durfte man. Es war geradezu geboten in manchen Fällen und in dieſem einen nun ſchon gar! Gertraude Schwarzkoppen. Ein verzweifeltes Menſchenkind hatte ſich in ihren Armen gewunden, hatte ſich ſchluchzend, ſchreiend, flüſternd, anklagend den ganzen Jammer von der Seele gebeichtet. Fürſtin Kleven lehnte ſich tief in den weichen, be⸗ quemen Seſſel zurück und noch einmal erlebte ſie dieſe Beichte. 5 der Madame Chere in Genf gegeben. Mama, meine ge⸗ liebte ſchöne Mama war geſtorben, und ich war meinen beiden älteren Geſchwiſtern und meinem Vater nur eine Laſt. Madame Chere machte eine Ausnahme, denn ſie nahm Kinder ſonſt nicht auf. Sie hat mich liebevoll und ſorgfältig erzogen. Und pünktlich trafen die großen Summen ein, die mein Vater für meine Erziehung an Madame Chere ſchickte,(Fortſetzung folgt.) eech. 1 „Ich wurde mit ſechs Jahren ſchon in das Penſionat prei altere 18 000⸗Tonnen⸗Schiffe der Dan⸗ ton⸗Klaſſe in Reſerve gehalten. Das Internierungslager für unerwünſchte Ausländer in Holland er öffnel. Amſterdam, 10. April. Das ſüdlich von Utrecht in dem früheren Fort Honswyck eingerichtete Internierungs⸗ lager für unerwünſchte Ausländer wurde ſeiner Beſtimmung übergeben. Als erſte Inſaſſen des Lagers wurden ſieben ehema⸗ lige deutſche Kommuniſten, die bekanntlich ſeinerzeit von der Amſterdamer Polizei we⸗ en unerlaubter politiſcher Betätigung in Haft genommen waren, eingeliefert. Der Ab⸗ kransport aus Amſterdam erfolgte im Kraft⸗ jagen und vollzog ſich unter ſtarker polizei⸗ er Bewachung. Man rechnet mit einer ſentlichen Erhöhung der Zahl der Inter⸗ mierten ſchon in nächſter Zeit. ie Gliederung der Landesregierung Frankfurt a. M., 10. April. Durch Ver⸗ tungsverordnung des Herrn Reichsſtatt— s in Heſſen— Landesregierung— 25. März 1935 wird u. a. beſtimmt: agraph 1: Mit Wirkung vom 1. März 5 führt die Heſſiſche Regierung die Be⸗ chnung„Der Reichsſtatthalter in Heſſen— andesregierung“. Die bisherigen Bezeichnun⸗ en:„Der Heſſiſche Staatsmin ſter“,„Das zerſonalamt des Heſſiſchen Staatsminiſters“ und die Miniſterialabteilungen la- le, II, und IV fallen weg. Paragraph 2: Die Landesregierung glie— ert ſich im Wege innerer Geſchäftseinteilung folgende Verwaltungsabteilungen: Abteilung P. A., Perſonal⸗-, Perſonaletats— id Beſoldungsangelegenheiten mit Unterſtel— der Hauptregiſtratur und Hauptkanzlei, ſtſtelle, ſtaatliches Turn- und Sport- Abteilung la, Polizei; Abteilung lbb, Verwaltung; Abteilung Id, Finanz— verwaltung einſchl. Forſt- und Bauverwal— ung; Abteilung le, Landwirtſchaft; Abtei— Aung 11, Bildungsweſen, Kultus, Kunſt und Volkstum; Abteilung III, Arbeit und Wirt— ſchaft; Abteilung IV, Vertretung Heſſens beim . Paragraph 3: Die Geſchäfte der in Para— graph 2 bezeichneten Abteilungen werden von lbteilungsleitern geführt. Als Abteilungslei— ter gelten die Geſchäftsleiter der ſeitherigen ntſprechenden Miniſterialabteilungen ſowie er Leiter des ſeitherigen Perſonalamts des Staatsminiſters. Sie ſind gemäß der über— eferten Uebung in demſelben Umfang zeich— nungsberechtigt wie ſeither, es ſei denn, daß 0 allgemein oder im Einzelfall Gegenteiliges nordne. Paragraph 4: Politiſch wichtige Verfügun— gen, ſowie ſolche von ſonſt grundſätzlicher Be— eutung werden von mir unterzeichnet. Das— lbe gilt grundſätzlich für den geſamten chriftwechſel mit der Reichsregierung und deren Mitgliedern, ſowie mit Landesregierun— gen und deren Mitgliedern. Näheres hierüber eſtimmen die Ausführungsvorſchriften. Paragraph 5: Die entgegenſtehenden Be— Itimmungen über die Neuorganiſation der Heſ— ſiſchen Oberſten Landesverwaltung vom 22. Juni 1933 werden aufgehoben. Das H J⸗Leiſtungsabzeichen Wer hat das Recht zum Erwerb? „Ziel der geſamten körperlichen Ertüch— ing der Hitlerjugend iſt die Erringung des „Leiſtungsabzeichens. Mit der Erfüllung er Leiſtungsprüfung iſt die Verleihung des tungsabzeichens der Hitlerjugend verbun— es wird vom Reichsjugendführer ver— Riehen.“ So lautet ſinngemäß die Einleitung u den im HJ.⸗Leiſtungsbuch feſtgelegten Prü asbeſtimmungen. Die Leiſtungsprüfung erlangt Kenntniſſe und körperliche Fähigkei⸗ en auf dem Gebiete der Leibesübungen, des Rleinkaliberſchießens und des Geländeſports, och ſind die Anforderungen jeweils dem Al⸗ er angepaßt. In drei Stufen: A, B und ſind die Leiſtungen geſtaffelt. Die Stufe erſaßt die 15⸗Jährigen mit Verleihung bes eiſernen Abzeichens, Stufe B die 16. ahrigen mit Verleihung des bronzenen Ab jens und Stufe C die 17⸗Jährigen und 1 65 mit der Verleihung des filbernen Ubzeichens. Während die Verleihung des SA.-Sport⸗ bgeichens nicht an die Zugehörigkeit zur SA. bunden iſt, kann das HJ. Leiſtungsabzei⸗ den nur von Angehörigen der Hitlerjugend f tworben werden und ſetzt voraus innere An⸗ nahme an der weltanſchaulichen Schulung ud regelmäßige Teilnahme an dem feſtge⸗ hen H J.⸗Dienſt. Nicht allein die bei der elſtungsprufung gezeigten Fähigkeiten werden 6575 Leiſtungsbuch eingetragen, ſondern auch 197 Ereigniſſe, die für den Jungen von flehr ung ſind, ſo 3. B. Teilnahme an Füh⸗ Pettichungen, Zeltlagern, Sonderlehrgängen, Vettkämpfen, Auf märchen dergl. der Vertrauensrat verwirklicht die Kamerad⸗ ſchaft im Betrieb. Mer die Vertrauensratswahlen mißachtet, verachtet ſeinen Betrieb, ſeine Kameraden und ſomit auch ſich ſelbſt. Um zu vermeiden, daß mit irgendwelchen orperlichen Schwächen behinderte Jungen ſich bei den Pruſungen uberanſtrengen, muß ſich jeder vorher zuerſt vom zuſtändigen HJ. Arzt gründlich unterſuchen laſſen. Die Ergeb⸗ niſſe der ärztlichen Unterſuchung werden in die dafür vorgeſehenen Unterſuchungsbogen des Leiſtungsbuches eingetragen und vor Ab⸗ nahme, der Prüfung von dem Abnahmebe⸗ rechtigten beachtet. Das Recht zur Abnahme von Prüfungen erhalten nur Mitglieder der HJ. Es wird ge⸗ ſondert in Leibesübungen, Geländeſport oder Kleinkaliberſchießen erteilt, und zwar müſſen die Antragſteller eine erfolgreiche Ausbildung und abgelegte Prüfung auf einem der ge— nannten Gebiete nachweiſen können. Die Zahl der im Gebiet 13 verliehenen Leiſtungsabzeichen iſt bis jetzt noch gering. Um den Gedanken des HJ. Leiſtungsabzei⸗ chens in der geſamten Jugend zu wecken, findet am 5. und 12. Mai 1935 im Gebiet Heſſen-Naſſau einheitlich für alle Hitlerjun— gen und Führer über 14 Jahre die Abnahme des 3000-Meter⸗Laufs und des Gepäckmarſches ſtatt. a Heſſiſche Kirſchen nach England Darmſtadt, 10. April. Da die heſſiſchen Obſtzüchter in Rheinheſſen und Starkenburg an der Kirſchenausfuhr nach England alljähr— lich ſtark intereſſiert ſind, wird von zuſtändiger Stelle auf folgendes hingewieſen: Nach Mit- teilung der engliſchen Regierung gelten für die Einfuhr von Kirſchen aus Deutſchland nach England im Jahre 1935 u. a. folgende Be— ſtimmungen: Bis zum 27. Mai einſchließlich iſt die Einfuhr von Kirſchen aus ganz Deutſch— land frei und an keine beſonderen Bedingun— gen gebunden. In der Zeit vom 28. Mai bis 26. Juni einſchließlich iſt die Einfuhr nur geſtattet. wenn jede Sendung von einem Aurſprungszeug⸗ nis der Gemeindebehörde begleitet iſt, in dem das Land und der Ort, wo die Kirſchen gewachſen ſind, angegeben ſind. Vom 27. Juni ab iſt die Einfuhr nur ge⸗ ſtattet, wenn jeder Sendung außer dem vor⸗ bezeichneten Urſprungszeugnis noch eine Be⸗ ſcheinigung des amtlichen Pflanzenſchutzdien⸗ ſtes nach vorgeſchriebenem Muſter beigege— ben iſt des Inhalts, daß die in der Sendung enthaltenen Kirſchen nicht an einem Ort ge— wachſen ſind, der ſüdlich des 53. Breiten⸗ grades oder in Oſtpreußen gelegen iſt. Da das Land Heſſen ſüdlich des 53. Brei⸗ tengrades liegt, kommt eine Ausfuhr von Kirſchen aus Heſſen nach England nach dem 26. Juni nicht mehr in Frage. Sendungen, denen die vorgeſchriebenen Zeugniſſe nicht bei— gefügt ſind, werden von der Einfuhr zurück— gewieſen. Sämtliche Sendungen werden von dem engliſchen Pflanzenſchutzdienſt auf Be— fall mit der Kirſchenfliegenmade unterſucht. Bei Feſtſtellung von befallenen Sendungen kann die Einfuhr ſofort geſperrt werden. Alls Heſſen und Naſſau Heſſiſcher Dragonertag am 19. Mai. Darmſtadt, 10. April. Der Heſſiſche Dra⸗ gonertag findet in Darmſtadt am 18. und 19. Mai ſtatt. Samstags abends um 8 Uhr iſt der Begrüßungsabend in der ſtädtiſchen Feſthalle vorgeſehen, Sonntags, den 19. Mai, vormittags 11 Uhr, beginnt der Feſtzug, an den ſich eine Totengedenkfeier anſchließt. Nach— mittags hr allgemeines Wiederſehensfeſt in der ſtädtiſchen Feſthalle. Anmeldungen ſind für die höri des Roten Drago— nerregiments bei Herrn Poſtinſpektor Hauck, An das ſchaffende Volk Aufruf Dr. Leys zu den Vertrauensratswahlen Berlin. 10. April. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP und Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, hat zu den Vertrauensrats wahlen folgenden Aufruf erlaſſen: Männer und Frauen des ſchaffenden Deutſchlands! Am 12. April d. J. tretet ihr an zur Ver— trauensratswahl in den Werkſtätten, Fabri— ken und Kontoren. In dieſem Augenblick iſt ein Vergleich mit den früheren Betriebsrats— vahlen aufſchlußreich und nützlich. Par— teien und Gewerkſchaften warben um eure Stimmen Sie huldigten alle— ganz gleich, ob chriſtlich, national oder marxiſtiſch— nicht nur dem Klaſſenkampfgedanken, ſie zerriſſen auch noch die Arbeitnehmerſchaft untereinander Das haltet euch vor Augen: Wäre der Klaſſenkampfgedanke für ſie ein Glaubens— bekenntnis geweſen, ſo hätten ſie zuerſt und vor allem die Einheit der Arbeitnehmer— ſchaft herſtellen müſſen. Daß ſie es nicht ta— ten, zeigt die Erbärmlichkeit und das Aus⸗— maß der von ihnen an der geſamten deut— ſchen Arbeitnehmerſchaft verübten Betruges. Schaffende des neuen Deutſchlands! Denkt an die Vergangenheit! Seht und er- lebt die Gegenwart! Wir rufen euch auf zur Vertrauensratswahl, für die Wahl von Männern und Frauen, die euer Vertrauen haben ſollen Wir wollen ſehen, wie weit die Gemein ſchaft von Unternehmern und Arbeitneh— mern in den Betrieben Fortſchritte gemacht hat. Wir wollen auch, daß der verantwort— liche Betriebsführer durch dieſe Wahl an die Notwendigkeit erinnert wird, ſtets um das Vertrauen der Gefolgſchaft bemüht zu ſein. Und wir wollen mit dieſer Wahl ſchließlich den Vertretern der Gefolgſchaft zum Be wußtjein bringen. daß auch ſie ſich iwer wieber von neuern das Vertrauen Arbeitskameraden erwerben müſſen. Männer und Frauen des ſchaffenden Deutſchlands! Dieſe Wahl iſt die freieſte, die die Welt kennt. Sie iſt geheim und di— rekt. Deshalb verlangt ſie von euch Arbe tern und Arbeiterinnen, Angeſtellten und Unternehmern die höchſte Berankworkung. Adolf Hitler, die NSDAP, das geſamte neue Deutſchland ringen ſchwer und hart, zäh und unermüdlich um die Anerkennung und um die Achtung der Welt. Denk' immer daran: Deine Ehre iſt es, deutſcher Volksgenoſſe, die der Führer zu— rückgewinnt. Denk' immer daran: auch den Schutz Dei⸗ ner Arbeit ſichert der Führer. Hammer und Schwert gehören zuſammen, ſoll die Arbeit nicht zum Spielball internationalen Kapitals werden. Und Arbeiter und Soldat gehören zuſammen! Drum: Führer, wir danken Dir. daß Du uns die Wehrhoheit zurückgeholt haſt! Dankbarkeit und Treue zu Adolf Hitler ſollen auch bei den Vertrauensratswahlen eure Entſcheidung lenken. Arbeiter, Angeſtellte und Unternehmer, rhebt euch über den Alltag. laßt eure größte Enticheidung nie und nimmer von kleinen Bedenken diktieren! Ihr wählt nicht eine Partei, ihr wählt nicht eine Gruppe, ihr wählt Deutſchland und damit euch ſelbſt und euer Schickſal! Zeigt, daß hinter der von Adolf Hitler zurückeroberkten Wehrhoheit das geſamte ſchaͤffende Deulſchland als jene Einheit von Tat und Wille ſteht, die unſerem Führer Adolf Hitler das reſtloſe Gelingen ſeines großen Werkes garantiert und ſicherſtellt. ν bert Ley. Dy gez. Or Bundesführer Reichsarbeitsminiſter Seldte vor 36 000 Fronkſoldaten. Der Gau Dortmund des NSDißßB(Stahlhelm) hielt gemeinſam mit ſeinen Nachbar gauen im Landesverband Weſtfalen, den Landesverbänden Nordſee und Niederrhein, in Dortmund einen Gautag ab, auf dem Bundesführer Reichsarbeitsminiſter Seldte zu 36000 Kameraden ſprach. Dieſes Bild von der Veranſtaltung berichtet vom Vor— beimarſch der Formationen vor dem Bundesführer (Wagenborg-Bildmaterndienſt.) Darmſtadt, Heidelbergerſtraße 17 und für die⸗ jenigen des Weißen Dragonerregiments bei Hauptmann Spatz, Darmſtadt, Annaſtraße 59, vorzunehmen. Gaupacteitag am 1. und 2. Juni in Darmſtadt Darmſtadt, 10. April. Wie aus einem Auf⸗ ruf des Kreisleiters und Oberbürgermeiſters Wamboldt hervorgeht, hat der Gauleiter ent⸗ ſchieden, daß der Gauparteitag des Gaues Heſſen⸗Naſſau der NSDAP am 1. und 2. Juni in Darmſtadt ſtattfindet. Der Gaupar⸗ teitag wird das bedeutendſte Darmſtädter Er⸗ eignis in dieſem Jahre werden. Führende Perſönlichkeiten des Reichs und der Partei werden erwartet. Es iſt mit einer Teilnehmer— zahl von weit mehr als 100 000 Perſonen zu rechnen. * * Säumniszuſchlag ſtatt Verzugsziuſen. Der Reichsfinanzminiſter hat in einem Schrei— ben an den Reichsarbeitsminiſter darauf hin— gewieſen, daß durch das Steueranpaſſungsge— ſetz die Verzugszinſen ganz und die Stun— dungszinſen bei faſt allen Steuern abgeſchafft wurden und daß aufgrund des Steuerſäum⸗ nisgeſetzes ein einmaliger Säumniszuſchlag ein— geführt worden iſt. Im Intereſſe eines ein⸗ heitlichen Vorgehens möchte ich, ſo ſchließt der Miniſter, die Prüfung der Frage anregen, ob nicht die Erhebung von Zinſen auch auf dem Gebiete der Sozialverſicherung künftig entbehrt und dafür ein Säumnis⸗ zuſchlag eingeführt werden kann. Der Mi— niſter bittet, ihm von dem Ergebnis der Prü— fung Kenntnis zu geben. * Schulgeſundheitspflege. Der verſtärkte Volksgeſundheitsdienſt, der im neuen Staate f hrt wird, kommt auch in den An— weiſungen des Reichsinnenminiſters über die Aufgaben der Geſundheitsämter auf dem Ge— biete der Schulhygiene zum Ausdruck. Die beamteten Aerzte müſſen innerhalb eines in der Regel fünfjährigen Zeitraumes jede Schule des Bezirkes abwechſelnd im Sommer und Winter auf ihre Baulichkeit und Einrichtung, ſowie auf den Geſundheitszuſtand der Schüler beſichtigen. Sie haben darüber zu wachen, daß der ſchulärztlicſe Dienſt einſchließlich oer Schulzahnpflege durchgeführt wird. inmandfroi einwandfrei U.⸗T.⸗Tonfilmſchau e 1 pot 6 Tilnpork- Tas große kaätl he zFilmwerk: Die Wallfahrt zum heiligen Rock nach Trier Heute Mittwoch und morgen Donnerstag iſt im UT-Filmpalaſt das werk„Die Wallfahrt zum heiligen Rock nach Trier“ zu ſehen. Viele Viernheimer haben dieſe Wallfahrt nach Tier wirklich gemacht und werden ſich daher nicht entgehen laſſen, die damals gewonnenen gewaltigen Eindrücke n Bilde nochmals zu erleben. Und die, welche das Glück hatten, an der Wallfahrt teil zu können, werden gewiß das Film werk beſuchen, um gewaltigen Akt tief religiöſen Glaubens auf ſich wirken zu laſſen und Troſt und Erbauung zu ſuchen. Die Kat holiken Viernheims beſuchen deshalb heute Mittwoch und morgen D FF eindrucksvolle Film . 5 n e Donnerstag reſtlos den Filmpalaſt. Anfang an beiden Tagen halb Morgen Donnerstag nachmittag 4 Uhr und Familien-Vorſtellung. Ueberall Film gezeigt wurde, war Maſſen ſich deshalb rechtzeitig Vereins-Anzeiger Verein der Hundefreunde NI 1711 115 180 10 NN lug für Hunde aller Raf 0 25 M: 28. 4. 35(Weißer böflic K. K B. und Jung K. K. V. abſichtigen wir eine Sonder leiten. Intereſſenten, len ſich dieſe Woche oder Polizei Katholiſcher Arbeiterverein. 0 pril, abends nach Engliſchen Vortrag 1 j 18 Vereins höflichſt eingeladen werden. Der Vorſtand onnerstag, den 11. ds. Mts. halb 9 Uhr ds im„Löwen“ Verſammlung mit An gehörigen. Um zahreiches Erſcheinen bittet — Der Vorſtand. Hat mein Mann recht? 95 i 8 ung ver⸗ heiratet und habe mich daran gewöhnt, meine Hande 2— mal nach beendeter Hausarbeit mit Leokrem einzureiben. Mein! ann denkt, das wäre zimperlich. Hat mein Mann recht?“ Antwort: abr Mann würde anders denken, wenn er ſelber Hausarbeit verrichten müßte. Dann würde er ſehr bald merken, wie wichlig regelmäßige Hautpflege mit Leokrem für die Hände iſt, damit ſie nicht rauh und riſſig werden. Alle klugen Hausfrauen handeln ſo wie Sie!“