2 grole Sondervorstellungen.— Heuie Milwoch und morgen donnerstag im Union-Palast.— Das grolle katn. Fllmmerk.— ein kreignis für alle Mernhelmer Ueber 2 Millionen Pilger kamen zum heiligen Rock und fanden durch ſeine Wunderkraft Hei⸗ 5 4 i lung. Für jeden Beſuücher wird dieſes kirchenhiſtoriſche Filmwerk ein Erlebnis fürs ganze Leben bleiben. Kaſſenöffnung 8 Uhr. Anfang je abends ½9 Uhr Der nollige Rock ais Retter in der Hol. Ueberall ſtärkſter Andrang. Zu Maſſen ſirömen alle zu dieſem heiligen Film. Donnerstag tag d Unr groge Famien- und Kinder- Vorstellung c Lokales Viernheim, 10. April. In Haus und Hof, In Stadt und Land Muß feiern noch So manche Hand. Hilf, daß auch ſie Den Hammer ſchwingt Daß hell das Lied Der Arbeit klingt! * * Kirchliches. Dritter Kaplan in Lampertheim). Mit Rückſicht auf die umfangreiche ſeelſorgeriſche Tätigkeit wurde ſeitens der biſchöfliſchen Behörde ein dritter Kaplan für Lampertheim bewilligt. Neuprieſter Ludwig Mapyer hat dieſe Stelle bereits über— nommen. * Kath. Arbeiterverein. Am Frei— tag, den 12. April, abends nach der Faſten— andacht, findet bei den Engliſchen Fräulein ein Paſſions-Lichtbilder-Vortrag ſtatt. Wozu alle Mitglieder des Vereins höflichſt einge— laden ſind. * Verſammlung des K. K. V. Zur morgigen Verſammlung Einführung un— ſeres neuen Präſes werden nochmals alle KKVer mit Angehörigen und Jungmänner herzlich eingeladen. Generalverſammlung des Kathol. Männervereins Zu einer Generalverſammlung hat der Vorſtand des Kath. Männervereins am letzten Sonntag nachmittag ſeine Mitglieder in den Schützenhofſaal berufen. Recht zahlreich hatten die Mitglieder dieſem Rufe Folge geleiſtet. Nach den Begrüßungsworten des Vor— ſitzenden Mich. Mandel, die beſonders auch unſerem hochw. Herrn Geiſtl. Rat und Herrn Kaplan Schwarz galten, gedachte der Vor— ſitzende in kurzen Gedenkworten unſeres ver— ſtorbenen Oberhirten, zu deſſen Andenken ſich die Verſammelten von ihren Plätzen erhoben. Anſtatt des üblichen Geſchäftsberichtes ſprach Herr Geiſtl. Rat Wolf über die von unſeren Landwirten in dieſem Jahr zu beſtreitende Erzeugungsſchlacht, was mit Intereſſe ver— folgt wurde. Er ſprach von der Landarbeit ſeiner oberheſſiſchen Heimat: wie Schafzucht, Flachsanbau von der Verarbeitung der Pro— dukte, aber auch von der früheren einfachen Lebensweiſe des Landvolkes, zu der wir zu— rückkehren müßten. Es war der Wunſch und die Mahnung unſeres Ortspferrers an die Landwirte, tüchtig mitzuarbeiten an der von der Regierung aufgerufenen Erzeugungs— ſchlacht, die uns vom Ausland unabhängig machen möge. Anſchließend erſtattete Rechner Lahres den Kaſſenbericht. Der Vorſitzende Mandel gab einen Bericht über die Bezirks— tagung in Lampertheim in der beſonders die Neubelebung der Vereine gefordert wurde. Seine Worte fanden auch Widerhall in der Verſammlung, ſodaß nunmehr in Verbind⸗ ung mit dem Arbeiterverein öfters Verſamm⸗ lungen anberaumt werden. Hochw. Herr Ka⸗ plan Schwarz hielt nunmehr einen ſpan⸗ nenden Vortrag über„Thomas Morus“ der als Martyrer der katholiſchen Sache am 29. 12. 1886 ſelig geſprochen wurde und deſſen Heiligſprechung nunmehr im Mai ds. Is. erfolgt. Thomas Morus war ein engliſcher Staatsmann, geboren am 7. 2. 1478 in Lon⸗ don. Tiefer Frömmigkeit und Neigung zum Kloſterleben zeichneten ihn aus, doch entſchied er ſich 1505 zur Heirat. Unter Heinrich VIII. wurde er 1529 Lordkanzler, trat jedoch 1532 zurück, da er Heinrichs Maßnahmen gegen die Königin Katharina und gegen Rom nicht bil— ligte. Wegen Verweigerung des Supremats— eids wurde er 1535 enthauptet. Die Aus— führungen des Redners über dieſen Martyrer für ſeinen katholiſchen Glauben wurden mit ſichtlichem Intereſſe und Dankbarkeit aufge— nommen. Vorſitzender Mandel ſprach dem Redner herzlichen Dank aus. Es zeigte ſich, daß dieſe wichtigen und lehrreichen Vorträge einem größeren Zuhörerkreis zugängig ge— macht werden müſſen. Zu Punkt Verſchiedenes ſprach Herr Adam Faber, der Vorſitzende des Kath. Arbeitervereins, und zwar betonte er nochmals die Werbung neuer Mitglieder, zu der vom Generalpräſes bei der Bezirks— Verſammlung aufgerufen wurde. Ferner wurde die Verlegung, des Prozeſſionsweges am Himmelfahrtstage beſprochen. Sodann for derte der Vorſitzende die Mitglieder auf, das Seelenamt für die verſtorbenen Mitglieder, die in üblicher Weiſe geehrt wurden, recht zahl reich zu beſuchen. Mitglied Mich. Reinhard ſprach über das Vereinsleben und erſtattete Bericht über die Tagung in Darmſtadt. Es gelte heute mehr denn je, neben der Liebe zur Religion und Kirche auch die Treue durch Mit gliedſchaft und Betätigung in katholiſche Vereinen zu beweiſen. Herr Geiſtl. Rat ſprach ſtoch mahnende Worte über das Familien⸗ leben. Er erinnerte die Eltern an die Pflichten gegenüber den Kindern und zeichnete in tref— ſenden Ausführungen die Forderungen und Segnungen katholiſcher Grundſätze in Fami lien⸗ und Eheleben. Der Verlauf und die Ausſprache bei der Verſammlung zeigten, wis notwendig dieſelben ſind. Nach Dankeswortel des Vorſitzenden trennten ſich die Teilnehmer um halb 7 Uhr. Bekanntmachung. Betr.: Herſtellung der Fußſteige. Die Zuſammenſtellung der von Private zu erſetzenden Fußſteigherſtellungskoſten fü 1934 liegt bei uns Zimmer 13 zur Einſich offen. Einwendungen ſind binnen einer Friß von vier Wochen mittelſt Klage im Verwal— tungsſtreitwerfahren geltend zu machen. Viernheim, den 6. April 1935 Bürgermeiſterei Viernhein 5 Bechtel Flexible, aus sad forbiq. echt Somſcalf- Leder qs Sand- farb. Jaꝗd- colf- Leden mit begun Jaꝗdeaf- Safe qeao qaqdcaſf m. grab Elkeinsqata od. beiqe m. blond EIKein sq sektfarbiq. Hunting m. donkelbeige Sattel, ooch in ui qrau MODISCHE SPORTSCHUHE VON. cnuhBau 4„ 1 5 Breitestraße moderne Görtel- schhalle, seſtfarbig Jaqdcolf Hellbeiqe Honfing m. braun Sate] alt getan! Wer seine Leben. Kinder schon 200. früh zur Sparsamkeit anhält, braucht sich über ihre Zukunft nicht zu sor- gen. Sie ſinden den richtigen Weg im Uernhelmer Hredltvereln 8. G. m. d. H. Mernnelm Darlehen Entschuldungen Rypothekenablösungen bei bequemer Raten ahlung von RM. bis 10000.—, Bis jetzt über 1½ Millionen zugeteiſt durch„Vereini- gung von Nordd, Zwecksparunter- nehmungen G m. b. H in Hamburg Kosten!. Ausk ert. General-Agentur J. 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M., Verantwortlich für den 1 2 Einzel⸗Berkauf der Zeitung von der Nr. 86 Martin, Viernheim. e 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg Viernheimer Zeitung (Biernheimer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) bei Wieder en Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, olung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Abolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Wir ſtehen am Ende einer ſchweren Epoche der deutſchen Außenpolitik. Seit der Macht⸗ ergreifung durch den Nationalſozialismus laſſen ſich in ihr zwei Abſchnitte erkennen, die ineinander übergehen. Die erſte Auf⸗ gabe war die Verhinderung einer Einmi⸗ g unſerer Nachbarn in die deutſche In⸗ nenpolitik Der erſte Höhepunkt dieſer Zeit war die Reichstagsrede des Führers am 17. Mai 1933, die das außenpolitiſche Grund— geſetz des Nationalſozialismus und zum er⸗ ſten Male klar machte. Hitler proklamierte u. Bewußtſein a. die Achtung der Völker voreinander. Damals wurden franzöſiſche Regimenter an der franzöſiſchen Oſtgrenze verſammelt. Deutſch-polniſche Reibungen waren ein täg— liches Zeitungsthema. Die Juni-⸗Wahlen von 1933 zum Danziger Volkstag wurden als Gefahrenpunkte erſter Ordnung hingeſtellt. dem europäiſchen Noch im September munkelten durch Deutſch⸗ land reiſende Journaliſten von einem Ein⸗ marſch ins Rheinland. Wir wiſſen jetzt von dieſe Zeit ob es das werde. Pilſudſki ſchätzte als erfahrener Kenner der Volksſeele Pilſudſki ſelbſt, daß er um die Wucht des deutſchen Widerſtandswillens beſſer ein und ſpürte in Adolf Hitler das Genie der politiſchen Strategie, das das Ge— ſetz des Handelns an ſich reißt, Ort, Zeit und Methode der Auseinanderſetzung be— ſtimmt und ſubalterne Weisheiten meidet; er ging deshalb ſeinen eigenen Weg. Wir ſtehen an der Verbindungsbrücke des erſten zum zweiten Abſchnitt in der Epoche der deutſchen Außenpolitik, die jetzt ihrem entſcheidenden Punkt zuſtrebt. Am 14. Ok⸗ tober 1933 proklamiert der Führer den Austritt aus dem Völkerbund und macht am Abend desſelben Tages Frant reich unter Berufung darauf, daß zwiſchen Deutſchland und Frankreich in territorialer Beziehung nur noch die damals ungelöſte Saarfrage ſtehe, en Vorſchlag einer unmit telbaren Verſtändigung. Für den 12. No vember wurde das deutſche Volk zur Ab timmung über die Politik der Reichsregie tung aufgerufen. Gleichzeitig wurde durch Auflöſung des Reichstages und ſämtlicher Landtage ein wichtiges Kapitel deutſcher Innen- und Außenpolitik zum Abſchluß ge bracht. Der deutſch⸗polniſche Nichtan griffsvertrag vom 27. Januar 1934 markiert den Beginn einer neuer außenpo litiſchen Initiative, die nicht nur abwehrte, ondern einen eigenen Ausgangspunkt ſetzte. Das aber iſt das Entſcheidende. Der Verſail er Vertrag hatte Europa nicht Ruhe und wohlabgewogene Verhältniſſe gegeben: Europa kam in einen Zuſtand verkrampfter Starrheit. Dieſe Bewegungsloſigkeit ſchnürte ins an allen Enden ab. Um in einem mi— litäriſchen Vergleich zu ſprechen: Alles kam darauf an, den Schützengraben-Krieg zu be nden, ſich vom Feinde abzuſetzen und im Bewegungskrieg die Freiheit des Entſchluf ſes zurückzugewinnen. Die Freiheit des Ent ſchluſſes iſt für den Strategen die Voraus.: ſezung dafür, daß er im weiteren Verlauf die Gunſt der Stunde nutzen kann. Unter dieſem überragenden Geſichtspunkt ſtand 1095 die deutſche Innenpolitik des Jahres 934. Dem Mutigen lacht das Glück! Die Ver— wirrung und Hilfloſigkeit in Europa iſt groß. Wie ſollen Völker vertrauen, wenn ſie ihre Regierungen ratlos ſehen, In dieſer Situation verlangen die poſitiven Vor— ſchläge Deutſchlands über eine wirkliche Be⸗ friedung Europas und eine allgemeine Rü⸗ ſtungsabſprache Gehör! Wir haben nun frei— lich nicht nur meteorologiſch, ſondern auch politiſch Aprilwetter. Mancher kalte Schauer wird über uns in den nächſten Wochen nie⸗ 9 7 1 dergehen, vielleicht auch dann noch, wenn, wie es ſetzt den Anſchein hat, der himmliſche Wetter macher ein Einſehen hat und Pfir⸗— ſich oder Kirſche freundlich blühen läßt. Aber: hinter den deutſchen Vorſchlägen ſteht eine wirklichkeitsnahe Einſicht in die Notwendig⸗ keit und ein feſter Wille! Ein Je Donnerstag, den 11. April 1935 U 52 Jabrgand zeichshauptſtadt Die Vermählung des Neichsminiſters General Göring— der Führer und Reichskanzler als Trauzeuge— Herzliche Teilnahme der Bevölkerung (Wagenborg-Bildmaterndienſt.) Landesbauernführer beglückwünſchen das Brautpaar Göring. Berlin, 10. April. Der Tag der Trauung des preußiſchen Mi— niſterpräſidenten General Göring drückte der Berliner Innenſtadt ſchon in den frühen Morgenſtunden ſeinen Stempel auf. Am Rathaus war ein Sturmbann der SA Gruppe Berlin-Brandenburg in drei langen Gliedern aufmarſchiert, ferner Ehrenbereit ſchaften der Berliner Schutzpolizei und das Feldjägerkorps. Der Miniſterpräſident hatte in Begleitung ſeines Adjutanten und des Staatsſekretars Körner Frau Sonnemann abgeholt Auf dem ganzen Wege ſtand ein dichtes Spalier von Menſchen, die in herzlicher Weiſe dem Miniſterpräſidenten ihre Verbundenheit zu erkennen gaben. Als Miniſterpräſident G6 ring mit Frau Sonnemann das Haus ver ließ, brauſten in langen dichten Ketten die Flugzeuge des Richthofengeſchwaders und anderer Geſchwader über das Haus. Die Fahrt ging dann zur Reichskanzlei, wo das Brautpaar den Führer und Reichskanz ler abholte. Der Wagen des Führers, in dem noch Reichsminiſter Kerrl. Gruppen führer Brückner und Brigadeführer Schaub ſaßen, ſetzte ſich an die Spitze des Zuges Im Eingang des Rathauſes wurden der Führer, General Göring und Frau Sonne— mann von Staatskommiſſar Dr. Lippert, Oberbürgermeiſter Dr. Sahm und Stadtrat Wolffermann begrüßt. In der feſtlich ge— ſchmückten Vorhalle des Stadtverordneten— ſitzungsſaales wurde die ſtandesamtliche Trauung durch Oberbürgermeiſter Sahm als oberſtem Standesbeamten Berlins vollzogen. Der Führer und der perſönliche Freund des Mi⸗ niſterpräſidenten, Reichsminiſter Kerrl, fun⸗ gierten als Trauzeugen. Staatskommiſſar Dr. Lippert führte bei dieſer Gelegenheit u. a. aus:„Ehe und Familie, die in ger⸗ gangener Zeit zu leeren Begriffen herabzu⸗ ſinken drohten, iſt im nationalſozialiſtiſchen Staat wieder Inhalt gegeben, und The und Familie ſind keine bloßen konventionellen Bande mehr, ſondern wieder die natürlichen Grundlagen volklichen Lebens. Das deutſche Volk hat den tiefen Sinn der Ehe und ihrer Bedeutung für das ganze Volk erkannt.“ Noch während der ſtandesamtlichen Trau— ung wurden am Dom die letzten Vorbereitungen für die kirchliche oer getroffen. Ueber den weiten Luſtgar⸗ tenplatz hinweg ſtanden die Ehrenforma tionen der Su, der SS und des NSKK mehrere Glieder tief, während unmittelbar vor dem Dom der Kyffhäuferbund und SA aufgezogen waren. dem Portal 10 nach der Schloßapotheke zu waren zwei Kompagnien der Fliegertruppe Vor dem Nebeneingang, und des Regiments„General Göring“ mit aufgepflanztem Bajonett angetreten. Der weite Platz war von Zehntauſenden von Zu ſchauern beſetzt. Gegen 1.30 Uhr begann die Anfahrt der Gäſte. Ein Wagen nach dem anderen rollte heran. Man ſah die Uniformen der Diplomaten und die der verſchiedenen Waffengattungen, die vielen Fahnen und Standarten der Forma tionen der Parteien, alles in allem ein ſel ten farbiges Bild lange vor Trauung im feierlichen war der Beginn der Dom Schon kirchlichen weite Kirchenraum bis auf den letzten Platz beſetzt. Um 14 Uhr betrat der Führer und Reichskanzler, der zuvor die Front der Truppen abgeſchritten hatte, mit ſeiner Be— gleitung den Dom und nahm, von der Ver⸗ ſammlung mit erhobener Hand begrüßt, auf der erſten Bank Platz. Wenige Minuten ſpäter betrat unter den Klängen des Orgel— präludiums das Brautpaar die Kirche. Der Reichsbiſchof Müller hielt die Trau— rede. Er erwähnte, der Zufall wolle es, daß Miniſterpräſident Göring und ſeine Frau beide den gleichen Konfirmationsſpruch mit— bekommen hätten. Er wolle dieſen Konfir— mationsſpruch ihnen auch jetzt wieder mit auf den Weg geben:„Sei getreu bis in den Tod, ſo will ich Dir die Krone des Lebens ge— ben.“ Mit dem Sanctus aus der„Hohen Meſſe“ von Bach ſchloß die Feier. Zehn Generale der Luftfahrt bildeten am Ausgang Spalier und kreuzten die Degen zu Ehren des Führers und Brautpaares. Ehrenkompagnien der Fliegergruppe und des Regiments„General Göring“ waren vor den Haupteingängen zum Dom aufmar— ſchiert. Zur Rechten und Linken bis hinab zur Anfahrt ſtanden die Kreisjägermeiſter und Forſtaſſeſſoren Spalier. Als der Miniſterpräſident mit ſeiner Gat tin auf der Domtreppe ſichtbar wurde, brach ein ungeheurer Jubel los. Schnell füllte ſich die große Freitre mit den Feſtteilnehmern. Man ſah plomaten, Miniſter, Fliegergenerale SA- und SS-Führer und mitten ihnen den Führer und Reichskanzler, iſch begrüßt von der rieſigen Zuſchauer menge. Als ſich der Jubel der Bevölkerung gelegt: hatte, ſchritten die Neuvermählten langſam die Treppen hinab und begaben ſich zur Rückfahrt zu den reich mit Blumen ge ſchmückten offenen Wagen. Der Führer ver ließ unter ſtürmiſchen Heilrufen zugleich den Neuvermählten den Luſtgarten. N lange harrten die vielen Zuſchauer im Luſ garten aus, um das farbenfrohe Bild anzu ſehen, das die Abfahrt der Ehrengäſte bot Durch die Straßen hallte noch lange der Marſchtritt der abziehenden Formationen, unter denen man auch noch den Freiwilligen Arbeitsdienſt, die HJ, den NS-Frontkämp ferbund und die Teno ſah 50 415000 Arbeitsloſe weniger Günſtige Entwitklung des Arbeitseinſatzes Berlin, 10. April. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeiksvermittlung und Arbeitsloſenverſiche rung brachte der März dieſes Jahres einen etheblichen Anſtieg der Beſchäftigungskurve und damit einen ſtarken Rückgang der Ar beitsloſigkeit. Die Zahl der bei den Arbeits ämtern im Reich eingetragenen Arbeitslo— ſen, zu denen die Arbeitsloſen im Saar- land mit rund 52 700 erſtmals hinzuge rechnet ſind, betrug nach dem Bericht der Reichsanſtalt Ende März 2 400 000 und iſt gegenüber dem Vormonat um rund 415 000 zurückgegangen. Dieſer Rückgang kam mehr oder weniger allen Berufsgruppen zugute. Die Jahreszeit ermöglichte die Fortführung der unterbro— chenen und die Aufnahme neuer Aufzenarbeiten. Der ſtärkſte Auftrieb iſt vom Baugewerbe und ſeinen Nebengewerben ausgegangen. Aber auch die Landwirtſchaft mel⸗ dete im Jeichen det Erzeugungsſchlacht einen anhaltend großen Bedarf an Arbeits⸗ kräften an. Bei der Befriedigung dieſes Be— darfes treten vor allem die induſtriellen Be⸗ zirke des Weſtens und Groß-Berlin wieder als Arbeitskraftreſerve für die land wirtſchaftlichen Bezirke des Oſtens und Nordoſtens des Reiches in Erſcheinung. Die Zahl der Unterſtützten in der Ar beitsloſenverſicherung ging auf 458 000, in der Kriſenfürſorge auf 815000 zurück. Er heblich war auch in dieſem Monat wieder der Rückgang der arbeitslos anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen mit 80 000. Ende März waren bei den von der Reichsanſtalt geförderten Maßnahmen rund 348 000 Not ſtandsarbeiter beſchäftigt. Beflaggung am 20. April Berlin, 11. April. Der Reichs⸗ und preu⸗ ßiſche Miniſter des Innern erläßt folgende Anordnung: Am 20. April, dem Geburts- tage des Führers und Reichskanzlers, flag⸗ gen die Gebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden, der Körperſchaften des öffentlichen Rechts und der öffentlichen Schu⸗ len. Dieſe Anordnung wird hiermit amtlich mit dem Hinzufſigen bekanntgegeben, daß eine ſchriftliche Mnachrichtigung der Behör⸗ den nicht mehr erfolgt. — e 8 .——— f Foto: Dähn behbeis Spricht heute bend 20 Uhr in der Festhalle frankfurt a. M. über d. aktuellst. Tagesfragen 5 Ge eee eee ee Der Dank Ludendorffs Ein Telegramm an Adolf Hitler. Tutzing, 10. April. General Ludendorff richtete an den Reichskanzler und Führer Adolf Hitler folgendes Telegramm: „Dem Führer und Reichskanzler des deut— ſchen Volkes, Herrn Adolf Hitler, danke ich für die Wünſche und die angeordneten Ehrungen. Es war mir eine große Freude, die Vertreter der Wehrmacht und eine Eh— renkompagnie des jungen Heeres. das durch Sie die allgemeine Wehrpflicht wiederge— wonnen hat, und die Fahnen meines alten Regiments hier zu ſehen. Meine heißen Wünſche gelten Volk und Wehrmacht.“ Ferner veröffentlichte General Ludendorff folgende Dankſagung: „Zu meinem Geburtstage ſind mir über— aus zahlreiche Glückwünſche, Blumenſpen— den und ſonſtige Darbietungen in ſolch rei— cher Fülle zugegangen, daß ich nicht dem Einzelnen zu danken in der Lage bin. Ich ſtatte hiermit meinen Dank ab. Ich bitte alle Deutſchen, mein Streben, das deutſche Volk nach ſeinem raſſiſchen Er— wachen und deutſchen Weltanſchauung ge— ſchloſſen hinter ſeine Wehrmacht au ſtellen, zu fördern. Erſt dann erhalten Gedenken und Ehrungen anläßlich meines 70. Ge burtstages für mich den tiefen Sinn. gez. Ludendorff.“ —— Die Feier im Kaiſerhof Vor dem Hauptportal des Kaiſerhofs, der Stätte der Hochzeitsfeier des preußi— ſchen Miniſterpräſidenten, die von einer dich— ten Menſchenmenge umlagert wurde, hatten Ehrenformationen der SS, SA, des Feld— jägerkorps und des Deutſchen Luftſportver— bandes mit einem Muſikzug Aufſtellung ge— nommen. Feſtliche Stimmung unter den Maſſen, die geduldig ausharrten, bis dann gegen 15 Uhr von der Wilhelmſtraße brau— ſende Heilrufe das Nahen der Erwarteten ankündigten. Schmetternd hallten die Klänge des Trommelwirbels und eines Marſches über den Platz. Die Hochzeitsfeier des preußiſchen Mini— ſterpräſidenten General Göring geſtaltete ſich zu einem echt nationalſozialiſtiſchen Fa— milienfeſt. Miniſterpräſident Göring hatte in erſter Linie die ihm naheſtehenden per— ſönlichen Freunde geladen, ſeine Verwand— ten, unter denen man auch zahlreiche Ange— hörige Karin Görings bemerkte, ſeine eng— ſten Mitarbeiter, die Angeſtellten ſeines Hauſes und neben einer Reihe von Offizie— ren des Reichsheeres und der Reichsluft- waffe auch zahlreiche Unteroffiziere und Wachtmeiſter. So bekam dieſe Feier einen harmoniſchen Klang und wurde nicht zur Hochzeitsfeier eines Würdenträgers, ſon— dern zur Hochzeitsfeier eines nationalſozia— liſtiſchen Kämpfers. Das brachte auch der Führer zum Ausdruck, der in einer kurzen An⸗ ſprache betonte, daß er nicht gerne Tiſch⸗ reden halte, daß es ihm aber eine angeneh⸗ me Pflicht ſei, ſeinem alten lieben Kampf⸗ genoſſen und ſeiner Lebensgefährtin von Herzen Glück zu wünſchen. Daß beide ſich in der Kampfzeit kennengelernt hätten, ſei ein beſonders glückliches Finden. Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg überbrachte die Glückwünſche aller Soldalen der Wehrmacht und begrüßte insbeſondere Frau Göring, die man ungern als Künſt⸗ lorin ſcheiden ſehe die aber in ihrem neuen Lebensabſchnitt Sinnbud der e ein werde, die ſie auf der Bühne verkörpern be. Sie werde eine echte Minna von Barnhelm, eine echte Soldatenfrau, bleiben. Mit dem ihm eigenen urwüchſigen Hu⸗ mor hielt dann der perſönliche Freund Gö⸗ rings, Reichsminiſter Kerrl eine Rede, in der er insbeſondere die deutſche Frau pries. Als Leiter der Heimatſtadt Frau ſprach Regierender Bürgermeiſter Krog— mann⸗-Hamburg dem Brautpaar ſeins Glückwünſche aus und bemerkte ſcherzhaft daß dieſe Hochzeit ein weiterer Schritt zu. Verreichlichung Hamburgs ſei. Für die Verwandtſchaft und die Freunde des Brautpaares ſprach der Schwager Ka— rin Görings. Graf Roſen. Er und alle ſeine Verwandten fühlten ſich auch der Lebensge— fährtin Hermann Görings tief verbunden, desgleichen der große Freundeskreis, den Hermann Göring in Schweden habe Ddieſe Verbundenheit beziehe ſich aber nicht nur auf Hermann Göring, ſondern auf die ge— ſamte deutſche Nation. Bei der Abfahrt des Brautpaares und der Hochzeitsgäſte war das Gedränge auf dem Wilhelm-Platz und den anliegenden Stra— ßen noch viel größer geworden, da inzwi— ſchen die Betriebe geſchloſſen hatten und abermals Zehntaufende ſich auf den Weg ins Regierungsviertel gemacht hatten. So war die Hochzeit des alten nationalſo— zialiſtiſchen Kämpfers Hermann Göring keine Privatangelegenheit, ſondern eine An— gelegenheit des ganzen deutſchen Volkes, Görings das die Verdienſte dieſes Mannes kennt und würdigt. das Treffen auf Iſola Vella Ankunft der drei Miniſterpräſidenken am Lago Maggiore. Streſa, 10. April. Muſſolini iſt bereits am Mittwochwittag in einem mehrmotorigen Waſſerflugzeug auf der Iſola Bella angekommen Der Duce wird die Inſel. wie es heißt, während der Konferenztage nicht verlaſſen Die Stunde der Ankunft war geheim gehalten worden, doch batte ſich das Gerücht vor der bevorſtehennden Ankunft ſchon vorher ver— breitet Ter Aufmarſch der Faſchiſtenorgani— ſation, vor allem dee Marinebalillo und die verſchärfte Abſperrung waren ein ſicheres Anzeichen hierfür. In den ſpäten Abendſtunden des Mitt— wochs traf die franzöſiſche Delegation unter Führung von Flandin und Laval ein, wäh— rend die engliſche Delegation erſt am Don— nerstag früh ankam. Auch der enaliſche und der franzöſiſche Botſchafter in Rom ſind zu der Tagung in Streſa eingetroffen. Die Meinungen über den mutmaßlichen Verlauf der Konferenz und das erreichbare Ergebnis gehen nach wie vor ſtark ausein— ander. Aus Paris verlautet, daß es in letz— ter Stunde zu erheblichen Meinungsverſchiedenheiten innerhalb des franzöſiſchen Kabinelts gekommen ſein ſoll. Nach Informationen des„Jour“ haben ſich Staatsminiſter Her— riot und die meiſten übrigen radikalſozia— liſtiſchen Miniſter für eine Politk enger Zu— ſammenarbeit mit der Sowjetunion eingeſetzt, dagegen habe ſich unter Führung des Miniſters Louis Marin eine andere Gruppe gebildet, die ſich ſcharf gegen die franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Annäherungspoli— tik gewandt und auch den Standpunkt La— vals, der ſich an die römiſchen Abkommen und eine enge Zuſammenarbeit mit Muſſo— lini halte, nur mit Vorbehalten beigepflich— tet. Miniſterpräſident Flandin, der die, An- näherungspolitik zwiſchen Paris und Mos— kau deutlich abgelehnt und die Anſicht der engliſchen Regierung, die für eine Einigung mit Berlin ſei. vertreten habe, babe ſchließ⸗ Tugenden ſeine 73 ch erreicht, daß ſich das g Veweisgründen angeſchloſſen habe, ſo daß die von Flandin vertretene Politik vermut⸗ lich auf der Konferenz von Streſa befolgt werden würde. 5 Daß England in zunehmendem Maße geneigt iſt, ſich auf den Boden der Tatſachen zu ſtellen, iſt ja kein Geheimnis mehr. In einem Leitartikel der„Times“ lieſt man, die Erklärung Simons im engliſchen Unterhaus, daß die britiſche Regierung ihre Politik noch nicht for⸗ muliert habe, werde eine gewiſſe Ent⸗ täuſchung in fremden Ländern hervorrufen, wo alle Augen mit einer vielleicht übertrie⸗ benen Erwartung nach London gerichtet ſeien. Die Streſa-Konferenz ſei zum minde— ſten ſoweit die britiſche Regierung in Frage komme, lediglich erkundender Art. Simon habe im Unterhaus zum erſten— male eine authentiſche Mitteilung über dis Forderungen Hitlers demacht id ihre po— ſitive Seite vollauf gewürdigt, er habe aber nicht ay en, wolches die beſonders„be— trächtlichen ſcſen, von denen er nach ſeiner Rückkehr us Berlin geſprochen habe. Zweifellos könnten und dürften die deukſchen Forderungen nicht genau in ihrer ürſprünglichen angenommen werden, aber wenn Deutſch⸗ land tatſächlich als gleichberechtigt behan— delt, wenn die Unterſcheidung zwiſchen Sie⸗ gern und Beſiegten endlich aufgegeben und wenn ein neuer Anfang mit der Errichtung eines neuen europäiſchen Syſtems gemacht werden ſolle, dann ſei nichts arundſätzlich Unvernünftiges in den Forderungen enthal— ten, die Deutſchland als Erörterungsgrund— lage vorgebracht habe 5 Schließlich ſpricht das Blatt von der Mög— lichkeit, dag Muſſolini zu ſeinem Ge⸗ danken vom Jahre 1933 zurückkehren werde, wo auf ſeine Veranlaſſung hin in Rom der Viermächtepakt abgeſchloſſen wurde. Nur würden diesmal zweifellos Somjet— rußland und vielleicht auch Polen eingeſchloſ— ſen werden. Der Plan würde zum minde— ſten den Vorzug haben, daß Deutſchland un— bedingt dazu gehören würde. Es werde in Europa keine Regelung geben, ſolange Deutſchland auf einer Seite des Zaunes ſtehe und die übrigen führenden Länder auf der anderen Seite. Die Annäherung an eine gemeinſame Grundlage könne nicht von einer Seite allein erfolgen. das wertvolle Ergebnis des britiſchen Beſuches in Berlin müſſe in 1 8 und in Genf voll ausgewertet wer— en. Die Gliederung der NSDAP Eine Reſchs verordnung. Berlin. 10. April. Zur Durchführung des Geſetzes zur Siche— rung der Einheit von Partei und Staat iſt nunmehr eine Reichsverordnung ergangen, in der die Gliederungen und die angeſchloſ— ſenen Verbände der N SDA feſtgeſtellt werden. Danach ſind Gliederungen der Na— tionalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpar— tel, die SA, SS. das Nationalſozialiſtiſche Kraftfahrerkorps, die Hitler-Jugend lein— ſchließlich des Jungpvolkes), des Bundes Deutſcher Mädel(und der Jungmädel), der NS⸗Deutſche Studentenbund und die NS. Frauenſchaft. Als der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei angeſchloſſenen Verbände werden aufgeführt der RS Deut- ſche Aerztebund, der Bund Nationalſozia— liſtiſcher Deutſcher Juriſten, der NRS-Lehrer— bund, die NS.Volkswohlfahrt, die NS- Kriegsopferverſorgung, der Reichsbund der Deutſchen Beamten, der NS Bund deut— ſcher Techniker und die Deutſche Arbeits⸗ front, einſchließ ich der NS G„Kraft durch Freude“ die Gliederungen der RS DAN beſitzen keine eigene Rechtsperſönlichkeit und Form anohme Scherl) General Ludendorff. bor ſeinem Hauſe in Tutzing am Starnberger See, dankt einer SA-Abordnun 5 die ihm ihre Glückwünſche zum 70. Geburtstag überbrachten. g 2 8 Meinungsverſchiedenheiten““ Verbände können eigene cee keit beſitzen und unterſtehen der Finanzauf ſicht des Reichsſchatzmeiſters der NSDAP. Grauenhaſte Zustände Menſchen als Schmuggelware. Waſhington, 11. April. in Einwandererfragen erweitert ſollen, gab der werden haften Zuſtände, Schmuggel von Einwanderern, Einreiſeerlaubnis in die Vereinigten Staa ten beſitzen, ausgebildet haben. Der Ein wanderungsſchmuggel werde von rückſichts loſen Verbrechern betrieben, die im Not falle auch nicht vor der Opfer zurückſcheuten. um auf dieſe Weiſe den Anſchein zu erwek eines Zollkukters werde die unglückliche le ken Einwanderern die Zühne ausgeſchlager worden, um ihre Goldplomben zu erhallen. Unfall der„Aquilana“ London, 11. April. Der Paſſagierdampfer„Aquftania“ iſt am Milt woch vor Southampton bei ſehr ſchlechtem Wetter auf Grund geraten. Acht der ſtärk ſten Schlepper des Hafens wurden ſofo— wieder flokt gemacht werden. des Alten Schloſſes in Skuttgark. Stuttgart, 11. April. Der Reichskanzler hat als Wiederaufbau des Alten Schloſſes den Be— trag von 100 000 RM zur Verfügung ge— ſtellt. Die Spende ſteht in Zuſammenhang mit dem kürzlichen Beſuch des Führers in Stuttgart, bei dem er ſich ſelbſt hat. Um die Koalition in Spanien ſtärkſten ſpaniſchen Partei, der Katholiſchen Volksaktion(Ceda), hat den Beſchluß ge— faßt, dem Führer der Partei. Gil Rob les, vollſtes Vertrauen auszuſprechen und ihm volle Handlungsfreiheit zu laſſen. In dieſem Zuſammenhang hört man, daß Gil Robles beim Wiederzuſammentreten des Landtages am 6. Mai die Forderung erhe ben wird, ihm die dem Stärkeverhältnis entſprechenden Miniſterſeſſel zuzugeſtehen Sollte dieſe Forderung abgelehnt werden, müſſe er den Antrag auf Auflöſung des Parlaments ſtellen. Das neue ungariſche Parlament. Budapeſt. 11. April. Jetzt liegt das end⸗ gültige Ergebnis der ungariſchen Parla— mentswahlen vor, die vom 30. März bis zum 7. April ſtattfanden. Die Wahlen ha ben die erwartete große Mehrheit für die Regierung Gömbös gebracht. Von 245 ge— wählten Abgeordneten hat die Partei der nationalen Einheit(Regierungspartei), 169 erhalten und damit ſchon allein die Zwei— drittelmehrheit. Eine gefährliche Stelle. Saarbrücken, 11. April. Am Mittwoch nachmittag ereignete ſich auf dem Bahnhof Luiſenthal an der rechts neben der Bahn- ſtrecke gelegenen VBerghalde, die vor etwa drei Wochen auf den Bahnkörper abrutſchte, ein weiterer, allerdings nicht ſo umfangrei— cher Bergrutſch. Hierdurch wurde das dem Berg am nächſten liegende Gleis mit Geröll angeſchüttet und für kurze Zeit unfahrbar Eine Betriebsſtörung trat jedoch nicht ein. Die Hilfsmannſchaft der Bahnmeiſterei Völklingen beſeitigte die Schuttmaſſen im Verlauf einer knappen Stunde. Im übrigen hat die Reichsbahn an der Rutſchſtelle einen beſonderen Sicherheitsdienſt eingerichtet. um die Sicherheit des Zugverkehrs an die— ſer Stelle in ſedem Falle zu gewährleiſten Selbſtmord des Kindesmörders Schulz. Schweidnitz, 11. April. Der vom Schwur⸗ gericht Schweidnitz wegen Ermordung ſei— nes Sohnes Horſt zum Tode verurteilte ehe, malige kommuniſtiſche Landtagsabgeord— nete Richard Schulz aus Waldenburg Dittersbach hat in ſeiner Zelle im Gerichts, gefängnis in Schweidnitz einen Selbſtmord⸗ verſuch unternommen. Er nahm Gift ein das er ſich auf bisher noch nicht endgültig geklärte Weiſe verſchaffte hat. Schulz iſt an den Folgen der Vergiftung geſtorben. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. III. 35: 1138. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. ** Anläßlich der Erörterung einer Vorlage, durch die die Vollmachten des Arbeitsamtes Einwanderungskommiſſar Mac Cormack vor dem Einwanderungsaus. ſchuß des Repräſentantenhauſes eine au. ſehenerregende Schilderung der grauen die ſich bei den die keine! Ermordung ihrer! 30 würden die aus Kuba eingeſchmuggel. ken Einwanderer häufig in Säcke eingenähl, ken, als führten die Schmuggeldampfer eine Gemüſeladung an Bord. Beim Herannahen! bende Fracht dann einfach über Bord gewor. b fen In anderen Fällen ſeinen geſchmuggel. große engliſche zur Hilfeleiſtung an die Unfallſtelle geſandt g Bis zum Abend konnte das Schiff noch nicht 5 Beihilfe des Jührers zum Wiederaufbau Führer und Reichsbeihilfe zum ö von dem Stand der Wiederaufbauarbeiten überzeugt! Madrid, 15. April. Der Nationalrat dern Lenzſahrt on Conrad Ferdinand Meyer, Am Himmel wüchſt der Sonne Glut, Aufquillt der See, das Eis zerſprang, Das erſte Segel teilt die Flut, Mir ſchwillt das Herz wie Segeldrang. u wandern iſt das Herz verdamml, Dos ſeinen Jugendtag verſäumt, Sobald die Lenzesſonne flammt. Sobald die Welle wieder ſchäumk. Verſcherzte Jugend iſt ein Schmerz Und einer ew'gen Sehnſucht Hork, Nach einem Lenze ſucht das Herz In einem ſorl, in einem forlk! Und ob die Locke mir ergraul, Und bald das Herz wird ſtille ſtehn, Noch muß es, wann die Welle blaut, Nach einem Lenze wandern gehn. — Eton und die Armen Die engliſchen Public Schools, von denen Eton eine der bekannteſten iſt, ſind bisher nur der vermögenderen Schicht zügänglich. Wer kein Geld hat, muß ſich mit der Day School, der Tagesſchule, begnügen, die etwa dem überwiegenden Teil der deutſchen Schulen entſpricht. Ein früherer Lehrer der Schule von Har- zom, einer ebenfalls berühmten Public School, ſetzt ſich nun in der engliſchen Oeffentlichkeit energiſch dafür ein, daß die Public School auch den Kindern ärmerer Engländer zugäng⸗ lich gemacht wird, damit der Charakter Etons und Harrows als„Klaſſenſchulen“ endlich ver— ſchwindet. An der Eigenart der Schulen ſoll nichts geändert werden, vielmehr wird gefor⸗ dert, daß der Staat das außerordentlich hohe Schul⸗ und Penſionsgeld für die armen Schü— ler an den Public Schools bezahlt oder vor— ſchießt. Der Unterſchied der Public Schools und der Day Schools beſteht äußerlich darin, daß die erſte Schulgattung die völlige Erziehung der Schüler in Internaten übernimmt, während die Day School, wie ſchon der Name beſagt, mur vormittags von den Schülern beſucht wird. Davon abgeſehen, legen die Public Schools großen Wert auf Exkluſivität(genau wie die Univerſitäten Oxford und Cambridge), ihre Zöglinge ſehen weit auf die Schüler ande— zer Schulgattungen hinab. Heirat mit einem Toten Der einzigartige Fall, daß ein Mädchen einen Toten heiratete, hat ſich jetzt in einem Zuluſtamm in Südafrika ereignet. Ein Ne- ger hatte ſich um das Mädchen beworben und wie das bei den Zulus üblich iſt, zehn Nind- vieh dafür an die Eltern bezahlt. Zwei Tage vor dem feſtgeſetzten Hochzeitsdatum ſtarb aber der Bräutigam. Die Eltern des Mädchens erklärten ſich bereit, die zehn Rinder zu⸗ rückzugeben, denn ſie betrachteten ſelbſtver— ſtändlich die Angelegenheit als erledigt. Die Angehörigen des verſtorbenen Negers dachten jedoch anders darüber. Sie hatten feine Luſt, ſich das Hochzeitsfeſt entgehen zu laſſen, und verheirateten kurzerhand das Mäd⸗ chen mit dem Toten, als deſſen Vertreter bei der Hochzeitszeremonie der Bruder fungierte, Nun wäre ja eine Klärung des ſonderbaren Falles ſehr leicht möglich geweſen, wenn ein- fach der Bruder die Stellvertreterſchaft des Toten beibehalten und das Mädchen endgül— tig zur Frau gemacht hätte. Davon wollte nun aber das Mädchen nichts wiſſen, was wie- derum die Familie des Verſtorbenen nicht hin— „Was redeſt du?“ horchte Amalie auf. Sie ſind in Gefahr! „Er— er iſt nur. Spion!“ Amalie Geeſtenbrück fuhr zurück. Was hieß das? Faſt genau mit denſelben Worten hatte Ferdinand van der Meulen ſie vor dieſem Mädchen gewarnt. Ihr wurde ganz ſchwindlig. Dann lachte ſie auf. Spiel war das; es ge⸗ hörte zum Tun dieſer Spionin: Haltet den Dieb! Eine Gut, daß van der Meulen ſie gewarnt alte Geſchichte! hatte. ſprochen. „Wie kommſt du zu ſolchen Verdächtigungen?“ „Der Mann iſt der Sohn vom Holſtenmüller, der zu den Franzoſen übergelaufen iſt, und das Haupt der fran⸗ zöſiſchen Spionage!“ erklärte ſie, vor Erregung bebend. Ein Fröſteln überlief Amalie Geeſtenbrück. Wo war Jahrheit? Antjes Mitteilung machte einen tiefen Ein⸗ „euck auf ſie. Aber— beſann ſie ſich gleich darauf— dieſe Antje war ja Spionin! „Woher weißt du das?“ fragte ſie tiefernſt. Sie war nicht gewillt, ſich von einem Bauernmädchen übertölpeln zu laſſen, begriff auch, von welcher Tragweite ſolche Ent⸗ deckung ſei, ſelbſt wenn ſie falſch war; dann deckte ſie das Spiel der anderen auf, zeigte, mit welchen unlauteren Mitteln ſie ſkrupellos arbeitete. Aber wie gut ſie ihre Rolle ſpielte! Warnung wäre ſie beſtimmt auf dies Spiel hereingefallen. Sollte ſie ihr ſagen, daß ſie wußte, mit wem ſie zu tun hatte, oder war es beſſer, ſie ſtellte ſich vorerſt un⸗ wiſſend— wenigſtens bis ſie mit van der Meulen ge⸗ derte, die Ehe mit dem Toten für gültig zu erklären und das Mädchen bei ſich zu behalten(Frauen ſind bei den Negern ſehr ge⸗ ſucht, weil ſie die ganze Arbeit zu verrichten haben). Sprechende Zahlen 6 Millionen Arbeitsloſe unter 25 Jahren. Das In: a onale Arbeitsamt in Genf veröffentlicht eine Statiſtik über die Welt: arbeitsloſigkeit, aus der man entnehmen kann, daß es in der Welt nicht weniger als ſech⸗ Millionen Arbentsloſe gibt, die noch nicht das 25. Lebensjahr überſchritten haben. Das Arbeitsamt iſt ſelbſt der Meinung, daß dieſe Zuſtände völlig unhaltbar ſind, es will daher den ihm angeſchloſſenen Ländern die Her⸗ aufſetzung des Schulentlaſſungsalters, die Ein⸗ richtung von Lagern, in denen die Jugend Sport treiben ſoll, die Schaffung, von Be— rufsſchulen uſw., vorſchlagen. In manchen Ländern iſt der Prozentſatz der Arbeitsloſen un! 25 Jahren erſchrek⸗ lend hoch. In Ungarn ſind es z. B. 41,5 Prozent, in Italien ebenſo viel, in Norwegen 27, in Schweden 33,7 uſw. Für Deutſchland wird ein Prozentſatz von 18,8 für das Jahr 1934 und von 26,1 zu Anfang des Jahres 1933 angegeben. In dieſen Zahlen liegt eine (ſehr unfreiwillige) Anerkennung der national— ozialiſtiſchen Arbeitspolitik Die älteſte Schule der Welt Das 1300 jährige St. Peter in Vork. Die St. Peter-Schule in Pork ſoll, wie engliſche Blätter berichten, einen modernen Schulblock erhalten. St. Peter iſt im Aus— land weniger bekannt als Eton oder Har— row, und doch iſt es die bei weitem berühm— teſte Schule Englands. Sie iſt nicht weniger als 1300 Jahre alt, und wenn gerade jetzt der Beſchluß gefaßt wird, die Schule zu moderniſieren, ſo nicht nur deswegen, weil ſie es dringend nötig hat, ſondern auch, weil damit der 1200. Geburtstag Alkuins, des Ratgebers Karls des Großen, gefeiert werden ſoll. Der Angelſachſe Alkuin mar nämlich Schüler und ſpäter auch Leiter der Schule von St. Peter, die aber ſchon Jahrzehnte vor Alkuins Geburt beſtanden hatte. 1927 bereits konnte St. Peter das ſeltene Jubiläum ſeines 1300 jährigen Be— ſtehen feſtlich begehen. Die Schule iſt von den Angelſachſen ge— gründet worden. Wenn man heute noch viel von ihrer älteſten Geſchichte kennt. ſo iſt das vor allem Alkuin zu verdanken, der in ſeinen noch erhaltenen Briefen und in einem Carmen manches von dem Unterricht und der ſonſtigen Erziehung der Zöglinge von St. Peter berichtet. 5 Bei zwei weſentlichen hiſtoriſchen Ereig— niſſen wurde St. Peter zerſtört. Das erſte Mal bei der Invaſion der Normannen, das zweite Mal während des Bürgerkrieges. Viele Dokumente aus dem frühen und frü— heſten Mittelalter wurden dabei vernichtet, aber man beſitzt heute unter anderem noch die nahezu vollſtändige Liſte der Schulleiter vom Jahre 622 bis zum heutigen Tage. Ferner beſitzt man ein Dokument, das von „Guy Fawkes am 1. Auguſt im XXXIII. Jahr der Regierung unſerer ſouveränen Dame Elizabeth“ unterzeichnet iſt. Getreu den Traditionen ſeiner alten Schule hat ſich Guy Fawkes 1605 an die Spitze der ſoge— nannten „Der Kolles“, begann Antiſe,„iſt hinter ihm her— Er ſollte ihn zut Holſtenmühle bringen. Ich gegangen. weiß nicht, was Sie dabei ſollen. Sinn. Hören Sie, was der Kolles erlebt hat..., begann ſie in ſprudelndem Durcheinander zu erzählen. ſofort zur Kommandantur, hat ser geſagt und dort Bericht geben— alles. Es ſei ſehr wichtig!“ Pulver verſchwörung geſtellt, die das Parlament in die Luft ſprengen wollte. Die Verſchwörung wurde entdeckt, der Anſchlag vereitelt und Guy Fawkes am 5. November 1606 hingerichtet (noch heute wird der Hinrichtungstag als Volksfeſt in ganz Großbritannien gefeiert). Ueberhaupt haben viele alte„Peteriten“ in der britiſchen Geſchichte eine Rolle ge— ſpielt; ihnen ſollen jetzt in dem geplanten Neubau verſchiedene Räume gewidmet werden. Ein Stück des Landes, das für den Neubau benötigt wird, hat übrigens dem berüchtigt-berühmten Peteriten Guy Faw— kes gehört und würde ſeinen Nachkommen vermutlich heute noch gehören— wenn eben nicht die Pulververſchwörung geweſen wäre. Nach außen hin wird die neue St. Peter— ſchule nichts weniger als modern ſein, denn der neue Schulblock ſoll im Tudor- und alt— gotiſchen Stil gebaut werden, damit er(ich zwanglos in die noch ſtehenden alten Ge— bäude einfügt. Wer wird Meiſterſchreiber? Höchſtleiſtungen im Maſchinenſchreiben. Eines der wichtigſten Ereigniſſe der deut— ſchen Stenographentagung 1935 in Frank— furt a. M wird die Austragung der Deut— ſchen Meiſterſchaft im Maſchinenſchreiben ſein. Zum erſten Mal werden nun auch die Maſchinenſchreiber in Deutſchland ihr Kön— nen unter Beweis ſtellen. In Amerika wird das Maſchinenwettſchreiben ſeit Jahrzehn— ten gepflegt. Schon 1906 wurde dort die erſte Maſchinenſchreib-Meiſterſchaft ausgetragen. Zurzeit hält Georg Hoßfield, ein Deutſch— Amerikaner, mit einer Leiſtung von 136 Wörtern in der Minute— 775 Nettoan— ſchlägen— die Meiſterſchaft im Maſchinen- ſchreiben. In Deutſchland werden nun in Zukunft regelmäßige Leiſtungsſchreiben zur Ermitt- lung des Deutſchen Meiſters im Maſchinen⸗ ſchreiben abgehalten werden. Das Maſchi— nenſchreiben, das oft noch verkannt wird, ſoll in das helle Licht der Oeffentlichkeit gerückt und ebenſo wie die Kurzſchrift zu einem Volksgut gemacht werden. Wie wichtig das iſt, geht aus der Veröffentlichung der Ar— beitsämter im ganzen Reich hervor, die be— ſagen, daß ein Mangel an tüchtigen Steno— graphen und Maſchinenſchreibern beſteht. Die Maſchinenſchreib-Meiſterſchaft wird unter folgenden Bedingungen ausgetragen: Teilnahmeberechtigt ſind alle deut— ſchen Maſchinenſchreiber ohne Rückſicht auf ihre Zugehörigkeit zur Deutſchen Steno— graphenſchaft, allerdings nur Zehnfinger— Schreiber Die Schreibmaſchinen ſind von den Teilnehmern ſelbſt zu ſtellen. Alle Marken ſind zugelaſſen. Das Schreiben wird in drei Gruppen durchgeführt: Anfänger (Mindeſtforderung 180 Anſchläge je Minu— te), Praktiker(Mindeſtanſchläge 240) und Meiſterſchreiber(Mindeſtanſchläge 300). Für die beſte Arbeit in der letzten Gruppe wird der Titel„Deutſcher Meiſter im Maſchinen— ſchreiben 1935“ verliehen Den Siegern in allen Abteilungen winken als Preiſe zahl— reiche wertvolle Schreibmaſchinen. Die ge— nauen Teilnahmebedingungen ſind durch alle Ortsgruppen der Deutſchen ographen— ſchaft erhältlich (Gutes hat her nicht im „Ich ſoll boten. erſt für das Mehrfache zu haben. wacher denn je. Sic geſagt, und jener war ein Verräter, der Amalie ins Un— glück locken würde Und das Schlimmſte war: Würde das Fräulein nicht dieſem Spion ihr Geheimnis preisgeben? Parfümſalon Irſe Fürſt Juſſupoff, der Mörder Rasputins, hat zuſammen mit ſeiner Frau in dem eleganten Londoner Stadtteil Mayfair einen Parfüm⸗ ſalon aufgemacht, den er„Salon Irfe“ nennt (nach den erſten Silben ſeines und ſeiner Frau Vornamen— Irtina und Felix). Die Fürſtin Muſſupoff hat erſt vor eini⸗ gen Monaten von ſich reden gemacht, als ſie von einem Schadenerſatzprozeß gegen eine amerikaniſche Filmfirma gewann; die Firma hatte einen Film„Rasputin“ gedreht und darin die Fürſtin, wenn auch unter anderem Namen, zur Geliebten Rasputins geſtempelt. Die Fürſtin, eine Verwandte des Zaren, er⸗ hielt damals eine Summe zugeſprochen, die in die Millionen Mark ging. Mit dieſem Geld ſcheint ihr Mann jetzt den Salon Irfe aufgezogen zu haben. Die Preiſe in dieſem Salon ſind nicht gerade niedrig. Das billigſte Parfüm koſtet etwa hundert Mark, die beſſeren Sorten ſind Zur Er⸗ öffnung des Salons war die große Geſell— ſchaft Londons eingeladen, es erſchienen aber nur ein paar Ladies, die überall dabei ge— weſen ſein müſſen, und einige der wenigen ruſ— ſiſchen Emigranten, die es ſich heute noch lei— ften können, in Mayfair einzukaufen. Der Fürſt, der ſeinerzeit für die Ermordung Rasputins nicht beſtraft worden war, hatte es 1917 verſtanden, rechtzeitig über die Grenze zu gehen und ſogar noch Juwelen und ein Rubensbild mitzunehmen, das er ſpäter für eine Million Franken verkaufte. Er lebte zu— erſt in Frankreich, wo ſeine Frau zuſammen mit anderen Granden des alten Rußlands einen Modeſalon aufmachte; ſpäter wurde er jedoch wegen eines Geſellſchaftsſkandals aus Frankreich ausgewieſen. * 2 2 22 Wer kann auf alle Vitamine pfeiſen? Profeſſor Keſtner⸗ Hamburg ſagt: „Wer täglich zwei Eier ißt, kann auf alle Vitamine pfeifen“. Das Ei iſt bekannt— lich das ideale Schutznahrungsmittel, das alle Schäden durch eine ſonſt einſeitige Er— nährung ausgleicht. Wenn auch ſelbſt Kühl⸗ hauseier noch Vitamine enthalten, ſo ſoll man jetzt im Frühjahr die Möglichkeit aus— nutzen, reichlich wirklich friſche Eier zu eſſen. Nur ein Teil der in Deutſchland in Verkehr gebrachten Eier bekommt den Deutſchſtem— pel. Viele Eier gehen wieder ungeſtempelt aus den Kennzeichnungsſtellen heraus, weil ſie nicht mehr friſch genug ſind, weil ſie beim Kochen zerplatzen würden, weil ſie Blut- flecken haben, zu klein ſind uſw. DieGüte der deutſchgeſtempelten Eier verbürgt der Klein— kaufmann ſelbſt durch das Schild„G1, Vollfriſche Eier“, das er daran anbringt. Was wiegt ein Vleiltiltſtrich? In den modernen chemiſchen und phyſi— kaliſchen Loboratorien werden heute Wiege— apparate benutzt, deren Leiſtungsfähigkeit außerordentlich hoch iſt. Schon die Wärme, die von einem Menſchen ausſtrömt, kann ſſtö— rend auf dieſe Waagen einwirken, ſo daß man ſie durch Glaswände gegen dieſen Einfluß ſchützen muß. Vor kurzem hat man einen Verſuch angeſtellt: Man legte auf jede Wie— geſchale 25 Kilo und eine Viſitenkarte. Darauf wurde das Gewicht genau ausbalanziert und nun auf eine der Viſitenkarten ein Bleiſtift— ſtrich gemacht, worauf die Schale, auf der dieſe Karte lag, ſich wahrnehmbar nach unten neigte. Man konnte mit vollkommener Sicherheit feſtſtellen, daß der Bleiſtiftſtrich ein Gewicht von 0.00001 Gramm hatte, daß alſo 100 000 Striche ein Gramm wiegen. 0 wußte, Kolles hatte die Wahrheit Eile war ge— Kaum waren die beiden fort, ſo rannte ſie aus dem „Zur Kommandantur? Auf dem Wege dahin bin ich!“ Hauſe, lief, ſo ſchnell ſie konnte, vorwärts, zum Grasbrook, lächelte Amalie. Er iſt ein unterlaſſe!“ griff. wurde. Ohne ſeine ſie innerlich. Wangen. . JEE! ²˙20ß]0 a-; T.... ̃ wm „Mache dir keine Sorgen, ich werde der geeigneten Stelle berichten.“ „Fräulein Amalie! Gehen Sie nicht mit dem Spion!“ „Mäßige dich und überlaß es mir, was ich tue oder Das war herriſch und hart geſagt. Dieſe Spionin wollte ſie zwingen, im bleiben; ſie ſelbſt wollte ihr ſauberes Handwerk ungeſtört ausüben. Sie wollte zur Kommandantur oder vielleicht zu Heemſtede!, höhnte es in ihr. Das alles war Bluff— eine Schlinge, in der ſie gefangen Schlau eingefädelt war das alles: Geeſtenbrück war ſo leicht nicht zu betrügen!, triumphierte „Ich danke dir!“ nahm ſie ſich zuſammen. Es klang ganz freundlich.„Ich muß gehen!“ „Soll ich den Brief dem Herrn Leutnant Heemſtede bringen?“ fragte Antje und machte einen letzten Verſuch, Amalie zurückzuhalten. Umſonſt. „Wahrſcheinlich treffe ich Herrn Heemſtede...“ „Gehen Sie nicht mit ihm! Antje rang die Hände, und Tränen liefen über ihre „Du weißt Beſcheid. Einer muß hier ſein, wenn die Frau Senator zurückkommt. Du wirſt ihr beſtellen, was ich dir aufgetragen. Hole mir meine Handſchuhe! im Gefach des Toilettentiſches!“ winkte ſie. Antje ſchwieg. Sie vollzog die Handreichungen wie ein Automat und ſah verſteinert hinter Amalie und ihrem Begleiter her, als ſie das Haus verließen. In der Angſt des Augenblicks arbeitete ihr Verſtand „Halt! Sie be— Hauſe zu Sie war ja ſeine Liebſte. ſuchte aber eine Amalie „Fort! Es gibt ein Unglück!“ „Helfen Dort Antje. Sies! Se! fortgegangen!“ Der Jünger: lachte. „Verrückt!“ „Welcher Spion? Wer iſt fort?“ „Herr Offizier! Fräulein Amalie Geeſtenbrück!“ ſtöhnte wo das Hauptquartier war. Wohin?“ „Zu Leutnant Heemſtede! „Haſt du einen Paſſagierſchein?“ „Einen Paſſagierſchein?“ ſtöhnte ſie und wurde ärget lich, immer wieder Aufenthalt zu haben. „Nein! Aber es iſt ſehr wichtig!“ Die Soldaten lachten, machten einen derben Spaß und hielten die Musketen vor ihren Weg gekreuzt. Sie brach in Tränen aus, ſchluchzte verzweifelt, ver— zwiſchen Das ging der Wache über die Hutſchnur. feſtgenommen. Ins Wachtlotal!“ die Mitte und führten ſie vorwärts. Der Zug eregie Aufſehen. Es war nichts Alltägliches, daß eine Frau eingebracht wurde.: fragten im Vorbeigehen: „Nanu!? Was hat ſie verbrochen?“ Da riß ſie ſich von den Soldaten los, warf ſich den Offizieren zu Füßen, hob flehend die Hände: wurde ſie angehalten. Dringend!“ Zeit war koſtbar. den Gewehren durchzukommen. Sie wurde Zwei Mann nahmen ſie in Ein paar Sf tere Retten Sie! Sie iſt mit dem Spion Jetzt wurde der Offizier hellhörig. Der Name Geeſten⸗ brück war in Hamburg allgemein bekannt. „Wer biſt du?“ fragte er kurz. (Fortſetzung folgt.) * Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 141 Nachdruck verboten. Ich hielt uns für reich! Ich liebte meine ſchöne Schweſter Lelia und meinen großen, flotten Bruder Otto. Aber ſie haben ſich nie um mich getümmert. Viele, viele Jahre habe ich mich nach ihnen allen geſehnt, habe mir ein Wiederſehen erzwingen wollen. Aber ſie kamen nicht zu mir, und Madame Chere ſchien ſehr ſtrenge Anweiſung zu haben, mich nicht aus den Augen zu laſſen. Einmal kam meine Schweſter Lelia zu mir. Ich war damals vierzehn Jahre alt. Ich wußte mich vor Glück kaum zu faſſen, als ich meine ſchöne, elegante Schweſter ſah. Doch ſie war kühl, abweiſend, und einmal ſah ich, wie ſie mich böſe anſah. Was hatte ich ihr getan, nachdem ich mich ſo lange, lange auf ein Wieder— ſehen gefreut, mich nach ihr geſehnt hatte? Lelia teilte mir turz mit, daß ich auch noch weiterhin in Genf bei Madame Chere bleiben müſſe, man könne mich vorläufig daheim nicht gebrauchen. Ich malte mir unſer Heim immer aus, wenn ich allein war, und ich ſtellte mir Lelia vor, wie ſie in dieſem ſchönen, behaglichen Heim die Hausfrau erſetzte, und wie mein Vater ſtolz war auf ſeine ſchöne Tochter. Meinen Bruder hielt ich für einen ſehr großen Künſtler; ich wußte, daß er zur Bühne gegangen war. Madame Chere verbot mir aber, mich mit den andern Mädels über die Verhältniſſe daheim zu unterhalten. muß ſchon damals die ganze ſchreckliche Wahrheit gewußt haben, während ich völlig ahnungslos blieb. Mein Bruder beſuchte mich nie. Ich war ſehr traurig darüber, und Madame Chere tröſtete mich einmal, als ich weinte, indem ſie ſagte, daß mein Vater mich ſicherlich an meinem ſiebzehnten Geburtstage heimholen werde. Nun hoffte ich darauf, ſah es nach und nach als feſtſtehende Tatſache an. Einmal ſchrieb mir Lelia in einem ihrer furzen, beinah liebloſen Briefe, ſie habe ſich verlobt und werde ſich in Kürze verheiraten. Es ſei ein ſehr reicher Maun, ein Gutsbeſitzer, ein Graf. Vielleicht hole ſie mich ſpäter einmal zu ſich, vorläufig ſei das natürlich ganz und gar ausgeſchloſſen Ich weinte tagelang über dieſen Brief, dann beruhigte ich mich, aber Lelia ließ nichts mehr von ſich hören. Nie mehr! Ich erfuhr dann ihren ſchrecklichen Tod durch Papas Brief. Lelia war ermordet worden, und man hatte ihren eigenen Gatten im Verdacht. Ich litt entſetzlich. Und nun war ich froh, in dem ſchützenden Heim der Madame Chere ſein zu können. Doch gleichwohl wäre ich gern in dieſer ſchweren Zeit an der Seite meines Vaters geweſen. Doch er ließ nichts von ſich hören. Eines Tages bekam ich Beſuch! Einen Herrn, den ich nie geſehen, führte Madame Chere in das Beſuchszimmer. Von ihm erfuhr ich, wer mein Vater war. Ein Spieler! Einer, der ſein Geld mit Falſchſpiel gewann, der aber ſo geſchickt war, daß man ihn nie faſſen tounte. Ein eleganter Lebemann, der keinen Beruf hatte, und kein ehrliches Leben ſührte. Mein Bruder und Lelia hatten ihn dabei unterſtützt! Das war das Furchtbarſte, war nicht zu ertragen. waren meine An— 2190 — — Das alſo war meine Familie! Das gehörigen! Aber Lelia war tot! Jener Fremde hielt auch den Gatten für ihren Mörder, aber er ſagte auch, daß dieſer Mann ſein beſter Freund geweſen ſei. Lelia habe ſicherlich dem Gatten Urſache zur Etferſucht gegeben, denn ſie habe Treue nicht gekannt. In welchem Lichte ſah ich meine unſelige Schweſter, die ich trotz ihrer Liebloſigkeit geliebt und vergöttert hatte! Der Fremde, Venjo Holm, reiſte wieder ab. Aber er batte ſich von Madame Chere ein Bild von mir erbeten. Zu welchem Zweck, wußten wir nicht. Ich ſagte aber der Dame, daß ich nun nicht länger hierbleiben könne. Nun nicht mehr, ſeit ich wußte, woher die Gelder ſtammten, je Vater für mich zahlte. Madame verſuchte, mich zu ten. Die große Einbuße, die ſie durch mein Fortgehen merwarten hatte, ſchien ihr nicht zu behagen. Was aber ſollte ich tun? Hier blieb ich nicht, ſoviel ſtand längſt feſt. Ich hatte ja allerlei gelernt. Vielleicht konnte ich mich doch durchſchlagen? Mitten in dieſe Kämpfe hinein erhielt ich einen Brief von Papa, daß er mich zu ſich holen wolle. Ich müſſe jetzt bei ihm bleiben. Und ich ächzte vor Entſetzen. Zu Papa? Zu dem Manne, der vom Spiele lebte, und dem Lelia die Gimpel hatte einfangen müſſen? Niemals! Niemals würde ich ein ſolches Leben führen. Und ich wollte meinen Vater, der nie Sehnſucht nach mir gehabt hatte, nicht ſehen. Ich konnte es nicht ertragen, zu ihm zu müſſen. Jetzt war es mir das Furchtbarſte, was mit geſchehen konnte, wenn ich zu meinem Vater geholt wurde. Aber ich war ja noch ſo jung. Gerade in dieſen Tagen ſiebzehn Jahre alt geworden. Papa konnte über mich beſtimmen. Eines Tages fiel mir eine Zeitung in die Hände. Darin brachte man das Bild des Grafen Hartlingen, der mein Schwager war, und der velia geliebt und nun ermordet haben ſollte. Die Worte, die der Artikel enthielt die habe ich kaum geleſen. Ich ſtarrte nut immer dieſes ROMAN Von GERT ROTHREEG. Bild des Mannes an, vor dem ich ein Grauen hatte, ſeit ich wußte, daß Lelia von ihm getötet worden ſei. Doch auf einmal glaubte ich nicht mehr daran. Dieſer Mann hatte die furchtbare Tat niemals begangen. Es war mir, als müßte ich es in die ganze Welt hinaus⸗ ſchreien: Er war es nicht! Niemals hat er es getan!“ Ich ſchwieg. Aber heimlich nahm ich das Bild. Und heimlich habe ich eines Nachts das vornehme Heim der Madame Chere in Genf verlaſſen. Wohin? Ich beſaß noch etwas Geld. Ich hatte mein Taſchen⸗ geld nie verbraucht. Nun ſah ich mit Grauen auf dieſes Geld. Wem mochte mein Vater es im Spiel abgenommen haben? Ich ſaß im Zuge, hatte inſtinktiv, ohne zu überlegen, ein Billett nach Deutſchland gelöſt. Wo aber ſollte ich hin? Was ſollte jetzt mit mir ge— ſchehen? In meiner Handtaſche ruhte zuſammengefaltet die Zeitung mit dem Bilde des Grafen Hartlingen. Und nun las ich auch zum erſten Male aufmerkſam die Zeilen, las den langen Artikel Wort für Wort. Las, wo Schloß Hart— lingen lag, las auch, daß man den Grafen auf freien Fuß geſetzt, da große Zweifel an ſeiner Schuld aufgetaucht ſeien. Er war unſchuldig. Ich wußte es. Findigkeit der Menſchen— der Mann auf dem Bilde war unſchuldig! Und ich ſuhr zu ihm! Ich wollte mit ihm ſprechen, wollte mir bei ihm Rat holen, was ich tun müſſe, um meinem Vater entgehen zu können. Er ſollte mir helfen, der Mann, deſſen große, ſchöne Augen es mir angetan, daß ich ein grenzenloſes Vertrauen zu ihm fühlte. Grenzen— los war dieſes Vertrauen. Venjo Holm hatte mir geſagt, daß ich den Graſen Hartlingen aufſuchen ſolle. Er ſei ſehr gütig und würde es beſtimmt auch zu mir ſein. Während der langen Fahrt habe ich nur immer wieder dieſes Geſicht angeſehen— immer, immer wieder. Die Mitreiſenden mochten ſich wundern; ich habe es nicht ein⸗ mal geſehen, ob ſie gelächelt haben. Nach einigem Auſenthalt in den verſchiedenen Umſteig— ſtationen und nach vielem Fragen ſtand ich eines Abends auf der kleinen Station, von wo aus man Schloß Hart- lingen erreichen konnte. Es war ein wunderſamer Abend. Ich habe mich nicht gefürchtet, als ich auf ſchmalen Wegen, am Walde hin, die einſame Wanderung unternahm. Als ich dann im Mondſchein die Türme von Schloß Hartlingen Was nützte alle. ö 1 er mich in den Park hinein trug. Das Tor ſiel hinter uns zu. i und mich beſiel eine willenloſe Mattigkeit. Eine glück⸗ ſelige Ermüdung. Ich— liebte dieſen Mann. Hatte ja ſchon ſein Bild geliebt! Noch einmal wehrte ich mich. Laſfen Sie mich gehen, ich bin ja nicht Lelia!“ Ein glückliches Lachen antwortete mir zuerſt, dann ſagte der Graf: s „Du biſt Lelia, du haſt ihr goldenes Haar, haſt ihren Mund, ihre ſchlanke Geſtalt. Und wenn es nur für dieſe eine Nacht iſt, Lelia— aber du biſt wenigſtens noch einmal zu mir zurückgekommen.“ Und ich verübte den Betrug! Ich war für ihn Lelia. Zwiſchen Zorn, Liebe und Schmerz ſtahl ich Lelia für Stunden die Liebe ihres Mannes, der ſie nicht vergeſſen konnte; durch den ich nun ſelbſt erfuhr, wie ſehr er ſie geliebt hatte. Nur ein einziger klarer Gedanke lebte noch in mir: Wußte denn Graf Hartlingen noch immer nicht, wie Lelia in Wirklichkeit geweſen war? Ich duldete die raſenden Küſſe des Grafen Hartlingen, der mich im Halbwahnſinn für die tote Lelia hielt. Jah erwiderte dieſe Küſſe, weil ich ihn liebte! N Als er mich für kurze Zeit verließ, floh ich heimlich. Und er mag alles für einen Traum gehalten haben. 7 Und ein Traum ſollte es auch für mich ſein und bleiben. Ein überirdiſch ſchöner Traum... Ich hatte eine Stellung bei einer alten, vornehmen Dame als Vorleſerin gefunden. Niemals durfte ich dem Grafen Hartlingen wieder be⸗ gegnen— ihm, der noch immer Lelia liebte, und an dem ein Betrug verübt worden war. Was nun? Ich ging zugrunde an meiner Liebe; ich wollte daran zugrunde gehen, mit vollem Bewußtſein! So liebevoll und gütig Frau Natalie Zerkaulen auch zu mir war— für das, was in meinem Leben war, hätte ſie nie Verſtändnis gefunden. So ſchwieg ich, aber nachts weinte ich heiße Tränen. Sterben! Ich wollte ſterben! mein Weg ſein mußte! Frau Natalie Zerkaulen reiſte nach Lugano. Ich be— gleitete ſie, wie ich ja immer in ihrer Nähe zu ſein hatte. Und hier, hier ſollte es geſchehen. Ich hatte geſehen, wie auch einzelne Boote auf den See hinausfuhren, Boote, in denen eine oder zwei Damen ſaßen. Als wir einige, Wochen in Lugano weilten, mietete ich mir auch ein Boot und fuhr hinaus auf den See. Das Wetter war plötzlich an dem Morgen umgeſchlagen, nachdem es bisher Tage mit ewig blauem Himmel und warmen Sonnenſtrahlen gegeben hatte. Es war ſtürmiſch, und die Wellen gingen hoch. Jetzt, jetzt war es paſſend; jetzt konnte man an ein Unglück glauben. Und es würde ſich niemand um die Vor⸗ leſerin der deutſchen Dame kümmern, die höchſt leichtſinnig bei dem Wetter auf den See hinausgefahren und nun ver Jetzt wußte ich, was unglückt war. wahrnahm, kam es mir plötzlich zum Bewußtſein, daß ich nicht jetzt, nicht mitten in der Nacht zu meinem Schwager kommen konnte, um ihn um Rat zu fragen, was aus mir werden ſollte. Ich lehnte an dem hohen Tor, dem Haupt— eingang von Schloß Hartlingen. Ich ſah den wunder— vollen Part, den Teich, die vielen Marmorfiguren. Ganz verſonnen ſtand ich da, ein fremder Eindringling, der nichts in dieſem Paradies zu ſuchen hatte. Paradies? Venjo Holm hatte mir geſagt, er ſei ſeit Lelias Tod nicht mehr in Schloß Hartlingen geweſen. Nur kurz vorher. Er könne mir nicht ſagen, wie ich mich am beſten zu verhalten hätte, um mit Graf Hartlingen ſprechen zu können. Aber ſoviel ſei gewiß, daß der Schloßherr wie ein Einſiedler, von allem Verkehr zurückgezogen, lebe. Während ich noch daſtand und ſann, ganz in die Schön heit des blühenden, duftenden, nächtlichen Gartens ver— ſunken, kam plötzlich zwiſchen dem Geſträuch eine hohe Männergeſtalt hervor. Hell beſchien der Mond ſein ſchönes, düſteres Geſicht Es war mein Schwager, Graf Hartlingen! Regungslos blieb ich ſtehen. Ich war wie hypnotiſiert, konnte mich nicht rühren, ſtarrte nur immerfort auf ihn hin. Da ſah er mich! Denn der Mond beſchien ja auch mich! Lelia!“— Dieſen Ruf werde ich nie vergeſſen! Nie! Er hielt mich für ſeine Frau, die doch längſt tot war. Er hielt mich für meine Schweſter Lelia! Ich wollte fliehen, das Enutſetzen packte mich, doch da war er ſchon bei mir, riß mich an ſich, küßte mich, ſtöhnte: Lelia, ich habe dich wieder. Du biſt es ja doch, Lelia. Warum fliehſt du vor mir, Lelia?“ Regungslos lag ich in ſeinen Armen. Und er küßte, liebkoſte mich, flüſterte: Ich habe es ja gewußt, Lelia, daß meine Sehnſucht nach dir nicht unerfüllt bleiben konnte. Du biſt gekommen, du! Du!“ Ich wußte, jetzt waren ſeine überreizten Gedanken nicht klar. In dieſer Stunde waren ſie es nicht, in der er mich 1 ö ö ö Ich ruderte weit hinaus. Blitze zuckten auf, der Sturne trieb kalten Sprühregen über den See. Ich weiß nichts mehr. Ich habe mich dann wohl weit über den Rand des Bootes gebeugt, wollte es zum Kentern bringen. Ich wußte nur noch: Jetzt kommt der Frieden. Und ich ſpürte die heißen Küſſe des Grafen Hartlingen, ſah ſein geliebtes Geſicht. Ich erwachte! Ungläubig ſah ich ein Schweſterugeſicht, von einer weißen Haube umrahmt, dicht über mir. Ja, lebte ich denn? Ich hatte doch ſterben wollen? „Na, nun ſind wir ja wieder munter', klang die gütige Stimme der Schweſter. ‚Sie waren auf den See hinaus gerudert, und im letzten Augenblick, als Sie ſchon unte zugehen drohten, hat ein junger Engländer Sie gerettet. Gerettet! Dieſes Wort, ſonſt wohl beglückend, drückte mich nieder Alſo auch das blieb mir nicht erſpart. Ich wurde ge— rettet, um den Kampf von neuem aufzunehmen. Frau Natalie Zerkaulen war abgereiſt. Sie ſchrieb mir, ſolche Aufregungen ſchadeten ihr nur, und ich ſei ja ſelbſt ſchuld an allem, da ich mich höchſt leichtſinnig ohne ihre Erlaubnis bei dieſem Wetter auf den See hinausgewagt hätte. Sie hatte mir aber für drei weitere Monate Gehalt überweiſen laſſen. Nach einer Woche verließ ich das Krankenhaus. Ich irrte umher, wohnte in einer kleinen, billigen Penſion. Da ſprach mich eine liebe, gütige Frau an, als ich wieder einmal allein am Luganoſee ſtand und in das blaue Waſſer blickte. Ich durfte zu dieſer Dame kommen. Sie nahm mich bei ſich auf. Und nun diene ich ihr, werde ihr dankbar ſeen bis in meine letzte Stunde hinein.“—— Fürſtin Agnes Kleven lächelte gütig. Ja, ſie zweifelte nicht daran, wie dankbar ihr dieſes ſchöne, holde Meuſchen⸗ kind war. Ein Roman, der ſich mitten im Leben abſpielte. Und ſie, die alte Agnes Kleven, ſie wollte ein wenig Vorſehung ſpielen. Sie mußte es. Es war ganz unmöglich, daß Graf Hartlingen ſich von Gertraude abwenden würde, auch wenn er die ganze Wahrheit erfuhr. Die Wahrheit? Wie ſah dieſe Wahrheit aus? Voriges Jahr hatte ſie Gertraude in Lugano kennen gelernt. Und ſie war mit ihr zuſammengeblieben. Das war das Geheimnis um koppen, die der Fürſtin lieb wie eine Tochter geworden war?! Ganz ſtill und verborgen hatte ſie, nachdem ſie von ganz und gar für Lelia halten konnte. Für eine längſt e Tder Reiſe gekommen war, im Roſenſchloß dahingelebt. Sie Geſtorbene! „Weißt du nicht, wie ſehr ich dich liebe, Lelia?“ Mit einem Laut des Entſetzens wollte ich, mich von ihm befreien. Doch die Rieſenkräfte des Mannes konnte ich nicht von mir abſchütteln. Er hob mich empor, küßte mich wie wahnſinnig: Lelia, ich liebe dich, nur dich! Du gehſt ein zweites Mal nicht von mir fort. Hörſt du, Lelio?“ Er ließ mich nicht mehr aus ſeinen Armen, auf denen 0 * empfing nie Briefe, ſie ſchrieb ſelbſt nicht, ſie beſaß keinen Menſchen— und die Fürſtin, die nie an dieſen blauen, wunderſchönen, wahrhaftigen Augen gezweifelt, die wußte nun ſchon längſt, daß Gertraude in allem, aber auch in allem die Wahrheit geſprochen. Und nun? Gertraude wußte, daß Rudolf Hartlingen bierher⸗ kommen würde. Sie wußte, daß die mütterliche Freundin ihr Geſchick in die Hände genommen.(Forts. folgt.) mann in Anweſenheit des die nach dem Bericht der März 2 400 000. poſt entwickelt ſich gut. Bauern 1 ler Aufgabe Hiellt Per Bauer eine Mehrleiſtung aus unſerer land Gertraude Schwarz⸗ In kurzen Worten N 7 In Berlin fand die Vermählung des preu-⸗ ßiſchen Miniſterpräſidenten Göring mit der Staatsſchauſpielerin Frau Emmy Sonne⸗ Führers ſtatt Die Zahl der bei den Arbeitsämtern im Reich eingetragenen Arbeitsloſen, zu denen Arbeitsloſen im Saarland mit rund 52 700 erſtmals hinzugerechnet ſind, betrug 10 Reichsanſtalt Ende Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern hat angeordnet, daß am 20 April, dem Geburtstage des Führers. und Reichs⸗ kanzlers, alle öffentlichen Gebäude zu flag— gen haben. N f Muſſolini traf in einem mehrmotorigen Waſſerflugzeug auf der Iſola Bella ein; am Abend erfolgte die Ankunft Flandins und Lavals, denen Macdonald, Sir Simon und Vanſittart am Donnerstag früh folgten. Die wegen Mittäterſchaft bei der Ermor⸗ dung Horſt Weſſels zum Tode verurteilten Sally Epſtein und Hans Ziegler wurden ö hingerichtet. Frankfurt im Postverkehr Auch hier ſollen Fernſchreiber eingeführt werden. Frankfurt a. M., 11. April. Der Präſident der Reichspoſtdirektion rankfurt a. M., Otto Plein, vermittelte ein ksvolles Bild über die Tätigkeit der Poſtbehörde im Rhein-Main⸗Gebiet. kedner ging alle Zweige und Einrichtungen r Reichspoſt durch und gab zu ihnen alle l verten Erklärungen. Da erfuhr man daß die Poſt zwar das Monopol der fbeförderung etc. habe, daß aber manche Einrichtungen ſehr verluſtbringend ſeien, ber doch im Intereſſe des Volksganzen durch— lten werden müßten. So mancher Kraft ſt⸗ oder Omnibusverkehr im Speſſart und m Vogelsberg ſei ſehr unrentabel, aber ge— de dem Bauern müſſe jetzt geholfen wer— und auch die Poſt müſſe hier mit ein— Dir Die Briefe waren immer die Grundlage des Poſtweſens. Das ſind ſie heute nicht mehr in dem Maße wie früher. Privatbriefe werden viel weniger geſchrieben und auch die Heſchäftswelt legt ſich hier Zurückhaltung auf. ruckſachen ſind leider ein Verluſtgeſchäft die Poſt, obwohl außerordentlich ruckſachen verſandt Die Paket— viel werden. Die In Frankfurt kom— nen täglich 18000 Pakete an und 15 000 gehen von Frankfurt ab, daneben beſteht aber ein Paketdurchgangsverkehr von mindeſtens 450 000 Stück am Tage, wodurch die Bedeu tung Frankfurts als Poſtumſchlagsort rich— tig in die Erſcheinung tritt. Auch im Scheck rkehr hat ſich das Geſchäft gut entwickelt. as Frankfurter Poſtſcheckamt hat 82000 dunden. Auch im Telegrammverkehr kommt Pie Bedeutung Frankfurts im Poſtbetrieb zum lusdruck. Rund 1000 Telegramme kommen n und gehen auch ab, aber über 20 000 Telegramme werden im Durchgangsverkehr ge— Fählt. Als beſondere Neuerung ſchildert der Prä— ident die Einrichtung der Fernſchreiber, e genau wie die Fernſprecher von Teilneh mer zu Teilnehmer durch Wählen der Teil— nehmernummer in Tätigkeit geſetzt werden könnten. Ein derartiges Netz ſei bereits in Hamburg in Betrieb, ein weiteres werde jetzt in Berlin in Betrieb genommen werden und in abſehbarer Zeit werde auch Frankfurt ein Perartiges Netz bekommen. Der Kundendienſt, Pie R⸗Geſpräche und der Bildtelegrammver— hr bildeten die weiteren Erläuterungsquel es Redners. Frei wollen wir ſein! Der Kampf der nationalſozialiſtiſchen Regie ung geht um die Zukunft und das Leben s deutſchen Volkes. Der Boden, als des n höchſtes Gut, muß den Beſtand Teutſchlands ſichern. Der Bauer kann die— f nur gerecht werden, wenn er ich voll und ganz in den Dienſt dieſer Sache In unſerem raumarmen Vaterland muß ürtſchaftlich genutzten Fläche herausholen. Tur kann die Erzeugungsſchlacht durch den pollen Einſatz des bäuerlichen Könnens ſieg— eich geſtaltet werden. Das Leben eines Vol⸗ es iſt nur dann geſichert, wenn ſeine Ernäh⸗ ung gefeſtigt iſt, wenn der eigene Boden die notwendigſten Bedarfsmittel liefert. Die eine geſtei⸗ Vorausſeuungen für N — (Deutſches Nuchrichtenbüro.) Hochzeitsgabe für Miniſterpräſident Göring. Als Hochzeitsgabe widmete die Landespolizei ihrem Chef, General Göring, einen ſilbernen? 5 echer. gerte Erzeugung wutoen durch die Ge⸗ ſetze und Maßnahmen der Reichsregierung ge— ſchaffen. Die Preiſe für Agrarprodukte haben eine noch wohl kaum gehabte Stetigkeit er— langt, ſie ſind frei von allen konjunkturellen eichs— mnährſtandes enthebt den Bauern der Sorgen dam die Abſatzmöglichkeiten und gibt ihm die ſeiner Bauer kann ſich mit allen Kräften der Erzeugung und der Bewirtſchaftung ſeines Betriebs widmen. Schwankungen. Die Marktordnung des N Gewähr der günſtigſten Verwertung Erzeugniſſe zu gerechten Preiſen. 5 Der Mehrerzeugung iſt heute für den Ba ern ein wirtſchaftlicher Vorteil, der 1 Leiſtungsſteigerung iſt das Gebot der Katzes aller verfügbaren Kräfte wert Ziel der völligen Nahrungsfreiheit Erſte der Gemeindeordnung. Darmſtadt, 11. April. Das Heſſiſche Regie— April, zur Gemeindeord In einer Bekanntmachung werden die Erſte Anweiſung des Reichsminiſters des In 0 19357, ausgegeben am 8. Erſte heſſiſche der Deutſchen rungsblatt enthält die Durchführung nung. Verordnung nern zur Ausführung der Deutſchen Gemeinde ordnung und die vorläufige Ausführungsan weiſung zum Sechſten Teil das Land Heſſen zur öffentlichen gebracht. Das Regierungsblatt 7 Seiten. der 8 5 8 Frankfurt a. M., 11. Hochzeitsgeſchenk der S April.( Stadt.) ger Hermann Göring, anläßlich ſeiner Ver mählung eine Plakette und ein in Kunſtſchrift gehaltenes Glückwunſchſchreiben in einer eigens dafür gefertigten Ledermappe in den Frank furter Farben überreichen. Die Plakette be ſteht aus Gold und zeigt in die Vorderſeite des Römers. ſilbernen Kaſſette, die auf der einem prachtvollen roten Emailleſchmelz Goldader verſehen und mit dem Frankfurter Adler geſchmückt iſt. Die Arbeit iſt von den Gebrüdern Hans und Erhard Warnecke au geführt. Die Kaſſette liegt in einem kunſt voll gearbeiteten Behälter aus blauem Wild leder. Darmſtadt, 11. April. einem Vorderſeite mit (Warnu bor den inter 119 Sammelſchwindler.) In letzten Tagen iſt wiederholt ein Unbela aufgetaucht, der unter Vorlage einer gefälſch ten Sammelliſte Spenden für Führerſchulen des deutſchen Jungvolks in der Hitlerjugend ſammelt. Größtenteils ſpricht er bei Aerzten vor. Die Sammelliſte iſt mit Schreibmaſchi nenſchrift hergeſtellt und trägt ovalen Stem pel mit der Inſchrift:„Der Gebietsjungvolk führer“. In der Mitte iſt das HJ. ⸗Abzei U eee iini aber letz ten Endes dem geſamten Volke zugutekommt el 5 0 Zeit. Es zu erfüllen durch intenſive Bearbeitung eden Fußbreits deutſchen Bodens iſt des Ein— Das a N unſeres Volkes werden wir dann für immer erreichen. Als eſſen und Naſſau heſſiſche Verordnung zur Durchführung DG. für Kenntnis umfaßt 45 d 5 Der Oberbürgermeiſter wird im Namen der Stadt Frankfurt a. M. dem Miniſterpräſibenten und Reichsminiſter der Luftfahrt, General der Flie— Maleremaille Sie liegt in einer und ö ö f 0 ö iim .. 4 chen, ferner trägt ſie nerſchriſr Jungbannführer im Stab. Es handelt ſich um einen Schwindler. Die Liſte iſt gefälſcht Der Schwindler iſt etwa 26 Jahre alt, I, Meter groß, ſchlank, bartlos, hat friſche ſichtsfarbe, ſpricht hochdeutſch mit rhein Akzent, trägt Gummimantel, dunklen hut, dunkelblauen Anzug und HJ.-Al „„SOulige, April. (Zuchthausſtra— ßen Strafkammer wurden zwei Dar lehensſchwindler von Offenbach, die die Not ärmſter Bevölkerungskreiſe aufs ſchamloſeſte für ihre Zwecke ausbeuteten, zu gehörigen Strafen verurteilt, bei denen das Gericht weit über die Anträge des Staatsanwalts hinaus— ging. Es erkannte gegen den einſchlägig vor beſtraften 36jährigen Auguſt Rehwinkel auf drei Jahre Zuchthaus und vier Jahre Ehr verluſt gegen ſeinen Kompagnon, 34jährigen Johannes Dankerl, der nicht w ger als 22 Vorſtrafen aufzuweiſen hat, je fünf Jahre Zuchthaus und Ehrverluſt. kerl nahm die Strafe daß das teil gegen ihn kechtskräftig wurde. Alzey, 11. April.(3000 Mark unter- ſchlagen und flüchtig gegangen.)“ Ein hieſiger Einwohner hat in ſeiner Eigen— ſchaft als Kaſſierer des Arbeiter-Kranken-Un⸗ terſtützungsvereins etwa 3000 Mark unter— ſchlagen. Er iſt ſeit Freitag vergangener Woche flüchtig und wird ſteckbrieflich geſucht. Der Mann lebte in geordneten Verhältniſſen, ſo daß ein erklärlicher Grund für die Unterſchla— gungen bis jetzt fehlt. und an, ſo Jurtwängler vom Führer empfangen. Berlin, 11 April. Staatsrat Dr. Furt— wängler hatte vor einiger Zeit um einen Empfang beim Führer und Reichskanzler nachgeſucht. Der Empfang fand am Mitt— woch ſtatt und ergab volles Einvernehmen. 14 Mill. Familien im Deutſchen Reich Bei der letzten Volkszählung ſind im Deut ſchen Reich, ohne Saarland, insgeſamt 14 108 513 Familien zuſammenlebender Ehe paare ermittelt worden. Dieſe Zahl iſt etwas niedriger als die Zahl der verhefrateten Män ner und Frauen im Deutſchen Rei Millionen beträgt, da ein 2 ſonen von dem anderen Ehepartne lebt. In weiteren 687717 Familien Familienvorſtand ein verwitweter dener Mann, in witwete oder geſchiedene Ueberwiegen der denen Frauen als Familienvorſtände über den Männern entſpricht der allge Familienſtandsgliederung Es iſt Haupt ache in der ger ngeren Sterblichkei weiblichen Geſchlechts und in dem Heiratsalter der Männer begründet. hat zur Folge, daß weit mehr den 1 werden als durch Tod des Mannes gelöſt den Tod der Frau. Dazu kommt noch, daß häufiger wieder zu hei 1 2 oder geſchie Ober gesch 2 375 484 Fällen eine 2 18 Falten ell Frau berwitweten oder 1 Chen durch verwitwete Männer raten pflegen als verwitwete Frauen. Der Neubau des Reichsluftfahrtminiſte— riums. Mehrere tauſend Ar beiter ſind gegenwärtig am Bau des neuen Luft fahrtminiſteriums in Berlin beſchäftigt. Un ſere Modellanſichten zei gen oben die Front Wil helm⸗ Ecke Leipziger Straße, rechts das in den Geſamtbau einbe— zogene ehemalige Kriegs— miniſterium, unten die Front in der Wilhelm— ſtraße mit dem Ehren— hof. Deutſches Nachrichtenbüre 5 ö 1 Aus der Heimat Bedenktage Ine v. Auerſperg) in Laibach geboren. 1921 Kaiſerin Auguſte Viktoria in Doorn in Holland geſtorben. in Bayern. Sonnenaufg. 5.14 Mondaufg. 10.50 Mondunterg. Der Lenz ist da! Starke Schneeſchmelze im Schwarzwald. Der gewonnen 44 27 lag über vind die zigen N. 1 Nacht zu I 1 ſerlä wärmung der ebene bis auf 14 Grad, ſechs Grad gebracht. „ bis auf Tei zone iſt die auf gen rund 771* Totalſchneedecke von Metern Hei ſchön durch Zitronen! Zitronenſaft mit Glyzerin und etwas Sei— ſengeiſt vermengt, gegebenenfalls mit Laven— 1 1 delgeiſt parfümiert, iſt ein gebräuchliches Hand— pflegemittel, und zwar ſoll die Hand gleich nach dem We ſolange ſie noch feucht iſt, mit der Flüſſigkeit eingerieben werden; dann gibt es beſonders der arbeitenden Frauenhand ihre Zartheit und Geſchmeidigkeit wieder. Daß der Zitronenſaft in verdünnter Form für die Geſichtspflege von gater Wirkung iſt, weil er der Haut ein zartes Ausſehen verleiht und in unverdünnter Weiſe bei längerem Gebrauch auch Sommerſproſſen beſeitigt, wird nicht jeder wiſſen. Die Einreibung erfolgt am beſten abends. Die eingeriebenen Stellen werden je nach Empfindlichkeit der Haut kurz darauf, ſonſt am Morgen, abgewaſchen. Entfernt man den Kork von einer mit Zitronenſaft oder Oel gefüllten Flaſche, wird man bemerken, daß er weiß iſt; dies ein Beweis von der blei chenden Eigenſchaft. Daher wird oft Zitronen— ſaft dem Haarſhampoon beigemengt. Wäſche wird ſchneeweiß, wenn man einige Zitronen im Waſchkeſſel mitkochen läßt. 9 * Anſaubere Hand macht krank! pflege iſt nicht nur eine Sache des ſchönen Ausſehens oder gar Luxus. Jeder Menſch und gerade der Handarbeiter ſollte dieſes wich— tige Glied ſo ſorgſam als möglich behan— deln. Durch Riſſe und anſcheinend unhedeu— tende Wunden in der Haut können Eitererre— ger eindringen, ſchmerzhafte Entzündungen oder gar Blutvergiftungen können die Folge Befonders leicht paſſiert das nach dem Abreißen Abbeißen der„Niednägel“, jener kleinen Hautabſpaltungen an den Fin— gernägeln. Die Entzündung kann über den auf die Hand übergreifen. Auf den hnen wandert die Blutvergiftung in l der Haut des Unterarmes ſichtbar weiter. Jetzt allerhöchſte Zeit, den Arzt zu Rate zu ſonſt droht der Verluſt des Fingers, gar der Hand, womöglich ahr! Sauberkeit, fleißiges Waſchen der Hände mit Wafſſer und Seife, der Haut, ind Mittel, nutzen kann. Einſtellung in die Luftwaffe Wohin Geſuche zu richten ſind. Berlin. 11. April. Reichsluftfahrtminiſterium teilt mit: der Bekanntgabe des Aufbaues einer deutſchen Luftwaffe und der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht häufen ſich beim Reichsluftfahrtminiſterium die Geſuche um Einſtellung in die Luftwaffe oder um Vor— merkung dafür derart. daß ſchon aus Man— gel an Perſonal ihre Veantwortung durch das Miniſterium nicht mehr durchführbar iſt. Alle Geſuche werden deshalb an die Luft— kreiskommandos zur Bearbeitung abgege— ben. Es liegt alſo zum Vermeiden von Zeit. verluſt im eigenen Intereſſe der Geſuchſtel— ler, ſich nur an eine dieſer Stellen oder an eine Reichswehrwerbeſtelle zu wenden Luftkreiskommandos befinden ſich in Kö— nigsberg, Am Stadtgarten 61/63: Berlin W'ö 35, Von der Heydtſtraße 12; Dresden Bismarckſtraße 16/18; Münſter i. W., Hanſaplaz 2 München, Prannerſtraße 20; Kiel, Düſternbrooker Weg 98. 9 Hand⸗— oder 11 1140 ziehen, beſteht hinterher Einfetten der len damit ſie nicht riſſi wird, das Rio Wettervorherfage: Ein Ausläufer des atlantiſchen Störungs— gebietes iſt über dem Feſtland angelangt; an ſeiner Rückſeite dringen kühlere Luftmengen vor. Bei lebhaften weſtlichen bis ſüdweſtlicher Winden zeitweilig Niederſchläge, ſtellenweiſt auch Gewitter, zwiſchendurch aufheiternd, leich⸗ ter Temperaturrückgang. 1806 Der deutſch⸗öſterreichiſche Dichter Ana⸗ ſtaſius Grün(Anton Alexander Graf Haus 1933 Hermann Göring wird Miniſterpräſi⸗ dent in Preußen.— General Franz Ritter von Epp wird Reichsſtatthalter Prot.: Hermann— Kath.: Leo der Große Sonnenunterg. 18.50 2.33 Lenz hat im Gebirge die Oberhand a Die Temperaturen ſind faſt plötz— lich in ſcharfer Kurve in die Höhe gegangen. Die ergiebigen Regengüſſe am Montag und 2 ben Höhenkamm, ſpülten in Verbindung mit einem heftigen warmen Föhn— lockeren Schneemaſſen hinweg. Mil— lionen Kubikmeter Schnee ſind in einer ein— Waſſer geworden. Die Ge— birgsbäche, die verhältnismäßig waſſerleer ge— worden waren, können zunächſt die andrängen— den Schmelzwaſſer gut aufnehmen, doch wird ein allgemein verſtärktes Anſteigen aller Waſ— ufe und auch des Rheines gemeldet. Der laue Föhnwind hat den Mittellagen Er— Hoch— Gebirgs— regionen unterhalb 800 Meter ſind zum gro— ſchneefrei geworden; in der Kamm— zwei 125 bis 130 cm zurückgegangen. ..