Heute Donnerstag nochmals grole Sondervorstellung im Unio n- Palast. las hroſſe Kath. Fllmwerk,— ein Ereignis für alle Viernhelmer Ueber 2 Millionen Pilger kamen zum heiligen Rock und fanden durch ſeine Wunderkraft Hei⸗ 5 lung. Für jeden Beſucher wird dieſes kirchenhiſtoriſche Filmwerk ein Erlebnis fürs ganze Leben bleiben. Kaſſenöffnung 8 Uhr. Anfang je abends ½9 Uhr ö g Der heilige Rock ais Renter in der Hot. Ueberall ſtärkſter Andrang. Zu Maſſen ſtrömen alle 1 ö zu dieſem heiligen Film. oute Vonnersſag flttag 4 unr groge Famſten- und Kinger-Vorstellung i Messier schaltssoer Im, Fresschllz ebnadadadaddaddadadadaddadaddadadaddadadadadadaadd falltar Kr leger Hamerauschatt 5„assi“ Den werten Kameraden die traurige Mitteilung, 1 daß unſer Kamerad und 191400 langjähriges Mitglied Herr Albert Ebert ins Jenſeits abgerufen wurde. Die Ka- meradſchaft wird ihm ein ſtetes Anden⸗ ken bewahren. Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 5 Uhr ſtatt. Antre— um ½5 Uhr am Lokal zur Sonne. Kyffhäuſer-Anzug Knapp, Kameradſchaftsführer 4 PPC ee e ——— e 3 r———— A—* Ni——— U.⸗T.⸗Tonfilmſchau Achtung! Nur heute Donnerstag! Das große katholiſche Filmwerk: Die Wallfahrt zum N heiligen Rock nach Trier Achtung! Nur heute Donnerstag iſt im UT-Filmpalaſt das eindrucksvolle Film— werk„Die Wallfahrt zum heiligen Rock nach Trier“ zu ſehen. Viele Viernheimer haben dieſe Wallfahrt nach Tier wirklich gemacht und werden ſich daher nicht entgehen laſſen, die damals gewonnenen gewaltigen Eindrücke im Bilde nochmals zu erleben. Und die, welche nicht das Glück hatten, an der Wallfahrt teil nehmen zu können, werden gewiß das Film— werk beſuchen, um den gewaltigen Akt tief- religiöſen Glaubens auf ſich wirken zu laſſen und Troſt und Erbauung zu ſuchen. Die Kat holiken Viernheims beſuchen deshalb heute Donnerstag reſtlos den Union-Film-Palaſt! Anfang halb 9 Uhr. Heute Nachmittag Uhr große Familien- und Kindervorſtellung. Abgebr. Salzbobnen Pfd. 20 Pfg. Sauerkraut Pfd. 10 Pfg. Gewürzgurken(Eſſiggurken) Stck. 4 und 6 Pfg. Delikatessgurk.(Salzgurk) Stck. 7 und lo Pfg. Eingem. Roterüben Pfd. 20 Pfg. preiselbeeren offen Pfd. 52 Pfg. Reichhaltiges Lager in Gemüse- u. Obst⸗Konserben gute Qualität. a. letzt. Ernte Schnittnudeln Pfd. 33 Pfg. fische zu haben Kempf Hügelstr. 12 . teiliger billig zu ver⸗ kaufen. Wo, ſagt die Geſch. d. Bl. Mallaur- Papler zu haben im Verlag ds. Bl. ſtatt. Aktive, paſſive und Ehrenmitglieder, ſowie Sportfreunde und Fußballanhänger ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Der Wirt: Peter lochim Samstag, den 13. April abends ½9 Uhr findet aus Anlaß der Erringung der Gruppen- und Bezirksmeiſterſchaft durch die Spogg.„Amicitia“ 09 Viernheim eine ste schalsdeer t nschlghendem deal. Die Vereinsleitung Gler-Schnittnudeln Pfd. ab 40 Pfg. Makkaroni— Spaghetti Eier 10 Stck. 8s, os, os Pfg. Vorderschinken gekocht / Pfd. 29 Pfg. Dürrfleisch o. Rippen pid 1s ler band Nudeln Fler: HHaccaron! 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Schüweltart offen. Bekanntmachung. Betr.: Herſtellung der Fußſteige. Die Zuſammenſtellung der von Privaten zu erſetzenden Fußſteigherſtellungskoſten für 1934 liegt bei uns Zimmer 13 zur Einſicht! Einwendungen ſind binnen einer Friſt! von vier Wochen mittelſt Klage im Verwaf tungsſtreitverfahren geltend zu machen. Viernheim, den 6. April 1935 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Lokales Viernheim, 11. April. Sinnſpruch Nur noch einmal bricht die Sonne Unaufhaltſam durch den Duft. Und ein Strahl der alten Wonne Rieſelt über Tal und Kluft. Und es leuchten Wald und Heide, Daß man ſicher glauben mag, Hinter allem Winterleide Liegt ein ferner Frühlingstag „Große Verſammlung der N. S Die hieſige Ortsgruppe der N. S. kommender K. O. V. Kriegsopferverſorgung hält am Sonntag nachmittag halb 4 Uhr im Saale — „Zum Deutſchen Kaiſer“ eine große Verſamm auch alle ehemaligen Soldaten Der Landesleiter der N. S. K darf kein Ka lung ab, zu der eingeladen ſind O. V., Wagner, ſpricht. Es merad, keine Kameradenfrau, aber auch kein ehemaliger Soldat in dieſer Verſammlung feh len. * Spargelbauverein. Die Spargel bauern Viernheims ſeien auch an dieſer Stell auf die am Sonntag nachmittag 1 Uhr in Gaſthaus„Zum Ochſen“ ſtattfindende Ver ſammlung aufmerkſam gemacht und um zahl reiches Erſcheinen gebeten, da die Bekanntgabe der neuen Richtlinien des Reichsnährſtandes über den Abſatz der Spargel erfolgt + Sterbetafel. Herr Albert Eber Sandſtraße, Beamter der O. E. G. wurde i Mannheimer Krankenhaus, wo er ſich zur Be handlung ſeiner Krankheit aufhielt, in d Ewigkeit abgerufen. Die Beerdigung find morgen Freitag nachmittag um 5 Uhr vo Trauerhauſe aus ſtatt. Möge er ruhen Frieden! Geleite. “Marine ⸗Luftſchau. Ab ſigen Marine-Luftſchau ſtatt. Erſtklaſſi Künſtler und Künſtlerinnen treten auf. Näher wird morgen bekannt gegeben. Lernt Kurzſchrift! Was ich fand, das gab ich hin— um Nutzen zu verbreite Dieſes feierliche Wort des Altmeiſters Gabels— Die Militär-Krieger-Kamerad ſchaft gibt ihrem toten Kameraden das letzte morgen Freitag findet vor dem Platze am„ſchwarzen Peter“ Freilichtaufführungen einer erſtklaſ⸗ U 0 U , m ie et in in ge (8 n! bergers, der mit ſeiner Stenografie der heu tigen Kurzſchrift das Fundament gab, ſollte jeder Kaufmann beherzigen. Nur der, der die Kurzſchrift beherrſcht, kann mit Zuverſicht in die Zukunft ſchauen. Deshalb heute mehr denn je:„Lernt Kurzſchrift!“ * Gauparteitag. Wie aus einem Auf ruf des Kreisleiters und Oberbürgermeiſters Wambold hervorgeht, hat der Gauleiter ent ſchieden, daß der Gauparteitag des Gaues Heſſen-Naſſau der NSDAP. am 1. und 2 Juni in Darmſtadt ſtattfindet. Der Gau parteitag wird das bedeutendſte Darmſtädter Ereignis in dieſem Jahre werden. Führende Perſönlichkeiten des Reichs und der Partei werden erwartet. Es iſt mit einer Teilnehmer zahl von weit mehr als 100 000 Perſonen zu rechnen *Milchviehauktion in Darmſtadt Auf der von der Nutzviehbeſchaffungsgenof ſenſchaft am Monatg in Darmſtadt abgehalt. Milchviehauktion waren 28 Kühe und Rinder zur Verſteigerung geſtellt. Es handelte ſich dabei um hochtragende oder friſchmellende Kühe und Rinder, teilweiſe mit Kalb, ſowie um Fahrkühe. Von dem ſchwarz-weiß Tief landſchlag waren 15 Tiere aufgetrieben, da runter einige aus Oſtpreußen(Inſterburger oder Königsberger Herdbuch) und Oldenburg. Zur Fleckviehraſſe(Simmentaler) zählten drei zehn Tiere. Das Kaufintereſſe war bei zahl reichem Beſuch von Züchtern aus der Nachbar ſchaft ſo groß, daß ſämtliche Kühe und Rinder abgeſetzt werden konnten. Die Niederungskühe ſtellten ſich zwiſchen 320.— und 500... RM., wobei die mittleren Gebote zwiſchen 350. u. 150.— RM. lagen. Die Tieflandrinder gingen zu Durchſchnittspreiſen zwiſchen 365.— und 140.— RM. ab, wobei das niedrigſte Ver kaufsgebot 325.— RM. und das höchſte 465 RM. betrug. Von den Fleckviehkühen wurden Durchſchnittspreiſe von 310. bis 420. avat joqobsan vga Sonbnane ots tt 290.— RM. höchſtes Verkaufsgebot 440. RM. Die Simmentaler Rinder ſtellten ſich zwiſchen 305.— und 350.— RM. * Unſere Fechter in Weinheim erfolgreich Konnten im Vorkampf die Fechter des To. 62 Weinheim dem Fechtklub 1932 Viern⸗ heim eine Niederlage beibringen, ſo hatten unſere Fechter am bei dem in Weinheim abends ausgetragenen Rückkampf ausgezeichnet. Es gelang dem Fecht klub zu einem einwandfreien Sieg zu kommen indem Weinheim mit 11 zu 14 Siegen unter Gelegenheit zu beweiſen, ob ſie ihr Können geſteigert haben. Weinheimer Senioren-Mannſchaft hielten ſich Gegen die hervorragende 0 1. 35 Dienstag, den 9. A lag. Beide Mannſchaften zeigten hervorragen de Gefechte und Kämpfer, worunter Müller, ſich als beſter Einzelfechter er * Zum Passionsabend des Katholischen Arbeitervereins Morgen Freitag abend um halten wir im halb 9 Uhr Schmerzenufreitag Saale der Engliſchen Fräulein unſeren Paſſionsabend ab. idensgeſchichte des Heilands, die zum ie Leide 5 wird durch Vortrag kommt, vornehmlich alte Meiſter-Werke der Kunſt illuſtriert. echter chriſtl. Kunſt, werden durch ſodaß neben einem künſt leriſchen Genuß vor allem der Ernſt und die Wirklichkeit des Leidens unſeres Herrn uns ſreifbar näher gebracht wird. Mit den Worten der hl. Schrift und den Liedern die dazu ge ſungen werden wird der Abend eine religiöſe Weiheſtunde ſein. Die beſte Vorbereitung auf die Karwoche Der Beſuch des Paſſionsabends wird al len Mitgliedern wärmſtens empfohlen. deutſche Bildwerke das Lichtbild gezeigt * Meiſterſchaſtsſeier im Freiſchütz Aus Anlaß der Erringung der Gruppen und Bezirksmeiſterſchaft findet am kommenden Samstag abend im Freiſchütz eine Meiſter ſchaftsfeier ſtatt. Bei der Feier wirken mit: die Kapelle Hanf-Blank, der Humoriſt Jakob Müller, die Reigenmannſchaft des Radfahrer vereins„Vorwärts“ ſowie ein Quartett des Geſang-Vereins„Sänger-Einheit“. Anſchlieſ— ſend an die Feier, findet Meiſterſchaftsball ſtatt. Die Veranſtaltung verſpricht alſo für alle Mitglieder der Sportvereinigung, aktive, paſſive, ſowie Ehrenmitglieder, ſowie für alle Sportfreunde, insbeſonders ſind die Anhänger eingeladen, die dem Verein allſonntäglich die Treue hielten, einen beſonders genußreichen Abend. Laſſe ſich daher niemand den Beſuch der Meiſterſchaftsfeier am kommenden Sams⸗ Am Freitag, den 12. April, abends nach Fräulein ein Paſſions-Lichtbilder-Vortras ſtatt. Wozu alle Mitglieder des Verein höflichſt eingeladen werden. Der Vorſtand K. K V. und Jung K. K. V. Donnerstag, den 11. ds. Mts. halb 9 U abends im„Löwen“ Verſammlung mit An jehörigen. Um zahreiches Erſcheinen bitt Der Vorſtand Spargelbauverein. Am Sonntag, den 14. April, nachmitta Uhr findet im Gaſthaus zum Ochſen ei wichtige Verſammlung aller Spa gelbauern ſtatt. Es erfolgt die Bekant gabe der neuen Richtlinien des Reichsnäl ſtandes über den Abſatz der Spargel Der Vorſtand Sportvereinigung Amieitia 09. Heute Donnerstag 8 Uhr Training Fußballer, insbeſonders der 1. Mannſche auf dem Waldſportplatz. Morgen Freita 6 Uhr Training der Handballer auf d Waldſportplatz. Vollzähliges Erſchein wird erwartet. Der Vorſtand Sänger⸗Einheit ſtatt. Zöller, Vorſitzende Männergeſang⸗Verein 1846. Am Sonntag nachmittag 1 Uhr alle Stim men. Der Vorſitzende. Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht wiſſen ſoll.— Der einfachſte, billigte und beſte Wegweiſer hierzu iſt die Clubfechter nach einem eifrigen Training tag abend im Freiſchütz entgehen. das Zeitungs ⸗Inſerat die Steuerkraft beſtändigt ſinkt. Vereins-Anzeigel Katholiſcher Arbeiterverein. der Faſtenandacht, findet bei den Engliſchen N Am 5. Mai Frühjahrskonzert im Freiſchüß. Die Singſtunde findet bereits Freitag abend Heute Abend halb 9 Uhr üben die Bäſſe. iſt alles, was die große Oeffentlichkelt N ern (Oiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 45 k. frei ins Haus gebra 0 Wandka —., Gratis⸗Beilagen: wöchentl. untag“, halbmonatlich die„Helmatblätter“, zwein chentlich en„Illuſtrierten zweimal jährlich den Fahrplan und den er.— Annahme von Abonnements tägl. in der Ceſchaſtsſtele n. dei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1889 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt 6. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: 0 Einzel-Berkauf ber Zeitung von ber Geſchäfts Martin, Viernheim. elle 5 Pfg., Sams tags⸗Ausgabe 10 Pfg Nr. 87 Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausn 1 der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. heimer Anzeigt er (Biernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) A een Die 1 Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter abatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in u Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands 1 be Ausland Amtsblatt der Bürgermeiſterei Plagvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahm an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen ſpesden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Freitag, den 12. April 1935 52. Jahrgang Die Wirtſchaftswoche um Ende eines Wirkſchaftsſyſtems.— Das problem des Außenhandels.— Europa und lleberſee.— Die Bedeutung der Jertigwa⸗ tenausfuhr.— Die Senkung der Hauszins⸗ ſteuer. Wir ſtehen am Ende eines Wirtſchafts⸗ jſyſtems in der Welt, wie wir am Ende eines berbrauchten Syſtems der Nachkriegszeit ſtehen. Blicken wir auf das reiche Frank⸗ reich mit ſeiner unelaſtiſchen Wirtſchaft, deren Puls beängſtigend langſam geht. Die an ſich ſparſamen Franzoſen müſſen ſich ein— ſchränken. Löhne und Gehälter werden her⸗ abgeſetzt, die Landwirtſchaft ſteht vor einer ſchweren Kriſe, der Außenhandel ſchrumpft, dabei wird das Leben teurer, immer mehr Milliarden werden in Rüſtungen geſteckt, Steuern müſſen erhöht werden, während In Bel⸗ gien ſind wirtſchaftliche Auseinanderſet— zungen an der Tagesordnung, dazu die große Sorge um die Währung. Die Kohlen- preiſe müſſen geſenkt werden. die Löhne folgen nach. Nicht minder groß ſind die Wirtſchaftsſorgen in der Schweiz. In Italien nimmt die Zahl der Arbeitsloſen b zu, die Staatsſchulden ſind ungeheuer hoch, die Ausfuhr ſinkt, und faſt der ganze S ü ſd— oſten Europas iſt zahlungsunfähig. Ruß— land, die ſkandinaviſchen Länder. Spanien zeigen ein ähnliches Bild. Am günſtigſten von den europäiſchen Staaten ſteht Eng land, vielmehr das engliſche Empire da, das ſozuſagen eine Welt für ſich bildet. Es iſt der Warenaustauſch der Kronländer un— tereinander, der das engliſche Weltreich kri— ſenfeſt macht. Sieht es in Europa ſomit wirtſchaftlich wenig erfreulich aus, ſo iſt die wirtſchaftliche Lage in den anderen Konti— nenten noch viel trüber. Man darf nur hof— fen, die gemeinſame Not werde das errei— chen, was bei den gegenwärtigen politiſchen Methoden der Mächte um uns kaum gelin gen wird, die Staaten zur gemeinſamen Ueberwindung der Weltkrieſe einander nä— herzubringen. Das Problem des Außenhandels, ſeiner Umlagerung und Förderung, hat die deut— ſche Priwatwirtſchaft erfreulicherweiſe heute ſtärkſtens erfaßt. So wurden gelegentlich zweier Tagungen, die vor kurzem in Köln und Duisburg, alſo in Brennpunkten deut— ſchen Wirtſchaftslebens, ſtattfanden, die Auf— gaben der Außenhandelsgeſtaltung von be— ſonders fachkundiger Seite beſprochen. Auf beiden Tagungen bildete das Problem der Aktivierung von Ein- und Ausfuhr den Ausgangspunkt der Erörterungen, die zu den Ergebniſſen führten, daß die Einfuhr allein keineswegs die beſtimmenden Ge— ſichtspunkte für die Behandlung dieſer Fragen abgeben dürfe, ſo wenig verkannt werde, daß der innere Markt durch das Ein ltrömen unerwünſchter Warenmengen ge— ſtör? werden könne. Der für das Jahr 1935 notwendige deutſche Export wurde auf Grund der Erfahrungen des Jahres 1934 auf wenigſtens 4 Milliarden beziffert, da in dieſer Höhe Einfuhrbedarf vorhanden wäre. Das Problem des deutſchen Außenhan dels beſteht in erſter Linie darin, daß wir Rohſtoffe überwiegend aus Ueberſeeländern beziehen und ſie nach ihrer Verarbeitung Ju, Fertigwaren überwiegend an europäiſche Länder verkaufen. Det Handel mit leber⸗ ſee geſtaltete ſich daher in der Vergangen— eit für Deutſchland ſtets paſſiv. während der Verkehr mit den europäiſchen Ländern große Ueberſchüſſe brachte. Im letzten Jahre N erreichten wir im Europahandel einen Ausfuhrüberſchuß von 630 Millionen RM, wohingegen der Einfuhrüberſchuß aus deberſee 900 Millionen RM betrug. Das Regime der Verrechnungs⸗ und Clearings⸗ abkommen hat nun neueſtens dazu geführt, daß der deutſche Ausfuhrüberſchuß im Eu⸗ ropahandel immer mehr zuſammen— ſchrumpfte, ja, ſich in einen Einfuhrüber⸗ ſchuß verwandelte; ſo daß hieraus Schwie⸗ ögteiten für unſere überſeeiſche Rohſtoff⸗ Einfuhr zu entſtehen drohen. Demgegen⸗ über betonte Direktor Dr. Grävell(Leiter 91 Statiſtiſchen Reichsamt, Berlin) vor der ſeiederrhe mischen Induſtrie- und Handels- ammer Duisburg, daß die Trennung der Welt in Europa und lleberſee handelspoll⸗ ilſch nicht met 5 5 mehr aufrechterhalten werden Im Prunkichloß auf Iſola Vella Die Staatsmänner der drei Weſtmächte beraten— Eine Vootsfahrt zum Mausoleum Cadornas— Englische Verstimmung über die franzöſiſch⸗xuſſiſche Allianz Skreſa, 11. April. Inmitten der verſchwenderiſchen Blüten— pracht des ſüdlichen Frühlings nahm die Zuſammenkunft der leitenden Staatsmän— ner Englands, Frankreichs und Italiens einen Auftakt, deſſen äußerer romantiſcher Anſtrich mit dem Eindruck einer wohlbedach— ten Geſte des Gaſtgebers kontraſtierte. Nach einem Frühſtück, das der italieniſche Staats- chef auf der Iſola Bella gegeben hatte, ver— anſtalteten die drei Delegationen nämlich eine Bootsfahrt nach Pallanza zum Mauſoleum des Oberbefehlshabers der Iſonzofront, Cadorma. Die Tatſache, daß ausgerechnet dieſes Ziel für den geplanten Ausflug gewählt wurde, legte man allge— mein als Demonſtration der einſtigen drei großen Alliierten aus. Der internationalen Preſſe wurde ein beſonderer Dampfer zur Ueberfahrt nach Pallanza zur Verfügung ge— ſtellt. Am Mauſoleum waren in großer An— zahl Carabinieri und andere militäriſche ie en zur Begrüßung der fremden äſte aufmarſchiert. Durch das Spalier einer Balilla-Formation mit aufgepflanz— ten Bajonetten ſchritten Macdonald und Flandin mit ihrer Vegleitung zu dem Denk— mal des italieniſchen Feldherrn im Welt— kriege Ueberraſchenderweiſe war Muſſs— lini ſelber nicht erſchienen. Von der italieniſchen Delegation bemerkte man ſeinen Kabinettschef, Baron Aloiſi und den Unterſtaatsſekretärn Suvich. Unter dem Kreuzfeuer der Photographen und Kino— operateure legten die fremden Staats- männer die Kränze nieder und kehrten ſo— dann zum Boot zurück. Während ihres Aufenthaltes an Land wurde abwechſelnd die franzöſiſche und engliſche National— hymne geſpielt. Nach ihrer Rückkehr zur Iſola Bella wurden die Beſprechungen wie— der aufgenommen. Während auf der Iſola Bella die Ver— handlungen zwiſchen den drei Weſtmächten im Gange ſind, ſteht die in Streſa verſam— melte Weltpreſſe unter dem Eindruck des überraſchenden Artikels im„Popolo d'Jta— lia“, der allgemein Muſſolini zuge⸗ ſchrieben wird. Man ſchließt daraus, daß auch die Italiener damit rechnen, daß die Konferenz ohne wirkliche Enlſcheidung abſchließt. Jedenfalls ſcheint Muſſolini die Weltöffentlichkeit ſchon heute auf dieſen Ausgang vorbereiten zu wollen. Er will damit offenbar Enttäuſchungen vorbeugen. Man unterſtreicht allgemein, daß der„Po⸗ polo d'Italia“ es für notwendig gefunden hat, ausdrücklich zu betonen, die Konferenz Heute, nach von Streſa werde nicht zum Kriege führen noch den Krieg unvermeidlich machen. könne. Man müſſe heute die interkontinen— talen Großraumwirtſchaften ins Auge faſ⸗ ſen. Es ſei z. B. unerträglich, daß Deutſch⸗ land gegenüber dem britiſchen Imperium und den Vereinigten Staaten eine paſſive Bilanz habe. Wenn dieſe Gebiete nicht ge⸗ neigt ſeien, die erforderlichen deutſchen Ex⸗ portwaren aufzunehmen, ſo ſei der Abſatz ihrer Produkte in Deutſchland inſoweit zu ſperren. Auch die ſozialpolitiſche Bedeutung des Ausfuhrproblems erfuhr eine eindeutige Klarſtellung: in der Fertigwarenausfuhr werden Rohſtoffe, die(1934) zu einem Durchſchnittspreiſe von 70 RM eingeführt worden ſind, nach Verarbeitung und Ver⸗ edelung zu einem Duichſchnittspreiſe von rund 720 RM an das Ausland verkauft. Der Wert der eingeführten Rohſtoffe wurde alſo auf das Zehnfache geſteigert und ſo die grundlegende Bedeutung der Fertigwaren⸗ ausfuhr für die Verminderung der Arbeits⸗ loſigkeit, wie natürlich überhaupt für die Weiterführung des deutſchen Wirtſchafts⸗ aufſchwungs mathematiſch bewieſen. Von der Geſamtausfuhr des Jahres 1934 entfie⸗ Bemerkenswert erſcheint auch die ener— giſche Zurückweiſung der Auslandsmeldun— gen über einen„italieniſchen Plan“, ein feſtes Programm Muſſolinis für die Konfe— renz, das in Wirklichkeit nie aufgeſtellt wor— den ſei. Die Tendenzen, die dieſem Muſſolini zu— geſchriebenen Artikel zugrundeliegen, lie— gen demnach in gleicher Richtung wie die von engliſcher Seite immer wieder hervorgehobenen Erklärun— gen, die Beſprechungen auf Iſola Bella hät— ten gar keinen anderen als informatoriichen Zweck. Mit dem franzöſiſch-ruſſi⸗— ſchen Abkommen iſt man in Lon— don, wie ſich denken läßt, ganz und gar nicht einverſtanden. Unter der Ueberſchrift „Allianzen im neuen Stil“ ſagt„Times“, der Aufbau des kollektiven Verteidigungsſyſtems ohne Deutſchland und ohne Großbritannien habe bereits begon— nen. Frankreich und Sowjetrußland hätten am Vorabend von Streſa vereinbart, einen Pakt gegenſeitigen Beiſtandes zu unterzeich— nen, der ſich innerhalb des Rahmens des Völkerbundes halten ſolle. Tatſächlich han— dele es ſich um den Verſuch, die Genehmi— gung des Völkerbundes für ein Verteidi— gungsbündnis zu gewinnen. Gleichzeitig ſeien anſcheinend Vorkehrungen getroffen worden, um die Verzögerungen zu vermei— den, die von der gewöhnlichen Prozedur des Völkerbundsrates untrennbar ſind. Dder offenbare Nachteil dieſer neuen Vorſchläge ſei, daß ſie die Neigung zeigen müſſen, Europa in geſonderte feindliche Lager zu keilen. Zweifellos werde allen Ländern die Teil— nahme freigeſtellt werden, aber es ſei anzu— nehmen, daß Deutſchland und Polen dieſel— ben Einwendungen gegen dieſe neue Form von Pakten erheben würden, wie gegen den urſprünglichen öſtlichen Sicherheitspakt. Der kataſtrophale verſchwenderiſche und zerrüt— tende Rüſtungswettbewerb müſſe nahezu unvermeidlicherweiſe verſchärft werden. Auf der anderen Seite ſei das einzig wirk— ſame Abſchreckungsmittel gegen einen et— waigen Friedensbrecher die Gewißheit, ſich einer gewaltigen Anſammlung von Kräften gegenüberzuſehen. Beſtenfalls könne ſein, daß durch dieſe Methode ein unbehaglicher Frieden ſolange aufrechterhalten werde, bis dieſe Methoden unter günſtigeren Umſtän⸗ den einem vollkommenen Friedensſyſtem Platz machten, das keine Unterſchiede zu- läßt, die ſich auf den letzten Krieg gründen und das künftige Kriege überflüſſig macht, indem es Aenderungen ohne Gewaltanwen- dung möglich mache. Das ſei das Ziel, für das ein wirklicher Völkerbund eintreten müſſe. Vom deutſchen Aufbauwillen Dr. Goebbels beſichtigt die Neichsautobahn— die Streile Frankfurt— Darmſtadt fertiggestellt— Einfügung in die Landſchaft Frankfurt a. M., 11. April. Reichsminiſter Dr. Göbbels traf mit dem Flugzeug in Frankfurt a. M. ein. Er wurde am Flughafen von Gauleiter Spren— ger, Kreisleiter Oberbürgermeiſter Dr. Krebs und dem Polizeipräſidenten SA Gruppenführer Beckerle begrüßt. In der Begleitung des Miniſters befanden ſich u. a. der Generalinſpektor für das Straßenweſen, Dr. Todt. Miniſterialrat Zeichner der Bewegung, Schweitzer-Mjoel— nir. Eine große Menſchenmenge begrüßte den Miniſter mit ſtürmiſchen Heilrufen Die Reiſe galt zunächſt der Beſichtigung der Reichsautobahn Am 23 September 1933 hatte der Hanke und der gärineriſche Arbeiten ſollen das endgültige Bild verſchönen. Schon jetzt iſt es ein Genuß, über die hin— dernisloſe Fahrbahn dahin zu ſauſen, mit- ten durch einen Wildpark von einzigartiger Schönheit und ſeinen ſchimmernden Früh— lingsknoſpen. Bis Darmſtadt geht die Fahrt. Noch weitere 18 Kilometer iſt die Strecke, die bis nach Bruchſal im Bau iſt, bereits jo gut wie fertig. Von den etwa 1400 Kilome⸗ tern, die heute im ganzen Reich im Bau ſind, werden im Laufe des Jahres noch etwa 350 Kilometer fertig, alſo etwa jeden Tag ein Kilometer. Im nächſten Jahre ſollen durchſchnittlich täg⸗ Führer bei Frankfurt den erſten Spatenſtich getan. anderthalb Jahren, iſt die Strecke Frankfurt—Darmſtadt nur noch len nicht weniger als 78 Prozent auf Fer tigwaren. Die Verordnung, wonach die tige Senkung der Hauszinsſteus Jahre 1935 und 1936 als Anleih, 25 prozen⸗ ſeitens des Hausbeſitzes dem Staat zur Verfügung geſtellt werden muß, hat allem Anſchein nach in manchen Hausbeſitzerkreiſen den Eindruck erweckt, als bliebe die 25 prozentige Sen— kung dem Hausbeſitz nicht als Vermögens wert erhalten. Das Gegenteil iſt der Fall. Die Senkung macht ſich in den beiden Jah— ren allerdings kaſſenmäßig nicht als eine Entlaſtung des Hausbeſitzes bemerkbar. Dispoſitionen, die der Hausbeſitz in Erwar⸗ tung einer kaſſenmäßigen Entlaſtung bereits im voraus für die Zeit nach dem 1. April getroffen hatte, bedürfen einer Aenderung. für die So ſind bereits zahlreiche Aufträge an das denten General Göring teilzunehmen. Die Handwerk und Baugewerbe vergeben. Die Organiſation der Haus- und Grundbeſitzer⸗ vereine 800 daher mit der Reichsregierung bereits Fühlung genommen, um auf dem Wege der Durchführungsbeſtimmungen alle Möglichkeiten, die Anleihe recht ſchnell zu mobiliſieren, auszuſchöpfen . vollendet:[autobahn etwa einförmig und öde lich zwei Kilometer vollendet werden. Die Fahrt geht wieder zurück nach Frankfurt. Wer ſich eine ſolche Fahrt auf der Reichs— vorge- ſtellt hat, irrt ſich gewaltig. Man empfängt ein Bild, das mit den jetzigen Straßen garnicht ver- gleichbar iſt. Ueberall ſieht man Gärtner beſchäftigt, nicht um künſtliche Blumenbeete anzulegen, ſondern um Bäume und Sträucher ſo einzu— pflanzen. wie ſie in die Landſchaft paſſen. An der grandioſen Mainbrücke der Reichsautobahn in Frankfurt, einem Mei— ſterwerk der Architektur, endete die Fahrt auf jener Strecke, die nur ein kleiner Teil iſt von jenem rieſigen Netz, das bald ganz Deutſchland überſpannen wird. Ein Unfall Dr. Leys Berlin, 11. April. Der Reichsorganiſa— tionsleiter der NSDAqp und Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, erlitt in ſeiner Berliner Wohnung einen Unfall, der es ihm unmöglich machte, an der Hochzeit des preußiſchen Miniſterpräſi⸗ Folgen des Unfalles— es handelt ſich um außerordentlich ſchmerzhafte Verbrennungen durch das Umfallen eines Inhalationsappa⸗ rates— werden Dr. Ley nach ärztlichem Urteil ungefähr 8 bis 10 Tage ans Kranken- lager feſſeln. In kurzen Worten Reichsminiſter Dr. Göbbels, der im Flug⸗ zeug in Frankfurt a. M. eintraf, beſichtigte die Reichsautobahn, Strecke Frankfurt a. Main— Darmſtadt. Die Delegationen der drei Weſtmächte veranſtalteten eine Bootsfahrt nach Pal⸗ lanza zum Mauſoleum des Oberbefehlsha⸗ bers der Iſonzo⸗Front, Cadorna: danach wurden die Beratunge im Muſikſalon des Schloſſes auf Iſola Bella wieder aufgenom⸗ men. Nach den Pariſer Unterredungen zwi⸗ ſchen Laval und dem ſowjetruſſiſchen Bot⸗ ſchafter Potemkin hat nunmehr auch eine längere Ausſprache zwiſchen Außenkommiſ⸗ ſar Litwinow und dem franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter in Moskau, Alphand, ſtattgefunden, Aa franzöſi⸗ſowjetruſſiſchen Abkommen galt. In Amſterdam ereigneten ſich kommuni⸗ ſtiſche Tumulte. Weſtlich von der Inſel Sachalin ſtürzte ein ruſſiſches Großflugzeug ab, wobei acht Perſonen den Tod fanden. Die chineſiſche Provinz Kanton iſt von einer Hochwaſſerkataſtrophe betroffen, deren Ausmaße noch unüberſehbar ſind. Der erſte Tag Eine engliſche Solidarikätfserklärung. Streſa, 12. April. Die Verhandlungen der Miniſterpräſidenten und Außenminiſter Englands, Frankreichs und Italiens wur⸗ den in den Abendſtunden beendet und ſol— len Freitagvormittag wieder aufgenommen werden. Von unterrichteter engliſcher Seite wurde eine Darſtellung über den Verlauf des heu— tigen erſten Verhandlungstages gegeben, in der es heißt: Die Beſprechungen waren vom freund⸗ ſchaftlichſten Geiſt getragen. Der Stand- punkt der britiſchen Delegation zu allen we⸗ ſenklichen Fragen wurde vollkommen klar dargelegt. Es wurde vor allem von bri⸗ kiſcher Seite feſtgeſtellt, daßß man alles kun werde, um die Solidarität unter den drei Mächten zu ſtärken. Es ſei klar, daß Eng⸗ land, Frankreich und Italien nicht getrennt werden könnten. Sie müßten zuſammenhal⸗ ten, um den Frieden zu ſichern. Dieſe So- lidarität wurde von britiſcher Seite ſehr ausdrücklich unterſtrichen. England beſchwichtigt Eine Reutererklärung. London, 12. April. Reuter verbreitet am Donnerstagabend folgenden Bericht: „Wenn im Ausland an der Tatſache Kri— tik geübt wurde, daß die britiſche Regie— rung nicht mit einer„ſtarken Erklä— rung“ über die deutſche Politik her— vorgetreten iſt, ſo iſt dies der Aufmerkſam— keit in London nicht entgangen. Wie Reu— ter erfährt, wied die auf dem Feſtland wahr— zunehmende ernſte Beſorgnis voll gewür— digt und bis zu einem gewiſſen Grad auf dieſer Seite des Kanals geteilt. Es herrſcht keine Neigung, ſich von der zur Zeit der Beſprechungen mit Frankreich angenommenen Haltung zu entfernen oder von den bereits eingegangenen Verpflich- tungen abzugehen. Anderſeits ſcheint man der Auffaſſung zu ſein, daß die genauen Ziele und Abſichten der deutſchen Politik ſehr wohl weiter unterſuchk werden könnken, bevor England Verpflichtungen erwägt, die weit über alles Geplante hinausgehen könnten.“ Hermetiſch abgeſchloſſen Die Weltpreſſe hat etwa 350 Vertreter nach Streſa entſandt, die nichts zu tun haben, es ſei denn, daß ſie ſich in der Be— wunderung der umfangreichen polizeilichen Schutzmaßnahmen ergehen, dank der die Konferenz von der Außenwelt hermetiſch abgeſperrt iſt Weder die engliſche noch die franzöſiſche Delegation iſt bisher mit den Vertretern der Preſſe ihrer Länder irgend— wie in Berührung gekommen. Die Iſola Bella iſt von einem Kranz von Polizeibooten umgeben. Ueber dem See kreuzen ſtändig Flugzeuge. In Ermange. lung tatſächlicher Nachrichten ſteht noch der bekannte Artikel des„Popolo d'Italia“ im Mittelpunkt des Intereſſes. Noch nicht ein- mal über die vorausſichtliche Dauer der Zu⸗ ſammenkunft iſt irgendwelche Klarheit zu erhalten. Mißzſtimmung Italien und das Verhältnis Paris— Moskau Der Streſaer Sonderberichterſtatter des „Journal des Debats“ ſpricht von der Miß timmung, die in Italien der Abkommens zorſchlag zwiſchen Frankreich und Sowfet⸗ zußland ausgelöſt habe. In den Kreiſen der ranzöſiſchen Delegation ſei man gegenwär⸗ ig darum bemüht, dieſe Mißſtimmung hurch den Hinweis zu beſeitigen, daß dieſes Abkommen auch allen anderen Mächten iffen ſtehe. Franzöſiſche Vegleitmuſik Sauerwein ſchreit nach„Sanktionen“. Paris, 12. April. Der Beginn der engliſch⸗franzöſiſch⸗italie⸗ niſchen eſprechungen in Streſa ſteht im . des politiſchen Intereſſes der ätter. Auf der Fahrt zum Standesamt. Das Brautpaar, Miniſterpräſident Göring und Staatsſchauſpielerin Frau Emmy Sonne— mann auf dem Wege zum Rathaus, wo die ſtandesamtliche Trauung erfolgte „Paris Midi“ iſt ſchon in den Ueberſchrif⸗ ten ganz auf die Frage abgeſtellt. ob die Konferenz von Skreſa und Hinzuziehung Deutſchlands, Polens und Sowjetrußlands doch zu einer europäiſchen Konferenz erwei terk wird. Den Anlaß bietet natürlich der aus der Feder Muſſolinis ſtammende Arki⸗ kel im„Popolo d' Italia“. f Im Leitartikel heißt es dann, in wenigen Tagen werde dieſe Konferenz zwiſchen Ita⸗ England, das nichts Beſtimmtes wolle, und Frankreich, das noch nicht genau wiſſe, was es wolle, das weitere Schick⸗ ſal Europas beſtimmt haben. Die Konferenz werde ſich mit Paktvorſchlägen beſchäftigen, doch glaubt die Welt nicht mehr an Pakte, wenn ſie nicht poſitive und genaue Abma⸗ chungen enthielten. Man werde ſich gegen. ſeitig anhören. Aber nicht auf das Anhören komme es an, ſondern auf das Handeln. Adolf Hitler warte nicht. Streſa werde, wenn möglich, mit England, aber auch ohne England. wenn notwendig, den Willen aller derjenigen Nationen zum Ausdruck bringen, die entſchloſſen ſeien, gegen die Angriffsge— lüſte Front zu machen. Dieſe Angriffsge⸗ lüſte werden vom„Paris Midi“ ſelbſtver⸗ ſtändlich Deutſchland unterſchoben. „Intranſigeant“ erklärt, es ſei unmöglich die Sicherheitsfrage noch länger auf die lange Bank zu ſchieben. Europa erwarte Beſchlüſſe. Die Streſaer Beſprechungen könnten und dürften nicht ſcheitern. Ueber— morgen müſſe man in Berlin wiſſen „daß Frankreich, Italien und England“ ſich zuſammengeſchloſſen hätten, um den Frie— den zu verteidigen. Sauerwein befaßt ſich im„Paris Soir“ in einer Vorſchau mit dem mutmaß— lichen Verlauf der Beſprechungen. Er er klärt, man werde ſowohl von franzöſiſche! als auch von italieniſcher Seite auf die Not wendigkeit einer Beteiligung Ruß- lands und Polens an der Organſſie, rung der europäiſchen Sicherheit hinweiſen Weiterhin verſucht Sauerwein dafüt Stimmung zu machen, daß man in Stkreſe ſich über Sanktionen einigt, die im Falle „weiterer Vertragsverletungen“ kommen würden. Sollte England ſich weigern, an einem ſolchen Sicherheitsſyſtem keilzuneh⸗ men, ſo würden ſich die franzöſiſcheng⸗ liſchen Beziehungen wie bisher auf den Lo⸗ carnopakt ſtützen. Frankreich würde ſich aber dann mil Italien einigen und gleichzei tig verſuchen. das Bündnis mit Volen noch Abkommen mil einmal zu bestatigen. Vas 1 Fälle zum Sowjetrußland werde auf alle 1. Mai unterzeichnet. Gegen Trianon Ungarn erwarket Aufhebung der Enkwaff. nungsbeſtimmungen. Budapeſt, 12. April. In hieſigen maßgebenden Areiſen verkritl man den Standpunkt, daß die Aufhebung der Entwaffnungsbeſtimmung des Trianon⸗ Vertrages für Ungarn nur als eine Selbſt. verſtändlichkeit angeſehen werden könne und keineswegs von irgendwelchen Gegenleiſtun- gen Ungarns abhängig zu machen ſei. Nach der geſamten Entwicklung, ſo ſagt man, müßte die Anerkennung der militä. riſchen Gleichberechtigung Ungarns jetzt von den Großmächten ohne Verzug vorgenom- men werden, da der gegenwärtige Zuſtand der völligen Entwaffnung Ungarns, das mitten in ſchwergerüſteten Staaten liege, untragbar ſei. Man betont, die ungariſche Regierung habe in keiner Weiſe die Abſicht, bheſondere Schritte zur Anerkennung der militäriſchen Gleichberechtigung Un⸗ zarns zu tun, vielmehr erwarte man, daß die Großmächte jetzt ihrerſeits ohne weitere Berhandlungen und ohne irgendwelche poli- iſche Bindungen die Entwaffnungsbeſtim⸗ nungen von Trianon aufheben. Todesurteil rechtskräftig Frau und Kind ermordel. Leipzig, 12. April. Der zweite Strafſenat des Reichsgerichts hat am Donnerstag die Reviſion des Erich Sehlke gegen das Urteil des Schwurgerichts Berlin vom 19. September 1934 als unbe— gründet verworfen. Sehlke iſt wegen Ermordung ſeiner Ehe- frau und ſeines drei Monate alten Töchter⸗ chens Eveline, die im Juni des vergangenen Jahres geſchah, und wegen Mordverſuches an ſeiner Schwiegermutter verurteilt wor⸗ den, und zwar zweimal zum Tode und zu 15 Jahren Zuchthaus. Sehlke hatte ſeine Frau und ſein Töchterchen mit einem Beil orſchlagen. Die Schwiegermutter hatte ſchwere Verletzungen davongetragen. Die beiden Todesurteile ſind durch die Entſchei ⸗ dung des Reichsgerichts rechtskräftig ge⸗ worden. Die Hochzeit des preuſiſchen Miniſterpräſidenten Der Führer, dahinter Miniſter Kerrl als Trauzeugen beim Verlaſſen des Rathauſes nach der Trauung. Im Hinter grund das Brautpaar. Lokales Viernheim, 12. April. Sinnſpruch Samm'le dich zu jeglichem Geſchäfte, Nie zerſplittre deine Kräfte! Teilnahmsvoll erſchließe Herz und Sinn, Daß du freundlich andern dich verbindeſt Doch nur da gib ganz dich hin, Wo du ganz dich wiederfindeſt. * * Kauft rechtzeitig! Das nahende Oſterfeſt liebt das Publikum zu den notwen digen Frühjahrseinkäufen und bringt alljähr lich für die Geſchäfte und ihre Angeſtellten ge rade in den letzten Tagen vor dem Feſt er höhte Arbeit. Es ergeht an das kaufende Publikum die verſtändnisvolle Bitte aller An geſtellten, Oſtereinkäufe rechtzeitig zu tätigen; auch das Publikum hat davon nur Vorteile. Es kann beſſer bedient werden als im Trubel der letzten Stunden vor den Feiertagen. * Dr. med. Heinrich Philſpp Blaess f Heute Vormittag durcheilte mit Windes⸗ ſchnelle die Trauerkunde unſeren Ort: Herr Dr. Blaeß iſt geſtorben. Nach längerem ſchmerzlichen Leiden, wurde der bekannte und beliebte Arzt, im Samariterkrankenhaus zu Heidelberg, wo er ſich zwecks Behandlung ſeiner Krankheit ſeit 7 Wochen aufhielt, ge ſtern abend kurz vor 9 Uhr in die Ewigkeit ab⸗ gerufen. Der Verblichene erreichte ein Alter von über 65 Jahren. Allzufrüh wurde ſeinem ſegensreichen Wirken als Arzt und Menſch ein Ende geſetzt. Viel zu früh wurde er aus dem Kreiſe ſeiner Familie geriſſen. Mit ſeiner Fa— D ſeinen Heimgang. 30 Jahre wirkte Herr Dr Blaeß in unſerer Gemeinde. Unendlich viel Gutes hat der aufrechte und gerade Mann, herrliche Gottesnatur, war ſeine beſondere Freude. Die hieſige Ortsgruppe des Oden— waldklubs verliert in ihm ihren ſtets rührigen Vorſitzenden und die Wanderkameraden einen treuen Freund. Nun hat er ſeine letzte Wan derung in die Ewigkeit angetreten, von wo es Seine ſterbliche Hülle wird am Montag nach mittag hier beigeſetzt. Möge er ruhen in Frieden! E Sterbetafel. 2 Viernheimerinnen 58 Jahren, nach längerem ſchmerzlichen Lei den das Zeitliche geſegnet hat. Die Beerdigung findet vorausſichtlich nach Ueberführung der Leiche am Sonntag nachmittag nach der An Annaſtraße 3 aus, ſtatt.— Heute Nachmittag Alter von 63 Jahren in die Ewigkeit abge rufen wurde. Auch hier ſoll die Leiche nach Viernheim überführt und hier beerdigt werden Die Zeit iſt noch nicht bekannt. Gott ſchenke beiden die ewige Ruhe! * Zwei Spiele um die Kreis- 2,15 Uhr: 1. Fußballelf Rohrhof 1. M 4 Uhr: 1. Handballelf— Oftersheim 1. M Am nächſten Sonntag ſtehen den beiden 1. Mannſchaften des Turnvereins von 1893 ſehr große Aufgaben bevor. Zuerſt ſtarten um 2,15 Uhr die 1. Fußballelf gegen die ge fährlichen Rohrhöfer. Das Vorſpiel verloren Boden ſpielen. Betrachten wir nur den Spiel in der letzten Viertelſtunde verſcherzte ſich aufgepaßt und kämpfen! Ein 2:0 Sieg reicht ſchon! Das Spiel der 1. Handballelf um 4 Uhr gegen die Spielſtarken Oftersheimer iſt eben ſo wichtig. 0 es hier nicht nur um die Kreismeiſterſchaft, ſondern wierd auch zugleich als Aufſtiegsſpiel gewertet. Dieſer Gegner Mirza Schafſy. milie betrauern eine unendlich große Zahl von Patienten und Freunden des Dahingegangenen der vertrauenswürdige und liebevolle Menſch und Arzt während ſeiner Tätigkeit geleiſtet. Dank ſei ihm geſagt, Dank weit über ſein Grab hinaus. Wandern, hinausziehen in die keine Rückkehr, doch ein Wiederſehen gibt. auswärts geſtorben. Geſtern verkündeten die! Sterbeglocken das Ableben von Fräulein Kath.! Binninger, die in Breslau, wo ſie eine Corſettfabrik betrieb, im Alter von nahezu penhofen flohen, in der Dunkelheit ein dacht vom Hauſe ihrer Anverwandten Adler, verkündeten die Sterbeglocken das Hinſcheiden! von Frau Eva Mengel geb. Mandel, die in! Frankfurt, wo ſie ihren Wohnſitz hatte, im! meisterschaft aufdemStadion die Viernheimer bekanntlich 2:1 und deshalb gibt es für die Turner nur eins: ſiegen und mindeſtens mit dem Toreſultet in doppelter Höhe vom Vorſpiel. Aber die Sache iſt nicht ſo einfach, Rohrhof kann auch auf fremden! verlauf vom Pokalſpiel Wiesloch— Rohrhof 3 das letztere ganz groß durchführten. Nur durch Rohrhof den Sieg, denn ſie führten 4:1 und verloren dann knapp 4:5. Alſo, Viernheimer 29 Kommuniſten vor Gericht Hochnerrats⸗. Aer gtoſfprozeß in Ainz. Mainz, 12. April. In der Stadt Mainz weilt ſetzt der 1. Senat des Volksge⸗ richtshoſes, des höchſten deutſchen Ge⸗ richts, das in Hoch und Landesverratsſachen in erſter und zugleich letzter Inſtanz zu ent⸗ ſcheiden hat. 0 Es gilt jetzt, die Schlußabrechnung zu ma⸗ chen mit den hochherräteriſchen Umtrieben, die ihre Hauptſtütze fanden in dem berüchtig⸗ en im Mai 1929 verbotenen„Roten Front⸗ kämpferbund“ und ſeinen getarnten Nachfolge⸗ Forganiſationen. In dieſen illegalen roten Wehrorganiſationen wurden die Mitglieder theoretiſch und praktiſch auf den gewaltſamen Umſturz vorbereitet, mit Waffen ausgerüſte und in ihrer Handhabung planmäßig geſchult Die Gemeinſchaft iſt das A und O des zettiebes. Darum iſt jeder einzelne nicht , ſondern Mitgeſtalter ſeines Betriebes. Schwerſte Gefahren für Leben und Geſund⸗ heit des deutſchen Bolkes waren vor allem berbunden mit der von den Kommuniſten mit allen Mitteln geförderten Beſchaffung von Sprengſtoffen. Durch die Hände der jetzt angeklagten 29 Mainzer und Finthener Kommuniſten ſind roße Mengen von Spreugſtoffen und Sprengkapſeln gegangen. Dieſes gefährliche Raterink rührte im weſentlichen aus zwei rengſtoffdiebſtählen her.! Der erſte wurde im Frühjahr 1931 in einem Steinbruch bei [Gonſenheim, der zweite in der Nacht im 1. März 1933 in den Buden heimer. Steinbrüchen begangen. Die Anklage geht neben Vorbereitung zum Hochverrat und Teilnahme an einer politi— ſchen Vereinigung bei einem großen Teil der Angelenten auch auf Sprengſtoffverbrechen und Vergehen gegen das Schußwaffen- uund das Kriegsgerätegeſetz. Die ſtrafbaren Hand lungen der Angeklagten gehen teilweiſe bis in das Jahr 1931 zurück und dauerten fort dis in das Jahr der nationalen Erhebung. Gefährliche Wohnungseinhrecher bie Täter ſchießen auf einen Verfolger. Nieder⸗-Roden, 11. April. In der Nacht prangen in Nieder-Roden zwei Einbrecher in den Laden des Metzgers Röhrig ein, wo ie Waren ſtahlen. Sie hatten den Rolladen hochgeſchoben. Kurz darauf öffneten ſie die zadentür des Lebensmittelgeſchäftes Chr. a und, während der eine Schmiere id, durchſuchte der andere den Laden und atte ſagar die Frechheit, in das Schlafzim vorzudringen, wo er die am Vettpfoſten gende Hoſe des Inhabers durchſuchte die Geldbörſe mitnahm. Als die Frau dem Geräuſch erwachte, aus dem Bett prang und um Hilfe rief, wurde ſie von enz, Einbrecher mit ei Piſtole bedroht tey Vorhaltung der Waffe ſicherte er ſich Rückzug. Später wurde feſtgeſtellt, daß 0 Küchenſchrank 27 Mark, die i einer Rechnung bereit geſtohlen worden ſind Einem be rzten Einwohner gelang es, die Einbre— „die auf Fahrrädern in Richtung Du— Stlick verfolgen. Er mußte jedoch die Verfol zung aufgeben, weil die Täter ſcharf auf werden wie folgt etwa 26 aroß, notdürftig Jahre alt und trügen Mützen und Beid Meter lind was willſt du hier?“ klang „Och wollte zu Herrn Leutnant Ute ließen mich nicht zu ihm. Herr wichtig— wird getrieben!“ 9 t 8* 7 1 1 11171 1 1 „Auf der Holſtenmühle?“ hob der Offizier die Brauen. a geheime And dann erzählte ſie zum zweiten Male, „Ja! Dort! die Magd gibt jahren, auch was ihr der Kolles geſagt. „„Hert van der Meulen ſoll der nüllers ſein? Aber der iſt ja tot!“ „Er hatte zwei Söhne, Herr Ae 1335 1 8 den Wege zur Holſtenmühle?“ 4 1„ „Ja! Der Kolles ſoll ihn führen!“ 1— N— „Und warum ſoll er ausgerechnet Fräulein Geeſten— rück mit dorthin nehmen?“ „Ich weiß es nicht. Vielleicht will er ſie entführen?“ .„He! Heemſtede! Sie kommen wie gerufen!“ rief der Zuhörer einen Offizier an, der aus der Stallung kam. Entweder wir haben einen großen Fang gemacht— oder Amun ſo oder ſo...“, flüſterte ihm der Offizier zu Oeemſlede erkannte Antje. Vringſt du Nachricht?“ Da brach es aus ihr heraus, alles, was geſchehen. Sie Brief, der die ganzen den der Kolles gebracht vergaß nichts, erzählte von dem Signalzeichen barg, den Brief, gruppe 2 Ra Begeglung Heemſtede; aber die Offizier, es auf der Holſtenmühle iſt eine Spionin Sohn Offizier! 5 No. 8 7 5 15* 1 7 wurde 117 mehr geſprochen!“ Sie ſah ihn ruhig an. „ „Hm! Du ſagſt, dieſer Herr van der Meulen iſt auf waren one weantel. Landestriminalpolizei und Gendarmerie weilten am frühen Mor⸗ gen in Nieder⸗Roden und haben den Tat⸗ beſtand aufgenommen. Umfangreiche Er⸗ mittlungen nach verſchiedenen Richtungen ſind eingeleitet. Sachdienliche Anhaltspunkte aller Art aus dem Publikum wolle man umgehend der nächſten Polizei⸗ oder Gen⸗ darmerieſtelle mitteilen. Neues aus aller Welt Mord. In der Bauernſchaft Lippe bei Marl wurde die 13jährige Eliſabeth Meer⸗ koetter in einer Tannenſchonung unweit der elterlichen Wohnung ermordet aufgefunden. Das Mädchen hatten auftragsgemäß Lebens- mitteleinkäufe gemacht und wurde ſeitdem vermißt. An dem Kind iſt ein Sittlichkeits⸗ verbrechen verübt worden. Als Täter kommt der 35jährige Marzin Laſchinſki in Frage. Er iſt flüchtig. 0 . Im Alter von 104 Jahren geſtorben. Im Pfründnerheim in Saarunion verſtarb im Alter von 104 Jahren der älteſte Mann des Elſaſſes, der frühere Arbeiter Michel Charly Scheuende Pferde verurſachen ködlichen Anfall. Auf der Landſtraße Haſel-Sta B= burg bei Markolsheim ſcheuten plötz— lich die Pferde eines Landwirts und gingen mit dem Wagen davon, Vas Sitzorett ſtreifte an einem Baum und wusde herabgeriſſen. Dadurch wurde der Landwirt Georg Fleck an einen Baum geſchleudert. ffleck erlitt ſchwere Verletzungen, denen er kurze Zeit darauf erlag. Ein Meteor in der Schweiz niedergegan⸗ gen. Die Bewohner zwiſchen Hürichſee und Säntis wurden durch ein exploſions⸗ artiges Geräuſch aufgeweckt, das an manchen Orten die Fenſterſcheiben zum Zerſpringen brachte Man dachte zunächſt an ein Erd⸗ beben, ſedoch iſt es wahrſcheinlich, daß in der Gegend von Toggenbura ein gro— ßer Meteor niedergegangen iſt. Englands erſte engliſche Gefängnisweſen hat, wie aus Lon— don gemeldet wird, ſetzt zum erſten Mal einen weiblichen Beamten erhalten. Ein Fräulein Barker wurde beauftragt, ſich um die weiblichen Inſaſſen aller britiſchen Ge— fängniſſe zu kümmern. Miß Barker. die ſech⸗ zig Jahre alt iſt, hatte während des Krieges als Leiterin des königlichen Arſenals in Woolwich einen wichtigen Poſten bekleidet. An ihre neue Aufgabe geht ſie nicht mit be— ſonderen Reformplänen heran; ſie iſt— was man von der erſten Gefängnisbeamtin eines Landes nicht erwartet hätte— der Anſicht, daß die Männer ihre Sache ſehr gut gemacht haben Der Sport am Wochenende Wichtige Fußball⸗Gaugruppenſpiele.— Ensd⸗ ſpiel um den Handball-Pokal.— Frauen⸗ Hockey⸗Länderkampf Deutſchland— England. Box⸗Länderkampf Deutſchland— Ungarn. Erſtes Berufsfahrer-Straßen⸗Reunen Berlin — Cottbus— Berlin. Der deutſche Sport hat auch am kommen den Sonntag wieder einen„großen Tag“. Das Hauptaugenmerk richtet ſich bei der Un— zahl der Ereigniſſe wieder auf die Gaugrup— penſpiele um die Deutſche Fußball-Meiſter— ſchaft Daneben ſind es beſonders das Frauen— Hockey-Länderſpiel gegen England, der Ama teurborxkampf gegen Ungarn, das Endſpiel um den Handball-Pokal zwiſchen den Gauen Brandenburg und Nordmark ſowie das erſte große diesjährige Straßenrennen von Berlin nach Cottbus und wieder zurück, deren Ergeb— niſſe von der deutſchen Sportgemeinde mit Spannung erwartet werden. Von den übrigen Ereigniſſen verdienen noch die Fußballkämpfe Südweſt Brandenburg in Saarbrücken, Ungarn B Bayern in Budapeſt und Frank— furt Köln in Frankfürt beſondere Erwäh mung. Fußball. Die Spiele der vier Gaugruppen verſpre choen eine weitere Klärung der Frage, wer von den teilnehmenden Vereinen ſich den er— ſten Platz und damit die Berechtigung zur Teilnahme an den Vorſchlußrundenſpielen er ringen In der Gaugruppe 4. ſteigt in Mannheim der Großkampf zwiſchen dem VR. und Phönix Ludwigshafen; das zweite Treffen dieſer Gruppe iſt Vfe. rath VfR. Köln. In der Gaugruppe ſpieit die SVg. Fürth in Würzburg gegen Hanau 93 und in Ulm ſtehen ſich VfB. Stutt und 1 V. Jena gegenüber. Die Gau verzeichnet als wichtigſten Kampf die 04 Hannover 96 in wird. Mannheim Von Ben art Scha! Schalte und den hatt Alle „Wo haſt du den Amntalie „Fräulein wollte Meulen zum — Brief?“ zufſtiegsſpiele: Gau Nordheſſen: ſel— Kurheſſen Marburg Neuhof Großalmerode Bad Nauheim Klein-Steinheim Alemannic Niederbrechen Wetzlar Gau Südweſt: Opel Rüſſelshein: Germania B 1 Polizei Darmſtadt— 04 Ludwigshafen Gau Württemberg: VfB. Friedrichshafen— VfR. Schwenningen FC. Tailfingen g. Cannſtatt FV. Zuffenhauſen R. Heidenheim Handball. erſten Mal findet ein Endſpiel um ſchen Handball-Pokal ohne die Mit wirkung Mintelbeutſchlands ſtatt. Die Gaue Brande ngen, und Nordmark haben ſich ins Endſpiel durchgekämpft und tragen dieſes nun mehr am Sonntag auf dem Platz der Magde burger Paliee e Als Favorit geht eigent li Mannſchaft in den Kampf, dock hält man die Nordmark-Vertretung allgem für etwas stärker. An reſtlichen Gaumeiſter— ſchaftsſpielen ind borgeſehen im Gau Bayer die Treffen TV. Leonhard-Sündersbühl 1. FC. Bamberg Ni Außerdem mannſcha der gen Jahn Gaumeiſters holen. Der mit ſeiner Elf gegen eine Stuttgarter n, in Aachen treffen die tretungen don Niederrhein und in München kommt amn idball-Turnier zur Abwicklun 1 Il 51 11 Jum den Deut lid) kleine und Sg. Fürth— 1. Fe wird ſich die Frauen— Fürth beim Titel eines Spiel ge ganoeriſchon baheriſchen Tbd. Göppingen tritt afeeecd ſammen und Hockey. Gegner hege Gefängnisbeamtin. Das * Boxen. Im Nahmen des Mitropa⸗Pokal⸗Wettbe⸗ werbes trifft die de he National⸗Borſtafſel zum fünften Male auf die Amateurboxer Un⸗ garns. Die bisherigen vier Begegnungen er⸗ gaben erei deutſche Siege und einen ungari⸗ ſchen. Für diesmal müſſen die Chancen— mit einem kleinen Plus für Deutſchland— als gleichwertig angeſehen werden. Deutſchland tritt die Reiſe nach Budapeſt mit folgenden Boxern an: Färber, Staſch, Arenz, Schme⸗ des, Murach, Stein, Bernlöhr und Runge. Nadſ. t. Zum erſten Male in dieſem Jahre werben die deutſchen Berufsſtraßenfahrer ihre Kräfte gegeneinander meſſen. Berlin— Cottbus— Berlin über 9 Km. eröffnet, wie ſchon im Vorjahre, die Reihe der 12 großen deutſchen Straßen-Fernfahrten. Die Beſetzung des Ren⸗ nens iſt erſtklaſſig, alle 38 feſtverpflichteten Fabrit⸗Fahrer werden am Start ſein. In der Klaſſe der Amateure iſt ebenfalls alles dabei, was in Deutſchland einen Namen hat. Die Radrennbahn in Halle veranſtaltet Bahnren⸗ nen mit den fünf Dauerfahrern Damerow, Neuſtedt, Horn, Kirmſe und Weſoly. Motor Königsberg iſt Start und Ziel der dies⸗ jährigen Oſtpreußenfahrt, fü die die Rekord⸗ ziffer von 498 Meldungen erreicht wurde. Die Fahrt geht am Samstag zu Ende und man iſt geſpannt, zu erfahren, wieviel von den Ge⸗ ſtarteten die nicht leichte Zuverlaſſigkeits-Prü⸗ fung durchgeſtanden haben. In Italien ge⸗ langen die traditionellen 1000 Meilen von Brescia zur Durchführung, bei denen der für die Auto⸗-Union verpflichtete Achille Varzi auf einem Maſe ral gen teilnimmt. Pferdeſport. ö Reges bereits auf den deut— ſchen Galopper-Bahnen. Für Sonntag ſind Rennen in Karlshorſt, Leipzig und Köln on— geſezt und es ſtehen dabei Prüfungen auf den Programmen, die über die Form der Pferde viel Aufſchlußtiches zu wiſſen geben werden. In roch hat Paris ſein üb— liches Sonntagsrennen. Verſchiedenes. Im Schwimmen gibt es einen Vereinskampf zwiſchen dem S. Göppingen und dem Vf S. München. Bei einem internationalen Schwimm— feſt in Rotterdam werden auch Teilnehmer aus Deutſchland vertreten ſein. Die Leichtathletit-Haue veranſtalten Waldläufe. 1 20 Ir Fra! 8 ihre Trient: Im Turnen iſt das Hauptereignis ein Kunſtturnkampf zwiſchen den Gauen Südweſt, Mittelrhein und Nordheſſen in Koblenz. In Ma, agen die Weltergewichts— Ringer von Baden ein Turnier aus. Aufregende Ueberfahrt Paris. 12. April D zöſiſche Ueberſeedampfer„Me— xique“, Amerika in St. Nagzaire ein. traf, hat eine aufregende Ueberfahrt hinter ſich. Kurz nach der Abfahrt nahm ſich ein Fahrgaſt das Leben. Nach einigen Tagen wurde plötzlich ein Mitglied der Be. ſatzung wahnſinnig und mußte in eine Zwangsjacke geſteckt werden. Kaum ware ſe Aufregungen vorüber, als man vier blinde Paſſagiere deckte, kubaniſche Studenten, die bei den ler ten Unruhen Havanna zum Tode veru teilt worden waren. Ihnen iſt es gegl ſich in letzter Minute an Bord zu ſchleia; Alle vier Söhne wohlhabender Elte: die ſeit einiger Zeit Spanien anſäiſt Studenten werden ſich vor eine Gericht zu verantworten h Der fran der aus dleſe Bord find Kzoſiſchen ETF CCCCCCCCCCCCCCPPPPPPPPPPPPGPPPPcPccPcpccrcccc c ccc 1 1011 10 M uch 1 Hauptquartier und „Haſtedu ſie nicht gewarnt?“ „Herr Leutnant! Sie behölfen inch Wilhelmsburg wollte. wa! „Sie glaubte ihm, daß er Aber der wie beher g. zum Hauptquartl Kolle ſollte Bolſtenmühle, das hat er im Spionenneſt deutlich zehört fortgen f Dau iſt ein Irrtum ausgeſchloſſen.“ ud ſie h iſt ſo Verrat Antſe weiter. Zeichen...“ was ſie er⸗ ehe es zu ſpät iſt.“ 3— „Ah! Die Solange wirſt den größten Dienſt geleiſtet, haſt vielen tapferen Deutſchen des Holſten das Leben gerettet. deinen Dank erhalten.“ „Ordonnanz!“ rief er. „Die Herren Offiziere Mam 14 Vom Jens „Zu Befehl!“ machte der „Du wirft mit mii deine Sekretar ſoll Zunächſt wurden Antjes rache? Heemſtede ſpricch für ſie. Du haſt klug gehandelt und witſt 1112 laſſe um ſofortiges Erſcheinen kommen!“ Angaben wird das lange gefuchte Sptonenneſt ausgehoben.“ Ein Schatten ging über des O —— „Wie kommſt du zu der Behauptung, Herr van der Meulen ſei der Sohn des Holſtenmüllers?“ „Der Kolles hörte es im„Blauen Anker“, wie einer ihn ond ten n berſten Gesicht, als er hörte, daß ſie ſelhet Magd geweſen in der Holſteumühle. Vielleliht war das alles nur Rache— Frauenzimmer⸗ Im nächſten Augenblick dachte er ſchon wieder 2 mit dem Geſtändnis, daß er „Auch mich hat ſie betrogen.“ fen: aber er hatte es genau 1161 147* gefallen, nur J 1 0 l ben es „Herr L berſt!“ bat Heemſtede verſagend.„Laſſen Herr Sie? Wer Oberſt mich hinter dem Schuft her, „Wo iſt das Spionenneſt?“ fragte er kühl und fachlich Spionin dort, die meinen große Unbekannte?“ e„Ich habe ſie Sie berichtete, hatte alle Einzelheiten behalten. Ein Es Leuchten kam in die Augen des Oberſten. „Wir werden alles umgehend prüfen urge Koſtes gehört. Nun Sehen ſchon eine wußte ich nicht, mit wem? berhaupt, er gleicht dem Holſten— Fremdzeug von ihm abnimmt!“ dich fortgejagt?“ Der Oberſt ſah lich. Sie dachten, der eim Titen derr Offizier: ich habe kein Geld t weiß ich— jene andere ſollte wohl fertiggebracht.“ dort⸗ iſt das?“ Namen träat.“ dort geſehen!“ erinnerte ſich Heemſtede. N war, als ich mit Fritz Holſten hinkam, um die Signal- frage mit dem 1 R n n 9 171 1 5 Holſten erſchoſſen wurde und ertrank. Sie du hier bleiben. Wenn es ſtimmt, haſt du unſerer Sache auf, war zu fein für eine Magd— und.. e Holſtenmüller zu verabreden, als Fritz fiel mit auch Er zögerte irreführen laſſen. ſich hatte „Wieſo, bitte?“ „Die Nacht war dunkel, und wir halten rotes Licht in Ich ungszimmer! der Mühle bemerkt. Es ſtand an ihrem Fenſter. Sie ge⸗ ſtand mir, daß es ihrem Liebſten den Weg gewieſen.. hrt. beſahl er Autje fnehmen und dann. „Herr läſſig?“ aufgenommen. gewußt hat.“ lich iſt.“ Das war gelogen— Leutnant! De nun weiß ich es.“ Der Holſtenmüller iſt doch zuver— „Dafür ſtehe ich mit meiner Ehre! Er ahnt nichts von dem, was dort geſpielt wird, ſo wenig es Fritz Holſten „Alſo dieſer van der Meulen will jetzt dorthin?“ „Ja! Es ſchien ſehr dringend. Er ſoll den Führer nach machen über den ſchmalen Deich, der bei Flut gefähr⸗ anders. Das Mädchen machte einen guten Eindruck, und ee ene ee „Und Fräulein Geeſtenbrück ſoll den Weg mitmachen?“ 1 Ich weiß es nicht. Wahrſcheinlich! Warum hätte er ſie ſonſt fortgelockt?“ „ (FJortſetzung folgt.) —. a 8—*— ..————— — 55 8.— KoNAN ven CERT EoIH BERG. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme ⸗Verlag, Halle(Saale) 15 Nachdruck verboten. Willenlos ließ Gertraude jetzt alles geſchehen. Freilich, wenn ſie daran dachte, daß ſie ſchon binnen ganz kurzer Zeit den Mann ihrer heißen Liebe wiederſehen ſollte, dann erſchauerte ſie bei dieſem Gedanken bis ins Herz hinein. Was die Fürſtin hoffte, daran glaubte ſie nicht. Es wäre ein Glück geweſen, viel zu unirdiſch, um wahr zu ſein. 1 Fürſtin Agnes lächelte noch immer. Sie kannte ja jeden Gedanken dieſes ſchönen Geſchöpfes. Offen und klar lag der Charakter, das Leben Gertraudes vor ihr. Sie konnte darinnen leſen wie in einem offenen Buch. Da war keine Falte, kein Winkelchen, wo ihr etwas verborgen gehalten worden wäre. Und das eben machte ihr dieſe blonde, blutjunge Frau ſo wertvoll. Und aus dieſem Grunde mußte ſie verſuchen, die beiden Menſchen zueinander zu führen; der alte Herrgott ſelbſt würde ſeine Hand dazu reichen, daran glaubte die Fürſtin Agnes Kleven feſt. Graf Hartlingen würde kommen. Hierher in ihr altes, ſchönes Kleyen würde er kommen. Alles Weitere würde ſich ja dann finden. Es war ſo unauffällig, was ſie da ausgeſonnen. Ganz Kleven war voll fröhlicher Gäſte, wenn er kam; er würde nicht im entfernteſten ahnen tönnen, daß eine alte Frau, der jetzt die Ruhe das Liebſte war, ſich ſeinetwegen in all dieſen Trubel geſtürzt. Niemand würde das ahnen. Und es ſand ſich ſo viel Gelegenheit bei dieſem Trubel, daß Rudolf Hartlingen ſich der ſchönen kleinen Gertraude nähern konnte. 5 Wie aber, wenn er infolge der Aehnlichkeit mit ſeiner erſten Frau Gertraude haßte? Würde ſie, die Fürſtin, dann nicht gerade das Gegenteil von dem erreichen, was ſie bezweckt hatte? Wenn Graf Hartlingen ſich abwandte? Aber— es hieß doch, er habe ſeine Frau ſehr geliebt. Und wer ſollte ihm denn etwas über ſie erzählt haben? Doch nicht etwa jener merkwürdige Freund? Wenn ja, dann war es allerdings mehr wie möglich, daß Graf Hartlingen ſich von Gertraude abwandte. Die Fürſtin ſenkte den ſilberlockigen Kopf. Auf einmal erſchien ihr ihre ſich ſelbſt geſtellte Miſſion ſchwer. Un⸗ endlich ſchwer! 7 Elftes Kapitel. Gertraude war vor einer Stunde aus dem Roſenſchloß zurückgekommen. „Als Geſellſchafterin nun ſchon gleich gar nicht erſt auftreten“, hatte die Fürſtin tags zuvor zu ihr geſagt. „Ich bereue es ſchon, in dieſer Beziehung meinen beiden Nichten gegenüber ein bißchen unklug geweſen zu ſein; aber das rente ich jetzt gleich an Ort und Stelle wieder ein. Und nun, Kindchen, machen Sie ſich ſchön! Ich will Staat machen mit Ihnen!“ ö Und Gertraude hatte ſich wirklich„ſchön“ gemacht. Sie hatte zwar nur ein blaßblaues Seidenkleid angezogen, hatte das goldblonde Haar ſorgfältig gebürſtet, hatte die einfache, lange weiße Kette um den ſchlanken weißen Hals gelegt und hatte es verſchmäht, dem ſehr blaſſen Aus⸗ ſehen abzuhelfen. Trotzdem war ſie ſofort der Mittelpunkt der Geſellſchaft, die vollzählig beiſammen war. Aber Gertraude wußte bereits vorher, daß Graf Hartlingen nicht da ſein würde. Er hatte ein Telegramm geſandt, das ſein Kommen erſt für den anderen Tag meldete. Der Tag war nun gekommen. Das Auto war zur Bahn gefahren, um den ankommen⸗ den Gaſt abzuholen. Vor einer Viertelſtunde war es weg⸗ gefahren, das dunkelgraue große Auto der Fürſtin Kleven. Run würde es wiederkommen, würde den Mann bringen, dem ihre Liebe gehörte, der ihr Herr war, und der ſie verachten mußte, wenn er alles wußte! Gertraude lehnte ſich ans Fenſter. Ihr Blick ver⸗ ſchleierte ſich. Sie hielt es plötzlich für ausgeſchloſſen, daß ſie Rudolf Hartlingen entgegentreten ſollte, ruhig, harm⸗ los, wie die alte gütige Frau das von iht verlangte; ſie hatte ihr darauf noch ein Verſprechen abgenommen. Ruhig? Ruhig entgegentreten ſollte ſie Rudolf Hart⸗ lingen? Ja, ſtand denn nicht zwiſchen ihm und ihr jene 1* kennenlernte!“ hatte Herr von Hülſen⸗Berlach geſagt. Am vorhergehenden Abend war das geweſen. j Gertraude hatte ſchweigend zugehört. Wenn dieſe Menſchen es wüßten, was ſie mit dem Grafen Hartlingen verband! Unauflöslich verband! Und ſie lauſchte auf das Geſpräch, ihr Herz flatterte ängſtlich. Wußten die Menſchen hier, wie Lelias Jugend ausgeſehen hatte? „Er hat eine wunderſchöne Frau beſeſſen. Er muß ſie wahnſinnig geliebt haben, denn er hielt ſie ganz in Hart⸗ lingen verborgen!“ ſagte eine Dame. Schweſter ermordete!“ ſagte Herr von Bredow.„Es ge⸗ Nun, der ſchöne Hartlingen hat Vergeſſenheit geſucht. Tolle Geſchichten erzählt man ſich. Eigentlich paßt nun das Gerücht, daß der Graf ſeine Frau toll geliebt hat, nah irrſinnig geworden wäre.“ zärtlich, dieſe kleine, ſchmale, ſchneeweiße Hand. Geſpräches leiden mußte. Wahrheit erfahren. Sie wußte, daß der eigene Bruder nächſten Angehörigen geführt hatten. ſprochen hatte. Daß er dem Graſen Hartlingen die Wahr⸗ Leben dieſe Epiſode zu vergeſſen ſuchte. ſelbſt halten konnte! hing, nur noch verachten! alles, alles wußte! zurückzugeben? goldig ſchimmernden Kopf. zurückdenken, den er in einer ſtillen ſchönen Nacht im Park von Hartlingen geträumt. Das Leben war grauſam! Es hatte Rudolf Hartlingen gewandelt! Er ſchritt ge— wiß jetzt ſpöttiſch lächelnd über jede Frau hinweg. Gertraude hatte in dieſer vergangenen Nacht ſaſt nicht er auf dem Bilde war. Und— wie ſie ihn perſönlich in der Erinnerung hatte. Und— jetzt ſah ſie ihn! Dieſer ſchön geſchnittene ſtolze Mund hatte ſie geküßt! Oh, ſo heiß geküßt! küßte ja Lelia! In ſeinem troſtloſen Schmerz um ſie, in Lelia, die vermeintliche Lelia. Er würde ſich jetzt von wenden. nur noch geſehen, wie man den Grafen unten empfing. Sie vernahm eine tiefe, ſchöne Stimme; da ſtürzten ihr die heißen Tränen über das ſtille, ſchöne, weiße Geſicht. meinel, dachte ſie ergeben. Niemals würde dieſer Mann ſie an ſein Herz nehmen. Frühlingsnacht im Park von Hartlingen? ee 6 Ein dreimaliges Hupen erklang. Gettraude erzitterte bis ins Herz hinein. Dann preßte ſie das feine Geſicht an den Vorhang. Der Wagen hielt im Schloßhof. Elaſtiſch ſprang der hochgewachſene Mann heraus, noch ehe der Chauffeur die Tür öffnen konnte. Rudolf Hartlingen! Mit weit offenen Augen blickte das junge Weib zu dem Manne hinunter, deſſen große Augen leicht ſpöttiſch die Fenſterfront des Schloſſes überflogen. Wahrſcheinlich be⸗ merkte er meht oder minder diskrete Beobachterinnen und — vielleicht auch Beobachter. Denn ohne allen Zweifel war der Beſuch des intereſſanten Grafen Hartlingen eine Sache für ſich während dieſer geſelligen Wochen im Schloſſe der Fürſtin Kleven. Man kannte ja ſeinen„Fall“ — kannte ihn genau, beſprach ihn noch nachträglich, dieſen „Fall ſeiner Ehe“, und konnte es nicht erwarten, daß er nun kam. 1 „Et iſt einer der intereſſanteſten Menſchen, die ich je hätte er es ihr bereits geſagt. Eine Stunde darauf— Gertraude hatte ſtill in einer [Ecke ihres gemütlichen Zimmers geſeſſen— ließ ihr die Fürſtin ſagen, ſie erwarte ſie in einer halben Stunde zum Tee. Die ganze Geſellſchaft ſei noch im Park und werde im japaniſchen Pavillon den Tee nehmen. Gertraude nickte. einfinden werde!“ ſagte ſie freundlich. Als der Diener das Zimmer verlaſſen, preßte ſie beide Hände auf ihr wild ſchlagendes Herz. Augenblick? Gertraude badete die Augen, wuſch ſich das Geſicht mit Kölniſchem Waſſer, und dann kleidete ſie ſich um. Ein ganz weiches, dunkelblaues Seidenkleid, das mit 650 0 e 7 dezenten Blau des Kleides ab. Fieberhaſt groß und glan⸗ zend waren die Augen, und die ungeheure Erregung zau⸗ berte ein zartes Rot über das ſchöne, gemmenhafte Geſicht. ſchloß die Augen und flüſterte: N 5 „Ich liebe dich, Rudolf Hartlingen! Joch liebe dich! Wenn ich doch gutmachen dürfte an dir, was ſie dir au⸗ getan. Doch niemals wird ſich mein Sehnen nach doltter Liebe erfüllen, ich weiß es ja, und darum will ich ſtark ſein: du ſollſt nicht fühlen, wie ſehr es mich trifft, wenn du dich verächtlich von mir wendeſt, weil ich Lelias Schweſter bin.“ E 12 4 Inzwiſchen ſaß Graf Hartlingen der Fürſtin in deren ſchönem, mit altmodiſcher Pracht eingerichtetem Tee⸗ zimmer gegenüber. Sein verwöhnter Blick hellte ſich auf, weil er nur wertvollſte Gegenſtände ſah, wohin er auch blickte. Das wundervolle, alte Porzellan, die antiken niederen Möbel, die koſtbaren ſeltenen Nippes, die zwet alten Meiſter niederländiſcher Kunſt! Und dazu dieſe liebenswürdige, vornehme alte Dame, die ſo unterhaltend zu plaudern verſtand. Er war im Teezimmer einer Dante früherer Zeit. Früherer guter Zeit! 5 „Bitte, rauchen Sie! Ich rauche auch ſehr gern bein „Ein furchtbarer Fall, daß der eigene Bruder die hören ſchon Nerven dazu, über all das hinwegzukommen. müt ziehen, lieber Graf.“ ö N Er beeilte ſich, ihr Feuer zu reichen, und dann braunte auch er ſich eine Zigarette an. f. Fürſtin Kleven rauchte mit ſichtlichem Genuß. dieſes tolle Leben, das er jetzt führt, nicht ſo recht mit in und daß er vor Schmerz über ihren furchtbaren Tod bei— Fürſtin Kleven ergriff Gertraudes Haud, ſtreichelte ſie ö Sie wußte, was das junge Weib beim Anhören dieſes In dieſem letzten Jahre hatte ſie ja über alles die die Schweſter ermordet. Aber dieſe Tat konnte wohl nicht mehr ganz das Grauen auf dieſes junge Geſchöpf ſenken, ſeit Gertraude wußte, welch ein leichtſinniges Leben ihre Und nun wußte Gertraude auch, daß Venjo Holm ge⸗ heit gebeichtet, und daß der nun nicht mehr um die ſchöne, treuloſe Lelia trauerte, ſondern draußen im rauſchenden Damals, in jener Nacht im Park von Hartlingen, da hatte ſein ganzes Sein noch nach Lelia verlangt, hatte ſein Herz in wilder Sehnſucht nach ihr geſchrien, war es gekommen, daß er die junge Schweſter der Toten für Lelia Jetzt würde er alles, was mit jener Zeit zuſammen⸗ ö Nun, da ſie wußte, welch ein Leben Graf Hartlingen jetzt führte, da wurde es klar in ihr, daß er über Lelia War es recht von Venſo Holm geweſen? Hätte er der armen Toten den Glorienſchein nicht laſſen ſollen? Oder — hatte Venjo Holm erkannt, daß er einen ſcharfen Schnitt tun mußte, um Rudolf Hartlingen dem Leben Tief ſenkte Gertraude Schwarzkoppen den ſchönen, Mit Verachtung würde er nur noch an den Traum geſchlaſen. Immer ſah ſie Rudolf Hartlingen vor ſich, wie Doch es war ja Betrug geweſen. Betrug! Denn er ſeiner noch immer beſtehenden heißen Liebe umſing er ſie, dieſem Betrug, den man an ihm verübt, verächtlich ab⸗ Gertraude wandte ſich ins Zimmer zurück. Sie hatte Nie war eine große, heiße Liebe ausſichtsloſer als die N Niemals! Sie wußte das plötzlich ſo klar und deutlich, als „Sagen Sie Ihrer Durchlaucht, daß ich mich pünktlich Kam jetzt vielleicht ſchon der gefürchtete, erſehnte ſeinem Kragen und den Manſchetten von ſeinſtem Brüſſelen Spitzen ungemein vornehm wirkte. Wundervoll hob ſich das goldene Blond des ſchönen, lockigen Haares von dem „Ja, ich habe Sie nie vergeſſen können. Wo werde ich denn! Der ſchneidigſte Reiter waren Sie damals auf jenem hiſtoriſchen Turnier! Und— ich habe Ihre Mutter gekannt, Rudolf Hartlingen. Dies und noch etwas anderes veranlaßten mich, Sie ſo dringend zu bitten, an der auf einige Wochen berechneten Geſelligkeit in meinem alten Kleven teilzunehmen. Ich brauche nicht zu verſicherg, wie ſehr ich mich freue, daß Sie es möglich machten.“ Er beugte ſich über die ſeine, welke Hand dieſer Frau, die ihm immer anbetungswürdig und hoheitsvoll in Er⸗ iunerung geblieben war, ſeit er ſie damals auf dem Tur⸗ nier des ſüddeutſchen Herrſchers kennenlernen durfte. Die Fürſtin ſah auf den vornehm geſchnittenen Männerkopf, auf das Haar, das ſchlicht zurückgekämat war. Sie erinnerte ſich, daß damals auf jenem Feſt die Prinzeſſin Luiſe Marie eine unglückliche Liebe zu Graf Hartlingen im Herzen trug. Und von den vielen jungen Damen, die noch mit da waren, gar nicht zu reden. 1 Kurze Zeit darauf hatte ſie dann von ſeiner Vermäah lung gehört. Einiges Dunkel war darüber geblieben. Es hatte in dieſer Ehe, vor allem, was die Herkunft der jungen Gräfin anbetraf, niemand ſo recht klar geſehen. Und dann war auch keine Zeit, groß hineinzuleuchten, denn dann überſtürzten ſich ſozuſagen die Ereigniſſe, in deren Mittelpunkt der Graf von Hartlingen damals ſtand „Ja, was ich noch ſagen wollte, ich habe jetzt eine junge Schutzbeſohlene bei mir. Ich freue mich; ich bin nicht ſo allein und es iſt ein wertvoller, ſchöner Menſch, der um mich iſt“, ſagte die Fürſtin wie nebenbei, und ihre ſchön beringte Hand ſchob die Schüſſel mit dem gold braunen Teegebäck etwas zur Seite. „Durchlaucht haben recht getan, ein junges Menſchen⸗ kind zu ſich zu nehmen. Alleinſein macht müde und alt.“ Ein helles Lächeln glitt über ihr Geſicht und machte es ordentlich jung. „Müde und alt? Ja, das wird man wohl, weun man immer allein iſt!“ ſagte ſie nachdenklich. Dann ſetzte ſie hinzu:„Wahrſcheinlich werde ich aber trotzdem bald wieder allein ſein, denn die junge Dame wird ſich doch ſchließlich auch einmal ein eigenes Heim gründen wollen; und ich denke ſchon, daß das gar nicht einmal ſo ſehr lange mehr dauern wird. Sie iſt ſehr ſchön. Beinah könnte ich denken. ſie fände auch vor dem verwöhnten Geſchmack eines Grafen Hartlingen Gnade.“ Ein überraſchtes Lächeln legte ſich um ſeinen Mung Dann ſagte er: „Ich will nicht hoffen, daß ich mit auf der Heiratsliſt, prange? Es würde mir ſehr beid tun, wenn ich mir die Gnade Eurer Durchlaucht verſcherzen würde, denn ich— beirate nicht ein zweites Mal.“ Die Fürſtin Kleven zog ſich die Vaſe mit den La France-Roſen näher; ſie roch daran und ſagte dann: vorher nie. Doch damit Sie beruhigt ſind; auf meiner Liſte ſtehen Sie nicht. Sie machen eine ganz große Aus nahme, denn ſonſt habe ich das ganze junge Volk meine: Verwandtſchaft und Bekauntſchaft mit auf meine Heirat liſte aufgepackt— damit Sie gleich ehrlich Beſcheid wiſſen, lieber Graf. Selbſtverſtändlich hätte ich mich ſehr gefreu⸗ wenn nebenbei auch für Sie noch einmal ein großes und ſchönes Glück gekommen wäre. Ich habe tiefen Anteil an Ihrem damaligen Geſchick genommen!“ ſagte ſie herzlich „Wie ſoll ich Ihnen danken, Durchlaucht? Doch— jene Zeit ließ keinen Gedanken an irgendeinen Menſche n in mir aufkommen. Ich habe ſchwer gelitten damal“. Heute iſt jene Zeit ausgelöſcht.“ „Vollkommen ausgelöſcht?“ fragte ſie zweiſelnd. „Vollkommen!“ ſagte er ſeſt. Sie ſann ein Weilchen vor ſich hin. Es lag ihr fern, in jene Zeit eindringen zu wollen, und darum konnte ſte ihn auch nach nichts fragen. Ganz abgeſehen davon, daf er ſich nicht fragen laſſen würde. Nach einem Weilchet fragte ſie: „Sie waren lauge auf Reiſen? Gedenken Sie nun wieder hier zu bleiben?“ „Kaum, Durchlaucht! Ich hatte damals alles verpachten laſſen, und der Mann hat noch ein paar Jahre Kontra Ich habe nicht viel zu tun in Hartlingen, denn das, wa⸗ es wirklich zu tun gibt, wird vom Vorwerk mit erledig,, Ich kann alſo gut fort, ohne daß es mir beſonderen Schaden machte.“ Wortſetzung ſolgk.) ö Gertraude ſtand einen Augenblick regungslos da. Sie 15 hallelf 4 Uhr; anſchließend Schülerhand Plaudern und werde mir alſo dieſe Zigarette hier zu Ge⸗ fangen. Alles was an dramatiſchen Höhe— punkten in fiebernde Erregung verſetzt, was die Spannung zur Siedehitze bringt und die jeder Filmfreund ſehen will. Deshalb heute morgen Samstag der große Schlagerfilm: gegr. 1934. Clublokal:„Zum grünen Haus“ [Simultanvorſtellung beim hieſigen „Oh! Man ſoll nichts verreden. So etwas weiß man 1 5 ö 5 f allen Viernheimer Schachintereſſenten zur gefl. Kenntnis, daß morgen Samstag abend halb 9 Ahr Herr Bezirksmeiſter Weinacht, Mann⸗ 0 heim Feudenheim in unſerem Clublokal zum grünen Haus an 20 Brettern Simultan ſpielen wird. Die Mitglieder des Clubs wollen voll Zzählig und pünktlich zur Stelle ſein. Schach intereſſenten ſind zu dieſer Simultan-Vorſtel lung herzlich willkommen. April 6 725 216 gegenüber 6 599 721 am 1. ugeſetzte Einführung des Gauleiter Ter, doven in ſein neues Amt als Oberpräſident polizei teilt mit: Die Reformierte nicht zu unterſchätzen, denn Ofters⸗ eim hat mit nur wenig Verluſtpunkten die Meiſterſchaft errungen. Legen aber die Viern⸗ ſeimer Turner wieder ein Spiel hin wie gegen rünweiß oder Seckenheim, ſo braucht man m einen Sieg nicht zu bangen. Werden am Sonntag dieſe beiden Spie⸗ 5 e ſiegreich beendet, ſo iſt der Turnverein und omit Viernheim wieder zwei Meiſter reicher! Spielbeginn 1. Fußballelf 2,15 Uhr, 1. Hand⸗ ball. r. int zesuchtdenGerätewettkampf zu Gunſten der Winterhilſe Alle Turnfreunde erinnern ſich ſicherlich och des großen Kräftemeſſens zwiſchen der Deutſchen Turnerſchaft und unſerer Wehr⸗ lacht am vorletzten Sonntag im ſtark beſetzten portpalaſt in Berlin. Mit einem knappen zunkteunterſchied nur konnte die qualifizierte Zertretung der Deutſchen Turnerſchaft dieſe olgreiche Kunſt⸗Turn⸗Veranſtaltung, deren einerlös dem Winterhilfswerk zu gute kam, ür ſich entſcheiden. Aehnlich— allerdings icht vergleichbar mit dem Leiſtungsniveau dieſes Treffens— wird auch der hieſige Turn⸗ berein morgen Abend einen Klubkampf an den Geräten zur Durchführung bringen, dem wir für die hieſige Verhältniſſe den gleichen Dop— belerfolg wünſchen, wie ſie die Berliner Ver⸗ anſtaltung aufwies. Da auch hier der Rein⸗ erlös reſtlos dem Winterhilfswerk zu gute ommt und nicht zuletzt mitunter hohe Kunſt an den Geräten bevorſteht, kann die Teil- ahme an dieſer Veranſtaltung nur empfohlen erden. Beſucht deshalb morgen Abend im Farpfenſaal das Kunſtturnertreffen zwiſchen dem Reichsbahn Turn- u. Sportverein Mann⸗ ſeim, dem Tv. 1877 Waldhof und den beiden hieſigen Mannſchaften des Turnvereins von 893. Uiernheimer Tonfilmschau Nur heute Freitag 1 Tag Der große Ufa-Kriminal-Senſationsfilm rr Hobia gent aul Abenteuer Achtung! Nur heute im Central⸗Film⸗Palaſt. Die heutige Freitagsvorſtellung verſpricht gallen Beſuchern erlebnisreiche Stunden voll enſation, Spannung, Aufregung, Liebe und Humor. Alſo alles was Sie ſuchen finden Sie n dieſem Film. Die Geſchehniſſe, die in lottem Tempo abrollen nehmen jeden ge Gemüter nicht zu Ruhe kommen läßt, wird dem Publikum mit allen Fineſſen der be kannten Ufa-Kriminalfilmroutine in exploſiver Steigerung ſerviert. Ueberall große Begei terung. Der Abenteuerfilm der Ufa den ein Freitag, wie gewöhnlich, ins Central.— Ab „Skandal in Budapeſt“ mit Franziska Gaal. hach Viernheimer Schachklub Spielabend: jeweils Donnerstags 8 Uhr Schachklub! Den Mitgliedern des Schachklubs und Politiſches Allerlei „Berlin. Die Geſamtzahl der Rundfunk- leilnehmer im Deutſchen Reich betrug am 1. 1010 d. J.; hierunter befanden ſich 474072 eilnehmer, denen die Rundfunkgebühren erlaſſen ſind. Berlin. Wie das Deutſche Nachrichten- düro verbreitet, muß die für den 16. d. M. der Rheinprovinz wegen Verhinderung des breußiſchen Miniſterpräſidenten verſchoben verden Der neue Zeitpunkt wird noch be⸗ anntgegeben. Düſſeldorf. Die Preſſeſtelle der Staats-; Murche⸗ Organ des reformierten Bundes Verppertal, iſt auf Grund Paragraph 1 der erordnung zum Schutz von Volk und Staat bi jeßſli 5 worden. 1 einſchließlich 15. Mai verboten Aus Heſſen und Naſſau Bad Nauheim, 11. April.(Wertvol⸗ ler Urnenfund.) Im Nachbarort Stein⸗ ſurth fanden Gärtner bei Grabarbeiten im Gelände der Roſengärtnerei Schultheis eine große, noch ſehr gut erhaltene Urne. Zum Glück wurde ſie rechtzeitig bemerkt und konnte ſo vor Beſchädigungen beim Graben bewahrt bleiben. Das Gefäß wurde ſorg— fältig ausgegraben und unterſucht. Dabei ſtellte ſich heraus, daß ſich in der großen Urne noch eine kleine befand, die ebenfalls noch ſehr gut erhalten war. Der Inhalt die⸗ ſer Urne beſtand aus einigen Schmuckſtücken aus Bronce. Oppenheim, 11. April.(Vom Dach der Katharinenkirche a bgeſtür zt.) Ein Dachdecker von Hattenheim, der an den Umbauarbeiten der Oppenheimer Katha— rinenkirche beſchäftigt iſt, ſtürzte bei der Ar— beit von dem acht Meter hohen Dach. Der Mann brach beide Arme und erlitt außer— dem Kopfverletzungen. Er wurde ſofort nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus Mainz ge— bracht. Bürſtadt, 11. April.(Ein Bettler ſtiehlt 85 Mark.) Als die Bewohner eines Hauſes in der Adolf-Hitlerſtraße ge— rade im Garten weilten, benutzte ein aus— wärtiger Bettler dieſe günſtige Gelegenheit und ſtahl aus einem Schrank einen Geld- betrag von 85 Mark. Der Burſche beſaß die Frechheit, ſich dann noch von dem Mieter im Obergeſchoß ein Almoſen geben zu laſſen. Als die Hausbewohner den Verluſt wenig ſpäter bemerkten, war der Bettler bereits verſchwunden. Die Ermittlungen blieben lei— der ohne Erfolg. Neckar-Steinach, 11. April.(Unglück bei einem Stapellauf.) Auf der Werft Philipp Ebert Söhne blieb beim Stapellauf eines neuen Schiffes der Werft⸗ arbeiter Georg Segel mit dem Fuß in einer Drahtſchlinge hängen und ſchwebte ſo über dem Waſſer. Um den Verunglückten zu be— freien, mußte der Draht gelockert werden, ſo daß Segel ins Waſſer fiel. Man holte ihn ſofort heraus und mit einer ſchweren Fuß— quetſchung kam er ins Krankenhaus. ** Unbeſtellte Warenſendungen. Der In⸗ duſtrie- und Handelskammer gehen Klagen darüber zu, daß eine Firma H. Buſcher, Wuppertal⸗Barmen, unbekannten Empfän⸗ gern Raſierklingen unbeſtellt ins Haus ſendet. Die Induſtrie- und Handelskammer weiſt darauf hin, daß der Empfänger ſolcher unbeſtellten Warenſendungen, vorausgeſeßt, daß er nicht mit dem Zuſender irgendwie in Geſchäftsverbindung geſtanden hat, nicht verpflichtet iſt, die Waren anzunehmen. Da⸗ Einigungsamt in Sachen des unlauteren Wettbewerbs beim Rhein-Mainiſchen In— duſtrie- und Handelstag hat in einer Ver— handlung gegen eine in ſeinem Bezirk an— ſäſſige Firma dahin entſchieden, daß eine derartige Zuſendung unbeſtellter Waren nicht mit den guten Sitten im kaufmanni— ſchen Verkehr im Sinne des Paragraph des unlauteren Wettbewerbgeſetzes zu ver— einbaren ſei. Die Induſtrie- und Handels kammer empfiehlt daher den Empfängern ſolcher Sendungen, die Waren nicht zurüg zuſenden, ſondern nur einige Wochen aufzw heben und zur Abholung gegen Quittung bereit zu halten. Auch iſt es zweckmäßig, di— Kammer von derartigen Zuſendungen ze unterrichten. 7 Zaß die Schlachtſchiffe nach wie » Ein viermal genähtes Heri Schwierige Rettung eines Selbſtmord⸗ kandidaten. f Agram, 12. April. Seit drei Jahren war beim Agramer Hauptpoſtamt der 25 jährige Stephan Bujan angeſtellt. Vor einigen Tagen wurde er um die Mittagszeit von einer Dame angerufen. Nach Beendigung des Geſprächs ſetzte er ſich ruhig wieder auf ſei⸗ nen Platz. einem anderen Beamten gegen— über, und zündete ſich eine Zigarette an. Nach einigen Zügen zog er plötzlich einen Revolver und ſchoß ſich eine Kugel in die Bruſt. Der ihm gegenüberſitzende Beamte ſah mit Schrecken und Erſtaunen, daß Bujan zunächſt mit aller Ruhe die Zigarette und den Re— volver vor ſich auf den Tiſch legte. Dann erſt fiel er bewußtlos zuſammen. Der Selbſt— mörder wurde ſofort ins Krankenhaus ge— bracht, wo der leitende Arzt feſtſtellte, daß die Kugel das Herz durchbohrt hatte. Das Herz mußte genäht werden. Während der Operation hörte das Herz zu ſchlagen auf und das Geſicht des Patienten verfärbte ſich. Die Aerzte führten aber die Operation zu Ende, ſie vernähten die Aus— ſchußöffnung und entfernten das Projektil aus der Lunge, wo es ſtecken geblieben war. Als das Herz wieder vollſtändig vernähl war, erholte es ſich langſam und begann wieder zu arbeiten. Im ganzen wurde das Herz viermal genäht. Die Operation iſt ſo gut verlaufen, daß ſich der Patient jetzt ſchon wieder auf dem Wege der Beſſerung befin⸗ Letzte Nachrichten Schießerei im Senak von Uruguay. Montevideo, 11. April. In dem Senats⸗ gebäude hat ſich ein dramatiſcher Vorfall er⸗ eignet. Senator Dr. Ghigliani feuerte meh— rere Revolverſchüſſe auf Senator Dr. Demi— chello und verwundete ihn durch 4 Kugeln ſchwer. Ghigliani legte ſofort ſein Mandat nieder und ſtellte ſich den Behörden. Nach einem amtlichen Bericht ſind die Hinter- gründe des Vorfalls noch nicht reſtlos auf— geklärt Die beiden Senatoren waren frü— her eng befreundet. Sie haben ſich aber durch die Politik ſo entfremdet, daß allmäh⸗ lich eine unverſöhnliche Gegnerſchaft ent— ſtand. Schwerer Anfall im Leuna⸗Werl Merſeburg, 12. April. Im Leuna-Werk ereignete ſich am Donnerstagnachmittag ein ſchwerer Unfall. Bei der Durchführung von Verſuchsarbeiten verunglückten in der Linde— Anlage infolge Platzens einer Gasflaſche vier Gefolgſchaftsmitglieder tödlich, und zwar Betriebsführer Dr. Hellmut Wetzig. Laborant Buchmann. Poſtenmann Joſef Kukaſka und Arbeiter Fritz Stöck. Die Ver— unglückten ſtammten aus Halle bezw. Leuna und waren alle verheiratet. Für die Hinter— bliebenen wird geſorgt werden. Der Sach ſchaden iſt unweſentlich. enden. Auf einem Eſſen oer Schiffbau. 7 hielt der Marineminiſter eine in der er den Standpunkt vertrat, chlacht vor de brckgrat einer Flotte bildeten und daß die entwicklung der Militärluftfahrt und de— 1.Boote an dieſer Tati f dieſer Tatſache nichts geänder⸗ ſabe. chts geändert: Sofort sieht man- — ein Anzug von SIMON dieser Schnitt!— dieser Stoff! — diese Eleganz! Neue moderne Muster, unverwüstlich solide Stoffe, hervorragende Facharbeit garantieren diesen perfekten Ausfall. Dazu die immer mäfigen Preise! 79 8 N Sport- Anzüge mit 2 Hosen 30. 40. 30. 60. 70. mit 1 Hose billiger Herren-Anzüge 28.— 33.— 40.— 43.— 30.— 33.— 60.— 65.— und höher e 8 8 0 . FUr jede Figur qas richtige Kleidungsstück durch unsere Maßskonfektion 72 Ubergangs- Mäntel in Gebördine und Wollstoffen 30.— 33.— 40.— 453.— und höher mon Nannheim F 1, 1 Preite Straße Regen-Mänte! 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Der Reichs- arbeitsminiſter vertritt hierbei den Stand— punkt, daß die für den Verkauf nach Laden⸗ ſchluß geſetzlich zugelaſſene Aufſtellung der gebräulichen Automaten in räumlicher Ver— bindung mit dem zugehörigen Ladengeſchäft, alſo unmittelbar an der Tür oder Außen— wand der Ladengeſchäfte, den Verkehr nicht behindere. Vorausſetzung iſt dabei, daß die Automaten in Form, Größe und Farbe den verkehrspolizeilichen Erforderniſſen entſprechen. Die Bedürfnisfrage oder andere im Einzel— handel begründete Geſichtspunkte bleiben bei der Aufſtellung von Automaten außer Be— tracht. Ferner hat der Reichsarbeitsminiſter den Antrag der Hauptgemeinſchaft des Deut— ſchen Einzelhandels, den Verkauf von Filmen aus Automaten zu unterſagen, abgelehnt. 0 Wettervorherſage: Nach Abzug des von Schottland aus über das Feſtland vorgedrungenen Sturmwirbels und bei weiterem Anſteigen des Luftdrucks von Süden her bleibt das Wetter im gan⸗ zen freundlich, doch nicht durchaus beſtändig; bei lebhaften Südweſtwinden tagsüber ziem⸗ ich warm. Vörſen und Märkte Mannheimer Getreidegroßmarkt. Alles unverändert. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 7 Rinder, darunter 5 Kühe, 2 Färſen, zum Schlachthof direkt: 1 Ochſe, 3 Kühe, 1310 Kälber, 158 Schafe, 464 Schweine Ueberſtand: 12 Schafe. Marktverlauf: Kälber lebhaft, ausverkauft, Hammel und Schafe mit— telmäßig, geringer Ueberſtand, Schweine mit— telmäßig, zum Schluß abflauend, ausverkauft. Preiſe: Kälber: a) 59 bis 60, 53 bis 58, 45 bis 52, 35 bis 44, Lämmer: al) 40 bis 45, bz) 38 bis 40, 34 bis 37, Schafe: f) 32 bis 34, 25 bis 31, Schweine: a)—, b) 48 bis 52, 4/7 bis 51, 44 bis 49, Reſt ge⸗ ſtrichen.— Der Hauptmarkt vom Oſtermon⸗ tag wird auf Dienstag, den 23. April, ver— legt. Mannheimer Kleinviehmarkt. Auftrieb: 40 Kälber, 24 Schafe, 27 Schwei⸗ ne, 250 Ferkel, 410 Läufer. Preiſe: Ferkel bis 6 Wochen 14 bis 18, über ſechs Wochen 19 bis 25. Marktverlauf: ruhig.— Am Donnerstag findet Kleinviehmarkt ſtatt, da⸗ gegen wird der Großviehmarkt am nächſten Montag(Oſtermontag) auf Dienstag verlegt.