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Aber ihre Augen leuchten ſchon wieder und blicken froh und warm in den lachenden Frühlingsmorgen.„Nun wird es immer ſchöner“, ſagt ſie;„ſchau' nur, Erich, dort im grünen Raſen ſchon ein gelber Krokus!“ „Putz' dir nur die Brille, Großmuttel“, ſagt der kleine Dreikäſehoch mit überaus drol— ligem Ernſt;„Das iſt kein Krokus, ſondern ein Stück Apfelſinenſchale.“ „Nun ja, nun ja, mag ſein“, meint die alte Frau eifrig.„Aber irgendwo blüht er ſicher ſchon; du mußt nicht immer alles beſſer wiſſen wollen, Erich. Jedenfalls wird's immer ſchöner! Oh, die liebe Sonne wie wohl einem das tut... die liebe, warme Sonne!“ ** * Der Geburtstag des Führers fand auch in unſerer Gemeinde regen Anteil. Am Samstag waren faſt alle Häuſer mit den Farben des Reiches geſchmückt, zu Ehren des Mannes, der Deutſchland wieder groß und ſtark gemacht hat. Durch Rundfunk konnte man an den Feierlichkeiten, die ein treues Volk ſeinem Führer voll Liebe und Verehrung bereitete, teilnehmen. * Im Silberkranze. Heute Diens tag, den 23. April 1935 feiert das Ehepaar Herr Georg Hook und Frau Marie geb. Friedel, Adolf Hitlerſtraße 1(Feinkoſt geſchäft) das 25jährige Ehejubiläum. Hier zu auch unſere herzlichſten Glückwünſche und ein Glückauf zur Goldenen. * Die Mitgliederverſammlung der Sportvereinigung„Amieitia“ nahm einen ruh igen und harmoniſchen Verlauf. Dem Ver einsführer Fritz Kempf wurde das Ver trauen wieder einmütig zum Ausdruck gebracht. Desgleichen wurden die neuen Statuten, die ſich an die des Reichsbundes für Leibesüb ungen anzugleichen haben, einmütig angenom men. Die GeneralF-Verſammlung findet nun im Juni ſtatt. * Vom Sonntag 4 Nun iſt es wieder vorbei mit den Feier tagen. Der Alltag hat uns wieder. Und es iſt gut ſo. Oſtern, das ſchöne Frühlingsfeſt, hat uns doch Freude der verſchiedenſten Art gebracht. Vorweg hatten wir einmal wunder ſchönes Frühlingswetter. Beſonders am 1. Feiertag. Von dem herrlich blauen Himmel lachte den ganzen Tag über die liebe Sonne zu uns hernieder. Der Oſtermontag war weniger ſchön. Da war der Himmel trübe und am Nachmittag fiel ein klein wenig, ganz leiſe und faſt unbemerkt Regen. Der gute Oſterhaſe, was hatte er zu Oſtern ein reiches Penſum zu erledigen. Zuerſt galt es die buntgefärbten Oſtereier zu legen und dann noch vieles mehr mitzubringen, um Freude zu bereiten. Hier wurde praktiſch gedacht: ein Paar Stiefel, ein Anzug, ein Kleidchen wurde geſchenkt, dort konnte den Kindern Freude bereitet werden mit einem buntſcheckigen Ball oder ſonſt einem Spielzeug. Und der große Oſterhaſe, mit welch ſtrahlender Freude wurde er in Empfang ge⸗ nommen. Und auch die großen Kinder, ſie ließen ſich gerne etwas in's Oſterneſt legen. Der Straßenverkehr war beſonders lebhaft. Ein Familienausflug, ein Spaziergang in un⸗ ſeren prächtigen Wald wurde faſt von allen unternommen. Niemand litt es daheim bei ſolch lachendem Sonnenſchein. Beſonders das gigantiſche Werk, die Autobahn, wurde ſehr viel beſucht. Am Lampertheimerweg, gleich hinter den Bahnſchinen, macht das Werk einen ganz gewaltigen Eindruck. Hier ſind große Silos aufgebaut. Mächtige Maſchinen ragen in die Luft. Bahngleiſe ſind gelegt. Man glaubt ſich in einem Fabrikhof zu befinden. Hier wird der Beton gemiſcht und fertig zu— bereitet, um dann durch beſonders intereſſante Maſchinen auf die Straße aufgetragen zu wer— den. Hier kann man ſich einmal einen Begriff vom Straßenbau ſchaffen und von dem gigan— tiſchen Werk des Baues der Autoſtraße.— In unſerem ſchönen Wald iſt es noch kühl, die winterliche Kälte hat ſich noch nicht aus ihm verflüchtet. Auch tragen die Maien noch nicht ihr friſches Grün. Doch am Boden zeigt ſich neues Grün. Die Vöglein jubilieren in den Zweigen der Bäume: es iſt Frühlings— zeit. Die Felder ſind faſt alle beſtellt. Die junge Frucht hat bereits eine beachtliche Höhe erreicht. Beſonders die Spargelfelder liegen planvoll da. Die gebefreudige Mutter Erde ſie ſchenkt uns wieder reichlich was wir be— dürfen, um unſer Leben zu erhalten. Die kirchlichen Feiern des hoͤchheiligen Oſterfeſtes waren von den Gläubigen zahlreich beſucht. Beſonders bei der Auferſtehungsfeier am frühen Oſtermorgen war die Kirche überfüllt. Auch an den übrigen Gottesdienſten nahmen die Gläubigen ſtarken Anteil. Das Konzert der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ welches am Oſterſonntag im Freiſchütz ſtatt— fand und von der beliebten Kapelle Schwarz— Weiß beſtritten wurde, erfreute ſich eines guten Beſuches und bereitete den Beſumchern einige frohe und genußreiche Stunden. Am Oſter montag fand im Karpfen ein heiterer Abend ſtatt, wobei vor gutbeſetztem Saale einige recht vergnügte Stunden verbracht wurden. Auf dem Waldſportplatz ſpielten die Grünen gegen den Tabellenzweiten des Pfalzbezirks und ſiegten 5:1. Etwa 400 Zuſchauer waren Zeuge dieſes fairen und ſchönen Spieles. In den verſchiedenen Lokalen wurde am Abend eifrig das Tanzbein geſchwungen. Auch die Marine-Luftſchau, die am Platze vor dem Schwarzen Peter gaſtiert, konnte ihre Vor ſtellungen durchführen und hatte recht ſchönen Erfolg. * Die Feier des Geburtstags des Führers in Viernheim Kein rauſchendes Geburtstagsfeſt iſt die ſer 20. April geweſen, an dem unſer Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſein 46. Le bensjahr vollendet hat. Für das ganze deut ſche Volk iſt dieſer Tag ein inneres Erleben in der großen deutſchen Volksgemeinſchaft! In dieſem Sinne wurde denn auch dieſer Tag hier feierlich und würdig begangen: durch einen gemeinſamen Mittagtiſch von über 250 Volks genoſſen und-genoſſinnen im Saale des Gaſt— haus„Fürſt Alexander“, der geſchmückt mit friſchem Grün und den Fahnen des neuen Deutſchland in ein feſtliches Gewand geſtaltet war. An weiß gedeckten Tiſchen, mit Blumen geziert, ſaßen die Veteranen der Arbeit in er— grautem Haar, daneben das alte Mütterchen mit zitternder Hand in dem einen Gedanken: unſer Führer ſchaut auf uns und er hilft uns bis zu unſerem Lebensende! Ortsgruppenleiter Pg. Franzke und Bürgermeiſter Pg. Bech⸗ tel wieſen in ihren Anſprachen auf die Be⸗ deutung des Tages für unſer deutſches Volk hin, wie es geworden wäre, wenn uns Gott einen Adolf Hitler nicht noch zur rechten Zeit geſchickt hätte. Und ſo danken wir es dem Führer u, ſeiner Bewegung, daß ſie es ermög⸗ lichten, daß ſich das ganze Volk über alle Klaſſen und Stände hinweg zu einer großen Gemeinſchaft im Geiſte des Opferns und Hel⸗ fens zuſammen gefunden hat. Dem Führer ſei dafür unſer aller Dank geſagt durch un⸗ ſeren Gruß„Sieg Heil“. Nach dem Eſſen gab es für die Frauen noch einen Kaffee, für die Männer Getränke und Cigarren, während die Jungmädels vom BdM. durch Lieder-, Zither⸗ und Reigen⸗Aufführungen zur Verſchönerung beitrugen. Für die muſikaliſche Unterhaltung ſorgte in der gewohnten Weiſe die Kapelle Hanf. Erlebniſſe aus ihrem arbeitsreichen Leben wurden erzählt. Den Dank für das Empfangene ſprach ein Volksgenoſſe aus der Mitte der Gäſte aus in herzlichen, rührenden Worten, ausklingend in dem Gelöbnis, ſtets mitzuhelfen dem Führer, daß er ſein be— gonnenes Werk vollende zum Segen und Wohle unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes. Aufruf der Freilichtſpiele! Die ſeit Monaten mit der Reichstheater— kammer geführten umfangreichen ſchriftlichen und mündlichen Verhandlungen haben zu dem Ergebnis geführt, daß die Volksſchauſpiele des Turnvereins als ſtändiges Theaterunternehmen genehmigt wurden. Da die Zeit inzwiſchen ſehr weit vorgeſchritten iſt, iſt die Aufführung eines neuen Werkes für dieſes Jahr leider unmöglich. Auch die Wiederholung der Auf— führung des Tellſchauſpiels iſt nur dann mög- lich, wenn ſich alle Spielerinnen und Spieler der Spielleitung unverzüglich, willig und ar— beitsfreudig zur Verfügung ſtellen. Aus dieſem Grunde laſſen wir an alle ſchulentlaſ— ſenen Perſonen, die bisher an den Freilicht⸗ ſpielen mitgewirkt haben, ſowie an alle Sänger— innen und Sänger die Luſt haben bei der dies— jährigen Tellaufführung mitzuwirken, den Ruf Ruf ergehen, bei der am Donnerstag, den 26. April abends halb 9 Uhr im Gaſthaus Zum Karpfen ſtattfindenden Spielerver ſammlung in Maſſen zu erſcheinen. Folgt dieſem Ruf der Spielleitung, denn ſie braucht Euch und will mit Euch eine große Freude erleben. Beſeelt von einem echten Heimatſtolz und echter Heimatliebe wollen wir das große Werk mit vereinter Kraft beginnen und Zehn tauſende deutſcher Volksgenoſſen hoch begei— ſtern im vaterländiſchen Sinne des Schweizer Nationalhelden und Freiheitskämpfers Wil helm Tell. Deshalb auf in den Karpfen zur Spielerverſammlung am Donnerstag abend! Die Spielleitung: Winkenbach Hoock UVC Viernheim Oppau 3:1 Auf dem Waldſportplatz trafen ſich am Oſtermontag die„Grünen“ mit dem Bezirks klaſſeverein aus Oppau. Die Viernheimer ſpielten komplett und beſiegten auch mühelos die Pfälzer mit 5:1. Etwa 400 Zuſchauer freuten ſich mit ihrer Mannſchaft über dieſen Sieg. Bezüglich der Aufſtiegsſpiele ſteht noch nicht poſitives feſt. Offenburg hat geſtern Konſtanz 2:1 beſiegt, ſodaß in der oderbadi ſchen Meiſterſchaft nun noch keine Entſcheidung gefallen iſt. Offenburg kann jetzt noch punkt gleich mit Konſtanz werden wodurch die Tor— zahl entſcheidend werden würde. Es wird des halb wohl kaum mit dem Beginn der Spiele am kommenden Sonntag zu rechnen ſein. Die Handballer machten eine Fahrt nach Sie delsbrunn und konnten dort ſiegen. Die erſte Mannſchaft gewann 319 und die zweite Mann⸗ ſchaft 3:13. Vereins⸗Anzeiger Sünger⸗Einheit Heute Abend halb 9 Uhr Probe für Ge—⸗ ſamtchor. Pünktlich und vollzählig! Zöller, Vorſ. Sportvereinigung Amieitia 09. Mittwoch abend 6 Uhr Platztraining der Handballer.— Donnerstag abend 8 Uhr Training der Fußballer. Alles hat voll⸗ zählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. III. 35: 1138. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Gottesdſenst⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde. In der Apoſtelkirche an Werktagen Mittwoch: 6.45 Uhr beſt. Engelamt für Anna Maria Weidner geb. Gärtner. 7.15 Uhr beſt. Engelamt für Kath. Ro⸗ ſchauer geb. Müller und Angehörige. Donnerstag: 6.45 Uhr beſt. Amt für Franz Gg. Bauer 1. und Ehefrau Katharina Bergmann Sohn Johann und Tochter Cäcilia geehlichte De⸗ wald und Angehörige. 7.15 Uhr beſt. Amt für Kath. Hanf geb. Hahl und Angehörige. Nach dem zweiten Amt iſt Flurprozeſſion. Diesmal den Weg, der ſonſt an Chriſti Himmelfahrt gemacht wird. Dafür wird am Chriſti Himmelfahrtstag der Weg ge— nommen, der ſonſt am Markustag gemacht wird, um nicht mit dem öffentlichen Verkehr in Konflikt zu kommen. Die Erſtkommuni— kanten nehmen nicht an der Prozeſſion teil, ſondern bleiben in der Kirche zu den üblichen Uebungen. Freitag: 6.45 Uhr beſt. Amt für Franz Friedrich und Ehefrau Maria Kleopha. 7.15 Uhr beſt. Amt für Peter Helfrich 2. und Ehefrau Eliſabeth geb. Stumpf für Sohn Nikolaus und Angehörige. Samstag: 6,45 Uhr beſt. Amt für Adam Hofmann deſſen Frau Katharina geb. Helfrich und Angehörige 7.15 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Gutperle 1. für Ehefrau Anna Maria geb. Effler und Angehörige. Am Dienstag und Donnerstag bei den barmherzigen Schweſtern, am Mittwoch bei den Engl. Fräulein um 6.45 Uhr hl. Meſſe. Die Erſtkommunikanten haben am Mitt woch-, Donnerstag-, Freitagmorgen nach dem Gottesdienſt und nachm. 2 Uhr Unterricht und Uebungen in der Kirche. Die Eltern wer den gebeten, ihre Kinder aufmerkſam zu ma chen, ſodann ſind ſie dringend gebeten, daß darauf am Weißen Sonntag die Kinder bei der Abholung nicht willkürlich eingereiht werden ſondern genau die Plätze nehmen, die ihnen angewieſen ſind. Wer wollte da nicht mitmachen Und jeder kann teilnehmen an den Zeltlagern der Hitlerjugend, die nun bald wieder an den landſchaftlich ſchönſten Plätzen des Gaues, im Taunus, im Vogelsberg, im Speſſart, in der Rhön, im Odenwald, in der Rhein⸗Mainebene, im Weſterwald, errichtet werden, um allen Jungen, gleich welchen Berufes, gleich welcher Konfeſſion, Wochen der Erholung und der Kameradſchaft zu geben. Sport der Turner: Handball: Turnverein— Wormatia Worms 717 Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſt 57 und ben e u. bei den Boten Berkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Feruſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Pyſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt 4. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim Einzel⸗Berkauf ber Zeitung von der chäfts Nr. 95 e b Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei Plapvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtinunt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben Geſchäftsſtelle: Abolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Mittwoch, den 24. April 1935 52. Jahrgang Nach den Feiertagen Rückblick und Ausblick. Die deutſche Antwort an die Entſchlie⸗ ßungsmächte des Völkerbundsrates iſt von vorbildlicher Kürze. Sie ſtellt das Haupt⸗ problem hin und rückt alle Einzelheiten zur Seite. Gerade darum wird den im Völker— bundsrate vertretenen Mächten, die wir als Richter ablehnen, die Verantwortung für die Fortführung der Politik zugeſcho— ben, die— wie man ſagt— mit der Lon— doner Erklärung vom 3. Februar eingeleitet worden iſt. Deutſchland, das mit ſeiner Er— klärung vom 12. April die Situation in Streſa weſentlich erleichtert hat, kann jetzt von ſich aus ſeine Verhandlungsbereitſchaft nicht noch einmal unter Beweis ſtellen. Das iſt auch deshalb unmöglich, weil die Signa— tarmächte von Memel ihre moraliſchen und rechtlichen Verpflichtungen nur ſehr zö— gernd erfüllen. Dieſe Formulierung iſt dehnbar. Noch in der letzten Zeit war in einer ähnlichen Aufforderung das Wort „unverzüglich“ eingeſchaltet. Jetzt wird der neue Hinweis auf die Notwendigkeit, das Memelſtatut zu beachten, in das zeitliche Er— meſſen von Kowno geſtellt. Zu Oſtern war auch Fürſt Starhem⸗— berg beim Duce, um, wie es heißt, die (öſterreichiſche)„Reichs-Verweſerſchaft“ bis zur Löſung des Habsburger Problems zu be— anſpruchen. Der polniſche Außenminiſter Beck hat den italieniſchen Unterſtaatsſekretär Suvich in Venedig geſehen. Das Datum der römiſchen Konferenz ſteht noch nicht feſt. Die Erklärungen des öſterreichiſchen Außen— miniſters über die Wiederaufrüſtung lauten optimiſtiſch; ſie ſind aber auch, ſoweit Oeſterreich in Frage kommt, nicht erſchöp⸗ fend; über die Wiederaufrüſtung Ungarns und Bulgariens, gegen die ſich die beſonde— ren Widerſtände der Kleinen Entente rich— ten, ſagen ſie gar nichts aus. In Bulgarien iſt eine nicht ganz leichte Kabinettskriſe aus gebrochen, deren Löſungsart vielleicht eine Klärung der innerpolitiſchen Machtpoſitio— nen der Krone, der Armee, der Bauern, der Intellektuellen und der alten, jetzt verbote— nen Parteien bringen wird. Die internationale Preſſe macht einiges Auffſehen von der vorläufigen Verzöge— rung, die die Paraphierung des ſowjeti— ſtiſch⸗franzöſiſchen Militärbündniſſes erfah— ren hat, und von der plötzlichen Rückkehr Litwinows nach Moskau. Die Sowjets kön nen die gegenſeitige Militärhilfe gar nicht „automatiſch“ genug haben und wünſchen außerdem hohe und langfriſtige Kredite. Die Franzoſen legen demonſtrativ Wert auf die Behauptung, daß die neue Allianz im Rahmen des Völkerbundes und des Locar— novertrages bleibe, und ſtellen außerdem manche Gretchenfrage über die kommuniſti— ſche Propaganda in den Beamtenorganiſa— tionen und in ihrem Heer. Eine in Deutſchland unbeachtete Epiſode auf der Tagung des Völkerbunds⸗ rates kann in einem allmählichen Ablauf der Dinge in Europa noch von einiger Be— deutung werden. Der türkiſche Außenmini⸗ ſter Tewfik Ruſchdi Aras, der aus⸗ gerechnet den Vorſitz im Völkerbundsrat führte, verlangte die Beſeitigung der Klau— ſeln des Laufanner Friedensvertrages, die die Entmilitariſierung der Dardanel⸗ len vorſah; Litwinow ſekundierte ihm nach⸗ drücklich. Und das alles in der Debatte über die Entſchließung, die Deutſchland„verur⸗ teilte“! Die engliſche Preſſe ſtellt erbittert feſt, daß der Lauſanner Vertrag im Gegen— ſatz zu den Diktatverträgen von Verſailles, St. Germain, Trianon und Neuilly auf einem freien Uebereinkommen beruhte. Es handelt ſich in dieſer Frage um die alte Stoßlinie des Zarismus auf den engliſchen Mittelmeerweg nach Indien. Die Sekun⸗ dantendienſte Litwinows ſind eine anſchau⸗ liche Ergänzung zu der bei Edens Beſuch in Moskau gefallenen Bemerkung Stalins, wie wunderbar es doch ſei, daß ein ſo klei⸗ nes Land wie England ſo viele Menſchen beherrſche. Die„Times“ ſchreiben u. a.: „Dieſe Frage betrifft nicht nur Rußland, die Türkei und die Mittelmeermächte, ſie betrifft jeden Staat von Deutſchland bis zu Bulga⸗ rien... Es gibt keinen Grund, warum die allgemeine Aufregung über Deutſchlands WMiederbewaffnung die Weſtmächte zu einer Aenderung veranlaſſen ſollte, die ſie eines Die Uebergriffe Litauens Ernſte Vorſtellungen der Garantiemächte des Memelſtatuts— Im Falle der Nicht⸗ beachtung ſoll der Völlerbundsrat entſcheiden— Späte Einſichten Kowno, 23. April. Die Litauiſche Telegraphenagentur ver— öffentlicht über den Schritt der Signatar— mächte bei der litauiſchen Regierung wegen der Nichteinhaltung des Memelſtatuts fol— gende Mitteilung: „Die Kownoer Vertreter Englands, Ita⸗ liens und Frankreichs überreichten der litau— iſchen Regierung eine Note, in der die Beſorgniſſe ihrer Regierungen über die Lage im Memelgebiet zum Ausdruck gebracht wurden. In der Note wird anerkannt, daß die litauiſche Regierung bei der Bildung des Direktoriums im Me— melgebiet zweifelsohne auf Schwierigkeiten geſtoßen ſei und ebenſo, daß die Vorausſet— zung für ein reibungsloſes Funktionieren des Memelſtatuts der Geiſt einſichtsvoller Loyalität ſei. Schließlich wird die litauiſche Regierung in der Note auf die Notwendig— keit einer Regelung der Beziehungen zwi— ſchen Direktorium und Landtag aufmerkſam gemacht.“ Wie verlautet, enthält die Note der Sig natarmächte diesmal u. a. auch in entſchie— dener Form den Hinweis, daß ſich die Sig— natarmächte bei Nichtbeachtung ihres Schrittes veranlaßt ſehen würden, die Angelegenheit aufgrund des Artikels 17 des Memelabkom mens dem Völkerbundsrat zur Ent ſcheidung zu unterbreiten. Der diplomatiſche Korreſpondent der „Morning Poſt“ meldet zu dieſer Angele— genheit, die Mächte hätten angeregt, daß das Direktorium dem überwiegend aus Deutſchen zuſammengeſetzten Memellandtag beſſer angepaßt werden ſolle. Wie weiter aus London berichtet wird, ſagt der konſervative Unterhausabgeordnete Oberleutnant Moore in einem Brief an den „Daily Telegraph“, wenn Litauen ſich nur an die Beſtimmungen des Memelſtatutes halten würde, ſo würde die Gefahr eines Streites in dieſem Gebiet zum größten Teil verſchwinden. Wenn Litauen ſich aber wei gere, dieſen Beitrag zum Frieden zu leiſten, hätten die Unterzeichnermächte des Memel— abkommens die Pflicht, ſich der Sache der deutſchen Minderheit anzunehmen. Eine Nachprüfung der harten, rachſüchtigen und nach Anſicht vieler Leute ungerechten Ur teile gegen nationalſozialiſtiſche Memellän der würde zu einer ſofortigen Beruhigung beitragen * Die unglaubliche Nachſicht, die ſeitens der Garantiemächte des Memelſtatuts gegenüber der litauiſchen Gewaltpolitik gezeigt worden iſt, hat ſich bitter gerächt. Die Reihe der Uebergriffe und Provokationen, die ſich die litauiſchen Machthaber in Memel zuſchulden kommen ließen, kommt mit auf das Konto der— jenigen, die ſo lange all dieſen Gewalttaten tatenlos zugeſchaut haben. Es iſt immerhin erfreulich, daß ſich in England all⸗ mählich die Einſicht in die Unhaltbarkeit der Zuſtände in dem vergewaltigten Memel durchzuſetzen ſcheint. Auf keinen Fall können die Dinge ſo weitergehen, wie es bisher ge⸗ ſchehen iſt, wenn nicht überhaupt jedes Ver⸗ trauen auf den Wert internationaler Ver⸗ einbarungen dahinſchwinden ſoll. Dem Tages bedauern könnten.“ Nun, das iſt eben die Folge jener engliſchen Flimmerpolitik, die den griechiſchen Zuſammenbruch in Kleinaſien mitverſchuldet hat, die wir im Kampf um Oberſchleſien erlebt haben und die auch in dieſen Tagen vor unſeren Au⸗ gen ein unruhiges Spiel ſpielte. Deutſchtum in Memel iſt grenzenloſes Un⸗ recht geſchehen, das auf die Dauer unmöglich hingenommen werden kann. Ungarns Zugang zum Meer Italieniſch-ungariſche Freundſchaftsverſiche⸗ rungen. Budapeſt, 24. April. Das im Hafen von Fiume neuerrichtete ungariſche Hauptzollamt wurde im Beiſein des italieniſchen Finanzminiſters Thaon di Revel und des ungariſchen Finanzminiſters eingeweiht. Beide Miniſter feierten in ihren Anſprachen die ungariſch-italieniſche Freund— ſchaft., wobei der italieniſche Finanzminiſter hervorhob, daß die Stadt Fiume zwar in ihrem Geiſte jahrhundertelang italieniſch geblieben ſei, wirtſchaftlich aber zu Ungarn gehöre und für dieſes Land die einzige Mee— resküſte bildet. Nach den beiden offiziellen Anſprachen wurde unter den Klängen der Nationalhymne auf dem Gebäude die unga⸗ riſche Flagge gehißt. Die Naturkatastrophe auf Formosa Furchtbare Ausmaße des Erdbebenunglücks— 40 000 Obdachlose Maſſenflucht aus dem Innern des Landes in die Küfſtenſtädte Tokio, 23. April. Die Ausmaße des großen Erdbebenunglücks auf der Inſel Formoſa laſſen ſich noch nicht völlig überſehen. In vielen Gebieten konnten bisher die Rettungsmannſchaften noch nicht vordringen, da alle Verbindungslinien, vor allem eine Reihe von Eiſenbahntunnels und durch Felſen geſprengte Straßen, durch Ge— ſteinsmaſſen verſperrt ſind. Die Bevölkerung flieht in großen Scharen in die Küſtenſtädte. Die Zahl der Obdachloſen, die zum großen Teil bei ſtrömendem Regen im Freien kam— pieren, wird mit 40 000 angegeben. Truppen und Polizeikräfte ſind bemüht, all mählich Ordnung in das Chaos zu bringen und die verängſtigten Chineſen zur Rückkehr in ihre Siedlungen und zum Beginn der Aufräumungsarbeiten zu bewegen. Der Kaiſer von Japan hat einen beſonderen Vertreter nach For— moſa entſandt, der die Hilfs- und Wiederauf baumaßnahmen in die Wege leiten ſoll. Eine neue Verluſtliſte, die von amtlicher Seite herausgegeben wurde, gibt die Zahl der Todesopfer mit 3152 an, während die Zahl der Verwundeten auf rund 10 500 beziffert wird. Die chineſiſchen Bau ern ſtellen den Hauptanteil an den Opfern der Kataſtrophe. Es muß damit gerechnet wer den, daß ſich noch Hunderte von Toten un ter den Trümmern der Gebäude befinden. Der Sachſchaden wird ſeits auf zehn Millionen Ven geſchätzt, doch dürfte dieſe Zahl ſich als viel zu niedrig gegriffen erwei⸗ ſen. Rund 36 000 Häuſer ſind zerſtört wor den. Ein Angebot des kommandierenden eng liſchen Generals im Fernen Oſten, von Hon kong aus Kriegsſchiffe mit Medikamenten, Pflegeperſonal und Notbaracken nach Formoſa zu entſenden, iſt von den zuſtändigen Stellen mit Dank abgelehnt worden. Dabei wurde betont, daß die verfügbaren Vorräte und Hilfskräfte völlig ausreichend ſeien. Weiterer Vullanausbruch Tokio, 24. April. Außer dem Vulkan Aſama iſt auch der Hakuſan wieder in Tätigkeit getreten. Da letz— terer bereits ſeit 350 Jahren ruhte, nahm man an, daß er erloſchen ſei. Aus dem Kra— ter des Hakuſan, der etwa 40 Kilometer öſtlich von Fukui liegt, ſteigen dichte Rauchw en auf. Aus dem Innern hört man ſtarkes — Grollen. Der Bevölkerung in den umliegen— den Dörfern hat ſich ſteigende Unruhe bemäch— tigt. * Kein Land der Erde wird ſo häufig von Naturkataſtrophen heimgeſucht wie Japan. Selbſt das große kaliforniſche Erdbeben im Jahre 1906 wird in ſeinen Ausmaßen bei weitem durch das japaniſche Erdbebenunglück von 1923 übertroffen, dem über 140 000 Men⸗ ſchenleben zum Opfer fielen. Noch im letzten Winter wurde Japan durch einen furchtbaren Taifun, bei dem 3000 Menſchen das Leben einbüßten, und eine verheerende Sturmflut heimgeſucht. Das jetzige Erdbeben auf For— moſa dürfte an ſich der Kataſtrophe von 195 wenig nachſtehen, hat aber verhältnis— mäßig ſchwach beſiedelte Gebietsteile betroffen und infolgedeſſen weit weniger Opfer ge— fordert. Das japaniſche Volk hat ſich mit ſeinem Schickſal, ſtändig der Bedrohung durch Na— turgewalten ausgeſetzt zu ſein, ſo gut es geht, abgefunden, und die leichten Bauten, die dem Lande das Gepräge geben. haben den Zweck, einen ſchnellen Wieder aufbau zu ermöglichen, wenn die Her vom Erdbeben zerſtört werden. Kaum iß eine Kataſtrophe überſtanden, dann gehen die Japaner mit einem raſtloſen Eifer an den Wiederaufbau und in einer erßaunlich kurzen Zeit ſieht man es der Gegend nicht mehr an, daß ſie von einem ſchweren VUn⸗ glück betroffen war. Beſchwichtigungsverſuche Die Unterbrechung der Paltverhandlungen Paris, 23. April. Zu der kurzen in Moskau ausgegebenen amtlichen Mitteilung über die Unterbrechung der franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Verhandlun⸗ gen bemerkt die halbamtliche franzöſiſche Agentur Havas u. a.: Die Verhandlungen konnten in der Tat während der Reiſe Lit⸗ winows von Genf nach Moskau nicht fort⸗ geſetzt werden. Laval und Litwinow haben ſich in Genf über die Grundlage eines Ent⸗ wurfes zu einem franzöſiſch⸗ruſſiſchen Pakt der gegenſeitigen Hilfeleiſtung verſtändigt. Bei der Abreiſe Litwinows blieben noch einige Schwierigkeiten der Redaktion übrig. Man verſteht, daß Litwinow Wert darauf gelegt hat, den Stand der Verhandlungen ſeiner Regierung darzulegen, ebenſo wie das Lapal gelegentlich während des letzten Mi⸗ niſterrats getan hat. Der Moskauer Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ findet die von der Sowjetpreſſe veröffentlichte Auswahl der franzöſiſchen Preſſeſtimmen ſehr bezeichnend. Dem amt⸗ lichen Optimismus derſenigen Blätter, die die aufgetauchten Schwierigkeiten als gering hinſtellten, werden die ſcharfen Angriffe ge⸗ wiſſer franzöſiſcher Blätter gegen die Poli⸗ tik Lavals gegenübergeſtellt. Man ſei in Moskau der Anſicht, daß die Verlangſamung der Verhandlungen die pfychologiſche Witr⸗ kung, die man von dem franzöſiſch⸗ruſſiſchen — ——————— ů— Schritt erwartet habe, vermindere. Freilich glaube niemand an einen Bruch, Wie aus London berichtet wird. ſchreibt der diplomatiſche Korreſpondent des„Star“, daß die Unterbrechung der franzöſiſch⸗ſow⸗ jetruſſiſchen Verhandlungen eine „hiſtoriſche Rechtfertigung der engliſchen Politik“ mit ſich bringe. Seit Jahren hätten verſchie— dene franzöſiſche Regierungen die Englän⸗ der ſchwer getadelt, weil ſie eine Automati— ſierung der Locarno-Verpflichtungen abge— lehnt und darauf beſtanden hätten, ihr Vor— gehen von einer Entſcheidung des Völker— bundes abhängig zu machen. Genau dieſel— ben Einwände erhebe jetzt die franzöſiſche Regierung gegenüber den ſowietruſſiſchen Wünſchen Mit anderen Worten: Die fran— zöſiſchen Staatsmänner ſähen ein. daß man nicht aufgrund unbeſtätigter Berichte über Grenzzwiſchenfälle, die vielleicht von einem Agent provocateur hervorgerufen worden 9 6 Millionen von Menſchenleben opfern ürfe. Verechtigte Veſorgniſſe „El Debate“ warnt vor der ſowſekruſſiſchen Gefahr. Madrid. 24. April. Die katholiſche Zeitung„El Debate“ weiſt unter der Ueberſchrift„Eine europafeind— liche Politik“ in einem ausführlichen Leit— artikel auf die große Gefahr einer Politik hin, die ſich vollſtändig unter ſowjetruſſiſchen Einfluß ſtellt Die Sowjets zielten auf einen franzöſiſch-ſowetruſſiſchen Pakt automati— ſcher Hilfeleiſtung ab, der die Entſcheidung über die Schuld kriegslüſterner Nationen dem freien Ermeſſen der beiden Regierun⸗ gen anheimſtelle. Das ſei alſo ein Bündnis über den Kopf des Völkerbundes hinweg. das in jedem Falle auch den Genfer Ent— ſcheidungen zuwiderlaufe. Ganz Europa laufe Gefahr, ſich zum Verteidiger eines kommuniſtiſchen Staates aufzuſpielen, wenn die in Paris aus der Taufe gehobene und in Genf geſegnete Politik in derſelben Weiſe weiterlaufe wie bisher. Es ſei geradezu lächerlich, daß Litwinow zum Beſchützer der europäiſchen Ordnung erhoben werde. Spende des Kyffhäuſerbundes Eine Staffel von 14 Jagdflugzeugen. Berlin, 23. April. Als Geburtstagsſpende der in 33 000 Kameradſchaften des Kyffhäuſerbundes zu⸗ ſammengeſchloſſenen ehemaligen Soldaten hat der Bundesführer des Kyffhäuſerbundes, Oberſt a. D. Reinhardt, dem Führer und Reichskanzler eine Staffel von 14 Jagdflug⸗ zeugen zum Geſchenk gemacht. In einem Begleitſchreiben wird dem Füh⸗ rer der Dank dafür ausgeſprochen, daß er eine zerriſſene Nation zur Einheit geführt und dem deutſchen Volke Ehre, Anſehen und Wehrkraft wiedergegeben habe. Gleichzeitig wird der Wunſch ausgedrückt, daß dieſe Flug⸗ zeuge im Rahmen der deutſchen Luftflotte neben der Bezeichnung„Kyffhäuſer“ die Na⸗ men großer Heerführer des Weltkrieges füh— ren, um dadurch die Verbundenheit der alten und der neuen Wehrmacht beſonders zum Aus— druck zu bringen. Dank des Führers und Reichskanzlers Berlin, 24. April. Dem Führer und Reichskanzler ſind auch in dieſem Jahre zu ſeinem Geburtstag aus allen Teilen des Reiches und allen Kreiſen der Bevölkerung, beſonders auch von Deutſchen im Ausland, zahlloſe briefliche und telegraphiſche Glück— wünſche zugegangen, deren Einzelbeantwor⸗ tung nicht möglich iſt. Der Führer läßt da⸗— her auf dieſem Wege allen, die ſeiner in Treue und Anhänglichkeiſt gedacht haben, ſeinen herzlichen Dank übermitteln. 1 —— U An das Bauhandwerk Geleitwort Dr. Schachts zum neuen Baujahr. Berlin, 24. April. Neichswirtſchaftsminiſter und Reichsbankprä⸗ ſident Dr. Schacht veröffentlicht im„Deut- ſchen Handwerk“, das eine Sondernummer dem jetzt beginnenden neuen Baujahr gewid— met hat, folgendes Geleitwort: „Dem Bauhandwerk iſt in allen ſeinen Zweigen durch die verſchiedenſten Maßnahmen des Führers zur Behebung der Arbeitsloſig— keit in beſonderem Maße Arbeit zugefloſſen. Tauſende von Maurern und Zimmerern, Steinmetzen, Malern, Klempnern und anderen Bauhandwerkern haben nach langen Jahren der Arbeitsloſigkeit oder der Minderbeſchäf⸗ tigung wieder lohnende Aufträge gefunden. Mag das Bauhandwerk ſich, deſſen bewußt ſein und durch die Güte und die Preis- würdigkeit ſeiner Arbeit dem Führer ſei⸗ nen Dank beweiſen. Möge es darüber hinaus durch erhöhte Lehrlingseinſtel⸗ lung der Arbeitsloſigkeit unter der Jugend ſteuern und durch ſorgſame Ausbildung der Lehrlinge ſich einen Nachwuchs heranbilden, der der großen Meiſter des Mittelalters wür⸗ dig wird. Denn trotz aller Induſtrialiſie⸗ rung wird das Bauweſen immer eines wohl⸗ geſchulten und ſchöpferiſchen Handwerks be— dürfen.“ Der Reichshandwerksmeiſter Schmidt fügt u. a. bimu. daß mebr noch als bisber ein jeder ſich demuhen muß, nach ſeinen Kräf⸗ ten Arbeit zu ſchaffen. 8 Löſchung der Sachverständigen Nachdem die landesrechtlichen Beſtimmungen über die allgemeine Vereidigung von Sachver⸗ ſtändigen für gerichtliche Angelegenheiten auf⸗ gehoben worden ſind, hat der Reichsjuſtiz⸗ miniſter angeordnet, daß die in den Verzeich⸗ niſſen geführten Sachverſtändigen mit Wir⸗ kung ab 1. Mai zu löſchen ſind. Die Sach⸗ verſtändigen ſind davon zu benachrichtigen. daß alle Vereidigungen mit dem 30. April unwirkſam werden und daß die Bezeichnung als gerichtlicher oder gerichtlich beſtellter oder gerichtlich vereidigter Sachverſtändiger vom J. Mai ab nicht mehr geführt werden darf. Große Flottenmanöver der amerikaniſchen Luft- und Seeſtreilkräfte. i San Franzisco, 23. April. An der amerikaniſchen Weſtküſte ſind rund 450 Flugzeuge mit 45 000 Offizieren und Mannſchaften für die bevorſtehenden Flot⸗ tenmanöver verſammelt. Von den Flugzeu⸗ gen ſind 271 auf vier Flugzeugmutterſchiffen untergebracht, außerdem führt jedes Schlachtſchiff und jeder Kreuzer Erkundungs⸗ und Beobachtungsflugzeuge an Bord. Die übrigen Maſchinen liegen auf großen und kleinen Inſeln. Zu ihnen gehören beinahe 100 Rieſenflugzeuge mit großem Aktions- radius. Die Manöver beginnen offiziell am 3. Mai. Am gleichen Tage wird in Poko— hama der amerikaniſche Kreuzer„Auguſta“ zu einem Freundſchaftsbeſuch eintreffen. Man nimmt an, daß die Manöver mit Rück— ſicht auf die Japaner nicht bis zu den weſt⸗ lichen Inſeln der Aleuten und nicht bis zu den Inſeln Wake und Guam ausgedehnt werden ſollen, die bereits in der aſiatiſchen Hälfte des Stillen Ozeans liegen. Der Iſterſegen des Papſtes Rom, 23. April. Am Oſtermorgen hat Papſt Pius XI. zum ſechſtenmale ſeit der Ausſöhnung zwiſchen dem Vatikan und Italien in Anweſenheit von zehn⸗ tauſenden in- und ausländiſchen Beſuchern in feierlichſter Form in St. Peter das Hochamt gehalten. Nach dem Pontifikalamt erſchien der Papſt in Begleitung der höchſten Geiſtlich— keit in der Loggia der Faſſade der Peters⸗ kirche, wo er urbi et orbi den Segen erteilte. Auch dieſer feierlichen Handlung wohnten Zehntauſende auf dem rieſigen Petersplatz Das neue Wettrüſten Henderſon gibt der fernöſtlichen Spannung und den nicht eingehaltenen Verſprechungen der Mächte die Schuld. London, 23. April. Auf einer Verſammlung des Völkerbunds— vereins in Scarborough hielt der Präſident der Abrüſtungskonferenz. Hen der ſon, eine Rede, in der er ſagte, die jetzige Lage ſei ernſt, aber er glaube nicht, daß der Krieg unmittelbar bevorſtehe oder unvermeidlich ſei. Bedauerlicherweiſe zeigten Europa und andere Teile der Welt Merkmale eines Zu⸗ rückgleitens in dieſelben Arten von Politik, die zu der Weltkataſtrophe von 1914 geführt hätten. Die Ereigniſſe im Fernen 9 ſten ſeien zum großen Teil ſchuld an dem Be— ginn des neuen Wettrüſtens. Es dürfe auch nicht vergeſſen werden, daß man ver ſäumt habe. das in den Friedensverträgen einge; ſchloſſene Verſprechen gegenüber Deutſchland zu allgemeiner Verminderung und Begren— zung der Rüſtungen auf der Grundlage eines ſtarken Kollektivſyſtems rechtzeitig ein⸗ zulöſen. Jeder Verſuch, die Verantwortung für die Aufrechterhaltung des Friedens zu tei⸗ len, ſei eine Aufforderung, die Völker⸗ bundsſatzung zu verleuanen und die Tür für einen Krieg in Europa zu öffnen. In einen ſolchen Krieg würde England beſtimmt hineingezogen werden. Die Engländer hätten alſo ein überwäl⸗ tigendes Intereſſe an dem Erfolg des Verſuchs, die Gleichberechtigung Deutſch⸗ lands innerhalb des Rahmens eines allge⸗ meinen Sicherheitsſyſtems zuſtandezubringen. Aus dem gleichen Grunde werde Deutſch⸗ lands Rückkehr in den Völkerbund und ſeine volle Annahme aller Verpflichtungen der Satzung allenthalben als unentbehrlicher Teil der allgemeinen Regelung betrachtet. Neuer Wirtſchaltsſkandal in der Sowjelunion aufgedeckt. Moskau, 23. April. Die Kommiſſion für Staatskontrolle hat einen neuen Skandal in der Sowietwirt⸗ ſchaft aufgedeckt. Es handelt ſich, wie eine Mitteilung der Kommiſſion für Staatskon⸗ trolle hervorhebt, um„verbrecheriſche und ſowjetfeindliche Schiebungen“, die mit Ge⸗ ſchäftspapieren der ſtaatlichen Organiſatio— nen begangen worden ſind. Eine Reihe von größten Werken, ſo heißt es in der Mittei— lung, haben den Staat geſchädigt, indem ſie Perſonen, die kein Vertrauen verdienten, Blankovollmachten zu ihren unſauberen Geſchäften überließen. Insgeſamt wurden neun Sowietdirekto— ren gemaßregelt. Vier von ihnen ſind ihrer Aemter enthoben und dem Gericht überge⸗ ben und fünf der GPU zur Aburteilung überwieſen worden. Politisches Allerlei Skektin. In Stettin traf eine Abordnung finniſcher Landwirtſchaftsführer unter Lei— tung des finnländiſchen Landwirtſchafts⸗ miniſter Linna ein, die auf ihrer Rundreiſe durch Pommern und Mecklenburg deutſche Siedlungen kennen lernen wollen. Rom. Wie die Agenzia Stefani aus Ve— nedig meldet, beſuchte Staatsſekretär Suvich auf der Durchreiſe durch Venedig den polni— ſchen Außenminiſter Beck, der ſich einige Tage privat in Venedig aufhält. Akhen. Die Kriegsgerichte in Saloniki, Kawalla und Athen fällten gegen zahlreiche höhere aufſtändiſche Offiziere, darunter die Generäle Kamenos, Papulas und Komiſſis, zum Teil im Abweſenheitsverfahren, Todes- urteile. London und die Proteſtnote Einzelbeantworkung? London, 24. April. Die deutſche Note, in der gegen die Ent⸗ ſchließung der Genfer Ratsmächte Ein⸗ ſpruch erhoben wird, wird von den zuſtän— digen Stellen in London zurzeit noch ge— prüft. In politiſchen Kreiſen betont man entgegen anderslautenden Meldungen, daß die engliſche Regierung noch nicht entſchie— den habe, welches Verfahren bei der etwai⸗ gen Abſendung einer Antwort auf die deutſche Note eingeſchlagen werden ſoll. Die in Paris verbreitete Behauptung, wonach in Londoner Regierungskreiſen eine Fühlungnahme der Hauptmitglieder⸗ ſtaaten der Völkerbundes erwogen werde, bevor dieſe Staaten einzeln auf die deutſche Prokeſtnole antworten würden, wird hier⸗ weder beſtätigt, noch in Abrede geſtellt. Ein Schloß abgebrannt Unglück bei Bergungsarbeiten. Eſſen, 24. April. Das im Jahre 1756 im Rokokoſtil erbaute Schloß Schwarzengraben bei Lippſtadt, ge⸗ genwärtig bewohnt von der Familie des Barons Winfried von Ketteler, wurde von einem Großfeuer zerſtört. Gegen 4.30 Uhr morgens bemerkten An- ute einen Feuerſchein; bald darauf chlunen die Flammen lichterloh zum Him⸗ Deutſches Nachrichtenbül Neue amerikaniſche Flugzeugabwehrgeſ cühe. ches Rachrichtenbüro(M) mel und traßen lich mit rafenver Weſchwin⸗ digkeit weiter. Im Nu ſtand der geſamte Dachſtuhl in Flammen und kurze Zeit ſpa⸗ ter war das geſamke aus 80 Zimmern beſte⸗ hende Schloß von dem Brand erfaßt, der Brand ſoll durch nachläſſiges Hantieren mit einem Bügeleisen entſtanden ſein. die Feuerwehren aue Lippſtadt, Geſeke und Paderborn gingen mit vereinten Kräften der Feuersbrunſt zu Leibe. Die Bekämpfung des Brandes konn⸗ te nur von außen erfolgen, da im Innern unaufhörlich Einſtürze erfolgten. Ein ſolcher Einſturz forderte auch ein Menſchenleben. Der Revierförſter Mer⸗ tens aus Eringerfeld war mit vier Feuer⸗ wehrleuten mit der Bergung der wertvollen Kronleuchter aus dem Kuppelſaal des Erd- geſchoſſes beſchäftigt. Plötzlich ſtürzte ein Schornſtein ein, Balken und Gemäuer mit ſich reißend. Die vier Feuerwehrleute konn. ten ſich noch in Sicherheit bringen und er⸗ litten nur geringfügige Verletzungen, wäh. rend Mertens von einem herabſtürzenden Balken erſchlagen wurde. — 1 Million Kubilmeter! Der gewaltige Bergrutſch am Tatzlwurm iſt auch am Dienstag nicht zum Stillſtand gekommen. Die Erdmaſſen bewegten ſich vielmehr mit einer Geſchwindigkeit von etwa vier Metern in der Stunde abwärts und hatten in den Nachmittagsſtunden den Gaſſenbach in einer Länge von eineinhalb Kilometern vollkommen ausgefüllt. Schät⸗ zungsweiſe ſind etwa eine Million Kubik⸗ meter Erdmaſſen in Bewegung geraten. Man rechnet damit, daß der Erdrutſch noch weiter anhalten wird. Feierliche Verpflichtung der Reichsinnungs“ meiſter. Jrankfurt a. M., 24. April. Die Tagung der Vorſitzenden der Reichsfachverbände, die der Reichshandwerksmeiſter für den 26. April nach Frankfurt a. M. einberufen hat, wird für die Organiſation des Handwerks von weittragender Bedeutung ſein, da das Arbeitsprogramm hauptſächlich die Durch⸗ führung der Anordnung des Reichswirt— ſchaftsminiſters über den Aufbau der Reichs⸗ fachverbände vorſieht. Gleichzeitig werden die neu zu beſtellenden Reichsinnungsmeiſter vom Reichshandwerksmeiſter verpflichtet. Die Tagung ſoll aus dieſem Grunde befon— ders feierlich geſtaltet werden. Soweit die Reichsinnungsmeiſter im Beſitz einer Amts- kette ſind, ſoll dieſe angelegt werden. Letzte Nachrichten Fußgängergruppe überfahren Trier. 24. April. Auf der Landſtraße bei Ruwer, einem kleinen Ausflugsort in der Nähe von Trier, fuhr ein ſchwerer Per- ſonenkraftwagen, deſſen Lenker die Gewalt über die Steuerung verloren hakte, in eine Jußzgängergruppe und prallte dann gegen einen Baum. Sieben Fußgänger wurden übel zugerichtet, ein Mädchen von 13 Jay- ten war auf der Stelle tol. Ein 12jähriger Junge wurde an einen Telegraphenmaſt ge⸗ ſchleuderk und erlitt einen ſchweren Schädel bruch. Auch die Eltern und das dritte Kind wurden ſchwer verletzt, während das junge Ehepaar weniger ſchwere Verletzungen da- vontrug. Die Inſaſſen des Autos. deſſen Beſitzer aus Worms ſtammt, kamen mit dem Schrecken davon. Schweres Gasunglück. Güdingen, 24. April. Die Familie Leins in Güdingen(Saargebiet), die ſeit wenigen Tagen in ihrem eigenen Neubau wohnt, be⸗ nutzte zum erſten Male die Badeeinrichtung. Nachdem der 15jährige Sohn gebadet hatte und bereits zu Bett gegangen war, nahm J. Leins ein Bad. Plötzlich brach er ohnmäch⸗ tig zuſammen. Seine Frau, die ihm zu Hilfe eilte, wurde ebenfalls ohnmächtig. Nach etwa zwei Stunden erwachte die Frau, die mit dem Kopfe nahe bei der Türe lag, aus der Ohn⸗ macht und ſchrie um Hilfe. Nachbarn machten an dem Hausherrn Wiederbelebungsverſuche, die jedoch ergebnislos blieben. Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß an der Gasleitung un⸗ dichte Stellen waren, ſo daß das Kohlen⸗ oxydgas nicht entwei“en konnte. Das größte Sowjetluftſchiff. Moskau, 23. April. Das größte Luftſchiff der Sowjetunion, das den Namen„Oſſo⸗ aviachim W“ trägt, vollführte einen lug Moskau Leningrad Moskau ohne Zwi⸗ ſchenlandung. Das Luftſchiff, deſſen höchſt⸗ Fahrtgeſchwindigkeit 122 Stundenkilometer betrug, war insgeſamt 31 Stunden in der Luft. In den Nachtſtunden kreuzte es über Leningrad. Der„Oſſoaviachim WG“, der 18 600 ebm Rauminhalt hat und deſſen Be⸗ ſatzung aus acht Mann beſteht, hatte unter— wegs einen Unfall. Vor Leningrad wur— de eine Stabiliſierungsfläche zerfetzt und das Schiff war vorübergehend manövrier⸗ unfähig. Es gelang jedoch, den Schaden in der Luft zu beheben. Brand in einem mandſchuriſchen Hafen. Schanghai, 23. April. Nach einer Mel⸗ dung der Zeitung„Schunpao“ zerſtörte im mandſchuriſchen Hafen Hulutao(nördlich von Tſchingwangtao) ein Großfeuer 30 Häuſer. Bei dem Brande kamen eine Eng. länderin und acht Chineſen um. 25 Perſo, nen wurden verletzt. Der Schaden wird auf eine Million Dollar geſchätzt. g Schuldig oder unſchulbig? Todesurleil gegen eine Frau in England. London. 22. April. Nach dreizehntägiger Gerichtsverhandlung wurde die 26fährige Haushälterin Gertrud de la Mare zu Guernſey wegen Ermordung ihres Dienſtherrn, des alten Landwirts Alfred Brouard, zum Tode verurteilt. Der Fall ereignete ſich in einer abſeits gelegenen Gutswohnung, in deren unterem Stockwerk die Haushälterin ſchlief, während der alte Herr auf der erſten Etage ſeine Zimmer hatte. Nach den Schilderungen der Verur⸗ teilten habe der Alte wiederholt Selbſtmord⸗ gedanken ausgeſprochen. Sie habe ihn eines Morgens mit durchſchnittener Kehle tot auf⸗ gefunden. Zeugen der Tat waren nicht vor⸗ handen. Auf einer Reihe techniſcher Um⸗ ſtände bauten die Richter und Geſchwore⸗ nen ihr Urteil auf, während die Angeklagte ohne Unterlaß ihre Unſchuld immer wieder beteuerte. Nachdem der Gerichtshof ſich nach längerer Beratung wieder verſammelte und den Spruch verkündete, brach die Angeklagte umter lautem Schreien zuſammen. wobei ſie fortwährend die Worte„Anſchuldig. ich bin unſchuldig“ ſtammelte. Dann erhob ſie ſich wieder. Ihr Antlitz glich dem eines zu Tode gehetzten Tieres, auf welches alle Blicke der Richter, Geſchwo⸗ renen und Zuſchauer gerichtet waren. Der Vorſitzende wandte ſich an die Verur⸗ teilte mit der Frage, ob ſie noch eine Mit⸗ teilung zu machen habe. Verzweifelt ſchrie die Angeklagte:„Ich bin unſchuldig, der Staatsanwalt weiß, daß ich nicht ſchuldig bin“. Hierauf folgte atemloſe Stille; der Gerichtsſgal leerte ſich. Die von dem Urteilsſpruch verſtändigte Mutter der Angeklagten vermochte die Kunde nicht zu faſſen. Sie hält es für aus⸗ geſchloſſen, daß ihre Tochter bei geſundem Berſtande eine Mordtat hätte begehen kön— nen. Falls der König von ſeinem Begnadi— gungsrecht keinen Gebrauch machen ſollte, iſt eine Aenderung des Geſetzes, wonach in Guernſey die Hinrichtungen öffentlich ſtatt⸗ findn müſſen, vorgeſehen, ſo daß dieſe In dortigen Gefängnis vollzogen wird. Drei Perſonen verbrannt Bei einem Aulozuſammenſtoß. Paris, 22. April. Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereigneke ſich dei Nogenkele-Rokrou. Ein Perſonenkraft⸗ wagen raſte in voller Fahrt auf den Anhän⸗ ger eines Laſtzuges auf. Es gelang nichl mehr, den drei Inſaſſen des Aulos zu Hilfe zu kommen, die durch die Entzündung Ler feuergefährlichen Ladung des Laftzuges ver brannten. Neuer Segelflugrekord für Frauen. Roffitten, 22. April. Die Königsberger Medizinſtudentin Liſel Zangemeiſter hat in Roſſitten einen neuen Segelflugrekord für Frauen mit einem Dauerflug von zwölf Stunden und 57 Minuten aufgeſtellt. Fräu— ein Zangemeiſter ſtieg früh um 6.04 Uhr ihrem Flugzeug auf und landete wohl— behalten um 19.01 Uhr. Das Flugzeug iſt als Schulmaſchine nach eigenen Ideen und Angaben der Fliegerin in Roſſitten erbaut morden. Neues aus aller Welt Mit dem Regenſchirm auf dem Fahrrad. 2 Witwe Eiſenbut in Lindau. fuhr. mit rem Fayrrab uver bie Seebrune nach ber Altſtadt und zwar mit aufgeſpanntem Regen⸗ ſchirm und überdies auf der linken Straßen⸗ ſeite. Als die Radfahrerin von einem Auto überholt wurde, bog ſie plötzlich nach rechts ab und fuhr dem Auto in die Hinterradachſe. Sie kam zu Fall und mußte in ſchwer verletz⸗ tem Zuſtand in das Krankenhaus verbracht werden, wo ſie verſtarb. Herzſchlag auf dem Fahrrad. Der 58jäh⸗ rige Landwirt Peter Neichart von Enisried (Bayern) wurde, als er ſich zur Oſterbeiche in die Pfarrkirche nach Seeg begab, auf dem Fahrrad von einem Schlaganfall getroffen, der den ſofortigen Tod des bisher noch ſehr rüſtigen Mannes zur Folge hatte. 88 Verkehrsunfälle in einer Woche. In der Zeit vom 5. mit 11. April 1935 ereig⸗ neten ſich in München 88(in der Vor— woche 77) Verkehrsunfälle, wobei 57(57) Perſonen verletzt und 5(2) Perſonen getötet wurden. Die Toten ſind 5 Fußgänger. Jeuerwehrübung in 1650 Meter Höhe. Auf dem Predigtſtuhl veranſtaltete die Feuerwehr Bad Reichenhall eine Uebung, zu der eine kleine Motorſpritze mit der Berg— bahn hinauftransportiert worden war. Die Uebung, bei der das Waſſer dem Reſervoir des Berghotels entnommen wurde, verlief zufriedenſtellend. In einer Nacht acht Gefangene ausgebro— chen. Wie der„Tölzer Kurier“ meldet, ſind in der Nacht aus dem Tölzer Amtsge— richtsgefängnis vier Gefangene ausgebro— chen und flüchtig gegangen. Als erſte Tat in der Freiheit verübten ſie in einem Metzgerei— geſchäft einen Einbruchsdiebſtahl. Als die Tölzer Polizei den umliegenden Gendarme— rieſtationen Mitteilung machte, erfuhr ſie. daß auch aus dem Garmiſcher Amtsgerichts— gefängnis in der gleichen Nacht vier Gefan— gene entwichen waren. Zuchthaus für Regiſtermark⸗Schieber. Der 35jährige Joſef Wollenweber wurde vom Berliner Schöffengericht zu viereinhalb Jah— ren Zuchthaus, drei Jahren Ehrverluſt und 5000 Rm. Geldſtrafe verurteilt. Wollenweber wohnt in Saarbrücken. Er hat in großem Um fange Regiſtermarkſchiebungen in der Weiſe gemacht, daß er in Berlin große Regiſter— markbeträge einwechſelte, die er dann nach Saarbrücken einſchmuggelte. Sechs Banditen durch eine Frau zum Tode verurteilt. Nach dem Korreſpondenten des „Daily Expreß“ in Moskau wurden ſechs Banditen in einer Gerichtsverhandlung unter Vorſitz der Frau Richter Kireyefa zum Tode verurkeilt. Unmittelbar nach dem Urteils— ſpruch wurden die Angeklagten in den Ge— richtshof geführt, an die Mauer geſtellt und erſchoſſen. Schweres Unwetter im Mittelmeer. Das weſtliche Mittelmeerbecken iſt von einem Un wetter heimgeſucht worden, wie man es ſeit Jahren nicht mehr erlebt hat. Von 100 an Bord der„Ile de Beaute“ befindlichen Paſ ſagieren ſind 24 infolge des hohen Seegan— ges, bei dem das Schiff hin- und hergeſchleu dert wurde, mehr oder weniger ſchwer verletzt worden. Einige Dampfer haben gegen das Unwetter überhaupt nicht ankämpfen können; ſie mußten in ihre Heimathäfen zurückkehren. Nasputins Bruder tödlich verunglückt. Zei— tungsmeldungen aus Tomſk zufolge, wurde dort durch einen Polizeikraftwagen ein Bett ler überfahren. Der Verunglückte war ſofort tot. Wie es ſich erwies, handelte es ſich be dem Toten um den Bruder des ehemaligem all mächtigen Zarengünſtlings Rasputin. Kanadiſcher Mühlenbeſitzer ermordet. Einer der reichſten Mühlenbeſitzer Kanadas und frü herer Abgeordneter Willis Baldwin iſt u Baldwinn Mills im Staate Quebec ermordet aufgefunden worden. Sein Schädel war zer— techanikerlehrlings oder aber hieb plötzlich tüchtig ſeines Angreifers mit ſolcher — 0 7 ktrümmert. In ſeinem Mund befand ſich ein Papierknebel. Die Ehre des Hoſknires Jubiläumsſtimmung in England. Bis zum Jubiläum des britiſchen Königs ſind es zwar noch ein paar Wochen hin, aber ſchon befindet ſich ganz London in Ju⸗ biläumsſtimmung. Wenn der König ſich in den Straßen Londons zeigt, wird er von den Engländern, die ſonſt auch bei ſolchen Gele⸗ genheiten ihre Ruhe zu behalten pflegen, mit Jubel begrüßt, und jedes noch ſo un⸗ wichtige Ereignis in der königlichen Familie wird von den Zeitungen groß aufgemacht. In Anbetracht des Jubiläums hat die geſellſchaftliche Saiſon in dieſem Jahr ſchon viel früher begonnen als ſonſt. Dieſer Tage fand der erſte Hofempfang ſtatt, an dem wie in jedem Jahr auch die„Debütantinnen“ dem Königspaar vorgeſtellt wurden. Zu Ehrer des bevorſtehenden Silberſubiläum- waren die Kleider aller jungen Mädchen, die mit der Vorſtellung am Hof„gelellſchafts— fähig“ werden, mit Silber beſetzt. Diesmal hatten ſogar neun Amerakaner in · nen die Ehre, vor den Majeſtäten den Hof— knix machen zu dürfen. Sonſt geht man in St. James' ſehr ſparſam mit den Einladun— gen an Ausländer um. Die vorgeſtellten Amerikanerinnen ſind in Europa faſt völlig unbekannt bis auf Fräulein Jeanne Millet, eine Enkelin des berühmten franzöſiſchen Malers. Sir Walter Filbey, in England wohl be— kannt als Vorkämpfer einer gepflegten Klei— dung, verlangt in der„Daily Mail“ von der männlichen britiſchen Jugend, daß ſie we⸗ nigſtens im Jubiläumsjahr grö— ßeren Wert auf eine anſtändige Klei— dung legt Sir Walter hat es vor allem auf die engliſchen Reiter abgeſehen, die ſich, obwohl ſie ſich vermutlich eine beſſere Kleidung leiſten könnten, tatſächlich äußerſt nachläſſig anziehen. Auf vielen Pferderücken ſieht man junge Leute in kurzen Hoſen und mit nackten Beinen, in Golfanzügen, in Po— lohemden uſw. So etwas muß natürlich einem britiſchen Gentleman der alten Schule ſehr auf die Nerven gehen. Es iſt aber ſehr zweifelhaft, daß die engliſchen jungen Leute auf Sir Walters väterliche Mahnung hin ihre Bequemlichkeit der Eleganz opfern werden. Wer ißt nicht einmal gerne eine Wein— raube? Ober, beſſer geſagt, wer möchte nicht einmal ſich gerne an Trauben ſatteſſen? Wohl jedermann. Ja, das iſt halt teuer, oder... könnte man dieſen Genuß nicht etwa billiger haben als auf dem Markt oder im Laden? Aber ſelbſtverſtändlich. Heutzutage überhaupt, wo alles baut. Wie viele Mauern werden geſchaffen, die an der Südſeite liegen, warum dann dahin keine Pflanze, die aus dem Süden ſtammt! Alſo her mit der Mauer und her mit der Pflanze. Man kauft ſich beim Winzer einige Wein-Wurzelreben und in einigen Jahren kann man ſich die ſchönſte Traubenkur leiſten und i weiteren Jahren hat man ſogar ſeinen ſelbſtgebauten Wein im Keller; wenn man ſeine Mauern nutzbringend verwertet. Wie viele Südſeiten von Häuſern, Scheu— nen, Stallungen, Gartenmauern und Zäunen könnten zu Anpflanzungen verwendet werden. Am beſten für Trauben, wenn ſich manche Menſchen einmal mit dem Hausweinſtockel faſſen würden. Nicht nur die Trauben für den Tiſch, ſondern auch für den Keller kann ma ſich auf dieſe leichte Weiſe verſchaffen wel da ſonſt e darunterſteckte. aus und traf das Schier Wucht, daß dieſer mit ei unterdrückten Fluch zurückſprang. Gleich darauf kroch wenn man dieſe Flachen mit Weinreben ve⸗ pflanzt! Nur einen Bruchteil der Arbeiten, die die Winzer in den Weinbergen haben, verurſachen die Stöde als Spalier; denn die Sonne iſt's, die den Weinſtock erhält und ernährt. „Wein iſt Sonnenſchein, von den Reben eingeſogen, trinkſt du Wein, kommt Glück dir ins Herz gezogen.“ Weinſtöcke am Haus ſind infolge der intenſiveren Sonnenbeſtrahlung ganz wenig krankheitsempfindlich, da ür aber ums Vielfache ertragsreicher und die Güte der Trauben iſt viel größer. Außerdem ſind die Hausſtöcke mehr gegen Kälte geſchützt, als die Stöcke in den Weinbergen. Die deutſche Traube iſt auch beſſer als die Auslandstraube, ſowohl im Ge— ſchmack, als beſonders in der Verwertung zu Wein, da ſie nicht nur eine Sonnenpflanze iſt, ſondern weil ſie in unſerem Klima aus dem Boden mehr Mineralien und ätheriſche Oele aufnehmen kann, als in den trockenen Böden ihrer Heimat. Sie wirkt daher ſowohl im Genuß als Traube oder als Wein leben⸗ verlängernd. Darum kein Quadratmeter Fuer nh!, 1 Mauer ohne Traube. Gabelfrühſtück statt Diner In dem ſonſt ſo konſervativen Geſellſchafts— leben Englands hat es eine Revolution ge— geben: Man lädt Gäſte nicht mehr zum Diner oder zum Tee ein, ſondern zum Gabelfrüh⸗ ſtück oder„High Tea“. Das Gabelfrühſtück, Fork Luncheon, iſt eine recht zwangloſe An⸗ gelegenheit Die Damen— die Hausherren eſſen um dieſe Zeit gewöhnlich in der City — nehmen dabei weder den Hut ab, noch er— wartet man von ihnen, daß ſie den Mantel ausziehen. Dieſes Fork Luncheon(im Gegen⸗ ſatz zum„Set Luncheon“) iſt ſo populär ge— worden, daß es beinahe ein geſellſchaftlicher Verſtoß iſt, jemandem zu einem Frühſtück alten Stils einzuladen. Der„High Tea“ hat ſei— nerſei die Cocktail Party, die einſt ſo „faſhionable“ war, beinahe völlig verdrängt. Man ißt zu dieſem„hohen Tee“, der ſtehend eingenommen wird, Käſe, Cakes, Fruchtſalate und Cream. Er findet auch nicht mehr um „five o'clock“ ſtatt, ſondern ſchon um vier Uhr, da ja auch das Gabelfrühſtück eine Stunde früher ſtattfindet als das alte Luncheon. Jede engliſche Dame, die etwas auf ſich hält, rich— tel ſich ſtreng nach dieſen neuen Sitten, ob— wohl ſie erheblich koſtſpieliger ſind als die alten Veranſtaltungen. Abends lädt man über— Di nur noch ſelten Gäſte ins Haus, wohl ins Reſtaurant, was auch nicht gerade 101 It. 20 Betriebe eingeüſchert Rieſenbrand in Schweden. Stockholm, 22. April Aus bisher noch nicht völlig geklärter Ur— ſache brach in dem ſogenannten Bazar— Viertel in Gotenburg ein Feuer aus, das ſchnell um ſich griff. Erſt nach dreiſtündigen Löſcharbeiten gelang es, die weitere Aus— breitung des Brandes zu verhindern. FJaſt ein Drittel des ganzen Vierkels. etwa 20 Geſchäftsbekriebe, ſind von der Jeu- ersbrunſt vernichtet worden. Der Brand fand reiche Nahrung an den aufgeſtapelten Oelvorräten. Ein Feuerwehrmann frug durch Glasſplitter ſchwere Verletzungen da— von. Von den Löſchmannſchaften mußten auch einige wegen Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. das muß ich ſagen, eſpart“, und er machte ber Rechten.„Hoffentlich 7 10 och nachgeholt werden! Prügel bekommen haben, SON UOMO W002. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-WVerlag, Halle(Saale) 1 Die Autohupe bellte einige Male grell hintereinander. „Donnerwetter“, brüllte gleich darauf eine volle dem Männerſtimme, und der Fahrer wand ſich hinter Lenkrad des ſchnittigen Wagens hervor und ſprang zu Boden. Es war ein großer, ſtattlicher Herr, der vom Sportler nichts an ſich hatte und elegante Straßen⸗ 5 e un erhörte Frechheit! Iſt der Weg dein Eigentum, oder iſt kleidung trug. Die baumbepflanzte, gärtengeſäumte Villenſtraße lag im prallen Sonnenſchein eines ſommerlichen Vormittags. Nur da vorn, quer über dem Fahrdamm, und im rechten Winkel zum ſchmiedeeiſernen Gartentor einer prunkvollen Villa ſtand ein flitziger, zierlicher Rennwagen, ſchmal und lang, rotlackiert und herausfordernd, als wollte ein un⸗ ſichtbarer Teufel jeglicher Fahrordnung die Zunge weiſen. Das freche, kleine Auto war leer, aber unterhalb ragten zwei gelbe Schuhe mit den Abſätzen nach oben hervor. 5 Gilbert Haller muſterte dieſe ſportlichen, aber immerhin kleinen Schuhe.— Scheint ein noch junger Lümmel zu ſein!, dachte er bei ſich, indem er mit ſeinem Fuß den gelben Schuh leicht berührte. 5. „Hallo, Jungchen, ſchau, daß du den Karren aus dem Weg bringſt, ſonſt ramme ich ihn...“ N a Der Zuruf blieb gleichfalls wirkungslos, und nur eine ölbeſchmierte Hand kam jetzt unter dem Wagen hervor, langte nach dem Schraubenſchlüſſel, der in Reichweite lag, und verſchwand wieder. In Gilbert ſtieg die Wut hoch, aber er lachte dennoch: „Hallo— alſo du biſt taub! Na warte...“ Und er be⸗ arbeitete nun eneraiſch die Sohle des unſichtbaren unter dem Wagen hervor, und ein ſchmaler, unendlich häßlicher Junge im ſchmutzigen Overall ſprang auf di Füße:„Was wollen Sie?“ ſchrie er in hellem, zornigem Diskant. Gilbert Haller muſterte den Jungen beluſtigt und war ſchon drauf und dran, eine derbe Antwort zu geben, von ſchlecht erzogenen Bengeln und dergleichen. Aber er be gnügte ſich mit dem neuerlichen Anruf:„Gib den Weg frei— verſtehſt du mich?“ N „Was ſuchen Sie hier?“ war die überraſchende Ent gegnung. f Jetzt aber hatte Haller genug:„Das iſt doch eine un das eine öffentliche Straße, he?“ Er brüllte nun in wirk lichem Zorn, und ſeine Stirn lief rot an. Der Junge blieb gelaſſen, nur ſein Mund verzog ſich zu einem höhniſchen Grinſen:„Studieren Sie nächſtens Ihre Karte beſſer, wenn Sie auf Entdeckungsreiſen aus— gehen!“ ſpottete er ungeſcheut und wies mit der Hand den Fahrdamm hinauf.„Sie befinden ſich in einer Sackgaſſe, die da ihr Ende hat...“ Haller ſchluckte die Belehrung:„So— alſo eine Sack⸗ gaſſe. Kannſt du mir vielleicht in gewohnter Höflichkeit ſagen, wo ſich die Villa von Exzellenz Breitenſchlag be findet?“ g Ein prüfender Blick, und dann kam die Antwort in etwas weniger herausforderndem Ton:„Die Villa iſt hier“— und er wies auf den ſchlößchenartigen Barockbau, der ſeine Front ihnen zuwandte—,„jedoch wohnt Ex⸗ zellenz nicht darin.“. „Oh“, meinte Haller betreten,„die Dame iſt doch hoffentlich...“ N „Was wollen Sie denn von ihr?“ ſchnitt ihm der un⸗ glaubliche Bengel die Rede rund ab. a Das kam ſo frech⸗drollig heraus, daß Haller, der Sinn Nund ſchier offen, aber der Fratz jefiel ihm mit ſeiner frechen Schnauze wider Willen: u nicht frei herumlaufen— du ja gemeingefährlich! Keinesfalls aber dürfteſt du einen ſo koſtbaren Wagen zum Spielzeug in die Klauen bekommen. Vermutlich ſetzt es wenigſtens „Wenn ich etwas zu befehlen hätte, dürfteſt di darum noch Hiebe.“ „Was ich mit dem Wagen mache, geht Sie einen Schmarrn an“, meinte der Junge gemütlich, mit den Händen in den Hoſentaſchen breitbeinig daſtehend.„Wahr— ſcheinlich verſtehe ich mehr wie Sie!“— und ein bezeich— nender Seitenblick unter blinzelnden Lidern fuhr zu dem Selbſtfahrer hinüber, der ziemlich ungraziös auf einen Schotterhaufen am Straßenrand aufgefahren war. f Der Hieb ſaß.„Wenn du mir den Weg verſtellſt— ich hätte dich einfach umrennen müſſen. Ich hätte große Luſt, dich anzuzeigen— verſtanden, du Lauſejunge?“ Niemand läßt ſich gern in ſeiner Eitelkeit kränken, ſei es, wer es ſei. „Ich verſtehe vollkommen, alter Herr; außerdem möchte ich wiſſen, wann wir ſo intime Brüderſchaft getrunken haben?“ Sprachlos ſtarrte Gilbert Haller auf das kleine Un— geheuer, das da in ruhiger Frechheit vor ihm aufgebaut ſtand. Ehe er aber noch ſeiner gerechten Empörung Aus— druck geben konnte, meinte der Junge, gleichſam einlenkend: „Alſo Sie wollen zur Frau von Breitenſchlag? Na, laſſen Sie Ihren Karren ruhig da ſtehen, es ſtiehlt ihn Ihnen keiner. Gehen Sie durch das Gittertor hier in den Part, halten Sie ſich rechts, dann kommen Sie zu einem netten Pavillon— da wohnt Ihre Exzellenz jetzt. Wird ſich wahr⸗ ſcheinlich dick freuen üher Ihren Beſuch...“ (Fortſetzung ſolgt.) ä————̃ ͤ—— —— 3 5 2 15 C oA Ven GERT RoTHEERG. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 3 Nachdruck verboten. „Glück?“ Dolores ſprach das Wort nach, lehnte plötz⸗ lich den Kopf erneut an Gertraude. „Glück? Ach nein, ich bin doch ſo unglücklich.“ Der Blick der ſchwarzen Augen ſuchte einen ſchlanken, blonden Mann, der bei ſeinen Eltern ſtand. „Dietz Langenbirkholz! Ich liebe dich, und du biſt ſo grauſam“, murmelte die kleine Miß. Gertraude hatte die Worte verſtanden. Dolores? Auch die reiche, verwöhnte Dolores Maderio litt unter der Liebe? Wozu gab es dieſe Liebe denn über— haupt, wenn ſie nur Leid brachte? Gräfin Uchterberg kam einige Schritte zurück, nahm Gertraudes Hand in die ihre. Ihr mochte es doch plötzlich zum Bewußtſein kommen, daß es niemals der Wunſch von Tante Agnes geweſen ſein konnte, daß Gertraude jetzt ſo allein und verlaſſen hinter ihnen allen herſchritt. Ah, die kleine Maderio? Nun, die konnte man jetzt nicht in Kleven gebrauchen. Aber Gertraude gehörte vor— läufig noch mit dazu. Denn merkwürdig genug, der Juſtizrat Heber hatte vor der Beerdigung erklärt, daß das Teſtament der Toten ſofort nach der Beerdigung eröffnet werden müßte. Auf ausdrücklichen Wunſch der Fürſtin. Und Gertraude Schwarzkoppen habe unbedingt mit an— weſend zu ſein. So nahm ſich die Gräfin Uchterberg jetzt Gertraudes an. Denn das hatte man nach dieſen letzten Wochen in Kleven ja längſt gewußt, daß Gertraude ein— mal nicht leer ausgehen würde, wenn die Fürſtin ſtarb. Alſo hatte man ja auch jetzt keine Urſache, ihre Anweſen- heit bei der Teſtamentseröffnung unwillkommen zu emp— finden. Dolores verabſchiedete ſich artig, nahm ſich aber vor, ſchon anderntags nach Gertraude zu ſehen; ihr kam das Benehmen der Verwandten der Fürſtin doch ein bißchen merkwürdig vor. Dolores ging zu den Langenbirkholz' zurück. Ganz artig und mit geſenktem Köpſchen ging ſie neben Frau Langenbirkholz zum Wagen. Dietz' Blick umfaßte die holde, junge Mädchengeſtalt mit einem heißen Blick. Es traf ſich, daß Dolores allein im Speiſezimmer von Langenbirken anweſend war, als die Tür aufging und Dietz hereinkam. Er tat, als wolle er wieder hinausgehen, als er ſah, daß Dolores allein hier war. Das trotzige Herz des Mädchens kämpfte einen heißen Kampf, dann lief Dolores zur Tür: „Dietz, ich möchte Sie ſprechen.“ Er kam zurück, ſchloß die Tür.„Bitte!“ ſagte er höflich. „Dietz, ich war ſehr töricht. Ich fühle mich ſo wohl in Langenbirken, und ich— ich— ich———“ Da ſtürzten helle Tränen über das Geſicht des Mädel- chens. Dietz Langenbirkholz biß die Zähne ganz ſeſt zu⸗ ſammen. Er wollte dieſem kleinen, launenhaften Teufel— chen gegenüber nicht weich werden. Da ſah Dolores ihn mit den tränennaſſen Augen an, daß ihn die mühſame Beherrſchung verließ. Er riß ſie plötzlich an ſich, küßte ſie, flüſterte: „Dummchen, ich habe dich doch ſo lieb, aber Launen dulde ich nicht. Ich bin nicht ſo fügſam wie dein guter Vater. Es gibt ein Donnerwetter, wenn du mich durch Launen zu quälen gedenkſt. Verſtehſt du, Teufelchen?“ „Ich— uill doch— ganz beſtimmt keine Launen mehr haben, doch— du— haſt mich auch gequält. Die ganze lange Nacht habe ich am Fenſter geſtanden, und— du — biſt— nicht— heimgekoumen.“ Die letzten Worte wurden unter erneutem heftigen Schluchzen hervorgeſtoßen. „Ich gehe keine Nacht mehr fort, wenn du lieb und gut zu mir biſt. heiraten, Lo?“ Sie nickte. Zu ſprechen vermochte ſie nicht, aber ſie war ſehr glücklich. So iſt das Leben; das eine vergeht, das andere kommt. Die gütige alte Fürſtin ſchlief in der Gruft den ewigen Schlaf, und an ihrem friſchen Grabe erblühte ein neues Glück zweier junger Menſchen. Aber ſie würde ſich darüber freuen, die Tante Agnes! Das würde ganz nach ihrem Herzen ſein. *„ 4 1 In Schloß Kleven ſaßen ſie alle um den großen, runden Tiſch. Der Notar und langjährige treue Berater der Ver— blichenen eröffnete das Teſtament. Es waren eine Menge Legate ausgeſetzt. Darüber wunderte man ſich nicht, denn man kannte ja die gütige Frau, deren letzten Willen man ſtillſchweigend zu ehren hatte. Gertraude Schwarzkoppen erhielt Schloß Renners⸗ mark, genannt das Roſenſchloß, und eine monatliche Rente von zwölſhundert Mark, ſolange ſie lebte. Das übrige große Vermögen, die Liegenſchaften Schloß Kleven und einige kleinere Güter erhielten die Familien Uchterberg und Helbing. Damit war die Teſtamentseröffnung vorüber. Man beſprach noch dies und jenes. Man war auch zu Gertraude freundlich, wenn auch die Baronin Helbing zar Gräfin Uchterberg gemeint hatte, daß das Erbe an dieſe Gertraude ſehr reichlich ausgefallen ſei; denn gerade mit U Schloß Rennersmark hätte ſie ſtart gerechnet— ſo ließe es ſich doch noch ertragen. Und das arme Ding wiſſe nun Wollen wir ſo ſchnell als möglich wenigſtens, wohin es gehöre. Es müſſe ihr aber in Zu⸗ kunft ſelbſt überlaſſen bleiben, ſich einen geſelligen Kreis zu ſuchen, denn ſie, die Baronin Helbing, denke nicht daran, etwaige Beziehungen aufrechtzuerhalten. Da die Gräfin Uchtenberg derſelben Meinung war, lächelten die beiden Damen gleich liebenswürdig zu Ger— traude hinüber, die ſich dann bald empfahl. Gertraude hatte mit nichts gerechnet. Wie hätte ſie dies auch tun ſollen! Sie hatte ja in dieſen letzten Tagen nichts weiter denken können, als daß nun auch noch der letzte Menſch von ihr gegangen war, der es gut mit ihr gemeint hatte. Der letzte Menſch? War die Fürſtin nicht überhaupt der einzige Menſch auf dieſer Welt geweſen, der es gut mit ihr gemeint, der ſie liebgehabt hatte? Rudolf Hartlingen! Es war keine Liebe geweſen. Nein, tauſendmal nein! Sie hatte ihn in jener Nacht betrogen. Er hatte nicht ſie, ſondern Lelia geliebt, für die er ſie, Gertraude, hielt. Und jetzt, in dieſen letzten Tagen, hatte er ſich ſelbſt be— trogen, indem er das, was ihn noch immer mit der toten Lelia, die er mit wahnſinniger Leidenſchaft geliebt, ver— band, für Liebe zu ihrer jungen Schweſter gehalten hatte. Gertraude preßte die Stirn an die kalte Scheibe, an der langſam und ſchwer die Regentropfen herabrannen. Wie große, ſchwere Tränen ſahen dieſe Tropfen aus. In Gertraudes Schmerz um die geliebte Tote fiel die Erkenntnis, daß ſie, Gertraude, ja nun nie mehr heimat— los ſein würde. Das kleine, ſchöne Roſenſchloß gehörte ihr, und ſie konnte dort ganz ſtill für ſich leben. Gertraude ſank in die Knie. „Liebe Tante Agnes, ich danke dir— wie gütig haſt du an mich gedacht.“ Wie lange ſie ſo gekniet, wußte Gertraude nicht. Aber als ſie ſich erhob, war die troſtloſe Verzweiflung, die die ganzen Tage über in ihr geweſen, gewichen. Das Dunkel wurde hell. Tante Agnes' gütiges, von Silberlocken um— rahmtes Geſicht ſchien ihr entgegenzuleuchten. Die Gedanken irrten weiter, ſuchten einen hoch gewachſenen Mann, ſahen ein verächtliches Lächeln. „Rudolf, wenn es hätte ſein können, das Glück, das große, große Glück— ich hätte es dir täglich aufs neue gedankt!“ Sechs Wochen ſpäter. Der alte Jean, recht wacklig geworden in dieſen letzten Wochen, ſollte die Möbel be— aufſichtigen, die aus dem Sterbezimmer getragen wurden, um auf der kalten, friſchen Veranda gelüftet zu werden. Komteß Edelgarde von Uchterberg wollte ſpäter mit ihrem jungen Gatten hier Wohnung nehmen. Wehmütig beauſſichtigte der Alte das Hinaustragen der koſtbaren Möbel. Sechs Wochen lang war die Heilig keit dieſes Zimmers unberührt geblieben, und wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte überhaupt keines Menſchen Hand je dieſe Sachen wieder anrühren dürfen. Doch es ging hier nicht nach dem pietätvollen Gedenken eines alten Dieners. Junges Leben forderte ſein Recht. Das alte war tot, vergeſſen. Plötzlich bückte ſich Jean. Was lag denn da am Fenſter für ein Brief? Hatte ſelne geliebte Herrin dieſen Brief in ihrer letzten Stunde vielleicht noch geleſen? Jean las die Adreſſe. „An S. H. den Grafen von Hartlingen.“ An den Herrn Grafen von Hartlingen? Und der Brief war geſchloſſen? Er trug die charakteriſtiſchen Schriftzüge der Fürſtin Ja, war denn der Brief vergeſſen worden? Ueberſehen? Oder hatte Durchlaucht ihn kurz vor ihrem Tode ge— ſchrieben, hatte ihn durch ihn, Jean, zur Poſt beſorgen laſſen wollen? Er tat das doch ſtets, wenn ſeine Herrin einen Brief geſchrieben hatte. Und war ſie, den Brief in der Hand haltend, geſtorben? Und nun war dieſer Brief, der doch ſehr wichtig ſein konnte, überſehen worden, hatte hier die ganzen Wochen gelegen! Jean nahm den Brief, hielt ihn vorſichtig, wie etwas unendlich Koſtbares, und trug ihn hinaus, zur Gräfin Uchterberg, die jetzt wieder einmal in Kleven mit an— weſend war, denn ſie leitete doch alles. Jean erſtattete der Dame Bericht. Ihr Geſicht wurde ein bißchen blaß. Unſchlüſſig drehte ſie den Brief in der Hand. Oeffnen durfte man das Schreiben nicht, es war ordnungsgemäß geſchloſſen. Alſo mußte man es an den Adreſſaten ſchicken, das war doch der einfachſte, einzig richtige Weg. „Ja, Jean— eine Marke drauf und an den Grafen Hartlingen ſenden, ſo ſchnell als möglich ſelbſtverſtänd⸗ lich“, entſchied ſie dann. Jean ging, und die Gräfin wandte ſich wieder ihrer Arbeit zu. Sie räumte gerade mit Hilfe der Mamſell den Silberſchrank aus, von deſſen Schätzen Hilda-Marie Delbing auch genügend abbekommen mußte. * Graf Hartlingen ging durch den Gartenſaal. Vor dem Bild blieb er ſtehen. 1 ö „Du biſt es! Gertraude! Deine ſchönen, wahrhaftigen Augen ſind es. Und doch biſt du genau ſo falſch wie Lelia! Dein Bild ſoll hierbleiben, Gertraude! Für alle Zeiten ſoll es hier in Hartlingen bleiben. Als Symbol! 5 Als Symbol der Falſchheit, Gertraude! Ich aber werde fortgehen— das Leben iſt wertlos. Und— meine Ver⸗ nichtung iſt ja beſchloſſen. Wie hätte die Vorſehung dich ſonſt auf meinen Weg führen können? Meine Beſtimmung iſt es eben, an euch zugrunde zu gehen, ihr beiden ſchönen, blonden Schweſtern! Gertraude— dich habe ich mehr ge⸗ liebt. Viel mehr als deine Schweſter Lelia! Du hätteſt alles mit mir tun können. Keine Frau wäre mehr neben dir mir gefährlich geworden; dir wäre ich treu geweſen mit jedem Blick. Doch— es iſt jetzt gleich, wer mir den größeren Schmerz zufügte, ob du oder Lelig. Ganz gleich iſt es, wie ihr beide ja auch immer gleich geweſen ſeid. Leb wohl, Gertraude!“ Hartlingen wandte ſich ab. Seine Hände waren ge⸗ ballt. Der Gedanke, daß Gertraude das Eigentum eines anderen geweſen war, machte ihn noch jetzt raſend. Gertraudes Worte, die ſie zu ihm geſprochen und die er nicht beachtet hatte, klangen in ihm wider: „Vielleicht, wenn du alles weißt, wirſt du mich nicht mehr lieb haben!“ Eines blieb ein ewiges Rätſel: Weshalb hatte die alte Fürſtin Kleven zu dieſer Sache die Hand geboten? Wie nur war ſie dazu gekommen? Und wie konnte ſie es gut heißen, daß Gertraude ihm die Vergangenheit genau ſo verſchwieg, wie es einſt Lelia getan hatte? Fort mit allem, was an Gertraude erinnerte! Mochten ſie Pläne geſchmiedet haben, ſo viel ſie wollten, auf ſeine Perſon hatten ſich dieſe Pläne nicht zu beziehen, um Gertraudes Vergangenheit zu bemänteln. „Es hat mich nie ein Mann geküßt außer dir!“ Rudolf Hartlingens Hände rüttelten an der hohen, ge⸗ ſchnitzten Tür. „Du haſt gelogen, Gertraude! Gelogen haſt du, genau wie Lelia einſt log und trog!“ Neben ihm ſtand, wie aus dem Boden gewachſen, ſeine Tante Malchen. Liebevoll ſtrich ihre Hand über die ſeine. „Du haſt dich an dem ſcharſen Gerank verletzt, Rudolf! Ich will dir die kleine Wunde auswaſchen. Ich wollte dir einen Brief bringen. Er iſt vorhin gekommen. Es iſt ſo ſeltſam. Der Brief trägt als Abſenderin die Fürſtin Kleven. Und ſie iſt doch nun ſchon ſo lange tot.“. Graf Hartlingen griff nach dem Schreiben, riß es auf, las. Stand regungslos da! Dann— ein Schrei! Er konnte doch aus keiner menſchlichen Bruſt gekommen ſein? Tante Malchen ſah entſetzt auf den Neffen. Der keuchte: „Tante, ein furchtbarer, wahnwitziger Irrtum, der mich forttrieb von der liebſten der Frauen! Tante, ich fahre ſofort weg! Bitte, laß den großen Reiſewagen vot— fahren! Ich denke, daß du in Zukunft zufrieden ſein wirſt mit mir! Das Glück wird endlich nach Schloß Hartlingen kommen. Endlich, endlich wird es kommen. Eine Tote führt mit gütiger Hand dieſes Glück mir zu. Ich kann dir nichts weiter erklären. Vorläufig nicht— ich habe keine Zeit.“ Er lief vor ihr her. Vor ſeinem Zimmer winkte er iht noch einmal zu: „Tante Malchen, wundere dich nicht; aber ich kann dir nichts ſagen vor Glück! Vor lauter, lauter Glück! Wenn ich zurückkomme, wirſt du alles erfahren.“ Tante Malchen ſah dem Wagen ſinnend nach. Sie wunderte ſich über nichts mehr. Es war ſchon ſo tunter— bunt zugegangen, daß es auf eine neue Toll heit nicht mehr ankam. Wenn er nur noch recht glücklich wurde, wenn es end— lich, endlich hell in Schloß Hartlingen leuchtete, dieſes Glück, das er doch ſo ſehr verdiente, Hatte es nicht eben geklungen, als ſei ein Wagen draußen vorgefahren? Sie hatte ſich wohl geirrt. Wer ſollte wohl jetzt noch ins Roſenſchloß, in das kleine, ein ſame Waldſchloß kommen? Gertraude ging hinaus, überquerte die Veranda und ging dann in den Garten. Der alte Kaſtellan ſah ihr nach, ſchüttelte den Kopf und ging dann hinaus, die breiten Stufen hinunter, wo eben ein großes Auto vorgefahren war. Gertraude hüllte ſich ſeſter in das große Tuch. Lang ⸗ ſam ging ſie auf den Wegen, die immer weißer und weißer wurden. Vielleicht war ſie ſchon gegen eine Viertelſtunde ſo gewandert, als ſie zuſammenzuckte. Ihr entgegen kam eine hohe Geſtalt. Gertraude blieb ſtehen, Sie fühlte, wie Willen und Kraft von ihr abfielen, wie ſie eine unſichtbare Macht ſeſtbannte, daß ſie nicht fliehen konnte. „Gertraude, meine arme geliebte Gertraude, vergib, daß ich dir ſo weh getan habe! Ich weiß alles, Gertrauve, und ich liebe dich, liebe dich um das, was in der Ver⸗ gangenheit iſt, noch mehr, noch viel mehr! Sei meine Gertraude, bringe das Glück nach Hartlingen! Meine liebe kleine Frau!“ „Rudolf!“ Unendliche Qual, unerträglicher Schmerz und ver⸗ zehrende Sehnſucht löſte dieſer Ruf aus einer Menſchen⸗ bruſt. Hartlingen nahm die ſchlanke Geſtalt feſt, ganz, feſt in ſeine Arme. „Meine liebe, ſüße Gertraude, alle Irrtümer ſind fort; ich liebe dich wie nichts auf der Welt!“ ö — Ende.— emen beachtlichen dritten Platz Der„Tag der Reichsluftwaffe“ in Berlin. Am„Tage der Reichsluftwaffe“, der am Oſterſonntag, dem Todestag des größten deut⸗ ſchen Kampffliegers, Freiherrn von Richthofen, zum erſten Male gefeiert wurde, ſtell⸗ ten die blaugrauen Soldaten unſerer jungen Luftwache die Standortwachen.— Auch am Grabe des Lufthelden von Richthofen a am Morgen des Oſtertages eine Ehren— wache auf. Das Geburtstagsgeſchenk der SA für den Führer: Jagdgeſchwader„Horſt Weſſel“. Als Geburtstagsgabe der SA übergab der Chef des Stabes, Lutze, dem Führer im Flughafen Staaken ein Jagdgeſchwader, das nach dem Willen des Führers den Namen „Horſt Weſſel“ tragen wird. In Begleitung von General Göring und des Chefs des Stabes, Lutze, ſchreitet der Führer die Front einer Ehrenkompagnie der Flieger vor dem Jagdgeſchwader„Horſt Weſſel“ ab. Aus Heſſen und Naſſau Zur Ausführung des Reichs⸗Jagdgeſetzes in Heſſen. Darmſtadt, 24. April. Der Reichsſtatthal⸗ ter in Heſſen— Heſſiſche Landesregierung — hat durch Verordnung vom 16. April 1935 auf Grund des Paragraphen 53 Abſatz 8 der Verordnung zur Ausführung des Reichs⸗ Jagdgeſetzes vom 27. März 1935 angeord— net:„Untere Verwaltungsbehörden im Sinne des Reichs-Jagdgeſetzes und der dazu erlaſ⸗ ſenen Ausführungsbeſtimmungen ſind die Kreisämter.“ Der kynologiſche Kongreß. Frankfurt a. M., 24. April. Im Römer fand die feierliche Eröffnung des kynolo— giſchen Kongreſſes ſtatt, zu dem ſich zahlreiche Vertreter aus aller Herren Länder eingefunden hatten. In Vertretung des er— krankten Statthalte und Gauleiters Spren⸗ ger eröffnete Oberbürgeemeiſter und preußi⸗ ſcher Staatsrat Dr. Krebs den Kongreß mit einer Anſprache, in der er darauf hin— wies, daß ein Kongreß von wahrhaft inter— nationalem Ausmaß und internationaler Be— deutung ſeinen Anfang genommen habe. Nicht weniger als 23 Nationen hätten ihre Ver⸗— treter zu dieſem Kongreß entſandt und nicht weniger als 83324 unſerer treuen vier— beinigen Freunde, die 123 verſchiedenen Raſſen angehören, ſtänden zur Schau. Der Oberbürgermeiſter hieß die Vertreter der frem⸗ den Staaten herzlich willkommen und wünſchte ihnen beſten Erfolg für ihre Arbeiten. Der Vorſitzende der Federation cynologique nternationale, G. Odckner-⸗Deutſchland, dankte im Namen der Federation für das Entgegenkommen von Behörden und Staat, durch das das Gelingen der Ausſtellung ge— ſichert worden ſei. Dieſen Ausführungen ſchloſ— ſen ſich auch Baron Houtar: Zelgien und Herr Larſen⸗Genf an. Darauf begann der Kongreß ſofort ſeine eigentliche Tagung im Hotel„Frankfurter Hof“. Kleiner Fußballbrief Arſenal wieder Englands Jußballmeiſter. Bei den engliſchen Meiſterſchaftsſpielen iſt die Entſcheidung gefallen. Arſenal ſiegte in Middlesborough mit 120 und hat dadurch den Titel erfolgreich verteidigt. Sheffield Wednesday erzielte gegen den Pokal-Finali— ſten Weſtbromwich Albion nur ein 1:1 und kann Arſenal nicht mehr erreichen. Schalkes Niederlage in Leipzig hat der deutſche Meiſter wohl am allerwe— nigſten bei ſeinem Gaſtſpiel in Leipzig ge⸗ ſucht. Der Bezirksklaſſenmeiſter Tura Leip— zig gewann gegen die ohne Szepan ſpielen— den Schalker 21(111). Bayern München in Budapeſt Dritter. Bei den Spielen um den Budapeſter Oſterpokal konnten die Münchener Bayern erreichen. Jntereſſant war das vorzügliche Spiel der Süddeutſchen gegen Ferencvaros, das für die Bayern knapp mit 3:2 verloren ging. Ein Meiſterſchaftsſpiel 3 der Hauptgruppe 4 wurde am Oſtermon— ag im Mannheimer Stadion nachgeholt. Vor 15 000 Beſuchern konnte der Südweſt— meiſter Phönix Ludwigshafen den VfR Mannheim mit 5:0 niederhalten. 1. J Nürnberg beſiegt Eimsbüttel. Wie ſchon in Bremen gegen Werder, ſo kam der 1. FC Nürnberg auch in Hamburg gegen den Nordmarkmeiſter Eimsbüttel zu einem Erfolg Der Sieg mit 31(1:0) wurde den Süddeutſchen allerdings nicht zu ſchwer gemacht. Angenehm fiel wieder elnmal der ewig junge Popp auf. SNUNMINAI Huus-volloONGER Handball. Meiſterſchaftsſpiel: Gau Baden: TV Ettlingen— ITſchft Beiertheim 713 Geſellſchaftsſpiel: TV Ettlingen— Fa Pirmaſens 1218 Sportallerlei Schottiſcher Fußball⸗Pokalmeiſter wurden die Glasgow Rangers, die in Glasgow vor 90 000 Zuſchauern die Hamilton Academicals mit 2:1 ſchlugen. * Bei den Tennis⸗Kümpfen um den Preis des Führers auf den Berliner Rotweiß-Plät⸗ zen holten ſich Cramm-Henkel einen 611, 6:2, 6:0⸗Sieg über Henke-Bäumer. Neue Leid tall el Weltrelorde meldet Ame⸗ rika. In Lawrence(Kanſas) holten die Staf⸗ felleute der Lowa-Univerſität über 4 mal 110 Yards mit 40,5 Sekunden einen neuen Welt— rekord heraus. Ueber 220 Yards erreichte die gleiche Staffel 1:25,2 Minuten und da— mit ebenfalls eine neue Weltbeſtleiſtung. Nadſport⸗Veranſtan ungen gab es an Oſtern in großer Anzahl. Nebry gewann Paris— Roubaix, Erich Meier brachte die Radfern— fahrt Berlin— Leipzig an ſich, Albert Rich- ter holte in Paris gegen Michard und Sche— rens einen Sieg heraus, Lohmann gewann auf der neuhergerichteten Berliner Olympia— bahn einen Steherkampf und Toni Merkens fuhr bei einer Amate: Inveranſtaltung in London ganz ausgezeichnet. Fedenltage 2 4. Apel! 1796 Der Schriftſteller Karl Immermann in Magdeburg geboren. 1845 Der Dichter Carl Spitteler in Liestal geboren. 1891 Der Generalfeldmarſchall Helmuth Graf von Moltke in Berlin geſtorben. Prot.: Albert— Kath.: Adalbert Sonnenunterg. 19.12 Sonnenaufg. 4.45 Mondunterg. 8.07 Mondaufg, 0.49 Im Zeichen des Frühlings Das diesjährige Oſterfeſt wurde am Vor— tage durch frühlingsmäßiges Wetter einge— leitet, das am erſten Feiertag anhielt, und das auch am zweiten Feiertag, wenn auch nicht ganz ſo ſchön, ſeine Fortſetzung fand So ging das wochenlange Sehnen der Men— ſchen, ein paar Tage der Ausſpannung und der Beſinnung in der erwachenden Natur zu verbringen, in ſchönſter Weiſe in Erfül⸗ lung. Dieſer Drang zur Natur, die Luft am Wandern im ſtrablenden Früblinasſonnen⸗ ſchein waren umſo ſiärter, als das diesjährige Oſterfeſt mit der Baumblüte zuſammenfiel. Alle die Plätzchen«»nere— weren und weite— ren Heimat, die ſich in der Zeit der Baum— blüte eines beſonders guten Rufs erfreuen, waren während der Feiertage das Ziel von Tauſenden ja Zehntauſenden von Wanderern oder Spaziergängern, ſofern man nicht per Auto, Motorrad oder Fahrrad dieſen herr— lichen Fleckchen Erde zuſtrebte. Das Hauptziel r diesjährigen Oſterausflügler war die Bergſtraße. Schon am Karfreitag und am Samstag ſetzte ein rieſi,er Verkehr nach der blühenden Bergſtraße ein. In ununterbroche— ner Reihe bewegten ſich die Autos, Omnibuſſe und Krafträder aus allen Orten des Rhein⸗ Maingebietes in der Richtung nach der Bergſtraße, und Zehntauſende Radfahrer waren unterwegs. Aber nicht nur die Bergſtraße und die durch die Baumblüte berühmten Stätten er— freuten ſich eines gewaltigen Verkehrs, auch der Taunus, der Odenwald, der Vo- gelsberg und der Speſſart waren ſo voller feiernder Menſchen, daß die Gaſtſtätten die Gäſte kaum befriedigen konnten und viele kein Unterkommen mehr für die Nacht fanden. So hat das prächtige Oſterwetter nicht nur den feiernden Menſchen Freude und Erholung gebracht, ſondern auch in wirtſchaftlicher Bezie⸗ hung manche Hoffnung in Erfüllung gehen laſſen. Anfruchtbares Alerland Haft du nicht auch ſchon Tage gehabt, an denen du mit Mißmut an dein Tagewerk gingſt? Du hatteſt noch nicht den Schlaf aus den Augen gerieben, da fiel dir alles ein, was unfroh macht. Trübe Gedanken ſchoſſen wie Unkraut in dir empor. Alle Quellen, die Kraft zu guten Werken mit ſich führen ſchieneg berſiegt. Unfruchtbares Acker— land lag vor dir, auf dem du dein eben be— ginnendes Tagewerk vollbringen ſollteſt. Das ſind Ta ze, an denen der Menſch mit ſich ſelbſt uneins iſt und die wir ruhig als verlorene in unſerem Leben buchen können, wenn wir nicht zeitig genug dazutun, auch unſerer Boden zu bereiten. Darum heraus in der Morgenfrühe mit allem Unkraut, fort mit allem Zweifel, Un⸗ mut, mit Aerger und Bitternis und Miß— tro n! Denke an das helle Lachen deines Kindes, denke daran, daß auf den kritiſchſten Tag ein Abend voll Ruhe und warmer Sonne folgen kann, daß irgendwo in einem Garten eine ſchöne Blume blüht, die vielleicht mor— gen ſchon den Tiſch ſchmückt, auf dem dein Abendbrot bereitſteht. So viel Güte iſt in der Welt und ſo viel Schönheit, die wir nicht erkennen, weil wir nut zu oft bergeſſen, das Feld zu beſtellen. Seele den 9 Deutſches Nachrichtenbüro(M) Geburtstagsgaben für den Führer. auf dem wir nach eines Tages Arbeit be— ſcheidene Ernte halten wollen. * Billigerer Kuraufenthalt. Der Bund Deutſchen Verkehrsverbände und Bäder hat ſeine Mitglieder angewieſen, in Heilbädern und Seebädcen eine Ermäßigung von 20 v. H. auf Ku axe und natürliche Kurmittel ein— treten zu laſſen für die reichsgeſetzlichen Kran— kenkaſſen, die Erſatzkaſſen, die Reichsknapp⸗ ſchaft und die Bezirksknavpſchaften, ſowie die Seck: ſſen für ihre krankenverſicherungs— pflichtigen Mitglieder und deren anſ k ruchsbe— rechtig? Familienmitglieder, ferner für die Landesverſicherungsanſtalten und Sonderan— ſtalten, die Reichsverſicherungsanſtalt für An— geſtellte un, die Träger der Reichsunfallver— ſicherung. Im übrigen iſt vorgeſehen, daß auch ſonſt die bedürftigen Volksgenoſſen für ihren Kuraufenthalt wieder Ermäßtaung der Kur— taxe und Kurmittelkoſten erhalten. Dieſe Er— mäßigung richtet ſich nach dem Grade der Be— dürftigkeit und wird in ihrer Höhe je nach der Einkommenshöhe ermittelt. * Landjahr vom 24. April bis 18. Dezem⸗ ber. In Abänderung der bisherigen Rege- lung hat der Reichserziehungsminiſter die Dauer des Landjahres neu feſtgeſetzt. Das Landjahr 1935 beginnt danach am 24. April und endet am 18. Dezember. Wettervorhersage: Im Verfolg des allgemeinen Druckanſtiegs über dem Feſtland, der zur Auffüllung des engliſchen Haupttiefs geführt hat, bleibt der freundliche Witterungscharakter im allgemei— nen erhalten. Morgens vielſach dunſtig oder neblig, bei ſchwacher Luftbewegung heiter bi— wolkig ohne nennenswerte Niederſchläge. Molorradfahrer verbrannt Kaſſel, 24. April. Der 24jährige Schmied Ftiedrich Hutwelker aus Ederſee wollte ge— gen 1 Uhr nachts mit ſeinem Motorrad nach Bad Wildungen fahren. Auf der Ederbrücke verlor et die Gewalt über die Maſchine und rannte gegen das Brückengeländer. Durch den Anprall kam die Flamme der Karbidlampe mit dem Benzintank, dem der Verſchluß fehlte, in Berührung. Es gab eine Exploſion und im Nu ſtanden Fahrer und Maſchine in hel⸗ len Flammen. Jegliche Hilfe war vergebens. Vörſen und Märkte Vom 23. April. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 524 Rinder, darunter 148 Och⸗ ſen, 36 Bullen, 234 Kühe, 106 Färſen; fer⸗ ner 458 Kälber, 8 Schafe, 2585 Schweine. Preiſe: Ochſen 42, 40 bis 41, 38 bis 39, 34 bis 36; Bullen 42, 39 bis 41, 37 bis 38, 35 bis 36; Kühe 40 bis 42, 35 bis 39, 29 bis 34, 20 bis 28; Färſen 42, 40 bis 41, 37 bis 39, 35 bis 36; Kälber 60, 53 bis 59, 45 bis 52, 36 bis 44; Schweine 49 bis 52, 49 bis 52, 48 bis 52, 47 bis 52, 45 bis 50, 42 bis 48,—, 44 bis 48, 40 bis 43.— Marktverlauf: Rinder lebhaft, ausverkauft; Kälber mittelmäßig, ausverkauft; Hammel und Schafe ruhig, ausverkauft; Schweine rege, ausverkauft. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 60 Ochſen, 74 Bullen, 175 Kühe, 145 Färſen, 767 Kälber, 12 Schafe, 1931 Schweine. Preiſe: Ochſen 42, 38 bis 41; Bullen 40 bis 42, 36 bis 39, 34 bis 36; Kühe 34 bis 40, 28 bis 33, 23 bis 27, 19 bis 22; Färſen 42, 38 bis 41, 34 bis 37; Kälber 58 bis 60, 52 bis 57, 44 bis 51, 32 bis 43; Schweine„ 48 bis 52, 47 bis 51, 46 bis 50, 44 bis 49,—,—, 42 bis 46.— Marktverlauf: Rinder mittel, Kälber lebhaft, Schweine ſchleppend. Mannheimer Pferdemarkt. Zufuhr: 30 Arbeitspferde zu 450 bis 1100, 35 Schlachtpferde zu 55 bis 140 Rm. pro Stück.— Marktverlauf: Arbeitspferde ruhig, Schlachtpferde lebhaft.