Todes- Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem un⸗ erforſchlichen Ratſchluſſe gefallen, unſere liebe gute Schweſter, Schwägerin, Tante und Großtante Frl. Unna Maria Kalt Handarbeitslehrerin i. R.— Mitglied des 3. Ordens geſtern vormittag 1 Uhr wohlvorbereitet durch die Tröſtungen unſerer hl. Kirche im Alter von 71 Jahren in ein beſſeres Jenſeits abzurufen. Um ein ſtilles Gebetsandenken bitten Die trauernden Hinterbliebenen Viernheim, Landau, Oberabtſteinach, Berlin, den 27. April 1935. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nach dem Nach⸗ mittagsgottesdienſt vom Trauerhauſe Weinheimerſtr. aus, ſtatt. Schön möbl. Ammer zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag. Freiw. Feuerpehr Viernheim Nachruf Den den Kameraden die traurige Nachricht, daß unſer langjähriges aktives und Ehrenmitglied, Kamerad Palentin Laug 2. in die Ewigkeit gegangen iſt. 45 Jahre lang hat er im Dienſte des Nächſten treu gedient. Er war allen ein guter Kamerad. Sein Andenken werden wir ſtets in Ehren halten. Zur Beerdigung treten Aktive, Muſik Spielleute und Sonderklaſſe morgen Sonn- tag nachmittag ½4 Uhr im Lokal zum Storchen an und erweiſen dem toten Ka— meraden die letzte Ehre. Das Kommando. Das müſſen Sie unbedingt wiſſen, fannen daß Sie ſchon Kleinanzeigen auf- zu haben bei geben können von 40 Pfg. an. Die An- zeigen des Rob. Slelert „Viernheimer Anzeiger“ werden von Tauſenden geleſen! Zu vermieten Ammer und RHuche evtl. 2 Zimmer und Rüche Von wem, ſagt der Verlag. Indanthren⸗ farbige Hauon- Kreuz- Weinheimer- ſtraße 62 —— Auf Weißen Sonntag halte ich mein Photo- Atelier der geschätzten Einwohnerschaft bestens empfohlen. Prompte Bedienung! Heinrich Blaschke Photograph Bürstädterstraße Nr. 3 Zillige Preise! Aufnahme der Kinder in die Volksſchule Die Aufnahme der ſchulpflichtig werdenden Kinder erfolgt am Montag, 29. April vormittags 9 Uhr für Knaben und 10 Uhr für Mädchen in den bei der Anmeldung mit⸗ geteilten Schulen. 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Januar 1936, nach Mannheim überſiedeln. * Berufung. Durch ein Dekret des Luftfahrtminiſters General der Flieger Gör⸗ ing, wurde der OG-Gebietsführer Albrecht, Rimbach, für vorbildlich geleiſtete Aufbauar⸗ beit, zum Offizier des RLB. befördert, mit gleichzeitiger Verleihung des R. L. B.-Führer⸗ * Errichtungsverbot. Im Verlauf der Verhandlungen mit dem Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat die Wirtſchafts⸗ gruppe Bauinduſtrie nach der BBZ. ein Ver⸗ bot der Errichtung neuer Betriebe ihres Faches beantragt. Der Preiskommiſſar hat über den Antrag zunächſt mit dem Reichswirtſchafts⸗ miniſterium Fühlung genommen. Pferdemarkt. Der Darmſtädter Frühjahrspferdemarkt und Fohlen⸗ markt findet am Montag, den 29. April,— 2 Im Mittelpunkt des geiſtigen Deutſchland ſtehen Belhagen& Klaſings Monatshefte. Sie unterrichten in umfaſſender, glänzender und ſachliche Art über die geiſtigen und künſtleriſchen Strebungen de Zeit. In aller Welt ſind ſie wegen ihrer unerreichten Aus— bedeutenden Schriftſteller, auch des jungen Deutſchlands.“ Alles, was uns heute beſonders am Herzen liegt: Deut— ſches Volkstum, deutſcher Glaube und alle wichtigen Lebens fragen der Natlon werden von bedeutenden Mitarbeitern, auch in Geſtalt illuſtrierter Belträge, behandelt. Der Dichter Börries von Münchhauſen ſchrieb kürzlich „Es lohnt ſich, ein Menſchenalter mit Velhagen & Klaſings Monatsheften zu verleben“. Monatlich ein Peft für Um. 2.10 auf dem Pferdemarktplatz in der Holzhofallee— ſtatt. Der Markt iſt wiederum mit einer Prä⸗ miierung und einer Pferdelotterie verbunden. Für die Zuchtpferdeſchau ſind insgeſamt über 50 Tiere gemeldet. 6 Der Verlag Velhagen& Klaſing, Leipzig C! überſendet auf Wunſch gegen Einſendung von 30 Pfg. in Marken für Porto koſtenlos ein Heft als Probeheft CCC ²˙ AAA ſtattung berühmt. Wundervolle farbige Wiedergaben zeigen 1 die Kunſt der Epoche und Vergangenheit. Die Nomane,“ Novellen und Skizzen ſind Erſtveröffentlichungen unſerer“ Viernheimer Anzeiger een Lee— Bieberer Saddle Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 740 Ur 1 entlich 05 frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: woch die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Sonntag“, halbmonatli „Illuſtrierten Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Berkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt 6. M., Verantwortlich für den nzeigenteil: Joh. Martin, Biernheim. Eimzel-Berkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags-Ausgabe 10 Bfg Nr. 99 Viernheimer Zeitung (Biernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Auzeigenpreiſe: Die 12 bei Wiederholung abgeſtufter tene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, abatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſte e u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Aab Amtsblatt der Bürgermeiſterei Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die uufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86. Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Montag, den 29. April 1935 52. Jahrgang golidarität der Schaffenden WPD Der Nationalfeiertag des deut⸗ ſchen Volkes, der alljährlich ſeit dem Jahr der Machtübernahme am 1. Mai in beſonde— rer Weiſe begangen wird, ſteht in dieſem Jahr mehr noch als bisher im Zeichen der wiederge wonnenen Volksge— meinſchaft. Die Plakette, die auf Ver⸗ anlaſſung der Reichspropagandaleitung der NSDAP von jedem deutſchen Volksgenoſ— ſen an dieſem Tage getragen wird. zeigt drei Geſtalten und zwar einen Arbeiter der Stirn und der Fauſt ſowie einen Bauern. Damit iſt ſymbolhaft die Solidarität der ſchaffenden deutſchen Menſchen zum Aus— druck gebracht. Es wird vielleicht auch heute noch Men⸗ ſchen in Deutſchland geben, die der Meinung ſind, daß ein ſolcher nationaler Feiertag des geſamten deutſchen Volkes nach mehr als zweijähriger nationalſozialiſtiſcher Staats⸗ führung überflüſſig ſei. Dieſe gehören ent— weder zu denen, die nicht begriffen haben, daß inzwiſchen eine Revolution in deutſchen Landen ſtattgefunden hat, weil ſie es nicht begreifen können oder wollen, oder zu den— jenigen, die zwar den neuen Staat in ſei— nem Nationalſozialismus durchaus bejahen, aber dem Weſensinhalt des neuen deutſchen Sozialismus, wie er ſich in den heutigen Arbeitsgemeinſchaften verkörpert oder ver— körpern ſoll, fremd gegenüberſtehen. Sie begnügen ſich damit, daß die Wirtſchaft vom Abgrund zurückgeriſſen worden iſt, um einer neuen Aufwärtsentwicklung durch ſtaatliche Maßnahmen entgegengeführt zu werden, ſie begnügen ſich mit den in der Welt einzig daſtehenden Erfolgen des Staates in der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit und glau— ben, daß mit erfolgreicher Wirtſchaftspolitik ollein die Fragen der Gegenwart gemeiſtert ſeien. Gewiß, der 1. Mai iſt nicht nur ein Feſt der Arbeit, ſondern auch ein Feſt der Freude über die gewaltigen Erfolge des letzten Wiederaufbaufahres. Mit Recht kann das geſamte deutſche Volk, angefangen von ſeinem Führer und Volkskanzler bis zum letzten Freiwilligen im Arbeitsdienſt ſtolz ſein, ſtolz auf das, was geleiſtet worden iſt. Neben dieſer ſtolzen Freude wohnt aber die⸗ ſem Feſttag noch ein anderer Gedanke inne. Man könnte ſich vorſtellen, daß ein ſolcher Feſttag auch von einem Volk, wenigſtens äußerlich, begangen werden kann, das zwar nach der nationalen Seite hin geeint iſt, aber nach der ſozialen immer noch in Arbeitnehmer und Arbeitgeber zerfällt. Das iſt nur noch eine äußere Unterſcheidung. eine Bezeichnung im Deutſchland Adolf Hit⸗ lers, deſſen Werk ſeine Krönung und Schluß⸗ ſicherung im echten Sozialismus findet. Und dieſer deutſche Sozialismus, der aus der Erkenntnis von der Schickſalsver⸗ bundenheit und Schickſalsgemeinſchaft aller ſchaffenden deutſchen Menſchen geboren iſt. wie gerade die letzten Vertrauensratswah— len bewieſen haben, ſchreitet unentwegt fort. Standen vor zwei Jahren noch Hundert— tauſende grollend abſeits, waren es vor einem Jahr vielleicht noch Tauſende, ſo ſind es diesmal vielleicht noch einige ganz Unbe⸗ lehrbare, die ſich damit ſelbſt aus der deut⸗ ſchen Volks- und Schickſalsgemeinſchaft aus⸗ ſchließen. Der neue Gemeinſchaftsge⸗ danke, wie er ſich ausgehend vom natio⸗ nalſozialiſtiſchen Gedankengut und gefördert durch bahnbrechende und grundlegende Ge— ſetzesmaßnahmen überall im deutſchen Volk feſt verankert hat, hat einwandfrei den Sieg davongetragen und iſt durch keinerlei Quer⸗ treibereien und Meckereien mehr zu erſchüt⸗ tern. Das wird der 1. Mai als nationaler Feiertag des deutſchen Volkes nicht nur die⸗ ſem ſelbſt, ſondern noch weit mehr der ob ſolchen Geſchehens immer noch teilweiſe er⸗ ſtaunten Welt zeigen. Dabei darf man nicht überſehen, daß wir erſt am Anfang der dritten großen Früh⸗ jahrs⸗ und Sommerſchlacht gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit ſtehen, und daß erſt zwei von den vier Jahren vorüber ſind, die der Füh⸗ rer bei der Machtübernahme vom deutſchen Volk verlangt hat, um ſein Werk durchzu⸗ führen. Zu dieſem Werk aber gehört die Er⸗ faſſung des letzten deutſchen ſchaffenden Menſchen und ſeine Durchdringung mit dem Gedankengut, das der Führer ſeit 1919 un. beirrbar und unentwegt dem deutſchen Volk eingehämmert hat. Ebenſowenig wie es Die Feſtfolge für den 1. Mai Die Veranſtaltungen am nationalen Feiertag 1 8.30 bis 9.30 Ahr Jugend-Kundgebung im Luſtgarten. Die Kundgebung wird über allen Sender übertragen. 1. Fanfarenſignal 2. Eröffnung durch den gendführer 3. Lied: Tritt heran Arbeitsmann. von Heinrich Lerſch, Melodie von Sotke, geſungen von 3000 Mann Chor aus HJ. DJ. BDM 4. Rede: Reichsminiſter Dr. Göbbels 5. Gemeinſames Lied: Aufhebt unſere Fahnen, Text von W. Zorg, Melodie von Fritz Sotke. Dazu ſpielen die vereinigten Muſikzüge der Berliner Hitler-Jugend 6. Anſprache des Führers 7. Gemeinſames Lied: Vorwärts, vor— wärts. Reichsju⸗ Text Fritz ſtarkem 2 10.00 Uhr Jeſtakt der Reichskulturkammer in der Staaksoper Unter den Linden. Der Feſtakt wird über alle Sender über— tragen. 1.Feſtliches Präludium von Richard Strauß. Es ſpielt die Staatskapelle Berlin unter Leitung von Profeſſor Clemens Krauß 2. Anſprache des Präſidenten der Reichs⸗ kulturkammer Reichsminiſter Dr. Göbbels 3. HJ-Fanfare 4. Verkündung des Buch- und Filmprei⸗ ſes 1934/35 5. Feſtliche Muſik. Finale(Paſſacaglia) aus der 4.(e⸗moll) Symphonie von Johan— nes Brahms. Es ſpielt die Staatskapelle Berlin unter Leitung von Profeſſor Heger. Die Verteilung des Buch- und Filmprei⸗ ſes wird auch in dieſem Jahre von Dr. Goebbels perſönlich vorgenommen. 3. 12.00 Uhr Staatsakt auf dem Tempelhofer Feld. Die Veranſtaltung wird über alle Sender übertragen und in allen Orten des Reiches werden Parallel-Kundgebungen durchge führt. Während der Veranſtaltung werden die am 12. und 13. April gewählten Ver trauensräte auf Führer und Volk von Dr. Ley feierlich verpflichtet. 2.00 Uhr Ankunft des Führers. Der Führer ſchreitet die aufgeſtellten Ehrenfor⸗ mationen ab. Chor, geſungen von 2500 Sängern des Berliner Sängerbundes„Lied des Volkes“ von Erdlen. Eröffnungsanſprache: Reichsminiſter Dr. Göbbels Chor„Wir“ von Heinrichs Verpflichtung der Vertrauensräte durch den Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley. Rede des Führers. Horſt⸗Weſſel-Lied. Großer Zapfenſtreich. Deutſchland⸗-Lied. Schlußwort: Bezirkswalter der Deutſchen Arbeitsfront Pg. Engel. Schluß der Kundgebung. Man rechnet mit einer Geſamtbeteiligung von einer Million Volksgenoſſen. Ihr Auf— marſch ſoll um 11 Uhr beendet ſein. Zwi— ſchen 11 und 11.30 Uhr ziehen die Fahnen und Standarten, von 11.30 bis 11.55 Uhr die Ehrenformationen ein. Von 11 Uhr bis zum Eintreffen des Führers um 12 Uhr werden die vereinigten Muſiker- und Trom— peterkorps der Reichswehr unter Leitung des Heeresmuſikinſpizienten Profeſſor Schmidt und Geſangschöre unter dem Diri— gentenſtab des Studienrats Hanns Mießner die Feſtgemeinde mit muſikaliſchen Darbie⸗ tungen unterhalten. Außerdem werden während dieſer Zeit Geſchwaderflüge der Luftmacht ausgeführt. 4 17.00 Uhr Empfang der Arbeiter-Dele⸗ gationen aus dem Reich und der Sieger aus dem Reichsberufswettkampf der Deutſchen Jugend in der Reichskanzlei durch den Füh— rer und Reichskanzler. 5. 2 1.30 Uhr Fackelzug der Reichswehr, Marine, Flieger, Landespolizei, Schutzpoli— zei, SA. SS, Leibſtandarte Adolf Hitler, NSKK, Feldjägerkorps, Arbeitsdienſt, PO, Deutſches Rotes Kreuz, Deutſcher Luftſport— Verband, Techniſche Nothilfe, Bahnſchutz, Feuerwehr und NSDFFB(Stahlhelm) durch folgende Straßen Berlins zum Luſtgarten: Abmarſch, der Spitze von Bülowſtraße, Ecke Potsdamer Straße über Potsdamer Straße — Potsdamer Platz— Leipziger Platz—Leip⸗ ziger Straße—Friedrichsſtraße—Unter den Linden—Schloßbrücke—Luſtgarten. 6. 2 3.00 Uhr Schlußappell der am Fackel⸗ zug beteiligten Formationen. Marſchmuſik. Rede des Preußiſchen Miniſterpräſiden ten Reichsminiſter General Göring. Großer Zapfenſtreich. Die Kundgebung wird über alle übertragen. Sender www.... ͤ———XTX———— möglich iſt, alle Schlacken einer vierzehn— jährigen Mißwirtſchaft im Ablauf von zwer Jahren reſtlos zu beſeitigen, ebenſowenig— darüber iſt ſich der Nationalſozialismus von vornherein im Klaren geweſen— iſt es möglich, innerhalb von zwei Jahren aus einem zerriſſenen und in ſich tauſendfach ge— ſpalteten Volkskörper jenes Idealbild des echten deutſchen Sozialismus herporzuzau⸗ bern, das dem Führer vorſchwebt. Sein Aufbauwerk iſt noch nicht beendet. Darum iſt dieſer Feiertag des deutſchen Volkes auch dieſes Mal kein Ende. ſondern ein Abſchnitt auf dem Wege zum Ziel. Noch zwei Jahre weiter und das Ziel, das ſich der Führer geſteckt hat, wird erreicht ſein. Das iſt der nicht zu erſchütternde Glaube des geeinten deutſchen Volkes, wenn es am 1. Mai unter den im Winde flattern⸗ den Bannern der Bewegung einer beſſeren Zukunft entgegenmarſchiert. . 1000 Saarländer kommen nach Berlin Das Amt für Reiſen, Wandern und Ur⸗ laub in der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat auf Veranlaſſung des Propa⸗ gandaminiſteritums 1000 ſaarländiſche Ar⸗ beitskameraden zu einem mehrtägigen ko⸗ ſtenloſen Beſuch der Reichshauptſtadt einge⸗ laden. Die Teilnehmer werden als größtes Erlebnis während ihres Berliner Aufent⸗ halts den 1. Mai bei der Kundgebung auf dem Tempelhofer Feld feiern. Beſondere Ehrenplätze ſind für ſie vorgeſehen. Zwei Jahre Neichsluftſchutzbund Berlin, 27. April. Anläßlich der zweiten Wiederkehr des Gründungstages des Reichsluftſchutzbundes findet im Berliner Sportpalaſt am 29. April, 20 Uhr, die feierliche Verpflichtung von 18 000 Amtsträgern ſtatt. An dieſer Kundgebung, zu der der Reichsminiſter der Luftfahrt, General der Flieger Hermann Göring und der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, eingeladen ſind, nehmen Vertreter aller Reichs- und Staats- behörden, der Partei, der Wehrmacht, der Preſſe, Wirtſchaft, Kultur und aller Organi— ſationen des neuen Deutſchland teil. Die Veranſtaltung geht über alle deutſchen Sender.— Von den bisherigen Leiſtungen des ROB. wird bei dieſer Gelegenheit noch bekannt, daß 280 000 Amtsträger in 21 500 Untergliederungen vorhanden ſind und daß 10 300 Luftſchutzlehrer an 2200 Luftſchutz⸗ ſchulen wirken. Die Bekeiligung Jugendlicher an den Kund⸗ gebungen am 1. Mai. Die Aufmarſchleitung für den 1. Mai gibt bekannt, daß Jugendliche bis zum 18. Le⸗ bensjahr ſich nur an den Jugendkundge— bungen beteiligen. Soweit ſie Angehörig⸗ der Hitler⸗Jugend ſind, marſchieren ſie bei ihren Formationen, während die anderen durch die Schulen erfaßt werden. Englands Luftaufrüſtung Beſchleunigte Maßnahmen. London, 27. April. Die engliſche Regierung plant eine weit— gehende Beſchleunigung und Reviſion ihres Aufrüſtungsprogramms in der Luft. Die neuen engliſchen Aufrüſtungspläne werden vom„Daily Telegraph“ nach der Methode des berüchtigten Weißbuches ausſchließlich mit der deutſchen Luftausrüſtung begrün— det, deren„große Ausdehnung“ man in den engliſchen politiſchen Kreiſen erſt jetzt er— kannt habe. Die auf Donnerstag angeſetzte Unterhausausſprache über die europäiſche Lage werde durch dieſe Tatſache eine ganz beſondere Bedeutung erhalten, und die eng- liſche Regierung habe durchaus die Abſicht, auf keinen Fall hinter den Luftrüſtungen irgendeines Landes innerhalb Reichweite der engliſchen Küſte zurückzuſtehen. Das vom engliſchen Luftrat vorberei⸗ tete beſchleunigte Luftaufrüſtungsprogramm ſieht, wie der diplomatiſche Korreſpondent meldet, folgende induſtriellen Maßnahmen vor: Gewiſſe Aenderungen in den Herſtel— lungsmethoden und ſogar ein gewiſſes Op— fer an Sicherheitsfaktoren zugunſten der Beſchleunigung. Für gewiſſe Bomberklaſ— ſen wird möglicherweiſe ein höheres Lade— gewicht zugelaſſen: Ausweitung der Indu— ſtrie und Bereithaltung einer Höchſtzahl von Induſtriefirmen für ein„Notſtandspro— gramm“; Wiedereinſtellung vieler Spezial— arbeiter; Ausweitung des Metallflugzeug— baues zur Erleichterung von Maſſenher— ſtellung. Abgelehnter Natſchlag Die Weſtmächte wollten die Erſchießung griechiſcher Generale verhindern. London, 27. April. „Daily Telegraph“ berichtet, die Geſand— ten Englands und Frankreichs ſeien bei der griechiſchen Regierung dahin vorſtellig ge— worden, daß die Todesurteile gegen die Ge— nerale Papoulas und Komiſſis nicht durch— geführt werden ſollten. Der griechiſche Außenminiſter Mavromichaelis habe dieſen „Ratſchlag“ jedoch ablehnend aufgenommen. Miniſterpräſident Tſaldaris habe der Durch— führung der Hinrichtung Widerſtand entge— gengeſetzt, aber infolge ſeines Krankheitszu— ſtandes habe er ſich mit ſeinen Wünſchen nicht durchſetzen können. Um die Regierungsform Algen, 27. April. Zu den Mitteilungen über eine Verſammlung der griechiſchen Monarchiſten in Paris gab der ſtellvertre tende Miniſterpräſident Kondylis, nachdem er ſich mit dem Miniſterpräſidenten Tſal— daris beſprochen hatte, vor den auslän— diſchen Preſſevertretern folgende Erklärung ab: Bekanntlich ſei in Griechenland ſeit dem 25. März 1924 die republikaniſche Regie— rungsform eingeführt, die von ſämtlichen politiſchen Parteien anerkannt wurde. So— bald die dringenden nationalen Fragen, die ſich aus den innerpolitiſchen Ereigniſſen er— geben hätten, geregelt ſein würden und das griechiſche Volk die nötige Ruhe wiederge— funden haben werde, um frei und kaltblütig urteilen zu können, werde die griechiſche Re— gierung nicht zögern, ihm die Frage der Re— gierungsform vorzulegen, wenn der über— wiegende Teil des Volkes dies wünſche. Sandſtürme in China Schanghai, 28. April. In Nordchina richteten ſchwere Sand⸗ ſtürme großen Schaden an. Der Zug- und Flugverkehr wurde völlig lahmgelegt. Die Flughalle der„Euraſia“-Geſellſchaft in Pe⸗ king wurde abgedeckt. Die Telefonverbin⸗ dungen ſind weithin unterbrochen, da über 1300 Telefonmaſten vom Sturm umgelegt wurden. Auch ſind mehrere Tote zu bekla⸗ gen. Den Sandſtürmen folgte ein ungeheu⸗ rer Temperaturſturz. Während die Hitze zunächſt anſtieg und zuletzt 35 Grad Celſius erreicht hat, fiel das Thermometer plötzlich auf 0 Grad. An der Grenze von Dſchehol iſt Schneefall eingetreten. ——— ö — — —. .— 3500 Hunde ausgeſtellt Erſie Welthundeausſtellung in Frankfurt am Main. Frankfurt a. M., 27. April. Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten eröffnete die Erſte Welthunde⸗ ausſtellung auf dem Ausſtellungsgelände der Stadt Frankfurt am Main. Mit nahezu 3500 Hunden kann dieſe Ausſtellung als die umfaſſendſte Schau dieſer Art bezeichnet werden. Nach der Begrüßungsanſprache des Prä— ſidenten der Federation Cynologique Inter⸗ nationale, Glockner-Deiſenhofen bei Mün⸗ chen, führte der Reichsſportführer aus, daß dieſe Ausſtellung wieder einmal der beſte Beweis dafür ſei, daß eine friedliche Zu⸗ ſammenaroeit der Völker überall möglich ſei, wenn die Parteien ſich als freie Bürger die Hand geben. Der Hund ſei deshalb der wirkliche Gefährte des Menſchen geworden, weil er ſich durch ſeine Anſtelligkeit und Treue dazu als würdig erwieſen habe. Auch der Führer und Reichskanzler ſei ein großer Hundefreund, der in ſeinen Mußeſtunden deutſche Schäferhunde züchte. Und ſoeben ſei aus Berlin von der Reichskanzlei des Füh⸗ rers und Reichskanzlers noch die Nachricht eingetroffen, daß der Führer für den abſo— lut beſten Hund der Ausſtellung einen Preis geſtiftet habe. Nachdem der 3. Kynologiſche Weltkon⸗ greß nach großen Erfolgen ſeinen Abſchluß gefunden habe, könne man mit vollem Recht erwarten, daß auch die Hundeausſtellung, die er hiermit die Ehre habe zu eröffnen, einen guten Verlauf nehme. An die offizielle Eröffnung ſchloß ſich ein Rundgang durch die Ausſtellung, der einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. In ihren ſauber hergerichteten Boxen liegen die prachtvollen und wertvollen Tiere aller Raſſen und harren des Schiedsſpruchs, der über ihre Klaſſifizierung entſcheiden ſoll. Viele bereits mehrfach ausgezeichnete Vier- beiner ſehen den Dingen mit der größten Ruhe entgegen, andere aber ſind recht ner vös, namentlich die feingliedrigen Wind- hunde, bei denen Herrchen ſitzen muß, un⸗ ſie zu beruhigen. Das Ausland iſt ſehr ſtark und wohlgerüſtet vertreten, be⸗ ſonders fallen franzöſiſche Bulldoggen auf und engliſche Greyhounds, denen man die edle Abſtammung auf den erſten Blick an— ſieht. Einen ausgezeichneten Eindruck mach: auch eine große Gruppe Weimarer Vorſteh. hunde. Der Beſuch ſetzte gleich nach der Er. öffnung ſehr ſtark ein und bewies das all— gemeine Intereſſe, das den Hunden aus allen Schichten des Volkes entgegengebracht wird. —— Luftſchutzſirenen an Kirchen Berlin, 28. April. Der Reichs- und preu- ziſche Erziehungsminiſter hat die Kirchen- behörden in einem Runderlaß auf die Not- wendigkeit der Beachtung der Luftſchutzbe⸗ lange hingewieſen. Die Durchführung von Selbſtſchußmaßnahmen gehöre auch bei den ſtaatseigenen kirchlich genutzten Gebäuden ur Sorgfaltspflicht der kirchlichen Körper⸗ ien Das erzbiſchöfliche Generalrikariat Köln erklärt dazu, daß auch gegen die An. bringung von Luftſchutzſirenen an Kirchen Bedenken nicht erhoben werden. Ehemaliger britiſcher Admiral reorganiſier: die chineſiſche Flotte. London, 28. April.„Evening Standarr“ ufolge iſt ein ehemaliger britiſcher Tömkrat, eſſen Name jedoch nicht genannt wird, m der Reorganiſation der chineſiſchen Flott und der Durchführung der Küſtenvertetdz. a. ab gdner in China betraut wor- n. Schweine⸗ und Schafzählung am 4. Juni 1935. Berlin, 27. April. Die nächſte Schweinezählung und Ermitt— lung der nichtbeſchaupflichtigen Schlachtun— gen von Schweinen, Bullen, Ochſen, Kühen, Jungrindern, Kälbern, Schafen und Ziegen in jedem der vorhergehenden drei Monate im Reich iſt vom Reichs⸗ und preußiſchen Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft für den 4. Juni 1935 angeordnet worden. In Verbindung damit ſoll eine Zählung der Schafe erfolgen. Für die Neuordnung der deutſchen Schaf— zucht und für die Maßnahmen, die in Zu⸗ ſammenhang damit durchgeführt werden, iſt es wichtig, in möglichſt kurz aufeinander⸗ folgenden Zeiträumen die Auswirkung der getroffenen Maßnahmen beobachten zu können. Dies iſt aber bei einer nur einmal im Jahr erfolgenden Zählung, die bisher immer Anfang Dezember durchgeführt wur⸗ de, nicht möglich. Eine A e ee der Schafe zunächſt einmal, und zwar im Juni, iſt aus dieſen Gründen dringend geboten. Weiter ſollen zur Beurteilung der Ab⸗ kalbtermine, wie bisher, die in den drei vorgeſehenen Monaten geborenen Kälber und ferner in den hierfür bedeutſamen Krei⸗ 00 Preußens und Oldenburgs das Weide⸗ ettvieh ermittelt werden. Für die Geheimhaltung der einzel- nen ſtatiſtiſchen Angaben iſt Sorge getra⸗ gen, ſo daß ein Mißbrauch ausgeſchloſſen iſt. Die richtige und zuverläſſige Beantwor⸗ tung der geſtellten Fragen liegt im eigen⸗ ſten Intereſſe der Bauern. Politiſches Allerlei Berlin. Der Führer hat den Gauleiter Röver zum Ehrenführer im Range eines Gruppenführers des NSKK und den Mini⸗ ſterialdirektor im Reichsverkehrsminiſte⸗ rium, Brandenburg, zum Ehrenführer im Range eines Standartenführers des NSKK ernannt. Berlin. Die Kennziffer der Großhandels- preiſe ſtellt ſich für den 24. April, wie in der Vorwoche, auf 100,8(1913 gleich 100). Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 110,2(plus 0,2 v. H.), indu⸗ ſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 90.9(gleich 0,1 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 119,5(unverändert). Berlin. Zur ſtärkeren Betonung raſſi⸗ ſcher Grundſätze in der Hochſchulausbildung des juriſtiſchen Nachwuchſes hat Reichsmini⸗ ſter Ruſt dem geſchäftsführenden Direktor des Reichsauſchuſſes für Volksgeſundheits⸗ dienſt, Herrn Dr. Ruttke, einen Lehrauftrag für„Raſſe und Recht“ im Rahmen der ſu⸗ an Fakultät der Univerſität Berlin er⸗ eilt. London. Die„Times“ fügt den Aeuße⸗ rungen engliſcher Perſönlichkeiten. die die Genfer Entſchließung gegen Deutſchland ver. urteilen, eine weitere bemerkenswerte Zu⸗ ſchrift des Unterhausabgeordneten Oberſt⸗ leutnant Goethbert Headlam hinzu. Paris. Aus einer Mitteilung des frantzö⸗ ſiſchen Finanzminiſteriums geht hervor, daß die Steuereingänge des erſten Vierteljah. res 1935 um 798 Millionen Franken hinter dem Voranſchlag zurückbleiben. Bozen. Die Konfinierungskommiſſion vor Bozen hat den Kaplan Johann Kuntner au St. Wallburg im Ultental zu zwei Jahren Verbannung verurteilt; es wurde ihm vor. geworfen, er habe einige Männer aus St. Wallburg nach der Saarabſtimmung zur laßt enn eines Freudenfeuers veran- aßt. Baſel. Die Initiative zu einer Volk set ſtimmung, die ein Geſetz verlangt, welches in der Schweiz die Freimaurerei verbietet, iſt zuſtandegekommen; trotz der feſtgeſtellten 706 ungültigen Unterſchriften beträgt di Zahl der gültigen noch 56 230. Washington. Das amerikaniſche Reprä⸗ ſentantenhaus nahm unter Ablehnung aller einſchränkenden Zuſatzanträge den Marine— haushalt im Betrage von 460 Millionen Dollar an; der Haushalt ſieht den Neubau von 24 Kriegsſchiffen und 555 Flugzeugen ſowie Erhöhung des Perſonenſtandes um 11000 Mann einſchließlich 500 Seekadetten vor. Die Vrüſſeler Ausstellung Jeierliche Eröffnung durch König Leopold. Brüſſel, 27. April. Die Brüſſeler Weltausſtellung iſt von König Leopold feierlich eröff- net worden. Der König und die Königin, die ſich in Begleitung ihres Töchterchens und des Bruders des Königs, des Grafen von Flandern, befanden, begaben ſich in feierlichem Zuge, der von einer Reiterſchwa— dron eröffnet wurde, vom Schloß Laeken ur Ausſtellung. Auf dem Wege bildeten Leuppen der Garniſon Brüſſel und Abord— nungen von über 1000 Vereinen Spalier. Am Eingang des prächtig geſchmückten Feſt⸗ ſaales der Ausſtellung, wo 3500 geladene Gäſte Platz genommen hatten, begrüßte der Bür⸗ germeiſter der Stadt Brüſſel Adolf Max als Präſident des Organiſationsausſchuſſes der Ausſtellung das Königspaar. Der König antwortete mit einer zunächſt in franzö⸗ ſiſcher, dann in flämiſcher Sprache vorgetra⸗ genen Rede, in der er mit ernſten Worten die Notwendigkeit einer Rückkehr zu nor⸗ malen Wirtſchaftsbeziehungen in der Welt betonte. Die Feier wurde von Geſängen der Brüſſeler Schuljugend umrahmt. Im Anſchluß an den Feſtakt erfolgte ein Nundgang durch die Ausſtellung. Als der König den Feſtſaal verließ, ſtiegen mehrere taufend Brieftauben auf, um die Botſchaft von der dag 09. ei Weltausſtellung ins Land zu ſſragen. zeitig ſtartete der Ballon„Belgica“ mit dem bekannten Ballonflieger Ernſt Demeyter an Bord, der auf ſeinem Fluge Millionen von Zetteln abwirft, die die Inſchrift tragen „Die Brüſſeler Ausſtellung iſt eröffnet“ Während der ganzen Feier kreuzten zahl. 1 5 Flugzeuge über dem Ausſtellungsge⸗ ände. Quellen in der Wüſte Neue Oaſen längs 1 0 deletaneden. rak. Bagdad, 27. April. Der im Vorjahr vollendete Bau der 1.5 ßen Oelrohrlinien vom Irak zum Mittel meer hat eine bisher wenig beachtete Neben, wirkung gehabt, die aber einmal von gro. ßer Bedeutung werden kann. Die Delrohr⸗ linie führt zum größten Teil durch wafſer⸗ loſe Wüſten. In der nächſten Zeit werben nun aber in regelmäßigen Abſtänden neben der Linie richtige Oaſen entſtehen. Als nden nämlich an den Bau der Röhrenſtree hey. anging, mußte vor allen Dingen dafüc ge⸗ ſongt werden, daß Waſſer vorhanden war, Man brauchte Waſſer 15 000 Arbeiter, die ſtändig an der Streche arbeiteten, dann aber auch für die Zement⸗ bereitung an den zahlreichen Pumpſtotionen Als man die erſten Bohrserſuche in der Wüſte machte, ſtellte ſich heraus. do da⸗ ganze transjordanſſche Wüſtengebier auf einer ſtark waſſerhaltigen Erdſchicht ruht. Allerdings mußte man hier und da recht tief bohren, bis man auf Waſſer traf (im Durchſchnitt 200 Meter), jedoch waren die erbohrten Quellen außerordentlich er giebig. Zuweilen ſtand das Wafter unter ſolchem Druck, daß es nicht einmal herauf⸗ r zu werden brauchte. Mit einer usnahme wurde Waſſer überall dort ge⸗ funden, wo man es gerade brauchte. Nur in einem einzigen Fall lag die Waſſerſtelle 1750 30 Kilometer von der Pipeline ent⸗ rnt. Nachdem nun der Bau der Pipeline fer⸗ tig iſt, iſt der Waſſerbedarf erheblich geſun⸗ ken. Man braucht Waſſer überhaupt nur noch in den neuen Wüſtenſtationen der Li⸗ nie(die anderen Stationen liegen in frucht⸗ 1 00 Land). Dieſe Stationen können jetzt aber zu richtigen Oaſen geſtaltet werden, wozu nur ein Bruchteil des verfüg- baren Waſſers ausgeſchöpft zu werden braucht. Mit der Anlage von Gärten hat man bereits begonnen; demnächſt ſollen Bäume folgen, und dann wird die Natur ſchon weiter für ſich ſelbſt ſorgen. Die verhältnismäßig geringen Schwierig- keiten, mit denen die Irak-Petroleumgeſell— ſchaft ſich das notwendige Waſſer verſchaffen konnte, eröffnet natürlich neue und intereſ⸗— ſante Möglichkeiten für die Wüſten Syriens und Arabiens. Wenn es den Petroleum- ingenieuren gelungen iſt, auf einer geraden Linie. alſo ohne Rückſicht auf die geologiſche Wahr- ſcheinlichkeit des Vorhandenſeins von Waſ⸗ ſer, ausreichende Quellen anzubohren, ſo muß es umſo leichter ſein, Waſſer zu fin. den, wenn man nicht an eine beſtimmte Route gebunden iſt. Die Techniker empfeh⸗ len nun, einmal das kultivierte Land all⸗ mählich immer weiter in die Wüſte hinaus⸗— zuſchieben, dann aber auch in der Wüſte ſelbſt Waſſerquellen anzubohren, die die Herden der Beduinen verſorgen können. schwere Exrploſton Arbeiter im Kanalnetz eingeſchloſſen. Neuyork. 28. April. Im Geſchäftszentrum von St. Louis ereigneten ſich im Kanaliſationsnetz zwei ſchwere Exploſionen, die auf Gasanſamm- lungen zurückzuführen ſind. Durch die Ge⸗ walt der Exploſionen wurden die Kanaliſa⸗ tionsdeckel meilenweit in die Luft geſchleu⸗ dert und die Fenſterſcheiben ganzer Häuſer⸗ reihen zertrümmert. Weite Straßenſtrecken wurden aufgeriſſen. Bisher konnten elf Arbeiter. teilweiſe ſchwer verbrannt, geborgen und ins Kranken- haus geſchafft werden. In dem rauchgefüll⸗ 825 einmal jur N. aliſationsne Jahl von Arbeitern einge 1 erwehr arbeilel ſieberhaft und unternimmt Relkungsverſuche mit Gasmasken und das Gas neukraliſierenden Jerſtäubern. Fur die Eingeſchloſſenen rchlet man das ſchlimmſte. Abſatzregelung für Spargel Verordnung für das Gebiet Heſſen⸗Naſſau. Innerhalb der Landesbauernſchaft Heſſen. Naſſau werden folgende Gebiete zu geſchloſ. ſenen Anbaugebieten erklärt: In Rheinheſſen die Gemeinden: Gau⸗Algesheim, Appenheim, Nieder⸗Hil. bersheim, Ockenheim, Caulsheim, Büdes⸗ heim, Dietersheim, Sponsheim, Grolsheim, Nieder⸗Ingelheim, Ober⸗Ingelheim, Frei⸗ Weinheim. Groß⸗Winternheim, Schwaben⸗ heim, Bubenheim, Engelſtadt, Elsheim, Sta⸗ deken. Jugenheim, Heidesheim. Wackern. heim, Budenheim, Finthen, Drais, Eſſen⸗ heim. Marienborn, Nieder⸗Olm, Sörgen⸗ loch, Zornheim, Nieder⸗Saulheim. Ober- Saulbeim. ÜUdenpeim. Hahnheim. Selzen. Schornsheim, Mommenheim, Gabsheim, Ebersheim, Klein⸗Winternheim, Ober⸗Olm, Hechtsheim, Bodenheim, Nackenheim, Mainz⸗ Mombach, Mainz⸗Bretzenheim, Mainz⸗Ka. ſtel, Gonſenheim, Gimbsheim, Eich, Hamm, Heppenheim a. d. W., Alsheim, Ibersheim. Wörrſtadt. In Starkenburg die Gemeinden: Nauheim, Gräfenhauſen, Schneppenhauſen, Braunshardt, Worfelden, Klein⸗Gerau. Groß-Gerau, Büttelborn, Königſtädten, Tre⸗ bur, Bauſchheim, Mainz⸗Ginsheim, Biſchofs⸗ heim, Rüſſelsheim, Weiterſtadt, Langen, Egelsbach, Erzhauſen, Wixhauſen, Arheil⸗ gen mit Kranichſtein leinſchließlich Hofgut Kranichſtein), Walldorf, Mörfelden. Gries. heim, Zwingenberg, Seeheim, Jugenheim. Eberſtadt, Malchen, Pfungſtadt, Eſchollbrük. ken, Hahn, Alsbach, Bickenbach, Biebesheim Dornheim, Wolfskehlen, Lampertheim, Forſt. haus Heide, Hüttenfeld, Viernheim. Lorſch. Heppenheim, Gernsheim, Groß-Rohrheim. Nordheim, Klein⸗Hauſen, Babenhauſen, Groß⸗Steinheim, Klein-Auheim, Hainſtadt, Seligenſtadt, Zellhauſen, Mühlheim, Bürgel, Vieber, Heuſenſtamm, Hainhauſen, Jüges⸗ heim, Dudenhofen, Nieder⸗Roden, Ober⸗ Roden, Urberach, Meſſenhauſen, Dietzenbach, Götzenhain, Philippseich, Dreieichenhain, Offenthal, Meſſel, Harreshauſen, Sickenhofen, Hergershauſen, Eppertshauſen, Harparts- hauſen, Altheim, Langſtadt, Schaafheim, Münſter, Dieburg. Im Rheingau: Erbach. Als Bezirksabgabeſtellen werden beſtimmt: In Gau-Algesheim, Nieder⸗Ingelheim und Heidesheim die Obſt- und Gartenbauverein e. G. m. b. H., in Finthen die Obſtverwer⸗ tungsgenoſſenſchaft e. G. m. b. H., in Mainz der Obſt⸗ und Gemüſebauverein e. G. m. b. H. Mainz⸗Mombach, in Oſthofen die Bäuer⸗ liche Hauptgenoſſenſchaft Rhein- Main-Nek⸗ kar e. G. m. b. H. Frankfurt a. M., Zweig⸗ ſtelle Oſthofen, in Nauheim der Stoga-Groß markt Nauheim e. G. m. b. H., in Weiter⸗ ſtadt die Bäuerliche Hauptgenoſſenſchaft, Zweigſtelle Weiterſtadt, in Zwingenberg die Bergſtr. Obſt⸗ und Gemüſezentrale e. G. m. b. H., in Biblis die Bäuerliche Haupt⸗ genoſſenſchaft, Zweigſtelle Biblis, in Baben⸗ hauſen die Bäuerliche Hauptgenoſſenſchaft, Zweigſtelle Babenhauſen, in Erbach die Rheingauer Obſterzeugungs⸗ und Abſatz⸗ genoſſenſchaft e. G. m. b. H Ver mi oer huyrung der Geschäfte bes Vorſitzenden des Gartenwirtſchaftsverbandes Heſſen-Naſſau Beauftragte wird den Be⸗ irksabgabeſtellen die zuſtändigen Erfaſ⸗ 99 7 7 75 zuweiſen, die ihrerſeits ihren Erfaſſungsbezirk in geeigneter Weiſe be⸗ kanntzugeben haben. Zu Begirksbeauftrag- ten werden ernannt: für Rheinheſſen: Erich Attorf, Bezirksbauernführer, Buben⸗ heim; für Starkenburg: Wilhelm Grünwald, Bauer und Spargelzüchter, Har⸗ reshauſen. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der Deutſchen Gartenbauwirtſchaft, gez. Böttner. Die Verwüſtungen der Wirbelſturmkataſtrophe bei Gera. In der Gemeinde Bir⸗ kigt im Landkreis Gera hat der ſchwere Wirbel⸗ ſturm, der in Oſtthürin⸗ gen hauſte, großen Schaden angerichtet. Zwei von den vier Ge⸗ höften der Ortſchaft wurden völlig vernich⸗ tet, die anderen beiden ſchwer beſchädigt. Men⸗ ſchenleben ſind nicht zu beklagen. Deutſches Nachrichten⸗ Büro(M.) Meiſterſchaftsſpiele der Gau⸗ Gau Bayern(Wiederholungsſpiel): Be Augsburg— SpVg Weiden 1:0 Aufſtiegsſpiele zur Gauliga: Gau Südweſt: Germania Bieber— FV Saarbrücken 1 Ludwigshafen 04— Opel Rüſſelsheim 3 Reichsb. R/W Frankfurt— Polizei 5 Gau Würkkemberg: FV Zufſenhauſen— VfR Schwenningen 211 Gau Bayern: Süd: Fc München— Walhalla Regens⸗ ord: SpVg Erlangen— Viktoria Tailfingen: Württemberg— Baden 1 N egen Polizei Magdeburg in Oppeln: Poſt Oppeln— SpVg Fürth 66 Kaſſel: Kaſſeler Tgd.— Spfr. Leipzig 3:10 Hamburg: Polizei Hamburg— SV n Mind in Kaſſel: Heſſen/ Pr. Kaſſel— Fortuna in Stettin: Hanſa Kolberg— SC Char— Neuer deutſcher Fußballſſeg hat einen neuen Sieg errungen. In Brüſſel wurde Belgiens Nationalelf überlegen mit 9.1(2:1) geſchlagen; mit dieſem Sieg feiert Deutſchland ſeinen ſiebenten Fußballſieg in ununterbrochener Reihenfolge ſeit dem Som- mer vergangenen Jahres. 30000 Zuſchauer Sport vom Sountag e de. g Fußball. c Länderſpiel. Brüſſel: Belgien— Deutſchland Meiſterſchafts⸗Endſpiele. Bochum: Schalke 04— Tod Eimsbüttel 4: Hanau: Fc Hanau 93— 1. SW Jena o: Fürth: Spög Fürth VfB Stuttgart 1: Mannheim: VfR Mannheim— Vfe Benrath Köln: fg Köln— Phönix L'hafen Süddeutſchland. Winde, bi ga: 2. dann Darmſtadt 12 ſel) erſetzt burg 2:2 Aſchaffenburg 42 Auswahlſpiele: Jungliga)„ ene Mainz: Mainz— Frankfurt(Sa) Muündball Meiſterſchafks⸗Endſpiele. Männer: Hindenb. Biſchofsburg 8 * 0 Greif Stettin— Polizei 8 Darm Hindenb. Minden— R Mühlheim(Ruhr) 123 8 Mannheim: SV Waldhof— TV Siegburg-Mülldorf 0 Höppingen: Tbd Göppingen— Po ee Göppingen Pe Holland, der Frauen: TV Cannſtatt— VfR 3 Den 19 ten Treffer. Trankfurt: Eintracht Frankfurt gegen SpVg Fürth 5 5·2 Lennep: VfL Lennep— Kölner BC 217 ter 6:1. SC Magdeburg )amburg: Tod Eimsbüttel— Har— burger SV Leipſig Um bei den lottenburg 16 f Belgien— Deutſchland 1:6(1:2). der linke Deutſchlands Fußball Nationalmannſchaft kob im Tor Buſch N 2 Ae Erheber rechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale 0) „Da ich ſchon morgen wieder weiterreiſe, ſo hätte ich Ihre Einladung ſehr gern angenommen, gnädigſte Frau ich komme jedoch direkt von der Landſtraße und muß erſt mal in ein Hotel, um mich ein wenig zurechtzumachen. Wenn Sie erlauben, würde ich vielleicht nachmittags noch nals vorſprechen“, erwiderte Gilbert artig. „„Ich würde Sie einladen, bei uns abzuſteigen; die zilla iſt für Gäſte vorgeſehen— aber mein! heute abend geſchäftlich und dann wären Sie dort ganz verwaiſt“, meinte Frau von Breitenſchlag. Gilbert wollte eben antworten, als ſeine Blicke ein deres Bild aufnehmen mußten. Von der Spiraltreppe herab kam eine junge Dame mit leichtem, graziöſem Schritt. Sie trug ein weißes, ſehr einfaches Leinenkleid, das von einem roten Gürtel zuſammengehalten wurde. Kurze Aermel ließen vollendet ſchöne Arme frei, und der deine Ausſchnitt wies wundervolle Hals- und Nackenlinien auf. Das knabenhaft verſchnittene Haar war hinter die leinen Ohren geſtrichen, und die ganze Erſcheinung atmete Bugend und Grazie. War das Pips? Doktor der Rechte der Sohn des Profeſſors iſt?“ meinte Maryſa gemütlich. „Was in meinen Aufzeichnungen fehlt, damit mußt halt Pips? Der häßliche, ſchmutzige, naſeweiſe Gaſſenjunge? Freilich war ſie es. Die Naſe verriet ſie. Für ein junges Mädchen jedenfalls eine ungewöhnliche Naſe. a Leicht und durchaus gemeſſen kam ſie herüber, und über Gilbert hinwegſehend, ſprach ſie, zu der alten Dame ge⸗ wandt:„Ich habe drüben Auftrag gegeben, daß man deinen Gaſt würdig unterbringt. Seine ſcheußliche Karre ſteht ſchon in der Garage.“ Frau von Breitenſchlag hüſtelte.„Herr Gilbert zieht wohnten dem Spiel im Brufeier Heyſei⸗ Hinter den beiden Toren wehten Deutſch⸗ lands und Bel Großer Jubel brach los, als zu⸗ erſt die deutſche Mannſchaft ins Feld ſprangen. Nach den üblichen Zeremonien und den Nationalhym⸗ nen, die ohne jeden formierten ſich die beiden Mannſchaften. Deutſchland hat Anſtoß. Nachkurzem Spiel im Felde fällt bereits in der erſten Minute für die Führungstreffer. Die belgiſchen hielten mit fanatiſchem Beifall nicht zurück, aber ihre Freude iſt nicht von allzu langer Dauer; denn ſchon die zweite bringt den Ausgleich. Das deutſche Spiel kommt mehr und mehr in Fluß, vor allem iſt es der rechte Flügel Lehner—iffling, der ſehr gute Angriffe in die Wege leitet. In der Abwehr zeigt Mun— o kert einige Schwäche, wird aber in hervor⸗ 2 ragendem Maße von Gramlich und Gold— . brunner unterſtützt. In der 32. Minute fällt giens der Führungslkreffer für Deutſchland. In der 37. Minute ſcheidet Cappelle verletzt aus und wird durch Mondele(Daring Brüſ— Mit einem Zuſammenprall mit Damminger ſcheidet kurz vor der Pauſe auch noch Badſou aus, für den Chriſtians weiter— ſpielt. Eine Minute vor der Goldbrunner ein Foul an Voorhoof. Den ßen Sonntag“ im Freiſtoß an der 16-m-Linie ſchießt Mondele zum Treffen zwiſchen VfR Mannheim und gegen die ſicherſtehende deutſche Noch vier Tore Die zweite Spielhälfte beginnt mit bel, len gegen Köln und giſchem Angriff. Die deutſche Abwehr ſtört viel ſich verſchiedene Male gegenſeitig. Belgien 524 ſpielt im Feld recht gut und ſtellt auch Ja— 0 kob mehrmals vor ſchwere Aufgaben. Bel— einer großen 6.6 giens Sturm macht unter den Anfeuerungs— f rufen der Zuſchauer verzweifelte gungen zur Aufbeſſerung des Ergebniſſes. Auch in der Folge ſpielt ſich vor dem deut— ſchen Tor immer wieder Kampf ab, manch⸗ mal gibt es ganz tolle Augenblicke, bei denen Munkert recht unangenehm großen und ganzen behalten die Spieler aber ihre Nerven. Aus der Abwehr heraus fällt, genau wie in Amſterdam gegen erlöſende und dritte Treffer. In der 25. Minute dann Damminge eu In der 30. Minute heißt es durch Fath 5:1. Schon ſieben Minuten ſpä— g J In der Kritik. H Dortmund: Spfr. Dortmund— Fr. 35 Die deutſche Elf hat trotz linge ein hervorragende kendes Zuſammenſpiel Belgiern überlegen zu ſein. ſation war der Mittelſtürmer Vollblutfußball kert war der ſch ſen Eindruck; Stunde durch reſtloſen Recht unauffällig, Läufer machte ſeine Sache nicht zur vollſten Zufrie— denheit, lobenswert ſeine große kraft und Drang zum Tor. Die beiden Tore von ihm waren recht ſchöne Leiſtungen. Ja— TuS-Stadion gewann der hervorragend, faſt. ö edoch in der weniger Stellungsſpiel. etwas Seltſames: lachte zur Geſellſchaft mit. Nein, man konnte dieſes un Sohn verreiſt Damit willſt du dir den Vortrag feſthalten? Lachhaft!“ Leiſtungen gezeigt, trotzdem ſiegte Schalke ſicher mit 4.0. Der Deutſchmeiſter trat ohne ſeinen bewährten Mittelläufer Szepan an, der ſich noch ſchonen will; außerdem fehlte Valentin, der noch unter ſeiner Dortmun— der Verletzung leidet. Wenn Schalke ſchon keine beſondere Leiſtung zuſtandebrachte, ſo war das Spiel der Norddeutſchen überaus ſchwach. Eine große Enttäuſchung war Rohwedder. Einzig und allein Panſe ar⸗ beitete für drei, konnte es aber allein auch nicht ſchaffen. Glatte Sacze Vvfx aöln— 55 budwigshafen 04 Nationalflaggen im 0:1). Der Südweſtmeiſter Phönix Ludwigsha⸗ fen hat im Kölner Stadion ſeine gute Form erneut unter Beweis geſtellt und damit ſeine Kaboeteng emu neben dem Vfe Benrath, er am Sonntag in Mannheim 19 55 knapp 3:2 erfolgreich war, weiter gefeſti Das Erſcheinen der Pfälzer hatte über 5000 Zuſchauer angezogen, die dieſen zahlenmä⸗ ßig etwas zu hoch ausgefallenen Sieg des Phönix Ludwigshafen erlebten. Beide Mannſchaften traten in der zuletzt bekann— ten Aufſtellung an. Es muß zu Ehren der Kölner geſagt werden, daß ſie mit reichlich viel Pech kämpften, auch einige Umſtellun⸗ gen, die nach dem Seitenwechſel vorgenom— men wurden, trugen nicht zu einer Aende— rung des Spielgeſchehens bei. In der Spielkritik iſt vor allem die Phö⸗ nix⸗Hintermannſchaft Zettl, Klett. Neumül— ler 1 hervorzuheben, die ſich aufopfernd ſchlug. Die beiden Außenläufer hielten ſich lein Schuchardt und wieder Fleiſcher ſorg⸗ zumeiſt etwas zurück, wie überhaupt der ten für die 3:0⸗Führung. Die Torhüterin Phönix zumeiſt in W- Formation ſpielte. der„Kleeblatter“ verhinderte weitere Er— Die Kölner Mannſchaft war durchaus keine folge. Nach der Pauſe klappte es bei den vier Tore ſchlechter, konnte aber gegen das Gäſten beſſer. zügige energievolle Spiel der Pfälzer nicht[TY Cannſtatt— Ufk Mannheim 119(0:6). ankommen. Im allgemeinen wurde das Das Meiſterſchaftsſpiel der Frauen in Spiel etwas hart durchgeführt. Göppingen ergab den erwarteten Sieg des VfR Mannheim— Bfe Benrath 2:3(0:0). vorjährigen Finaliſten VfR Mannheim. Die 10 000 Zuſchauer, die ſich am„Wei— Die Mannheimerinnen waren ihrem Gegner Mannheimer Stadion in allen Belangen des Handballſziels übeer— legen. Sie verdanken ihren Sieg nicht allein der weitaus größeren Schnelligkeit, ſondeen und dann die belgiſche Zwiſchenfall verliefen, Belgier der Zuſchauer Handball Einkracht Frankfurt ſchlägt„Kleeblatt“. Mit einem verdienten, aber etwas zu hoch ausgefallenen 5:2(3:0)⸗Sieg über den bayeriſchen Meiſter SpVg Fürth ſpielten ſich die Frauen der Frankfurter Eintracht in die zweite Runde der deutſchen Handball- meiſterſchaft. In der erſten Halbzeit hatten die Frankfurterinnen den Wind zum Bun— desgenoſſen und Fräulein Fleiſcher, Fräu⸗ Spielminute Pauſe begeht Abwehr— VfL Benraht eingefunden hatten. waren wohl in erſter Linie gekommen, um den vielmehr der viel größeren Spielerfahrung Niederrheinmeiſter, der noch nie in Mann— und der beſſeren, ausgefeilten Technik. heim ſpielte, zu ſehen. Vom badiſchen Mei——— ſter hatte man nach ſeinen ſchwachen Spie⸗ Ludwigshafen nicht Ningergäſte in der Pfalz erwartet, aber es gab inſofern eine 8 1 00 3 5. kleine Ueberraſchung, als nicht die Rhein— Die Letten auch in Ludwigshafen geſchlagen. länder, ſondern die Mannheimer mit Auf ihrer Deutſchlandreiſe ging die lettiſche 5 Leiſtung aufwarteten. Ben⸗ Nationalmannſchaft der Amateurringer im rath gewann dieſes Spiel mit einer großen Vereinshaus der IcH-Farben in Ludwig s⸗ Portion Glück; ein Unentſchieden hätte dem[hafen an den Statt. Ihr Gegner war die Spielverlauf weit eher entſprochen, denn bekannte Meiſtermannſchaft von Siegfried die Mannheimer waren im Feld nicht nur Ludwigshafen, die nach teilweiſe harten, aber gleichwertig Geitweiſe ſogar überlegen), immer fairen Kämpfen einen hohen 152 Sieg ſondern ſie hatten auch die größeren Tor— errang. Die Letten kamen im Mittelgewicht gelegenheiten. durch Kalmins zum einzigen Sieg, während Hanau 93— 1. S Jena 01(0:1). ſie im Bantamgewicht die Punkte abtreten b.. mußten, da auch hier wieder Beinarowies Nun hat auch den nordheſſiſchen Meiſter[wegen Erkrankung nicht antrat. Im Leichtge— das Geſchick erreicht. War noch vor 14 Ta- wicht brachte Freund den Lettlaͤnder Atans gen im Kampf gegen die SpVg Fürth das nach ſieben Minuten auf die Schultern, Schu— Glück auf Seiten der„alten“ Hanauer, ſo ſter wurde im Weltergewicht Punktſieger über wandte es ſich diesmal in überaus reichem] Joſpars, während der für den verletzten Maße dem Meiſter des Gaues Mitte. dem] Pfirrmann eingeſprungene Schmitt(Feuden- heim) die Punkte dem Lettländer Kalmins überlaſſen mußte. Ehret wurde im Halbſchwer— Reihe gewicht Sieger über Bietags durch Aufgabe. zteihen.] Den ſpannendſten Kampf gab es im Schwer- bekanntli—... bekanntlich von gewicht, wo Altmeiſter Gehring hoher Punkt— werden. ſtellten 22 st ir Deutſchland Anſtren— auffällt. Im deutſchen entſcheidende erzielt Deutſchland den Kter— fur; 1 SW Jena, zu, der in Hanau einen kaum erwarteten Sieg landete. Die Nordheſſen lieferten vor 800) Zuſchauern»in gures ihrer vier Neu— Spiel, vor allem in den hinteren faſt engliſch wir- aber auch die Gäſte, die gezeigt, ohne den J Sepp Pöttinger trainiert 1 ſieger über Zvejnieks wurde n. Die große Sen— ihre Qualitäten mit Erfolg heraus. Die. Lenz, ein Mitteldeutſchen hatten vor allem einen ganz r wie er im Buche ſteht. gusgezeichneten Hüter mit Namen ur e ie* 1 er. Dieſer Mann, Erſatz für Günther, hielt— 2„. vf zu bleiben: M 1 ger. Dieſer Me„ ErfaB An der Ufg Schiffen hatte i„ 075 5 15 9 acht i alles, was auf das Tor kam und brachte die[ Ter. B e ae Date role und ichſte Spieler, machte die— 3 e ee eme ne tſchechiſche Ringergäſte zu Beſuch. Die 1050 letzten halben 1„ der 1 de 5 15. zuſchauer bekamen eine Reihe prächtiger inſatz wieder mott auch Koburgers Vorderleute, vor*.. 3. Fine ie ett. N zämpfe zu ſehe u Nederne n 8. 7 l 1 der 5 Mittelläufer Werner, kämpften mit 5 impfe Zu ſehen. Im Federgewicht wurde R. aber doch wirkſam war Rieſeneffer und ie a ben are Ramin nen Kolb(Schifferaſtdt) vor Spatenka(Tſchecho— 8 4 D;. Rieſeneifer und ſie ſahen ihre Bemühung mate Aare et, Steine ene Sch ul z. BDamminger inen ſchönen Sie belohnt flowatket), Ovorak(Polen), Sleinel(Tudwigs T hafen) und oLchner(Schifferſtadt). Er mußte Schalke 04 ſchlägt Eimsbüttel 4:0. iber von Spatenka eine Schulternieder 25 000 Zuſchauern im Bochumer hinnehmen. Das We tergewichtsturnier deutſche Meiſter Sache für den deutſchen Mei i ſeinen här den Polen Szaj aus Schäfer in Schifferſtadt Turnierſieger. durch e Entſchluß— halke 04 auch ſein drittes Heimſpiel gegen ter Sch r(Schifferſtadt), der 1 Nordmarkmeiſter 2 E ö f do 5 rde elden eilte! Wurde! PPUUPUPUPUUwVwwwwõã jd fehlerlos. ſicher im auffallend, aber es vor, im Hotel zu wohnen“, meinte ſie ausgeſprochen Vortrag ar n, ſo daß ihr das Weſentlichſte davon eut— verlegen. „So? Weshalb denn? Jedenfalls muß er ſeine Ab ſichten nochmals überprüfen!“ „Aber Pips du weißt doch, daß Mama in Edlach iſt und Papa heute abreiſt!“ nach, bürſtete Pips lachte ſo ſchallend, daß es in dem hohen Raum eine Spur Puder auf die Naſe, einen lockernden Griff in widerhallte. die glänzenden Dauerwellen— hernach überzeugte ſie ſich, „Ach, daher weht der Wind?! Zu deiner Zeit war ob ihre blauen Augen immer noch im pikanten Gegenſat es unſtatthaft, daß ein Mädel mit einem— hm jungen zu dem dunklen Haupthaar ſtanden; ſchließlich blähte ſie Herrn allein hauſte...“ Und ſie lachte nun abermals, einige Male die feinen Naſenflügel, wie zur gymnaſtiſchen wurde aber ſoſort ernſt:„Müßte ühr ſchlech. erzogen ge Uebung. Der Himmel mochte wiſſen, weshalb das Frauen weſen ſein, Reſi...“, drohte ſie mit dem Finger. tun; aber ſie tun es. Exzellenz ſchnappte nach Luft— aber dann geſchah Phil, der mit ſchief gelegtem Kopf aufmerkſam zu Sie ſetzte ſich in ihren Fauteuil und geſehen hatte, meinte ſpöttiſch: begann zu lachen, daß ihr die Tränen kamen. Und Gilbert„Aber wiſſen möcht' ich bloß, für wen du dich in der— artige Unkoſten ſtürzeſt! Lauter bewährte Kniffe— aber für wen? Papa iſt ja nicht da—!“ „Du infamer Bengel, was willſt du damit ſagen?“ 7 gangen iſt!“ „Richtig, Lippen!“ Und Maryſa nahm ruhig ihr Handtäſchchen und begann mit den üblichen Schönheits— verbeſſerungen zog den aufreizenden Schwung der Lippen die Wimpern ſtrahlenförmig nach oben, tat glaubliche Geſchöpf nicht mit gewöhnlichem Maßſtab meſſen. Aber wehe dem Mann, der ſie einmal bekam. Die Zähmung dieſer Widerſpenſtigen würde wahrſcheinlich Maryſa ſchrie es wütend und fuhr auf den boshaften keinen Luſtſpielſtoff abgeben... Sprecher los. Der nahm gelaſſen die ſchmalen Hände in * 4 1 ſeine große Sportfauſt and drückte gleichzeitig das ſchlanke Mädel auf den Sitz zurück.„Was ich damit ſagen will? Du denkſt wohl, ich bin blind oder blöd'!“ „Und— und— der Profeſſor hat dir am Ende etwas geſagt?“ Es klang ein wenig atemlos. „Papa macht mich nicht zum Vertrauten ſeiner Wahr— nehmungen“, bemerkte Phil, kühl abweiſend, und muſterte das ſchöne Mädchen aus halb zugekniffenen Augen.„Nur, weißt du, das Gleichnis vom Sack, den man ſchlägt, und dem Eſel, den man meint— das iſt doch ein biſſel alte Schule. So haben unſere lieben alten Urgroßmütter ge— aus arbeitet, wenn ſie ſich einen Mann angeln wollten!“ Phil lachte. f„Du biſt roh; ich verſtehe kein Wort von alledem!“ „Wie denkſt du dir das eigentlich? Soll ich vielleicht! Maryſa begann vor Wut zu weinen, zog aber zugleich zu Papa gehen und ihm ſagen: Fräulein Ellinger, die mit dem Taſchentuch auch das Spiegelchen heraus. Tränen ö „Kinder, heut freut mich die Arbeit aber ſchon gar nicht...“, gähnte Maryſa Ellinger ungeniert und warf ihr Heft Phil Zerbach, dem Jüngeren, an den Kopf. Der fing das Geſchoß geſchickt auf und überflog die Seiten.„Angeſtrengt haſt du dich nicht mit dieſen Notizen! D „Erlaube, wozu hat man einen Kollegen, der noch dau du aushelfen!“ Philoſophieſtudentin, läßt bitten, ihr den letzten Vortrag— gut und ſchön— aber man muß ſie gleich im Entſtehen ſeparat nochmals zu halten; ſie mußte ſich öfter die Lippen abtupfen. Es gibt ſonſt zuviel Renovierungsarbeiten. ſtreichen als ſonſt, deshalb konnte ſie nicht ſo ſehr auf den(Fortſetzung folat.) —-— —— 9 — CCCCCCCCCCCCCC0 SA e NEN Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 4) Nachdruck verboten. Und Waldi hatte nicht daran gedacht, vernünftig zu werden. Ein Dackel hatte nicht vernünftig zu ſein, das lag nicht in ſeiner Natur. So fühlte er ſich von Sidonie und ihrem ſchmerzenden Rohrſtock geradezu vergewaltigt. Er ging ihr aus dem Wege, wo er nur konnte, und über— ließ auch jetzt den Sanitätsrat der ſchrillen Stimme und den vorwurfsvollen Augen Sidonies. „Aber Heinrich, ich habe dich doch ſchon ein paarmal gerufen. Haſt du nicht gehört?“ „Du mich gerufen?“ Sanitätsrat Keunecke ſtellte ſich unſchuldig wie ein vom Himmel gefallenes Kind.„Kein Wort hab' ich gehört, Sidonie.“ „Siehſt du, Heinrich, jetzt ſchlägt's dir auch noch auf die Ohren“, jammerte Sidonie Teſſel ſchrill.„Sicher iſt die Erkältung weitergegangen. Komm nur ſchon rein. Willſt du dir denn den Tod holen? Es iſt furchtbar mit euch Männern. Unvernünftig wie die kleinen Kinder! Gott ſei Dank, daß ich nicht noch einmal geheiratet hab'. Ich Aermſte— wie wäre es mir da ergangen?!“ Dabei nahm ſie energiſch Sanitätsrat Keunecke unter den Arm und ſchob ihn dem Hauſe zu. Sanitätsrat Keunecke, ergeben neben ihr herſtapfend, dachte bei ſich: Wie wär's erſt einem zweiten Manne er— gangen, wenn er dich geheiratet hätte, meine Liebe! Der erſte hat ſchon genügend auszuſtehen gehabt!— Aber zu ſagen wagte er das nicht. Denn gegen Sidonie zog er doch immer den kürzeren Und hätte er ſich behaupten wollen, da hätte er ſchon früher anfangen müſſen. Damals ſchon, als ſie Herdith — ach, gar nicht daran denken! Wenn er an Herdith dachte, dann bekam er Herzbeklemmungen. Aber ſchön war das Leben nicht mehr, ſeitdem das Kind aus dem Hauſe war und man krank geworden und anfällig, ganz den Launen und der Tyrannei Sidonies ausgeliefert. Ein Glück, daß er ſich angewöhnt hatte, nicht mehr hinzuhören. Was Sidonie erzählte, ging zu einem Ohr herein, zum andern hinaus. So hörte er auch jetzt nicht, was ſie ihm mit ihrer klirrenden Stimme berichtete, daß Rechtsanwalt Megede ſich ein Auto gekauft hätte. Unerhört eigentlich, wie die jungen Leute jetzt hoch hinaus wollten— kaum niedergelaſſen als Anwalt und ſchon ein Auto. Sein Vater wäre ſchön zu Fuß gegangen. Aber der Herr Sohn? „Alles überſpannt! Jeder will was Beſonderes ſein. Findeſt du nicht auch, Heinrich?“ „Ja, ja“, ſtimmte Sanitätsrat Keunecke zu; er hatte keine Ahnung, was Sidonie eben geredet hatte. Da war ja der erſte Zitronenfalter über dem Raſenweg. Ganz dottergelb und noch etwas ungeſchickt flatterte er durch die Luft. „Und Frau Hartmann hat erklärt, ſie hätte auch gern mal zum Abendbrot belegte Stullen ſtatt Schmalzſtullen. Was die Leute jetzt anſpruchsvoll ſind. Der eine ein Auto, der andere belegte Stullen!“ „Wieſo will denn Megede belegte Stullen?“ fragte Keunecke zerſtreut. Die Bäume ſtanden ſchon in den erſten Knoſpen und hoben ſich zart wie eine Zeichnung von dem weichen Frühlingshimmel ab. „Du haſt auch für nichts mehr Sinn, Heinrich“, ſchalt Sidonie Teſſel. Du intereſſierſt dich für nichts!“ „Oh, meine Liebe, ich intereſſiere mich. Alſo wie war das mit den Schmalzſtullen?“ wiederholte Keunecke ge horſam. Der Hausflur empfing ſie in ſeiner ſteinernen Kühle. Die alten Mauern des Keuneckeſchen Hauſes hielten noch die winterliche Kälte ſeſt. „Aber Heinrich, du wirſt dir doch nicht den Mantel hier draußen ausziehen.— Das will ein Arzt ſein?!“ Sidonie Teſſel ſchob ihren Bruder energiſch in das Wohnzimmer hinein. In dem bullerte der alte Kachel— ofen luſtig. Ein ſchöner Duft von Kaffee zog durch den Raum. Jetzt kam Martha, das kleine Hausmädchen, und half“ dem Sanitätsrat aus dem Pelz. Er ſetzte ſich an den Tiſch. Der war tadellos gedeckt. Auf den Zentimeter genau ſtanden die Taſſen ausgerichtet, neben ihnen Teller und Meſſerbänkchen. Links lag neben dem Platz des Sanitätsrats ſeine Poſt und die Morgenzeitung, neben dem Platz von Sidonie Teſſel die illuſtrierten Zeitſchriften, die ſie zu leſen pflegte. „Martha, den Tee für den Herrn Sanitätsrat!“ „Ach ſchade, ich dachte, ich bekomme Kaffee.“ Sanitätsrat Keunecke ſah bedrückt auf die dickbauchige Kanne, die unter einer roſageſtrickten Kaffeemütze ver— borgen war. „Aber Heinrich, Kaffee bei deinem Herzen? Du weißt, Kaffee iſt dir ſchädlich. Du trinkſt Tee!“ Sidonie rückte energiſch die Kaffeekanne aus der Nähe des Bruders und goß ihm Tee ein. „Puh, und noch dazu Pfefferminztee!“ „Viel geſünder als anderer. Wenn ich nicht auf deine Geſundheit achten würde, dann wärſt du ſchon längſt im Grabe.“ Sie war der Herr im Hauſe. „Man kann dir erzählen, was man will. „Man kann auch durch zuviel Fürſorge ins kommen, liebe Sidonie.“ Der Sanitätsrat konnte nun doch nicht mehr ſeine Wut an.„Ich bin doch ſchließlich kein kleines daß du mich von früh bis abends gängelſt.“ „Oh, bitte— wenn es dir nicht paßt, brauchſt du es nur zu ſagen. Aber warum du mich dann aus meinem Stift fortgeholt haſt, das möchte ich gern wiſſen. Wie ſchön hatte ich es dort! Wie ruhig! Keine Sorgen. Keine Arbeit. Keinen Aerger.“ „Ja, ja, ich weiß, du haſt mir ein großes Opfer ge— bracht, Sidonie“, warf der alte Herr ganz erſchrocken ein. Wenn Sidonie jetzt anfing, ihm aufzuzählen, was ſie um ſeinetwillen alles aufgegeben, dann war es mit der ge— mütlichen Kaffeeſtunde und dem behaglichen Zeitungleſen wieder einmal vorbei. gegen Kind, Sidonie hatte ein beneidenswertes Talent, alle Dinge ſo darzuſtellen, wie ſie ſie ſah oder ſehen wollte. Daß ſie ihm aus dem Stift kreuzunglückliche Briefe geſchrieben, wie unglücklich ſie ſich da fühlte, wie nutzlos, wie fehl am Ort zwiſchen all den alten Damen, ſie mit ihrer Tat- kraft— wie ſie ſich nur danach ſehnte, dem geliebten Bruder eine ſchöne Häuslichkeit zu bereiten, das alles hatte ſie vergeſſen. Aber Sanitätsrat Keunecke war viel zu feinfühlig und viel zu ſchwach, um einmal bei einer richtigen Gelegenheit damit aufzutrumpfen. ſchweren Erkrankung vor zwei Jahren, dem leichten Schlaganfall, fürchtete er nichts ſo ſehr wie Aufregungen. „Du mußt nicht böſe ſein, Sidonie“, bat er friedfertig. „Ich bin nun eben manchmal ein bißchen nervös.“ „Ich darf aber keine Nerven haben“, kam es ſpitz von Sidonie. Wütend klapperte der ſilberne Kaffeelöffel in der Taſſe.„Männer nehmen eben niemals Rückſichten.“ „Nein— Männer ſind die gräßlichſten, egoiſtiſchſten und dümmſten Geſchöpfe von der Welt. Ich gebe dir alles zu, aber jetzt laß mich meine Zeitung leſen.“ „Ach, ich rede dir alſo zu viel. Für heute kommt kein Wort mehr über meine Lippen.“ Wütend beſtrich Sidonie ihre Brötchen. Wenn ſie doch einmal darin Wort halten wollte!, dachte Sanitätsrat Keunecke und ſchlug das Morgenblatt auf. „Empörend!“ kam es plötzlich von Sidonie. Sie hatte ihre illuſtrierten Zeitungen durchgeleſen und ſchlug mit der Hand auf ein Blatt.„Sieh nur, Heinrich, iſt das nicht ſchamlos?“ Ergeben legte Sanitätsrat Keunecke den Leitartikel der Morgenzeitung, in den er ſich vertieft hatte, beiſeite. Alſo redete Sidonie doch ſchon wieder. „Was iſt denn ſchamlos?“ „Hier, ſieh mal!“ Kampfbereit drückte Sidonie ihr Augenglas feſter auf ihre ſpitze Naſe:„Die Damen— mannſchaft für den Ruderwettkampf zwiſchen der Tſchecho— ſlowakei und Deutſchland iſt nun beſtimmt worden. Unten im Kreiſe die vier ausgewählten Sportlerinnen mit ihrem Trainer.“ „Na, und?“ fragte Sanitätsrat Keunecke. Er hatte nicht das geringſte Intereſſe für Rudern und wußte auch nicht, daß Sidonie irgendwelche ſportlichen Neigungen hatte. Im Gegenteil, das war ja der Zankapfel zwiſchen ihr und dem Kinde, Herdith, geweſen. Er zog das Blatt näher heran. In einem Ovalbilde ſah man vier junge Mädchen im Ruderdreß auf einem Bootsrand ſitzen, in ihrer Mitte, von zweien umſchlungen, einen jungen Mann, gleichfalls im Ruderanzuge. Dar— unter ſtand: Skull⸗Vierer„Frohe Fahrt“. Die Damen Lüders, in der Mitte Fräulein Herdith Schlagmann des Skull-Vierers neben dem erfolgreichen Trainer Jobſt Reichardt. „Na, und?“ fragte Sanitätsrat Keunecke noch einmal, jetzt mit etwas zitternder Stimme. Da war das Kind, Herdith! Wie fröhlich ſie ausſah! Wie hübſch ſelbſt auf dieſem unſcharfen und unretuſchierten Bild! Ja, ſo war ſie. Hübſch, ſonnig und jung. Wie lieb hatte er ſie gehabt! Warum war ſie gegangen? Warum hatte ſie ſich nicht mit Sidonie vertragen können? Das hätte er eigentlich zum Dank für alles, was er für ſie getan, erwarten können. Ach, nicht daran denken! Da kam ſchon wieder dieſe Be— llemmung. Er fuhr ſich mit der Hand zum Herzen. Aber diesmal ſah Sidonie Teſſel es nicht. Empört ſtarrte ſie auf das Bild. Ihre Naſe ſchien noch ſpitzer zu werden. „Deine Nichte— nein, noch ſchlimmer, meine Nichte in einer Zeitung und in ſolchem Zuſtande! Halbnackt, einen fremden Mann umarmend! Es iſt unerhört. Was wird nur Ihre Exzellenz im Johanna-Stift ſagen, wenn e dies Bild ſieht?“ Sanitätsrat Keunecke lag es au Zunge, zu er⸗ widern, daß ſeine Schweſter Sidonie ſich in dei Zen ihres Stiftaufenthalts wie Hund und Katze mit der alten Exzellenz geſtanden hatte, einer reizenden alten Dame Seit ſeiner Marion Karnau, Kläre Graßhoff, Tina Aßmuſſen, übrigens. Aber das paßte auch ſo zu Sidonies Art, Menſchen, die ſie ſonſt nicht leiden konnte, zu Kronzeugen anzurufen, wenn es ihr in den Kram paßte. „Aber liebe Sidonie, von halbnackt kann wohl nicht die Rede ſein! Das iſt ein Rudertrainingsanzug, wie alle Ruder und Ruderinnen heutzutage...“ i „Wenn ich ſage, es iſt halbnackt, dann iſt es halbnackt! Oder genügt es dir noch nicht? Nackte Beine, nackte Arme, Hoſen—— wenn ich einem Menſchen in meiner Jugend je ſo unter die Augen gekommen wäre!“ „Meines Wiſſens haſt du ja niemals Sportneigungen wie Schwimmen oder dergleichen gehabt.“ Der alte Herr konnte ſich nun doch ſeinen Spott nicht verkneifen.„Alſo lag auch keine Veranlaſſung dazu vor, liebe Schweſter.“ „Verteidige du nur noch die moderne Zeit, das ſteht dir gerade an! Wenn du nicht immer ſo für alle Verrückt⸗ heiten der modernen Jugend geweſen wärſt, dann wäre deine Nichte, oder vielmehr meine Nichte, vielleicht auch nicht ſo ein überſpanntes, unleidliches Mädchen ge⸗ worden.“ „Geſegnete Mahlzeit!“ Sanitätsrat Keunecke ſtand auf. „Ja, biſt du denn ſchon ſatt? Der Kollege Hübner hat doch ausdrücklich geſagt, du ſollſt ordentlich eſſen, damit du wieder zu Kräften kommſt.“ „Der Kollege Hübner hat vor allen Dingen geſagt, ich ſoll mich nicht aufregen.“ „Ja, wer regt dich denn auf?“ fragte Sidonie ſaſſungs⸗ los. Da fuhr ſie zurück und jagte Waldi aus ſeinem Halb— ſchlaf auf, den er nach erledigter Knochenmahlzeit unter dem Tiſch gehalten. „Du!“ brüllte Sanitätsrat Keunecke; wahrhaftig, er brüllte es. Schrie es, ſtopfte ſich ſeine Zeitungen unter den Arm und verließ den Raum. Sidonie wollte ihm nach. Aber Waldi, in dem inſtink— tiven Gefühl, wie Hunde es für ihren Herrn haben, ſpürte: Nun war ſeine Stunde gekommen. Er fuhr gerade unter dem Tiſch hervor, als Sidonie ihrem Bruder nach wollte. Sidonie, kurzſichtig, ſtieß an ihn an; es tat nicht weh, aber Waldi heulte gräßlich auf. „Du abſcheuliches Vieh!“ Sidonie fuhr zurück, dann holte ſie zum Schlage aus. Aber Waldi war ſchneller, er raſte mit fliegenden Ohren an ſeiner Feindin vorüber: Herrchen hatte ja die Tür offen gelaſſen. Ehe Sidonie ſich von ihrem Schrecken erholt hatte, war Waldi auf und davon. Und in Sanitätsrat Keuneckes Arbeitszimmer wurde der Schlüſſel energiſch im Schloß herumgedreht. Waldi aber verzog ſich befriedigt in die Küche. Martha, dem kleinen, verſchüchterten Hausmädchen, fand er immer Verſtändnis, Freundlichkeit und etwas, was er am meiſten ſchätzte: etwas zu freſſen. Sidonie Teſſel aber begab ſich, in tiefſter Seele kränkt, zu ihrer augenblicklichen Buſenfreundin, Frau Mathieß nebenan, um ihr von dieſem Auftritt zu berichten. Es war wirklich unerhört, dieſe Affenliebe zu Herdith machte den guten Heinrich immer noch verdreht! Dabei war Herdith in Sidonies Augen ein d Bei Schandfleck der Familie. Konnte ſie nicht dankbar ſein, daß ſie, die eltern— loſe Waiſe, hier im Hauſe des Onkels ein Unterkomnien gefunden? Hatte ſie nicht die Pflicht gehabt, beſcheiden und ohne viel zu muckſen hier haustöchterliche Pflichten zu übernehmen? Hätte ſie nicht froh ſein müſſen, in ihrer Tante Sidonie eine Lehrmeiſterin in allen häuslichen Tugenden zu finden? Aber nein, ſie hatte ſelbſtändig ſein wollen. Sie hatte erklärt, ſie fühle ſich überflüſſig, da das Hausweſen ja doch nur von Tante Sidonie geleitet werde und überdies Martha vorhanden wäre. Um nur ein bißchen Staub zu wiſchen, zu ſtopſen und Handarbeiten zu machen, dazu fühle ſie ſich zu jung und tatkräftig. „Das Kind hat ganz recht“, hatte Heiurich Keunecke erklärt und erlaubt, daß Herdith auf die Handelshochſchule ging, Vorleſungen hörte, Sprachkurſe beſuchte und ihr Examen machte. „Du wirſt ja ſehen, was du davon haſt“, hatte Sidonie prophezeit. Ihr lag nichts daran, daß die Nichte aus dem Hauſe ging. Sie brauchte immer Menſchen um ſich herum, die ſie tyranniſieren konnte. Im Stift hatte ſie das mit mehr oder weniger Erfolg verſucht. Nun war ihr Bruder, krank und von Natur gegen einen robuſten Menſchen ſchwach, ein willkommenes Objekt ihrer krankhaften Herrſchſucht. Aber Herdith, die nach Tante Sidonies Meinung eigentlich verpflichtet geweſen wäre, ſich allen Launen der Tante zu fügen, hatte ſich keineswegs einſchüchtern laſſen. Es war zu immer heftigeren Kämpfen gekommen, die Herdith aus Rückſicht auf Onkel Heinrich möglichſt vor ihm zu verbergen trachtete. Aber ſie ſah ein, es ging auf die Dauer nicht. Ihre und Tante Sidonies Anſichten platzten immer wieder aufeinander. „Ein junges Mädchen tut dies nicht— ein junges Mädchen tut das nicht“, damit hatte Sidonie immer wieder verſucht, Herdiths geſunden Drang nach Selb⸗ ſtändigkeit zu unterdrücken. Ein paar Dinge waren dazu⸗ gekommen, die Heinrich Keunecke bis jetzt nicht wußte, und die Herdith ihm rückſichtsvoll verſchwiegen hatte. Aber eines Tages, nach dem beſtandenen Sprachlehrerinnen⸗ examen, hatte ſie Onkel und Tante vor die Tatſache geſtellt, ſie ginge nach Berlin. Sie hätte eine Stellung als! Sekretärin. Heinrich Keunecke, der nicht wußte, was ſich während ſeiner Krankheit abgeſpielt hatte, war in tiefſter Seele ge⸗ troffen. Herdith war der einzige Lichtblick in ſeinem Hauſe, das ſeit Sidonies Einzug zu einer Stätte des Un; friedens geworden. Zum erſten Male, daß er ſcharf gegen, ſeinen Liebling wurde. 0 „Entweder du bleibſt hier, oder wir ſind geſchiedene, Leute“, hatte er ihr erklärt. ö Aber Herdith hatte, bleich, traurig, aber ſeſt, immer, wieder das eine geſagt:„Es muß ſein, Onkel. Ich kann, nicht hierbleiben, glaub es mir! Es iſt beſſer für uns alle, wenn ich gehe.“ i F Fertſetzung folgt) 1 ganze ſchaffende Volk. In dem Aufruf heißt Jes u. a.: Der 1. Mai des Jahres 1935, der zam ſinnfälligſten den großen Gedanken der PVolksgemeinſchaft, der Verbundenheit aller Und hat der auf Liebe und Vertrauen ge⸗ en und ſo den Wert der Handarbeit am eige⸗ Arbeitern am deutſchen Boden ein ganz neuer Arbeit legt der Inſpekteur des nd Bildungsweſens, GdDeſſauer Straße 38) dar und gibt ſo den Prundton 5 149050 Polizei die erforderlichen Anordnun⸗ Dr. Schacht zum 1. Mai Berlin, 29. April. Der Reichs wirtſchafts⸗ iniſter und Reichsbankpräſident Dr. Schacht wendet ſich in einem Aufruf, den er aut„Indie“ zum 1. Mai dem„Arbeiter- tum“ zur Verfügung geſtellt hat, an das als nationaler Feiertag des deutſchen Volkes deutſchen Volksgenoſſen zum Ausdruck ringt, erhält eine beſondere geſchichtliche Bedeutung durch die Vereinbarung, die der ſteichsarbeitsminiſter, der Reichswirtſchafts⸗ iniſter und der Leiter der Deutſchen Ar— eitsfront jetzt über die enge gedankliche nd organiſatoriſche Zuſammenarbeit von rbeit und Wirtſchaft getroffen haben, und ie der Führer und Reichskanzler durch ſei— en Erlaß vom 21. März 1935 beſtätigt hat. Die Vereinbarung hat den Aufbau der neuen Arbeitsverfaſſung, der durch das Ge⸗ etz zur Ordnung der nationalen Arbeit be— gonnen wurde, zu einem grundſätzlichen Ab— chluß gebracht. Geht dieſes Geſetz von dem rundgedanken aus, daß die Beteiligten die jalpolitiſchen Angelegenheiten in dem etriebe ſelbſt regeln ſollen, ſo hat die Ver⸗ inbarung auch überbetrieblich eine neue form der Arbeitsgemeinſchaft gefunden, die einer ſozialen Selbſtverwaltung führt und ie Beteiligten ſeibſt zur unmittelbaren Mit— eit bei der Ausgeſtaltung ihres Arbeits— bens beruft f Die Deutſche Arbeitsfront, die Organiſon ion der gewerblichen Wirtſchaft und dle taatliche ſozialpolitiſche Einrichtung der Treuhänder der Arbeit ſind nicht mehr drei Rebeneinanderlaufende Organiſationen, ſon— ern von der örtlichen Inſtanz bis zu hinauf zu der höchſten Spitze ineinander verflochten zu erfolgverſprechender Gemeinſchaftsarbeit. Möge der 1. Mai des Jahres 1935 der entſcheidende Tag werden für das weitere enge und kameradſchaftliche Zuſammenwir⸗ en von Arbeit und Wirtſchaft, von Unter— dehmer und Arbeiter zum Wohle ihrer ſelbſt nd der Volksgemeinſchaft. Arbeit und Ehre l. Am 1. Mai marſchiert das ganze ſchaf— ende Deutſchland mit all ſeinen Arbeitern der Stirn und der Fauſt, um für Deutſchland Das Bekcuntnis zur nationalen Arbeit abzu⸗ gen. Der Riß, der früher durch das deut⸗ )e Volk ging, iſt für immer verſchwunden ründeten nationalen Solidarität des deutſchen olkes Platz gemacht. Vorbedingung hierzu ar, daß der deutſche Arbeiter und die Ar⸗ it überhaupt eine Ehre erhielten, die vor⸗ r nicht vorhanden war. Denn der Zwie⸗ palt war eben nur möglich, durch die Tren— kung in Menſchen mit und ohne Ehre.— er neue Begriff der Arbeitsehre im Drit— n Reich iſt vor allem geſchaffen worden im Deutſchen Arbeitsdienſt, in dem deutſche Män⸗ ler aller Stände und aller Berufe Schulter n Schulter den deutſchen Boden bearbeite⸗ zen Leibe erfahren. So wird aus dieſen Menſchentyp geformt: der Typ des wahr⸗ ſaften und kämpferiſchen Nationalſozialiſten, ger allein der Garant für einen dauernden deſtand des neuen Deutſchen Reiches iſt. Dieſe Gedanken zum Tage der Nationalen Erziehungs- . Gauarbeitsführer Dr. Willi Decker, MdR., im neueſten Heft Nr. 7 der Reichszeitung des Arbeitsdienſtes, der z ochenzeitſchrift„Deutſcher Arbeitsdienſt“ zerlag Deutſcher Arbeitsdienſt, Berlin SW̃ b für die Feier des 1. Mai im geutſchen Arbeitsdienſt an. Dazu ſchreiben ſe Männer der Front des Arbeitsdienſtes, Pie in ihren Reihen die handwerkliche Kunſt neuem Leben erweckt und durch das Wie⸗ raufleben deutſcher Volksart der Arbeitsdienst 885 Träger deutſcher Art und Kultur Flaggenverbot für Juden ie dürfen die Reichs fahnen nicht hiſſen. Berlin, 29. April. Die Hiſſung der Reichs- Ahnen durch jüdiſche Geſchäfte und Privat⸗ uſer hat wiederholt zu Störungen der öf— intlichen Ruhe und Ordnung geführt. Um krartige Zwiſchenfälle für die Zukunft zu ermeiden, hat der Reichsminiſter des In⸗ ern beſtimmt: Die hiſſung der Reichsfahnen, insbeſon⸗ ere der Hakenkreuzflagge, durch Juden hat unterbleiben. In Zweifelsfällen krifft die Jünffacher Giftmord Madrid, 28. April. 3 dem Ort Granja de Escarpa bei Le. oa legte eine Frau das Geſtändnis ab, nf in der letzfen Jeit auf rälſelhafte Weiſe erſtorbene Verwandte vergiftet zu haben. le Grund zu ihrer furchtbaren Tat gab die rau an, daß ſie eine Mitgift von 1000 Pe- olle te die an ihre Schwägerin abführen 775 habe für ſich behalfen wollen. Die 'orfbewohner erregten ſich bei Bekannkwer 5 Tat derart, daß ſie nur mit Mühe anon abgehalten werden konnlen, die fünf⸗ Zum drittenmale feiert das ſchaffende Deutſchland am kommenden 1. Mai ſeinen Feſttag! Zum drittenmale finden ſich alle Berufsgruppen der Werktätigen in Einigkeit zuſammen um in dem neuen Reich des natio⸗ nalen Sozialismus das Feſt der Arbeit zu feiern. Deutſche Volksgenoſſen! Zeigt Euch des großen Führers des neuen Deutſchlands wür— dig und feiert dieſen Tag, ſo wie der Führer will, daß er gefeiert wird: Der Welt gegen⸗ über eine Kundgebung des einigen deutſchen Volkes erfüllt von Vaterlandsliebe, Aufbau⸗ und Arbeitswillen, zeugend von ehrlichem Streben nach Frieden und Verſtändigung, aber auch zeugend von dem unbezwingbaren Willen der Nation zur ehrenvollen Freiheit. Nach Innen aber ſei es ein Feſt der Brüderlichkeit, der Verbundenheit aller Schichten, ein Feſt der Volksgemeinſchaft! Reicher Flaggenſchmuck iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich! Kein deutſches Haus an dieſem Tage ohne die Fahne des neuen Reiches! A. Vorfeier am 30. April Am 30. April findet im Saale zum Frei⸗ ſchütz abends um halb 9 Uhr beginnend als Auftakt der Feſtlichkeiten des 1. Mai ein Bunter Abend ſtatt. Volksgenoſſen aller Stände wollen an dieſem Abend durch ihre Darbietungen den Be— triebsgemeinſchaften des Orts etwas Beſonderes bringen und dazu beitragen, daß die Feſtſtim— mung ſich bei jedem einfindet. Es wird er— wartet, daß die Betriebsgemein— ſchaften ſich geſchloſſen an die ſem Abend einfinden! Unkoſtenbeitrag pro Perſon Rm.—.30. Es iſt dies die einzige Veranſtaltung die einen Beitrag erfordert. Alle andern Darbietungen am 1. Maiſindfrei! B. 1. Mai Tagesprogramm: 6 Uhr früh: Wecken durch den Jungvolkſpiel— mannszug und die Feuerwehrkapelle; 7 Uhr 30 Min.: Antreten der Schuljugend u. der Jugendorganiſationen am Rat— haus.(Aufſtellungsplan ſiehe unten.) 8 Uhr 20 Min.: Jugendkundgebung auf dem Sportplatz der Sportvereinigung. (Dauer bis 9,30 Uhr!) 11 Uhr 15 Min.: Aufſtellung des Feſtzuges. (Aufſtellungsplan ſiehe unten!) 11 Uhr 25 Min.: Abmarſch über Adolf Hit ler-, Saar- und Induſtrieſtraße. 12 Uhr Uebertragung der Kundgebung(mit Führerrede) vom Tempelhoferfeld. (Dauer bis 1,40 Uhr!) Während der Kundgebung von bis 12,30 Uhr Verpflichtung der Vertrauensleute durch Reichsorgani ſationsleiter Pg. Dr. Ley. Deshalb iſt zu beachten: ſofort beim Einmarſch auf dem Feſtplatz marſchieren die Ver trauensleute(nur dieſe) direkt vor der Tribüne auf. Der Amtsleiter der Ar— beitsfront meldet ſofort die vollſtän dige Aufſtellung der Vertrauensräte des Ortes.(An der Verpflichtung neh— 12.22 „5 2 men ſelbſtverſtändlich nur ariſche Mit— glieder der Vertrauensräte teil!) 14 Uhr Volksfeſt: Maſſenchöre, Volkslieder, Reigen uſw. 17 Uhr Abmarſch der Fahnengruppe vom Feſtplatz; 8 Uhr abends ab: Volkstanz in ſämtlichen Sälen freigeſtellt. Der Unkoſtenbei⸗ trag zum Tanz ſoll nicht den Betrag von 20 Pfg. überſchreiten. Die Betriebszelle Rheinelektra hält vereinbarungsgemäß ihre Feier im „Löwen“, die Betriebszelle Heinrich Butzer geht geſchloſſen(It. Vereinbar⸗ ung) in den„Freiſchütz“. Aufſtellungspläne: 1. Jugendkundgebung am Morgen des 1. Mai: HJ auf dem Platze vor der Kirche, Front zum Rathaus; BdM. in der Adolf Hitlerſtraße, Kopf an der Schulſtraße, Front am Rathaus: BDM. in der Schulſtraße, Kopf an der Adolf Hitlerſtraße; Jungvolk in der Bürſtädterſtraße, Kopf am Rathaus; Jungvolkſpielmannszug auf der Kreuzung Adolf Hitler- und Schulſtraße, ebenſo die Fahnen und Wimpel der Jugendorganiſa tionen. Alle anderen Jungen und Mäd chen treten in ihren Schulen(klaſſenweiſe) ſo pünktlich an, daß ſie um 7 Uhr 30 Min durch ihre Lehrer anſchließend an die in der Schul- und Bürſtädterſtraße aufgeſtellten Jugendorganiſationen herangeführt ſind. Feſtzug: (es wird in 8er Reihen marſchiert) a) Fahnengruppe:(jede Fahne mit 2 Mann Begleitung!) Fahnen der PO, Sal, SAR, SAL, NSKOV, DAs, NS⸗Bauernſchaft, HJ, Iv. RD 1 , 0 N N= Nee Aufruf und Programm zur Feier des 1. Mai anſchließend: Vereinsfahnen. Stellplatz: Adolf Hitlerſtraße, Front zum Rathaus, Kopf am Wiegehäuschen(Dr. Kienle). b) Abordnungen der Partei:(nur in Uni⸗ form, nicht mehr als je 16 Mann!) PO, SA, SAR, NS, SS, RD(Polizei, Poſt, Forſt, Zoll) HJ, Iv., RLB und FA D. Stellplatz: Adolf Hitlerſtraße, anſchl. an Fahnengruppe, Kopf etwa bei Haus Dr. Blaeß. Ge⸗ N c) Beamtenſchaft in Zivil: NSS meindebeamten uſw. Stellplatz: anſchl. an die uniformierten Abordnungen. d) Spielmannszug und Feuerwehrkapelle. Stellplatz am Löwen. e) geſchloſſene Betriebsgemeinſchaften: Firma Levinger u. Feibel, Firma Gebrüder Sternheimer, Firma Heinrich Butzer, Firma Rheinelektra. Spitze der 1. Gemeinſchaft Adolf Hitler ſtraße, Kopf Einmündung der Spitalſtr. f) NS⸗Hago. Das geſamte Handwerk und Einzelhandelsgewerbe: Meiſter, Geſellen (fachgruppenweiſe geordnet in Arbeits kleidung). Stellplatz: in der Spitalſtraße. g) NS-Bauernſchaft: Die geſamte Bauern ſchaft tritt als Zeichen der Verbundenheit mit der Arbeiterſchaft an! Stellplatz: Heinrichgaſſe. h) Deutſche Arbeitsfront: 1) männl. Mit glieder, 2) weibliche Mitglieder Stellplatz: links männl., rechts weibl., Kopf am Fürſt Alexander. i) Schlußgruppe: SS-Ordnungsdienſt. Anmerkungen: Mit Ausnahme der von der Führer der Gliederungen zu den Abord nungen befohlenen Volksgenoſſen hat alles im Feſtanzug der DAF. oder in Zivil ſich in den Zug da einzureihen, wo er hingehört, alſo zur Gemeinſchaft des Betriebes oder zur Hauptſäule am Schluß des Zuges. Größte Pünktlichkeit wird dringend er beten! Ebenſo iſt es ſelbſtverſtändlich, daß am Ehrentag der Arbeit kein deutſcher Volksgenoſſe ohne das Abzeichen des 1. Mai auf dem Feſt platz oder im Feſtzug erſcheint! Nochmals alſo deutſche Volksgenoſſen! Feiern wir das Feſt der Arbeit als deutſche Brüder, ſchickſalsverbunden, einig und treu, Treu dem Führer, unſerm Volk und Vater land! Damit die Welt erkenne: Deutſchland lebt und iſt nicht zu überwinden, weiles einig zuſam menſteht unter dem Zeichen des dem Hakenkreuz! Sieges: Heil Hitler! Ortsgruppenleitung der NS Delp Ortsgruppe Viernheim i. V.: Schweigert. Neues aus aller Welt 50 000-RM⸗Gewinn. Am zweiten Tag der Site in der erſten Klaſſe der Preußiſch⸗ Süddeutſchen Klaſſenlotterie in Berlin fiel ein Gewinn von 50000 RM auf die Nummer 269 108. Das Los wird in der er— ſten Abteilung in Achteln in Berlin und in der zweiten Abteflung in Achteln im Rhein- land geſpielt. Gegen einen Baum gerannt. Ein Pirma⸗ ſenſer Perſonenkraftwagen geriet nachts ge⸗ gen 1 Uhr auf der Fahrt nach Landau unweit der Stadtgrenze an einen Baum und wurde ſtark beſchädigt. Während der Fahrer, ein Lederhändler, mit geringen Ver⸗ he Mörderin zu lynchen. gleiter letzungen davonkam, wurden ſeine drei Be zwei Männer und eine Frau ſehr ſchwer verletzt, ſo daß ſie in das Kran kenhaus verbracht werden mußten. Motorradfahrer fährt in eine SA. ⸗Kolonne. Abends gegen 9 Uhr fuhr ein Motorradfah⸗ rer in Pirmaſens in eine haltende SA. Kolonne hinein. Drei SA.-Leute— der ſtell⸗ vertretende Direktor der Bezirksſparkaſſe, ein Fabrikarbeiter und ein Friſeur— mußten mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Der Kraftfahrer, ein gewiſ⸗ ſer Wick aus Oberſimten, wurde leicht, ſein Begleiter ebenfalls ſchwer verletzt. Die vor⸗ läufige Untersuchung ergab, daß der Motor⸗ radfahrer total betrunken war. Er wurde feſtgenommen und ins Gefängnis eingeliefert. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 450 Stück, verkauft 304 Stück. Milchſchwein Stück 1319 Mark. Läufer Stück 20—32 Mark. Marktverlauf gut. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. III. 35: 1138. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. r ee