7— Bekanntmachung Betr.: Reilhsautobahn.„ Der Fortſchritt der Bauarbeiten an der Ueberführung der Reichsautobahn über die Bahnlinie Worms— Weinheim macht es er- forderlich, daß die Lampertheimerſtraße an der Kreuzung mit der Autobahn auf die Dauer von etwa 2 Wochen für den Verkehr geſperrt! wird. Dieſer kann für dieſe Zeit über den Sandhöferweg erfolgen. riernheimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) Wir erſuchen die Einwohnerſchaft, au— Zwangsperſteigerung Die untenſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks auf den Namen des Jakob Gärtner des Erſten und ſeiner Ehefrau Maria geb. Thomas als Geſamtgut der Errungenſchaftsge⸗ gemeinſchaft im Grundbuch eingetragen waren, ſollen Freitag, den 17. Mai 1935, nach⸗ mittags 2.30 Uhr durch das unterzeichnete Gericht auf dem Rathaus in Viernheim ver⸗ Fwei Jahre Luftſchutz! 5900000 Mitglieder! Die große Volksbewegung des Selbſtſchutzes! Die hieſige Luftſchutzſchule wurde ver⸗ größert durch Zubauten von Kriechbänken, Die Ortsgruppe Viernheim bildete in die— ſer Zeit 1200 Luftſchutzhauswarte(Biernbetmer Bürger-Ztg.— Viernb. Volksblatt) aus. 50 Prozent der Häuſer ſind bereits ent— rümpelt. In den Orten Lampertheim und Lorſch wurde durch die Amtsträger Schulungen ein— gerichtet und durchgeführt und beſitzen dieſe Schulen heute eigene ausgebildete Lehrkräfte. Mitgliederſtand: Viernheim 1841 Lampertheim 1805 Bürſtadt 954 Lorſch 15. Geſamtmitgliederſtand der Orts— gruppe Süd⸗Ried Viernheim: 5379 Uebungsböden und Uebungskeller, Melde- und Warnübungsraum. Dieſe neuen Erweiterungen geben nun Ge⸗ währ für eine muſtergültige, praktiſche Aus⸗ bildung der Kurſusteilnehmer. Sonntag, den 12. Mai 1935, 11 Uhr, wird die Luftſchutzſchule durch einen Vertreter der Bezirksgruppe Starkenburg übergeben. Die Schule ſteht Sonntags mittags der Bevölker— ung zur Beſichtigung offen. Tue auch Du Deine Pflicht und werde Mitglied des Reichsluft— ſchutzbundes! Reichsluſtſchutzbund, Ortsgruppe Süd⸗Ried Viernheim ͤ e A haus Dr Uch- gent cher au ber ebse HfHbften Saarstralle 23 aller gpl liefert Erſtklaſſige prompt d men. be Aeg Buchdruckerei zu verkaufen. Joh. Mariln Saarstr. 698 Geſucht von jung. Ehepaar ſofort od. ſpäter mmer nua uche Näheres im Verlag. Bekanntmachung Betr.: Beurlaubung des Bürgermeiſters. Der Unterzeichnete iſt für die Zeit vom 29. April bis 26. Mai beurlaubt. Während dieſer Zeit werden die Geſchäfte durch den Herrn Beigeordneten weitergeführt. Die Sprechſtunden finden jeweils Montag, Mitt⸗ woch kund Freitags morgens von 9—12 Uhr ſtatt. Eines geordneten Geſchäftsganges wegen, iſt dieſe Regelung unbedingt einzuhalten. Viernheim, den 25. April 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel. ſteigert werden. Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung zum Zwecke der Auseinan⸗ derſetzung. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 22. Juni 1934 in das Grundbuch eingetragen worden. Grundbuch für Viernheim Band 6 Blatt 396 Ordn.⸗Nr. 8, Flur 1, Nr. 1497/0 Grabgar⸗ ten auf den neuen Sand 4. Gewann, 7/0 qm, Betrag der Schätzung 5.— RM f Ordn.⸗Nr. 7, Flur 1, Nr. 1499/0 Grabgarten Lampertheimerſtraße, 46 qm, Betrag der Schätzung 45.— RM. Ordn.⸗Nr. 1, Flur 1, Nr. 150 ½¼⁰Vỹ Grabgarten, daſelbſt, 186 qm, Betrag der Schätzung 150.— RM. Ordn.⸗Nr. 2, Flur 1, Nr. 150/80 Hofreite landwirtſchaftliche Hofreite Lampertheimerſtr 9 444 qm, Betrag der Schätzung 6500.— RM. Ordn.⸗Nr. 4, Flur 16, Nr. 144 Acker, Hühner⸗ hecke 2. Gewann, 3150 qm, Schätzung 1000.— RM. Lampertheim, den 17. April 1935. Amtsgericht Betrag der Verbunpen sie Inre Anzsigenwernung durch mehrmalige Veröffentlichung Wir gewähren Rabatt: bei mindeſtens 3 Aufnahmen 3 v. bei mindeſtens 6 Aufnahmen 5 v.! bei mindeſtens 12 Aufnahmen 10 v. H. bei mindeſtens 24 Aufnahmen 15 v. H. bei mindeſtens 52 Aufnahmen 20 v. H. dieſe unvermeidliche vorübergehende Straßen- ſperrung entſpr. Rückſicht zu nehmen. Viernheim, den 27. April 1935. Bürgermeiſterei Viernhein i. V.: Schweigert. Vereins · Anzeiger Odenwalbklub(Ortsgruppe Viernheim). Wir beteiligen uns an der Vorfeier„Kraft durch Freude“ am Dienstag, den 30. 4. 3) abends halb 9 Uhr im„Freiſchütz“. Ge⸗ ſchloſſener Abmarſch punkt 8 Uhr von Klublokal aus. Die Mitglieder werden ver— pflichtet ſich an der Vorfeier zu beteiligen. Der Vorſtand. Turnverein von 1893.(Freilichtſpiel.“ Heute abend Singſtunde für alle Spielteil— nehmer im„Karpfen“. Sopran und Alt ſtimmen um 8 Uhr. Männerſtimmen um Uhr. Auch alle Perſonen, die die letzr Spielerverſammlung verſäumt haben, wol len pünktlich erſcheinen. Die Leitung. Sänger⸗Einheit Heute Montag abend halb 9 Uhr Geſam— chor!— Dienstag abend geſchloſſene B. teiligung am Bunten Abend im Freiſchütz! Zöller, Vorſ. Geſangverein Sängertreue. Heute Abend halb 9 Uhr Singſtunde für! 1. und 2. Baß. Pünktliches Erſcheinen er wartet. Der Vorſtand. „Oberwachimeister Schwenke“ 6 Mit Gustav Fröhlich, Marianne Hoppe u. Emmy Sonnemann heute Montag letztmals im Ce-. Ein grollartiges filmwerk das man gesehen haben mull. Niemand versäume die letzte Vorstellung * ö 1 Lokales Viernheim, 29. April. Sinnſprüche. Sei ſtark, wenn Wetter dich umdroh'n; Wer troſtlos an kein Glück mehr glaubt, Der iſt ein Sklav'; ihm beuget ſchon Ein Nebelſtreif das feige Haupt. Hammer. Ueber nichts wird flüchtiger geurteilt als über die Charaktere der Menſchen, und doch ſollte man in nichts behutſamer ſein. Georg Chriſtoph Lichtenberg. 4. Von Naſt und Unraſt Die Wanderzeit beginnt! Da gilt es vor allem, mit Verſtand zu wandern. Es gibt da Wanderer, die das beſte an ihrem Sonn— tagsausflug ſehen, möglichſt weit gegangen zu ſein und viel geſehen zu haben. Es duldet ſie nicht lange im freundlichen Garten unter der ſchattigen Linde; ſie haben keine Zeit, auf einſamer Höhe zu verweilen und ſich ſatt zu ſehen am lieblichen Landſchaftsbild. Was weiß dieſe Art von Wanderern davon, wie ſchön die Raſt auf waldiger Höhe iſt, wie herrlich es ſich auf ſonniger Wieſe ruhen läßt! Raſt zur rechten Zeit iſt das ſchönſte für den echten Wanderer. Er lächelt über die, die eiligen Schrittes im Tale gehen, wenn er auf ſtolzer Höhe ein Stück Heimat überſchaut. Er wird auch über die lächeln, die im Leben nie Zeit haben. Nicht Zeit zu einer ideellen Arbeit, die kein Müßiggang iſt, ſondern die Fteude macht: nicht Zeit dazu, um in kurzer Ruhepauſe das Getane zu überſchauen und gleichzeitig einen Blick vorwärts zu werfen, um zu ſehen, wohin der Weg geht. Zwei große Veranſtaltungen des Deut⸗ ſchen Sängerbundes. Die Leitung des Deut⸗ ſchen Sängerbundes bereitet zwei große Ver⸗ anſtaltungen vor, die in der nächſten 1 1 75 plant ſind. Anfang Juni findet in Königs⸗ berg i. Pr. der diesjährige Ordentliche Sängertag des DSB. ſtatt. Er wird mit einer Tagung der Gauchorleiter und der Gau⸗ ſchatzmeiſter verbunden ſein. Am 23. Juni fin⸗ det in ganz Deutſchland der diesjährige Lie⸗ dertag ſtatt. An dieſem Tage werden überall in Stadt und Land die Vereine des Deut⸗ ſchen Süngerbundes auf öffentlichen 1 0 und in Parks ſingen. Wir wollen auf unſerer Wanderung ab und zu von höherer Warte aus nach rückwärts und vorwärts ſchauen und uns nicht mißrei⸗ ßen laſſen von einer Unraſt, die unſerer Tat⸗ kraft nicht zuträglich iſt. Achtung, Viernheimer! Um einen möglichſt großen Teil des Tages für die Feiern der Belegſchaften und das Volksfeſt freizumachen, wurde die Zentral— kundgebung auf 12 Uhr vormittags vorverlegt. Beachtet alſo die neuen Zeiten im Tages-Pro— gramm, insbeſondere ſeid pünktlich bei der Aufſtellung des Feſtzuges! Die Hausfrauen müſſen an dieſem Feſttage ausnahmsweiſe das Mittageſſen eine Stunde vorverlegen und zwar mindeſtens auf 11 Uhr! Und nun, Volksgenoſſen! Feiert den Tag der Arbeit! Keiner ſtehe abſeits. 1. * Tell⸗Schauſpiel. Die Spielleitung ladet unterm Vereinsanzeiger zur erſten Sing ſtunde des Geſamtchors ein. Hierauf machen wir alle Sänger, die Luſt zur Mitwirkung haben, aufmerkſam. * Jubilarin des Alters Am Sams tag, den 27. April feierte Frau Friedrich Blaeß 1. Witwe, Katharina geb. Grießemer, Goetheſtraße 19, die Vollen dung ihres 80. Lebensjahres. Der greiſen Jubilarin nachträglich unſere herzlichſten Glhückwünſche! * Poſtzuſtellung am 1. Mai! Am 1. Mai, Tag der nationalen Arbeit, werden keinerlei Poſtſendungen zugeſtellt. In der Zeit von 8-10 Uhr können an dieſem Tage Brief ſendungen u. Zeitungen von den Empfängern am Poſtſchalter abgeholt werden. » Reichsbiſchof Ludwig Müller ſpricht am Montag, den 29. April, abends 8,15 Uhr im Nibelungenſaal des Roſengartens in Mannheim über die„Deutſche evange— liſche Reichskirche“. Saalöffnung 19,15 Uhr. Eintritt 30 Pfg. 155 * Kraftfahrzeugverkehr. Der Miniſter des Innern gibt folgendes bekannt: Mit dem Einſetzen der wärmeren Witterung mehren ſich auch die Fälle, in denen Kinder durch Feilhalten von Blumenſträußen, oder Fuß⸗ gänger, die mitgenommen werden wollen, den Verſuch machen, Kraftfahrzeuge auf der Land⸗ ſtraße zum Halten zu bringen. nenfalls ſtrafend eingeſchritten wird. Derartige Verſuche ſind nicht nur für eine ungehinderte Abwickelung des Kraftfahrzeugverkehrs beſon⸗ ders hinderlich, ſondern bergen auch Gefahren für den Kraftfahrzeugführer ſowohl wie die anhaltenden Perſonen in ſich. Es wird deshalb ausdrücklich darauf hingewieſen, daß derartige Mißſtände von den Polizeibehörden mit allem Nachdruck bekämpft werden und daß gegebe⸗ Vom Sonntag Weißer Sonntag. Tag der Gnade und der Freude. Feierlicher Tag für die Familie, die das Glück hat, ein Erſtkommunionkind zu haben. Für die Kleinen ſelbſt bedeutet der Weiße Sonntag doch der ſchönſte Tag im Leben, kommt doch ihr Herr und Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, ihr Heiland und Erlöſer, an dem noch die Glorie des Oſtermorgens haftet, zum erſten Male in ihr kleines unſchuldiges Herz. Darum iſt der Weiße Sonntag ſelbſt ganz gewiß ein beſonderer Freudentag des Heilandes ſelbſt. So haben wir uns geſtern gefreut mit den Kindern bei ihrem erſten Gange zum Tiſche des Herrn und wehmutsvoll und doch mit Freude haben wir an den Tag der eigenen erſten heiligen Kommunion gedacht. Die weiß gekleideten Mädchen, die dunkelgekleideten Bu ben mit ihren Kerzen gaben geſtern nachmittag dem Straßenbilde das Gepräge. Leider hatten die Kinder kein ſchönes Wetter. Den ganzen Tag über war der Himmel bewölkt. Es war merklich kühl. Doch zum Glück blieb der Tag regenfrei. Am nachmittag wurde die Hand arbeitslehrerin Fräulein Anna Maria Kalt und Herr Valentin Lang 2. unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe ge tragen. Dem Letzteren gab die Freiw. Feuer wehr mit Kapelle in ſtattlicher Zahl das Ge leite, den Verblichenen ſo ehrend, für ſeine 45-jährige Tätigkeit im Dienſte des Nächſten. Auf dem Stadion ſpielte der Turnverein ein Freundſchaftsſpiel gegen Wallſtadt welches 3:2 für Viernheim endete. Die Handballer ver— loren in Oftersheim 8:1. Ein ungewöhnlich hohes Reſultat, welches man von den Turner— Handballern nicht gewohnt iſt. Sonſtige Veranſtaltungen hatten wir hier nicht. Um den Aufſtieg zur Gauliga! Konſtanz und Brötzingen die Gegner! Nun ſtehen die 3 Meiſter, die ſich um den Aufſtieg zur Gauliga bewerben, entgültig feſt. Viernheim, Brötzingen und 2 1 ſind die 3 Mannſchaften die ſich aus etwa 80 Bezirksklaſſenvereine des Landes Baden herauskriſtalliſierten und nun die Klingen kreuzen werden, um das Letzte, den Aufſtieg zur erſten deutſchen Spielklaſſe ſich zu er⸗ kämpfen. Es werden beſtimmt harte, ſehr harte Schlachten werden. Doch hoffen wir, daß unſere kampferprobten„Grünen“ es ſchaf fen werden. Das Zeug hierzu hat die Manet ſchaft in ſich. Die geſtrigen Spiele umd Bezirksmeiſterſchaft von Ober- und Mitte baden waren Raſtatt— Brötzingen, welche Raſtatt 2:1 gewann, da Brötzingen das Vor ſpiel jedoch 4:1 gelinnen konnte, iſt Brötzing Meiſter. Offenburg die noch die Chance hatt mit Konſtanz gleichzuziehen wurden geſte in Freiburg 2:0 geſchlagen, ſodaß Konſtaußs nun entgültig Meiſter iſt. Kein deutſcher Mann, keine deutſche Frau da am 1. Mai ohne das Feſtabzeichen anzutreff ſein. 1. Uiernheimer Tonfilmschal Achtung! Achtung!!“ Heute Montag letzter Tag Das Europa Spitzenfilmwerk der Weltklaſſe erunchlnaiser Schuglk mit Guſtav Fröhlich, Marianne Hoppe, Em Sonnemann und Sybille Schmitz im Central⸗Film⸗Palaſt Heute Montag letztmals Central Kriminalfilm, der überall ganz großes Au ſehen erregte, dem überall der größte Erſc 1 bevorſteht. Fürwahr ein ausnahmsweis her licher Film mit Guſtav Fröhlich, Mariah Hoppe und Emmy Sonnemann(jetzt die Ga tin unſeres Miniſterpräſidenten neral Göring). Der Name des Regiſſeut Karl Fröhlich und die Darſteller bürgen. einen ſtarken dramatiſchen und künſtleriſch— Film. eines Schupos, dem die Frauen zum Schi ſal werden. Ein dramatiſcher und äußen ſpannender Kriminalfilm der zum 1. M. die verantwortungsvolle Arbeit der Poli aufzeigt. Die ſympathiſche Geſtalt des Oben wachtmeiſters Schwenke hat ſchon im Romaß Millionen Leſer gefeſſelt. Die dramatisch Wucht des Buches iſt im Film noch verſtät und erweitert und geht weit über den Durch ſchnittsrahmen hinaus. Somit wird er alle Erwartungen gerecht werden und für jeden B. ſucher ein beſonderes Erlebnis ſein. Ein Vel gnügen, eine große Freude! Heute Montag letzter Tag Am 1. Mai kein Haus ohne G rünſchmuck und Hakenkreuzfahnen! a N 2 24. 5 25— 1 2 5 N ö 7 Film-Palaſt das mit groseßz Spannung erwartete Meiſterfilmwerk„Obe wachtmeiſter Schwenke“. Ein abenteuerliche Die Handlung ſtammt aus dem Lebe erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mt. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wanbkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei ben Boten Berkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt 6. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Berkauf der Zeitung von ber Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Aungabe 10 Pfg. Nr. 100[ Allzeigenpreiſe: Die 14geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags“ Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Tatzvor'riften bei Anzeigen werden nach Tögticer! Zerückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Abolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim April 1935 Dienstag; den 20. 52. Jahrgang er nationale Feiertag des deutſchen Volkes Ein Aufruf des Reichsleiters der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Ley an die Gemeinſchaft der Schaſſenden Berlin, 30. April. Der Reichsorganiſa⸗ tionsleiter und Leiter der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, Dr. Ley, erläßt folgenden Auf— ruf: Soldaten der Arbeit, Männer und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront! Ihr habt durch die Vertrauensratswahlen 1935 der Welt ein überwältigendes Bekennt— nis zu Adolf Hitler, unſerem Führer, und zum neuen Deutſchland gegeben. 85 Prozent aller Stimmen haben ſich zur Vetriebsgemeinſchaft und darüber hin— aus zur Volks- und Leiſtungsgemeinſchaft bekannt. Wer bedenkt, daß dieſe Wahl von unendlich vielen kleinen Stimmungsmomen— ten des Alltags abhängt, wer weiß, daß ihr dadurch eurem Betriebsführer für ein wei— teres Jahr eine Blankovollmacht des Vertrauens ausſtellt, wer ſich bewußt iſt, daß die Vor— urteile des Dünkels, des Klaſſenhaſſes auch heute aus unſeren Reihen noch nicht ge— bannt ſind und wer zurückdenkt an die Wahlen des Vorjahres, wo ſich— aus Un— kenntnis oder Mißtrauen— kaum 40 Pro— zent an der Wah, beteiligten, der allein kann ermeſſen, wie ungeheuerlich dieſer Erfolg unſeres ſozialen Wollens iſt. Arbeiter und Arbeiterinnen, Angeſtellte und Unternehmer, ich danke euch von Her zen, ihr habt nicht allein bewieſen, daß un ſer Erziehungswerk zur Kameradſchaft und zur Gemeinſchaft Erfolg hat, ihr habt dar— über hinaus gezeigt, daß ihr bereit und fä— hig ſeid, euch über den Alltag mit ſeinen Kleinheiten zu erheben und daß ihr meinem Aufruf, der Welt ein leuchtendes Vertrau— ensbekenntnis zum Führer und zum Na tionalſozialismus zu geben, gefolgt ſeid. Ich danke euch. 0 Gewiß, das Lohnniveau iſt noch das alte, viel Not und Elend ſind noch in unſe ren Reihen und doch beſeelt uns alle die Hoffnung des Frühlings unſeres Volkes. Es geht aufwärts. In dieſem Jahre wird auch der letzte Ar beitswillige Arbeit bekommen, und damit hat der Führer bereits im dritten Jahre ſei ner Regierung ſein Verſprechen, die Arbeits loſſgkeit zu bannen, eingelöſt. Ebenſo hat der Führer ein anderes Wort wahrgemacht: Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiter partei wird dem Achtung und Ehre zurückgewinnen. Nicht allein außenpolitiſch hat der Führer die Gleichberechtigung zurückerobert und die Wehrhoheit und damit die Souveränität Deutſchlands proklamiert, nein, auch im In⸗ nern Deutſchlands hal er dem deutſchen Arbeiter ſein deutſches Vaterland gegeben, den Platz innerhalb der deulſchen Nation, der ihm kraft ſeiner Leiſtungen gebührl. Arbeiter und Arbeiterin! Du wirſt mir geſtehen, es iſt in den Betrieben, Kontoren, Werkſtätten und Fabriken anders geworden. Der Geiſt iſt ein neuer, Anſtand und Takt haben die ſkrupelloſen Geſchäftsgebaren und das bedenkenloſe Mancheſtertum der Vergangenheit verfſagt. Ihr werdet heute beſſer behandelt. Das iſt eine unumſtößliche Tatſache. Und außerhalb des Betriebes ſorgt die NS. Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ für Kul⸗ tur, Sport, Reiſen. Die Schönheiten des vebens find nicht mehr das alleinige Vorrecht der Beſitzenden, ſondern„Kraft durch Freude“ ſorgt dafür, gerade euch Arbeitern und Arbeilerin⸗ nen die Schönheil der Berge, Flüſſe und Meere, die Kunſt der Theater und fionzerle, die Wohltaten des Sporkes und der körper⸗ lichen Ertüchtigung erſchloſſen werden. f 8 9 a 1 ſuchen. deutſchen Arbeiter ſeine 8 So feiern wir den 1. Mai 1935 als einen Tag des Beſinnens, des Stolzes, der Freude und der Verpflichtung. Wir beſinnen uns immer wieder auf das fe che was war, um es nie zu vergeſ— en. Wir ſind ſtolz auf das bisher Erreichte, und der Erfolg dieſer zwei Jahre berechtigt uns, der Knechtſeligkeit der Vergangenheit abzuſchwören. Wir freuen uns, den Lebens— willen wiedergewonnen zu haben. Wir wollen leben, wir bejahen das Le— ben und wir kämpfen mit dem Schickſal um das Leben. Aus alledem ziehen wir eine unerſchütter— liche Verpflichtung, die in folgenden 10 Punkten für die Arbeiten der lommenden Zeit feſtgelegt ſei: 1. Wir grüßen den Führer am Morgen und danken ihm am Abend dafür, daß er uns Lebenswillen und Lebenshoffen neu ge— ſchenkt hat. „Wir wollen wetteifern, dem Volksgenoſ— ſen zur Linken und zur Rechten Gutes zu tun und ein guter Kamerad zu ſein, weil wir wahre und ehrliche Sozialiſten ſein wollen. 3. Wir wollen nie mehr von der Gemein— ſchaft fordern, als jeder einzelne von uns bereit iſt, der Gemeinſchaft zu geben. „Der Kampf ſoll unſeres Lebens Inhalt fein, weil wir wiſſen, daß der Himmel nur dem die Freiheit ſchenkt, der bereit iſt, ſein Letztes dafür einzuſetzen. .Die Arbeit ſei unſere Ehre und die Lei— ſtung allein unterſcheide den einen vom anderen. 5. Die Ehre der Nation ſei unſere perſön— liche Ehre! Von Glück und Wohlſtand der Nation hängt mein perſönliches 49 1 und mein perſönlicher Wohlſtand ab. Wer etwas leiſtet, ſoll fordern. Eine gerechte Intereſſenvertretung iſt notwendig; jedoch haben die perſönlichen Intereſſen dort aufzuhören, wo das In— tereſſe der Gemeinſchaft beginnt. 9. Man darf ſich niemang auseinanderrau— fen, ſondern immer zuſammenraufen. 10. Seid untereinander wahrhaftig und ehr lich. Bannt aus euren Reihen Hinter— hältigkeit und Verrat! Schaffende Menſchen, Arbeitnehmer und Unternehmer! Jetzt, nachdem die Organiſation der Deut— ſchen Arbeitsfront fertiggeſtellt iſt, nachdem ſich die NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ bewährt und die letzten Vertrau— ensratswahlen bewieſen haben, daß unſer großes Erziehungswerk von Erfolg gekrönt iſt, ſind wir uns bewußt, daß wir an die Löſung der Frage: Wie finden wir einen gerechten Lohn? gehen müſſen. Arbeiter und Arbeiterinnen, und Unternehmer! Ich fühle mich heute verpflichtet, euch das zu ſagen. Ich bin aber nicht gewillt, eine oberflächliche oder gar bequeme Löſung zu Angeſtellte Ich bin auch nicht gewillt, in den alten ausgefahrenen Geleiſen des Kuhhandels um Tarifverträge fortzufahren. Ich bin mir auch bewußt, daß alle Tarifverträge durch ein ſchlau erſonnenes Akkordſyſtem und Ra tionaliſierungsmethoden tauſendfach durch löchert werden und damit wert- und zweck los ſind. Ich bin gewillt, dieſes größte Problem jeder Sozialordnung gründlich anzufaſſen, wie es der Nationalſozialismus verlangt Deshalb habe ich die beſten Männer auf dieſem Gebiete zuſammengerufen, damit ſie uns alle wiſſenſchaftlichen Grundlagen auf dieſem Gebiet zuſammentragen. Es iſt geradezu erſchütternd, feſtſtellen zu müſſen, daß Deutſchland und die Welt für alle Gebiete Lehrſtühle, Hochſchulen, Univer⸗ ſitäten, Laboratorien und wiſſenſchaftliche Inſtitute beſitzt, während auf dem ſozialpo⸗ litiſchen Gebiet auch nicht das Geringſte vor— handen iſt Das wird anders werden. Bereits am 1. Mai 1936 werde ich euch praktiſche Ergeb⸗ niſſe vorlegen! Es iſt mein unerſchütterlicher Wille und ich weiß, daß ich hier im Auftrage und voll⸗ ſten Vertrauen des Führers handle, das Syſtem der Enklöhnung, des Akkordes und der Arbeitsmethoden auf eine neue gerechle und allen Teilen nützliche Baſis zu ſtellen. Wir werden nichts kun, was nur einem Teil der Wirtſchaft nützt. Was dem Arbei⸗ ler nützt, ſoll gleichermaßen dem Unkerneh⸗ mer dienlich ſein und was dem Unterneh⸗ mer Nutzen bringt, ſoll gleichzeitig dem Ar⸗ beiter zum Segen eichen. Wir kennen den Weg und wir haben auch die Mittel, das wiſſen wir heute und deſſen verſichere ich euch, ſchaffende Menſchen, euch einen gerechten Lohn nach eurer Leiſtung zu geben und zu ſichern. Und ebenſo wer⸗ den wir Arbeitsmethoden ſchaffen, die das unwürdige Antreiberſyſtem durch ein Syſtem der höchſten Selbſtverant⸗ wortung erſetzen. Dieſer Aufgabe gehört — für die Zukunft all unſere Kraft und unſer Wollen. Soldaten der Arbeit! Am 26. März 1935 iſt in Leipzig zwiſchen dem Reichswirt ſchaftsminiſter Dr. Schacht, dem Reichsar beitsminiſter Seldte und mir, unter der Schirmherrſchaft des Führers eine Verein barung getroffen worden, die einen Wende punkt im Aufbau und in der Arbeit der Deutſchen Arbeitsfront bedeutet. Arbeitsloſe als Zu dem Nationalfeiertag des ſchaffenden deutſchen Volkes am 1. Mai wird von der Deutſchen Arbeitsfront ergänzend mitgeteilt, daß ſich die arbeitsloſen Volksgenoſſen im ganzen Reich diesmal, als beſonderer Au— druck der Volksverbundenheit am Aufmarſch des 1. Mai ſowie an den Betriebsfeiern b teiligen. Die Betriebsführer, die dieſe Volks— genoſſen im Verhältnis zur Gefolaſchafts— ſtärke ihres Betries in die Marſchkolonne aufnehmen werden, ſind erſucht worden, die Arbeitsloſen als Gäſte zu ihren Betriebs feiern einzuladen. „Ich gelobe, meinen Arbeitskameraden Vor der Rede des Führers wird der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley die welt anſchauliche Verpflichtung der Vertrauens— räte und ihrer Stellvertreter vornehmen, die geſondert von dem Gelöbnis im Betriebe abgelegt werden muß. Dieſe weltanſchau⸗ liche Verpflichtung iſt von allen Vertrauens— räten nachzuſprechen und hat folgenden Wortlaut: „Ich gelobe Adolf Hitler die Treue! Ich gelobe, die Gemeinſchaft zu üben und zu fördern! Ich gelobe, meinen Arbeitskamera— den ein ehrlicher Helfer in all ihren Sorgen zu ſein! Ich gelobe, immerdar die Intereſ— 0 0 Nation allem anderen voranzuſtel⸗ en!“ Im übrigen wird hinſichtlich der Organi⸗ ſation des 1. Mai noch mitgeteilt, daß die Mitglieder jeder Gefolgſchaft Nach den unfaßbaren Erfolgen der hinter uns liegenden zwei Jahre unſeres ſozialpo— litiſchen Wollens hat der Führer euch, Män— ner und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront, für reif und würdig erklärt, euer Schickſal ſelber in die Hand zu nehmen und im Rah⸗ men einer ſozial⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Selbſtverwaltung euer Schickſal ſelber zu formen. Dieſer Selbſtverwaltungskörper, Vertrauensrat, Arbeitsausſchuß, Gau-Ar⸗- beits- und Wirtſchaftsrat, Reichs-Arbeits⸗ und Wirtſchaftsrat wird innerhalb der Deut— ſchen Arbeitsfront, in Verbindung mit den Amtswaltern der Deutſchen Arbeitsfront und den Treuhändern des Staates. all' diese aufgezeichneten Aufgaben zu meiſtern haben. Der Aufbau dieſer ſozialpolitiſchen Selbſt— verwaltung wird in Kürze vollendet ſein. Alsdann werdet ihr auch in der Praxis beweiſen müſſen, ob ihr das Vertrauen des Führers rechtfertigt. So bitte ich euch dann, zum Schluß mei— nes Aufrufes: Wetteifert im Geiſte der Gemeinſchaft und ſtellt alle kleinlichen perſönlichen Dinge im Inkereſſe des Aufbaues der Nation und für die Kraft des Exiſtenzkampfes unſeres Volkes zurück. Sorgen werden immer ſein. Das Para— dies können wir euch nicht bringen. Das iſt auch nicht das Entſcheidende. Enkſcheidend iſt allein, ob wir uns von der Sorge unterkriegen laſſen oder ob wir Man⸗ nes genug ſind, die Sorgen zu meiſtern. Arbeiter und Arbeiterinnen, Angeſtellte und Unternehmer, Soldaten der Arbeit! Schaut auf den Führer! Nehmt ihn in allem und jedem zum Vorbild! größer die Not, um ſo größer der Führer! Tritt gefaßt! 3 Güfte Veteiligung am Aufmarſch und an den Betriebsfeiern Berlin. 30. April werden, wobei der Einzelne die Uniform ſeiner nationalſozialiſtiſchen Gliederung, den Feſtanzug der Deutſchen Arbeitsfront oder ſonſt feſtliche Kleidung mit dem Abzeichen der DAß trägt. Bei der SA iſt eine Son derbeſtimmung ergangen, wonach SA-Män— ner innerhalb der Betriebsgemeinſchaft im Dienſtanzug nur mit der Mindeſteinheit einer Schar marſchieren dürfen. Im Zuge werden auch jüngere Frauen mitmarſchie en dürfen. Zur Klarſtellung der Frage des Mitmarſchierens der Frauen am 1. Mai 1935 teilt das Frauenamt der Deutſchen Arbeitsfront folgendes mit: Die Teilnahme der Frauen am Umzuge iſt frei— willig. Von der Teilnahme auszuſchlie⸗ ßen ſind kranke Frauen, Frauen über 40 Jahre und werdende Mütter. Die Durch— führung der örtlichen Feier iſt ſo einzurich⸗ ten, daß die Teilnahme für die Frauen keine Ueberanſtrengung mit ſich bringt. Die blaue Jacke kann, ſoweit bereits vorhanden, getragen werden. f Luftſperre über Verlin Berlin, 30. April. Für Mittwoch, den 1. Mai 1935 wird anläßlich des Nationalen Feiertages des deutſchen Volkes der Luft⸗ raum über dem Stadtgebiet Groß Berlin für die Zeit von 8 bis 15 Uhr als Luftſperr⸗ gebiet erklärt. Das Ueberfliegen dieſes Luft⸗ raumes iſt daher für alle Flugzeuge außer 5 des planmäßigen Luftverkehrs ver⸗ oten. —ů—ů— ————————— W SDS N Abſchluz des Reichsberufswettlampfe⸗ Ermittlung der Sieger.— Der ausgezeich. nete Geiſt der berufstätigen Jugend. Saarbrücken, 30. April. In Saarbrücken wurden die Prüfungen der theoretiſchen und fachlichen Arbeiten den 500 Reichsbeſten abgeſchloſſen und die Reichsſieger und Keichsſiegerinnen ermikkelt Während der Bewertung erklärte der Re ferent für Berufsberatung in der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits loſenverſicherung, Oberregierungsrat Dr. Handrick, der an den Prüfungen des Wettkampfes teilgenommen hat, dem Leiter der Preſſe⸗ und Propagandaſtelle des Reichs⸗ berufswettkampfes über ſeine Eindrücke fol— gendes: Es iſt ganz beſonders auffallend, wie ernſt die Teilnehmer am Reichsberufs— wettkampf, man kann wohl auch ſagen, die deutſche Jugend von heute, den Beruf auf— faßt. Es iſt oft i geradezu überwältigend, wenn man ſieht, wie ein 14. oder 15jähriger Lehrling ſich vollkommen darüber klar iſt, daß er als Stift immer noch eine unbedeu— tende Stelle in ſeinem Betrieb oder in ſeiner Gefolgſchaft einnimmt, und wenn er doch durchblicken läßt. daß er ſich des Wertes als Lernender für einen Beruf vollkommen bewußt iſt. Vor allem iſt ſich die Jugend auch darüber klar, welche Ver— antwortung ſie mit der Erlernung eines Be— rufes übernimmt. Jeder Junge, deſſen welt— anſchauliche Arbeit oder deſſen beruflichen Aufſatz ich durchgeleſen habe, iſt von einem geradezu beneidenswerten Stolz auf ſeinen Beruf durchdrungen. Der angehende Kumpel aus dem Saarland ſpricht mit derſelben Liebe und demſelben Stolz von ſeiner Arbeit und von dem, was er für ſein Volk(und auch ſeine künftige Familie) einmal leiſten will, wie der techniſche oder Banklehrling, der aus der Großſtadt kommt. Ich habe insge— ſamt den Eindruck, daß der Reichsberufs— wettkampf der berufstätigen Jugend einen Impuls zur Erlernung und Fortbildung im Beruf gegeben hat, wie er überhaupt nicht beſſer gegeben werden kann. Während der Be— wertung der Wettkampfaufgaben fuhren die Wettkämpfer und Wettkämpferinnen durch das Saarland. Am Sonntag abend waren ſie zuſammen mit ihren franzöſiſchen Kameraden, die während des Berufswett— kampfes im Saargebiet weilen, Gäſte der Stadt Saarbrücken im Stadttheater. Nooſevelt und ſeine Kritiler Rundfunkanſprache des amerikaniſchen Präſidenken. Waſhingkon, 30. April. Präſident Rooſevelt hielt nach langer Pauſe wieder eine Rundfunkanſprache. Die Rede wurde von über 600 Sendern in ganz Amerika verbreitet. Die Anſprache des ame— rikaniſchen Staatspräſidenten wurde veran— laßt durch die ſich allmählich verbreitende Sucht, zu nörgeln und die Reformpläne Rooſevelts als unpraktiſch, undemokratiſch und die Freiheit des Bürgers bedrohend hinzuſtellen. Dieſe Kritiken kommen ſowohl von der republikaniſchen Oppoſitionspartei wie von gewiſſen Großinduſtriellen, insbe— ſondere aber von Neuyorker Banken und den von ihnen kontrollierten Holding-Geſell— ſchaften, den Dachgeſellſchaften der großen Gas- und Elektrizitätskonzerne. Hinzu kommt, daß die lange Verzögerung des Not— hilfegeſetzes eine Zeit des Stillſtandes her— vorrief. Rooſevelt erklärt, es ſei zweifellos, Amerika ſich erhole. Gewiß ſei die Maſſe der dem Kongreß vorliegen- den Geſehenktwürfe etwas verwirrend, aber die Regierung ver— folge einen genauen Plan. Das Sozialver— ſicherungsgeſetz helfe den Jungen über ſchlechte Zeiten hinweg und garantiere den Alten einen ſicheren Lebensabend. Das Ar— beitsbeſchaffungsgeſetz ſolle für nutzbrin— gende Pläne verwandt werden. Wenn er auch die Klagen von Nörglern und Vernei— nern nicht wolle, ſo wünſche er doch konſtruk⸗ tive Vorſchläge, wie man dieſes oder jenes beſſer machen könne. Rooſevelt trat ferner für die Verlängerung der ſozialen Beſtim— mungen des Nira-Geſetzes ſowie für die Abſchaffung der obenerwähnten Holding— Geſellſchaften ein. N daß Die litauiſchen Neihtsbrüche Memelausſprache im Un haus. London. 30. April. Die erſte amtliche Erklärung über die neue engliſch⸗franzöſiſche⸗italieniſche Note an Litauen in der Memel'rage wurde vom engliſchen Außenweniſter Sir John Simon im Unterhaus cögegeben. Simon ſagte. Mit den Regierungen Frankreichs und Itoljens wirde in Streſa vereinbart, daß don den drei Mächten eine gemeniam. Mitten ung an die litauiſche Re⸗ gierung gerichtet werden ſoll. Dieſe in⸗ zwiſchen überſandte Mitteilung erkennt zwar an, daß die litauiſche Regierung ge⸗ wiſſe Schwierigkeiten beſeitigt hat, erklärt aber, daß die gegenwärtige Lage in Memel unvereinbar mit den Bedingungen des Memelſtatuts iſt, in dem als Grundlage eines dregierungs⸗ ſyſtems das Beſtehen und regelmäßige Funktionieren des Landtages und eines das Vertrauen des Landtages beſitzenden Direk⸗ toriums vorgeſehen iſt. Die litauiſche Regie⸗ rung iſt daher aufgefordert worden, dieſe Lage„prompt“ zu beenden und die Einſetzung eines ſolchen Direktoriums auf einer baldigen Sitzung des Landtages ſicher⸗ zuſtellen. Der Abg. Oberſtleutnant Moore fragte, ob der Außenminiſter angeſichts des unbefrie⸗ digenden Verhaltens der litauiſchen Behör⸗ den die Einſetzung eines Oberkommiſſars vorſchlagen wolle, der die Signatarmächte des Völkerbundes an Ort und Stelle vertre— ten würde. Simon erwiderte, daß dieſer Vorſchlag eine Angelegenheit für den Völkerbund wäre. Debatte über deutſche A⸗Boole Im Unterhaus wurde ferner die Frage geſtellt, ob der Außenminiſter darüber un. terrichtet worden ſei, daß die deutſche Re— gierung Anweiſungen für die Kiellegung von Unterſeebooten und die Wiedereröff— nung der Unterſeebootsſchule in Kiel erteilt habe. Der Außenminiſter Sir John Simons erwiderte: „Die deutſche Regierung hat mitgeteilt, daß Anweiſungen für den Bau von 12 Un⸗ terſeebooten zu je 250 Tonnen erteilt wor⸗ den ſind. Die Angelegenheit wird zurzeit erwogen. Ueber die Unterſeebootsſchule in Kiel iſt keine ſolche amtliche Mitteilung er— folgt.“ Eine Reihe weiterer Fragen ließ Außen— miniſter Simon unbeantwortet. Der Rhein führt Hochwaſſer Weite Aferſtrecken überſchwemmk. ktoblenz, 30. April. Wie durchdringend die ſchweren Regen- güſſe verbunden mit Gewittern und Wol— kenbrüchen in den letzten Tagen waren, er— kennt man aus dem erneuten bedrohlichen Steigen des Rheins und ſeiner Nebenflüſſe. Die Schiffbrücke in Koblenz mußte auf bei— den Seiten verlängert werden, da das Waſ— ſer ſtündlich um vier Zentimeter ſtieg. Die geſamten Rheinufer bei Ehrenbreitſtein und bei Pfaffendorf ſind vollkommen über— ſchwemmt und unpaſſierbar. Die Strömung iſt ſo ſtark, daß ſelbſt große ſtarke Schlepper nur ganz langſam gegen die wogenden Fluten zu Berg fahren können. Das Verbot der Floß— ſchiffahrt auf dem Rheingebiet iſt von der Rheinſtrombauverwaltung in Kraft geſetzt worden. Die Lahn hat auf weite Strecken die Ufer überſchwemmt, ſo daß die Schiff— fahrt vollkommen eingeſtellt werden mußte. Beſonders bedrohlich iſt das ſtarke Steigen des Rheins bei Sk. Goar. Dort ſind große Teile der Rheinanlagen überſchwemmt worden. Es beſteht die Ge— fahr, daß bei weiterem Anſteigen der Waf— ſermaſſen auch die Heerſtraße unter Waſſer geſetzt und damit der geſamte Verkehr auf der Rheinſtraße unterbunden wird. Die Dampffähre zwiſchen St. Goar und St. Goarshauſen ſowie der Fährſchiffverkehr zwiſchen Koblenz und Ehrenbreitſtein muß— ten eingeſtellt werden. In zahlreichen Orten iſt das Waſſer be— reits in die Kellem eingedrungen. ſo daß dieſe überall ſofort geräumt werden mußten. Wie die Landesſtelle für Gewäſſerkunde in München mitteilt, haben die Nieder- ſchläge der letzten Tage auch im Regnitz— Gebiet am Main, an den nördlichen Neben- flüſſen der Donau, an der mittleren und un— teren Donau und am Rhein Hochwaſſer ver— urſacht. Prophezeiungen Muſſolinis Er kündigt eine harte Zeit an. Rom, 29. April. Ganz Italien ſtand am letzten Sonnta im Zeichen des Feſtes der nationalen Ar⸗ beit. Die Hauftfeiern beſtanden in Rom in einem Empfang der Akademie von Italien, bei dem in Gegenwart des Königs Preiſe für wiſſenſchaftliche und künſtleriſche Lei⸗ ſtungen erteilt wurden, und in einer Maſ⸗ ſenveranſtaltung auf der Piazza Venezia, bei der Muſſolini Arbeitsauszeich⸗ nungen, Verdienſtkreuze und an mehrere tauſend Arbeiter für ihren Lebensabend Renten verteilte. Bei dieſer Gelegenheit hielt Muſſolini eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: Die Unterſcheidung, die im⸗ mer noch zwiſchen Hand- und Kopfarbeitern gemacht werde, habe ausſchließlich theoreti⸗ ſchen Charakter. Der Tag werde kommen, wo die ſogenannken inkellektuellen Arbeiter das Bedürfnis verſpüren würden, auch ein⸗ mal mit den Händen zu arbeiten, um mit der Materie Fühlung zu bekommen. Immer gebe es noch einige klägliche Ueberreſte in⸗ tellektueller Kreiſe, die dem Leben der Na— tion fern bleiben, die aber nicht mehr wert ſeien als der Staub auf dem Schuhzeug eines im Marſch befindlichen Giganten, und dieſer Gigant ſei das italieniſche Volk. Die Lage habe ſich übrigens gebeſſert. Die Arbeitsloſigkeit ſei zurückgegangen, und der Horizont könnte ſich noch mehr aufhellen, wenn die Politik die Wirtſchaft unterſtützen würde, wenn in Europa der wahre Frieden erſtarken würde.„Ich weiß, daß Ihr kein bequemes Leben erwartet und ſage Euch deshalb, daß das Herannahen einer harten Zeit ſehr nahe iſt, die die An⸗ ſpannung aller Kräfte des italieniſchen Vol— kes erheiſchen wird.“ Schueeſtürme in Nußlund Viele Induſtriewerke lahmgelegt. Moskau, 30. April. Im ganzen Gebiet der Sowjetunion iſt ein erheblicher Temperaturſturz eingetreten. Im Aralgebiet krat ein hefliger 3y⸗ klon auf, der von ungewöhnlich umfang⸗ reichen Schneefällen begleitet war. wie ſie nach Meldungen aus Swerdlowſk während des ganzen Winters nicht zu verzeichnen ge⸗ weſen ſind. Durch die Schneeverwehungen ſind zahl— reiche Induſtriewerke im Ural lahmgelegt. Der überall meterhoch liegende Schnee hat nicht nur den Verkehr unterbrochen und die betroffenen Gebiete von der Zufuhr abge— ſchnitten, ſondern auch Hochöfen zum Verlöſchen gebracht. Die Wetterſtellen rechnen mit einer bal— digen Wiedererwärmung. Die dann zu er— wartende raſche Schneeſchmelze läßt mit einem ungewöhnlichen Hochwaſſer rech⸗ nen, deſſen Folgen nicht abzuſehen ſein dürf— ten. Schon jetzt ſind bei verſchiedenen Waſ— ſerkunſtbauten Dammbrüche eingetreten. Auch in Moskau iſt plötzlich wieder reichlich Schnee gefallen. Die ſowfetruſſiſche Hauptſtadt iſt mit einer weißen Decke feuch— ten Schnees bedeckt. Große Waldbrände in Amerila Neuyork, 30. April. In verſchiedenen Tei⸗ len von Maſſachuſetts, Newhampfire, Penn⸗ ſylvania, Washington und Vancouver ſind erneut rieſige Waldbrände ausgebrochen. Zahlreiche Wohnhäuſer wurden zerſtört oder beſchädigt. Verſchiedene Ortſchaften waren ganz bedrohl. Mehrere Perſonen kamen im Staat Neuyork ums Leben. In Maſſachu⸗ n die Waldungen noch an 32 kellen * 1„. 4 5 4 85 4. der Führer ſpricht zum volk. Gin Bild von der vorlährigen Maifeier auf dem Tempelhofer Feld in Berlin. 1 Lettie Nuhrichten „Graf Zeppelin“ anf der Nückfaht. Hamburg, 30. April. Von Südamerika heimkehrend ſtand das Luftſchiff„Graf Zeppelin“, nach einer Mit, teilung der Deutſchen Seewarte. Uhr MõEz bei der Kanariſchen Inſel Puerto! Ventura. Um den ſtürmiſchen Nordoſtpaſſat der unteren Schicht, der an den Kanariſchen!“ Inſeln bis zu 20 Sekundenmetern aufge. friſcht hat, zu meiden, fuhr das oberhalb ausgedehnter Wolkendecken in 1400 Meter Höhe, wo es nur acht Sekunden. 1 meter Gegenwind antraf. Eine Greiſin ermordet. Königsberg, 30. April. Die Königsberger“ Feuerwehr wurde nach dem Unterhaberberg! gerufen, da dort dichte Rauchſchwaden au einer verſchloſſenen Wohnung drangen. Di Feuerwehr ſtieg durch ein Fenſter ein un ſtellte feſt, daß die 64 Jahre alte Wit Fink tot in ihrem Bette lag. Das Bett war anſcheinend angeſteckt worden. Die Ermitt lungen führten zur Feſtnahme der 19 Jahr alten Hausangeſtellten Charlotte Klein, di zunächſt einen Selbſtmord der alten Frau glaubhaft zu machen verſuchte und ſchließlich. erklärte, daß ſie die Frau auf Verlangen ge tötet habe. Dieſe Angaben dürften nach den weiteren Feſtſtellungen jedoch kaum zutref fen. Selbſtmord eines Klagenfurker Nechls⸗ anwalts. Wien, 30. April. Der Rechtsanwalt Dr Arnulf Zenkl in Klagenfurt hat ſich in ſeinen Wohnung vor den Augen ſeiner Frau mit!“ einem Revolver erſchoſſen. Gegen Dr. Zenk war wegen angeblicher nationalſozialiſtiſcher“ Propaganda eine Unterſuchung im Gange. 9 Er befürchtete, daß ihm die Praxis entzogen 10 würde. Die Kanzlei Dr. Zenkls war eine“ der größten in Kärnten. Fünf Nuderer vermißt Sonderburg, 30. April. Fünf Mitglieder des deutſchen Ruderklubs Germania halten am Sonntag eine Stern.“ fahrt angetreten, von der ſie nicht zurüch kehrten. Da inzwiſchen ein ſtarker Wind auf gekommen iſt und bis zur Skunde weder von den Ruderern noch von dem Book eint Spur aufgefunden werden konnte. muß be fürchtet werden, daß das Boot voll Waſſe geſchlagen iſt und ſämtliche Inſaſſen den Tod in den Wellen gefunden haben. Politisches Allerlei Berlin. Infolge Verhinderung des Reich miniſters der Luftfahrt, General Göring, mußte die aus Anlaß der zweiten Wieder kehr des Gründungstages des Reichsluft. ſchutzbundes vorgeſehene Kundgebung im Berliner Sportpalaſt, die über alle deutſchen Sender geht, auf den 21. Mai verlegt wer.! den. 15 Berlin. Auf Einladung des Generals der! Flieger, Miniſterpräſident Göring, ſprach im Preußenhaus der Frankenführer Juliu⸗ Streicher vor Offizieren und Beamten det Luftwaffe. Er ſprach über Raſſe, Verer— bung, Ausleſe und Naturgeſetzlichkeit. Paris. Der römiſche Sonderberichterſtat— ter von Havas will wiſſen, daß die für den; 4. Mai einberufene Vorkonferenz für die Konferenz von Rom durch eine Reihe von Wünſchen und Forderungen notwendig ge⸗ worden ſei, die Ungarn auf der römiſchen! Konferenz vorbringen wolle. 3 Warſchau. Die polniſche Preſſe läßt ſich aus Genf melden, daß der litauiſche ſandte in Paris während der Ratstagung den polniſchen Außenminiſter in Genf be⸗ ſucht habe; man ſei in Genf der Anſicht, daß die Unterredung die Anknüpfung von Verhandlungen zwiſchen Polen und Litauen zum Gegenſtand hatte. eee eee e l Eine deutſche Odyſſee Deulſche Koloniſten ziehen von Sowjetl⸗ Rußland über Ching nach Südamerika. Genf. 30. April. Die Bedrängnis der deutſchen Koloniſten“ in Rußland durch die Sowjet⸗Behörden, 9 5 1 veranlaßte vor 4 Jahren einen Trupp von l „Sturmwind“ genannt— etwa 1200 deutſchſtämmigen Koloniſten fluchtartig Haus und Hof zu verlaſſen, ſich nach Oſten zu wenden, um nach Durchgue. rung des europäiſchen und aſiatiſchen Ruß⸗ lands die chineſiſche Grenze zu überſchre ten. In China drohten die chineſiſche Behörden, die Koloniſten wieder nach Sow⸗ jet⸗Sibirien abzuſchieben. Als ſie durch die Mandſchurei zogen, begannen dort die! japaniſch⸗chineſiſchen Kämpfe. Aber die Bau- ern überwanden alle Schwierigkeiten und ſchlugen ſich ſchließlich bis Schanghai durch.“ Kaum waren ſie dort angekommen, wurde die Stadt von japaniſchen Kriegsſchiffen und Bombenflugzeugen beſchoſſen und be⸗ worfen. 5 Von China fuhren die Bauern mit dem Schiff nach Südamerika und zogen ahnung los nach dem Gran ⸗Chaco⸗Gebiet, wo ſie ſich endgültig niederließen. Die erbitterten Kämpfe ſpielten ſich in ihrer Nähe ab. Jetzt ſind dort 36 deulſche Dörfer enkſtanden, der Haupkort trägt den Namen„Fernheim“ Aber nur ein Teil der 1200 Bauern hat ſich in dieſen Dörfern niedergelaſſen, en eil iſt weitergezogen. um 7.0 Luftf [Gedanken zum 1. Mai. mächtige Gefolgſchaft eines Führers, um den uns eine Welt beneidet. keit im Kanzler der Nation geworden, iſt wie⸗ der der zaubervolle magnetiſche Mittelpunkt, zu dem alles ſich hinordnet in liebendem Er⸗ kennen und reinem Glühen. aller Gattungen, ſtrömt her von Bauern— Acker und Ladentiſch und der Tauſendfalt der Schaffensplätze, den zeug am 1. Mai in den großen Marſch— und Feſtſtunden über die deutſchen Gaue mit ihrem Fahnen- und Wimpelgewog und all dem ſeli— binzufliegen! tein Traum, ſondern herzemporreißende Wirk— lichkeit! den will, das Glück ſeines die Unverſehrtheit 115 Ge. ö Der Hammer 7 Zum Feiertag der Nation am 1. Wal 15 0 5 Deutſchlands die Hämmer„Windsbraut“ und ö e Griffheftes glätten, da bricht dieſer U — 100 8 7 e 4 . 18810* * N 2. Ne e EIN 12 eee 5 N*— — 2 D 4 Volk in Kolonnen Werkmann der Stirn, Werkmann der Fauſt: Volk, wie du herrlich und grunbhaft bauſt! Gemeinſchaft wogt auf, ſtrömt mäch⸗ tig dahin. Das Leben hat wieder Ziel und Sinn.— Lieder hallen gleich Glocken- gedröhn; Lied-Orgeln brauſen mit Voll⸗ getön.— Wie das ſich formt, wie das ſich ballt: Es ſchreitet leuchtend die deutſche Geſtalt! Und die drei werden eins: Wert. Werk und Wehr! Heilig der Friede. heilig die Ehr“ Volk in Kolonnen! Millionenhaft gereiht und ausgerichtet! Der 1. Mai des Dritten Reiches! N 1 Nicht Maſſen, wie einſtmals in Haß gebun- den, wälzen ſich giervoll und brandig durch Städte und Land. Ein geordnetes Volk marſchiert, unabſehbar⸗ — Und das deutſche Herz, herrlichſte Sichtbar⸗ Volk in Kolonnen... Nun ſtrömt es her aus den großen Fabrik⸗ ſälen, den emſigen Kontoren, den Schulen fel moffenliegenden und den ganz ſtillen und abſeitigen. Wie wunderbar muß das ſein, im Flug⸗ en Lenzgrün und dem Blütengeſchäum da— Wie wunderbar muß das ſein! Und alles Volk in Kolonnen.. Die deutſche Geſchichte bekommt ein neues Geſicht, bekommt das ſinnvollſte, reinſte Na— tionalgeſicht der ganzen Welt. Nicht Heeresſäulen Tanks, und ſchlachtbereiten Gen n dröhnen land⸗ hin! Nicht ein vereinzelter Stand marſchiext, ſondern ein ganzes Volt. das nur ſeinen Frie⸗ ärmſten Gliedes, 1 und Schaffensfrende ſed Kanonen weder Heimatflur, das ſeine froh-ſtarke Heim kehr will zu ſeinen ewigen Quellen. Dir, Hammer, am Feiertag der ſchaffenden Nation, dein lautes Lob zu ſingen, iſt Ebren⸗ pflicht und Freude! Da du allen Völkern das erſte und älteſte Handwerkszeug geweſen biſt. Die Stärke des altgermaniſchen Donnergot⸗ tes Thor, nach Odin der oberſte und gefürch⸗ tetſte der Götter, erzeugt durch die Vermäh— lung des Himmelsfeuers mit den Nebeln der Erde, war der Hammer Miölnir.„Und die Gewitterwinde, ſie tragen den Donner“, heißt es noch in Klopſtocks„Frühlingsfeier“. Nach Jacob Grimm ſind in einigen Gegenden f gemäß den Natur⸗ ſerſchemungen. Miölnirs großes Geheimnis aber iſt, daß er, wenn er vom Gott unter Blitz und Donner wider die aufſtändiſchen Rieſen geſchleudert wird, von ſelbſt in die wer⸗ fende Hand zurückkehrt als ewige Kraft— trotz des zu kurzen Schaftes, den kunſtfertige, aber liſtige Zwerge ſchmiedeten. Segnung und Vernichtung ſind im Hammer vereint.„Daß dich der Hammer!“ flucht der Volksmund bis⸗ weilen und nennt gar den Teufel den Meiſter Kämmerlein. Segnende Tat iſt in den Liedern Siegfrieds durch Richard Wagner gefeiert da Notung im Feuer hart ward, das neidliche Schwert: „Nun hat die Glut dich rot geglüht; deine weiche Härte dem Hammer weicht: zornig ſprühſt du mir Funken, daß ich dich Spröden gezähmt!“ Und da die letzten Hammerſchläge die Nie⸗ el aus dem jungen Siegfried: Machtpoller, geſchloſſener, vernunftgemäßer vard noch nie den Völkern der Erde der Le— gens- und Friedenswille einer Nation kund— getan. Wann bekommt die Welt die rechten Augen, das zu erkennen und anzuerkennen? „Der große Feiertag deutſcher Nation iſt eine Gewiſſensfrage an die ganze Welt! Dieſer unſer Volks-Feſt-Tag wird nicht etwa der reinen Augenweide wegen geſtaltet; ſondern er iſt eine nationale, unendlich tief— gehende Herzensſache und ⸗anugelegenheit! Er iſt Dokument der deutſchen Ehrlichkeit. Form aus innerſtem Sein! „Wir ſind eine feiernde Großgemeinde! Das iſt das Hochziel dieſes Tages, der unter den völkiſchen Erziehungstagen an erſter Stelle ſteht! Eine gigantiſche Willens- und Lebens— gemeinſchaft will ſich dartun, heilige Offen— barung der deutſchen Liebe! Unſere ewigen Volksquellen ſtrömen neue, ungeahnte Kraft, die, uns alle, die Millionen, zu einem unzer⸗! ſplitterbaren Ganzen eint. ö Welt, wir nehmen als Volk unſern erſten Mai ganz heilig, ganz ernſt, wie es des Deut— ſchen Art iſt! Volk in Kolonnen... Erlebte, neueſte Nationalgeſchichte! Und wir wiſſen, daß alle Geſchichte von Gott bewegt wird! Unterm Maibaum Der 1. Mai ſoll heiliges Frühlingsfeſt aller Deutſchen werden, ein Bekenntnis zu Volks— tum, Heimat und Vaterla Es iſt ſelbſtver— ſtändlich, daß nun in großem Rahmen all jene Bräuche und Sitten eine Wiedererweckung erleben, die bisher nur von der ländlichen Be— völkerung in treuer Beharrlichkeit gehütet und gepflegt worden ſind. Maien 1 Maienfeſte ſind noch in deutſchen ſchaft überaus vielgeſtal reichhalti halten geblieben und f ein leuchtender weis von der innigen Naturverbundenheit der deutſchen Landmenſchen. Eine in allen Land ſchaften noch geübte Sitte iſt das Einholen des [Maienbaumes oder des Maienkranzes. (Phot.: R Deutſchland begeht den Feiertag der Nation Es ſoll uns nichts trennen, Den Bruder erkennen Und Bruder nennen In Stadt und in Land, „Dem ſterbenden Vater zerſprang der Stahl. der lebende Sohn ſchuf ihn neu: 2 nun lacht ihm ſein heller Schein, ſeine Schärfe ſchneidet ihm hart.“ Deutſchlands große ſymboliſche Sage von Zeit und Ewigkeit hier ward ſie klaſſiſche Form durch die Myſtik des Hammers, bis auf den heutigen Tag. Da wir vor dem Krieg mit Richard Dehmel au einer Dorfſchmiede ſtehen- blieben und mit ihm fragten: „Vergißmeinnicht in einer Waffenſchmiede was haben die hier zu tun? Sollte heimlich der Friede hinterm Hauſe am Bache ruhn?“ Der Friede, den wir alle ehrlich wollten und an deſſen beſeligende Beſtändigkeit wir glaub ten. Und dazwiſchen damals die weiteren Mahnungen von Richard Dehmel: 1 Dumpf fallen die Hämmer in hartem Takt: 2 ö 1 1 0 1 1 Angepackt, angepackt, die Arbeit muß zu Ende! Und das Eiſen glüht, und das Waſſer ziſcht, und wenn der Schwalch die Flamme auffriſcht, glänzen die ſchwarzen Hände.“ Arbeit in der Schmiede des Friedens: mit dem ſchweren Poſſekel, deſſen dreißig bis vier⸗ zig Pfund vom Grobſchmied geſchwungen und geſchlagen ſein wollen.„Ein. Grohſchmied ſaß in guter Ruh und raucht ſein Pfeif Tabak dazu. Cidieidacidum...“, liebes törichtes Stu⸗ dentenlied in gar ſehr gemütlichem Ton und mit der Mahnung an den Herrn Taugenichts von Studioſen:„Du mußt mit mir nach Hauſe ehn und mit mir vor dem Amboß ſtehn!“ Wie es das härtere Schickſal der Gegenwart Schlag gel des der Pflöckhammern d hammer des Dachdeck des Stellmacher Heinrich Lerſch der glücklichſte, wenn er Kein Zagen und Zittern, Nicht feige zerſplittern, Es wüchſt in Gewittern Dem Volke das Brut! er hint einerlet welch) 140 In Bergntal! der Bunzelhamm Treibhammer ferſch des Uhrmacher« mern, euch alle Ehr Und wenn bein ſchwarz werden Platze! Die Schw N de ſind ver te Orden, auf die mam ſſt f in und 15 71 muß! N len Arxbeiterdichter' je jemals den ſeinem; 4e iſt ingen, ift dem gallen Von Hammer geſchwungen haben und aus Schwung die Kr b jubelt: „Hammer, du klingender! Schlagen und Hämmern tönte, de Mutter mich gebar, dein ſchmetterndes Lied um Wiege, in die dumpfe ten ſang. Das Jünglingsherz ſucht und wühlend Hammergetön lockte die Schmiede hinein. Unter deinem Geläut wurden meine Jun— gens geboren. Gellender Hamme Mit dir zeuge ich, Hämmer. Einen Hammer in jede dein Län Schulſtübe hinein hämmerte in Sehn— Liebe Pein, Mädchen in die rklang tönt mein Lied... Zeuger, funkelnde Werkmannshand!“ Das iſt der Hammer, der funkelnde, von Heinxich Lerſch. Und in dem Funkeln und in dem Eiſengebrüll liegt die göttliche Muſik von In älteſter Zeit iſt man wohl an dieſem Tage an eine der großen Kultſtätten gewan⸗ dert, deren Mittelpunkt meiſt ein den Göttern geweihter Baum war. Erſt viel ſpäter iſt man dazu übergegangen, dieſen Maibaum ins Dorf zu tragen. Eine unendliche Vielzahl von Spielen und Neckereien, denen aber meiſt ein tiefer Sinn zugrunde liegt, hat ſich bei dieſem Brauch herausgebildet. Meiſt iſt es eine Birke, die auf dem Dorfanger feſtlich geſchmückt auf⸗ gerichtet wird, und unter der ſich daun die Dorfjugend in fröhlichem Spiel tummekt. In kälteren Gegenden, wo auch die Birke zu Mai⸗ beginn noch nicht grünt, wird auch wohl eine geſchmückte Tanne als„Pfingſtmaie“ errichtet. Aus älteſten Urkunden iſt uns der Brauch überliefert, zu Maienbeginn eine wipe königin“ oder einen„Pfingſtkönig“ zu wählen. Das ſchönſte Mädchen im Dorf wurde dann in feſtlichem Zuge durchs Dorf geführt und hatte nun einen Tag lang das Recht, die Dorfgenoſſen zu regieren. Oft iſt es auch üblich, daß man dieſe Pfingſtkönigin, eine Puppe aus Stroh, den Winter darſtellend, verbrennt oder ins Waſſer wirft; eine ſymbo⸗ liſche Handlung dafür, daß nunmehr der Win— ter endgültig vom lebenſpendenden Frühling 18 as 3 Scham am 0 Ihr Sonntagskleid iſt edelſchwarz. des Himmel beſiegt worden iſt. ——— Wir Werkleute all Von Heinrich Lerſch. Männer und Fraun, Die wir nur Flammen, Gluten Kräfte ſchaun, Wir, die wir die Flammen, Gluten und Kräfte bezwingen; Hört unſre Fäuſte das Lied der Arbeit ſingen. Wir Werkleute all ſind allen Werks Fundament. Auf unſern Leibern ſtehn die Maſchinen, auß uns der Hochofen brennt: Doch unſer Geiſt will nicht an Rüdern und Achſen um den ärmlichen Taglohn kleben Er wird ſich mit Volk und Land ö neuem Leben. Werkleute all hüten die deutſche Erde. ſind fruchtbar aus ihrem Schoß Wir aus aller Knechtſchaft los. Schmolz auch das göttliche Band zwiſchen Menſch und Werk in haſſenden Flammen: Wir Werkleute all ſchmieden ein neues zu Freiheit und Wohlfahrt wieder zu⸗ inmm 2 Des Dichters Arbeilslied Geh hin, mein Blick, über die grünen Bäume, Da huſcht ein Vogel, der nimmt dich mit, Märchenvogel Edelſchwarz. Bleib nicht zu lang im Land der blauen [Träume, Hier raſten Menſchen am Straßenrand, Ihre Hände ſind vom Alltag ſchwarz. Bring ihnen her den Abglanz freier Räume, Sie möchten alle gern in ein Märchenland, Rich. Dehmel. At Vater aller Werkzeuge, von Weltwerks und reißt Lauen dah innlichſten polychrom ung ſo die! n ter dem 10 blaue Farbe zugef 1. Das iſt dem Vater Zagen und Gerät. In der Hieroglyphen, die Altägyp nannten, die die Farbe gewaltigen Mengen das Eif herabſauſte. Als Strafe der Götter ward das damals ge deutet; aber als himmliſche Segnung von den arbeitsfrohen Menſchen umgewandelt. Nicht mehr kehrt Miölnir, der vernichtende Hammer Thors, in die Hand des Gottes zu rück. Längſt erfüllte ſich die Zeit, da der Gott zu den Menſchen herabgeſtiegen war, um un ter ihnen weiter zu leben und mit ihnen froh zu ſein. Die Kraft des Hammers iſt dieſelbe gehlieben wie ehemals; aber der Sinn ſeiner Kraft erfuhr die große Wandlung. Deren Be⸗ deutung uns heute, am Tage der deutſchen Arbeit, in hellſtem und beglückendſtem Lichte liegt. Wir Werkleute all, wir alte und junge, wir Maſſen und Mit kämpfenden Hämmern ſchlagen wir uns Volk PPP r Ä—Ü2—2: ⁵—Ü—·1—A—....——.——. . e In kurzen Worten Der Reichsleiter der Deutſchen Arbeits- front erließ einen Aufruf zum 1. Mai. Miniſterpräſident General Göring führte den Oberpräſidenten der Rheinprovinz. Gauleiter Terboven, in Koblenz in ſein Amt ein. Der engliſche Außenminiſter Simon äu⸗— gerte ſich im Unterhaus über den Schritl der Signatarmächte des Memelſtatuts; es entſpann ſich ferner eine Debatte über den Bau deutſcher Unterſeeboote. Die tſchechoſlowakiſche Regierung hat den Namen„Sudetendeutſche Heimatfront“ ver— boten. In Wuppertal ereignete ſich ein ſchweres Omnibusunglück. Fünf Mitglieder des deutſchen Ruderklube „Germania“ hatten eine Sternfahrt nach Sonderburg angetreten, von der ſie nichl zurückkehrten. Göring im Nheinland Amkseinführung des neuen Oberpräſidenken Köln. 30. April. Der preußiſche Miniſterpräſident General der Flieger, Hermann Göring, der in Koblenz den neuen Oberpräſidenten der Rheinprovinz. Gauleiter Staatsrat Ter- boven, in ſein Amt einführte, traf mit dem fahrplanmäßigen Berliner D-Zug auf dem Kölner Hauptbahnhof, der reichen Flag— genſchmuck trug, ein. Am Zuge wurde Mi— niſterpräſident General Göring von dem neuen Oberpräſidenten Staatsrat Terboven, dem Gauleiter des Gaues Köln-Aachen, Staatsrat Grohe, dem Regierungspräſiden— ten Diels, SA-Gruppenführer Niederrhein, Knickmann, und SS. Standartenführer Dr. Kat, begrüßt. Im Empfangsraum des Hauptbahnhofes hatten ſich zu ſeiner Begrü— zung die Spitzen der Partei ſowie Reichs— und Staatsbehörden und der Kölner Stadt— verwaltung eingefunden. Auf dem Bahn— Hofsvorplatz waren eine Ehrenhundertſchaft der Landespolizeigruppe Köln, ſowie Ehren— formationen des Feldjägerkorps der SA, der PO, SA, SS, HJ, der Flieger und des Arbeitsdienſtes angetreten. Eine rieſige Menſchenmenge umſäumte den großen Platz und begrüßte den Miniſterpräſidenten bei ſeinem Erſchel— nen mit ſtürmiſchen Heilrufen. Nachdem Mi— niſterpräſident General Göring die Fron— ten der Ehrenformationen abgeſchritten hatte, trat er mit dem Kraftwagen die Fahrt nach Bad Godesberg an, wo er für einige Stunden Aufenthalt nahm. Auf der Fahrt nach Koblenz wurden dem Miniſterpräſidenten allenthal— ben ſtürmiſche Ovationen bereitet. Schon am Morgen war die Stadt ein wogendes Flag— genmeer. Von weither, ſogar vom Huns— rück, der Eifel, der Lahn und der Moſel, waren die Volksgenoſſen nach Koblenz ge— eilt. Um die Mittagszeit zogen mit klingen— dem Spiel die einzelnen Formationen auf. Um 2 Uhr waren die Schulen, Körperſchaf— ten und Verbände zur Spalierbildung an— getreten. Flugzeuge kreiſten am Himmel, um General Göring ein Willkommen zu entbieten Umbrandet von Heilrufen traf Miniſter— präſident Göring um 15.15 Uhr auf dem Saarplatz ein, wo eine Ehrenabordnung der PO Aufſtellung genommen hatte. Nach kurzer Begrüßung fuhr der Miniſterpräſi— dent mit ſeiner Begleitung durch die reich— geſchmückten und von tauſend und ahertau— ſend Menſchen umſaumten Straßen der Stadt zum Oberpräſidium. wo ihn Oberpräſident Gauleiter Staatsrat Terboven willkommen hieß. Miniſterpräſi⸗ dent Göring ſchritt die Fronten der vom Oberpräſidium bis zur Stadthalle aufge⸗ ſtellten Ehrenformationen, mehrere Hun. dertſchaften der Landespolizei, Abordnun⸗ gen der SA, SS, HJ, des Arbeitsdienſtes, des Luftſchutzes und des Kyffhäuſerbundes ab. Immer wieder juvelte ihm die Menge begeiſtert zu. Sodann betrat der Miniſter⸗ präſident die feſtlich geſchmückte Stadthalle, um die feierliche Einführung des Oberpräſi⸗ denten in ſein Amt vorzunehmen. Die Einheit des Staates Eine Anſprache Görings. Nach der Ouvertüre zu Richard Wagners „Meiſterſinger“ hieß der Gauleiter des Gaues Koblenz Trier, Simon. den Mi⸗ niſterpräſidenten mit herzlichen Worten will⸗ kommen Miniſterpräſident Göring, der unter mi— nutenlangen Beifallsſtürmen die Redner— tribüne betrat. dankte dem Gauleiter für die Begrüßungsworte. Wenn er auch hier ſei, um mit der Einführung des neuen Ober— präſidenten der Rheinprovinz einer For— malität zu genügen, ſo bedeute das für ihn unendlich viel mehr. Ich gebe heute, ſo ſagte der Miniſterpräſident, einer der hervorra— gendſten Provinzen Preußens einen Mann an die Spitze, den ich viele Jahre hindurch kennengelernt habe. Was mich mit Ihnen verbindet, mein alter Kampfgenoſſe Terboven, wiſſen Sie am be— ſten nach all' den Jahren ſchwerſten Kamp— fes. Ich weiß., daß ich mich auch heute wie immer blind auf Sie verlaſſen kann. Ich danke an dieſer Stelle Ihrem Vorgän— ger für ſeine tatkräftige Mitarbeit. Wenn wir aber von der Einheit des Staa kes ſprechen, ſo müſſen wir ſie immer dor durchführen. wo dies ganz beſonders not wendig iſt. Die Einheit kann nur dadurck geſchaffen werden, daß an den verantwort lichſten Stellen Nalionalſozialiſten ſind, dit in den langen Kampfjahren die Weltanſchau— ung Adolf Hitlers nicht nur übernommer haben, ſondern auch im Herzen Träger die ſer wunderbaren Idee und Weltanſchauung ſind. Das deutſche Volk hat eine Auferſtehune ohnegleichen erlebt. Heute liegt neben dem deutſchen Hammer und Amboß wieder das deutſche Schwert, und über allem ſteh— der Friede; denn nur der iſt friedlos. der unter den Völkern wehrlos iſt. Ein wunder ſamer Weg war es zur Freiheit, Ehre, Ar beit und Brot in knapp zwei Jahren. Wenn heute jeder Deutſche innerlich jubelt, ſo dan ken wir dies dem Umſtand. daß das Zeicher der Ehre und des Friedens wieder aufge richtet wurde Möge bas deutſche Volk nie mals das Eine vergeſſen: Deutſchland konnte auferſtehen, weil das Hakenkreuzbanner ir Deutſchland geweht hat. Es iſt notwendig, daß überall die Glau benskräger der Bewegung ſtehen; denn di— Bewegung bildet das Fundament Deutſch— lands. Ich brauche Ihnen, lieber Pa. Terboven über die Pflichten, die Sie übernehmen nichts zu ſagen. Sie kennen ſie. weil Sie Nationalſozialiſt ſind. Der Nationalſozialiſ gewinnt nicht Anſehen durch Stellung. Amt und Titel, ſondern ſein Anſehen muß ruhen in den Herzen der ihm anver— trauten Menſchen. Zwei Dinge ſind es im— mer wieder, die den nationalſozialiſtiſchen jſchrecklich aufgetlart. wean Führer allein befähigen, das Aeußerſte zu leiſten: das reſtloſe Vertrauen un ⸗ ſerers Führers Adolf Hitler, die größte Auszeichnung, die wir itberhaupt erhalten können, zweitens das blinde trauen und die Liebe unſeres Volkes und unſerer Volksgenoſſen. Wei⸗ ter kommt Ihnen zugute, daß Ihnen in der Ihnen anvertrauten Provinz zwei Gauleiter als altbewährte Kampfgenoſſen und erfolg⸗ reiche nationalſozialiſtiſche Führer in treuer Kameradſchaft zur Seite ſtehen. ö Der Führer hat dem deutſchen Volk die Einheit und den Frieden wiedergegeben. Er wird auch ſtark genug ſein, den Frieden nach außen zu wahren. Wir haben den Völ⸗ kern erklärt, daß wir ihnen offen die Hand ausſtrecken. Als Grenzprovinz hat die Rheinprovinz mehr als jede andere die Verpflichtung, das Verſtändnis bei den Nachbarvölkern für das neue Deutſchland zu wecken. Wir haben nicht das Schwert geſchmie⸗ det, um unſer Volk erneut einem Blutrauſch enkgegenzuführen, ſondern einzig und al⸗ lein, damit wir unſerem Volk den Frieden erhalten und das Furchktbare. das wir er⸗ lebten, für alle Zukunft erſparen. Ebenſo wie nach außen muß auch der Frieden im Innern geſichert bleiben. Nie- mand ſoll es wagen, dieſen Frieden anzuta— ſten, von welcher Seite er auch kommen mag! Wer die Einheit des deutſchen Volkes, die wir mit unſerem Herzblut erkämpft ha⸗ ben und um die wir ſo furchtbar haben rin⸗ gen müſſen, ſtört, und wer es wagt, offen oder verſteckt dieſe Einheit anzugreifen, der wird zu Boden geſchmektert. Herr Oberpräſident! Nehmen Sie dieſe Provinz in Ihre ſtarken Hände, walten Sie als Sachwalter des Führers und als mein Sachwalter! Ich weiß, daß die Provinz in den beſten Händen liegt, in die ich ſie legen konnte. Oberpräſident Staatsrat Terboven dankte dem Miniſterpräſidenten für das Vertrauen, das er ihm entgegenbringe und erklärte daß er als Nationalſozialiſt an dieſe Aufgabe herangehe mit dem gleichen Kampfwillen, der die Bewegung zum Sieg getragen habe.„Mein Programm beſteht aus zwei Worten: unſere Weltanſchauung und unſer Führer! Es gilt, die Einheit von Partei und Staat auch hier durchzuführen und zu dokumentieren. Dieſe Einheit beſteht darin, daß die Behörden in der Provinz vom erſten bis zum letzten Mann mit nationalſozialiſtiſchem Kampfgeiſt erfüllt werden Ich werde meine Aufgabe darin ſehen, daß die alten nationalſozialiſti— ſchen Kämpfer in dieſe Behörden einziehen werden.“ 38 Neichsberufswettkampfſieger Saarbrücken, 30. April. Montag um 18 Uhr wurden die Sieger im Reichsberufswettkampf bekanntgegeben. Es ſind insgeſamt 38 Reichsſieger. Lohn am 1. Mai für Notſtandsarbeiter. Entgegen anderslautenden Gerüchten wird darauf hingewieſen, daß auch den Notſtandsarbeitern für den 1. Mai der volle Lohn gezahlt werden muß. Zur Zahlung verpflichtet ſind die Führer der Betriebe, die mit der Durchführung von Natſtandsarbei— ten betraut ſind, oder, ſowei es ſich um Re— giearbeit handelt, die Träger der Notſtands— arbeiten Dies gilt ohne Rückſicht darauf, ob von der Reichsanſtalt fur Arbeitspermitt— lung und Arbeitsloſenverſti für den 1. Mai die Grundförderung gewährt wird. tann ihnen taum mehr etwas vormachen! So raffiniert wie ſie ſind! Jungen. Wie zum Beiſpiel dieſer Phil. Er las ihr alles von der Stirn herunter, wie von den Seiten eines Buches. Das heißt— die Ver⸗ Neues aus aller Welt In den Bergen vermißt. Seit dem 24. April wird, wie die Alpine Rettungsſtelle Partenkirchen mitteilt, im Zugſpitzge⸗ biet die 24jährige Krankenſchweſter Ilſe Zwanzig aus Plauen im Vogtland vermißt. Die Krankenſchweſter, die zuletzt in einer Penſion in Garmiſch wohnte, wollte an die⸗ ſem Tage durch das Reintal die Zugſpitze beſteigen, obwohl ihr wegen ihrer völlig mangelhaften Ausrüſtung dringend abgera⸗ ten worden war. Es iſt damit zu rechnen, daß Ilſe Zwanzig verunglückt iſt. Eigenartiger Anfall. In Zapfendorf (bei Bamberg) lief das neunjährige Töchter⸗ chen des Bürgermeiſters Helmreich in die Fahrbahn eines Perſonenkraftwagens hinein und wurde von der Türklinke des Wagens er⸗ faßt“ und zu Boden geworfen. Die Klinke drang dem Kind in den Hinterkopf. Wenige Stunden ſpäter iſt das Kind geſtorben. Miſſionsflugzeuge. Kardinal Faulhaber nahm auf dem Münchener Flughafen die Weihe von zwei neuen Miſſionsflugzeugen vor. Es handelt ſich um„Das fliegende Kreuz“, ein Dornier-Amphibium, und„St. Johan⸗ nes“, einen zweiſitzigen Eindecker. Außerdem wurden 10 Miſſionskraftwagen geweiht. An der Weihe nahmen zahlreiche Ehrengäſte, dar⸗ unter Ozeanflieger Köhl, teil. Kardinal Faul⸗ haber hielt von dem auf dem Flughafen er⸗ richteten Altar aus eine Anſprache. Dabei erklärte er u. a.: Uns ſelbſt muß die heu⸗ tige Weiheſtunde Flügel geben in dem Ein⸗ ſatz unſeres Glaubens, und die Liebe und Opfergemeinſchaft in unſerem Volk muß Flü⸗ gel bekommen. Das Winterhilfswerk war für unſer Volk ein weltgeſchichtliches, leuchtendes Werk. Das deutſche Volk hat mit ihm vor der ganzen Welt einen neuen Ruhmestitel erworben. Hirſch durch einen Kraftwagen getötet. Bei Braunlage(Harz) ſprangen drei Stück Rotwild, darunter ein ſehr ſtarker und ein ſchwächerer Hirſch, vor einen Kraftwa— gen. Deſſen Lenker wollte ausweichen, ge— riet aber dabei in den Straßengraben. Der ſchwächere Hirſch wurde von dem Auto er— faßt und blieb mit gebrochenem Rückgrat liegen. F Wilderer erſchoſſen. Der Revierförſter Tüm perts aus Kempen(Ahpr.) beobachtete auf einer Kontrollſtreife einen Mann, der ſich im Aloekerker Bruch zu ſchaffen machte. Er verfolgte die Bewegung des Fremden, der ein Gewehr mit ſich führte. Auf Anruf blieb der Wilderer ſtehen und lieferte ſeine Waffe aus, worauf er feſtgenommen wurde. Auf dem Wege zur Polizei widerſetzte er ſich plötzlich und es kam zu einem Ringkampf. Im Ver⸗ laufe der Auseinanderſetzung löſte ſich aus einem der Gewehre ein Schuß und traf den Wilderer tödlich. Es handelt ſich um den in den Zoer Jahren ſtehenden Jakob Drie— ßen aus Kempen. 5 3 Felsſturz. An der Bahnſtrecke Trier— Saarbrücken ereignete ſich in der Nähe der Station Wiltingen-Saar ein Fels⸗ rutſch, bei dem beträchtliche Geſteinsmaſſen aus einem ſteilen Weinbergshang abrutſchten und das bergſeitige Gleis der zweigleiſigen Bahnſtrecke weithin bedeckten. Bis zur Be— endigung der Aufräümungsarbeiten mußte der Eiſenbahnverkehr über das andere Gleis um— geleitet werden. Wegen Devoiſenſchmuggels verhaftet. Unter dem dringenden Verdacht des Deviſenſchmug— gels wurden in Saarbrücken nichtſaar⸗ ländiſche Kloſtergeiſtliche auf Anordnung der Geheimen feſtgenommen. a 907 Staatspolizei Mit ſſeinem grauen Kopf geriet Profeſſor Zerbach nach— gerade ins Träumen. Brach die geknebelte Jugend noch einmal durch? Rächt ſich alles Verſäumte? Und— ſind SON LON(UO VSO ERH. Fünt Fürme-Verlag, Halle(Saale) Erheberrechtsschut:z: 6 Phil Zerbach verſenkte ſeine Fäuſte in die Taſchen ſeines Sakkos. Mit dem Gleichmut der modernen Jugend beobachtete er die ſtets wiederkehrenden Programm— nummern im Disput mit einer Frau. Mochte ſie ſich Kollegin heißen oder nur harmloſer Flirt. Auf die Mätzchen verzichten ſie niemals!, ſo dachte der entgötterte Jüngling. Nur für dumm ſollte ſie ihn nicht nehmen. „Einen ganzen langen Sommer hindurch haſt du mir damals am Aberſee den Glauben belaſſen, daß du— daß ich—“ Jetzt verſchlug es ihm doch die Rede. dennoch jung und empfindſam. als wäre man es nicht, Sofort hatte das Mädel Oberwaſſer. „Aha, alſo eiferſüchtig—?!“ Phils Augen wurden dunkel und ſeine ſich jäh.„Pf!“ war alles, was er erwiderte. Der Zorn kleidete ihn gut!, fand ſie. Seine über mittel— große, trainierte Geſtalt mit den breiten Schultern war von einem Kopf gekrönt, deſſen kühne Linien auf Geiſt ſchließen ließen. Mit ſeinen zwanzig Jahren ſah er älter, reifer und lebenserfahrener aus als ſein Vater mit acht⸗ undvierzig. Aber die Aehnlichkeit beider war ſchlagend. Maryſa ſeufzte. Sie befand ſich in einem Zwieſpalt. Sich zur Ehe mit dem Vater zwingen zu laſſen und vom Sohn zu träumen... Das iſt es ja: Niemand zwingt die Heutigen. Und niemand trägt für ſie die Verantwortung. Alles müſſen ſte ſich ſelbſt beſorgen. Und was die Sache ganz beſonders erſchwert: die Männer ſind plötzlich ſo Man iſt ja Wenn man auch ſo tut, Stirn rötete Wie ſollte ſie es ihm begreiflich machen, daß er ſich dennoch irrt! Daß ſie nicht ſo niederträchtig war, wie er glaubte! Maria Iſabella Ellinger war ein Waiſenkind und lebte von der Gnade einer ſpleenigen Tante. Sie ſtudierte Philoſophie und wollte ſich dem Lehrfach widmen. Wollte? Nein, ſie mußte zu irgend etwas greifen, das ihr in ab- ſehbarer Zeit Brot gab. Starb die Tante, dann erloſch deren Rente. Und wer hinterläßt jetzt ein Erbe? Maryſa hatte mit Phil dieſelben Studienfächer belegt; man kannte ſich oberflächlich, bis man ſich im vorigen Sommer unverhofft am Aberſee traf. 1 1.*. Profeſſor Zerbach lächelte ſchwermütig, indem er ſich von der Sonne am Strand röſten ließ. Er lauſchte den jungen Stimmen, die über die Waſſer bis zu ihm drangen, ohne es recht zu wiſſen. Was hinderte ihn, aufzuſpringen und mit den beiden fröhlichen Menſchenkindern mitzutun? Aus Furcht, ſich lächerlich zu machen, wird man lächer— lich... Mehr als einmal ertappte ſich der einſame Mann bei dem Wunſch, es mit dem Jungen aufzunehmen. Dieſes ſchöne Geſchöpf, die kleine Ellinger, die mit ſo wenig Be— geiſterung unter ſeinen Studenten ſaß, der man den Lebensdurſt auf hundert Schritte anſah, die für den Lehr⸗ beruf ſo ganz und gar nicht paßte... Und dann: was konnte ihr der grüne Junge ſein? Zerbach war ein feiner Beobachter. Im Verkehr der beiden war nichts als Kameradſchaft. Nur— freilich— das war es ja, was die Heutigen von den Geſtrigen unter⸗ ſchied: mit dem Begriff Kameradſchaft verdecken ſie aller⸗ hand Gefühle, die ſie weiter nicht tragiſch nehmen. Sie geſtalten aus dem gewiſſen Etwas keineswegs mehr das große Erlebnis. Phil war jünger als Maryſa, wenn auch nur um wenige Jahre— aber auch das ſprach nicht mehr mit. die Jungen nicht doch klüger, wenn ſie das Leben aus ſchöpfen, auf daß kein trüber Bodenſatz die Geklärtheit des Alters unterbinde? Maryſa hatte keine Ahnung davon, wie ſehr ſich der Profeſſor mit ihrer reizenden Perſon beſchäftigte; ſie ſpielte nur mit Möglichkeiten, ohne noch einen entſcheiden⸗ den Ausfall zu wagen. 2. 1.* In dem weitläufigen alten Park der Villa Breiten— ſchlag ſtand zwiſchen duftenden Linden der ſogenannte Leuchtturm. Ein hochragender Aufbau mit zwei ge⸗ räumigen Plattformen, die durch eine eiſerne Wendel⸗ treppe miteinander verbunden waren. Bequeme Korb— ſtühle, Tiſche, Sonnenplachen ſorgten für Bequemlichkeit. Eingebaute Schränke im Stiegenraum, elektriſches Licht, Telephon taten ein übriges. Hoch oben auf der Warte konnte nachts ein Blinkſeuer eingeſchaltet werden, das ſowohl von der Villa als auch vom Pavillon der alten Exzellenz aus bedient wurde, wodurch das ausgedehnte Anweſen an Sicherheit gewann. Es war dies eine Idee von Pips, wie ſie es überhaupt übernommen hatte, den alten Turm ihren Bedürfniſſen dienſtbar zu machen. Pips blieb nie auf halbem Wege ſtehen, weder in großen noch in kleinen Dingen. Als ſie achtzehn Jahre alt war, hatte ihr Großvater, der Geheime Rat Erzellenz Breitenſchlag, das Zeitliche geſegnet und ſeiner Enkelin die Hälfte ſeines bedeutenden Vermögens hinterlaſſen, mit der Begründung, daß ſeine Witwe mit dem Reſt über— genug hätte und ſein einziger Sohn Wilhelm auf das väterliche Erbteil überhaupt verzichten könne. Auch hatte der alte Herr den Wunſch ausgeſprochen, Pips großjährig erklären zu laſſen, da er vollkommenes Vertrauen in ſie ſetze, ihre Angelegenheiten ſelber beſtens zu führen. Dieſem Wunſch wurde am neunzehnten Geburtstage Pips ent⸗ ſprochen, und ſeither war ſie unumſchränkte Herrin ihrer Entſchlüſſe.(Fortſetzung folgt.) — i. 1 . ͤ———. OMAN VN AN SAN DEN — * Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Und dann war ſie gegangen. Heinrich Keunecke hatte ſich eingeſchloſſen an dieſem Morgen, als ſie fort wollte. Er hatte ihr nicht Lebewohl geſagt. Wie eine Fremde war ſie aus dem Hauſe gegangen. So blieb denn Sidonie Siegerin. Von Tag zu Tag wartete Sanitätsrat Keunecke, daß Herdith ihm ſchreiben würde, aber keine Zeile kam, obwohl Herdith wußte, der Onkel war noch bettlägerig und elend. Und Sidonie triumphierte Immer wieder ließ ſie ſpitze Bemerkungen fallen über die abgrundtiefe Undankbarkeit der jungen Menſchen von heute. Und Heinrich Keunecke litt ſchweigend. Aber immer öfter gingen ſeine Gedanken zu Herdith. Wie war es hell und ſonnig im Hauſe geweſen, als ſie hier war mit ihrem lieben ſonnigen Lächeln! Ob ſie auch keine Not litt? Die kleine Rente, die ſie von der Mutter her hatte, konnte nicht reichen, um ihr einigermaßen das Leben in der großen Stadt zu ſichern. Was ſie verdiente, ahnte er nicht. Wenn ſie nicht das Bedürfnis hatte, ihrem alten Onkel einmal von ſich zu berichten— ſchließlich hatte man auch ſeinen Stolz!— Aber je länger das Kind fort war, um ſo ſchwerer war es für den alten Mann, der nicht einmal mehr ſeine Praxis ſo wahrnehmen konnte, wie er es gewohnt war. Er würde ſich doch zu einem Aſſiſtenten entſchließen müſſen. Sonſt ging einem nach und nach die ganze Praxis verloren, oder man ruinierte ſich das bißchen Geſundheit, das man ſich mühſam wieder erworben hatte. Ach, alles wurde ſchwer, wenn man alt wurde und ein— ſam war und von den Launen von Menſchen abhängig. Dem alten Sanitätsrat Keunecke war jetzt recht wehmütig zumute. Er ſaß in ſeinem Lehnſtuhl am Fenſter. Die Zeitung lag ihm im Schoß. Er ſah darüber hinweg in den frühlingshellen Garten. Vorhin hatte er ſich noch ſo über das erſte Werden und Blühen gefreut. Jetzt war ihm alles vergällt. Auch die Zeitung war nicht dazu an— getan, ihn fröhlicher zu machen. Ueberall Sorgen, Unruhe, ein Durcheinander auf der Welt man wäre bei der Krankheit hatte man ſchließlich zu erwarten? neulich geblieben. Was ſchrullenhafter. Sicher würde ſie wieder ein paar Tage gekränkt ſein. Und er wußte nicht, was ſchlimmer war: wenn ſie von früh bis abends lamentierte und an ihn herumerzog— oder wenn ſie mit dieſem ſchweigenden, verkniſſenen Geſicht herumging und förmlich eine Eis— atmoſphäre um ſich verbreitete, in der es wie von lauter ſyltzen Eisnadeln zu ſtechen ſchien. Fünftes Kapitel. Zum erſten Male ſeit Wochen hatte ſich der Frühlings— himmel über Berlin vormittags bezogen. In der Nacht hatte ein heftiger Weſtwind ſich aufgemacht und ſchwere Wolken vom Ozean mit herübergebracht. Vormittags laute der Wind ab, die Wolken hingen nun niedrig und ſchwarzgrau über der Stadt. Die Straße gingen ſchneller. Jeden Augenblick konnten die Wolken da oben brechen und ihre Regenfluten über die Stadt ausgießen Da fielen auch ſchon die erſten Tropfen, und auf einmal ſchüttete es wie ein Wolkenbruch in praſſelnden Fluten hernieder. Im Augenblick waren die Straßen wie leer— jefegtn. Das war ein böſes Ereignis für all die jungen Mädchen und Frauen, die ihre neuen Frühjahrskoſtüme gexade ſpazieren führten, aber für die Autodroſchken ein willkommener Zwiſchenfall. Sonſt ſtanden ſie in langen Reihen und konnten Stunde um Stunde auf Fahrgäſte warten. Jetzt waren ſie im Augenblick alle beſetzt, rollten burch das Regengrau auf den ſeucht glänzenden Straßen entlang. Das Waſſer ſpritzte hoch auf unter ihren Rädern Am beſten wäre es ſchon, Wieder neue Krank⸗ heit, ein Alter in Einſamkeit. Sidonie wurde auch immer Paſſanten auf der bis zu den Bordſteinen. Die wenigen Paſſanten brachten ſich ängſtlich vor den Schmutzſpritzern in Sicherheit. Die Kaffeehäuſer und Reſtaurants waren im Augen— blick überfüllt. In den Toreingängen ſtauten ſich die Menſchen. Ein junger Mann in ſchäbigem, abgetragenem Regen— mantel und einem Hut, deſſen Band abgegriffen und glänzig war, zögerte einen Augenblick. Dann trat er ſchnell in ein Kaffeehaus ein, das in einer Hauptſtraße des Zentrums gelegen war. Es hatte große, glänzende Spiegelſcheiben. Man ſah auf weiß gedeckte Tiſche mit elegantem Gerät. Tiefe Klubſeſſel ſtanden um die niedrigen Tiſche. Die Wände waren mit roten Seiden— tapeten beſpannt. Das Ganze machte einen vornehmen und ſoliden Eindruck. Das Publikum freilich war einigermaßen merkwürdig. Es war eine eigentümliche Miſchung von protziger Eleganz und einer gewiſſen abgeriſſenen Saloppheit. Neben Herren in den neueſten, modiſchen Frühjahrsanzügen ſaßen andere, deren Anzüge ſchon ziemlich mitgenommen waren oder zeigten, daß ſie als die billigſten irgendwo„von der Stange“ gekauft waren. An den Kleiderhaken hingen protzige Pelze. Doch konnte man deren Inhaber in Ver⸗ dacht haben, daß ſie dieſe jetzt bei der Frühlingswärme 1 trugen, weil ſie keinen andern Mantel hatten. Daneben hingen fadenſcheinige Ulſter. Alle Tiſche waren voll beſetzt. Die verſchiedenſten Sprachen ſchwirrten durcheinander. Neben deutſch hörte man hauptſächlich polniſch und ruſſiſch, auch die breiten Laute des Holländiſchen klangen dazwiſchen. Auffallend viele der Gäſte trugen protzige Brillantringe an den Fingern. Alle Männer hier ſchienen ſich irgendwie zu kennen. Immer wieder ſtand einer von einem Tiſch auf, begab ſich zu einem andern und miſchte ſich in das leiſe und lebhaft geführte Geſpräch. Ab und zu trat einer von den Männern mit einem andern näher an eine der großen Lampen heran. papier wurden Steine herausgeholt, die im Lichte auf⸗ ſprühten, wurden unter die Lupe genommen, hin und her gewendet. Und dann ging der Handel los. Das Kaffeehaus war der Treffpunkt einer gewiſſen Sorte internationaler Juwelenhändler. Jedoch würde man die wirklich ſoliden, großen Geſchäftsleute hier ver— gebens geſucht haben. In all den verſchiedenen Ge— ſichtern, maſſigen wie ſchmalen, hellen wie dunklen, lag irgend etwas Eigentümliches: ein Zug von Schlauheit, Unſolidität und Skrupelloſigkeit. vereinzelt. Ein paar wirkliche Damen hatten ſich bei dem Wetter hierher geflüchtet und blickten etwas erſtaunt auf die eigentümlichen Gäſte des Kaffeehauſes. rannten die Kellner mit gefüllten Tabletts durch das große Lokal. völlig vergeſſen zu laſſen. Der junge Mann blieb einen Augenblick vor dem Büfett ſtehen. Er grüßte mit einem vertraulichen Lächeln die hübſche, gut zurechtgemachte Büfettdame. Die gab ihm ebenſo lächelnd den Gruß zurück. „Na, Herr Teſſel, mal wieder da? ſo rar gemacht!“ „Schlechte Zeiten, Fräulein!“ „Noch immer nichts gefunden, Herr Teſſel?“ Mann zuckte die Achſeln. Sie haben ſich ja — „Das letzte iſt nichts geweſen. Ich habe ja mehr Fahr⸗ gelder verbraucht, als ich Proviſion verdient habe an den Waren. Na, mal ſehen, vielleicht findet ſich doch noch was. Einen Kaffce, bitte!“ Er ging in den hinteren Raum, ſetzte ſich in eine Ecke und war bald in einen Berg Zeitungen vertieft. Was ihn beſonders intereſſierte, waren die Stellenangebote. Er nahm ein Notizbuch aus der Taſche und trug ſorgfältig eine Reihe Dazwiſchen aber hatte er immer noch Zeit, mit ſchnellen Augen umherzublicken, einen lächelnden Blick mit der Büfettdame zu tauſchen und alles zu beobachten, was um ihn herum vorging. „Sehen Sie mal, da iſt ja der Teſſel“, ſagte ein dicker Mann mit breiten, roten Händen und aufdringlichen Brillanten an den kleinen Fingern.„Kommt der auch mal wieder hierher?“ Sein Begleiter ſah flüchtig hinüber. „Wirklich! Na, ſieht auch ziemlich ramponiert ſcheint noch nichts Rechtes gefunden zu haben.“ Der dicke Mann lächelte. „Der Teſſel weiß nicht, was er will. aus, Entweder man verſucht es auf die bürgerliche Art und Weiſe, dann darf Oder man aber nicht immer wieder was anderes wollen. aber man entſchließt ſich, weniger bürgerlich zu ſein— na, ſagen wir, Geſchäfte zu machen—, dann darf man hinterher nicht immer wieder Gewiſſensbiſſe bekommen. Solche Leute ſind für uns nicht ſicher. Wenn ſie einen Kriminalbeamten ſehen, fällt ihnen ſchon das Herz in die Hoſen. Nee, danke!“ Er brannte ſich eine neue Zigarre an Draußen praſſelte der Regen immer noch. Eine junge Dame kam haſtig herein. Sie hielt den triefenden, winzigen Seidenſchirm ängſtlich von ſich ab, damit das hellgraue Frühlingskoſtüm nicht gefährdet wurde. Suchend ſah ſie ſich um. Alle Tiſche waren beſetzt. Sie ging durch das Lokal. „Dort hinten iſt noch ein Platz frei, meine Gnädigſte!“ Der Geſchäftsführer wies auf einen kleinen Tiſch im Hintergrund. Als die Tiſch von — junge Dame am Franz ging. Jetzt ſetzte ſie ſich an den bezeichneten Tiſch. „Einen Tee mit Zitrone und Rum!“, beſtellte ſie beim Kellner. Dann nahm ſie aus ihrer großen, grauen Wild⸗ ledertaſche Puderdoſe und Lippenſtift und begann die Spuren des Regens von ihrem hübſchen, pikanten Geſicht zu verwiſchen. Franz Teſſel zögerte ein Weilchen. Dann legte er entſchloſſen ſeine Zeitungen beiſeite und ſteuerte auf den Tiſch der jungen Dame zu. „Guten Tag, Marion!“ Marion Karnau ſah auf. Einen Augenblick wußte ſie nicht recht. Dann erkannte ſie den jungen Mann. „Ach. Fran:'n Tag, wie geht es dir denn?“ Läſſio eichte ſie ihm die Hand in dem feinen, ſilber⸗ grauen Handſchuh. Dabei ſtreifte ihr Blick ſchnell und 1 9 über ſeinen Anzug, der einen verdächtigen Glanz zeigte. „Wie's einem bei dieſen Zeiten gehen kann, Marion.“ Franz Teſſel ſtand unſchlüſſig einen Augenblick am Tiſch. „Darf ich mich einen Augenblick zu dir ſetzen?“ „Bitte!“ Es klang ziemlich kühl. Aber Franz Teſſel ſchien es nicht zu bemerken. N »Nein, wie ich mich freue, dich zu ſehen, Marion“, er ſchaute ſie mit einem bewundernden Lächeln an,„das ſind doch jetzt— warte mal, laß mich mal nachrechnen—, das ſind drei Jahre her.“ „Wie genau du das weißt!“ „Das werde ich nie vergeſſen, Marion. Ich weiß immer noch ganz genau, wann ich dich geſehen habe. Du weißt doch, ſeine erſte und wirkliche Liebe vergißt man nicht.“ Er ſagte es mit einem etwas dreiſten Lächeln, aber er hatte die Genugtuung, zu ſehen, daß Marion von dieſer etwas plumpen Schmeichelei irgendwie befriedigt ſchien. „Wie machſt du es nur, Marion? Von Jahr zu Jahr wirſt du hübſcher! Na, und immer noch nicht verlobt?“ Er ſah auf ihre Hände:„Noch keinen Verlobungsring? Du biſt doch ſicher eine der Umſchwärmteſten!“ „Ich habe noch Zeit“, ſagte Marion.„Und was machſt du denn?“ „Gott, was ſoll ich machen? Ich habe mal Arbeit, Aus kleinen Schächtelchen oder Seiden— Frauen ſah man nur Unaufhörlich Der Rauch lag dick und trübe im Raum. Die Lampen verſuchten vergeblich das Grau des Regentags Der junge, Adreſſen ein. Teſſel vorüberkam, ſah der auf, ſtutzte. Die junge Dame beachtete ihn nicht. Aber Franz Teſſel verfolgte genau, wohin ſie und mal habe ich keine. Offen geſtanden, es geht mir im Augenblick ziemlich dreckig, Marion. Sag mal—“ er rückte ein wenig näher—,„könnteſt du nicht mal was für mich tun?“ „Ich? Aber was für ein Gedanke! Wie ſoll ich etwas für dich tun können?“ „Nun, durch deinen Vater.“ Franz Teſſel ließ Marion keine Zeit, etwas zu er⸗ widern. Er ſprach haſtig auf ſie ein. „Sieh mal, Marion, die Geſchäfte deines Vaters ver— größern ſich doch immer mehr. Er iſt doch jetzt einer von den ganz Großen in der Wirtſchaft. Gerade heute habe ich geleſen, er hat ein großes Aktienpaket der Groſchwitzer Zell— ſtoffabriten erworben. Die haben doch hier ihre Zentrale. Er wird doch jetzt auf die Zentrale hier einen Einfluß haben. Marion, wenn du mir da irgend etwas verſchaffen könnteſt? Der Direktor iſt ein Herr Fredrichs. Ich habe ſchon neulich mal herumgehorcht. Da war eine Stelle frei als Korreſpondent. Ich bin aber natürlich zu dem Direktor nicht vorgedrungen, nur zu der Sekretärin. Na, und die wird keinerlei Intereſſe haben, mein Geſuch irgendwie beſchleunigt weiterzugeben. Weißt du, wer das iſt?“ Marion zuckte gelangweilt mit den Achſeln. Alles, was Franz Teſſel da erzählte, intereſſierte ſie nicht im geringſten. Sie wußte von den Geſchäften ihres Vaters faſt nichts. Ihr genügte, daß er viel Geld verdiente, und daß ſie dieſes Geld mit vollen Händen ausgeben konnte Sekretärin von Direktor Fredrichs iſt Kuſine Herdith.“ Marion richtete ſich auf, ſah Franz Teſſel mit großen Augen an. „Herdith Aßmuſſen?“ Franz Teſſel nickte. „Herdith Aßmuſſen in eigener Perſon. Iſt das nicht ein komiſches Zuſammentreffen?“ „Ja, ſehr komiſch.“ Marion ſagte es mechaniſch. Ihre Gedanken ſchienen nach einer beſtimmten Richtung zu gehen. „Sag mal, Franz“, fragte ſie dann plötzlich,„wie ſtehſt du eigentlich mit Herdith?“ „Na, gar nicht, ſeitdem ſie mich damals hat abblitzen laſſen. Du weißt doch, damals gab's doch den Krach zwiſchen ihr und meiner Mutter. Und dann kam der Krach zwiſchen Herdith und Onkel— und ſie ging fort. Dummes Ding! Hätte ſie mich damals geheiratet, dann wäre alles gut geworden. Sie brauchte nicht ums tägliche Brot zu ſchuften. Na, und ich— ich wäre eben auch geſichert. Aber ich war ihr eben nicht gut genug— ſie wollte höher hinaus, die Herdith! Und was hat ſie nun? Gan nichts! Aber du kannſt dir vorſtellen, Marion, daß ich auf die Fürſprache meiner lieben Kuſine Herdith bei Direktor Fredrichs nicht rechnen kann. Da wollte ich dich bitten, Marion. Es geht mir wirklich ſchlecht, ich...“, ein Schein von Rot lief über ſein Geſicht,„... ich weiß nicht mehr recht, wie ich mich durchjonglieren ſoll. Wenn du mir helfen könnteſt!?“ Marion Karnau ſah „Die meine ihren Jugendgeſpielen Franz Teſſel prüfend an. ſah wirklich ſchlecht aus und richtig herabgekommen. Ein Gedanke blitzte in ihr auf. „Ich weiß nicht, ob ich etwas für dich tun kann, Franz. Ich muß mir das alles erſt durch den Kopf gehen laſſen. Aber wenn du in Verlegenheit ſein ſollteſt—“, ſie nahm aus ihrer eleganten Taſche einen Schein heraus, ſchob ihn ſchnell zu Franz hinüber; der wurde rot— er zögerte einen Augenblick, aber dann griff er nach dem Geld: „Ich dank dir ſchön, Marion. Du kannſt dir vielleicht nicht vorſtellen, wie es einem z Mute iſt, wenn man nicht mehr weiter kann.“ „Deine Mutter unterſtützt dich nicht mehr?“ Franz zuckte die Achſeln. „Doch, ab und zu tut ſie es ſchon. Aber ich habe einen Haufen Schulden. Das Leben iſt teuer, Marion. Ich möchte mal aus all den Sorgen heraus. Ich würde es dir nie vergeſſen, Marion.“ Marion nahm ihr kleines Notizbuch vor. „Gib mir auf alle Fälle deine Adreſſe, Franz. Irgend etwas wird ſich ſchon finden. Und nun...“, ſie ſah zum Fenſter hinaus, der Regen hatte nachgelaſſen, ein erſter ſchwacher Sonnenſtrahl kam zwiſchen den Wolken hervor, „.. nun werde ich ja gehen können. Ich habe meinen Wagen an die Leipziger Straße beſtellt, der wird ſchon warten.“ 5 Va, er Fortſetzung folgt.) — 1——— r——————— rr ä ——̃—— — ab, Eine mohre Geschichte sus Inden von Berngro Egon Was meinen Freund Jack Thomſen nach Indien brachte, weiß ich nicht, er ſpricht nicht darüber. Er ſpricht überhaupt nicht viel. Er iſt eben ſchon fünfundzwanzig Jahre ohne Unterbrechung drüben. Er hat in Bombay ein Büro, in das er ungern geht. Aber er hat weit draußen, am Rande des Dſchungels ein kleines weißes Bungalow mit luftigen Zim⸗ mern und leichten Möbeln, und da iſt er glücklich. Wenig Menſchen wohnen da draußen, nur ein paar Teepflanzer, rauhe Männer, die auch nicht viel ſprechen, den Bart wachſen laſſen und viel arbeiten. Es gibt auch einen Klub dort, aber man macht wenig Gebrauch davon. Jack hatte auch ſchon einen recht ſtattlichen Bart, als ich das letztemal für einige Zeit bei ihm wohnte. Als ich da war, hatten wir einen beſonderen Freund, einen kleinen Elefanten. Wir nannten ihn Baloo, weil er ſo klein und rund und luſtig war. Jeden Nachmit⸗ tag zur Tee⸗ ſtunde, wenn wir auf der Ve⸗ randa ſaßen, kam er in den Garten, blinzelte ſchlau mit ſeinen Augen, trompe⸗ tete ſein Signal und bekam ein paar Bananen, die er mit An⸗ ſtand verſpeiſte um ſich mit einem verbind— lichen Grunzen wieder zu ent⸗ fernen. Es gibt nichts Amüſan⸗ teres als einen kleinen Elefan— ten. Er iſt nied— lich und poſſier— lich und verſpielt Kreidebleich ſprang Berg auf. wie eine junge „Aber das geht doch zu weit,“ Katze. Er ver⸗ ſtotterke er zitternd. ſteht vieles, was man ihm ſagt und hat mehr Humor als die meiſten Menſchen. Haben Sie ſchon einmal einen Elefanten ſo recht von Herzen lachen ſehen? Nein? Stellen ſie ſich das Bild vor: Er wirft den Kopf zurück, den Rüſſel hoch in die Luft und lacht mit weit offenem Mund(wirklich„Mund“, denn dies Lachen iſt ſo unglaublich menſchlich!l). Er lacht hahaha. Baloo iſt aber auch ſehr empfindlich, und mit einem vorzüglichen Gedächt— nis merkt er ſich jedes böſe Wort und rächt ſich ſpäter, wenn niemand mehr daran denkt, dafür. Er rächt ſich aber immer auf eine humorvolle Weiſe. Er tut nichts, er führt den Menſchen nur an, macht ihn lächerlich. Eines Tages platzte in unſere friedliche Zeit ein neues Geſicht. Herr von Berg, friſch aus Europa importiert, mit Siegelring und Monokel. Er behauptete, ein geriſſener Kauf— mann zu ſein und wollte auch Tee pflanzen. Er ſah unter uns Räubern aus wie ein Bild aus einem Modejournal, immer ſchneeweiß. Kragen und Schlips, herrliche Manſchei— tenknöpfe. Er war wirklich ein gut angezogener Mann, zu jeder Tageszeſt den paſſenden Anzug. Ich glaube, er hatte ſödgar efnen Teepflanzanzug aus einem Magazin. Er halte nur nicht daran gedacht, daß Tee pflanzen eine ſehr heiße Arbeit iſt. Und da er ſeine guten Sachen nicht ver— derben wollte, begnügte er ſich im weſentlichen mit Zuſehen und Spazierengehen. Wiſſen Sie, was es heißt, ſich täglich zu raſieren, wenn die Sonne die Haut verbrennt? Er tat es mit einem wahren Heldenmut, und wenn er nach dieſer Prozedur duftend auftauchte, dann war er bös zerſchunden. Er paßte nicht in unſere Umgebung. Er verſtand unſer friedliches Leben mit den Tieren nicht, und wenn wir irgendwo ſtundenlang ſaßen, um ein ſcheues Tier an uns zu gewöhnen, drehte er mit tödlicher Sicherheit eine Gram— mophonplatte auf, und unſere Mühe war umſonſt. Er hatte keinen Sinn für Stimmung und Atmoſphäre, vor allem hatte er keinen Sinn für Humor. Alles hätten wir ihm vielleicht verziehen, aber am meiſten ärgerte uns, daß er trotz allem Eindruck auf Anni machte. Anni war das einzige hübſche Mädchen, das mit in dieſer Geſellſchaft lebte. Sie war ſüß und blond und zart, wir liebten ſie alle. Aber weil wir handfeſte Männer waren und wußten, wie das Leben in der Wildnis wirkt, hatten wir uns entſchloſſen, Anni nicht mit unſerer Liebe zu verfolgen, ſondern brav zu warten, bis ſie ſich in einen von uns verlieben würde, wenn ſie erſt ganz erwachſen ſein würde. Ein faires Spiel, von allen eingehalten. Und ſo lebte Anni unter uns rauhen Männern, trug wie alle Teepflanzer ein Khakihemd, kurze Hoſen, dicke Schuhe und einen billigen gelben Tropenhelm. Sie lebte und arbeitete mit uns und feierte die kärglichen Feſte mit uns. Und nun kam dieſer neue Sahib daher mit einem ſchneeweißen teuren Tropenhelm, mit Schlips und Kragen und ging mit ihr ſpazieren. Richtig ſpazieren ging er, abs ob er auf der Apollo⸗Bunda ginge. In guter Haltung, mit einer piek⸗ feinen Bügelfalte ging er auf den ſchmalen Wegen, die durch die ſtaubig heißen und ſandigen Plantagen führten. Nervös machte ihn nur das viele Viehzeug, das herum⸗ krabbelte, denn er hatte vor allen Tieren Angſt. Kam irgend⸗ ein Tier, das ihn erſchreckte, verlor er ſofort die Haltung. Wir Männer fanden ihn höchſt lächerlich, aber— Anni ing mit ihm ſpazieren. Beinahe wäre durch alle dieſe inge unſer friedliches Leben aus dem Gleichgewicht gekom⸗ men, hätte nicht Baloo, unſer kleiner Elefant, dafür geſorgt, daß Herr von Berg verſchwand. Und das kam ſo: Eines Tages ſaßen wir auf unſerer Veranda und tran⸗ ken Tee. Jack, ich, bon Berg, Anni mit ihren Eltern. Berg, ſchick wie immer, erzählte, daß er das Leben der Pflanzer . fände, und wie gut ihm die ſchwere Arbeit bekäme. uch hierbei brachten wir es noch fertig, ernſt zu bleiben. Dann erzählte er von Europa, von Bällen und Theatern und Konzerten,— alles Märchen für Anni. Sie lauſchte mit glänzenden Augen wie die Desdemona ihrem Othello. Mitten in dieſe Unterhaltung tönte Baloos Trompeten⸗ ſignal, und ſchon kam er tänzelnd die drei Stufen zur Ve⸗ randa herauf. Bergs Geſicht verzerrte ſich ein wenig, aber mit Rückſicht auf Anni nahm er ſich zuſammen. Das Mädchen ſtreichelte Balbo ſanft, und da ſie wußte, daß Deutſch dem Baloo Schwierigkeiten machte, ſagte ſie freundlich zu ihm „Ahſti jeinga Baloo“, das heißt„Sei vorſichtig Baloo“. Da⸗ bei wurde ſie ein bißchen rot, als ſie mit ihrem Hindoſtaniſch protzte. Jack hatte immer noch Haltung, ich grinſte ein bißchen, denn ich ſah, daß Baloo gut aufgelegt war und ſicher einen kleinen Scherz mit uns machen wollte. Und richtig, als er unſern beſonders nett gedeckten Teetiſch ſah, griff er ganz vorſichtig mit ſeinem Rüſſel um ein Tiſchbein und hob den Tiſch hoch in die Luft. Kreidebleich ſprang Berg auf.„Aber das geht doch zu weit, wie leicht kann er ſolche Sachen mit einem von uns machen“, ſtotterte er zitternd. Ich grinſte mehr, niemand hatte Angſt, denn wir alle kannten Baloos Humor. Er ſchwenkte das leichte Korbtiſchchen vorſichtig in der Luft herum, die Taſſen klapperten, doch mehr noch klap⸗ perten Bergs Zähne. Und als ob Baloo das gemerkt hätte, machte er einen Schritt auf Berg zu und trompetete ganz gefährlich. Tat ſo, als ob er den ganzen Tiſch dem armen Berg auf den Kopf ſchmettern wollte. Dann ſetzte er ihn vorſichtig wieder hin. Nicht einmal eine Taſſe war zerbrochen. Berg hatte ſein Bambusſtöckchen erhoben und wollte Baloo damit ſchla⸗ gen. Zum Glück hielt Jack ſeinen Arm feſt. Baloo, der grade über ſeinen guten Witz lachen wollte, hörte auf und ſah betroffen auf das kleine Stöckchen, das eben pfeifend durch die Luft geſauſt war und ihn beinah getroffen hätte. Dann ſah er Berg halb böſe und halb mitleidig an, drehte ſich um und ging. Mit Recht gekränkt. Unſere Stimmung war hin. Vöſe ſchielte ich auf Herrn von Berg mit Siegelring und Monokel. Wenn Baloo nun nicht wiederkam! Herrn Berg wollte ich nicht dagegen ein— tauſchen. Da war mir unſer dicker grauer humorvoller Freund lieber. Jack komplimentierte ſeinen Gaſt bald mit eiskalter Höflichkeit hinaus, dann erlaubte auch er ſich endlich zu lachen. Traurig war nur, daß von Berg Anni doch mitnahm. So ſind die Mädchen. Gott ſei Dank nahm Baloo uns nicht übel, was unſer Gaſt ihm angetan hatte, und kam am nächſten Tage zur gewohnten Stunde wieder. Nach einer Weile hatten wir alle dieſen Vorfall vergeſſen. Nur einer nicht, und das war Baloo. An einem ſchönen Abend kam ich von einem langen Ritt nach Hauſe. Auf dem Wege traf ich Baloo, der mich freudig begrüßte. Wie geht es dir, mein Lieber, ſagte er. Danke gut, und dir? Oh ſehr gut, ich mache gleich einen netten Scherz, ſei leiſe und dreh dich um, dann ſiehſt du was zum Lachen. Er zeigte mit dem Rüſſel hinter ſich und zwinkerte vergnügt mit ſeinen Aeuglein. Was ich dort ſah, fand ich gar nicht zum Lachen. Da ging Berg mit Anni ſpazieren, ein Luxus, den wir uns alle nicht erlaubten. Und wie war er wieder angezogen, ſchnee— Ine verlangnisvolle Juckl- Von Hens Wieland Es iſt Nacht. Auf der von Granaten durchlöcherten Straße jagen ſie in raſendem Tempo dahin. Der ſchwere Kompreſſorwagen heult und brummt. Es rauſchen die Bäume, es kniſtern die Zweige, Regen praſſelt hernieder, es ſauſt der Wind. In der atemberaubenden Haſt ihrer ſo tollen Flucht führen die beiden Spione ſtoßweiſe, abge— brochen ein Geſpräch:„Wenn alles gut geht, ſind wir in einer Stunde im Hauptquartier“, ſagt der Mann in der amerikaniſchen Offiziersuniform.—„Wenn alles gut geht“, wiederholt ſeine Begleiterin, eine bildſchöne Frau mit tizian⸗ rotem Haar.—„Das galante Abenteuer mit K 33 wird dem Oberſten Cavendiſh ſeinen Kopf koſten!“—„Das Vaterland wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“ Mit immer ſteigender Geſchwindigkeit jagt der Wagen über die holprige Straße, durch fußtiefe Pfützen, über Steine hinweg und Lehmklumpen. Gegen die halbverdeckten Scheinwerferlam— pen peitſcht der Regen, getrieben vom Wind, deſſen ſchauer— liche Melodie die Nacht erfüllt.„Iſt es nicht beſſer, wenn wir den Dokumenten ein anderes Verſteck geben?“ fragt die Frau in nervöſer Unruhe. Der Mann am Steuer aber wehrt ab.„Nur jetzt keine Unterbrechung. Jede Minute iſt koſtbar.“—„Ich habe auf einmal das Gefühl, daß wir nicht heil über die deutſche Linie kommen.“—„Unſinn! In einer Stunde iſt alles vorbei.“—„Glauben Sie?“— Der Offizier muß lachen.„Merkwürdig“, meint er kopfſchüttelnd, „K 33 die mutigſte Spionin verliert die Nerven, nachdem ſie eine ſo tollkühne Tat vollbracht hat, dem Chef des ame⸗ rikuniſchen Nachrichtendienſtes die Startpläne des Alaska⸗ Der Offizier ſteuert gerademegs auf den Abgrund zu. Er raſt blindlings in ihn hinab. ſchneeweiß, das Monokel blitzte in der Sonne, und einen neuen Schlips hatte er auch wieder um. Wenn das ſo weiterging, würde eines Tages etwas Furchtbares paſſie⸗ ren. as, wußte ich noch nicht, aber furchtbar würde es ſein, das wußte ich. Berg ging gemeſſen neben Anni her und ſtäubte ſich, während er auf das Mädchen einredete, hier und da ein Sandkorn von ſeinem Anzug. Ich war wütend. Aber Baloo gab mir einen Stubs und ſchickte mich in ein Verſteck. Als er näher an das Paar heranging, knackte der Bambus unter ſeinen Füßen, und wenn er ſich nicht ſchnell verſteckt hätte, hätte Berg ihn ge⸗ ſehen, als er ſich bei dieſem Geräuſch ängſtlich umdrehte. Berg wandte ſich mit Anni um, ſcheinbar fühlte er ſich be⸗ haglicher in der Nähe der Häuſer. Baloo ſchien das recht zu ſein, er freute ſich auch, als er noch ein paar Männer folſ len ſah, die das Paar mit eiferſüchtigen Blicken ver⸗ olgten. 5 Je mehr Publikum für ſeinen Spaß, deſto beſſer. Er ſah ſich ſuchend um, ſchon hatte er, was er brauchte. Einen Tümpel mit ſchmutzigem Waſſer. Einen ordentlichen Rüſſel voll nahm er davon mit. Dann ging er leiſe hinter den beiden her. Nichts knackte jetzt, man hörte keinen Laut. Als er ganz nahe an Berg herangekommen war, ſchnaufte er einmal ſo laut, daß wir alle zu ihm hinſahen. Berg drehte ſich erſchrocken um, und pſſſcht— hatte er die ganze ſchöne Soße über ſich, vom erſchrockenen Geſicht bis zu den weißen Schuhen. Und Baloo lachte, wie ich ihn noch nie habe lachen ſehen. Schallend, brüllend. Und ich lachte mit, wie ich lange nicht gelacht hatte, und die andern Männer lachten, bis ihnen alles weh tat. Und das Beſte— Anni lachte ſo, daß uns allen das Herz warm wurde. Nur Herr von Berg lachte nicht. Gar nicht. Er ſah ſich um, verzweifelt, blamiert, ausgelacht, er wiſchte ſich mit der Hand über das Geſicht und verſchmierte den Dreck ganz gründlich, dann warf er einen wütenden Blick auf uns und raſte davon. Wir aber gingen ſingend und vergnügt mit Anni in unſerer Mitte nach Haus. Der Bann war gebrochen, Desdemona fand die Räuber wieder netter als Othello. Herrn von Berg habe ich nicht wieder geſehen. Er fuhr in aller Stille ab. 7 Berg drehle ſich erſchrocken um, und yſſſcht— halte er a die ganze ſchöne Soße über ſich. geſchwaders herauszulocken.“ Der Wind benimmt ihnen die Worte. Es iſt eine Fahrt auf Leben und Tod.— An einer Wegkreuzung werden ſie von dem Licht eines heranbrauſenden Automobils geblendet.„Das gilt uns! Das ſind Cavendiſhs Leute!“ meint die Dame mit zitternder Stimme. „Wir müſſen unbedingt durchkommen!“ gibt ihr Beglei— ter zur Antwort und zwingt den Motor zur höchſten Lei ſtung. Mit kaltblütiger Ruhe hält er das Steuerrad um klammert. Dreht es nach rechts— dreht es nach links— vorwärts— vorwärts! Die Dame ſitzt neben ihm, ihr Blick iſt auf das Tachometer gerichtet, ſie ſtiert mit angehaltenem Atem auf den Zeiger; ihre Hände ſind gefaltet, ſie fleht zu Gott:„Herr, laß uns heil ans Ziel kommen, laß uns ſtark ſein!“ Sie ſucht aus der Polſtertaſche die Dokumente hervor, preßt ſie in den Händen zuſammen, hält ſie krampfhaft feſt Kaum mehr fünfhundert Meter trennen die Flüchtlinge noch von dem ſchnellen Auto ihrer hartnäckigen Verfolger. Der Offizier ſucht, ſeine Begleiterin zu beruhigen. Er holt aus dem Wagen heraus, was herauszuholen iſt. Aber von Kilometer zu Kilometer verringert ſich die Diſtanz. Da reift in ihm der Entſchluß, ſeine Begleiterin an der nächſten Weg⸗ biegung mit den Dokumenten abzuſetzen, um für den Fall, daß ein Entkommen nicht möglich iſt, die Pläne in Sicherheit zu wiſſen. Die Dame wehrt ſich anfangs dagegen, ſie will kein Opfer, ſie weiß, daß es eine Trennung für immer be deutet; aber ſchließlich gibt ſie nach, die Worte des Offiziers überzeugen ſie:„Ueber allen perſönlichen Gefühlen ſteht die Pflicht, der Dienſt am Vaterland!“ Und nach einem innigen Händedruck ſteigt ſie aus dem Wagen und verſchwindet im nahen Waldgehege, indeſſen ihr Begleiter mit voller Ge— ſchwindigkeit wieder davonraſt. Der Regen hat etwas nachgelaſſen, auch der Wind iſt ſtiller geworden. Das laute Brummen des Motors iſt jetzt deutlich vernehmbar. Das Auto mit den Verfolgern holt mehr und mehr auf. Es hat längſt die Stelle paſſtert, an der die Dame ausgeſtiegen iſt. Die Täuſchung iſt gelungen Ueber die Züge des Offiziers huſcht ein müdes Lächeln. Nun mag mit ihm geſchehen, was will. Lebend ſollen ſie ihn nie⸗ mals in ihre Hände bekommen. Und mit äußerſter Nerven⸗ anſpannung treibt er den Wagen vorwärts. Noch zehn— noch fünfzehn Kilometer.— Dann zahlt der Abſtand kaum noch zweihundert Meter. Das Spiel iſt bald zu Ende.— In der Ferne gähnt ein tiefer Abgrund. Der Offizier ſteuert geradeswegs auf ihn zu. Er raſt blindlings in ihn hinab. Bis ſie endlich da unten ſeine zerſchmetterten Glieder finden, wird K 33 mit den Dokumenten längſt an Ort und Stelle ſein. * Sieben Stunden ſpäter. Im Hauptquartier überreicht K 33 die Startpläne des Alaskageſchwaders. Der Oberſtkom⸗ mandierende drückt ihr verbindlich die Hand. Er ſieht, wie eine Träne über ihre bleichen Wangen rollt. Er tritt nahe an 1 heran.„Er war ein tapferer Soldat“, ſagt er in dankbarer Anerkennung.„Er verdient, daß man um ihn trauert. Es iſt ein bedauerliches Mißgeſchick, daß gerade jenes Auto, das wir Ihnen zu Ihrem e entgegen- Giten, dieſes Verhängnis heraafbeſchwören auß te. f 5 Achtung, Viernheimer! Um einen möglichſt großen Teil des 1 Tages für die Feiern der Belegſchaften und das Volksfeſt freizumachen, wurde die Zentral⸗ kundgebung auf 12 Uhr vormittags vorverlegt. Beachtet alſo die neuen Zeiten im Tages⸗Pro⸗ gramm, insbeſondere ſeid pünktlich bei der AUNufſtellung des Feſtzuges! Die Hausfrauen müſſen an dieſem Feſttage ausnahmsweiſe das Mittageſſen eine Stunde vorverlegen und zwar 1 mindeſtens auf 11 Uhr! Und nun, Volksgenoſſen! Feiert den Tag der Arbeit! Keiner ſtehe abſeits. V NS. ⸗Hago am 1. Mai Hierzu gehören alle Handelsbetriebe, Einzelhandel und Gaſtwirte, Handwerker, Ge— ſellen und Lehrlinge. Aufſtellung zum Ft zug 11,15% Uhr in der Sßizalſtraße. 5 Reihenfolge: J. Feſtwagen(Symbol des Handwerks); „Schloſſer, Schmiede, Wagner, Spengler, Inſtallateure, Elektriker, Uhrmacher; Maurer, Gipſer, Zimmerleute, Schreiner, Glaſer, Tüncher, Sattler, Tapezierer, Buch drucker und Buchbinder; „Schneider, Schuhmacher, Friſeure, Metzger, Bäcker, Küfer, Bierbrauer; 5. Einzelhandel, Gaſtwirte. Erwarte pünktlichs Antreten und auch reſtloſe Beteiligung und ſind hierfür die Obermeiſter und Obleute verantwortlich. Anzug: Berufskleidung oder DAF-Anzug. Heil Hitler! Wunderle. Aufruf der HS.- Bauernschaft Bauer, Landarbeiter und bäuerliche Jugend bezeige deine Verbundenheit mit Partei und Volksgemeinſchaft durch Beteiligung an den Veranſtaltungen am 1. Mai, dem Ehrentag der nationalen Arbeit. Geſchloſſener Abmarſch zur Aufſtellung des Feſtzuges pünktlich 11 Uhr bei Ortsbauern führer Roos. Es treten ſämtliche Tabakbauern, Milch anlieferer und Genoſſenſchaftsmitglieder an. Abends 8 Uhr treffen wir uns bei Landwirt Johann Haas im Gaſthaus„Zum Tann häuſer“ zum Tanz und gemütlichen Bei ſammenſein. Beſonders die bäuerliche Jugend iſt herzlichſt eingeladen. Keiner ſtehe Abſeits! Roos, Ortsbauernführer. Der Staatsbürgerbrief Dr. Frick über das neue Staatsbürgerrechk. Berlin, 29. April. Der Reichs⸗ und preu⸗ ßiſche Innenminiſter Dr. Frick erklärte über das neue Staatsbürgerrecht u. a.: Es iſt kein Geheimnis, daß die Reichsre⸗ gierung eine Neugeſtaltung des deutſchen Staatsbürgerrechts plant. Die deutſche Staatsbürgerſchaft wird in Zukunft nicht mehr allein durch die Geburt, durch einen gewöhnlichen Verwaltungsakt oder nur durch Zahlung einer Geldſumme erworben werden können. Die deutſche Staatsbürgerſchaft wird nach dem Willen des Führers das höchſte Recht, und der Staalsbürgerbrief wird die wertvollſte Urkunde ſein, die ein Deut⸗ ſcher in ſeinem Leben erwerben kann. Die deutſche Staatsbürgerſchaft wird je⸗ dem Deutſchen den Weg zu allen öffentlichen Aemtern in Partei und Staat öffnen, nur ihr Träger wird in die Kampfformationen der Bewegung und als Waffenträger der Nation in den Ehrendienſt des Volkes und Reiches eintreten dürfen, und nur er allein wird das Wahl- und Abſtimmungsrecht aus; üben und dadurch mittel: oder unmittelbar an der Führung des Reiches teilnehmen können. Die deutſche Staatsbürgerſchaft wird in einem feierlichen Akt mit mit einer weihe · vollen Vereidigung auf die deulſche Volksgemeinſchaft, das Heulſche Reich und ſeſnen Führer verliehen und wird unwürdi⸗ Z n, 9 N D 2 8 9 N 7, 9 e ee.. 1 e Aufruf und Programm zur Feier des 1. Mai Zum drittenmale feiert das ſchaffende Deutſchland am kommenden 1. Mai ſeinen Feſttag! Zum drittenmale finden ſich alle Berufsgruppen der Werktätigen in Einigkeit zuſammen um in dem neuen Reich des natio— nalen Sozialismus das Feſt der Arbeit zu feiern. Deutſche Volksgenoſſen! Zeigt Euch des großen Führers des neuen Deutſchlands wür⸗ dig und feiert dieſen Tag, ſo wie der Führer will, daß er gefeiert wird: Der Welt gegen⸗ über eine Kundgebung des einigen deutſchen Volkes erfüllt von Vaterlandsliebe, Aufbau- und Arbeitswillen, zeugend von ehrlichem Streben nach Frieden und Verſtändigung, aber auch zeugend von dem unbezwingbaren Willen der Nation zur ehrenvollen Freiheit. Nach Innen aber ſei es ein Feſt der Brüderlichkeit, der Verbundenheit aller Schichten, ein Feſt der Volksgemeinſchaft! Reicher Flaggenſchmuck iſt ſelbſtverſtänd— lich! Kein deutſches Haus an dieſem Tage ohne die Fahne des neuen Reiches! A. Vorfeier am 30. April Am 30. April findet im Saale zum Frei⸗ ſchütz abends um halb 9 Uhr beginnend als Auftakt der Feſtlichkeiten des 1. Mai ein Bunter Abend ſtatt. Volksgenoſſen aller Stände wollen an dieſem Abend durch ihre Darbietungen den Be— triebsgemeinſchaften des Orts etwas Beſonderes bringen und dazu beitragen, daß die Feſtſtim mung ſich bei jedem einfindet. Es wird er— wartet, daß die Betriebsgemein ſchaften ſich geſchloſſen an dieſem Abend einfinden! Unkoſtenbeitrag pro Perſon Rm. 30. Es iſt dies die einzige Veranſtaltung die einen Beitrag erfordert. Alle andern Darbietungen am 1. Mai ſindfrei! B. 1. Mai Tagesprogramm: 6 Uhr früh: Wecken durch den Jungvolkſpiel⸗ mannszug und die Feuerwehrkapelle; 7 Uhr 30 Min.: Antreten der Schuljugend u. der Jugendorganiſationen am Rat haus.(Aufſtellungsplan ſiehe unten.) Uhr 20 Min.: Jugendkundgebung auf dem Sportplatz der Sportvereinigung. (Dauer bis 9,30 Uhr!) 11 Uhr 15 Min.: Aufſtellung des Feſtzuges. (Aufſtellungsplan ſiehe unten!) 11 Uhr 25 Min.: Abmarſch über Adolf Hit ler-, Saar- und Induſtrieſtraße. 12 Uhr Uebertragung der Kundgebung(mit Führerrede) vom Tempelhoferfeld. (Dauer bis 1,40 Uhr!) Während der Kundgebung von 12,22 bis 12,30 Uhr Verpflichtung der Vertrauensleute durch Reichsorgani ſationsleiter Pg. Dr. Ley. Deshalb iſt zu beachten: ſofort beim Einmarſch auf dem Feſtplatz marſchieren die Ver trauensleute(nur dieſe) direkt vor der Tribüne auf. Der Amtsleiter der Ar beitsfront meldet ſofort die vollſtän dige Aufſtellung der Vertrauensräte des Ortes.(An der Verpflichtung neh men ſelbſtverſtändlich nur ariſche Mit- glieder der Vertrauensräte teil!) Volksfeſt: Maſſenchöre, Volkslieder, Reigen uſw. Abmarſch der Fahnengruppe vom Feſtplatz; abends ab: Volkstanz in ſämtlichen Sälen freigeſtellt. Der Unkoſtenbei— trag zum Tanz ſoll nicht den Betrag von 20 Pfg. überſchreiten. Die Betriebszelle Rheinelektra hält vereinbarungsgemäß ihre Feier im „Löwen“, die Betriebszelle Heinrich Butzer geht geſchloſſen(It. Vereinbar— ung) in den„Freiſchütz“. Aufſtellungspläne: 1. Jugendkundgebung am Morgen des 1. Mai: HJ auf dem Platze vor der Kirche, Front zum Rathaus; Bd M. in der Adolf Hitlerſtraße, Kopf an der Schulſtraße, Front am Rathaus; BDI M. in der Schulſtraße, Kopf an der Adolf Hitlerſtraße; Jungvolk in der Bürſtädterſtraße, Kopf am Rathaus; Jungvolkſpielmannszug auf der Kreuzung Adolf Hitler- und Schulſtraße, ebenſo die Fahnen und Wimpel der Jugendorganiſa tionen. Alle anderen Jungen und Mäd chen treten in ihren Schulen(klaſſenweiſe) ſo pünktlich an, daß ſie um 7 Uhr 30 Min. durch ihre Lehrer anſchließend an die in der Schul- und Bürſtädterſtraße aufgeſtellten Jugendorganiſationen herangeführt ſind. Feſtzug: (es wird in 8er Reihen marſchiert) a) Fahnengruppe:(jede Fahne mit 2 Mann Begleitung!) Fahnen der PO, SA, SAR, SL, NSK OV, DA, RDB, NS⸗Bauernſchaft, HJ, Iv. anſchließend: Vereinsfahnen. Stellplatz: Adolf Hitlerſtraße, Front zum Rathaus, Kopf am Wiegehäuschen(Dr. Kienle). ö Abordnungen der Partei:(nur in Uni⸗ form, nicht mehr als je 16 Mann!) PO, SA, SAR, NS, SS, RD(Polizei, Poſt, Forſt, Zoll) HJ, IJv., RLB und FA D. Stellplatz: Adolf Hitlerſtraße, anſchl. an Fahnengruppe, Kopf etwa bei Haus Dr. Blaeß. c) Beamtenſchaft in Zivil: NS B, Ge⸗ meindebeamten uſw. Stellplatz: anſchl. an die uniformierten Abordnungen. Spielmannszug und Feuerwehrkapelle. Stellplatz am Löwen. geſchloſſene Betriebsgemeinſchaften: Firma Levinger u. Feibel, Firma Gebrüder Sternheimer, Firma Heinrich Butzer, Firma Rheinelektra. Spitze der 1. Gemeinſchaft Adolf Hitler— ſtraße, Kopf Einmündung der Spitalſtr. f) NS-Hago. Das geſamte Handwerk und Einzelhandelsgewerbe: Meiſter, Geſellen (fachgruppenweiſe geordnet in Arbeits- kleidung). Stellplatz: in der Spitalſtraße. NS⸗Bauernſchaft: Die geſamte Bauern ſchaft tritt als Zeichen der Verbundenheit mit der Arbeiterſchaft an! Stellplatz: Heinrichgaſſe. Deutſche Arbeitsfront: 1) männl. Mit glieder, 2) weibliche Mitglieder Stellplatz: links männl., rechts weibl., Kopf am Fürſt Alexander. i) Schlußgruppe: SS-Ordnungsdienſt. Anmerkungen: Mit Ausnahme der von der Führer der Gliederungen zu den Abord nungen befohlenen Volksgenoſſen hat alles im Feſtanzug der DA. oder in Zivil ſich in den Zug da einzureihen, wo er hingehört, alſo zur Gemeinſchaft des Betriebes oder zur Hauptſäule am Schluß des Zuges. Größte Pünktlichkeit wird dringend er beten! Ebenſo iſt es ſelbſtverſtändlich, daß am Ehrentag der Arbeit kein deutſcher Volksgenoſſe ohne das Abzeichen des 1. Mai auf dem Feſt platz oder im Feſtzug erſcheint! Nochmals alſo deutſche Volksgenoſſen! Feiern wir das Feſt der Arbeit als deutſche Brüder, ſchickſalsverbunden, einig und treu, Treu dem Führer, unſerm Volk und Vater and! Damit die Welt erkenne: Deutſchland lebt und iſt nicht zu überwinden, weiles einig zuſam— menſteht unter dem Zeichen des Sieges: dem Hakenkreuz! Heil Hitler! gen oder Staatsfeinden abgeſprochen wer⸗ den. Adolf Hitler hat in ſeinem Buch„Mein Kampf“ geſchrieben:„Der deutſche Staats⸗ bürger wird der Herr des Reiches ſein.“ Für den nationalſozialiſtiſchen Staat ſind die Staatsbürger nicht nur die Summer der mehr oder weniger zufällig in den Reichs- grenzen lebenden Einwohnern, ſie ſind viel— mehr die Träger des Staatsgedankens. Daher muß die Verleihung des Staatsbür⸗ gerrechtes an beſtimmte Bedinaungen geknüpft werden, unter denen, unſeren Grundſätzen entſprechend, ſich auch die Be⸗ dingung der raſſiſchen Zugehörigkeit zum deutſchen Volk befinden wird. Handwerksorganiſation beendet RNeichshandwerksführer Schmidt in Frankfurt. Frankfurt a. M., 30. April. Auf einer großen Kundgebung des Frank⸗ furter Handwerks ſprach der Reichshandwerks⸗ führer. Trotz der jetzt getroffenen ſcharfen Or⸗ ganiſation des Handwerks, ſo ſagte er u. a., ſei es nicht leicht, die 1,5 Millionen Hand⸗ werksmeiſter mit ihren 2,5 Millionen Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern auf einen Kurs zu bringen. Durch die Vereidigung der Reichshandwerks⸗ führer ſei jetzt die Organiſation des Hand⸗ werks beendet. Der Reichshandwerksmeiſter nahm dann ſcharf Stellung gegen die immer noch auftretenden Beſtrehungen nach Eigenbrö⸗ deleien, nach der Bildung von Meiſterver⸗ einen, von Meiſterſöhnenvereinen und, wie jetzt verſchiedentlich propagiert werde, nach der Bildung von proteſtantiſchen oder katho— liſchen Geſellenvereinen. Der Reichshandwerks⸗ meiſter fuhr dann fort: Wer uns ſtört oder uns nicht verſtehen will, der muß ſich ſagen laſſen, daß der Nationalſozialismus nicht be⸗ reit iſt, hier Konzeſſionen zu machen. Das deutſche Volk iſt vom Schickſal geſegnet wor⸗ den, als es von Gott einen Adolf Hitler zum Geſchenk bekommen hat. Wir aber wol⸗ len leben und ſterben für das Deutſche Hand⸗ werk. Bei der Organiſation mag es vielleicht hier und da auch kleine Fehler gegeben ha⸗ ben, das iſt nicht ſo ſchlimm, die Hauptſache 2 iſt, daß die große Linie beibehalten worden iſt. ß———— Lokales Viernheim, 30. April. * Schadenfeuer. Die Familie des Landwirts Adam Weidner 10., Weinheimer⸗ ſtraße 51, wurde heute Nacht von einem ſchweren Schadenfeuer heimgeſucht. Auf bis jetzt noch nicht geklärte Art brach kurz nach 4 Uhr in dem großen Vorbau vor der neu⸗ erſtellten Scheune ein Brand aus, der ſich mit großer Schnelligkeit verbreitete und auch bald die Scheune ergriff. Die durch Alarmſirene gerufene Feuerwehr konnte nur das Feuer ein⸗ dämmen und die benachbarte ſtark gefährdete Scheune des Valt. Winkenbach ſchützen. Die neue Motorſpritze wurde bei dieſem Brande zum erſten Mal in Tätigkeit geſetzt. In der Scheune ſelbſt war außer ein wenig Stroh noch nichts aufbewahrt. Im Vorbau jedoch ver— brannte das dort aufgelagerte Heu. Weiter verbrannten viele landwirtſchaftliche Geräte. Zwei Schweine und ca. 20 Hühner wurden ebenfalls durch das Feuer vernichtet. Das Großvieh konnte noch gerettet werden. Feuer— verſicherung beſteht, jedoch dürfte der Scha⸗ den nicht reſtlos gedeckt ſein. * Lebensrettung. Am 24. März, nachmittags 4 Uhr, kam der Sohn des Buch— druckers Rudolf Falk im Rhein bei Mann- heim in Lebensgefahr. Kurt Klee, Sohn des Herrn Lehrers Jakob Klee, rettete ihn unter Einſetzung ſeines eigenen Lebens vom Tode des Ertrinkens. Dem jungen Manne, der unerſchrocken ſein eigenes Leben einſetzte um ein anderes zu retten gilt hierdurch öffentlich unſere Anerkennung. * Gründungsfeier. Naſſ. Inf. Regt. Nr. 87 mit Kriegsformationen (Reſ. 87, Landw. 87, Inf. Regtr. 186, 223, 253, 349, 365, 468) begeht am 4. und 5. Mai 1935 in der alten Garniſon Mainz ſeine 125jährige Gründungsfeier mit einem großen Wiederſehn der alten treuen Waffen- gefährten. Kameraden, meldet Euch jetzt ſchon bei Kamerad Jakob Weil in Mainz, Goethe— ſtraße 3 an und zahlt den Beitrag von 1.50 RM. auf das Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. Nr. 999 der Mainzer Volksbank für das Konto J. R. 87, Wiederſehensfeier. Auf Wiederſehen am 4. und 5. Mai 1935 in Mainz! Zuſammenkunft obiger For— mationen am Freitag abend halb 9 Uhr im Gaſthaus„Zum Pflug“. *Polizeiſtunde aufgehoben! Am 1. Mai iſt die Polizeiſtunde allgemein auf— gehoben. * Verkehrsunfall. Vorgeſtern früh 8,15 Uhr fuhr ein jugendlicher Radfahrer in ſchneller Fahrt die Kurve der Adolf Hitler Saarſtraße. Er rannte hierbei einen älteren Radfahrer um, der dann beſinnungslos mit Kopfverletzungen in ſeine Wohnung gebracht werden mußte. Nach den Ermittlungen trägt die Schuld der jugendliche Radfahrer. Das 1. 0 * Steuerfrei. Alle Vergnügungs-Ver⸗ anſtaltungen, welche aus Anlaß des 1. Mai abgehalten werden, ſind Vergnügungs- und Stempelſteuer frei. * Sterbetafel. Heute Vormittag ver— ſchied plötzlich und unerwartet Frau Eliſe Schmitt geb. Rößling, Schulſtraße, im Al ter von 26 Jahren. Das Ableben dieſer jungen Frau iſt hierdurch beſonders tragiſch, da der Mann erſt geſtern vormittag nach Göppingen abgereiſt iſt, um dort in Arbeit zu treten. l. Uiernbeimer Tonfilmschau Am 1. Mal groge Sonder- Vorstellung im Central-Film-Palaſt mit dem entzückenden Ufa⸗Tonfilm Fell uch des Lebens mit Dorit Kreysler, Wolfgang Liebeneiner, Ida Wüſt und Leo Slezahk „Freut Euch des Lebens“ heißt das herr liche Ufa-Tonfilmwerk das am 1. Mai im obigen Theater zur Aufführung kommt. Für⸗ wahr eine luſtige und tolle Begebenheit für Auge, Herz und Lachmuskeln. Freut Euch an dem Temperament der hübſchen Dorit Kreysler, an der Ausgelaſſenheit des hüb⸗ ſchen Wolfgang Liebeneiner, an der Lebens⸗ klugheit der charmanten Ja Wüſt, an dem Hu⸗ mor des ſangesfrohen Leo Slezak, an der Komik des ſächſelnden Eugen Rex. Freut Euch an dem Trubel im Münchener Bratwurſtglöck'l, an der Schönheit der ſchneebedeckten Zugſpitze, an der Schrammel— und Schuhplattler Gemütlichkeit des Münchner Hauſes und an der eleganten Welt des Zugſpitz⸗Hotels. Be⸗ ſucht das erſtklaſſige Feſttags⸗Programm und „Freut Euch des Lebens!“ Gaſthaus zum Freiſchütz 5 Nationalfeiertag Unterhaltung Kapelle Schwarzweiß Es ladet frol. ein P. Jochim. Masch. Raser Nationalfeiertag Haan im festlich ge- schmückten Saal uummmumumnumummmmannnmunnnmmmmmmmmmmmummnmn F IA „„ Sinan pumumnonannmmguntonnmun. Meiner werten Kundſchaft und der geehrten Einwohnerſchaft zur Kenntnis, daß ich meine Schuhmacherei von der Weinheimerſtraße 14 nach Weinheimer⸗ ſtraße 55 neben Valentin Winkenbach Haushaltungs⸗ waren verlegt habe. Mein Beſtreben wird ſein, meine werte Kundſchaft gutund billig zu bedienen. Mit deutſchem Gruß numme sst zuäntimppten tg ntadnmn N Geschältsverlegung u.⸗Empfeblung iününaummmmunununmammnmunmmnunnmannmtatnnnmum mmm Eintritt 20 Pfg. Tanzen frei. FEs ladet freundl. Der Wirt: Mandel Die Kapelle: Blau-Weiß Sallauan Z. Pran Lau Am 1. Mai nach der Kundgebung innen „96 988%%½½%½½%%% u. Stallung, schön. Garten ſofort zu verkaufen. Näheres bei Rechtsbeiſtand Engel, Mannheimerſtr. 45— Telefon 184 Großer Laden mit schöner Wohnung und Lagerräume in beſter Lage Viernheims per Auguſt 1935 zu vermieten. Auskunft erteilt die Zeitung. Geſucht von jung. Ehepaar ſofort od. ſpäter Ammer J Einige Zentner Dickrühen ſowie Futter- Alles geht am l. Mai in den Pentral-Film-Palast zu dem entzückenden Ufa Gross film ——— mit Dorit Kreysler, Wolfgang Llebeneiner, Ida Wüst und Leo Slezak zur Aufführung Ein wunderſchönes Ufa⸗Tonfilmwerk mit jubelnden, ſingenden und tanzenden Vertretern goldenen Humors deſſen Deviſe an das Publikum lautet: Freut Euch des Lebens Dazu schönes und reichhaltiges Beiprogramm Alles besucht am 1. mai unser erstkl. und köstlich unterhaltendes Festtags-Programm Anfang s Uhr, ab 9. is Uhr noch alles zu sehen! Kartoffeln zu verkaufen. Holmannstr. 13 und Küche Von wem, ſagt der Verlag. Verlobungs-Briefe fertigt billigſt Viernheimer Anzeiger. Waſſer enthärten! Verrühre vor Bereitung der Waſchlauge ſleis einige Handvoll Henko Bleich⸗Goda im Waſſer und laſſe Henko eine Viertel⸗ ſtunde wirken! Waſchtraff und Schaum⸗ bildung werden dadurch weſentlich erhöht! Henko be Wach und Piech Soda 24 geitüber 50 Jahren im Dienſte der ö deulſchen Hausfrau Auch zum Einweichen der Waͤſche vorzüglich bewährt. Freiwillige Feuerwehr Betr. Pflichtfeuerwehr Jahrgang 1911 Freitag, den 3. Mai, abends halb 9 Uhr, findet ein Belehrungsabend in der Schiller⸗ ſchule(Zeichenſaal) ſtatt. Es iſt Pflicht, daß ſich alle reſtlos beteiligen. Sonntag, den 5. Mai morgens um halb 6 Uhr findet eine Uebung des Jahrganges 1911 ſtatt. Antreten am Spritzenhaus. Ent⸗ ſchuldigungen werden nur in ganz dringenden Fällen vom Kommandanten entgegengenom⸗ men. Wer arbeiten muß, bringt einen Ausweis vom Geſchäft. Unentſchuldigtes Fehlen wird beſtraft. Das Kommando. Deutſche Geſchäfte! Schmückt eure Schaufenſter am 1. Mai! Gottesdienst- Ordnung der katholiſchen Gemeinde. Mittwoch, den 1. Mai 1935 (Tag der nationalen Arbeit) 6,30 Uhr: Dankgottesdienſt mit Segen. Kirchliche Anzeigen der Dienstag, den 30. April 1935: 1. Mai. Donnerstag, den 2. Mai 1935: 8 Uhr abens: Kirchenchor. den Feſttag der deutſchen Nation! En. Gemeinde Viernheim 7,15 Uhr abends(pünktlich): Rüſtfeier zum Schückt die Häuſer mit friſchem Grün. Begeht Fahnen heraus! Es gilt den d beiter zu Ehren! Flaggt die 0 dem Symbol unter dem er ſeine Freiheit erhielt: mit der Hakenkreuzfahne! Feuerwehrmänner tragen einen Kameraden zu Grabe Ein ſchönes Beiſpiel echter Kameradſchaft gaben die Männer der Freiwilligen Feuerwehr als ſie am letzten Sonntag ihren Kameraden Valentin Lang 2. zu Grabe trugen. Es zeigt von dem inneren Weſen der Freiwilligen Feuerwehr die ſeit den Tagen ihrer Gründ⸗ ung als 1. Gebot Kameradſchaft auf ihr Banner geſchrieben hat. Kameradſchaft iſt innere Einſtellung ſo war unſer Kamerad Lang. Durch ſein ſtilles Weſen hat er allen in der Feuerwehrgemeinſchaft ein Beiſpiel ge⸗ geben. Dieſer Gemeinſchaft blieb er treu bis zum Tode. Schon in den erſten Jahren ihres Beſtehens trat er in die Reihen der frei⸗ willigen Helfer ein. Uneigennützig und treu hat er ſeine Pflicht erfüllt. Der Dank ſeiner Kameraden beſtand nicht aus Grabreden und Kranzniederlegung, ſondern jeder gelobte im Hernzen, ſo Kamerad zu ſein und ſo treu der Feuersgemeinſchaft zu dienen— wie er. Sein Andenken wird in der Freiwilligen Feuer— wehr fortbeſtehen. Kreiswertungssingen in Gross-Rohrheim am Sonntag, den 12. Mai 1935. Der Sängerkreis Ried, Bezirk 2, zu welchem auch die hieſigen Geſangvereine zäh— len, hält am Sonntag, den 12. Mai in Groß⸗ Rohrheim ſein diesjähriges Wertungsſingen ab. Das Wertungsſingen findet nachmittags 3 Uhr in 2 Sälen ſtatt. Vorher um 2 Uhr iſt Kreiskundgebung, wobei Kreiswalter Pg. Alles, Groß-Gerau ſpricht. Als Maſſen— chöre werden geſungen a) Bauernerde von Hermann Simon und b) Lied der Bauleute von Karl Schüler.(Dieſe beiden Chöre ſingen die hieſigen Vereine auch bei der morgen ſtatt findenden Maifeier). Die Leitung der Maſſen⸗ chöre hat Herr Kreischormeiſter Emil Sieh, Mannheim. 19 Vereine nehmen an dem Kreis wertungsſingen teil. In Abteilung 1, unter Geſangsrichter Herrn Hubert Samper, ſingen folgende Vereine: Liederkranz Viernheim(25 Sänger Chorleiter Richard Müller, Feudenheim. a) Dem Ziele zu von Hugo Kaun b) Hab' Sonne im Herzen von Viktor Kehldorfer Eintracht Biblis(32 Sänger), Harmonie Bürſtadt(35 Sänger), Sängerbund Sängerroſe Lampertheim (40 Sänger), Männergeſangverein Groß-Rohrheim (50 Sänger), Männergeſangverein Bürſtadt(52 Sänger), Sängertreue Viernheim(50 Sänger Chorleiter Emil Jungmann, Mannheim Käfertal a) Dort liegt die Heimat mir am Rhein von V. C. Attenhofer b) Mein Dorf von Georg Nellius Liedertafel Lampertheim(55 Sänger), Sänger⸗Einheit Viernheim (70 Sänger) Chorleiter Emil Hartmann Mannheim a) Schlafwandel b) Mein Dorf von Friedr. Hegar von Georg Nellius In Abteilung 2, unter Geſangsrichter Herr Muſikdirektor Döbert, ſingen folgende Vereine: Sängerbund Hüttenfeld(20 Sänger), Liederkranz Bobſtadt(22 Sänger), Sängerluſt Bürſtadt(30 Sänger), Liederkranz Bürſtadt(40 Sänger), Liederkranz Gernsheim(42 Sänger), Sängerbund⸗Flora Viernheim (50 Sänger), Chorleiter Guſtin Lamberth, Viernheim. a) Gothentreue von Hans Wagner b) Das ſtille Tal von K. Schmid Frohſinn Biblis(60 Sänger), Männergeſangverein Viernheim (65 Sänger), Chorleiter Ehrenchormeiſter Rektor Mayr, Viernheim a) Schatz, mein Schatz Satz von Hans Heinrichs. b) Kapitän und Leutenant Satz von Hans Heinrichs. Cäcilia Lampertheim(70 Sänger), Bei den Viernheimer Vereinen ſind die zum Vortrag gelangenden Chöre angegeben. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. III. 35: 1138. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. 8. Am 1. Mai kein Haus ohne Grünſchmuck und Hakenkreuzfahnen 1 gegr tung groß W Füht um aber ſich ſie h kein ſches Wen wie allmt dieſe den die junge die Kö Treu hes den niere jubel! Na ſang des Arbe Fritz ein Juge ihn f er u He Anſch Wint durch ter l. 5 au Kund der K ihre funde Es Natiec Staal denn für d