* chtung Jungvolkeltern! 7 0 Erſtklaſſige 5 Ammer Honnung zen. per ſofort zu mieten geſucht. Angebote ſind zu richten an Hege zu verkaufen. Herr Lehrer Winkler Ludwigshön(Poſt Gundersblum)] Saarstr. 69 Geſucht von jung. Ehepaar ſofort od. ſpäter Ammer und Küche Von wem, ſagt der Verlag. Ein faſt noch neues — Lokales Viernheim, 2. Maf. Freilſehtbühne Ciernheim „Wühelm Tell“ im Spieljahr 13s Soeben wird bekannt, daß auf der Frei⸗ lichtbühne Viernheim im Sommer 1935 das im Jahre 1933 ſchon aufgeführte Schillerſche Volksſchauſpiel„Wilhelm Tell“ wieder zur Aufführung gelangt. Und zwar wird ſich die Spielzeit über die Monate Juni, Juli und Auguſt erſtrecken, derart, daß am 2. Juni die 1. und vorausſichtlich am 25. Auguſt die letzte Aufführung von Wilhelm Tell ſtatt⸗ Danksagung Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim Heimgange unſerer lieben guten Schweſter, Schwä⸗ gerin, Tante und Großtante Frl. Anna Maria Malt Handarbeitslehrerin i. R.— Mitglied des 3. Orden ſagen wir innigſten Dank. Ferner für das überaus 1 Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— preis monatl. zahlreiche letzte Ehrengeleite, der bochw. Geiſtlichkeit 1 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich 2 Je für den troſtreichen Veiſtand, die Kranzſpenden und 4 Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag v igen 0 Stiftungen von hl. Meſſen ſagen wir herzlichen Dank, Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Geſchäftsſte e u. von ſämtlichen Kone pete Hensel be 9 Wlan 7 u. de uslands auch ein„Vergelt's Gott“ den ehrw. Barmh. Schweſtern 4 a 5. 5 e für aufopfernde Pflege. Berkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1888 e 117.— 7 i i im.— 8 ne 3 i Fernſprecher 11 Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Wehen tren bei Anzeigen werden nach Nöglichrert verückſichtigt.— Für die Aufnahme Beſonders 1 1 5 10 de pie den 2 Viernheim für Nachruf und Kranzſpende, ſowie Dank f ö g g 5 e 8. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim.— an beſtimmt vorgeſchrieb j i Einzel⸗Berkauf der Zeitung von der Lecchaftaſtel⸗ 5 Pfg., Samstags-Ausgabe 10 Pfg. Leschaſteſtele Abel Peet, 2e, Schelte ng Dru Werten J n S e eee ſernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung — 10 Stück 8s, 9s u. 9s Pfg. Vorderschinken gek. J Pfd. 31 Pfg. Dürrfleisch o. Ripp. Pfd. 1.18 Deutsche Markenbutter Pfd. 1.82 netto Qualitäts⸗ Margarine off. ausgewog. ¼ Pfd. 8s (Biernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) 0. 2. ernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Auzeigenpreiſe: Die 13geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Rekl i '. 5 ame 9 bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inserate wait Rotten ue pflanzenkett der Mar. Jungfrauen Kongregation für die erwieſene 1 Pfd.⸗Tf. ab oo Pfg. Ehrung. findet. Bei der diesjährigen Aufführung kom⸗ men dem Veranſtalter die im Jahre 1933 ge⸗ machten Erfahrungen erheblich zugute, was ſich auch nach Form und Inhalt beim dies- jährigen Spiel zur Geltung bringen wird. Wie man hört, iſt, um dem großen Hörerkreis Rech— nung zu tragen, in Ausſicht genommen, durch Streichung weniger wichtiger Partien dem Ganzen einen noch einheitlicheren und ſtraf— feren Zug zu geben. Auch zweckentſprechendere Aenderungen der ſceniſchen Geſtaltung, die ebenfalls beabſichtigt ſind, dienen der gleichen Aufgabe. Was die mitwirkenden Schauſpieler⸗ kräfte angeht, ſo wird durch Hereinnahme be⸗ währter neuer Kräfte das Enſemble eine wert— volle Ergänzung erfahren. So verſpricht die bald bevorſtehende Aufführung des Tellſpiels, das ähnlich dem im vorigen Jahre zur Auf- führung gelangten Andreas Hoferſpiel viele Tauſende Beſucher aus Nah und Fern an⸗ lockte, für das Spieljahr 1935 in allen Teilen eine nicht unbeträchtliche Verbeſſerung, ſodaß zu erwarten ſteht, daß in dieſem Jahre noch weit mehr Fremde aus der näheren und wei— teren Umgebung als in den vorausgegang— enen Jahren die nun ſchon zur Tradition ge— wordene Viernheimer Freilichtbühne aufſuchen werden. Wer vor zwei Jahren oder im letzten Jahre zum Beſuch der Viernheimer Freilicht— ſpiele gekommen iſt, hat den Weg nicht zu be⸗ reuen brauchen, wer aber noch nicht da war, verſäume es nicht, dies im neuen Spieljahr nachzuholen, zumal die Preiſe ſo geſtellt ſind, daß jeder ſich dieſes wahrhafte Volksſchauſpiel anſehen kann. Nähere Mitteilungen werden ſeinerzeit in der Tagespreſſe noch bekannt ge⸗ geben. 5- ch. Jechtſport Am vergangenen Dienstag, den 30. April weilten unſere Clubfechter in Mannheim beim Turnverein 46 Mannheim um einen Florett— Mannſchaftskampf auszutragen. Die Mann— heimer Fechter, verſtärkt durch zwei Sonder— klaſſenfechter(Höfler Bad. Meiſter) konnte hier wohl den Sieg erringen aber leicht wurde er nicht gemacht. Indeſſen war dieſer Kampf eine gute Vorbereitung für den kommenden Sonntag wo die Clubfechter in Darmſtadt weilen. Der Kampf endete mit 4 zu 12 Siegen und 47 zu 69 Treffern. * Die Aufstiegspiele beginnen am 12. Mai 1038 Wie wir erfahren nehmen am 12. Mai die Aufſtiegsſpiele in Baden ihren Anfang. Viernheims erſter Gegner iſt Brötzingen. Das erſte Spiel findet in Viernheim ſtatt. Das 2. Spiel iſt am 19. Mai in Konſtanz, dann iſt die Vorrunde beeendet. Wie die Rückrunde ausgetragen wird, iſt noch nicht bekannt. * Verkaufsverbot für Sellerie- und Tomaten⸗ pflanzen bis 10. Mai. Der Vorſitzende des Gartenbauwirtſchafts— verbandes Heſſen-Naſſau, Trui, erläßt fol⸗ gende Anordnung: Auf Ceund der Verord- nung vom 27. 2. 35 betr. den Beginn des Verkaufs von Sellerie- und Tomatenpflan⸗ zen ordne ich hiermit an, daß im Gebiet der Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau Sellerie⸗ und Tomatenpflanzen nicht vor dem 10. 5. 35 durch die Erzeuger zum Verkauf gelangen. Zuwiderhandlungen werden gemäß der Vor⸗ ſchriften der Hauptvereinigung der Garten⸗ bauwirtſchaftsverbände mit Geldſtrafen bis zu 10000 Mark beſtraft.— In Lampertheim wurde wegen unberechtigtem Hauſierhandel mit Tomatenpflanzen ein Einwohner aus der Pfalz zur Anzeige gebracht. Die Zeitung fördert Angebot und Nachfrage durch die Zeitungs⸗Anzeige, das anerkannt beſte Werbemittel. Gute Salat- und Tafelöle Gemüse- und Obst- Konserven in großer Auswahl ſehr preiswert Aus meiner Kellerei em- pfehle: Wermutwein Literflaſche 90 Pfg. o. Gl. Malaga Literflaſche 1.20 o. Gl. 30% Rabatt Hauler preiswert zu Viernheim, Landau, Oberabtſteinach, Berlin, Die trauernden Hinterbliebenen. den 2. Mai 1935 verkaufen. Karpfen Wer eld braucht für Geſchäftseinrichtg., Ent- u. Um⸗ c Its I- ſchuldg., Betriébskapital, Ausſteuer sen. 7.40 uſw. in Höhe von RM. 300.— bis RM. 30000.— monatl. Spar- und m. Ausnahme weniger Artikel . Mühle, Heſſiſches Haus Tilgungsrate je nach Tarif 0.50 bis 1.20 RM. pro 100— RM. er⸗ hält gegen Rückp. vertrauliche Bera- tung durch Zweckſparunternehmen zKheinfinanz“ Allgem. Spar- und Kreditgeſellſchaft m. b. H., Köln. Aglr.: Peter Mayer, Bensheim a. d. B. Taubertsgasse 6 hat abzugeben Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffentlichkeit wiſſen ſoll.— Der einfachſte, billigſte und beſte Wegweiſer hierzu iſt das Zeitungs ⸗Inſerat Zirkus Krone kommt! Krone, unſtreitig der größte Zirkus Eu— ropas, kommt nach Lampertheim und wird vom 19. bis 20. Mai große Feſtſpiele deutſcher Zirkuskunſt veranſtalten. Er bringt echten, unverfälſchten Zirkus mit artiſtiſchen Höchſtleiſtungen und zwar: verwegene Reiter, gelenkige Akrobaten, blitzartige Jongleure, 10 fliegende Menſchen unter der Zirkuskuppel, ganz große Artiſten, die die Komik beherrſchen wie keine anderen zuvor, die hervorragendſten Tierlehrer, die die größten Erfolge mit Löwen, Tigern, Elefanten und edlen Raſſe⸗ pferden zu verzeichnen haben, die Raſtellis der Meere, die ulkigen Floſſenjongleure und vieles mehr. Krone iſt der ſüddeutſche Zirkus, der nur das Beſte bei billigſten Volkspreiſen bietet und deshalb überall Maſſenbeſuch zu verzeichnen hat. Der 1. Mai in Viernheim „Arbeit iſt Ehre“ Das ſah in der„Waldpurgisnacht“ gar— nicht nach dem uns ſonſt ſo immer geſchenkten Hitlerwetter aus und auf dem Nachhauſewege von dem„Bunten Abend“ der NS-Gemein— ſchaft Kraft durch Freude, der abends um halb 9 Uhr im Saale des Freiſchütz als Auftakt zum 3. Nationalfeiertag im neuen Deutſch— land begann, regnete es immer weiter. Ein herrlicher bunter Abend war dies, ſchade, daß nicht ganz Viernheim einmal dieſe Spitzen— leiſtungen auf den verſchiedenen Gebieten von Geſang, Radfahren und Turnen ſich anſah, in Verbindung mit den ſchönen muſikaliſchen Vorträgen der Feuerwehrkapelle, die dieſe Stunden zu einer wirklichen Erholung werden ließen, denn nicht ein Vergnügen ſoll es ſein, was uns durch„Kraft durch Freude“ geboten wird. Und überraſcht wurden wir alle am 1. Mai in der Früh: es war wieder herrlichſtes Hitlerwetter! Trommelwirbel des Jungvolks ruft die Schläfer aus ihrem Traum: der Mai iſt gekommen und mit ihm der Ehrentag des deutſchen Arbeiters der Stirne und der Fauſt. Fleißige Händen ſchmücken ſchnell die Häuſer, die Fahnen des dritten Reiches grüßen den Ehrentag der deutſchen Arbeit, ein feſtfrohes Bild entſteht. Die Schuljugend formiert ſich zur Kundgebung auf dem Waldſportplatz, wo ſie der großen Ju gendkundgebung aus dem Berliner Luſtgarten und den Reden ihres Reichsjugendführers, des Propagandaminiſters Pg. Goebbels und des Führers lauſcht, ausklingend in dem Bekennt⸗ nis: Vorwärts, Vorwärts, deutſche Jugend, forme die deutſche Zukunft in Einigkeit und Ehre zu Vaterland und Führer. In den ver⸗ ſchiedenen Betrieben und den Bauſtellen der Reichsautobahn erfolgt die feierliche Ver—⸗ pflichtung der Vertrauensräte durch den Be— triebsführer. Gegen halb 12 Uhr formierte ſich als⸗ dann der Feſtzug der ſchaffenden werktätigen Bevölkerung unter Vorantritt der Fahnen⸗ gruppen der Formationen, Gliederungen und Vereine mit SA-Spielmannszug und Feuer⸗ wehrkapelle zum Feſtplatz im Wald, unter Beteiligung der verſchiedenen Betriebszellen, der Handwerker aller Arten, der Reichsauto⸗ bahn, wo nach Eintreffen ſtellv. Ogruf Pg. Schweigert an die etwa 2000 Verſammelten eine eindringsvolle Anſprache über die Be— deutung des 1. Mai im neuen Deutſchland hielt, woran ſich die Vereidigung von 35 Be— triebsobleuten durch Uebertragung vom Tem— pelhofer Feld von Berlin aus erfolgte. Im Anſchluß daran ſprach der Führer von Berlin aus und Pg. Schweigert faßte in ſeiner Schlußanſprache alles zuſammen in dem Ge— löbnis: Wir Schaffenden der Stirn und der Fauſt geloben dem Führer, daß wir das Band der Gemeinſchaft enger zuſammenbinden, in Not und Elend, in Armut und Reichtum zu ſammen ſtehn, damit wir alle leben können in einem Vaterland der Ehr und der Frei— heit, die wir alle unſerem Führer folgen, wohin er uns führt, als ein einiges deutſches Volk! Im Gedenken des Führers mit den Lie dern des deutſchen Volkes nahm die offizielle Feier ihr Ende. Und daran an ſchloß ſich ein munter-frohes Treiben auf dem Feſtplatz im engſten Sinne der Volksgemeinſchaft, der Be triebsführer mit ſeinen Arbeitern, Arbeiter der Stirn und der Fauſt ſaßen in treuer Gemeinſchaft zuſammen, anders als in den früheren Jahren der Syſtemzeit, wo Haß und Mißgunſt in die Reihen getragen worden war, der eine Arbeiter den anderen anſah, weil er ſich ihm fremd fühlte, weil er nicht wußte zu welcher Partei er gehörte und dabei waren ſie alle eines deutſchen Blutes, aus einer Ge⸗ meinſchaft des deutſchen Volkes. Am Mai⸗ baum tummelte ſich die frohe Jugend, die Feuerwehrkapelle ſpielte tüchtig auf, es herrſchte überall ein frohes Treiben. Schnell war ein kleiner Sportplatz zurecht gemacht, es ſpielten einen munteren Fußball die Bäcker mit den Metzgern, die Friſeure und die Feuerwehr mit den Beamten, in einer alles verbindenden Volksgemeinſchaft, die uns dieſer 1. Mai im neuen Deutſchland wieder gebracht hat: im Deutſchland der Ehre, des Arbeiters der Ehre und der Freiheit in der unverbindlichen Treue zu unſerem Führer Adolf Hitler! Abends wurde dann in allen Viernheimer Sälen die Tanzbeine geſchwungen, es herrſchte überall ein ganz anſprechender Betrieb, denn fe waren alle in feſtlicher Stimmung an die⸗ em Nationalfeiertag des ſchaffenden deutſchen Volkes: dem 1. Mai im Reiche Adolf Hitlers! Freiwillige Feuerwehr Betr. Pflichtfenerwehr Jahrgang 1911 Freitag, den 3. Mai, abends halb 9 Uhr, findet ein Belehrungsabend in der Schiller ſchule(geichenſaal) ſtatt. Es iſt Pflicht, daß ſich alle reſtlos beteiligen. Sonntag, den 5. Mai morgens um halb! 9 0 6 Uhr findet eine Uebung des Jahrganges 1911 ſtatt. Antreten am Spritzenhaus. Ent ſchuldigungen werden nur in ganz dringenden Fällen vom Kommandanten entgegengenom⸗ men. Wer arbeiten muß, bringt einen Ausweis vom Geſchäft. Unentſchuldigtes Fehlen wird beſtraft. Das Kommando. Betr.: Die Darlehensgewährung durch di Landesverſicherungsanſtalt Heſſen zur Förderung des Kleinwohnungsbaues Die Richtlinien der Landesverſicherungs anſtalt Heſſen für die Gewährung von Dar lehen an ihre Verſicherten zur Förderung des Kleinwohnungsbaues ſind im Aushängekaſten ö des Rathauſes angeſchlagen. Den Intereſſen ten ſteht es frei, von dieſen Richtlinien Kennt nis zu nehmen und nähere Auskunft bei uns einzuholen. Viernheim, den 30. April 1935 Bürgermeiſterei Viernheim i. V.: Schweigert. Uereins⸗Anzeiget Turnverein von 1893.(Freilichtſpiel, Freitag abend Singſtunde des Geſamtchors im Karpfenſaal. Sopran⸗ und Altſtimmen um 8 Uhr, Männerſtimmen um 9 Uhr Reſtloſes Erſcheinen iſt Pflicht. Die Leitung Sportvereinigung Amieitia 09. Heute Donnerstag 8 Uhr Training dei 1 Fußballer, insbeſonders hat die 1. Mann ſchaft reſtlos zu erſcheinen.— Morgen Freitag 6 Uhr Training der Handballer auf dem Waldſportplatz. Der Vorſtand Machabsalz-Genossenscha Freitag nachmittag von 4 Uhr an Aus- zahlung und Einzug ſämtlicher Ausgleichs beiträge. Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag:“ Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. III. 35: 1138. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Lager Gras ⸗Ellenbach= das große pimpfen⸗Laget Der Rechner. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin,“ Die Neichsluftwaffe beſchützt Freitag, den 3. Mal 1935 12 Jahrgang General Göring gibt der Auslandspreſſe Aufklärung über die Luftſtreitkräfte— Entſcheidend iſt nicht di 0 a icht die der Flugzeuge, ſondern ihre Güte und das Können unſerer Flieger— Deulſchlands r Berlin. 2. Mai. Reichsluftfahrkminiſter General der Flie⸗ ger Hermann Göring ſprach auf einem vom Verein der ausländiſchen Preſſe zu Berlin im Hokel Adlon veranſtalteten Eſſen über die neue deutſche Reichsluftwaffe. Der Vorſitzende des Vereins der auslän— diſchen Preſſe, Louis P. Lochner, be— grüßte den Miniſterpräſidenten und ſeine Gemahlin. In launigen Worten ſprach er ihnen„nachträglich, aber dafür umſo herz— licher“ die Glückwünſche der ausländiſchen Preſſe zur Vermählung aus. Miniſterpräſident General Göring dankte zunächſt für die herzliche Begrüßung. Er wandte ſich dann ſofort ſeinem Thema, der Schaffung der deutſchen Reichsluftwaffe zu. Als alter Soldat und leidenſchaftlicher Flieger, ſo betonte er, habe er in den ver— gangenen Jahren unſagbar darunter gelit— ten, daß ſein Vater'and ur ſicher und ohnmächtig im Herzen Europas lag. Er habe ſtets betont, daß Deutſchland bemüht ſein würde und es als ein abſolutes Recht der Sicherheit verlange. eine defen— ſive Luftwaffe zu bekommen, Die Art und Weiſe, wie die deutſche Luft flokte geſchaffen wurde, ſei ſo originell und eigenartig, daß man es ohne Kennknis der Unterlagen kaum glauben könne. Man ſei vollſtändig neue Wege gegaltgen. Er habe es abgelehnt, den Weg einer langſamen, allmählichen Aufrüflung zu beſchreiten, weil dann die Gefahr beſtan den häkte, daß beim Eintreten ſchwieriger Momenke die Luftwaffe nicht fertig geweſen wäre. Er habe daher die lechniſchen und in duſtriellen Möglichkeiten bis zum äußzerſten ausgebaut, die es dann geſtatteten, ſchlag artig die Luftwaffe zu ſchaffen. Die Flug- zeuge ſeien vorher nicht unler der Erde oder in dichten Wäldern verſteckt geweſen: ſie waren einfach nicht da! „Richtlinie beim Aufbau der Luftſtreit⸗ kräfte, ſo fuhr General Göring fort, wird immer einzig und allein die Sicherheit der deutſchen Nation bleiben. Es hängt Ausſchließlich von den anderen Mächten ab, die Höhe der deutſchen Luftwaffe zu beſtimmen. Wenn Sie mich fragen:„Wie ſtark iſt nun die deutſche Luftwaffe?“, dann kann ich Ihnen verſichern, daß die deutſche Luftwaffe immer ſo ſtark ſein wird wie die Konſtella tion in der Welt für oder gegen den Frie— den. Ich ſage Ihnen nichls Ueberraſchendes, wenn ich betone, daß die deuiſche Luſtmaſſe ſo ſtarl iſt, daß derjenige, der Deutſchland angreift. einen ſehr, ſehr ſchweren Skand in der Luft haben wird. Denn die deulſche Luftwaffe verfügt über kein einziges altes Flugzeug! Sie verfügt über keinen einzigen alten Motor! Was die deulſche Luftwaffe heute an Mokoren und Maſchinen beſitzt, iſt das oder nſt e, was überhaupt exiſtierl. Die deutſche Fliegerei des Weltkrieges hat bewieſen, daß ſie gegen eine Uebermacht zu kämpfen verſtand. So, wie ich ohne An⸗ maßung von mir ſagen darf, daß noch nie in feen 1 Feind meinen Rücken ge⸗ lehen hat, ſo iſt die deutſche Fliegerei ver⸗ 775. chli ö ſchworen im Dinn der ſelbſtloſen, reſtloſen wert, in der hauptſächlich die Frage der Aufopferung für ihr Vaterland. Sie iſt er⸗ zogen „im Geiſte von Boelke und Richthofen. die iſt gleichzeitig in der Richtung erzogen, 81 der Führer immer wieder gepredigt hat: Sie darf niemals überheblich ſein, denn ſie iſt nicht Selbſtzweck, ſondern immer nur Diener am Werk! Deulſchland hat auch bereits ſeinen Willen undgegeben, an Luftkonventionen cl arbeiten, und es wird ſich nicht zeuen, acmüß übernommener Verpflichlun⸗ wurde, ob ſein vor etwa einer Woche in der gen ſeine Luftſtreitkräfte im Rahmen der ge⸗ gebenen Möglichkeiten auch zur Sicherung und Verteidigung des europäiſchen und Weltfriedens einzuſetzen. „Miniſterpräſident General Göring appel⸗ lierte an die Vertreter der Weltpreſſe, wahr— heitsgemäß und offen über die Fragen der t Luftwaffe zu berichten. Heute be— ehe kein Anlaß, irgendetwas zu verſchweigen, denn für Gerüchte und Senſationen ſei jeder Grund entfallen General Göring ging dann kurz auf den Aufbau der Neichsluftwaſſe ein, die aus der Lufkflokte und der Jliegerabwehr beſtehe. Schon aus der Einheit dieſer beiden Waffengattungen könne man erkennen, daß die deutſche Luft⸗ waffe nur zum Zweck der Verteidigung und Sicherheit aufgebaut ſei. Die deutſche Luft- waffe ſei auch nicht ſo rieſengroß, wie man ſich das im Auslande hier und da aus male. Enkſcheidend ſei nicht die Anzahl der Flugzeuge, ſondern ihre Güte, und nicht die Anzahl der Flieger, ſondern ihre Charakter- eigenſchaften und ihr Können. Im weiteren Verlaufe ſeiner Ausführun gen legte der Miniſterpräſident vor der Weltpreſſe ein eindrucksvolles Bekenntnis Deutſchlands für den Frieden ab. Er be— f Die englische Condon. 2. Mai. a Die große außen- und wehrpolitiſche Aus ſprache im engliſchen Unterhaus, der man ſchon ſeit mehreren Tagen mit einiger Spannung entgegengeſehen hatte, iſt das Ereignis des Tages und wird von der ge ſamten Londoner Preſſe lebhaft kommen tiert. Bereits am Vortage hatten im Unter— haus zahlreiche Abgeordnete alle möglichen Auskünfte über die deutſchen Maßnahmen auf den Gebieten der Luftfahrt und der Marine verlangt. Hier war bereits die Ant wort aufſchlußreich, die der Miniſterpräſi dent Macdonald erteilte, als er gefragt „News Letter“ veröffentlichter Artikel, der die Verantwortlichkeit für den Fehlſchlag der Friedensverhandlungen der deutſchen Regierung zuſchob, die Politik der britiſchen Regierung darſtelle. Macdonald erwiderte u. a.:„Die Anſichten der Regie— rung über die Wirkung der kürzlichen Ak tion Deutſchlands in der Frage der Militär flugzeuge ſind Zeitſchrift in Streſa und Genf zum Ausdruck gebracht und in Reden im Unterhaus durch den Außenminiſter und durch mich ſelbſt angedeutet worden. Der fragliche Artikel hält ſich im weſentlichen im Rahmen dieſer Erklärungen und ſtellt die Anſicht der britiſchen Regierung dar.“ Die Frage der Vertragsreviſion Im Zuſammenhang mit der großen Un⸗ terhausausſprache iſt eine außenpolitiſche Ausſprache im Oberhaus bemerkens⸗ Vertragsreviſion behandelt wurde. Der li⸗ berale Lord Davies eröffnete die Aus⸗ ſprache mit einem Antrag, die engliſche Re⸗ gierung ſoll im Zuſammenhang mit dem weſteuropäiſchen Luftpaktplan Schritte tun, um Artikel 19 der Völkerbundsſatzung durch ein Verfahren zur Reviſion von Verträgen zu ergänzen. Der liberale Abgeordnete Lord Eſher be⸗ zeichnete es als unfair, Deukſchland des alleinigen und einſeitigen Verkragsbruches zu bezich⸗ tonte insbeſondere, daß Deutſchland gerade durch ſeine Rüſtung etwas Poſitives fur den Frieden geleiſtet habe. Nichts ſei für den Frieden bedrohlicher geweſen, als ein Deutſchland in vollſtändiger Ohnmacht in— mitten hochgerüſteter Völker. Deutſche Ge⸗ ſchichte wird von Deutſchland gemacht wer— den, ſo erklärte General Göring mit großem Nachdruck, und Deutſchland wird der Welt beweiſen, daß das ganze Volk hinter dem Wort des Führers ſteht:„Deutſchland wünſcht und braucht den Frieden und ar beitet bereitwillig an ſeiner Erhaltung mit!“ In dieſem Singe nur ſei die deutſche Luft waffe geſchaffen worden, und ſollten die Völker einmal ihrerſeits übereinkommen, die Luftſtreitkräfte abzuſchaffen, ſo werde Deukſchland ſich davon nicht ausſchließen. Deutſchland ſtehe keiner Regelung im Wege, wenn ſie von den anderen Völkern ehrlich betrieben werde, aber es komme nur eine Regelung in Frage, die auf vollſtändig gleichberechtigter Baſis beruhe. f General Göring gab der Hoffnung Aus druck, daß dieſe Zuſammenkunft dazu bei tragen möge, das perſönliche Verhältnis zu einander mehr noch als bisher ausgugeſtal ten. Er ſei überzeugt, daß die Vertreter der Weltpreſſe einen äußerſt wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Friedens ſchaffen könn ligen. ten. Außenpolitil Macdonald verteidigt die Haltung der Regierung— die deutſchen Maßnahmen und die britiſchen Aufrüſtungspläne Lord Lothian ſetzte ſich ſehr energiſch für eine Vertragsreviſion ein. Hierbei er klärte er u. a.: Wenn es Frieden geben ſoll, dann muß Deutſchland einen Platz in der Welt erhalten, der ihm zukommt. Zur Frage der entmilitariſierten Zone ſagte Lord Lothian, es ſei zwecklos, zu glauben, daß ſich eine große Nation auf lange Zeit hinaus dareinfügt, daß eines ihrer größten Gebiete dem Einmarſch benachbarter Staa ten offenſteht, ohne das Recht ur Selbſtver auf das Kolonialproblem nationalen Ehre pas müſſe einen angemeſſenen Apparat fa ungerechter Verträge Augen geſehen. parlamentarische Aeußeren, Lord Stanhope, die Aus— auf die zu erwartende Rede des Führers ge— rechtfertigt ſein. Dann ging Lord Stanhope zu einem Angriff auf Lloyd George den Krieg gewonnen habe, Lloyd George ſei der Mann, der den Frieden ver- loren habe. Schließlich beleuchtete der Redner im einzelnen die Schwierigkeiten verſchiedener Sicherheitsvorſchläge. N Italien rüſtet zum Feldzug Fortgang der Truppenttransvorte nach Afrika Nom, 2. Mai. Faſt 3000 Mann und Offiziere ſind mit dem italieniſck Ueberſeedampfer„Gange“, der damit ſeine dritte Ausfahrt nach Ita lieniſch-Oſtafrika angetreten hat, in See ge gangen. Ueber di iffung von Milizver bänden und Arbeit ppen wird faſt täglich in der italieniſchen reſſe berichtet, die jetzt auch zum erſten Male aus engliſchen und fran zöſiſchen Blättern ſe immt gehaltene Ver mutungen über di den Vorbereitun Italiens in Oſta voraus— en Beginn Aktion Italiens im September oder Oktober ds. Js. veröffentlicht. Währungsumwertung in Danzig Fofortige Herabſetzung des Guldenwertes um 42,37 v. 9. Danzig, 2. Mai. Entſprechend einem Beſchluß des Senates der Freien Stadt Danzig iſt der Wert des Danziger Gulden mit ſofortiger Wirkung um 42,37 Prozent herabgeſetzt worden Demnach ſind 100 Gulden der bisherigen Währung gleich 170 des neuen Danziger Guldens; 100 Reichsmark ſind nunmehr gleich 212 Danziger ſteht damit noch etwas über dem Wert des polniſchen Zloty, der bekanntlich bereits zweimal abgewertet worden iſt. Die Gold deckung des Danziger Gulden, deſſen Um wertung nicht ganz überraſchend erfolgt iſt, iſt auf mindeſtens 30 v. H. feſtgeſetzt wor— den. Gleichzeitig erließ der Senat einen Auf⸗ ruf an die Danziger Bevölkerung, in dem es u. a. heißt: „Seit Wochen und Monaten haben be⸗ ſtimmte Elemente Gerüchte verbreitet, der Danziger Gulden ſei in Gefahr. Tatſächlich haben nun teils vielleicht verängſtigte, in weitaus überwiegenden Fällen aber gewiſſenloſe Elemente verſucht, in den letzten Tagen ſte gend Gut⸗ haben bei den Banken und Sparkaſſen abzu⸗ heben, um ſis in Zloty und andere Währun⸗ gen umzutauſchen. Durch dieſes landesverräteriſche Treiben ſchien der Danziger Gulden trotz der vom Gulden. Der Gulden lichen Opfer tatſächlich in Gefahr zu kom men, zumal ein Schutz durch eine ſtaatliche Deviſenzwangsvorſchrift infolge der gelten— den Verträge nicht möglich war. Um dieſe bedrohliche Entwicklung zu unterbinden, hat die Danziger Regierung das Geſetz des Handelns in ihre Hand genommen und dem Beiſpiel Englands, Skandinaviens. Ameri⸗ kas, Belgiens und Polens folgend eine Neu— bewertung des Gulden auf feſter Goldbaſis vorgenommen. Denn wenn ſchon gewiſſen loſe Spekulanten verſuchen, mit dem Zloty zu ſpekulieren, dann wird die Regierung als Antwort gerade auf Koſten dieſer Spe kulanten die Intereſſen der Geſamtheit wahrnehmen. Soweit ſoziale Härten auftreten, wird der Senat alles verſuchen, dieſelben durch geeignete Maßnahmen auszugleichen“ Die Gulden-Umwertung iſt von der Dan— ziger Bevölkerung mit einer Ruhe und Diſziplin aufge⸗ nommen worden, wie ſie bei ähnlichen Vorgängen in anderen Ländern nirgends zu verzeichnen war. Lediglich vor den Plakatſäulen ſah man kleine Menſchengruppen, die den Auf⸗ ruf der Regierung in aller Ruhe beſprachen. Im übrigen iſt es nirgends zu Anſammlun⸗ en gekommen. Auch ein Anſturm auf die chalter der Banken und Sparkaſſen iſt an ganzen deutſchen Volk geleiſteten unermeß⸗ keiner Stelle erfolgt. Auszahlungen erfolg⸗ ten überall in der gewohnten Weiſe. teidigung zu haben. Lord Lothian kam auch zu ſprechen und erklärte, die deutſchen Kolo— nialwünſche müßten eher als eine Frage der 5 denn als wirtſchaftliches Problem betrachtet werden. Lord Cecil er— klärte, jeder Plan für die Befriedung Euro— die Reviſion veralteter, unbrauchbarer oder unge 2 umfaſſen.— Lord Allen of Hurtwood ſagte u. a., er habe die Dinge in Deutſchland mit eigenen Im Namen der Regierung beendete der Unterſtaatsſekretär des ſprache. Er ſagte u. a., ſeiner Anſicht nach werde eine abwartende Haltung im Hinblick über, indem er bemerkte: Wer auch immer 5 — r n P ͤ 00 Die Wirtſthaſtswoche Gefeſtigte Wirtſchaft.— Aus dem Bericht der JG-Farben.— Ruhige Grundſtimmung am deulſchen Getreidemarkt.— Leichte Be lebung am Weltwarenmarkt. Das Tempo der Entwicklung in der Indu⸗ ſtriewirtſchaft hat ſich in den letzten zwei Jahren geändert. Die anfangs raſche Zu⸗ nahme von Produktion und Beſchäftigung, die nur wenig von Saiſonſchwankungen un— terbrochen wurde, da ja die Maßnahmen der Reichsregierung vor allem der Erhöhung der Beſchäftigtenziffer galten, hat ſeit dem Herbſt des vergangenen Jahres einem ruhi— geren Verlauf Platz gemacht. Im ganzen geſehen iſt die Erzeugung während der letz— ten Monate nur mehr wenig geſtiegen; aber ſie hält ſich auf hohem Stand. Gegenwärtig dürften der Menge nach ebenſoviel Indu— ſtrieprodukte hergeſtellt werden wie im Herbſt 1930. Der Wert der monatlichen In— duſtrieproduktian hat ſeit dem Frühjahr 1933 um etwa 13 Milliarden oder rund 42 v. H. zugenommen. Dieſe Entwicklung entſpricht an ſich dem Bild eines Aufſchwungs. Die Belebung der Geſchäftstätigkeit wirkt ſich allmählich mehr und mehr in der Breite aus. Daß die Wirtſchaft beſtrebt iſt, auch ihrer— ſeits alles zu tun, um den Auftrieb zu unter— ſtützen, geht neben manchen anderen intereſ— ſanten Dingen aus dem Abſchluß der größ— ten Induſtriegeſellſchaft, der JG-Farben hervor. Im ganzen betrachtet, ſpiegelte der Abſchluß klar das Beſtreben der Geſellſchaft wider, auf dem Gebiet der Arbeitsbeſchaf— fung und der Ausfuhr das Maximum zu lei— ſten und allen damit verbundenen Riſiken ſoweit als möglich Rechnung zu tragen. Aus dieſer Einſtellung heraus ergab ſich zwangs— läufig der Vorſchlag, die Vorjahresdividende von 7 Prozent beizubehalten. Ueber die Entwicklung im erſten Viertel des neuen Jahres berichtete Geheimrat Schmitz in der Generalverſammlung, daß ſich der Farben— abſatz befriedigend geſtaltet habe. Der Ab— ſatz von Chemikalien, Pharmazeutik, Pflan— zenſchutz„Bayer“ und Photographika weiſe eine weitere Steigerung auf. Die Benzin— erzeugung in Leuna erhöhte ſich planmäßig. Während der Kunſtſeideabſatz ſich nicht ver— änderte, hat der Abſatz an Viſtrafaſer zuge— nommen. Nur der Abſatz von Stickſtoff— düngemitteln war im erſten Vierteljahr 1935 kleiner als im gleichen Zeitraum des Vor— jahres. Der Auslandsabſatz konnte ſowohl in Europa als auch in Ueberſee nur unter großen Schwierigkeiten behauptet werden. Von Intereſſe waren weiter die Mittei— lungen über die ſozialpolitiſchen Maßnahmen des Unternehmens. Der Betrag der jährlich an die Gefolgſchaft aus— zuſchüttenden Prämien iſt von 4.9 auf 9,2 Millionen RM erhöht worden. Auf den Kopf des Empfängers der Prämie, die nur den Gefolgſchaftsmitgliedern mit einem Jah— reseinkommen bis zu 3600 RM zugute kommt, entfiel im letzten Jahr ein Betrag von 119 RM gegen 69,4 RM im Jahre vor— her. Den Angeſtellten-Penſionskaſſen wurde eine Sonderzuweiſung in Höhe von 3,4 Millionen RM zugeführt. Der Sied— lungsgedanke iſt von der Firma im Sinne der Richtlinien des Heimſtättenamtes in den letzten beiden Jahren wirkſam unter— ſtützt worden. Bei mehreren Werken wur— den bisher etwa 1000 ſogenannte Neben— erwerbsſiedlungen mit Hilfe der Firma zu— meiſt im Wege der kameradſchaftlichen Selbſthilfe ohne weſentliche Reichsdarlehen errichtet. Die Finanzierung wurde durch Darlehen der Geſellſchaft, der Penſionskaſ— ſen bezw. aus den Mitteln der aufgelöſten Werkſparkaſſen durchgeführt. Am deutſchen Getreidemarkt hat die Grundſtimmung in den letzten Wochen eine weitere Beruhigung erfahren. Das Angebot aus der Landwirtſchaft war im allgemeinen mit Rückſicht auf die Feldarbeiten nicht über— mäßig umfangreich. Dagegen würden von der zweiten Hand beachtliche Mengen an Weizen und Roggen zur Verfügung geſtellt. Die Kaufweiſe der Mühlen ſtand naturge— mäß in ſtarkem Maße unter dem Einfluß der Auflockerung der Brotgetreideeinlage— rungspflicht und der Wiedereinführung einer Roggenmehl-Type mit niedrigerem Aſchegehalt. Von der Seite des Fütterungs— bedarfes her hat der Weizen- und Roggen— markt anſcheinend noch keine nennenswerte Entlaſtung erfahren; die Verteiler und Ver— braucher dürften ſich hier vorerſt mit dem von der Ric abgegebenen Eoſinweizen und Coſinroggen verſorgt haben. Weizenmehl hat im allgemeinen laufendes Geſchäft auf⸗ zuweiſen. Dagegen erſtreckten ſich die Rog— genmehl-Lieferungen faſt ausnahmslos auf die Befriedigung des allerdringlichſten Be— darfes. Futtergerſte wird wenig angeboten und gelangt häufig in Verkoppelung mit Brotgetreide zum Verkauf. Aehnlich liegen die Verhältniſſe am Hafermarkt. Die Futter⸗ getreide⸗Nachfrage iſt zwar, ſoweit Futter⸗ gerſte und Hafer in Betracht kommen, wei⸗ ter ziemlich rege, hat aber an Dringlichkeit infolge der Eindeckungsmöglichkeiten in Futterweizen und Futterroggen erheblich verloren. Braäugerſte bleibt ſelbſt in feine⸗ ren Qualitäten vernachläſſigt. Das deutſche Getreidegeſchäft dürfte auch in den nächſten Wochen einen weiter ruhigen Verlauf neh⸗ men. Die internationalen Warenmärkte zeigten 2 Anfang April ein freundlicheres Aus⸗ ehen Der Sonderbewegung auf den Kup⸗ fer- Nei- und Meizenmärkten folgten ſpä⸗ ter ahnliche Bewegungen auf den Zinn⸗, Woll- und Baumwollmärkten. Die Unter⸗ nehmungsluſt war namentlich im Hinblick auf die amerikaniſche Silberpolitik etwas an⸗ geregter. Sieht man von der umfangreichen ſpekulativen Nachfrage nach Silber ab, ſo erſtrecken ſich die Bedarfs⸗ und Meinungs⸗ käufe in erſter Linie auf die Baumwoll- und die Wollmärkte unter Merinowollen, ferner auf die Rohjute⸗ märkte, die Tee-, Zucker⸗ ſowie die Blei⸗ märkte, während das Geſchäft in den an⸗ fangs ſtark begünſtigten Kupfermärkten ſeit Mitte April wieder ruhiger geworden iſt. Soweit Preisrückgänge zu verzeicknen waren, betrafen dieſe Kaffee, Butter, Hanf und Kautſchuk; ſie machten jedoch bei den zwei letzteren nur wenige Prozent aus. Die Steigerungen gingen nicht über 7 Prozent hinaus und erſtreckten ſich außer auf Wei⸗ zen und Roggen auf Zucker, Tee. Baum⸗ wolle, Wolle, Seide, Kupfer, Zinn und Blei. Die größte Steigerung— und zwar bignen Monatsfriſt um rund 25 Prozent— erzielte Silber. Es war dies eine Folge der fortge- ſetzten Heraufſetzung des amerikaniſchen Silberankaufspreiſes. Die Bedeutung des Films als internationales Aufklärungsmillel. Berlin, 2. Mai. Der Führer und Reichskanzler empfing die Delegationsführer des Internationalen Filmkongreſſes. Er dankte dem Präſidenten der Reichsfilmkammer und den Kongreßteil— nehmern für die geleiſtete Arbeit und be⸗ tonte in längeren Ausführungen die Bedeu— tung des Films für die internationale kul— turelle Zuſammenarbeit. In der Volksauf⸗ klärung und Volkserziehung ſei dem Film eine beſonders wichtige Aufgabe zugewieſen. Im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland habe der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Göbbels, die Führung die— ſer Aufgabe übernommen und einen faſt hundertprozentigen Erfolg ſchon in den bei⸗ den erſten Jahren erreicht. Die nationalſo⸗ zialiſtiſche Kulturpolitik habe dem Filmſchaf⸗ fen neue Wege gewieſen, und es ſeien in den letzten beiden Jahren in Deutſchland zahlreiche Filmwerke entſtanden. deren ho⸗ hes künſtleriſches Niveau allgemein Aner⸗ kennung gefunden habe. Er gab der Hoff⸗ nung Ausdrurck, daß die Teilnehmer des Internationalen Filmkongreſſes mit den beſten Eindrücken Deutſchland wieder ver— laſſen mögen. i Reichsminiſter Dr. Göbbels nahm in ſeinem Schlußwort auf ſeine Darlegungen auf dem Kongreß ſelbſt Bezug und dankte den erſchienenen Delegationsführern, herz⸗ lichſt für ihre ſo überaus erfreuliche Zuſam⸗ menarbeit. Gefallenenehrung Die Wehrmacht übernimmt Patenſchaften über Heldengedenkſtäfken. Berlin. 2. Mai. Wie der Chef der Heeresleitung mitteilt, hat der Reichswehrminiſter für die Wehr⸗ macht die Patenſchaft über die deutſchen Heldengedenkſtätten Neuville— St. Vaaft und La Maiſon Blanche(Frankreich) ſowie Saloniki(Griechenland! übernommen. Mit der Uebernahme der Patenſchaft über die größten deutſchen Kriegsgräberſtätten in Frankreich mit faſt 40 000 Toten und eines Erinnerungsmals, das der Ehrung der Ge⸗ fallenen der Marine dienen ſoll, werde der Wehrmacht die Möglichkeit gegeben, den Ge⸗ danken der Heldenehrung wachzuhalten. Der Chef der Heeresleitung teilt dazu mit, daß die Uebernahme der Patenſchaft der Truppe bekanntzugeben und zu veranlaſſen iſt, daß jeweils am Heldengedenktag freiwillige Sammlungen innerhalb der Wehrmacht durchgeführt werden: die Beträge ſind an Bevorzugung von den Volksbund deutſche Krregsgraberfür⸗ ſorge zu überweiſen.— In einem weiteren Erlaß weiſt der Chef der Heeresleitung darauf hin, daß der Lei⸗ ter der NSKoOW gebeten habe, bei Bedarf von Angeſtellten und Arbeitern in der Wehrmacht auf geeignete Kriegsteilnehmer und Kriegsbeſchädigte zurückzugreifen, wenn aus den Kreiſen der bevorrechtigten Soldaten Hilfskräfte nicht geſtellt werden können. Dieſem Wunſche ſei im Rahmen des Möglichen zu entſprechen. Wohlwollen gegenüber Kriegsbeſchädigten. Berlin, 2. Mai. Der Reichsfinanzminiſter teilt in einem Erlaß an die Länderregie⸗ rungen mit, daß Kriegsbeſchädigte, die nach der Inflationszeit mit Hilfe einer Kapitalabfindung gebaut haben, vielfach wegen der damaligen Steigerung der Bau⸗ preiſe uſw. in eine unverſchuldete Notlage geraten ſind. Sie ſeien häufig nicht mehr imſtande, die mit dem Grundbeſitz verbun⸗ denen Laſten zu tragen. Eine Anzahl ſei bei der Grundſteuer in Rückſtand gekom⸗ men; bei einzelnen drohe die Zwangsver⸗ ſteigerung. Der Miniſter erſucht. Geſuche von Kriegsbeſchädigten um Erleichterungen bei der Staats- und Gemeindegrundſteuer in ſolchen Fällen mit beſonderem Wohlwol⸗ len zu prüfen und, ſoweit es geboten er⸗ ſcheint, durch Stundung, Ermäßigung eder vollen Erlaß entgegenzukommen. Die Lage im Weinbau An Mittelrhein und Moſel. Koblenz, 3. Mai. Die Arbeiten in den Weinbergen ſind fetzt ſchon ſoweit gefördert worden, daß die Dünge⸗ arbeiten und der Rebſchnitt zum Abſchluß gekommen ſind. Das abgeſchnittene Rebholz wurde entfernt und das Reblaub durch Un⸗ tergraben beſeitigt. Rodungen neuer Wein⸗ bergsanlagen wurden durchgeführt und die Beſtockungen vorgenommen. Auch der Er⸗ ziehungsart de, Reben wurde Beachtung ge⸗ ſchenkt. In den einzelnen Winzergemeinden wurden Spritz- und Stäube⸗Gerätſchaften einer gründlichen Reinigung unterzogen, um ſie bei den kommenden Schädlingsbekämpfungsmaß⸗ nahmen in Benutzung nehmen zu können. Der Einkauf von Schädlingsbekämpfungsmitteln wurde getätigt. Das Binden der Reben iſt beendet. Die Rebaugen ſind ſo ſtark geſchwol— len, daß in Kürze bei günſtigen Witterungs- verhältniſſen der Austrieb der Reben erfolgt. Die Kellerarbeiten ſind zur Durchfüh- rung gekommen; der zweite Abſtich des 1934. ers iſt beendet. Die Weine haben eine ſehr gute Entwicklung erfahren. Beſondere Beach— tung ſchenken die Winzer bereits dem Auf⸗ treten der tieriſchen Rebſchädlinge. Die Vor— bereitungen für Froſtabwehr ſind getroffen, um bei den zu erwartenden Malifröſten die Nebenanlagen rechtzeitig ſchützen zu können. Die Nachfrage iſt beſonders nach Konſumwei— nen. Im Weinbaugebiet der Moſel werden je nach Lage und Güte die 1934er Weine im Fuder mit 500 bis 1500 und am Mittel⸗ rhein mit 500 bis 1000 Rm. bezahlt. Berlin. Der Reichswehrmimiſter hat ange ordnet, daß zum außerdienſtlichen Betreiben des Sports Wehrmachtsangehörige ſich zu Militärſportvereinen zuſammenſchließen dürfen. Paris. Die deutſche Kolonie in Paris be⸗ ging den nationalen Feiertag des deutſchen Volkes in der deutſchen Botſchaft; der Ober⸗ präſident von Schleſien, Gauleiter Wagner, hielt die Feſtrede. Nom. Der nationale Feiertag des deutſchen Volkes iſt von allen deutſchen Kolonien in Italien durch feſtliche Veranſtaltungen be⸗ gangen worden. Das Heim des Arbeiters Die weiteren Aufgaben des Siedlunasweſens Berim. 2. Mal. Vor dem Berliner Freundeskreis der Deutſchen Akademie ſprach Reichsarbeits⸗ miniſter Seldte über die Weiterentwick— lung des Siedlungsweſens. Der Miniſter erklärte, daß der Siedlungsgedanke bis ins einzelne durchgearbeitet worden ſei und daß eine Planung, die ſich über das ganze Reich erſtrecke, die beſte Art der Lage der Woh— nungen und Siedlungen berückſichtige. Vor allen Dingen ſolle der Induſtriearbeiter wie— der mit dem Boden vertraut werden. Er ſolle mit ſeiner Familie in ſeiner Wohnſtätte leben, die Luft, Licht und Sonne habe. Für eine minderbemittelte Bevölkerung ſei die Kleinſiedlung die beſte Siedlungs⸗ form, da ſie der Familie eine Zuſatznahrung ſchaffe. Urſprünglich habe man 600 Quadrat- meter für eine Siedlung für ausreichend ge⸗ halten, man ſei aber nun dazu übergegan⸗ gen, neben der Bauſtelle 1000 Quadratme⸗ ter und vielleicht noch etwas mehr zu for⸗ dern, um den Mann und ſeine Familie kri⸗ ſenfeſt zu machen. Der Siedler müſſe ein kleines, aber feſtes Einkommen haben. Die Koſten für den Bau und die Einrichtungen ſollten 3000 bis 4000 RM und die monat- liche Geſamtbelaſtung des Siedlers 20 bis 25 RM nicht überſchreiten. Bei dem Norwärtstreſhen der Siedlung, . Bauindustrie als wichtige Schlüſſelinduſtrie außerordentliche Vorteile habe, wolle die Reichsregierung auf dem Finanzierungsgebiet neue Wege gehen. Die Finanzierung ſolle auf lange Sicht gemacht werden. Dazu werde man die Hilfe des Privatkapitals in Anſpruch nehmen und notfalls auch mit Reichsbürgſchaften für zweite Hypotheken arbeiten. Es ſei überlege worden, die früher'nveſtierten Reichsdarle⸗ hen von 195 Millionen RM für Kleinſied⸗ lungen durch eine Ablöſungsaktion wieder freizumachen und dieſe freiwerdenden Gel⸗ der neuen Siedlern zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Das Reich habe außerdem im neuen Haushalt weitere Mittel für Kleinſiedlun⸗ gen bereitgeſtellt. 5 Der Miniſter richtete an die Geſamtwirt⸗ ſchaft den Appell, bei dieſem Werk der Kleinſiedlung zu helfen. Verſchiedene Induſtriekreiſe hätten ſie ſchon bereiterklärt, zu dem aufgebrachten Kapital noch 20 w. H. hinzuzubringen, ſo daß die Siehlertätigkeit ganz erheblich geſteigert werden könne. Grundſätzlich ſolle der Sied- ler 20 v. H. des Boden- und Baußertes ſelbſt beiſteuern. Er könne auch durch un⸗ entgeltliche Mitarbeit aus der eigenen Fa⸗ mille und aus Freundeskrelſen gewiſſerma⸗ hen einen Nerſonalkredit einbringen, durch die die Aus heſſen und Naſſan Aufhebung von Handwerlslammer⸗Reben⸗ Darmſtadt, 3. Mai. Infolge einer Bekannt- machung des Herrn Reichsſtatthalters ſind die Handwerkskammer⸗Nebenſtellen Offenbach, Mainz, Worms und Gießen mit Wirkung vom 1. Januar 1935 an aufgehoben. Die Heſ⸗ ſiſche Handwerkskammer iſt ermächtigt, für die Durchführung der Aufhebung der Hand⸗ werkskammer⸗Nebenſtellen beſondere Anord⸗ nungen zu treffen. Alte Sütterlinhefte werden aufgebraucht. Darmſtadt, 3. Mai. Min.⸗Rat Ringshau⸗ ſen gibt den Schulen einen Erlaß des Reichs⸗ unterrichtsminiſters bekannt. Darin heißt es: Es iſt mir mitgeteilt worden, daß die Leh⸗ rerſchaft die Sütterlinhefte alten Formats Für den Gebrauch im Unterricht zurückweiſt wild ſchon jetzt nur Sütterlinhefte in Dinfor⸗ mat im Anterricht fordert. Die Beſtimmung ſieht aber eine Aufbrauchsfriſt für alle Heſte bis zum Schluß des Schuljahres 1935⸗36 vor. Aus volkswirtſchaftlichen Gründen lege ich auf die Innehaltung dieſer Aufbrauchsfriſt für alte Hefte großen Wert. Frankfurt a. M., 3. Mai.(Vorſicht beim Unterſchreiben.) Wie notwendig es iſt, daß Perſonen, die ihre Anterſchrift hergeben, erſt leſen ſollten, was ſie unter⸗ ſchreiben, bewies ein vor dem Frankfurter Schöffengericht behandelter Fall. Da war ein Verſicherungsvertreter zu einer Frau gekom⸗ men und hatte ſie um ihre Unterſchrift ge⸗ voten. Die Frau war verſichert, und zwar dei der von dem Angeklagten vertretenen Verſicherung. Er behauptete, daß die Unter ſchrift nur den Zweck habe, ſeiner Firma zu beweiſen, daß er wieder einmal bei der Kun din vorgeſprochen habe. In Wirklichkeit be⸗ nutzte er die Unterſchrift als Einverſtändnis der Verlängerung der Verſicherung auf wei⸗ tere 10 Jahre. Die Urkunde legte er dam der Verſicherung vor und er erſchlich ſich oa durch Proviſion. nat Gefängnis verurteilt. Darmſtadt, 3. Mai.(Radfahrer un⸗ term Omnibus.) An der Straßenkreu⸗ zung Heinheimer⸗ und Kranichſteinerſtraße ver ſuchte ein Radfahrer, noch vor dem Reichs bahn⸗-Omnibus der Strecke Meſſel— Darm- ſtadt vorbeizukommen, wurde jedoch erfaßt und ein Stück geſchleift. Als der Omnibus hielt, lag der Radfahrer mit ſeinem Rad un- ter dem Vorderteil des Omnibuſſes. Nachdem dieſer hochgewunden war, konnte der Rad⸗ fahrer aus ſeiner gefährlichen Lage befreit und durch die Rettungswache in das Stadt— krankenhaus gebracht werden. Das Fahrrad war demoliert. Offenbach, 3. Mai.(Die Strafe folgt auf dem Fuß.) Ein junger Burſche ließ nor einer Wirtſchaft an ſämtlichen Tabr⸗ rädern die Luft heraus. Als bie Fahrrad— eigentümer ihn dabei überraſchten, lief er in 5 einen nahegelegenen Garten. Dort ſtürzte et auf der Flucht in einen Kalkbehälter und konnte nur mit Hilfe ſeiner Verfolger wieder herausgeholt werden. Viernheim, 3. Mai.(150 Erwerbs⸗ loſe eingeſtellt.) Zurzeit wird bei Mühl hauſen in der Schwäbiſchen Alb, in der Nähe von Göppingen, mit dem Bau einer der mo— numentalſten Autobahn⸗Ueberführungen be⸗ gonnen. Zu dieſen Arbeiten ſind aus Viern— heim 150 Arbeitsloſe angefordert. Der erſte Transport ging bereits am 29. April von Mannheim ab. Trebur, 3. Mai.(Ein Paddler er⸗ trunken.) Bei der Hohenau, wo der Alt rhein in den Rhein mündet, kam ein mit drei Mann beſetztes Paddelboot in einen durch das Hochwaſſer verurſachten Strudel. Die Inſaſſen kämpften über eine Viertelſtunde mit dem Strudel, bis ihnen die Kräfte ver ſagten. Als das Boot kenterte, konnten ſich zwei Inſaſſen durch Schwimmen retten, der dritte verſank mit dem Boot in den Wellen. Mainz, 3. Mai.(Jubiläumspilger⸗ fahrt nach Rom.) Der Jubiläumspilger zug der Diözeſe Mainz nach Rom, der am 2. Mai abging, ſtand urſprünglich unter dem Protektorat des verſtorbenen Biſchofs Dr. Hugo. Nun hat Erzbiſchof Dr. Gröber⸗Frei burg die Leitung des Pilgerzuges übernom men und ſeine perſönliche Teilnahme zuge— ſagt. Weinsheim(Rhh.), 3. Mai.(Küche ein geſtürzt.) Einen großen Schrecken bekamen die Angehörigen eines Landwirts, als ſie in der Küche verſammelt waren und plötzlich der Fußboden zu wanken und zu kniſtern be gann. Erſchrocken eilten ſie ſchnell ins Freie. Kaum hatte der Letzte den Raum verlaſſen, als die Dielen nachgaben und die ganze Kücheneinrichtung durch das Gewölbe in den Keller ſtörat⸗ Frankfurt a. M., 3. Mai.(Opfet ihres Berufs.) Im Frankfurter Haupt bahnhof wurde der Rangierarbeiter Wilhelm Loß neben einem Gleis liegend tot aufge funden. Die linke Hand war ihm abgefah⸗ ren und der Tod iſt anſcheinend durch Ver⸗ blutung eingetreten. Ueber den Unglücksfall iſt Näheres noch nicht ermittelt. Im Bahnhof Friedberg wurde der Wagenputzer Jakob Volz tot aufgefunden. Der linke Fuß war ab⸗ gefahren, außerdem hatte er Verletzungen am Kopf. Volz ſcheint während ſeiner Arbeit 2 einem Zug erfaßt und überfahren worden 73 i bie Delegationsführer des . 8 gi 1 7 hnlichen Vorgängen in anderen bir gends zu verzeichnen war. Wegen Arkundenfälſchung und Betrugs wurde der Vertreter, dem man mildernde Umſtände zubilligte, zu einem Mo- Ynterhaltungskonzerte 1 8 47 Jn kurzen Worten Der Fützrer und Reichskanzler empfing Internationalen Filmkongreſſes; ferner empfing er türkiſche Abgeordnete und Preſſevertreter. die ſich Zurzeit auf einer Deutſchlandreiſe befinden. Reichsſuftfahrtminiſter General Göring gab. Aufklärung über den Aufbau der Reichsluftwaffe und ihren alleinigen Zweck als Verteidigungsinſtru⸗ ment. Die Umwertung des Danziger Gulden iſt n der Danziger Bevölkerung mit einer f aufgenommen worden, wie ſie bei Ländern Die angekündigten Erklärungen des eng⸗ iſchen Miniſter präſidenten im Unterhaus brachten keine Ueberraſchungen; im Mittel⸗ punkt ſtand die Begründung eines Zuſatz⸗ Haustzaltes zur Beſchleunigung und Aus⸗ Pehnung der enaliſchen Aufrüſtung zur Luft. Neues Land! 35 600 Hektar ſollen an der Nordſeeküſte ö gewonnen werden. Berlin. 3. Mai. Reichsminiſter Darre hat einen Zehnjah⸗ esplan für die ſchleswig⸗holſteiniſche Küſte zufgeſtellt. Dieſer Plan ſieht den Bau von eiteren Dämmen zur Verbindung der lligen⸗Inſeſn mit dem Feſtland, die Er⸗ zung der Schutzbauten für die in Ab⸗ ich liegenden Ufer, die verſtärkte Durch— hrung der Anlandungsarbeiten und die indeichung der gewonnenen Vorländereien or. Die Koſten werden mit 85 Millionen ichsmark veranſchlagt. In den erſten Jah⸗ en ſollen etwa 10 000 Arbeitsloſe dabei Be⸗ äftigung finden. ac Durchführung der grundlegenden Urbeilen iſt damit zu rechnen, daß in elwa o bis 80 Jahren der nördliche Teil der üfte bis zur inneren Reihe der Inſeln und alligen vorgerückt ſein wird. Der Plan hätzt die Jahl der neuen Bauernſtellen uf rund 2000 bei einer durchſchniktlichen Pröße der einzelnen Bauernſtelle von 15 ektar. Die Geſamtfläche des Landes, das urch die Anlandung und ſchriktweiſe Ein⸗ ſeichung gewonnen wird, wird ungefähr 5 000 Hektar groß ſein. Der Schallplattenkrieg Beim 5. Mai an keine Schallplatten mehr im Rundfunk. Berlin. 3. Mai. Aufgrund der am 5. April erhobenen lage der Schallplaltenkonzerne gegen den eichsrundfunk hat die Keichsrundfunkge⸗ Kilſchaft nunmehr ab 5. Mai ein allgemei⸗ es Sendeverbot von Schallplatten für den undfunk erlaſſen. Sie wird in Zukunft Eine Schallplatten mehr von Firmen ſen en, die nicht mit dem Rundfunk in Ver- agsverhällnis ſtlehen. Am 5. Mai werden mfliche Schallplattenarchive des Rundfunks rſiegell Damit hört die Sendung von In Nuſtrieplatten auf. Die ausfallenden Schallplattenſendungen berden ausnahmslos durch aute Muſik, sbeſondere gute und abwechslunosreiche erſetzt erden. Wie der Reichsſendeleiter bereits ßlich der letzten Intendantentagung führte, wird alſo der internationale challplattenkrieg nicht zu einer St ing des deutſchen Rundfunkprogramms, hudern für die Hörer nur zu einer Ner⸗ fehrung der guten Unterhaltungsmuſtk in kundfunk führen Wetterſturz im Wonnemonal Empfindliche Nachtfröſte. Schneefälle im Gebirge. 99 845 Trier. 2. Mai. olaxe altluftmaſſen ſind vom Oſten quer über Deutſchland vorgedrungen. Sie haben zu einem überraſchend empfindlichen Winterrückfall geführt. In weiten Gebieten Weſideutſchlands traten Nachtfröſte auf. Aus dem Trierer Weinbaugebiet Temperaturen unter 0 Grad gemeldet. Auf der Weinbaudomäne Avelsbach bei Trier, deren Froſtbekämpfungsmaßnahmen vor⸗ bildlich durchgeführt werden, war die niedrigſte Temperatur in den Weinbergen minus 2 Grad, auf den Talwieſen gar minus 4 Grad. Auch in den Froſtlagen der übrigen Seitentäler der Moſel und Saar wurden Froſttemperaturen gemeſſen. So⸗ weit ſich bisher überblicken läßt, ſind nen⸗ nenswerte Schäden kaum aufgetreten. Auch in Süddeutſchland hat ſich der Kälterückfall ſtark ausgewirkt und in den oberen Gebirgslagen neuen Schneefall ge⸗ bracht. In Oſtdeutſchland, hat der Wetterumſchlag erhebliche Schnee⸗ fälle zur Folge gehabt. In Oſtpreußen bat Froſt eingeſent, ſo daß der Schnee meh- wurden rere Lage liegen blewwen durfte. In der Ge⸗ end zwiſchen Heilsberg tobte der Schnee⸗ turm mit beſonderer Gewalt. Teilweise herrſchte Windſtärke 7. Schneewehen bis zu 1.50 m bildeten ſich. Zahlreiche Kraft⸗ wagen blieben im Schnee ſtecken. ach Berichten aus Warſchau wurde auch ganz Polen von ſchweren Schneeſtür⸗ men heimgeſucht. Die polniſche Landes⸗ hauptſtadt iſt tief verſchneit. 5 Schweres Kraftwagenunglück Drei Tote. Kopenhagen, 3. Mai. Ein ſchweres Verkehrsunglück ereignete ſich bei Hilleröd auf der Inſel See⸗ lan d. Ein mit drei Perſonen beſetzter ſchwediſcher Kraftwagen wurde an einem unbewachten Bahnübergang von einem Mo⸗ torzug erfaßt und etwa zehn Meter weit mitgeſchleift. Dabei entgleiſte der Triebwagen des Zu⸗ ges, während der Wagen vollſtändig zer⸗ trümmerk wurde. Die drei Inſaſſen des Kraftwagens, die aus Malmö und helſing⸗ borg ſtammen, wurden auf der Skelle getõ⸗ kel. Bei einem der Verunglückten, die ſich auf der Rückreiſe von Bremen nach Schwe⸗ den befanden, handelt es ſich um den ſchwe⸗ diſchen Multimillionär und Schiffsreeder, Konſul Erich Banck aus helſingborg. Dr Vorwärts im deutſchen Nundfunk Neuentwicklung des deutſchen Sendernetzes— der Altra⸗Kurzwellen⸗ rundfunt Braunſchrveig, 3. Mai. Reichsſendeleiter ßerte ſich in einer Unterredung mit dem Ver— treter eines Nachrichtenbüros über die Ent⸗ wicklungsmöglichkeiten des deutſchen Rund⸗ funks. Der Reichsſendeleiter ſagte dabei u. a.: Der Rundfunk, ſeine Führung und Programmgeſtaltung Hand von Männern, die ſelbſt aus der großen Hörergemeinde hervor gegangen ſind. So iſt auch der Rundfunk aufgebaut nicht etwa auf irgendeinem literariſchen Fachdenken, ſondern auf den ſelbſtempfun— denen Hörerſchaft. Der Reichsſendeleiter ging hier ausführlich auf die Vedürfniſſen der Sgarpropaganda des Rundfunks ein. Wir haben bewußt darauf verzichtet, ſo ſagte er, etwa in Berlin eine Zentrale für Saarprapaaan ſchaffen, ſondern es iſt vor allem dafür geſorgt worden, daß un⸗ ter der Hörerſchaft des Saargebiets eine in— tenſibe Tätigkeit entfaltet wurde. Der„Ver— band deutſcher Rundfunkteilnehmer an der Saar“ wurde geſchaffen und die Hörerſchaft ſteigerte ſich innerhalb eines Jahres um 50 v. H., Etwa 14000 Empfänger wurden in das Saargebiet gebracht, um den Empfang durchführen zu können. 50 Ge— meinſchaftsempfänge mit bis zu 500 000 Zu— hörern im Einzelfall ſicherten weiteſte Ver— breitung der deutſchen Sendungen. Eine be— ſondere Schwierigkeit in der kulturpoliti— ſchen Erſchließung iſt aber die techniſche Entwicklung. Bei der jetzigen Lang- und Mittelwellen— organiſation des Rundfunks kann man auf dieſom Gebiet meſentliche Erfolge im Au J 21 4 1 EEK Lu ich Papa Willys einziger nichts anderes übrig!“ „Auch das erſte Wort“, begann der Papa, hielt aber zur rechten Zeit inne. 1„Bis dahin iſt es ja noch Zeit genug, und du wirſt froh ſein, wenn du inzwiſchen alt und klapprig geworden biſt, mich zu haben“, meinte Pips und fügte noch, damit cheberrechtsschut:: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale i Danach zu urtellen, mußte das Mädchen wohl eine 11 zonsoint 3 4 1 kr erzenseinſame Jugend gehabt haben, wobei ſich ver⸗ mutlich die Ecken und Schroffen ihres Charakters geſchärft batten. dürfte. 1 2 4 Das erſte Wort, das ich höre!“ e froh! Sonſt mußt du doch von Hortenſe her ne hnt ein, immer nur das letzte Wort zu hören“, eeinte Pips in aller Gemütlichkeit. pie N inzwiſchen erfahren, daß mit„Hortenſe“ Mutz'weſende Frau vom Hauſe gemeint war— Pips' bliche und Gattin Herrn Wilhelm Breitenſchlags. Er nich e betreten zu Boden, um die Geſichter der andern ſehen zu müſſen bei dieſem Ausfall. Ihre Exzellenz Papa Breitenſchlag aber lachte:„Sie ſollte dich ſeufzte. hören!“ »Was für ein Fach wollen Sie dann ſtudieren?“ er⸗ e ſich Gilbert zögernd. Tanzen auf einem Pulver— h war Kinderſpielerei gegen den Verkehr mit Doktor Pips Hreitenſchlag. „Ich habe Recht ſtudiert, jetzt will ich Unrecht udieren“, 1 ſie, wie ihm ſchien, nachdenklich. Dann 3 ie wieder luſtig weiter:„In einigen Jahren erde ich mich in unſerer Fabrik nützlich zu machen ſuchen. ober ſprach „Und wenn Sie alles vergeſſen haben werden“, ſpann den Faden fort, weil er ſonſt nichts zu ſagen wußte. 115„Ich werde vielleicht mit meinem Wagen eine Länder⸗ our unternehmen, die ſich bis zum Spätherbſt hinziehen Hernach ſtudiere ich weiter“, erwiderte Pips. „Wozu denn das?“ erkundigte ſich der Vater erſtaunt. 18 haft auf die Achſel. zu Gilbert gewandt. es das hier in der Nähe?“ klommen. — 1 5 1 Hadamovbſky äu⸗ liegt heute in der;, bis zur holländiſchen Grenze, im Junge bin, bleibt mir wohl ja nur niemand im Zweifel blieb, wem die Anrede galt, hinzu:„Gelt, Willy?“ Dabei klopfte ſie dem Vuter gönner Ehe eine Erwiderung kommen konnte, ſprang ſie auf. „Wollen Sie ſchwimmen kommen?“ erkundigte ſie ſich, „Schwimmen?“ war die erſtaunte Gegenfrage.„Gibt Aber er erhob ſich ſofort. Es erſchien ihm eine Er— leichterung, ein wenig aus der geladenen Atmoſphäre zu „Wir haben hier im Garten eine Pfütze, wo man ganz aut einige Schwimmbewegungen machen kann“, meinte Pips und fügte nun, zu Großmama und Papa gewandt, hinzu:„Adieu, adieu!“, während ſie ſchon die Terraſſentür zurückſchob. Gilbert ſprach einige verbindliche Worte, und Papa Breitenſchlag nickte lachend. Die Großmama aber hatte ſich erhoben und geleitete den Gaſt hinaus. „Um einhalb acht Uhr wird unweigerlich Abendbrot gegeſſen! Pips, bring' unſern Gaſt heil zurück!“ 1 Sie blieb draußen, während das Paar ſich unter Pips' Führung quer über den ſchönen Raſen ins Innere begab. Dann wandte ſie ſich ſeufzend ab. N Schade, daß dieſes Mädel ſo widerborſtig war und immer das tat, wovon ſie ſicher ſein konnte, daß es den andern mißfiel. Unter normalen Umſtänden hätten ſie jetzt ſo ſchöne altmodiſche Heiratspläne ſpinnen können. Die Verhältniſſe lagen ſo geradlinig. Gilbert Haller war eine prächtige Erſcheinung. Vermutlich von guter, aus⸗ geglichener Gemütsart, das richtige Gegenſtück zu ihrer Enkelin. An der Hand eines ſolchen Mannes— aber wozu träumen? Pips tat, was ſie wollte. Vielleicht, wenn genblick nicht erwarten. Neue ncittel muſſen eingeſetzt werden, wobei der Neuentwicklung des deutſchen Sender⸗ negzes eine erhöhte Bedeutung zukommt. Das Sendernetz, das ja noch von der Reichspoſt betreut wird, iſt wohl in den letzten beiden Jahren weſentlich verbeſſert worden, aber es bleibt trotzdem die Tatſache heſteheg, daß Deutſchland noch nicht zu den rundfunkſtar⸗ ken Ländern gehört. Während Rußland beiſpielsweiſe bereits ſeit längerem über 500-w- Sender ganz Eu⸗ ropa mit bolſchewiſtiſcher Propagonda über⸗ ſchwemmt und Warſchau, Luxemburg und andere ausländiſche Sender mit 200 kw ar⸗ beiten, ſind wir noch ſtolz auf unſere 100 kw Reichsſender. Wir ſind alſo im Rahmen der Entwicklung der Einzelſender noch im- mer im Hinkerkreffen. Schlimmer iſt es aber noch, daß wir nicht einmal unſer geſamtes Reichsgebiet mit unſeren Sendern erfaſſen können. Es gibt in Deulſchland weite Ge biete, in denen man nur oder faſt nur dieſe ausländiſchen Sender empfüngk und mit dem Volksempfänger nicht in der Lage iſt, deutſchen Rundfunk zu hören. Prüft man die Empfangsverhältniſſe in Deutſchland, ſo erkennt man, daß ein breiter Streifen deutſchen Landes von der tſchechi ſchen Grenze über Koburg, Salzungen Kob— lenz bis herüber nach Luxemburg uberhaupt nicht von den deutſchen Großſendern erreicht wird. Auch in dem Gebiet von Oldenburg Schwarz- wald, am Bodenſee, im Allgäu, im Bayesri— ſchen Wald, in Oſtſachſen, Nordpommern mund in Teilen von Oſtpreußen iſt man ohne ſicheren Empfang deutſchen Rundfunks Hier wird viel gearbeitet werden müſſen, um nur die primitiven Forderungen der MRranaganda und Kultur zu erfüllen ES e deren Mutter wäre, daß Bild weniger man ausüben können, ſolange es noch an der Zeit war gibt in Deutſchland im wefentuchen nur ein Gebiet zwiſchen Braunſchweig, Breslau und Stettin, in dem der Deutſchland⸗ und der Bezirksſender die normale Feldſtärke errei⸗ chen; in faſt allen anderen Gebieten hört man höchſtens einen Sender. In England beiſpielsweiſe gibt es aber kaum einen Landſtrich, in dein nicht wenig⸗ ſtens drei Rundfun tender mit Geräten van der Leiſtungsfähigkeit unſeres Volksemp⸗ fängers zu hören ſind. Die kulturelle Ent- wicklung des Rundfunks iſt gerade in Deutſchland der techniſchen weit vorausge- eilt, Eine Möglichkeit, hier wirkliche Ab⸗ hilfe zu ſchaffen, liegt in der Weiterentwick⸗ lung des Altra⸗Kurz⸗Wellen⸗Rundfunks. die gleichzeitig dem Fernſehen neue Wege öffnet. Auch hier werden der Hörer— organiſation und dem Funkhandel große Aufgaben zufallen. Hierbei kommt ihnen die Tatſache zu Nutze, daß derartige Ge— räte— konſtruiert nach den Richtlinien des RDR— bei guten Leiſtungen eine mäßige Preislage haben. Als nächſter Ultrakurz⸗ wellenſender wird nach dem Sender Witz⸗ leben vorausſichtlich der Brockenſender im Harz in Betrieb genommen, vorerſt für Tonſendungen, ſpäter aber auch für den Fernſehrundfunk. Handball Zwiſchenrundenſpiele im Frauen⸗Handball. Die Zwiſchenrundenſpiele um die deutſche Handballmeiſterſchaft der Frauen, die bde⸗ kanntlich nach dem Pokalſyſtem ausgetragen wird, ſind für den 12. Mai in Mannheim: BfR Mannheim— Kölner BC; in Leipzig: Fortuna Leipzig— Eintracht Frankfurt; in Magdeburg: Frauenſportelubßb Magdeburg gegen Turn- und Sportverein Eimsbüttel; in Berlin: Sd Charlottenburg— Pruſſia Samland Königsberg. Radſport Schön und Hürtgen in Brüſſel Drei über je 20 km führende Rennen wurden auf einer Rundſtrecke im Bois de la Cambre ausgefahren, dem Ziel der Rad⸗ fernfahrt Paris—Brüſſel. Die Zuſchauer wurden ſo beſtens bis zum Eintreffen der Straßenfahrer unterhalten. In allen Renu nen konnte ſich der Belgier Seyngeve aus— zeichnen. Adolf Schön⸗Wiesbaden und Ter⸗ reau(Frankreich) teilten ſich mit je 9 Punk- ten in den zweiten Platz. Es folgten Ronſſe (12 Punkte), Louviot(14 Punkte), Martin (17 Punkte) und der Kölner Gottfried Hürt. gen(23 Punkte). Sechs Dauerfahrer ſtarten am kommen— den Sonntag auf der Radrennbahn in Han- nover: Erich Möller, Adolf Wießbröcker, Prieto(Spanien), Ifland(Düſſeldorf), Hille (Leipzig) und der Nachwuchsfahrer Hans Käb. Die Dauerrennen führen über 16, 30 und 40 km linsgeſamt 80 km). Amateur- wettbewerbe füllen die übrige Kampffolge Leichtathletik Dafui Ikenaka in Rekordform 5 Daſui“ Ikenaka, von dem wir in letzten Zeit glänzende Laufzeiten hörten. wartete letzt wieder mit einer ausgezeichneten Lei tung auf. Im Training erzielte her be⸗ zaunte japanische Marathonläufer mit 26 00 Stunden für die 42,2 km lan ge Strecke eine Zeit, die um über zwei Minu. ten beſſer iſt als der Weltrekord des Finnen Suoknuutti, den dieſer am 6. Juli vorigen Jabres mit 2:28:17.) Standen aufſtellte. hohl und oberflächlich geweſen einigen Einfluß auf das Kind hätte 1 * Pips tanzte in ihrem weißen Kleidchen immer einige Schritte vor Gilbert her, der ſie beluſtigt betrachtete. Das Mädchen war intereſſant. In jeder Bewegung ein anderes Schade, ſchade! Aber warum? Gilbert Haller war bisher mit Erfolg jeder Bindung Dieſe Pips alſo ſchade?! aus dem Weg gegangen. nicht!, redete er ſich vor. war von Sein Beruf vertrug ſich damit erleſener Häßlichkeit. Warum Bei einer Wendung verhielt Gilbert den Fuß ſo plötz⸗ lich, daß er faſt ſtrauchelte. blinkte die Fläche eines Waſſers im Sonnenſchein. Ueber Kaum zehn Meter entfernt, das weiche Riedgras kam eine Frauengeſtalt im läſſigen bildete die Schlenderſchritt. Ein knapp ſitzendes, grasgrünes Trikot ganze prachtvoll gebaute Geſtalt, das ſchöne Geſicht von einer gleichfalls grünen Gummihaube knapp begrenzt. „Maryſa!“ rief Pips klingend hinüber. „Hallo, Pips— kommſt du ſchwimmen?“ rief dieſe zurück. Dann erſt gewahrte ſie den Fremden. Ihre Augen weiteten ſich, aber ſie blieb ſtatuengleich ſtehen und er— wartete die Ankömmlinge. Das Mädchen bot ein erleſenes Bild, wie ſie ſo am Wegrand ſtand, die blintende Waſſer— fläche zum Hintergrund, die Bäume und Sträucher als Kuliſſen. Nicht die Spur von Befangenheit war in ihr. Man war inzwiſchen nähergekommen, und nun ſah Gilbert, daß die leuchtenden Farben der modernen Nixe nicht ganz echt waren. Das hatte ihm ſonſt nicht weiter Kopfzerbrechen gemacht, wenn es ſich um irgendeine ſchöne Frau handelte, die ſich mehr oder weniger geſchmackvoll in Szene zu ſetzen beliebte. Hier aber empfand er es ſtil⸗ widrig. Es blieb ihm aber keine Zeit, ſich über die Ge⸗ fühle Rechenſchaft zu geben, denn ſchon erlebte er eine neue Ueberraſchung. Bekleidung. Eine über mittelgroße, (Fortſetzung folgt. 3 e N Die Wirtſchaftswoche Gefeſtigte Wirtſchaft.— Aus dem Bericht der JG-Jarben.— Ruhige Grundstimmung am deulſchen Getreidemarkl.— Leichte Be⸗ lebung am Weltwarenmarkt. Das Tempo der Entwicklung in der Indu⸗ ſtriewirtſchaft hat ſich in den letzten zwei Jahren geändert. Die anfangs raſche Zu— nahme von Produktion und Beſchäftigung, die nur wenig von Saiſonſchwankungen un⸗ terbrochen wurde, da ja die Maßnahmen der Reichsregierung vor allem der Erhöhung der Beſchäftigtenziffer galten, hat ſeit dem Herbſt des vergangenen Jahres einem ruhi— geren Verlauf Platz gemacht. Im ganzen geſehen iſt die Erzeugung während der letz— ten Monate nur mehr wenig geſtiegen; aber ſie hält ſich auf hohem Stand. Gegenwärtig dürften der Menge nach ebenſoviel Indu— ſtrieprodukte hergeſtellt werden wie im Herbſt 1930. Der Wert der monatlichen In⸗ duſtrieproduktion hat ſeit dem Frühjahr 1933 um etwa 13 Milliarden oder rund 42 9. H. zugenommen. Dieſe Entwicklung entſpricht an ſich dem Bild eines Aufſchwungs. Die Belebung der Geſchäftstätigkeit wirkt ſich allmählich mehr und mehr in der Breite dus. Daß die Wirtſchaft beſtrebt iſt, auch ihrer— ſeits alles zu tun, um den Auftrieb zu unter— ſtützen, geht neben manchen anderen intereſ— ſanten Dingen aus dem Abſchluß der größ— ten Induſtriegeſellſchaft, der JG-Farben hervor. Im ganzen betrachtet, ſpiegelte der Abſchluß klar das Beſtreben der Geſellſchaft wider, auf dem Gebiet der Arbeitsbeſchaf— fung und der Ausfuhr das Maximum zu lei— ſten und allen damit verbundenen Riſiken ſoweit als möglich Rechnung zu tragen. Aus dieſer Einſtellung heraus ergab ſich zwangs— läufig der Vorſchlag, die Vorjahresdividende von 7 Prozent beizubehalten. Ueber die Entwicklung im erſten Viertel des neuen Jahres berichtete Geheimrat Schmitz in der Generalverſammlung, daß ſich der Farben— abſatz befriedigend geſtaltet habe. Der Ab— ſatz von Chemikalien, Pharmazeutik, Pflan— zenſchutz„Bayer“ und Photographika weiſe eine weitere Steigerung auf. Die Benzin— erzeugung in Leuna erhöhte ſich planmäßig. Während der Kunſtſeideabſatz ſich nicht ver— änderte, hat der Abſatz an Viſtrafaſer zuge— nommen. Nur der Abſatz von Stickſtoff— düngemitteln war im erſten Vierteljahr 1935 kleiner als im gleichen Zeitraum des Vor— jahres. Der Auslandsabſatz konnte ſowohl in Europa als auch in Ueberſee nur unter großen Schwierigkeiten behauptet werden. Von Intereſſe waren weiter die Mittei— lungen über die ſozialpolitiſchen Maßnahmen des Unternehmens. Der Betrag der jährlich an die Gefolgſchaft aus— zuſchüttenden Prämien iſt von 4.9 auf 9,2 Millionen RM erhöht worden. Auf den Kopf des Empfängers der Prämie, die nur den Gefolgſchaftsmitgliedern mit einem Jah— reseinkommen bis zu 3600 RM zugute kommt, entfiel im letzten Jahr ein Betrag von 119 RM gegen 69,4 RM im Jahre vor— her. Den Angeſtellten-Penſionskaſſen wurde eine Sonderzuweiſung in Höhe von 3,4 Millionen RM zugeführt. Der Sied— lungsgedanke iſt von der Firma im Sinne der Richtlinien des Heimſtättenamtes in den letzten beiden Jahren wirkſam unter— ſtützt worden. Bei mehreren Werken wur— den bisher etwa 1000 ſogenannte Neben— erwerbsſiedlungen mit Hilfe der Firma zu— meiſt im Wege der kameradſchaftlichen Selbſthilfe ohne weſentliche Reichsdarlehen errichtet. Die Finanzierung wurde durch Darlehen der Geſellſchaft, der Penſionskaſ— ſen bezw. aus den Mitteln der aufgelöſten Werkſparkaſſen durchgeführt. Am deutſchen Getreidemarkt hat die Grundſtimmung in den letzten Wochen eine weitere Beruhigung erfahren. Das Angebot aus der Landwirtſchaft war im allgemeinen mit Rückſicht auf die Feldarbeiten nicht über— mäßig umfangreich. Dagegen wurden von der zweiten Hand beachtliche Mengen an Weizen und Roggen zur Verfügung geſtellt. Die Kaufweiſe der Mühlen ſtand naturge— mäß in ſtarkem Maße unter dem Einfluß der Auflockerung der Brotgetreideeinlage— rungspflicht und der Wiedereinführung einer Roggenmehl-Type mit niedrigerem Aſchegehalt. Von der Seite des Fütterungs— bedarfes her hat der Weizen- und Roggen— markt anſcheinend noch keine nennenswerte Entlaſtung erfahren; die Verteiler und Ver— braucher dürften ſich hier vorerſt mit dem von der Rfch abgegebenen Eoſinweizen und Eoſinroggen verſorgt haben. Weizenmehl hat im allgemeinen laufendes Geſchäft auf— zuweiſen. Dagegen erſtreckten ſich die Rog— genmehl-Lieferungen faſt ausnahmslos auf die Befriedigung des allerdringlichſten Be— darfes. Futtergerſte wird wenig angeboten und gelangt häufig in Verkoppelung mit Brotgetreide zum Verkauf. Aehnlich liegen die Verhältniſſe am Hafermarkt. Die Futter⸗ getreide-Nachfrage iſt zwar, ſoweit Futter⸗ gerſte und Hafer in Betracht kommen, wei⸗ ter ziemlich rege, hat aber an Dringlichkeit infolge der Eindeckungsmöglichkeiten in Futterweizen und Futterroggen erheblich verloren. Braugerſte bleibt ſelbſt in feine⸗ ren Qualitäten vernachläſſigt. Das deutſche Getreidegeſchäft dürfte auch in den nächſten Wochen einen weiter ruhigen Verlauf neh⸗ men. Die internationalen Warenmärkte zeigten 6h Anfang April ein freundlicheres Aus⸗ ehen. Der Sonderbewegung auf den Kup⸗ fer-, Blei⸗ und Weigenmärkten folgten ſpä⸗ 1 ter ahnliche Bewegungen auf den Finn⸗, Woll⸗ und Baumwollmärkten. Die Unter⸗ nehmungsluſt war namentlich im Hinblick auf die amerikaniſche Silberpolitik etwas an⸗ geregter, Sieht man von der umfangreichen ſpekulativen Nachfrage nach Silber ab, ſo erſtrecken ſich die Bedarfs⸗ und Meinungs⸗ käufe in erſter Linie auf die Baumwoll⸗ und die Wollmärkte unter Merinowollen, ferner auf die Rohjute⸗ märkte, die Tee-, Zucker⸗ ſowie die Blei⸗ märkte, während das Geſchäft in den an⸗ fangs ſtark begünſtigten Kupfermärkten ſeit Mitte April wieder ruhiger geworden iſt. Soweit Preisrückgänge zu verzeicknen waren, betrafen dieſe Kaffee, Butter, Hanf und Kautſchuk; ſie machten jedoch bei den zwei letzteren nur wenige Prozent aus. Die Steigerungen gingen nicht über 7 Prozent hinaus und erſtreckten ſich außer auf Wei⸗ zen und Roggen auf Zucker, Tee. Baum⸗ wolle, Wolle, Seide, Kupfer, Zinn und Blei. Die größte Steigerung— und zwar bignen Monatsfriſt um rund 25 Prozent— erzielte Silber. Es war dies eine Folge der fortge⸗ ſetzten Heraufſetzung des amerikaniſchen Silberankaufspreiſes. Die Bedeutung des Films als internationales Aufklärungsmitkel. g Berlin, 2. Mai. Der Führer und Reichskanzler empfing die Delegationsführer des Internationalen Filmkongreſſes. Er dankte dem Präſidenten der Reichsfilmkammer und den Kongreßteil— nehmern für die geleiſtete Arbeit und be⸗ tonte in längeren Ausführungen die Bedeu— tung des Films für die internationale kul— turelle Zuſammenarbeit. In der Volksauf⸗ klärung und Volkserziehung ſei dem Film eine beſonders wichtige Aufgabe zugewieſen. Im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland habe der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Göbbels, die Führung die— ſer Aufgabe übernommen und einen faſt hundertprozentigen Erfolg ſchon in den bei⸗ den erſten Jahren erreicht. Die nationalſo⸗ zialiſtiſche Kulturpolitik habe dem Filmſchaf⸗ fen neue Wege gewieſen, und es ſeien in den letzten beiden Jahren in Deutſchland zahlreiche Filmwerke entſtanden, deren ho⸗ hes künſtleriſches Niveau allgemein Aner⸗ kennung gefunden habe. Er gab der Hoff⸗ nung Ausdrurck, daß die Teilnehmer des Internationalen Filmkongreſſes mit den beſten Eindrücken Deutſchland wieder ver⸗ laſſen mögen. a Reichsminiſter Dr. Göbbels nahm in ſeinem Schlußwort auf ſeine Darlegungen auf dem Kongreß ſelbſt Bezug und dan te den erſchienenen Delegationsführern, herz⸗ lichſt für ihre ſo überaus erfreuliche Zuſam⸗ menarbeit. Gefallenenehrung Die Wehrmacht übernimmt Palenſchaften über Heldengedenkſtäften. Berlin. 2. Mai. Wie der Chef der Heeresleitung mitteilt, hat der Reichswehrminiſter für die Wehr⸗ macht die Patenſchaft über die deutſchen Heldengedenkſtätten Neuville—St. Vaaft und La Maiſon Blanche(Frankreich) ſowie Saloniki(Griechenland) übernommen. Mit der Uebernahme der Patenſchaft über die größten deutſchen Kriegsgräberſtätten in Frankreich mit faſt 40 000 Toten und eines Erinnerungsmals, das der Ehrung der Ge— fallenen der Marine dienen ſoll. werde der Wehrmacht die Möglichkeit gegeben, den Ge⸗ danken der Heldenehrung wachzuhalten. Der Chef der Heeresleitung teilt dazu mit, daß die Uebernahme der Patenſchaft der Truppe bekanntzugeben und zu veranlaſſen iſt, daß jeweils am Heldengedenktag freiwillige Sammlungen innerhalb der Wehrmacht durchgeführt werden: die Beträge ſind an Bevorzugung von den Volksbund deutſche Krregsgraäberfur⸗ ſorge zu überweiſen.— f In einem weiteren Erlaß weiſt der Chef der Heeresleitung darauf hin, daß der Lei⸗ ter der NSKoO gebeten habe, bei Bedarf von Angeſtellten und Arbeitern in der Wehrmacht auf geeignete Kriegsteilnehmer und Kriegsbeſchädigte zurückzugreifen, wenn aus den Kreiſen der bevorrechtigten Soldaten Hilfskräfte nicht geſtellt werden können. Dieſem Wunſche ſei im Rahmen des Möglichen zu entſprechen. Wohlwollen gegenüber Kriegsbeſchädigten. Berlin, 2. Mai. Der Reichsfinanzminiſter teilt in einem Erlaß an die Länderregie⸗ rungen mit, daß Kriegsbeſchädigte, die nach der Inflationszeit mit Hilfe einer Kapitalabfindung gebaut haben, vielfach wegen der damaligen Steigerung der Bau⸗ preiſe uſw. in eine unverſchuldete Notlage geraten ſind. Sie ſeien häufig nicht mehr imſtande, die mit dem Grundbeſitz verbun⸗ denen Laſten zu tragen. Eine Anzahl ſei bei der Grundſteuer in Rückſtand gekom⸗ men; bei einzelnen drohe die Zwangsver⸗ ſteigerung. Der Miniſter erſucht. Geſuche von Kriegsbeſchädigten um Erleichterungen bei der Staats⸗ und Gemeindegrundſteuer in ſolchen Fällen mit beſonderem Wohlwol⸗ len zu prüfen und, ſoweit es geboten er⸗ ſcheint, durch Stundung, Ermäßigung eder vollen Erlaß entgegenzukommen. Die Lage im Weinbau An Mittelrhein und Moſel. Koblenz, 3. Mai. Die Arbeiten in den Weinbergen ſind jetzt ſchon ſoweit gefördert worden, daß die Dünge⸗ arbeiten und der Rebſchnitt zum Abſchluß gekommen ſind. Das abgeſchnittene Rebholz wurde entfernt und das Reblaub durch Un⸗ tergraben beſeitigt. Rodungen neuer Wein⸗ bergsanlagen wurden durchgeführt und die Beſtockungen vorgenommen. Auch der Er⸗ ziehungsart de, Reben wurde Beachtung ge⸗ ſchenkt. In den einzelnen Winzergemeinden wurden Spritz⸗ und Stäube-⸗Gerätſchaften einer gründlichen Reinigung unterzogen, um ſie bei den kommenden Schädlingsbekämpfungsmaß⸗ nahmen in Benutzung nehmen zu können. Der Einkauf von Schädlingsbekämpfungsmitteln wurde getätigt. Das Binden der Reben iſt beendet. Die Rebaugen ſind ſo ſtark geſchwol— len, daß in Kürze bei günſtigen Witterungs- verhältniſſen der Austrieb der Reben erfolgt. Die Kellerarbeiten ſind zur Durchfüh— rung gekommen; der zweite Abſtich des 1934. ers iſt beendet. Die Weine haben eine ſehr gute Entwicklung erfahren. Beſondere Beach— tung ſchenken die Winzer bereits dem Auf⸗ treten der tieriſchen Rebſchädlinge. Die Vor— bereitungen für Froſtabwehr ſind getroffen, um bei den zu erwartenden Maifröſten die Rebenanlagen rechtzeitig ſchützen zu können. Die Nachfrage iſt beſonders nach Konſumwei⸗ nen. Im Weinbaugebiet der Moſel werden je nach Lage und Güte die 1934er Weine im Fuder mit 500 bis 1500 und am Mittel⸗ rhein mit 500 bis 1000 Rm. bezahlt. Berlin. Der Reichswehrminiſter hat ange— ordnet, daß zum außerdienſtlichen Betreiben des Sports Wehrmachtsangehörige ſich zu Militärſportvereinen zuſammenſchließen dürfen. Paris. Die deutſche Kolonie in Paris be⸗ ging den nationalen Feiertag des deutſchen Volkes in der deutſchen Botſchaft; der Ober⸗ präſident von Schleſien, Gauleiter Wagner, hielt die Feſtrede. Nom. Der nationale Feiertag des deutſchen Volkes iſt von allen deutſchen Kolonien in Italien durch feſtliche Veranſtaltungen be⸗ gangen worden. Das Heim des Arbeiters Die weiteren Aufgaben des Siedlunasweſens Berlin. 2. Mal. Freundeskreis der ſprach Reichsarbeits⸗ miniſter Seldte über die Weiterentwick— lung des Siedlungsweſens. Der Miniſter erklärte, daß der Siedlungsgedanke bis ins einzelne durchgearbeitet worden ſei und daß eine Planung, die ſich über das ganze Reich erſtrecke, die beſte Art der Lage der Woh— nungen und Siedlungen berückſichtige. Vor allen Dingen ſolle der Induſtriearbeiter wie— der mit dem Boden vertraut werden. Er ſolle mit ſeiner Familie in ſeiner Wohnſtätte leben, die Luft, Licht und Sonne habe. Für eine minderbemittelte Bevölkerung ſei die Kleinſiedlung die beſte Siedlungs⸗ form, da ſie der Familie eine Zuſatznahrung ſchaffe. Urſprünglich habe man 600 Quadrat⸗ meter für eine Siedlung für ausreichend ge⸗ halten, man ſei aber nun dazu übergegan⸗ gen, neben der Bauſtelle 1000 Quadratme⸗ ter und vielleicht noch etwas mehr zu for⸗ dern, um den Mann und ſeine Familie kri⸗ ſenfeſt zu machen. Der Siedler müſſe ein kleines, aber feſtes Einkommen haben. Die Koſten 405 den Bau und die Einrichtungen ſollten 3000 bis 4000 RM und die monat- liche Geſamtbelaſtung des Siedlers 20 bis 25 RM nicht überſchreiten. Bei dem Varwärtstreiben der Siedlung, Vor dem Berliner Deutſchen Akademie *. 5 9 1 1* 1 1 1 5 a 1898 JJ d ²˙ Bauinduſtrie als wichtige Schlüſſelinduſtrie außerordentliche Vorteile habe, wolle die Reichsregierung auf dem Finanzierungsgebiet neue Wege gehen. Die Finanzierung ſolle auf lange Sicht gemacht werden. Dazu werde man die Hilfe des Privatkapitals in Anſpruch nehmen und notfalls auch mit Reichsbürgſchaften für zweite Hypotheken arbeiten. Es ſei überlegt worden, die früher'nveſtierten Reichsdarle⸗ hen von 195 Millionen RM für Kleinſied⸗ lungen durch eine Ablöſungsaktion wieder freizumachen und dieſe freiwerdenden Gel- der neuen Siedlern zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Das Reich habe außerdem im neuen Haushalt weitere Mittel für Kleinſiedlun⸗ gen bereitgeſtellt. 5 Der Miniſter richtete an die Geſamtwirt⸗ ſchaft den Appell, bei dieſem Werk der Kleinſiedlung zu helfen. Verſchiedene Induſtriekreiſe hätten ſich ſchon bereiterklärt, zu dem aufgebrachten Kapital noch 20 v. H. hinzuzubringen, ſo daß die Siedlertätigkeit ganz erheblich geſteigert werden könne. Grundſätzlich ſolle der Sied⸗ ler 20 v. H. des Voden⸗ und Bauwertes ſelbſt beiſteuern. Er könne auch durch un⸗ entgeltliche Mitarbeit aus der eigenen Fa⸗ milie und aus Freundeskreiſen gewiſſerma⸗ ßen einen Perſonalkredit einbringen. durch die die Aus Heſſen und Naſſan Aufhebung von Handwerlslammet⸗Reben⸗ Darmſtadt, 3. Mai. Infolge einer Bekannt- machung des Herrn Reichsſtatthalters ſind die Handwerkskammer⸗Nebenſtellen Offenbach, Mainz, Worms und 7 65 mit Wirkung vom 1. Januar 1935 an aufgehoben. Die Heſ⸗ 5 ſiſche Handwerkskammer iſt ermächtigt, für die Durchführung der Aufhebung der Hand⸗ werkskammer⸗Nebenſtellen beſondere Anord⸗ nungen zu treffen. Alte Sütterlinhefte werden aufgebraucht. Darmſtadt, 3. Mai. Min.⸗Rat Ringshau⸗ ſen gibt den Schulen einen Erlaß des Reichs- unterrichtsminiſters bekannt. Darin heißt es: Es iſt mir mitgeteilt worden, daß die Leh rerſchaft die Sütterlinhefte alten Formats Für den Gebrauch im Unterricht zurückweiſt zuld ſchon jetzt nur Sütterlinhefte in Dinfor⸗ mat im Anterricht fordert. Die Beſtimmung ſieht aber eine Aufbrauchsfriſt für alle Heſte bis zum Schluß des Schuljahres 1935⸗36 vor. Aus volkswirtſchaftlichen Gründen lege ich auf die Innehaltung dieſer Aufbrauchsfriſt für“ alte Hefte großen Wert. Frankfurt a. M., 3. Mai.(Vorſicht⸗ beim Unterſchreiben.) Wie notwendig es iſt, daß Perſonen, die ihre Anterſchrift hergeben, erſt leſen ſollten, was ſie unter⸗ ſchreiben, bewies ein vor dem Frankfurter Schöffengericht behandelter Fall. Da war ein Verſicherungsvertreter zu einer Frau gekom- men und hatte ſie um ihre Anterſchrift ge— voten. bei der von dem Angeklagten vertretenen Verſicherung. Er behauptete, daß die Anter⸗ ſchrift nur den Zweck habe, ſeiner Firma zu beweiſen, daß er wieder einmal bei der Kun⸗ din vorgeſprochen habe. In Wirklichkeit be⸗ nutzte er die Unterſchrift als Einverſtändnis der Verlängerung der Verſicherung auf wei—⸗ tere 10 Jahre. Die Urkunde legte er dann der Verſicherung vor und er erſchlich ſich oa— durch Proviſion. Wegen Arkundenfälſchung und Betrugs wurde der Vertreter, dem man mildernde Umſtände zubilligte, zu einem Mo— nat Gefängnis verurteilt. Darmſtadt, 3. Mai.(madfahrer un— term Omnibus.) An der Straßenkreu zung Heinheimer⸗ und Kranichſteinerſtraße ver ſuchte ein Radfahrer, noch vor dem Reichs— bahn⸗Omnibus der Strecke Meſſel— Darm— ſtadt vorbeizukommen, wurde jedoch erfaßt!“ und ein Stück geſchleift. Als der Omnibus hielt, lag der Radfahrer mit ſeinem Rad un⸗ ter dem Vorderteil des Omnibuſſes. Nachdem dieſer hochgewunden war, konnte der Rad— fahrer aus ſeiner gefährlichen Lage befreit und durch die Rettungswache in das Stadt— krankenhaus gebracht werden. Das Fahrrad war demoliert. Offenbach, 3. Mai.(Die Strafe folgt auf dem Fuß.) Ein junger Burſche ließ nor einer Wirtſchaft an ſämtlichen Fabr⸗ rädern die Luft heraus. Als bie Fahrrad eigentümer ihn dabei überraſchten, lief er in einen nahegelegenen Garten. Dort ſtürzte er auf der Flucht in einen Kalkbehälter und konnte nur mit Hilfe ſeiner Verfolger wieder herausgeholt werden. Viernheim, 3. Mai. loſe eingeſtellt.) Zurzeit wird bei Mühl hauſen in der Schwäbiſchen Alb, in der Nähe von Göppingen, mit dem Bau einer der mo— numentalſten Autobahn⸗Ueberführungen be⸗ gonnen. Zu dieſen Arbeiten ſind aus Viern— heim 150 Arbeitsloſe angefordert. Der erſte Transport ging bereits am 29. April von Mannheim ab- Trebur, 3. Mai.(Ein Paddler er⸗ trunken.) Bei der Hohenau, wo der Alt rhein in den Rhein mündet, kam ein mit drei Mann beſetztes Paddelboot in einen durch das Hochwaſſer verurſachten Strudel. Die Inſaſſen kämpften über eine Viertelſtunde mit dem Strudel, bis ihnen die Kräfte ver ſagten. Als das Boot kenterte, konnten ſich zwei Inſaſſen durch Schwimmen retten, der dritte verſank mit dem Boot in den Wellen. Mainz, 3. Mai.(Jubiläumspilger— fahrt nach Rom.) Der Jubiläumspilger⸗ zug der Diözeſe Mainz nach Rom, der am 2. Mai abging, ſtand urſprünglich unter dem Protektorat des verſtorbenen Biſchofs Dr. Hugo. Nun hat Erzbiſchof Dr. Gröber⸗-Frei burg die Leitung des Pilgerzuges übernom men und ſeine perſönliche Teilnahme zuge ſagt. Weinsheim(Rhh.), 3. Mai.(Küche ein⸗ geſtürzt.) Einen großen Schrecken bekamen die Angehörigen eines Landwirts, als ſie in der Küche verſammelt waren und plötzlich der Fußboden zu wanken und zu kniſtern be⸗ gann. Erſchrocken eilten ſie ſchnell ins Freie. Kaum hatte der Letzte den Raum verlaſſen, als die Dielen nachgaben und die ganze Kücheneinrichtung durch das Gewölbe in den Keller ſtüörate * Frankfurt a. M., 3. Mai.(Opfer ihres Berufs.) Im Frankfurter Haupt bahnhof wurde der Rangierarbeiter Wilhelm Lotz neben einem Gleis liegend tot aufge funden. Die linke Hand war ihm abgefah⸗ ren und der Tod iſt anſcheinend durch Ver blutung eingetreten. Ueber den Unglücksfall iſt Näheres noch nicht ermittelt. Im Bahnhof Friedberg wurde der Wagenputzer Jakob Volz tot aufgefunden. Der linke Fuß war ab⸗ gefahren, außerdem hatte er Verletzungen am Kopf. Volz ſcheint während ſeiner Arbeit 22 einem Zug erfaßt und überfahren worden ö Der Führer und Reichskanzler RNeichsl gab der Auslandspreſſe ben Aufsau der Reichsluftwaffe f alleinigen Zweck als Verteidigungsinſtru⸗ pon der Danziger Bevölkerung mit Diſzielin aufgenommen worden. wie ſie bei ähnlichen Vorgängen in anderen Rirgends zu verzeichnen war. Die Frau war verſichert, und zwar Aufgrund Ellſchaft nunmehr ab 5. Mai ein Die ausfallenden Perden ausnahmslos durch aute Muſik, (Aso Erwerbs- perden. Wie der Reichsſendeleiter ern für die Hörer nur zu einer In kurzen Worten empfing die Delegationsführer des Internationalen 1 Filmkongreſſes; ferner empfing er türkiſche Abgeordnete und Preſſevertreter. die ſich 5 zurzeit auf einer Deutſchlandreiſe befinden. General Göring Aufklärung über und ihren ſuftfahrtminiſter ent. 5 i Die Umwertung des Danziger Gulden iſt einer Ländern Die angekündigten Erklärungen des eng⸗ ſchen Miniſterpräſidenten im Unterhaus Frachten keine Ueberraſchungen: im Mittel⸗ punkt ſtand die Begründung eines Zuſatz⸗ ushaltes zur Beſchleunigung und Aus⸗ ehnung der enaliſchen Aufrüſtung zur Luft. Neues Land! 35 900 Hektar ſollen an der Nordſeeküſte gewonnen werden. Berlin. 3. Mai. Reichsminiſter Darre hat einen Zehnjah⸗ lesplan für die ſchleswig⸗holſteiniſche Küſte gufgeſtellt. Dieſer Plan ſieht den Bau von peiteren Dämmen Zur Halligen⸗Inſeln mit dem Feſtland, die Er⸗ Jän zung der Schutzbauten Pruch liegenden Ufer, die verſtärkte Verbindung der für die in Ab⸗ Durch⸗ hrung der Anlandungsarbeiten und die Eindeichung der gewonnenen Vorländereien or. Die Koſten werden mit 85 Millionen eichsmark veranſchlagt. In den erſten Jah⸗ gen ſollen etwa 10 000 Arbeitsloſe dabei Be⸗ ſchäftigung finden. N Durchführung der grundlegenden Urbeiten iſt damit zu rechnen, daß in elwa 0 bis 80 Jahren der nördliche Teil der üſtle bis zur inneren Reihe der Inſeln und alligen vorgerückt ſein wird. der Plan hätzt die Jahl der neuen Bauernſtellen if rund 2000 bei einer durchſchnitktlichen röße der einzelnen Bauernſtelle von 15 ektkar. Die Geſamtfläche des Landes, das ich die Anlandung und ſchriltweiſe Ein⸗ ichung gewonnen wird, wird ungefähr 600 Hektar groß ſein. Der Schallplattenkrieg dom 5. Mai an keine Schallplatten mehr im Rundfunk. Berlin. 3. Mai. der am 5. April erhobenen lage der Schallplaltenkonzerne gegen den eichsrundfunk hat die Reichscundfunkge⸗ allgemei- es Sendeverbot von Schallplalten für den undfunk erlaſſen. Sie wird in Zukuuft keine Schallplatten mehr von Firmen ſen en, die nicht mit dem Rundfunk in Ver- agsverhällnis ſtehen. Am 5. Mai werden imfliche Schallplattenarchive des Rundfunks Perſiegell. Damit hört die Sendung von In iſtrieplatten auf. Schallplattenſendungen abwechslunosreiche erſetzt bereits Intendantentagung führte, wird alſo der internationale challplattenkrieg nicht zu einer Stö ung des deutſchen Rundfunk programms, Ner- sbeſondere gute und Interhaltungskonzerte äßlich der letzten ehrung der guten Urterhaltüngsmuſtik im Rundfunk führen. — — N QATAR. dieſom Wetterſturz im Wonnemonat Empfindliche Nachtfröſte.— Schneefälle im Gebirge. 10 1 Trier, 2. Mal. olare Kaltluftmaſſen ſind vom Often quer über Deutſchland vorgedrungen. 85 haben zu einem überraſchend empfindlichen Winterrückfall geführt. In weiten Gebieten Weſtdeutſchlands traten Nachtfröſte auf. Aus dem Trierer Weinbaugebiet Temperaturen unter 0 Grad gemeldet. Auf der Weinbaudomäne Avelsbach bei Trier, deren Froſtbekämpfungsmaßnahmen vor⸗ bildlich durchgeführt werden, war die niedrigſte Temperatur in den Weinbergen minus 2 Grad, auf den Talwiefen ſogar minus 4 Grad. Auch in den Froſtlagen der übrigen Seitenläler der Moſel und Saar wurden Froſttemperaturen gemeſſen. So⸗ weit ſich bisher überblicken läßt, ſind nen⸗ neuswerte Schäden kaum aufgetreten. Auch in Süddeutſchland hat ſich der Kälterückfall ſtark ausgewirkt oberen Gebirgslagen neuen bracht. In Oſideulſchland. hat der Wetterumſchlag erhebliche Schnee⸗ fälle zur Folge gehabt. bat Froſt eingeſent, ſa daß der Schnee meh⸗ Schneefall ge⸗ N Vorwärts im dentf wurden und in den In Oſtpreußen rere Lage liegen blewen durfte. In der Ge⸗ end zwiſchen Heilsberg tobte der Schnee⸗ turm mit beſonderer Gewalt. Teilweise herrſchte Windſtärke 7. Schneewehen bis zu 1.50 m bildeten ſich. Zahlreiche Kraft⸗ wagen blieben im Schnee ſtecken. Nach Berichten aus Warſchau wurde auch ganz Polen von ſchweren Schneeſtür⸗ men heimgeſucht. Die polniſche Landes⸗ hauptſtadt iſt tief verſchneit. a Schweres Kraftwagenunglütk Drei Tote. Kopenhagen, 3. Mai. Ein ſchweres Verkehrsunglück ereignete ſich bei Hilleröd auf der Inſel See⸗ land. Ein mit drei Perſonen beſetzter ſchwediſcher Kraftwagen wurde an einem unbewachten Bahnübergang von einem Mo— torzug erfaßt und etwa zehn Meter weit mitgeſchleift. Dabei entgleiſte der Triebwagen des ZJu⸗ ges, während der Wagen vollſtändig zer⸗ krümmert wurde. Die drei Inſaſſen des Kraflwagens, die aus Malmö und Helſing⸗ borg ſtammen, wurden auf der Stelle gelõ; tet. Bei einem der Verunglückten, die ſich auf der Kückreiſe von Bremen nach Schwe⸗ den befanden, handelt es ſich um den ſchwe; diſchen Multimillionär und Schiffs reeder, Konſul Erich Banck aus Helſingborg. Nundfunk Neuentwicklung des deutſchen Sendernetzes— Der Altra⸗Kurzwellen⸗ rundfunt 0 U ö Braunſchweig, 3. Mai. Reichsſendeleiter Hadamovpſky äu— ßerte ſich in einer Unterredung mit dem Ver treter eines Nachrichtenbüros über die Ent— wicklungs möglichkeiten des deutſchen Rund funks. Der Reichsſendeleiter ſagte dabei u. a.: Der Rundfunk, ſeine Führung und Programmgeſtaltung liegt heute in der Hand von Männern, die ſelbſt aus der großen Hörergemeinde hervor gegangen ſind. So iſt auch der nicht etwa auf irgendeinem literariſchen Fachdenken, ſondern auf den ſelbſtempfun— denen Vedürfniſſen der Hörerſchaft. Der Reichsſendeleiter ging hier ausführlich auf die Sgarpropaganda des Rundfunks bewußt darauf verzichtet in Berlin eine Zentrale für Saarprapꝛgando zu ſchaffen, ſondern es iſt vor allem dafür geſorgt worden, daß un— ter der Hörerſchaft des Saargebiets eine in— tenſibe Tätigkeit entfaltet wurde. Der„Ver— band deutſcher Rundfunkteilnehmer an der Saar“ wurde geſchaffen und die Hörerſchaft ſteigerte ſich innerhalb eines Jahres um 50 v. H. Etwa 14000 Empfänger wurden in das Saargebiet gebracht, um den Empfang durchführen zu können. 50 Ge— meinſchaftsempfänge mit bis zu 500 000 Zu hörern im Einzelfall ſicherten weiteſte Ver breitung der deutſchen Sendungen. Eine be ſondere Schwierigkeit in der kulturpoliti— ſchen Erſchließung iſt aber die techniſche Entwicklung. Bei der jetzigen Lang- und Mittelwellen organiſation des Rundfunks kann man auf Gebiet meſentliche Erfolge im Au n ein. Wir haben ſo jagte er, a ee Dl Lu ich Papa Willys einziger nichts anderes übrig!“ „Auch das erſte Wort“, begann der Papa, hielt aber zur rechten Zeit inne. Rundfunk aufgebaut genblick nicht erwarten. Neue weittel muſſen eingeſetzt werden, wobei der Neuentwicklung des deutſchen Sender⸗ netzes eine erhöhte Bedeutung zukommt. Sendernetz, das ja noch von der Reichspoſt betreut wird, iſt wohl in den letzten beiden Jahren weſentlich verbeſſert worden, aber es bleibt trotzdem die Tatſache beſteheg, daß Deutſchland noch nicht zu den rundfunkſtar— ken Ländern gehört. Während Rußland beiſpielsweiſe bereits ſeit längerem über 500[w- Sender ganz Eu- ropa mit bolſchewiſtiſcher Propaganda über ſchwemmt und Warſchau, Luxemburg und andere ausländiſche Sender mit 200 kw 8ar⸗ beiten, ſind wir noch ſtolz auf unſere 100 kw Reichsſender. Wir ſind alſo im Rahmen der Entwicklung der Einzelſender noch im— mer im Hinkerkreffen. Schlimmer iſt es aber noch, daß wir nicht einmal unſer geſamtes Reichsgebiet mit unſeren Sendern erfaſſen können. Es gibt in Deutſchland weite Ge biete, in denen man nur oder faſt nur dieſe ausländiſchen Sender empfängk und mit Das dem Volksempſänger nicht in der Lage iſt, n Junge bin, bleibt mir wohl deutſchen Rundfunk zu hören. Prüft man die Empfangsverhältniſſe in Deutſchland, ſo erkennt man, daß ein breiter Streifen deutſchen Landes von der tſchechi ſchen Grenze über Koburg, Salzungen Kob— lenz bis herüber nach Luxemburg uberhaupt nicht von den deutſchen Großſendern erreicht wird. Auch in dem Gebiet von Oldenburg bis zur holländiſch Grenze, im Schwarz wald, am Boden„Fim Allgäu, im Baye ſchen Wald, in Oſtſachſen, Nordpommern und in Teilen von Oſtpreußen iſt man ohne ſicheren Empfang deutſchen Rundfunks Hier wird viel gearbeitet werden müſſen, um nur die primitiven Forderungen der Nrangaanda und Kultur zu erfüllen. ES — rr r ware, daß „Bis dahin iſt es ja noch Zeit genug, und du wirſt rheber rechtsschutz: Fünf Türme⸗ erlag, Halle(Saale Danach zu urteflen, mußte das Mädchen wohl eine hekgenseinſame Jugend gehabt haben, wobei ſich ver— 0 1 05 die Ecken und Schroffen ihres Charakters geſchärft paiten. 1„Und wenn Sie alles vergeſſen haben werden“, ſpann er den Faden fort, weil er ſonſt nichts zu ſagen wußte. „Ich werde vielleicht mit meinem Wagen eine Länder⸗ dur unternehmen, die ſich bis zum Spätherbſt hinziehen dürfte. Hernach ſtudiere ich weiter“, erwiderte Pips. zater erſtaunt. „Wozu denn das?“ erkundigte ſich der D. 2 4 12 as erſte Wort, das ich höre!“ „„Sei froh! Sonſt mußt du doch von Hortenſe her Lewöhnt ſein, immer nur das letzte Wort zu hören“, Neinte Pips in aller Gemütlichkeit. pie e inzwiſchen erfahren, daß mit„Hortenſe“ Mutz)hweſende Frau vom Hauſe gemeint war— Pips blickt er und Gattin Herrn Wilhelm Breitenſchlags. Er 4 te betreten zu Boden, um die Geſichter der andern nicht ſehen zu müſſen bei dieſem Ausfall. Ihre Exzellenz keufzte. Papa Breitenſchlag aber lachte:„Sie ſollte dich hören!“ 4„Was für ein Fach wollen Sie dann ſtudieren?“ er— zundigte ſich Gilbert zögernd. Tanzen auf einem Pulver- ſaß Pips Breitenſchlag. 1 ö habe Recht ſtudiert, jetzt will ich Unrecht zudieren“, 17 ſie, wie ihm ſchien, nachdenklich. Dann 15 g ie wieder luſtig weiter:„In einigen Jahren werde ich mich in unſerer Fabrik nützlich zu machen ſuchen. „Ich uber ſprach 8 haft auf die Achſel. zu Gilbert gewandt. es das hier in der Nähe?“ lommen. ö Die Verhältniſſe lagen ſo geradlinig. Gilbert Haller war eine prächtige Erſcheinung. Vermutlich von guter, aus⸗ geglichener Gemütsart, das richtige Gegenſtück zu ihrer Enkelin. An der Hand eines ſolchen Mannes— aber wozu träumen? Pips tat, was ſie wollte. Vielleicht, wenn froh ſein, wenn du inzwiſchen alt und klapprig geworden biſt, mich zu haben“, meinte Pips und fügte noch, damit a nur niemand im Zweifel blieb, wem die Anrede galt, hinzu:„Gelt, Willy?“ Dabei klopfte ſie dem Unter gönner Ehe eine Erwiderung kommen konnte, ſprang ſie auf. „Wollen Sie ſchwimmen kommen?“ erkundigte ſie ſich, „Schwimmen?“ war die erſtaunte Gegenfrage.„Gibt Aber er erhob ſich ſofort. Es leichterung, ein wenig aus der geladenen Atmoſphäre zu „Wir haben hier im Garten eine Pfütze, wo man ganz aut einige Schwimmbewegungen machen kann“, meinte Pips und fügte nun, zu Großmama und Papa gewandt, hinzu:„Adieu, adieu!“, während ſie ſchon die Terraſſentür zurückſchob. Gilbert ſprach einige verbindliche Worte, und Papa Breitenſchlag nickte lachend. Die Großmama aber hatte ſich erhoben und geleitete den Gaſt hinaus. „Um einhalb acht Uhr wird unweigerlich Abendbrot ö gegeſſen! Pips, bring' unſern Gaſt heil zurück!“ 5 Sie blieb draußen, während das Paar ſich unter Pips' Führung quer über den ſchönen Raſen ins Innere begab. Dann wandte ſie ſich ſeufzend ab. 5 Schade, daß dieſes Mädel ſo widerborſtig war und immer das tat, wovon ſie ſicher ſein konnte, daß es den andern mißfiel. Unter normalen Umſtänden hätten ſie war Kinderſpielerei gegen den Verkehr mit Doktor jetzt ſo ſchöne altmodiſche Heiratspläne ſpinnen können. Bild deren Mutter weniger hohl und oberflächlich man ausüben können, ſolange * gibt in Deutſchland im weſentuchen nur ein Gebiet zwiſchen Braunſchweig, Breslau und Stettin, in dem der Deutſchland⸗ und der Bezirksſender die normale Feldſtärke errei⸗ chen; in faſt allen anderen Gebieten hört man höchſtens einen Sender. In England beiſpielsweiſe gibt es aber kaum einen Landſtrich, in dem nicht wenig⸗ ſtens drei Rundfuntſender mit Geräten von der Leiſtungsfähigkeit unſeres Volksemp⸗ fängers zu hören ſind. Die kulturelle Ent— wicklung des Rundfunks iſt gerade in Deutſchland der techniſchen weit vorausge⸗ eilt, Eine Möglichkeit, hier wirkliche Ab⸗ hilfe zu ſchaffen, liegt in der Weiterentwick⸗ lung des Altra⸗Kurz⸗Wellen⸗Rundfunks. die gleichzeitig dem Fernſehen neue Wege öffnet. Auch hier werden der Hörer— organiſation und dem Funkhandel große Aufgaben zufallen. Hierbei kommt ihnen die Tatſache zu Nutze, daß derartige Ge⸗— räte— konſtruiert nach den Richtlinien des RDR— bei guten Leiſtungen eine mäßige Preislage haben. Als nächſter Ultrakurz⸗ wellenſender wird nach dem Sender Witz⸗ leben vorausſichtlich der Brockenſender im Harz in Betrieb genommen, vorerſt für Tonſendungen, ſpäter aber auch für den Fernſehrundfunk. Handball Zwiſchenrundenſpiele im Frauen-Handball. Die Zwiſchenrundenſpiele um die deutſche Handballmeiſterſchaft der Frauen, die be— kanntlich nach dem Pokalſyſtem ausgetragen wird, ſind für den 12. Mai in Mannheim: BfR Mannheim— Kölner BC: in Leipzig: Fortuna Leipzig— Eintracht Frankfurt; in Magdeburg: Frauenſportelub Magdeburg gegen Turn- und Sportverein Eimsbüttel: in Berlin: SC Charlottenburg— Pruſſia Samland Königsberg. Radſport Schön und Hürtgen in Brüſſel Drei über je 20 km führende Rennen wurden auf einer Rundſtrecke im Bois de la Cambre ausgefahren, dem Ziel der Rad⸗ fernfahrt Paris—Brüſſel. Die Zuſchauer wurden ſo beſtens bis zum Eintreffen der Straßenfahrer unterhalten. In allen Ren— nen konnte ſich der Belgier Seyngeve aus- zeichnen. Adolf Schön⸗Wiesbaden und Ter⸗ reau(Frankreich) teilten ſich mit je 9 Punk. ten in den zweiten Platz. Es folgten Ronſſe (12 Punkte), Louviot(14 Punkte), Martin (17 Punkte) und der Kölner Gottfried Hürt— gen(23 Punkte). Sechs Dauerfahrer ſtarten am kommen— den Sonntag auf der Radrennbahn in Han- nover: Erich Möller, Adolf Wießbröcker, Prieto(Spanien), Ifland(Düſſeldorf), Hille (Leipzig) und der Nachwuchsſahrer Hans Käb. Die Dauerrennen führen über 10, 30 und 40 km linsgeſamt 80 km). Amateur⸗ wettbewerbe füllen die übrige Kampffolge aus N Leichtathletik Daſui Ikenaka in Rekordform . Haſul Ikenaka, von dem wir in letzten Zeit glänzende Laufzeiten hörten. warkete letzt wieder mit einer ausgezeichneten Lei ſtung auf. Im Training erzielte der be. kannte japaniſche Marathonläufer mit 2:26 900 Stunden für die 42,2 km lan ge trecke eine Zeit, die um über zwei Minu- len beſſer iſt als der Weltrekord des Finnen Suoknuutti, den dieſer am 6. Juli vorigen Jabres mit 2.28:17,9 Stunden aufſtellte. geweſen das Kind hätte Zeit war... * Einfluß auf es noch an der einigen 2 Pips tanzte in ihrem weißen Kleidchen immer einige Schritte vor Gilbert her, der ſie beluſtigt betrachtete. Das Mädchen war intereſſant. In jeder Bewegung ein anderes Schade, ſchade! Aber warum? Gilbert Haller war bisher mit Erfolg jeder Bindung nicht!, redete er Dieſe Pips alſo ſchade?! aus dem Weg gegangen Sein Beruf vertrug ſich damit ſich vor. war von erleſener Häßlichkeit. Warunt Bei einer Wendung verhielt Gilbert den Fuß ſo plötz— erſchien ihm eine Er— lich, daß er faſt ſtrauchelte. blinkte die Fläche eines Waſſers im Sonnenſchein. Ueber Kaum zehn Meter entfernt, das weiche Riedgras kam eine Frauengeſtalt im läſſigen bildete die Schlenderſchritt. Ein knapp ſitzendes, grasgrünes Trikot ganze prachtvoll gebaute Geſtalt, das ſchöne Geſicht von einer gleichfalls grünen Gummihaube knapp begrenzt. „Maryſa!“ rief Pips klingend hinüber. „Hallo, Pips— kommſt du ſchwimmen?“ rief dieſe zurück. Dann erſt gewahrte ſie den Fremden. Ihre Augen weiteten ſich, aber ſie blieb ſtatuengleich ſtehen und er— wartete die Ankömmlinge. Das Mädchen bot ein erleſenes Bild, wie ſie ſo am Wegrand ſtand, die blinkende Waſſer⸗ fläche zum Hintergrund, die Bäume und Sträucher als Kuliſſen. Nicht die Spur von Befangenheit war in ihr. Man war inzwiſchen nähergekommen, und nun ſah Gilbert, daß die leuchtenden Farben der modernen Nixe nicht ganz echt waren. Das hatte ihm ſonſt nicht weiter Kopfzerbrechen gemacht, wenn es ſich um irgendeine ſchöne Frau handelte, die ſich mehr oder weniger geſchmackvoll in Izene zu ſetzen beliebte. Hier aber empfand er es ſtil⸗ widrig. Es blieb ihm aber keine Zeit, ſich über die Ge⸗ fühle Rechenſchaft zu geben, denn ſchon erlebte er eine neue Ueberraſchung. Bekleidung. Eine über mittelgroße, (Fortſetzung folgt. — — ̃ ̃—ͤ— .... ä————— —— 0 e, ROMAN NT NE NEN Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 7 Nachdruck verboten. „Laſſen Sie nur, ich hab's ſchon geſehen. Ach, das wollte Rolf fragen? Ja, Sidonie hat mir ſchon vor einigen Tagen die Zeitung unter die Naſe gerieben. Wir haben deswegen ſchon einen Auftritt gehabt. Immer iſt Herdith der Zankapfel.“ Er ſprach es halb bekümmert, halb ärgerlich. Frau Röschen Megede richtete ſich kampfbereit auf: „Und wer iſt ſchuld daran? Kein anderer als Sie!“ „Ich?“ Der Sanitätsrat ſah ſie maßlos verblüfft an. „Aber erlauben Sie mal!“ „Jawohl, Sie. Warum haben Sie das Kind aus dem Hauſe getrieben?“ „Ich aus dem Hauſe getrieben? Aber liebe Freundin, verzeihen Sie, nun verdrehen Sie die Tatſache doch. Herdith iſt gegangen. Rückſichtslos und undankbar iſt ſie fortgegangen. Weil ſie es hier nicht mehr aushielt. Weil es ihr hier zu klein und zu eng war. Weil— weil ſie ſich ausleben wollte.“ „Na, nun reden Sie noch den ganzen Unſinn nach, den ich von Ihrer lieben Schweſter Sidonie ſchon ſoundſo oft zu hören bekommen habe. Ich hatte Sie für klüger ge⸗ halten, lieber Freund. Herdith ging, weil ſie es mit Ihrer Schweſter Sidonie nicht aushalten konnte— das war das Ganze. Und weil...“ Frau Röschen Megede unterbrach ſich; beinah hätte ſie ein Geheimnis ausgeplaudert, über das ſie verſprochen hatte, zu ſchweigen. Die Hand des Sanitätsrats zitterte, wie er jetzt einen Schluck Wein nahm. Frau Röschen ſah, wie die Farbe über ſein Geſicht auf und ab ebbte. Sie erſchrak. Da hatte ſie den Freund aufgeregt. Und das durfte doch nicht ſein. Sie wußte ja, es ſtand mit ſeiner Geſundheit ſchlecht. „Verzeihen Sie, lieber alter Freund. Aber manchmal geht das Temperament noch mit mir durch. Wenn ich auf Ihre Schweſter Sidonie zu ſprechen komme, da werde ſogar ich geduldiger Menſch wütend.“ „Herdith hätte eben mit Sidonie auskommen müſſen — um meinetwillen! Sie hätte daran denken müſſen, daß ich doch ſchließlich allerhand für ſie getan habe. Und nun fortzulaufen mir nichts, dir nichts— undankbar war es und lieblos!“ Frau Röschen beugte ſich vor. Sie legte ihre ſchöne, immer noch zarte Hand auf den Arm des alten Herrn: „Nun ſagen Sie mal, Heinrich, ehrlich geſprochen— haben Sie nicht mindeſtens von Herdith ſoviel Freude und Jugend empfangen, wie Sie ihr an Fürſorge gegeben haben?“ Sanitätsrat Keunecke wurde es etwas unbehaglich unter dem Blick der klaren blauen Augen. „Alles kein Grund, Röschen! Herdith iſt ein junges Ding. Herdith hätte ſich fügen müſſen, verſuchen, mit Sidonie auszukommen.“ „Komiſch“, Frau Röschen ſchüttelte den Kopf,„immer wieder der alte Fehler! Wir verlangen von der Jugend, daß ſie Dinge kann, die wir mit unſerer Erfahrung und unſerer größeren Ruhe nicht können. Denn Hand aufs Herz, Heinrich: Können Sie denn mit Sivonie aus⸗ kommen?“ Es wurde Sanitätsrat Keunecke immer ungemütlicher. Das war eine Gewiſſensfrage: „Doch komme ich mit ihr aus. Man darf ihr nur nicht widerſprechen, dann geht's ſchon.“ „Ein junger Menſch kann das nicht auf die Dauer. Herdith hat ganz das richtige Gefühl gehabt. Sie wäre in der Erziehung von Sidonie völlig verbogen worden. Sie haben ja jetzt den beſten Beweis. Zerreißt ſich Sidonie nicht wieder den Mund über dieſe nette Photographie in der Zeitung?“ „Woher wiſſen Sie das denn ſchon wieder?“ Jetzt lachte Röschen Megede ihr Lachen, das auch immer noch ſo war wie das der Mädchenzeit. Denn es klang ordentlich luſtig. „Wozu hat man Telephon, lieber Freund? Ich ſag' Jynen, ein Klatſch geht ſchneller in der Runde als eine das Waſſer dort genau, den Wind— kurz: den ganzen Zauber.“ Nachricht bei den Negerſtämmen im Buſch. Kurz, ehe Sie kamen, hat mich Frau Oberinſpektor Krüger angerufen, die hat Frau Landgerichtsrat Bergmann auf dem Markt ge⸗ troffen, und die hat ihr erzählt, daß Ihre Schweſter Sidonie einen nachbarlichen Beſuch bei Frau Mathieß ge⸗ macht hat, um ihr brühwarm die Zeitung mit dem Bilde und dem nötigen Kommentar dazu zu liefern. Sie ſehen alſo, ich bin unterrichtet.“ „Und Sie finden doch natürlich auch nichts dabei!“ Sanitätstal Keunecke war jetzt in der Erinnerung an den Aerger mit Sidonie wieder auf Seiten Herdiths. Ach, innerlich war er es ja ſchon längſt. Aber er brachte es hnmer noch nicht fertig, es zuzugeben. „Nichts dabei?! Entzückend finde ich es— prachtvoll! Ein Mädel auf dem Bild immer hübſcher als das andere. Aub det junge Mann iſt der Allerhübſcheſte.“ „Ja, das iſt ja gerade der Stein des Anſtoßes bei Sidonie.“ den Röschen lächelte „Nal, da iſt ſie einmal ausnahmsweiſe einer Meinung mit meinem Jungen.“ „Wieſo denn mit Ihrem Jungen?“ „Herrgott!, ſind die Männer manchmal blind! Haben Sie es denn wirklich niemals bemerkt, Heinrich, daß mein Junge mächtig in Herdith verliebt iſt?“ „Rolf in Herdith? Hab' ich nie geſehen! Wenn Sie ſich das nur nicht einbilden, Frau Röschen.“ „Ihr Männer behauptet ja, daß wir Frauen in manchen Dingen eine blühende Phantaſie haben. Aber verlaſſen Sie ſich darauf, in Liebesdingen ſehen wir klar, ſehr klar. Ueberhaupt, wenn's um den eigenen Jungen geht. Ich ſage Ihnen, Heinrich, es hat mir oft weh getan, wie ich den Jungen ſo geſehen habe, wie er an ſeiner Neigung für Herdith gekaut hat.“ „Und Herdith?“ „Hat ihn nicht gemocht.“ „Wie iſt das möglich? Einen ſo prächtigen Jungen? Hätten Sie mir doch nur ein Wort geſagt! Ich hätte dem Mädel ſchon ins Gewiſſen geredet!“ Frau Röschen ſchüttelte mit dem Kopfe. „Nein, Heinrich! Das habe ich in guter Abſicht nicht getan. Und ich glaube, es war richtig: Herzen laſſen ſich nicht zwingen.“ „Aber was hat denn die Herdith gegen Rolf?“ „Gar nichts. Sie hatte nur nicht genug für ihn. Er wäre ihr lieb als Freund, als Kamerad. Nur eben ſo die ganz heiße, ganz richtige Liebe für eine Ehe, die hätte ſie eben nicht für ihn. Ich habe manchmal gedacht, ob ich mit Ihnen darüber ſprechen ſoll. Aber dann habe ich mir geſagt: beſſer nicht! Wir wiſſen beide ja, was es heißt, wenn man eine wirkliche Liebe begraben muß.“ Ihre Stimme war nun leiſer geworden. Ihre Augen ſchauten an Sanitätsrat Keunecke vorbei, wie in weite Ferne. Er wußte, was ſie dachte. „Sie wiſſen, Heinrich, ich bin noch aus der alten Zeit, in der ein Mädchen heiratete, wenn die Eltern ihr den Bewerber ausſuchten. Sie wiſſen, ich habe mit meinem lieben, guten Mann eine gute Ehe geführt. Ich habe mich damit abgefunden. Als die Kinder kamen, da war ich zu⸗ frieden und dankbar in meinem Mutterglück. Aber ſo das andere, richtige, ſelige Glück als Frau, das habe ich ja nicht gefunden. Sie wiſſen, warum. Und als mein Junge nun kam, und mir ſagte: Die Herdith hat mir einen Korb gegeben. Sie ſagt, die ganz heiße, ſtarke Liebe fühlte ſie nicht für mich!“, da hab ich mir geſagt: Hände weg! Nicht beeinfluſſen! Der Junge wird über die Geſchichte hinwegkommen. Ein Mann geht nicht kaputt an einer Liebe. Bei einer Frau aber iſt es etwas anderes. Darum habe ich nicht zu Ihnen geſprochen. Aber die Herdith iſt mir heute genau ſo lieb wie damals. Und nun— wie damals— tut es mir weh, daß Sie um Ihrer Schweſter willen das Kind haben gehen laſſen. Sol, das wollte ich Ihnen nur geſagt haben. Und jetzt reden wir von etwas anderem.“ Slebenutes Kapitel. Der Frühling ſchien es in dieſem Jahre darauf anzu⸗ legen, für frühere Regenperioden zu entſchädigen. Tag für Tag ſtrahlte die Sonne von einem wolkenloſen Himmel. Nur gegen Abend bezog er ſich, dann ſtrömte in der Nacht ein weicher, milder Regen hernieder. Am anderen Morgen war dann die ganze Welt nur noch ſtrah⸗ lender und blühender geworden. Herdith lebte mit ihrem wirklichen Sein eigentlich nur noch draußen im Klub und auf dem Boot. Tag für Tag wurde trainiert, alle Geſpräche drehten ſich nur um die eine Frage: Werden wir beim Wettbewerb ſiegen? Ein paar ſtlubleute waren vor ein paar Tagen vom Fußball⸗ kampf gegen die Prager zurückgekommen und hatten Ge⸗ legenheit gehabt, die Damenmannſchaft dort beim Nuder⸗ training zu beobachten. „Ihr werdet es nicht leicht haben!“ hatte der Klub⸗ kamerab geſagt.„Die dort können etwas! Famoſe Form und gut eingefuchſt aufeinander! Vor allem kennen ſie „Na, unberechenbarer als unſete Havelſeen kann die gute Moldau auch nicht ſein! Und wenn es ſchwerer iſt, wir ſchaffen es— was, Mädels?“ war Jobſts Antwort ge⸗ weſen. Alle hatten mit blitzenden Augen den Kopf empor⸗ geworfen und wie ein Mann ihr„Ja!“ gerufen. Herdith hatte in dieſen ganzen Tagen keine Gelegen⸗ heit mehr gehabt, mit Jobſt Reichardt allein zu ſein. Abends, nach dem Training, waren ſie alle zuſammen, und auch bei der Heimfahrt mochte man ſich nicht ab⸗ ſondern. Je näher die Zeit des Wettruderns in Prag betanrückte, um ſo ſchärfer wurde das Training. Es gab hinterher keine fröhliche Badeſtunde mehr; es gab abends deinen vergnügten Schwatz auf der Klubtertaſſe bei bunten Lampions, bei einem Glaſe leichten Wein. Es gab nur noch eins: trainieren, trainieren!! Alle Kräfte auf dies eine Ziel richten! Jobſt Reichardt wachte unerbittlich darüber, daß ſie alle ſich dieſem einen Ziel unterorbnetem. Nach dem 1 0 5 11 Treiwing duſchten ſie, und dann hieß es: nach aue fahren und ſchlafen! N K Jobſt Reichardt hatte ja recht; ſie alle, außer Marion, waren im Beruf eingeſpannt. Sie konnten es ſich nicht leiſten, des Abends lange aufzubleiben, wenn ſie den ganzen nächften Tag von früh bis nachmittags in der Arbeit ſitzen mußten. Die Trainingsſtunden verzehrten alles, was ſie an Energie noch hatten. e Tina Lüders maulte zwar manchmal. Sie ſtand immer auf dem Standpunkt: wenn ſchon Arbeit, dann wenigſtens hinterher doppelt Vergnügen! Und die Abende waren ſo ſchön— dort draußen am Waſſer, auf der Veranda des Klubhauſes oder auch unter dem freien Sternhimmiel. So ſchön war es dann, dort zu ſitzen, wenn der Abend⸗ wind die Bootslaternen leiſe hin und her ſchwanten lieg wenn der Mond ſeine filberne Spur in den ſtillen Havel⸗ wäſſern widerſpiegelte, wenn von vorbeifahrenden Bopten Geſang und Lautenſpiel ertönte. Wenn das kleine Grammophon in dem Klubhaus Tanzweiſen in die Nacht hinaus ſandte. Aber Jobſt Reichardt erklärte energiſch: „Wenn wir in Prag gewonnen haben, Kinder, daun könnt ihr ſoviel feiern, wie ihr wollt. Daun machen wir ja ſowieſo ein Klubſeſt. Und dann wollen wit richtig vergnügt ſein. Jetzt aber haben wir nur eine Pflicht: une friſch und bei Kräften zu erhalten! Jede Minnte Schlaf iſt koſtbar. Alſo: huſch, huſch!, ins Körbchen!“ Marion Karnau hatte als einzige der vergnüg ungs⸗⸗ ſüchtigen Ting ſekundiert. Sie hatte ja eigentlich gar keinen ſportlichen Ehrgeiz, ſich vor anderen hervorzu um. Nur vor allem den Wunſch, in Jobſt Reichardts Nähe zu ſein. Sie hatte ſo auf dieſe ſchönen, verführeriſchen Früt⸗ lingsabende gehofft. Schließlich mußte doch einmal dieſer Panzer von Kühle und Gleichmut um Jobſt Reichardt Herz ſchmelzen. Wozu hatte ſie eigentlich den Vater ver⸗ anlaßt, dem Klub eine ſo große Summe zuzuwenden, wenn ſie doch damit nichts anderes erreichte, als nur eins: in der Mannſchaft Jobſt Reichardts zu ſein? Sie hatte ſich das alles ganz anders gedacht. Sie hatte auch verſucht, Jobſt Reichardt zu bewegen, einen Abend einmal draußen zu bleiben. „Laſſen Sie doch die Mädels rein, wenn Sie ſo beſorge um ſie ſind, Reichardt!“ hatte ſie mit einem heißen Blick halblaut geſagt, als ſie nach dem Duſchen angekleiden wieder auf der Veranda erſchien.„Ich bin morgen friſch, auch wenn ich noch ein paar Stunden feiere. Und Sie? Na. Sie können doch Bäume ausreißen!“ Aber auch das verfing nicht. „Was ich von meiner Mannſchaft fordere, fordere ich auch von mir. Daß Sie morgen ausſchlafen können und nicht zu arbeiten brauchen, das ſollte kein Grund ſein, unſere Abmachungen ändern zu wollen. Sehen Sie ſiah einmal Herdith an, die ſieht ſchon reichlich abgeſpannt aus.— Hoffentlich halten Sie mir durch, Herdiech“, ſagte er, als Herdith jetzt zu ihnen trat. Herdith lachte. „Weil ich ein wenig abgeſchuftet bin! Hat nichts zu ſagen. Das ſind jetzt bloß bei uns allerhand Umwälzungen. Unſer Konzern hat ein paar neue Fabriken hinzu⸗ bekommen. Da gibt es eben neue Arbeit. Leider iſt mein Direktor Fredrichs, bei dem ich ſolange gearbeitet habe. immerfort auf Reiſen. Mit dem neuen muß ich mich erſt einarbeiten. Aber ich ſoll demnächſt auch noch jemand zu Hilfe bekommen.“ Marion überlegte blitzſchnell. Sie hatte immer noch nicht die Gelegenheit gefunden, mit ihrem Vater über Franz Teſſel zu ſprechen. Oder beſſer, ſie hatte es noch nicht gewollt. Sollte er ruhig ein bißchen zappeln, dec gute Franz. Um ſo dankbarer würde er ſein, wenn ſie ſich für ihn verwandt. „Darf ich Sie in meinem Wagen mit nach Hauſe nehmen, Reichardt?“ „Vielen Dank, Marion. Aber ich fahre mit den Mädels Na, und uns alle werden Sie doch in Ihren Wagen nech hineinkriegen?“ Marion biß ſich auf die Lippen. Wieder abgeblitzt! G3 war und war nicht möglich, Jobſt Reichardt einmalsc allein zu faſſen. Deutlicher konnte ſie es ihm doch nicht machen Wut und Aerger waren in ihr. Was bildete er ſich ein, daß er gegen ſie immer ſo abweiſend war?! Ohne ihren Vater wäre der lub gar nicht imſtande geweſen, das neue Rennboot anzuſchaffen, die Trainerſtelle zu beſetzen. In Wahrheit verdankte man eigentlich alles ihr. Schließlich würde ſie es Jobſt doch einmal ſtecken, daß er ſogat die Aſſiſtentenſtelle bei dem Wilhelmshainer Krankenhaus au durch ihren Vater bekommen hatte. Dieſe Sache zwiſchen Jobſt und Herdith mußte ein Ende nehmen. * 1* Seitdem Marion Karnau vor dem Wolkenbruch in das Kaffeehaus geflüchtet war und dort Franz Teſſel getroffen hatte, war das Wetter nicht mehr gut geworden. Regen und dauernde Stürme lagen über Berlin. Das Training für Sonnabend mußte abgeſagt werden. „Kein Gedanke, daß wir bei dieſem Wellengang irgend etwas machen können!“ ſelephonierte Jobſt Reichart Herdith. Und dann bat er: „Herdith! Hätten Sie nicht am Nachmittag einma Zeit für mich! Wie lange warte ich ſchon darauf, daß wir uns einmal ſprechen können! Können wir uns uch irgendwo in einem Kaffeehaus ſehen?“ Herdith überlegte: Kaffeehaus war eine ungemütliche Geſchichte. Unt ſie⸗ ſehnte ſich ſo danach, einmal mit Jobſt Reichardt eine wirkliche, eine gute Stunde zu verleben. „Rufen Sie mich in zehn Minuten noch etamal an, dann kann ich Ihnen Beſcheid ſagen, Jobſt.“ Sie hing ab und verband ſich mit der Nummer ihrer Wirtin. Frau Studienrat Schrader. Herdith wohnte ſett vier Wochen bei ihr in dem behaglichen, kleinen Häuschen im Zehlendorf. Aber ſie war mit der ſeinen, alten Dame ſchon ſo innig vertraut, als ob ſie ſie ſeit Jahren kenne. öfen 1 geſtaltung f aten Die Tiere des Aus den Nathbargebieten Tiergarten in Ludwigshafen Ausbau des Hindenburgparkes. Ludwigshafen, 3. Mai. Der Hindenburg bark, der aus der„Süddeutſchen Garten. bauausſtellung“ vor zehn Jahren hervorge⸗ gangen iſt, erfährt nunmehr eine weitere Aus⸗ durch die Schaffung eines Tier⸗ mitteleuropäiſchen Klimas und vor allem der heimiſchen Wäl⸗ der ſollen der Bevölkerung, beſonders den Schulen, in zwangloſer und natürlicher Frei⸗ heit gezeigt werden. Für den Weiher, der ungeſtaltet wurde, ſind Flamingos, Störche, Kraniche und Zierenten aller Art vorgeſehen. In einer beſonderen Abteilung des Weihers erden auch Seehunde gehalten. Die an⸗ dere Tierwelt iſt auf einer Fläche im Ausmaß von über 6000 Quadratmeter untergebracht. An den Hirſchgarten, ſchließt ſich der Rehgarten, daneben ſollen Wildſchwei⸗ ne untergebracht werden. Anſchließend daran verden Rau btiere gehalten, Raubvö⸗ gel und daneben Faſanen und Tauben. Schließlich iſt noch die Haltung von Hör— mertieren geplant, vor allem eine Abtei⸗ lung mit Ziegen und Steinböcken. Nördlich der großen Halle wird eine große Kampfbahn ntſtehen, die 3000 Zuſchauern ohne Tribüne Platz gewähren wird. Der Platz vor der Feſt⸗ halle wird gärtneriſch umgeſtaltet werden. Steuer terminkalender für den Monat Mai 1935 Lohnſteuer für die Zeit vom 16.— 30. April, ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat April einbehaltenen Beträge. Keine Schonfriſt. Umſatzſteuer-Voranmeldung und Vor— auszahlung der Monatszahler für Monat April. Keine Schonfriſt. Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schonfriſt. Vorauszahlung der 1. Rate Vermögens— ſteuer in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuer— ſchuld. Keine Schonfriſt. 1. Rate Kirchenſteuer(Kultusſteuer). Keine Schonfriſt. : Lohnſteuer für die Zeit vom 1. bis 15. Mai, ſofern der Steuerabzug den Betrag von 200 RM. überſteigt. Keine Schonfriſt. Vereins- Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09. Sportprogramm für Sonntag, den 5. Mai: Nachm. halb 4 Uhr Freundſchafts ſpiel der 1. Mannſchaft gegen A. S. V. Ludwigshafen. Vorſpiel: Freundſchaftsſpiel der 2. Mannſchaft gegen Feudenheim. Be— ginn 2 Uhr. In Neckarhauſen: nachmittags 1 Uhr Verbandsſpiel der Jugendmannſchaft gegen Neckarhauſen. Abfahrt halb 12 Uhr per Rad am Rathaus. Zu dieſen Spielen, insbeſonders zu dem der 1. Mannſchaft, welches als letzter Probegalopp vor den Aufſtiegsſpielen gilt, laden wir ſämtliche Sportfreunde freundlichſt ein. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. V. Sonntag großes Fußballtreffen gegen For tung Heddesheim auf dem Stadion um 3 Uhr. Vorher 2. Mannſchaft.— Die Hand weises ſind heute abend in der Spieler Berſammlung zu erfahren. Sonntag vor mittag Training für Volksturner(Leicht athleten) und Fußballer auf dem Stadion. Die Warte Handball: Betr. Spielerverſammlung. Das Erſcheinen aller Spieler iſt unbedingt er forderlich. Bekanntgabe des Spiel-Pro⸗ * gramms dortſelbſt. D. Sp. a denwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Sonntag Wanderung: Karlſtern N Blumenau Heide. Abmarſch 11 Uhr am Haus Stockert. abakfachſchaft Schwefelſaures Kali: Ausgabe im Gaswerk Montag von 8—12 für die Gruppen 1—8 Montag von 1—6 für die Gruppen 9—16 Lt. Verbandsvorſchrift ſind 8 Pfd. pro Ar zu verwenden. Harnſtoff: Wer Harn⸗ ſtoff braucht, gibt bis Mittwoch in der Milchzentrale ſeine Beſtellung mit Unter⸗ ſchrift auf. Hedderichvertilgung: Wer ſeine Grundſtücke mit der neuen fahr⸗ baren Hedderichſpritze geſäubert haben will, melde dies ſofort mit genauer Angabe der, Gewann und Nummer. Die Koſten hier⸗ für ſind gering. Zettel abgeben. Aus der Heimat Gedenktage ö 3. Mai 1469 Der italieniſche Staatsmann und Ge— Florenz geboren. 1849 Der Dichter Max Schneckenburger („Wacht am Rhein“) in Burgdorf bei Bern geſtorben. 1932 Der Dichter Anton Wildgans in Möd— ling bei Wien geſtorben. Prot. und kath.: Kreuzes-Erfindung Sonnenaufg. 4.27 Sonnenunterg. 19.28 Mondaufg. 4.06 Mondunterg. 20.56 Sonntagsgedanken Chriſtus lebt in uns ſeit der heiligen Taufe, und ſo lange wir uns nicht von Chriſtus freiwillig und mit voller Ueberlegung durch eine ſchwere Sünde von ihm löſen, wirkt Chriſtus mit ſeiner Gnade ſtändig fort in un— ſerer Seele. Er, der uns durch ſein Leiden und Sterben aus dem Elend des ewigen Todes herausgeholt hat, will uns zum Genuß immerwährender Glückſeligkeit führen. Je mehr wir Gott erkennen und lieben, deſto glücklicher ſind wir ſchon hier auf Erden, und deſto rei⸗ cher wird einſt auch unſer Leben in der Ewig— keit ſein. Um Gott Vater zu erkennen, müſ⸗ ſen wir Chriſtus kennen. Wir werden nur ſelig in Chriſtus.„Niemand kommt zum Va— ter“, ſagt der Heiland,„außer durch mich“. Wir müſſen uns dem guten Hirten unſerer Seele mit Vertrauen und Freude anſchließen. Wäre Chriſtus nur ein Menſch, einer von den vielen Weiſen, die ſeit Beſtehen des Men— ſchengeſchlechtes in die Geſchichte eingegangen ſind, dann hätten wir die Freiheit der Wahl, ihn zum Vorbild zu nehmen, ihm als Füh— rer zu folgen oder nicht. Aber Chriſtus iſt der Auferſtandene, der Gottesſohn. Er hat ein Recht, uns zur unbedingten Gefolgſchaft aufzurufen, und wir die Pflicht, uns von ihm führen zu laſſen. Er, der ſein Leben für uns eingeſetzt hat, verdient unſere ganze, un— geteilte liebende Hingabe. Ihm, der von den Toten am dritten Tage glorreich auferſtand und dadurch ſeine Gottesherrlichkeit offenbarte, gebührt blinder Gehorſam. Sein Wort iſt uns untrügliche Wahrheit. Chriſtus hätte die Macht, uns zur Gefolg— ſchaft zu zwingen. Doch will er uns nicht als Sklaven, ſondern als Freie. Ihm liegt nichts daran, unter uns Menſchen durch Furcht zu herrſchen, ſondern durch Liebe. Er will, daß wir uns durch freie Gefolgſchaft die Krone des ewigen Lebens erwerben. Er will, daß alle Menſchen einſt durch ihn ſelig werden. Darum bietet er uns ſeine Wahrheit und Gnade an. Aber er will uns nicht zwingen. Er verlangt von uns die letzte Entſcheidung. * * Lebertran bei der Wundbehandlung. Der Lebertran, der bei der Aufzucht ſchwacher Kinder eine ſo große Rolle ſpielt, wirkt nicht nur, wenn man ihn einnimmt. Neuere Unterſuchungen haben gezeigt, daß ſchwerheilende Wunden und große Wundflä— chen durch eine Behandlung mit Lebertran— ſalbe überraſchend ſchnell zur Heilung gebracht werden können. Man führt die wunderbare Wirkung dieſer Heilſalbe auf den ſtarken Vi— tamingehalt des Lebertrans zurück und auf die Anregung des Zellenwachstums. Außerdem haben Unterſuchungen ergeben, daß der Le— bertran imſtande iſt, Bakterien in kurzer Zeit abzutöten. So verwandeln ſich alte, ſchwierige Wunden in friſche mit guter Heilung, und große Flächen überhäuten ſich ſchnell. * Wettervorherſage: Das Hochdruckgebiet, das in Auswirkung des Kaltlufteinbruchs über Mitteleuropa zur Entwicklung gekommen iſt, dürfte recht bald von Norden her durch neue Störungen ange⸗ griffen werden. Vorerſt wärmeres und über⸗ wiegend freundliches Wetter. Der Pakt unterzeichnet Der ſowjetruſſiſch⸗franzöſiſche Pakt wurde Donnerstag abend in Paris durch den franzöſiſchen Außenminiſter Laval und der ſowjetruſſiſchen Botſchafter Pokemkin unter zeichnet. ſchichtsſchreiber Niccolo Machiavelli in. ———.—— Weißer Mai Froſt und Schneefall bis auf 300 Meter.— Allgemeine Nachtfroſtgefahr. Arktiſche Kaltluftmaſſen ſind in der Nacht ber Monatswende vom Oſten quer über Deutſchland bis nach dem Rheintal und Schwarzwald vorgedrungen. Sie haben zu einem empfindlichen Winterrückfall geführt und in den Nacht⸗ und Frühſtunden den oberen Gebirgslagen neuen Schneefall gebracht. Bis in die mittlere Bergzone von 700 bis 800 Meter wirbelten Schneeflocken nieder und auch in den Hochtälern gab es eine eiskalte Nachtfroſt und Schneeſchauern. Die Temperaturen ſind im Rheintal auf 5 Grad geſunken, ſtreifen in mittleren Berglagen den Gefrierpunkt und erreichen auf dem Gebirgskamm vier bis minus fünf Grad Kälte. Die anormale Feſti⸗ gung des Winters oberhalb 1200 Meter führ⸗ te zu einer neuerlichen Stärkung der Schnee⸗ decke. In den Blütentälern des unteren Schwarz⸗ waldes beſteht zurzeit Nachtfroſtgefahr bei ſtern⸗ hellem Himmel. Das Hochwaſſer im Rhein⸗ vorland iſt beträchtlich zurückgegangen, ent⸗ ſprechend dem Abſinken aller Waſſerſtände auf Grund der eingetretenen trockenen, rau⸗ hen Witterung. Wonnemonat-Ouvertüre mit Tödliches Sprengunglück Obereſchach(b. Triberg), 3. Mai. Als zwei hieſige Bürger im Haldenwalde mit Stumpenſprengen beſchäftigt waren, verzögerte ſich die Exploſion der Sprengladung. Als der Landwirt Furtwängler nachſehen wollte, er— folgte im gleichen Augenblick die Exploſion. Furtwängler wurde der Kopf zerſchmettert und ein Arm abgeriſſen, ſo daß er ſofort tot war. Sein Arbeitskollege, der ſich in Deckung befand, wurde nicht verletzt. Der tödlich Ver⸗ unglückte hinterläßt Frau und vier Kinder. Urlaub 1935 ** Frankfurt a. M., 30. April. Der Treu⸗ händer der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet 0 Heſſen, F. J. Schwarz, erläßt folgende Be⸗ kanntmachung: Jedem ſchaffenden Deutſchen einen alljährlichen bezahlten Erholungs— urlaub zu gewähren, iſt eine urſprüng— liche Forderung nationalſozialiſtiſcher Sozial— politik. Für die Regelung des diesjährigen Urlaubs werden hiermit folgende Grund— ſätze bekanntgemacht. In allen Gewerben, für welche Tariford— nungen erlaſſen ſind, gelten die in dieſen Tarifordnungen enthaltenen Urlaubs- regelungen als unabdingbare Mindeſt— bedingungen. Ebenſo ſind in allen Gewer— ben, für welche als Tarifordnungen weiter— geltende ehemalige Tarifverträge ſich in Kraft befinden, die darin enthaltenen Ur— laubsbeſtimmungen maßgebend. Sind dieſe Beſtimmungen ungünſtiger als die nachſte— hend aufgeführten Empfehlungen, ſo iſt die Urlaubszeit möglichſt den nachſtehenden Sät— zen anzupaſſen. In allen Gewerben, in denen die Gefolg— ſchaft in der Regel das ganze Jahr ſther beſchäftigt iſt und rechts verbindliche Urlaubsbeſtimmung in einer Tarif— ordnung noch nicht erlaſſen wurde, ſind als Urlaub für Gefolgſchaftsmitglieder je nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit min— deſtens 6 Werktage, ſteigend bis zu minde— ſtens 12 Werktagen, anzuſehen. Neben der Dauer der Betriebszugehörigkeit ſoll bei der Staffelung auch die Dauer der Zugehörig keit zum gleichen oder ähnlichen Berufszweig berückſichtigt werden. Für Schwerbeſchädigte empfehle ich die Feſtſeung eines Zuſchlags von drei Tagen zu dem in ſonſtigen Fällen zu ge— währenden Urlaub. Für jugendliche Gefolgſchafts⸗ mitglieder empfehle ich im Wirtſchafts⸗ gebiet Heſſen folgenden Urlaub: Bis zum 15. Lebensjahr 18 Werktage, vom 15, bis 16. Lebensjahr 15 Werktage, vom 16. bis 17. Lebensſahr 12 Werktage, vom 17. bis 18. Lebensjahr 9 Werktag Zum Zwecke der Teilnahme an einem Lager der Hitlerjugend ſollen im Rahmen des zuſtehenden Urlaubs mindeſtens 12 Urlaubstage auch Angehöri— ngen derienigen Jahresaruppen gewährt mer— Sieger im Reichsberufsweltkampf in Berlin. Die 38 Sieger des in Saarbrücken ausgetragenen Reichsberufswettkampfes der deutich, Jugend ſind nach Berlin gekommen, um dem Führer am Nationalen Feiertag des deut— ſchen Volkes perſönlich vorgeſtellt zu werden. Unter den Reichsſiegern befinden ſich auch dieſe fünf Berliner(von links): Kurt Koſan(Fachſchaft Kürſchner), Otto Nagler (Rechtsanwalts und Notarbüro), Liſelotte Benkendorf(Kalte Mamſell), Heinz Judec (Vermeſſungstechniker), Rudolf Pieper(Metalldreher). den, denen ſonſt ein geringerer Urlaub zu⸗ ſtände. Der Urlaub für Jugendliche ſoll in die Sommermonate verlegt werden, damit in dieſer Zeit die Zeltlager der Hitlerjugend beſucht werden können. Eine großzügige Rückſichtnahme auf die Erforderniſſe einer geſunden, körperlichen und ſeeliſchen Er— tüchtigung unſeres jugendlichen Nachwuchſes iſt hier beſonders am Platze. Vor Urlaubsbeginn ſoll der übliche Lohn(Gehalt) oder bei Akkordarbeit ein feſtzuſtellender Durchſchnittsſatz als Urlaubs entgelt gezahlt werden. In Betrieben, welche durch Betriebsord— nungen oder Einzelvereinbarungen ihren Gefolgſchaftsmitgliedern einen zeitlich aus— gedehnteren Erholungsurlaub ge— währen, als er in den vorgenannten Min— deſtſätzen empfohlen wird, gelten ſelbſtver— ſtändlich die günſtigeren betrieblichen Re— gelungen. Das Beſtreben, jedes Gefolgſchaftsmitglied in den Genuß eines wohlverdienten Ur— laubs zu bringen, muß jeden ſozial gerecht denkenden Betriebsführer erfüllen. Die hier angeführten Grundſätze der diesjährigen Urlaubsregelung ſollen als Richtſchnur für den aufzuſtellenden Urlaubsplan dienen. Ich vertraue auf die Einſicht der Betriebs- führer und auf ihren durch die Tat zu be— weiſenden Willen, den empfohlenen Urlaub als Mindeſtregelung allgemein zu gewähren. Ich behalte mir vor, dieſen Grundſätzen dort, wo es ſich als zwingend notwendig erweiſt, durch Erlaß von Tarifordnungen oder Zu— ſatzregelungen für beſtehende Tarifordnun— gen rechtsverbindliche Form zu geben. 77 J Letzte Nachrichten Große Verkehrsſtörung in Wien. Wien, 2. Mai. Auf den Straßenbahnlinien der inneren Stadt und in einigen Außenbe— zirken ereignete ſich überraſchenderweiſe eine Verkehrsſtörung. Gegen dreiviertel 2 Uhr mit— tags blieben die elektriſchen Straßenbahnen auf den Linien der inneren Stadt und einiger äußerer Bezirke plötzlich ſtehen. Amtlich wird mitgeteilt, daß es ſich um eine Störung in dem Elektrizitätswerk der Straßenbahn han— delt. Gerüchte wollen von einem Sabotageakt wiſſen. Gegen halb 3 Uhr konnte durch Um— ſchaltung der Verkehr wieder aufgenommen werden. Die Verbannten auf Ponza Genf, 2. Mai. Die internationale Frauen- liga für Frieden und Freiheit hat an den italieniſchen Staatschef Muſſolini ſowie an die Mitglieder des Ausſchuſſes zur Unterdrückung des Terrors ein Schreiben gerichtet, in dem ſie ihrem„Abſcheu über die Behandlung der politiſch Verbannten auf der Inſel Ponza“ Ausdruck gibt. U. a. wird die Hoffnung ausgeſprochen, daß bei dem bevorſtehenden Prozeß gegen 225 dieſer Gefangenen in Neapel die Rechte der Angeklagten geachtet werden. Vörſen und Märkte vom 2. Mai 1935. (Ohne Gewähr.) Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr: 19 Kälber, 1 Schaf, 8 Schweine, 251 Ferkel und 500 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 14 bis 18, Ferkel über ſechs Wochen 19 bis 25; Läufer 26 bis 31 Mark. Marktverlauf: Ferkel und Läufer mittel. Mannheimer Getteidegroßmarkt. Wẽ̃᷑ W'ör15 21.20, W' 16 21.40, W̃᷑ 17 21.70, Ausgleich plus 40 Pfennig; Rog— gen: R 15 17.40, R 16 17.70, R 17 17, Ausgleich plus 40 Pfennig; Braugerſte inl. 21 bis 22, Winter- und Induſtriegerſte 20 bis 20.75; Futtergerſte: Preisgebiet G 7 16.40, G 8 16.70, G 9 16.90, G 11 17.20, Ausgleich plus 35 Pfennig Qualitätszuſchläge: für jedes kg je hl über Durchſchnitt bis 68 kg einſchließlich: 10 Pfennig, je 100 kg über 68 kg: 15 Pfennig je 100 kg; Hafer: Preis- gebiet§ 11 16.40,§ 14 16.90, H 17 17.20, Ausgleich plus 35 Pfennig; Raps inl. ab Station 31, Mais mit Sack 21.25; Mühlen nachprodukte: Weizenkleie mit Sack Mühlen feſtpreis W 17 10.85, Roggenkleie mit Sack R 16 10.62, Weizenfuttermehl 13.75, Weizen— nachmehl 17.50, Ausgleich plus 35 Pfennig; Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen 14.50, Soyaſchrot 13, Rapskuchen 12.10, Palmku— chen 13.30, Kokoskuchen 15.30, Seſamkuchen 14, Leinkuchen 15.30,(die Preiſe verſtehen ſich von Erdnußkuchen bis Leinkuchet mit Waſſeranſchluß, Ausgleich plus 40 Pfennig, ohne Waſſeranſchluß plus 20 Pfennig), Bic: mit Sack geſtrichen, Malzkeime Trockenſchnitzel(Fabrikpreis) loſe Mai 9, Roh melaſſe, loſe 6.16, Steffenſchnitzel loſe Mai 10.60, Ausgleich plus 35 Pfennig; Rauhfut— ter: Wieſenheu loſe 9.50 bis 10, Luzerne— kleeheu 10.50 bis 11, Stroh: Preßſtroh Rog gen und Weizen 5 bis 5.50, dito Hafer und Gerſte 5 bis 5.50, gebundenes Stroh: Roggen und Weizen 4.80 bis 5.20, dito Hafer und Gerſte 4.80 bis 5.20, Weizenmehl: Preisge— biet 15 Type 790 Mai⸗Juni 28.05, Preisge⸗ biet 17 28.65, Roggenmehl: Preisgebiet 13, Type 997 Mai⸗Juni 23.80, Gebiet 13 Type 815 24.30, Gebiet 15 24.20 bezw. 24.70, Gebiet 16 24.80 bezw. 25.30, zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 1.50 Mark per 100 Kilogramm ————————— W