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Dieſelbe erhielt in der Deutſch offenen Klaſſe die Note„Sehr gut“. Polizeihauptwachtmeiſter Kraus mit einer Schäferhund-Hündin die Note„Gut“. Bei all dieſen Bewertungen muß man die überaus große Konkurrenz in Betracht ziehen und ſomit die erzielten Erfolge um ſo höher einſchätzen. Den Siegern herzliche Gratulation! Poſtgut. Die Poſtanſtalten in Frank furt(Main), Neu Iſenburg und Offenbach (Main) nehmen fortan auch Einzelpoſtgut nach Saarbrücken an. 5 4* 2 Und wieder iſt es der Bauer Von jeher iſt der deutſche Bauer Hüter und Bewahrer deutſchen Blutes und deut ſcher Kultur geweſen. Das Bauerntum iſt den Weg, in den der Liberalismus das deutſche Volk hineinzwingen wollte, zum Teil völlig unbewußt, aber auf Grund ſeines geſunden Inſtinktes nicht mitgegangen. Als die Not ihren Höhepunkt erreichte, war der Bauer mit einer der erſten, die ſich offen zu ihrem Deutſchtum, zu deutſcher Art und deutſcher Sitte bekannten. Immer wieder tritt es hervor daß der Bauer der ſtärkſte Hort deut⸗ ſchen Blutes iſt. Die Saarabſtimmung in ihrer überwältigenden Mehrheit in den bäuerlichen Bezirken und die Wahl zum Dan⸗ ziger Volkstag waren wieder ein Beiſpiel da— für. Die Danziger Wahl, deren entgültiges Ergebnis jetzt vorliegt, zeigt mit aller Offen heit, welche Bedeutung die ländliche Bevöl kerung für den Beſtand des Deutſchtums über haupt beſitzt. In den überwiegend ländliſchen Kreiſen lag der Anteil der Stimmabgabe für die NSDAP. zum Teil weit über dem Durch ſchnitt, der im ſonſtigen Staatsgebiet erreicht wurde. Der Ausfall des Danziger Wahl ergebniſſes erinnert ſtark an die Wahlen in Deutſchland im Jahre 1931-32. Damals be kamen wir ſtets zuerſt die Ergebniſſe aus ſtädtiſchen Wahlbezirken, die durch den ſtarken Anteil der kommuniſtiſchen Stimmen teilweiſe wenig günſtig ausſahen, zu hören. Kamen aber dann die Ergebniſſe aus dem Lande, ſo war faſt jedes von ihnen ein Bekenntnis zum Nationalſozialismus. Das deutſche Bauern tum hat im Kampf um Deutſchland in den Jahren der Not ſeinen Mann geſtanden und bildet auch heute dort, wo deutſches Volkstum in Gefahr iſt, den ſtärkſten Hort deutſchen Blutes und deutſcher Kultur. Die Aufſtiegsſpiele beginnen! 12. Mai: Viernheim Germania Brötzingen uchardt-Heidelberg). 19. Mai: V. f. R. Konſtanz (Keller-Karlsruhe). 26. Mai: Brötzingen V. f. R. Konſtanz (Peiſeler-Karlsruhe). 2. Juni: Brötzingen Viernheim (Fries- Baden-Baden). 9. Juni (Pfingſten finden keine Aufſtiegsſpiele ſtatt). 16. Juni: Viernheim— V.f. R. Konſtanz (Strößner Heidelberg). 23. Juni: V. f. R. Konſtanz— Brötzingen (Iſerloh-Ueberlingen). Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine ſtatt. Spielbeginn je⸗ 1 15 — Viernheim weils 15 Uhr. Anträge auf Aenderung der Termine können nicht berückſichtigt werden, da gegen ſind Anträge auf anderweitige Feſt ſetzung des Spielbeginns nach vorheriger Ver einbarung zwiſchen den Beteiligten 8 Tage vor dem Spiele einzureichen. Für die Aufſtiegsſpiele iſt der ermäßigte Eintrittspreis für Mitglieder aufgehoben. (Anordnung der Gaubehörde!) l. Uiernheimer Tonfilmschau Achtung! Achtung! Heute Freitag nochmals. Auf vielſeitigen Wunſch das vorzügl. 1. Mai⸗Feſtprogramm Frbul ben des Lebens mit Dorit Kreysler, Wolfgang Liebeneiner, Ida Wüſt und Leo Slezak „Freut Euch des Lebens“ heißt das herr liche Ufa-Tonfilmwerk das am 1. Mai im obigen Theater zur Aufführung kam. Für wahr eine luſtge und tolle Begebenheit für Auge, Herz und Lachmuskeln. Freut Euch an dem Temperament der hübſchen Dorit Kreysler, an der Ausgelaſſenheit des hüb ſchen Wolfgang Liebeneiner, an der Lebens⸗ klugheit der charmanten Ja Wüſt, an dem Hu- mor des ſangesfrohen Leo Slezak, an der Komik des ſächſelnden Eugen Rex. Freut Euch an dem Trubel im Münchener Bratwurſtglöck'l, an der Schönheit der ſchneebedeckten Zugſpitze, an der Schrammel und Schuhplattler Gemütlichkeit des Münchner Hauſes und an der eleganten Welt des Zugſpitz⸗Hotels. Be⸗ ſucht das erſtklaſſige Feſttags-Programm und „Freut Euch des Lebens!“ Nur noch heute Freitag Ab morgen Samstag„Regine“ Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. III. 35: 1138. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. 10 85 b lahriges duelle der Militär- und Kriegerkamerad ſchaft„Haſſia“. Heute Freitag, den 3. Mai, abends halb 9 Uhr, findet im Engelſaale eine Beſprechung des Feſtausſchuſſe⸗ ſtatt. Der geſchäftsführende Ausſchuß wi die Feſtfolge zur Vorlage bringen. Wir bitt deshalb die Herren Mitglieder des Feſt-Au ſchuſſes um pünktliches und zahlreiches ſcheinen. Die Feſtleitung: Klee—Knapf * 4 14 Freiwillige Feuerwehr Betr. Pflichtfſeuerwehr Jahrgang 1011 Freitag, den 3. Mai, abends halb 9 Ul findet ein Belehrungsabend in der Schill ſchule(Zeichenſaal) ſtatt. Es iſt Pflicht, d ſich alle reſtlos beteiligen. Sonntag, den 5. Mai morgens um ha 6 Uhr findet eine Uebung des Jahrganges 1911 ſtatt. Antreten am Spritzenhaus. En ſchuldigungen werden nur in ganz dringenden Fällen vom Kommandanten entgegengenom men. Wer arbeiten muß, bringt einen Auswei vom Geſchäft. Unentſchuldigtes Fehlen wird beſtraft. Das Kommando. — Leerer rere Drahtgeflechte Röderherde Kesselöfen Handwagen Garten- u. Feldgeräte u. 8. W. billig Val. Winkenbach 2. Schlosser melster Sb eee Lager Gras ⸗Ellenbach- das große Pimpfen⸗TCaget kiernheimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung täglich mit Ausnahme der Sonn- und— 0 tl. 740 e in det onn⸗ e ee ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wo „Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1888 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt 6. M., Verantwortlich für den N oh. Martin, Viernheim. Einel⸗Berkauf der Zeitung von der Nr. 103 eſchäftsſtelle ö Pfg., Samstags-Ausgabe 10 5g lernheimer Anzeiger (Slernhetmer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Auzeigenpreiſe: Die 12 tene Millimeter⸗Zeile 2 fi In Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter abatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands 1 Dlapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichrett berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 66, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 52. Jahrgang Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Das Erlebnis des 1. Mai liegt hinter uns. Obwohl das„Mailüfterl“ recht kühl wehte und obwohl die große Berliner Maikundge— bung ſtellenweiſe durch Schneegeſtöber ge⸗ ſtört wurde, brachte der Nationalfei⸗ ertag des deutſchen Volkes auch in dieſem Jahre in der Reichshauptſtadt und in gallen Gauen unſeres Vaterlandes wieder gewaltige Heerſchauen aller Schaffenden und machtvolle Demonſtrationen des Gedan— kens der brüderlichen Volksverbundenheit. Daß überall Betriebsführer und Gefolg⸗ ſchaften in gleichem Schritt und Tritt mar⸗ ſchierten und ſich damit gegen die Klaſſen⸗ entſcheidung und für die Volksgemeinſchaft bekannten, zeigt der ganzen Welt die grund⸗ legende Wandlung im Denken der deutſchen Menſchen. Aber es kommt noch etwas an⸗ deres hinzu: auch dieſes Mal wieder gaben die ſtarken nationalen Klänge, die bei allen Aufmärſchen und Kundgebungen mitſchwan⸗ gen, dem 1. Mai das charakteriſtiſche Ge⸗ präge. Das ſcheint uns beſonders bemer— kenswert, weil Deutſchland gerade in den letzten Wochen Gegenſtand heftigſter An- griffe aus dem Ausland geweſen iſt. Aber jener bekannte Ton, der immer wieder von draußen her zu uns dringt, wenn Deutſch— land ein entſcheidendes Stück auf dem Wege ſeiner Gleichberechtigung vollendet, konnte die Feſtfreude der Deutſchen nicht ſtören. Ganz im Gegenteil: ſie ſcharen ſich um ſo einmütiger um die Reichsführung, die auf dem außenpolitiſchen Gebiete ihren Weg mit Feſtigkeit und Würde weitergeht, im Innern aber alle Mittel einſetzt, um durch Erziehung des Volkes oder durch geſetzliche 1 Maßnahmen die Geſchloſſenheit der Nation zu vollenden und zu ſichern. Das iſt die große allgemeinpolitiſche Bedeutung dieſes Tages, daß er die Einheit von Führer und Volk wieder einmal ins hellſte Licht ge⸗ rückt hat. * Wir in Deutſchland ſehen dieſe Einheit ja ſchon längſt als etwas Selbſtverſtändliches an. Aber dem Auslande muß man ſie im⸗ mer wieder aufs Neue vorführen. Einer ſolchen Aufklärung des Auslandes dienten auch die Aeußerungen, die Reichsluftfahrt— miniſter General Göring am Donnerstag vor den Berliner Vertretern der Auslands- preſſe über die deutſche Luftwaffe machte. General Göring ſtellte feſt, daß die Reichsluftwaffe geſchaffen worden iſt, um den Frieden zu ſchützen. So iſt es in der Tat: ein wehrloſes Reich im Herzen Euro— pas muß die Nachbarn geradezu aufreizen, den Frieden zu brechen. Ein Reich aber, das die Sicherheit ſeiner Grenzen aus eige ner Kraft verbürgen kann, das aber keiner⸗ lei Eroberungsabſichten gegenüber anderen Staaten hat, iſt die beſte Friedensgarantie. Die ausländiſchen Preſſevertreter horchten auf, als General Göring betonte, die deut— ſche Luftwaffe ſei ſo ſtark, daß derjenige, der Deutſchland angreife, einen ſehr ſchweren Stand in der Luft haben werde. Sie hör⸗ ten aber auch aus dem Munde Görings, daß Deutſchland mitmachen werde, wenn die anderen Völker einmal übereinkommen würden, die Luftwaffe abzuſchaffen. Aller⸗ dings müſſe es eine Regelung ſein, die von Allen ehrlich betrieben werde und auf der Baſis der Gleichberechtigung erfolge. Die ſen Standpunkt teilt das ganze deutſche Volk mit ſeiner Regierung und es ſieht in der offenen, rückhalklofen Art, mit der ihn Ge⸗ neral Göring vor der Auslandspreſſe ent⸗ wickelt hat, eine dankenswerte politiſche Tat. Jiuͤut zur ſelben Zeit als General Göring in Berlin ſeine Ausführungen machte, gab es auch anderswo eine Ausſprache über die deutſche Wehrpolitik: drüben in London, im Unterhaus des engliſchey Parlaments. Der eng⸗ liſche Premierminiſter Macdonald, der vor zin, paar Tagen einen höchſt anfechtbaren Artikel zu dieſer Frage veröffentlicht hatte, leitete die Debatte mit einer Rede ein, der man mit großer Spannung entgegengeſehen hatte, die aber ſtark entläuſchte. Macdonald prach nur 2 Minuten und brachte kaum eues vor. Dann kamen Vertreter der Op⸗ 15 voſttton und der Regſerungs parteien zu Samsfag, den 4. Mai 1935 Der Seeweg nach Oſtaſien Indienſtſtellung des Schnelldampfers„Scharnhorſt“— Nuhmvolle Tradition verpflichtet Eine wichtige Etappe im Neuaufbau des deutſchen Paſſage⸗ und Frachtdienſtes Bremerhaven, 3. Mai. Der Mitte Dezember vorigen Jahres in Anweſenheit des Führers vom Stapel gelau- fene neue Oſtaſienſchnelldampfer des Nord⸗ deutſchen Lloyd„Scharnhorſt“ wurde nach ſeiner Abnahmefahrt von der Reederei in Dienſt geſtellt. Die„Scharnhorſt“, die einen Raumgehalt von etwa 18 300 Tonnen hat, iſt das erſte deutſche Seeſchiff mit turboelektriſchem An— trieb. Sie kann eine Geſchwindigkeit von etwa 20 Seemeilen in der Stunde entwik— keln und wird die Strecke Genua—Schang— hai in einer Fahrzeit von 23 Tagen zurück— legen; das bedeutet eine erhebliche Beſchleunigung des Oſtaſienverkehrs. Die Abnahmefahrt verlief bei ſtrahlendem Frühlingswetter und ruhiger See. Mittags erfolgte die feierliche Uebergabe des Schiffes von der Werft an den Norddeutſchen Lloyd. Vor der auf dem Sportdeck angetretenen Mannſchaft übergab der Vorſitzende des Vorſtandes des Nord— deutſchen Lloyds, Dr. Firle, das Schiff ſo— dann dem Kapitän Stein. Dr. Firle erin— nete daran, daß die„Scharnhorſt“ Gewäſſer durchfurchen werde, auf denen viele Kame— raden im Weltkriege für Deutſchlands See- und Auslandsgeltung geblieben ſeien, und wies darauf hin, daß der Name„Scharnhorſt“ von dem Flagg— ſchiff des letzten deutſchen Kreuzergeſchwa— ders in Oſtaſien getragen worden ſei, das mit wehender Flagge und 1200 deutſchen Männern dem Fahneneide getreu im Süd— atlantik auf der Walſtatt geblieben ſei. Er ſchloß mit Worten des Dankes an Adolf Hitler, den Schöpfer des neuen Reiches der Einigkeit, Ehre und Stärke. Nach der Flag— genhiſſung wurde von Bord ein Telegramm an den Führer und Reichskanzler geſandt. Auf einem Preſſeempfang des Norddeut— ſchen Lloyds erklärte Dr. Firle u. a., in dem Neuaufbau des Paſſagier- und Frachtdien Wort. Eine Rede des Außenminiſters Sir John Simon, in der er nochmals ausführ— lich auf ſeine Verhandlungen mit dem deut⸗ ſchen Führer und Kanzler zu ſprechen kam, ſchloß die Ausſprache ab. Es iſt im Verlaufe dieſer Parlamentsdiskuſſion natürlich wie⸗ der viel Unrichtiges über Deutſchland geſagt worden, andererſeits aber fehlte es doch auch nicht an Verſtändnis für unſere Lage. Vor allem aber: auch aus den Aeußerun— gen der engliſchen Regierungsvertreter und der Redner der Regierungsparteien ging hervor, daß ſich die engliſche Politik auf den Boden der Tatſachen ſtellt und daher die allgemeine Wehrpflicht in Deutſchland als eine Realität betrachtet, mit der man ſich abfinden muß. England ſieht ein. daß man das Rad der Geſchichte nicht mehr bis zum Jahre 1919 zurückdrehen und die europäiſche Politik heute nicht mehr auf dem Verſailler Zwangsdiktat aufbauen kann. wie das Frankreich immer noch gerne tun möchte. Das iſt zwar noch nicht viel, aber wenigſtens elwas. Und wenn wir auch heute noch nicht von einer Verſtändigung mit England re⸗ den können, ſo ſcheint uns doch die Feſtſtel⸗ lung bedeutſam, daß England im Begriffe iſt, eine Plattform zu betreten, auf der eine Verſtändigung möglich ſein könnte. wenn auf beiden Seiten der gute Wille dazu vor⸗ handen iſt. Bei Deutſchland iſt das der Fall. Fer Führer und Reichskanzler hat erſt in ſeiner Mairede wieder ein feierliches Be⸗ kenntnis zur deutſchen Friedenspolitik abge⸗ t. Ob die Gegemeite von dem gleichen Galore en ziehungen zwiſchen Deutſchland und Bulgarien Friedenswillen durchdrungen iſt, wird der weitere Verlauf der Entwicklung zeigen. ſtes nach Oſtaſien mit den Schiffen„Scharn— horſt“,„Gneiſenau“ und„Potsdam“ be— gänne die erſte Etappe eines erfreulichen Aufſtieges. Abgeſchloſſen ſeien damit die Jahre des Skillſtandes. die auch für die Schiffahrt mit dem allge— meinen Zuſammenbruch 1930 bis 1932 ein— ſetzten. Dieſe drei Schiffe, die die traditions— reiche Reedereiflagge noch in dieſem Jahre gen Oſten tragen würden, gäben in Verbin— dung mit den Spitzenſchiffen im Nordatlan— tik dem Lloyd ſeine alte Vorkriegsſtellung als internationale Paſſagierreederei auf den beiden von Europa ausgehenden Hauptver— kehrsrichtungen nach Oſten und Weſten wie— der zurück. Das zweiſchneidige Schwert Wie wird ſich Frankreichs Pakt mit Näte⸗Rußland auswirlen? Paris, 3. Mai. Die gegenteiligen Auffaſſungen, die wäh— rend der Vorbereitung des franzöſiſch-ſow⸗ jetruſſiſchen Paktes in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit zum Ausdruck gekommen ſind, zeigen ſich unverändert auch nach der Unterzeichnung. Die Gegner eines Zuſam— mengehens mit Sowjetrußland weiſen da— rauf hin, daß die ſowjetruſſiſche Regierung nicht auf ihre umſtürzleriſchen Pläne in allen Staaten der Welt verzichte. Gleichzeitig werden Befürchtungen laut, ob die franzöſi— ſche Regierung die Auslegung in Rechnung gezogen habe, die Moskau möglicherweiſe im Falle eines kriegeriſchen Konflikts zwi⸗ ſchen Sowjetrußland und Deutſchland dem Pakte geben könne. Während ſich die Preſſe im übrigen bemüht, zum Ausdruck zu brin— gen, daß der ſoeben unterzeichnete Pakt ſich organiſch in den Völkerbundsrahmen ein— füge, unterzieht„Paris Midi“ das Abkom⸗ men in dieſer Hinſicht einer kritiſchen Be— trachtung. Warum müſſe man denn ſo feierlich einen neuen Pakt abſchließen, wenn er ſozuſagen nichts Neues enthalte? Warum habe man denn ein Jahr verhandelt und diskutiert, und warum erkläre die Kleine Entente, daß die Unterzeichnung das größte Ereignis der europäiſchen Politik ſeit Verſailles bedeute? Dieſe Einſtellung ſei nur dann zu verſtehen, wenn man den Völ— kerbundspakt als theoretiſche und akademi— In Paris iſt, nachdem es noch in der letz ten Minute allerlei Schwierigkeiten zu über winden galt, der franzöſiſch-ſowjet ruſſiſche Vertrag unterzeichnet wor den. Aus einer amtlichen Mitteilung über den Inhalt dieſes Vertrages ergibt ſich, daß die beiden Partner ſich zu gegenſeitigem militäriſchen Beiſtand verpflichten, falls einer von ihnen durch einen Dritten unpro voziert angegriffen wird. Sofort erhebt ſich natürlich die Frage, was man unter einem „unprovozierten“ Angriff zu verſtehen hat und wer dieſen Charakter eines Angriffs feſtſtellen ſoll. Ausdrücklich wird in der amtlichen Erklärung geſagt, daß der Ver— trag dazu beſtimmt ſei, den Frieden in Eu⸗ ropa aufrechtzuerhalten und auch den Völ— kerbund und die Völkerbundspolitik zu ſtär⸗ ken. Dieſe Verſicherung kann ſelbſtverſtänd— lich nicht darüber hinwegtäuſchen, daß es ſich bei dem franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Pakt um einen Rückfall in jene Bündnispolitik der Vorkriegszeit handelt, die unſeren Kon⸗ tinent ſchließlich in zwei feindliche Lager ſpaltete und in ihren letzten Auswirkungen zum Weltkrieg geführt hat. Empfang beim Führer Berlin. Der Führer und Reichskanzler emp⸗ fing unter dem üblichen Zeremoniell den neuen königlich⸗bulgariſchen Geſandten, Dr. Chriſtoff, zur Entgegennahme ſeines Beglaubigungs⸗ ſchreibens; in den beiderſeitigen Anſprachen wurden die traditionellen freundſchaftlichen Be⸗ hervorgehoben. ſche Angelegenheit bewerte und den Ab— ſchluß von Sonderpakten für notwendig halte, um dieſem Völkerbundspakt einen In— halt zu geben. Bleibe die deutſche Politik aggreſſiv und zeige ſich England weiter zu— rückhaltend, ſo werde der Pakt ein Doku— ment von größter politiſcher Bedeutung werden. In dieſem Zuſammenhang iſt feſtzuſtellen, daß die außenpolikiſche Ausſprache im eng⸗ liſchen Unterhaus und vor allem die Erklärungen Macdonalds nicht alle Kreiſe in Frankreich reſtlos zu— friedengeſtellt haben. Die nationaliſtiſch ein— geſtellte Preſſe glaubt, auf die Zweifel hin— weiſen zu ſollen, die die Stellungnahme der engliſchen Regierung erwecke. In dieſem Sinne bezeichnet„Ordre“ die Aeußerungen Macdonalds als„ſeltſam beunruhi⸗ gend“. Das Blatt tröſtet ſich mit der Hoff— nung, daß das Auftreten anderer engliſcher Politiker wie Sir Auſten Chamberlain über das Zögern der verantwortlichen Kreiſe doch noch den Sieg davontragen werde. Die deutſchen Maßnahmen und die zögernde Haltung Englands gäben nach Auffaſſung des„Intranſigeant“ dem Ab— ſchluß des Paktes mit Sowjetrußland erſt ſeine volle Bedeutung. England und die Dominions Der politiſche Meinungsaustauſch. London, 3. Mai. „Times“ zufolge wird in der kommenden Woche eine weitere Zuſammenkunft zwiſchen den britiſchen und den Dominionminiſteen ſtatt— finden. Auf der erſten Sitzung am Dienstag dieſer Woche hatten MacDonald und Simon eine allgemeine Ueberſicht über die Entwicklung der europäiſchen Lage in den letzten Wochen gegeben. Man erwartet, daß auf der näch— ſten Sitzung die Dominionpremiers ihre An— ſichten über die internationale Lage äußern werden. Es iſt angeregt worden, daß vor Beendigung der Beſprechung die Regierung des Vereinigten Königreichs eine Erklärung abgeben ſolle, in der ſie ihre Anſichten über die genaue Stellung der Dominions auf dem Gebiet der auswärtigen Angelegenheiten zum Ausdruck bringe. Eine ſolche Erklärung wücde zweifellos beſagen, daß die Regierung des Vereinigten Königreichs die Dominions ſtets voll unterrichten werde über alles, was in die⸗ ſer Richtung geſchehe, daß aber nicht erwartet werde, daß die Dominions ſich durch irgend⸗ welche Entſcheidungen des Vereinigten Kö— nigreiches gebunden fühlten. 3 Auch ein Jubiläumsgeſchenk Der Sultan des malaliſchen Staates Jo⸗ hore hat der engliſchen Regierung zum Ju— biläum des Königs 500 000 Pfund für den militäriſchen Ausbau des Flottenſtützpunk⸗ tes Singapore dargebracht. Wie die Preſſe berichtet, hat der Staatsrat von Johore die⸗ ſem„Zeichen des Dankes an die britiſche Regierung und für die Segnungen der Herrſchaft des engliſchen Königs“, einſtimmig zugeſtimmt. Die Spende ſtellt ein Drittel der Einkünfte des Staates Johore dar. r————ꝑ — —— —— ——-ꝛä——— Lokales und Allgemeines — b Ve We We Ve e MW Hinaus in den Mai! Die Erde ward zum Geſchenk gegeben den Menſchen.—— Lernt ſie kennen! Wandert hinaus mit frohen Sinnen! Erwandert Euch Kraft in Feld und Flur! Es gab ein güt'ger Gott ſich ſelbſt euch allen in der Gottnatur. Ein neu Geſchlecht wächſt in unſern Tagen in die Zukunft ſchickſalhaft hinein. Es ſoll ein Geſchlecht der ſtarken Menſchen, ein deutſches Geſchlecht von Führern ſein. Und aus den ewig⸗reinen Quellen, die die Natur auf's Neue immer nährt, holt es die Kraft, den Glauben und den Willen, daß neugeboren einſt ein Volk entſteht, das nur Gemeinſchaft iſt, nur Wille, daß du und du und du und alle Brüder ſind, mutvoll, voll Glaubens und voll Tatkraft. e ee Viernheim, 4. Mai. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht Herr Dr. med. Günther den ärztlichen Sonntags— dienſt. * Vom Standesamt. Während des Monats April wurden 33 Geburten, 10 Eheſchließungen und 9 Sterbefälle regiſtriert. * Im Silberkranze. Heute Samstag, den 4. Mai feiern die Eheleute, Herr Adam Brechtel 2. und Frau Magdalena geb. Kirchner, Weinheimer Str. 29 das Feſt der Silbernen Hochzeit. Wir gratulieren! Glück Auf zur Goldenen! * Billiard⸗Spielzimmer. Im Hauſe des Herrn Uhrmacher Krug, Lorſcher Str., wurde ein Billiard-Spielzimmer geſchaffen, worin ſich alle Billiard-Freunde zwanglos zum Billiardſpiel zuſammenfinden können. Siehe Inſerat. * Spargel! Der erſte Spargel iſt zu haben. Und zwar haben wir das Glück, den einheimiſchen Spargel erhalten zu können. Das Pfund koſtet 65 bis 70 Pfg. Dieſer Preis iſt zwar noch ſehr hoch, jedoch für die erſte Ernte zu verſtehen. Bald wird der Preis ſo liegen, daß es ſich jeder Volksgenoſſe er— lauben kann, den Spargel auf den Tiſch zu bringen und ſo ſoll es ja auch ſein. * Frühjahrskonzert der Sänger-Einheit Das Konzert der Sänger-Einheit am morgigen Sonntag beginnt präzis um 3.30 Uhr nachmittags. Das kunſtvolle Programm verſpricht einen wirklichen Kunſtgenuß, den ſich kein Muſik- und Geſangfreund entgehen laſſen ſollte. Der Eintrittspreis iſt ſehr nied— rig gehalten, ſodaß allen die Möglichkeit ge— geben iſt, ſich an ſchönen Volksliedern und Kunſtchören zu erbauen. Die zu dieſem Konzert verpflichtete Konzertſängerin Frl. Maria Mit teldorf, Mannheim, wird Lieder von den be— kannten Meiſtern, wie Brahms, Schubert und Joſ. Strauß zu Gehör bringen. Das Konzert iſt in ca eineinhalb Stunden abgewickelt, ſodaß den Spaziergängern noch reichlich Ge— legenheit bleibt, den gewohnten Rundgang in der herrlichen Frühlingsluft zu machen. Es wird gebeten, pünktlich zu der Veranſtaltung kommen, da präzis begonnen wird. 1. 60 jähriges Jubelfeſt! Dem Feſtausſchuß zur Durchführung des 60 jährigen Jubelfeſtes der Militärkrieger⸗ kameradſchaft Haſſia wurde geſtern Abend Bericht erſtattet über den Stand der Vorarbei— ten. Das entworfene Bild zeigte, daß die Vorarbeiten ſoweit abgeſchloſſen ſind. Es fehlt nur noch die Feſtſtellung eines Punktes, das iſt das Wetter. Die Ausſichten hierfür ſind aber die denkbar beſten, denn der Himmel wird ſich wohl ausgeregnet haben. Bei der Durchſprache der einzelnen Punkte merkte man, daß das Feſt manche Neuerung gegenüber an⸗ deren Feſten bringen wird. Die Anregungen aus dem Kreiſe der Ausſchußmitglieder wurden von der Feſtleitung dankbar angenommen. Die Befürchtung älterer Kameraden, daß es bei der Veranſtaltung am Samstagabend in der Halle zu kalt ſein könnte, konnte Kamerad Karl Hoock vom Turnverein leicht zerſtreuen. Bis zum Feſte wird die Rückwand der Halle vollkommen mit Brettern zugeſchlagen, ſodaß jede Zugluft unterbunden wird. Dem Wunſche des Kameraden Georg Stumpf, unſere Viern⸗ heimer Söhne, die heute ſchon bei der Reichs⸗ wehr ſind, für die Feſttage nach Hauſe wird ſich unſere Wehrmacht vor dem Kriege neben der heutigen zeigen. Hoffen wir, daß das Ganze ein buntes, für das Auge ein erfreuliches Bild ergibt. Die Einwohnerſchaft wird durch die Ausſchmückung der Häuſer den Straßen ein feſtliches Kleid anlegen. Kamerad Gärtner Eugen Grau gab noch be⸗ kannt, daß er Beſtellungen auf Fichtenkränze das Meter zu 20 Pfg. entgegennimmt. Um für alle Fälle gerüſtet zu ſein, wurde feſt⸗ gelegt, daß am Donnerstag, den 16. Mai, abends 9 Uhr im Gaſthaus zum Fürſten Alexander die Mitglieder des Feſtausſchuſſes (Feſtkomites) zuſammentreten. An alle Kriegsopfer und ehemalige Frontkämpfer! Im Frühjahr 1933 wurde unter Auf⸗ löſung der zahlreichen früheren Kriegsbeſchä⸗ digten- und Kriegshinterbliebenenverbände ein einziger einheitlicher Kriegsopferverband Die Nationalſozialiſtiſche Kriegs⸗ opferverſorgung gebildet. Es ſollte dadurch ſowohl dem frühe— ren unerfreulichen Neben- und Gegeneinander— arbeiten der alten Verbände ein Ende bereitet, als auch dem Zuſammengehörigkeitsgefühl aller Frontkämpfer Ausdruck gegeben werden. Unbegreiflicherweiſe ſtehen dieſe immer noch abſeits von der Nat. Soz. Kriegsopferver— ſorgung. Es ergeht daher nochmals an dieſe der Aufruf zum Beitritt zur N. S. K. O. V. Die N. S. K. O. V. iſt neben dem Reichs- treubund der ehemaligen Berufsſoldaten der einzige geſetzl. zugelaſſene Verband der ehe— malige Angehörige der alten und neuen Wehr- macht vor den Verſorgungs- und Spruchbe⸗ hörden der Reichsverſorgung vertreten darf. Jeder ehemalige Frontkämpfer und Offizier, Hinterbliebene und Kriegereltern können ein— mal in die Lage kommen, die Hilfe der N. S. K. O. V. in Anſpruch nehmen zu müſſen. Wie die Erfahrung lehrt, wiſſen viele von Ihnen z. B. immer noch nicht, daß Sie im Falle des Bedürfniſſes unter beſtimmten Vor— ausſetzungen Ihre geringen Gebührniſſe durch ſogenannte Kannbezüge(Beihilfe, Zuſchüſſe) verbeſſern und erhalten können. Die bei allen Bezirken der N. S. K. O. V. vorhandenen Ab⸗ teilungen ſowie bei allen Ortsgruppen befind⸗ lichen Sachbearbeiter erteilen in allen dieſen Fragen Rat und Auskunft. Wir bitten daher, daß alle diejenigen ſich in der N. S. K. O. V. zur Verwirklichung gebrachten Gemeinſchaft aller Frontkämpfer anſchließen und dadurch an der großen Auf— bautätigkeit der N. S. K. O. V. teilnehmen. Anmeldungen nimmt jeder Ortsgruppen— obmann ſowie jeder Kamerad und Kameraden— frau entgegen. Der monatliche Mitgliedsbeitrag beträgt einſchl. der Prämie für eine Sterbe— geldverſicherung und der Koſten für die Mo— natszeitſchrift„Deutſche Kriegsopferverſor— gung“ 0.90 RM. Mitglied der N. S. K. O. V. kann nicht nur jeder Kriegsbeſchädigte und jede Kriegshinterbliebene werden, ſondern jeder Frontkämpfer, Kriegereltern ſowie jeder Hinter— bliebene eines Frontkämpfers, denn ſie alle haben Opfer gebracht. Während der Dauer bis zum 15. Mai ds. Is, wird von den neu eintretenden Kameraden kein Eintrittsgeld er⸗ hoben. . Mannheimer Mal⸗ Pferderennen! Der Eröffnungstag des Mannheimer Rennvereins am Maimarktſonntag hatte bei den Ställen größten Anklang gefunden, was in einem recht guten Nennungsſchluß zum Ausdruck kam. Auch nach den beiden Renn⸗ geldterminen verſpricht die Premiere in Mann⸗ heim einen guten ſportlichen Erfolg. In allen 8 Konkurrenzen des ſehr abwechslungsreichen Sonntagsprogramms ſind noch ſo viele Pferde ſtartberechtigt, 93 an der Zahl, daß die Felder groß ausfallen ſollten. Auch das Hauptereig⸗ nis des erſten Tages, der mit 5000 Mark Geldpreiſen und Ehrenpreis ausgeſtattete Preis der Stadt Mannheim, ein Jagdrennen über 4000 Meter, vereint noch 11 Bewerber, da⸗ runter Salam, Liebeszauber, Laus, Agnus, Wiſa Fonſpertuis, Moira und Freihafen, Nicht weniger gut ſteht es mit dem„Frlh⸗ jahrspreis“, einem mit 3750. Mark dotierten Ausgleich auf der Flachen über Derbydiſtanz. Hier ſind noch 10 Pferde ſtartberechtigt, da⸗ runter Tantris, Randolph, Renvers, Cura⸗ tor, Pontifex, Emeraude, Sonnenfalter, Onkel Karl uſw. Der zweite Renntag, Maimarkt⸗ Dienstag, 7. Mai iſt bevorzugt dem Amateur⸗ und Ofſtzerſport gewidmet und hat ſeinen ud dem eis des badiſche für 12 Pferde die Startberechtigung gewahrt wurde. Hier kann ſich erſte Steeplerklaſſe treffen, wie die Ausländer Premier Empire, Salam und Wiſa Fonſpertuis, ſowie die In⸗ länder Greolin, Champagner, Freihafen, Laus, Schwarzwaldreiſe, Moira, Fu Strohfeuer und Eſack Es ſtehen alſo ganz große ſportliche Ereigniſſe auf der ſchönen Mannheimer Renn⸗ bahn bevor, die in ihrer abwechslungsreichen Aufeinanderfolge jedermanns Geſchmack be⸗ friedigen dürften. * Ein Wort für den Maikäfer! Wer konnte ſich nicht bei ſeinen Kind⸗ heitserlebniſſen erinnern, an die Freude die er empfand, wenn er den erſten Maikäfer fliegen ſah. Und doch, hat der arme Käfer oft ein böſes Los. Zu Dutzenden wird er oft von Kindern in Zigarrenkiſten ohne Licht Luft und friſche Nahrung eingeengt. Aber da⸗ zu iſt er ganz gewiß nicht geſchaffen, obwohl er als ſchädliches Tier vogelfrei iſt. Muß man Maikäfer in größerer Menge vernichten, ſo überbrühe man ſie in kleineren Mengen mit reichlich kochendem Waſſer. Aber das iſt kein Geſchäft für Kinder. Können ſie aus ihrer großen Neigung zu dieſem Krabbeltier heraus das Sammeln nicht laſſen, ſo mögen ſie ſie wenigſtens abends, wenn die Käfer lebendig werden, wieder in die Freiheit ſchwirren laſ⸗ ſen. Daß ein Kind dabei verzichten lernt, zu Gunſten eines hilfloſen Geſchöpfes iſt nützlicher, als daß es ein paar Schädlinge mehr gibt. * Probegalopp auf dem Waldſportplatz! Viernheim 1.— A. S. V. Ludwigshafen Zum letzten Probegalopp vor den Auf— ſtiegsſpielen treten die„Grünen“ morgen Sonntag auf dem Waldſportplatz gegen A. S. V. Ludwigshafen an. Kein Fußballfreund wird verſäumen ſich dieſes Spiel anzuſehen, zumal die Mannſchaft morgen zeigen muß, was ſie kann, um dadurch hoffnungsfroh in die Aufſtiegsſpiele gehen zu können. Das letzte große Hindernis liegt jetzt vor der Mannſchaft. Es muß mit Elan genommen werden, damit im kommenden Spieljahr die Sportvereinigung der erſten deutſchen Spielklaſſe angehört. Da⸗ rum ihr elf Grünen, zeigt morgen euren An- hängern, daß ihr„fit“ ſeid und frohen Mutes in die harten Aufſtiegsſpiele gehen werdet. Mannſchaftsaufſtellung: Krug; Kiß, Falter mann; Martin, Mandel, Fetſch; Kiß K., Koob, Müller 1., Müller 2., Helbig. Er⸗ ſatz: Heinrich Schmitt. 24. J. Uiernheimer Tonfilmschau Luiſe Ullrich, Adolf Wohlbrüch und Olga Tſchechowa in dem neueſten und brillanten Europa⸗Spitzenfilmwerk „Regine“ Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt Das mit großer Spannung erwartete Europa-Spitzenfilmwerk„Regine“ das überall großes Aufſehen macht, iſt dieſe Woche auch in Viernheim. Man brauchte kein Prophet zu ſein, um dieſen ſchönen feſſelnden, künſtleriſch ſauberen Film eine nachhaltige Wirkung vor⸗ auszuſagen. Jedenfalls gehört dieſer Film zu den ſtärkſten und bleibenden Eindrücken dieſes Jahres. Ein Film von Bedeutung. Ein Film der nicht zu überſehen iſt. Mit einem Wort: Einen der ſchönſten Filme, die bisher wohl gedreht worden ſind. Einiges aus der Handlung des Films: Das Schickſal eines einfachen Mädchens vom Lande, das als Dienſtmagd aufgewachſen plötzlich als Frau eines berühmten Ingenieurs in den Kreis der großen Geſellſchaft geſtellt wird und in ihrer kindlichen Einfalt der Ränke ihrer Nebenbuhlerin zu erliegen droht. Die Drohungen des entarteten Bruders, das Mißverſtändnis ihres Gatten treiben ſie in den Selbſtmord, der erſt in letzter Minute durch den Geliebten verhindert wird. Luiſe Ullrich und Adolf Wohlbrück treten vor uns, bezaubernd in der Schlichtheit, in der Zartheit des Empfindens und in der Klar⸗ heit ihrer Form—— als Menſchen. Dieſe beiden Menſchen ſind für jeden Beſucher ein Erlebnis von bleibendem Wert. Wie überall o wird auch in Viernheim das bezaubernde Höhepunkt in der mit 7000 Mark Geldpreiſen filmwerk„Regine“ einen ganz großen Erfol haben. Allen Filmfreunden iſt ein B 0 Gottesdienst Oranung Aufruhr auf den Philippinen der katholiſchen Gemeinde. Apoſtelkirche: 6,30 Uhr: 1. hl. Meſſe. 8 Uhr: 2. hl. Meſſe. 10 Uhr: Hochamt. 2 Uhr: Andacht, darauf Verſammlung für die erſte Abteilung der Jungfrauenkongre⸗ gation. Nach der Andacht Verſammlung des drit— ten Ordens in der Pfarrkirche. Marienkirche: 8.30 Uhr: hl. Meſſe 10,30 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen! Montag: 6.15 Uhr 1., 6.45 Uhr 2. Seelenamt für! Eliſ. Schmitt geb. Rößling. Dienstag: 6.15 Uhr 3. Seelenamt für Eliſ. Schmitt, geb. Rößling. ö 6.45 Uhr 1. Seelenamt für Valentin Lang? Mittwoch: 6.15 Uhr beſt. Amt für Joh. Schneider! Ehefrau Maria geb. Effler und Angehörige 6.45 Uhr Engelamt für Joh. Lammer 2 Ehefrau Anna Maria geb. Schmitt Sohn! verſt. Krieger Michael, Tochter Maria ge ehl. Münkel, Schwiegertöchter und Schwie— gerſöhne. Donnerstag: 6.15 Uhr 2., 6.45 Uhr 3. Seelenamt fü Valentin Lang 2. Freitag: 6.15 Uhr Requiem für den in Mannhei verſt. Eduard Hübner. 6.15 Uhr geſt. hl. Meſſe für verſt. Mich Klee und ledig verſt. Jakob Klee. 6.45 Uhr beſt. Amt für Adam Diehl Che frau Anna Maria geb. Hönig Schwieger ſohn verſt. Krieger Kaſpar Froſchauer und! Angehörige. Samstag: 6.15 Uhr beſt. Amt für Georg Kemp 8. Ehefrau Agnes geb. Kühlwein Sohn und Krieger Friedrich und Angehörige. 6.15 Uhr hl. Meſſe für Michael Heck mann und Eliſabeth Jäger geb. Lang. 6.45 Uhr beſt. Amt für verſt. Kriege Adam Köhler beiderſeitige Großeltern Tante Joſefine und Angehörige. 1 Montag und Mittwoch bei den Eng! Fräulein, Dienstag und Donnerstag bei den! Barmherzigen Schweſtern um 6.15 Uhr hl. Meſſe. b Dienstag und Freitag 6.15 hl. Meſſe in der Marienkirche. Nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftl. h Kommunion für die Schüler der H. H. Lehre Rockenſtein und Weidmann, Lipp und Fr Haas. Die Mädchen beichten Freitag 5 Uhr Knaben Samstag 2 Uhr. Mittwoch und Freitag 19.30 Uhr Ma Andacht. 0 Nächſten Sonntag Generalkommunion den! Mitglieder der Jünglingſodalität einſchl. d Neuangemeldeten und der Jungmänner. Kirchliche Anzeigen der Eu. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 5. Mai 1935 9.30 Uhr: Gottesdienſt (Text: Johann 1236; Lied: 371, 269, 295. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre 11 Uhr: Kindergottesdienſt Dienstag, den 7. Mai Abends 8 Uhr: Frauenabend Mittwoch, den 8. Mai Abend 8 Uhr: Mädchenkreis Donnerstag, den 9. Mai Abends 8 Uhr: Kirchenchor Der Storch iſt da! Das Hänſel ſagt zum Gretel— horch! 1 Es klappert auf dem Dach der Storch. Guck doch, was er hat im Schnabel! 1 Siehſt du, es iſt keine Fabel, Was der Vater uns mit Scham Erzählte:„Daß der Storch ankam.“ Nun hat er uns in dieſer Nacht Ein liebes Brüderlein gebracht. Ach, wie ſind wir froh damit, Weil wir ſind jetzt auch zu dritt. Fon Dank, du lieber Adebar, omm zu uns auch im nächſten Jahr! ädchen, Bring uns dann noch ein * Ein Lieschen oder hat auf Grund der Neubewertung des Gul— dens einen Ausweis veröffentlicht, aus dem hervorgeht, daß die Golddeckung des Danzi ger Gulden ſich durch die 5 903 v H. auf 58,6 v. H. erhöht hat.— Der [Preiskommiſſar hat eine Anordnung erlaſſen, wonach ſämtliche Ladengeſchäfte in 1 der üblichen 8 ſind. Preiserhöhungen ſind nur mit der chriftlichen Einwilligung des Preiskommif— lars zuläſſig. Die Bevölkerung hat, abgeſe— ben von ſtärkeren Einkäufen ängſtlſcher Ge⸗ Nur in vereinzelten Gemente eingeſchritten werden, die entwe⸗ der die Bevölkerung zu beunruhigen ver⸗ Hetzreden hielt. Verhaftet wurde ferner ein weil er von Kunden, die beſtellte Waren bei Jeruſethgemeinſchaft in der Reichsrundfunk⸗ lunktammer, Fernſehgemeinſchaft bei 72 ae glantamner gegründet. Der 74. ige 9 enden der und Mirtſchaft und Grundſätze für die gemeinſame Arbeit er ſeiner Freude Ausdruck giht, am natis⸗ tor der ganzen Welt einen unſerer genial. ö Vereitelter Kinderraub Letzte Nachrichten Schwere Skürme in(enlucky. Reuyork, 3. Mal. Die Stadt Louisville in Kentucky ſowie mehtere Nachbarſtädte wurden von ſchweren Stürmen heimgeſucht. Die Straßen ſind mit Trümmern bedeckt. Zahlreiche Stromleitungen wurden zerſtört. Bisher werden drei Tote gemeldet. Blulige Unruhen im Gange. Manila, 2. Mai. In den Provinzen Lagung Cavite und Bulacan ſowie in anderen Bezirken der Philippinen ſind Unruhen im Gange. Die Gendarmerie keilt mit, daß in einem neuen Gefecht mit Anhängern der Sakdal⸗ Partei in Cabuyao über 60 Perſonen getötet und eine große Anzahl verwundet worden ſind. Die aufſtändiſchen Sakdaliſtas verbarrika⸗ dierten ſich nach dem Einbruch der Nacht und leiſteten heftigen Widerſtand. Ein Be⸗ richt des Gendarmeriehauptmannes an den Gouverneur ſchildert die Lage als ſehr ernſt. Obwohl der Senatspräſident Quezon die Bedeutung der Aufſtandsbewegung einzu⸗ ſchränken ſucht, müſſen die Behörden zuge⸗ ben, daß ſie von der Plötzlichkeit und der Ausdehnung des Aufruhrs überraſcht wor⸗ den ſeien. Der japaniſche Generalkonſul ſtellte in einer Erklärung in Abrede, daß die aufſtän⸗ diſchen Sakdaliſten irgendwelche Unterſtüt⸗ zung von Seiten Japans erhielten. Die Reichsbant am Ultimo Die übliche Frühjahrsentwicklung. Berlin, 3. Mai. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. April hat ſich in der ver— floſſenen Bankwoche die geſamte Anlage der Bank in Wechſeln und Schecks. Lombards und Wertpapieren um 346,1 Millionen auf 4674,5 Millionen RM erhöht. Der Anſtieg der Belaſtung ergibt ſich aus der üblichen Frühjahrsentwicklung. Bei den Girogutha— ben, die um 24,57 auf 951.51 Millionen RM zurückgegangen ſind, iſt eine ſtarke Ab- nahme der öffentlichen Gelder und eine Zu— nahme der privaten Guthaben feſtzuſtellen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich auf 5849 Millionen RM a gegen 5493 in der Vorwoche. Zum entſprechenden Zeit— punkt des Vormonats betrug er dagegen 5846 Millionen RM und im Vorſahr 5648 Millionen RM. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um rund 0,3 Millionen auf 85,8 Millionen RM er— höht. Im einzelnen weiſen die Go'dbeſtände eine Zunahme um 0,6 auf 81.7 Millionen Aheydl, a. Geld verſchaffen zu können. Als er ſich nach ſeiner Entlaſſung aue dem Gefängnis in der Gegend von Löhne zwiſchen Bad Oeynhauſen und Herford um- herkrieb, wollte er aus dem Schloß dee Gutsbeſitzers Beek das Kind des Beſitzere entführen, 0 um 20 000 Rm zu erpreſſen. r trieb ſich längere Zeit in der Umgegend des Schloſſes herum, um in aller Ruhe die Oertlichkeiten genau kennen zu lernen und nächtigte auch mehrmals unbeobachtet in den Bodenräumen des Schloſſes. Dabei ver. ſtand er ſehr geſchickt ſich von den Lebens. mittelvorräten im Schloſſe zu ernähren. Als er dann aber, um ſeinen Plan auszu⸗ führen, eines Abends auf die Veranda des Schloſſes und von dort auf das Dach kletterte. wurde er von dem Gutsbeſitzer beobachte und angerufen Der Gutsbeſitzer ſchoß auf den geheimnisvollen Eindringling, der je⸗ doch zunächſt entfliehen konnte. Auf der RM. dagegen die Beſtände an deckungsſahl, gen Deviſen eine Abnahme um 0.3 auf 4,0 Millionen RM. Die Golddelung des Gulden Danzig, 3. Mai. Die Vank von Danzig Umwertung von Geſchäftszeit offen zu halten müter, weiterhin völlige Diſziplin bewahrt. Fällen mußte gegen achten. ader aber die Preisvorſchriften ver⸗ ehten. So wurde der evangeliſche Pfarrer ichel verhaftet, weil er bei Bekanntgabe e Aufrufe der Regierung auf der Straße ————— jüdiſcher Kaufmann namens Mendelſohn, ihm abholen wollten, den doppelten Preis + rlangke, Vom Fernſehen kammer. Berlin. 4. Mai Präſidenten der Reichsrund⸗ Dreßler⸗Andreß, wurde die Durch den 0 deutſche Fernſeherfinder Paul Mypkow wurde zum Chrenpräſidenten. eichsſendeleiter Hadamoofky zum Vorſit. 460 Gemeinſchaft ernannt. Die Jernſehgemeinſchaft wird die führenden anner des Rundfunks, der Wiſſenſchaft umfaſſen und Richtlinien fleet Der Präſident der Reichs rund unkkammer Dreßler⸗Andreß hat ein Tele. ramm an Paul Nypkow gerichtet, in dem alen Feiertag des deutſchen Volkes in ihm ſten Arbeiter auszeichnen zu können, deſſen elindungen der in dieſen Tagen und Wo⸗ gen begonnene Siegeslauf des deutschen ernſehens zu danken ſei. techtzeltige Aufdeckung eines ungeheuer · lichen Anſchlages. Hannover. 3. Mai. ei l e t K * 3 Flucht warf er einen vorbereiteten. mühſelig auf einer geſtohlenen Schreibmaſchine zu. ſammengeſtümperten Erpreſſerbrief fort, nachdem er ihn zerriſſen hatte. Die Schnit⸗ zel wurden jedoch von Polizeibeamten be! der Verfolgung gefunden und wieder zu ſammengeſetzt. Der Inhalt des Briefes ent- hüllte den Plan des Entführers. der ſagge mit der Tötung des Kindes gedroh! hatte, falls er die geforderten 20 000 M.: nicht bekäme. Den Nachforſchungen der Polizei gelung es ſehr bald, den Erpreſſer feſtzunehmen, der bei ſeiner Vernehmung nichk nur den 1 Kindesraub, ſondern auch eine eihe von Einbuchsdiebſtählen eingeſtand. Wie Richthofen ſtarb Engliſches Lob für einen deulſchen Helden. London. 4. Mai. Zum 21 April, dem Todestag Ri ch th o⸗ ens, haben auch mehrere engliſche Blätter ausführliche Gedenkartikel gebracht. Zu der Frage, wie Richthofen ſtarb. nimmt nach. träglich auch der frühere Hauptmann und Adſutant des 209. Geſchwaders der briti— ſchen Luftſtreitkräfte Stellung. Er ſchreibt g im„Daily Telegraph“: „Richthofens Körper wurde von vier ö Skabsärzten unterſucht. die zu dem Ergebnis kamen, daß Richthofen zweifelsfrei durch eine ugel aus dem Maſchinengewehr des Hauptmanns A. R. Brown, Ds, in einer ö Sopwith BR Camel, getroffen war. Haupi⸗ mann Brown war damals dem 209. Ge⸗ ſchwader attachiert.(Brown war Kanadier.) Es iſt kein Jweifel, daß der deutſche Kom- mandeur noch, nachdem er lödlich getroffen war, eine Jeitlang den Kampf fortſetzte und bis zum letzten Atemzug kämpfend ſtarb. was nur ſeinem Charakter und ſeiner Lauf bahn enkſpricht. Als Hauptmann Brown auf den Flug- platz in Bertangles nach dem Kampf zurück— kehrte, war er voll Vewunderung für den heldenhaften Kampf ſeines tapferen Geg— ners, obwohl er noch nicht wußfte, wer der Führer des roten Dreideckers geweſen war. Seit dem Abflug von Böblingen verſchwunden 15 Berlin, 3. Mai. Ein Reiſeflugzeug des Muſters Junkers W 34, das mit einigen Fluggäſten, darunter einer Frau und einem Kinde. am 30. April ſchen Staate entgegengebrachte der erſt im vergangenen Jahr aus] von Woblingen bei Stuttgart 0 0— ch 5 dem Gefängnis enklaſſen worden war, ſich abgeflogen war, iſt ſeither end verſchwunden. Trotz aller Nachforſchungen iſt es dsher nicht gelungen, etwas über den Verbleib des Flug⸗ zeuges und ſeiner Inſaſſen zu erfahren. Nach⸗ dem alle Ermittlungen auf deutſchem Boden ergebnislos waren, iſt Verbindung mit tſche⸗ choſlowakiſchen und polniſchen Behörden aufge⸗ nommen worden. Bis zum Augenblick haben jedoch auch die dankenswerter Weiſe von den zuſtändigen Behörden dieſer Länder ange⸗ ſtellten Nachforſchungen zu keinem Ergebnis geführt. Hinweiſe, die für die Suche nach dem ver⸗ 1 0 Spree 11 be dene ſind, werden ie Preſſeſtelle des Reichsluftfahrtmini— ſteriums 15055 e Arbeitsdienſtmann ermordet Siegen, 4. Maj. Der Arbeitsdienſtmann Erich Koch von der Abteilung 7/209 Kirchhunden wurde in der Nacht aus dem Hinterhalt erſchoſſen. Die Beweggründe ſind offenbar polikiſcher Natur. Es werden hierzu von der Abteilung 209 des Arbeitsdienſtes in Siegen noch folgende Einzelheiten mitgeteilt: Eine Standort— gruppe von einem Gruppenführer und zwei Arbeitsmännern hatte die Aufgabe, Straßen und Gaſtwirtſchaften in den Abendſtunden zu kontrollieren. Die Kontrolle erſtreckte ſich naturgemäß lediglich auf Angehörige des Arbeitsdienſtes. Der Führer der 6 . under Abſicht, einen Streit vom Zaune zu brechen. Saſſe, der wohl durch die ruhige Haltung des Gruppenführers, der ſich auf keinen Strer: einließ, erbittert war, entfernte ſich mit dro— henden Worten unter Herzeigen eine Schußwaffe. Er hat dann von einer Haus- niſche aus, wo er ſich in der dunklen Nach: vollkommen verbergen konnte, den durch die Arbeits weißen Armbinden kenntlichen mianern aufgelauert und ſie aus nächſter Nähe beſchoſſen. Eine Kugel traf den A beitsmann Erich Koch aus Vochum 18 dic. Der Staat ſchützt die Landhelfer Juchthaus für einen verbrecheriſchen Arbeil⸗ geber. Berlin. 3. Mai. Die Juſtigpreſſeſtelle Berlin teilt mit:„Nach neunſtündiger unter Aus— ſchluß der Oeffentlichkeit geführter Verhand- lung wurde der Landwirt Paul Graebert aus Glaſow(Kreis Teltow) von der Sieben— ten Großen Strafkammer des Landgerichts Berlin wegen fortgeſetzten Sittlichkeitsver— brechens, zum Teil in Tateinheit mit fortge- ſetzter Notzucht und wegen Mißhandlung Pflegebefohlener zu einer Geſamtſtrafe von wei Jahren, ſechs Monaten 3 uchthaus und zum Verluſt der dürger— lichen Ehrenrechte auf die Dauer don fünf Jahren verurteilt. ö Der Angeklagte hatte ſich im Sommer vo— rigen Jahres an einer ihm zugewieſenen 17. jöhrigen Landhelferin unſittlich vergangen und ſie bei ihrer Entlaſſung obendrein noch roh mißhandelt. Der Vorſitzende wies in der mündlichen Urteilsbegründung darauf hin, daß die Handlungsweiſe des Angeklagten eine umſo ſtrengere Beſtrafugg verlangt habe, als er das ihm vom nationaliozialiſt: 5 Vertrauen in ſchwerſter Weiſe enttäuſcht hahe. Ein der⸗ art ſcham'oſes Verhalten mußte als Sabo— lage an dem Aufbauwerk des nationalſozia— liſtiſchen Deutſchlands Fegeick net und im d e„c enbürs(M) (Aufnahme Weſtbild G. m. b. H.) Der Schlußapyell im Luſigarlen. Mit einem Fackelzug der Formationen und dem anſchließen ⸗ den gewaltigen Schlußappell im Bild einen Ausſchnitt gibt, fand der Natlonalſeiertag des deutſchen Volkes in der Reichshauptſtadt ſeinen Mas tereſſe der Abschreckung und einer Bet unt ⸗ gung der Jugendlichen und der Eltern mit 5 beſonders harten Strafe belegt wer⸗ en. Beſonders hervorgehoben zu werden ber⸗ dient die Tatſgche, daß dem Urteil der Pa⸗ ragraph 174, Ziffer 1 StG zugrunde gelegt würde. 1 Das vorſtehende Urteil, das— wie das Deutſche„Nachrichtenbüro ausführt— als erſtes dieſer Art bekannt wird und auf einen bedauerlichen Einzelfall zurückgreift, zeigt, daß der heutige Staat gewillt iſt, mit un⸗ nachſichtiger Strenge die von ihm netroffe⸗ nen Maßnahmen und Einrichtungen vor jedem Mißbrauch zu ſchützen. Jeſtnahme eines Emigranten. Berlin, 3. Mai. Vor einigen Tagen iſt an der deutſch⸗tſche chiſchen Grenze beim Bahnhof Eiſenſtein ein deutſcher Emigrant, der in der Tſchechoſlo⸗ wakei im Dienſte der deutſchfeindlichen Pro- paganda tätig war, in dem Augenblick ver haftet worden, als er einen deutſchen Ver⸗ trauensmann, erwartete. Gegenüber den in der ausländischen Preſſe verbreiteten Nach⸗ er Gruppe wurde von dem 70 jährigen Peter Saſſe aus Kirchhunden angerempelt in der Luſtgarten, von dem unſer ang. richten, die Verhaftung wäre auf tſchecho · ſlowakiſchem Boden erfolgt, iſt feſtzuſtellen. daß die inzwiſchen angeſtellten Ermittlun⸗ gen einwandfrei ergeben haben, daß der Emigrant auf deutſchem Gebiet feſtgenom⸗ men worden iſt. Bolitiſches Allerlei Berlin. Reichsminiſter Dr. Frank hat als Präſident der Akademie für Deutſches Recht die Leitung des Strafrechtsausſchuſſes dieſer Einrichtung ſelbſt übernommen. Wien. Ein Vortrag, den der dritte Vize- bürgermeiſter von Wien, Dr. Winter, halten wollte, iſt verboten worden; es verſtärken ſich weder die Gerüchte, daß Dr. Winter zurück- treten werde. . Kairo. Durch königliche Verordnung iſt in Aegypten die Goldklauſel in ſolchen Ver⸗ trägen, die Verpflichtungen internationalen Charakters in ſich ſchließen, aufgehoben wor⸗ den iſt. 2 3 Waſhington. Auf der Jahrestagung der amerikaniſchen Handelskammer ſprach Staats⸗ ſettetäc Hull über die Gegenwartsfragen und entwarf ein ſehr düſteres Bild der politiſchen Lage Europas. die Gemeindefinanzen Strengſte Durchführung der Genehmigung pflicht für Darlehen. Berlin. 3. Mai Nach den neuen Beſtimmungen des Ge— meindeumſchuldungsgeſetzes darf die nach der Deutſchen Gemeindeordnung erforderliche Genehmigung zur Aufnahme neuer Dar- lehen, zur Uebernahme von Bürgſchaf— ten und Verpflichtungen nur nach vorherl⸗ ger Zuſtimmung des Reichsinnenminiſter⸗ und des Reichsfinanzminiſters erteilt wer⸗ den. Für die Durchführung dieſer Beſtim- mung iſt ein gemeinſamer Erlaß des Reichs innenminiſters und des Reichsfinanzmini⸗ ſters an die Landesregierungen und die Kommunalaufſichtsbehörden in Preußen eo— gangen. Darin wird feſtgeſtellt, daß grund- ſätzlich nur ſolche Ankräge vorzulegen ſind, die hinſichtlich der Vargas ſetzungen der Darlehensaufnahme den Vor- ſchriften der Gemeindeordnung in feder Hinſicht entſprechen. Beſonders iſt darauf zu achten, daß Darlehensaufnahmen und insbeſondere auch Bürgſchaftsübernahmen nur für Zwecke erfolgen, die als zum Auf— gabengebiet der Gemeinden gehörig betrach⸗ tet werden können. Wegen der durchweg noch ſchwierigen Finanzlage der Gemeinden könnten Anträge auf Erteilung der Zuſtlm— mung für kurzfriſtige Darlehen, abgeſehen von Zwiſchenkrediten, deren Ablä⸗ ſung ſichergeſtellt ſei. allgemein nicht in Aus ſicht geſtellt werden. Der Erlaß weiſt da- rauf hin, daß wiederholt Gemeinden Maßnahmen, die im Kreditwege finan- ziert werden ſollen. ſchon vor Erteilung der notwendigen Genet migung in Angriff genommen hätten. Saz⸗ chen durchaus unzuläſſigen Verfahren ſei mit allem Nachdruck entgegenzutreten. Ohne Rückſicht auf die Gründe für ein der artiges Handeln werde künftig in dieſen Fällen die Zuſtimmung verſagt und erfor- derlichenfalls angeordnet werden. daß die verantwortlichen Leiter und Beamten det Gemeinde für den etwa erwachſenden Scha⸗ den verantwortlich gemacht und gegebenen⸗ falls auch dienſtſtrafrechtlich haftbar gemacht würden. Vörſen und Märkte vom 3. Mai 1935. 5(Ohne Gewähr.) 4. Frankfurter Schla hipiehmartt. 5 ufuhr: 29 Ninder, darunter 17 Ochſen, 9 ullen, 4 Kühe, 766 Kälber, 39 Schafe, 5 Schweine. Preiſe: andere Kälber: a) 60, 3 54 bis 59, 47 bis 53, 37 bis 46, Hammel: ) 40, c) 30 bis 39, Schafe: e) 35 bis 36, 83 bis 34, Schweine: a)„ b 46 bis „46 bis 49, 40 bis 48, Reſt geſtrichen, e 3 Hammel und Schafe ausverkauft; Schweine hi 5 Wera. 2 i 1422 2 Beim Grenzübertritt verhaftet — r— cd ——————————— ——— . —— In kurzen Worten Der Führer und Reichskanzler empfing den' bulgariſchen Geſandten zur Entgegen⸗ nahme ſeines Beglaubigungsſchreibens. Der litauiſche Außenminiſter hat den Ver⸗ tretern Englands, Frankreichs und Italiens die Antwort auf die Vorſtellungen der Sig⸗ natarmächte der Memelkonvention über⸗ re icht. Die außenpolitiſche Aussprache im eng⸗ lichen Unterhaus und vor allem die Erklä⸗ rungen Maedonalds haben nicht alle Kreiſe in Frankreich zuftiedengeſtellt. Der im Dezember vom Stapel gelaufene Oſtaſienſchnelldampfer„Scharnhoͤrſt“ iſt nom Norddeutſchen Lloyd in Dienſt geſtellt worden. Ein Reiſeflugzeug, das mit einigen Flug⸗— gäften, darunter einer Frau und einem Finde, am 30. April von Böblingen bei Stutigart nach Breslau abgeflogen war, iſt verſchwunden. In Tientſin wurden zwei bekannte chine— Riſche Zeitungsverleger ermordet. Schutzhäftlinge entlaſſen Saarbrücken, 4. Mai. Der Reichskommiſſar für die Rückgliede⸗ tung des Saarlandes hat anläßlich des Ta⸗ 5 der nationalen Arbeit und in der be⸗ immten Erwartung, daß alsbald die letzten poliliſchen Gegner zur Einſicht kommen möchten, die Enklaſſung ſämklicheer aus politiſchen Gründen in Schuhh af“ befindlichen Perſonen verfügt. der Nuſſenpakt veröffentlicht Bemerkenswerle Jaffung des Prokokolls. Paris, 4. Mai. Der Wortlaut des franzöſiſch⸗ſowjetruſſi⸗ ſchen Paktes, der am Freitag veröffentlicht wurde, deckt ſich im weſentlichen mit der be⸗ reits bekannten Veröffentlichung des„Pe— git Pariſien“. Von Wichtigkeit iſt das Pro⸗ jokoll zu dem Vertrag, das in den Aus⸗ zauſch der Ratifikationsurkunden miteinbe⸗ riffen wird. Hierin wird u. a. ausdrücklich f eſcgelegt a 5 Es gilt als verabredet, daß Artikel 3 jede der er anden Parteien verpflich⸗ det, der anderen ſofort Beiſtand zu gewäh⸗ ven, indem ſie ſich ſofort nach den Empfeh- lungen des Völkerbundsrats richtet, ſoweit dieſe aufgrund des Artikels 16 der Völker— bundsſatzungen erlaſſen worden ſind. Es gilt gleichfalls als verabredet, daß die beiden vertragsſchließenden Parteien ge— meinſam handeln werden, um zu erreichen, daß der Völkerbundsrat ſeine Empfehlungen mit der ganzen Schnelligkeit erläßt, die die Umſtände erfordern werden und daß, wenn der Völkerbund nichtsdeſtoweniger aus ir⸗ gendeinem Grunde keinerlei Empfehlungen erläßt, oder kein einſtimmiger Beſchluß zu— ſtandekommt, die Beiſtandspflicht deshalb nicht weniger zur Anwendung kommt. Katholiſche Kirchenblätler beſchlagnahmt. Berlin, 4. Mai. Das Deutſche Nachrichten⸗ büro meldet: Verſchiedene katholiſche Kir— chenblätter, die das Datum vom Sonntag, den 5. Mai tragen, darunter auch das Ker— chenblatt für das Bistum Berlin. mußten neſchlagnahmt werden, weil ſie einen Hirten— vrief der preußiſchen Biſchöfe zum Erzie— hungsſonntag veröffentlichten, der in einzel— nen Wendungen eine untragbare Kritik an der Einrichtung des Landjahres enthält. Der Täter von Kirchhundem verhaftet Siegen, 4. Mai. 6 Gruppe 209 des Arbeit- N hundem teilt tber den bereits gemeldeten dan dem Arbeitsdieſtmann Koch aus Bochum u. a mit:„Dieſer furchtbare Vorfall iſt das Er— gebnis einet ſeit geraumer Zeit ſyſtematiſch hetriebenen Hetze einer abwiſſen Gruppe von Einwohnern gegen den Arveitsdienſt und den Nationalſozialismus. Perſönliche Gründe lagen nicht im geringſten vor. Die Männer der Wirtshausſtreife waren alle erſt ſeit kurzem in Kirchhundem und hatten den beſten Ruf bei ihren Vorgeſetzten. Da⸗ egen war mehrfach heftige Klage über ver ſcheden Einwohner Kirchhundems geführt worden, die durch böswillige Aeußerungen und Beleidigungen auch des Führers aufge⸗ fallen waren. Nunmehr nahm man eine Reihe von Verhaftungen vor, darunter auch den Ortspfarrer. Das abgeſchloſſene Ver hör der Verhafteten ergab außerordentlich belaſtendes Material. Der Täter, der 66. jährige Jagdaufſeher Saſſe aus Kirchhun⸗ dem, wurde nach heftiger Gegenwehr kurz nach der Tat verhaftet.“ Neue Kriſe in Spanien Madrid. 4. Mai. Das Kabinett Lerroux iſt am Freitag⸗ abend zurückgetreten, nachdem ſich Miniſter⸗ präſident Lerroux nochmals mit den Mini. ſtern beraten hatte. Der Staatspräſident hat das Rücktrittsgeſuch angenommen und Lerroux für ſeine Arbeit gedankt. Man hofft, die Kabinettskriſe noch am Samstag löſen zu können. Naubmord Gleiwitz, 4. Mai. Das Polizeipräſidium teilt mit: Am 2. Mai, kurz nach 22.00 Uhr, wurde der 45 Jahre alte Großkaufmann Leo Berger in ſeinem Büro erſchoſſen. die Täter raubten eine größere Summe Geldes in Banknoten. Es ſcheint ſich um drei bis vier Männer gehandelt zu haben, die zuſammen⸗ wirkten, und denen ſowohl die Oertlichkeiten wie auch die Gewohnheiten des Großkauf— manns bekannt waren. Berger pflegte zu Anfang und Mitte des Monats bei ſeiner Landkundſchaft Geld einzukaſſieren. So war er auch am 2. Mai vor der Tai mit zwei Konkoriſtinnen gerade bei der Ab⸗ rechnung des einkaſſierken Geldes. das auf- geſtapelt auf dem Tiſch lag. Die Täter riſſen die Tür auf, riefen elwas und einer von ihnen feuerte ſofort auf Berger einen Schuß ab. Berger brach ködlich getroffen zuſam⸗ men. Einer der Täter raffte die Banknoten vom Tiſch auf und verſchwand mit ſeinen Helfershelfern. Die Kriminalpolizei hat ſo⸗ fort die Ermittlungen aufgenommen. Der Regierungspräſidenk von Oppeln hat für die Aufklärung des Verbrechens eine Belohnung von 1000 Rm ausgeſegt. Blutige Stammesfehden Schwere Kämpfe in Britiſch⸗Indien. Simla. 4. Mal. Vor einigen Tagen wurden in Scherani unweit der afghaniſchen Grenze der Füh— rer des nordindiſchen Maddakhel-Stammes, Zangi Khan, deſſen Bruder Sahib— jan und mehrere andere Verwandte ge— tötet. Während man ſich zunächſt im Un— klaren war, wer die Morde verübt hatte, ſtellte es ſich inzwiſchen heraus, daß es ein anderer Bruder Zangi Khans, Habib Khan, war, der mit ſeinen Leuten das Haus des Stammesführers geſtürmt und die ö Bewohner ermordet hatte. Die Tat hat nun zu weiteren bluligen Vorfällen geführt. Die Anhänger ZJangi Khans zogen gegen Habib Khan zu Felde, um ihren ermordeten Führer zu rächen. Es kam zu einem erbitterten Gefecht, in deſſen Verlauf die Anhänger ZJangi Khans 15 Mann verloren. Sie blieben jedoch ſchließ⸗ lichſiegreich und ſchlachteten Habib Khan mit ſeiner ganzen Jamjlie einſchließlich aller Frauen und Kinder insgeſamt 25 Men- ſchen rückſichtslos ab. Die blutigen Auseinanderſetzungen haben inſofern einen ernſteren politiſchen Hinter⸗ arund. als Zanai Khon. dor ihrer des 6 Maddakhel⸗Stammies, englandfreundlich ein⸗ eſtellt 15 während ſein Bruder Hab lb han zu Afghaniſtan hinneigte. Neue Natur kataltrophe Schweres Erdbeben an der kürklſch⸗owßel⸗ ruſſiſchen Grenze. f Ankara. 3. Mai. In der kürkiſchen Provinz Kars in der Nähe der ſowſekruſſiſchen Grenze ereignete ſich ein ſchweres Erdbeben, deſſen Mittel- punkt die kleine Stadt Giſor war. Ungefähr 15 Dörfer wurden zum Teil vollſtändig zer ⸗ ftört. Junächſt wurden über 200 Tote feſt⸗ geſtellt, doch befürchtete man ſogleich, daß dieſe Jahl ſich noch bedeutend erhöhen würde. Die Zahl der Schwerverletzten be krägt über 500. Die Hilfsmaßnahmen wer ⸗ den durch die zum großen Teil verſchütteten Skraßen außerordenklich erſchwerk. Wie die letzten Meldungen beſagen, dauern die Erd⸗ ſtöße in un verminderter Heftigkeit weiter an. Vor zwanzig Jahren Die Durchbruchsſchlacht von Tarnow-Gorlice Während ſich im Weſten immer mehr die Materlialſchlacht entwickelt, in der auf einer Breite von einigen zwanzig Kilometern ganze Diviſionen zermalmt werden, löſt ſich im Oſten der Krieg aus der winterlichen Starre und gerät in einer Breite von faſt eineinhalbtauſend Kilometern in Bewegung. Ende April bricht die Armeegruppe Lauenſtein zwiſchen Memel und Tilſit durch die ruſſiſchen Linien und erobert am 7 Mai den ruſſiſchen Oſtſeehafen Libau. Faſt gleichzeitig bricht auch im Süden, in Galizien, zwiſchen Tarnow und Gor⸗ lic, der Sturm los. Am Abend des 1. Maj beginnt die Artillerie der neuen deut⸗ ſchen 11 Armee, die Mackenſen mit ſei. nem Generalſtabschef Oberſt von Seeckt führt, ihr Störungsſeuer. In der Nacht rük⸗ ken die Sturmtruppen in die Stellungen— das Gardekorps, das 10. Armeekorps unter der Führung des Eroberers von Lüttich, Emmich, das 41. Reſervekorps unter dem Generel von Francois, zwei weitere Di⸗ viſionen und ein öſterreichiſches Korvs. Die erſte ruſſiſche Stellung wird genommen. Als am 3. Mai die zweite Stellung der Ruſſen fällt, beginnt der Rückzug des Geg⸗ ners auf der ganzen Linie. Der Durchbruch iſt gelungen. 150000 Gefangene und 2006 Geſchütze ſind die Siegesbeute, die immer noch wächſt. Ein rückſichtsloſer Ge. genſtoß des ruſſiſchen Großfürſten Nikolai Nikolaſewitſch gegen den öſterreichiſchen Südflügel wird von der deutſchen Südarmee unter dem General von Linſingen zurückge— ſchlagen. Schwere Artillerie kämpft die Be⸗ feſtigungen von Przemyſli nieder und bayeriſche Regimenter ſtürmen ſchon die Nordforts der Feſtung mit dem Baſonett, und noch immer iſt die Auswirkung dieſes großartigen Durchbruchs nicht abzuſehen. Arbeit am Wohl des Volles Zwei Jahre Ns Vvolkswohlfahrt.— Feier- liche Einweihung des Hauplgebäudes der NS in Berlin-Neukölln. Berlin. 3. Mai. Anläßlich des zweiten Jahrestages der Gründung der NSV fand die feierliche Ein⸗ weihung des neuen Gebäudes der Haupt⸗ anitsleitung der NSW in Berlin-Neukölln, Maybach Ufer 48/51, ſtatt. Der Ffeier im Sitzungsſaal des NSV-Hauſes wohnten die Mitglieder der Hauptamtsleitung, alle Gau⸗ amtswalter der RS, Vertreter der ange⸗ ſchloſſenen Organiſationen und der Parteſ⸗- gliederungen ſowie die älteſten Mitglieder der NSW bei. Nach einem Konzertſtück von Mitgliedern des Philharmoniſchen Orcheſters unter Lei⸗ tung von Generalmuſikdirektor Staaage er⸗ a * 1 9 öffnete der Reichsoverrevlſor der Res, ug Janowſky, die Feſerſtunde. Er betonle, daß die zu löſenden Aufgaben der NSN vollſtändig neuartig geweſen ſeien da man ohne Beiſpiel lediglich aus der Einſtellung des Nationalſozialismus heraus, ein gewal. tiges Werk habe aufbauen müſſen. Vor zwei Jahren ſei f aus dem Nichts heraus eine Orgaulſa⸗ a lion geſchaffen worden, die heute mit vier Millionen Mit⸗ gliedern neben der NSDAP und der Ar. beitsfront eine der größten Organiſationen Deutſchlands ſei. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt kam zu⸗ nächſt auf die Gründung der NSW zu ſpre⸗ chen, und legte dann an Hand von ausfſühr⸗ lichem Zahlenmaterial dar, wie die NSW im ö Sommer und Winter für das Wohl des ganzen Volkes arbeite. Er erwähnte dabei das Hilfswerk„Mutter und Kind“, die Kin⸗ der⸗Landverſchickung, die Mütter⸗Erholungs. fürſorge, die Tuberkuloſe⸗ und Diphtheriebe⸗ kämpfung, die Schadenverhütungsaktion u. a. Betätigungsgebiete der NSV. 0 Berlin, 3. Mai. Der 22 jährige Paul Sternkiker, der am 30. April d. J. 11 5 ausländiſchen Delegierten zum Internatio- nalen Filmkongreß in gröblichſter Weiſe be⸗ leidigt und damit das Anſehen des Reiche; auf des ſchwerſte gefährdet hat, wurde hel“ von der Polizei in Haft genommen. Dieſes Beiſpiel zeigt, daß der nationalſoziallſtiſche Stadt gewillt iſt, die als Gäſte im Dritten Reich weilenden Ausländer gegen jegliche Beleidigung mit allen Mikteln zu ſchützen. Aus der Heimat Hedenktage 4. Mai 1521 Luther wird auf die Wartburg ge— bracht; bleibt dort bis 1. März 1522. 1825 Der engliſche Zoolog und Naturphilo— ſoph Thomas Henty in Ealing ge— boren. 1915 Italien kündigt den Dreibund. Prot.: Florian— Kath.: Monica Sonnenaufg. 4.25 Sonnenunterg. 19.30 Mondaufg. 4.38 Mondunterg. 22.0 5. Mai 1821 Napoleon J. auf St, Helena geſtorben. 1869 Der Komponiſt Hans Pfitzner in Mos kau geboren. 1882 Der Dichter Albert H. Rauſch in Fried- berg in Heſſen geboren. Prot.: Gotthard— Kath.: Pius V. Sonnenaufg. 4.23 Sonnenunterg. 19.31 Mondaufg. 5.22 Mondunterg. 23.13 * Austrieb der Herde Der Bauer rüſtet ſich zum Austrieb der Herde. Gerade in dieſem Jahre brannte un ſeren Bauern die Frage auf der Seele, wie ſie bei der Futterknappheit ihr Vieh im Stall durchhalten ſollten. Umſo eifriger treffen die Vorbereitungen zum erſten Weidegang Der Austrieb der Herde war in deutſchen Gauen von jeher ein beſonderer Merktag Schon einige Tage vorher machte der Dorf, hirte, dazumal eine Reſpektsperſon, die Runde in den Bauernhöfen. In jedem Hauſe wur er mit beſonderer Achtung empfangen und bewirtet, worauf er den Stall beſichtigte, den der Hofheer ſelbſt ihm öffnete. Der Hirte unterſuchte dann den Geſundheitszuſtand jede⸗ einzelnen Tieres. Am Tage des Austriebs läßt jeder Bauer morgens ſeine Herde vor ſeinem Gehöft war ten, bis um 6 Uhr der Hirte am letzte) Haus im Dorf dreimal in ſein langes Nohr aus Baumrinde ſtößt und überall der Ruf ertönt:„In Gottes Namen der Hirt treib! aus!“ In anderen Gegenden, z. B. im Bö! miſchen, blies der Hirt morgens in aller Frühe, worauf alle Hütejungen des Dorfe ſo raſch wie möglich nach dem Sammel plat eilten und ſich um den Bläſer ſcharten. Wen n Nr. 18 br —.——— Sechsmal ging in den letzten 600 Millionen Jahren das Meer über Deutſchland hinweg, brandete bis an den Gebirgs— ſtock der Alpen und ließ im Weichen jedesmal öde Sumpf— ſtrecken zurück, die allmählich Humus anſetzten, und unter Grasflächen oder rauſchenden Urwäldern ſchließlich die Spu— ren des einſtigen Meeresbodens verwiſchten. Zugleich brachen Gebirge zuſammen und verſchütteten die Urwälder der an— grenzenden Täler. Als der Säbeltiger noch umging, war längſt Steinkohle daraus geworden. Als nichts mehr an das verſchwundene Meer erinnerte und das letzte Mammut ver— endete, waren die ſeit Millionen Jahren zurückgelaſſenen Ab— lagerungen des ausgetrockneten deutſchen„Zechſteinmeeres“ längſt ſchon in Schätze umgewandelt, die tief unter den Hu— mus verſinkend, für ſpätere Epochen bewahrt wurden. Als die Germanen noch in den Buchenwäldern den Ur jagten, wußten ſie nichts davon, daß hier einſt gewaltige Fichtenwaldungen vom Meere verſchlungen worden waren. Aber der Sturm warf ihnen dafür das zum Bernſtein ge wandelte Fichtenharz an den Strand. Es war ſchön anzu— ſehen und leicht zu Schmuck zu verarbeiten. In manchen Stücken waren ſogar Inſekten eingeſchloſſen. Dieſe galten für beſonders wertvoll und wurden ſogar in China heiß begehrt. Die Phönizier kamen und griffen gierig nach den Ketten aus Bernſtein und boten Bronzeſchwerter, Haarſpangen und andere Dinge zum Tauſche an. Der Welthandel war ent— ſchloſſen bis in den dunkelſten Norden Germaniens vorge— ſtoßen! Um des gleichen Bernſteins willen brachen ſpäter die Wikinger mit Vrand und Mord über die germaniſchen Sied— lungen herein. Um des Vernſteins willen marſchierten die römiſchen Legionen nach Norden. Waffenlärm hallte durch die weltabgeſchiedenen Urwälder. Ob Sieger oder Beſiegte, ſtets ließen die Eindringlinge Spuren ihrer Kultur zurück. Zumindeſt ſchlugen dieſe Kämpfe Brücken und machten aus den Marſchſpuren der Heere endlich eine Welthandelsſtraße. Dem Bernſtein zuliebe! Wer weiß, welch 18 ö andersartige Entwicklung der kulturelle 1 80 räumt werden. In immer tiefer werdenden Halden türmie ſich der unnütze Abfall vor den Schächten auf, indes ganze Flotten den koſtſpieligen Guano und Salpeter über den Ozean herbeiſchafften. Bis es der deutſchen Wiſſenſchaft gelang, den„läſtigen Abraum“ zum Kunſtdünger zu ver wandeln. Auf einmal war Kali Trumpf und das Kochſalz der Abfall! In Südamerika aber trieben etliche Staaten in den Bankerott, und vom Ozean verſchwanden die letzten, vom Guano- und Salpetertransport lebenden Segelſchiffe. Mit ihnen die Romantik der Meere! Selbſt die Fiſche mußten herhalten, um das Vermächt— nis des deutſchen Urmeeres zu bereichern! Als im frühen Mittelalter aus einer Felswand zu Eichſtätt das wunder— tätige Walpurgisöl träufelte, als 1430 zu Wiesſee beim Gra ben eines Brut 5 das St. Quirinusöl zum Vorſchein kam. war die Menſchheit nicht reif genug, den Sinn des Erd öles zu ergründen. Heute ſind wir dafür Zeugen ſeines Werdens: Im Kaſpiſchen Meere ſchnürt ein Haff den Ka— rabuga-See ab, deſſen Waſſer raſch berdunſtet, als jenes im benachbarten Kaſpiſchen Meer. Es iſt deshalb ſalzhaltiger, und wird immer ſalzgeſättigter, je mehr friſches Meerwaſſer zuſtrömt und nach vollzogener Miſchung nicht wieder ab— fließen kann. Derzeit iſt der See bereits eine 18prozentige Lauge, in welcher die maſſenhaft einſchwimmenden Fiſche faſt augenblicklich erblinden und zugrunde gehen. Das Ufer iſt auch ſtändig mit Abertauſenden regelrecht gepökelter Fi ſche überſät, noch welchen ſich die Turkmenen nur zu bücken brauchen. Die Maſſe ſinkt zu Boden, ohne dort richtig ver— weſen zu können. Zumindeſt das Fett dieſer Milliarden Fiſchleichen bleibt erhalten. In zehntauſend Jahren wird das Haff ausgetrocknet ſein und Humus über den verſun lenen Fiſchfriedhof gebreitet haben. Tief unter ſeinen Salz— ablagerungen aber wird ein mächtiges Oellager der Er ſchließung harren, denn Salz und Erdöl gehören urſächlich —— zueinander! Nun aber ſind alle Bohrfelder der Welt und ſomit auch die deutſchen nichts ande— res als derartige ehemalige Ka— rabuga-Haffs! Weitere kommen im Reiche ſind noch nicht eindeutig bekannt. Da dieſes aber faſt durchweg auf Salz ſteht und im Großteile ſeiner Ausdehnung mehrfach ein von Fiſchen wim— melndes Meer geweſen war, in welchen es ſicher nicht an Haſſs gefehlt hat, ſo iſt es möglich, baß das verſchwundene deutſche. meer im Abfließen noch weitere Oelſchätze aufgeſpeichert hat, die aufzufinden, eine Aufgabe der Zukunft iſt. Mit den Fiſchen brachte das Meer aber noch ganz andere Oelvor— Kunſtſtücke zuwege! Im 12. Jahrhundert ſtieß der erzſuchende Menſch auf den Kupferſchiefer des Mansfelder Beckens. Seit⸗ her wird dort Kupfer und Silber gefördert, wobei man glaubte, den zuſammengeſchwemmten Reſt eines einſtigen Dieſe Annahme brach jedoch zu⸗ ſammen, als man, in dieſem Kupferſchiefer eingebettet, glän⸗ zend verkupferte und bis in ihre feinſten Schuppen kupfrig Bald blickten die Muſeen Erzgebirges auszubeuten. galvaniſierte— Heringe fand! mit Stolz auf ihre„Harzer Heringe“. „Sie ſind mehrere Millionen Jahre alt und ſehen aus, wie aus Kupfer modelliert“, erklärt der Kuſtos ſogar die älteſten und im Gegenſatz zu den S ger Foſſilien die einzigen in ihrem ganzen Körper erhaltenen Zugleich entrollen ſie uns ein Bild des Weltgeſchehens. Als Repräſentanten der Vorwelt. Urmeer zurückwich, drängte Aufſchwung Germaniens ohne dieſes„Gold des Nordens“ genommen hätte? Werte aufzuhäufen, fiel dem Meere nicht ſchwer. Dazu brauchte es ſich überhaupt nicht anzuſtrengen und machte das gewiſ⸗ ſermaßen nebenher und mit den allerein⸗ fachſten Mitteln. Aus ſeinem Grund ch lick verſteinerte jener Schiefer, der bei Frankenwald und andererorts in Deutſch— land millionenfach zu Dachplatten und Schultafeln verarbeitet wird. Aus ſei⸗ nen zu Kalkbrei zermalmten Korallen⸗ bänken ſtammt jeder Kellenwurf Mörtel, der ſeit dem erſten gemauerten Germanen⸗ haus zum Baue ſämtlicher Häuſer in Deutſchland verwendet wurde. Unter den zahlreichen Kalkbrüchen iſt jener von So⸗ lenhofen einzigartig auf der ganzen Welt. Hier fand Senefelder die ſonſt nirgends vorkommenden ſtrukturloſen Kalkplatten, ohne welche der litographiſche Druck nicht möglich wäre. Dieſe induſtrielle Goldgrube birgt auch nahezu unſchützbare wiſſenſchaft⸗ liche Werte in den zahlreich eingeſchloſſe⸗ abgeſchnittener Fiſche trocknenden Mansfe verweſten. Dabei entſtand verbindungen, Verweſungsprozeß den ſie durch trat aber da einer natürlichen Galvanifat überzog und auf da — in Kupfererz umwand lle wurde ſpäter di Grundſchlamme ſchiefer zuſammengeſtaucht, glücklich gelagerte npla dennoch der allgemeinen Zer Tatſächlich wu unter d drucke dieſer Milliardenſchatz auf eine bloß 10 Zentimeter zuſammengepreßt. Trotzdem wird hier ſeit 700 Jahren Erz gefördert und die Berg⸗ während and eletten ſonſti n ſich ſtörung. em Geſteins⸗ des Mee No Dice Sch „Es ſind das deutſche Mil⸗ liarden ſolcher vom abfließenden Meere im immer enger aus— er Becken zuſammen, bis ſie im Grundſchlick verſanken und dort n ſeltener Vorgang: einerſeits bildeten ſich Schwefel⸗ orſeits der umſpülenden Kupferlöſungen den Sauerſtoff entzog. Da⸗ merkwürdige Ereignis ion ein, die dieſe Fiſche mit den feinſten Kriſtällchen bronziert Natürlich dem Kupfer⸗ einzelne, entgingen, — —— 2 —————— zuletzt kommt, wird begoſſen, damit er nich bel der Herde einſchlafe. Wo Burſchen un Mädchen zuſammenkommen, gibts bald Nel kerei und Uebermut. Waſſer iſt ſchnell zn Hand, und unter Freudengeſchrei begießen d Dorfkavaliere ihre Auserwählten mit ma ſtens recht ausgiebigen Waſſergüſſen. Früh werke liefern alljährlich noch immer etwa nen Abdrücken einer vorweltlichen Tier⸗ 19 Millionen Kilogramm Kupfer ſowie und Pflanzenwelt, ſo daß man im Kalke en Solenhofen wie in einem Buche der 4 100 000 Kilogramm Feinſilber im Werte 0 N D 9111„„ 7 8 177 1 e N zu blättern vermag. Auch 5 von 30 Millionen Mark. Auch finden das Ammonshorn iſt hier zu finden, N 20 000 Arbeiter hier ihr ſtändiges Brot, jene ſchön gezeichnete Vorweltſchnecke, die während faft das geſamte Kupfergeld des 8 Der höhepunkt des Ralonclen Wagenborg⸗ Slldmaferndjenft lingsſonne trocknet ſchnell die Kleider und Zöpfe, und die erſte, mehr oder minder ernſte Empörung der Dorfſchönen über die kecken Burſchen verfliegt ebenſo ſchnell. Der erſte Weidegang wird vielerorts auch jetzt noch verbunden mit Flurumgängen, um im Beiſein der Hirten zu prüfen, ob an den Grenzen noch alles in Recht und Ordnung ſei, um etwa eingeſunkene oder umgefallene Grenz⸗ ſteine wieder aufzurichten oder zu erneuern. Wenn irgendwo die Grenze ſtreitig iſt, wird der Stein ausgehoben und nachgeforſcht, ob ſich darunter noch das Stückchen Holzkohle findet, das die Ahnen darunter gelegt als Beweis, daß nicht durch einen Zufall irgend— ein großer Stein dort liegt, der als Flur⸗ mark angeſehen werden kann. Die Flur⸗ umgänge ſind eine an die altgermaniſche Zeit erinnernde Sitte, denn früher, zur Zeit der Dreifelderwirtſchaft, wurde das Brach land regelmäßig beweidet. * Weltervorherſage: Die Tagestempe raturen ſteigen weiter an, während die Nachtfroſtgefahr abnimmt; be 8 Winden zeitweiſe wolkig, doch ga 0 N 11 nur in Deutſchland vorkommt. Aus ſeinen Tangmaſſen aber machte das Meer ſogar Kohlen! 5 Aus ſeinem Salze jedoch bildete der Schätzeſammler Meer das ungeheuerſte Vermächtnis. Tatſächlich ſtehen große Teile Deutſchlands auf einem gewaltigen Salz⸗ lager. Das tieſe Bohrloch von Sperenberg bei Berlin traf bei 80 Meter Bohrtieſe be⸗ reits auf das Salz und hat deſſen untere Grenze mit 1273 Meter noch nicht erreicht! äre Salz ein ſeltenes Produkt, wie es heute das Erdöl iſt, ſo wäre Deutſchland der Wirtſchaftsdiktator der Welt! Gelänge eg aber der Wiſſenſchaft, das Salz in einen Mirtſchaftsfaklor zu verwandeln, ſo bedeu⸗ tete dies eine wirtſchaftliche Weltrevolution! Veinahe ſeit Menſchengedenken fördert man aus den unterirdiſchen, feenhaft im Lichter⸗ Ranze ſtrahlenden Kuppeldomen und Salz⸗ galerien von Staßfurt und Leopoldshall ds Kochſalz zutage. Stets mußte vorher das im Vorgange der Meeresaustrocknung daenauf, zu liegen gekommene Kali weggez! 0 4 Re Reiches aus dieſer Erbſchatzkan Viele Städte und Dörfer reißenden Wellen der Meer den, blühende Landſtriche auf boden gezogen. Das iſt nach rechnung ſchon lange her Alter der Erde liegt dieſe in jüngſter Vergangenheit. tien das Moor ſcho oral ſich das Meer ſchon geraubt imer ſtammt. ſind in den e verſchwun⸗ den Meeres- unſerer Zeit⸗ n an dem doch erſt Wieviel mag haben! Aber wir ſehen ja, daß es nach ewigen Natur⸗ geſetzen handelt. Was es freigab, nimmt es wieder, und was es dem Menſchen ge⸗ nommen hat, gibt es ihm als Freilich können wir das Geſe korrigieren, und ſo ſehen wir Erbe zurück. ez ein wenig heute an den deutſchen Küſten, wie durch die Arbeit fleißiger Hände dem Meer Schatz genommen wird: j ein anderer meer, e r Boden, einſt vom Meere annektiert, de tauſendfältige Frucht tragen das iſt ein Erbe des Meeres, ſpäter Zukunft ein Millionenſchatz. O. von wird. Au vielleicht! — Hainſpach Aufnahme; Scherl⸗ Aldderdlenſt z — . D Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 80 Nachdruck verboten. „Als ob ich ein Zuhauſe gefunden hätte!“ hatte ſie ſchon nach den erſten vierzehn Tagen geſagt, und Frau Studienrat Schrader hatte gemeint: „Und ich, als ob ich ein Töchterchen in Ihnen be⸗ jlommen hätte, Fräulein Herdith.“ Frau Schrader hatte mit Vermieten bisher keine guten Erfahrungen gemacht. Sie war noch vom alten Schlage und hatte gewiſſe, wie ſie meinte,„altmodiſche“ Anſichten über Schicklichkeit und Leben eines jungen Mädchens. In Herdith fand ſie dieſe Anſichten beſtätigt. So hatte ſie ihre Töchter erzogen, die beide drüben in den ehemaligen deutſchen Kolonien verheiratet waren und pie einſam zurückgelaſſen hatten. Seitdem Herdith bei ihr wohnte, lebte die alte Dame förmlich auf. „Muttchen Schrader“, ſagte Herdith durchs Telephon, „ich habe eine große, große Bitte. Der Jobſt Reichardt, Sie wiſſen ſchon, der junge Arzt, der uns draußen zrainiert, er rief eben an, ob wir heute nachmittag eine Stunde im Kaffeehaus zuſammen ſein könnten. Aber ich finde Kaffeehäuſer ſo ſcheußlich ungemütlich. Und da wollte ich Sie fragen...“ „Schon erledigt! Weiß ſchon Beſcheid, Kind. Alſo ich mache Ihnen heute in meinem Biedermeierzimmer einen recht gemütlichen Kaffeetiſch zurecht. Bringen Sie nur etwas Kuchen mit. Da könnt ihr junges Volk ſo lange jnaken, wie ihr wollt. Sogar rauchen dürft ihr in meinem grünen Zimmerchen.“ Herdith dankte und hing lächelnd ab. Muttchen Schrader hielt ihr kleines Biedermeierzimmer wie ein Heiligtum. Es war nicht leicht, die Erlaubnis zum Rauchen dort zu bekommen. Freudig arbeitete ſie weiter. Die Zeit ging jetzt noch einmal ſo ſchnell hin in Gedanken, daß ſie am Nachmittag mit Jobſt zuſammen ſein würde. Sie ärgerte ſich auch gar nicht über Herrn Direktor Krumbhaar, den Vertreter ihres lieben Direktors Fredrichs. Sonſt bekam ſie immer die Wut, wenn er anfing zu diktieren, um bei jedem Wort zu ſtocken,„Hm!“ zu ſagen, oder„Warten Sie mal! Wie habe ich doch diktiert?“ Jetzt half ſie ihm mit der liebens— würdigſten Miene von der Welt. Nun erſchien ihr ſogar Und als Herr Ab- zeilungsleiter Fröſchke bei Geſchäftsſchluß ſie in ein Direktor Krumbhaar erträglich. längeres Geſpräch verwickelte, auch da war ſie ſo ſtrahlend liebenswürdig, daß Herr Fröſchke ſeine Aktien im ge— heimen ſchon wieder ſteigen ſah. „Vielleicht machen wir doch mal zuſammen einen Sonnabendausflug, Fräulein Aßmuſſen?“ „Sicher, ſicher!“ verſprach Herdith lachend. „Schade, daß heute das Wetter zu ſchlecht iſt! Jetzt fſann man gar nichts unternehmen.“ „Nein, heute kann man gar nichts unternehmen!“ wiederholte Herdith.— Wenn du nur wüßteſt!, dachte ſie. * 1* Marion Karnau ſaß in ihrem eleganten, grünen Schleiflack-Wohnzimmerchen und ſchaute mißmutig durch die Scheiben: Regen und Grau. Sturm. Sie hatte ſich ſo in den Gedanken des Zuſammenſeins mit Jobſt Reichardt pmeinverbiſſen. Nun machte das abgeſagte Training ihr wieder einen Strich durch die Rechnung. Was ſollte ſie nur beginnen? Mit Freundinnen zuſammen ſein. Sie redeten immer dasſelbe. Ins Theater gehen? Sie kannte alle Stücke; ſie hatte zu nichts Luſt. „Na, Kind, ſo verdroſſen?“ Kommerzienrat Karnau tam vom Korridor her in Marions Zimmer.„Komm, wir wollen eſſen. Ich muß heute nachmittag plötzlich nach Hannover. In einer Stunde will ich losfahren. Und du? Was wirſt du beginnen? Ich muß über den Sonntag wegbleiben. Werde ſonſt nicht fertig.“ Ein Gedanke blitzte in Marion auf. „Sag, mal, Vater, können wir nicht über Braunſchweig fahren?“ „Können wir! Nur ein kurzer Umweg! Das macht mir nichts aus. Was willſt du denn in Braunſchweig?“ „Ach, Grete Hübner hat ſchon immer gebettelt, ich möchte doch mal kommen. Ich kenne ihr Baby noch gar nicht. Und was ſoll man mit ſo einem verregneten Tage anfangen? Weißt du was? Ich beſtelle ein dringendes Ferngeſpräch. Wenn Grete mich gebrauchen kann, fahre ich mit. Uebernachten werde ich entweder bei Grete oder im Hotel.“ „Mir ſchon recht, Kind! Weißt du die Nummer?“ „Steht draußen im Verzeichnis.“ „Gut!“ Kommerzienrat Karnau wandte ſich zu dem Diener, der jetzt die Flügeltüren zum Eßzimmer aufſchob. „Karl! Beſtellen Sie eine dringende Verbindung mit Hübner, Braunſchweig. Die Nummer finden Sie draußen im Verzeichnis.“ Er ſetzte ſich hin: „Schauderhaft! Immerfort dieſe Hetze. Da hatte ich mich wirklich auf meinen ruhigen Sonnabend gefreut. Aber die Arbeit wird immer größer. Nimmt man den Sonntag nicht noch mit zur Hilfe, ſo ſchafft man's nicht.“ „Du haſt ein Aktienpaket von den Groſchwitzer Zellſtoff⸗ ſabriken erworben, Vater?“ fragte Marion, während ſie die Suppe auf die koſtbaren Porzellanteller füllte. Der Kommerzienrat ſah Marion erſtaunt an: „Seit wann intereſſierſt du dich denn für Geſchäfte? Ich glaubte bisher, du intereſſierſt dich mehr dafür, was ſie abwerfen!“ „Ach, ich habe es durch Zufall geleſen, wie ich neulich den Handelsteil durchgeblättert habe. Sag' mal, Vater, ſtellt ihr da auch vielleicht neues Perſonal ein?“ „Möglich, Kind. Aber ich weiß das nicht. Geht mich auch nichts an. Darüber entſcheiden die Direktoren.“ „Aber man würde einem Wunſche von dir vielleicht entſprechen?“ „Möglich! Haſt du wieder einen Schützling?“ „Vielleicht, Vater. Es iſt noch nicht ganz ſpruchreif. Aber wenn ich dich darum bitten ſollte, würdeſt du dich da für einen Jugendgeſpielen aus unſerer Heimat ver— wenden?“ „Kind, es kommen ſo viele, die Stellung haben wollen. Man weiß ſchon nicht, wem man zuerſt helfen ſoll.“ „Aber wenn ich dich bitte, Vati?!“ Marion legte zärtlich den Kopf an die Wange ihres Vaters. „Schmeichelkatze! Du weißt ja, daß ich dir nichts ab— ſchlagen kann. Alſo, wenn es ſo weit iſt, ſage es mir. Wollen ſehen, was ſich machen läßt. Was macht übrigens dein Reichardt? Profeſſor Küſtner hat mir neulich in einer Geſellſchaft erzählt, er hätte einen ſehr intereſſanten Beitrag von Reichardt für ſeine mediziniſchen Studien- blätter bekommen. Er tippt auf den Jungen, ſagt, er wird etwas werden. Du wirſt ja ſo rot, Marion.“ Marion hob plötzlich den Kopf und ſah den Vater an. „Vater, ich glaube, ich könnte mir vorſtellen, Jobſt wäre der Richtige für mich. Warum lachſt du denn?“ Kommerzienrat Karnau ſtreichelte Marions Hand: „Weil du glaubſt, mir damit eine große Neuigkeit zu erzählen, mein Kind. Glaubſt du, ich ahnte nicht ſchon, wer der Anziehungspunkt bei dem Rudern da draußen für dich iſt, und warum du meine Brieftaſche für den Klub um einen ſo anſtändigen Betrag erleichtert haſt? Ich kenne dich beſſer, als du denkſt.“ „Hätteſt du was dagegen, Vater?“ „Kind, ich kenne ja dieſen Doktor Reichardt noch kaum. Habe mich natürlich ſchon unter der Hand über ihn er— kundigt. Die Auskünfte ſind gut.“ Er lächelte überlegen, gutmütig.„Ich bin nur, offen geſtanden, erſtaunt, daß es diesmal bei dir länger anzuhalten ſcheint. Denn bisher— es war doch immer alles ein Strohfeuer bei dir, meine kleine Marion.“ „Aber diesmal iſt es Ernſt!“ „Wird auch Zeit ſein, Marion! Du weißt, ich bin dir ein ſehr nachſichtiger Vater; aber einmal muß ja Schluß ſein mit dem Flirten.“ „Wäreſt du eigentlich einverſtanden, Vater, wenn ich dir einen unbemittelten Schwiegerſohn bringen würde, der noch nichts ift und nichts bedeutet?“ Marion ſah ihren Vater zärtlich an. Alle Liebe, deren ihr egoiſtiſches Herz fähig war, galt dem Vater. Sie hatte ja die Mutter früh verloren. Mit ihren Erzieherinnen verkehrte ſie kühl. Das Bewußtſein, daß all dieſen Damen daran lag, die gutbezahlte, angenehme Stelle im Hauſe des Kommerzienrats zu behalten, machte Marion von vorn⸗ herein allen Erzieherinnen überlegen. Denn ſie ſpürte ganz genau, aus welchen Beweggründen man ihren Launen nachgab und nicht wagte, ſtreng gegen ſie zu ſein. Sie war tief durchdrungen davon, daß der Reichtum des Vaters eine Macht war, der ſich alles beugen mußte. Sie begriff es oft nicht, daß der Vater ſo ſchlicht und ein⸗ fach war. Jetzt aber, da ſie ſich ſo blind in Jobſt Reichardt ver⸗ liebt hatte, erkannte ſie zum erſten Male, wie gut es war, daß der Vater nicht nach Aeußerlichkeiten fragte. Sonſt hätte ſie vielleicht Schwierigkeiten gehabt wie manche ihrer Freundinnen, bei denen die Eltern arme und unbekannte Bewerber abgewieſen hatten. „Wirklich fabelhaft von dir, Vater!“ wiederholte ſie noch einmal. Achtes Kapitel. Kommerzienrat Karnau ſah vor ſich hin. Marion ahnte nicht und brauchte nicht zu ahnen, welch traurige Er⸗ fahrung aus dem eigenen Leben ihn dazu geführt hatte, ſo zu denken. Er ſelbſt hatte geheiratet, weil bei Marions Mutter und ihm alles zueinander gepaßt hatte: Stellung, Reichtum, Name. Aber was hatte das alles zum wahren Lebensglück geholfen? Nach dem erſten Rauſch der Ver⸗ liebtheit hatten ſie ſich beide mehr und mehr auseinander⸗ gelebt. Marions Mutter hatte geglaubt, Vermögen wäre nur dazu da, einem das Leben angenehm zu machen, Männer nur dazu, immer neu Geld zu ſchaffen und den Frauen das Paradies auf Erden zu bereiten. Es war gut, ſolange es bei Kommerzienrat Karnau wirtſchaftlich W ging. Als man ſich aber 5 ſchwieriger Wirtſchaftsjahre einſchränten mußte, als die große Ge⸗ ſelligkelt des Hauſes fliler wurde, als Karnau in ſeinen ſchweren Sorgen Halt und Verſtändnis bei ſeiner Frau ſuchte, da fand er nichts von alledem. Frau Melanie hatte tein tröſtendes Wort für ihn, keine Järtlichteit, die den Kampfmüden aufrichten konnte. Sie hatte nur immer eine Antwort;„Ich bin aus einem reichen Hauſe und kann von dir verlangen, daß du mir ein Leben bereiteſt, wie ich es zu fordern habe.“ N Damals wäre er wohl zuſammengebrochen, hätte nicht ein Menſch zu ihm gehalten, ein junger, tapferer Menſch: Dina Grottmann, ſeine Sekretärin. Sie war ihm in den ſchweren Zeiten, da alles zuſammenzuſtürzen drohte, mehr als eine Mitarbeiterin geworden: ein Kamerad, der immer für ihn da war, der nichts für ſich forderte, der froh ſchien, ihm durch Arbeit und Verſtehen helfen zu können. Und als dann alles zuſammenbrach, und das letzte, das Unaus⸗ denkbare eintrat, als Marions Mutter ihn verließ— hinausging in die Welt—, da war es Dina Grottmann, die Karnau vor dem Selbſtmord bewahrte. 5 „Sie müſſen für Ihr Kind leben, Hubert Karnau!“ hatte ſie ihm geſagt.„Wenn die Mutter ſchon nicht für das arme, hilfloſe Ding ſorgt— wollen Sie es auch noch allein in der Welt laſſen?“ „Ich kann nicht!“ hatte er geſtöhnt.„Die Schande, Dina, die Schande! Das alte Haus meines Vaters vor dem Konkurs, die eigene Frau davongelaufen— ich habe keine Kraft mehr.“ Da hatte Ding Grottmann etwas geſagt, was er viel ſpäter erſt verſtanden hatte: „Andere müſſen auch Kraft haben, Hubert Karnau!“ Es klang ſo traurig und doch ſo feſt, daß es wie eine Mahnung war. Er ſchämte ſich plötzlich vor Dina Grott⸗ manns klaren, grauen Augen. Ja, ſie hatte recht, die größte Schande wäre es ge⸗ weſen, fahnenflüchtig zu werden, alles in Stich zu laſſen: ſein Kind und das Werk. „Wenn Sie mir bleiben, Dina, dann will ich's noch mal verſuchen!“ Das waren ſeine Worte geweſen. Dina Grottmann hatte ihre Hand feſt in die ſeine gelegt. Der Worte brauchte es nicht, ſie wußten umeinander. Zwei Jahre war Dina Grottmann als ſeine Helferin im Geſchäft geblieben. Er hatte ihr Prokura gegeben; ſie arbeitete an ſeiner Seite, umſichtig wie ein Mann, und ſo treu, wie es nur eine Frau ſein kann. Daneben hatte ſie noch Zeit, ſich um das kleine Kind zu kümmern. Marion war damals anderthalb Jahre alt. Und als ſich mit den Pflegerinnen Schwierigkeiten er⸗ gaben, das Kind nicht richtig verſorgt war, weil Karnau nichts davon verſtand und ganz in den Händen des Perſonals war, da half Dina Grottmann auch hier. Still⸗ ſchweigend willfahrte ſie Karnaus Bitte und kam zu ihm ins Haus. Es war ihr gleich, daß ſie nun überhaupt keine freie Minute mehr hatte und ſich ihr Leben in einer ewigen Hetze zwiſchen Kinderzimmer und Büro abſpielte. Es ſchien ſie auch nicht zu berühren, daß man in der Stadt zu tuſcheln begann über ſie und Karnau. Sie tat ihre Pflicht und ging in ihrer ſtolzen Anmut durch die Stadt und durch das Geraune. Nur, daß ſie ſehr blaß und noch ſchmaler wurde in dieſer Zeit. Hubert Karnau aber ſah es nicht. Er arbettete wie ein Wahnſinniger, um ſich und das vom Vater über— nommene Werk zu retten. Und es gelang. Als wäre mit ſeiner Frau ein böſer Geiſt gewichen, glückte nun alles, was er aufaßte. Ein paar Gläubiger geduldeten ſich. Ein neues Verfahren, an dem er lange herumgearbeitet hatte, erwies ſich als bedeutende Neuerung; er zog aus dem Patent großen Gewinn. Verſchiedene günſtige Geſchäfts⸗ abſchlüſſe kamen ihm zu Hilfe, Gelder wurden ihm an⸗ geboten— nach zwei Jahren ſtand das alte Haus Karnau feſter und geachteter da denn je. An dem Tage, an dem er heimkam und zu Dina Grott⸗ mann ſagen konnte:„Nun iſt die Gefahr gebannt!“, an dieſem Tage ſagte ſie ihm, daß ſie aus ſeinem Hauſe gehen müßte. Sie könnte es beruhigt, für das Kind hätte ſie eine vortreffliche Pflegerin in einer entfernten älteren Ver⸗ wandten gefunden; es würde in deren Händen ebenſo gedeihen wie in den ihren. Faſſungslos hatte Hubert Karnau vor Dina Grott⸗ mann geſtanden und nicht begriffen, warum ſie gehen wollte. Gerade jetzt, wo auch ſie endlich die Früchte ihrer bhingebenden Arbeit reifen ſehen würde? Aber ſie hatte auf all ſein Drängen nur das eine erwidert: „Hubert Karnau, ich habe in all dieſen drei Jahren Sie niemals um etwas gebeten! Heute bitte ich Sie zum erſten Male: Laſſen Sie mich gehen, ich werde Ihnen ſpäter Antwort geben.“ „Dann ſagen Sie mir nur das eine, Dina!“ hatte er gefordert.„Habe ich irgendeine Schuld, daß Sie fort wollen? Oder iſt es eine Liebe zu einem Manne, die Sie von hier fortführt?“ Dina Grottmann hatte den Kopf geſenkt: „Sie haben mir nichts getan, Hubert Karnau! ſind immer der beſte und gütigſte Freund gegen mich ge⸗ weſen. Ja, eine Liebe zu einem Manne treibt mich ſort.“ Ach, daß er ſie damals nicht verſtanden hatte! Daß er ſo erfüllt war von ſeiner Arbeit und keinen Sinn hatte für das, was unter ihren ſtillen Worten ſchwang! Damals glaubte er nur traurig zu ſein, daß ſein Kind die auf⸗ opferungsvolle Pflegerin, er ſelbſt die gewiſſenhafteſte Mitarbeiterin und Arbeitskameradin verlor. Aber als Dina dann gegangen war, weit fort, nach Südamerika, wo ſte auf einer Farm deutſche Kinder unter⸗ richten wollte, da wurde dies Gefühl eines großen Ver⸗ luſtes immer tiefer und tiefer in ihm. Sein Haus mar leert und einſam. Die neue Hausgenoſſin, ein Ateres, beſcheidenes Fräulein, vermochte Dina zwar bel dem Kinde, aber nicht bei ihm zu erſetzen. Man riet ihm, etne richtige Hausdame zu nehmen, die ſeinem Hauſe votſtehen und ſeiner Stellung entſprechend repräſentieren könnte. Aber ihm graute davor ö Aſſiſtentinnenta⸗ higkeit noch ei⸗ Fehrgang. Zwei⸗ lich⸗wirtſchaft⸗ zer Volksſchüle⸗ Handwerk 3 einer Geſellin⸗ ehrige prakti⸗ ehe durch Peſuch weiterer In Berufen, die nicht ausgeſprochen weiblich ſind, gilt deute der Grundſatz, daß bei gleicher Eignung dem anne der Vorzug zu geben iſt. Werden durch dieſen Grund⸗ utz die Ausſichten auf Anſtellung in manchen Berufen auch heſchränkt. ſo läßt ſich andererſeits ſagen, daß auch heute uch eine ganze Reihe nicht ausgesprochen weiblicher Berufe er Frau offenſteht. In völliger Verkennung dieſer Tatſache gat ſich eine große Anzahl junger Mädchen Berufen zuge⸗ pandt, in denen ſie zwar nicht durch den Mann erſetzt wer⸗ gen können, aber der verſtärkte Andrang zu bieſen Berufs⸗ weigen ſteht in keinem Verhältnis zu deren begrenzter Auf— ahmefähigkeit. In Tauſenden und aber Tauſenden von Büros n Tauſende und aber Tauſende von jungen Mädchen nter Stenogrammblock und Schreibmaſchine. Wollte man malle durch Männer erſetzen, ſo würde man weder die heeigneten Kräfte finden noch heranbilden können; denn die rbeit der Sekretärin verlangt nicht nur Ordnungsſinn, Ge⸗ ſpiſſenhaftigkeit und Genauigkeit, ſondern auch eine beſon⸗ ere Einſtellung und Hingabe an die Arbeit, ein Beſorgt— ein um hunderterlei Erledigungen, wie es eben mehr dem ſen der Frau entſpricht. Ihre liebenswürdige Verbindlichkeit, Geduld und vor em die Fähigkeit, auf die Wünſche des anderen einzu— gehen, ſichern der Frau einen Platz hinter dem Ladentiſch. Wenn Verkäufer natürlich auch nichts Seltenes ſind, ſo gibt s doch eine Reihe von Geſchäftszweigen, in denen wir uns geber von einem weiblichen Weſen beraten und bedienen Für Mädchen, die die Volksſchule verlaſſen, bietet das ündlich erlernte Handwerk die geſundeſte Grundlage. Neben der Schneiderei, dem Putz, der Wäſchemaßar— beit liegen der Frau auch Buch⸗— binderei und Photographie ſehr gut. Er⸗— wähnt ſeien noch die Berufe der Zahntechnikerin und der Denti⸗ ſtin, die eine dreijährige tech— niſche Lehrzeit mit Abſchluß⸗ prüfung erfor— Das Kunſtge⸗ werbe(links Buchbinderin) und das kechni⸗- ſche Laborato- rium(unten: Laborantin) bieten als Frauenberufe noch Aus- ſichten. — ern, für die Dentiſtin nach mehrjähriger nen weiteren einfährigen ührige prakti⸗ e Lehrzeit bil⸗ et die Grund⸗ age für länd⸗ che Berufe, die n Mofſenſtehen. Immer ſchließt wie beim die Lehrzeit mit Renprüfung ab, mmer ſchließt ich auch mehr⸗ ſche Tätigkeit Fehrgänge die Aufſtiegsmöglichkeiten wahrgenommen wer⸗ den können. Und nun zur Arbeit in der Fabrik! In welchen Betrie⸗ en findet man weibliche Belegſchaften? Zunächſt in ſehr hroßem Maßſtab in der Elektroinduſtrie. Die Frauen ar⸗ Peiten hier als Spulerinnen, Stanzerinnen, Löterinnen, Wick⸗ erinnen, kurz in den verſchiedenſten Abteilungen der An⸗ ertigung und Zuſammenſetzung der vielen, oft winzig klei⸗ zen Zubehörteile, die die Fabrikation bedingt. Ihre Finger Paben mehr Leichtigkeit und Geſchicklichkeit als die des Man⸗ es, und außerdem hat die Frau dem Manne gegenüber noch eine Eigenſchaft voraus: die zähe Ausdauer bei gleich⸗ Irmigen und ermüdenden Vorgängen. Es iſt kein Zufall, daß ſich die moderne Frau dem Kuünſtgewerbe zugewendet hat. Kunſtgewerbe ſtellt ſo⸗ zuſagen das Mittelding zwiſchen handwerklicher Arbeit und ein künſtleriſchem Schaffen dar, ohne jedoch Halb⸗ 0 u ſein. Es iſt eine Berufsform, die durch geeignete Miſchung von Künftleriſchem und Praktiſch⸗Zweckvollem der au beſonders naheliegt. Je nach der Veranlagung der ein⸗ enen Frau neigt 5 ann das von ihr ausgeſuchte Spe⸗ lalgetiet mehr zum Prakkiſchen oder zum Klinſtleriſchen. Am deutlichſten zu 6345 iſt dieſe Spaltung bei der Gold⸗ und Bülberſchmiebin. Hier hat es die Frau in der Hand, auf den Beſchmuck unſerer Zeit, beſonders, ſoweit es ſich um Woh⸗ u ee 7 750 außerordentlich ſtark einzuwirken. Aehn⸗ uch bei der Dekorateurin; ſowohl als Schaufenſter⸗ als auch 3 eee——— S—— als Innendekorateurin leiſten Frauen Hervorragendes. Ver⸗ vollkommnung durch weiblichen Einfluß iſt auch bei der Mo⸗ dezeichnerin zu beobachten. Junge Mädchen mit Hochſchulbildung aber auch ſolche ohne akademiſche Vorbildung können als Chemotechnikerin oder techniſche Aſſiſtentin zu einer befriedigenden Lebens⸗ arbeit gelangen. Die Ausbildung erfolgt in Fachſchulen. Geht dem Eintritt in eine ſolche Fachſchule eine zweiſährige Be⸗ rufspraxis voraus, ſo kann be⸗ reits nach drei Semeſtern die ſtaatliche Abſchlußprüfung er⸗ folgen. Sonſt ſind vier Se⸗ meſter Fachſchulbeſuch erfor— derlich. Die beſonderen Ver⸗ anlagungen, die die Arbeit im Laboratorium verlangt, Ge— wiſſenhaftigkeit, peinliche Ge⸗ nauigkeit, Geſchicklichkeit und ein hohes Maß von Geduld, ſind gerade der Frau eigen. Aus dieſem Grunde kann man auch in Zukunft auf die Mit⸗ arbeit der Frau im Laborato⸗ rium kaum verzichten. Bemerkenswert iſt der Be⸗ rufszweig, der faſt ausſchließ⸗ lich von Frauen ausgeübt wird: der der Kosmetikerin und Schönheitspflegerin. Zu ihrer Ausübung gehören ana— tomiſche Kenntniſſe als Grundbedingung für ſachge— mäße Maſſage. Die Lehrkurſe für Schönheitspflege erſtrecken ſich auf Formen-, Teint⸗ und Haarpflege, Geſichtsdampfbä⸗ der, Kräuterkompreſſen, Be— handlung von Röte, Froſt, Warzen uſw. Sauerſtoffpak— kungen, Anwendung von Elek— trizität im Dienſte der Schön⸗ AL D Für die Der Iisch-Jabd loge. Der gedeckte Tiſch verlangt von Zeit zu Zeit beſondere Aufmerkſamkeit der Hausfrau. Es gibt immer wieder etwas zu erneuern oder zu verbeſſern, die ganze Behaglichkeit des Raumes hängt oft von einer gemütlichen Ecke ab, auf deren Geſtaltung man viel Wert legt. Nicht nur der große Eß— zimmertiſch braucht ſtändig nett gedeckt zu ſein, auch für kleinere Mahlzeiten achtet man darauf, daß der Frühſtücks— oder Teetiſch mit Sorgfalt hergerichtet iſt. Beſonders wenn man mit keiner großen Anzahl von Perſonen rechnet, ſitzt man gern an einem kleineren Tiſch,. der ohne große Umſtände hübſch hergerichtet wird. Dafür ſorgt natürlich zuerſt ein ſchönes Gedeck, mit geſchmack— vollen Decken kann man überhaupt ſehr viel Abwechfſlung bringen. Es brauchen nicht immer ſchwierige Handarbeiten auf koſtbarem Material zu ſein. Durch angenehme Farben zuſammenſtellungen und leichte Zierſtiche oder dekorative Häkelarbeit erreicht man manchmal mehr, und man kann ſich bei ſparſamer Einteilung mehrere ſolcher Tiſchgarnituren anſchaffen. Grobes Leinen oder panamaartige Stoffe ſind dafür ſehr geeignet. Dieſes licht- und waſchechte Material hat ſo viel gute Eigenſchaften, daß jede Hausfrau ihre Freude daran haben kann. Schon die Anfertigung macht großen Spaß, man weiß, es geht ſchnell, und je eher man ein Stück in Gebrauch neh men kann, deſto lieber entſchließt man ſich, eine neue Decke zu beginnen. Das Format iſt meiſtens quadratiſch gehalten. Um ſich ein oder zwei Nähte zu erſparen, muß man beim Einkauf des Ma⸗ terials nur auf⸗ paſſen, daß es breit genug liegt. Auch das Zuſam⸗ menſetzen läßt ſich durch richtige Auf⸗ teilung geſchickt verbergen. Man verlegt die Anſatz⸗ linie entweder auf den äußeren Rand oder läßt ſie ruhig kreuz und quer in der Mitte durcheinan⸗ der laufen. Ein breiter Hohlſaum oder ein Sticke⸗ reieinſatz läßt die⸗ ſen Notbehelf ganz gewollt er⸗ ſcheinen. Auf ſehr grobem Material ſieht Baſtſtickerei in ſparſamer Verteilung gut aus, nur muß man für dieſen Zweck ſchon einen gedeckten Grund aus⸗ ſuchen, weil man mit der Reinigung vorſichtig ſein ſoll. Am pigktiſchſten iſt paſtellfarbiges Leinen mit weißer oder an⸗ dersfarbiger Blendenverzierung oder mit etwas Handarbeit. Unſere Abbildung zeigt drei Gedecke in mittlerer Größe mit großer Kreuzſtichſtickerei, die in breiten Streifen über die Fläche geht und mit ausgefranztem Rand. Dieſe ausge⸗ zogene Ronder werden durch einen möglichſt unſichtbaren Stich befeſtigt. Mit Hohlſaumnähten, die recht breit ausge⸗ arbeitet werden können, laſſen ſich ebenfalls guͤte Witten 3 en, W heitspflege, Augenbrauenfärbung, Tonung des Teints uſw. Spezialkurſe in Hand- und Nagelpflege können zur Ver⸗ volſſtändigung der Ausbildung dienen, die man bei einem Friſeur oder auch in beſonderen kosmetiſchen Inſtituten er— wirbt, um ſpäter den Beruf als Alngeſtellte einer derar— tigen Anſtalt oder durch Bedienung eines eigenen Kun— denkreiſes auszuüben. E. Schoepke. Aufnahmen(3): Stueber(Kind). n geeignele Frauen lohnende Tätigkeit. aus frau erzielen. Die dritte Decke iſt mit runden oder eckigen Platt- ſtichmuſtern in verſchiedenen Größen verziert. Man nimmt dafür am beſten dickes Perlgarn, das die Arbeit ſchnell för— dert und auch am beſten zur Geltung kommen läßt. Die dazu paſſenden Servietten in beliebiger Anzahl zeigen ähn— liche Motive. 2 eu. ed A. 2 Spitzen für jedes Kleid lautet ein ſommerlicher Mode— tip. Die Beliebtheit der Spitze erſcheint in dieſem Jahre beſonders berechtigt, weil ſie für den Typ der jetzigen Mode wie geſchaffen erſcheint und in ihrer Vollendung den echten Vorbildern nicht mehr nachſteht. Ein zartes, ſchmei— chelndes Material gibt einer weibli— chen Mode den paſſenden Rah⸗ men. Unzählige Muſter und Abar— ten ſind für den gedachten Zweck bereit, man braucht für ihre Verwendung nicht lange zu ſuchen. Die Mode ſtellt den Erfolg nicht mehr auf die Pro— be, die Spitze iſt ſchon eine ſelbſt⸗ verſtändliche Er⸗ ſcheinung gewor⸗ den Auch das Ta⸗ geskleid iſt mit Baumwolltüllſpitze, im gleichen Ton eingefärbt, garniert. Wir zeigen in der Abbildung ein Wollſtoffkoſtüm mit doppeltem Jabot, deſſen Ränder mit fingerbreiter Spitze umſäumt ſind. Die ſchlichte Machart des Nachmittagskleides aus einfarbigem Cloqué erlaubt eine Verzierung durch eine gleichfarbige Spitzenſchärpe. Die weite Dreivierteljacke aus Spitze iſt ärmellos und auch mit einknöpfbaren Aermeln zu tragen. Das kleine Schultercape verdeckt die Einſatzlinie. Text und Zeichnungen(2): Hildegard Hoffmann. Wir müſſen wiſſen daß Teerflecken an Kinderhänden verhältnismäßig leicht zu entfernen ſind, wenn man die Flecken mit Apfelſinen⸗ oder Zitronenſchalen abreibt. daß man Keſſelſtein in den Waſſertöpfen mit einer Salz⸗ ſäurelöſung beſeitigen kann. Nach Anwendung der Säure⸗ löſung iſt es erforderlich, die Töpfe tüchtig auszuſpülen. Allch igwaſſer, das man über Nacht in den Töpfen ſtehenläßt, beſeſtigt den Waſſerſtein. daß Linoleumdecken und ſäufer auf ihrer Unterlage nicht mehr feſtkleben, wenn man die untere Seite vor deſn Auflegen 15 e e. 2 f Brillengläſer nicht mehr beſchlagen, wenn iign Aae leicht 5 Seife einrelbt und Dann wie gewöhnlich * .. 3 — ——,, — 1—— N 1 17 1 15 10 7 Magiſches Moſaik. S Het PO, voges 1. Hel ll. Seen Legi ee 8 6 Ole e ee leg AS Vorſtehende neun aus je vier Feldern beſtehenden Qua⸗ drate ſind in der Weiſe zuſammenzuſtellen, daß ſie ein großes Quadrat ergeben, in dem ſtets neun Felder, alſo ein Viertel der Figur, ein Sprichwort ergeben. Buchſtaben-Scherz⸗Rätſel. ſen ſen ſen ſen Stadt im Rheinland. Speichen ⸗Rätſel. 7 Der Mittelbuchſtabe iſt bei allen drei Wörtern der gleiche und iſt zu ſuchen. Die längslaufenden drei Wörter be— deuten: Von 1 nach 4 ſüdamerikaniſcher Staat, 2 nach 5 Stadt in Rumänien, 3 nach 6 weiblicher Perſonenname, Die in den äußeren Feldern von 1 bis 6 befindlichen Buchſtaben ergeben dann den Namen einer Quellnymphe. Die zu ver— wendenden 21 Buchſtaben ſind: a a dee giiklllort tu u. Der. J ne erfreuen will benütze ſtets T Schach-Aufgabe. , . c,, . ,,,., n,,, ,, , 7 7, 2 ,“. , f Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. Schach- Aufgabe: Df 4bö, Saß dsc oder a, b, c, Dbßdec6, Beliebig, . D ſetzt matt. i„Kd8.—es, 2. Db5—e2, Beliebig, 3. De?—e7 matt. „Db—-c7, 2. b7—bS Di, Def eb, 3. Db5 bs matt. 1„Db oed, 2.(6-7, Beliebig, 3. D ſetzt matt. Wenn Schwarz anzieht. 1. Tg4—h4, c6—c7, 2. Kd8—es, Beliebig, 3. L zieht ab und ſetzt matt. g ild. laieb! ichꝭumend. wundervoll ien Oeschmock. Urmenſchliches. Mücke iſt im naturhiſtoriſchen Muſeum geweſen. „Haſt du auch den Neandertaler geſehen?“ erkundigt ſich ſein Freund. „Unſinn!“ ſagt Mücke.„In einem naturhiſtoriſchen Muſeum gibt es keine Münzenſammlungen.“ * Nebelmann will heimwärts fahren, beſteigt die Straßen⸗ bahn und bemerkt, daß er ſein Geld im Geſchäft liegenge⸗ laſſen hat. Der Schaffner läßt ſich auf Nebelmanns Be⸗ teuerungen betreffs ſpäterer Zahlung nicht ein. Nebelmann (erhaben):„Auch gut. Da ſteig ich eben ab und kauf mir in Auto auf Raten!“ * Im Zeichen der Flugmaſchine. Zeichnung: Han. Der Storch hat bei vermehrter Beanſpruchung nur noch halbe Arbeit. Zum Kartoffelbau Im Kartoffelbau ſteht Deutſchland unbeſtritten an der erſten Stelle der kartoffelerzeugenden Länder. Die Bedeutung dieſer Sie:„Na, weißt du, unſer Junge wird dir aber von Tag zu Tag ähnlicher!“ 2 Er:„So... was hat er denn ſchon wieder ange 5 ſtellt?“ * „Alſo, der Zahnarzt, den Sie mir empfohlen haben, arbeitet nicht ſchmerzlos.“ i „Wieſo denn? Hat er Ihnen weh getan?“ „Nein, aber geſchrien hat er, als ich ihn in den Finger biß!“ Deutſche Menſchen Es gehört zum Weſen unſerer Zeit, daß ihre lebendigen Kräſte auf allen Gebieten der Wirtſchaft und Kultur zu einer nö glich vielgeſtaltigen, reichen, geſchmeidigen Entfaltung drängen. Veſon ders augenfällig iſt dieſer Grundzug an der Entwicklung des pri vaten Verſicherungsweſens zu verfolgen. Jeder neue Fortſchritt der Technik und Wirtſchaft bringt neben ſeinen Errungenſchaſten auch neue Wagniſſe und Gefahren mit ſich. Dadurch werden immer wieder neue notwendige Formen der privaten Verſiche rung auf den Plan gerufen. So will es der kaufmänniſche Dienſt au Kunden, den umſichtig und anpaſſungsfähig zu betreiben die pri vate, Verſicherung ſeit jeher beſtrebt iſt. Nicht zuletzt ſchon aus Gründen des freien Wettbewerbs(ih es doch allein in Deutſchland 1400 private Verſicherungsgeſell ten mit einem Verſicherungsbeſtand von insgeſamt 20 Mili Verträgen. Nun wird ja die Geſchäftsgebarung der privaten n. ſicherungsgeſellſchaften durch das ſeit 1901 beſtehende Reichsauf ſichtsamt für Privatverſicherung überwacht. Durch dieſe Aufſich.! ſind dem freien Wettbewerb im privaten Verſicherungsweſen o wirtſchaftlich geſunde Schranken gewieſen. Aber auch im ger ten Wettbewerb können nur ſolche Unternehmungen mit 6 beſtehen, die ſtets bemüht ſind, ihre Einrichtungen zu verde die Prämien zu ermäßigen und die Leiſtungen zu ſteigern. Kurg, den! Anforderungen des Kundendienſtes in jeder, Beziehung zu genüg Die deutſche Priwatverſicherung iſt Kundendienſt am deutſche Volk. Das Volk aber iſt eine Weſenseinheit von vielfältigſte Gliederung. Kein zweites Volk der Erde hat ſolche Vielheit von Stammes- und Beruſstypen aufzuweiſen wie das deutſche. nun erſt die bunte Fülle eigenwilliger Perſönlichkeiten! Der noc male deutſche Menſch, wie er uns als einer von vielen des gleichen Stammes oder Standes entgegentritt, ſchon er iſt jedesmal ein „Fall für ſich“. Ein Fall, der demzufolge auch in allen Ding. des Lebens ganz für ſich, ganz ſeinen beſonderen Eigenheiten gem genommen ſein will. Auch— was ſeine Verſicherung anbelangt Deshalb iſt ja die Tätigkeit der privaten Verſicherungsgeſell ſchaften Deutſchlands ſo wichtig. Ihre Verbundenheit mit dem völkiſchen Lebens- und Wirtſchaftsgefüge reicht bis zu den kleinſte lokalen und provinzialen Veräſtelungen des Volkskörpers. Dara iſt die große Zahl der privaten Verſicherungsgeſellſchaften zu e klären. Die deutſche Privatverſicherung iſt der Vielfalt deutſchen Menſchentums, ſeiner Lebensbedürfniſſe und Verhältniſſe org niſch angepaßt. Das Spezialmfttel or pflege der Hände , S und N ist des eine Fan be die„ Kaome, af Fh Brenner. tauscht ——— 5 Original-Stricker FR mit Ausenlötung Miiglied en ber. Freſl.-Rucktr.-Br. Leuch becing. 22. RmHKat. Kost! NS ⸗ 9oen 97211: Tag. Dankschr. ers 7* IL k.& P. stricker siHñtee fohrtodtobril n wohlahrt Ausanatorlum IU unte etlich, Ieitunk von Oe. B. W. Muffe 80 Dad dantenburg Aale. Wald Wasserheilvertiahren— Schrothkurcr Vegetar Dit— Rohkost— egenerations- und Fasteukuren— Peychotheraps Reichbebild. Seemtpiospekt übe dle Koteinmchtentgen dutch die Verwalte, e eee eee N Leitende Acrste San.-Nat Dr. Wied cam N fal. br. Wueaaburg 8 Thüringer Or Weitz. Ir. Gebhardt, Or. Wiedebuq l war zec de B. W. Maller. mit acuertichtete 1 teilung tar Naturheilkunde(Hiologe Sportvorſchau r ſchejdende Gaugruppenſpieſe im Fußball „ Handball.— Länder⸗Hocey⸗Tutnier in Brüel.— Internationales Tennisturnſer in Wſesbaden. Die zweite und entſcheidende Runde der 0 e wird am Sonntag begon⸗ hen. Noch iſt nichts feſtſtehend, aber zwei Peer drei Kämpfe des 1. Mai⸗Sonntags kön⸗ hen bereits Entſcheidungen bringen. Sehr ver⸗ worten iſt die Lage in der Gaugruppe 3. Sie ou ſogar noch unklarer werden, wenn am E 1 der BfB. Stuttgart zuhauſe den FC. Hanau 93 ſchlägt und die Fürther SVg. in Reua über den 1. SV. Jena ſiegen würde. zn dieſem Falle wären nämlich alle vier ſeteine mit 4:4 Zählern punktgleich. Für nie Gruppe 4 hat das Spiel in Saarbrücken wiſchen Phönix Ludwigshafen und VfL. Ben⸗ kath das größte Intereſſe. Dieſe beiden Rannſchaften werden den Gruppenſieg unter ch ausmachen. Der Kampf VfR. Köln ge⸗ n BfR. Maunheim in Bonn hat nur mehr vretiſche Bedeutung.. Der Kampf um den Aufſtieg in die Gau⸗ a tritt ebenfalls in das entſcheidende Sta⸗ m. Es ſpielen am Sonntag im HSGan Mittelrhein: SP. Brachbach— Hanſa Trier V. Neuerndorf— SV. Beuel. Fan Nordheſſen: Mlem. Niederbrechen— SV. Kleinſteinheim SV. Bad Nauheim— FV. 05 Wetzlar Gan Süd weſt: Meichsb.-Rotw. Frankf.— 04 Ludwigshafen ßermania Bieber— Opel Rüſſelsheim Gan Württemberg: L. Tailfingen— VfR. Schwenningen NiB. Friedrichshafen— SVg. Cannſtatt Gau Vahern: Walhalla Regensburg— Union Augsburg Miktoria Aſchaffenburg— 1. FC. Bayreuth Der Gau Baden hat am Sonntag keine ſeichte Aufgabe zu löſen. In Karlsruhe wird auf die B-Mannſchaft der Schweiz tref— en, die nicht viel ſchlechter als die eigent⸗ ſche Nationalelf ſelbſt iſt. Baden ſteht wie Holgt: Dieringer-Neckarau; Lorenzer⸗Karlsruhe, Dienert-Mühlburg; Heermann-Waldhof, Lau⸗ 1 Neckarau, Kiefer-Waldhof; Heſſenauer⸗Nek⸗ Narau, Fiſcher-Pforzheim, Damminger⸗-Karls⸗ Fuhe, Pennig⸗Waldhof, Wahl⸗Gutach. Zwei Freundſchaftsſpiele von großem For⸗ at wird Frankfurt zu ſehen bekommen. Auf em Eintrachtſportplatz am Riederwald 5 wer Münchener Mannſchaften zu Gaſt. Bay⸗ en München ſpielt gegen Eintracht Frankfurt und 60 München trifft auf den FSV. Frank⸗ Furt. Die Offenbacher Kickers verſuchen es mit em 1. Fc. Pforzheim und der 1. FC. Nürn⸗ pperg gibt ein Gaſtſpiel bei Viktoria Hamburg. 1 Handball verden die Gruppenſpiele der Gaumeiſter mit N ren acht Treffen fortgeſetzt. Da die Hand— AGruppenſpiele nur über eine Runde ge⸗ „ lommt den Begegnungen des Sonntags itſcheidende Bedeutung zu. Es ſpielen in der igruppe 3: in Hannover Polizei Hanno⸗ - SV. Waldhof, in Siegburg TV. aburg-Mülldorf Tbd. Göppingen; Gau— Kuppe 4; in Darmſtadt SV. 98 Darmſtabt Hindenburg-Minden, in Mülheim Raſp. ülheim Polizei Hamburg- Holey. deutſche Nationalmaunſchaft, die am ergangenen Sonnlaj den Länderkampf gegen olland ſo unglücklich verloren hat, nimmt m Brüſſeler Melia ttellunas-Turnier teil, Die Aufgabe für un. Hogey⸗Veure wird ehr ſchwer ſein, denn die Gegner verfügen ö auszuwaylen. vie meien Bone haven ja bereits verfegt oder fangen in den höheren amtlich über ein beachtliches Können. Wir Lagen mit dem Verfegen an. Die Hirſche hoffen, daß unſere Vertretung ehrenvoll ab⸗ ſchleidet. Nabſport. Die Radsportler haben Wind in den Ss⸗ geln. Bahnrennen veranſtalten Krefeld, Han⸗ nover, Nürnberg, Breslau und Paris, an Straßenrennen werden„Rund um Frankfurt⸗ Main“,„Rund um Dortmund“, Berlin— Wittenberg— Berlin, Bonn— Aachen— Bonn in Deutſchland durchgeführt. Motorſport. Die deutſchen Rennwagen haben ihren erſten großen Sieg der neuen Saiſon in Monte Carlo errungen. Nun ſoll zum zweiten Schlag ausgeholt werden. Beim„Großen Preis von Tunis“ wird erſtmals der Italiener Achille Varzi für die Auto⸗Union an den Start gehen und gegen die beſten Fahrer Europas ankämpfen. In Deutſchland ſtartet die beſte Fahrerklaſſe beim 2. Kölner Stadtwaldrennen und beim Wachenberg-Bergrennen. Verſchiedenes. Die Ringer des Gaues Südweſt ſetzen ihre Mannſchafts⸗Meiſterſchaft mit den Kämpfen Dieburg und Schifferſtadt— Saarbrücken Mainz— Ludwigshafen, Thaleiſchweiler— weiter fort. Pferderennen gibt es in Karlshorſt, Ham⸗ burg⸗Horn, Krefeld, Mannheim, Königsberg, Düſſeldorf, Breslau und Paris. England und Deutſchland treffen bei einem Nollſchuh⸗Hockey⸗Länderkampf in Stuttgart aufeinander. Leichtathletiſche Veranſtaltungen: Prü⸗ fungslaufen und ⸗gehen in Berlin. Klubkampf TSB. Eßlingen— Ulmer FV. 94— VfB. Stuttgart. Jagd und Fischerei im Mai Die Balz unſeres edelſten Flugwildes, des Auer- oder Birkhahns, erreicht anfangs Mai ihren Höhepunkt, flaut aber Ende des Mo— nats ab. Laut Verordnung zur Ausführung des Reichsjagdgeſetzes endet, wie„Der Deutſche Jäger“. München, mitteilt. heuer die Jagd auf Auer-, Birk⸗ und Rackelhähne im ganzen Deutſchen Reich zum erſtenmal einheitlich mit dem 15. Mai. Für das Ge— birg und das Vorland hat der Landesjäger— meiſter die Möglichkeit, im Einvernehmen mit dem Reichsjägermeiſter die Jagdzeit bis 31. Mai zu verlängern. Der Abſchuß des großen und kleinen Hahns kann fetzt unbedenklich vorgenommen werden, da die Hennen nun auf vollzähligen Gelegen brü— ten. Auch die Reb und Faſanenhennen ob— liegen dem Brutgeſchäft Die Entengelege ſind großenteils bereits ausgefallen und die jungen Schofe in fortſchreitender Entwick— lung. Die Setzzeit des Reh-, Rot-, Dam und Gamswildes beginnt, und bei den Haſen fällt der zweite Satz. Der Heger hat alſo Grund genug, fleißig im Revier nach dem Rechten zu ſehen, um ſtreunenden Hunden und Katzen und verdächtigen Revierbumm lern das Handwerk zu legen. Ebenſo iſt den Krähen und Elſtern während der Setz, und Brutzeit beſondere Auſmerkſamkeit zu ſchen ken. Aber auch ſonſt lockt die Vorfreude, die ſich aus der Muſterung der Rehbeſtände er— gibt, den Jäger häufiger in das in Maien— grün prangende Revier. Zwar geht die Jagd auf den Rehbock in allen deutſchen Ländern erſt am 1. Juni auf, aber gerade der Mai bietet die beſte Gelegenheit, die ver— traut auf Kleeäcker und Wieſen austreten— den Böcke auszumachen und für den Abſchuß ſchieben ihr neues Geweih. Bei guten Bök⸗ ken ſetzt die Verhärtung ein, während dies bei geringen Böcken oder bei kümmernden Stücken länger dauert. Not⸗, Damwild und ams nehmen wie die Rehe mit Vorliebe die Salzlecken an. Das Haar- und das Federraubwild haben Junge. Um dieſe vor dem Verhungern zu ſchützen, verbietet das Reichsjagdgeſetz den Abſchuß führender Fuchs⸗ und Iltisfähen vom 16. März bis 1. Auguſt. Während der gleichen Zeit dürfen auch keine führenden Bachen erlegt werden. Edel. und Steinmar⸗ der können nur noch im Monat Dezember geſchoſſen werden. Keine Schonzeit genießen: wilde Kaninchen, Bläßhühner, Rohrweihen, Sperber, Hühnerhabichte, Fiſchreiher und Haubentaucher. Die Schonzeit des Huchens und der Aeſche iſt am 1. Mai abgelaufen; während ſie beim Zander noch bis 15. Mai und bei der Barbe bis 15. Juni dauert. Bach und Regenbogen⸗ forellen wie auch Vachſaiblinge haben ſich von der Laichzeit gut erholt und gehen gerne an die Angel. Hecht, Huchen und Zander ſind nach kaum beendeter Laichzeit im Fleiſch noch minderwertig. Auch die Aeſche hat ſich noch nicht ganz erholt, doch werden mit der Kunſtfliege gute Strecken erzielt. Brachſen und Schleien laichen. Aitel, Nerf⸗ linge, Barſchen, Rotaugen, Naſen, Karpfen, Rutten uſw. werden mit Wurm. Brot, Teig⸗ ködern, künſtlichen und natürlichen Käfern und Fliegen gefangen. Landmann Arbeitslalender Das günſtige Wetter des vergangenen Mo⸗ nats hat uns ſehr gefördert, ſo daß die Be⸗ endigung der Beſtellungsarbeiten uns nur aus⸗ nahmsweiſe ins Gedränge bringen wird. Noch läßt ſich Mengkorn zu Grünfutter ſäen, die Zuckerrüben und die letzten Kartoffeln müſ⸗ ſen jetzt Zug um Zug in die Erde. Auf den frühen Rübenfeldern werden wir, wo es not— tut, ſchon die Fehlſtellen ausbeſſern können, obwohl auch in dieſer Beziehung wenig zu klagen zu ſein ſcheint. Die Eisheiligen bringen uns noch einen beachtenswerten Einſchnitt in das Arbeitsjahr. Sind auch ſie glücklich überſtanden, ſo kom⸗ men die froſtempfindlichen Pflanzen zur Aus- ſaat, wie Hirſe, Mais und die Lupinen, von denen wir reifen Samen gewinnen wollen. An— ſchließend werden die erſten Runkel⸗ und Kohl⸗ rüben gepflanzt. Zwiſchendurch werden zur Ertragsſteigerung die Rüben und nach Mög⸗ lichkeit auch das Getreide gehackt. Der vorſchreitende Pflanzenwuchs gebietet uns den Kampf gegen die Unkräu⸗ ker im Acker und auf den Wieſen und Wei⸗ den nachdrücklich aufzunehmen. Fällig ſind die Ackerdiſtel und der Hederich, die jetzt reife Samen anſetzenden Herbſtzeitloſe und Huf— lattich, auf den Wieſen, wo in bevorzugten Gegenden ſchon in dieſem Monat der erſte Schnitt eingebracht wird, der Wieſenkerbel, der Klappertopf und der Kälberkropf. Im Hofe heißt es: Alles neu macht der Mai, denn jetzt iſt ſeit alters her die bevor— zugte Zeit zum Weißen der Ställe und zu allerhand anderen Anſtrich- und Inſtandſet— zungsarbeiten gekommen. Auf dem Getreide— ſpeicher muß fleißig gewendet werden, dar— über darf eine Arbeit nicht vergeſſen werden, die ſchon der kommenden Ernte gilt: Wo eine Tenne ſchadhaft iſt, muß ſie jetzt ausgebeſſert werden, wenn ſie bis zur Ernte feſt werden ſoll. Alles Vieh. dem wir es hieten fönnen. im Häuſermeer der Weltſtadt“ begab er ſich denn auch Benehmen ihre vor allem das Jungyvieh, verommt Auslauf. Der Uebergang zur Grünfütterung wird lang⸗ ſam vollzogen. Im Geflügelſtall macht iich bei zunehmende, Wärme das Ungeziefer late unb iſt zu bekämpfen. Im Garten beginnt in dieſem Monat die Spargelernte. Die in Töpfen und Miſtber⸗ ten vorgezogenen Pflanzen kommen ins Freie. Spinat, Erbſen, Kohlrabi werden neu aus⸗ seſät. Zu den wachſenden Erbſen wird Reiſig geſteckt, oder es werden Drahtgeflechte für ſie gezogen. Nach den kritiſchen Tagen kom⸗ men die empfindlichen Sämereien, Gurken, Kürbis uſw. in die Erde, die Bohnen ſchoa stwas vorber. Aus Baden Mannheim, 3. Mai.(Früherer Bür- germeiſter vor dem Diſziplinarge⸗ richt.) In einer außerordentlichen Sitzung des Mannheimer Bezirksrats wurde das Di— ſziplinarverſahren gegen den früheren Bürger⸗ meiſter Rufer von Schriesheim durchgeführt. Rufer war vom Jahre 1920 bis 1933 Bür⸗ A von Schriesheim und hat nach der Anklage dort ſo gewirtſchaftet, daß es nut einem Zufall und dem reichen Wald⸗ und Grundbeſitz der Gemeinde zu verdanken ile vaß die Gemeinde vor einem vollkommene Ruin bewahrt blieb. Es wurde ihm vorgewor⸗ fen, ſich wiſſentlich unrechtmäßig Vermögens⸗ bereicherung verſchafft, die Gemeinde in ihrem Vermögen geſchädigt, durch falſche Berichte unnötige Ausgaben veranlaßt und ſchließlich durch nachläſſige Dienſtführung wirtſchaftliche Nachteile für die Gemeinde herbeigeführt zu haben. Nach halbſtündiger Beratung wurde das Urteil verkündet, das Rufer die Penſion, die Hinterbliebenen-Verſorgung und die Amts- bezeichnung ahſurach. ö Wagenborg⸗Bildmaterndienſt. Der Führer und ſeine Treuen im Maien⸗ ſchnee. Während der Veranſtaltung auf dem Tem— pelhofer Feld am Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes gingen verſchiedene Schnee— geſtöber nieder. Hier ſehen wir den Füh— rer, Reichsminiſter Dudolf Heß, Miniſter— präſident General Göring und Brigade— führer Schaub auf der Tribüne im Schnes— geſtöber. Freundin ſchamlos und war drauf und — — — — ———— nach dem bezeichneten Zelt, hob den Vorhang zum Ein dran, ihr das auch mit gewohnter, Deutlichkeit zu ſagen gang und verſchwand dahinter. Nicht heute, verſteht ſich, wo ſie ihr Gaſt war aber Pips nahm den entgegengeſetzten Weg zu einem kleinen morgen ſicherlich, da konnte dieſe Gift darauf ne hmen, „Hallo, gedenkt ihr Wurzel zu ſchlagen in dem dunſtigen dem Dickicht Auflöſungen aus voriger Nummer: Kultur iſt um ſo höher, als die Kartoffel in Deutſchland nicht nur Problem„Fahnenweihe“: Der Schlüſſel liegt eines der wichtigſten, Nahrungsmittel weiter Volkskreiſe, ſondern 75 1 22— g N 12* 2 5 ·hrliches Futtermi f 0 raema in den 4 Zeichen auf der Fahne. Die Zeichen zählen von auch ein nen, Futtermittel iſt. Naturgemäß muß der ö links ten ch rechts oben. Lieſt m un in den Buch⸗ Bauer, wenn er Maſſenerträge im Kartoffelbau erzielen will, ö f 4 N N 1 5 0 1* 550. nis unten nach rechts oben. Lieſt man nun 0e* ſeine Aufmerkſamkeit den Vorbedingungen ſchenken, unter denen 8 5 6. f Aufbau aus Eiſenſtäben und Segeltuch, gefolgt von ſtabenreihen unten die Buchſtaben in dieſer Reihenfolge, Höchſterträge überhaupt möglich find. Zu dieſen Vorbedingungen alſo die unter dem Kreis zunächſt, dann die unter dem Viereck, dem Dreieck, den Schlangenlinien, ſo erhält man: „Ein einig Volk kann niemals untergehn.“(Ernſt Moritz Arndt.) Silben ⸗Rätſel: 1. Nikotin, 2. Infanterie, 3. Cle⸗ menceau. 4. Halma, 5. Trinidad, 6. Salpeter, 7. Itzehoe, 8. Stativ, 9. Tibet, 10. Glogau.— Nichts iſt gut verdauen. Tätigkeits-⸗Rätſel: Sperling. Synonym: 1. kritteln, 2. ahnen, 3. fechten, 4. flun⸗ kern, 5. erwägen, 6. erlöſen, 7. keimen, 8. lullen, 9. ab⸗ ſchätzen, 10. tönen, 11. ſputen, 12. chartern, 13. hintertreiben. — Kaffeeklatſch. Silben⸗Kreuzwort⸗Rätſel: Von links nach rechts: 1. Balkan, 3. Linſe, 5. Neho, 7. Made, 9. Leine, 11. Regina, 12. Lodi, 13. Herodias, 15. Germanien, 17. Kano⸗ nade, 20. Anemone, 23. Kate, 24. Megäre, 25. Lea, 26. Pe⸗ ter, 27. Alpen, 29. Nora, 30. Delta.— Von oben nach unten: 2. Kanne, 3. Linde, 4. Anleihe, 6. Boreas, 7. Mana⸗ ger, 8. Medien, 10. Nero, 12. Loni, 14. Diana, 16. Ma⸗ rone, 17. Kakadu, 18. Note, 19. Demeter, 20. Areal, 21. Mole, 22. Neapel, 26. Pera, 28. Pendel. gehört vor allem die Auswahl geeigneter Sorten, eine gute Bo⸗ denbearbeitung und eine richtige Düngung. Im allgemeinen wird die Kartoffel in Stall⸗ oder Gründung geſtellt, neil ſie wie die anderen Hackfrüchte dieſe Düngung am beſten zusnutzt. Es iſt aber irrig, wenn in bäuerlichen Kreiſen manchmal die Auffaſſung geäußert wird, daß die Stall- oder Gründüngung allein zur Er⸗ zeugung von ausreichenden Erträgen genügt oder etwa zur Er⸗ zielung beſſerer Qualitäten beiträgt. Langjährige Verſuche und Erfahrungen in der Praxis haben gezeigt, daß hohe Ernteerträge nur erzielt werden können, wenn neben der Stalldüngung die zur guten Entwicklung der Kartoffeln notwendigen Nährſtoffe in ausreichender Menge durch eine Volldüngung mit Handelsdüngern den Kulturen zur Verfügung geſtellt werden. Im Rahmen der Volldüngung iſt der Stickſtoff derjenige Nährſtoff, der die Ernte⸗ erträge am ſtärkſten beeinflußt. Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Kaßnitz, Landesabteilungsleiter IIC, ſchreibt darüber im Wochenblatt der Landesbauernſchaft Pommern vom 30. 3. 35 wie folgt:„Wir ha⸗ ben immer wieder feſtſtellen können, daß namentlich auf leichteren Böden der Herkunftswert der Kartoffeln verbeſſert wurde, wo dieſen eine ausreichende Stickſtoffdüngung, d. h. bis zu 25 Pfund Reinſtickſtoff je Morgen, mitgegeben war. Die ausreichend mit Stickſtoff verſorgten Kartoffeln ſchließen ſchneller. Durch gerin⸗ geren Waſſerverluſt des Bodens treten geringere Wachskums⸗ ſtockungen auf. Je weniger Wachstumshemmungen die Kartoffel durchmacht, um ſo höher iſt ihr Pflanzkartoffelwert. Die Kar⸗ ſto ange 9 3 fdünger, d. h. ſchwefelſaures Ammoniak und alkſtickſtoff, die find die Ammoniak enthaltenden Stick⸗ ſich im allgemeinen in der Wirkung zu Kartoffeln gleich gut be⸗ währt haben. Ein oft beobachteter Fehler iſt, daß der Stickſtoff den 8 zu ſpät gegeben wird. Entweder gebe man ihn vor der Beſtel ung oder aber noch vor dem Auflaufen der Kartoffeln, weil, nachdem die Kartoffeln Blätter entwickelt haben, durch die Kopfdüngergabe leicht Aetzwirkungen an den Blättern eintreten können.“ Ergänzend ſei darauf hingewieſen, daß der Kalkſtickſtoff, wenn er vor dem Eggen der Karkoffeldämme oder in der Zeit l Eggen nkräuter wie und Häuſeln ausgeſtreut wird, noch manche läftige 3. B. die Melde vernichtet, ohne in ſeiner Dünge⸗ wirkung Einbuße zu erleiden. gut gelaunt! NOTHSABOUCHNHR GM. B. H. BFRIEINMN T EHMPBFHIHHOF „Zum Wochenende“,„Die Famile“ und„um geuvertterb“ Nr. Is erſcheinen als Beilage 0). A. J Mi. 1933: 60 4s Für die auf dieſer Selte erſcheine nden Anzeigen eit der Rerſag der vor! gertung nicht guſtändig. nerantwortlich fh, die Schriſtleſtung Kurt want fü. Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Haun; zagsblatt beulſcher Proolns⸗Berleger, f„ ern W, MNauerſtr. 30, Maryſa, die ungeniert und intereſſiert mit ihren Blicken Zelt?“ ſchallte Phil Zerbachs Stimme au 7* 7 5 1 Erheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) „Mein neuer Freund, Gilbert Maryſa“, ſtellte Pips nämlich vor. Nichts weiter. Und die grüne Dame ſchien das auch ganz in der Ordnung zu finden. Mit einem bezaubernden Lächeln bot ſie ihm die Rechte.„Fremd in Wien, Gilbert?“ Der neigte ſich und murmelte irgend etwas. 9 — Gilbert Haller gefolgt war. EQ NL HL 2 EE. Wer iſt das?“ erkundigte ſie ſich, nicht eben leiſe Und er ſprang mit einem Satz hervor, machte einige weite Pips ſchlüpfte in ihr Zelt, und Maryſa folgte. Nahm ins Schwimm baſſin, wo er pruſtend und ſchnaubend ſic dann wieder gegen das Ufer hielt. Ebe! beiden Mädch in dem Dämmer, das da herrſchte, einen Klappſtuhl und ſchüttelte und meine Freundin ließ ſich darauf nieder, indes Pips ſich auszukleiden zurecht, um die begann. Zwiſchendurch gab ſie knappe Auskunft. „Was iſt dieſer Berliner Wiener?“ „Soviel ich weiß, Altertumsforſcher. Mir perſönlich[dennoch vollkommen verſchieden. Anabenhaft ſchlank und genügt kes, daß ſein Vater Reſis Jugendfreund iſt“, meinte nichts von der Pips und ſtreifte die Seidenſtrümpfe von ihren ſchlanken bezeichnete. zu ſehen. Pips modern zugeſchnitten wie der arasgrüne. Aber ſie wirk— paßte ſie viel beſſer in dieſen Zaubergarten, wie ſes Gilbert Sprünge und platſchte mit einem kühnen Bogen mitten ſich lebeneinander ankommen trug einen dunkelblauen Anzug, ebenſo aufreizenden Linienführung der andern 1 14 7 1*— 1 1 8 N31 U Pips hatte ihn ihren Freund genannt. Ihren Freund,[Beinen. dem ſie in dieſen wenigen Stunden ihrer Bekanntſchaft nicht viel mehr Aufmerkſamkeit zuteil werden ließ, als die gelegentlichen kleinen und großen Hiebe in Anſpruch nahmen, f Gilbert hatte daheim in ſeinem Vaterhauſe ein reizendes, weißlockiges Hündchen, das ihm ſehr anhäng— lich war, Näherte ſich ihm ein Fremder, ſo ließ Polly ein leiſes Anurren vernehmen, kaum hörbar, aber immerhin vorhanden. Es war wie eine Warnung:„Komm' ihm nicht nahe!“ An das mußte Gilbert jetzt denken.„Mein Freund!“ War das nicht auch ſolch ein leiſes, wachſames Knurren? Verſtand hatte? Im Hintergrund des reizenden Schwimmbades waren einige Zelte aus geſtreiftem Leinen aufgebaut. Pips wies auf eines zur rechten Hand. „Dort finden Sie alles, was Sie zum Badeanzug brauchen, Gilbert“, ſprach ſie,„es iſt das Gaſtzelt.“ Ob nun der neue Gaſt wollte oder nicht— er mußte ſich zum Schwimmen bereitmachen. Mit einer Verbeugung und einigen ſcherzhaften Worten über„Zauberei mitten „Im eigenen Auto reiſt er? Da muß er doch...“ Marhſa ſtockte. „Ach, du meinſt, ob er als gute Partie für dich in Betracht kommt? Da kann ich dir keine Auskunft„ ben, 5 4 alles Erforderliche. Mit umgehängtem Bademantel ſtand er nim mit ſeiner großen, breitſchultrigen Figur, dem kühn danach mußt du ihn ſchon ſelbſt fragen. Oder— ich kann es auch tun, wenn es dir lieber iſt“, höhnte Pips. Sie kannte die ſchwache Seite ihrer Freundin, in jedem Mann nach einem Heiratsobjekt zu fahnden. Sie war auch gerecht genug, zuzugeben, daß in deren unſicherer Lebens— lage und ihrer Angſt vor der Zukunft eine gewiſſe Berech— tigung vorlag, nach einem rettenden Hafen Ausſchau zu halten. Sie kannte guch die Epiſode mit Profeſſor Zerbach Oder bildete er ſich etwas ein, was weder Sinn noch am Aberſee und fand abſolut nichts daran, daß Maryſa nach dem Vater angelte. Das ſind Privatangelegenheiten. Man muß die Menſchen nehmen, wie ſie ſind, und nicht, wie ſie ſein ſollten. Pips ſelbſt verabſcheute jede Art von ausgleichendem Zugeſtändnis in Sachen Heirat. Aber ſie war reich und unabhängig. Trotzdem wollte es ihr ſcheinen, daß die Möglichkeit, auf eigenen Füßen zu ſtehen und ſich ſein Brot zu ſchaffen, dieſem Schacher mit ſich ſelbſt vorzuziehen ſei. 2 Jetzt aber bäumte ſich etwas in Pips auf. Sie ſand das A Dieſer kam auch ſoeben hervor und ſtand ſekundenlang mit untergeſchlagenen Armen im Sonnenſchein. Tatſächlich hatte er in dem Zelt alles gefunden, was er brauchte: eine Anzahl Schwimmanzüge zur Wahl und auch ſonſt aufgeſetzten Kopf und dem ſcharfen Profil wie ein Herrſcher da. Phil ſtarrte verblüfft auf den Fremden, von deſſen Vorhandenſein er offenbar keine Ahnung gehabt. Er pflegte im abgegrenzten Umkreis des Bades mit Vorliebe im ſonnigen Gras zu liegen, vielleicht auch war er eingenickt. Es folgte nun eine ebenſo ſchmuückloſe Vorſtellung zwiſchen den beiden Herren. Pips war bemüht, eine ihr ſonſt fremde Befangenheit von ſich abzuſchütteln. Das geſchah am beſten, indem man ſich einſach kopfüber ins Waſſer ſtürzte. Mit leichtem, elegantem Schwung nahm ſie die Einfriedung und ſchwamm gleich darauf wie eine Forelle, wie Gilbert bei ſich feſtſtellte. a „Willſt du nicht endlich kommen?“ rief ſie der Freundin zu, die unſchlüſſig am Rand ſtand.(Fortſ. folgt.) Aus Heſſen und Naſſau Keine Anrechnung des Urlaubs zur Teilnahme an den Rückgliederungsfeierlichkeiten des Saar⸗ landes. f Darmſtadt, 4. Mai. Die Zentralabteilung der Heſſiſchen Landesregierung teilt mit: Nach einem Runderlaß des Reichs- und Preußiſchen Miniſters des Innern vom 10. April 1935 kann bei Beamten, Behördenangeſtellten und „arbeitern, die im Saarland geboren ſind oder abſtimmungsberechtigt waren und denen ein furzer Urlaub zur Teilnahm⸗ an den Rück⸗ gliederungsfeierlichkeiten de. Zaarlandes er⸗ teilt worden iſt, von einer Anrechnung dieſes Urlaubs unter Anwendung des Runderlaſſes vom 7. 5. 1934 IV, 6461/24, 4 auf den Erholungsurlaub abgeſehen werden. Die Ge⸗ halts⸗ und Lohnbezüge ſind ungekürzt fort⸗ zuzahlen. Vauſchheim, 4. Mal.(Auto ahrt uin ein Rudel Damhirſche.) Beim Ein⸗ fahren von Kraftwagen hatte ein Fahrer das Unglück, in ein Rudel wechſelnder Hirſche zu fahren. Ein ſchöner Damhirſch wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß man das Tier töten mußte. Werhauſen, 4. Mal.(Vater von 6 Kin⸗ dern im Dienſt verunglückt.) In der Nacht verunglückten im Rangierbahnhof Frank⸗ furt der Rangierer Wilhelm Lotz 3. von Wirxhauſen und der gleichfalls aus Wirhauſen ſtammende, in Friedberg wohnhafte Jakob Volz in Ausübung ihres Dienſtes tödlich. Am Lotz trauert eine Witwe mit ſechs unmündi⸗— gen Kindern. Alzey, 4. Mat.(Pferdineine Abort⸗ grube eingebrochen.) In einem Hof in der Hellgaſſe brach unter einein Pferd plötz⸗ ih ein Bohlenbelag durch und das Tie ſtürzte rückwärts in die Abortgrube. Bei dem Verſuch, ſich ſelbſt zu befreien, arbeitete ſich das aufgereate Tier immer tiefer hinein. ſo daß ſchließuch nur Kopf und Vorderbeine her⸗ ausſchauten. Um das arme Tier aus der engen Grube zu befreien, ſtiegen einige be— herzte Männer unter Mißachtung der Gefahr, on dem ſchweren Pferd erdrückt oder getre⸗ ten zu werden, in die Grube hinab, ſo daß ſchließlich das Tier herausgeſchafft werden Fuß hall Sperre über den 1. IC Styrum. Der Rechtswart des Gaues Niederrhein hat gegen den 1. FC Styrum(Führerring und 1. Mannſchaft) ein Verfahren wegen Verſtoßes gegen die Ordnungen des D bzw. die Amateurbeſtimmungen eingeleitet. Die verantwortlichen Mitglieder des Führer rings ſind von ihren Poſten entfernt worden. Die erſte Mannſchaft wurde bis zum Ab- ſchluß des Verfahrens für alle Privat, und Pflichtſpiele geſperrt. Jortung Düſſeldorf wieder beſiegt. Die Mannſchaft von Fortuna Düſſeldorf, die am vorigen Sonntag in Bonn vom By 2:0 geſchlagen wurde, mußte in Barmen eine neue Niederlage einſtecken. Der Gruppen- meiſter der Bezirksklaſſe, SSVg. Barmen, beſtegte die Fortuna vor 2500 Zuſchauerr verdient 2:1(1:0). 7 Polens Fullball⸗ Kalender. Der polniſche Fußball-Verband veröffent⸗ licht ſeinen Länderſpiel⸗Kalender für das Jahr 1935. Der Kampf Deutſchland— Polen ſoll am 15. September in Breslau ausgetra— gen werden. Im übrigen ſpielen die Polen noch gegen Oeſterreich am 12. Mai in Wien, Ungarn an 16. Juni in Warſchau. Jugafla⸗ wien am 18. Auguſt in Kattowitz. Belgien am 1. September in Brüſſel, Oeſterreich am 6. Oktober in Warſchau(Rückſpiel) und Ru⸗ mänien am 3 November in Bukareſt. Spie⸗ le gegen Italien und Schweden ſind eben⸗ falls vorgeſehen. L Sportallerlei Stade Francais, der Pariſer Amateur⸗ Fußballmeiſter, ſollte zwei Spiele in Wülrk⸗ temberg austragen, die aber abgeſagt wer⸗ den mußten, da am Sonntag der SS Ulm die meiſten Spieler zum Städteſpſel Ulm— Augsburg abſtellt Die Begegnung der Gaumannſchaften von Südweſt und Mitte, die am 2. Juni in Frankfurt a M. vorgeſehen war, wird etzt am 23. Junt in Mainz ausgetragen. Das Fußball- Gautreffen Südweſt— Nord- mark wird am 2. Juni in Neunkirchen durch⸗ 1 T Am 30. Mai ſpielen die Norddeuk⸗ 501 e Stadtelf gegen Frank⸗ Urt a. 5 Die Schweizer B. Mannſchaft wird am 5. Mai in Karlsruhe gegen den Gau Baden in folgender Beſetzung ſptelen: Feuz(Ser- vette Genf); Steck(Bern), Roſſel(Biel); Vuilleumier(Chaux de Fonds), Jaccars Montreux), Soldini(Lugano); Albertint Locarno), Spagnoli(Laufanne), Wagner (Chaux de Fonds), P. Aebi(Derendingen), G. Aebi(Servette Genß). Minerva 93 ſpielt am kommenden Sonn— tag in Poſen gegen den derzeitigen Tabel⸗ 52% der polniſchen Fußballiga, Warte oſen. Ein Amateur- Boxländeckampf Amerika Italien findet Mitte Mal in Chicago ſtatt. Ole Ueberfahrt nach den USel hat folgende italieniſche Staffel angetreten(vom ſfliegen n aufwärts): Matta, Sergo, Farfanell, ontanari, e. 5 Annibalki, ria). Saruggia(Ersatz Hauswirtſchaft Das Zinnlraut Das Zinnkraut hat als Tee und als Bad eine ganz hervorragende Wirkung. Als Bad wirkt es heilend bei alten Schäden und fau⸗ lenden Wunden, wie Kneipp ſchreibt, ſogar bei Beinfraß. Da nimmt man ſo ein Säck⸗ lein voll gedörrtes Zinnkraut(ſo groß wie eine 4 Pfund⸗Tüte), bindet es zu, gibt es in einen ſauberen Topf oder Waſchkeſſel, einen Eimer voll Waſſer daran und läßt es 15 bis 60 Minuten kochen. Halbwarm badet man die kranke Stelle etwa 10 Minuten. Das kann man ſeden Tag oder alle zwei Tage machen. Will man ein Sitzbad nehmen, ſo nimmt man einen größeren Sack voll und 2 bis 3 Eimer Waſſer und kocht es ebenſo. Handwarm ſetzt man ſich 8 Minuten hinein. Es ſoll bis an die Hüften gehen und oben hängt man ein dickes Vettuch um ſich herum, daß die Wärme drinnen bleibt. Nach dem Bad ſchwenkt man ſich mit klarem, warmem oder kaltem Waſſer ab und ſchlüpft ins Bett. Dieſes Zinnkrautbad iſt von herrlicher Wir⸗ kung bei allen Unterleibsbeſchwerden und bei Schmerzen oder Schwäche der Blaſe. Den Zinnkrauttee bereite ich, indem ich ein „Döble“(was zwiſchen drei Finger geht) Zinnkraut mit einer Taſſe heißen Waſſers zum Kochen bringe und dann einige Minu⸗ ten leicht kochen laſſe. Der Zinnkrauttee rei⸗ nigt den Magen, wenn du ihn nüchtern trinkſt. Er iſt auch ein gutes Mittel gegen Blaſen⸗ und Unterleibsſchmerzen. Wollen wir nicht jede Woche einmal morgens nüch⸗ tern eine Taſſe Zinnkrauttee trinken? Endlich iſt Zinnkraut für die Hausfrau noch wertvoll als Putzmittel: davon hat es ja ſeinen Namen. Man nimmt das auf- gekochte Kraut und reibt damit die alten Zinnteller, Zinnkrüge und Zinnſchüſſeln, und ſie werden wie neu. Was der Hausarzt jagt Gegen Brandwunden. Ein ſehr empfeh⸗ lenswertes Mittel gegen Brandwunden ſtellt eine ſchwache Löſung von Kochſalz in Waſ⸗ ſer dar. Finger, Hände und Arme werden am beſten in die Löſung getaucht; bei Ver brennungen im Geſicht und an anderen Körperteilen werden zweckmäßig Salzwaſſer⸗ umſchläge angewendet, die Löſung dar;: nur ſehr ſchmach ſein. Gegen kopfſchmerzen. Kalte Fußſohlen⸗ bäder ſind ein gutes Mittel gegen chroniſch, kalte Füße und gegen hartnäckige Kopf- ſchmerzen. Das Waſſer, in dem man die üße tüchtig gegeneinanderreibt, ſteht im efüß nur 2 Zentimeter hoch: die Dauer des Bades beträgt zwei Minuten: man nimmt das Bad am beſten unmittelbar vor dem Zubettgehen. Fremdkörper in Ohr und Naſe. Manche Kinder haben eine wahre Manie, ſich Fremdkörper in die Naſe oder Ohren zu boh⸗ ren Glasperlen, Nadeln und dergleichen mehr beſitzen anſcheinend einen beſonderen Reiz dazu. Iſt der Gegenſtand nicht ſofort leicht zu entfernen, dann überlaſſe man den Eingriff dem Arzt. Bei eigenhändiger Be— handlung ſorge man dafür, daß der Kopf des Kindes feſtgehalten wird, damit nicht durch eine unvorhergeſehene Bewegung Un⸗ heil angerichtet wird. 5 Praktiſche Winkle Jigarrenaſche als Putzmittel. Angelaufene Gold- und Silberſachen werden ganz hell, wenn man mit einem mit Zigarrenaſche beſtreuten Flanell⸗Läppchen darüber reibt; in derſelben Weiſe läßt ſich Kupfer. Meſſing, Zink uſw. reinigen. Sind richtige Flecken auf dieſen Metallen, ſo befeuchtet man die Aſche zuvor mit einigen Tropfen gereinigten Petroleums und putzt damit den Gegen⸗ ſtand. Er wird dann wegen des Geruches mehrmals mit lauem Waſſer abgeſpült und mit einem weißen Tuch blank gerieben. Allertei Veſſerwiſſer— Leute, denen das Weinen Spaß macht— Das Ende einer Filmkarriere— der erſte Kun Auf ſeiner letzren Fahrt hat unſer Zepp ein ſeltſames Abenteuer zu beſtehen gehabt. Ein großer Vogel fiel das Luftſchiff mit wütenden Schnabelhieben an. Wir lächeln vielleicht geringſchätzig über die„unverſtän⸗ dige Kreatur“, aber ſolche Schnabelhiebe hat es faſt immer auch bei den Menſchen und Menſchlein gegeben, wenn irgendetwas Neues und Großes ihre Bahn kreuzte. Gegenwärtig ſind 100 Jahre verfloſſen, ſeit das erſte deutſche Dampfroß auf der Stecke Nürnberg— Fürth grenzenloſe Verwunderung bei den Zeitgenoſſen erregte. Damals hagelte es ſozuſagen Schnabelhiebe. Weiſe Leute mein⸗ ten, die Fahrgäſte würden von der ſchnellen Bewegung gehirntrank werden. Noch weiſere erklärten, die Bahn würde nur der Ver⸗ gnügungsſucht Vorſchub leiſten. Neunmalweiſe, die man durch den Hinweis auf die mili⸗ täriſche Bedeutung der Bahn von ihrer Not⸗ wendigkeit überzeugen wollte, entgegneten, ſie würde zur Verweichlichung der Soldaten füh⸗ ren, die letzten Endes die Luſt und die Fähig⸗ keit zum Marſchieren verlieren müßten. Den Siegeszug der Eiſenbahn haben dieſe Unken nicht aufhalten können; ſie haben ſich ihren Mund nicht weniger verbrannt, als ſich der unbekannte Vogel beim Angriff auf den Zepp ſeinen Schnabel oerletzt haben dürfte. Der Erfinder des Zepp wurde eine Zeitlang nicht anders als der„verrückte Graf“ genannt, in erſtet Linie natürlich von Leuten, die hinter— her, als die Eroberung der Luft vollendete Tatſache war, ſelbſtbewußt erklärten, ſie hät— ten es„ſchon längſt gewußt“. Falſche Pro— pheten ſind gewöhnlich die erſten Ueberläufer und ſchwenken blitzſchnell um, ſobald ſie ſehen, daß die Gunſt des Schick als im anderen Lager iſt. Beſſer iſt es dem liegenden Ham⸗ burger“ ergangen, der ſoeben jein einsah⸗ riges Jubiläum feiern konnte. Dieſer Schnell⸗ wagen bedeutet aber wohl für die Gegenwart keine ſo umwälzende Neuerung wie ſeinerzeit die„Fliegende Zigatre“ oder das erſte Dampfroß, und es iſt tauſend gegen eins zu wetten, daß das Geſchlecht der Beſſerwiſ⸗ ſer nicht ausgeſtorben iſt. Schade, daß die Fragen des guten Ge— ſchmacks nicht auf Kongreſſen entſchieden wer⸗ den können, ſonſt hätte der Internationale Filmkongreß in Berlin gewiß eine noch grö⸗ ßere als die von ihm talſächlich geleiſtete Ar⸗ beit zu verrichten gehabt. Da haben z. B. in Paris zwei Kinobeſitzer für die Beſucher den Verleih von Taſchentüchern eingeführt weil ihr Publikum Filme bevorzugt, die auf die Tränendrüſen wirken. Sei es nun, daß die Beſucher nicht ihre eigenen Taſchentücher benutzen wollen, oder daß dieſe zum Trock⸗ nen der Tränenflut nicht ausreichen, jeden⸗ falls macht dieſen Filmfreunden das? raurig⸗ ſein ein Rieſenſpaß. Uebrigens werden dem Publikum in dieſen beiden Lichtſpielhäuſern wohl nicht Trauerſtücke, ſondern kitſchige Rühr⸗ ſtücke vorgeſetzt werden. Es gibt auch anders⸗ wo Menſchen, für die es eine Wonne iſt, das Tränentüchlein recht häufig zu gebrauchen. Fragt man ſie nach der Urſache ihrer Trä⸗ nen, ſo vermögen ſie keinen anderen Grund anzugeben, als daß es eben ein himmliſches Gefühl ſei, ſich bis zu Tränen rühren zu laſ⸗ ſen.— Rührſeligkeit zeugt nicht von echtem Mitgefühl, ſondern von Oberflächlichkeit und Geſchmackloſigkeit. Wenn ein Menſch der ſal⸗ zigen Sintflut bedarf, um ſich beſonders glück— lich zu fühlen, ſo iſt das ſchlieſſlich ſeine Sache, aber dann kann er auch icht den Empörten ſpielen, wenn die Rede auf den Kitſch kommt, ſondern muß bekennen. daß er ber Geſchmacloſigleit Selundautendien ne 10 tet. Der Kinobeſitzer will ſchließlich auch leben und muß daher bis zu einen gelen Grade den Wünſchen der Beſucher entge. kommen. Der Film wird daher im allge. meinen nicht 105 oder ſchlechter ſein, als e 1 r ihn herzhaft lach Worten: das Publikum iſt, das u oder bitter ſchluchzt, mit anderen ledes Publikum hat den Film, den es dient. Im franzöſiſchen Film verſchwindet gens neuerdings ein„Star“ nach denn deren. Verſchiedene bekannte e e lerinnen haben ganz plötzlich ihre Tätigkeit aufgegeben, um— ins 1 55 1 gehe Der jüngſte Fall iſt der von Jenny Luxe, einer ee die in ganz kürzer e eine große Karriere machte, und noch aben 0 den beliebteſten Filmkümftlerinnen in Fran. zeich zählte. Jetzt iſt ſie plötzlich verſchw un. den. Keinem Menſchen hakte ſie etwas ihrem Vorhaben verraten. Sie war einfag verſchwunden. Erſt die Nachforſchungen, man dann anſtellte, ergaben, daß ſie in das Dominikanerkloſter in Languedre eingetre war. Man vermutet, daß ihr der Geda den Schleier zu nehmen, bei ihrer letz großen Rolle kam, wo ſie die heilige Ther von Liſieux darzuſtellen hatte. Anſcheine verſetzte ſie ſich ſo ſtark in das Leben die Heiligen hinein, daß ſie von dem Wunſch e ſeelt wurde, ihr nachzueifern. Das Eigen. artige iſt, daß Jenny Luxeuil mit ih ben weltentſagenden Entſchluß nicht allein daſteln. In kurzer Folge gingen eine ganze Ana franzöſiſcher Filmkünſtlerinnen ins Kloster. Die bekannteſten von ihnen ſind Wonne Ha tin, Suzanne Dekorne und erſt umängft ryſe Wendling. Eine ſeltſame, kaum glaubliche Gesche wird aus Schotkland gemeldet. In Glasg konnte kürzlich Miß Sylvia Argyll ihn 100. Geburtstag begehen. Da das 3. in Schottland ein ſeltenes Ereignis iſt, nahm die ganze Stadt an dieſem Jubilau ihrer Mitbürgerin teil. Schon am früh. Morgen erſchien die Stadtkapelle und brach der betagten Miß ein gefühlvolles Ständch⸗ Doch nur der Choral fand ihren Beifa denn da ſie ziemlich ſchwer hörte, entging bei den anderen Stücken das meiſte.. 0 hatte das Haus, in dem die Hundertjährlg 5 ſeit vielen Jahren wohnte, mit Girlande und Kränzen feſtlich geſchmüdt und faſt 3 Vereine der Stadt erſchienen darin mit ihre Abordnungen, um der Jubilarin wohlgemein Wünſche und Geſchenke zu überbringen. da Leben der alten Dame war bis zu dieſen Tage ohne bemerkenswerte Ereigniſſe verla⸗ fen, umſo wohler tat ihr die 1350 Ehrung an dieſem Tage. Doch die Krönung ger Ehrungen bildete zweifellos der Beſuch Oberbürgermeiſters der Stadt, der ihr einer feierlichen Anſprache einen Blumenſtra, überreichte und ſie dann auf ihren welken Mund küßte. Das weißhaarige Geburt tagskind errötete wie ein junges Mädil und küßte den Bürgermeiſter zu ſeiner Mech raſchung herzhaft wieder. Dann allerding weinte die Miß bitterlich, denn, wie ſſe ſtand, war ſie zum erſten Mal von ein fremden Mann in ihrem Leben gekäßt w. den. Das war für ſie ſo beglückend, daß dieſen Kuß nicht unerwidert laſſen konnte. Oberbürgermeiſter bemerkte zu dieſem rah den Geſtändnis, es wäre ein außerorde ne i Vorwurf an die Glasgower Meinte welt. Empfindlich. „Kauft Frau Ehrlich nicht mehr bei onen“ Ich habe ſie lange nicht hier geſehen!“ „Nein, ſie iſt weg geblieben, nachdent dar Kommis einmal zu ihr geſagt hat, daß de eine unſerer älteſten Kundinnen ſei!“ (Aftenbladet „ Die dünnen Wände. „Wen hat denn deine Frau geſtern ab ausgezankt? Wir konnten es ja bis zu u herunter hören!“ „Unſern Hund nicht parieren!“. „Das arme Tier! Wir hörten, daß damit drohte, ihm den Hausſchlüſſel zu ei mehen!“(Volititen der wollte wiede Der deulſche Arbeiter feiert. Blick in die Rieſenhall⸗ des Schmiede⸗Preßtwer⸗ 5 kes bei Krupp in Eſſen während des Sieghell⸗ auf den Führer nach der Rede von Dr. Krupe von Bohlen und Hal⸗ bach. Mit der Feier zum Tage der Arbeit war eine Ehrung der alten verdienten Urbei ter verhunben. Deutſches Nachrichten Büro(M.) (Werkaufnahme. ,- eine Niederlage 5 gußballireſſen auf dem Stadion! 5 Per Viernheimer Meiſter der Kreisklaſſe gegen „Fortuna“ Heddesheim Am Sonntag empfängt der Turnverein pen Meiſter der Kreisklaſſe 1, Fortuna Hed⸗ desheim, im Stadion. Dieſe Begegnung wird ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen, denn der Meiſter der Kreisklaſſe 1 wird alles ver⸗ uchen, um dem Meiſter der Kreisklaſſe 2 beizubringen. Heddesheim ielte am letzten Sonntag in Weinheim am i E tahlbad gegen den Fußballverein und konnte ehr ehrenvoll mit einer knappen 3:2. Nieder⸗ age abſchneiden. Auch erhielt der Kreismeiſter iber dieſes Spiel eine ſehr gute Kritik und ie Fortung wird ſich im nächſten Jahr be— timmt in der Bezirksklaſſe halten können. Die Turnerelf, die am letzten Sonntag gegen Wallſtadt ſehr wenig zeigte, wird ſich ſchon nächtig anſtrengen müſſen, um Heddesheim pie Hand reichen zu können. Aber die Begeg⸗ Rungen zeigten ſchon immer, daß die Leiſtung nſerer Elf mit dem Gegner wächſt. Deshalb, portfreunde, laßt euch am Sontag nach- littag dieſe intereſſante Fußball⸗Begegnung icht entgehen: der Meiſter der Kreisklaſſe 2 gegen den Meiſter der Kreisklaſſe 1 um 3 Uhr in Stadion! Vorher 2. Mannſchaften. Die 1. Handballelf gaſtiert in Lampert— eim zu einem Freundſchaftsſpiel gegen Olym— ia. Abfahrt wie bekannt um 1 Uhr per Rad. Achtung! Leichtathleten, Fauſt⸗ allſpieler! Am Sonntag vormittag be— Zinnen auf dem Stadion die regelmäßigen Nebungsſtunden. Da in allernächſter Zeit die ommerpflichtſpiele und Klubkämpfe beginnen, Muß unbedingt trainiert werden. Alle Volks irner, die ſich wieder aktiv betätigen wollen, züſſen am Sonntag vormittag auf dem tadion erſcheinen. Bekanntmachung etr.: Feldbereinigung Viernheim; hier: Ab— änderung des allg. Mel. Plans und Zu— ziehung von Gelände. In der Zeit vom 7. Mai bis einſchl. 90. Mai 1935 liegen auf der Bürgermeiſterei zu Viernheim die Kommiſſionsbeſchlüſſe vom 22. J. 35 und 21. 3. 35 ſowie der Entwurf— Ran„A“ und Bonitierungshandriß zur Ein— licht der Beteiligten offen. Einwendungen hiergegen ſind während r offenlegungszeit ſchriftlich und mit Gründen rſehen bei der Bürgermeiſterei Viernheim kinzureichen. Darmſtadt, den 29. April 1935. Der Feldbereinigungskommiſſar für Starkenburg. Dr. Andres Bekanntmachung Betr.! Abhaltung von Sprechſtunden für Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebe⸗ ne durch die Kreisfürſorgeſtelle Heppen⸗ heim in Viernheim. Am Dienstag, den 7. Mai 1935, nach⸗ mittags von 2—4 Uhr findet ein Amtstag für die Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterblie⸗ benen auf dem Rathauſe— Zimmer 15 ſtatt. Viernheim, den 3. Mai 1935. Bürgermeiſterei Viernheim i. V.: Schweigert. Bekanntmachung Betr.: Verſteigerung des Heu- und Ohmetgra— ſes von den gemeinheitlichen Gräben und Gewäſſern. Das Heu- und Ohmetgras von den gemeinheitlichen Gräben und Gewäſſern wird am kommenden Montag, den 6. Mai 1935, vormittags 11 Uhr im Sitzungs— ſaal des Rathauſes öffentlich an die Meiſt— bietenden verſteigert. Anſchließend kommen noch 2 Allmend— grundſtücke zum Ausgebot: 1. Allmen Nr. 94 2. Unterbruchweide 14. Gewann Nr. 7 Viernheim, den 3. Mai 1935. Bürgermeiſterei Viernheim i. V.: Schweigert. Immer genug Soße Ju ſeber. ſlieren, öulaſch uſw. durch Worms, 4. Wal.(Ein Loter, ein Schwerverletzter.) Auf der Pfifflighei— mer Straße an der Einmündung der Seiden— bänderſtraße kam es zu einem ſchweren Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen einem Motorradfahrer und einem Laſtwagen. Der Motorradfahren; der mit 60⸗Kilometer-Tempo gefahren wac, ſtarb nach wenigen Minuten. Es iſt der 24⸗ jährige Autoſchloſſer Willi Müller aus Gun— dersheim. Sein Beifahrer wurde mit einer lebensgefährlichen Kopfverletzung ins Kran— kenhaus eingeliefert. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler— ſtraße 36; D. A. III. 35: 1138. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Buntes Allerlei „Als Ludwig XIV. zu meinem Mann ſagte“ In Paris ſtarb dieſer Tage die Gräfin Coſſon de Kervodies im Alter von 99 Jah⸗ ren. Ihr Mann war 1791 geboren und hatte Napoleon J. nach St. Helena begleitet. Das Lebensalter der beiden Ehegatten erſtreckt ſich alſo auf einen Zeitraum von 144 Jah⸗ ren. Aus dieſem Anlaß erinnert eine Zei⸗ tung an das klaſſiſche Beiſpiel franzöſiſcher Langlebigkeit, das während einer Geſell⸗ ſchaft im Jahre 1860 unter dem zweiten Kaiſerreich entdeckt warde Auf dieſer Ge⸗ ſellſchaft ſetzte eine 90 jährige Herzogin von Richelieu alle Anweſenden in Erſtaunen, als ſie eine Erzählung mit den Worten be⸗ gann:„Als Ludwig XIV. einmal zu meinem Mann ſag te:...“ Man wollte natürlich wiſſen, wie die Her⸗ zogin noch irgendwelche perſönlichen Bezie⸗ hungen, und ſei es auch nur durch die Er— zählungen ihres Mannes, zu Ludwig XIV. haben konnte, der doch im 17. Jahrhundert gelebt hatte, und es ſtellte ſich heraus, daß die Herzogin vollkommen recht hatte. Ihr Mann war der Großneffe des berühmten Kardinals Richelieu geweſen. Er war 1696 geboren und im Alter von acht und neun Jahren Ehrenpage des berühmten Kardi— nals Richelieu geweſen. Der Herzog heira⸗ tete dann dreimal, und ſeine letzte Frau, die ihn lo ſange überlebt hatte, war ein ganz junges Mädchen geweſen, als der damals 84jährige Herzog um ihre Hand angehalten hatte. So kam es, daß jemand 1860 noch eine lebendige, wenn auch nur indirekte Ve— ziehung zu der großen Zeit Ludwigs XIV. haben konnte. Englands erſter Groß⸗Windtunnel. Dieſer Tage wurde der erſte Großwind— tunnel Englands in Betrieb genommen und von dem Marqueß of Londonderry einge— weiht. Der Tunnel, der mit 2000 PS arbei— tet, hat einen Windfächer von acht Metern Durchmeſſer. Dieſer Fächer kann Luftſtrö— mungen mit einer Geſchwindigkeit von etwa 180 Stundenkilometer erzeugen. Der Tun— nel, der übrigens keineswegs der größte der Welt iſt, dient aerodynamiſchen Verſuchen und kann Flugzeuge mit einer Spannweite bis zu 18 Metern und einem Gewicht von dreieinhalb Tonnen aufnehmen. Wenn es gelingt, durch die Erfahrungen, die man mit dem Windtunnel ſammeln zu können hofft, den Luftwiderſtand der Flug⸗ zeuge nur um ein Zehntel herabzuſetzen, ſo würde das für die engliſche Luftflotte eine Treibſtofferſparnis in Höhe von 40 000 Pfund jährlich ausmachen. Worms, 4. Mai.(megen bringt eine Scheune zum Einſturz.) Die Scheune des Landwirts Peter Kallenthaler im nahen Herrnsheim iſt dieſer Tage zuſammengeſtürzt. Die nähere Unterſuchung ergab, daß die ſchwe— ren Regengüſſe, die tagelang niedergingen, die Grundmauern unterſpült und ſo den Ein⸗ ſturz verurſachten. Glücklicherweiſe war nie— mand in der Nähe, ſo daß bei dem Unglück Menſchen nicht zu Schaden kamen. Uereins⸗ Anzeiger Tell⸗Schauſpiel. Alle Perſonen, die Luſt haben bei dem Tell— Schauſpiel als Reiter mitzuwirken, werden gebeten, ſich morgen Sonntag nachmittag 1 Uhr im Gaſthaus„Zur Burg Windeck“ N einfinden zu wollen. Die Spielleitung. Sänger⸗Einheit Heute abend Generalprobe für das morgige Konzert. Jeder Sänger muß zur Stelle ſein. Endgültige Abrechnung der Eintrittskarten! ö Der Vorſitzende Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Abend 8.30 Uhr darf kein Sänger fehlen. Jeder denk ans Wertungsſingen und die Ehre des Vereins Der Ehrenchormeiſter. Sängerbund Flora. Heute Abend 8.30 Uhr Singſtunde. Reſt loſes Erſcheinen erwartet Der Vorſtand Geſangverein Sängertreue. Heute Abend halb 9 Uhr Singſtunde für 1. und 2. Tenor, um halb 10 Uhr für den Geſamtchor. Der Vorſtand. Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. Samstag, den J. Mai, abends halb 9) Uhr findet bei Mitglied Mich. Herbert Karpfen) unſere Mitglieder-Verſammlung ſtatt. Es wird gebeten, daß alle Mitglieder reſtlos erſcheinen. Der Vortrag der Pelz nählehrerin Frau Buſch aus Worms fin det vorausſichtlich am 19. Mai ſtatt. Der Vorſtand — f, Tafelwaage 5081 7 verchromte Schoſen dito mit Schiebe- gewicht, cen J 0 Tate been 2. 9h 25 J. Menage cd. Ig reine 2 Borsten. 1.95 vemichelt. 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Bo, eO m 2 75 Waschkessel 2 Ac 3.75. 40cm 3.45, 386m 96 neten, 30cm 2.93, 280m Voiksbacle- Wanne 170 em long 11 73 Stahlgeschirre mit kleinen Fehlern feueffest 20 cm. Stahlbräter fest, ie oder 20 m 90, 50 Stahlpfannen 15 Möüöllelmer m. scher 258 Holzstſel, glosſert, 0. Brtllant, glaslert, feuer- glstt, Tonnenform 25 7 Butterdose 33 1 Schleudetstein Käseglocke 68 4 Schleudersten. Obstservice 7te. burt 1.30, vel 98 OBEN GO aun EAN AES ERT ub doc 07 Satz Schüsseln Schſeuderstern 0 50 . Waschgarnitur 3 teiſſg, creme 3.45, oc Kaffee service venichied. Formen 27 teile. 14 50,9. 75 15 teilſg 8.95, ele 4.75 Obst- oder Zierschale Elfenbein- potzell. poſſergold · Pæcot Teekanne enelsch, braun imit. mit hellem 4 teſſig ä rr— — — — ͤ—òUꝛ.