r 7 Sterbetafel. Die Sterbeglocken ver⸗ kündeten heute vormittag das Ableben von Fräulein Maria Sax, die im Alter von nahe⸗ zu 70 Jahren das Zeitliche geſegnet hat. Die Verſtorbene verbrachte ihren Lebensabend im hieſigen Krankenhauſe, von wo ſie auch in die Ewigkeit abgerufen wurde. Uereins⸗ Anzeiger Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Am Sonntag, den 12. Mai, abends 8,30 Uhr, Lichtbildervortrag im Klublokal„Zum Löwen“, wozu unſere werten Mitglieder nebſt Angehörigen, ſowie Freunde und För⸗ derer recht herzlichſt eingeladen ſind. Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorſtand. Männergeſang⸗Verein 1846. Die Singſtunde kann umſtändehalber nicht auf Freitag abend verlegt werden. Am Samstag abend halb 9 Uhr erwartet der Ehrenchormeiſter reſtloſes Erſcheinen. Der Fahrpreis nach Groß-Rohrheim beträgt 1.— und iſt am Samstag abend zu zahlen. Der Vorſitzende. Gut erh., wenig gebrauchter Minder- aun Multertag! Schreibers Dessert-Schoko- lade 100 gr. Tafel 283 Orienta-Schokolade 100 gr. 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Die Macht der Gangſter, die mit brutaler Gewalt und frechſter Beſtechung das öffentliche Leben der Großſtädte Amerikas beherrſchte iſt am Zuſammenbrechen. muß ſich dieſes deutſchſprachige und einzig daſtehende Standartfilmwerk von Cecil B. de Mille anſehen. En Film für den verwöhnteſten Beſucher. Ein außergewöhnlich ſchönes und ſehens⸗ wertes Filmwerk. Dazu schönes Rein ftegramm mit neuester Uia-Woche. 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Volksblatt Auzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wi 2 9 0 abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands . Piaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Nöglichreit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Samstag, den 11. Mal 1 V kum Webftuhl der Zeit Politiſche Wochenbekrachtung. Mit welchem Erfolg der Kampfgegen Pie Arbeitsloſigkeit weiter geführt die neueſte Statiſtik, die nur Erwerbsloſe aufweiſt. Das ſind noch 30 000 weniger als es bei dem bisher günſtigſten Stand im Oktober vori⸗ wird, zeigt gen Jahres waren. Wenn man daran denkt, daß wir bei der Adolf Hitler nach der b über 6 Millionen Arbeitsloſe hatten— in Machtübernahme durch offiziellen Statiſtik Wirklichkeit waren es, wie der Führer in 1 ſeiner Rede am 1. Mai ausführte, noch weit 0 mehr, nämlich 7 Millionen— dann erkennt man, was zielbewußtes Wollen und planmä⸗ Mannheim F 1. 1 Breite Straße ſucht 2 ell. 3 der Verlag. Zu mieten ge⸗ Zimmer U. MHüche Von wem, ſagt Höchste Zeit iſt es, daß Sie ſich mit Ihrem Bedarf an Bohnenstangen Ferner Rosen- und Tomaten eindecken. pftähle zu haben Holz-Kommissionslager 0 Bernhard Brückmann, zum Löwen 0 Jeder Filmfreund Uhr nochmals Mannheimer Pferderennen 12. Mai G. Jagd u. Flachrennes darunter Brolles Saar- Befrelungs-lennen 2000 Meter 9000 Mark Niedrige Eintrittspreise Ermüßigte Sonntagsfahrkarten Lokales Viernheim, 10. Mai. Sinnſpruch. Ruhm und Ehre jedem Fleiß! Ehre jeder Hand voll Schwielen! Ehre jedem Tropfen Schweiß, Der in Hütten fällt und Mühlen! Ehre jeder naſſen Stirn Hinterm Pfluge doch auch deſſen, Der mit Schädel und mit Hirn Hungernd pflügt, ſei nicht vergeſſen! Ferd. Freiligrath. 1 * Beiwagen gefunden. Wie wir er fahren wurde heute früh von einem Arbeiter, der von der Nachtſchicht nach Hauſe fuhr, in den Dooſen, nicht weit von der Landſtraße, ein neuer Beiwagen eines Motorrades aufge funden. Der Arbeiter meldete ſeinen Fund der Polizei. die dann die Sicherſtellung des Bei— wagens veranlaßte. Es beſteht die Vermutung, daß es ſich hier um Diebesgut handelt. * Tierſchutz. Durch das Kreistieramt Alzey wurden auf Grund des Tierſchutzgeſetzes einem Landwirt in Wendelsheim, dem kürzlich ein Pferd verendete und eine Kuh notgeſchlach⸗ tet werden mußte, ſein reſtlicher Viehbeſtand, ein Pferd und eine Kuh, weggenommen und bei einem anderen Landwirt in Pflege gegeben, da die Tiere halb verhungert waren. * Odenwaldklub. Am Sonntag, den 12. Mai, abends halb 9 Uhr, findet im Klub⸗ lokal zum Löwen ein Lichtbildervortrag ſtatt, wozu unſere werten Mitglieder nebſt Ange⸗ hörigen, ſowie Freunde und Förderer recht herzlichſt eingeladen ſind. „10 v. H. der freiwerdenden Be⸗ amtenſtellen für alte Kämpfer! Der Führer und Reichskanzler hat angeordnet, daß im Rechnungsjahr 1935 von den im Dienſte des Reiches, der Länder und Gemeinden ſowie der Körperſchaften des öffentlichen Rechts frei werdenden planmäßigen Beamtenſtellen des unteren und des einfachen mittleren Dienſtes 10 v. H. mit ſolchen für die betreffende Lauf bahn geeigneten Nationalſozialiſten zu beſetzen ſind, die bis zum 14. September 1930 ihren Eintritt in die Partei erklärt haben. * Herrenloſe Pferde. Ein Bewohner in Bürſtadt hörte nachts eigenartiges Pferde getrappel und als er danach ſah, fand er zu ſeinem Erſtaunen auf der Straße zwei ſchöne herrenloſe Pferde, die er einfing. Sie ge hörten, wie ſich am nächſten Tag herausſtellte, einem Landwirt von Pfiffligheim, der ſie in Mannheim gekauft hatte. Beim Transport der Pferde war der Begleiter in der Nähe von Lampertheim verunglückt. Er wurde inzwiſchen gefunden. In der Nacht waren die Pferde auf der Landſtraße unbehindert fünf Kilometer weitergelaufen. * Die Heidelbeerblüte vernichtet. Der ſtarke Nachtfroſt am Donnerstag hat im Speſſart die Heidelbeerblüten vernichtet. Die arme Speſſartbevölkerung hat damit einen großen Schaden erlitten, denn es muß mit einer totalen Mißernte gerechnet werden. * Weinverſteigerung. Bei der in Mainz abgehaltenen Weinverſteigerung der Heſſiſchen Staatlichen Weinbaudomäne kamen vom Weingut Bergſtraße 3 Halbſtücke 1933er Seeheimer und Schönberger auf 460.— und 480.— RM., durchſchnittlich alſo auf 475. ReM., ſowie elf Halbſtück 1934er Bensheimer, Auerbacher, Seeheimer, Schönberger und Hep⸗ penheimer auf 500.— bis 830. RM., durch⸗ ſchnittlich alſo auf 620.— RM. * Handſchuhsheimer Großmarkt. Preiſe: Spargel 1. Sorte 46— 47, dto. 2. Sorte 30 34, dto. 3. Sorte 2023. Markt⸗ verlauf gut. Großkampf in Viernheim Amicitia Viernheim Germania Brötzingen Nun iſt es endlich ſoweit. Der Kampf um den Aufſtieg beginnt. Das erſte Spiel findet am Sonntag auf dem Waldſportplatz ſtatt. Der Gegner iſt Germania Brötzingen, der Meiſter von Mittelbaden. Man kann ruhig ſagen ganz Viernheim iſt auf den Ausgang dieſes Treffens geſpannt. Die Sportbefliſſenen typen, wenn auch mit Herzklopfen, auf einen Sieg der„Grünen“. Das Herzklopfen des⸗ halb, weil der Gegner hier nicht bekannt iſt, er iſt für Viernheim ein unbeſchriebenes Blatt. Auch Brötzingen gehörte einſt der erſten Spiel⸗ klaſſe an und wird ſicherlich mit aller Macht danach ſtreben wieder den Weg nach oben zu finden. Doch, auch die Grünen werden alles daran ſetzen, um das geſteckte Ziel zu erreichen. Es wird ein Spiel werden, wie es ſchon lange nicht mehr in Viernheim war. Es wird an die Nerven der Spieler und auch der Zuſchauer große Anforderungen ſtellen. Doch auch wir hoffen mit der ganzen Viernheimer Sportler⸗ gemeinde, daß die Sportvereinigung ihren Siegeszug fortſetzt und uns mit einem Sieg er freut. Ganz Viernheim trifft ſich am Sonntag nachmittag auf dem Waldſportplatz! Achtung! Urlauber! Wie man uns von der NSG. Kraft durch Freude mitteilte, ſind nach dem bisherigen Stand der Voranmeldungen nachſtehende Ur⸗ lauberzüge geſperrt: Z. Nr. 18a Chiemſee Nr. 21 Allgäu 3. Nr. 28 Monte Sarmiento 3. Nr. 19 Berchtesgaden Nr. 24 Monte Oliva Nr. 29 Allgäu Achtung! Freitag und Samstag Zwei große Sonder⸗Vorſtellungen im Central⸗Film⸗Palaſt Tampl geben ole Uaterur! oder Revolution der Jugend Der deutſchſprachige Paramount Filn „Kampf gegen die Unterwelt“ oder:„Revolu tion der Jugend“ iſt eine Spitzenleiſtung des Meiſter⸗Regiſſeurs Cecil Bu de Mille bo packendem Tempo und atemraubender Span ung; außerdem auch aktuell im beſten Sinn des Wortes. Ein Monumentalfilmwerk ve größtem Welterfolg. Dieſes Tonfilmwerk zeigt! auf welche Weiſe allein dieſe grauenhaft g. meinſchädliche Macht der Finſternis völlig ge! brochen werden kann: durch ebenſo furchtloſes wie klug ausgedachtes Eingreifen, mitten hinein in die Unterwelt, dort wo ſie ſich am Bruta ſten und Furchtbarſten gebärdet. Ein Cecil! Bude Mille-Filmwerk iſt immer eine Welt Senſation. Deshalb verſäume kein Filmfreun. Deutſchland gefahren waren, um ſich an Ort eine der beiden Sonder-Vorſtellungen. Det verwöhnteſte Beſucher kommt auf ſeine Rech nung. Es handelt ſich hier um ein hochwertiges und ſehenswertes Filmwerk das überall das größte Aufſehen hervorrief. Man wird noch lange von dieſem Film ſprechen. Ein Beſuch iſt beſonders zu empfehlen. —— Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter! Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler ſtraße 36; D. A. IV. 35: 1135. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. leine unlösliche Einheit ſcchließend folgt der Bild von den iges Vorgehen auch auf dieſem Gebiete zu erreichen vermögen. Auch die Eröffnung der erſten Strecke des Reichsautobahnnetzes zwiſchen Frankfurt a. M. und Darmſtadt am 19. Mai zeigt, wie tatkräftig am wirtſchaft⸗ lichen Neuaufbau des Reiches gearbeitet wird. Der innere Neuaufbau geht aber auch auf hallen anderen Gebieten weiter. Ein wichtiges Kapitel [deutſchen Strafrechts. Die auf Ver⸗ iſt die Neugeſtaltung des anlaſſung des Führers eingeſetzte Straf⸗ rechtskommiſſion hat bereits zu Beginn die⸗ ſes Jahres den erſten Entwurf eines neuen Strafgeſetzbuches den Reichsminiſterien vor⸗ legen können. Dieſem allgemeinen Teil iſt jetzt der beſondere Teil nachgefolgt. Selbſt⸗ verſtändlich haben die Probleme des Straf⸗ rechts und des Strafvollzugs jetzt eine neue Richtung erhalten, da der nationalſozialiſti— ſche Staat auch auf dieſem Gebiete eine eigene neue Autorität durchſetzen wird. Im Vordergrund ſteht das Volk als Ganzes, das geſchützt werden ſoll und das mit der Staatsführung und der ſtaatlichen Ordnung bildet. Daran an— Schutz der Volksgüter und der Arbeitskraft. Insbeſondere werden die Verbrechen des Landes⸗ und Hochver⸗ rats, alle Anſchläge gegen den Wehrwillen, ſowie der Verrat der Volksehre mit harten [Strafen belegt. Einzelvorſchriften, die das tägliche Leben be 1. Uiernbeimer Confumscbas, Aber auch in zahlreichen treffen, tritt der Wille des Geſengebers her⸗ vor, ein volkstümliches Recht zu ſchaffen. * Und nun ein Blick nach draußen. En g⸗ land feiert das 25jährige Regierungsſubi— läum ſeines Königs. Die Haupttage zu Be— ginn dieſer Woche brachten einen ungeheuren Andrang von Feſtteilnehmern und Neugie⸗ gen aus aller Welt nach der engliſchen Hauptſtadt. Der deutſche Führer und Reichs⸗ kanzler hat an König Georg ein Glück wunſchtelegramm geſandt, das dieſer erwi⸗ erte. Es iſt bemerkenswert, daß beide stagtsoberhäupter dabei ihren Willen zur Wahrung des Friedens betonten. In einer ell, da von allen möglichen unverantwort⸗ chen Hetzern immer neues Mißtrauen zwi⸗ hen die Völker geſät wird, bedeutet es ſchon was, wenn von autoritativer Stelle zweier Großmächte der Friedenswille beider Re gierungen betont wird. Auch eine Debatte im Oberhaus des engliſchen Par⸗ laments über die deutſch-engliſchen Be— giehungen iſt recht erfreulich verlaufen. Es zeigte ſich dabei, wie gut es wirkt, daß das Haus der Lords ſein Urteil über politiſche Tagesfragen unbeeinflußt vom Druck der Straße und daher in ruhiger Sachlichkeit zu föllen in der Lage iſt. Es ſprachen in der erwähnten Debatte Leute, die ſelber nach und Stelle zu unterrichten, um ein eigenes 1 deutſchen Zuſtänden zu be⸗ dommen. Ihre Ausführungen zeigten, daß dieſe Reiſen nicht nutzlos waren: die Mit⸗ glleder des engliſchen Oberhauſes. die zu Near 7 N 2 7 [Sort kamen, haben Verſtändnis gewonnen ür die Lage Deutſchlands und wollen mit ihm auf der Baſis gegenſeitiger Gleichberech⸗ gung verhandeln. Es wäre jetzt Aufgabe 90 engliſchen Regierung, dafür zu ſorgen, daß ſich auch die ihr befreundete franzöſiſche Neglerung endlich einmal auf dieſen Stand⸗ 0 58 ſtellt. Denn nur dann können die von Luglund gewünſchten Verhandlungen über eine Rüſtungsbegrenzung zu poſitiven Er⸗ gabniſſen führen. Daß Deutſchland zur Ab⸗ deſtung nach wie vor bereit iſt, wenn die an⸗ eren Großmächte das Gleiche tun, iſt von kau auch die Polen ſtark verſchnupft. 1 52 1 Jahraanq Der natürliche Veruf der Frau Reichsminiſter Dr. Frick zur Eröſſnung der Düſſeldorfer Ausſtellung„Frau und Volk“ am Muttertag— Die Frage der Frauenarbeit Düſſeldorf, 11. Mai. Der Reichs- und Preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Frick, gewährte einem Mit⸗ glied der Berliner Schriftleitung der„Rhei⸗ niſchen Landeszeitung“ aus Anlaß der Er— öffnung der Ausſtellung„Frau und Volk“ in Düſſeldorf eine Unterredung. Er äußerte ſich ſehr anerkennend über die Tat⸗ kraft, mit der die nationalſozialiſtiſchen Frauen unter Führung der Reichsfrauen⸗ ſchaftsleiterin Scholtz-Klink dieſes Werk in Angriff genommen hätten. In dieſen Anſtrengungen und Leiſtungen deutſcher Frauen erblicke ich den Ausdruck der Dankbarkeit dafür, ſo ſagte Dr. Frick, daß die Frau grundſätzlich ihren natürlichen Platz, nämlich den der Mutter, zurückerhal⸗ ten hat, der zugleich ihr höchſter Ehrenplatz iſt. Inſofern iſt ſchon etwas ſehr Weſent⸗ liches von der Aufgabe, die einer Reichs⸗ ausſtellung„Frau und Volk“ zufällt, er— füllt, wenn die Ehrenhalle den Müttern der Gefal⸗ lenen des Krieges und des nalionalſo⸗ zialiſtiſchen Freiheitskampfes gewidmet iſt wie in Düſſeldorf. Es fügt ſich auch ſehr glücklich, daß die Eröffnung der Ausſtellung kurz vor dem 12. Mai den Auftakt für die Veranſtaltungen zum Muttertag bildet. Der Miniſter äußerte ſich dann über die Frage der Frauenarbeit. Er ſagte: In der Deutſchen Arbeitsfront allein ſind mehr als 11 Millionen werkkätiger Frauen zuſammengefaßt. Faſt zwei Fünftel aller Erwerbstätigen ſind Frauen. Nach dem Weltkrieg iſt die Frauenarbeit gewaltig ge— ſtiegen: Die Not der Nachkriegszeit hat tau⸗ ſende Frauen gezwungen, anſtelle ihres Mut- terberufes oder neben ihm einem Erwerb nachzugehen. Der Nationalſozialismus will die Frau in weiteſtmöglichem Umfange wie— der der Jamilie zurückgeben. Darum hat die Reichsregierung bei allen Steuermaßnahmen, bei den Eheſtandsdar— lehen, bei der Beſoldung ihrer Beamten, Angeſtellten und Arbeiter immer darauf Rückſicht genommen, die unſerer Seite wiederholt erklärt worden. Eine Begrenzung der Rüſtungen ſcheitert alſo beſtimmt nicht an Deutſchland. Auch die Arbeiten der Abrüſtungskonferenz ſind ſa durch andere Leute auf das tote Gleis ge ſchoben worden und Deutſchland hat ſich erſt zurückgezogen, als die Situation hoffnungs⸗ los verfahren war. Wenn nun die engliſche Regierung die Frage der Rüſtungsbegren zung wieder in Fluß bringen will, wird ſie zunächſt Frankreich umſtimmen müſſen. * „Die franzöſiſch⸗ruſſiſche An näherung fängt ſchlecht an.“ Dieſen Satz ſchrieb nicht etwa irgend ein Frankreich mißgünſtiges Blatt, ſondern er ſtand im Pariſer„Matin“. Die ruſſiſche Regierung hatte nämlich dem Berichterſtatter dieſer Zeitung, der den franzöſiſchen Außenmini⸗ ſter Laval auf deſſen Reiſe nach Moskau be gleiten wollte, die Einreiſeerlaubnis ver⸗ weigert. Das war nun allerdings ein ſtar⸗ kes Stück, und die Ruſſen haben ſich mittler- weile beeilt, die Sache wieder einzurenken. Trotzdem iſt der Zwiſchenfall bezeichnend, und Herrn Laval wird es bei der ganzen Geſchichte nicht recht wohl ſein. Die neue Freundſchaft zwiſchen Frankreich und Ruß fand wird von einem ſehr großen Teil der öffentlichen Meinung Frankreichs überhaupt abgelehnt, außerdem hat der Pakt mit 155 an hat ſich in Warſchau die Situation natürlich enau angeſehen und überlegt. Daß das französisch. uſſiſche Bündnis ſich gegen Deutſchland richtet, iſt klar. Nun hat aber Rußland gar keine gemeinſame Grenze mehr mit Deutſchland. Folglich müſſen ruf⸗ ſiſche Truppen, die gegen Deutſchland ver⸗ Verpflichtungen, die Lebenslage der! 7 m Familien ſo zu geſtalten, daß die Frauen nicht gezwungen werden, einem Beruf nach— zugehen, ſondern ſich voll und ganz der Fa— milie widmen können. Auf dem Gebiete wird noch unendlich viel zu leiſten ſein. Ueber das Ziel aber, die Frauen der Fa— milie wieder zurückzugeben, ſind wir uns völlig im Klaren. Ich bin überzeugt, daß die Mißſtände auf dem Gebiet der Frauen— arbeit mit der Zeit völlig verſchwinden wer— den. Allerdings werde es, ſo fuhr Dr. Frick fort, immer eine Anzahl Berufe geben, die ihrem ganzen Weſen nach den Frauen vor— behalten blieben. Das ſeien aber auch Be— rufe, die weder ſoziale noch andere Schäden im Leben der Frau verurſachten. Gerade die Düſſeldorfer Ausſtellung, wie die ganze gewaltige Gliederung der Reichs— frauenſchaft beweiſe, wie wohltätig ſich die Beſeitigung der politiſchen Zerriſſenheit auf dem Gebiete der Frauengliederung ausge— wirkt habe. Das Ziel der nationalſozialiſti⸗ ſchen Frauenſchaft ſei die Erziehung zur ſchlichten, volksbewußten, geiſtig und ſeeliſch ſtarken deutſchen Frau, die ſich ihrer hohen Stellung und Aufgabe als Mutter und Er— zieherin des kommenden Geſchlechts voll und ganz bewußt iſt. Abeſſinien will ſich zur Wehr ſetzen Proteſt in Rom— Auch der Negus will mobiliſieren Rom. 10. Mai. Der abeſſiniſche Außenminiſter hat den abeſſiniſchen Geſchäftsträger in Rom tele⸗ graphiſch gebeten, beim italieniſchen Außen- miniſterium gegen die„beleidigenden“ Aus führungen des Kolonialſekretärs Leſſong in der italieniſchen Kammer Verwahrung ein— zulegen. In dem Proteſt wird geſagt, Abeſſinien, dem von Leſſong vorgeworfen werde, den Vertrag von 1928 nicht eingehalten zu ha— ben, habe dieſen Vertrag nicht nur eingehal— ten, ſondern es habe ſich ſogar an den Völ kerbund wenden müſſen, um die Einleitung des in dieſem Vertrage vorgeſehenen Schlichtungsverfahrens durchzuſetzen. Abeſ⸗ ſinien habe trotz der kriegeriſchen Vorberei— tungen Italiens in dem Streitfall eine fried— liche und korrekte Haltung eingenommen, dabei habe es mehrmals, aber erfolglos, das Schlich kungsverfahren verlangt. Auch könne es nicht dafür verantwortlich ge macht werden, daß der Bau der Straße Deſ ſie—Aſſab noch nicht begonnen worden ſei. Der Proteſt ſchließt mit der Erklärung, die Italien ſowohl auf Grund des italieniſch-abeſſiniſchen Vertra wendet werden ſollen, durch ein andere Land hindurchmarſchieren. Polen aber liegt auf dem Wege von Rußland nach Deutſch land... Herr Laval, der auf der Reiſe nach Moskau in Warſchau ausſteigt, wird alſo von den polniſchen Staatsmännern be aller Wahrung der diplomatiſchen Höflich keiten und Umſchreibungen im ſtillen Käm merlein doch in ein Verhör genommen wer— den. Und er wird ſehr konkrete Begrün dungen vorbringen müſſen, um das polni ſche Mißtrauen zu beſchwichtigen. Auch in Moskau wird es der franzöſiſche Außen⸗ miniſter nicht ganz leicht haben. Denn die ruſſiſchen Machthaber ſind ſtramm auf ihren Vorteil aus und werden Herrn Laval mit genügender Deutlichkeit ſagen, was ſie ihrer ſeits von dem Bündnis mit Frankreich er warten. Die Meldungen über eine Milliar⸗ denanleihe Frankreichs an Rußland ſind zwar dementiert worden, aber die Bolſche⸗ wiſten ſehen nicht danach aus, als ob ſie den Pakt mit Paris aus anderen, denn aus rein praktiſchen und materiellen Gründen abge ſchloſſen hätten. * Der italieniſch⸗abeſſiniſche Konflikt verſchärft ſich zuſehends. Ein neuer Zwiſchenfall an der abeſſiniſchen Grenze, bei dem ein italieniſcher Soldat ge⸗ tötet wurde, hat Italien veranlaßt, drei weitere Diviſionen zu mobiliſieren. Und der Kaiſer von Abeſſinien hat erklärt, daß auch er mobiliſieren werde, wenn Italien ſeine kriegeriſchen Vorbereitungen fortſetze. Die Lage iſt, wie man ſieht, bis zum Zerreißen geſpannt. Wenn es nicht zum Aeußerſten kommen ſoll, muß nun bald irgendetwas ge⸗ ſchehen ges als auch als Völkerbundsmitglied hin— ſichtlich der politiſchen Unabhängigkeit und der territorialen Unverſehrtheit Abeſſiniens obliegen, ſeien von dem italieniſchen Staats⸗ ſekretär mißachtet worden. Aus Addis Abeba meldet der Be— richterſtatter der engliſchen Zeitung„Daily Telegraph“, der Kaiſer von Abeſſinien habe ihm vor ſeiner Abreiſe nach der Feſtung Harrar in einer Unterredung mitgeteilt daß er, wenn Italien ſeine kriegeriſchen Vor bereitungen fortſetze, die allgemeine Mobilmachung anordnen werde. Dem Berichterſtatter zu folge erklärte der Kaiſer, er habe ſeine Po litik, die trotz der militäriſchen Vorbereitun gen und der feindſeligen Propaganda Ita liens darauf abgezielt habe, eine ſchiedsge richtliche Entſcheidung herbeizuführen, noch nicht aufgegeben. Er hoffe immer noch, daß auf der Sitzung des Völkerbundsrates vom 20. Mai ein entſcheidender Fortſchritt in Richtung auf eine friedliche Löſung erfolgen werde. Der Kaiſer fügte hinzu: Wenn dies aber nicht der Fall iſt und wenn Italien ſeine militäriſchen Vorbereitungen fortſetzt, dann müſſen wir mobil machen. Abeſſinien wird ſich niemals mit einem Juſtand inoffiziellen Krieges abfinden, wie er vorhanden war, als Japan ſeine Operalionen in Mandſchukuo durch führte. Wir werden von vornherein Widerſtand leiſten. Wie der Berichterſtatter weiter meldet, haben die Reden in der italieniſchen Kam mer, die ſich gegen die Regierung Abeſſi niens richteten, und beſonders die Rede Unterſtaatsſekretärs für die Kolonien, ſona, der Abeſſinien ein Land der Räubere: und Sklaverei nannte, in Addis Abeba Ueberzeugung hervorgerufen, daß Italie zum Kriege entſchloſſen ſei. des Lei Herriot preiſt ſeine Verdienſte Ein Loblied auf ſich ſelbſt und auf Sowjetrußland. Paris. 11. Mal. Staatsminiſter Herriot hielt in Lyon eine Wahlrede, in der er wieder den fran— zöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Pakt als ſein Werk in Anſpruch nahm und verteidigte. Er be zog ſich auf die Reiſe, die er ſeinerzeit durch Sowjetrußland unternommen hat, obwohl ſeine politiſchen Gegner ihm vielleicht nicht zu Unrecht vorwerfen, er habe letzten Endes nur das geſehen, was die Sowjets ihm ha⸗ ben zeigen wollen.„Ich habe“, ſo erklärte Herriot u. a.,„ein großes Volk kennen ge⸗ lernt, das viel gelitten hat und jetzt ver⸗ ſucht, ſeine Verhältniſſe neu zu ordnen. Ich hatte die Hoffnung, daß ſich dieſes Volk im Rahmen ſeiner Freiheit ſtabiliſieren werde, und glaubte, man müſſe ihm hierzu die Hand reichen. 1933 und 1934 habe ich nach einer Formel für die Annäherung geſucht und die Sowjets zum Eintritt in den Völ⸗ kerbund aufgefordert. .. Lokales und Allgemeines Viernheim, 11. Mai. Frühlingsglaube. Die linden Lüfte ſind erwacht, Sie ſäuſeln und wehen Tag und Nacht, Sie ſchaffen an allen Enden. O friſcher Duft, o neuer Klang! Nun, armes Herze, ſei nicht bang! Nun muß ſich alles, alles wenden. Die Welt wird ſchöner mit jedem Tag; Man weiß nicht, was noch werden mag, Das Blühen will nicht enden. Es blüht das fernſte, tiefſte Tal; Nun, armes Herz, vergiß der Qual! Nun muß ſich alles, alles wenden. Ludwig Uhland. 855 Mutter ſchläft! Ein Gedicht zum Muttertag von Ott Frank. Geh' auf leiſen Sohlen, Kind! Mutter ſchläft. Sag's dem tollen Sauſewind, der an allen Fenſtern rüttelt, übermütig Bäume ſchüttelt: Mutter ſchläft. Mütterlein iſt nimmer müßig, muß von früh bis abends ſchaffen: kochen, nähen, waſchen, ſorgen.. Laß' ſie fünf Minuten ſchlafen! Hat ſich in den Stuhl geſetzt, wo ſie immer ſtopft und flickt, und da iſt vom vielen Sticheln unſer Mutterl eingenickt. Mutter ſchläft. Schließ die Türe leiſe zu! Stör' ſie nicht in ihrer Ruh'! Lieber guter Sonnenſtrahl, bitte komm' ein andermal, weil von deinen Sonnenküſſen Schläfer ſchnell erwachen müſſen. Und mein Muttel braucht den Schlaf. Lieber Sonnenſtrahl, ſei brav! Mutter ſchläft. Ach, Herr Fink, ich hör' dich ſchlagen, will dir ſchnell das eine ſagen: ſollſt jetzt fünf Minuten ſchweigen. Soll ich dir mein Muttel zeigen, wie es ſchläft? Und ich ſetz' ganz ſtill mich nieder, wehr' der Fliege immer wieder, Mutters leiſen Schlaf zu ſtören. Dumme Fliege, willſt nicht hören? Mutter ſchläft. Wartet, bis ſie aufgewacht! Dann iſt's Zeit, daß Sonne lacht, daß die Finken wieder ſingen, daß die tollen Kinder ſpringen, Sturmwind pfeift vor Uebermut. Wartet, bis ſie ausgeruht: Mutter ſchläft. 4. Zum Muttertag Jubilate— Freuet Euch! So heißt der Sonntag, der der Mutter geweiht iſt. Ja, wahrlich, freuet euch, die ihr die Mutter noch beſitzt; denn ſie iſt die Güte, die Liebe und trägt eure Sorgen alle. Maitag iſt's; und draußen iſt Blühen und Grünen und Aufer⸗ ſtehen. Gelb leuchten die Büſche der Forſythia wie heller Sonnenſchein, Primel und Krokus und Veilchen und Stiefmütterchen geben ſich im Garten ein lachendes, luſtiges Stelldichein; Blütenbäume künden von freudiger Zeit; es iſt ein einziges Jubilate, freuet euch, jauchzet, der Lenz iſt gekommen. Mutter Erde geſtaltet neues Leben. Kann es im Wandel des Jahres einen ſchöneren ſinnigeren Tag geben als die⸗ ſen, ihn der Mutter zu weihen, die uns ſelbſt das Leben gab, es umhütete und umſorgte und alle Stürme von uns hielt, die uns droh⸗ ten. Es iſt ja nun nicht ſo, daß der Dank, den wir alle der Mutter ſchulden, abgegolten ſein ſoll mit einem Blumengruß an dieſem Tage, mit einem Brief, einem Glückwunſch im Leben eines dankbaren Kindes ſoll wohl jeder Tag ein Muttertag ſein, aber da der Alltag einebnet, keine Höhepunkte kennt, ſoll dieſer eine Maitag etwas Beſonderes ſein: deutliche Mahnung, nie abzulaſſen von der Liebe und Verehrung; Erinnerung an die ſchönſten Pflichten der Mutter gegenüber, le⸗ bendiges Zeugnis für all' die Gefühle, die wir täglich im Herzen tragen; Ehrentag für Mut⸗ ter, Feiertag der deutſchen Familie.— Daß der Muttertag, der noch keine Tradition hat, ſchon tief im Volksleben wurzelt, das konnte man auch in unſerm Ort beobachten. Man ſah Kinder mit Sträußen und Blumenſtöcken, das Glück auf den ſtrahlenden Geſichtern, und mancher ſüße Gruß mag Mutter morgen er⸗ freuen, der aus Schaufenſterauslagen den ſchenkenden Kindern entgegenlachte. 1 * Unglücksfall mit Todesfolge. Geſtern abend kurz nach 8 Uhr ereignete ſich in der Adolf Hitlerſtraße bei der Kreu⸗ zung der Bismarckſtraße ein bedauerlicher Un⸗ glücksfall, der den Tod unſeres geſchätzten Mitbürgers, Herrn Georg Buſalt 4., Fri⸗ ſeurmeiſter, Neubauſtraße 10, zur Folge hatte. Herr Buſalt wollte, von der Adolf Hitlerſtraße herunterkommend in die Bismarckſtraße ein⸗ biegen, als ein Motorradfahrer von Käfer⸗ tal, der die Adolf Hitlerſtraße hinauffuhr, das Fahrrad in der Flanke erfaßte und Herrn Buſalt vom Rade warf. Der Geſtürzte zog ſich hierbei ſchwere Kopfverletzungen zu, die den Tod des beliebten Mannes zur Folge hatten. Heute Früh um halb 5 Uhr wurde er in die ewige Heimat abgerufen. Der Motor- radfahrer kam unter ſein Fahrzeug zu liegen, erlitt jedoch keine ſichtlichen Verletzungen.— So hat ein tragiſches Schickſal der Familie Buſalt den Gatten und Vater genommen. Der Verſtorbene ſtand im Alter von 71 Jahren. Die Beerdigung findet am Montag nachmittag ſtatt. Den Hinterbliebenen gilt unſere herz⸗ lichſte Anteilnahme. * Kreis⸗Wertungsſingen. Die Viernheimer Geſangvereine beteiligen ſich mor⸗ gen an dem Kreis- Wertungsſingen in Groß⸗ Rohrheim. Abfahrt 1 Uhr durch Sonderzug am Staatsbahnhof. * Die Sirene heult! Morgen Sonn⸗ tag wird anläßlich der Feier des 2-jährigen Beſtehens des Luftſchutzes die Sirene ertönen und zwar punkt 11 Uhr vormittags. Die Bevölkerung ſei hiermit in Kenntnis ge⸗ ſetzt. * Zwei Jubelpaare. Heute Sams⸗ tag, den 11. Mai 1935 feiern die Eheleute Herr Michael Kühlwein, Architekt und Frau Eliſabetha geb. Gutperle, Seegarten⸗ ſtraße, ſowie Herr Jakob Winkenbach und Frau Maria geb. Haas, zur Vorſtadt, das Feſt der Silbernen Hochzeit. Den beiden Jubelpaaren, die ſich noch beſter Geſundheit erfreuen entbieten wir unſere herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche. Zum weiteren Lebenswege Gottes reichſten Segen. aadadaaaadaadaadaudadaudaudadaddauddadaddadcaadadaddaadaadadadaadadaddaddadaudadaaadado Mutteralück. N —..—— Scherl. Aiddadtagnldauim uuns mu gtnmgomtntng ments mnmamnnrialdaännnma imm ͤnnunmuntuminnmaummanmnwmmundnummunmnamnnunmunnnunnnmnunmnmnu »Das Motorrad war geſtohlen. Geſtern berichteten wir von dem Fund eines Beiwagens zu einem Motorrad. Wie wir nun heute erfahren, wurde das Motorrad in Mann— heim geſtohlen und von dem Dieb in den Dooſen der Beiwagen abmontiert, damit er beſſer unerkannt entkommen konnte. Der Bei⸗ wagen wurde ſeinem Beſitzer wieder zugeſtellt, mit dem Motorrad jedoch iſt der Dieb heidi und bis jetzt noch nicht erkannt worden. “ Achtung, Luftſchutzhauswarte! Alle verpflichteten Hauswarte treten um 10,45 Uhr in der Heſſ. Mühle zur Teilnahme an der Einweihung der neuen LS-Schule an. (Siehe beſondere Anzeige!) 1. 25 jähriges Jubiläum des Uerschönerungs⸗ und Uerkehrsvereins Der Verſchönerungs- und Verkehrsver— ein kann im Juni ds. Is. auf ſein 25jähriges Beſtehen zurückſehen. Was er in dieſer Zeit geleiſtet, wird wohl gerne anerkannt, aber nicht von allzuvielen durch treue Mitglied— ſchaft vergolten. Laßt uns noch einmal an dieſer Stelle ſeine Leiſtungen würdigen: Da ſind es in erſter Linie die großzügigen An— lagen am Hauptbahnhof, die mit ihrem der— zeitigen Blumenſchmuck Herz und Gemüt er— freuen. Ein hieſiger Beamter verſicherte uns vor kurzem, daß er aufs angenehmſte über⸗ raſcht geweſen ſei, als er zum erſten Mal das ihm nicht allzu roſig geſchilderte Viern⸗ heim geſehen und gleich beim Verlaſſen des Hauptbahnhofes durch die ſchönen Anlagen einen ſo überaus günſtigen Eindruck erhalten habe. Außer dieſen vielbewunderten Anlagen, die große Unterhaltungskoſten verurſachen, ſchuf der Verein noch andere Heimatverſchö⸗ nerungen und Bequemlichkeiten. So ließ er die Platanen am alten Kriegerdenkmal pflan⸗ zen, unterhält die Anlagen am neuen Denk⸗ mal, ſchuf verſchiedene Zierbaumalleen, auch die bald wieder im ſchönſten Blütenſchmuck ſtehenden Rotdornpflanzung um die Apoſtel- kirche und ſtellte für Spaziergänger und Er⸗ holungsbedürftige an Waldesrändern nicht weniger als 40 ſtabile Ruhebänke. Auch die ſo viel benützten ſchönen Bänke auf dem Fried⸗ hof ſind ſein Werk. Noch viel mehr hätte er ſchaffen können, wenn ſeine Leiſtungen nicht nur anerkannt, ſondern auch nachhaltig unterſtützt worden wären. Stehen doch unſerem ſo gemeinnützigen Vereine noch viele Hunderte fern, die ſchmerz⸗ los ein Mindeſtbeitrag von jährlich einer Reichsmark tragen könnten und dafür die Ge⸗ nugtuung hätten, an der Verſchönerung der Heimat mitzuwirken. Das Jubiläumsjahr 1935 ſoll ſolchen nunmehr Gelegenheit dazu geben. Der Verein will nämlich keine offi⸗ zielle Jubelfeier veranſtalten, ſondern ſein 25 jähriges Jubiläum lediglich mit einer großen Werbeaktion feiern. Deshalbrichtet er an alle die noch Sinn für Ver⸗ ſchönerung unſerer lieben Heimat haben, den dringenden Appell, Ver⸗ einsmitglied zu werden. Gebt alſo dem Vereinskaſſier Herrn Jakob Benz 5. keinen Korb, wenn er die Beitrittserklärungen abholt, die Euch demnächſt zugehen. Gebtals Jubiläumsgabe Eure Mitgliedſchaft! Dann ſorgt ihr mit da⸗ für, daß der Jubelverein die nach den Sport⸗ plätzen zu geplanten Anlagen, deren Durch⸗ führung leider bis Herbſt verſchoben werden mußte, auch wirklich großzügig durchführen kann. Der Fremdenſtrom, der ſich bald wieder jeden Sonntag nach unſerer ſo berühmt ge⸗ wordenen Naturbühne ergießt, ſoll dann künf⸗ tig ein anderes Bild ſehen, als das ſeitherige troſtloſe Wüſtenbild. Darum: Macht dem Verſchönerungsver⸗ ein durch Eure Mitgliedſchaft eine kleine Jubiläumsfreude! — Gottesdlenst-Oranung der katholiſchen Gemeinde Apoſtelkirche: 6,30 Uhr: 1. hl. Meſſe. 7,30 Uhr: 2. hl. Meſſe. 9,30 Uhr: Hochamt. 1 Uhr: Verſammlung der Mar. Jüng' lingsſodalität. g 2 Uhr: Andacht. Nach der Andacht Beerdigung der led verſt. Maria Sax vom Spital aus. Mit der Beerdigung gehen die Schſ⸗ lerinnen der Fräulein Koob. Nach der Andacht Verſammlung dez chriſtlichen Müttervereins. Marienkirche: 8 Uhr: heilige Meſſe 10 Uhr: Kindergottesdienſt. 1 Uhr: Andacht. In der Apoſtelkirche an Werktagen An den Werktagen beginnt der Gottesdienſt jeweils 5 Minuten früher, alſo 6,10 und 6,40 Uhr, damit die Schulkinder zur Mor— gengymnaſtik rechtzeitig ankommen. Montag: 6,10 Uhr 1., 6,40 Uhr 2. Seelenamt für ledig verſtorbene Maria Sax. Dienstag: 6,10 Uhr 3. Seelenamt für ledig ver— 6 ſtorbene Maria Sax. 6,40 Uhr Requiem für Kath. Hoock geb, Haas, Sohn Heinrich und Heinrich Bauer 2. und beiderſeitige Angehörige. Mittwoch: a 6,10 Uhr beſt. Amt für Kath. Reinhardt geb. Mandel, Sohn Ernſt, Eltern, Schwie— gereltern und Angehörigen. 6,40 Uhr beſt. Amt für Maria Hofmann geb. Ringhof, Schwiegervater Gg. Valt.“ Hofmann und Angehörige. Donnerstag: 6,10 Uhr beſt. Amt für Lorenz Adler 7. Eltern, Jakob Adler, Ehefrau Maria geb.“ Babylon, Schwiegereltern Gg. Hönig, Ehe“ frau Joſefine Ringhof und Kinder. 6,40 Uhr beſt. Engelamt für Kaſpar Mar⸗ tin 1., Ehefrau Anna Maria geb. Schmitt, Kinder Joſ. und Kath. geehl. Bauer. Freitag: 6,10 Uhr beſtelltes Jahrgedächtnis für Su ſanna Bugert geb. Bauer. 6,40 Uhr Segensmeſſe an Stelle eines be ſtellten Amtes für Kirchenrechner Joſef Martin, Ehefrau Kath. geb. Winkenbach und beiderſeitige Angehörige. Samstag: 6,10 Uhr beſt. Amt für Johann Georgie 1 Ehefrau Magd. geb. Adler, beiderſeitige Eltern, Tochter Eliſe geehl. Simon und An verwandte. 6,40 Uhr 1. Seelenamt für verunglückten Georg Buſalt 4. Nächſten Sonntag gemeinſchaftliche Mo natskommunion der Mitglieder des chriſt! Müttervereins. Weiterhin gemeinſchaftliche hl. Kommu⸗ nion der Klaſſen der Herren Lehrer Riebel, Baldauf; Fräulein Kärcher und Krimmel Die Mädchen beichten Freitag halb 6 Uhr, die Knaben am Samstag um 2 Uhr. Die Teilnehmer an der Wallfahrt nach! Gernsheim vom 3. Orden des hl. Franziskus, die ſich noch nicht gemeldet haben mögen ſich am Sonntag nach der Andacht bei Herrn Ka- plan Knapp melden. Am Mittwoch und Freitag abend halb 8 Uhr Maiandacht. Montag 6,15 Uhr bei den barmherzigen Schweſtern, Mittwoch bei den Engl. Fräulein 6,15 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag in der Marienkirche um 6,15 heilige Meſſen. Der Kirchenrechner iſt für die Zukunft nachmittags nur von 4—7 Uhr zu ſprechen. Die diesjährigen Erſtkommunkkanten ge- hen gemeinſam am Freitag während der hl. Meſſe⸗ um 6,40 zur heiligen Kommunion. Die Knaben beichten um 5 Uhr, die Mäd chen um 6 Uhr. Die deutſche Reichsregierung hat in der Erkenntnis des hohen Wertes der chriſtlichen Liebestätigkeit für das Volksganze dem deut⸗ ſchen Caritasverband wie im vorigen Jahre ſo auch in dieſem Jahre eine allgemeine Hausſammlung erlaubt und zwar in der Zeit vom 18.— 24. Mai einſchl. und ebenſo eine Straßenſammlung für den 18. und 19. Mai. Die Gläubigen werden ſchon jetzt empfehlend darauf hingewieſen, zumal im vorigen Jahre dieſe Sammlung in Viernheim weben iſt. W. * r SN l lll r N 0 N Mütterlichkeit Von Luiſe Lampert. Stuttgart. Mütterlichkeit iſt Weſensart, nicht Be⸗ gleiterſcheinung körperlicher Mutterſchaft. Immer ſchaut ſie vorwärts in die Zukunft und möchte doch alles Liebe bewahren und erhalten. Aber ihr ſicherſtes Kennzeichen iſt, daß ſie nie an ſich denkt, ſondern immer an andere und immer gefühlsmäßig weiß, wo ihre Hilfe nötig iſt. Wie oft ſehen wir auf der Straße ein kleines Mädchen ſein Ge⸗ ſchwiſterlein umſorgen, alles um ſich her ver⸗ geſſend im Gefühl mütterlicher Verantwort- lichkeit. Es gibt funge Mädchen, die in der Art des Umganges mit anderen, oft auch gleichaltrigen, ſo mütterlich wirken, daß ſie Halt und Hilfe für Schwächere ſind. Die ſchönſte Mütterlichkeit erleben wir aber in der jungen Frau. die, ihr kleines Kind auf dem Arm, ganz verſunken ſeinen ſpielenden Geſchwiſtern zuſchaut. Wunder⸗ ſchön iſt auch die Mutter, die in Schmerz und Stolz ihre erwachſenen Kinder ver⸗ ttauend in die Ferne ziehen läßt. Denn wahre Mütterlichkeit kennt keine Selbſtſucht. Aus ihrem Verantwortungsbewußtſein ſtammt es, daß die Mütter den Sinn un⸗ ſeter Zeit zutiefſt erfaſſen, ja ihn urſprüng⸗ lich in ſich tragen als ihren natürlichen Beſitz. Aber auch diejenigen Frauen, die nicht Mutter wurden, brauchen wir als Pflege⸗ mütter für Groß und Klein. Heimatloſe Einſame und mutterloſe Kinder warten auf ihr Verſtehen und ihre Sorge. Viele be⸗ rufstätige Frauen tragen ihr mütterliches Herz in den erwählten Beruf. Die Kran⸗— lenſchweſter iſt ohne ſelbſtlos ſorgende Näch—⸗ ſtenliebe gar nicht zu denken. Die Säug⸗— lngspflegerin. die Kindergärtnerin haben dieſen ihren Beruf erwählt aus echt mütter licher Liebe zu den kleinen, zarten Weſen, in denen Deutſchlands Zukunft ruht. Sie lun ein wunderſchönes, dankbares Werk: Sie fühten eine Strecke Weges die emp⸗ fängliche Kinderſeele und pflanzen ihr ein, was ſie ſelbſt als hoch und heilig empfinden. So iſt es bei allen Frauenberufen, die ſich en Dienſt am Leben zur Aufgabe machen Wine Hebamme, eine Lehrerin, eine Für⸗ ſorgerin— wer kann ſich die Vertreterinnen dieſet Berufe ohne Mütterlichkeit denken? Auch all die Unterrichtenden an Mütter⸗ chulen müſſen mütterlich empfindende Men⸗ ſchen ſein Sie nehmen ihre beſonders ſanvere Arbeit auf ſich, um mütterlich zu dienen. Sie., die deutlich erkannten und ſpürten, wie wichtig die Mütterlichkeit iſt, die den Wert der Familie ſo hoch einſchätzen. daß ſie ſich ganz in ihren Dienſt ſtellen, verzichten auf ein eigenes Heim, auf einen ſeſten Wohnplatz, um als Frau den Frauen und Müttern zu dienen Oft kann man hören, daß eine Kurſusteilnehmerin verwun⸗ dert feſtſtellt, ſo die! Mütterlichteit habe ſie nach nie gefunden, wie bei dieſen Un⸗ verheitateten, die nicht Mutter ſind. Mütterlichteit iſt eben Weſensart und nicht gebunden an leibliche Mutterſchaft Die Jerſtörung der Familie würde das Ende jedes höheren Menſchenkums bedeuten. adelt die Mufter. liche Mütter. Sie iſt ebenſoſehr eine ſelbſtverſtändliche Forderung an echte Fraulichkeit, als ſie als höchſte Anerkennung edler Weiblichkeit gilt. Mütterliche Frauen braucht unſer Volk, und es kann auch nicht einen Teil dieſer Seelenkraft entbehren, die ihm geſchenkt ward. i 5 Und haben ſie keine eigenen Kinder, ſo müſſen ſie als Mütter im Volk mit offenen Blicken ſehen, wo ſie geben dürfen aus ihren reichen Schätzen. Ihre„geiſtige Mütterlich⸗ keit“ wird geiſtiges und ſeeliſches Leben wecken, pflegen und hegen, das unſerem Vaterland ſo nötig iſt, wie das körperliche. Der Dank an dieſe mütterlichen kinderloſen Frauen iſt ſo warm, wie der an die Mütter, und unſere Hoffnung ſchaut gerade ſo auf ſie, wie auf ihre Schweſtern. Muffler „Mutter“, ſchallt es immerfort Und faſt ohne Pauſe, „Mutter!“ hier und„Mutter!“ dort In dem ganzen Hauſe. Ueberall zugleich zu ſein Iſt ihr nicht gegeben, 15 Sonſt wohl hätte ſie, ich mein, Ein bequemer Leben. Jebes ruft, und auf der Stell' Will ſein Recht es kriegen, Und ſie kann doch nicht ſo ſchnell Wie die Schwalbe fliegen. Ich fürwahr bewund re ſie, Daß ſie noch kann lachen, Was allein hat ſie für Müh, Alle ſatt zu machen. Kann nicht einen Augenblick Sich zu ruhen erlauben, Und das hält ſie gar für Glück! Sollte man es glauben? oh. Trojan Bom Multer-Beruf Erna Röpke, Berlin Mutters Aelteſte iſt aus der Schule heim⸗ gekommen und hat gleich die Freundin mit: gebracht. Wieder einma! werden große Pläne geschmiedet, was man werden möchte, und wie man ſein Leben einmal geſtalten will. Beide wollen in den Arbeitsdienſt gehen, und dann einen Beruf ergreifen Mutter muß die Pläne immer wieder an⸗ hören, erteilt gute Natſchläge, weiſt Wege. Dazwiſchen gibt es Arbeit genug, Zwei Buben und die fünfjährige Jüngſte machen auch ihre Anſprüche Und gerade die Kleinſte So groß die Täligkeitsbereiche der Frau gezogen werden können, ſo muß doch das letzte Ziel einer wahrhaft organiſchen und logiſchen Enkwicklung immer wieder in der Bildung der Familie liegen. Sie iſt die kleinſte, aber werkvollſte Einheit im Aufbau des ganzen Staatsgefüges. Die Arbeik ehrt die Frau wie den Mann. Das Kind aber Wir Frauen spüren allmählich in Deutſchland, daß wir immer näher zu⸗ i wir erleben, daß die Frau, weil ſie als Mutter ſelbſtſchöpferiſche heute verhaftet iſt, weil ſie es erhält. Kraft iſt, ganz beſonders ihrem Volke e bewußter zu all den Kräften führen Deshalb wird unſer Weg auch immer i e müſſen, die Leben geſtalten und erhalten. Erde und Himmel als Symbole für Geburt und Ewigkeit— für Kraft und Beſtand mögen in unſern Mädeln und Frauen immer lebendigere Geſtalt annehmen, damit wir unſerm Volt ſchenken für harte Zeiten: erdverwurzelte, erdbejahende, gottgebundene, fröh⸗ ge c- Ee e Ke. weiß Leben um ſich zu verbreiten! Heute morgen, als Mutter alle verſorgt hatte, einen Augenblick ausſpannte und überlegend den Kopf in die Hand ſtützte, hatte die Jüngſte ſie feſt umſchlungen und ihr in das Ohr geflüſtert:„Nicht traurig ſein, ich will dir helfen, hab dich lieb!“ Und dann haben ſie beide gewiſcht und geſchrubbt, und Klein⸗Anng hat ſchrecklich viel Unordnung um ſich verbreitet und doc) gemeint, ſo ſchön zu helfen! So ſtolz iſt ſie geweſen, daß ſie Mutters Aelteſter nachher nicht genug davon berichten konnte. Die hört nur halb zu, den Kopf voll von Plä nen. Die beiden Freundinnen wollen Lehre⸗ rinnen werden und ihre Schülerinnen zu „Pfundsmädeln“ erziehen Sie wollen ein— mal...„Ach, ihr als Lehrerinnen!“ ſag Klein⸗Anna und ſchaut ſie kritiſch an„Ihr gerade!“ Die beiden lachen,„Ja, was willſt du denn einmal werden, wenn du ſo alt biſt wie wir?“ fragt die Freundin das Leben ihrer Mutter bisher doch Dient an den ihren war, wie ihre ganze Liebe ihnen allen gegolten hat, und wie die Hände, die Augen, die Geſichtszüge eine beſondere Sprache von Liebe und Leid zu reden wiſſen...— „Seht einmal“, hob die Mutter an,„weren ihr jetzt in das Leben hinausgeht, ſo find es andere Zeiten, die euch lunge Menſchen, trotz mancher Schwere der Tage, ſo ſtolz. gläubig, ſo hoffnungsfroh und verantwoc⸗ tungsbewußt in eure Aufgaben hinein ⸗ ſtellen Auch ihr Mäder werdet, was immer me auch zu ſchaffen habt, als Frauen mitberufen ſein zum Dienſt an eurem Volk. Deutſch⸗ land braucht die ſchaffende Hand von Mann und Frau Und Frauen werden dem Vater⸗ lande da am meiſten Werte schaffen, wo ſte ihre ureigenſten mütterlichen Kräfte zur Entfaltung bringen können Je verantwortungsvoller Mädchen und Frauen heute auch als Mütter im Leben ſtehen wollen, umſomehr werden ſie ſich für ihre Aufgaben erziehen und ſchulen laſſen Der e eee Staat braucht Frauen, die neben den Männern, feder auf ſeinem Platz. das Leben meiſtern. Die Jugend wird ertüchtigt in der HJ. dem Bd. FA D ufw.; der deutſche Mann in den Formationen der SA. SS, der Du ufw., die deutſche Frau in den Lehrgängen des Reichsmütterdtenſtes, die unter Führung der NS-⸗Frauenſchaft ſtehen. Ihr habt da⸗ von ja ſchon mehr gehört als ich“ fuhr die Mutter fort.„Im vergangenen Jahre. im Mai, habe ich von der Reichsfrauenführetin, Hertrud Scholtz⸗Klink. durch Radio die Richtlinien des Reichsmütterdienſtes ver⸗ künden hören. Und in dieſem einen Jahr ſollen über 100 000 Mädchen und Frauen in Stadt und Land für ihre Aufgaben als Frau und Mutter in Familie und Volk erfaßt und fähig gemacht worden ſein. Ich habe neulich Frau Scholtz Klint ſpee⸗ chen hören, wo ſie geſagt hat, daß dieſe Mütterſchulung— als Gemeinſchaftsarbeit der deutſchen Frauen— der Schlüſſel ſet der zu dem Herzen leder Frau und Mutter führe. Wißt ihr was. Mädels, wie tar eurer Mutter euren Dank zum Muttertage zum Ausdruck bringen könnt? Indem uhr einmal mit iht an ſolchem Lehrgang teile nehmt Und warum? Weil es eurer Mut, Da wird das. Kind plötzlich nachdenklich, richtet ſich ſtolz auf, ſtemmt die Arme in die Seiten und ſagt's den bei⸗ den ins Geſicht, dies eine Mort: „Mutter!“ Und es denkt an den Mor⸗ gen zurück, wo es ſeine Händ⸗ chen um Mutters Hals geſchlun⸗ gen hat, ganz dicht und feſt und ihr etwas ins Ohr flü⸗ ſterte:„Ich will dir helfen, hab dich lieb!“. So wie Mutter ſein, ſo wie Mutter tun, dann iſt's ſchon recht— Die beiden gucken das Kind groß an. Mutters Aelteſte lacht:„Du Dummerle, Mutter⸗ ſein iſt doch kein Beruf“ Aber da tomm de, Vater herein, er hat' das ganze Ge⸗ ſpräch von nebenan mit an⸗ gehört. Und dann ſagt er den beiden Großen, warum Mutter⸗ ein tiefſter und ſchönſter Frau⸗ enberuf überhaupt iſt Er erin⸗ nert ſie an Mutters Krankheits⸗ zeit, an die Not daheim, weil et ſelbſt arbeitslos war, die Kinder klein waren und ſie ihnen allen ſo ſehr fehlte. Die beiden Mädel ſchauen ernſt und nachdenklich drein und find ſtill geworden Klein⸗Anna iſt längſt aus dem Zimmer gelaufen, aber zu den dreien hat ſich leiſe die Mutter geſellt. Und da iſt es Mutters Aelteſter plötzlich klar geworden. wie ſehr Unſer fieichsmütterdſenſt iſt der Dank von uns frauen an die geneſende Mutter Deutſchland und ihren treueſten sohn fldolf hitler Gertrud Scholtz Klint ter der ſchönſte Dank iſt, wenn ſie Weiß, daß ihr Mädel durch Erziehung und Schu⸗ lung ſo ausgerichtet iſt, wie ſie es ſſch wünſcht; geſund und rein an Leib und Seele, um als Glied einer Kette einmal Träger neuen Lebens zu ſein, fähig gemacht für alle Aufgaben, um als wahre Kame⸗ radin und Mitkämpferin mit dem Manne in Familie oder Beruf gemeinſam zu ſchaf⸗ fen, ſtets demütig und ſtolz gleich. treu in der Pflichterfüllung und z in der Liebe.“ . . 8 — In kurzen Worten Der Schnelldampfer„Scharnhorſt“ hat von Bremerhaven aus ſeine erſte Ausrelſe nach Oſtaſien angetreten. Der Generaldirektor der öffnete den elektriſchen Betrieb der Augsburg— Nürnberg. Das Urteil des Landgerichts Köln gegen den ehemaligen Bankdirektor Anton Brü⸗ ning iſt infolge Zurücknahme der Reviſion des Angeklagten rechtskräftig geworden. In Buenos Aires würden Vorbeſprechun⸗ gen zur Beilegung des Gran Chaco-Kon— fliktes geführt; es wurde eine Vermittlungs- gruppe gebildet. Die Nundreiſe Darres Der Reichsbauernführer in Süddeutſchland. Berlin. 10. Mai. Nach einem Beſuch der Bauernſchule in Michelſtadt im Odenwald, in der die zu— künftigen Erbhofbauern und Bäuerinnen im Sinne der Pflichten, die ihnen das Reichs— erbhofgeſetz auferlegt, geſchult werden, wurde die Deutſchlandreiſe des Reichsbau— ernführers mit einer Fahrt durch Baden und Nordbayern ſortgeſetzt. Die Beſichtigung ergab die er— freuliche Feſtſtellung, daß nach der ſtarken Trockenheit des vergangenen Jahres die Grünflächen allgemein einen für dieſe Jah— reszeit überraſchend günſtigen Stand auf⸗ weiſen. Die niederſchlagsreichen Winter— monate haben die Schäden des Vorjahres gut ausgeglichen. In heilbronn fand eine Beſprechung mit dem Landes- bauernführer Arnold ſtatt, in der wichtige Fragen der württembergiſchen Landwirt— ſchaft geklärt wurden. Im Anſchluß daran ſetzie der Reichsbauernführer ſeine Reiſe nach Ulm fort, wo am Samstag der wärt— tembergiſche Landesbauernrat durch den Reichsbauernführer auf den Führer Adolf Hetler pereidigt wird. Oberbürgermeiſter Dürrſeld Von der Saarbrücker Skadtverwalkung ein— ſtimmig gewählt. Saarbrücken, 10. Mai. Die Stadtverord— netenverſammlung hat am Freitag mit den Stimmen ſämktlicher Stadtverordneten den bisherigen Bürgermeiſter, Kreisleiter Dürr feld, zum Oberbürgermeiſter der Stadt Saarbrücken gewählt. Bürgermeiſter Dürrfeld nahm die Wahl an und gab die Zuſicherung, daß er ſeine ganze Kraft zum Wohle der Stadt einſetzen werde. Programmatiſche Erklärungen werde er bei ſeiner Amtseinführung abgeben, bei der Gauleiter Bürckel ſelbſt zugegen ſein werde. Auch die Gehaltsfrage werde in Gegenwart des Gauleiters geregelt, denn er als Natio— nalſozialiſt habe ſeine eigene Auffaſſung ver Gehaltsfragen Im Namen der Stadtverwaltung bat Bei geordneter Dr. Bauer, daß der neue Ober bürgermeiſter den Beamten der Stadt ſein Vertrauen ſchenken möge. Reichsbahn er⸗ Strecke Die Friſt für Keichszuſchüſſe. Berlin, 11 Mai. Der Reichs- und preußi ſche Arbeitsminiſter weiſt darauf hin, daß Inſtandſetzungs- und Umbauarbeiten, für die ein Reichszuſchuß in Ausſicht geſtellt iſt, ſpäteſtens am 30. Juni 1935 beendet ſein müſſen. Eine Hinausſchiebung der Friſt wird nicht eintreten. „Koblenzer Volkszeitung“ beſchlagnahmkt. Koblenz, 11. Mai. Die Landesſtelle Kob 2 Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda teilt mit, daß die„Koblenzer Volkszeitung“ vom 10. leng⸗Trier de Verächtlichmachung der Freitag beſchlagnahmt Mai 1935 wegen Gauleitung am wurde die Maske des Mörders Wie Seefeldt ſeine Opfer käuſchte. Berlin. 11. Mai. Die zur weiteren Aufklärung der Straf- taten des Knabenmörders Seefeldt einge⸗ ſetzte Sonderkommiſſſon hat die Ankerſu⸗ chung zu einem gewiſſen Abſchluß gebracht. Es beſteht bisher dringender Tatverdacht in 12 Mordfällen. Das Beweismaterial hat Seefeldt bisher nicht zu einem Geſtändnis bewegen können. Seine Verteidigungstaktik iſt ſehr geſchickt, ſein Erinnerungsvermögen iſt ausgezeichnet, ſoweit es ſich um harmloſe Dinge handelt. Unbequeme Fragen läßt er entweder offen, oder, wenn er einwandfrei überführt iſt und Zeugen gegenübergeſtellt wird, antwortet er überhaupt nicht. Häufig verſucht er die Rolle des Biedermanns zu ſpielen. Die von Seefeldt zur Schau ge⸗ tragene Maske muß tatſächlich ſo gut gewe⸗ ſen ſein, daß dieſer Täuſchung nicht nur die von ihm verführten Knaben, ſondern auch erwachſene Perſonen aller Stände zum Opfer gefallen ſind. Kennzeichnend für die von Seefeldt ver⸗ übten Morde iſt, daß ſich die Todesurſache nicht ohne weiteres erkennen läßt. In den bisher erörterten Fällen war als Todes⸗ urſache z. B. Tod durch Erfrieren oder in⸗ folge Ermittung nach Umhertirren ange⸗ nommen. n ———— Heimkehr aus der Antarktis Feierliche Begrüßung des Südpolfahrers Byrd in Waſhington. Waſhington, 11. Mai. Präſident Rooſevelt, Abordnungen des Parlaments und Vertreter wiſſenſchaftlicher Verbände begrüßten Admiral Byrd am Pier der Waſfhingtoner Flottenſtation. Prä⸗ ſident Rooſevelt hielt eine Anſprache, in der er die Verdienſte des Polarforſchers wür⸗ digte. Byrd und ſeine Mitarbeiter haben in der Antarktis, wo ſie eineinhalb Jahre zubrachten, wertvolle wiſſenſchaftliche Feſt⸗ ſtellungen gemacht. Byrd ſelbſt hat drei Monate auf vorgeſchobenem Poſten ganz allein gearbeitet, bis er ſchwer erkrankte und von den Mitgliedern ſeiner Expeditions⸗ truppe nur unter größten Schwierigkeiten zurückgeholt werden konnte. Aufgeklärter Kraftwagenbrand. Berlin, 11. Mai. Der Brand des Perſo⸗ nenkraftwagens in der Jungfernheide, bei dem der Architekt Flohr verbrannte. iſt nun⸗ mehr aufgeklärt worden. Bei der Beförde— rung von eiſernen T-Trägern auf dem Wa⸗ gen war der Benzintank durchſtoßen wor⸗ den. Das Loch hatte Flohr mit einem Holz⸗ pflock verſchloſſen. Anſcheinend hat ſich nun an der Unfallſtelle der Holzpflock gelöſt. Auf welche Weiſe der Treibſtoff in Brand gera— ten iſt, hat ſich nicht feſtſtellen laſſen; mög⸗ lich iſt, daß Flohr während der Fahrt ge— raucht hat. Wölfe in der Johannisburger heide. Johannisburg, 11. Mai. Seit einiger Zeit werden in der Gegend von Arys in der Jo— hannisburger Heide verſchiedentlich Wölfe beobachtet. Bei wiederholten Treibjagden gelang es, einen Wolf zu erlegen und einen anderen anzuſchießen. Man nimmt jedoch an, daß mindeſtens drei Wölfe in der Heide ihr Unweſen treiben, da in der letzte Zeit 40 geriſſene Rehe aufgefunden wurden. Vom Dienſt enthoben. Am 6. März hatte im Unterricht die klö— ſterliche Oberlehrerin Romana Weber vom Kloſter Gradenthal in Ingolſtadt ihren Schü— lerinnen verkündet:„Heute nacht hat ein Got— tesgericht ſtattgefunden. Der Herr, der in München die Gemeinſchaftsſchule einführen wollte, iſt mit dem Flugzeug abgeſtürzt und geſtorben.“ Wie nunmehr das Gaupreſſeamt München-Oberbayern der NSDAP. mitteilt, wurde die Oberlehrerin vorläufig vom Dienſt enthoben. Es iſt beabſichtigt, ſie ihrer Funk tion als klöſterliche Fortbildungsleiterin zu entheben und mit Nachdruck zu verwarnen. ö Lorettoſchlacht In Nordfrankreich, nördlich von der Fe⸗ ſtung Arras, erhebt ſich ein 188 Meter ho⸗ her Hügel, von dem aus der Blick weit in das flandriſche Gebiet und in das Artois hineinſchweifen kann. Er trug bis 1914 die Wallfahrtskapelle„Notre Dame de Loretto“l. Heute ſteht an ihrer Stelle, ähnlich wie auf dem Douaumont bei Verdun, ein Beinhaus mit ewig leuchtender Ampel, das die ſterblichen Reſte von vielen tauſen⸗ den Kämpfern aufgenommen hat. Zu Füßen der Lorettohöhe 0 0 die Kohlenſtadt Lens, umgeben von den Kolonien der Bergarbei⸗ terdörfer. In einer dieſer Ortſchaften ſahen die im Weltkriege heranmarſchierenden deut⸗ ſchen Kämpfer das Denkmal zur Erinnerung an das Grubenunglück von Courrieres, jene furchtbare Kataſtrophe mit 1200 Toten im Jahre 1906, die deutſche Bergleute zu Hilfe eilen ließ, um franzöſiſche Arbeiter zu retten. Ende 1914 entbrannten ſchwere Kämpfe um den Beſitz der Loretto-Höhe, denen die Kapelle ſchließlich zum Opfer fiel. In den Kreidefels der Landſchaft grub ſich ein Syſtem von Schützengräben, in deren Schlamm im Winter die Kämpfer faſt ver⸗ ſanken. Mit wechſelndem Glück und ſchwe⸗ ren Opfern wurde um die Spitze der Höhe wochenlang gerungen. Ende April aber be. gann die franzöſiſche Heeresleitung ihre gro⸗ ße Offenſive zwiſchen La Baſſee und Arras, um den Ruſſen eine Entlaſtung zu verſchaf— fen, die gerade damals in Galizien durch den Durchbruch Mackenſens ſchwer bedrängt waren. Die deutſche Weſtfront hatte für den Oſten alles an Mann und Material abgege— ben, was ſich irgendwie entbehren ließ. Zu— dem war die Kriegserklärung Italiens täg⸗ lich zu erwarten. Unter ſolchen Umſtänden hatten die ſchwachen Linien der deutſchen Verteidigung in Nordfrankreich einen unſäg— lich ſchweren Stand. Zum erſten Mal wur— de hier in größtem Umfange von der ande— ren Seite die tagelange Artillerievorberei— tung angewandt, aus der ſich der kennzeich— Nabe Name des„Trommelfeuers“ ergeben hat. Die deutſchen Stellungen bildeten an der Loretto-Höhe ein vorgeſchobenes Rechteck, das der Angreifer nach ſchwerſter Beſchie⸗ ßung mit dem Einſatz überlegener Maſſen abzuſchnüren verſuchte. Das 1 4.(ba diſche) Armeekorps verteidigte mit ſeinen be— währten Regimentern die Front um die Dörfer Ablam, Carency und Souchez, wei⸗ ter ſüdlich kämpfte das erſte bayeriſche Re— ſervekorps. Am 9. Mai ſetzte der Angriff mit voller Wucht ein. Dem Gegner gelang der Einbruch in die deutſche Flanke von Sü— den nach Norden, ſo daß die kämpfenden Truppen in die Gefahr gerieten, abgeſchnit— ten zu werden. Am 13. Mai— es war am Himmelfahrtstag gelang den Franzo⸗ Augsburg Nürnberg elektriſch Ein wichtiger Abſchnitt in der Der Generaldirektor der Deutſchen Reichs- bahn, Dr. Dorpmüller, eröffnete in Anwe— ſenheit des Präſidenten des Verwaltungs- rates der Deutſchen Reichsbahn, Staatsſe— kretärs König, mehrerer Verwaltungsrats— mitglieder und der zuſtändigen Direktoren und Referenten der Reichsbahnhauptver— waltung und des Reichsverkehrsminiſte— riums den elektriſchen Betrieb auf der Strecke Augsburg— Nürnberg. Der Eröff— nung wohnten u. a. bei: Miniſterpräſident Siebert, Gauleiter Wagner und Wahl, Ver- treter der Wehrmacht, der Behörden und Parteidienſtſtellen. Nach der Begrüßung auf dem Bahnhof Augsburg befuhr der erſteelektriſche Zug mit den Gäſten die Strecke Mit der Augsburg Bauzeit der zweite Abſchnitt der zukünftigen elektriſchen Nord— Süd⸗Linie Berlin- Nürnberg— München Elektrifizierung der Strecke Nürnberg iſt nach zweijähriger Elektrifizierung von Fernſtreien vollendet. Zugleich iſt die durchgehende elektriſche Verbindung zwiſchen Berlin und Rom ihrer Verwirklichung ein weite— res Stück nähergekommen. Zum Anſchluß der neuen Strecke, die nun zum Beginn des neuen Sommerfahrplanes in Betrieb genommen wird, an das vorhan dene Bahnſtromfernleitungsnetz wurde eine neue 105 km lange 100000 Volt⸗Leitung von Landshut nach Treuchtlingen gebaut. An neuen Zugkräften waren erforderlich 11 Schellzugslokomotiven mit 120 Kilometer— ſtunden, 16 Perſonenzug- und Güterzug lokomotiven mit 90 Kilometerſtunden Ge ſchwindigkeit, ferner wurden beſchafft 10 zweiteilige Wechſelſtromtriebwagen mit 12 Steuerwagen für 120 Kilometerſtunden und drei Schnelltriebwagen für 160 Kilometer höchſtgeſchwindigkeit. Die Geſamtkoſten be tragen rund 34 Millionen RM. An über 550 Firmen wurden größere Aufträge er teilt und 490000 Arbeitsloſen-Tagewerke werden nach Durchführung der Reſtarbeiten geleiſtet ſein. Weltbild(M). Feierliche Eröffnung der hans⸗Schemm⸗Hochſchule. Das Gebäude der Hans⸗Schemm⸗Hochſchule für Lehrerbil⸗ dung in Paſing im Feſtſchmuck. Reichsminiſter Ruſt machte in ſeiner Eröffnungsrede grundſätzliche Ausführungen über die Ausbildung des deutſchen Lehrers. len bote Wroberung von Eurencu. Was fl dort vorfanden wären Reſte ſchwacher Trup. penteile, die ohne Hoffnung auf Entſatz biz zur letzten Patrone gefeuert hatten. Aber die Weſtfront hatte an einer beſonders wichtigen und ſchwierigen Stelle ſtandgehalten und dem Feinde nur einen geringen Geländege⸗ winn gelaſſen, der Durchbruch war mißlun. gen. Die Lorettoſchlacht zog ſich noch 613 zum 23. Maj hin, ohne an dem Ergeb- nis etwas zu ändern Noch fahrelang haben die Kämpfe um Lens, Souchez uſw. vie! Blut gefordert, Dieſenigen aber, die vor 20 Jahren den großen Anſturm über ſich erge⸗ hen laſſen mußten, werden den Namen Lo⸗ retto in Erinnerung behalten. Sie veran⸗ ſtalten in vielen Städten Deutſchlands zur 20. Wiederkehr jener Tage ſtille Feiern des Gedenkens für alle, die ihre beſte Kraft dem Vaterlande geopfert haben. Neues großes Vauproſelt Ein Heimatbahnhof für den Reichsautozug „Deutſchland“.— Neubau der Reichs zeug⸗ meiſterei. München. 10. Mai. Reichsſchatzmeiſter Schwarz gewährte ei⸗ nem Mitarbeiter des„Völkiſchen Beobach⸗ ters“ eine Unterredung über ein neues ge⸗ waltiges Bauprojekt in München. Es hal delt ſich um einen Neubau der Reichszeug. meiſterei in Verbindung mit einem Heimat⸗ bahnhof für den ebenfalls neugeſchaffenen Reichsautozug„Deutſchland“. Dieſer Reichs. autozug wird das Modernſte darſtellen, was bisher in aller Welt auf dem Gebiete der techniſchen Hilfszüge geleiſtet wurde. Er beſteht aus 80 rieſigen Fahrzeugen, von denen 40 Haupt⸗ und 40 Anſchlußwagen ſind. Seine Spezialwagen, die zurzeit ge— baut werden, enthalten u. a. ein Lazarett, Küchen, Bäckerei, Fleiſcherei, Tonfilmauf— nahme⸗ und Wiedergabegeräte, Feuerwehr— transportwagen und Rundfunkſtation. Der Heimatbahnhof, in dem dann auch der Hilfszug„Bayern“ ſtationiert wird, un faßt u. a. einen Verwaltungsbau, Kaſerne, Lagerhaus, großes Wohnhaus, Großgarage ſowie große Werkſtättenhallen. Die ganze Anlage wird nach ihrer Fertiaſtellung ein Muſterbeiſpiel ſein für die in die Tat umge— ſetzten Beſtrebungen der NSDAP in Bezug auf die„Schönheit der Arbeit“, Alls Heſſen und Naſſau Beſuch des Reichsbauernführers. Frankfurt a. M., 11. Mai. Von Berlin kommend traf der Reichsbauernführer R. Wal ter Darre in Begleitung des Stabsamtsleiters Dr. Reiſchle unerwartet in Frankfurt ein. Nach einer Beſprechung mit dem Landesbauernfüh rer Dr. Wagner fand in einer Fahrt durch Heſſen-Naſſau eine eingehende Beſichtigung des einheitlich ſehr günſtigen Saatenſtandes in den einzelnen Landesteilen ſtatt. Dabei konn ten überall im Anbauverhältnis die erwar teten Auswirkungen der Erzeugungsſchlacht feſt geſtellt werden. Im Verlauf der Rundfahrt wurde auch eine Reihe charakteriſtiſcher Gar⸗ ten- und Obſtbaubetriebe beſichtigt. Wegen Werlſpionage verurteilt. Worms, 11. Mai. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wurde gegen den Ledertechniler F. W. wegen Werkſpionage verhandelt. Er hatte ſich an zwei bei dem Lederwerk Cor nelius Heyl Ac. Beſchäftigte herangema und von ihnen Materialproben erhalten, die durch das Betriebsgeheimnis geſchützt ſind Durch einen Zufall kam man der Geſchicht auf die Spur. Durch das raſche Zugreifen der Polizei wurde verhindert, daß mit den geſtohlenen Geheimniſſen Schaden angerichtel werden konnte. Aus dieſem Grunde fiel auch das Urteil milde aus. W. wurde als Haupt täter zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, ſeine beiden Helfer zu vier und einem Monat Milchwirtſchaft an der Bergſtraße. Bensheim, 11. Mai. In einer Gründungs verſammlung wurde die Molkereigenoſſenſchaft „Bergſtraße“ mit dem Sitz in Bensheim ins Leben gerufen. Die Gründungsverſammlung erfüllte einen ſeit langem gehegten Wunſch der Bauern: die milchwirtſchaftliche Erfaf ſung des dortigen Gebiets. Die Molkereig⸗ noſſenſchaft„Bergſtraße“ in Bensheim, die vom Milchwirtſchaftsverband Heſſen ſowie auch vom Milchverſorgungsverband Rhein-Main anerkannt iſt und bereits als Milchverrech nungsſtelle vom Milchverſorgungsverband Rhein⸗Main eingerichtet wurde, umfaßt vor⸗ läufig die Ortſchaften von Zwingenberg bis Bensheim und die Ortſchaften an den Rand- gebieten der Bergſtraße. Sie weiſt insge⸗ ſamt ca. 5000 Milchkühe auf. Bisher ſind ca. 25 Milchabſatzgenoſſenſchaften beigetreten. Die Kapazität der Molkerei wird ca. 38 bis 10 000 Liter Tagesleiſtung umfaſſen. Ordnung im Einzelhandel % Fraulkfurt a. M., 11. Mai. Die Lan- desbauernſchaft Heſſen-Naſſau teilt mit, daß das Geſetz ſowie die Verordnungen auf dem Eiermarkt noch nicht richtig beachtet werden. Zum Teil werden die geſeßlichen Beſtimmun⸗ gen aus reinem Eigennutz umgangen, zum Teil haben ſich auch viele aus reiner Nachläſ⸗ ſigkeit noch nicht um die Beſtimmungen ge⸗ kümmert. Alle dieſe im Handel Tätigen ſehen bei vorſätzlichem oder fahrläſſigem Vergehen gegen das Geſetz einer ſtrengen richterlichen Beſtrafung entgegen. Die wenigſten Leute im Dorfe wußten, wie lange Mut⸗ ler Boeck mit ihren Männern ſchon unten am Waſſer wohnte. Die beiden Söhne, grobe, ſtarkknochige Männer, waren vor Jahren aus der Fremde heimgekehrt, kaum daß man ſich ihrer noch erinnern konnte, denn ſie hatten jung das Dorf verlaſſen. Jetzt hatten ſie dem alten Boeck das Handwerk abgenommen und fuhren Tag für Tag hinaus, ſetzten Netze, kehrten zurück und feilſchten mit den Händlern um den Preis für den Fang, waren ſelten im Dorfe und wurden dennoch gut geachtet, weil ſie Kameradſchaft hielten mit den Fiſchern. Es war eine ſeltſame, ein wenig abſeitige Familie. Der Vater krank, manchen Abend ſtumm auf der großen Düne ſitzend, die den Blick auf das weit zurücklie⸗ gende Dorf freigab, die Mutter grobknochig und robuſt, doch ſchon ſtark vom Alter gezeichnet, und dann die beiden Män⸗ ner, die unverdroſſen ihrer Arbeit nachgingen, ohne daß man ſie je im Tanzſaal oder bei den ſpärlichen Feſten ſah. die ſich das Dorf gab. Man kannte ſich nicht aus in ihnen, ſie wohnten zu weit draußen vor der Düne an der See In den erſten Tagen nach hartem Winter brachen die Frühlingsſtürme los. Sie trieben die See den ganzen Strand hinauf bis an den Fuß der Düne, fielen zurück, um nach Tagen erneut loszubrechen. An einem Abend drohte es, beſonders ſchlimm zu werden. Faſt das ganze Dorf hatte noch die Netze draußen von den ſchönen Tagen her. Einige Vorſichtige holten früh ein, ehe das Wetter über den Ho⸗ rizont hinaufzog, die meiſten machten erſt die Boote klar. als es in der See ſchon wühlte und der Himmel wie ein ſchwarzes Tuch verhangen war, durch das manchmal in ſeltſamem Lichterſpiel bleich und faſt unheimlich einige Strahlenbündel der treibenden Sonne brachen. Mühſam kämpften ſich die Boote über die Brandung hinaus. Unweit des Hauſes, in dem Mutter Boeck wohnte, hat— len ſich einige Frauen geſammelt, um den Männern nach- zuſehen und die Rückkehr zu erwarten. Nach einer halben Stunde kehrten bereits die erſten Boote zurück. Sie hatten es aufgegeben, die See war zu wild. In raſender Eile zog die ſchwarze Wand herauf und fiel über Meer und Küſte. Einige Frauen wurden unruhig in dem Toben, doch bald tauchte in geſchloſſener Schar eine Reihe von Segeln über den Wellenkämmen auf, wurde verſchlungen, um ſich er— neut den Weg voran zu erkämpfen. Als der Donner grol⸗ lend über den Strand lief und die erſten Blitze fahl aus den Wolken ſtachen, waren alle Boote auf dem Sand geborgen. Eines fehlte: Der alte, breite Kaſten, in dem die Jungens der Mutter Boeck hinausgefahren waren. Die alte Frau ſtand, groß und hager, ſeltſam anzuſehen in ihrem ausgedienten dunklen Kleid, das ſich feſt am Halſe ſchloß, auf der Düne und hielt Ausſchau. Wie oft war ſie früher ſelber mit ihrem Manne hinausgefahren. Sie wußte Beſcheid um das Wetter. Stumm blieben die Männer vor den Booten und hielten Ausſchau nach den beiden, die da draußen irgendwo noch mit der See ſtritten. Manchmal za— hen ſie hinüber zu der Frau. Dann zogen ſie die Mütze fe⸗ ſter, ſchloſſen die Jacke oder taten ſonſt etwas, um ihre Ver— legenheit zu verbergen. Plötzlich tauchte auch das letzte Segel auf. Im Schein der Blitze pfiffen die Böen über das Waſſer, das den Giſcht weit über die Küſte trieb. Die Brandung war ein brüllend anſtürmendes Tier, das vor dem Strande zuckend und un ruhig zur Abwehr verharrte. Wer durch die Brandung kam, hatte es geſchafft. In wilder Fahrt trieb das Boot auf die giſchtende Waſſermauer zu. Unweit davor verſchwand die Fock. Der Sturm hatte ſie zerfetzt. Man ſah die beiden Männer, ſah den älteren vor dem Ruder, dann trieb das Boot quer in die Brandung hinein und verſchwand um weit zurück wieder aufzutauchen. Es war klar, daß die beiden da draußen ohne Segel nie hereinkommen würden. Lange konnte es nicht gehen. Die alte Boeck kam von der Düne und ſah die Männer an. Aber es war Wahnſinn, jetzt hinauszufahren. Niemand konnte helfen. Schafften es die beiden, ſo war es ein Wun⸗ der. Schafften ſie es nicht, ſo konnte menſchliche Hilfe dieſes Wunder auch nicht bewirken. Alle Boote lagen weit auf den Strand gezogen. Trotzdem griff die See immer wieder N00 ihnen und lief gierig und ſchmeichelnd um Kiel und Ruder. Draußen kämpfte das Boot. Im Schein der fahlen Helligkeit ſah man den älteren der Männer weit über das Ruder gebeugt, um es in Richtung zum Strande zu halten. Aber keine Welle kam und trug ſie herein. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die da draußen Herrſchaft und Ge⸗ malt verloren und der Kutter, quer von Sturm und Wogen erfaßt, herumgewirbelt werden würde. Es war die gleiche Brandung, die ſchon ſo manches Opfer aus dem Dorf ge⸗ koſtet hatte im Laufe der Jahrzehnte. Wer auf ber Düne ſtand, der ſah die Kreuze. Manch ein Blick war unwillkür⸗ ich ſchon zurückgeglitten in die halbe Dämmerung, aber nie⸗ mand hatie etwas geſagt. Das Glück der Mutter Aufnahme: Schrammen FFFEFCTCCCTCCCCCCCCCCCC0CC0CCCCCCCCCCCCCTCCCTCTTTbTTbTbTbTbTbTbTbTTTbTbTbbb Mutter Boeck ging hinüber zu Jürgen Bohlſen. Stumn ſtellte ſie ſich neben ihn. Wußte ſie nicht ſelbſt, wie ſchidetr es war, hier zu helfen? Noch einmal brach plötzlich, ſeltſan fremd und unwirklich, die Sonne an einer Stelle durch die Wolkenwand. Von Schleiern überzogen ſtand ſie wie ein großes, erloſchenes Auge über den Waſſern und erſtarb wieder in ber Dämmerung Mit einem kurzen Fluch wandte ſich Bohlſen ab und ging die Düne hinauf. Das war die Entſcheidung. Wenn einer es hier wagen und die anderen mit ſich reißen konnte, ſo war es Jürgen, der bereits ſechs Menſchen aus der See geholt und der früher bei der Rettungsſtation geweſen war Mutter Boeck ſah ihm nach, wie er ſo dahinging, langſam, beinahe ſtampfend und ohne ſich umzuſehen. Noch immer ſtand ſie unbeweglich. Was ſollte ſie auch anderes tun vor dieſer Entſcheidung, als zu warten. Niemand war hier feige im Dorf, wenn es zu helfen galt, doch vor dieſer Brandung, die da draußen ſchrie und brüllte, war es faſt Unmöglichkeit. Die See hatte ihre eigenen Geſetze. Sie fraß zehn, bevor ſie ein Opfer wieder herausgab. Oben auf der Düne leuchtete es auf. Die Männer hat— ten unter Bohlſens Führung aus trockenem Geäſt und har— ten Strandgräſern ein Feuer geſetzt, damit die draußen nicht die Richtung verloren in der zunehmenden Dunkelheit. Noch konnte eine Woge, die die Brandung durchbrach, ſich der da draußen erbarmen und ſie hineintragen. Die Flamme ſchlug auf, tanzte zuckend und flackernd, getrieben von den Böen, über den Strand und verlöſchte jäh und ohne Uebergang. In dieſem Augenblick kam Leben in die alte Frau. Sie ging hinüber zu den Männern und ſprach ſie an. Zum erſten Male bat ſie. Seltſam trocken und faſt zaghaft redete ſie auf die Schar ein. Es lag ihr nicht, zu bitten. Und da waren ſchließlich auch die Frauen. Jeindſelig ſtan⸗ chnmal den ſie daneben und ſchalten. Niemand kam bei dieſem ter mehr hinaus, es war ausſichtslos. Die alte Frau verſtummte. Noch einmal ging ſie zu her Düne hinauf. Da draußen trieb noch immer das Boot. Sie ging zu ihrem Mann hinüber, der ſtumm und, wie es chien, faſt teilnahmslos vor der Hütte ſaß und auf das Meer ſtarrte. Irgendein Befehl von ihr trieb ihn empor Langſam gingen die beiden Alten durch die Männer den Strand hinunter und begannen, ein Boot klarzumachen, Einige Frauen begannen zu heulen. Sie ließen den Arm von den Männern, denen das Blut zu Geſicht ge ſtiegen, und wandten ſich ab. Unten hatte die Frau die Roile unter den Kiel geſchoben. Langſam begannen ſie, das Boot voranzuſtemmen, der See entgegen. Im nächſten Augenblick waren die Männer da. Stumm ſchoben ſie die beiden beiſeite und begannen klarzumachen. Sechs Mann waren es, die den Verſuch wagten. Groß und faſt unbeweglich ſtand die alte Frau am Strande und ſtarrte ihnen nach, wie ſie ſich hinauskämpften. Nach einer halben Stunde brachte man die beiden her ein. Eine halbe Stunde hatten ſechs Mann für das kurze Stück zwiſchen Brandung und Küſte gebraucht. Doch es war geſchafft! Geſchafft an dem gleichen Tage, an dem wieder nordwärts ſieben Fiſcherboote vom Sturm überraſcht, abge trieben und vom Meer verſchlungen wurden. Mutter Voeck lebt heute noch. Ein wenig krumm, ge der linken Hand gelähmt, kommt ſie manchmal am Stock durch das Dorf gewandert. Es iſt äußerlich keine beſondere Liebe zwiſchen ihr und ihren Söhnen feſtzuſtellen, es iſt immer noch eine ſeltſame Familie. Unvergeſſen aber ſei ihr jener Tag, aus dem Tat und Beiſpiel jener Liebe wuchs. die man nicht verſtehen würde, wenn man nicht wüßte, daß ſie die Welt trüge J —. 2— eee eee * . 5 Die ad mil den Qoge. Oje Geschichte ejnef Muftef yon G. W din g. Sie war eine alte Frau mit noch ſchönen Zügen. Weder bas weiße Haar noch die Falten, die die Zeit in ihr Geſicht gegraben hatte, verhehlten ihre einſtige Schönheit. Aber die äußerſte Beſcheidenheit ihres Kleides, welches in ſeiner Machart die Landbewohnerin verriet, ſtand in zu ſtarkem Kontraſt zu der erſten Wagenklaſſe, als daß ſie dem Richter Trevan nicht aufgefallen wäre, als ſich die Abteiltür des ſchon rollenden Zuges hinter der Frau ſchloß. „Noch einen Augenblick, und Sie hätten den Zug ver⸗ zäumt“, meinte lächelnd Trevan a „Ich habe gar kein Recht, hier zu ſitzen“, entſchuldigte ſich ſofort die alte Frau,„ich habe eine Karte für die dritte Klaſſe, aber der Schaffner ſchob mich hier herein.“ „Sie fahren gewiß in die Stadt, um Einkäufe zu machen?“ „Nein. Ich will meinen Sohn beſuchen. Ich habe ihn ſeit zwei Jahren nicht geſehen. Er ſchrieb mir, er werde in wier Wochen kommen. Aber ich will ihn überraſchen. Paul Beht ſo ſehr Roſen, da habe ich heute früh dieſe noch für ihn gepflückt. Er hat die Stöcke ſelbſt geſetzt, ehe er in die Stadt fuhr, ſein Glück zu machen.“ „Hat er es gemacht?“ fragte Trevan lächelnd. Die alte Frau ſchüttelte ungläubig den Kopf, „Anfangs konnte er mir etwas Geld ſchicken“, ſagte ſie, einmal, das einzige Mal, das ich etwas von ihm erhielt, wier Pfund. Ich denke, er muß ſeine Stelle verloren haben, denn ich hörte monatelang nichts von ihm. Dann ſchrieb i er mir, er habe eine neue Stelle, und werde mir bald wieder einige Pfund ſchik— ken. Ich wollte ja nichts von meinem lieben Jungen. Seine vier Pfund haben mich davor be— wahrt, ins Ar⸗ menhaus zu ge— hen.“ „Was macht Ihr Sohn?“ „Er iſt Diener bei einem reichen Herrn“, erwiderte die Mutter,„ich kann ja nicht leſen, aber der Pfarrer lieſt mir alle ſeine Briefe vor. Er wollte zwar nicht, daß ich heute in die Stadt fahre. Aber als er ſah, daß ich nicht abzuhalten war, ſchrieb er einige Zei— en unter die Adreſſe meines Jungen und meinte, wenn ch dies vorzeige, wird man mir helfen, meinen Sohn zu inden.“ Sie ſuchte in ihrer Handtaſche und zog einen Brief de Tro! Vielleicht wiſſen Sie, wo es iſt, Herr, Sie können auch den Brief ruhig leſen. Mein Junge ſchreibt mir darin, er Sie ſuchte g in ihrer Handtaſche und zog einen Brief hervor. Heimgang zur Mutter on Hex Jupgnicke/ Heimat! Heimat! Als er aus dem Zug ſteigt, iſt der Himmel grau. Eintönig fällt der Regen, und der Wind fegt die Gaſſen entlang. Und der Regen ſingt, und der Regen ſingt, ſingt immer die gleiche Litanei, die ſein Herz veit auftut: Heimat! Hatte nicht die Fremde ſeine Augen betört, bis er das kleine Neſt hier wie eine lächerliche Am— menſage anſah? Und nun iſt er wieder da? Voller Scham ind Liebe ſteht er in der Heimat und freut ſich, daß ſie ioch da iſt. Und der Regen ſingt, und der Regen ſingt. Von allen Dächern träuft die Fruchtbarkeit. Alles Elend der Einſamkeit iſt tot. Er ſteht auf der Gaſſe und blickt den Häuſern ins Geſicht. Und ſie kommen ihm alle ſo feſtlich vor, als wollten ſie ihn grüßen.— Seine Haare fliegen im Heimatwind. Liebend kommen ſie wieder in ſeine Augen, die Blumen und Gaſſen, die Straßenſchilder und die wackligen Brücken. Ein Vogellied kommt durch den Regen und ſetzt ſich in ſeine Ohren. Er ſtreift mit ſeinem Arm und Koffer an den Büſchen entlang. Und die klingen ihm wie ein Saitenſpiel. Er ſteht und neigt den Kopf und lauſcht in ſich hinein: Heimat. Und fühlt, wie's ſein Herz warm ſtreichelt. Nun geht er die knarrenden, dunklen Treppen hinauf zu ſeiner Mutter. Was wird ſie ſagen? Er klopft an. Es iſt die alte Tür noch mit dem blecher— nen Briefkaſten daran. Sein Herz ſchauert zuſammen. Nie mand antwortet. Noch einmal klopft er. Es bleibt alles ſtill. Er wartet, ſtellt ſeinen Koffer an die Tür, geht hin— unter und wartet vorm Haus. Da kommt ein kleines Schulmädchen durch den Regen gepatſcht. In Holzpantoffeln. Die Haare triefen vom Regen. Die Schiefertafel, woran das Schwämmchen, vom Winde geblaſen, wild zappelt, hat ſie unterm Arm. Er fragt nach ſeiner Mutter. Das Kind ſieht ihn mit großen Augen an. Der Regen läuft über das kleine Geſicht: „Die iſt doch bei Pätzolds. Da hilft ſie immer!“—„Hole ſie. Sie ſoll mal kommen.“ Und nun ſtiebt die Kleine zum Kaufmann Pätzold. Der Wind und der Regen fitſchen an der Kleinen herum. Und die Holzpantoffeln klappern, klap⸗ pern, klappern. Verſchwunden iſt ſie. Und der Regen ſingt, und der Regen ſingt: Heimat! Und der Wind zupft rau⸗ ſchend die Wipfelharfen: Heimat! Und es wehen die Gräſer ein ſeidenes Lied von einem, der wiederkam und nun im Regen auf ſeine Mutter wartet. hoffe, jetzt genug zu erſparen, um mir ein kleines Heim in der Stadt zu bereiten. Ja, ich habe ein gutes Kind, ich danke Gott jeden Abend für dieſes Glück.“ Hätte ſie aufgeſchaut, ſo hätte ſie die Beſtürzung in den Augen ihres Reiſegefährten geſehen. Der Brief kam aus dem Gefängnis der Stadt. „Liebe Mutter“, las Trevan,„ich nehme an, Du haſt bereits die Wahrheit erfahren. Ich ſchäme mich, Mutter, vor Dir. Ich habe nichts zu meiner Entſchuldigung zu ſagen, als daß die große Stadt nicht der richtige Ort für einen Burſchen vom Lande iſt. Richter Trevan verurteilte mich zu ſechs Monaten. In vier Wochen bin ich frei und werde nach Hauſe kommen. Mutter, verzeih mir! Dein Dich lie— bender Sohn Paul Helden.“ Trevan warf einen Blick auf die alte Frau. Sie ord⸗ nete die Roſen in der Handtaſche, damit ſie nicht zerdrückt wurden. Es lag etwas Rührendes in ihren Bewegungen. Der Name Helden weckte Erinnerungen in dem Richter. Er ſelbſt hatte den jungen Mann verurteilt, als ſich heraus— ſtellte, daß er der Helfershelfer von Dieben war. Nochmals blickte er auf den Brief und las die mit Bleiſtift darunter geſchriebenen Zeilen. „Bitte erzählen Sie, der dies leſen wird, der alten Frau ein Märchen, das ſie veranlaſſen wird, zurückzufah⸗ ren. Ihr Herz würde brechen, wenn ſie die Wahrheit er— führe. Sie weiß nicht, daß ihr Sohn im Gefängnis iſt.“ Die alte Frau ſchaute auf.„Kennen Sie vielleicht das Haus, Herr?“ „Sehr gut“, antwortete Trevan,„aber wenn Sie jetzt hingehen, werden Sie Ihren Sohn nicht antreffen. Ihr Sohn iſt augenblicklich in Paris, ich ließ ihn dort zurück, er wird mit meinem Gepäck nachkommen. Der Herr, deſſen Diener Ihr Sohn iſt, bin ich.“ Die Augen der alten Frau ſtrahlten.„Nein, ſo etwas— und ich zeigte Ihnen den Brief, den er über Sie ſchrieb. Aber es macht nichts, er ſagt nur das Beſte von Ihnen. Das iſt mir eine Beruhigung, zu wiſſen, mein Junge iſt bei Ihnen.“ Als der Zug auf der nächſten Station hielt, veranlaßte Trevan die alte Frau, auszuſteigen und nach Hauſe zu fah— ren. Er ſelbſt ließ ſich noch am Abend des Tages mit dem Gefängnis verbinden, und um zwölf Uhr ſtand Paul Helden von einem Wächter begleitet, vor dem grauhaarigen Mann, der ihn verurteilt hatte. „Weshalb bin ich hergebracht worden?“ tobte er,„ich habe nichts im Gefängnis begangen!“ Trevan zündete ſich eine Zigarre an. „Ich habe heute die Bekanntſchaft einer lieben, alten Frau gemacht, Helden.“ ſagte er,„einer Frau, die ihrem Sohne Roſen brachte von einem Strauch, den er ſelbſt ge— pflanzt hatte, ehe er in die Stadt zog, ſein Glück zu machen, Die alte Frau fuhr hierher in unſere Stadt, um ihren Sohn zu beſuchen. Sie konnte weder leſen noch ſchreiben, und ein freundlicher Geiſtlicher hatte ihr vorgelogen, ihr Sohn ſei Diener bei einem reichen Herrn. Sie gab mir den Brief und fragte mich, ob ich die Adreſſe kenne. Der Brief kam aus dem Gefängnis, und der Name des Sohnes, den ſie ver— götterte, war Paul Helden.“ Der Sträfling erbleichte.„Haben Sie meiner armen Mutter die Wahrheit geſagt?“ „Nein. Ihre Mutter weiß auch jetzt noch nichts, Hel⸗ den. Sie hält Sie für einen anſtändigen Menſchen. Ich ſchickte ſie aufs Land zurück und ſagte, ſie wären für einige Tage verreiſt. Ich ſagte ihr, daß Sie in weinen Dienſten . N *—— — Zeichnung: Grunwald. Da kommt ſie ſchon! Immer noch ſo ſchnell wie ein Mädchen. Wie ihr die Haare fliegen. Wie ſie die rechte Hand breit ins Geſicht gelegt hat. damit ihr der Regen nicht in die Augen ſtiebt Sein Herz ſauchzt:„Mutter!“ Und nun zieht ſie ihn in den Hausflur hinein und drückt ihn und ſtreichelt ihn und ſagt nur immer:„Mein Junge! Mein lieber Junge! Nun haſt du ſo lange auf mich ge⸗ wartet. Wie du groß geworden biſt. Aber ſo ein ſchlechtes Wetter bringſt du mit! Komm nur, komm nur rauf!“ Und nun gehen ſie beide Arm in Arm hinauf in die Giebel⸗ ſtube. Es iſt alles noch wie früher. Das Fenſter zu den Baumwipfeln hin, das Sofa, das Bett, die kleinen Gar⸗ ö tanden. Es wird von Ihnen abhängen, Helden, ob ſie ſe ie Wahrheit erfährt.“ 4 f Richter Trevan ſchwieg und fuhr nach einer kurzen Pauſe fort:„Sie müſſen ſich jetzt entſcheiden, Paul Helden, ob Sie die Vergangenheit vergeſſen wollen und ein neue⸗ Leben in meinem Dienſt beginnen. Wenn dies der Fall iſt treten Sie morgen bei mir als Diener an, und in einigen Tagen werden wir zuſammen zu der alten Frau fahren.“ „Es kann nicht ernſt gemeint ſein“, ſtieß Helden hervor. „Sie werden immer glauben, ich könnte Sie beſtehlen!“ „Der Betrag Ihres Diebſtahls war vier Pfund. Es war dieſelbe Summe wie die, die Sie Ihrer Mutter ſchickten, damit ſie nicht ins Armenhaus gehen mußte. Hätte ich dies zur Zeit Ihres Prozeſſes gewußt, ſo hätte ich Sie milder beurteilt. Ich will meine damalige Strenge heute wieder⸗ gutmachen, Paul Helden.“ Zeichnungen(2): Grunwald. „Inzwiſchen habe ich einen Brief an die alte Frau mit den Roſen zu ſchreiben.“ „Gott im Himmel!“ flüſterte Helden heiſer,„ich ſchwöre es, Sie werden es nie zu bereuen haben!“ „Gehen Sie jetzt in das Gefängnis zurück“, ſagte Tre⸗ van leiſe,„morgen früh erwarte ich Sie. Inzwiſchen habe ich einen Brief an die alte Frau mit den Roſen zu ſchreiben und ihr mitzuteilen, daß Sie Sonntag zu ihr kommen. Gute Nacht, Helden!“ Mutterglück Heiliges Sehnen geſtillt— Nach bangen, hoffenden Stunden, Hal Freude den Schmerz überwunden, Und heimliches Glück iſt erfüllt. Die Knoſpe, in Liebe geborgen, Ju neuem Leben erwacht, Wie reckt ſie, entfaltet ſich ſacht Entgegen dem ſonnigen Morgen. Ich leg' ſie beglückt an die Bruſt Und küſſe die zarten Hände, Dem Liebſten ergeben ohn' Ende— Ein heilig Erſchauern in Luſt. Wie wandelbar Zeiten auch ſind. Eins bleibet ewig beſtehen Im Werden wie im Vergehen, Das große Wunder: ein Kind. Johannes Truöl. 180(DM* de r dinen, die flinke Schwarzwälderuhr, ſeine Mütze an der Wand, wie ein luſtiger, blauer Fleck auf der grünen Ta— pete, ſeine Käferſammlung und die ſchmökerige Malerei über der Kommode iſt auch noch da. Alles wie früher. „Mutter, nun haſt du wohl von deiner Arbeit weglaufen müſſen?“„Ach du! Gut, daß du da biſt. Pätzolds kön nen ſich die Arbeit mal ſelber machen. Aber da ſtehe ich nun, du haſt doch Hunger?“„Viel nicht.“„Komm, Komm!“ Sie zieht ihn in die Küche. Alles iſt noch weiß: der Küchenſchrank, die Parade der Töpfe. Er ſetzt ſich auf den Küchenſtuhl. Sie ſtellt die Kaffeekanne auf den Tiſch und ſchneidet Brot. Ja, das iſt die alte Kaffeekanne noch. mit den Maiblumen darauf gemalt. Und nun ſchneidet ſie Wurſt. Und immer blickt ſie ihn lächelnd an, ſo mit lachen⸗ der Liebe Wie ihr das Haar ſanft geſcheitelt um die Schläfe fließt! Und es iſt noch kein graues Haar dazwiſchen. Wie ein Mädchen. Er will anfangen zu eſſen.„Nein, nein, nicht hier! Wir eſſen ſchön in der Stube.“ Sie bindet ſich eine neue Schürze um, und nun trägt ſie alles auf den Stuben⸗ tiſch. Mutter und Sohn eſſen. Draußen klärt ſich das Wetter auf. Die Sonne kommt. Unten, im Garten, jubelt ein Fink ohne Ende, als wüßte er eine frohe Botſchaft, als erzählte er's dem Fliederſtrauch und ſänge es den Kaſtanien— kerzen vor, daß der Sohn wieder bei ſeiner Mutter iſt. Ein Sonnenſtrich legt ſich breit über den Tiſch. Die Stube wird weit. Glanz überall. Die Mutter ſieht den Sohn ſo ſtill und dankbar an, als wäre er es geweſen, der den Regen wegſchaffte und die Sonne holte.„Weißt du, wenn du ſetzt nicht gekommen wärſt, dann hätte ich mir be⸗ ſtimmt die Zeit genommen und hätte dich einmal beſucht.“ —„Ja, es iſt lange her, daß ich nicht mehr bei dir war.“— „Aber nun mußt du recht lange hierbleiben. Und kein Buch anfaſſen. Da, von der Naſe zum Mund herunter, da haſt du eine kleine Falte.“—„Was du nicht alles ſiehſt, Mutter! Ich habe noch gar nicht darauf geachtet.“—„Du haſt wohl manchmal Kummer gehabt?“—„Ach nein.“—„Aber jetzt mußt du dich bei mir erholen. Wir gehen abends ſpazieren. Jetzt ſind ja wieder die ſchönen Abende.“—„Und dann philoſophieren wir ein bißchen.“—„Ja., was macht denn dein Studium?“—„Ich komme mächtig vorwärts.“— „Weißt du, die Leute fragen mich hier viel aus. Alle wol⸗ len ſie wiſſen, wie's bir geht und wie weit du biſt.“—„Das iſt ſchwer zu ſagen, Mutter. Aber eines Tages bin ich fertig, und dann wollen wir mal wieder luſtig ſein.“ Und draußen 1 leiſe die Kerzen des Kaſtauien⸗ baumes wie brennende Uhren des Frühlings, die nicht ſte⸗ henbleiben wollen. Mutter Das kleine Siedlungshaus liegt im Morgenfrieden. Durch das offene Fenſter des Schlafzimmers kommen der Geſang der Bögel und ein Duften vom Blühen des Gartens. Die junge Mutter richtet ſich im Bett auf. Sie blinzelt in den goldenen Schein, der durch die freundlichen ge⸗ blümten Vorhänge in das Zimmer fällt. Ein kleines Kräh⸗ ſtimichen meldet ſich nun auch im Bettchen nebenan. Da wird die Mutter hellwach und ſpringt mit beiden Füßen gus dei Bett. „Still, Peterlein,“ ſagt ſie leiſe und droht ſcherzhaft, als zwei dicke nackte Beinchen einen Strampeltanz zu dem Krähen aufführen. Unter der Duſche holt ſie ſich die ganze Friſche des Wachſeins und die Freude auf den neuen Tag. Es gibt viel zu tun, und manchmal wäre es nötig, daß ſo ein Tag noch ein paar Stunden mehr hätte für alle die Arbeit, die wartet Der kleine Peter kommt als erſter an die Reihe. Er hat ſoine Morgenmilch getrunken, und nun turnt die Mutter mit ihm. Er jauchzt und lacht in geſunder Lebensfreude und reckt ſeine runden gelenkigen Glieder. Es iſt ſchwer zu agen, wer ſich mehr bei dieſen akrobatiſchen Uebungen freut — die Mutter oder Peterlein. Beider Lachen klingt in einem fröhlichen Duett zuſammen und weckt den Vater. Aher da es ſowieſo Zeit zum Aufſtehen iſt, wird er nicht böſe, daß er auf ſolche Art munter wird. Er winkt dem kleinen Peter und ſeiner ſtrahlenden Mutter zu und macht ich dann ſchnell fertig. Denn er freut ſich über jede Minute, nie er länger an dem nett gedeckten Tiſch frühſtücken kann. Von dieſer Stunde nimmt er die Freude und die Kraft für die Arbeit des Tages mit, für alle die kleinen Enttäu— ſchungen und den Aerger, der nie ausbleibt. Alles wird ſeichter, wenn man an dieſe Morgenſtunde zurückdenkt, die man im Sonnenſchein und Blühen mit den beiden liebſten Menſchen verbrachte. Der große Peter iſt fortgegangen, und der kleine Peter mird in ſeinem Wagen auf das Wieſenviereck geſchoben, das Zauberin. Mutter HadSs fred- Ag mersqdin man für ihn eingerichtet hat. Wenn es warm genug iſt, ſpielt er auf einer dicken Decke im Gras. Dann kann er strampeln und krähen und purzeln nach Herzensluſt, denn er kann ſich nirgends ſtoßen und ſich nicht weh tun. Ein kleiner luſtiger bunter Zaun grenzt dieſes Viereck ab, über den er noch nicht herauskann. Die Mutter weiß, daß ſie ſich jetzt eine Weile nicht um ihn zu kümmern braucht und geht an die vielgeſtaltige Arbeit, oft nicht wiſſend, wo ſie zuerſt beginnen ſoll. Ihr Tag iſt nicht leicht, aber der frohe Wille, der ſie beſchwingt, iſt ihr beſter Helfer. Luſtig flattert die Wäſche im Wind. Sie iſt blüten⸗ weiß geworden, wie die Hausfrau mit Stolz feſtſtellt. Jeder kann über den Zaun blicken und ſie mit kritiſchen Augen betrachten, ohne daß ſich die fleißige Wäſcherin ſchämen muß. Die Wäſche wird heute ſchnell trocken an dieſem ſon⸗ nigen Tag, an dem ſtändig ein leiſer Wind weht, der von den Wäſcheſtücken einen feinen Sprühregen ins Geſicht treibt. Wenn man ſie dann in ein paar Stunden abnimmt, haben ſie den friſchen Duft des Graſes. Alles trägt irgend⸗ wie den Stempel des kleinen Stückchens Boden, das man ſein eigen nennt, und auf dem man ſich ſein Leben freier und fröhlicher aufbauen kann. Das Leben iſt ſchöner, wenn man es gerade in den vielen kleinen Freuden richtig an— faßt. Auch das Gemüſeputzen kann eine ſolche Freude ſein. Man denkt dabei an das zufriedene Geſicht des Mannes, wenn es beſonders gut ſchmeckt, und an die roten dicken Bäckchen von Peter, der ſeinen kleinen Teller jeden Tag ſchneller leer ißt. Fixigkeit iſt keine Hexerei! Nun ſchnell das Fahrrad aus dem Schuppen geholt, um beim Kaufmann und Flei— ſcher einzuholen und mit dem vollen Netz, das über die Lenkſtange gehängt wird, wieder heimzukehren. Kaffee— beſuch gibt es heute Nachmittag! Die Mutter kommt und eine liebe Schulfreundin, die das kleine Häuschen und ſein großes Glück noch nicht geſehen hat. Bewußt organiſiert die Hausfrau die Arbeit ihres Tages. Sie wird nicht un— perſönlich dadurch. Im Gegenteil, mit jeder neuen Pflicht klingt eine andere Seite ihres Weſens auf. Nach dem Mittageſſen, das mit Pe— terlein allein eingenommen wurde, iſt die Küche ſchnell in Ordnung gebracht. Peter hält ſeinen Mittagsſchlaf, diesmal im Zimmer, weil es dort ruhiger iſt und die junge Mutter nicht vor der Zeit ge— ſtört werden will. Sie holt den Zettel mit den Notizen, den ihr der große Peter noch kurz vor dem Weggehen ge geben hat und prüft ihn mit ernſtem Geſicht. Dann ſetzt ſie ſich an die Schreibmaſchine, um die private und die geſchäftliche Korreſpondenz zu erledigen. Es gibt immer Schreibarbeit! Wenn der Mann abends abgeſpannt nach Hauſe kommt, ſoll er von dieſen Dingen befreit ſein. Ein bißchen Umgraben im Garten, Gemüſe ernten, Blumen ſäen— das iſt eine Arbeit, die ihm Geſundheit und Freude gibt. Wenn er gegeſſen hat, bekommt er die Briefe ſchnell zur Un— terſchrift, und dann iſt die Sache für ihn erledigt, und er hat eine koſtbare Stunde für ſein privates Leben und Und nun kurnk Mutter mit ihm. ſeine Familie gewonnen. für die aus frau An den G gc zenn ein gutgelaunter Wettergott mehr Verſtändnis unſere Wünſche haben wird, beginnt auch bei den ganz ingen Damen die Parade neuer Frühlings und Sommer der, Eine vielſeitige Mode macht es jeber Mutter leicht, Stil der richtigen Jungmädchenkleider zu treffen, der n Geſchmack der Töchter vollkommen entſpricht. Man zun dabei leicht jeden kleinen Sonderwunſch berückſichtigen enn trotz der feſtſtehenden Formen in jugendlicher Art gibt immer eine Flle kleidſamet Neuheiten, die ſich für dieſen zweck verwenden laſſen. Die Muſter der neuen Stoffe ge en genügend Anregung für die verſchiedenſten Macharten Schleifen Rüſchen, Kräuſeleien und Puffärmel betonen den jugendlichen Einſchlag, die Verarbeitung gibt dem Kleid erſt das richtige Geſicht. Modiſche Beigaben wie Capes hacken oder Dreiviertelmäntel ſind ganz in der natürlich einfachen Art gehalten, die nel Zweckmäßigkeit zum Hrundſatz hat. Die große Tupfenmode ringt reizende Punktmu⸗ ſter in allen Größen und in abwechflungsreichen An⸗ ordnungen. Das Kleid auf unſerer Abbildung mit bisreckigem Ausſchnitt und „Blendenverzierung hat einen unterhalb der Taille ingekräuſelten Rock, deſſen Weite in der Vorderbahn legt. Das Complet, die neue Kleiderform auch für die füngſte Eva, eignet ſich zum Verarbeiten zweifar⸗ iger Pünktchenſtoffe, z. B. weiß mit roten Tupfen, zum roten Kleid mit wei⸗ en Tupfen. Die umge⸗ kehrte Zuſammenſtellung iſt ſehr modern und läßt das Material nicht langweilig er ſcheinen. Die dreiviertellange Jacke iſt an der Schulterpaſſe in mäßige Weite eingekrauſt. CHO OeO TEU, Kleine Mädchen haben zwar weniger Kleiderſorgen. Ihr ſtändiger Kummer iſt die ſtrenge Kontrolle mütterlicher Blicke, denen kein Fleck und keine Liederlichkeit entgeht Mit den neuen Waſchſtoffen in vielen, ſchönen Muſtern iſt die große Erlöſung aus großen Aengſten gekommen. Halt— barkeit und lichtechte Farben ſind die wichtigſten Vorzüge die wir auch in dieſem Jahr anerkennen werden. Das Schulkleid aus kleinkariertem Waſchſtoff iſt ebenſo praktiſch wie kleidſam. Mit ſchräggeſtellten Karos und Streifen er— zielt man oft eine Wirkung, die die Machart vereinfachen und zugleich lebhafter machen. Aus zartem Glasbatiſt iſt das Vabykleid mit einfarbigem Rüſchenkragen und Aermel— aufſchlägen. Paſtellfarbige Waſchſeide oder Voile paßt für die kindliche Machart mit breitem Schulterkragen am beſten. Aber nicht nur Blütenmuſter, auch unregelmäßig verſtreute Motive auf Piqué und Panama geben dem Kinderkleid eim luftiges farbenfreudiges Ausſehen. Ein Kleidchen in der be— liebten Hängerform wird durch den weißen Kragen mit ſchwarzem Samtbändchen und durch die Smockarbeit mit andersfarbigem Garn zu einem kleinen Modell. Tief ein⸗ gelegte Falten, die ſich am runden Kragen und an den Flügelärmeln wiederholen, vereinfachen die Arbeit am ge— muſterten Waſchkleid. Text und Zeichnungen(2): Hildegard Hoffmann. Mir müſſen wiſſen daß Emaille den plötzlichen Wechſel von warm und kalt nicht vertragen kann. Erhitzte Emailletöpfe dürfen deshalb nicht ſofort in kaltes Waſſer geſtellt werden, andern— falls blättert die Emaille ab. daß Flecken auf Meſſing ſich leicht mit einer Miſchung von ½ Liter Buttermilch und 1 Eßlöffel Salz beſeitigen laſſen. Die Meſſinggegenſtände werden mit der Flüſſigkeit feſt eingerleben und dann poliert. Iſt es wirklich ſchon drei Uhr? Schnell noch ein paar Blumen gepflückt und die Zimmer da— mit geſchmückt! Der Kaffeetiſch iſt raſch gedeikt auf dem großen roten Tablett mitten auf der Wieſe. Der Be⸗ ſuch iſt begeiſtert von dieſem Kaf⸗ feetrinken, bei dem man auf bunten Kiſſen im ſonnenwar— men Gras ſitzt. Auch die Mutter im grauen Haar aus der vorigen Generation nimmt in dieſer Stunde teil an der Heiterkeit der Jugend. Ein wenig neidvoll denkt ſie:„Wie anders verſtehen es die heutigen Mütter, ihr Le— ben einzuteilen! Wie viel kühner und bewußter erweitern ſie die Grenzen ihres Reiches. Und wie viel Gewinn haben ſie davon für Leib und Seele...“ Zauberin Mutter! Deine Kaf— feegäſte haben dich verlaſſen. Mit ſelbſtgepflückten Blumen im Arm— mit einer ſchönen Erinnerung an eine ſönnige Wieſe und an häusliches Glück! Peterchen bekommt ſein Abendbrot und wird dann bald ins Bett gebracht. In zärt— licher Dankbarkeit ſieht die Mutter ihren kleinen Jungen an. Er hat ihr den Tag leicht gemacht und ſie nicht allzuviel beanſprucht. Es gab ſo viel für ihn zu ſehen: die Wolken am Himmel, die Sonnenſtrahlen an der Mauer und die Schmetterlinge über den blühenden Büſchen! Er hat ſich nie gelangweilt— immer waren um ihm Bewegung und Klang! Die Mutter brauchte ſeinen Wagen nicht hin- und herzuſchieben, um ſein Weinen zu beruhigen. Er hat heute gar nicht geweint. Nun iſt er ſo müde von Luft und Freude und Sonne, daß er ſofort einſchläft. Die erſte Dämmerung des Abends naht mit ſanftem blauen Licht, in dem Formen und Farben ein anderes Ge ſicht bekommen. Es iſt ganz ſtill im Haus. Friedlich feiert der ſchaffende Tag ſeine erſte Stunde der Ruhe. Dieſe Stunde hat auch die junge Mutter ganz für ſich allein Die fleißigen Hände ruhen. Lächelnd ſieht ſie in ſich hinein Ein Lied klingt aus ihrer Seele in ihr Verträumtſein. Es iſt ſo ein Abend, an dem man Luſt bekommt zum Muſigie ren. Aber mit dem idealen wird auch ihr praktiſcher Sinn wieder wach. Sie überlegt den Reichtum ihrer Speiſekam mer. Es langt Sie kann zwei Gedecke mehr auflegen und das junge Ehepaar aus dem Nachbarhaus zur Haus muſik einladen. Der Waldmeiſter duftet an einem verſteck ten Plätzchen. Sie hat in dieſer Woche beſonders ſparſam gewirtſchaftet und kann es ſich nun leiſten., den Mann und die Freunde mit einer Maibowle zu überraſchen Ehe ſie darangeht, alles für den feſtlichen Abend zu bereiten, holt ſie die Blockflöte. Das kleine Notenpult wird an dem Zaune aufgeſtellt. Aber fleißige Mutter hat in den letzten Wochen nicht oft Zeit zum Ueben gehabt. Sie merkt es gleich an ihrem unſicher gewordenen Spiel und iſt zuerſt ein bißchen traurig darüber. Aber dann werden die Töne immer klarer und reiner, und das alte Können ver leugnet ſich nicht Zauberin Mutte jetzt haſt du dein Feiertags geſicht... Weich und glücklich träumen deine Gedanken mit den Klängen deines Liedes Es iſt ein Abend, an dem man Luſt bekommt zum Muſizieren. Ottmar Janſen Aufnahmen(30: Hein Gorny(Kind). Es gibt immer Schreibarbeit! 1 „ 22 71 g 22 . Alt Au Berg Borg Braun Bronn Burg Claus Damm Franz Grün Hain Heil Hirſch Horſt Thal. Obige 16 Wörter ſind in der Weiſe zuſammenzuſtellen, daß je 2 immer den Namen eines Ortes ergeben. Wie lauten dieſe? Wort-Rätſel. Hat man mich vor Geld geſetzt, Wird das Ganze hoch geſchätzt; Wenn ich an der Kaſſe ſteh', Fährt das Ganze über See; Steh' ich aber vor dem Bier Schäumt das Ganze neben dir. Hat man mich verdoppelt gar, Bin ich der Geſittung bar. Schach-Aufgabe. 2 b 4 321 1 5 ec,. 0 e f g h 5 ea,, e, 2 . 4 b 0 d e U g h Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Berſteck-Rätſel. In jedem der nachfolgenden fünf Sätze iſt verſteckt ein Verwandter enthalten. Welche ſind dieſe? 1. Man konnte vom Balkon Kelbra und den Kuffhäuſer liegen ſehen. Er hat an Telegrammgebühren nicht geſpart. „Du haſt dem Billardball kein Effet gegeben. Sage mir, wann ich Tennis ſpielen muß. Der Ferienzug wird ihn nach Baſel bringen. Füll-Rätſel. „% Auflöſungen aus voriger Nummer: Magiſches Moſaik. 12 a 24A, d AN- be Oh tb ges, ce 2 5 gil ii S Ha, ine Hec. polar ger E bee die eue de f, ge gan Buchſtaben⸗Scherz-Rätſel: Vierſen. Speichen-Rätſel: Ekuador— Galatti— Eulalia — Egeria. Schach⸗-Aufgabe: 1. Sb3—d2, Ke da, 2. Th6—d6, K beliebig, 3. Sd2— ed, c4 matt. 1.„Lf2) dd, 2. Sd2— 4, Ke5— di, 3. Th6—d6 matt. 9 61„ Lf1 dz, 2. Sdꝛ fs, Ke5—5, 3. Td4—f4 matt. „Lf1—e2(g2), 2. Th6— ds beliebig, 3. T oder S matt. Es droht: 2. Sd2— 3 matt. Rotfuß geht in ein Gaſthaus und beſtellt ſich ein Schnitzel mit Bratkartoffeln. Er wartet zehn Minuten. Das Schnitzel kommt nicht. Er wartet zwanzig Minuten— eine halbe Stunde. Das Schnitzel kommt immer noch nicht. Schließlich wendet er ſich an den Ober: „Was macht mein Schnitzel?“ „Mit Bratkartoffeln?“ fragt der Ober. „Ja“, nickt Rotfuß. „Eins fünfzig.“ „Welchen Ausdruck gibt es noch für Staubgefäße, Erwin?“ „Mülleimer, Herr Lehrer (Schluß des redaktionellen Teils.) Vom goldenen Kreislauf g Nehmen wir einmal an, es gäbe gar keine Banken. Das aber können wir uns gar nicht vorſtellen. In vielen kleinen und met⸗ leren Städten iſt der Privatbankier ſo mit dem gemeinen Wohl der Stadt berwachſen, daß er gar nicht wegzudenken iſt. Der große goldene Strom des umlaufenden Konſum- und Produktionsgeldes wäre bald in unzähligen Rinnſalen verſickert, wenn die Banken nicht wären als„Quellen der Geldſchöpfung“, die den Strom ſtch anſtauen laſſen und gleichſam Gefälle bilden, die etwas leiſten können. Was bedeutet das:„Quellen der Geldſchöpfung“!? Wird da Geld gemacht aus nichts? Es bedeutet dieſes: Aus wenig wird viel. Der Pfennig wird zur Mark zu Tauſenden, zu Millionen, zu Milliarden. Das Geld wird zur Macht. Es dient als zweck mäßig eingeſetzter Kredit. Erſt durch die Banken wird es zu die⸗ nendem Geld. Die Bank als die Verwaltung und Umſchlagsſtelle im Strom des Geldes ſorgt für den ſicherſten und vor allem für den ſchnellſten Umlauf. Von Konto zu Konto läuft das Geld. Ein Anruf— und ein Geſchäft kann in Ordnung ſein. Eine Un buchung— und Exiſtenzen können geſichert und Erfindungen ge ſtartet ſein. Erſt durch ſolches freizügiges Kreditweſen wird das Geld zu dienendem Geld im Tempo und im Kreislauf der Volks⸗ wirtſchaft. Und das Vertrauen zu den Banken als den Trägern dieſes Kreditweſens ſchafft dieſe Macht des dienenden Geldes Kredit, das heißt auf gut deutſch: Glauben. So iſt es in der Tat daß auch dieſer„Glauben Berge verſetzt“. Und gleichſam die Pio⸗ niere dieſes Glaubens, das ſind die Fachleute der Banken. die jedermann mit Rat und Tat zur Verfügung ſtehen, der ſie darum angeht Bruſt⸗ oder Flaſchenkind? In dieſer Frage liegt ein Teil der Sorge um das Gedeihen des Kiues Bruſtkinder ſind beſſer daran.„Die Milch und das Herz einer Mutter laſſen ſich niemals erſetzen“ ſagt ein Sprichwort. Mit der Bruſtmilch ſargt die Natur ſelbſt in einer Weiſe, wie ſie durch künſtliche Nahrung nicht er reicht werden kann. Es kann mit dieſer nur Annäherndes geboten wergen und man ſoll daher zu ihr nur greifen, wenn körperliche Hinderniſſe gas Stillen nicht ermöglichen laſſen. Ob nun aber Bruſt oder Flaſche, es iſt in beiden Fällen zu fragen „Enthält die Nahrung auch auf die Dauer genügend Kalk?“ Denn gas dem Kalk bilden ſich Knochen und Zähne Überall da, wo der Arzt eine Kalkzufuhr für nötig und wertvoll hält kann Kalk in der notwendigen Menge durch die Opel-Kalknährmittele halten werden, und zwar in Form von Opel-Zwieback und Opel⸗Mehl Beide Nährmittel ſind wohlſchmeckend, laſſen ſich auf vielfache Weis bereiten und tragen bei, einen geſunden, ſtarken Körper, insbeſondere kräftige Knochen zu bauen. Auch die ſtillende Mutter, die ja ihren eigenen Kalt mit der Mutterttellc⸗ abgeben muß, kann ihn bequem in gleicher Weiſe erſetzen. Wann Opel⸗Mehl, wann Opel⸗Zwieback in Frage kommt, ſagt Jhtte der Ernährungsratgeber, der von der herſtellenden Fabrit, der ſeit 1875 beſtehenden Firma H. O. Opel, Leipzig⸗Süd, nebſt Proben gern and koſtenlos überſandt wird. Eine Poſtkarte genügt, um Sie mit betden Kalknährmitteln bekannt zu machen. Für weiteren Gebrauch erhalte Sie beide in den Apotheken und Drogerien. Es koſten Opel⸗Zwiehack 90 g Rolle 27 Pfg., 65 f Rolle 20 Pfg., a 14 Opel⸗Mehl 3/5 Doſe 90 Pf. 171 — id, tc Ic hH Un. 1 eee eiche. I U⁰ Dei B. W. Müller, mit geuertiechteter UIhaosanatorum Schwarz U teilung tur Naturheilkdade(Biologe unte au r tlich, Leitung von Ot. B. W. Müller e Bad blentenburg aur. wal) JIWasserbeilverfahren— Shrothkaces Nohkost— egenerations- und Fastenkuren Ps ychotherup. tltch des Vetceslene Vegetar Diat Reichbebild Gesamtpiospekt der ale Kuteiaſichtungen N Leitende Aerate: San.-u Dr. Wiedebucgz Zan. Hal. br. Wiedanulg 8 Thüringer Or Weitz. U Gebhardt. Oe Wiedebucx! gchadenverhütung im Keller Jie Speſcherentrümpelung wird wohl über⸗ all durchge het Die Dachräume ſind lee geworden. Das überflüſſige Gerümpel hat man aber, wie.„rung vielfach lehrt, einſach vom hierfür verpönten Dachboden oft in vie feuchten Kelierräume verſchoben. Uns intereſſtert hier nur das aus Holz gefertigte Gerüsten, alter Hausrat, Brennholz und dergieschen), das man jetzt auſtatt auf dern Speicher in den Kellerräumen lagert. Es entſteht hierdurch eine außerordentliche Gefahr für das Haus. Denn Kellexräumlichkeiten ſind ſteis mehr oder weniger feucht. Holz und Feuchtigkeit ermöglichen das Wachstum von holzzerſtörenden Pilzen. So trifft man den Hausschwamm auch wieder viel häufiger auf derattigem He mpel jim Keller au. Ge⸗ wi wäre es nicht gerade ſehr ſchlimm, wenn der Hausſchwamm eine alte Kiſte oder etwas Brennholz zerſtört. Die größte Gefahr iſt aber, daß der Schwamm von hier aus auf wichtige Holzteile des Hauſes übergreift oder in onſtige gefährdete Holzteile des Hauſes verſchleppt werden kann, wie Küchen, Bade⸗ zimmer, Kloſetts uſw. Zudem iſt echter Haus⸗ ſchwamm ſelbſt an unweſentlichen Teilen des Hauſes immer eine große Gefahrenquelle und in erheblicher Mangel im Sinne des Ge⸗ ches. Deshalb alſo ſofort weg mit allen über⸗ flüffigen Solzteilen aus den Kellerräumen! Vorſicht bei allen Holzzermürbungen, bei allen pilzähnlichen Gebilden im Keller, die leider oft nur für harmloſe Schimmelpilze gehalten werden. Falls der Hausſchwamm z. B. in teingewölbekellern nicht bereits auf andere zumlichkeiten übergegriffen hat, genügt es, weum die pilzbefallenen Holzteile verbrannt, die überwachſenen Mauerteile ausgekratzt, aus— zebhrannt und mit einem guten chemiſchen ſützmittel behandelt werden. Ein Heraus⸗ rechen ſchwammbefallener, aber baulich guter Mauerteile iſt unnötig, unwirtſchaftlich und dem gefährlich. Anordnung des Landesjägermeiſters. Darmſtadt, 11. Mai. Der Landesjägermei— er für das Land Heſſen, Reichsſtatthalter prenger, beſtimmt mit Ermächtigung des ägermeiſters für das Land Heſſen fol— ſendes: J. Die Mindeſtgröße beſtehender igenjagdbezirke beträgt 75 ha. 2. Neuzubil⸗ Eigenjagdbezirke müſſen einen land-, und fiſchereiwirtſchaftlichen Raum von deſtens 125 ha umfaſſen. 3. Die Mindeſt⸗ aße gemeinſchaftlicher Jagdbezirke wird auf ha feſtgeſetzt. 5 Fulda, 11. Mai.(Schwerer Ver⸗ rsunfall.) In den Nachmittagsſtun den exeignete ſich durch die Fahrläſſigkeit einer Radfahrerin ein folgenſchwerer Unfall. Die Radfahrerin fuhr ohne die notwendige Auf— (ſamkeit aus einer Seitenſtraße auf die Hauptſtraße und getiet dabei in Gefahr, von nem Perſonenwagen überfahren zu werden. Fahrer vermochte jedoch ſeinen Wagen auf die linke Straßenſeite herumzureißen. im gleichen Augenblick aus entgegengeſetz— Richtung kommender Perſonenwagen konnte mehr rechtzeitig abgebremſt werden und mit voller Wucht gegen einen Baum. Fahrer und die beiden Mitfahrer muß— ſchwerverletztem Zuſtand in das Lan— ktankenhaus eingeliefert werden. Auch die ſahrerin, die von einem der beiden Kraft Mädels vom Bel. weilte im Adolf Hitler⸗ haus bei Gauleiter Staatsrat Weinrich, um ihm die Grüße der in Paraguay lebenden Deutſchen zu übermitteln und ihm einen Korb mit Erdnüſſen zu überreichen, die in Para⸗ guay geerntet worden ſind. Darmſtadt, 11. Mai.(Mit kochen dem Teer verbrannt.) Bei Reparaturarbeiten an einem Gebäude des Uebungsplatzes Gries⸗ heim hat ſich ein Dachdecker mit kochendem Teer an Kopf und Oberkörper verbrannt. Mit ſchweren Brandwunden wurde er in be⸗ wußtloſem Zuſtand in das ſtädtiſche Kran— kenhaus verbracht. Sprendlingen, 11. Mai.(Wilderer am Werk.) Das Wildererunweſen hat in letz— ter Zeit ſtark überhand genommen. Zwei Rehe wurden in Schlingen verendet aufgefunden. Gießen, 11. Mai.(Verſuchte Kin⸗ destötung.) Das Schwurgericht befaßte ſich mit einem Fall der verſuchten Kinodes⸗ kötung. Ein junges Mädchen aus Gießen hatte ein uneheliches Kind geboren. Um ihrem Vater dieſe Tatſache zu verheimlichen, wik— kelte ſie das Kind in eine Kolter. Als man danach von dem Kind die Kolter entfernte, war es tot. Zugunſten der Angeklagten nahm man an, daß das Kind ſchon unmittelbar nach der Geburt ſtarb. Wegen Tötungsverſuchs erkannte das Gericht unter Anrechnung von nahezu drei Monaten Anterſuchungshaft ledig⸗ lich auf eine Gefängnisſtrafe von ſieben Mo— naten. ö Gießen, 11. Mai.(Schwerer Ver⸗ kehrs unfall.) Auf der Landſtraße zwi⸗ ſchen Gießen und Großen-Linden fuhr der Motorradfahrer Karl Haus aus Rodheim a. d. Bieber einen vor ihm mit ſeinem Fahr— rad zu Fuß gehenden Radfahrer an, der zu Boden geworfen wurde und ſo erhebliche Kopfverletzungen erlitt, daß er nach Gießen in die Klinik gebracht werden mußte. Der Motorradfahrer ſelbſt ſtürzte ebenfalls mit ſeiner Maſchine, erlitt einen ſchweren Schä— delbruch und blieb bewußtlos liegen. Er würde aleichfalls ſofort in die Gießener Klinik ao bracht, wo er in ernſtem Juſtand darnieder⸗ liegr. % Pilz⸗ und Hausſchwamm⸗Aufllärun Auskunft und ele dan Pilz⸗ 1100 1 ſchwamm⸗Angelegenheiten ertellt jederzeit die Landesſtelle für Pilz- und Hausſchwamm⸗Be⸗ ratung(Mykologiſches Inſtitut der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde) in ihren Dienſtſtun⸗ den im früheren Gewerbemuſeum zu Darm⸗ ſtadt, Neckarſtraße 3. Beſprechungen mit aus⸗ wärtigen Ratſuchenden“ werden vorher am beſten ſchriftlich oder durch Fernruf 4755 ver⸗ einbart. In dringlichen Fällen iſt zu jeder Zeit durch den genannten Fernruf Auskunft und Hilfe möglich. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 13. Mal: Nachmittags: Schüler⸗ miete A: Der Kaiſer und der Löwe. Schauſpiel von Walter Erich Schäfer. An— fang 15, Ende 18 Uhr.— Abends: Miete C 21 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abtlg. 364 bis 366: Wenn der Hahn kräht. Komödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr.“ Dienstag, 14. Mai: Nachmittags: Schüler⸗ miete B: Der Kaiſer und der Löwe. Schauspiel von Walter Erich Schäfer. An— fang 15, Ende gegen 18 Uhr.— Abends für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abtlg. 104, 119, 159, 224 bis 228. 336 bis 347, 351 bis 352, 356, 359, Gruppe E Nr. 1 bis 300 und Gruppe D Nr. 1 bis 400: Fidelio. Oper von Beethoven. An— fang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Mittwoch, 15. Mai: Miete M 22, Son⸗ dermiete M 12 und für di NS.⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abtlg. 524 bis 527, ferner für die NS.⸗K turgemneinde Ludwigs⸗ hafen, Abtlg. 46 b' 0: Zlondin im 0 95 Vor 40 000 Zuſchauern ſetzte in Dortmund auf Wagenborg Bildmaterndienſt. Jußballſieg Deutſchlands über Irland. M der Kampfbahn„Rote Erde“ unſere Glücl. Oper von Hans Grimm. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. g Donnerstag, 16. Mai: Miete G 23 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abtlg. 121 bis 123: Der Kaiſer un d der Löwe. Schauſpiel von Walter Erich Schäfer. Anfang 20, Ende gegen 28 Uhr. Freitag, 17. Mai: Miete H 22, und fur die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abtlg. 127 bis 129: Die Pfingſtorgel. Luſt⸗ ſpiel von Alois Johannes Lippl. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. N Samstag, 18. Mai: Miete A 23 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abtlg. 514 bis 517: Wenn der Hahn kräht. Komödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. N Sonntag, 19. Mai: Miete E 23: Lohen⸗ grin, von Richard Wagner. Anfang 19, Ende gegen 23 Uhr.(Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben). Montag, 20. Mai: Miete B 23, Sonder⸗ miete B 12 und für die NS.⸗Kultukge⸗ meinde Mannheim, Abtlg. 307 bis 309: Wenn der Hahn kräht. Komödie von Ant Hinrichs. Anfang 20, Ende 22.15 r. Im Neuen Theater(Roſengarten): Sonntag, 19. Mai: Hau- ruck. Luſtſpiel von Paul Vulpius und Ralph Arthur Roberts. Anfang 20, Ende 22 Uhr. In Ludwigshafen(Pfalzbau): Donnerstag, 16. Mai: Für die NS. Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abtlg. 5 bis 6, 111, 401 bis 429, 432 bis 434, 471 bis 472, 521 bis 525, 601 bis 626: Vio⸗ letta(La Traviata). Oper von G. Verdi. Anfang 19.30, Ende nach 21.45 Uhr. 31e wollen nicht aus dem Gefängnis Komforkable Gefängniſſe in Spanien.— Starke Zunahme der Kriminalität. Madrid. 11. Mai. Eine ſtarke Steigerung der Zahl der Ge⸗ fängnisinſaſſen haben die ſpaniſchen Strafanſtalten aufzuweiſen. Im Jahre 1930 zählte man 7000 Gefangene und 1933 waren es bereits 24000. Aus dieſen Ziffern geht klar die Zu— nahme der Verbrechertätigkeit hervor. Für dieſen unerfreulichen Zuſtand ſuchen einige ſpaniſche Blätter jene Parteien verantwort- lich zu machen, welche in den letzten Jahren an der Macht waren. Arbeitsloſigkeit und Elend, die man 1930 kaum kannte. hätten gleichfalls viel zur Steigerung der Krimina— lität beigetragen. Man könne ſich auch fra— gen, ob nicht die zu komfortablen Einrichtungen der Ge— fängniſſe eine kleine Mitſchuld an dem Zuſtande tra— gen. Aus einem Vorgang, der ſich in Tor— hoſa abipielte, ſcheint dies allerdings her— vorzugehen. Dort waren Verbrecher ins Gefängnis eingedrungen, hatten den Direk— tor und die Wärter ſchloſſen und be— ſchloſſen, den 30 Inſaſſen der Strafanſtalt die Freiheit zu geben Sehr überraſcht waren ſie ſedoch, als nur ſechs der Inſaſſen von der ihnen gebotenen Gelegenheit Gebrauch machten. Die 24 Siege über die Fußballgäſte von der grünen Sie Können im Rigen- heim woh⸗ nen brau- Nationalelf ihre Erfolgſerie mit einem 3: übrigen ˖ f Inſel Irland fort infer Bild zeiat eine intereſſante Spfelſzene„ N übrigen waren nicht bewegen, ihre Zei. N 0* 1 t. 1 b Bild 10 At eine at reſſante Spielſzene vor dem Tor der len zu verlaſſen weil ſich wohl ſagten ö Jati. j Jai 9 7 7 Iren; der Torhüter iſt herausgelaufen un en Ball Damminger wegzunehmer 4 re Rieli, 8 kel lastige Haare. Wactes. Kaſſel, 11. Mai.(D ank ges che nf re! er Torhüter t herausgelaufen und hat den Ba von Damminger wegzunehmer daf ſie im efängnis ei 1noar 8. eee VoRHkR MAMER N 00 Auslands deunftſche en.) Eine Gruppe ö 5 G ingnis ein ungeſorgles 15 geſtreift wurde und zu Fall gekom schönheitspflege tcechen ee ee eee trug erhebliche Verletzungen davon. gerſte on. de! or i allt 10 „ N 1 4 ſe gchneſſ u. schmerzlos d. LAH DA. Atte verſtanden, der über ihn fällt ben hätten. 5— 1 9 a. Innen sonst Geld zucuck. 3000 Besteſig. d 133 3 1 eee 7 018 75. 1 5 2— CCC CTTVTTTVCCC T——.—5vo˙ Fro Kirchmoyet, BerghA¹ sen 415 Gade Fate i. i a— und auch kei 77 14 ne hühen ty. . pothekenzinsen, Fenn Sie als Mitglied jeſprochen. Das warten ch ſicher ungewöhnliche einen eigentlichen Freund beſeſſen, der mit ihm in gleichem Oe 5„ n t ichen SAA A Die in vorſtehender Figur leerſtehenden 12 Felder ſol⸗ len mit den Buchſtaben: aa ee bl mann o or derart ausgefüllt werden, daß ſowohl die waagerechten wie Zeichnung: O. Werner. Mund zu! oder: Was kommt dort von der Höh! ſenkrechten Reihen bekannte Wörter ergeben. n der Gegend, in der Herr Huber wohnt, ist das Wasser hart und kalkhaltig. Deshalb— meinte Herr Huber— ra- siere er sich auch so schwer! Er hatte dabei übersehen, daß es Rasierseifen gibt, die dank ihrer besonderen Zusammen- setzung mit dem härtesten Wasser und— nebenbei gesagt auch mit dem härtesten Bart fertigwerden. Der Zufall brachte ihn darauf in Gestalt eines Stückes Kaloderma- Rasierseiſe. Ob hartes oder weiches Wasser, ob warm oder kalt, das ist Herrn Huber jetzt ganz egal. Sauber, leicht und mühelos geht der wirklich nicht sonderlich zarte Bartwuchs herunter. Und keine Spur mehr von Brennen und Spannen! Selbst beim schärfsten Ausrasieren hält der sahnige, glyzerinhaltige Kaloderma- Rasierschaum die Haut wundervoll kühl, glatt und geschmeidig. 22 Mbp ennbtn wasstz bit schutb. 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Fllr die auf dieſer„ eſchetlllen den Anzeigen iſt der Neriag der vort, Zeitung aicht zuständig. Geruntwortlich ür bie Schriſtlettung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Cael Görg Berlag Sonn. iagsblart Veutſcher Provfnz⸗Verleger, fämtlich in Berlin wo, Maetdeſtr d. Erheberrechtsgehut-: Fünt Pürme-Verlag, Halle(Saal! 14 1 Lalſächlich, die Aehnlichkeit war ſchlagend. Daß er das int 5 5 7 1 7 nicht ſofort wahrgenommen. Schöner Altertumsforſcher, er ſwar, wenn er klaſſiſche Aehnlichkeit nicht einmal kannte! 71 1 0 Wie konnte ex das Mädel auf den erſten Blick mit dem egriff der völligen Häßlichkeit abtun? Sie hatte ein ſeiſtvolles Geſicht, jawohl, und die ſprühende Schelmerei 75 einfach entzückend. Gilbert brannte förmlich darauf, „bieder zu reizen, damit ſie ihm einige ihrer bewährten ülworten gab, die ſo erfriſchend wirkten wie Quell— waſſer. Welch ein Unterſchied zwiſchen ihr und der % Gewiß hatte ſie ihn gefangen genommen 7 0 1905 ſich nicht beſinnen, einen ſelbſtändigen Ge 9%%% 5 gebört zu haben. Sie führte das ſeichte 00 9 N Redewendungen, wie man es dutzendmal für 0 hören kann. Schrecklich langweilig mochte es * einen Mann ſein, eine Frau ſolcherart zu beſitzen. 75 ganz kurzer Zeit hatte man ſich ſicherlich gar nichts ehr zu ſagen. Wan geistreich? Eigentlich konute man das nicht um das 7 ſie war viel zu eigenartig und ſchmucklos, und Wendun n 82 nennt, zu ſprühen— mit Worten ein dungen. Rein, das war ſie keineswegs. Aber ganzer, voller Menſch, das mußte ſie wohl ſein. 1 Und Haller fiel die Geſchichte der bedürftigen Medi— 1 i und wie Pips darauf drang, daß man ihr ſo alf, daß es ihren Stolz nicht verletzte. Das zeigte von 6 90 75 3 und hatte großen Zuſchnitt. Und dann:„Ich habe echt ſtudiert— jetzt will ich Un recht ſtudieren!“ So Gedanken für einen Mädchenkopf Als Gilbert vor der alten Dame ſtand und dieſe ihm erzählte, ihre Enkelin ſei heute morgen Knall und Fall abgereiſt, ohne Ziel und Zweck anzugeben, da war Haller wie vom Donner gerührt. Seine Faſſungsloſigkeit war ſo auffällig, daß Frau von Breiteuſchlag verwundert den Kopf ſchüttelte. „Ja, hat ſie Ihnen etwa geſagt, daß Sie ſie antreffen würden?“ erkundigte ſie ſich. Da erſt fiel ihm die ſeltſame Antwort ein, die Pips ihm gegeben:„Entweder ich bin da oder nicht!“ Aber in dem merkwürdigen Zuſtand, in dem er ſich geſtern befunden, war ihm das weiter nicht aufgefallen Alſo fort war ſie! Merkwürdige Gepflogenheiten eines Hauſes, wo Mädchen Reiſen unternehmen und kein Ziel angeben. Eiferſüchtiger Groll war es, der Gilbert be herrſchte. Wer weiß, mit wem ſie ſich traf. Es gab ſicher lich genug vernünftige Menſchen, die den Schah in dieſem eigenartigen Geſchöpf ſchon vor ihm ertannt hatten. Er hatte ſich geſtern benommen wie ein Narr. Aber wenn ei die Sache ſtreng betrachtete was hatte er eigentlich getan? Einem hübſchen Mädchen gezeigt, daß ſie ihm gefiel? Hatte Pips das wahrgenommen? Sicherlich nicht. 5 Sie hatte ihn ja überhaupt nicht beachtet. Dieſer Studienkollege, dieſer Zerbach— ach, Unſinn, das war ja ein ganz junger Menſch, ein Kamerad— nichts weiter, Exzellenz Breitenſchlag hatte ſchon zweimal die Frage an ihn gerichtet, ob er zu Tiſch bleiben wollte, ſie würde ſich ſo ſehr freuen, nun ſie ganz verwaiſt und verlaſſen war, ehe es Haller erfaßte. Er beeilte ſich dankend zuzu⸗ ſtimmen. Erzählte etwas unzuſammenhängend, daß er ſich zum Bleiben entſchloſſen habe. Aber noch während er dieſe Worte ſprach, hatte er das Gefühl, daß ihm dieſes Bleiben wertlos geworden war. 5 g a Was ging denn eigentlich mit ihm vor ſo fragte er ſich ſolbſt, indes er ſich krampfhaft bemühte, das Geſpräch in Gang zu erhalten. Gilbert hatte innerlich einſam gelebt, hatte niemals f Schritt und Tritt der Intereſſen und Empfindungen ge— gangen war. Nun war ihm plötzlich klar geworden, daß es ſeltſam ſüß und erfriſchend ſein mußte, einen Kameraden wie dieſe„Juriſtin Pips“ zu beſitzen. Das völlig Gegen— ſätzliche und dennoch in gewiſſem Sinne Gleichartige, be⸗ dingt durch ernſthafte Geiſtesarbeit! Weiter dachte er nicht. Daß es immerhin ein junges Mädchen war, ein Weib, das noch andere Gefühle fordern konnte, das kam ihm gar nicht in den Sinn. Abe, daß ſie ſich keinen Pfifferling aus ihm machte und auch nicht annähernd Aehnliches für ihn empfand, das war ſicher. Wäre ſie ſonſt auf und davon, ohne es der Mühe wert zu erachten, ihm auch nur Leb wohl zu ſagen? Gilbert Haller war Altertumsforſcher am jungen blühenden Leben war er bisher achtlos vorbeigegangen. Das rächte ſich. Seine Phantaſie war aufgewacht und trieb tauſend Frühlingsblüten, denen er freilich keinen Namen zu geben wußte. So legte er ſich denn ſeine Emp findungen in ſeiner peinlich genauen Art zurecht, daß ſie für den Augenblick genügten. Die nächſten Stunden aber vergingen dennoch äußer! angenehm und anregend. Exzellenz Breitenſchlag wa nicht nur eine Frau von Welt, ſondern auch von Herz Gemüt. Sie ſprach ihm von der gemeinſam ver Jugend mit ſeinem Vater und kam ihm dadurch bar nahe. Dann ſtreifte ſie das eigenartige Fam weben der modernen Zeit, da der Mann vielfach( und die Frau rechts geht, Kinder aber wurzellos dem Zufall über⸗ laſſen bleiben. Da kamen dann Gewächſe in Blüte wie Pips. Schon als Kind war ſie anders als ſonſt Kinder ſind. Ihre wißbegierige Art fand kein Verſtändnis, und ſſe mußte ſich die meiſten Fragen ſelbſt beantworten. Das lat ſie dann in ihrer Art oder Unart. Die alte Dame und auch Gilbert mußten lachen, wenn ſie an dieſe Art von Pips dachten. Das Wenige, das Haller davon kennen⸗ gelernt, war eben genug, um ſich ein anſchauliches Bild von der ganzen Perſönlichkeit zu machen. (Foriſ. folg.) 1 feln nicht, daß bei dieſer Gelegenheit mancher anſcheinend wertloſer Altersfund gemacht wird, der achtlos beiſeite geſchoben wurde und nun⸗ mehr in unſerem Heimatmuſeum ſeine Auf—⸗ erſtehung feiern ſoll. Die Entrümpelung der Bodenkammern darf unter keinen Umſtänden eine Vernichtung vorgefundener Heimatwerte bedeuten. Die mit der Durchführung beauf⸗ tragten Hauswarte des Reichsluftſchutzbundes werden deshalb dringend gebeten, ein ſcharfes Augenmerk auf alle Sachen zu werfen, die möglicherweiſe einen Kultur- oder Heimatwert haben können. In unſcheinbaren, verſtaubten Hölzern entdeckt oft der Volkskundler alte in— tereſſante Brauchtumsgegenſtände mit ſchönen, alten Schnitzereien. Es finden ſich vergilbte Bücher, Papiere und Akten, aus denen der Heimatforſcher häufig wertvolle Aufſchlüſſe entnehmen kann. Auch in alten Möbelſtücken die unſcheinbar, grau und verſchmutzt auf den Böden lagern findet man nicht ſelten prächtige Stücke, die mit ein wenig Liebe und Sorgfalt aufgefriſcht, ihr altes ſchönes Kleid wieder zeigen und uns Zeugen von vergangenem kunſthandwerklichem Schaffen werden können. Alle Beſitzer von brauchbaren Altertums— ſachen werden bei dieſer Gelegenheit herzlichſt gebeten, ihre Heimatliebe dadurch zu bekunden, verweiſen wir darauf, daß nur gegen Vorzeigen der Stempelkarte der Anſpruch auf den ver- billigten Eintrittspreis erhoben werden kann. 1. Uereins Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Abend halb 9 Uhr erwartet der Ehrenchormeiſter reſtloſes Erſcheinen. Der Fahrpreis nach Groß-Rohrheim beträgt 1.— und iſt am Samstag abend zu zahlen. Der Vorſitzende. . Uiernheimer Tonfilmschau Achtung! Heute Samstag nochmals Revolution der Jugend Aufgepaßt Sonntag und Montag Franz Lehars weltberühmte Film⸗Operette Frasquita ober Hab ein blaues himmelbett im Central⸗Film⸗Palaſt Die neueſten und beſten Filmwerke ſind zur Zeit auf dem Spielplan. So ſind dieſe Woche zwei auserleſene Tonfilm-Programme zu ſehen, die weit über den Durchſchnitt hi⸗ naus gehen. Noch heute zeigt man das ge— waltige Monumental-Filmwerk„Revolution der Jugend“ mit dem Untertitel„Kampf gegen die h Die Macht der Gangſter die 7 5 1 mit brutaler Gewalt und frechſter Beſtechun Sportvereinigung Amicitia 09. das öffentliche Leben der Großſiadte Ates Sportprogramm für Sonntag, den 12. 5. beherrſchte, iſt der Vernichtung geweiht. Jeder Das Kriegerfeſt dir ja ſo dantbar. Und ich hofſe, daß ich dir dieſe Dank, 9 arte kann.“ ö 1 verlegt Du haſt mir etwas zu erzählen?“ 5 5 0 g Neuer Termin 31. Auguſt und 1. September. „Ja, viel, aber nicht hier auf der Straße. onen!“ Sie gingen in das Reſtaurant. Es war ziemlich leer. 5 Na e e lte eit aus Darmſtadt fernmündlich folgendes mit: We⸗ ö Eine größere Geſellſchaft Herren, die um den runden Tiſch geſeſſen hatten, verließen gerade, lebhaft plauderud, den ö f gen Einweihung der Autobahn hat der Landes⸗ führer des Gaues Kurpfalz im Reichskrieger⸗ Raum. 3„Wo wollen wir uns hinſetzen, Marion?“ 1 N ee 9 N N Marion zeigte auf einen kleinen Tiſch. bund Kyffh äuſer das Soldatentreffen in „Dort iſt es gemütlich.“ Viernheim, welches am 18. und 19. Mai 7 0 0 f hier ſtattfinden ſollte, auf den 31. Auguſt und 1. September ds. Is. verlegt. 0. 0 6 7777... R Eilfertig ſchob der Kellner Marion den Seſſel be⸗ quemer. ö „Was wählen die Herrſchaften?“ „Bitte, beſtimme du, Marion.“ Marion ſah die Speiſekarte an. 15 Alſo, wenn es dir recht iſt, eine Kraftbrühe, daun Sänger⸗Einheit Die Sänger und Anhänger verſammeln ſich kurz nach 1 Uhr direkt am Reichsbahnhof zur Empfangnahme der Fahrkarten. Es darf morgen kein Sänger fehlen. Zöller, Vorſitzende. Sängerbund Flora. Heute Abend halb 9 Uhr letzte Chorprobe vor dem Kreiskritikſingen. Bitte alles voll— zählig und Fahrgeld abliefern. D. Vorſt. C* Neuer Untererheber. Herrn Au⸗ guſt Müller 2., Mannheimerſtraße 23, wurde die freigewordene Untererhebſtelle in r Gemeinde Viernheim übertragen. *Der Werktagsgottesdienſt be⸗ ginnt wegen der Morgengymnaſtik in den Schulen bereits um 6,10 Uhr und 6,40 Uhr. Wir machen die Gläubigen hierauf aufmerk— ſam. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) [Geld und alles, was der Menſch braucht. Herdith mit Forellen junge Hühner mit gemiſchtem Salat, friſche ihrem blöden Stolz und ihrer Idee, man könnte nur aus Erdbeeren, Mokta. Den Wein bitte ſuch du aus.“ Liebe heiraten, war ſchuld daran. Aber es war noch nicht Sie ſchwiegen, bis der Kellner außer Hörweite war. aller Tage Abend. Marion und er gegen Herdith und Dann berichtete Franz leise: ä dieſen Jobſt Reichardt— man wollte doch einmal ſehen. Alſo, du haſt richtig getippt, Marion. Zwiſchen meiner 14 Nachdruck verboten „Immer noch ſo kalt und ſo ſchön, liebe Kuſine? Ach 11 7 Fräulein Aßmuſſen!“ Franz lächelte „Aber wie's beliebt; ich habe gedacht, beſſer Freundſchaft als Feindſchaft. Aber wenn du nicht willſt 95 bon! Ich kann auch anders. Darf ich 10 ien Fräulein Aßmuſſen, mich in meine Arbeit einzufü hren!“ e e Ton wech ee von unverſchämter Ueberheblichteit zu völliger Korrektheit. Aber gerade dieſer Wechſel machte ſo, höhniſch. wer ſtärter war. Schnell ſchob er den Brief wieder in(euren Kuſine Herdith und dieſem Doktor Reichardt iſt elne den Umſchlag, legte die Taſche hin. Als Herdith letzt regelrechte Liebſchaft.“ aus dem Zimmer des Direktors kam, arbeitete Franz Marion wurde bleich. Teſſel eifrig in den Akten„Eckmann“. Wol eißt* Generalkommunion. Auf die Ge⸗ „Woher weiß neralkommunion der Mitglieder der Jüng— Ein du? Haſt du etwas gehört? für Herdith alles noch um vieles unangenehmer und un— e er.. e fühlte dieſe geradezu törperliche Abſchen vor Franz Teſſel in ſich plötzlich aufſteigen, als wären nicht zwei Jahre zwiſchen jenem Abend in Braunſchweig ge⸗ weſen und jetzt. Aber ſie mußte ſich zuſammennehmen. Er war nun gleich ihr hier Angeſtellter. Sie konnte nichts dagegen tun; wenn ſie ihm nicht ruhig und ſachlich be⸗ gegnete, war er imſtande, ſich zu rächen und irgend etwas auszuplaudern. e. „Alſo hier bitte“, ſagte ſie mit ſpröder Stimme,„wollen wir ſogleich die eingegangenen Briefe in das Eingangs⸗ buch eintragen. Die Briefe müſſen immer mit dem Ein⸗ angsſtempet verſehen werden.“. ö 5 17 05 mir bekannt“, warf Franz Teſſel ſpöttiſch ein. „Ich habe nämlich ein Weilchen ſelbſt ſchon als Korre— ſpondent gearbeitet.“ 9 7 5. Herdith atmete auf. Das erleichterte die Sache etwas. Sie brauchte alſo Franz Teſſel nur kurz in den hier üblichen Geſchäftsgang einzuweihen. Da waren die vor⸗ tägigen Originalſchreiben und Kopien in die Mappen ein⸗ zuordnen, die neuen Eingänge waren mit den entſprechen⸗ den Mappen Herrn Direktor Krumbhaar vorzulegen. Im Terminkalender waren die entſprechenden Friſten zu beob⸗ achten und vorzulegen. 1 „Vielleicht bearbeiten Sie hier gleich den Geſchäfts⸗ vorgang Eckmann. Sie finden ſämtliche Unterlagen in der Mappe. Herr Direktor Krumbhaar hat vorhin angefangen, einen Brief zu diktieren, iſt aber nicht fertig geworden. 0 Ich muß dann geſchäftlich zu einer Firma. Herr Direktor Krumbhaar weiß Beſcheid. Sollte er weiterdiktieren wollen, übernehmen Sie das vielleicht.“ Sie bemühte ſich, ihrer Stimme Feſtigkeit zu geben. Franz Teſſel ſetzte ſich an den freien Arbeitsplatz, be⸗ aaun die Unterlagen des Geſchäftsvorgangs„Eckmann durchzuſehen. 5 1 Herdith packte inzwiſchen verſchiedene Aktenſtücke in bre Mappe. Dann klopfte ſie bei Direktor Krumbhaar: „Haben Herr Direttor noch etwas für mich? Sonſt gehe ich jetzt zu Brodderſen und Co.“ 1 i N„Ja, kommen Sie mal, Fräulein Aßmuſſen, ich habe. ich bin— ich will, hier dieſer Brief. Sehen Sie mal“. hörte Franz Teſſel die näſelnde Stimme Direktor Krumb.: baars. Dann ſchloß Herdith die Tür. Franz Teſſel war allein in dem Sekretariatsbüro. 1 Na, ſo welt wären wir!, dachte er befriedigt. Kein ſchlechter Schreck für meine Kuſine Herdith. Und wenn ſie erſt ahnte! Hoffentlich kann ich Marion bier nützen. Spendabel iſt ſie. Er ſah befriedigt an ſeinem Anzug herab. So eine feine Kluft hatte er nicht mehr beſeſſen. ſeltdem et ſich mit ſeinem Onkel überworfen hatte. Eigent⸗ lich kein ehrenvolles Schickſal, hier ſo als Spion herum zuwimmeln. Aber hatte es das Schickſal mit ihm gut ge meint? Hatte Herdith etwas anderes für ihn gehabt als Haß und Verachtung? Nur keine Skrupel: Wie du mir, ſo ich dir! Das Sprichwort behielt immer Geltung. Er wollte doch einmal ſehen, was Herdith da in ihrer Taſche Hatte. Frauen trugen immer tauſend unnötige Sachen in ihren Taſchen mit. Und oft manches Aufſchluß reiche. Einen Brief? Er lauſchte noch einmal nach dem Zimmer nebenan. Die näſelnde Stimme des n 9 Chef!, Krumbhaar klang unentwegt. Auch eine Sorte dachte Franz Teſſel. Wenn der nicht exiſtierte, müßte er ö fragte Herdith kurz. ö auf, wie ich ihn angeſchlagen hatte. Aber ihr Büro war ihr auf einmal ſo ganz feindlich geworden. Es war eine Atmoſphäre der Unſicherheit. Es war alles fremd und verwandelt. ſchief auf. das Gefühl, ſie müſſe friſche Luft hereinlaſſen. Sie hatte 1 7.— 2 7 2. gezögert, ob ſie Jobſt in ihrem a e 1 Teſſel ſchreiben ſollte. Aber das hatte keinen Sinn. Wozu mit zu belaſten. Man war mit manchem fertig geworden, und würde es N F Schreib⸗ hatte. Da kam man nicht zum Denken. Auf ihrem Schreib ö noch ſeine „Wünſchen Sie noch irgend etwas erklärt zu haben?“ „O nein! Danke! Ich bin ſchon ganz im Bilde.“ Franz Teſſel ſah nicht auf. f f n Gott ſei Dank!, dachte Herdith, er nimmt den Ton ſo d .*. Marion lag auf der Couch in ihrem Zimmer, in einen ſpannenden. Roman vertieft, als das Telephon rief. „Hier Karnau!“ Sie horchte. f 1 0 N „Ach, Sie ſind's! Ja, hier Marion. Na, ſchon vor⸗ geſtellt?“ f „Sogar ſchon in der Arbeit, Marion. erfolgreich. Denken Sie, ich habe ſchon bekommen.“ „Was denn?“ 1 „Möchte ich Ihnen durchs Telephon lieber nicht ſagen. Kann ich Sie heute in der Mittagszeit irgendwie ſprechen? Ich habe von halb zwei bis halb drei Uhr Tiſchzeit.“ „Ich lade Sie ein, Franz. Alſo Punkt halb zwei Uhr. Weinhaus Huth, Potsdamer Straße. Recht ſo?“ „Und ob, Marion. Wiederſehen!“ Franz Teſſel hing befriedigt an. Herdith kam auf die Minute zurück. g „Dann kann man wohl jetzt zu Tiſch gehen?“ fragte Franz Teſſel. Herdith nickte: „Bitte!“ Er nahm ſeinen Hut, ſetzte ihn recht unternehmend Und auch ſchon was raus⸗ „Mahlzeit, Fräulein Aßmuſſen!“ meinte er betont und ſchloß die Tür.. 1 3 5 ö Herdith atmete auf. Riß das Fenſter auf. Sie hatte Brief etwas von Franz ihm das Herz ſchwer machen? Sie hatte ihm nur in kurzen Worten von ihrem Zerwürfnis mit dem Onkel in Braun⸗ ſchweig erzählt. Franz Teſſel hatte ſie nicht erwähnt. Das Häßliche aus jener Zeit brauchte Jobſt nicht auch noch Wenn ſie jetzt noch erzählt hätte, daß dieſer ſelbe Franz Teſſel mit ihr zuſammen arbeitete, dann hätte er noch ſchwerer darunter gelitten, ihr noch tein Heim und keine friedliche Sicherheit bieten zu können. Nein, es gab Dinge, die man ſelbſt einem geliebten Menſchen nicht erzählte, die man allein herunterſchluckte. auch weiter werden. Gott ſei Dank, daß ſie Arbeit genug tiſch häufte es ſich ſchon wieder. Wäre nicht Franz Teſſel geweſen, ſie hätte ſich beinahe gefreut, l Mochte er ſich erſt mal mit dem Das wuchs von Tag 8 ehe ihr Mitarbeiter eine Entlaſtung zu haben. Aktenſtück„Eckmann“ amüſieren a Tag lawinenartig. Zäh war dieſe Firma Eckmann, man mit ihr zum Abſchluß kam. a Tage Ferien. Bald kam Aber bald gab es ja ein paar a die Reiſe nach Prag. Das Wettrudern. Bald kamen ein 1 war. Kein Büro. Kein Schreibmaſchine. Kein Teſſel. Nur frei ſein! paar Tage des Glücks, wo nichts Aktenſtück„Eckmann“. Keine nervöſer Chef und kein Franz Muß n ö Junge kaprizieren, der nun mal eine andere liebt. Blodſinnſa war das Leben. Ihn hätte mal jetzt einer vor die Wahl Telephongeſpräch?“„ a „Nee, das nicht. Herdith war nur ſo unvorſichtig, einen Brief offen liegenzulaſſen, und ich habe mir erlaubt, ihn zu leſen.“ „Was ſtand darin?“ a „Lauter Liebesquatſch. Mich intereſſierte uur Aufaac und Ende, es fing an mit Lieber, Liebſter! und endete nt! tauſend Küſſen, Deine Herdith'. Alles übrige Sacharin Aber für dich doch immerhin wichtig.“ Marion biß die Zähne zuſamnien. funkelten vor Zorn. „Unerhört! Dazu protegiert man den Reichardt. Ohne Ihre Augen mich und Vater hätte er niemals die Stellung bei Gehelm rat Küſtner bekommen Und jetzt geht ker hin und verlobt ſich mit Herdith.“ 1 5 „Du mußt nicht traurig ſein, Marion. Die Herdith ſtichſt du doch zehnmal aus. Du brauchſt doch nur ett dem kleinen Finger zu winken, und alle Männer fliegen auf dich.“ Bewundernd ſah Franz Teſſel Marion an. Aber die ſagte wütend: f 5 N „Quatſch nicht! Was gehen nich alle Mäuner au Ich will den Jobſt Reichardt. Und ſouſt teinen. 2 N Komiſch ſind die Frauen!, dachte Franz Teſſei. Bie Marion könnte wirklich alles haben, was ihr Herz begehr— ſich ausgerechnet auf einen armen Junge ſtellen ſollen: Herdith oder Marion? Er hätte gewüß wo man zugreifen mußte. Dieſer Jobſt Reichardt mußte ein Idiot ſein. Genau ſo wie Herdith, die große Auge geredet hatte von Liebe und Stolz, und eher aus den warmen Neſt bei Onkel Keunecke gegangen war. auſtat Vernunft anzunehmen. Na, ſie würde ja jetzt ſehen, wohl ſie kam. Mit ihm war ſchon nicht gut Kirſchen eſſen, aber Marion Karnau zur Feindin zu haben, war auch nich gerade angenehm. a a „Du mußt dich nicht ärgern, Marion“, ſagte ei doch einmal,„den Appetit ſoll man ſich nie verderben laſſen Lach doch mal! Du biſt ſo reizend, wenn du beitet bi und du weißt doch: Wer zuletzt lacht, lacht am beſten!““ Lierzehntes Kapitel Die Uhr auf Herdiths Schreibtiſch lickte eilſertig Zwiſchen der Arbeit ſab Herditb immer wieder heimtich auf das Zifferblatt Jetzt war es fünf Uhr. Nun tonne ſie Schluß machen. Es hatte doch ſein Gutes. daß Frau, Teſſel da war. Er arbeitete wirklich geſchich! und umſichtia Sonſt hätte ſie jetzt noch mindeſtens bis ſieben 119 Ueberſtunden machen müſſen. So aber tonnte ſie bing zum Boot. Zu den Kameradinnen Hinaus zu Johſt Sie hatte ſich in dieſen Tagen allmählich an Fro, Teſſel gewöhnt. Zuerſt, weil ſie ſich gewöhnen wollte schließlich aber, weil er ſie wirklich ganz in Frieden ließ Ueber die notwendigen Arbeitsgeſpräche hinaus wire tein Wort zwiſchen ihnen gewechſelt, Außerdem ſaß jetzt in dem kleinen Regiſtraturzimmer nebenan und nich mehr mit ihr in einem Raum zuſammen. Er hatte ſelhſt ganz beiläufig geſagt, ob es ſo nicht vorteilhafter wär weil er da ſein Reich für ſich ſelbſt hätte. Sie hatte tom ſoviel Tattgefühl gar nicht zugetraut und zum erſten Mal etwas liebenswürdiger geantwortet: 0 a „Ja, das finde ich ſehr richtig und nett von Ihnen lingsſodalität wird nochmals aufmerkſam ge— macht. morgen Sonntag, den 12. Mai 1935, den rztlichen Dienſt. feierliche Einweihung der Autobahn ſtatt. Die leitung hat an die Vereine Rundſchreiben er— gehmer werden in geſchloſſenem Zug an der Brotbeutelverpflegung iſt mitzunehmen, da die Teilnehmer in geſchloſſenem Zuge bleiben, denn ur auf dieſe Art iſt es möglich an den Feier— ach Möglichkeit geſchloſſen teilnehmen. Mel— Hand vom Krieg 1870/71.(B. Dewald, See⸗ r Verfügung geſtellt: Von der Oberförſterei: * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei zerhinderung des Hausarztes verſieht Herr . Jung(Vertreter von Herrn Dr. Blaeß) 252 21 inweihung der Autobahn Am Sonntag, den 19. Mai findet die ſamte Reichsregierung wird an dieſem feier— chen Akte teilnehmen. Die hieſige Partei— hen laſſen, und zur Teilnahme an der Ein— eihung aufgefordert. Es wird am Sonntag 46 Uhr ein Sonderzug nach Darmſtadt gehen. Auf dieſe Fahrt werden 75 Prozent Fahrtpreisermäßigung gewährt, ſodaß der ahrpreis 1 Mark beträgt. Die Fahrtteil— Autobahn untergebracht und haben alſo Ge egenheit die Reichsregierung zu ſehen. Wei— r fahren auf der Autobahn 5000 Arbeiter in Omnibuſſen ſowie 1100 geladene Gäſte. lichkeiten teilzunehmen, da Einzel- Perſonen licht zugelaſſen werden. Die Vereine ſollen ungen ſind bis Montag, den 13. Mai, abds. Uhr in der Parteigeſchäftsſtelle abzugeben. s werden ungefähr 300 000 Teilnehmer an leiden Seiten der Autobahn Strecke Frank⸗ rt Darmſtadt flankiert werden. Bon Ortsuunſenn Die Entrümpelungskommiſſion des RLB bar in letzter Zeit weiterhin eifrig in der luffindung und Ablieferung von Gegenſtänden in unſer Ortsmuſeum. Von Hauptwachtmeiſter kand wurden im Bezirk 3 folgende Gegen kände ermittelt und durch die Beſitzer zur Ab leſerung gebracht: 10 wertvolle Bände, ein artenſtraße), ein hundertjähriges Pflugmo⸗ ll. Aus Anlaß der Entrümpelung wurden den letzten Tagen dem Ortsmuſeum außerdem lte Waldkarten, Schußtafeln der früheren hroßherzoge, mehrere Kluppen; vom Gaſt⸗ aus„Zum Fürſten Alexander“: 2 Lebens⸗ daß ſie unſer Heimatmuſeum bereichern helfen. als Leihgaben gegeben werden. Den Be— ſitzern wird dann ein Revers ausgeſtellt, in geſichert wird. 2* Meiſterſchaſtsfeier des Turnvereins von 1893 Der Turnverein veranſtaltet morgen Sonntag abend eine Meiſterſchaftsfeier mit Tanz zu Ehren ſeiner 1. Fußball- und Hand- ballmannſchaft, welche in der letzten Ver bandsſpielſaiſon in ſo großer Form und ver— dient die Meiſterſchaft errungen haben. Ein kleiner Rückblick bietet uns folgendes Bild über die Leiſtungen unſerer beiden Meiſtermann— ſchaften. Die Fußballer erzielten bei den 16 Verbandsſpielen 29 Punkte mik einem Tor⸗ verhältnis von 96:15; kein Spiel ging ver⸗ loren; 13 gewonnen und 3 unentſchieden. Das entſcheidende Spiel um die Kreismeiſterſchaf gegen Rohrhof gewann unſere Elf überzeugt 2:0 und holte ſich damit den Kreismeiſter— titel. Hiermit iſt unſere Fußballmannſchaft zur Kreisklaſſe 1 aufgerückt und wir beglück— wünſchen ſie zu dieſem Erfolg.— Die erſte Handballmannſchaft vertrat den Turnverein ebenfalls ſehr ehrenvoll und holte ſich mit einem Vorſprung von 8 Punkten vor dem Ta— bellenzweiten, Grünweiß Mannheim, die Meiſterſchaft der Kreisklaſſe 1, Gruppe A. Von den 18 Spielen wurden 16 gewonnen, 1 unentſchieden und 1 verloren. Das ſchöne Torverhältnis von 144:79 ſpricht davon, in welch überzeugender Weiſe der Viernheimer Handballmeiſter ſeine Spiele durchgeführt hat. Das Entſcheidungsſpiel um die Kreismeiſter ſchaft(Kreisbeſtmannſchaft) gegen Oftersheim ſteht bevor und zwar am 19. Mai auf einem neutralen Platz. Hoffen wir, daß auch dieſer große Wurf gelingt und wir unſere Handballer zur höheren Spielklaſſe aufrücken ſehen. Des— halb hat der Turnverein allen Grund mit einer Meiſterſchaftsfeier ſeine beiden erſten Mannſchaften zu ehren. Für alle Mitglieder mit ihren Angehörigen, Freunde und Gönner gibt es nur eins: Auf zur Meiſterſchaftsfeier morgen Abend in der Sporthalle am Stadion an der Lorſcherſtraße. Auf zum Waldſportplatz Amieitia Viernheim Germania Brötzingen Um den Aufſtieg zur Gauliga geht es! Brötzingen wird als Viernheims ſchärfſter Konkurrent favoriſiert. Es wird alſo hart auf hart gehen, zumal der Verein der die 1. Punkte auswärts erhaſcht mit Beſtimmtheit Ganz beſonders wertvolle Sachen können auch welchem ihnen das Eigentumsrecht zu— Turnverein von 1893 e. V. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Militär ⸗ Krieger Kamerabſchaft „Haſſia“ treten Aktive, Muſik und Spielleute zur Teil— nahme an der Feier des 2jährigen Beſtehens des Luftſchutzes um am Spritzenhaus an. 35: vormittags halb 12 Uhr Abfahrt der Jugend an der Drehſcheibe zum Jugendtag nach Edingen. Nachmittags 1,15 Uhr 2. Mannſchaft gegen 1. Mannſchaft von Un— terflockenbach. 3 Uhr: 1. Aufſtiegsſpiel gegen Germania Brötzingen. 5 Uhr 3. M. gegen Unterflockenbach 2. M. Auf dem Platze am Wieſenweg: 2 Uhr 2. Hand— ballmannſchaft gegen Neckarhauſen, halb 5 Uhr 1. Handballmannſchaft gegen Neckar— hauſen. Zu dieſen pielen laden wir die geſamten Viernheimer Sportfreunde herz— lichſt ein. Der Vorſtand. Morgen Sonntag abend Meiſterſchaftsfeier mit Tanz in der Sporthalle. Alle Mit— glieder mit ihren Angehörigen ſind herzlichſt eingeladen. Vorm. 10 Uhr in Mann— heim: Jugend 08 Jugend. Abfahrt um 9 Uhr ab Drehſcheibe. Um 10 Uhr auf dem Stadion 1. M. gegen 2. M.(Trainings ſpiel). Die Leitung. Am Sonntag, den 12. Mai, abends 8,30 Uhr, Lichtbildervortrag im Klublokal„Zum Löwen“, wozu unſere werten Mitglieder nebſt Angehörigen, ſowie Freunde und För derer recht herzlichſt eingeladen ſind. Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorſtand. Sonntag, den 12. Mai, nachmittags halb 4 Uhr findet im Lokal zur Sonne, bei Ka merad Peter Buſalt, eine Mitglieder-Ver ſammlung ſtatt. Der letzten Beſprechung halber vor unſerem Jubiläumsfeſt, das am 18. und 19. Mai ſtattfindet, iſt es Ehren pflicht, daß jeder Kamerad pünktlich er— ſcheint. Erwähnen möchte ich, daß vor und bei dem Feſt viele Arbeit zu erledigen iſt und jeder Kamerad mit etwas in Anſpruch genommen werden kann. Darum alles pünktlich erſcheinen. Knapp, Kameradſchaftsführer. Freiwillige Feuerwehr Morgen Sonntag, den 12. Mai 1935 10,45 Uhr vormittags Das Kommando. Die Mutter Das Köſtlichſte auf dieſer Erde, Das ſelbſtlos ſich für andere opfernd, Stets Treue bis zum Tode hält, Das nie verſagt in Luſt noch Schmerz, War, iſt und bleibt der Mutter Herz. Filmfreund möchte ſich dieſes Meiſterwerk von Cecil B de Mille anſehen. Morgen Sonntag zeigt man Franz Lehars weltberühmte Tonfilm-Operette„Frasquita“ oder„Hab ein blaues Himmelbett“. Ein Ton— filmſchlager der erſt kürzlich in Mannheim mit dem größten Erfolg gelaufen iſt. Zi— geuner-Romantik— feurige Muſik— lodern— de Herzen an der ſonnigen Küſte des ewig blauen Mittelmeers. Ein Film mit Muſik von Franz Lehar, von ihm ſelbſt dirigiert im Film ſelbſt zu ſehen, Chor der Wiener Staatsoper und der Wiener Sängerknaben. In den Hauptrollen: Jarmila Novotna von der Staatsoper Berlin, Hans H. Bollmann, der gefeierſte Tenor und der Filmliebling Heinz Rühmann. Ein Hochgenuß für alle Film— freunde. Niemand laſſe ſich dieſe entzückende Tonfilm-Operette entgehen. Wiſſen Sie ſchon „Hab ein blaues Himmelbett“. Lohan e Viernheimer Schachklub gegr. 1934. Clublokal:„Zum grünen Haus“ Spielabend: jeweils Donnerstags 8 Uhr Bezirksmeiſter Wilderotter, Wein⸗ heim beim hieſigen Schachklub! Reſultat: 7½:5½ für den Meiſter! Der hieſige Schachklub hatte am letzten Donnerstag ſeine Mitglieder und ſonſtige hie— ſige Schachintereſſenten zu einem Simultan— ſpiel des Bezirksmeiſter Wilderotter aus Weinheim eingeladen. In einer ſtattlichen Zahl waren ſie dem Rufe gefolgt und punkt 9 Uhr konnte mit den Spielen begonnen werden. Während die Spieler alle Kraft zuſammen nahmen, ſpielte der Bezirksmeiſter ſcheinbar ohne Anſtrengung. Er eilte nur ſo von Brett zu Brett. Zug um Zug folgte mit großer Schnelligkeit, trotzdem aber außerordentlich ſicher. Das Spielende zeigte das Reſultat von 5,5 775 für den Meiſter. Die Spiele ſiegreich beendet haben: Willi Walter, Heinrich Ad— ler, Jakob Hanf, Georg Frank und Franz Martin, Joſef Kugler ſpielte Unentſchieden. Das Reſultat iſt für den Meiſter noch ſehr ſchmeichelhaft, waren doch einige gute Spieler des Schachklubs nicht mit von der Partie. Der hieſige Schachklub kann aber mit dieſem Reſultat zufrieden ſein, denn zeigten die Spiele doch deutlich, daß die Spielſtärke der Club— mitglieder im Steigen begriffen iſt. Wir wün— ſchen dem hieſigen Schachklub weiterhin beſte Erfolge. Möge das Intereſſe an dem edlen Spiel auch in unſerer Gemeinde immer mehr 5 oße Bilder des Fürſten Alexander, Familien- der des ruſſiſchen Zaren Alexander 2., ein ld die Schlacht bei Slivnitza, eine Figur: dt. Wendelin; vom Polizeiamt: mehre Ur⸗ inden, u. a. die Konzeſſionsurkunde des ſthauſes„Zum Löwen“; von K. Hook, einheimerſtraße: ein Feuereimer, von Frau Kühner Ww., Eulerſtraße und J. Wun⸗ le, Adolf Hitlerſtraße je ein Spinnrad; er: mehrere Gewehre, Vereinsfahnen, eine Sie machte ſich fertig, ſah zur Tür herein: f .„Iſt noch irgend etwas? Sonſt gehe ich lebt. „Nein, danke. Ich bin auch gleich ſertig.. „Vergeſſen Sie bitte nicht, morgen früh als erſtes ger Akt„Eckmann vorzulegen.“ 5 „Wird beſorgt!“ Franz Teſſel antwortete gauz freue lich und gleichmäßig. f Herdith eilte die Treppen hinunter. 1 Gott ſei Dank!, jetzt lief ſie niemandem in die Acute ic würde pünktlich draußen ſein können. Dieſem vorſtehenden Gedicht entſprechend ge langt am Sonntag, den 12. Mai 1935, abds. 8 Uhr im Kaiſerhofſaale von der Operetten— und Theatergeſellſchaft zur Aufführung, be— titelt„Mutter und Sohn“. Volksſtück in 3 Aufzügen, frei nach Charlotte Birſch— Pfeiffer, von Heinz Horſt. Es iſt empfehlens⸗ wert dieſen ſchönen Mutterabend im Kaiſer— hofſaale zu beſuchen. Näheres ſiehe Inſerat. als Aufſtiegskandidat anzuſehen iſt. So wird es morgen für die Grünen um vieles gehen. Es geht darum: all den errungenen Meiſter— ſchaften des letzten Jahres, der Gaupokal— meiſterſchaft, der Gruppen- u. Bezirksmeiſter— ſchaft die Krone aufzuſetzen, mit dem Aufſtieg zur erſten deutſchen Spielklaſſe, zur Gauliga! Ihr elf Grünen, ſeid deshalb morgen auf der Hut, ſetzt euch mit aller Kraft für einen Sieg erf 5 erden. Aber jetzt kam ihm die verhaſpelte Ari ö nerk 1 dg ene ſehr 9. So hatte er ein bißchen, Zeit. Glück! Und e Das wat ja eine herrliche Entdeckung— ein Brief an Dottor Jobſt Reichardt! Das war es ja gerade, was er brauchte, Schnell zog er den Brief heraus.„Lieber, viebſter!“ war die Ueberſchrift. Mehr brauchte er gar nicht zu wiſſen. Das und der letzte Satz„tauſend Küſſe, ich warte ſchon auf heute abend“ genügte ihm vollkommen. Den Quatſch dazwiſchen brauchte er gar nicht zu leſen. Alle Liebesbriefe von Frauen waren gleich. Alſo war wachſen! * Am kommenden Freitag, den 17. Mai, abends halb 9 Uhr, trägt der Klub ſeinen. erſten Mannſchaftskampf aus und zwar in Weinheim beim dortigen Schachklub. Die Mitglieder werden heute ſchon gebeten den Abend frei zu halten. Der Kampf ſoll mit Marion Karnau ging vor dem Reſtaurant Huth auf und ab. Bildhübſch ſah ſie aus in ihrem braunweiß farierten Wollrock, der ſich eng um die ſchlanke Geſtalt ſpannte, und ihrem braunen, knappen Jäckchen, der kleinen. braunweißen Kappe, die ebenſo aus dem Stoff des Rockes gefertigt war wie ihre Handtaſche. Braune Schuhe, graue ſeine teure Kuſine Herdith doch nicht ſo ganz»ein Bild ohne Gnade“, wie man ſie einmal ſpöttiſch in Braun⸗ weig genannt hatte. a. 1 Das aide Marion ja intereſſieren. Und ihn inter⸗ eſſierte es auch. Ihn hatte Herdith nicht gemocht, ihn batte ſie ins Geſicht geſchlagen, wie er ſie küſſen wollte. Aber an dieſen Jobſt Reichardt ſchickte ſie gleich tauſend Küſſe. Wenn er noch irgendwelche Gewiſſensſkrupel gehabt hätte, dieſer Brief hatte ſie ihm ein für allemal genommen. Wäre Herdith vernünftig geweſen— dieſe ganzen Jahre des Unglücks wären ihm erſpart geblieben. Dann ſäße er ſicher mit Herdith zuſammen in dem alten Haus des Onkels in Braunſchweig, hätte elle Stellung, — Strümpfe, eine flotte, braunweiße Anſteckblume im Knopf⸗ loch der kleinen Liftboyjacke. Sie ſah aus, wie eben aus einem der eleganten Modegeſchäfte herausgeholt. f Mit Befriedigung regiſtrierte ſie die Blicke der jungen Leute, die ſie ſtreiften und wohl auch ein Lächeln verſuchten. Aber dann machte ſie ſofort ein unnaybares Geſicht. Jetzt 3 ihr entgegen. e Marlon Darf ich mir geſtatten!“ Er legte zwei wunderbar ſchöne, langſtielige roſa Roſen in ihre Hand. 85 „Du Verſchwender! Aber ſchön ſind ſie.“ „ach, Marion, ißt doch ein schönes Geſub. einmal aus Eigenen ewas kaufen zu konnen. wieder Ich bin ... Flint ſchwang ſie ſich auf die Elektriſche, ſuhr ee Dort ſtieg ſie aus. Gerade leuchte das rote Stopplicht auf. Sie mußte warten— eine Reit r neben ihr. 1 eie Tag, anadiges Fräulein“, klang plötzlich 180 Stimme. Sie fuhr herum. Sie war mit ihren n V ſchon ganz draußen in Blumenbrügg. Beim Boot. Be Jobſt. Bei den Kameradinnen. Sie ſah in ein lächelndes Männergeſich“ war doch der Herr von damals. Und da Auto, mit dem ſie damals vom Bahn Mnmenbrügg gefahren war. Herrgott, da⸗ ar ja auch ſei ͤbelsberg nac ereeend fla 1e öpferſcheibe, alte Pflüge, verſchiedene Gegen— Pfeſchutzbund vorgenommen wird. Wir zwei⸗ finde der Handwerkskunſt, alte Bibeln, Bücher lter Art, alte Waffen, alte Werkzeuge, Brun— ubohrer uſw. uſw. Eine genaue Liſte aller her abgelieferten Gegenſtände wollen wir nächſter Zeit folgen laſſen. Jeder Gegen- and wird, mit dem Namen des Beſitzers ver⸗ zen, im Ortsmuſeum fachgemäß aufgeſtellt 5 nach Eröffnung der Allgemeinheit zu— 11 55 gemacht. Jedem Geber und. s gemeinnützigen Inſtitutes ſei hiermit zlichſt 0 f 1 techtigte Hoffnung auf weiteren Zu— ichs gibt uns weiterhin die Entrümpelung Vodenkammern, die durch den örtlichen ein. Es gilt die Ehre des Vereins und der Ehre Viernheims. Ganz Viernheim wird euch zujubeln und begeiſtern. Alle Sportfreunde werden hinter euch ſtehen. Deshalb: auf in den Kampf zum Sieg. Wir machen noch⸗ mals herauf aufmerkſam, daß den Mitgliedern leider keine verbilligten Eintrittspreiſe ein⸗ geräumt werden dürfen. Die Erwerbsloſen MASS WORT iſi Hoialſuidiq; vn i fu du οαννν, Jod uuudita, dla da ai * Persil e ETSIl in büte und Vollkommenheit zwei Mannſchaft beſtritten werden und zwar jede Mannſchaft 10 Mann. Näheres hierüber wird noch bekannt gegeben. Auch liegt noch eine Einladung der Schachfreunde Heppenheim vor und zwar findet dieſer Kampf vorausſicht lich am 25. Mai in Heppenheim ſtatt. — Il da Houoleflog leidet, teile ich gern koſtenlos das einfache Mittel mit, durch welches ſchon Unzählige von ſahrelangem Leiden oft in 14 Tagen (ohne Dit) vollſtandig beſreit wurden. Mar Müller, Görlitz Schleſ. vue. (Erhält. 1. d. Apoth.)