bre VERRNAANHL ON geben bekannt Seoyg Mule Säcker N Helene Muller geb. Bergmann Todes- Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, meinen lieben Gatten, unſeren treuſorgenden Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Georg Busalt 4. infolge Unglücksfalles, ſchnell und unerwartet, verſehen 1 mit den Tröſtungen unſerer hl. Religion, im Alter von 71 Jahren, zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.„ Wir bitten, ſeiner Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 11. Mai 1935. 16 Die trauernden Hinterbliebenen. 1 ernbeimer Anzeiger 1. Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— ee monatl. 740 Mi frei 15 Haus gebracht.— Gratis- Beilagen: wöchentlich„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den A und ben Wandlalenber.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1888 rnſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt t, Verantwortlich für den e 17 Männl. Siernhz i Fran! Verkauf der Zeitung von der chäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. (Siernhetmer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) zu haben bei 1 6 zum juhiläums fest der„Hassia“ ſtraße 13 entgegen: . Viernheim, den le. Mei 18385 céccececce cee Fparcei 900 1 1 d. Anepp ö. Lampertheimer Schmücht die Häuser am 16. u. 19. Mal! 0 Beſtellungen auf Girlanden nehmen g Gelbe Kameradſchaftsführer Knapp, Weihgartenſtr. 27 Ff Rechner Schmitt, Goetheſtr. 23 Napiolt 0 Sgcccgcccöct(õcsté voerkauſen. 0 2 — Meinheimer⸗ Auzeigenpreiſe: Die 12g Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfenni bei Wi. abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 4 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſt u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands T 9 Papvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichreit berückſichtigt.— Für die Aufnahme A dene vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen We Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Zu mieten ge— ſucht 2 eull. 3 Zimmer Von wem, ſagt der Verlag. Stralle 64 Zum, deutschen Haiser“ r Sonntag ab 2 uhr. J Ammer Tanz⸗Muſik un nun Garten v.ruhig. Turnverein o. 1803 Morgen Sonntag abend ½9 Uhr Melsterschallsleler 13 Die Beergigung findet am Montag, den 13. Mai nachmittags 5 Uhr, von Neubauſtr. 10 aus, ſtatt. —— N 5 . — .—— ———— —.— —— ieee eee Sonntag 12. Mai Ehret die Mutter mit Blumen am Muttertag Grone Auswahl in Blumen aller Art Gärtnerei Eiſele 8 Damen- Lauda. Watpngendssenschal kahrrad Wir kaufen jedes Quantum gut erhalten gelbfl. Speiſekartoffeln z. Höchſtpreis billig abzugeben Für abgelieferte Kartoffeln erfolgt heute Aus- Unnastr. 20 Prima zahlung. Der Vorstand. 5 gelbfleiſchige Am Lager nordd. Sastkartoffol IAckerſeg. Speise anerkanntes Saatgut, zu haben. Nariollel zu kauf. geſucht Achael Riee Waldſtraße 39 fomaſen- pflanzen Pikierte und unpikierte Cellerie- pflanzen empfiehlt Ehalis- Harten fo mate n. Cellerie g— f 8 Lauch, Kopf- Höchste Zeit e empfiehlt iſt es, daß Sie ſich mit Ihrem Bedarf an Gärtnerei Bohnenstangen Lutz eindecken. Ferner Rosen- und Tomaten- am Friedhof pfähle zu haben Holz-Kommissionslager 5 Bernhard Brückmann, zum Lüwen Minder- zu verkaufen. Kirchliche Anzeigen det muuer, J8gerst. 5 Ev. Gemeinde Viernhein„ en Ammer 141 möbliert oder 9,30 Uhr: Gottesdienſt zum Muttertag. leer (Text: Apoſtelgeſch. 16, 31; Lieder: zu vermieten. 135, 413, 411, 295). Wen wen bent der Verlag. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Damen- Tal eee er Drahtgeflechte Röderherde Kesselöfen Handwagen Garten- u. Feldgeräte u. s. W. billig Val. Winkenbeach 2. Schlosser melster Gut erh., wenig gebrauchter Sonntag, den 12. Mai 1935: Jubilate. Montag, den 13. Mai 1935: d ͤenunmumnahunnnmannannnngaunadnaagagtdadutn] Leuten geſucht. wozu freundlichſt einladet In der Nähe der Staatsbahn be— Der Wirt: Die Uapelle: Word, „ Mandel Blau⸗Weiß Näheres im Verlag. Central Film-Palast Achtung! Heute nochmals das großartige Monumen⸗ tal Filmwerk des beſten Regiſſeurs der Welt Revolution der Jugend Achtung! Sonntag und Montag Achtung! Franz Tehars entzückende Welterkolgs-Operette Frasquita FFC sie wissen schon: hab ein blaues Himmelbett Zündende Melodien, ſchöne Frauen, beliebte Komiker, große Sänger, Zigeuner-Romantik des ſonnigen Südens. Ein Hochgenuß für alle Beſucher. 2½ Stun⸗ den Freude. Wer möchte da nicht dabei sein. Schlager: eee eee Wüßt ich wer morgen mein Liebſter iſt... Schatz ich bitt dich komm heut nacht. Hab ein blaues Himmelbett.. In den Hauptrollen: Jarmila novotna, Hans h. Bollmann und heinz Rühmann. Franz Lehar diri⸗ giert ſelbſt den Chor der Wiener Staatsoper— Wiener Sängerknaben Ein einmaliger künſtlexiſcher Genuß.— Dazu schönes Beiprogramm mit neuester Uta-Conwoche. Anfang an allen Tagen 8 Uhr, ab 9 ¼⁰ Uhr nochmals alles zu ſehen, Sonntag mittag grosse Jugend- u. Kingervorstellung vorrätig in der Exp. ds. Blattes Schönheit. Wenn Sie dieses hübsche Edele 0 mit Tanz in der Sporthalle. Alle Mitglieder mit ihren Angehörigen, ſowie alle Sportfreunde ſind zu dieſer Feier herzlichſt eingeladen. Der Vorstand. Tale eee Mammheimer Pferderennen 12. Mai g. land- u. Ffachrennen darunter Großes Saar- Befreiungs-Rennen 2000 Meter 900% Mark Niedrige Eintrittspreise Ermäßigte Sonntagsfahrkarten .— Tlieil eib, die Königin der Alpen! 0 tedelweih, das guie fahrrad S 20 niedrigem Preis, — 5 N das Sie vollauf a 98050 11 61 ö ſt ſanrzehntelang, das Auhere v. Wündefbate spielend leicht, die Haltbarkeit! ge e d. niedrigen Preis(aum für méglich halten. Katalog, auch Ubs,,— r und alſen Fahrradzubehör senden an eden gratis und ſranłko. lsher etwa/ Miſion Edeſwelgräder schon, gellsfeft, Das bonnten Wir wonf ümmermehr, Wenn unser Edelwefdrad ficht gut und billig wär. Edelwein- Decker, Deutsch- Wartenberg K — a r piegelglatter Boden. Getränke nach Belieben Es laden hierzu höfl. ein! Hapelle Rudi — D. — vermieten Auskunft erteilt die Zeitung, chlager! Kapelle„Rudi“ S — achtung„Zum rügen Laub“ achtung Mai-Tanz Morgen Sonntag, ab 7 Uhr, groß. Muſik: Jazz⸗ und Stimmungs⸗ M. Träger w Neueſte Urlaub auf Fee Meiſen auf beutſchen Schiſſen ſind Reiſen auf beutſchem Boden awoͤchigo f erionreidon nach Amor ika joden Donners tag ab Hambutg ca HM 400. oinschſiolllich Hotel und Besichtigungen 145. 2.6. Westi. Mittelm. ab RM 388. 4.8.-14 6. Plingstiahrt. England- Schottland- Norwegen ab NM 200. e eee Schnell einerlei was es auch ſein mag, wenn es in der Zeitung ange⸗ zeigt wird. den wiſſen es Tauſende. Zeitungs anzeigen helfen kaufen und verkaufen! 29.6.-13.7. f. Morckapl. ab RM 300. 14.7. 30.7. 2 NMotdkapſ. ab HRM 320. 15.7. 7.8. Schottland- Istand- Spitz- borgen- u. Norwegomlahrt ab NM 475. 10. 8.-28. 8. Schottland-, Norwogen- und Danemark fahrt ah NN 300. Herbs tfahrten nach dem Suden August bis Oktober Es reiſt ſich gut mit den Schiſfen der Hamburg-Amerika Linie an den Mann ge- bracht iat alles, In wenigen Stun⸗ lohann Schwelkart Viernheim Adolf Hitlerstr. 16 Reichsluftſchutzbund Ortsgruppe Süd⸗Ried Viernheim Am kommenden Sonntag, den 12. Mai, vormittags 11 Uhr, findet die Eiaweinung des Erwelerungs- J S Sea Alle Druckarbeiten bauss der Lultschuzschue . dls dußerſt Hloher Laden 4 und Lagerräume in beſter Lage 1 g Viernheims per Auguſt 1935 zu 8 Nr. 110 Montag, den 13. Mai 1935 52. Jahrgang Bevüllerungspolitif auf neuer Grundlage Die Vereinheitlichung des deutſchen Ge⸗ 1 ſundheitsweſens iſt nunmehr durch die Er⸗ richtung von etwa 430 Geſundheits⸗ aänmtern im ganzen Reich und den Erlaß entſprechender Durchführungsverordnungen zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt. Koſten⸗ träger ſind bei rund 340 Geſundheitsämtern der Staat, bei den übrigen 90 dagegen die Gemeinden. Ihre Errichtung hat ſich ſegensreiche Maßnahme im Dienſte der Volksgeſundheit erwieſen, wobei nur die Frage des ärztlichen 0 Nachwuchſes noch Schwierigkeiten bereitet. Das Aufgabengebiet der Geſundheitsämter umfaßt das geſamte Heil und Ge⸗ ſundheitsweſen. So haben die Ge⸗ ſundheitsämter Liſten zu führen über alle Perſonen, die in den einzelnen Bezirken felbſtändig oder in abhängiger Stellung Be⸗ handlung, Pflege oder geſundheitliche Für⸗ 0 ſorge am Menſchen ausüben, die Leichenſchau betätigen oder die Entkeimung von Woh⸗ nungen und Gegenſtänden vornehmen. Ferner obliegt dem Geſundheitsamt die Ueberwachung des Geſchäftsbetriebes in den ſelbſtändigen Apotheken,. Zweig⸗ apotheken ſowie Krankenhaus- und ärztlichen Hausapotheken. Die Apotheken des Bezirkes werden zu dieſem Zweck jährlich einmal von einem beamteten Arzt unvermutet beſucht, wobei auf Ordnung und Sauberkeit, auch in den Arzneibehältniſſen, ſowie die Beachtung der ſonſtigen geſetzlichen Vorſchriften zu ach. ten iſt. Das Geſundheitsamt hat außerdem die Einhaltung der Beſtimmungen üher den Verkehr mit Arznei- und Geheimmitteln ſo⸗ wie den Handel mit Giften außerhalb der Apotheken zu überwachen. Selbſt die Beauf⸗ ſichtigung der Hebammen im Bezirk und die Förderung des geſamten Hebammenweſens iſt den Geſundheitsämtern übertragen. Auch auf dem Gebiet der Wohnungs- hygiene iſt den Geſundheitsämtern durch die Begutachtung baupolizeilicher Verord- nungen und Ortsbebauungspläne ſowie Mit⸗ wirkung bei den Maßnahmen der Baupoli⸗ lei, die Beaufſichtigung von Herbergen, Schlafſtellen und Maſſenquartieren aller Art, ferner die Ueberwachung der Waſſer⸗ verlorgung und des Unratabfuhrweſens wie auch die Reinerhaltung von Boden, Luft und Gewäſſern ein entſcheſdender Einfluß einge räumt worden. Die Ueberwachung des Ver⸗ kehrs mit Lebensmitteln und Gegenſtänden des täglichen Bedarfs, die Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten, die Durchführung der Schul- und Gewerbe ⸗ hygiene ſowie die Beaufſichtiaung der Kran kenanſtalten uſw und die Krankenfürſorge auf Handelsſchiffen ſind gleichfalls Aufgaben der Geſundheitsämter. Das umfangreiche Arbeitsgebiet der Ge⸗ lundheitsämter wird vervollſtändigt durch die Ueberwachung des geſamten öffentlichen Badeweſens, der Heilquellen und Kur- orte, des Leichenweſens, der Erd⸗ und Feuerbeſtattung ſowie der Proſtitution, der Krüppelfürkorge und der öffentlichen Alko hol, und Rauſchgiftbekämpfung. Selbſt bei der Aufnahme Geiſtes⸗ und Erbkranker in Anſtalten, Maßnahmen zur Förderung der Körperpflege und Leibesübungen, ferner dem Rettungs- und Krankenbeförderungs⸗ weſen wie auch dem Luftſchutz werden die Geſundheſtsämter zur Mitwirkung herange⸗ zogen. In Warſchau wehte kühler Wind Eine Auswirkung der franzöſiſch⸗ruſſiſchen Verbrüderung Warſchau, 12. Mai. Der franzöſiſche Außenminiſter Laval hat⸗ te bald nach ſeiner Ankunft in Warſchau mit dem polniſchen Außenminſter Beck eine erſte kurze Beſprechung. Abends gab Mini⸗ ſter Beck ein Eſſen, dem ſich ein größerer Empfang anſchloß. Am Samstag wurde Laval vom polniſchen Staatspräſidenten empfangen, anſchließend gab der Staatsvrä⸗ ſident ein Frühſtück. Am Nachmittag fan⸗ Beſprechungen zwiſchen den beiden Außenminiſtern ſtatt. Der Tag ſchloß mit einem Eſſen beim franzöſiſchen Botſchafter Laroche. Sonntag früh reiſte Laval nach Moskau weiter. Während die polniſche Preſſe ſich vorerſt aller Vermutungen über den Inhalt der Be⸗ ſprechungen enthält, veröffentlichte das Re⸗ gierungsblatt„Expreß Poranny“ einen ihm von dem franzöſiſchen Journaliſten St. Brice überſandten Artikel, in dem es u. a. heißt, Frankreich wünſche, daß das Bündnis mit Polen erhalten und verſtärkt würde. Die Beſprechungen Lavals ſeien zweifellos durch die Tatſache der Unterzeichnung des franzö⸗ ſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Paktes und durch die Deutung, die von den Sowjets dieſem Pakt gegeben werde, nicht gerade erleichtert wor⸗ den. Die geographiſchen, militäriſchen und politiſchen Bedingungen gäben einer ſowjiet⸗ ruſſiſchen Hilfe nur einen rein paſſiven Wert. Polen bleibe der aktive Faktor zur Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung im Oſten. Wie aus Paris berichtet wird, hat dort der höfliche, aber kühle Empfang des franzöſiſchen Außenminiſters in War ſchau, der Umſtand, daß Laval Pilſudſki nicht ſprechen konnte, merklichen Eindruck gemacht. Der Havasberichterſtatter bemerkt, die ſtren⸗ gen Sicherheitsmaßnahmen hätten es der polniſchen Bevölkerung nicht erlaubt. öffent⸗ lich ihre Treue und Anhänglichkeit an Frank⸗ reich kund zu tun, wie ſie dies vor einem Jahr bei dem Beſuch Varthous getan habe. Der mit nach Warſchau gereiſte Außen. politiker des„Echo de Paris“ ſchreibt, daß Frankreich mit einen großen Teil der Verantwortung an dem Umſchwung der franzöſiſch polniſchen Beziehungen trage, ſei unbeſtritten. Sei es aber von Po⸗ len geſchickt, wenn dieſes ſeine Rache auf eigene Koſten ſuche und auf das„deutſche Spiel“ eingehe? Die außenpolitiſche Mitarbeiterin des „Oeuvre“ meint, daß die franzöſiſch⸗polni⸗ ſchen Beziehungen ſede Spur von Gefühls⸗ mäßigem verloren haben ſchienen. Im übri⸗ gen iſt die Berichterſtatterin von dem in Warſchau vorhandenen Mißtrauen gegen Sowfetrußland beeindruckt. Das„Petit Journal“ hebt hervor, daß Polen nicht an die Durchſchlagskraft des ruſ⸗ ſiſchen Heeres außerhalb Rußlands oder an die praktiſche Möglichkeit eines militäriſchen Angriffes Rußlands gegen Deutſchland glaube. Polen würde die Truppen der Sowjetunion nicht durch ſein Gebiet durch laſſen. Dagegen ſei man beſorgt, daß etwaigen franzöſiſchen Kredite es den Ru ſen erlauben könnten, ihre ſtrategiſchen Eiſenbahnen an der ruſſiſch⸗polniſchen Gren⸗ ze auszubauen. In London hat man den franzöſiſchen Beſuch in Warſchau naturgemäß ebenfalls mit großem Intereſſe verfolgt. Der War⸗ ſchauer Berichterſtatter des„Daily Tele- graph“ meldet, gegenwärtig könne keine Re⸗ de davon ſein, daß Polen ſich irgendeiner gegen Deutſchland gerichteten Vereinbarung anſchließe.„Times“ ſchreibt. Polen ſei der Anſicht, daß die franzöſiſch⸗ruſſiſche Zuſam⸗ menarbeit den polniſchen Intereſſen ſchädlich ſein könne; beſonders die kürzliche Entwick⸗ lung in den baltiſchen Staaten lege es nahe, daß die Politik Polens und Sowjetrußlands miteinander in Streit ſtehen. Das Stelldichein in Florenz ZJuſammenkunft zwiſchen Muſſolini und Schuſchnigg. Rom. 12. Mai.. Der italieniſche Regierungschef Muſſo⸗ lini ſtartete im Flughafen Centocelle mit einem dreimotorigen Flugzeug nach Florenz. Muſſolini, der die Maſchine ſelbet ſteuerte, befand ſich in Begleitung von Su vich und Luftfahrtſekretär Valle. Bei ſeinem Ein⸗ treffen auf dem Florenzer Flugplatz wurde Muſſolini von Bundeskanzler Schuſch⸗ nigg begrüßt. Aufeſtliche Vegleitmufik In Belſaſt mußte der Ausnahmezuſtand verhängt werden— Arbeiter krawalle auf Neufundland Condon, 11. Mai. Infolge der poliliſchen Unruhen der letz⸗ ten Tage hat die nordiriſche Regierung über das Hafenviertel von Belfaſt den Ausnahme- zuſtand verhängt. Die Polizei mußte erneut mit Gummi⸗ knüppeln gegen die Ruheſtörer einſchreiten. Bewaffnete utzleute in Laſtwagen fahren Tag und Nacht durch die Straßen der Stadt. Angeſichts des bevorſtehenden Jubi⸗ läumsbeſuches des Herzogs von Glou- ceſter ſind die Vorſichtsmaßnahmen beſonders ver⸗ ſchärft worden. Panzerwagen ſtehen in Be⸗ reitſchaft, um neue Ruheſtörungen im Keime zu erſticken. Auch aus Neufundland werden Iwiſchenfälle gemeldet. In der Hauptſtadt St. Johns kam es zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen 3000 demonſtrierenden Arbeits⸗ loſen und der Polizei. Die Arbeitsloſen griffen die Schutzleute mit Steinen und Eiſenſtangen an, worauf die Polizei mit Gummiknüppeln vorging, um die Ruhe und Ordnung wiederherzuſtellen. 20 Perſonen, ernſte darunter ſechs Schutzleute, wurden verletzt. Die Regierungsgebäude wurden von be⸗ waffneter Polizei, die mit Stahlhelmen aus⸗ gerüſtet iſt, bewacht. Die Dominien proteſtieren Gegen die letzten außenpolikiſchen Entſchei⸗ dungen der engliſchen Regierung. Condon. 12. Mai. „Daily Expreß“ meldet, die Miniſterprä⸗ ſidenten Kanadas, Südafrikas und Auſtra⸗ liens hätten im Verlauf der Beſprechungen mit dem engliſchen Kabinett energischen Ein⸗ ſpruch dagegen erhoben, daß England die Genfer Entſchließung gegen Deutſchland un⸗ eingeſchränkt unterſtützt habe. Sie hätten ferner dagegen proteſtiert, daß die engliſche Regierung den Entſcheidungen der Konfe⸗ renz von Streſa zugeſtimmt habe, ohne vorher mit den Dominien Rückſprache zu nehmen. Ueberhaupt habe das in letzter Zeit zutage getretene Beſtreben der engliſchen Regierung, außenpolitiſche Beſchlüſſe zu faſ⸗ ſen und ſie erſt ſpäter den Dominien mitzu⸗ teilen, bei den Dominienvertretern Mißfal⸗ len hervorgerufen. F dd T Muſſolini wird gewarnt Ein engliſcher⸗franzöſiſcher Schritt? London, 11. Mai. Die britiſche und die franzöſiſche Regie- rung erwägen, wie der diplomaliſche Be- richterſtatter des„Daily Telegraph“ meldet, die Erhebung gemeinſamer Vorſtel⸗- lungen in Rom wegen det ilalieniſchen Kriegs vorbereitungen gegen Abeſſinien. Beide Regierungen ſeien dieſerhalb in einen diplomatiſchen Meinungsaustauſch miteinan- der eingetreten. Die Vorſtellungen würden möglicherweiſe dahin gehen,„daß die italie⸗ niſche Regierung die vielen ernſten Folgen eines aggreſſiven Vorgehens ſorgfälkig er- wägen möge.“ Der Gedanke, Vorſtellungen zu erheben. ſei in London und Paris etwa gleichzeitig aufgetaucht. Beide Regierungen wollten Muſſolini verſichern, daß ſie das Zuſtande⸗ kommen einer Lage vermeiden möchten, die unvermeidlicherweſſe zu einer Verurteilung Italiens durch den Völkerbundsrat auf deſ⸗ ſen nächſter Sitzung am Montag in acht Ta⸗ gen führen würde. Die franzöſiſche Regie- rung lege beſonderen Wert darauf, daß man dem Völkerbundsrat die katſächliche Einſetzung eines italieniſch⸗ abeſſiniſchen Ausſöhnungsausſchuſſes berichten könnte. Sollte dies nicht der Fall ſein, dann werde Abeſſinien ohne Zweifel ſeinen Antrag aufgrund Artikel 15 der Völ⸗ kerbundsſatzung vorbringen, der die Rege⸗ lung von Streitigkeiten vorſieht, die keinem Schiedsgericht vorgelegt ſind. Die britiſche Regierung ſelbſt ſei ſogar für noch weitge⸗ hendere„Vorſchläge“. Die ilalieniſche Einſtellung, daß die Ange- legenheit nur Italien etwas angehe, werde in London und Paris nicht geteilt. Dies ſei umſo weniger der Jall, als man der wich⸗ tigen Rolle, die Muſſolinſ in Streſa bei der Erzielung eines gemeinſamen Vor- gehens„zur Stärkung des Anſehens des Völkerbundes“ geſpielt habe, eine ſo große PPFPPPPCCCCCCCCCCCCCCCPCCCTTTTTTTTT ut erhalten zu F 1. ae eee Bei ſedem Geſundheitsamt werden eigene kaufen geſucht. 8 Uhr abends: Kirchenchor. mit Uebergabe der neuen Ortsgruppenfahne Bedeutung beigemeſſen habe. Handwerk, Industrie, Vereine, Private Angebote an den Verlag. Mittwoch, den 15. Mai 1935: Teppiche a 5 in Monatsraten 8 Uhr abends: Mädchenkreis. ſchon von 10. RM. an Verlangen Sie Muſter od. Ver⸗ treterbeſuch Dienstag, den 14. Mai 1935: 8 Uhr abends: Frauenabend. Donnerstag, den 16. Mai 1935: 8,30 Uhr abends: Mitglieder-Verſammlung des Kirchenchors; anſchl. Uebungs⸗ in der heſſ. Mühle ſtatt. Wir laden hierzu die geſamte Einwohner⸗ ſchaft von Viernheim ein. 6 schnell und billig Alle verpflichteten Hauswarte treten um 10,45 Uhr in der Luftſchutzſchule an. Wir erwarten von den Hauswarten, daß ſie eingedenk ihrer gegebenen Verpflichtung, ſich auch zahlreich an der kurzen Feier beteiligen. Heil Hitler! SS S e 5 Brym Mananeim 8 1. 2 Die Ortsgruppenführung. Buchdruckerei Johann Martin Adolf Hitlerstrage 36 ee Telefon 117 ſtunde. Tun f m 12. fal 1030 Am Sonntag den 12. Mai 1935, abends 8 Uhr findet im Kalſerhof ein Mutterabend ſtatt, betitelt Mutter u. Sohn Eintritt 35 Pfg. bolnss ine in 3 Aufzügen von Relnz Rorst Kaſſenöffnung 7 Uhr Die verehrlichte Mü iſt hiermit herzlich eingela en. Volkszeitung, hof, ſowie bei den Mitgliedern. er Vorstand EEE 1 Torverkaut: Viernheimer Anzeiger u. Viernheimer Friſeur Hans Froschauer, Kaiſer⸗ Operetten- u. chegtetgeselsseyge Viernheim 107. Beratungsſtellen für Erb- und Raſſen⸗ pflege eingerichtet. Ihre beamteten Aerzte ben in allen Fragen, welche die Erbge⸗ ſundheit oder Raſſereinheit der Familie wie des einzelnen betreffen, die Bevölkerung zu beraten und die dem Amtsarzt zufallenden Aufgaben des Geſetzes zur Verhütung erb⸗ kranken Rachwuchſes zu erfüllen. Dabef ol ⸗ len ſie die zur Heirat entſchloſſenen Perſonen vor der Eheſchließung beraten. wie auch Verheirateten und deren Familien mit deem ſachverſtändgen Na zur Hefte ſiehen azu werden ſie Ehezeugniſſe und im beſon⸗ deren die für Bewerber um Cheſtandsdarle⸗ hen und Siedler erforderlichen Zeugniſſe ſo⸗ wie Gutachten über Kinder und Perſonen We haben. Beratungsſtellen ſind ferner zur Un⸗ Aclachung— 5 Begutachtung derſenigen usländer heranzuziehen, die die Cinbür; gerung im Deutſchen Reich bean⸗ kragt haben. Dabei ſollen ſie erbbiologiſch belaſtete oder ſonſt raſſiſch nicht zum deut⸗ ſchen Volkstum gehörende Perſonen durch eine ablehnende Stellungnahme vom deut⸗ ſchen Volkskörper fernhalten. Bei Ausübung ihrer Tätigkeit werden die Beratungsſtellen 1 und ſeeliſch Un. taugliche von Ehe und Zeugung möglichſt abzuhalten ſuchen, um unerwünſchten Nach wuchs auch über den Rahmen des Geſetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes hin⸗ aus zu verhindern und damit eine Aufar⸗ tung des deutſchen Volkes zu erreichen. Als Eheberater werden nur Aerzte beſtellt, die über ein ausreichendes Wiſſen auf dem Ge⸗ biet der Erb- und Raſſenpflege verfügen und auf dem Boden der nationalſozialiſti⸗ ſchen Weltanſchauung ſtehen. Die bei den Geſundheitsämtern vorhande⸗ nen Unterſuchungsergebniſſe und ſonſtigen Vorgänge ſind in erbbiologiſchen Karteien zu ſammeln. Das Geſundheits⸗ amt ſoll die Bevölkerungsbewegung ſeines Bezirkes genau verfolgen und ſich in den Dienſt einer aufbauenden Bevölkerungspoli⸗ tik ſtellen. Dazu wird es die Familiengrün⸗ dung zu fördern trachten und überall da, wo es möglich erſcheint, für eine Beſſerſtel⸗ lung der Familie, insbeſondere der kinder⸗ reichen Familie eintreten. Das Geſundheits⸗ amt hat ferner den Willen zum Kinde in der erbgeſunden Bevölkerung zu ſtärken, un⸗ n Schwangerſchaftsunterbrechungen ofort zur Anzeige zu bringen, den Urſachen der Säuglingsſterblichkeit nachzugehen und an 70 Beſeitigung nach Kräften mitzu⸗ wirken b Großer Waldbrand bei Windſor Das Schloß des Herzogs von Connaugth vom Feuer bedroht. London. 11. Mai. Im königlichen Parkgelände bei Windſor war ein großer Wald und Heidebrand aus ⸗ gebrochen, dem in kurzer Zeit prachtvoller. großer Baumbeſtand zum Opfer gefallen iſt. 400 mit Gasmasken und Stahlhelmen aus · 3 Soldaten wurden ſogleich zur Be ⸗ 2 des Rieſenfeuers e 0 das in eee ee 0 von ug— rückte. In fießerzater Eile warfen Solda · ten und Feuerwehrleute Gräben aus, um das Jeuer einzudämmen. — „ N „ 1 0 U — — — — „Frau und Volk“ Die große Ausſtellung in Düſſeldorf. Düſſeldorf, 12. Mai. Anläßlich der Eröffnung der Ausſtellung „Frau und Volk“ in Düſſeldorf hielt Reichs⸗ miniſter Dr. Frick eine Rede, in der er u. a. ausführte: Deutſche Frauen! Deutſche Volksgenoſſen! Der deutſche Muttertag ſoll 105 uns nichts Aeußerliches ſein, wie er das n der vergangenen Zeit war: Ein Tag, an dem die Kinder und Väter glauben, ihre Pflicht erfüllt zu haben, wenn ſie ihren Müt⸗ tern und Frauen als äußeres Zeichen ihrer Dankbarkeit und ihrer Liebe Geſchenke brin⸗ gen. Als Nationalſozialiſten wiſſen wir, daß das Schickſal des Einzelnen nicht ſo wichtig iſt wie das des Volkes. Aufgabe der At iſt ja nicht nur die Fortſetzung der rt und das leibliche Betreuen der Kinder, ſondern für uns ſind alle Mütter und alle mütterlich empfindenden Frauen die Erzie⸗ herinnen des geſamten Volkes. Neben der biologiſchen und der erzieheriſchen Aufgabe der Frauen und Mütter wollen wir nicht vergeſſen, daß ſie auch in wirtſchaftlicher Be⸗ ziehung für die einzelnen Familien und für das Volksganze von ausſchlaggebender Be⸗ deutung ſind. Ueber 80 v. H. des Einkom⸗ mens aller Familienväter werden durch die Hausfrauen verwaltet und ausgegeben. Wir ſehen alſo, daß die Frage, ob dem deut⸗ ſchen Volk in der Zukunft eine wirtſchaft⸗ liche, völkiſch-politiſche und kulturelle Höher⸗ entwicklung oder ein Niedergang bevorſteht. zum großen Teil entſchieden wird durch ſeine Frauen. Aus dieſer Erkenntnis müſſen wir die Folgerung ziehen. Staat und Bewegung müſſen und werden alles tun, um die Frauen und Mütter und um das Familien— leben zu ſtützen und zu ſtärken. Was uns die Ausſtellung zeigt Ein Rundgang durch die Reichsausſtel— lung„Frau und Volk“ vermittelt ein ein⸗ drückliches Bild der einzelnen Arbeitsgebiete der deutſchen Frau. Die Haupteingangshalle iſt, wie wir ſchon an anderer Stelle berichtet haben, als Ehrenhalle für die Mutter und die Frauen der Gefallenen des Weltkrieges und der Bewegung ausgeſtaltet. Die erſte große Halle des kulturellen Teils der Aus⸗ ſtellung iſt der Reichsorganiſation des Deut- ſchen Frauenwerks gewidmet. In plaſtiſcher Darſtellung wird das frühere Nebeneinander der zahlreichen Frauenverbände und da— neben das jetzige klare Miteinander aller im Deutſchen Frauenwerk zuſammengeſchloſſenen Frauenverbände ge⸗ zeigt. Alle Arbeitsgebiete des Deutſchen Frauenwerks werden in Einzelpoſen an Hand von Modellen, feſſelnden Zeichnungen uſw. lebendig dargeſtellt. Einen breiten Raum nimmt die Abteilung des Reichsmüt⸗ terdienſtes ein, wo in klarer Form die Mütterſchulung und Erziehung vor Augen geführt wird. Eine weitere große Halle, die Gauhalle Düſ⸗ ſeldorf, gibt in überſichtlicher Form einen Ueberblick über die Frauenarbeit eines Gau— es, wie ſie ſich bis in die kleinſten Ortsgrup⸗ pen hinein nach den Reichsrichtlinien aus- wirkt und wie ſie vorbildlich ſein ſoll für alle 32 Gaue. Es ſchließt ſich eine kleine Kunſtausſtellung als Ehrenhalle für den Führer an. Ein weiterer Raum iſt der Darſtellung der bayeriſchen Oſtmark gewidmet, dem Pa⸗ tengau des Gaues Düſſeldorf. An die kul⸗ turelle Abteilung ſchließt ſich die zweite Hauptabteilung der Ausſtellung, die wirt⸗ ſchaftliche, in der zunächſt in einer größeren Halle der Reichsnährſtand lehrreiches Mate- rial bietet. In der dann folgenden größten Halle des Ausſtellungsgeländes haben Indu⸗ ſtrie, Wirtſchaft, Hundwerk und Handel die mit der Frau zuſammenhängenden Gegen- ſtände, Gerätſchaften und Erzeugniſſe aus— geſtellt. Zerſetzende Tätigleit Zwei Berliner fabarelts geſchloſſen. Berlin. 12. Mai. Auf Veranlaſſung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda wurden die beiden Berliner Kabaretts„Ka⸗ takombe“ und„Tingeltangel“ mehrfachen Beobachtungen unterzogen. Dabei ſtellte ſich heraus, daß die anfängliche Tendenz dieſer Unternehmen, die darauf hinauslief, durch wenn auch ſcharfen Witz dem Empfinden des Volkes zuwiderlaufende Zeiterſcheinun⸗ gen zu geißeln und damit in gewiſſer Weiſe auch dem neuen Aufbau dienlich zu ſein, un⸗ ter dem Druck der meiſt ſtaatsfeindlichen Be⸗ ſucherſchaft nach und nach genau ins Gegen: teil umgeſchlagen iſt. So wurde z. B. eine Dirne in Verbindung mit der Sammeltätig⸗ keit für das Winterhilfswerk gebracht und allgemein gegen das Sammeln Stimmung gemacht: Militär- und Parteiuniformen wurden verunglimpft, die Organiſation der Partei ins Lächerliche und die Wehrpflicht in den 1 gezogen. Ein reinraſſiger Jude, der als ſolcher in Deutſchland nur Gaſtrecht beſitzt, wagte es, über politiſche Vorgänge in Deutſchland ſeine herabſetzenden Gloſſen zu machen. Demzufolge ſetzte ſich auch die Beſucherſchaft in der Hauptſache aus Juden und anderen ſtaatsverneinenden Elementen zuſammen. f men nicht weiter geduldet werden konnte, hat der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda ihre Schließung durch das Geheime Staatspolizeiamt veranlaßt Eini⸗ ge Hauptmitwirkende wurden einer polizei⸗ lichen Vernehmung unterzogen. Es fand auch 0 Reihe von polizeilichen Hausſuchungen tatt. 6 Da ein Teil der Mitwirkenden über wich⸗ tige Einrichtungen des neuen Staates nur ſehr oberflächlich oder überhaupt nicht orien⸗ tiert war, wird ihnen Gelegenheit gegeben, das allzu lang Verſäumte in anſtändiger 9915 ſolider Arbeit in einem Lager nachzu- olen. * Wie das Deutſche Nachrichtenbüro hierzu qu. a. noch ausführt, könne es der neue Staat nicht dulden, daß ſeine Einrichtungen, die nur dem Volke dienen, ſeitens einer kleinen, aber umſo frecheren und anmaßenderen Clique einer ätzenden und zerſetzenden, ſo⸗ wie böswilligen Kritik unterzogen werden. Der Nationalſozialismus werde nicht die Fehler des Vorkriegsdeutſchland wiederho— len. Vor allem erachte er es für gänzlich unerträglich, daß deutſche Angelegenheiten won Juden oder gar vor Juden lächerlich ge— macht werden. Zuchthaus für KPD⸗Funktionäre Berlin, 13. Mai. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat und teilweiſe auch Urkundenfäl⸗ ſchung, begangen durch polizeiliche An- und Abmeldung unter falſchem Namen, verurteilte der Volksgerichtshof drei führende Funktio⸗ näre des Kommuniſtiſchen Jugendverbandes Deutſchlands, die bis zum Frühjahr 1934 ille⸗ gal weitergearbeitet hatten, zu erheblichen Zuchthausſtrafen. Der 29jährige frühere preu⸗ ßiſche Landtagsabgeordnete Ewald Kaiſer aus Herne in Weſtfalen, der ſeine hochverräteri: ſche Wühlarbeit gegen das Deutſche Reich nia) nur im Inlande, ſondern auch in Paris betrie⸗ ben hat, erhielt 10 Jahre Zuchthaus. Mit ihm zuſammen arbeiteten im„Reichsmaßſtab“ des KDD. der 26jährige Willy Klinger und Karl Schirdewan, die beide je drei Jahre Zuchthaus erhielten. Zwei weitere Mitange— klagte kamen mit zwei Jahren neun Monaten bezw. zwei Jahren Gefängnis davon. Göring in Freiburg Begeiſterter Empfang. Freiburg, 13. Mai. Miniſterpräſident General der Flieger Gö⸗ ring ſtattete der Hauptſtadt des Breisgaues einen Beſuch ab. Bereits vor den Toren der Stadt, auf dem Komturplatz, wurde er von Reichsſtatthalter Wagner, Vertretern der ba⸗ diſchen Regierung, dem Oberbürgermeiſter Kreisleiter Dr. Kerber und von SA. und SS.⸗Führern empfangen. In der Begleitung des Miniſterpräſidenten befand ſich ſeine Ge⸗ mahlin. Die Fahrt des Miniſterpräſidenten in die Stadt glich einem Triumphzug. Nicht nur, daß die Straßen in reichſtem Flag⸗ genſchmuck prangten, auch das Straßenbild ſelbſt bot den Eindruck eines großen Feier— tages. Die Bürgerſteige waren ſchwarz von Menſchen. Im Rathausſaal des Neuen Rat— hauſes hieß der Reichsſtatthalter den Gaſt willkommen. Der Oberbürgermeiſter über⸗ reichte ihm einen Ehrentrunk. Der Miniſter⸗ präſident trug ſich hierauf in das Goldene Buch der Stadt Freiburg ein. Am Abend fand in der ſtädtiſchen Feſt⸗ halle eine große Kundgebung ſtatt. Tauſende von Zuhörern hatten ſich ein⸗ gefunden, weitere Zehntauſende ſtanden auf dem benachbarten Karlsplatz, wohin die Rede Görings übertlagen wurde. Der Miniſterpräſident erinnerte zunächſt an die vergangenen Jahre des Kampfes und un⸗ terſtrich die Notwendigkeit, gerade dieſe Zeit feſt in der Erinnerung zu behalten, da ſie die Herzen ſtark mache gegen jede Verſuchung. Denn in dieſer Zeit habe der Arbeiter auch die wahre„internationale Solidarität“ erken⸗ nen können. Der Redner wandte ſich gegen die Kritiker, die an Belangloſigkeiten und an Aeußerlich⸗ keiten gar zu gern herumkritiſierten. Er fer⸗ tigte ſie eindringlich ab und ging dann auf das Land Baden ſelbſt ein, um hier von der Grenze den Friedenswillen des Führers und des deutſchen Volkes noch einmal nachdrück⸗ lichſt zu wiederholen. Allerdings nüſſe jeder, der etwa Deutſchland angreifen wolle, wiſ⸗ ſen, daß in dieſem Falle mit verbiſſenerem Widerſtand zu rechnen ſei. Nichts bedrohe mehr den Frieden als ein wehrloſes Volk inmitten hochgerüſteter Völker. Ein 66⸗Mil⸗ lionen⸗Voll lebe entweder als Großmacht oder es ſterbe als Haufen. Der Führer jedoch habe Deutſchland wieder zur Weltgeltung empor⸗ gehoben, habe Deutſchland wieder vie verlorene Ehre zurückgegeben. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede wandte er ſich noch gegen gewiſſe Verleumdungen eines Teiles der Auslandspreſſe und ſtreifte eben⸗ falls kurz den Kirchenſtreit. Hierbei hob er mit allem Nachdruck hervor, daß der natio⸗ nalſozialiſtiſche Staat ſich um die Dinge, die nur die Kirche angingen, nicht kümmern werde. Er verwahrte ſich gleich⸗ zeitig gegen den Vorwurf der Ungläubigkeit, der dem Nationalſozialismus von verſchie⸗ denen Seiten gemacht werde. Der Miniſterpräſident ſchloß ſeine Rede mit den Worten: Vergeſſen wir es nie, daß nur in der Kraft der Geſchloſſenheit in der Ein⸗ heit der Nation der Friede für Deutſchland liegt und damit auch der Friede für die Welt. Friedlos waren wir, weil wir zerriſ⸗ ſen waren, ehrlos wurden wir, weil wir feige einſt die Waffen ſtreckten. Aber Ehre und Freiheit ſind uns zurückgegeben. Und Millio⸗ nen haben wieder Arbeit und Brot bekom⸗ men. Deutſchland iſt auferſtanden, weil Gott uns den Führer ſchenkte! Zum Schluß der Rede ſteigerte ſich der Beifall zu einem Sturm der Begeiſterung, der bis zur Abfahrt des Miniſterpräſidenten anhielt. In den ſpäten Abendſtunden brachten die Hitler-Jugend und der BdM. dem Miniſter⸗ präſidenten und ſeiner Gemahlin einen Fackel⸗ zug dar. Im Zeichen des Aufbaues Die Reichsbank im neuen Reich. Berlin, 12. Mai. Am letzten Tage der Unterrichtswoche für Reichsbankbeamte wies Vizepräſident Dreyſe einleitend auf die ſchwierigen wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben hin, denen die nationalſozialiſtiſche Regierung bei der Machtübernahme gegenüberſtand, und gab dann einen Ueberblick über die tatkräftige Mithilfe, die die Reichsbank bei der Durch⸗ führung des großzügigen Wirtſchaftspro⸗ gramms geleiſtet hat. Ueber die Gründe, die die Reichsbank veranlaßten, ſich für die Be⸗ ſchaffungspolitik der Reichsregierung einzu⸗ ſetzen, nachdem ſie die konjunkturpolitiſchen Vorausſetzungen als gegeben anſehen dürfte, ſprach ſich der Redner ungefähr wie folgt aus: Die Reichsbank hat ſich zur Verfügung ge⸗ ſtellt. weil ſie auf dem Gebiete der Kredit⸗ Weltbild(M). Englands Parlament feiert das Königsjubildum. Die Weſtminſter⸗Hall während der Feſtſitzung chen Po Au a des engli⸗ 9 märkte über Kräfte verfügte, deren Eimer zung jetzt nicht weniger vakerländiſche Pflicht war als alles, was ſeitens des deutſchen Vol. 5 zes überhaupt an Hingabe an das öffentliche Wohl geſchieht. Daß aber hier nicht Hem. mungsloſigkeit die Parole ſein kann, weiß nicht nur die Reichsbank, das weiß vor allem auch die Reichsregierung. Wenn die Regierung die Sicherung des eigenen wie des Weltfriedens zu verbeſſern ſucht, indem ſie Kräfte entwickelt, deren ſie ſeloſt Herr i. ſo weiß ſie, daß Rüſtungen nichts nützen, deren Herſtellung ihrem Träger keine Kraft mehr läßt, die um den Preis des finanziel, len Zuſammenbruchs geſchaffenen Waffen zu 5 führen und erhalten. Nach einem Ueberblick über die Erfolge der Arbeitsſchlacht äußerte ſich der Redner 11 7 die Auswirkungen der Finanzierung er ö Arbeiksbeſchaffungsmaßnahmen auf den Status der Reichsbank. Durch die Verflüſſigung des Geldmarktes würden die Banken zu verſtärkter Hilfeleiſtung befäh'gt. Unter anderem ſchuf auch der Ausbau der Stützungskredite, der Ruſſenwechſel und des Auslandswechſelbeſtandes eine Lücke, die mit! Arbeitsbeſchaffungswechſeln ausgefüllt wer den konnte. Anſchließend ſchilderte Reichsbankvizeprä ſident Dreyſe die Maßnahmen zur Wieder herſtellung eines geſunden Kreditappa rates und eines leiſtungsfähigen Kapital-! marktes und gab einen Ueberblick über die Entwicklung der deutſchen Deviſenlage und die ſich daraus ergebenden Probleme. Himmler in Darmſtadt Uebergabe der Geheimen Staatspolizei. Darmſtadt, 13. Mai. Der Befehlshaber der deutſchen Geheimen Staatspolizei und Reichsführer der 88, Himmler, übernahm am Samslag in Darm. ſtadt die Geheime Staatspolizei des Reich⸗ ſtatthalterbezirks Heſſen. Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenge! betonte in ſeiner Begrüßungsanſprache, daß der Befehlshaber der deutſchen Geheimen Staatspolizei in den Männern der heſſiſchen Politiſchen Polizei eine Truppe überneh⸗ men könne, die bedingungslos auf die Grundſätze des Führers verſchworen ſei. Reichsführer Himmler dankte und machte grundſätzliche Ausführungen über Weſen und Aufgabe der modernen Polizeiarbeit und betonte, daß auch in der Entwicklung Polizei das Land Heſſen mit zu den aller, erſten gehört habe, die der Neugeſtaltung mit ſtarker und wertvoller Eigeninitiative entgegengekommen ſeien. Nach einem Appell an die Beamten und dem Heil auf den Führer ließ ſich Polizel. kommandeur Himmler jeden Beamten und Angeſtellten vorſtellen und verband die Be. grüßung jedes Einzelnen mit kurzen dienſt⸗ lichen Informationen. Ausländiſche Autoklubverkreter beim Führer Berlin, 13. Mai. Der Führer empfing die zu einer Tagung in Berlin weilenden Vertreter der Verein Pers der Internationalen Automobilklub s:“ t Führer ſprach über die wirtſchaftliche und kulturelle Bedeutung des Kraftfahrwe ſens, deſſen Förderung ſich gerade die Staatsführung des neuen Deutſchlands an gelegen ſein laſſe. Ein Prager Proteſt Gegen Verhaftung eines Emigranten. Berlin. 13. Mai. Der tſchechoflowakiſche Geſandte hat 9 gen die Verhaftung eines deutſchen Ems granten proteſtiert, die am 27. April d. J. auf dem Grenzbahnhof Eiſenſtein. und zwar nach ſichechoſlowaliſcher Anſicht auf tſchecho⸗ ſlowakiſchem Gebiete erfolgte. Dem Ge. fandten wurde weitere Unterſuchung den! Vorfalles zugeſagt, der ſich nach den bishe⸗ rigen deutſchen Ermittlungen auf deu! ſchem Boden abgeſpielt hat. Politiſches Allerlei Köln. Der Reichsminiſter für Erziehung, Wiſſenſchaft und Volksbildung, Ruft, hat den Dozenten an der Univerſität Köln, Treuhäu. der der Arbeit für das Rheinland, Staats rat Willy Boerger, zum Honorarprofeſſor an der Univerſität Köln ernannt. München. Die Reichskammer der bilden! den Künſte, Landesſtelle München⸗Oberbayerſ gibt bekannt: Der Vorſitzende der Münchnet Künſtlergenoſſenſchaft und der Ausſtellung⸗ leitung München e. V., Walter von Nuch teſchell, wurde von ſeinen Ehrenämtern ab. berufen. Als Nachfolger beſtätigte der Pre ſident der Reichskammer der bildenden Künſte den Kunſtmaler Paul Rosner. Athen. Das Marinekriegsgericht vertu teilte nach n Beratung 33 Aufſtän⸗ diſche zum Tode. Von den Verurteilten was ren nur zwei anweſend; die anderen ſind nach Italien geflüchtet. Das Gericht verhängte fer. ner gegen 36 Perſonen lebenslängliches Ge. fang ge 0 mit gerin⸗ Elend zuſammengeſetzt war. un 17* 4 74 24 247 4 3 und Mutter gab es oft Streitigkeiten, einmal chlug der Ehemann Der ſchöne Alltag! Karlsruhe, 13. Mai. Allem voran ſteht um Dritten Reiche der Grundſatz, daß jeder Bolfegenoiſe die ganze Kraft daran ſetzen muß, in ſeinem Aufgabengebiet das Höchſte zu ſeiſten. Der natſonalſozialiſtiſche Staat hat äber auch die Vorausſetzungen dafür ge⸗ ſchaffen, daß dieſer Leiſtungswille in vollem Umfange verwirklicht werden kann. Der Arbeiter ſoll nicht mehr in der rußigen Werlſtatt und in den kahlen Räumen der Fabrik ſtetzen, ſondern durch eine anſpre⸗ bende Geſtaltung der Arbeitsplätze durch Bild⸗ und Blumenſchmuck auch dort finden. was 10 zu erfreuen vermag. Die Arbeit oll aſſo auch eine Freude ſein. Dieſe Erkenntnis iſt richtig und wichtig; denn nur der. der freu⸗ ig aus Wek geht, wird ein Höchſtmaß an nicht nur die höchſte Ehre, ſie ſoll eiſtung vollbringen. Aus dieſer Ueberle⸗ gung heraus iſt auch das Amt„Schönheit der Arbeit“ entſtanden. Seine Tätigkeit vollzieht ſich kaum bemerkbar und hat ſich eits als eine ſehr ſegensreiche Einrichtung epwieſen, indem es da und dort Mängel abftellen und andererſeits durch ſeinen Ein⸗ fluß gute Vorbilder ſchaffen konnte. Es iſt Harum lebhaft zu begrüßen, wenn dieſes Amt uns jetzt einen Einblick in ſeine be⸗ deutſame Arbeit gewähren will durch die Ausstellung„Der ſchöne Alltag“, die vom 11. Mai bis 6. Juni in der für dieſen Zweck räumlich gänzlich umgeſtalteten kähtiſchen Ausſtellungshalle ſtattfindet. Es bird anſchaulich dargeſtellt, wie es ſein und icht ſein ſoll, auch ſo weit es ſich um die Umkleide⸗ und Speiſeräume handelt. De Unterſchied wird durch die Gegenüberſtel— ing deutlich vor Augen geführt. Die Kojen. reihe zeigt Wohnküchen, Schlaf- und Kinder— zimmer, alles Einrichtungen in einfacher ge gener Ausführung und gibt wertvoll— regung für geſundes und behaglichen Imen bei kleineren und kleinſten Ver— altniſſen. Die Entwürfe entſtammen einem Bettbewerb und es zeigte ſich dabei wie— erum auf's Neue, daß auch mit wenig Mit, N etwas Gutes geſchaffen werden kann. glückliche Wohnverhältniſſe ſind genau ſa wichtig wie der freundliche Arbeitsplatz. Die mit der Ausſtellung verbundenen Beſtrebun gen entſpringen den Verpflichtungen, die uns die Volksgemeinſchaft und der Adel der Arbeit auferlegen. Es iſt ein hohes Ziel, [das dem Amt„Schönheit der Arbeit“ vor— ſchwebt, ein unſchätzbarer Dienſt zum Nutz nd Frommen des deutſchen Volkslebens Möge der Ausſtellung, die am Samstag tachmittag eröffnet wurde, ein eifriger Be ſuch beſchieden ſein. un Heſſen und Naſſau Hannelores Martyrium. Frankfurt a. M., 13. Mai. Hannelore uuchs in einem Milieu auf, das, wie der Ein zelrichter feſtſtellen konnte, aus Jammer und Zwiſchen Vater Hans Jordan das jſeſamte Küchengeſchirr entzwei. Die Eheleute ken berufstätig und kamen nachts ſpät nach Hauſe. Das fünfjährige Mädchen war völlig zerwahrloſt, mußte hungern und hatte infolge Verſchmutzung einen Ausſchlag. Ein Zeuge b ati, daß Hannelore am ganzen Leibe zit te, wenn ſie den Vater ſah, der das Kind br als nötig ſchlug. Die Mißhandlungen aren derart, daß die Kleine ein völlig blau hwarzes Geſäß hatte. Mehrfach ſoll der Na Nn ter das Kind getreten hahn Hannelore 7* * . 14 1„ 5 9 Wee 1 N heber rechtsschutz: Fünt fürm erl Frau von Breitenſchlag wurde nicht Enkelin zu erzählen, Gilbert Haller nicht zu hören. Pips war durchaus eben, ihre Entſchlüſſe und Handlungen ſchlechts. Als der Geheimrat Breitenſchlag, ihr Zeitliche geſegnet, da hatte die Witwe Familie ihres Sohnes übergeben und Pavillon, den ſie gegenwärtig bewohnte, lich, von den Eltern getrennt, indem Nn 1 15. a Manſarden der großmütterlichen Behauſung eine regel- 7 4 N 7 7* 709 22 1 0 1——— NN O. V 7 Halle(Saale müde, von ihr heherrſcherin über ihr Der ſtarke Wille und eine ungewöhnliche Art Verſchloſſenheit, die ſich liebte es m Laufe der Jahre herausgebildet, hatten es vermocht, daß ſie an der Univerſität ſtudierte, ohne daß im Hauſe irgendwer eine Ahnung hatte, was ſie trieb. a Höchſtens dachte man, daß ſie, ſchöngeiſtig olgend, allerhand Vorträgen beiwohnte und auch damit ihren Umgang mit Studenten beiderlei Ge Aber kann man nicht auch im Herzen darben? Frau von jen Neigungen Großvater, das hatte ſich den N nach ihren Be dürfniſſen ausbauen laſſen. Um die gleiche Zeit war Pips großjährig erklärt worden und hatte ſich, zumindeſt räum war von Pflegeeltern großgezogen worden. Der Vater bemühte ſich, 5455 ind wieder in ſein Haus zu bekommen; er wollte die Kleine anderen Leuten geben, die das Kind adoptieren und einen Betrag an den Vater zahlen ſollten. Aber dieſer Plan glückte ihm nicht, und als nun Hannelore durch das Für⸗ ſorgeamti wieder zu den Pflegeeltern ſollte, da weigerte er ſich, das Kind herzugeben. Das Gericht verurteilte den Angeklagten, der ſich auch einer Fahrradunterſchlagung ſchuldig machte, zu acht Monaten Gefängnis. Unveränderte Mehl und Kleiepreiſe. ** Frankfurt a. M., 12. Mai. Der Ge⸗ treidewirtſchaftsverband Heſſen und Naſſau teilt mit: Die in der Anordnung Nummer 20 vom 26. März 1935 feſtgeſetzten Mehl⸗ großhandelspreiſe gelten auch für den Mo- nat Juli 1935 in der gleichen Höhe. Ebenſo bleiben die in der Anordnung Nummer 22 vom 30. April 1935 feſtgeſetzten Grundpreiſe für Roggen⸗ und Weizenkleie auch für den Monat Juli in der gleichen Höhe beſtehen. Schwerer Motorradunfall in Viernheim. Viernheim, 12. Mai. Als der in den 70er Jahren ſtehende Friſeurmeiſter Georg Buſalt die Adolf⸗-Hitlerſtraße überqueren wollte, wurde er von einem Motorradfahrer erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er in der Nacht geſtorben iſt. Der Motorradfahrer wurde mit einem Schädelbruch ins Krankenhaus ver— bracht. 7 Mainzer Spargelmarkt am 1.2. Juni. Mainz, 13. Mai. Der herkömmliche Main⸗ zer Spargelmarkt findet in dieſem Jahre am 1. und 2. Juni ſtatt. Er ſoll wieder zu einem großen, fröhlichen Volksfeſt ausgeſtaltet wer⸗ den, das außer dem Genuß des berühmten Mainzer Spargels in allen ſeinen Zuberei— tungsarten auch Weinbrunnen, Schauſtellun— gen und andere Vergnügungen rheiniſcher Art bieten wird. L König Georg fährt Daimler Der König don England hat zu ſeinem Regierungsjubiläum ein neues Automobil bekommen, einen zwölfzylindrigen Daimler- Daß der König nur Wagen von dieſer nicht gerade originalengliſchen Marke fährt., iſt ſeit dem Ende des vorigen Jahrhunderts tradi— tionell Der erſte Wagen nämlich, der von einem König oder vielmehr Mitalied eines Königshauſes gefahren wurde, war ein ſechs pferdiger Daimler, den ſich im Jahre 1899 der damalige Prin; von Wales und ſpätere König Eduard VII. zugelegt hatte(ſehr zum Mißbvergnügen ſeiner Mutter, der Königin Viktoria übrigens). Seit jener Zeit haben die Könige und Königinnen von England keine andere Marke benutzt Auch die Farbe der Wagen hat ſich kaum verändert; ſie war ſchon damals kaſtanien— braun und iſt tes heute auch noch. Das Leder— polſter iſt dagegen blau, denn blau iſt die Lieblingsfarbe des Königs. Daß der Wagen ſo komfortabel ausgeſtattet iſt. wie es ſich für einen Staatswagen gehört, verſteht ſich ſelbſt. Vergeſſene geehelden britiſche Seeoffiziersbund, in dem alle Handelsſchiffahrt organiſiert ſich in ſeinem letzten Bericht ie ſchlechte Wirtſchaftslage ſeiner inter denen ſich eine ganze Reihe Offizieren befindet, die im Kriege al Holden gefeiert wurden. ſohr aroßer Teil Pips in ihrer gab noch eine andere. der Offiziere iſt arbeitslos, und andere, die noch Beſchäftigung haben, werden ſchlechter bezahlt als ihre Untergebenen.. „Wir kennen“, heißt es in dem Bericht, „Offiziere, die bereits ſeit zwanzig Jahren ihr Patent beſitzen und tätig geweſen ſind und die trotzdem kaum 150 Mark im Monat beziehen, das iſt weniger als das Einkommen des Schiffzimmermanns, der unter ihrem Kom⸗ mando ſteht. Selbſt Kapitäne erhalten in der Trampſchiffahrt ein Monatsgehalt von nur 300 bis 350 Mark; dritte Ingenieure verdienen weniger als die Heizer. Ein ſehr bekannter Kapitän im Alter von ſechzig Jah— ren, der während des Krieges Truppentraus⸗ porte kommandierte, erhält heute eine kleine öffentliche Unterſtützung, und auch die nur unter der Bedingung, daß er Modelle von Kartenhäuſern uſw. zeichnet.“ Waſſerdichter Tank Paris, 13. Mai. Seit etwa einer Woche werden beim 509. Tankwagenregiment in Maubeuge Verſuche mit waſſerdichten Tanks gemacht. Dieſe Tank⸗ wagen, die mit einer Art Modelliermaſſe ab⸗ gedichtet worden ſind, ſollen Gewäſſer von 1,30 bis 1,40 Meter Tiefe ohne Schwierig— keiten durchfahren können. Während Tank⸗ wagen bisher höchſtens eine Viertelſtunde im Waſſer bleiben konnten, ohne daß der Motor Schaden nahm, ſollen die neuen Wagen mit einem vom Kriegsminiſterium entſandten Prü— fungsausſchuß über 100 Minuten im Fluß manövriert und dann mühelos wieder das Ufer erklommen haben. Leichtſinn oder Vatermord? Die Leiche im ausgebrannten Wald. Aſchafſenburg, 13. Mai. Bei Holzkirchhauſen entſtand in einem Wald— ſtück ein Brand, dem etwa ſieben Tagwerk Kiefernbeſtand zum Opfer fielen. Die Einwoh⸗ nerſchaft dreier Ortſchaften ſamt dem Arbeits— dienſt des Lagers Neubrunn verhütete durch ihr Eingreifen eine weitere Verbreitung des Brandes. Bei dem Brand wurde der 682 jährige Sozialrentner Schraut ein Opfer der Flammen. Die Leiche war ſtark verkohlt, wies allerdings auch einen Bruch der Hals— wirbelſäule auf. Nach Ausſage ſeines Sohnes hatte ſich Schraut eine Pfeife angezündet. und das weggeworfene Streichholz ſoll die Urſache des Brandes geweſen ſein. Bei dem Verſuch, das raſch um ſich greifende Feuer zu erſticken, ſei Schraut von den Flammen er— faßt worden. Seine Leiche wurde beſchlag— nahmt. Der Sohn wurde vorläufig in Haft genommen. Dr. Eckener erkrankt. Stuttgart, 12. Mai. Wie erſt jetzt bekannt wird, iſt Dr. Hugo Eckener ſeit drei Wochen erkrankt. Er hält ſich in Eßlingen bei Stutt- gart auf. Wie der behandelnde Arzt mit— teilt, befindet ſich Dr. Eckener auf dem Wege der Beſſerung. Aller Vorausſicht nach dürfte er ſeine Arbeiten in Friedrichshafen in etwa einer Woche wieder aufnehmen. Sportallerlei Die JB (Internationale Box-Union), die den Boxſport in Europa kontrolliert, hat von ihr anerka Charles verteid natürlich unſin ſich kein Menſch e! bung. Aber mwreichen Einkünften verwendete ſie nur einen Bruchteil für ſich ſelbſt. Sie war Unterſtützendes Mitglied zahlloſer Wohlfahrtsvereine und ließ ſich von bedürftigen Kollegen willig anpumpen, ſpürte verſchämte Dürftigkeit auf und half nach Kräften „Ihr Leben ſcheint alſo ſo ſehr ausgefüllt zu ſein, daß 16 Ddieſe zuckte die Achſeln. müde, von der[dabei zu dem Gaſt hinüber, ſcheinende Fragen und Einwürfe veranlaßt hatte, ſo aus führlich von ihrer Enkelin zu erzählen, wovon ſie wußte, daß es ſtark gegen Pips' Geſchmack gegangen wäre. Die durchaus nicht, zum rungen vorzurücken. Jetzt aber war ſie ja nicht da, und ür kurze der alten Frau ging die Zunge durch, weil ihr das ſo voll war von Liebe und Menſchen, der ihr naheſtand. erklärte ſich Sorge?— 2821 ſie für mehr nicht Platz hat?“ dankenvoll, den Erzählungen d Wo das Mädel reich, jung und geſund war? meinte Gilbert Haller g 1 ex alten Frau lauſchend. Ein forſchender Blick ging der ſie durch beiläufig Mittelpunkt von Erörte Wochenend Herz ind als Sorge um den einzigen wahrnehmen, vorrätig hatte. und niemals Ueberraschung in Polallämpfen Eintracht Frankfurt verliert gegen Opel 1:3. Nur 500 Zuſchauer erlebten auf dem Ein⸗ trachtplatz eine gewaltige Ueberraſchung. Die Gauligamannſchaft der Frankfurter Eintracht wurde durch den Bezirksklaſſenmeiſter Opel Rüſſelsheim im Vereinspokalſpiel glatt und verdient mit 3:1 ausgeſchaltet. Die Eintracht trat allerdings mit zahlreichem Erſatz au, u. a. mußten auch Gramlich und Tiefel, die ſich beim Spanienſpiel in Köln befanden, er⸗ ſetzt werden. Die Opelelf aus Rüſſelsheim führte ein gradliniges und aufopferndes Spiel vor, das ihr verdient zum Erfolg verhalf. Nach zehn Minuten ſchoß der Rechtsaußen Bitter für Opel das erſte Tor, dem Möbs mit einem Elfmeter in der 24. Minute den Aus⸗ gleich entgegenſetzte. Zwei Minuten nach dem Wechſel erhöhte wieder Bitter auf 2:1 und der gleiche Spieler war es auch, der in der 24. Minute mit einem dritten Tor das End— ergebnis herſtellte. Phönix Karlsruhe— 04 Ludwigshafen 1.2. Auch bei dieſem Pokaltreffen in Karlsruhe gab es eine große Ueberraſchung: die ſehr eifrig ſpielenden Pfälzer ſchlugen den kom⸗ plett angetretenen Karlsruher Phönix nach Verlängerung mit 2:1(Halbzeit 0:1, reguläre Spielzeit 1:1). Das Führungstor der Pfäl⸗ zer konnten die Karlsruher erſt eine Minute vor Schluß der regulären Spielzeit ausglei⸗ chen. Der entſcheidende Treffer fiel dann be⸗ reits in der 3. Minute der Verlängerung durch den Mittelſtürmer Dauth. 04 Lud⸗ wigshafen verdankt den Sieg in erſter Linie ihrer famoſen Abweh'n 8 SV. Waldhof— Bayern München 211. Vor 4000 Zuſchauern zeigten beide Mann⸗ ſchaften ſehr gute Leiſtungen, obwohl die Mannbeimer ohne Siffling und die Mün⸗ chener ohne Goldbrunner ſpielen mußten. Beſonders gut waren die Hintermannſchaft der Bayern mit Fink, Baader, Schmeiſer und der Mittelläufer Heidkamp. Der Sturm konnte dagegen weniger überzeugen. Die Waldhöfer hatten meiſt mehr vom Spiel, kamen aber in— folge der glänzenden Abwehrparaden des Bayerntormannes Fink nur zu dem knappen 2:1⸗Sieg. Nach fünf Minuten hieß es 1:0 für Waldhof, da ſich Baader einen Fehlſchlag geleiſtet hatte. Nach dem Wechſel erhöhte Heermann mit Kopfball auf 2:0, dann erzielte Siemetsreiter für die Bayern den Ehrentref— er Der Sport bei der Pariſer Weltausſtellung. Frankreich veranſtaltet 1937 in Paris eine Weltausſtellung und aus dieſem Anlaß ſoll auch eine ganze Reihe von großen ſport— lichen Veranſtaltungen durchgeführt werden. Es wurde ein beſonderer Organiſations— häck. Aber Geld nahm ſie beſenheit ſprach. Mich hat ſie angepumpt, Ausſchuß ins Leben gerufen. Folgende große Veranſtaltungen ſind geplant: Fuß— ball: Weltmeiſterſchaft; Hocken: Inter- nationales Turnier; Rugby: Europamei— ſterſchaft; Waſſerball: Länderturnier um den Klebelsberg-Pokal; Ringen: Eu- ropameiſterſchaften im griechiſch-römiſchen und freien Stil; Radſport: Großer Ausſtellungspreis; Rudern: Europamei ſterſchaften; Fechten: Europameiſterſchaf— „ Motorbootſport: Internationa es Amateur-Turnier; Reitſport: Inter- nationales Turnier; Baskettbalk: Länderkampf Frankreich Italien: Flug— t: Internationales Luftrennen; Bo— 0 iſterſchaft. Auch und Leichtathletik ſolln zu te hwimmſport. Frangoſen umſetzen können zu nötig ſein por gen; hießen: Wel drängten. dachte ſtens wüßte, wohin ſich das 2 Sachen hat u ſie ſchon des einigen Tagen, oder auch nach plötzlich daher.“ lüspunkte mußten ſich doch aus und hat ſie denn auch end eſich Haller ſtockend iſchlag lachte ja, was ich nicht verſtehe. 2 Köfferchen ten, war nicht größer als ein mittleres weit mehr, als es Geld in ihre Taſche tat, da konnte ich daß ſie ein anſehnliches Paket davon ſchon Nun müſſen mwiſſen, wenn Pips auf teiſen geht, ſo nimmt ſie immer nur einen Kreditbrief Bargeld mit. Das iſt es, was ich nicht ver⸗ Breitenſchlag war eine ganz unmoderne, mütterliche Frau ſtehe“, ſchloß die Großmutter bekümmert. Mädel muß heiraten, ſo ſich in den No We b geblieben. Für ſie war die Enkelin ein einſamer Menſch,„Weshalb die Villa der[der ſeine naturgewollte Sendung nicht erfüllte. Ein ſtand es in ihrem Regiſter. Geſtern noch hatte Pips ſie verlacht und hatte höhnende„Da kennen Worte gefunden auf eine bloße Andeutung hin. Und jetzt ſaß der Mann da vor ihr und lauſchte mit unverhülltem Intereſſe auf alles, was ſie von dem Mädchen zu ſagen wußte. Und ſie hatte erzählt, vorerſt ſich ſelbſt zur Freude, Wenn ſie denkt, man will ſie irgendwie beeinfluſſen, dann Sie lachte: fragten Sie denn nicht npbigſte Frau?“ erkundigte ſich Gilbert. Sie Pips aber ſchlecht. Fragen ſehr aut! Aber wenn ſie nicht will, ſo kann ebenſogut der Kaiſer von China fragen und ſie gibt keine Antwort. Oder ſie bindet Ihnen einen Bären auf, daß es nur ſo ſtaubt rechte Bude geſchaffen. Ohne viel zu fragen, hatte ſie ſich dann die ganze nächſte Umgebung des Pavillons dienſtbar gemacht. So das Schwimmbaſſin geſchaffen, den alten Ausguck, Leuchtturm genannt, moderniſiert, winterliche Schutzhütten für Vögel und ſonſtiges Getier aufgeſtellt, ung ſeither bevölkerten zahlloſe Nachtigallen, Amſeln, Finken und wer weiß welche Singvögel den Park. Die Katzenwelt der geſamten Nachbarſchaft hatte Freitiſch, damit ſie die gefiederten Sänger in Ruhe ließ. ſich einmal ſo recht nach Herzensluſt ausſprechen zu können; dann aber, weil ſie fühlte, wie ihr jedes Wort gleichſam entriſſen wurde, noch ehe ſie es ausgeſprochen. Wie ſchade! Wie ewig ſchade, daß Pips ſo widerborſtig war und mädchenhaften Gefühlen gar keinen Raum geben wollte! Alles hätte ſich ſo wunderbar gefügt, ſo über alles wunder⸗ bat. Und ſie, die alte Reſi Breitenſchlag, ſie hätte beruhigt ſterben können, in dem Bewußtſein, daß dieſes eigenartige Kind in beſten Händen zurückblieb. mußte?! mird ſie widerborſtig und kann doch zuzeiten kindergut und anſchmiegſam ſein.— Ach, es iſt halt ein Kreuz mit ihr!“ f 1 Gilbert Haller begann das nachgerade auch zu glauben. Sinnend erwog er tauſend Möglichkeiten. Aber wenn man jemanden eigentlich ſo wenig kannte wie er Pips— woher ſollte man wiſſen, was ſie vor hatte, wenn es ſelbſt die alte Frau nicht ahnte, die ſie doch ſehr gut beurteilen (Fortſetzung folgt) 8— 2— ———— — — ̃— ROMAN VSNITIANE SAN BEN. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 15 Nachdruck verboten. „Wie geht es Ihnen, gnädiges Fräulein?“ „Danke, gut!“ „Wohin wollen Sie? Wieder nach Blumenbrügg? Bin ich indiskret?“ „Nein, nur ein guter Beobachter. nach Blumenbrügg.“ „Mit der Bahn?“ „Ja, da ich kein Auto zur Verfügung habe.“ Herdith ging auf den luſtigen und dabei doch durchaus nicht kecken Ton des Unbekannten ein. „Aber Sie haben ja eins zur Verfügung— nämlich meins. Darf ich Sie hinausfahren?“ Vor Herdiths Geiſt tauchte die Bahn auf: jetzt nach Geſchäftsſchluß, überfüllt von Menſchen, heiß und ſtickig. Dagegen eine Fahrt in dem ſchönen Wagen: Luft, Friſche. Und das Schönſte: man war ſchnell draußen. Schnell bei Jobſt. „Gern, wenn Sie mich mitnehmen?“ „Ich wüßte nichts, was ich lieber täte. Bitte ſchön!“ Herdith ſchlüpfte ſchnell ins Auto hinein. „Gut ſo“, lobte der junge Mann, als ſie mit einem energiſchen Schwung die Tür zuklappte.„So macht's ein gelernter Autobeſitzer.“ „Zeigt der ſich an der Art des Türzuſchlagens?“ lachte (Herdith. Der junge Mann nickte ernſthaft: „Doch! Wer ſelten Auto fährt, behandelt die Tür immer mit einer unangebrachten Zartheit Der Erfolg iſt: mitten in der Kurve geht ſie auf, und man fliegt raus! Wer mit einem Auto ordentlich umzugehen weiß, der macht die Tür zu, wie es ſich gehört.“ Sie ſauſten weiter. Potsdamer Straße— die Schilder flogen vorbei. Ein gutes Tempo legte der junge Mann vor. Da— hoppla! „Herrgott, dieſe Fußgänger! Alle döſen ſie über den Fahrdamm.“ Der junge Mann zog die Bremſe ſcharf an. Beinahe hätte er einen Herrn überfahren, der gemächlich, trotz des grünen Lichts, die Straße überqueren wollte. Herdiths Herz hatte einen erſchreckten Schlag getan Dieſer dicke Herr da— du lieber Himmel! Jetzt ſtand er glücklich auf einer Schutzinſel und ſtarrte halb erſchreckt, halt begriffsſtutzig dem Auto nach. „Da hätten wir beinahe den Abteilungsleiter aus meinem Geſchäft gerammt“, ſagte Herdith. Sie atmete tief auf. Der Schreck ſaß ihr noch in den Gliedern. „So, Sie ſind in einem Geſchäft, gnädiges Fräulein!“ „Ja, Direktionsſekretärin in der Zentrale der Groſch⸗ witzer Zellſtoffabriken. Ich heiße Aßmuſſen. Uebrigens finde ich“, ſie ſah ihren Begleiter energiſch an,„daß Sie ſich auch——7 Der junge Herr lachte übers ganze Geſicht: „Sie finden, daß ich mich auch vorſtellen könnte.“ „Richtig! Wie gut Sie raten können.“ „Alſo“, er machte eine kleine, höfliche Verbeugung, „geſtatten Sie, gnädiges Fräulein: Thomas Frankhofer, Prag.“ „Prag? Weiß ich ſchon— Ihr Prag habe ich über⸗ haupt gefreſſen.“ „Nanu, was hat Ihnen denn meine liebe Vaterſtadt getan?“ „Ach, wir haben da eine Geſchäftsverbindung, die ärgert mich von fruh bis abends.“ „So?“ fragie Herr Thomas Frankhofer In ſeinen Augenwinkeln zuckte es.„Was iſt denn das für eine Geſchäftsverbindung?“ „Ach, die werden Sie nicht kennen. Papiergroßhand⸗ lung Eckmann, Prag.“ „O doch“, ſagte der junge Mann ernſthaft,„die kenne ich. Eine große Firma— ich muß alle Tage daran vorbei, wenn ich ins Büro fahre.“ „Ach ſo, Sie ſind auch in einem Büro!“ „Ja, ich bin auch in einem Büro.“ In den Auaen⸗ winteln von Thomas Frankhofer zuckte es immer noch beluſligt:„Ich habe eine jelbſtändige Stellung, ſo Druckerei und ſo.“ „Aha, dann ſind Sie ja auch aus der Branche!“ „Ja, ſo ungefähr. Aber warum ärgern Sie ſich eigent⸗ Aich her die Firma Eckmann?“ „Weil man zu keinem Abſchluß kommt. Unſer letztes Angebot haben wir ſchon vor acht Tagen herausgeſchickt Aber glauben Sie, wir haben eine Antwort bekommen? Ich will wirklich Nicht in die Tüte! Aber das intereſſiert Sie wohl nicht.“ „Der junge Herr ſchwieg. Seine ganze Aufmerkſamkeit chien der Wegſtrecke zu gelten. Und nun kam freie Fahrt. Wald. Freier Himmel. Die Häuſer blieben zurück Nur einige kleine Villen und „Wochenendhäuſer belebten das Grün ringsum. ( Herdith ſog in vollen Zügen die friſche Luft ein. Ihre Wangen, von der Uebetarbeitung etwas bleich, röteien ch zart. Sie hatte die Kappe abgenommen. Ihr blondes Haar flatterte im Winde. Wie eine kleine, goldene Wolke wehte es hinter ihr her. Der junge Mann hielt das Steuer ſicher zwiſchen ſeinen feſten, braunbehandſchuhten Händen. Aber er hatte zwiſchendurch immer Zeit, einen Blick auf ſeine Nachbarin zu werfen. Herrgont, was war das für ein prachtvolles Mädel! Die Schönheit war nicht die Hauptſache. Es war dieſes Klare, Einfache. Sie hatte das, was man bei Thomas Frankhofer zu Hauſe ein„liebes Gſchau“ nannte. Er hätte gern mehr von ihr gewußt, als daß ſie Sekretärin bei den Groſchwitzer Werken und offenbar eine begeiſterte Ruderin war. Er hätte öfter mit ihr zuſammen ſein mögen. Sie näher kennenlernen, ihr Vertrauen gewinnen. Vielleicht—— 5 Hoppla!, machte der Wagen und wäre beinahe auf den Sommerweg geraten. „Achtung!“ ſagte Herdith mahnend,„Sie kommen aufs falſche Gleis, Herr Frankhofer.“ „Achtung, Thomas“, ſagte auch eine unhörbare Stimme zu Thomas Frankhofer,„du kommſt aufs falſche Gleis, wirklich und bildlich. Du weißt doch nicht, ob das Mädchen überhaupt noch frei iſt.“ Und als ob Herdith ſeine Gedanken erraten hätte, ſagte ſie jetzt bittend: „Nicht wahr, Sie fahren mich nicht wieder vor das Klubhaus? Wiſſen Sie“, ſie wurde rot,„es ſieht ſo komiſch aus. Es wird am Ende darüber geredet.“ „Aha!“ Thomas Frankhofer ſagte es leichthin, aber es war wie ein kleiner, leiſer Stich in ihm, empfunden und auch ſchon wieder vorbei.„Da iſt wohl jemand eifer⸗ ſüchtig, mein gnädiges Fräulein?“ „Ja“, ſagte Herdith knapp. Und dann ſah ſie Thomas Frankhofer offen an.„Es iſt zwar ein Geheimnis, aber ich möchte nicht, daß Sie ein falſches Bild von mir haben. Ich bin verlobt, heimlich, Herr Frankhofer. Mein Ver⸗ lobter weiß, daß er mir vertrauen darf. Aber gerade weil unſere Verlobung eben noch heimlich iſt, ſoll man auch den Schein wahren. Offen geſtanden: ich wäre auch nicht mit Ihnen gefahren, wenn ich nicht hätte ſo ſchrecklich gern ſchneller herauskommen wollen.“ „Vielen Dank, mein gnädiges Fräulein.“ Herdith erſchrak. „Oh, verzeihen Sie bitte, das war nicht höflich. Aber ſo hab ich es nicht gemeint. Ich fahre nämlich ſchrecklich gern mit Ihnen. Bloß Jobſt...“ „Alſo Jobſt heißt er, der Herrlichſte von allen?“ „Ja, Jobſt Reichardt. Doktor der Medizin und bis zu ſeiner neuen Aſſiſtentenſtelle Trainer von unſerm Klub.“ „Ultige Zuſammenſtellung— Trainer und Mediziner!“ Herdith, für Jobſt ſchrecklich empfindlich, glaubte eine kleine, leiſe Verachtung daraus zu hören. „So etwas können Sie ſich natürlich nicht vorſtellen“, erwiderte ſie kampfbereit.„Ihnen iſt es wahrſcheinlich immer gut gegangen“, ſie warf einen Blick auf die elegante Geſtalt von Herrn Thomas Frankhofer und das ſchöne Auto,„aber in Deutſchland müſſen ſich die jungen Leute oft verzweifelt herumſchlagen. Das iſt keine Schande, das iſt eine Ehre. Da hat Jobſt eben zugegriffen. Und ich ſage Ihnen, er iſt als Trainer genau ſo tüchtig wie als Arzt.“ „Daran zweifle ich keine Minute, Fräulein Aßmuſſen. Sie brauchen gar nicht böſe mit mir zu ſein. Im Gegen⸗ teil! Ich bewundere die Tüchtigkeit der jungen Leute, und wie ſie ſich durchſetzen. Ich weiß nicht, ob ich das Zeug dazu hätte.“ „Vermutlich nicht“, lachte Herdith, ſchon wieder ver⸗ ſöhnt.„Sie ſind wahrſcheinlich im Auto auf die Welt gekommen.“ „Na, ſo ungefähr. Aber ſehen Ste, deswegen brauchen Sie nun wieder mich nicht zu verachten. Uebrigens: Reichardt— Reichardt? Sagen Sie mal, mir dämmert doch ſo irgend etwas. Ich habe doch neulich darüber etwas geleſen. Vorhin fiel mir Ihr Name ſchon auf, auch der Ihres Verlobten iſt mir irgendwie bekannt. Ich habe Ihre beiden Namen zuſammen in der Zeitung geleſen. Aber wo denn nur?“ „Vermutlich, weil wir nächſtens bei Ihnen in Prag antreten werden, Herr Frankhoſer. Wir ſtellen doch die Mannſchaft, die gegen Ihren Damenruderklub kämpft.“ „Das ſind Sie? Das iſt ja ulkig! Dann werde ich ja das Vergnügen haben, Sie in Prag begrüßen zu können?“ „Wenn Sie ſich für Rudern intereſſieren.“ „Von jetzt an ſicher, mein gnäviges Fräulein.“ Thomas Frankhofer ſagte es ſehr überzeugt und bremſte langſam die ſchnelle Fahrt ſeines Wagens. Sie waren jetzt an dem Weg angelangt, der zum Klubhaus abzweigte. „Alſo muß ich Sie wirklich hier abſetzen? Schade!“ „Aber nicht zu ändern. Alſo vielen Dank, Herr Frank⸗ hofer.“ „Auf Wiederſehen in Prag, mein gnädiges Fräulein.“ „Vielleicht, Herr Frankhoſer.“ „Beſtimmt, Fräulein Aßmuſfen.“ Thomas Frankhofer tiz feine Mütze vom Kopf und grüßte Herdith ehrerbietig. Herdith eilte mit ihrem kleinen Köfferchen den ſchattigen Weg entlang zum Klubhaus. Wie dicht das Laub der Däne jetzt ſchon war! Drinnen in der Stadt merkte man gar nicht ſoviel vom Werden der Natur. Aber hier draußen ſah man die Natur förmlich von Tag zu Lug ſich entfalten. Als ſie mii dem Training begannen, waren die Bäume faſt noch laublos. Jetzt wölbte ſich das dichte Blätterdach der Ulmen und Buchen ſehon ſo voll über dem Wege, daß die Sonnenſtrahlen nur gedämpft in dies grün⸗ goldene Dämmern hineindrangen. Schon von weitem ſah Herdith Jobſt. Er ſtand am Boote. Da es jetzt um jede Minute Training ging, hatte er das Boot ſchon herausſchaffen laſſen. Aufmerkſam beſah er es von allen Seiten. Es war ja jetzt ihr Koſt⸗ barſtes. Ven der Zuverläſſigkeit des Bootes hing der Erfolg ebenſo ab wie von der Zuverläſſigkeit der Mann ſchaft. Herdith pfiff. Es war das Signal, mit dem ſie alle fünf vom Skull„Frohe Fahrt“ ſich riefen. Jobſt ſah auf. Sein ernſtes Geſicht ſtrahlte vor Freude. Er winkte mit der Hand. Wie ſchön und ſchlank er ausſah! Die Sonne lag auf ſeinen blonden Haaren. Wie ſie ihn liebte! Die letzten paar Schritte lief ſie faſt. „Tag, Herr Doktor Reichardt!“ Sie ſagte es betont laut. Aber ihre Augen und ihre ſehnſüchtigen Lippen ſagten: Guten Tag, Jobſt, lieber, lieber Jobſt. „Guten Tag, Herdith. Na, heute ſind Sie die erſte.“ Herdith lachte. „Allmählich lernt man es, pünktlich zu ſein.“ Sie drückten ſich feſt die Hand. „Liebes, Liebſtes“, flüſterten ſeine Lippen unhörbar dabei.„Was haſt du ſeit geſtern erlebt?“ fragte er.„Du, es kommt mir ſchon entſetzlich lange vor, ſeit wir uns geſehen haben.“ „Sind aber erſt achtundvierzig Stunden. Du, wie ſol denn das werden? Du weißt doch, wieviel Jahre wir noch warten müſſen.“ „Ich will aber nicht mehr warten!“ trotzig wie ein Kind. Sie ſtrich ihm ſchnell und heimlich über die Hand. Er ſagte ese „Brüderlein ſein, Brüderlein fein, darfſt mir ja nicht böſe ſein“, ſummte ſie leiſe vor ſich hin. „Iſt doch wahr“, maulte er,„immer dieſe abgeſtohlenen paar Minuten. Du, wenn ich erſt Aſſiſtenzarzt bin, dann verloben wir uns doch öffentlich. Dieſe Geheimnistuerel halte ich auf die Dauer nicht aus.“ „Pſt!“ machte Herdith warnend,„Marion!“ Sie wies mit dem Kopf auf das Auto, das dort drüben eben über die Brücke rollte. „Der Kuckuck ſoll ſie holen!“ „Aber Jobſt, wie häßlich! Gegen eine von unſerer Mannſchaft? Sonſt konnteſt du doch deine Kücken immer nicht ſchnell genug beieinander haben.“ „Ach, Liebes, ich bin manchmal ganz verrückt vor Sehn⸗ ſucht, mit dir allein zu ſein Da iſt mir ſogar der ganze Klub egal. Nur du, nur du!“ „Vernunft, Jobſt!“ mahnte Herdith. Und dann glg ſie Marion freundlich entgegen. „Guten Tag, Marion. Wie geht es?“ Marion legte flüchtig ih! Hand in die Herdiths. „Danke, gut. Tag, Reichardt!“ Sie wandte ſich oſten⸗ tativ an Reichardt:„Na, wie iſt Ihnen neulich unſer kleiner Abend bekommen? Ich habe immer gedacht, Ste würden einmal anrufen.“ Sie verwickelte Jobſt in ein lebhaftes Geſpräch über ihr letztes Zuſammenſein. Sie plauderte ſo lebhaft und amüſant, daß Jobſt plötzlich die ganze heitere Atmoſphäre wieder in ſich aufſteigen fühlte und lebhaft auf Marions Art einging. Herdith ſtand einen Augenblick wie verloren Sie fühlte ſich jäh von Jobſt ſo abgetrennt. All die Namen, die Marion da nannte, all das, was ſie erzählte: Jobſt kannte es, aber ſie nicht. Und zum erſten Male ſtieg auch in ihr der Gedanke auf. daß es mit ſo einer heimlichen Brautſchaft von vielen Jahren eine bittere Sache wäre. Sie glaubte ſo un⸗ erſchütterlich feſt an Jobſts Aufſtieg Er würde ſich ſchnen genug ſeine Stellung in dem Krankenhaus von Geheimra⸗ Küſtner ſchaffen. Er würde mehr und mehr Menſchen kennenlernen. In neue Kreiſe kommen. Sie würbe draußen ſtehen und an nichts teilhaben können. Das ice weh. Nicht für einen ſelbet, ſondern weil man für den geliebten Menſchen keine Reſonanz ſein konnte. „Ja, da will ich mich umkleiden gehen“, ſagte ſie leiſe Aber weder Jobſt, noch Marion ſchienen es zu hören Marion ſtand ſehr dicht bei Jobſt. Im Eifer des Sprechens legte ſie ihre Hand auf Jobſts Arm. Allmählich kamen die andern. Und uun ging es aus Training. Es waten die letzten Tage vor der Pra Reiſe. Die traurigen und ängſtlichen Gedanken Herd le verſchwanden im Augenblick, da ſie als Schlagmann die Skulls anfaßte. Jetzt war ſie nichts anderes als eine den Vier hier vom Skull„Frohe Fahrt“ Jobſt war nicht metz der liebe Liebſte, Marion nicht mehr etwas, was fürchtete und ihr antipathiſch war. Alle waren ſie zu ſammengeſchloſſen im Gedanken an das eine Ziel. a Am Ufer ſtanden die andern Mitglieder des Klus Sachverſtändig wurde die Abfahrt des Skulls beobachtet. Mit Augengläſern verfolgte man das Boot. Erregte Debatten über Stil, Zeit und alle ſonſtigen Bedingungen wurden leidenſchaftlich erörtert. a „Mit dem Schlagmann und dem Trainer müſſe u ſie gewinnen“, hieß es. „Aber die andern ſind auch prima! Ich fand, dle Karnau war als Schlagmann beinah ebenſo gut“, cen eine Stimme. Entrüſtete Proteſte wurden laut: „Aber doch ungleichmäßig; einen Tag ſabelhaft, den nächſten Tag ließ ſie nach. Nein, die Aßmuſſen rudert ſule eine Maſchine.“ f „Aber wie eine Maſchine mit Seele“, ſagte ein he⸗ geiſterter Verehrer Herdiths. Allgemeines Gelächter folgte. 5 e Gortzehuug data de Herzen Der Abteilung erlitten Verletzungen. Der Motorradfahrer, der zu Fall kam, frug eine Gehirnerſchütterung da⸗ 5 Die Einweihung der Luftſchutzſchule eierliche Uebergabe der Fahne! Die hieſige Ortsgruppe des Reichsluft⸗ chutzbundes weihte geſtern in feierlicher Weiſe ie Erweiterungen der Luftſchutzſchule im Heſſ. Haus ein. An der Feier nahmen teil: Fahnen⸗ abordnungen der Parteigliederungen, Feuer⸗ ehr, Sanitätskolonne und vereidigte Haus⸗ parte. Der Leiter der hieſigen Ortsgruppe Herr Drogiſt Peter Mos kopp eröffnete die Feier, begrüßte die Erſchienenen und übergab e erweiterten Räume ihrem Beſtimmungs⸗ pecke. Herr Bezirksgruppenführer Velten ſprach der hieſigen Ortsgruppe ſeine Aner⸗ kennung aus für ihre vorbildlichen Leiſtungen nd überreichte ihr in feierlicher Form die ahne, die Herr Moskopp mit Dankesworten lbernimmt und gelobt, weiterhin in treuer Kameradſchaft ihre Pflicht zu erfüllen. Mit inem Sieg Heil auf den Führer und den Lie— ern der Bewegung wurde die Feier abge— chloſſen. Anſchließend wurde die Luftſchutz⸗ hule beſichtigt, die in zweckentſprechender Weiſe vorbildlich eingerichtet iſt. . Uiernheſmer Tonfilmschau lufgepaßt heute Montag nochmals Franz Lehars weltberühmte Film⸗Operette Frasquita oder ab ein blaues Himmelbett im Central⸗Film⸗Palaſt Moch heute Montag zeigt man Franz Lehars eltberühmte Tonfilm-Operette„Frasquita“ pder„Hab ein blaues Himmelbett“. Ein Ton— lmſchlager der erſt kürzlich in Mannheim mit dem größten Erfolg gelaufen iſt. Zi— uuner-Romantik— feurige Muſik— lodern— an der ſonnigen Küſte des ewig blauen Mittelmeers. Ein Film mit Muſik 'n Franz Lehar, von ihm ſelbſt dirigiert m Film ſelbſt zu ſehen, Chor der Wiener Staatsoper und der Wiener Sängerknaben. In n Hauptrollen: Jarmila Novotna von der Staatsoper Berlin, Hans H. Bollmann, der gefeierſte Tenor und der Filmliebling Heinz Rühmann. Ein Hochgenuß für alle Film— reunde. Niemand laſſe ſich dieſe entzückende Tonfilm-Operette entgehen. Wiſſen Sie ſchon dab ein blaues Himmelbett“. Filmfreunde, beſucht noch heute die ent gückende Tonfilm⸗Operette. In Reichswehrlolonne gelahren f Stuttgart, 13. Mai. Abends fuhr in der Ulmer Straße ein Motorradfahrer von hinten in eine mar⸗ ſchierende Reichswehrabteilung. Vier Mann zum Teil ſchwere von. port vom Sonntag Fußball. Länderſpiel: 1 n Köln: Deutſchland— Spanien 12 Meiſterſchafts⸗Endſpiele: in Stettin: Stettiner Sc— Schalte 94 0.6 in Kaſſel: c Hanau 93— SpVg Fürth 15 1 Süddeulſchland. Aufſtiegsſpiele zur Gauliga: Gau Baden: Amicitia Viernh.— Germ. Brötzingen 413 Gau Württemberg: 9 5098 Cannſtatt— F Tailfingen 5˙0 1 at Heidenheim— F Zuffenhauſen 10 Schwenningen— Vfch Friedrichsh. Gau Bayern: N mon Augsburg— Fc München Bayreuth— Spg Erlangen 1 Pokalſpiele: Bhönig Karlsruhe— Germania 04 . Ludwigshafen Henracht Frankfurt— Opel Rüſſelsheim erm. Bieber— Viktoria Urberach Bolle R/W Frankf.— Fc Egelsbach Folizei Darmſtadt— FS Frankfurt Birkenfeld— Alemannia Ilvesheim Geſellſchaftsſpiele: 3 A0 ache— Bayern München 50 00 Bergheim— Berliner Su 92 3: 10 9. infurt— Kickers Offenbach 1: eckarau— Wormatia Worms 5 * 22— d S— 1. FC K'lautern— FK 03 Pirmaſens Sc Stuttgart— Bayern München VfB Stuttgart— TS Fellbach Spfr. Eßlingen— SW Feuerbach Bayern Kitzingen— Kickers Offenbach Bezirksligaklaſſe: Phönix Mannh.— Olympia Neulußh. VfTuR Feudenheim— 98 Seckenheim FW Saarbrücken— St. Ingbert O Worms— Kickers Frankenthal 0 2-1 für Spanien Der Länderkampf in Köln.— 75 000 Ju- ſchauer.— Deutſchlands Jußballelf nach vie⸗ len Erfolgen zum erſten Mal beſiegt. Köln, 13. Mai. Im Köln-Müngersdorfer Stadion wurde am Sonntag der erſte Jußball⸗Länder⸗ kampf zwiſchen Deukſchland und Spanien ausgetragen. Die Hoffnung auf einen neuen deukſchen Sieg erfüllten ſich leider nicht. Der Sieg fiel mit 2:1 Treffern an die Spanier, die vor 75 000 Zuſchauern ein vorzügliches Spiel lieferken, den von Conen erzielten deulſchen Führungstreffer durch ihren Mit⸗ kelſtürmer Langara ausglichen und eine Mi⸗ nute vor der Pauſe durch den gleichen Spie⸗ ler auch zur 2:1⸗ Führung kamen. In der zweiten Hälfte konnten die ihrer glänzenden Hinkermannſchaft den knap⸗ pen Vorſprung behaupken, obwohl Deutſch⸗ lands Stürmer noch gefährliche Vorſtöße un- kernahmen. Der ſpaniſche Sieg kann nicht als unverdient bezeichnet werden. Schon in der erſten Halbzeit hatten die Gäſte einige gute Tor— gelegenheiten, und mit etwas mehr Glück hätten ſie bis zur Pauſe eine zahlenmäßig wiel klarere Führung erringen können. Deutſchlands Abwehr war in den erſten 45 Minuten nicht frei von Schwächen, ſpäter wurde ſie ſehr ſicher, aber dann konnte ſich der Sturm nicht mehr zu einer großen Leiſtung aufraffen. Die Spa— mier lieferten ein überraſchend gutes Spiel. Techniſch waren alle Spieler ganz hervorra— gend, im Kopfballſpiel waren ſie den Deutſchen klar überlegen, und ihre ſchnellen Kombinationen ſetzten die deutſchen Vertei— diger mehr als einmal in Verlegenheit. In der deutſchen Elf klappte das Zuſam— menſpiel nicht ſo, wie es wünſchenswert ge⸗ weſen wäre. Auch das konſequente Dek— kungsſpiel vermißte man diesmal, außerdem war die Abwehr, wie ſchon geſagt, zeitweiſe unſicher. Torwart Buchloh machte bei beiden Treffern der Spanier eine etwas un⸗ glückliche Figur. Deutſchland hätte das Spiel nicht unbedingt zu verlieren brauchen, aber diesmal wäre ſchon ein Unentſchieden recht ſchmeichelhaft geweſen. Pferdeſport Deutſchlands beſte Reitpferde in Breslau. Am großen Breslauer Frühjahrsturnier, das vom 17. bis 19. Mai abgehalten wird, nimmt auch der Springſtall der Kavallerie— ſchule Hannover teil, der insgeſamt 22 Pfer- de gemeldet hat. Hierunter befinden ſich auch die Sieger von Nizza wie Baccarat 2, Baron, Dedo, Olaf, Tora, die von den eben⸗ ſo bekannten Reitern Momm. E. Haſſe, Brandt, K. Haſſe und Schlickum geritten werden. Auch die großen Privatſtälle ſind mit erſtklaſſigem Material vertreten. Reitturnier in Rom. Reitturnier in Rom, an dem Deutſchland nicht beteiligt iſt, gewannen Frankreichs Reiterofiziere den Muſſolini⸗ Pokal, einen Preis, der im Werte der Gro- ßen Preiſe der anderen Reitturniere ſteht, mit 56 vor Italien mit 58.5 Strafpunkten. Irland belegte nur den dritten Platz. 8— * 2 2 228 — 28— Beim Spanier dank Boxſport Niederrhein⸗Boxer geſchlagen. In der Stuttgarter Stadthalle ſtanden ſich vor gut 4000 Zuſchauern die Amateurbox⸗ ſtaffeln der Gaue Württemberg und Nieder- rhein im Mannſchaftskampf gegenüber. Ueberraſchenderweiſe mußten ſich hierbei die Weſtdeutſchen eine 5:11-Punkt⸗Niederlage gefallen laſſen. Die Entſcheidungen waren in den meiſten Fällen ſehr knapp. In letzter Stunde hatte die Niederrhein-Staffel noch umgeſtellt Für den Weltergewichtler Franz (Duisburg) kämpfte deſſen Landsmann Bielſki. Wücttemberg trat in der vorgeſehe— men Aufſtellung an. Südweſt— Weſtfalen 88. Einen für Darmſtadt recht guten Beſuch hatte der Gaukampf der Amateurboxer von Südweſt und Weſtfalen in der Woogsplatz— Turnhalle mit 1200 Zuſchauern gefunden. Die Leiſtungen waren auf der ganzen Linie recht gut. Den ſchönſten Kampf des Abends beſtritten Schöneberger(Frankfurt) und der Dortmunder Schwager im Federgewicht. Schöneberger gewann dieſen Kampf ſchließ⸗ lich knapp nach Punkten. Im Geſamter— gebnis trennte man ſich mit einem Unent— ſchieden von 8:8 Punkten. Berufsboxen in Liegnitz. Bei einem Berufsboxkampfabend in Lieg— nitz feierte der Breslauer Federgewichtler Bartneck nach acht Runden über Kaletta (Gleiwitz) einen hohen Punktſieg. Bei der gleichen Veranſtaltung trennten ſich die Schwergewichtler Scholz(Breslau) und Walter Sabottke(Berlin) über zehn Run— den unentſchieden. Rennen zu Mannheim Ti ſiegt im„Saarbefreiungs-Rennen“. Der Schlußtag der Mannheimer Mai— Pferderennen war dem befreiten Saarland gewiöomet. Im Mittelpunkt ſtand das „Große Saarbefreiungs- Rennen“?!(9000 RM, Ehrenpreis, 2000 Meter), das ſieben Pferde beſter Klaſſe am Ablauf ſah. Gra— vina führte bis zum letzten Bogen, dann zog der favoriſierte Hanielſche Ti mit H. Hu— guenin im Sattel vorbei und behauptete ſich auf der Geraden ſicher. Die Ergebniſſe ſind im übrigen folgende: Saarlouis- Rennen 800 RM. 1600 m: 1. Edinga(C. Seiffert), 2. Treuer Huſar, 3. Grasfroſch, 4. Peladores, Raugräfin. Tot: 20, 11. 11:10. Saarbrücker-Jagdrennen 2100 RM, 3700 m: 1. Enthuſiaſt(M. Wortmann) f: Friſch⸗ ling, Anführer, Bellator, Geländeritt, Sa— kur Galle gefallen), Tot: 103, 45:10. Homburg⸗Rennen 1650 RM. 1600 m: 1. Berna(Kornberger), 2. Adept, 3. Oſterluzei, f: Sintflut, Ninon, Nebukadnezar und Fer⸗ ner liefen, Tot: 118. 18. 22, 14:10. Neunkirchen-Jagdrennen 1850 RM, 3000 m: 1. Coronell(K. Broda), 2. Aſſagai, 3. Spata, f: Lauderis, Schatzfinder. Adelbert. Tot: 33. 20, 19:20. Großes Saarbefreiungsrennen 9000 RM, 2000 m: 1. Ti(E. Huguenin), 2. Mogul, 3. Origenes, f: Sonnenfalter, Tantris. Gra— vina, Maruka. Tot: 19. 12 15. 12:10 Völklingen⸗-Jagdrennen 800 RM. 3400 m: 1. Fatra(E Schmeer), 2. Minos, 3. Eichen⸗ krone, f: Gangani. Tot: 39, 18.40:10. St. Ingberk⸗Rennen 1650 RM. 1450 m: 1. Kätherl 4(Friedrich), 2. Stobno. 3. Tele- machos, f: Ingemaus, Medartus. Königin der Elfen, Siegfried. Blaufuß. Tot: 140, 14, 11, 12:10. Reiter ⸗Standarten⸗Rennen 500 RM, 3000 m: 1. Grasfroſch(Lienhart), 2. Marſchall, 3. Kaukaſus, f: Clivia, Saros, Roxa, Salta, Struga. Lore X. Tot: 44. 11. 11. 12:10. tu zur oftlandtagung des holksbundrs für das Deutſittum im Rus land pfingſten 1935 8 Weltbild(M) Oſtlandtagung des UDu. der dom zu Mainz Der Schickſalsdom der Deutſchen. Am deutſchen Schickſalsſtrom ſteht auch Deutſchlands Kirche mit der ſchickſalsreichſten Vergangenheit: der Dom zu Mainz. Im Jahre 975 wurde ſein Bau begonnen, am Tage der Einweihung im Jahre 1009 brannte er ab. 27 Jahre ſpäter ward ein Neubau vollendet, doch auch der wurde 1081 abermals ein Raub der Flammen; ebenſo erging es einem dritten, 1137 vollendeten Neubau. Nach mehr als 600jähriger Pauſe meldet die Chronik 1767 wieder einen Dom⸗ brand, dem ein weiterer 1793 folgte, als der Dom bei der Belagerung von Mainz in Brand geſchoſſen wurde. In der Zeit der Franzoſenherrſchaft wurde ſeine Ruine Militärmagazin. Zu Beginn des 19. Jahr- hunderts bewahrte Biſchof Colmar die Reſte des zum Aboruch beſtimmten Bauwerks vor dem Untergang, dann folgt die Zeit des letzten Wiederaufbaues, der erſt 1928 be— endet wurde.— Faſt zehn Jahrhunderte haben an der herrlichen Kirche gebaut, un— beirrt durch die Unerbittlichkeit höherer Mächte und Gewalten. So wurde der Dom zu einem hehren Spinbol unvergänglicher, unerſchöpflicher deutſcher Lebenskraft. Fedenktage 13. Mai 384 Servatius, Biſchof von Maaſtricht, geſtorben. 1717 Die Kaiſerin Maria Thereſia von Oeſterreich in Wien geboren. 1866 Der Schriftſteller Paul Warncke in Lübz geboren. 1930 Der Polarforſcher und Politiker Fridt⸗ jof Nanſen in Lysaker bei Oslo ge— ſtorben. f 1933 Der Dichter und Philoſoph Paul Ernſt in St. Georgen bei Wildau in Steier— mark geſtorben. Prot. und kath.: Servatius Sonnenaufg. 4.09 Sonnenunterg. 19.44 Mondaufg. 14.26 Mondunterg. 1.55 Die Schwalben fliegen Fröhliches Zwitſchern und Rufen ſchallt aus blauen Lüften herab: wieder ſeh ich euch kreiſen und ſegeln, muntere Schwalben, Sendboten des Sommers! Wie kühn und frei rundet ſich euer Flug um des Hauſes geſegneten Firſt! Wie ſcharf ſchnellt ihr euch den Rain entlang, kaum wenige Zentimeter über den Spitzen der jungen grünen Halme! Und hebt euch in herrlichem Bogen hinauf in den Aether, als hättet ihr vom Schöpfer den Auftrag in eure Bruſt hineingelegt bekommen. die No- ten zu einem großen, wunderbaren Lied in die Natur hineinzuzeichnen durch eure Flüge. Ja, wenn wir euch ſehen, fliegende, eilige Schwalben, dann glauben wir an den Som- mer, der im Frühling ſeinen Herold ſandte. Dann möchten wir gerne mit euch fliegen. erdungebunden und frank und frei! Euer Zwitſcherruf iſt uns wie eine Kunde aus ſüdlichen, herrlichen Ländern und er weckt auf einmal die Sehnſucht in uns auf, den Drang in die beſonnte, glückverheißende Ferne. Glück wohnt in dem Hauſe, in dem die Schwalben niſten. Glück liegt ausgebreitet über der Heimat, wenn die Schwalben von Dach zu Dach, von Straße zu Straße, über Türme und Gärten hinweg dahineilen. n Fünf Millionen für Beamtenentkſchul- dung. Das vom Reichsbund der deutſchen Beamten in Angriff genommene Werk der Beamtenentſchuldung hat eine wirkſame Förderung durch die Beamtenbanken erfah— ren. Es wird hierzu in der berufsamtlichen NS. Beamtenzeitung feſtgeſtellt, daß die Be— amtenbanken für das Entſchuldungswerk des Reichsbundes bereits fünf Millionen Reichsmark zur Verfügung geſtellt haben. Regelung der Beherbergungspreiſe. Ein für den Fremdenverkehr bedeutſames Abkommen wird von der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbis bekanntgegeben. Für das Zimmerpreisangebot ſind einheitliche Grundſätze feſtgelegt worden. Darnach müſſen die in der Werbung von dem Einzelbetrieb angekündigten Preiſe auch eingehalten werden. Die Preiſe ſind alljährlich drei Monate vor Saiſonbeginn und bei Jahresbetrieben bis zum Jahresbeginn der örtlichen Organiſation der Wirtſchaftsgruppe zu melden, die die Ein⸗ haltung des Preisangebotes zu überwachen hat. Das Preisangebot erfolgt nach einem Mindeſt⸗ und Höchſtpreis pro Uebernachtung, ſowie nach Haupt- und Außerſaiſon. Die an⸗ gekündigten Minimalpreiſe müſſen ſo kalkuliert ſein, daß mindeſtens 10 Prozent der vorhan⸗ denen Zimmer, wenigſtens aber zwei, zu die⸗ ſem Preise vorhande zuſch'äge ſind nur für die Bedienungsgeldablöſung, die eine ein⸗ heitliche Reichsregelung erfahren ſoll, und für beſondere Leiſtungen wie Gepäcktransport, Bo⸗ tengänge uſw. zuläſſig. Im Wettbewerb ſind alle Methoden zu vermeiden, die mit dem Grundſatz von Treu und Glauben unverein⸗ bar ſind. Weinheimer Schweinemarlk Zugefürt 383 Stück, verkauft 273 Stück. Milchſchweine das Stück 13—19 Mark. Läu⸗ eit een e une, Erlangen f Das Werbeplakat für die Pfingſttagung des Volksbundes beuge e e fur 8 ier da Slug 21. 22 Mark, Warte