an Jedermann für alle Zwecke(außer Bauzwecke) von RM 200.— aufw. bis 10000.— Kleine monatl. Spar⸗ u. Tilgungs⸗ raten, z. B. f. RM. 100- RM. 1 30, f. RM. 1000 RM. 8.20. Auch zu Umſchuldg v. Hypotheken, Kauf u. Schuldenrückzahlung v Möbel, Ma⸗ ſchinen, Geſchäftseinrichtungen uſw. „Kremo“ Kredit⸗Mobiliar Gmbh. Osnabrück. Zweckſparunternehmen. Agent: Johannes Knapp 2., Viernheim, Weihgartenſtr. 27. Wir liefern für alle Erwerbszwecke. 1 Bitte um frbl. Berückſichtigung! e Viernheimer Anzeiger Harl Merkel eee eee eee frasuuita lit fab din Hauss fümmelkell nue n anen begun Wir beteiligen uns vollzählig bei der Beerdigung unſeres Mitgliedes Georg Busalt und verſammeln uns um ½5 Uhr beim Bauernführer Roos. Aar Eriener amerauschel 1 f Den werten Kameraden die traurige Nachricht, daß unſer treuer Kamerad und Ehren-Vorſtandsmitglied, Herr Kamerad Georg Busalt durch einen Unfall verunglückt und an den Folgen in ein beſſeres Jenſeits ab⸗ berufen wurde. Der Verein wird ihm ein ſtetes Andenken bewahren. Antreten zur Beerdigung heute nach- mittag ½5 Uhr im Lokal zur Sonne. Unapn, Kameradſchaftsführer ſernhelmer Anzelcer Viernheimer Zeitung Auzeigenpreiſe: Die 1zgeſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands (Siernheimer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Partie ziernheimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) Blumenkübe!l 1 Zimmer und Küche zu verm. ſowie ein weiß. Herd zu verkaufen. ErnstLudulgst 37 int täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 70 et. frei 1105 Haus ache— Gratis⸗ Beilagen: wöchentlich 14„Illuſtrierten Eonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Berkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 5 8 83. — 110 i iernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Piatßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Nöglichreit verückſichtigt.— Für die Aufnahme Lernpre en twortlich für den Aue 1 0 5 e e. an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 1 8 eſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags-Aus gabe 10 Pfg. Geſchäftsſtelle: Abolf Hitlerſtr. 36. Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Sl.⸗Waffenrock Hoſe und Mütze, wenig getragen, billig abzugeben, evtl auch einzeln. Zu erfragen in der Exp. ds. Bl. Des grossen Erfolges wegen kommt Fuuncl-Gertauf der Beitung von ber die weltberühmte Franz Lehars Operette f 40 25 Hlles Ist Begeistert Ein Besuch lohnt ö Lokales Viernheim, 13. Mai. Vom Sonntag Trotz des prächtigen Sonnenſcheins war das Wetter infolge des heftigen und kalten Windes unfreundlich. Auch war die Staubent⸗ wicklung ſehr ſtark.— Der geſtrige Sonn⸗ tag war der Mutter gewidmet. Ueberall in deutſchen Landen wurde geſtern der Mutter ge⸗ dacht und ihr durch Blumen oder auch ſon⸗ ſtigen Geſchenken eine Freude bereitet. Auch der Mutter, die bereits in die Ewigkeit ein⸗ gegangen iſt, wurde gedacht und die Liebe und Dankbarkeit ſchmückte ihr Grab mit Blumen. — Am Vormittag fand im Heſſiſchen Haus die Einweihung der Erweiterung der Luft⸗ ſchutzſchule, die mit einer feierlichen Fahnen⸗ übergabe verbunden war, ſtatt. Es war eine kurze, jedoch eindrucksvolle Feier, zu der ſich die Hauswarte recht zahlreich eingefunden hat⸗ ten.— Alle hieſigen Geſangvereine weilten beim Kreiswertungsſingen in Groß-Rohrheim. Das Wertungsſingen war mit einer Kundgeb⸗ ung für das deutſche Lied verbunden. Bei dem Wertungsſingen werden die Viernheimer Ver⸗ eine mit ihrem bekannt guten Sängermaterial gewiß gut abgeſchnitten haben.— Auf dem Waldſportplatz fand das erſte Aufſtiegsſpiel ſtatt. Die Grünen ſiegten nach einem auf⸗ regendem Kampfe 4:3 und holten ſich hiermit die zum Aufſtieg ſo wichtigen Punkte. 1300 Zu⸗ ſchauer waren hierzu erſchienen.— Im Kai⸗ erhof führte die Operetten⸗ und Theatergeſell⸗ chaft aus Anlaß des Muttertages das Volks⸗ tück„Mutter und Sohn“ auf. Es war eine wohlgelungene Aufführung und hinterließ bei den Zuſchauern nachhaltige Eindrücke.— In der Sporthalle auf dem Stadion feierten die Turner Meiſterſchaft. Anlaß war hierzu ge— nügend vorhanden. Haben doch die Fußballer und Handballer in prächtiger Weiſe die Meiſterſchaft ihrer Gruppen errungen.— In verſchiedenen Lokalen wurde von der tanz⸗ frohen Jugend fröhlig das Tanzbein ge— ſchwungen. * * Er wollte billiges Bier trinken! Ein Lampertheimer Mann entfernte von ſeinem Bierteller zwei„Striche“, die ihm das Ser⸗ vierfräulein neben einigen anderen angekreidet hatte. Da dieſe Art Bezahlung aber keinen Anklang gefunden hat, mußte er angezeigt werden. * Ungebührliches Benehmen. Ein Einwohner aus Bürſtadt gelangte zur An⸗ zeige, weil er im Amtsgerichtsgebäude durch lautes Schimpfen und Schreien ſich ungebühr⸗ lich benahm. * Metzger⸗ Gewerbe.(Verkaufs⸗ zeiten in den Metzgereien). Nach einer amtlichen Bekanntmachung des Kreisamts ſind in Verbindung mit der Sonntagsruhe im Han⸗ delsgewerbe die Verkaufszeiten in den Metzge⸗ reien an den Sonntagen bis 30. September auf die Zeit von 7 bis 9 Uhr vormittags feſtgeſetzt. An erſten Feiertagen ſind die Metzgereien ganz geſchloſſen. Das Baden beginnt ſchon. Wenn die Sonne warm lacht, wenn man zum erſten Mal ohne Rock im Garten ſitzen kann, lockt es Unentwegte ſchon zum erſten Bad. Freilich iſts noch ein wenig kühl im Naß. Aber wenn alles im Waſſer liegt, dann iſt das Baden ja keine Kunſt mehr. Die Badeanſtalt in Mann⸗ heim hat ſich gerüſtet zum Empfang der Gäſte, und wie lange noch, dann wird heller Jubel der Kinder von dort erſchallen, die ſich nirgends wohler fühlen als im Waſſer. Jaja, ſo iſt das nun: heute wird der Wintermantel weggehängt und der Pelz eingemottet, und morgen fragt man nach der Badehoſe und dem Bademantel. Möge der Sommer nicht enttäuſchen! Er geht ja doch ſo ſchnell vorüber. * Durch Hahnenbiſſe getötet. In die Bonner Klinik wurde eine Landwirtsfrau aus Lengsdorf bei Bonn eingeliefert, die von einem bösartigen Haushahn angeflogen und durch Schnabelhiebe ſchwer am Kopf verletzt worden war. Die Frau iſt in Starrkrampf verfallen und nunmehr, trotz aller ärztlichen Bemühungen, geſtorben. Verkehrs⸗Unfälle. Geſtern nachmittag verunglückte ein Viern⸗ heimer Radfahrer auf der Weinheimer Land⸗ ſtraße, Nähe der Abzweigung Großſachſener⸗ ſtraße, dadurch, daß er vor einem hinter ihm kommenden Auto die Straße überqueren woll⸗ te. Hierbei wurde er von dem Auto angerannt und zu Boden geſchleudert. Der Radfahrer trug Kopfverletzungen, ſowie eine Rücken⸗ quetſchung davon und wurde von dem Auto⸗ fahrer in das hieſige Krankenhaus gebracht. * In Mannheim wurde ein Viernheimer Ar⸗ beiter bei der Fahrt von der Arbeitsſtelle von einem Auto angefahren und erlitt ſchwere Fleiſchwunden. Der Verletzte wurde in das Mannheimer Krankenhaus gebracht. Bei dem gleichen Unglück wurde noch ein Mädchen ver⸗ letzt, ebenſo der Fahrer, der auch ins Kranken⸗ haus gebracht wurde. Satzung über die Erhebung einer Getränkeſteuer in der Gemeinde Viernheim Auf Grund von 8 3 des 2. Abſchnittes der Verordnung des Reichspräſidenten zur Be— hebung finanzieller, wirtſchaftlicher und ſozia⸗ ler Notſtände vom 26. Juli 1930 in der Faſſung der Verordnung des Reichspräſiden⸗ ten zur Sicherung von Wirtſchaft und Finan⸗ zen vom 1. Dezember 1930(RGBl. 1. S. 517) und der Anpaſſungsverordnung vom 23. Dezember 1931(RGBl.1. S. 779) wird nach Beratung mit dem Gemeinderat mit Ge— nehmigung der Heſſ. Landesregierung vom 29. April 1935 Nr. Ib 25345 für den Ge⸗ markungsbezirk der Gemeinde Viernheim die nachſtehende Gemeindegetränkeſteuer erlaſſen. Die entgeltliche Abgabe von Wein, wein— ähnlichen u. weinhaltigen Getränken, Schaum— wein, ſchaumweinähnlichen Getränken, Trink⸗ branntwein, Mineralwäſſer und künſtlich be⸗ reiteten Getränken ſowie Kakao, Kaffee, Tee und anderen Auszügen aus pflanzlichen Stof— fen zum Verzehr an Ort und Stelle, insbe⸗ ſondere in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften und an ſonſtigen Stätten wo derartige Getränke entgeltlich verabreicht werden, unterliegt eine Steuer nach Maßgabe dieſer Satzung. 8 2. Die Steuer beträgt 10 v. H. des Ent⸗ gelts(Kleinhandelspreiſes) für die in 8 1 be⸗ zeichneten Getränken. Bei der Berechnung der Steuer darf für übliche Beigaben, deren Preis herkömmlicherweiſe im Preiſe für das Ge⸗ tränke mitenthalten iſt(z. B. Zucker und Milch bei Kaffee, Zitrone bei Tee), nichts ab⸗ gezogen werden; dagegen gehört das Bedie⸗ nungsgeld nicht zum Kleinhandelspreis. 8 3. Zur Entrichtung der Steuer iſt verpflich— tet, wer ſteuerpflichtige Getränke zum Verzehr an Ort und Stelle entgeltlich abgibt(Steuer⸗ lichtiger). pflichtiger) 44 Die Steuerſchuld entſteht, wenn gemäß 9 1 ſteuerpflichtige Getränke zum Verzehr an 1. Ort und Stelle abgegeben werden mit dem Zeitpunkt der Abgabe des Getränkes. 8 5. Der Steuerpflichtige hat bis zum 10. Tage eines jeden Monats die Getränke, für die im vergangenen Monat eine Steuerſchuld entſtanden iſt, bei der Steuerſtelle(8 7) nach Art, Menge und Kleinhandelspreiſen anzu- zumelden und ſich danach ergebende, von ihm ſelbſt zu berechnende Steuer an die Gemeinde- kaſſe zu entrichten. 8 6. Wenn der Steuerpflichtige die ihm durch dieſe Steuerordnung auferlegten Pflichten nicht erfüllt, insbeſondere die Meldung über die von ihm abgegebenen ſteuerpflichtigen Ge⸗ tränke nicht rechtzeitig oder nicht vollſtändig erſtattet, kann die Steuerſchuld geſchätzt wer⸗ den. 8 7. Die Veranlagung der Getränkeſteuer er⸗ folgt durch die Bürgermeiſterei(Steuerſtelle), die Erhebung durch die Gemeindekaſſe. 8 8. Die Steuerſtelle kann mit dem Steuer⸗ pflichtigen Vereinbarungen über die zu ent⸗ richtende Steuer(z. B. über ihre Berechnung, Fälligkeit, Erhebung, Pauſchalierung) treffen ſoweit dieſe die Beſteuerung vereinfachen und das ſteuerliche Ergebnis bei den Steuerpflich⸗ tigen nicht weſentlich verändern. 8 9. Die Erteilung eines Steuerbeſcheides be⸗ darf es nur dann, wenn die Steuerſtelle einen höheren Betrag als den nach 8 5 ſelbſt er⸗ rechneten feſtſetzt. In dieſen Fällen iſt der Mehrbetrag ſofort nach Erhalt der Feſtſtel⸗ lung zu entrichten. Erfolgt bis zum nächſten Anmeldetermin (8 5) eine Beanſtandung der von dem Steuer⸗ pflichtigen eingereichten Steuerberechnung nicht, ſo gilt die Steuerberechnung als entgültige Veranlagung. 8 10. Gegen die Veranlagung zur Getränke- ſteuer iſt binnen einer Friſt von einem Monat nach Zuſtellung des Steuerbeſcheids(8 9 Abſ. 1) oder im Falle des 8 9 Abſ. 2 nach dem Tage, an dem die von dem Steuerpflichtigen eingereichte Steuerberechnung als entgültige Veranlagung anzuſehen iſt, der Einſpruch zu⸗ läſſig. Der Einſpruch iſt bei der Bürger⸗ meiſterei einzulegen, die über ihn entſcheidet. Gegen die Entſcheidung der Bürgermeiſterei ſteht dem Steuerpflichtigen die Klage im Ver⸗ waltungsſtreitverfahren gemäß Artikel 112 der Gemeindeordnung offen. 8 11. Die Beitreibung der Getränkeſteuer ge— ſchieht im Verwaltungszwangsverfahren. 8 12. Die Steuerſtelle kann die Steuer in ein⸗ zelnen Fällen aus Billigkeitsgründen ganz oder teilweiſe erlaſſen. 8 13. Auf Zuwiderhandlung gegen dieſe Satz⸗ ung und die von der Bürgermeiſterei zur Aus⸗ führung erlaſſenen Beſtimmungen finden die Vorſchriften der Reichsabgabeordnung über das Strafrecht entſprechende Anwendung(Art 3 Abſ. 2 der Gemeindeordnung). Das Straf⸗ verfahren richtet ſich nach den Beſtimmungen des Geſetzes vom 20. Sept. 1890, betreffend die Einführung des Verwaltungsſtrafbeſcheids bei Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften über die Erhebung öffentlicher Abgaben und Gefälle. Die nach Abſatz 1 erkannten Geldſtrafen fließen in die Gemeindekaſſe. 8 14. Soweit die vorſtehende Satzung nichts abweichendes beſtimmt, finden die Vorſchriften der Reichsabgabeordnung in ihrer jeweils gel— tenden Faſſung ſinngemäß Anwendung. 8 15. Dieſe Satzung tritt am 1. Mai 1935 in Kraft. Viernheim, den 10. Mai 1935. Bürgermeiſterei Viernheim i. V.: Schweigert. — Marſchall Pilſadshy Warſchau, 13. Mai. Der polniſche Kriegsminiſter Marſchlll! Pilſudsky iſt im Alter von 68 Jahren ge ſtorben. ö i Bekanntmachung Betr.: Bodenbenutzungserhebung 1935. Der Herr Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat für 1935 eine ausführ⸗ liche Bodenbenutzungsaufnahme angeordnet. Die Vorerhebung fand hier bereits aus gangs März und anfangs April 1935 ſtat. Um die Zuverläſſigkeit der Ergebniſſe der Vorzählung zu gewährleiſten, wurde au⸗ geordnet, daß ſämtliche Betriebsinhaber mit! mehr als 2 ha Betriebsfläche nochmals über die Größe ihrer Betriebsfläche befragt werden. Den betr. Betriebsinhabern wurde des halb im Laufe des heutigen Tages ein Frage bogen übergeben, der bis zum heutigen Mon tag, den 13. 5. 35 auszufüllen iſt. An dieſen! Tage wird der Fragebogen durch den Zähle wieder abgeholt. Wir empfehlen den Betriebsinhabern vor N Ausfüllung des Fragebogens die beigegeben! Anleitung genau durchzuleſen, da dieſe über die einzelnen Fragen Auskunft gibt. Die Betriebsinhaber, Betriebsleiter uw, ſind auf Grund der Verordnung über Aus- kunftspflicht vom 13. Juli 1923(RGBl.! S. 723, 724) geſetzlich verpflichtet, die für die Eintragung benötigten Angaben zu machen. Die Angaben der einzelnen Betriebsleiter un— terliegen dem Amtsgeheimnis. Die Erhebung dient Zwecken, insbeſondere nicht Steuer- oder Ver nur ſtatiſtiſche wahrſcheinliche Angaben durch einen amtlich verpflichteten Sachverſtändigen nachprüfen zu laſſen. Viernheim, den 10. Mai 1935. Bürgermeiſterei Viernhein i. V.: Schweigert. —— Bekanntmachung Betr.: Gemeindegetränkeſteuer. Wir erinnern die Wirte an Abgabe ihrer Getränkeſteuererklärung für den Monat Apr 1935. Viernheim, den 10. Mai 1935. i. V.: Schweigert. Bekanntmachung Betr.: Beſtellung eines Untererhebers für die 1 Untererhebſtelle in Viernheim. Herrn Auguſt Müller 2., Mannheime-“ ſtraße 23 dahier, wurde vom Tage der Dien überlieferung an, die durch den Tod des ſeil herigen Inhabers freigewordene Stelle eines Untererhebers für die Gemeinde und Gemark ung Viernheim übertragen. Viernheim, den 11. Mai 1935. Bürgermeiſterei Viernhein i. V.: Schweigert. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleitet! Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler ſtraße 36; D. A. IV. 35: 1135. Zur Zet iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Aufſtand der Polen vorbereitete. Mit ur ſermüdlichem Eifer und mit einer Zähigkeit, waffnung Polens zum Bürgermeiſterei Viernhein du, 1919 die germeiſterei Viernh übertrug. Im Dezember 1922 zog ſich Pil ludſti von den Regierungsgeſchäften zurck kehrte aber 1926 nach einem Militärputſch wieder. Staatspräſident Wahl nicht an. Das Amt des Miniſterpräſi⸗ denten führte er von Oktober 1926 bis Juli ſudſkis. Er hat es aufgebaut Verbannung —— Ir 111 —(——u—v—— Patriot und Kämpfer durch das Ableben des Mar ſchal! Pilſudſki, der im 68. Lebensjahre ge⸗ ſtorben iſt, hat das polniſche Volk ſeinen Mationalheros, der polniſche Staat ſeinen hrenden Politiker verloren. Nominell be⸗ kleidete der Marſchall im polniſchen Mini⸗ ſterium zwar nur noch das Amt des Kriegs: miniſters, aber tatſächlich war er die ſtärkſte Perſönlichkeit der polniſchen Regierung, de⸗ ren Politik ſein Werk geweſen iſt. Zwei Eigenſchaften drückten dem reichbe⸗ egten Leben Pilſudſkis den Stempel auf: der Marſchall war immer ein glühender Patriot und ein leidenſchaftlicher Kämpfer. Er war am 5. September 1867 in Zulow bei Wilna geboren. Seine heimat gehört heute zu Litauen. Damals lag ſie in Rußland. In Charkow ſtudierte der junge Pilſudſki Medizin. Schon in je⸗ nen Jahren betätigte er ſich eifrig politiſch im Sinne einer Wiederaufrichtung eines ſelbſtändigen polniſchen Staates. Das zari— ſtiſche Regime Rußlands verwies ihn des⸗ halb von der Univerſität und verbannte ihn auf fünf Jahre nach Sibirien. Er machte die Verbannungsjahre durch, organiſierte nach ſeiner Rückkehr die polniſche ſozialiſti⸗ ſche Partei und wurde im Jahre 1900 er— neut verhaftet. Aus Petersburg konnte er jedoch nach dem damals öſterreichiſchen Kra— kau fliehen, von wo aus er einen nationalen Mit un⸗ die ſich durch keinerlei Widerſtände und Hemmungen abſchrecken ließ, arbeitete Pil— ſudſki nun an ſeinem hohen Ziele, an der Errichtung eines ſelbſtändigen und freien polniſchen Staates und ruhte nicht eher, bis er dieſen Traum verwirklicht hatte. Daß er kein Mittel unbenutzt ließ, zeigt die Tatſache ſeiner Reiſe nach Japan, wo er mit der dortigen Regierung über die Be— Kampfe gegen den ruſſiſchen Zarismus verhandelte. Dieſer Plan gelang freilich nicht. Pilſudſki be— gründete dann die Kampforganiſation der zolniſchen ſozialiſtiſchen Partei und die ga— 5 5 chen Schutzverbände. anlagungszwecken. Wir behalten uns vor, un ichen Schusperbände Als der Weltkrieg ausbrach, ernannte ihn die insgeheim in Krakau gebildete„natio- nale Regierung“ zum Oberbefehlshaber aller polniſchen Streitkräfte. Von Krakau aus führte er dann die berühmte erſte Legio— närbrigade nach Kielce, deren Einnahme ihm gelang. Die polniſchen Schützenverbände traten nunmehr als polniſche Legion auf. Bis zum Jahre 1916 war er ihr Führer. Als die Mittelmächte— Deutſchland und Oeſterteich-Ungarn— im Jahre 1917 den ſelbſtändigen polniſchen Staat proklamier⸗ ten, glaubte Pilſudſki dieſe Politik nicht mit— machen zu können. Er wurde daher in Magdeburg interniert. Im November 1918 nach Warſchau zurückgekehrt, übertrug ihm der neue Regentſchaftsrat die Militärge⸗ walt. Kurze Zeit danach übernahm er die geſamte Staatsgewalt, berief einen verfaſ⸗ ſungsgebenden Sejm ein, der ihm im Fe⸗ weitere Geſchäftsführung Am 21. Mai 1926 wurde er zum gewählt, nahm aber die 1928 und ſpäter nochmals einige Monate im Jahre 1930. Sonſt behielt er in allen Regie⸗ rungen nur das Amt des Kriegsminiſters. Werk Pil⸗ und durch ſchwere Kriſenzeiten hindurchgeführt. Sein glühender Patriotismus hat die Maſſen zu begeiſtern und zu packen verſtanden— Pil⸗ ſudſki war geradezu die Verkörperung der polniſchen Staatsidee geworden. Er hat für dieſe Idee geſtritten und gelitten, hat die nach Sibirien und die Fe⸗ ſtungshaft dafür erduldet und iſt doch nie⸗ mals wankend geworden. f Als das junge Deutſchland Adolf Hitlers ins Leben trat, erkannte der ſcharfe Blick des polniſchen Marſchalls ſofort die große politiſche Bedeutung dieſes Ereigniſſes. Er ergriff deshalb auch freudig die Hand, die ihm aus Deutſchland geboten wurde. So zam es zum deutſch⸗polniſchen Freundſchaftsvertrag und damit Das heutige Polen iſt das au einem wertvollen Beitrag für den euro⸗ Dienstag Paris. 13. Mai. Das Ergebnis der franzöſiſchen Ge— meindewahlen zeigt deutlich, daß die kom— muniſtiſche Gefahr in Frankreich im An⸗ wachſen iſt. Das franzöſiſche Innenminiſte⸗ rium veröffentlicht folgende Ueberſicht über die Wahlergebniſſe aus 55 Wahlbezirken: Kommuniſten 91(Gew. 43) Sozialiſten 168(Verluſt 7) Franzöſiſche Sozialiſten 15 6 Republik. Sozialiſten Radikalſozialiſten Unabhängige Radikale Linksrepublikaner Republ. Dem. Vereinig. Konſervative Noch zweifelhaft 17 Man ſieht, welche ſtarke äußerſte Linke erfahren hat. Für die franzöſiſche Hauptſtadt wirkt ſich das Wahlergebnis dahin aus, daß der Stadtrat, der ſeit 1929 nur einen Kom— muniſten zählte, acht Vertreter Moskaus aufweiſen wird, während die Sozialiſten von 10 auf 5 zuſammengeſchmolzen ſind. Beſonders bezeichnend iſt in Paris die Nie- derlage des Vorſitzenden des Nationalen Frontkämpferverbandes(UNC), Lebecqu, der von der marxiſtiſch-kommuniſtiſchen Ein⸗ heitsfront geſchlagen wurde. Das Wahl— bündnis zwiſchen dieſen beiden Parteien hat ſich faſt überall zu Gunſten der Kommuni⸗— ſten ausgewirkt.— In 118 von 885 Wahl⸗ bezirken hat ſich die bisherige Mehrheit, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, nach links verſchoben. Im Verlauf der Wahlen kam es in Mar ſeille zu einem Zwiſchenfall, der leicht ſchwere Folgen hätte haben können. Ein Wähler wurde mit einer falſchen Wahlkacte angetroffen und ſollte verhaftet werden. Er zog einen Revolver und gab vier Schliſſe ab, die aber glücklicherweiſe niemanden ver letzten. In Paris veranſtalteten die Frauenwahl rechtlerinnen eine Kundgebung. An der Juli⸗Säule auf dem Platz der Baſtille ver ſammelten ſich etwa 50 Frauen, die ſich zum Zeichen ihrer politiſchen Unmündiakeit hölzerne Ketlen um Hals und Fuß gelegt hatten. Nach einer Anſprache der Organiſatorin der Frauenbe⸗ wegung wurden dieſe Ketten zerriſſen und auf einen aus Wahlplakaten gebildeten Scheiterhaufen geworfen und verbrannt. Zu gleicher Zeit warfen andere Frauen vom Turm der Juli-Säule Propagandazettel un⸗ ter die Menge, in denen das Frauenwahl⸗ recht und die Wählbarkeit der Frauen ge⸗ fordert wird. f Die Zeitung„Paris Midi“ bezeichnet die⸗ ſen Wahlausgang als eine ernſte Warnung an die bürgerlichen Parteien, die ſehr raſch vernichtet werden würden, wenn ſie ſich nicht zu gemeinſamem Vorgehen zuſammen⸗ ſchlöſſen. ö Während die Blätter verſchiedener Links- richtungen von einem Sieg der Freiheit ge⸗ gen den Faſchismus ſprechen, ſtellen die rechtsſtehenden Organe mit, deutlicher Me⸗ lancholi feſt, daß die vom Kabinett Flandin ſeit einigen Monaten betriebene Konzentra⸗ tionspolitit den breiten Maſſen Mißtrauen 7. 35( 221( 47 145 107 9 0 Zunahme die äiſchen Frieden. Durch den Abſchluß dieſes al dages, der auf polniſcher Seite das Werk Pilſudſkis iſt, hat der polniſche Kämp⸗ fer und Marſchall mehr für den euro⸗ päiſchen Frieden getan, als manch anderer europäiſche Politiker, der heute die Frie⸗ densſicherung in allen möglichen kompli⸗ zierten und darum höchſt zweifelhaften Allianzverträgen nach dem Vorkriegsſyſtem erblickt. In Deutſchland hat deshalb die Nachricht von dem Hinſcheiden des großen polniſchen Staatsmannes aufrichtige Ten- nahme erweckt, der auch der Führer und Reichskanzler in ſeinem Beileidstelegramm beredten Ausdruck gegeben hat. f Aeberraſchung in Franlreit Nas unverhoffte Ergebnis der Gemeindewahlen— Die eigentlichen Sieger ſind die Kommunisten— Pariſer Gerüchte über eine baldige Negierungskriſe einzuflößen ſcheine. In Paris kurſieren be— reits Gerüchte, daß dem Kabinett Flandin vielleicht keine lange Lebensdauer mehr beſchieden ſein wird. Flandin wieder im Amt Paris, 13. Mai. Miniſterpräſident Flan⸗ din hat am Montag die Klinik verlaſſen, in der er wegen ſeines Oberarmbruches lag und iſt in das Miniſterpräſidium zurück— gekehrt. Der Luftpalt Rom— Paris Techniſche Zuſammenarbeil. Paris, 13. Mai. Der römiſche Sonderberichterſtatter des „Journal“ verzeichnet die Vorteile. die für die franzöſiſche Luftfahrtinduſtrie aus dem Abſchluß des franzöſiſch⸗italieniſchen Luft⸗ abkommens hervorgehen würden. Dieſes Abkommen wird ſich nach Anſicht des Blar⸗ tes nicht nur auf den gegenſeitigen Beiſtand im Falle eines Krieges beſchränken. ſondern ſieht eine enge Zuſammenarbeit der beider ſeitigen Luftfahrtinduſtrien vor. General Denain habe Gelegenheit ge— nommen, einen kurzen Flug mit dem neuen italieniſchen Verkehrsflugzeug„Savoſa 79“ zu unternehmen, das eine Stundengeſchwindigkeit von 440 km erreicht. Dieſe Feſtſtellung allein genüge, um abrdang die Bedeutung und die Vorteile zu erken— nen, die die franzöſiſche Flugzeuginduſtrie aus einer techniſchen Zuſammenarbeit der beiden Länder ziehen könne. Italien werde dagegen Nutzen aus dem Vorſprung ziehen, den Frankreich auf dem Gebiete der Kom— preſſor-Motoren und in der Frage gewiſſer Rüſtungseinzelheiten(geme? öünd die Ka— nonen-Flugzeuge, ſowie die Anordnung der Maſchinengewehre für Jagd- und Bomben— flugzeuge) beſitze. Die neuen Verbündeten Der Empfang Lavals in Moskau. Moskau. 13. Mai. Der franzöſiſche Außenminiſter Laval iſt in Moskau eingetroffen. Zu ſeinem Empfang hatten ſich eingefunden Außenkommiſſar Litwinow, der Chef des Protokolls Kreſtin— ſki, der Vorſitzende des Moskauer Sowjets Bulganin, der Kommandierende des Mos— kauer Militärkreiſes Kork und andere lei— tende Beamte des Außenkommiſſariats und der Volkskommiſſariate. In der Bahnhofs— halle, die mit franzöſiſchen und ſowijetruſſi— ſchen Fahnen geſchmückt war, hatte eine Ehrenkompagnie Aufſtellung genommen. Nach dem Empfang begab ſich Laval in die ihm von der Sowjetregierung bereitgeſtellte Wohnung im Repräſentantenhaus des Außenkommiſſariats, der früheren Villa des ehemaligen Großkaufmanns Rüabuſchinſki. Polen trauert um Pilſudſki Ein Aufruf des Staatspräſidenten— Tagesbefehl an die Armee Warſchau, 13. Mai. Die polniſche Hauptſtadt ſteht ganz unter dem Eindruck der Nachricht vom Tode des Marſchalls Pilſudſki. Der Staatspräſident hat einen Aufruf an die Bevölkerung erlaſ⸗ ſen, in dem er Pilſudſki als wenige Blätter ſind am Montag erſchienen, und zwar in ſtark beſchränktem Umfang. Der Miniſterrat beſchloß die Anordnung der Nationaltrauer. Der noch in der Nacht ernannte Leiter des Kriegsminiſteriums, General Zbigniew Kaſprzycki, hat einen Tagesbefehl an die Ar⸗ mee erlaſſen. Der Innenminiſter hat bis auf weiteres alle öffentlichen Vorſtellungen und ähnliche Veranſtaltungen verboten. Auch die pol⸗ niſchen Rundfunkſender geben vorläufig nur Nachrichten und keine ſonſtigen Pro⸗ grammſendungen. Das polniſche Kabinett beſchloß, daß die Beiſetzung des Marſchalls auf Staatskoſten erfolgen ſoll. Militär und Beamte tragen 0 die Zeit von ſechs Wochen ſchwarze rmbinden Kränze ſollen auf dem Sarge Pilſudſkis nicht niedergelegt werden. Die den größten Mann der polniſchen Geſchichte feiert. Nur Mitglieder der Regierung haben 5500 Zloty geſammelt, die für die Errichtung eines Ge— denkſteines für Marſchall Pilſudſki in Kra— kau verwendet werden ſollen. Deutſche Teinnahme Das Beileid des Führers. Berlin. 13. Mai. Reichskanzler hat aus Anlaß des Todes des Marſchalls Pilſudſki folgendes Beileidstelegkamm an den pol— niſchen Staatspräſidenten gerichtet: Tief— bewegt durch die Nachricht von dem Hin— ſcheiden des Marſchalls Pilſudſki ſpreche ich Eurer Exzellenz und der polniſchen Regie— rung mein und der Reichsregierung aufrich— tigſtes Beileid aus. Polen verliert in dem verewigten Marſchall den Schöpfer ſeines neuen Staates und ſeinen treueſten Sohn; mit dem polniſchen Volk betrauert auch das deutſche Volk den Tod dieſes großen Patcio— ten, der durch ſeine verſtändnisvolle Zuſam— Der Führer und menarbeit mit Deutſchland nicht nur unſe⸗ ren beiden Ländern einen großen Dienſt ge— leiſtet, ſondern darüber hinaus den wert— vollſten Beitrag zur Befriedung Europas gegeben hat. Im Auftrag des Führers und Reichskanz⸗ lers ſtattete der Chef der Präſidialkanzlei, Staatsſekretär Dr. Meißner, dem pol⸗ niſchen Botſchafter, Excellenz Lipſki, einen Beſuch ab, um die tiefempfundene Anteil— nahme des Führers und Reichskanzlers an dem ſchweren Verluſt, der Polen durch den Tod des Marſchalls Pilſudſki betroffen hat, zum Ausdruck zu bringen.— Miniſterprä⸗ ſident General Göring ließ durch Staats- ſekretär Körner ſein Beileid ausſprechen. Tiefer Eindruck in Paris Paris. 13. Mai. Die Nachricht vom Tode Pilſudſkis hat in Paris umſo tieferen Eindruck gemacht, als der abgeſagte Beſuch Lavals beim Mükſchall die Vermutung hatte aufkommen laſſen, die Krankheit Pilſudſkis ſei nur diplomatiſcher Natur. Dem Toten werden von der geſam⸗ ten Preſſe lange Nachrufe gewidmet, in denen nicht nur ſeine Perſönlichkeit geſchil⸗ dert, ſondern auch ſeine Politik zu erklären verſucht wird. 77277 ˙·w nm In kurzen Worten Die deutſch⸗belgiſchen Verhandlungen in Aachen haben durch Unterzeichnungen meh⸗ rerer Abkommen ihren Abſchluß gefunden. Der ſüdſlawiſch⸗ungariſche Streitfall we⸗ gen des Anſchlages von Marſeille wurde auf die Tagesordnung der Ratstagung vom 20. Mai geſetzt Im Völkerbundsſekretariat iſt eine abeſ⸗ ſiniſche Note eingetroffen. Der Stellbertreter des Führers, Reichs— miniſter Heß, traf im Flugzeug in Norr⸗— köping ein und begab ſich anſchließend im Kraftwagen nach Stockholm. Eine zuſammenfaſſende Ueberſicht über die Ergebniſſe der franzöſiſchen Gemeindewah⸗ len zeigt, daß die Kommuniſten die eigent— lichen Sieger der Wahlen ſind. Das Jernſehen Weitere Jortſchritte.— Eröffnung der er⸗ ſten öffentlichen Fernſehſtelle außerhalb Berlins. Berlin. 14. Mai. Vor ungefähr einem Monat erſt wurde im Reichspoſtmuſeum in Berlin die erſte öffentk⸗ liche Fernſehſtelle eingerichtet. Das außer⸗ ordenkliche Inktereſſe, das dieſe Einrichtung erweckt hat, zeigt ſich darin, daß in den an⸗ derthalb Stunden Vorführungszeit an man- chen Tagen bis zu 3000 Beſucher gezählt worden. Die ſchnelle kechniſche Forkenkwick⸗ lung auf dieſem Gebiet hat dazu geführl, daß am Monkag bereits die erſte öffentliche Fernſehſtelle außerhalb Groß-Berlins, und zwar im Gebäude der Reichspoſtdirektion in Potsdam, der Oeffenklichkeit übergeben werden konnke. Dieſer erſten Vorführung von Fernſeh— bildern auf weite Entfernung— über 20 Kilometer— wohnten etwa 200 Vertre- ter der deutſchen Preſſe bei. Oberpoſtrat Dipl.-Ing. Dr. Banneits vom Reichspoſtzen⸗ tralamt in Berlin, der ſeit acht Jahren die grundlegenden Forſchungen auf dem Gebiet des Fernſehweſens leitet, ſprach über die Bedeutung dieſes weiteren Schrittes in der techniſchen Entwicklung. Während bisher nur ein Abſtand von ſechs Kilome- tern überwunden wurde, ſei es jetzt ge— lungen, mehr als 20 Kilometer Enkfernung zu überbrücken. Das Problem des Fern— ſehens ſei heute bei weitem noch nicht end— gültig gelöſt, wenn man auch zu einem ge— wiſſen Abſchluß gekommen ſei. Es gebe noch eine Anzahl von Mängeln, die zu beſei. tigen ſeien; die nächſte Zeit werde aber noch umwälzende Neuerungen auf dieſem Gebiete bringen. Anſchließend fanden Fernſehvoy⸗ führungen ſtatt. Ueber den Ultrakurz— wellenſender Witzleben begrüßte die An- ſagerin des Fernſehſenders die Gäſte der Eröffnungsfeier. Es wurde der Tradition Potsdams entſprechend ein Teil des Ufa⸗ Tonfilms„Flötenkonzert in Sansſouci“ vor- geführt; Otto Gebühr ſelbſt gab in der Uniform des großen Königs vom Fernſeh— ſender aus die Anſprache Friedrichs des Großen an ſeine Generale bor der Schlacht von Leuthen wieder, und ſchließlich wurden Tonfilmaufnahmen des hiſtoriſchen Ereig— niſſes vom 21. März 1933 in Potsdam ge- zeigt. Die Vorführungen des Fernſehſenders wurden, wenn ſich auch vereinzelt kleine Störungen zeigten, in Ton und Bild aus— gezeichnet übermittelt. Die Einrichtung diefer zweiten öffentlichen Jernſehſtelle zeigt, daß die Deulſche Reichs · poſt unentwegt an der kechniſchen Jortenk⸗ wicklung auf dieſem Gebiete arbeitet, und rechtfertigt die Erwartung, daß durch die ee e deut nduſtrie in a ber; die Empfangsapparale einfacher geſtaltet und zu erſchwinglichen Preiſen abgeſetzt können. darre in Süddeutſchland Fahrt durch Baden und Württemberg. Freiburg i. Br., 14. Mai. Der Reichsbauernfübrer Reichsminiſter Darre ſeßte am Momtäg feine Fahrt durch die Landesbauernſchaften Württemberg und Baden fort. Auch im ſüdlichen Baden und Württemberg iſt der Stand der Saa⸗ ten und der Grünflächen der gleiche günſtige wie in Heſſen und Bayern, ſodaß etwa ein⸗ tretende niederſchlagsarme Zeiten die Fruchtlage kaum noch beeinfluſſen können. Es zeigt ſich auch hier, daß durch die Schneefälle des ganzen Winters und die reichen Regenfälle im Frühjahr eine Win⸗ terfeuchtigkeit vorhanden iſt, die die Dürre⸗ ſchäden des Vorjahres aufwiegt. Bei der eingehenden Beſichtigung des Hohentwiels und ſeiner Umgebung bekundete der Reichsbauernführer beſonde⸗ res Intereſſe an der Ruine Hobenſtof⸗ feln, die durch bie rapitaliſtiſche Ausbeu⸗ tung der dortigen Baſaltſteinbrüche dem endgültigen Untergang geweiht zu ſein ſcheint. In Donaueſchingen fand eine ein⸗ gehende Beſprechung mit dem Landesbau— ernführer Engler-Füßlin und dem Landesobmann Huber der Landesbauern— ſchaft Baden ſtatt, auf der wichtige Fra⸗ gen der ſüddeutſchen Landwirtſchaft geklärt wurden. An dieſer Unterredung nahm auch der württembergiſche Landesbauern⸗ führer Arnold und der Landesobmann Schule teil. Im Anſchluß daran wurden typiſch bäuerliche Betriebe des Schwarz waldes beſichtigt. Der Reichsbauernführer beendete am Montag abend in Freiburg ſeine Fahrt durch Süddeutſchland. Amerifanſſcher Ozean⸗Maſſenſlug Lebendig verſcharrt Schauerlicher Brudermord. a Paris, 13. Mai. In dem Ardennenorte Rethel war der Landwirt Roſper Bauſſeron ſeit zwei Mo⸗ naten ſpurlos verſchwunden. Sein Bruder Julius legte ſeitdem ein menſchen⸗ ſcheues Weſen an den Tag. Obwohl anfäng⸗ lich gegen ihn der Verdacht aufgekommen war, daß er beim Verſchwinden ſeines Bru⸗ ders irgendwie beteiligt ſein könnte, ſo reich⸗ ten alle Verdachtsmomente nicht aus, gegen ihn vorzugehen. Indeſſen gibt es noch ge⸗ heimnisvolle Kräfte, welche den Menſchen, wenn er nicht gerade zu den verſtockteſten Verbrechern gehört, zwingen, ſein ſchuldbe⸗ ladenes Gewiſſen zu entladen. Julius Bauſ⸗ ſeron erſchien endlich auf dem Polizeiamt als völlig gebrochener Mann und geſtand die Mordtat ein. Die ſofort angeordnete Ausgrabung der Leiche, die kaum einen hal⸗ ben Meter unter einem Erbſenbeet verſcharrt worden war, beſtätigte die Angaben, wo⸗ bei der Gerichtsarzt feſtſtellte, daß der Kör⸗ per lebendig in die Erde vergraben worden ſein mußte, was darauf hervorging, daß die Atmungsorgane mit Erde gefüllt waren. Bei der Vernehmung des Mörders erklärte dieſer, daß er mit ſeinem Bruder in einen Ringkampf geraten ſei. Als er dann wäh⸗ rend des Ringens die Oberhand gewonnen habe, hätte er ſeinem Bruder ſolange den Hals zugehalten, bis dieſer ſich nicht mehr regte, worauf er ihn in den Garten ſchleppte und vergrub.— Die Flottenmanöber im Stillen Ozean Honolulu, 14. Mai. Der Schleier des Geheimniſſes, der die amerikaniſchen Flottenmanöver im Stillen Ozean umgibt, wurde jetzt für kurze Zeit ge- lüftet, da 32 größere Kriegsſchiffe die bei Honolulu liegende Marineſtation Pearl Har— bor anliefen. Bei dieſer Gelegenheit erhielt man auch die erſte Nachricht über den Stand des Flu⸗ ges der amerikaniſchen Marineflugzeuge, die Donnerstagabend von Pearl Harbor nach der Midway⸗Inſel geſtartet waren. Der Chef der Manöver, Admiral Reeves, gab be⸗ kannt, daß der Geſchwaderflug erfolgreich durchgeführt ſei. Die Flugzeuge hälten die Strecke von 1200 Meilen auftragsgemäß zu⸗ rückgelegt. Bei den Manövern ereignete ſich ein Un- fall. Als die Flotte durch eine Kette feind⸗ licher U-Boote durchſtieß, fuhren zwei Zer— ſtörer, die als Führerſchiffe dienten, zu— ſammen. Dabei wurden ein Mann getöket und mehrere verleßt. Obwohl die Zerſtörer ſtark beſchädigt wur— den, konnten ſie doch den Hafen erreichen. Alle Flottenbewegungen werden weiterhin 1 geheim gehalten. Alle Garniſonen an der Küſte des Stillen Ozeans liegen in kriegsmäßigem Alarm, da jeden Augenblick ein Angriff der Flotte erfolgen kann. Eine weitere Meldung beſagt, daß ein Flieger— leutnant bei einem Jlugzeugabſturz getötet worden iſt. Ob es ſich dabei um ein Flugzeug des oben erwähnten Geſchwa⸗ derflugs handelt, iſt bisher nicht bekannt ge— worden. Verner Zioniſtenprozeß Der ſüdflawiſche Melropolit über die Echt, heil der Prokokolle. Bern, 13. Mai. Im ſogenannten Zioniſtenprozeß begrün⸗ dete der zweite. Anwalt der Beklagten die Anträge auf Freiſprechung. Nachdem er noch einmal auf die klägeriſche Beweispflicht für die Unechtheit der Protokolle hingewieſen hatte, ſuchte er die gegneriſchen Gutachten 10 erſchüttern, indem er die Glaubwürdig⸗ eit der ruſſiſchen Zeugen beſtritt. Unbe⸗ areiflich ſei ferner die Geheimnistuerei mit eee. den ruſſiſchen Akten. Man könne nicht ver⸗ ſtehen, welches Intereſſe die ruſſiſche Regie⸗ rung daran habe, daß davon nichts an die Oeffentlichkeit komme. Zuſammenfaſſend ſei jedenfalls zu ſagen, daß der Beweis der Fälſchung nicht erbracht ſei. Der Anwalt ſtellte ſich dann ſchützend vor den Sachverſtändigen Fleiſchhauer und legte ein Schreiben des ſüdſlawiſchen Metropo⸗ liten Antonius vor, der als Haupt der Recht- gläubigen Ruſſiſchen Kirche außerhalb der Grenzen der Sowjetunion, aufgrund genau— er Kenntnis des Inhalts der jüdiſchen Reli⸗ gionsbücher und der Rolle des Weltjuden⸗ tums verſichert, daß der Sinn und die Rich- tung der Protokolle der Weiſen von Zion in vieler Hinſicht den Lehren und der Welt- anſchauung des Weltjudentums entſpricht. Er hält es für möglich, daß entſprechende Richtlinien in den führenden Kreiſen des Weltjudentums vorhanden ſeien, und ſtellt feſt, daß, wie es beſonders die Revolution in Rußland gezeigt hat, die Handlungen und Beſtrebungen des Judentums häufig vollkommen dem Inhalt der ſogenannten Protokolle der Weiſen von Zion entſprächen. Der Zeuge, Direktor Tobler, der Mitglied einer Loge iſt, hat übrigens im Auftrage der Hochgradfreimaurerei in Bern gegen Fleiſchhauer eine Klage wegen Verleum- dung eingereicht. Schwere Kraftwagenunfälle Auto fährt gegen einen Baum.— Ein an ⸗ derer Kraftwagen fährt in Jufjgänger⸗ gruppe. Königsberg. 14. Mai. In einer Kurve bei dem Flughafen De⸗ vau fuhr ein mit fünf Perſonen beſetzter Kraftwagen mit großer Geſchwindigkeit ge⸗ gen einen Baum und ſtürzte in den Graben. Der Wagen geriet ſofort in Brand. Wäh- rend ſich zwei Studenten aus Königsberg mit ſchweren Verleßzungen aus dem Wagen retten konnten, verbrannten die drei übri⸗ gen Mitfahrer. Ein zweiter Unfall trug ſich in der Nähe von Heiligenbeil zu. Hier fuhr ein Kraftwagen bei dieſigem Wetter in eine Fußgängergruppe hinein, wobei der Schloſſer Joſef Winat aus dem Kreiſe Allen⸗ ſtein und der landwirtſchaftliche Arbeiter Wieſchniewſki aus Strasburg, die ſich auf der Wanderſchaft befanden, getötet wurden. Verletzt wurde ein gewiſſer Heinrich Arndt aus Neunkirchen im Saargebiet. Wagenborg-Bildmaterndien ft. 5 Ein Bildbericht vom Beſuch des Miniſterpräſidenten Göring in Bochum. Miniſterpräſident General Göring weihte en Bochum das Ehrenmal für die gefallenen Werksangehörigen des Bochumer Vereins; unfere Bildzuſammenſtellung zeigt:(links) die Gattin des Miniſterpräſidenten wird von einem kleinen Mädchen willkommen geheißen—(Mitte) nach der Einweihung des Ehrenmals—(rechts) der Miniſter präſident im Geſpräch mit einem Werks, angehörigen. Aus der Pfalz Von ſchwerer Anklage freigeſprochen Kaiſerslautern, 14. Maj. Am Montag 9% gann die zweite Schwurgerichtsperiode i 1935. Zur Verhandlung ſtand die Anflag gegen den 54 Jahre alten Peter Bu von Gonbach wegen Mordverſuchs. Bi ſoll am Morgen des 28. Mai 1934 verſuch haben, ſeinen 23jährigen Sohn Eugen mi tels eines Revolvers zu töten. Die Beweß aufnahme, zu der etwa 20 Zeugen beigen gen waren, ergab, daß zwiſchen den dern des zum dritten Male verheiratem zwiſchen deny Sohn Eugen und der Stiefmutter(der dre ten Ehefrau des Angeklagten) ein äußer eſpanntes Verhältnis herrſchte, das wiede Angeklagten, insbeſondere Auseinanderſetzunge olt zu heftigen führte. Am Morgen der Tat, ſo behaupe der Angeklagte, ſei ſein Sohn mit eint e von dort aus, da der Sohn ihm auch dahn habe folgen wollen, einen Schreckſchuß aug dem Revolver abgegeben. Bei dem Verſuc einen weiteren Schuß abzufeuern, habe de Waffe verſagt. Da der Sohn des Angeklag ten wie auch die Ehefrau B. die Zeugenauz ſage verweigerten, mußte ſich das Gerich lediglich auf die Angaben des Angeklagten ſtützen und auf Freiſpruch erkennen. d Staatsanwalt hatte vier Jahre Zuch haus beantragt, verzichtete jedoch nach d Urteilsverkündung auf das Rechtsmittel d Revpiſion. Letzte Nachrichten Polens Vertretung in Danzig Königsberg, 13. Mai. Wie verlautet, ſoll in nächſter Zeit der! diplomatiſche Vertreter der Republik Pole in Danzig abberufen werden und als 6 ſandter in Prag oder Brüſſel Verwendu finden. Als ſein Nachfolger wird der po niſche Generalkonſul in Königsberg, De Marchlewſki, genannt. * Marchlewſki, der vordem polniſcher Ge. neralkonſul in Neuyork war, iſt als Beam. ter aus der preußiſchen Schule hervorgegan! gen. Während des Kriegs war er als nich kriegsverwendungsfähig beurlaubt und von 1916 bis 1919 Verwaltungsbeamter bein! Magiſtrat der Stadt Danzig. Er hat feiner. zeit aus geſundheitlichen Gründen um ſeine Entlaſſung aus dem Dienſt der Stadt Daf zig nachgeſucht. Abgrenzung der Zuſtändiglel Reichsarbeits- und Reichswitl. ſchaftsminiſterium. Berlin. 13. Mai. Die Betreuung der ſozialpolitiſchen und der wirtſchaftlichen Angelegenheiten war füt! Preußen im preußiſchen Miniſterium fit Wirtſchaft und Arbeit vereinigt, während die Zentralbehörden im Reich. das Reich⸗ arbeitsminiſterium und das Reichswilr chaftsminiſterium, nach Arbeit und Wit chaft getrennt ſind. Die Wahrnehmung del! Geſchäfte des preußiſchen Miniſters fin Wirtſchaft und Arbeit durch die zuſtändige⸗ Reichsminiſter machte eine klare Trennung der Zuſtändigkeiten zwiſchen Reichsarbeit⸗ miniſterium und Reichswirtſchaftsminiſter um erforderlich. Dieſe Trennung iſt durch einen Erlaß des Führers über die Abgrei Aut der Zuſtändigkeit auf dem Gebiete dez zwiſchen rbeitsſchutzes, der Gewerbeaufſicht und wirtſchaftlich⸗techniſcher Angelegenheiten e folgt. Darnach iſt der Reichs⸗ und preußische Arbeitsminiſter zuſtändig für die Angele enheiten des Arbeitsſchutzes el chließlich der Organiſations⸗, Haushalts und Perſonalangelegenheiten der Gewerbe aufſicht, der Reichs⸗ und preußiſche Wil ſchaftsminiſter für wirtſchaftlich⸗techniſche Angelegenheiten einſchließlich der Genehm! gung und Zulaſſung gewerblicher Anlage und des Dampfkeſſelweſens. Vom 13. Mai. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 1203 Rinder, darunter 250 Och ſen, 85 Bullen, 665 Kühe, 203 Färſen; fer ner 699 Kälber, 25 Schafe, 3800 Schweine, Preiſe: Ochſen 42, 41 bis 42, 38 bis 4 Bullen 42, 39 bis 41, 35 bis 38, 30 bis 3% Kühe 40 bis 42, 34 bis 39, 27 bis) 20 bis 26; Färſen 42, 41 bis 42, 39 bis 4% Kälber 57 bis 60, 49 bis 56, 40 bis 46, 30 bis 30; Hammel—, 39 bis 40; Schweine —, 43 bis 50, 46 bis 50, 45 bis 50, 4 bis 48, 39 bis 43,—, 41 bis 46, 35 bis 40. Frankfurter Produktenbörſe. Treber 18,50; Heu 10; alles übrige. verändert, Stimmung ruhig. In Handelsklaß ſenware fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. Mannheimer Getreidegroßmarkt. Neues Wieſenheu 9 bis 9,50; Luzerneklee⸗ heu 10 bis 10,50; alles übrige unverändert Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 87 Ochſen, 120 Bullen, 277 Kühe, 158. Färſen, 974 Kälber, 18 Schafe, 2020 Schweine. Preiſe: Ochſen 41, 38 bis 39, 34 is 36; Bullen 39, 36 bis 38, 33 bis 35, Kühe 35 bis 38, 30 bis 34, 25 bis 20, 20 bis 24; Färſen 41, 38 bis 40, 35 bis 3 Kälber 56 bis 61, 47 bis 55, 37 bis 40, 28 bis 36; Schweine—, 47 bis 52, 47 bis 51, 46 bis 50, 44 bis 48,—, 43 bis 45. Afrilaniſches Tierleben Bot anderthalb Jahren unterzeichneten Mertreter aller afrikanſſchen Länder außer Liberia gemeinſom mit den Vertretern der europäiſchen Länder, die afrikaniſchen Kolo⸗ nialleſitz haben, eine Konpention. die dem Schutz der afrikaniſchen Fauna und Flora dienen ſoll. Schon 1900 war eine ähnliche Konvention abgeſchloſſen worden, die aber niemals in Kraft trat. da die Mächte ſie nicht ratifizierten. Von 1900 bis jetzt iſt da⸗ her auch der afrikaniſche Tierbeſtand dezi⸗ miert worden, und es ſtände mit der Fauna des ſchwarzen Erdteiles noch ſchlechter, wenn nicht wenigstens die Engländer den Abſchuß von Wild teils verboten, teils durch ſcharfe Beſtimmungen ſehr erſchwert hätten. Vor kurzem iſt nun die Konvention von 1933 von Großbritannien und Aegypten ratifiziert worden, und da ſie bereits in Kraft treten ſoll, wenn nur vier Ratifika⸗ sionen vorliegen, kann man damit rechnen. daß das immer ſpärlicher werdende afrika⸗ niſche Wild endlich wirkſam geſchützt wird. Flora und Fauna in Afrika werden nich nur durch übereifrige Sammler und Jäger gefährdet, ſondern vor allem durch die Na- tur ſelbſt. Im vorigen Jahr haben 3. B. die un verhältnismäßig zahlreichen Heuſchrecken⸗ ſchwärme großen Schaden angerichtet. Der Heuſchrecken konnte man zwar durch die Flugzeuge Herr werden, von denen aus Ar- ſenpulver über das von den Inſekten be⸗ ſetzte Land geſchüttet wurde. Dieſe Method: hal aber Nachwirkungen, an die man vorher nicht gedacht hatte. Das Arſen blieb näm⸗ lich auf der Erde liegen und richtete in der Tierwelt der betroffenen Gegenden große Verheerungen an. Auch für Menſchen hätte gefährlich werden können, da Forſcher oder Farmer in jener Gegend zweifellos ihr Zugvieh verloren hatten. Augenblicklich ſucht man nun nach einem Heuſchreckenbe⸗ kämpfungsmittel, das weniger bedenklich iſt. Jeihtmeilter duellieren ſich Die beiden ungariſchen Fechtmeiſter, der Säbelchampion Rajoſanyi und der nicht weni⸗— ger bekannte Fechter Hauptmann Boroſzky, gerieten dieſer Tage in Budapeſt aus unbe— fannten Grfinden in einen Streit. Ein Duell war die unausbleibliche Folge. Beide Paukanten zeigten nun bei dem Duell, daß ſie wirkliche Fechtmeiſter ſind. Sie lie⸗ ſerten ſich 20 Gänge, die annähernd eine Stunde dauerten, ohne daß der eine den an- deren traf. Erſt im 21. Gefecht wurde Haupt⸗ mann Boroſzky leicht am Kopf verwundet, worauf das Duell abgebrochen wurde. Ein Vertreter f der neuen Generation Zur Verleihung des Nationalen Buchpreiſes an Wolfgang Eberhard Möller. Durch die Verleihung des diesjährigen Nationalen Buchpreiſes an Wolfgang Eber hard Möller, der noch nicht die Dreißig preicht hat, zeigte der Reichspropaganda niniſter Dr. Goebbels, daß gerade die Ge eration, die erſt am Anfang ihres Schaf ſens ſteht, mit ganz beſonderer Liebe und Unterſtützung bedacht wird. Dieſe Anerken ung des Schaffens eines Jungen ſoll der aufſtrebenden Dichtergeneration einen eb geben I 11 Wolfgang Eberhard Möller wurde ge oron ame 6 Januar 1906 in Berlin. Seinem O l E Weſen nach aber fühlt er ſich ſeiner Heimat im Thüringer Wald verbunden, wo ſein Vater einen Bauernhof beſitzt. Dieſe Her⸗ kunft vom ſchollenverwurzelten Bauerntum hat er in ſeinen Werken nie verleugnet. Im⸗ mer wieder klingt in ſeinen Gedichten die Sehnſucht nach dem Acker auf, nach der Urkraft des Bodens, dem er entſtammt: „Denn wir glauben an die Kraft und an die Kinder, an die Aecker, an das Korn und an das Brot...“ ſchreibt er in ſeiner„Bauernkantate“ und fährt dann fort: „Gib uns Land, o Herr, und gib uns Wieſen wo wir bloßen Hauptes und freien Mundes dich lobpreiſen können. Aber dieſen, Herr, nur dieſen Wunſch erfülle uns.“ Das iſt der Ausdruck der Sehnſucht eines Mannes nach der Erde, die ihn hervorbrachte und die ihn niemals losläßt. Bereits auf dem Gymnaſium beſchäftigte ſich Möller viel mit Fragen, die mit dem Theater in Verbindung ſtehen. An der Ber— liner Univerſität ſtudierte er Philoſophie und kam hier in engere Verbindung mit der Bühne. Möller iſt ſeinen ganzen Anlagen nach Dramatiker. Auch in ſeinen Gedichtban— den kommt das immer wieder zum Aus— bruch. Trotz ihrer gebundenen Sprache ſind die Werke in ihrer äußeren Form faſt im— mer für das Theater geſchaffen. Es ſind Kantaten und Chöre mit Sprechern und Maſſengeſängen. Auch das Zwiſchenreich hatte ſeine„Dich— ter“. Auch das Zwiſchenreich verteilte ſeine „Buchpreiſe“ Den Gerhart-Hauprmann— Preis für Dichtkunſt erhielt ein Mann, deſ ſen Namen ich hier verſchweigen will Eine ganz kurze Probe aus ſeinem Schaffen dürfte ſchon genügen, um die Anſprüche zu er— kennen, die man damals ſtellte: „Einſamer Spatz auf einem nach Amerika. O blinder Paſſagier im toten Schnell- zug der Seele. Bin ich, des giftigen Ichs Verbvielfälti gungsanſtalt noch nicht ausgeſtorben . und der Himmel, die graue Kaffee wärmplatte Streicht deine Seele mit Schwarz und Elend an...“ Und ſo weiter. Das war der Ausdruck einer Zeit, die ſeibſt ihre Sinnloſigkeit er— kannt hatte und die als letzten Ausweg aus ihrem„Ringen“ dies ſinnloſe Wortgeſtam mel fand. Die Dichter dieſer Zeit verſuch ten auch nicht einmal mehr, irgend einen Ausweg aus dem Chaos au finden. Man leſe doch einmal den damaligen„Mode— dichter“ Erich Käſtner. Seine Gedichte be ſtachen durch die Form Unbedingt. Und ſie vermeinten, den Leſern ein Leben vorzu malen,„wie es wirklich iſt“. Im allgemeinen endeten ſie mit dem Vorſchlag, ſich einen Strick zu kaufen und ſich aufzuhängen. Wo mit dann der Sinn des Lebens erkannt war.. Dieſe Zeit iſt vorbei. Eine neue Dichtergeneration verſucht mit unſerer Zeit fertig zu werden und ſie künſtleriſch zu ge— ftalten. Das erſte Drama, das die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit auf Möller richtete, hieß „Douaumont oder d Dampfer die Heimkehr des Odyſſeus“. Die Tragödie eines Heimkehrer, der nicht vom Kriegserlebnis loskan der nirgends Frieden finden kann Alfred literariſche Schmutzfink der liber liſtiſchen Zeit, ſchrieb dazu:„Ein Nutznieße rich der Heimkehrdramen Sg iuna ung Kerr, der ibera Büchſe hinauswerfen mußte chon ſo verdorben.“ Herr Kerr hatte den illen des fungen Dramatikers Möller er⸗ kannt, deshalb beſpie er ihn. Denn Möller wollte erreichen, daß das Kriegserlebnis nie vergeſſen wurde.„Er macht Front gegen die Vergeßlichkeit und die Abgeſtorbenheit der Seelen“, ſchrieb damals eine andere Zei— tung, die dem Geiſt Möllers mehr verbun— den war In allen ſeinen Werken ringt Möller mit der Zeit(„Aufbruch in Kärnten“,„Kalifor⸗ niſche Tragödie“,„Panama-Skandal“). Es iſt eine erbitterte Anklage gegen Schiebertum und Geſchäftsgeiſt. Vieles iſt unfertig, vieles noch verſchwommen. Aber die klare Linie bleibt. In der nationalſozialiſtiſchen Bewegung findet Möller neuen Auftrieb und neue Kraftquellen. Hier formen ſich die beiden Bände:„Verufung der jungen Zeit“ und „Die Briefe der Gefallenen“, die ihn zur Verleihung des Nationalen Buchpreiſes würdig erſcheinen ließen. Die Idee des über— ragenden Führertums formt ſich in folgen— den Sätzen: „Denn über Erz und Stein, über Staub und Gebein formt ſich die Tat Tote erheben ſich, Wüſten beleben ſich, wenn einer iſt, der über Turm und Dach, eh noch die erſten wach, die Fahne hißt.“ Dieſe Sprache iſt die Sprache eines Rin- genden, die Sprache eines Kämpfers. Er ſieht den Anbruch einer neuen Zeit und ſpricht in ſeinem„Anruf und Verkündung an die Toten“: Wenn es der Gott euch beſtimmt, Wenn ihr die Ketten zerbrecht Wenn ein erneutes Geſchlecht aufſteht auf den dampfenden und blühenden Feldern, und mit erhobenem Geſicht furchtlos und ohne Grimm vor der Be— rufung des Todes meine Rede zu hör'n und mein bleiches Gleichnis des Krieges zu ſchaun'n und des dämmernden Rot's Jubel und erſten Bericht von der Ankunft des dritten, des heiligen Reiches.“ Karlheinz Chriſtianſen. Aeckern Der Glencoe⸗Paß verkauft Das berühmte ſchottiſche Schloß Glencoe iſt verkauft worden. Berühmt iſt allerdings we— niger das Schloß, ſondern der Paß von Glencoe, der zu dem Schloßgelände gehört. Auf dieſem Paß fand 1692 das Maſſaker der Jakobitiſchen Macdonalds ſtatt, jener ſchottiſchen Adelsfamilie, der auch der gegen— wärtige britiſche Premierminiſter Ramſay MacDonald angehört. Das Haupt des Stammes der MacDonald, Alexander MacDonald von Glencoe, hatte ſich 1692 geweigert, ſich dem König William zu unterwerfen, der vier Jahre vorher Ja kob II., den Enkel Jakobs J., des Sohnes der Maria Stuart, vom Thron gejagt hatte. William beſchloß darauf, ſich in wenig ſchöner Weiſe an den MacDonalds zu rächen. Er befahl einem 1 5 117. N* 11 4 SK 44 Glenlno de 0 Il n Schott Cambell ſich mit ſeinen 0 51 177 Hlencoe a anzumelden. Vier Ta weilte uf Glencoe ſeinen dem Schloß Signal! Maſtaeher ehe ſie weiterfahren um im nächſten Ort eine neue einzukaufen aun führte Pips ſich. Wieviel ſonniger Tabakpäckchen und Zigaretten Schein läßt ſich auf ein runz altes, ſorgenvolles Männergeſicht zaubern durch eine gebotene Tabakportion. Wie und wie wunde Freude zu ſtreuen Fünk Fürme-Verlag, „Wenn Fräulein Doktor alſo zummen mit ſich führt und diesmal leinen Kreditbtief vollte, ſo kann nur angenommen werden, daß ſie taſtete Gilbert es nur nicht Tour Städte nicht berühren wollte“, grübelnd. 7 „Ja, da können Sie am Ende recht haben. Sie wird vielleicht weitab von der Landſtraße ihre Kreiſe ziehen. Sie liebt ja die Einſamkeit— das würde ihr ähnlich ſehen...“ Und während dieſe beiden Menſchen ſich ſo ſorgenvoll und eingehend mit Pips Breitenſchlag beſchäftigten und zargeld Frau von Breitenſchlag hob intereſſiert den Kopf: Halle(Sa 115 Nicht jedermann lann in größeren ein klein wenig und ſei es leicht das iſt, ein wenis rſchön füt fuhr ſie no ſchön gelegen ichliche« ttt gründlich helfen, abe 0 f auch nur mit einem freundlicher Wort, mit Einfühlung, einem beladenen Gemüt Troſt zu auf ihrer geben durch Ausſprache. Wir ſind ja ſo reich, wir wiſſen diesmal fuhr Pips nicht durch die Welt, um ſpie als ſie durch eine mittler waren ziemlich ſeer Sie fragte ſich zum Poſtamt zurecht und ſtieg dort ats ſie in kurz ang Nachdem ſie den Sicherheitsſtecker abgezogen hatte, begab zu leinem Schluß gelangen konnten, fegte dieſe ſeelenruhig die von der Großmama und unbekümmert die Landſtraße dahin. Das Wetter war wundervoll und die Straßen glatt, ſtellenweiſe geteert, und man glitt dahin wie auf der Schlittenbahn. An gewöhnlichen Wochentagen ſind die Straßen mit Fuhrwerken nicht ſtart belaſtet. Ab und zu ein Auto, ein Laſtfuhrwerk, Heuwagen, gelegentlich Fuß gänger, die zeitgerecht ſich ſeitwärts in die Büſche drückten, und nur, wenn es gegen Mittag ging und Schulkinder aus den entlegenen Lehrſtätten heimwärts zogen, mußte man aufpaſſen. Pips aber war eine große Kinderfreundin und hatte für ſolche Fälle immer eine geräumige Zucker- büchſe neben ſich verſtaut, aus der ſie freigebig an die junge Schar zu verteilen pflegte. Das gab dann immer einen Auflauf, und der lleine, rote Wagen war oft ſo blockiert, daß ſie erſt die geleerte würdiglkeit. ſich und andere zu vergnügen. drei Stunden im guten Tempo Sladt kam, wo ſie haltzumachen„Es lann längere beſchloß. Es war ſpäte Mittagſtunde, und die Straßen hole ich mache Sie aufmerkſam, damit Sie ſie ſich anden Kaſſenſchalter und entnahm ihrem Täſchchen Reſi entliehenen dreitauſend Schilling, ſamt einer Geldanweiſung, die mit Maſchinen ſchrift ausgefertigt war. Dann ging ſie zum Briefſchalter und gab dort einen eingeſchriebenen Brief ab. der Flügelbahn unweit gelegenen Ort Roten baum, Eine Weile ſann ſie vor ſich hin, während ein ſchalk haftes Lächeln ihr Antlitz erhellte. Dann kehrte ſie zu dem roten Auto zurück, ſchwang ſich graziös hinter das Lenk rad, wobei ſie eine Anzahl Kinder, aber auch ſonſtige Dann war Neugierige beiderlei Geſchlechts als Zuſchauer hatte, denn ein weiblicher Chauffeur iſt immer noch eine Art Sehens—⸗ Pips runzelte die Stirn: nicht!“ brummte ſie vor ſich hin. Sie hatte die Abſicht, jetzt zu tanken und dann tüchtig zu Mittag zu eſſen, denn ſeit morgens hatte ſie nichts genoſſen. Das Aufſehen aber, Dahinter lagen Gärten und vereinzelte Gehöfte. das ſie hier erregte, paßte ihr aus mancherlei Gründen! 210 1 to 1a! 1 7 le mochte wohl ungefe muterweg, geweſen ſein inziges les ganz. Nur 30 bis 40 MacVonalds wurden ermordet, und etliche erfroren. Die anderen konnten ſich über den Glencoe-Paß retten. Hauptſache iſt die Brieſtaſche In einer engliſchen Zeitung fand ſich kürz⸗ lich folgendes Inſeratt: Damen und Herren, die ſich für eine Kandidatur zum Unter⸗ haus eignen, können ſich unter XZ bei der Expedition des Blattes melden. Auch Rednerpoſten ſind noch zu vergeben. Da das Unterhaus die große Sehnſucht aller ehrgeizigen jungen Leute in England iſt, wird es dem Einſender an Anfragen, wenn auch nicht an Angeboten, kaum gefehlt haben. Ein Leſer, der ſich verſuchsweiſe um den„Poſten“ eines Parlamentskandidaten be⸗ worben hatte, brachte in Erfahrung, daß hin⸗ ter dem Inſerat der Gründer und Organiſator der Union of Britiſh Conſtitutioniſts, einer Partei mit einem ſehr zerſahrenen„Reform⸗ programm“, die ſich den Schutz der wohl ſchwerlich gefährdeten britiſchen Verfaſſung zur Aufgabe gemacht hat, ſteckt. Man hat in der Oeffentlichkeit von der Ar⸗ beit dieſer Partei bisher ſehr wenig gehört, und man wird zweifellos auch in Zukunft ſehr wenig von ihr hören. Trotzdem iſt es auffallend, daß die Partei nicht einmal ſo— viel Mitglieder haben ſollte, daß ſich dar— unter keine„geeigneten“ Unterhauskandidaten befinden. Vermutlich iſt das damit zu er— klären, daß ein Unterhauskandidat vor ſeiner Zulaſſung eine beſtimmte Summe hinterlegen muß und daß ein Wahlkampf auch darüber hinaus noch ein erhebliches Stück Geld koſtet, das dem Kandidaten nur von einer zahlungs— kräftigen Partei erſetzt werden kann. Bei den Konſtutionaliſten dürfte die parlamestariſche Eignung daher hauptfächlich in einer gut ge— füllten Brieftaſche beſtehen. Gefüngnis für Schulden Es ſcheint, daß jetzt in England endlich mit der Schuldhaft aufgeräumt werden ſoll, die in keinem Lande bisher ſo rigoros durch— geführt worden iſt wie in Großbritannien. Im letzten Jahre wurden nicht weniger als 24 000 Perſonen wegen irgendwelcher Schulden, hauptſächlich wegen rückſtändiger Steuern, ins Gefängnis geworfen. Die Ge— richte pflegten dabei nicht einmal zu prüfen, ob der Schuldner zahlungsfähig war oder nicht, ob er durch eigenes Verſchulden in eine Notlage geraten war oder nicht uſw. bei weitem die meiſten Fälle, nämlich 20 000, kamen nicht einm a' vor einen ordentlichen Rich⸗ ter, ſondern wurden in wenigen Minuten ſummariſch von einem Schnellrichter erledigt. etzt bereitet das Innenminiſterium ein neues Geſez vor, das zwar die Schuldhaft nicht aufhebt, aber doch das ſummariſche Ver— fahren der Y gerichte abſchafft und für gleichen Richtlinien vor— f die ordentlichen daß auch die zu prüfen haben en Verpflichtungen aus it oder Böswilligkei Nur für die letzten ftig Strafen verhäng mein Fortſchritt, und man nun die Zahl der Schutz— ich ſinken wird. fuhr an. Alles Bahn izin eingenommen, s ſie an einem flugsort vor„wo ſie ſich ein ageſſen beſtellte. Sie hielt von neu turn 11 1 . hesſelben Te war Pips abermals Stadt gekommen. Dort ſchien ſie bekannt ſeswegs zu einer Garage, verhandelte 11 Heron MIA 10 1118 17 hr ſtellte ihren Wagen ein und nahm ihr ſepäck, das bewußte Köfferchen, an ſich. 1„ 1 Linon 0 Zeit dauern, ehe ich meinen Wagen ſich nich ſorgen„ möglicherweiſe ſogar ein paar Tage“, erklärte damit war ſie Stunde ſpäter gelangt. und da ſie bis ſo ſetzte ſie ſich in die Gaſtwirtſchaft, beſtellte Kaffee, rauchte eine Anzahl Zigaretten und blätterte in den Zeitungen. ebundener Art.„Ich rechne darauf, daß lein Unſug geſchieht: es wäre zu Ihrem Schaden!“ Und gegangen. Sie ſuchte jedoch kein Hotel auf, ſondern ging geradeswegs zum Bahnhof, ſtudierte dort den Abgang der Züge und nickte befriedigt. Dann löſte ſie ſich eine Fahrkarte dritter Klaſſe nach dem kleinen, an zur Abfahrt noch eine Menge Zeit hatte, es Zeit einzuſteigen, und ungefähr eine war Pips an ihrem Beſtimmungsort an⸗ Rotenbaum war ein kleiner Ort, der nur eine einzige „Neugierig ſind ſie hier Marktplatz langgeſtreckte Straße aufwies, die von einem biekeckigen unterbrochen war. Häuſer, ebenerdig und ſtockhoch, bildeten eine feſte Zeile. Hübſche altertümliche (Fortſetzung folgt.) Nn Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-⸗Verlag, Halle(Saale) 160 Nachdruck verbozen. „Laßt mal den Rudi“, begütigte einer der Trainer, ein dunkelhaariger, athletiſch gebauter junger Menſch,„er hat ſchon ganz recht. Präziſion einer Maſchine und den leiden⸗ ſchaftlichen Willen zum Sieg im Herzen, ſo iſt die Herdith. Und ſo wird's der Skull Frohe Fahrt' auch ſchaffen.“ Fünfzehntes Kapitel. „Bravo“, ſagte Jobſt, als die vier Mädels, müde ge⸗ kämpft, heiß, am Landungsſteg ankamen,„ihr habt's groß⸗ artig gemacht. Und vor allen Dingen, ihr ſcheint noch nicht einmal ausgepumpt.“ „Ausgepumpt oder nicht“, meinte Tina Lüders ge⸗ mächlich,„nur immer mit die Ruhe. Wir ſchaffen's ſchon.“ „Wir ſchaffen's ſchon“, ſagte Herdith. Ihre Augen hingen gläubig an Jobſt. Marion ſah dieſen Blick. Während des ganzen Trai— nings hatte auch ſie nicht mehr an dieſe Nachricht Franz Teſſels gedacht. Da hatte ſie der allgemeine Ehrgeiz auch fortgeriſſen, und ſie war mit allen andern zuſammen⸗ geſchloſſen geweſen. Aber jetzt ſtieg es wieder in ihr hoch. Wie dieſe Herdith Jobſt Reichardt anſah! Heftig wandte ſie ſich um und ging ihrer Kabine zu. „Was hat denn die Marion? Die ſieht ja ſo wütend aus?!“ fragte Kläre Graßhoff. Ich begreife nicht, daß Menſchen wütend ſein können.“ Tina Lüders ſprach noch langſamer als ſonſt.„Wütend⸗ ſein ſtrengt doch ſo an.“ „Nur gut, Tina“, lachte Kläre,„daß das Training dich ein bißchen in Tempo bringt, ſonſt würdeſt du noch zu faul ſein, zu leben.“ Sonſt endete das Training immer in einer fröhlichen Stimmung, und es war immer noch eine Viertelſtunde Plaudern und Erzählen zwiſchen den Vieren vom Skull „Frohe Fahrt“ und ihrem Trainer. Diesmal aber lag es wie eine Spannung über den jungen Menſchen. Zwiſchen Marion und Herdith kam es— keiner wußte eigentlich, weswegen— plötzlich zu einer ſcharfen Aus— einanderſetzung, die Jobſt mühſam ſchlichtete. Wer das erſte Wort gegeben, und worum es eigentlich gegangen, darauf konnte man ſich hinterher gar nicht beſinnen. Es war wie eine Feindſchaſt zwiſchen den beiden Mädchen, die, ſchon lange glimmend, plötzlich wie durch einen Kurz⸗ ſchluß aufloderte. Es war wohl ſo gekommen, daß Marion Jobſt ſofort, nachdem das Training vorbei war, mit Be— ſchlag belegt hatte und immerfort über den Abend in ihrem Hauſe, über Jobſts Zukunftsausſichten bei Geheim- rat Küſtner, über ſeine weitere Karriere mit ihm ſprach. Alle fühlten, es war Jobſt nicht angenehm, daß Marion ſo über ihn verfügte. Daß ſie gleichſam ſeine Zukunft irgendwie lenken wollte. Aber er war wohl zu höflich, um ſie zu unterbrechen. Außerdem war er ja wirklich Marion zu Dank verpflichtet. Da griff Herdith mit einer ganz freundlichen Bemerkung über die Wettkämpfe in Prag ein. Und nun war es Marion, die mit einer unbegreiflichen 1 8 1 5 1 greif hab' Ihnen ſo einiges zu erzählen. Geſtern hat nämlich Du tuſt auch gerade, als ob es nichts anderes auf der Geheimrat Küſtner mit uns eine Fahrt auf unſerer Jacht verletzenden Heftigkeit geſagt hatte: Welt gäbe, das einen Mann intereſſieren könnte, als unſer Training. Das iſt für Jobſt Reichardt nur ein Zwiſchen ſtudium. machten betretene Geſichter. Und auch Jobſt ſchien dieſer plötzliche Temperamentsausbruch Marions äußerſt pein⸗ lich zu ſein. „Aber Marion“ verſuchte er zu begütigen,„was iſt Ihnen denn in die Krone gefahren? Sie ziſchen ja auf wie ein Brauſepulver!“ „Iſt doch wahr“, hatte Marion wütend geſagt,„man kann kein vernünftiges Wor, reden. Immerfort kommt Herdith dazwiſchen.“ Herdith, ſehr bleich geworden, richtete ſich auf: „Was fällt dir denn ein? Was iſt denn das für ein Ton! Ich kann reden, was ich will. Und mit wem ich will.“ Da lachte Marion boshaft. „Das hat man ja geſehen, daß du das kannſt. Hab' dich ja vorhin erſt geſehen im eifrigen Geſpräch mit einem Herrn. Ja, ja, du brauchſt gar nicht rot zu werden. Iſt wohl ein ſehr guter Bekannter von dir, daß er dich immer in ſeinem Auto hierher bringt? Ihr hattet ja nur Augen füreinander.“ Wortlos drehte ſich Herdith um: „Guten Abend.“ „Aber Herdith“, ſagte Jobſt unſchlüſſig. Er ſah Herdith nach, ſah zu Mation. Was hatte ſie eigentlich gemeint? Er hätte Herdith nacheilen mögen, aber das wäre jetzt aufgefallen. Marions Worte waren wie ein feiner Stachel in ſein Herz gedrungen. Ach was, nicht daran venken; das ging doch nicht, daß man iich ein paar Tage vor Prag noch verkrachte! Mit ein paar Schritten war er hinter Herdith hinterher: „Sie kommen jetzt zurück, Herdith! Und Sie, Marion, bitte ſeien Sie vernünftig! Kinder, ihr könnt euch doch jetzt nicht verkrachen. Wir müſſen zuſammenhalten. Wir alle!“ Er nahm mit feſtem Griff Marions heiße und Herdiths eiskalte Hand und legte ſie ineinander:„So, nun vertragt euch wieder, Kinder!“ Aber Marion und Herdith ſahen ſo aus, als ob ſie ſich durchaus noch nicht vertragen wollten. Sie gaben ſich flüchtig die Hand unter dem ſanften Zwang von Jobſt. Aber es war keine wirkliche Verſöhnung. Das Unaus⸗ geſprochene, Feindliche lag in ihren Augen und blieb in ihrem Herzen. „Was haſt du denn, Herdith?“ fragte Jobſt leiſe, als Herdith als erſte, wieder angekleidet, aus der Kabine kam. Sie machte immer noch ein verſchloſſenes und verbittertes Geſicht. „Ach nichts, Jobſt.“ „Doch haſt du was, du willſt es mir nur nicht ſagen.“ „Ich kann es dir nicht ſagen. Man hat manchmal ſo ſeinen Kopf voll. Und wenn dann noch ſolche Feindſelig⸗ keiten kommen, ſo ohne Sinn und Verſtand wie von „Marion— Herrgott, ſchließlich iſt man doch auch nur ein Menſch.“ Sie legte mit einer gequälten Bewegung die Hände an den Kopf: „Laß mich nur, Jobſt, ich komme ſchon wieder zu mir. Das geht auch wieder vorüber. Am beſten, ich fahre jetzt nach Hauſe und verſchlafe meine ſchlechte Laune.“ „Aber Herdith, ich dachte, wir würden irgendwie noch eine halbe Stunde für uns allein erübrigen.“ „Geht heute nicht, Jobſt, ich habe noch zu arbeiten. Ein ganzer Packen liegt noch zu Hauſe. Sonſt wäre ich heute nicht zur Zeit gekommen. Und außerdem...“ Sie brach ihre Rede ab, die fröhliche Stimmung in ihr war aber ganz gewichen. Dieſe hämiſchen Anſpielungen Marions auf ihre Fahrt mit Thomas Frankhoſer. Sie hätte Jobſt ja gleich ſelbſt davon erzählt. Aber jetzt, nach⸗ dem Marion es ihm ſo ſchief und häßlich beigebracht, konnte ſie auf einmal nicht mehr. Wie kam es nur, daß man plötzlich in lauter Geheim⸗ niſſe verſtrickt war? Thomas Frankhofer? Franz Teſſel? Auch davon hätte ſie Jobſt eigentlich erzählen ſollen und konnte es doch nicht. Sie hatte das dumpfe Gefühl, von Franz Teſſel oder von Marion würde ihr irgend etwas Unangenehmes kommen. Aber es war nichts Greifbares. Es lag alles nur ſo in der Luft. Vielleicht war es auch wie die Gewitterſchwüle in der Atmoſphäre. Dort im Weſten ſtanden gezackte Gewitterköpfe über dem Waſſer. Nein, es gab ſchon Zeiten, wo einem alles verquer ſchien. Da war man beſſer allein, belud einen lieben Menſchen nicht noch mit ſeinen Sorgen. „Na, ſchön wenn du nicht willſt.“ gekränkt. Und als Herdith noch einmal beſtimmt ſagte:„Nein, Jobſt, heute nicht“, da wandte er ſich kurz um. Marion fragte ihn: „Wollen Sie mit mir zurückfahren, Reichardt? Jobſt war Ich gemacht er hat ſich ſehr nett über Sie ausgeſprochen. Ich glaube, Sie täten gut, mal einen Beſuch bei ihm zu Aber freilich, jeder will eben auf dem Gebiet Hauſe zu machen. Aber das alles möcht' ich Ihnen unter⸗ glänzen, auf dem er glaubt, etwas leiſten zu können. Ob— wohl andere Leute vielleicht ebenſo viel können wie du.“ W 5 Herdith war ganz blaß geworden. Die drei Mädchen merkte mißvergnügt Kläre Graßhoff.„Da fährt doch wahr⸗ wegs ſagen.“— „Die Marion hetzt ja auch alles durcheinander“, be⸗ haftig der Jobſt zum erſten Male mit ihr los und läßt uns arme Schäflein allein— und die Herdith ſieht auch aus, als ob ihr die Gerſte verhagelt wäre.“ „Kinder“, ſagte Tina Lüders,„ich hab' was gemerkt.“ „Fabelhaft, du haſt was gemerkt, Tina? Was haſt du denn gemerkt?“ Tina ſtellte ſich, um ihren Worten Nachdruck zu ver⸗ leihen, auf die Stufe des Bootshauſes. Sie war die Kleinſte und hatte das Gefühl, wenn ſie jetzt zum Volke redete— wenn ſich dies Volk jetzt auch nur in Kläre Graß⸗ hoff verkörperte—, müßte ſie größer erſcheinen: „Alſo, Kläre, ich glaube— ich glaube, die Herdith hat was mit dem Jobſt.“ „Ach wirklich, Tina?“ Kläre Graßhoff tat ſchrecklich erſtaunt.„Nein, wie kommſt du bloß darauf? Du ſiehſt auch alles.“ „Ja“, ſagte Tina ſtolz,„und die Marion, die falſche Spinne, die will natürlich den Jobſt kapern.“ „Nein?“ Kläre tat, als wäre das die größte Neuigkeit der Welt. „Meinſt du, daß ich unrecht habe?“ fragte Tina etwas unſicher. Sie nahm Kläres Erſtaunen für völlig echt. „Schaf“, ſagte Kläre überzeugt und gab Tina einen Kuß,„das pfeifen ja ſogar ſchon bei uns die Bootsjungen von den Dächern. Aber ſolange die beiden, Jobſt und Herdith, uns nichts ſagen, wird geſchwiegen. Ehrenſache, Tina!“ „Ehrenſache!“ Tinga war etwas betrübt. Da hatte ſie nun geglaubt, endlich mal zuerft was zu wiſſen und es war wieder nichts.„Aber wenn die Marion glauben ſollte, — mit ihrem Geld und ihrem Augengewerfe könnte ſie ſich da zwiſchen den Jobft und die Herdith drängen— na, da kann ſie was erleben!“ „Sieh mal an, Tina, du wirſt ja ganz kriegeriſch“, neckte Kläre Graßhoff. f „Na, iſt doch auch wahr“, ſagte Tina,„ſo'n prachtvoller Kerl wie die Herdith, ſo anftändig und ſchlägt ſich durch⸗ Leben— und dann die Marion, da kann einem ja die Galle hochſteigen.“ *.*. 21. Wenn die Dinge einem verkehrt liefen, dann wurden ſie immer verkehrter. Herdith, ſonſt ein gerechter, liete⸗ voller Menſch, empfand es wie eine Brüskierung, daß Jobſt, ihr Jobſt, jetzt gerade mit Marion fuhr. Aus. gerechnet, nachdem Marion ſie in ſo unerhörter Weiſe angegriffen hatte. Sie vergaß in ihrer inneren Zerriſſen⸗ heit ganz, daß ſie ja Jobſts Einladung abgewieſen hatte Sie handelte, ohne es zu wiſſen, aus dem Empfinden heraus: Ich habe es jetzt weiß Gott ſchwer genug— keine Kleinigkeit, Tag für Tag mit einem Verwandten, der einem der ſchlimmſte Feind war— denn das blieb Franz Teſſel, obwohl er ſich jetzt ſehr ſachlich und zurückhaltend ſtellte—, keine Kleinigkeit, mit einem ſolchen Menſchen Tag für Tag zuſammenzuarbeiten. Dazu die nervöſe Ar Direktor Krumbhaars. Alle Tage wurde es ſchlimmer. Je niehr durch die Ausdehnung des Konzerns die Arbeit wuchs, um weniger war er ihr gewachſen. Er vergaß und verlegee die wichtigſten Sachen und machte dann ſie dafür ven antwortlich. Wenn nur erſt der gute alte Direktor Fredrichs zurückkehren würde aus Amerika! Bei deu war es doch ein richtiges Arbeiten, ein tolles Tempo zwar, aber er wußte, was er wollte, und war die Ordnung in Perſon. Bei dem Stellvertreter hätte man Briefe, Nech⸗ nungen, Füllfederhalter— kurz alles, was er brauchte, an⸗ binden müſſen, damit er es nicht in ſeinem heilloſen Schlendrian irgendwohin beförderte, wo man es niemala vermuten konnte.— Und zu allem kam jetzt noch dieſe Verſtimmung mi Jobſt. Warum hatte er ſich einfach mit ihrer ſchlechten Laune zufrieden gegeben? Wenn ich er geweſen wäre, hätte ich mich den Kuckuck darum gekümmert und wäre doch mitgekommen!, dachte ſie in einem törichten Aufbegehren. Sie wußte nicht, wie unlogiſch ſie in dieſem Augen blick war. Jobſt hatte ja keinerlei Ahnung, was Herdith bedrückte. Woher ſollte er es auch wiſſen, da ſie ihm kein Sterbenswörtchen geſagt hatte. Er konnte ſich nur an das halten, was er ſah, und was ihm Marion mit ihrer kleinen, ſpitzen Bemerkung verſetzt hatte. Schlimmer als ein wirklicher, tiefer Konflikt zwiſchen Menſchen iſt ein kleines Mißverſtändnis. Es iſt wie ein⸗ winzige Verletzung, bei der man ſich ſchämen würde, etwas daraus zu machen. Eine große Wunde zeigt man dem Arzt; man läßt ſie ausbrennen oder ausſchneiden Eine kleine Wunde vernachläſſigt man, bis ſie ſich tiefer und tiefer eingefreſſen hat.— Herdith fuhr heim, allein, unglücklich, müde und un luſtig wie lange nicht in ihrem Leben. Und wie es einen⸗ Menſchen in ſolcher Stimmung geht, es fiel auch ihr an dieſem Abend nichts Nettes ein. Immer hakten ihre Ge⸗ danken zwiſchen der Arbeit gerade dort feſt, wo es un⸗ angenehm und ſchmerzhaft zu denken war: An der Ver⸗ gangenheit, an dem Zerwürfnis mit dem alten Onkel in der lieben alten Stadt, an allem, was ihr Tante Sidonie Unausſprechliches angetan— und bei dem ſchrecklichen Erlebnis mit ihrem Vetter Franz Teſſel. In einem trüben und böſen Kreislauf gingen ihre Erinnerungen imme nur um dies alles— und die Liebe zu dem liebſten Menſchen ſchien auf einmal ſo weit und ſo ſern. Wäre nur wenigſtens Frau Schrader hier geweſen! Vor deren durchdringenden und immer noch ſehr ſcharfen Augen konnte ſich nichts lange verbergen. Sie hätte aus Herdith ſchon herausgefragt, was ihr auf dem Herzen lag. Aber Frau Schrader hatte an dieſem Abend ihren Sprachkurſus. Sie gab einer Anzahl von arbeitsloſen jungen Mädels engliſche Stunde, jung wie ſie innerlich immer noch war, ſtets bereit, andern von ihrem inneren Reichtum mitzuteilen. Das Haus war ſo einſam. Alles war ſtill. Und immer noch dieſe Gewitterſchwüle, die einem die Glieder ſa ſchwer und den Sinn ſo richtig kribblig machte. Es wurde Abend, aber die Schwüle ſchien nur zuzunehmen. Es lag wie eine unerträgliche Spannung in der Luft und auf Herdith ſelbſt. Wenn ſie Jobſt jetzt hätte erreichen können! Abet er hatte natürlich in ſeiner Bude kein Telephon. Vielleich⸗ iſt er auch nicht einmal zu Hauſe, ſondern bei dieſer gräß⸗ lichen Marion!, dachte Hedith traurig und zornig. Alte Kinderfeindſchaft, nun geſteigert durch die inſtinktive Feindſchaft von Frau zu Frau, Rivalin zu Rivalin, wurde immer ſtärker in ihr. Sie konnte dieſe Marion einfach nich mehr ertragen. Wenn Prag vorbei war, dann trat ſie aus dem Vierer aus. Jobſt war dann auch nicht mehr Trainer Vielleicht fand ſich zu Marion, zu Tina und Kläre noch irgend jemand— Otti Marholz vielleicht, die würe beinah damals an Marions Stelle gekommen, ein lieber, ſeiner Kerl. Mit Marion zuſammen trainierte ſie eden falls nicht mehr weiter. 4 Müde und zerſchlagen ging ſie nach Arbeitsende ſchlafen. Immer noch brachte der Abend keine Kühlung das Gewitter hing wie ein Bleiklumpen am fahlen Himmel. Kein Stern zu ſehen. Nur aus dem grau“ ſchwarzen Horizont wetterleuchtete es ab und zu herüber Wenn es doch endlich losgehen wollte!, dachte Herditt im Einſchlafen. Aber dann übermannte ſie doch die Müdig⸗ keit. Die Arbeit den ganzen Tag, die Hetze durch Direktor Krumbhaars nervöſe Art, die Unruhe, ſeit Franz im Be⸗ triebe, das ſcharfe Training— ſie ſchlief ein. Hörte nicht, wie das Gewitter losbrac h 4 e bd les decent e goneo la 4 Genuß Eröffnung der Bd M⸗Sommerlager Frankfurt a. M., 14. Mai. An den ſchönſten Stellen unſerer Heimat ſind am Sonntag die 18 Sommerlager des BdM.⸗ Obergaues Heſſen⸗Naſſau eröffnet worden. Die erſten 500 Mädels ſind hinausgezogen, um für acht Tage in froher Gemeinſchaft im Lager zu ſein, ſich neue Kraft und Freude aus dem Erlebnis der feſten Kameradſchaft zu ſchöpfen. Friſch und 5 werden ſie wie⸗ der an ihre Arbeit zurückkehren und das frohe ſtolze Bewußtſein der großen Gemeinſchaft mitnehmen, in der wir alle ſtehen und für die wir alle ſchaffen. Den ganzen Sommer über werden Mädels draußen in den Lagern ſein. Die Führung des Obergaues 13 iſt froh, daß es gelungen iſt, dieſe Lager aufzuziehen, und dankt allen, die geholfen haben die Häu⸗ ſer zu finden oder andere Schwierigkeiten zu überwinden. Beſonderer Dank gilt der RSV. für ihre Hilfe. Auch den Arbeitgebern unſerer Mädels gebührt Dank, die ihnen für dieſe acht Tage Urlaub gegeben damit bewieſen, daß ſie Sozialismus der Tat üben. Der BdM. hat mit dieſen Sommerlagern eine große Aufgabe übernommen. Er wird ſie löſen und dann wird er wieder einen Schritt vorangekommen ſein im Schaffen fürs Ganze, für das Volk und ſeine ukunft. 18 Sommerlager künden von dem ernſten Ar⸗ beitswillen der Mädels im Obergau Heſſen⸗ Naſſau. Alls Heſſen und Naſſau Das Treffen des Grünen Korps. Marburg, 14. Mai. Faſt 3000 ehe⸗ malige Angehörige des Grünen Korps fanden ſich am Samstag und Sonntag in Marburg ein, um der ſchweren Kampftage zu geden⸗ len, die vor nunmehr 20 Jahren den heiß umkämpften flandriſchen Ort Langemarck in deutſche Hände brachte. Insgeſamt waren 165 Ortsgruppen, darunter beſonders viele Rheinländer, Heſſen, Thüringer und Schwa⸗ ben verſammelt. Der ehemalige Korpsführer Amtsgerichtsrat Dr. Braß-Köln, führte in ſeinen Begrüßungsworten u. a. aus, daß das Grüne Korps(26. Reſervekorps) einen einzigartigen Feſttag begehe. Wenn die dem Korps angehörenden Truppenteile auch erſt 1914 zuſammengeſtellt wurden und keine Tra⸗ dition beſaßen, ſo habe das gemeinſame jahre⸗ lange Fronterleben doch ein enges Baud der Kameradſchaft um alle ehemaligen Soidaten dieſes Korps geſchlungen. Oberbürgermeiſter Dr. Scheller entbot den Willkommensgruß der Stadt. Von ſtürmiſchen Heilrufen begrüßt, ergriff ſodann der letzte kommandierende Ge⸗ neral des Grünen Korps, der greiſe General— leutnant a. D. von Watter, das Wort zu einer Anſprache, in der er insbeſondere den vorbildlichen treuen Zuſammenhalt des Korps während und nach dem Kriege hervorhob. Nach der Heldenehrung im Schloßparktheater marſchierten die alten Soldaten an ihrem ehe— maligen kommandierenden General im ſtram⸗ men Paradeſchritt vorüber. Ein Grüner Abend im Großen Stadtſaal und Zuſammen— künfte in den Standquartieren bildeten den Ausklang des Treffens. Der Heſſiſche Dragonertag verlegt. Darmſtadt, 14. Mai. Wegen der am 19. Mai ſtattfindenden Eröffnung der Reichsauto— bahnſtrecke Darmſtadt— Frankfurt mußte der große Heſſiſche Dragonertag in Darmſtadt auf den 25. und 26. Mai verlegt werden. Die Kameraden erhalten bei ihren Vereinen nähere Mitteilung. * Oberlahnſtein, 14. Mai.(Rhein- uferſtraße fertiggeſtellt.) Die Rhein- uferſtraße Oberlahnſtein— Braubach konnte dem Verkehr übergeben werden. Die Straße hat auf annähernd zwei Kilometer eine Ver- legung erfahren. Hierdurch ſind zahlreiche Ge⸗ ſahrenpunkte beſeitigt worden, ſo daß der täg⸗ lich anwachſen Autoverkehr reibungslos durchgeführt werden kann. „Mainz, 14. Mal.(Spargelmarkt.) 9 herkömmliche Mainzer Spargelmarkt ſin⸗ 5 in dieſem Jahr am 1. und 2. Juni ſtatt. 55 ſoll wieder zu einem großen fröhlichen olksfeſt ausgeſtaltet werden, das außer dem des berühmten Mainzer Spargels in 19 ſeinen Zubereitungsarten auch Wein⸗ drunnen, Schauſtellungen und andere Vergnü⸗ ben. Sie haben Wagenborg-Bildmaterndienſt. Adolf Hitler beſichtigkt ſein Werk— die Reichsautobahnen. — „Bomverg a. d. Ohm, 14. Mai.(700. Jahr feier.) Das oberheſſiſche Städtchen Homberg a. d. Ohm,„die Perle des Ohm⸗ tales“, feiert zu Pfingſten die 700. Wieder⸗ kehr der Verleihung der Stadtrechte. Der eigentliche Jubiläumstag iſt der 6. Novem- ber 1934. ſchon im Jahre 1065 urkundlich erwähnt. Noch heute iſt ein Teil der mittelalterlichen Be— feſtigungsanlagen erhalten. Ein Feſtſpiel mit einer Begebenheit aus der Geſchichte der Stadt, ein großer hiſtoriſcher Feſtzug und der e ſtehen im Mittelpunkt der Feier. — Freiburg i. Br., 14. Mai.(Schwerer Verkehrsunfall.) Im Vorort Gün— terstal fuhr ein Motorradfahrer gegen einen Baum. Mit einem ſchweren Schädelbruch wurde der Fahrer in die Chirurgiſche Klinik eingeliefert. Freiburg, 14. Mai.(Der fliegende Pater.) Pater Schulte, der Gründer und Leiter der MIA., der Miſſionsverkehrs— Arbeitsgemeinſchaft, traß von Würzburg— Stuttgart kommend in Freiburg ein. Das vierſitzige Dornier-Amphibienflugzeug„Das fliegende Kreuz“, das der Pater ſelbſt ſteuerte, landete nach mehreren Runden über der Stadt, lurz nach halb 12 Uhr auf dem Flug— hafen. Hier wurde Pater Schulte im Namen der kirchlichen Behörden begrüßt. Auch zahl— reiche Zuſchauer hatten ſich eingefunden. Pa— ter Schulte, der durch die Miva den Miſ— ſionen ſchon über 100 in Deutſchland gebaute moderne Verkehrsmittel zur Verfügung geſtellt hat, predigte in verſchiedenen Freiburger Kir— chen. Der Marktflecken Homberg wird Das Münchener Großfeuer Keine Bekriebsunterbrechung. München, 14. Mai. Zu dem Großfeuer in den Gummiwerken Metzeler berichtet die ſtädtiſche Branddirek— tion, daß im ganzen 14 Löſchzüge und 56 Strahlrohre eingeſetzt wurden, was das Aus⸗ maß dieſes Rieſenbrandes kennzeichnet. Sechs Motorſpritzen mußten ununterbrochen drei Stunden in Tätigkeit ſein. Die Brand⸗ bekämpfung war nicht nur wegen der Rauch— und Hitzeentwicklung ſehr ſchwierig, ſondern hauptſächlich auch deshalb, weil das Feuer nur von außen her wegen der hellaufbren— nenden Gummivorräte im Innern des Ge⸗ bäudes angegriffen werden konnte. Wieder— holt wurde das Notſignal gegeben, um ge— fährdete Feuerwehrmänner im letzten Mo⸗ ment zu retten. Unter Einſatz der ſtarken Löſchkräfte konnte ein Uebergreifen des Feu— ers auf benachbarte Gebäude verhindert werden. Das Hauptgebäude mit ſeiner gan⸗ zen Einrichtung fiel dem verheerenden Ele— ment zum Opfer. Der Rettungsdienſt mußte ſechs Verletzte ins Krankenhaus überführen und zahlreichen leichter verletzten Feuerwehr— männern und Fabrikangeſtellten erſte Hilfe leiſten. Die freiwillige Sanitätskolonne brachte zwei Verletzte ins Krankenhaus und führte ungefähr 80 Hilfeleiſtungen leichterer Art durch. Die Entſtehung wird auf die Entzündung von Rohgummiballen im Trockenraum zu- rückgeführt. Der Betrieb kann trotz der gro⸗ ßen Jerſtörungen nach Mitteilung der Mei⸗ zeler AG. aufrechterhalten werden. Die geraubten Altarbilder Eine der geſtohlenen Genter Bildertafeln aufgefunden Genk. 13. Mai. Vor einem Jahr wurden aus der Kathe— drale St. Bravo in Gent zwei Bildtafeln ge— ſtohlen, die zu den Teilen des berühmten Genter Altars der Brüder van Eyck ge— hören, die ſich bis zum Jahre 1920 in Ber— lin befanden und dann auf Grund des Ver- ſailler Vertrages der belgiſchen Regierung übergeben werden mußten. Jetzt iſt der Bildteil, der Johannes den Täufer darſtellt, in Belgien ſelbſt aufgefunden worden. Als Täter wurde ein inzwiſchen verſtor— bener Belgier feſtgeſtellt, deſſen Name jedoch nicht genannt wird. In der öffentlichen Bekanntmachung der Genter Staatsanwaltſchaft wird weiter mit— geteilt, daß die zweite geſtohlene Bildtafel, die die„Gerechten Richter“ darſtellt, noch nicht gefunden werden konnte. Das Geheimnis über die Aufbewahrung dieſes Bildes habe der Dieb mit ins Grab genommen. Die Staatsanwaltſchaft hat eine Belohnung 901 tand dausgeſegt zue ekteilun— gen, die zur Auffindung des Bildes führen, das ſich wahrſcheinlich gleichfalls noch in Belgien befindet. Die Wahrheit über den gefundenen Teil des Bildes, der in⸗ zwiſchen der Kathedrale St. Bavo in Gent zurückgegeben wurde, iſt folgende: Nach dem Diebſtahl wurde der Teil des Flügels, der Johannes den Täufer darſtellt, nach Brüſſel gebracht und in der Gepäckaufbewahrungsſtelle des Haupfbahnhofs in Depot gegeben. Hier wurde es entdeckt und nach der Sicher⸗ ſtellung unter großem Geheimnis nach Gent zurückgebracht; dort blieb es beim biſchöflichen Konſervator. Jetzt, nachdem der Dieb ermittelt worden iſt, wird nun offiziell zugegeben, daß es wieder da iſt. Die Tafel iſt 1.50 Meter hoch und 65 Zentimeter breit. Der große Flügelaltar gilt als das monu⸗ mentalſte Beiſpiel mittelalterlicher Altar, malerei und ſtellt in prachtvollen Einzelbil⸗ dern das menſchliche Seelenheil vom Sün— denfall bis zur Erlöſung dar. gungen rheiniſcher Art bieten mird. Eröffnung der elektri⸗ ſchen Strecke Augsburg — Nürnberg. Der feſtlich geſchmückte erſte Zug verläßt den Hauptbahnhof Augs⸗ burg. Weltbild(M. 1 1 Aus der Heimat Gedenktage 14. Mai 1686 Der holländiſche Phyſiker Gabriel Fah— renheit in Danzig geboren. 1752 Albrecht Thaer, der Begründer der Landwirtſchaftslehre, in Celle geboren. 1860 Der Märchendichter Ludwig Bechſtein in Meiningen geſtorben. 1906 Der nordamerikaniſche Staatsmann Karl Schurz in Neuyork geſtorben. 1912 Der ſchwediſche Dichter Auguſt Strind— berg in Stockholm geſtorben. Prot.: Chriſtian— Kath.: Bonifatius. Sonnenaufg. 4.07 Sonnenunterg. 19.46 Mondunterg. 2.08 Mondaufg. 15.37 Die Eismänner „Die drei Azius ohne Regen Verheißen dem Bauer Ernteſegen.“ Im Schneegeſtöber hat der Wonnemond ſeinen Einzug bei uns gehalten; die Queck⸗ ſilberſäule im Thermometer fiel unter den Nullpunkt, und der Froſt hat in den blühen— den Obſtgärten ſchweren Schaden angerich— tet. Dann trat plötzliche Erwärmung ein, und jetzt drohen die Eisheiligen Mamertus, Pankratius, Servatius und Bonifatius mit einem neuen Kälterückfall zwiſchen dem 11. und 14. Mai. Der gefährlichſte unter den geſtrengen Herren, wie ſie der Volksmund nennt, iſt St. Servatius„Vor Nachtfroſt bis du ſicher nicht, bevor herein Servatius bricht“, ſagt ein alter Spruch, aber auch den anderen Eismännern iſt nicht recht zu trauen, und ſelbſt die heilige Sophie, deren Gedenktag der 15. Mau iſt, erſcheint als Eisweible in ihrem Gefolge. Erſt wenn dieſe Lostage glücklich überſtanden ſind, atmet der Land— mann auf. Die Lebensgeſchichte dieſer Heiligen gibt keinerlei Aufſchluß über die Entſtehung der Volkslegende. die zwiſchen ihren Gedenkta— gen und den Maifröſten einen Zuſammen— hang geſchaffen hat; ſie iſt eine Erfahrungs- tatſache, die ſchon unſeren Vorfahren be— kannt war. In neuerer Zeit hat man ver— ſucht, eine wiſſenſchaftliche Erklärung für dieſe merkwürdige Naturerſcheinung zu fin— den. Vielleicht iſt der zwiſchen dem 11. und 14. Mai oft beobachtete Temperaturſturz darauf zurückzuführen, daß um dieſe Zeit ein Meteorſchwarm, der in unſerem Plane- tenſyſtem kreiſt, ſich zwiſchen der Sonne und der Erde befindet und einen Teil der Son— nenwärme auffängt. Wahrſcheinlicher iſt. daß die Abkühlung durch das Einſtrömen kalter Luftmaſſen aus nördlichen Regionen verurſacht wird, denn um dieſe Jahreszeit liegt der nordatlantiſche Ozean unter hohem Luftdruck, während ſich über Europa ein Tiefdruckgebiet zu lagern pflegt. Auch ge— langen um dieſe Zeit große Mengen von Treibeis aus den kanadiſchen Seen in die Polarſtrömungen des Ozeans und von dort in den Golfſtrom, der ſich vorübergehend abkühlt, wodurch die Wetterlage in Europa ungünſtig beeinflußt wird. Durch das Zu— ſammenwirken dieſer und vielleicht auch an- derer, unbekannter Urſachen kann es bei uns zu einem empfindlichen Temperaturſturz kommen. dr Schülerweltbewerb„Der role Hahn“. In Zuſammenhang mit der in Dresden vor— geſehenen Volksſchau„Der rote Hahn“ be- abſichtigt das Hauptamt für Volkswohlfahrt in Zuſammenarbeit mit dem Hauptamt für Erzieher in der Reichsleitung der NSDAP die Durchführung eines Schülerwettbewer⸗ bes, der den gleichen Namen führen ſoll—. Zweck und Ziel des Wettbewerbes iſt es die Schüler und Schülerinnen aller Alters klaſſen mit dem Abwehrkampf gegen Feuer vertraut zu machen. Aus jedem deutſchen Gau werden die beiden beſten Arbeiten prä miert: die Preisträger erhalten eine freie Reiſe mit dreitägigem Aufenthalt in Dres den. 2 Frauendienſt und Landhilſe. In der Durchführung des Frauenarbeitsdienſtes hat ſich ergeben, daß das dem weiblichen Arbeitsdienſt zugewieſene Kontingent zu knapp gegenüber den ſehr zahlreichen An- meldungen weiblicher Arbeitsdienſtwilliger iſt. Beſonders zahlreich liegen die Meldun— gen zum freien Arbeitsdienſt aus den Groß— ſtädten vor. Um einerſeits dieſen Meldun— gen gerecht zu werden und andererſeits die Ueberführung möglichſt vieler Kräfte auf das Land zu verwirklichen, die bereits durch den Arbeitsdienſt mit den einfachſten Land— arbeiten bekanntgemacht wurden, hat die Reichsfrauenführerin eine Neuregelung ge— troffen. Die Dienſtwilligen können nach 13 Wochen Arbeitsdienſtzeit in die Landhilfe übergehen, bekommen aber vor Ableiſtung ihrer vollen 26 Wochen Arbeitsdienſtzeit kei— nen Arbeitsdienſtpaß. Sie erhalten eine Beſcheinigung, die ihnen nach abgelei⸗ ſteter Landhilfe das Recht auf bevor- zugte Einweiſung in den Arbeits⸗ dienſt gibt. Jedoch kann eine Verpflichtung Zur Einweiſung nicht übernommen werden. Mädchen, die vor ihrem Uebergang in die Landhilfe ſchon 20 Wochen und mehr im Arbeitsdienſt geweſen ſind, können nach Ab⸗ leiſtung der Landhilfe den Arbeitspaß be⸗ kommen. Wettervorherſage: Der Einfluß der kühleren Luftmaſſen wirkt ſich vorerſt noch im verſtärktem Maße aus; weiterhin wechſelnde Bewölkung mit verein⸗ zelten Schauern.