Lokales Viernheim, 14. Mai * Sterbetafel. Unſer geſchätzter Mit⸗ bürger, Herr Georg Wieland 4., Wil⸗ helmſtraße 10, wurde geſtern vormittag halb 12 Uhr im Thereſienkrankenhaus zu Mann⸗ heim, wo er von ſeinem Leiden Heilung ſuchte, im Alter von 41 Jahren in die ewige Heimat abgerufen. Die Beerdigung findet morgen Mittwoch nachmittag 5 Uhr vom Trauerhauſe Wilhelmſtraße 10 aus ſtatt. * Fleiſchpreiſe. Laut einer Anordnung des Reichsſtatthalters in Heſſen, Landes-Re⸗ gierung Abtgl. III(Preisüberwachungsſtelle) vom 10. 5. 35, darf ab 13. Mai 1935 der Preis für Ochſen- und Rindfleiſch in Land⸗ gemeinden nur noch 75 Pfg. pro Pfund be— tragen. Das Polizeiamt fordert die Käufer, welchen mehr als dieſer Preis verlangt wird, auf, dies ſofort dort zu melden. * Preistabellen anbringen.. Wie uns mitgeteilt wird, haben verſchiedene Ge⸗ ſchäfte noch nicht die vorgeſchriebenen Preis- tafeln angebracht. Wir machen dieſe hiermit auf die Vorſchriften der Preisanbringung auf⸗ merkſam und empfehlen die vorgeſchriebenen Geſetze zu beachten. * Kreistagung der Stenografen. Am kommenden Sonntag findet in Pfedders— heim bei Worms die Kreistagung der Steno— grafen ſtatt. Die Tagung iſt mit einem Schön- und Richtigſchreiben ſowie mit einem Wett— ſchreiben von 60 Silben aufwärts verbunden. Wir machen die Viernheimer Stenografen hier— auf aufmerkſam. * Leſeholznutzung. Wie aus einer Bekanntmachung der Bürgermeiſterei in vor— liegender Ausgabe zu entnehmen iſt, hat mit dem 7. Mai die Leſeholznutzung aufgehört und iſt während der Sommermonate verboten. Wir machen hierauf aufmerkſam. * Futter holen. Das ſogenannte Krauten iſt nur in der Zeit von vormittags 7 11 Uhr und nachmittags von 1—6 Uhr ge⸗ ſtattet. Auf beſtellten Aeckern und Kleeäckern iſt es überhaupt verboten. Wer außerhalb die⸗ ſer Zeit beim Krauten im Felde angetroffen wird, hat mit einem Strafmandat zu rechnen. * Gegen Schwarzarbeit. In der Reichshauptſtadt hat man in den letzten Monaten die Bekämpfung d. Schwarzarbeit mit aller Energie durchgeführt. In der Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1935 ſind nicht we— niger als 20 Wochenmärkte, 20 Perſonenbahn⸗ höfe, 20 Güterbahnhöfe, 72 Bügelanſtalten, 138 Wäſchereien und Plättereien und 283 Kohlengeſchäfte kontrolliert worden. In der Zentralmarkthalle wurde fünf Wochen lang eine ſtändige Streife eingeſetzt, die unter Mit— wirkung der Organe d. Markthallenverwaltung u. der Schutzpolizei die dort bisher im ſtarkem Umfange betriebene Schwarzarbeit ſo einge— dämmt hat, daß eine Kontrolle zur Zeit nicht mehr erforderlich iſt. Mit dem Beginn der Anfuhr des Frühgemüſes wird allerdings die gleiche Aktion nochmals durchgeführt werden. Mit der ſyſtematiſchen Durchführung öffent- licher Auktionen auf Schwarzarbeiter iſt be— gonnen worden, wobei ſich gezeigt hat, daß dieſe Kontrollen weiter durchgeführt werden müſſen. Insgeſamt wurden als der Schwarz arbeit verdächtig 5659 Perſonen ermittelt, von denen bereits 4956 Perſonen als Unterſtütz— ungsempfänger feſtgeſtellt worden ſind. Von ihnen bezogen 2098 Perſonen Erwerbsloſen— hilfe, 2028 Perſonen Kriſenunterſtützung und und 830 Perſonen Arbeitsloſenunterſtützung. Dieſe Zahlen zeigen, daß die im Kampfe gegen die Schwarzarbeit ergriffenen Maßnahmen überaus berechtigt geweſen ſind. * Zur Einweihung der Autobahn Wie bereits gemeldet findet am Sonn— tag, den 19. Mai die feierliche Einweihung der erſten Teilſtrecke der Autobahn Frankfurt- Darmſtadt ſtatt. Die geſamte Reichsregierung ſowie zahlreiche Abordnungen uſw. werden an dieſer Feier teilnehmen. Auch unſer Viern⸗ heim wird ſich' die Gelegenheit die Reichs⸗ regierung zu ſehen und an ſolch einer denk⸗ würdigen Feier teilgenommen zu haben, nicht entgehen laſſen. Insbeſondere iſt es Pflicht der Civilvereine dafür zu ſorgen, daß ihre Mitglieder mit Angehörigen ſich reſtlos an dieſem feierlichen Akte beteiligen. Die Ab⸗ fahrt erfolgt am Sonntag in Weinheim 9,46 Uhr. Es wird alſo entſprechend früher hier weggefahren und zwar ebenfalls gemeinſam. Die Abfahrtszeit wird noch bekannt gegeben. Jeder Volksgenoſſe, der ſich frei machen kann, muß deshalb am Sonntag nach Darmſtadt. Der Fahrpreis iſt ſehr billig und wird etwa 1.— Mark betragen. Brotbeutelverpflegung iſt mitzunehmen, da die Abteilungen in ge⸗ ſchloſſenen Zügen links und rechts der Auto⸗ 3 bahn untergebracht werden. So iſt eine nie⸗ wiederkehrende Gelegenheit geboten die führ⸗ enden Männer Deutſchlands von Angeſicht zu Angeſicht zu ſehen. Teilnehmer, ſowie Teilnehmerinnen, die keinem Verein angehören, können ebenfalls teilnehmen und melden ſich auf der Parteigeſchäftsſtelle. Volksgenoſſen und Volksgenoſſinen von Viernheim, laßt euch dieſe Gelegenheit nicht entgehen und be⸗ teiligt euch reſtlos an der Einweihung der Reichsautobahn, dieſem gigantiſchen Werke, das uns der Führer geſchenkt hat. Heil Hitler! * Zur Verlegung des Soldatentreffens auf 31. Auguſt, 1. und 2. Sept. ſchreibt uns die Feſtleitung: Am Freitag abend wurde das Programm anläßlich der Einweihung der Autobahnſtrecke Frankfurt— Darmſtadt bekannt. Am Freitag abend gegen 10 Uhr wurde der Heſſ. Dragoner— tag, der ebenfalls am 19. Mai ſtattfinden ſollte, abgeſagt. Der Feſtleiter des hieſigen Treffens weilte am Samstag früh zur letzten Beſprechung in Darmſtadt. Der geſamte Kyff⸗ häuſerbund des Bezirks Darmſtadt war be⸗ reits zur Spalierbildung befohlen. Selbſt⸗ verſtändlich hat auch die geſamte Landesleitung des Gaues Kurpfalz anzutreten. Was wäre nun das großzügig angelegte Feſt in Viern— heim geweſen, ohne die Bundesleitung. Die Hälfte der Kameradſchaften wäre verhindert geweſen nach Viernheim zu kommen, ebenſo die geſamte Gauleitung. Auch die Kreisleitung der NSDAP. wäre in Darmſtadt Frankfurt und nicht in Viernheim geweſen. Es war ein harter Entſchluß, nach den großen Vorberei- tungen, das Treffen zu verlegen. Aber alle Soldaten wiſſen, Befehl iſt Befehl. Und ſo ging am Samstag früh gegen 10 Uhr der Be— fehl heraus, das Treffen wird verlegt. Der Landesführer Exz. v. Oidtmann will in Viernheim ſeine alten Kameraden ſehen und unter ihnen weilen. Große Ausgaben ſind bis jetzt noch nicht entſtanden. Die in der Vorbereitung der Veranſtaltung gemach— ten Erfahrungen können weidlich ausgenutzt werden. Aufgeſchoben iſt nicht aufgehoben. Auch mußte Rückſicht genommen werden auf die Tellſpiele. Am neuen Termin iſt der Tur⸗ nerplatz frei. Iſt das Wetter uns hold, dann wird das Feſt keine Einbuße erleiden. Die Mehrarbeit muß und wird von uns in Kauf genommen werden. f Muttertag bei den Kinderreichen Gemäß der Anordnung des Reichsbundes der Kinderreichen Deutſchlands hatte die hie— ſige Ortsgruppe ihre Mütter auf Sonntag mittag 4 Uhr in den Kaiſerhof geladen. 140 Mütter waren erſchienen. Der Saal feſtlich geſchmückt, war dicht gefüllt. Durch liebevolle Unterſtützung der NSV. und der NS⸗Frauen— ſchaft waren am Morgen die Mütter durch ein kleines Geſchenk überraſcht. Bei der Feier war das Kreisfürſorgeamt Heppenheim durch Schweſter Gertrud Gremm u. die Frauenſchaft durch 4 Frauen vertreten. Stellvertreter des Ortsgruppenleiters Herr- Schweigert und N. S. V. waren dienſtlich verhindert. Es war ein buntes Bild im Kaiſerhof. Gedichtvorträge angepaßt dem Tage, wechſelten mit gemein ſamen Liedern in bunter Reihenfolge ab. Orts gruppenwart Kempf eröffnete punkt Uhr die ſchlichte Feier mit Worten herzlicher Be⸗ grüßung. Geſchäftsführer Herr Lehrer Jakob Klee ſprach in längeren Ausführungen über die Stellung der kinderreichen Mutter im neu en Staat. Die hohen Aufgaben der Mutter und die ſchweren Pflichten zeichnete er mit treffenden Worten. Neu und intereſſant waren ſeine Ausführungen über den Anteil der kin⸗ derreichen deutſchen Mutter an dem Ausgang des Weltkrieges. Die höchſten Leiſtungen der deutſchen Führung wären eine Null geweſen, wenn die deutſchen Mütter nicht das uner— ſchöpfliche Menſchenmaterial zur Verfügung geſtellt hätten. Kein Feind hat während des Krieges eine deutſche Mutter bedroht und an— getaſtet. Kreisfürſorgeſchweſter gab ihrer Freude Ausdruck, auch einmal bei ihrer beſten Kund⸗ ſchaft frohe Stunden weilen zu können. Wie große Not und Elend muß ſie doch täglich ſchauen. Helle Begeiſterung löſte ihr Gelöb⸗ nis, daß ſie für die Mütter zu jeder Stunde des Tages zu ſprechen ſei. Keine Mühe und keine Opfer wolle ſie ſcheuen, im Dienſte der Familie und ſo auch im Dienſte des Volkes. Eine Mädchengruppe der Kinderreichen führte drei gefällige Reigen vor. Die Mäd⸗ chenklaſſe der Fräulein Krimmel, Geſanglehrer Franz Klee, trug zwei dreiſtimmige Lieder vor, geleitet von einer Schülerin. Was ſollte man mehr bewundern? die Sangeskunſt der Viernheimer Mädels, die Sicherheit und Ruhe der Leiterin oder das Können des Geſangs⸗ * 1 2 5 1 hat abzugeben Mühle, Heſſiſches Haus W ö 275 Totles-Anzeig Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem un⸗ erforſchlichen Ratſchluſſe gefallen geſtern früh/ 12 Uhr, im Thereſienkrankenhaus zu Mannheim, meinen lieben Mann, unſern treubeſorgten Vater, Sohn, Bruder, Schwager, Onkel und Neffe, Herrn Georg Wieland 4. nach kurzer ſchwerer Krankheit, wohlvorbereitet durch die heiligen Sterbeſakramente, im Alter von 41 Jahren, zu ſich in die ewige Heimat abzurufen. Wir bitten, unſerem lieben Verſtorbenen im Ge⸗ bete zu gedenken. Viernheim, Lampertheim, den 14. Mai 1935 Die tieftrauernd Hinterbliebenen Die Beerdigung findet morgen Mittwoch, den 15. Mai, nachmittags 5 Uhr, vom Trauerhauſe, Wilhelmſtr. 10 aus, ſtatt. ieee Wonnuno f 1 Zimmer und Küche zu verm. Alle die 1908 aus der Schule ent⸗ laſſene Kameraden laden wir zur adio geht ſowie ein weiß. Herd Besprechung betreffs der Teilnahme an der Beerdigun Seibt, 3 Röhren 1 5 l U. Abel I ůzu verkaufen. unſeres Schulkameraden Georg Wielan mit Görling⸗ Netzanode Kan. Ernsil uuulast a/ E— auf heute Abend 8 30 Uhr in das Gaſt- haus zum Pflug ein. und 1 Zöreihige Wagen Schulentlaſſen. Mehrere Schulkameraden. Bäandoniga gut erhalten. a I 0 f FFF ſowie Stelehzuner ſowie ein gebr. fenster zum Kegelauf⸗ ſetzen geſucht. Tell⸗Schauſpiel. Heute abend 8 Uhr Geſangsprobe des Ge— billig zu ver⸗ preiswert zu aich. fungnel ſamtchors. Die Leitung. kaufen. Auch ſteuerfreies Motorrad in Gegentauſch Von wem, ſagt verkaufen. der Verlag. Holzstralle 3 z. deutſch. Haus Deutſche Stenografenſchaft(Ortsgruppe Viernheim). In Anbetracht der am Sonn— tag in Pfeddersheim bei Worms ſtattfinden— den Kreistagung erwarte ich dieſe Woche reſtloſe Beteiligung bei den Diktatſtunden. Martin, Uebunggleiter Darlehen Entschuldungen Hypotnekenablüsungen bei bequemer Raten: ahlung von RM 200. bis 10000.-, Bis jetzt über 1½ Millionen zugeteilt durch„Vereini- gung von Nordd, Zwegksparunter- nehmungen Gem b. H in Hamburg Kosten! Ausk. ert. General-Agentur J Preissigacker, Mannheim, Wind mühlstr. 26 Oder Jakob Hoock 7. Viernheim, Alicenst e 9 Schreib- maschinen Büromöbel Reparsturen Gebrauchte Schrelbmaschlnen von RM. 40. an J. Neudörfer Adolf Hitlerstr. 81 Telef. 68 lehrers? Es war eine Glanzleiſtung. Herz— licher Beifall wurde allen gezollt. Zu der Frühgabe, wie oben erwähnt, gab die Ortsgruppe der Kinderreichen jeder Mutter noch eine Tüte mit ſüßem Gebäck. Es war eine Feier, würdig dem Ehrentag der deutſchen Mutter. Eine kurze Schlußanſprache des Geſchäftsführers mit einem dreifachen „Sieg Heil“ auf den Führer und das Horſt Weſſellied beſchloſſen die ſchöne Feier. Aufruf! Jungens herhören! „Hitlerjugend, du junge Generation des Kampfes“! In deinen Händen liegt die Zukunft Deutſchlands! Wir ſind der ewige Jungborn, deſſen Quellen nie verſiegen werden. Wir ſind die Hoffnung unſerer Väter und die Kraft unſeres Volkes. Wir werden das Werk vollenden, das unſer Führer begonnen hat. Wir ſind die Ge— neration, die keine Freude kennen gelernt, keinen Wohlſtand erlebt und kein Glück ge— ſpürt hat. Unſer Leben heißt Kampf! Wir haben die Ehre den Namen unſeres Führers zu tragen Hitlerjugend! Mit dieſem Namen bekunden wir den Bekanntmachung Betr.: Vergebung öffentlicher Aufträge. Wir bringen hiermit zur öffentl. Kennt nis, daß für die Folge bei allen öffentlichen Arbeiten und Lieferungen nur noch Mitglieder der D. A. F., die auch der N. S. V. angeſchloſſen ſind, zugelaſſen werden. Außerdem iſt vor Zuſchlagsverteilung und Abſchluß des Ver trags eine Beſcheinigung des zuſtändigen Fi nanzamts darüber vorzulegen, daß aus ſteuer lichen Gründen keine Bedenken gegen die Uebertragung öffentlicher Aufträge beſtehen ——— Betr.: Leſeholznutzung. Wir machen unſere Ortseinwohner noch mals beſonders hierauf aufmerkſam, daß die Willen zur Freiheit. Dieſer Name bedeutet n ede mit dem 7. ds. Mis aufgehen, mehr, als ein Vereins- oder Bundesnamen. zal und während der e Er heißt: Treue, Opfermut, Kampf! geſtattet iſt. Uebertretungen dieſes Verbots e 2 e h ſwerden Beſtrafungen zur Folge haben. Kämpfer ſind wir im wahrſten Sinne des g Wortes, wir ſind geſund und kräftig und reifen heran zu Männern, die einſt das Fun— dament des Staates ſein werden. Und um geſund und kräftig zu bleiben, um ſtark genug zu werden, die Laſt eines Fun⸗ damentes zu tragen, treten wir am 26. Mai 1935 an, zum Marſch in die Zeltlager, um unſeren Körper zu ſtählen, um uns geiſtig zu bilden, um einſt Männer unſeres Volkes zu werden! Deshalb gibt es für den deut⸗ ſchen Jungen nur eine Parole: Hinein in das Zeltlager der Hitlerjugend in Michelſtadt! Uereins⸗ Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Die Beerdigung unferes verſtorb. Sanges⸗ bruders Herrn Georg Wieland findet am Mittwoch nachmittag 5 Uhr ſtatt. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſitzende. Sportvereinigung Amieitia 09. Morgen Mittlodoch nachmittag 6 Uhr Trai⸗ ning der Handballer auf dem Sportplatz. Donnerstag 7 Uhr Training der Fußballer, insbeſonders der 1. Mannſchaft. Anſchl. Betr.: Sammeln von Unkraut. Auf Grund eines Beſchluſſes des Güter Forſt⸗ und Feldſtrafgeſetzes ordnen wir auch in dieſem Jahre an, daß das ſogenannte Kral ten auf unbeſtellten Grundſtücken und an Feld wegen nur in der Zeit von vormittags 7 1 und nachmittags von 1—6 Uhr geſtattet iſt. Das Krauten auf beſtellten Grundſtücken, in beſondere auf Kleeäcker iſt grundſätzlich ver boten. beauftragt. Viernheim, den 13. Mai 1935. i. V.: Schweigert. Etwas für Schachfreunde jubow. Der Großmeiſter ſpielte an 48 Bret tern und gewann 43, ſchieden, nur eine Partie ging verloren an del Spieler Borgto-Ueberau. Der Schachkampf ſtellte ein großes Ereignis dar und warel Schachfreunde aus der ganzen Umgebung vol 3 17 T l 0 Fahrt nach And Alles reſtlos erſcheinen! Der Vorſtand.] Dieburg herbeigeeilt. F. 12 N das ueber die Paläſtina gezogen ſein ſollen. chen Quellen wäre die Auswanderung aus land zurück. Bisher ter zu etzt worden. machen, zunächſt in einem ihre Hand auf den e Ausſchuſſes in Verbindung mit Art. 36 des ſluchtgeſetz erheblich verlchärft Einnahmen aus dieſer Veſteuerung 1 dadurch von 17,6 Millionen im Jahre 1933. 24 auf 44,7 Millionen im N Im Juni 1933 erging das Volksverratsge⸗ ſetz, durch das die Beſitzer von Deviſen, die ſlolche im A ‚ fge⸗ Wir haben unſer Feldſchutzperſonal zur neten deponiert barten gulge ſtrengſten Durchführung dieſer Anordnungen Bürgermeiſterei Viernhein wichtige Rolle geſpielt. Wie wurde, ſind von den Juden nur In Dieburg 1 vorgeſtern Bogel⸗ Partien endeten unent⸗“ heimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) taglich Gonnta, halbmonatli Erſcheint mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 740 Mr frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich die„Heimatblätter“, zweimal jährli preis monatl. n„Illuſtrierten ch den Fahrplan und den Wanbkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt 8. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Jo eſchäftsſtelle 5 Pfg., Samſtags⸗Aus gabe 10 Pfg. Finzel⸗Berkauf ber Zeitung von der Martin, Viernheim. jüdiſche Problem deutſche Judenfrage und ihre Entwicklung infolge der Auswan⸗ Perung der letzten Jahre hat der„Völkiſche Beobachter“ auf Grund umfangreichen in⸗ ereſſanten Materials intereſſante Ergeb— hiſſe feſtgeſtellt. Die Zahlen der Emigration, die von ben verſchiedenſten Stellen ausgegeben wer⸗ den, gehen etwas auseinander. Der für die üdiſche Auswanderung eingeſetzte amerika⸗ Riſche Kommiſſar des Völkerbundes hat eine Statiſtik zuſammengeſtellt, wonach im Jahre 1933 60 000 Perſonen aus Deutſch⸗ land ausgewandert ſeien, davon 86 Prozent Zuden. Im Jahre 1934 ſtieg dieſe Schöt⸗ zung auf 65 000, wovon etwa 9500 nach Nach jüdi⸗ Deutſchland mit 70 000 zu berechnen. Die [Geheime Staatspolizei iſt zu noch höheren ahlen gelangt. Sie rechnet damit, daß 90 000 Juden ausgewandert ſeien, dazu och 20 000 Flüchtlinge ariſcher Herkunft, die meiſt aus politiſchen Gründen ins Aus— land gegangen ſind. „Viele Auswanderer ſind draußen ent— täuſcht worden und kehren nach Deutſch⸗— 5 dürften 10 000 Rückwanderer feſtzuſtellen ſein. und zwar zu 99 Prozent Juden. Da dieſe Rückwan⸗ derung in letzter Zeit im Zunehmen begrif— en iſt, ſo hat man ſich zur einſtweiligen Un— terbringung ſolcher Perſonen in Schu— ungslagern entſchloſſen, vor allem, um den heimiſchen Stellenmarkt nicht wei— belaſten. Als Stichtag für dieſe Maßnahme iſt der 28. Januar 1935 feſtge⸗ g Alle nach dieſem Termin geimgekehrten oder noch zurückkommenden Emigranten müſſen ſich alſo darauf gefaßt Schulungslager untergebracht zu werden. Die Kapitalflucht hängt mit der Entwicklung der Emigration eng zuſammen. Es iſt nicht immer leicht möglich ſofort feſtzuſtellen, wo eine Auswanderung erfolgt war, weil die Betreffenden es ver⸗ mieden haben, ſich polizeilich Im gleichen Umfange ö wandlung ihres Vermögens in ausländiſche Bankguthaben. Nach einer amtlichen Schät⸗ geweſen. abzumelden. vollzog ſich die Um⸗ zung ſind von dieſem Vorgang 400 Millio- nen Mark betroffen worden, es kann aber angenommen werden, daß die Summe noch etwas größer iſt. Um die Verſchiebung deut⸗— ſchen Vermögens ins Ausland zu verhin⸗ dern, erging ſchon am 8. Dezember 1931 ein Reichsfluchtſteuergeſetz. Dadurch ſind aber in den erſten beiden Jahren nicht viel mehr als 1 Million Mark jährlich an Steuern auf— gebracht worden. die Bedeutung dieſer Maßnahmen ſtieg im Laufe der Folgezeit. In vielen Fällen legten die Finanzbehörden n Grundbeſitz der teuerflüchtlinge, ſo daß dieſe ſich zur nach⸗ träglichen Zahlung ihrer Steuerſchulden be⸗ quemen mußten. Am 18. Mai 1934 erging durch die das Reichsſteuer⸗ wurde. Die ſtiegen eine Novelle, Jahre 1934/35. fordert wurden, dieſe Werte namhaft zu machen. Im anderen Falle ſtanden Zucht⸗ zausſtrafen in Ausſicht. Daraufhin ſind in Man folgenden Halbjahr 100 Millionen ark Deviſen der Reichsbank zugefloſſen. 13 Frage des„Wohin“ hat für die uswanderer und Flüchtlinge natürlich eine ſchon gezeigt „ wenige, noch nicht einmal 10 Prozent nach Paläſtina Racngen Etwa 70 000 aber ſuchten in den Hachbarländern Europas oder in Amerika 20 neues Unterkommen. Paläſtina iſt ein and für bäuerliche Siedlung. es bietet wenig Ausſichten für Angehörige der aka⸗ Lundchen Berufe uſw. In den europäiſchen 390 aber erweckte die Zuwanderung ieler Aerzte und Rechtsanwälte auch keine ſtalle Freude. Einzelne dieſer Länder ge⸗ atteten die Ausübung eines Berufes erſt bei wenn der Einwanderer ſeine Prüfung ei ihren Univerſitäten nachgeholt hatte. gland wandten ſich auch die Berufs⸗ „ gegen die Kon. Mitwoch, den 15. Mal 1985 Auzeigenpreiſe: Die 1 bei Wiederholung abgeſtufter ernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung Siernhetmer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) e Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, batt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Reklame 9 Pfennig, mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Anna i i 5— me von A Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſcrlunn. bes Aulanbs Lr an Geſchäftsſtelle: A Piapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Nöglichreit vberüͤckſichti 5* t.— Für die u bestimmt e Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht Abra erde olf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Deutschland und ſeine Nachbarn Der Stellvertreter des Führers in Stockholm— Ein aufklärender Vortrag über das neue Deutſchland— Die Durchführung der nationalſozialiſtiſchen Ideen Stockholm, 15. Mai. Der Beſuch des Reichsminiſters Heß in Stockholm ſteht im Mittelpunkt des Intereſ— ſes der Oeffentlichkeit. Allgemein heben die Stockholmer Blätter hervor, daß der Stell— vertreter des Führers den Eindruck der Ein— fachheit ſeiner Erſcheinung hinterlaſſen habe, den Eindruck von einem„Manne der Tat“. König Guſtaf empfing Reichsminiſter Heß in Begleitung des deutſchen Geſandten, Prinzen zu Wied, und ſeines Adjutanten Leitgen in einer Privataudienz, die eine halbe Stunde dauerte. Am Dienstagabend hielt der Stellvertreter des Führers vor der Deutſch-Schwediſchen Geſellſchaft einen Vortrag über das neue Deutſchland. Eine Erſcheinung, wie die deut⸗ ſche nationalſozialiſtiſche Revolution, ſo führte er u. a. aus, werde auf die Dauer nicht ohne Ausſtrahlungen auf die übrige Welt ſein, obwohl es den Trägern der national— ſozialiſtiſchen Bewegung unterſagt ſei, auf die inneren Verhältniſſe der anderen Staa— ten Einfluß auszuüben. Aber die Gedanken, die die Revolution trügen, könnten nicht ohne Wirkung auf die Umwelt bleiben und umſomehr müßten Verantwortliche der übri⸗ gen Länder wohl ein Intereſſe daran haben, dieſe Gedanken und ihre Auswirkungen in dem Staat, der durch ſie regiert wird, ken⸗ nenzulernen. Der Redner gab dann Ueberblick über das Werden des Nationalſozialismus und ſchilderte den unheilvollen Einfluß, den die an vielen maßgebenden Stellen im Staat und in der Wirtſchaft ſtehenden Ju- den im Deutſchland der vornationalſozia— liſtiſchen Zeit ausgeübt hätten. Weiter ver— breitete er ſich über das damit parallel lau fende Anwachſen des Bolſchewismus. Wie von Deutſchland als dem erhofften Land der Weltrevolution der Bolſchewismus weitergetragen werden ſollte, das beweiſe das Material, das im Karl Liebknecht-Haus, dem früheren Heim der KPD in Berlin ge⸗ funden und den Fachdezernenten der Poli tiſchen Polizei fremder Staaten bekanntge— macht worden ſei. CCC kurrenz fremder Herkunft. In Frankreich und auch in anderen Ländern proteſtierte die akademiſche Jugend gegen die Auf⸗ nahme jüdiſcher Studenten aus Deutſchland. In Paläſtina gab es 180 000 Juden im Jahre 1932, 1934 aber ſchon gegen 310 6000. Die arabiſche Bevölkerung zählt dagegen ungefähr 800 000 Köpfe. Die große Steigerung der Bodenpreiſe für die Zwecke der Siedlung ſowohl, wie auch für den Bau neuer Wohnungen hat eine Spekulation emporgetrieben, die den heftigen Widerſtand der Eingeborenen hervorgerufen und zu blutigen Aufſtänden geführt hat. Die mei⸗ ſten Einwanderer, nämlich 44 Prozent, wur⸗ den neuerdings von den polniſchen Ju- den geſtellt, während aus Deutſchland 18 Prozent und aus Amerika nur 3,8 Prozent gekommen ſind Damit iſt aber auch eine er⸗ hebliche Zunahme des Kapitals dort im Lande entſtanden, die allein 90 Millionen Mark im Johre 1933 betragen haben dürfte. Die Zahl der Juden in Deutſch⸗ land iſt von 564000 im Jahre 1925 auf 450 000 im Jahre 1934 zurückgegangen. In dieſem Rückgang würde ſich ſowohl die Aus⸗ wanderung, wie auch die ſinkende Geburten⸗ zahl der jüdiſchen Raſſe in Deutſchland aus⸗ drücken. Man darf aber nicht überſehen, daß die Statiſtik als„jüdiſch“ oder„isrge⸗ litiſch“ nur ſolche Perſonen geführt hat, die diefer Konfeſſion treu geblieben ſind. Zahlreiche Diſſidenten und Religionsloſe ge⸗ hören aber ebenfalls dem Judentum an. Gegenwärtig dürften im Reich noch 535 000 Juden vorhanden ſein. einen rund Adolf Hitler, ſo führte der Miniſter weiter aus, habe fanatiſch an ſein Volk geglaubt und beſonders auch an den deutſchen Arbeiter. den er im Felde ſo opferbereit, tapfer und treu geſehen hätte. Im Glauben an dieſes Volk habe er dem Materialismus der Zeit einen neuen Idealismus entgegengeſtellt und gelehrt, daß Nationalſozialismus und Sozialismus einander ergänzende Begriffe ſeien. Zur Verankerung ſeiner Ideen und zu ihrer ſyſtematiſchen Verbreitung im Volke habe er die NSDAP geſchaffen. War das erſte Ziel des Nationalſozialis— mus einſt die Erringung der Macht, ſo ſei ſein Ziel ſeit der Machtergreifung die Verwirklichung ſeiner Ideen und Ideale mitftels der Macht. Seine Werkzeuge ſeien der Staat und die Partei. Der Zuſammenſchluß des Volkes über alle bisher trennenden Weltanſchauungen, Klaſ⸗ ſen, Stände, Parteien und Einzelſtaaten hinweg in einem Reich ſei zur Tatſache ge— worden. Den Gegnern ſeien die Angriffs- punkte für ihre zerſetzende Tätigkeit genom— men. Nur ein letzter Angriffspunkt ſei noch nicht ganz ausgeſchaltet. Dies ſeien die konfeſſionellen Gegenſäte. Demgemäß hätten ſich auch alle Gegner in der Austragung des künſtlich hervorgerufe— nen Kirchenſtreites zuſammengefunden. „Wir haben feſtgeſtellt, daß ſich gerade athei— ſtiſche Kommuniſten, gottesleugneriſche Marxxiſten, die früher aus der Kirche ausge— treten waren, nunmehr in irgendeiner kon— feſſionellen Organiſation kämpferiſch be— tätigen und den Kirchenſtreit zu ſchüren be⸗ mühen. Der Nationalſozialismus will, daß wie einſt unter Friedrich dem Großen,„je- der nach ſeiner Facon ſelig werde“. Der na⸗ tionalſozialiſtiſche Staat gibt den Kirchen was den Kirchen iſt, die Kirchen haben dem Staat zu geben, was des Staates iſt. Dar- über hinaus ſteht der nationalſozialiſtiſche Staat den inneren Zänkereien der Bekennt⸗ niſſe unintereſſiert gegenüber.“ 1 der Feſtſtellung, daß das ideale Ziel 5 Erhaltung des Friedens für Deutſchland zugleich eine fachliche Not, wendigkeit ſei, fuhr Miniſter Heß fort: Der Führer iſt Frontkämpfer! Und ich bin ja auch Frontkämpfer und faſt alle anderen Mitarbeiter des Führers ſind ebenfalls Frontkämpfer des furchtbarſten Krieges al— ler Zeiten. Wir wiſſen, was der Krieg be— deutet und lieben deshalb den Frieden. Wir wiſſen aber auch, daß der Friede umſo beſ— ſer geſichert iſt. ſe weniger aber abenteuer⸗ liche Nachbarn das Gefühl haben können, daß der Einmarſch in deutſches Land ein militäriſcher Spaziergang ſei. Kaum je war ein Volk ſo entſchloſſen, ſich bis zum letzten Mann zu wehren, wie das deutſche heute.“ Reichsminiſter Heß ſprach als ſeine Ueber— zeugung aus, daß Hitler, ſo wie er inner- politiſch der Retter Deutſchlands wurde, auch außenpolitiſch geſündere Verhältniſſe ſchaf⸗ fen und mithelfen wird an der Geſundung der Welt. Der Stellvertreter des Führers ſchloß ſeine Rede mit der Betonung, Deutſch'and wolle keinen Krieg, ſondern den wahrhaften Frieden. Italieniſche Verſtimmung Verärgerte Vorwürfe gegen Frankreich und England Rom. 15. Mai. ö Die italieniſche Preſſe führt eine immer ſchärfere Sprache in der Frage des Streit— falles mit Abeſſinien Die Leitartikel dienen immer eindeutiger der Polemik gegen Eng— land und Frankreich. Gleichzeitig wird all— gemein gegen Abeſſinien der Vorwurf einer herausfordernden Haltung erhoben.„Gior— nale d'Italia“ ſchreibt u. a., Frankreich, in deſſen Händen die Direktion der 7ſchi— butibahn liegt, habe die Verpflichtung zur Verhinderung der Waffendurchfuhr nach Abeſſinien.— Die Stellungnahme des „Meſſaggero“ und des„Popolo di Roma“ ſind eine einzige ironiſche Polemik gegen die engliſche Preſſe. „Meſſaggero“ fragt, ob die„Times“ vielleicht zu dem Spiele hergeben durch das jede Verſtändigung zwiſchen den drei Großmächten wegen der abeſſiniſchen Frage wieder in die Brüche gehe.—„Po— polo di Roma“ ſchließt ſeine Polemik mit der Erklärung, daß es ſich bei dem italie— um eine einfache Feſtſetzung der Grenzen, ſon— dern um eine endgültige Klärung der ziehungen zwiſchen Italien und Abeſſinien handele. ſich wolle, * Be⸗ Volſchewiſtiſcher Blutterror Todesurteile wegen der Annahme von Hungerhilſe Berlin, 14. Mai. Die öſterreichiſche Preſſe bringt folgende Meldung:„Dem interkonfeſſionellen und übernationalen Hilfskomitee unter Vorſitz Seiner Eminenz Kardinal Innitzer geht ſo⸗ eben folgende Nachricht zu: In der Sowjet⸗ ukraine wurden die Paſtoren Woldemar Seib aus Dniepropetrowſk und Friedrich Deutſchmann aus Hochſtedt zum Tode verurteilt und harren jetzt der Voll⸗ ſtreckung dieſes Urteilsſpruches. 27 Paſtoren befinden ſich im Gefängnis. Der bekannte evangeliſche Probſt Birth aus Charkow und Paſtor Baumann wurden zu je zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im ganzen Gebiet der Sowjetunion ſind jetzt nur noch etwa 20 evangeliſche Pfarrer im Amt.“ Die Paſtoren Seib, Deutſchmann, Birth und Baumann ſind ſämtlich Deutſche. Wie das Deutſche Nachrichtenbüro erfährt, ſind noch weitere Todesurteile gegen Deukſche in der Sowjetunion verhängt worden, die ſämtlich aus jüngſter Zeit ſtam⸗ men und wegen der Annahme von Hungerhilfe aus dem Ausland bzw. wegen der Bitte um Hilfe gefällt wor- den ſind: 1. der Bauer Derkſen, 2. der Bau⸗ er Thieſſen, 3 der Bauer Heinrich Raaf, Neuſatz bei Odeſſa, 4. Johannes Hirſch, He⸗ lenental bei Odeſſa, 5. Michael Röhrich, Straßburg(Ukraine), 6. der Bauer Regehr. Altonau, Kreis Melitopol ſind ſämtlich zum Tode verurteilt worden. Damit hat der Terror gegen das deutſche Volkstum einen neuen Höhepunkt erreicht. Tokio. Von zuſtändiger Stelle wird mit⸗ geteilt, daß der Austauſch von Offizieren zwiſchen Japan und Sowjetrußland unmit- telbar bevorſteht. * — In kurzen Worten Reichsminiſter Heß, der vom König von Schweden in einer halbſtündigen Audienz empfangen wurde, hielt vor der deutſch⸗ ſchwediſchen Geſellſchaft einen aufklärenden Vortrag über das neue Deutſchland. Der italieniſche Regierungschef Muſſolini empfing den deutſchen Botſchafter in Rom, v. Haſſell. Im Verlauf ſeines Moskauer Aufenthal⸗ tes wurde der franzöſiſche Außenminiſter Laval vom Vorſitzenden des Rates der Volkskommiſſare, Molotow, und ſpäter vom Vorſitzenden des Vollzugsausſchuſſes der Sowjet⸗Union, Kalinin, empfangen. Für die Ergreifung der Banditen. die auf der Eiſenbahnſtrecke Kohlfurt Görlitz einen Eiſenbahnpoſtwagen ausgeraubt haben, wurde eine Belohnung von 5000 Mark aus- Veſetzt. Soldaten einer Idee Der Chef des Stabes über die Aufgaben der SA. Der Chef des Stabes der SA. Viktor Lußze, veröffenklicht unter dem Titel „Soldaten einer Idee“ einen Aufſatz, in dem es u. a. heißt: Als Adolf Hitler Politiker wurde und ſei⸗ nen Kampf um Deutſchland begann, war er Soldat. Als unbekannter Gefreiter hatte er den Weltkrieg mit allen ſeinen Leiden und Bitterniſſen an der Front erlebt. Ohnmäch⸗ tig, gaserblindet, Not das Zentrum und die marxiſtiſchen Parteien das tiefere religiöſe den Deutſchen zur Durchſetzung ihrer inter— nationalen Parteiintereſſen und in der Revolte vom November 1918 dem Soldaten an der Front das blanke Schwert zerbrachen. Dabei wurde dem Füh⸗ rer eines klar: dieſer größte aller weltge— ſchichtlichen Zuſammenbrüche konnte nur ge— ſchehen, weil ſich der deutſche Menſch in ſei— nem Denken und Fühlen und in ſeiner poli— tiſchen Organiſation von den Grundgeſetzen ſeines ureigenen Weſens und den organi— ſchen Werten ſeiner Raſſe abgewandt hatte und einem Syſtem huldigte, das ihm inner— lich fremd war. Der Pluralismus der De— mokratie und die Freizügigkeit des Libera— lismus konnten nur ſolange im deutſchen Volk von Beſtand ſein, als der Staat in den altgermaniſchen Tugenden wurzelte. Mit dem Zuſammenbruch dieſes Rahmens mußte Das Chaos eintreten. Der Geiſt der Front. Nicht vermochten es aber die äußeren und inneren Feinde trotz heftigſter Bekämpfung aller ſoldatiſchen Empfindungen und Regun— gen, trotz der Bemühungen um eine„mora— liſche Abrüſtung“ des deutſchen Volkes, den Geiſt der Front zu zerſtören, der Geiſt aber kann niemals für ſich allein wirkſam wer— den, er braucht einen Körper, um ſich zu manifeſtieren und einen Willen. um ſich durchzuſetzen. In dem unbekannten Gefrei— ten des Weltkrieges flammte der leiden— ſchaftliche Wille empor, dieſem Geiſt einen Körper zu ſchaffen, ein Inſtrument, mit dem die Schmach des Novemberverbrechens wie— der gutgemacht werden könnte. Bei der da⸗ maligen Lage ſchien ihm ein taugliches Mit⸗ tel zur Durchſetzung ſeines Willens eine Gemeinſchaft jener Menſchen, deren Charak— terwerte und ſoldatiſche Tugenden ſich im Schütgen aral offenbart hatten. Adolf Hit. mußte Adolf Hitler er⸗ leben, wie in der Stunde höchſter nationaler Empfinden deutſcher Menſchen und die echte Sehnſucht nach einem ſozialen Ausgleich aller ſchaffen⸗ mißbrauchten ler ſchuf mit eintgen ſeiner Kriegskameraden die Partei. ö Fauſt gegen den Terror. Dies Erkennen nutzte die ſeit dem Novem⸗ ber 1918 herrſchende ſchwarz⸗rote Koalition mit allen ihr zu Gebote ſtehenden privaten und ſtaatlichen Machtmitteln rückſichtslos aus, um jede ihrem Wollen nicht genehme politiſche Willenskundgebung und die Auf⸗ klärung des Volkes im Keime zu erſticken. Wollte Adolf Hitler nicht von vornherein darauf verzichten, einſt die praktiſchen Fol⸗ gerungen aus ſeiner Lehre zu ziehen, ſo mußte er dem Terror der anderen ebenfalls mit der Fauſt begegnen. Daher bildete er zum Schutze der Aufklärungsarbeit ſeiner ſungen Partei eine kleine Ordnergruppe. Der erſte großangelegte Verſuch der Marxi⸗ ſten, den jungen Nationalſozialismus im Keime zu erſticken, ſcheiterte an dem un⸗ erhörten Kampfgeiſt dieſer Truppe, die dann in Tauſenden von Straßen- und Saalkämp⸗ fen ſich das Recht auf die Straße erzwang. Seitdem die erſten 46 Mann 800 Marxxiſten aus dem Felde ſchlugen, tragen wir als An⸗ erkennung des Führers den Namen „Sturmabteilung“-SA. Lebende Gemeinſchaft. Tauſende von Arbeitern hätten den Weg zur Deutſchen Nation nie gefunden ohne die SA. Die SA ging in ihre Elendsquartiere, ihre Stempelſtellen, holte ſie von der Stra— ße hinweg: in ihre Reihen. Sie ſuchte die Hiskuſſion und konnte überzeugen. In Tat und Beiſpiel, in Kampf und Blut wurde in der SA die ſaoldatiſche Forderung Adolf Hitlers lebendige Wirklichkeit, wuchs in Kampf und Not ein neuer Menſchentyp: Der Soldat einer Idee. Was von oben durch die Kaiſer des Mit⸗ telalters, durch einen Friedrich den Großen und Bismarck nicht vermocht wurde, geſchah durch die typenbildende Kraft der SA-mäßi⸗ gen Erziehung im Nationalſozialismus von Unten: Die Herausſtellung eines neuen deut— ſchen Menſchentyps, in dem ſich die ſolda⸗ tiſchen und politiſchen Kräfte des germaniſch⸗ deutſchen Weſens verkörpern, und die Voll- endung der Revolution ſehen wir in der im— mer klareren Ausprägung dieſes neuen Menſchentyps in immer größerer Zahl. Der Nationalſozialismus ſteht erſt am Anfang Wir denken in langen Zeitperio⸗ den. Die erſte Periode war die des Kampfes um die Macht und ihre Feſtigung im Staate. Sie iſt abgeſchloſſen. Die zweite Periode beginnt. In ihrem Mittelpunkt ſteht einzig und allein der deut ſche Menſch. Die SA hat in den hinter uns liegenden Jahren des Kampfes in der Ein— ſchmelzung des aus allen Lagern ihr zuſtrö— menden Menſchenmaterials ihre ganz be— ſondere Eignung und Befähigung zur Er— ziehung im nationalſozialiſtiſchen Sinne er⸗ wieſen. Sie wird weiter wirken in der For- mung des neuen Menſchen: als Vorbild und Erzieher, damit der Nationalſozialismus nicht allein Lippenbekenntnis bleibe, ſondern lebendige Lebensform werde. Für die Kinderreichen Anerkennung durch dauernde Steuer⸗ ermäßigung. Berlin. 15. Mai. Im Rahmen einer Betrachtung über die Berückſichtigung bevölkerungspolitiſcher Grundſätze im neuen Steuerrecht vertritt der Direktor im Statiſtiſchen Reichsamt, Dr. Burgdörfer im„Deutſchen Recht“ einen Vorſchlag, der zum Ziele hat, den Kinderreichen eine dauernde Anerkennung ihrer Leiſtung für Volk und Staat zu ſichern. Er weiſt darauf hin. daß a he 8 SO/ DO CO US OO RRE. dringling zu ſtürzen. Urheber rechtsschutz: Fünf Türme- Verlag, Halle(Saale) Weiter draußen, außerhalb des Weichbildes des Ortes, dehnte ſich ein weitläufiger Fabrikkomplex, deſſen rauchloſe Schlote traurigen Stillſtand bewieſen. In Büchſenſchuß⸗ weite davon ſchmiegte ſich eine Anzahl Arbeiter⸗ und Beamtenhäuſer ins Grüne und boten einen freundlichen Anblick. Noch zeigten ſich nirgends Zeichen des Verfalls, der Betrieb mochte alſo noch nicht lange eingeſtellt ſein. Pips nickte vor ſich hin, dann nahm ſie ihr Köfferchen nus der rechten Hand in die linke und ſchritt ausgreifend die Häuſerzeile entlang, betrat hierauf eine kurze Allee, bog alsbald nach links und ſchließlich ohne Eile über einen ſchmalen Wieſenweg auf die Häuſergruppe zu. Die lag ziemlich ausgeſtorben da. Hier und da ſaßen ſtille, traurige Menſchen vor ihrem Heimweſen. Männer zogen an ihren kalten Pfeifen; Kinder, blaß und unter⸗ ernährt, trippelten umher, ohne Geſchrei und Uebermut, wie es ſonſt wohl ſelbſtverſtändlich war. Blaſſe Frauen ſtanden an Waſchtrögen oder putzten und wirtſchafteten in den winzigen Hausgärten. Spär⸗ liches Gemüſe und armſelige Blumen, das war der ganze Aufwand. Auf den umliegenden Feldern wurde vereinzelt Ein Bienenvater mit Maske und rauchender Pfeife, inmitten eines hübſchen Gartens, wies ſo etwas wie Behäbigkeit auf in dieſer gearbeitet, Kartoffeln gehäufelt. aurig⸗ſtillen Umgebung. Pips umging die Häuſergruppe von rückwärts, bog baun hinter einem der Häuſer in einen ſchmalen Weg und umſchritt ein größeres Gebäude, das in der Front eine Frau. nix übrig haben.“ Gotthold— geln S'?“ a„Kuſch, Bello— was fällt dir ein? Du kennſt mich wohl nicht mehr!“ rief Pips lachend. Worauf das große Tier in freudiges Gewinſel ausbrach und ſich um und um drehte, zum Zeichen des Willkomms. 118 Pips ſtreichelte den Kopf des Tieres und ſprach zu ihm, als ob er ſie verſtände.„Biſt mein braver Hund— ja— mein lieber, braver Hund— bekommſt dann auch einen Wurſtzipfel. Aber jetzt laß mich ſchön hinein— ſo!“] dem Mädchen 5 In der offenen Tür, die aus dem Haus zur Veranda führte, erſchien eine dicke Frau mit angegrautem Schopf. „Was hat denn der Bello?“ rief ſie erſtaunt, und gleich darauf etwas gedehnt:„O jegerl, die Joſefſa— na ſo was...“ Es klang nicht eben einladend. Das junge Mädchen, das jetzt die knarrenden Holz⸗ ſtufen hinanſchritt, war von der kecken, etwas anmaßenden, jedenfalls ſehr übermütigen kommen verſchieden. Ein wenig linkiſch, verſchüchtert und faſt untertänig, ſo ſtand ſie gleich darauf vor der dicken „Guten Abend, Frau Verwalterin— ich komme doch nicht ungelegen?“ Selbſt die Stimme war verändert und klang tiefer und ein wenig gepreßt. „Na, wie man's nimmt“, war die ſchmuckloſe Ent⸗ gegnung.„Seit vorigem Jahr hat ſich, wie S' wiſſen werden, alles bei uns geändert. s Werk ſteht ſtill, und wenn das ſo weitergeht— na“, unterbrach ſie ſich ſelbſt, „alſo können S' Ihnen denken, daß wir für Werkſtudenten Pips nickte traurig.„Das kann ich mir ſchon denken. Aber erinnern Sie ſich, Frau Verwalterin, wie ich voriges Jahr da war, da hab'n S' ſelbſt geſagt, daß ich Ihnen Glück bracht hab', und auch dem Herrn— dem Herrn Die dicke Frau blickte dem Mädchen prüfend in die zen Veſtanderyartung des Voltes in jeder Ehe mindeſtens drei Kinder dieſer vom rien werden müßten. Nur ein rach achteil aller Ehen entſpreche völkiſch⸗biologiſchen Standpunkt zu ſtellen⸗ den Mindeſtforderung. Leben und Beſtand unſeres Volkes hingen dagegen in erſter Linie von der Jahl und der Skärke der kinderreichen Familien ah. Die völkiſch⸗biologiſche Leiſtung der erbgeſunden kinderreichen Familie ſollte da⸗ her von Staatswegen in geeigneter Weiſe und insbeſondere auch bei der Bemeſſung der Steuer anerkannt werden. Kinderreiche Familien, die dem Skaak durch Aufzucht und Erziehung einer ausreichenden Kinderſchar den größten Dienſt erwieſen hälten, ſolllen auch dann noch ſteuerlich geſchonk werden, wenn ihre Kinder über das 21. oder 25. Lebensjahr hinaus ſind. Das könnte in der Weiſe ge⸗ ſchehen, daß man Jamilienvätern. welche mindeſtens drei Kinder großgezogen haben, für ſe drei erwachſene Kinder etwa die Steuerermäßigung für ein minderſähriges Kind zubilligt. Dr. Burgdörfer empfiehlt weiter für eine künftige Reform der Erbſchafts⸗ ſteuer, die Befreiung weniger nach der Höhe des Nachlaſſes als nach der Zahl der hinterlaſſenen Kinder oder Enkel zu ſtaf⸗ feln. Nur beim Vorhandenſein von minde⸗ ſtens drei Kindern oder neun Enkeln ſollte die Steuer völlig entfallen und bei weniger Kindern oder Enkeln der Staat bzw. die zu bildende Reichsfamilienkaſſe das übrige Erb⸗ teil erhalten. Eine derart rigoroſe Beſtim. mung würde zweifellos der Geburtenbe⸗ ſchränkung in den beſitzenden Klaſſen am wirkſamſten entgegenwirken. „Graf Zeppelin“ in Friedrichshaſen Friedrichshafen, 14. Mai. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ iſt am Dienstag aus Süd⸗ amerika über Friedrichshafen eingetroffen. Kurz nach 11 Uhr vormittags erfolgte auf dem Werftgelände unter Führung von Ka— pitän Wittemann trotz eines ziemlich ſtarken Weſtwindes die glatte Landung. Sämt— liche Plätze waren beſetzt. ſtartet das Luftſchiff zur nächſten Fahrt nach Pernambuco. Der überfall von Kohlfurt 5000 Mark Belohnung für Ergreifung der Eiſenbahnräuber. Berlin. 14. Mai. Die Beraubung eines Eiſenbahnpoſtwa- gens auf der Eiſenbahnſtrecke Kohlfurt— Görlitz bei Rothwaſſer hat den Oberſtaats, anwalt in Görlitz veranlaßt, u. a. folgende; bekanntzugeben: In der Nacht zum Sonntag, den 12. Mai 1935 gegen Mitternacht, wurde hinter Sta⸗ tion Kohlfurt auf den Bahnpoſtwagen des in Rothwaſſer haltenden Eilzuges 168 eine Anzahl Schüſſe abgegeben. Mehrere mas- kierte Männer drangen durch ein zerſtörtes Fenſter in den Poſtwagen ein und hielten die anweſenden Poſtbeamten mit vorgehal⸗ tenen Schußwaffen in Schach. Den Räubern fielen acht Kiſten mit etwa 51000 Mark im Geſamtgewicht von 220 Pfund in die Hände. Für die Ermittlung und Ergreifung der Täter ſind insgeſamt 5000 Mark Belohnung ausgeſetzt worden, die unter Ausſchluß des Rechtsweges zur Verteilung gelangen. Die Reichspoſt gewährt eine weitere Belohnung in Höhe von 10 v. H. der wiedererlangten Summe. Am Samstag Die sqhnlentlaſſenen 1835 Ueber 700 000 in der Berufsberatung. Berlin. 15. Mal. Etwas mehr als 1,2 Millionen Jugenh. liche betrug der am 1. April von den Schu len zur Entlaſſung gekommene Jahrgang, von denen rund drei Viertel für den ſofor. 1 Wirtſchafts⸗ und 5 tigen Uebergang in das Berufsleben in Frage kommen. Ueber daz berufliche Schickſal dieſer Oberregierungsrat Dr. Handrick, im„Jun. en Deutſchland“, der ſozialpolitiſchen Zei. ſchrift der deutſchen Jugend, werte Mitteilungen. Er weiſt daß die Inanſpruchnahme der Berufsberatung 1 9 und Lehrſtellenvermiltlung der Reichs.. anſtalt ſtändig zugenommen habe. Die Berufsb.. ratungsſtellen wurden in den neun Mon. 1934 bis 31. März 1905 von mehr als 700 000 Ratſuchenden aufg. ſucht, während es in den vollen 12 Monaten des Vorjahres nur rund 600 000 waren. In einzelnen Arbeitsamtsbezirken wurden bis zu 90 Prozent 1 durch die Berufsberatung erfaßt. Auch de Vermittlungszahlen haben ſich dementſ pre. chend erhöht, und ſie werden namentlich u den nächſten Wochen noch weſentlich ſteigen.“ ten vom 1. Juli die Jugendlichen oft Der Referent ſtellt feſt, daß der kurzem gegen manche Berufe Peſſimismus bei den Jugendlichen erfren licherweiſe geſchwunden ſei. Hier zeigte ſich die Wirkungen des nationalſozialiſt ſchen Berufsethos, wie es im Reichsberufs wettkampf, der zuſätz⸗ lichen Verfifseree der 5 und der und, in anderen mannigfachen Veranſtal tungen zum Ausdruck komme. Der Refe rent kommt zu dem bedeutſamen Ergebnis daß der größte Teil der männlichen Schul entlaſſenen von 1935 bis zum 1. April ein Lehr⸗ oder Ausbildungsſtelle gefunder habe, daß bis über den Mai mit Lehrlingseinſtellungen gerechnet wer den könne und daß nur in einigen Bezirken Sondermaßnahmen für nicht Vermittelt erforderlich ſein werden. Es ſeien dies di Bezirke Brandenburg— Berlin, Weſtfa len, Rheinland und vielleicht noch! kleiner Notſtandsgebiete Mittel⸗ und Sid deutſchlands. Die Beratung und Ver mitt.“ lung der Mädchen ſei dagegen noch immer! das a ür die! ſchwierig; hier ſei Jahr die beſte Sondermaßnahme nicht unterzubringenden Mädchen. Nolitiiches Allerlei Berlin. Der Reichsminiſter der Juſtiz, D. Gürtner, hat in die amtliche Kommiſſion für Strafvollzugsgeſeß die Aufſtellung eines ſeh entwurfes den Generalſtaatsanwalt. Mini ſterialrat Dr. Chriſtians in Oldenburg, be rufen. Graf Schwerin v. Kroſigk, iſt Dienſtgeſchäfte wieder übernommen. Danzig. Durch eine neue Anordnung des“ Danziger Preisprüfungskommiſſars witd mit Ausnahme von beſtimmten Waren arten, die freie Wirtſchaft im Gebiet de Freien Stadt Danzig wiederhergeſtellt. Amſterdam. Es hat Aufſehen hervorge rufen, daß der Miniſter für Unterrich Kunſt und Wiſſenſchaft, Dr. Marchant ſeinen Rücktritt angekündigt hat; er begrün det dies damit, daß er der„makratiſchen Partei ausgeſchieden ſei deutlich. Pips Breitenſchlag voll- 1940. 3. e 4 155 3. e nette Veranda aufwies. Ohne zu zögern, klinkte ſie das] Augen. Ein mürriſcher Zug vertiefte ſich auf ihrem un⸗ kleine Gattertürchen auf, worauf ein großer Wolfshund in raſenden Sprüngen und mit böſem Gebell über das Verandatreppchen herunterfegte, bereit, ſich auf den Ein⸗ ſchönen, etwas derben Geſicht. „Halt ja, wenn's einem gut geht, nachher is man zum Juxmachen aufgelegt. Glück bracht, das freili— aber wenn man's recht nimmt, ſei'n Sie doch nit dabei beteiligt geweſen, das war a Zufall. Das Geld von dem un bekannten Menſchen, das damals ſo unverhofft ins Haus kommen is, das is eh längſt ſchon wieder weg. Mein Sohn hat mit hinten und vorn is nix draus worden, und das ſchöne Geld is beim Teufel!“ Widerwillig machte ſie dieſe Er öffnung, ſo als wenn ſie ſich etwas vergeben würde, mit ſeiner Erfindung herumgewirtſchaftet; über ihre Angelegenheit zu ſprechen „Werden ſchon woanders's Glück verſuchen müſſen, mei liebe Joſefa— a jeder Eſſer is jetzt zuviel!“ ſchloß ſie Das Mädchen nickte:„Das kann ich mir ſchon denken. Es iſt aber hier nicht anders wie überall, Frau Pieringer — ein Elend, wohin man kommt! bring' ich Ihnen wieder Glück! Glauben S' nicht?“ meinte ſie, wie bittend. Die Frau ſchüttelte den Kopf. Aber ehe ſie noch etwas ſagen konnte, kreiſchte das Gartentürchen, und ein hoch— gewachſener junger Mann in einem ſehr einfachen Sport gewand kam den Gartenweg entlang, freudig umbellt von dem Haushund, den er aber nicht weiter beachtete, denn ſeine Augen waren groß und erſtaunt auf den Gaſt ge⸗ richtet, der dort oben auf der Veranda ſtand. „Da iſt der Gotthold“, brummte die Frau unwillig, als wäre es ihr nicht recht, daß er eben jetzt daherkam. Pips hatte ſich dem Ankömmling zugewandt, und der war die paar Stufen mit einem Satz hinaufgeſprungen. Etwas wie verlegene, zögernde Freude war in ſeinem Geſicht, und mit einem ſcheuen Seitenblick nach der Mutter reichte er Pips eine ſeltſam ſchmale, ſchlante Hand hin.„Grüß Gott, Joſeſa— das iſt aber eine Ueber raſchung. Warum haſt du— warum haben Sie nicht vorher geſchrieben?“ ſtotterte er in ſichtlicher Verwirrung. Na, aber vielleich (Fortſetzung folgt) Schulentlaſſenen d 1 macht der Sachbearbeiter der Reichsanſtaß bemerken darauf hin hinaus noch“ Berlin. Der Reichsminiſter der Finanzen, 25 von einem 1. Erholungsurlaub zurückgekehrt und hat ſeine zum katholiſchen Glauben übergetreten und infolgedeſſen au— Fein, hin l een e „ iernheimer Anzeiger A erkia 8 Elektriſche Bahn Weinheim.— Viernheim.—Käfertal—Mannheim⸗Neckarſtadt.—Mannheim⸗Hauptbahnhof Weinheim Bahnhof ab 50 5²⁰—— 62625 6⁴⁰ 702 77 745 8¹⁸⁵ 45 95 1505 5 315 4 1. 522620688755 30 00155 50 540 534 fa Viernheim Bahnhof„ 5 5555566126764 656 71874 800 00 100 1170 120 5 1300 1 55 165 11450 St 10 1 55 7750 1851 1805 1945 9000 2700 2955 545 05 fate Fedege 7e. 57 55 f 606 nr 10 r 1 f(16 is— 9 270277 5.—— Maunh.⸗Neckarſtadt au 5060622 6[682 777 74808 826920 10114 12⁰⁰ 2135013500 141( 14% 1601/170• 16 8 1815 125— 0 0 225 2975 ee eee 21737 22 81 a 4 i 8— 81 6 7 J 20991 N Mann. Hauptbhf. An 6 ö ö 17 175 759 8 1487 9⁴⁰ 1001200125 8 2 1400 14⁵³ 161 17156 175⁰ 182019110— 202521582246 25. Werktags Llektriſche Bahn Mannheim ⸗ Hauptbahnhof. Mannheim-⸗Neckarſtadt. Käfertal Viernheim.— Weinheim Manny Hauptbhf. ab——————— 655— 7800855055 F r p Feen Mannh. Neckarſtadt,.———— 6⁰7 6276 700 745 81 90 11 0 1255 1200 130 31300 1440 775 21 16 1605 1255 180˙ 18 195 2026212215234 f 1 5 2 2081854] 716 7612811. 361381532 45% 5* 7 0 5 4182 5919 522122314 14 Viernheim Bahnhof 5 80 5. 92 11 9 5 8 2 4 8 8. 2. 11 ö 32 12 13 814 14 155216161657[17358[17571842 19121957 2105 22 20 97 Weinheim Bahnhof au 4510566677788 88897 13⁰⁰ 1451506 1606 765 Tyr 7518 185519 207 2177 227 2370 Sonntags Elektriſche Bahn Weinheim-Diernheim— Käfertal—Mannheim⸗Neckarſtadt—Mannheim⸗ Hauptbahnhof Weinheim Bhf. ab— f 0 f eee 1005 1200 13001406 15061600 Viernheim„ ab 51053553[615 6%— 8169186 10— 5120 2012591311406 151⁸ fert„ an 5 5 g c 9.7 8 o= 555 Netkarſtadt„„ an 55% 6617740 Ser ger oa* 122⁶ 3213 14% Maunh.⸗Hbhf. au 6˙65[— 756.— 8 960 1 16— 12561350 13% 141 Sonntags Elektriſche Bahn Mannheim⸗Hauptbahnhof Maunh.⸗Hauptbhf. abt.—— 655 700 80 900 10% 110 1200 Maunh.⸗Neckarſtadt ab 5 615 650718169605 11¹ 3 Käfertal Bahnhof ab 554] 625— 720 820 geo 1020 1120 Viernheim„ ab 607 6˙2(— 28910 10 — een 955 [Weinheim„ au 616[7786 858 Werktags von Weinheim⸗Lützelſachſen⸗Großſachſen⸗Leutershauſen⸗Schriesheim⸗Doſſenheim-Handſchuhsheim⸗Heidelberg Weinheim ab„n a er Schriesheim Hs 610658 Heidelberg au 58K 65⁰ 1 197135 90 J. 18⁰⁰ 1900] 19500 3005 21 220 230 00100 1 5181519161958 20202112218 2315 0440 5.6177 1819, 9, 207 27 2228 54¹ 16 174¹ 181 194˙¹ 200¹ 20 2140 2241 234¹ 556 1650 1756 1856 1956 2016 210 21⁵⁶ 2256 2356 9 eckarſtadt. Käfertal.— Viernheim Weinheim 7¹˙⁵ 500 16001700 180041900 100 2050 20421/2140 220022582300 J 005 1161718191920 2021211 21% 220 230 0¹¹ 16 29 8²⁰ 1929. 202 20¹ 3 215¹ 5 222 230 23 0² 16˙1718%19½%— 20% 21%— 21¼¼%22½% 22% 23234045 2356 0⁵⁰ 185819552032 20582116 218721586[— 2288 — d U — N 1 K 8 1 14 1K 5 15271621712 175K 18285 19⁰⁸ 1 20¹¹ 215⁰ 20015 500 14 1526 1600 1654 7⁴³ 18*⁰ 190% 195⁵ 20⁰⁰ 20K 214 22 40 1. 17 15⁵⁰ 16286 17²⁰ 1809 1846 0 19*8⁸ 20⁰⁰ 201¹¹⸗ 20⁵⁵ 22⁰⁰ 22⁵⁸ — 14 ö 180 0* 11˙C12½120%ê J 14% 14'155 16%[176175 1120 n 014% J 161% l 155 1975 neee ee n n K 1 1 K 18571919[209% 21% 22s 370 180K 18.19% 20K 2082152221346 800 184K[an 20% 20K an 21 7[—— 1 Heidelberg ab— 5 5177047789301 Schriesheim 55 656705 7 8K 90966 an 6 Weinheim 701 7ʃ5 118* 9e an Sonntags von Weinheim⸗Lützelſachſen⸗Großſachſen⸗Leutershauſen⸗Schriesheim-Doſſenheim⸗ Handſchuhsheim⸗ Heidelberg Weinheim(Kl.⸗-Bab K 7.00 8 00 9.00 1000 11.00 12.00 300 14.00 5 3 7 0 ana KR 700 8 00 9% 2— 13 4.— 15.00 16.00 17.00— 18.00— 19.00— 2000 25 87 Schriesheim 5.47615 730 8.30 9 30 10.30 1130 1208 12.30 13.08 13.30 1408 14.30 15,08 15.30 16.30 17.30 18.08 18.30 19.08 19.30 20.08 30 30 2190 22.0 1 7 deipelbee gz. an 6.05 6.41 7.56 8.56 9.56 10.56 11.6 12.34 12 56 13.34 13.56 14.34 14.56 15 34 15 56 16.56 17.56 18.34 18.56 19.34 19.56 20.34 20.56 21.56 22.556 Sonntags von Heidelberg ⸗Handſchuhsheim⸗Doſſenheim⸗Schriesheim⸗Leutershauſen⸗Großſachſen-Lützelſachſen⸗-Weinheim 12.38 13.0⁰ 13.38 1400 14.38 15.00 15.38 16.00 17.00 1800 18.38 19.00 19.38 20 00 20.38 21 00 22.00 23.30 13.04 13.27 14.04 14 27 15.04 15.27 16.04 16.27 17.27 18.27 19.04 19.27 20.04 20.27 21.04 21.27 22 27 23.45 an 13 14.55 an 16 55 17.55 1855 an 19.55 an 20.55 an 21.55 2255 an Heidelberg(Kl. ab 607K 7 00˙8 00 900 1000 1100 12.00 Schriesheim 5 6.27] 7.27 8,27. 9,27 10.27 11.27 12.2 Weinheim an 655 7.55 8.55 955 10 55 11 55 12.5 Heidelberg über Ladenburg—Großſachſen⸗ Heddesheim.—Weinheim— Heppenheim—Darmſtadt— Frankfurt a. M 1 5 8 8 5 6 58 Hewalberg abe 555.055.400. 54 56 845 9.4710 000 50% w. 5 556.080 W 17.00ʃ17.17ʃ18,10ʃ18 2101854 10869 50% 2523.35 Aeesh.. 8 5.335.127.23 g— 10 25 12.18 N a 25 16.37J17.07 17.46 18.47.—— 120,19 21.51 000 Weinheim 5.215.476.2777 3308 280 9 200.1410 352.2812 59ſ13.16013.56 37016 501716017 28017 36 29 5 Deppenheim„5.316.036 437.4908 32 9.3000 24/10 50ʃ12.44(13.16 54,17 077.3217 39181718, 49ʃ19.14 Darmſtadt 6.01ʃ6.53ʃ7.45ʃ8 090 2010 17 1 11 18.13.33 18.2018.20 12020 Fraukfurt. au. 2807. 408.2800 0809.20.10 591.1401 2.3014 06 19.071907 „ Eilzüge 25 = Dzuge— 7 5 55 an 1555 an 7018 20.2020, 46 51 023 18.0619 2419,12ʃ20.22ʃ19.48/19 57/05 1.36022 0522.53 1.16 18.3020.0719,3721.060 20.1320 2302137022, 1722.30 8.26 . a a 2 1 4 1 121 5 4.. 1 Werktags 8 2 Sonntags Trankfurt.—Darmſtadt.— Heppenheim— Weinheim—Großſachſen⸗Heddesheim über Ladenburg Heidelberg Feauffurk ab 5.106.306.4776 218 9.0 9.000105 1109.71). 3 F114. 215,856.11 17585 75g 1 Jeu i f 8 2. 0. 4 1 9 11,0. 45 8 2 J14.32413.581 6 11117.53E 17.51 18 230119.2 9.523.540 5 7 Darmſtadt„5. 23/6. 147.008.007. 42 7.53 10.24/l0.03 11,30011.57 012.38[13.30 15.27(16.23 18 5718.19 E 16 10 18.49 20 25 20.16 4 P Heppenheim„6.027.057. 278 41— 829 1 1.07— 11,522.30— 14.1415.06014.39 1609 17.3918 480! 31— 1 06 20.39 2 36 1 180 11.25]10 34 12,0112.57ʃT13 10 14.2915. 16. 26016 54 17.59 19.04 19.51]1922 21 2220.49 9 0.38 5918,3918 58819.15019 0 20,30021.30/22 021 0 09 Weinheim„6.247.267. 3009.000814 8.39 Groſiſ.⸗Heddesh. 6 337.34 908 l 11 1 0 15 30 16.35 18 0719 14 20 00 21.32— 23.59 Heidelberg an 7.0806. 05ʃ8. 05%. 35 8.40 59078012. 010 1.00 12,30ʃ13. 3313.38 15,01 5.5801 5.15 17.05 18 38 20.32019.49 22 0221.14 0 25 2.53 22. C ZAZ 1.. 2023. Werktags 1 Heddesheim— Käfertal und zurück K f a. N* 8 K K 0 N 5 27.16.22 17.42 18.25 20.34 J 21.50] 22.45 18.03 18.44 20.51] 22.18 23.02 0 E K K. f 12,50 3.20 10 16.02] 16.48 J 17.2 17.45 18.29 19.00 1935 20 7 Kraftwagen Heddesheim ab 5.50 620] 6.48 Käfertal au 609 6.39 7 Käfertal ab 6.22 6.50 40 Heddesheim an 6.40 7.08 42[9.36 5 2⸗ 3. 3,07 16.19 17.05 18.02 18.46[19.18 20.02[2101 Sonntags Heddesheim— Käfertal und zurück Heddesheim ab 705[ 8.05 89.05 e105 1206 1308 408 150 708 f 18.08 f 908 20087 75 Käfertal an 7.26] 826 9.26 11.26 12.26 13.26 15.26 17.26 20 19 26 2026 21.26[ 23.26 K 7.30 K 8.30 K 9.30 841148 12.30] 13. 4.30 15.30 K 22.30 13. 15.48 2 17.30 17.48 Käfertal ab Heddesheim an 748 848 Weinheim— Viernheim Lampertheim— Worms Worms— Lampertheim— Viernheim—weinheim 10,403,065, 330 5 1805— 1905 21.54[Worms ab 5,07 55,18 56,41 8,2501 0811 351¹5 47W5,59 817,06 19,41 „ 2— 21,09 21,47[Lõamperth 5,42 5,42 7,0248, 46012, 2513,5 416,03 6.18772 0 4 9 4 18 91* 1 2 4 6 2 4* 8 1* g 0 2* 7 7 15 5 77 0 7 6 2 e Waenb J, 6,8 50% 1 5 13,35,03 1 9955%%%(ieren 00((,%%. 4½42 0,2 1057420 W n an 5,42 6,00 7,219,55] 1,30 14,09 16,22 18,0218,54— 21,43 ½22,22[Weinheim au 6,12 6,127, 309%15(12,544 24016,34 16,4 17.56 20.28 „ Werklags, S Sonn- u. Feiertags. Wer auf den Zwiſchenſtationen: Muckenſturm, Poſtſtraße, Haide u. Lache, ausſteigen will, muß dies dem Huge oder Schoffger 19 1 5 Weinheim— Mörlenbach—Fürth— Wahlen. Wahlen Fürth. Mörlenbach— Weinheim einheim 1 ab 67071055 1883. 16 16 177 180 205 22% 5956 Wahlen ab 50— 5 N 9091117—— 151 416g( 1 1855 180 8 10 ürlenbach an Fürth„166 8 6 950012— 1407 ee 17100184— 190 20³⁰ ö 6¹⁷ 80801039 13% 16˙% i788, 22% 22% „nach Fürth ab 6.—18 11134/13660— 17⁰⁸ 18718721228— Mörleub, 516055466 99¼122J¼128/1425 15¼/172J17 19 19 9 00% * Wahlen ab Weinh. an 696779010012 J12¼ 01416174179 19˙⁰ 19 19. 2117 K0.30 9.48 1148 2.48 7 1.48 22.48 9.48 1830 19.30 20.33 18.48 19.48 20.51 Weinheim abſ4, 5 05,09 806,30 Viernheim„5,05 5,21 6,439,040] 10,52ʃ13,19 15,46 70 481113, 13%— 17 1818/21— 22“. = nur Werktags, S— nur Sonn- und Feiertags. — DDD SAND EN. 17 Nachdruck verboten. Sechzehntes Kapitel. „Jetzt können Sie doch nicht heim“, ſagte Marion Karnau und dehnte ſich ein wenig auf ihrer Couch. „Aber Marion, es iſt ſchon entſetzlich ſpät.“. „Bitte, ſchauen Sie doch mal'raus, ob Sie jetzt Luſt haben, loszugehen?“ Jobſt ſtand aus dem weichen Seſſel auf, hob den Spitzenvorhang von dem Fenſter. Marion hatte recht, es war nicht nur ein Gewitter, es war ein Wolkenbruch. Man ſah, wie der Regen in peitſchenden Strähnen gegen das FJenſter brauſte. „Ja, dann muß ich wohl warten.“ „Iſt Ihnen das ſo unangenehm, Reichardt?“ 5 Marion ſah ihn lächelnd an; ihr Geſicht war halb im Schatten, nur die Augen und der ſehr rote Mund leuch⸗ teten. Auf ihrem Haar waren warme Reflexe von dem goldgelben Licht der hohen Leſelampe. Wäre Jobſt ein richtiger Geſellſchaftsmenſch geweſen, oder würde er mit ſeinen Gedanken bei Marion geweſen ſein und dem, was ſie hören wollte, hätte er vielleicht geſagt:„Nein, im Gegenteil, ich freue mich, noch ein wenig mit Ihnen plaudern zu können.“ Aber da er niemals gelernt hatte, geſellſchaftliche Lügen auszuſprechen, ſagte er: „Vergeſſen Sie nicht, Marion, wir ſind im ſchärfſten Training. Ich habe auch noch verſchiedene organiſatoriſche Angelegenheiten mit Prag brieflich feſtzumachen.“ Marion verzog den Mund: „Immer und ewig das Training. Denken Sie denn niemals an etwas anderes?“ Sie ſah ihn zärtlich an. Aber er iſt ſo dumm, ſo erz⸗ dumm in puncto Flirt, dachte ſie, daß er es einfach nicht bemerkt. Oder wollte er es nicht bemerken? Glaubte er vielleicht, ſchon ein Blick zu einem andern Mädel iſt Un⸗ treue an ſeiner geliebten Herdith? Jobſt lachte:„Nee, Marion, ſo ein ſturer Sports⸗ menſch bin ich ja nicht. Sport iſt ſchön, Sport muß ſein. Aber das ganze Leben darf er einen ja nun doch nicht erfüllen. Ich bin mit ganzer Seele Arzt. Wan ich erſt ſo richtig mich auswirken kann, werde ich erſt ganz in meinem Element ſein.“ 1„Sind Sie eigentlich ehrgeizig, Jobſt?“ Marion ſetzte ſich auf der Couch auf, ſtützte die Ell⸗ bogen auf die weichen Kiſſen, ſah Jobſt aufmerkſam an. „Doch. Das heißt nicht in dem Sinne, für mich per⸗ ſönlich ſchrecklich viel zu erreichen. Mehr für das All⸗ gemeine, für die Menſchen, die Wiſſenſchaft. Was meine eigene Perſon anlangt, bin ich gänzlich unintereſſiert und bedürfnislos.“ Marion ſchüttelte den Kopf: „Fehler, Jobſt! Eins ohne das andere geht nicht. Man darf nicht anſpruchslos ſein, darf ſein Licht nicht unter den Scheffel ſtellen. Können allein macht es nicht.“ „Doch, das allein!“ „Sie glauben ja ſelbſt nicht an die Richtigkeit Ihres Widerſpruchs, Jobſt. Denken Sie doch mal nach! Sehen Sie doch die Welt, wie ſie iſt! Hat Sie der Abend neulich bei uns mit Geheimrat Küſtner nicht mehr genützt als wer weiß was für welche wiſſenſchaftliche Arbeiten? Man muß an die richtigen Menſchen rankommen— an die richtige Stelle, Jobſt. Das geht nur, wenn man irgend etwas vorſtellt. Nicht wie das Veilchen im Verborgenen blüht.“ 1 Jobſt fühlte, Marion hatte recht und doch in einem tieferen Sinne unrecht. Was ſie zu ihm äußerte, ſagten alle Menſchen, die„lebensklug“ waren. Aber er wollte in dieſem Sinne nicht„lebensklug“ ſein. Das klang alles ſo verdächtig nach Emporkommen nicht auf Grund der eigenen Leiſtung, ſondern auf Grund anderer, un— verdienter Gründe. Er hatte ſich ja ſchließlich immerhin aus eigener Kraft ſo weit heraufgearbeitet, daß er die Aſſi⸗ ſtentenſtelle bekommen hatte. Das Zuſammentreffen mit dem Chef hier im Hauſe, Küſtners perſönliches Intereſſe an ihm, war ja ſchließlich nur eine Folge, nicht der Anfang. 1 Als er Marion das ſagte, lächelte ſie überlegen. *„Was meinen Sie, Jobſt, wieſo Sie gerade die Aſſiſtentenſtelle bekommen haben? Es haben ſich nämlich, im Vertrauen geſagt, ſo an hundert Leute beworben.“ „Woher wiſſen Sie denn das?“ Nun lachte Marion auf. Sie ſtand auf; mit einer ge⸗ ſchmeldigen Bewegung ſtand ſie dicht vor Jobſt, fuhr ihm leicht und zärtlich durchs Haar. Er wollte zurückzucken, aber Marion hatte plötzlich ihre Arme um ſeinen Hals geſchlungen, ihr dunkelbrauner Kopf ſchmiegte ſich an ſein Geſicht, ein verführeriſcher Duft von irgendeinem zarten, lockenden Parfüm ſtrömte von ihr aus. —„Dummer Jobſt“, flüſterte ſie heiß und leidenſchaftlich, „weißt du nicht, daß du alles erreichen kannſt, alles, wenn du nur ein bißchen klug biſt und mich ein bißchen lieb aſt? Jobſt, fühlſt du nicht, wie es um mich ſteht? Daß 2 dir die Hände unter die Füße legen möchte und dir Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) Mit einem Ruck ſchüttelte Jobſt den Bann von ſich ab, der von der werbenden, weichen Stimme, von der locken⸗ den Schönheit Marions und dem ſüßen Duft ausging. „Nicht, Marion, nicht!“ ſagte er leiſe, löſte ſanft, aber beſtimmt ihre Arme von ſeinem Hals. Es war eine grenzenlos peinliche Situation für einen Mann, peinlich und beſchämend. Was ſollte er nur ſagen? Da ſaß Marion wieder auf ihrem Platz; ſie hatte die Hände vor die Augen geſchlagen, und ein tränenloſes Weinen er— ſchütterte ihren Körper.. „Marion, verzeihen Sie— ich habe das alles nicht verſtanden und nicht geſehen. Ich habe nicht gewußt, daß ich Ihnen das alles zu verdanken habe, das Intereſſe von Küſtner... Er ſchluckte, die Stimme war ihm wie ge⸗ lähmt. Da hatte er gedacht, er ſelbſt hätte ſich endlich etwas geſchaffen— und nun mußte er es einem Mädchen danken, dem er nicht einmal etwas dafür geben konnte, nichts von dem, was ſie erwartete. Denn er gehörte ja Herdith. f Alles, was ſich an dieſem Abend zwiſchen ihm und Herdith aufgetürmt, war wie mit einem Schlage fort. Wäre er nicht ſo unlösbar an ſie gebunden geweſen, irgend etwas hätte ſich doch in ihm geregt für Marion. Sie war ſchön, ſie war lockend in dieſer Abendſtunde, über⸗ glänzt von dem weichen Schein der Lampe; ſie liebte ihn und verſprach ihm alle Herrlichkeiten der Welt. Und doch antwortete auf alles nur eine Stimme in ihm, die klang: „Herdith! Nur Herdith!“ ö Marion hielt immer noch ihr Geſicht verborgen. Hinter den Händen ſagte ſie heiſer und undeutlich: „Gehen Sie, gehen Sie doch! Wollen Sie mich denn noch mehr beſchämen?“ 1 „Marion, muß man ſich denn ſchämen, nur weil eine Neigung zu einem Menſchen nicht in dieſem reichen Maße erwidert wird? Ich bin Ihnen ja ſo dankbar, Marion! Ich komme mir wie ein Narr vor! Ich weiß, Marion, ich müßte der Glücklichſte auf der Welt ſein, weil ein Mädel wie Sie mich ein wenig gern hat. Aber, Marion, man kann doch nicht gegen ſein Herz. Und das— ja, es muß einmal ausgeſprochen ſein, das gehört Herdith Aßmuſſen, ſchon lange.“ Da flogen Marions Hände herunter. Er erſchrak. Ein verzerrtes Geſicht ſah ihn an. „Na— da wünſche ich Ihnen viel Glück mit Herdith Aßmuſſen. Sind Sie denn auch ſo ſicher, daß Herdith Sie ebenſo liebt?“ „Marion!“ Es klang traurig und empört. lachte höhniſch auf. a „Sie ſind wirklich ein Narr, Jobſt Reichardt! Seit wann kennen Sie Herdith? Seit den paar Monaten, in denen wir zuſammen im Klub ſind. Aber ich kenne Herdith ſeit der Kindheit. Ich weiß Beſcheid. Fragen Sie ſich doch einmal, warum ſie Knall und Fall damals von zu Hauſe weggegangen iſt. Das hat ſie Ihnen niemals erzählt— nicht wahr? Und daß ſie mit ihrem Vetter, mit dem ſie damals etwas gehabt hat, nun Tag für Tag im Büro zuſammen iſt— hat ſie Ihnen das denn auch erzählt? Und fragen Sie doch einmal in Braunſchweig nach, da ſitzt immer noch unſer gemeinſamer Jugendfreund Rolf Megede und wartet, daß die Herdith ihn endlich erhört. Ja, ja, mein Lieber, mancher hat mehrere Eiſen im Feuer. Und was der Herdith das Erſtrebenswertere ſein wird, das wird ſich ja noch herausſtellen.“ „Marion!“ Wieder wollte Jobſt Marion unterbrechen. Aber ſie machte eine Handbewegung: „Jetzt laſſen Sie mich einmal reden! Die ganze Zeit hab' ich's heruntergeſchluckt, hab's mit angeſehen, wie Herdith verſucht hat, Sie zu kapern. Ich ſage Ihnen, das hat weh getan, ſchauderhaft weh! Aber einmal muß man Ihnen ja die Binde von den Augen reißen! Sie ſehen und hören ja nicht, und wenn die Herdith zehnmal mit fremden jungen Leuten im Auto ſpazieren fährt. Wenn ſie nur wenigſtens bei einem bliebe! Aber daran denkt ſie ja gar nicht. Sie hat immer ſchon von klein auf mehrere am Bändel haben müſſen. Und ihr Männer ſeid auch alle ſo dumm und fallt alle darauf herein. Sie ſind genau ſo dumm wie der Rolf Megede. Ich glaube, der wird das Rennen doch noch machen. Der iſt jetzt was— angeſehener Anwalt, gute Praxis. Auf der anderen Seite Herdiths Vetter. Wenn ſie ſich mit dem ausſöhnt, dann verzeiht ihr auch ihr Onkel. Na, und das hat immerhin gute Folgen für ſie.“ Sie ſchwieg einen Augenblick, atmete tief auf und ſetzte dann leiſe hinzu:„Und dafür geben Sie alles auf— alles, Jobſt Reichardt!“ Ihre Stimme ſchwankte. Sie ſtand haſtig auf und lief aus dem Zimmer. Jobſt ſtand wie betäubt da. Hatte er das alles ge⸗ träumt? Oder war es Wirklichkeit? Aber nein, es war kein Traum. Hier hatte Marion geſtanden, hier hatte ſie ihm die leidenſchaftliche Liebeserklärung gemacht. Und hier hatte ſie ihm dieſe Dinge von Herdith geſagt, dieſe böſen, ſchrecklichen Dinge. Rolf Megede— wer war Rolf Megede? Er hatte den Marion 0 dahinterſteckte. Aber wer war dieſer Vetter, von dem ie gesprochen hatte So etwas lonnte man doch nicht er⸗ finden. War er mit Herdith zuſammen? Oder war er es nicht? Und warum hatte Herdith ihm niemals etwas davon erzählt? Dieſer Vetter konnte kein Produkt von Marions eiferſüchtiger Phantaſie ſein. Der fremde Herr im Auto war es ja auch nicht.. Wie das alles zuſammenkam! Er griff ſich an den Kopf. Nein, nein, er wollte das nicht denten. Nicht an Herdith zweifeln. Frauen wie Marion, in ihrer Liebe ent⸗ täuſcht, konnten ſinnloſes Zeug reden. Aber warum hatte Herdith ihm dieſen Vetter verſchwiegen? Hätte er ſie doch jetzt fragen können! Er ſah auf die Uhr, es war elf vorbei. Draußen tobte der Regen noch gegen die Scheiben. Aber egal, er konnte jetzt nicht mehr hierbleiben. Das Zimmer erſtickte ihn. Was ſollte er auch hier? Ex wollte heim, und anderntags mußte er Herdith fragen. Bis dohin mußte er ſich ſo weit gefaßt haben, daß er ruhig bleiben konnte Herdith gegenüber. 1 Elf Uhr. Vor neun Uhr konnte er ſie im Büro nicht anrufen. Es erſchien ihm wie eine endloſe Zeit. Zu ihr gehen vor der Bürozeit? Er wußte nicht genau, wann ſie von Hauſe fortfuhr. Es war immer verſchieden, je nach⸗ dem ſie Arbeit hatte. Jetzt zu ihr? Auch unmöglich! Er konnte ihre Wirtin nicht aus dem Schlaf herausklingein. Es blieb nichts anderes übrig, als bis zum nächſten Tage zu warten. Er verließ Marions Zimmer.. Niemand im Korridor war zu ſehen. Er nahm ſeinen Hut und Mantel. Marion blieb verſchwunden. Er ſchloß leiſe die Korridortür hinter ſich, ſuchte nach dem Treppen⸗ licht. Erſt wie er unten war und auf die Klinke der ver⸗ ſchloſſenen Haustür drückte, begriff er: das Haus war ja zu. So peinlich es auch war, er mußte noch einmal herauf⸗ gehen und läuten. Er wartete ein Weilchen. Dann wurde geöffnet. Das erſtaunte Geſicht des Stubenmädchens ſchaute ihm entgegen. 0 „Ach bitte, könnten Sie mich wohl herauslaſſen?“ „Verzeihung! Das gnädige Fräulein hatte gar nicht geklingelt. Ich wußte nicht...“ Das Mädchen war ofſen⸗ var erſtaunt. Sonſt wurde ſie doch herbeigerufen, einen Gaſt hinunter zu geleiten. Jobſt ſah ein verſtecktes Lächeln auf ihrem Geſicht. Das Blut ſchoß ihm in den Kopf. Dachte dieſe blöde Perſon etwa, er hätte eine Liebesſtunde mit Marion gehadt? Hätte ſich heimlich davonſchleichen wollen? Aber alles egal. Mochte das Perſonal denken, was es wollte. Für ihn gab es jetzt nur eins: Klarheit zwiſchen ihm und Herdith! 2 5* * Aber es war wie verhext an dieſem Morgen. Als Jobſt aus dem Hauſe wollte, um mit Herdith zu tele⸗ phonieren, begegnete ihm auf der Treppe der Organiſa⸗ tionsleiter des Klubs. Von Prag war am Abend zunor ein längeres Geſpräch gekommen. Man hatte Jobſt wicht mehr erreichen können, da man ja nicht wußte,, wo er war— da hab' ich bei Marion geſeſſen]!, dachte Jobſt teuevoll. Nun kam der Organiſationsleiter mit dem Früheſten, um mit Jobſt noch über die nötigen Dinge zu ſprechen. Als ſie endlich ſertig waren, Jobſt alles notiert hatte, war es ſchon ſpät geworden. Er raſte nach dem Jern⸗ ſprechautomat ſeiner kleinen Poſtnebenſtelle. Es ſtanden fünf Menſchen davor. Sie ſchienen ſich alle verſchworen zu haben, Seriengeſpräche zu führen. In Jobſt tobte es. Aber was half es? Als er endlich in die Telephonzelle vordrang, waren ſämtliche Nummern der Groſchwiter Zellſtoffabtiten beſetzt. Immer wieder verſuchte er es. Indes hämmerten draußen Ungeduldige ſchon wieder gegen die Telephonzelle. Schließlich bekam er Herdith, aber eine ſehr gehetzte, ſehr eilige Herdith: „Entſchuldigen Sie“— wenn Herdith vom Büro aus mit ihm ſprach, war ſie immer ſehr offiziell—,„ich habe jetzt gar keine Zeit.“ „Wann kann ich wieder anrufen?“ „Heute ſehr unbeſtimmt. Ich kann gar nicht agen, wann ich frei bin. Vielleicht um ein Uhr.“ „Um ein Uhr hab' ich eine Beſprechung mit dem Klub⸗ vorſtand. Können wir uns nicht nach Geſchäftsſchluß treffen? Ich habe etwas ſehr Dringendes.“ „Alſo gut, wie immer, um fünf Uhr!“ „Wie immer“, war das verabredete Stichwort von Herdith und Jobſt. Wie immer, hieß die kleine Konditorei in der Mohrenſtraße. Erbiitert und traurig hing Jobſt ab. Wie merkwürdig Herdith geſprochen hatte. War ſie wirklich ſo beſchäftigt! Oder wollte ſie ihm ausweichen? Bis um fünf Uhr— welch endloſe Zeit! Gut nur, daß man ihn vollgeſtopft hatte mit Beſprechungen und Vorarbeiten für die Abreiſe nach Prag. So konnte man jetzt nicht an Herdith denken. Fühlte nicht dieſes Nagen in der Seele. Mußte ſich auf ein anderes Ziel konzentrieren. Siebzehntes Kapitel. Zum erſten Male, daß Herdith froh war, wie Jobſt ſo kurz abhing. Er tat ihr ja ein bißchen leid, aber ſie hatte jetzt wirklich keine Zeit zu ſprechen. Erſtens ſaß di nebenan Franz Teſſel. Zwiſchen den beiden Zimmern war die Tür ausgehoben. Er konnte jedes Telephon⸗ geſpräch mit anhören. Oft erſchien er dann, wie zufällig, in dem Türeingang. Sie hatte immer das Gefühl, er belauerte ſie. Dazu jetzt dieſes Durcheinander. Direktor Krumbhaar war völlig verdreht. Es waren ein paar erregte Telephon⸗ geſpräche zwiſchen der Firma Eckmann, Prag, und ihm geweſen. Herdith hatte keine Ahnung, worum es ſi handelte. Direktor Krumbhaar hatte das Geſpräch dir Namen noch niemals gehört. Er konnte von Marion mit alles verſchaffen, was dich glücklich und angeſehen machen Jann und. Herdith verknüpft worden ſein, ohne daß etwas Wahres aufgenommen. VWonileßung ſolet.) Aus der Heimat Gedenſtage 15. Mai 1773 Der öſterreichiſche Staatsmann Wenzel Fur v. Metternich in Koblenz ge⸗ oren. 1816 Der Maler Alfred Rethel in Haus Die⸗ enbend bei Aachen geboren. 1859 Der Phyſiker und Entdecker des Radi⸗ ums Pierre Curie in Paris geboren. Prot. und kath.: Sophia Sonnenaufg. 4,06 Sonnenunterg. 19,47 Mondaufg. 16,50 5 Mondunterg. 2,21 Die Vogeluhr Die Nachtigall hat ſich durch den Kälteſturz der erſten Maitage nicht beirren laſſen. Unverdroſſen hat ſie ihre nächtlichen dem Char üb aufgenommen, und in gro⸗ em Chor übt jetzt auch die ganze übrige Schar unſerer beſten Singvögel. Wen ſein Weg nachts über Land führt, der könnte glauben, die Vögel ſchlafen überhaupt nicht. Denn es iſt nicht die Nachtigall und ihr Vetter, der Sproſſer allein, die als nächtliche Sän⸗ ger auftreten, ſondern noch eine große Zahl anderer Vögel in Feld und Wald. Wer zwiſchen Gärten wohnt und lange aufbleibt oder einen leiſen Schlaf hat, wird die Beobachtung machen, daß einzelne Vö⸗ gel ſo pünktlich mit ihrem Geſang beginnen, daß man die Uhr nach ihnen ſtellen könnte. Man hat einmal ganz im Ernſt den Vor⸗ ſchlag gemacht, eine Vogeluhr aufzuſtel⸗ len. Sie geht nicht ganz vierundzwanzig Stunden, aber doch beinahe, denn um die Mittagszeit pflegt der Geſang eine Weile nachzulaſſen und ebenſo in den erſten Nacht⸗ ſtunden Aber ſchon gegen halb zwei Uhr in der Nacht melden ſich einzelne ſchüchterne Stimmen. Und gegen drei Uhr kann man in manchen Gegenden bereits richtige Sän⸗ gerkriege belauſchen. Verſteht man ſich alſo auf die Art der Vogelſtimmen, dann müßte eigentlich eine ſolche Vogeluhr eine hübſche Uebung für alle Naturfreunde ſein. Leider aber hat es ſich gezeigt, daß dieſe Vogeluhr einen großen Fehler hat. Man kann ſie für einen beſtimmten Bezirk auf⸗ ſtellen, aber ſchon für die nahe Nachbar⸗ ſchaft braucht ſie nicht mehr zu ſtimmen. An der einen Stelle ſchlagen die Feldlerche, der Schwirl. der Rotſchwanz und der Sumpf⸗ rohrſänger ſchon gegen zwei Uhr nachts, an anderen laſſen ſie ſich noch einige Stunden Zeit zum Schlaf. Das hängt auch gar nicht vom Wetter ab. Es hat lange gedauert, bis man hinter das Geheimnis gekommen iſt. Das verſchie— dene Verhalten erklärt ſich ſo, daß in Ge— genden, wo eine Vogelart ſelten iſt, ſie ſich ruhiger verhält. Wo aber viele Vögel der⸗ ſelben Art nahe beiſammen wohnen, und namentlich, wo zahlreiche Männchen ſind, die kein Weibchen gefunden haben, regen ſie ſich unabläſſig zum Wettkampf an und gönnen ſich keine Pauſe. So kann man mir einem Stündchen des Lauſchens in die Nacht am beſten feſtſtellen, ſchutzbeſtrebungen in der Gegend. in der man wohnt, ſchon einen guten Erfolg ge— habt haben. N % Militärurlauberzüge zu Im Benehmen mit der Deutſchen Reichs bahn-Geſellſchaft hat der Reichswehrmini— ſter angeordnet, daß zu Pfingſten die Mili⸗ tärurlauber Eil⸗ und Schnellzüge in de: geit vom Freitag, den 7. Juni bis Mit: woch, den 12. Juni d. J. auf Militärfahr⸗ karten nicht benutzen dürfen, wenn die Rei- entfernung weniger als 300 Kilometer be. trägt. Den Wehrkreiskommandos bleibt ee überlaſſen, zu Pfingſten die Einlegung be— ſonderer Militärurlauberzüge mit der zu⸗ ſtändigen Reichsbahndirektion zu vereinba— ten. Sie müßten aber ſpäteſtens am 6. Juni abends am Ziel eintreffen und frühe. tens am 12. Juni für die Rückfahrt einge- etzt werden. Vorſicht beim Genuß der Speiſelor⸗ hel! Der Genuß der Speiſelorchel, Früh⸗ ingslorchel(Helvella oder Gyromitra escu⸗ lenta), die meiſt als Morchel bezeichnet wird, verurſacht im Frühjahr faſt alljährlich zahlreiche, in einzelnen Fällen ſogar tödlich auslaufende Erkrankungen. Um die ſchäd⸗ liche Wirkung dieſes Pilzes zu vermeiden, iſt es erforderlich. die zerkleinerten friſchen Pfingſten Pilze fünf Minuten abzukochen, das Köch⸗ waſſer wegzuſchütten und die Pilze auf einem Sieb abtrocknen zu laſſen. Einfaches Abwaſchen iſt nutzlos. Auch Abbrühen ſchützt nicht vor Erkrankungen. Größere Mengen als ein Pfund zubereiteter friſcher Lorcheln ſollten von einer Perſon bei einer Mahlzeit nicht genoſſen werden. Auch iſt es zu vermeiden, eine zweite Lorchelmahlzeit kurz nach der erſten einzunehmen. Getrock— nete Lorcheln, wie ſie im Handel erhältlich ſind, haben ihr Giftigkeit verloren und be- dürfen keiner beſonderen Vorbehandlung (vergleiche Pilzmerkblatt des Reichsgeſund⸗ heitsamtes 1928. Verlag von Julius Sprin⸗ ger in Berlin). ven Preisſpaten im Arbeitsdienſt verkeilt. Das im Deutſchen Arbeitsdienſt durchge- führte Preisausſchreiben„Rund um den Spaten“ iſt zum Abſchluß gekommen. Es galt, durch dichteriſche oder ſonſtige künſt⸗ leriſche Arbeiten die hohe Bedeutung des Arbeitsdienſtes zu feiern. Von 412 Einſen. dungen zum Wettbewerb wurden 60 Arbei— ten mit einem Preisſpaten ausgezeichnet. Die Spaten gehen den Preisträgern in die— ſen Tagen zu. Wekltervorherſage: Eine Tiefdruckſtörung hat neuerdings Be⸗ wölkungszunahme und verbreitete Nieder- ſchlagstätigkeit zur Folge; doch iſt hiernach mit einer Fortſetzung der Zufuhr polarer Kalt⸗ luft zu rechnen. Bei nach Oſt und Nord zu— rückdrehenden Winden bleiben die Tempera⸗ turen für die Jahreszeit zu kalt. Sicherung der Getreigewirtſchaft * Frankfurt a. M., 15. Mai. Durch ein ob die Vogel⸗ Merkblatt wurde den Mühlenbeſitzern im Vor⸗ jahr bekanntgegeben, daß es im Intereſſe der Brotverſorgung des Volkes erforderlich er— ſcheint, den ſogenannten Mühlkern in den Be⸗ trieben auszumahlen und auch die Randpro— dukte zu verwenden. Nach der Getreidewirt⸗ ſchaftsverordnung muß Roggenmehl, um den Grad der Ausmahlung feſtſtellen zu kön⸗ nen, einen Mindeſtaſchengehalt von 0.967 Prozent in der Trockenſubſtanz haben. Beſon⸗ ders ſchwere Verfehlungen gegen dieſes Ge⸗ ſetz ſind mit Zuchthausſtrafe bedroht, in den leichten Fällen kann auf Gefängnis⸗ oder Geldſtrafe erkannt werden. Gegen einen Müller kam es zur Anklage vor dem Schöffengericht, weil er ſich in dem angeführten Sinne gegen das Geſetz vergan— gen haben ſollte, denn es wurde in ſeinem Roggenmehl nur ein Prozentſatz von 0,765 Aſchengehalt gefunden. Zu ſeiner Entſchul⸗ digung führte der Angeklagte an, daß er den Mühlenbetrieb ſeinem 22jährigen Sohn über⸗ laſſen habe. Der Staatsanwalt war der An⸗ ſicht, daß der Angeklagte durchaus verantwort- lich ſei und ſich nicht darauf verlaſſen dürfe, was der Sohn tue. Es habe ſich hier darum gedreht, daß die Brotverſorgung Deutſchlands aus der Ernte 1934 geſichert wurde, wenn aber alle ſo wie der Angeklagte gehandelt hätten, dann wäre es zu einer Brotverteue— rung gekommen. Der Staatsanwalt bean⸗ tragte gegen den noch unbeſtraften Ange⸗ ſchuldigten eine Gefängnisſtrafe von drei Mo⸗ naten. Das Gericht erkannte wegen fahrläf⸗ ſigen Vergehens auf 50 Mark Geldſtrafe, wo⸗ bei geſagt wurde, daß ſich der Angeklagte um 16785 Betrieb unbedingt kümmern mußte und ie Strafe nur ſo gelinde ausfalle, weil der Verſtoß gegen das Geſetz in der erſten Zeit nach ſeinem Inkrafttreten paſſiert ſei. Das Gericht ordnete auch öffentliche Publikation des Urteils an. Aus Heſſen und Naſſau Glänzender Verlauf der Kurheſſenfahrt. * Kaſſel, 15. Mai. Die Kurheſſenfahrt 1935, zu der ſich insgeſamt 159 Automobil- Mannſchafts⸗ und Krafträder ſowie Beiwagen⸗ maſchinen gemeldet hatten, nahm einen glänm⸗ zenden Verlauf. Es beteiligten ſich das Reichs- heer, Angehörige des NSKK., DDAC., SS., SA., HJ. und Polizei. Der Start wurde vom Gauleiter Staatsrat Weinrich vorgenom- men. Die Fahrer hatten auf ihrer Reiſe ſchwere Prüfungen zu überſtehen. Bei der Siegerverkündigung wurde feſtgeſtellt, daß die Fahrer der Kaſſeler Motorſtandarte vier gol dene Medaillen und die Fahrer des Reichs- heeres ebenfalls vier goldene Medaillen Pfungſtadt, 15. Mai.(Elgenartiger Unfall.) Als man mit Arbeiten an der Waſſerleitung beſchäftigt war, ſtürzte plöß e, Freiwilligen in einem Nachbarſtollen nach längerer Zeit 200 Bergleute zu retten. Das Bergwerk wird von einer chineſiſch⸗ japaniſchen Geſellſchaft geleitet. N 1 ö lich eine Wand des Hauſes Sandſtraße 27 ein und begrub den Mieter Ludwig Defort unter ſich. Der 63 jährige Mann konnte zwar bald befreit werden, mußte ſich jedoch in ärztliche Behandlung begeben. Gernsheim, 15. Mai.(Lange Fin⸗ ger.) In einem Uhrengeſchäft ſtahl eine Zigeunerin 6 Ringe. Nachdem ſie feſtge⸗ nommen worden war, verſteckte ſie das Die⸗ besgut in der Arreſtzelle im Ofen, wo man es wiederfand. Oppenheim, 15. Mai.(Ein Spiel vom Frühling.) Im Mittelpunkt des Traubenblütenfeſtes am 16. Juni ſteht die Aufführung des Frühlingsſpieles,„Als die Trauben blühten“, ein Spiel aus der Bie⸗ dermeierzeit von Liebe und Heimat. Die Aufführung findet in der Burgruine der Landskrone ſtatt. Oſthofen, 15. Mai.(Amtsunter⸗ ſchlagung.) Auf Veranlaſſung des Bür⸗ ilfe. wurde der Bürgermeiſtereige⸗ ilfe K. S. unter dem dringenden Verdacht der Amtsunterſchlagung verhaftet: er har bereits einige Unterſchlagungsfälle einge⸗ ſtanden. Alzey, 15. Mai.(Treffen der alten Soldaten.) Zum Verbandstag der ehem. 117er waren vierzehn Vereine erſchienen. Auf dem Friedhof wurde eine eindrucksvolle To— tengedenkfeier abgehalten. Der Verband hat die Patenſchaft für den Friedhof von Maiſ⸗ ſin übernommen. Im kommenden Jahr wird eine größere Wiederſehensfeier in Mainz ſtatt⸗ finden. Butzbach, 15. Mai.(Zigeunerle⸗ ben.) Vier Zigeunerwagen kamen in ge— ſchloſſenem Zug durch Butzbach. Da nach dem Geſetz Zigeuner nicht in geſchloſſenen Trupps umherziehen dürfen, ſchritt die Po— lizei ein. Als man die vier alten klapprigen Fahrzeuge anhielt und unterſuchte, ſtellte ſich heraus, daß nicht weniger als 36 Per— ſonen drinnen waren, unter ihnen allein 27 Kinder aller Altersklaſſen. Die braunen Nomaden wurden in größeren Ze'tabſtän— den Wagen für Wagen wieder abgeſchoben. 5 15. Mai.(Tödlich abge⸗ ſtürzt.) Zwiſchen Steinfurth und Bad Nauheim ſtürzte die 31 jährige Ehefrau Ro— ſenbecker mit dem Fahrrad auf ungeklärte Weiſe in der Kurve am Bahnübergang über das Brückengeländer 10 Meter tief ab und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie im Bad Nauheimer Krankenhaus ſtarb. dr Die Schulferien in Heſſen. Um die vielfach noch beſtehende Unklarheit über die neue Ferienordaung zu beſeitigen veröf— fentlicht die zuſtändige Stelle gochmals die Ferienordnung. Danach beträgt die Ge— ſamtdauer der Ferien weiterhin 85 Tage. Die Oſterferien bleiben wie bereits ver— fügt beſtehen. Die Pfingſtferien dau⸗— ern eine Woche; Schulbeginn am 17. Juni. Die Sommerferien dauern 40 Tage und erſtrecken ſich für alle Schulen in den Städten Darmſtadt, Mainz, Gießen, Offen— bach, Worms, Friedberg, Bad Nauheim und Bensheim vom 8. Juli bis 17. Auaguſt. Die Herbſtferien dauern füe alle Schulen der genannten Städte eine Woche; letzter Schul— tag 12. Oktober, Wiederbeginn des Unter- richts am 21. Oktober. Die Weihnachts- ferien dauern vom 23. Dezember bis 6. Ja— nuar. Für alle übrigen Orte des Landes ſind die Sommer- und Herbſtferien nach dem Stand der Erntearbeiten im Ein— vernehmen mit den Schulämtern feſtzule— gen. Sie dürfen die Zeitdauer von ſieben Wochen insgeſamt nicht überſchreiten. Grubenkataſtrophe in Ching 400 Arbeiter ertrunken. Tſingtau, 15. Mai. In einen Bergwerk bei Tſzetſchwan an der Jweiglinie der Schankung⸗Bahn nach Boſchan ereignete ſich ein ſchweres Gruben⸗ unglück. Infolge eines Waſſereinbruchs er⸗ kranken an 400 chineſiſche Arbeiter und ein japaniſcher Ingenieur. Das Waſſer ſlieg in den Stollen einen Meter ſe Sekunde. Die Rettungsarbeiten mußten nach 40 Minuten abgebrochen werden, da die Pumpen und Aufzüge infolge Kurzſchluſſes außer Betrieb geſetzt wurden. Man alaubte bereits ganze Belegſchaft in Stärke von 600 Mann als verloren, aber glücklicherweiſe gelang U Doppelehe unter Hypnose Abenkeuerliche Juſammenhänge.— Das Gericht kommk zum Freiſpruch. Mit einem ſeltſamen Fall von Doppelehe hatte ſich vor kurzem das Wiener Zivillan⸗ desgericht zu befaſſen. Vor Ausbruch des Weltkrieges hatte ſich eine junge Wienerin mit einem Wiener Herrn verlobt. Die Hoch⸗ zeit war ſchon angeſetzt, da brach der Krieg aus und der Verlobte mußte ſofort zu ſeiner Truppe einrücken Nach dem Kriege drängte er auf baldige Heirat, die ſich jedoch infolge wirtſchaftlicher Schwierigkeiten immer wie⸗ der hinausſchob. 1919 lernte die Braut einen Italiener ken⸗ nen, der auf ſie einen tiefen Eindruck mach— te, und als er ſie in ſeine Heimat einlud, fuhr ſie nach Italien. wo ſie ſich auch bald mit ihm verlobte. Sie gab ihrem italieniſchen Bräutigam ihre Pa— piere, damit er das Aufgebot beſtellen könne und fuhr nach Wien, um ihre Ver— lobung mit ihrem Wiener Verlobten zu löſen. Dort angekommen, fand ſie, als ſie vor ihm ſtand, plötzlich keinen Mut, ihm zu ſagen, weshalb ſie gekommen ſei, ſie ließ ſich ſogar von ihm überreden, ihn nun unverzüglich zu heiraten. da die beſtandenen Schwierigkeiten über— wunden ſeien. Die Wienerin, die ja ihr— Papiere dem Italiener überlaſſen hatte, log ihrem Landsmann vor, ſie hätte ſie ver— loren, worauf er in kurzer Zeit neue be— ſchaffte, und die Hochzeit fand im kleinſten Kreiſe ſtatt. Er hatte eine neue Stellung in Rumänien übernommen und reiſte einige Tage nach der Heirat dorthin ab. Die junge Frau kehrte darauf nach Ita. lien zurück und ließ ſich dort mit dem Ita— liener trauen. Erſt 1925 beſchloß ſie, ſich von ihrem Wiener Mann ſcheiden zu laſſen. Die Trennung wurde auch vollzogen, aber dee katholiſche Ehe wurde dadurch nicht geſchieden. Wieder waren Jahre vergangen, als der Wiener Erkundigungen nach ſeiner geſchiedenen Frau anſtellte, und bei dieſer Gelegenheit wurde die Doppelehe aufgedeckt. „Vor dem Wiener Zivillandesgericht gab die Frau an, ihr Wiener Mann hätte einen ſo ſtarken Einfluß auf ſie auszuüben ver⸗ ſtanden, daß ſie ihm gegenüber ganz wil⸗ lenlos geweſen wäre. Es wurde feſtge⸗ ſtellt, daß die Frau ſehr leicht zu hyp⸗ notiſieren war, was ihr Wiener Mann auch gewußt hatte, der ihr im hypnotiſchen Zuſtand einfach ſeinen Willen aufzwang. Die Anklage wegen Doppelehe mußte daher fallen gelaſſen werden und auch die beiden höheren Gerichtsinſtanzen ſtellten ſich auf den Standpunkt des Zivillandesgerichts. Polniſcher Dank an den Führer Ein Telegramm des Staakspräſidenten. Berlin. 14. Mai. Auf das Beileidstelegramm des Reichs— kanzlers zum Ableben Pilſudſkis hat der polniſche Staatspräſident mit einem Tele- gramm geantwortet, das in Ueberſetzung wie folgt lautet: „Ich bitte Ew. Exzellenz, meinen tiefbe— wegten Dank für die ſo herzlichen Worte entgegenzunehmen, die Sie zu dem ſchmerz— lichen Verluſt, den die polniſche Nation ſo— eben in der Perſon des Marſchalls Pilſudſki erlitten hat, an mich und die polniſche Re- gierung zu richten die Güte hatten. Der Verſtorbene hat ſich mit voller Hingabe dar— um bemüht, die guten und für die Sicherung des europäiſchen Friedens ſo wertvollen Be— ziehungen zwiſchen unſeren beiden Völkern glücklich zu feſtigen. Ignacy Moscicki.“ Bekanntmachung Betr.: Die Ausführung des Reichsimpfgeſetzes hier: die öffentliche Impfung im Jahre 1935. „Auf Grund des 8 3 der Inſtruktion vom 30. Mai 1875(Reg.-Bl. N. 25 von 1875) wird hiermit für Impfpflichtigen nach 8 1 Ziffer 1 des Reichsimpfgeſetzes(die im vor⸗ igen Jahr geborenen Kinder) der diesjährige Iffentliche Impftermin wie folgt feſtgeſetzt: Von Nr. 1 bis 250 auf Montag, den 20. Mai 1935, vormittags 8,15—12 Uhr. Von Nr. 251 bis 384 auf Montag, den 27. Mai 1935, vormittags 10—12 Uhr. Der Nachſchautermin für Nr. 1 bis 250 auf Montag, den 27. Mai 1935, vormittags von 8,15— 10 Uhr, und für die Nr. 251 bis 384 auf Montag, den 3. Juni 1935, nach⸗ mittags 2—3 Uhr. Die Impfungen und Nachſchau finden ſeweils in der illerſchule 0 f Den Eltern uſw. der Impflinge werden in den nachſten Tagen die Verhaltungsvor⸗ ſchrlſten zugestellt, auf welchen rückſellg die . Nummern und die einzuhaltende Zeit ange- geben iſt. Impflinge, die nicht in Viernheim geboren ſind, ſind ebenfalls durch ihre Eltern oder ſonſtige Pflegebefohlenen in die Impf⸗ lokale zu verbringen, auch wenn keine beſon dere Ladung erfolgt iſt. Alle Impfungen in den beiden Impfter⸗ minen werden für den einzelnen unentgelt⸗ lich vorgenommen. Für die Impfungen ſolcher Pflichtigen, welche im Termin nicht erſcheinen, müſſen die Vertreter auf ihre Koſten ſorgen, und wenn der geſetzlichen Pflicht nicht bis zum Ende des Jahres genügt wird, treten die geſetzlichen Nachteile ein. Viernheim, den 14. Mai 1935. Se: Heſſiſches Polizeiamt J. V.: Steinmann. gerät nũgt ein Raffeelöſfel voll G fur eine normale Auſwaſch· ſchuͤſfel— ſo ergiebig iſl es. Uereins- Anzeiger K. K. V. und Jung K.K. B. 8 Morgen Donnerstag halb 9 Uhr im Löwen Vortragsabend, wozu die Mitglieder mit Angehörigen eingeladen ſind. Der Vorſt. Tell⸗Schauſpiel. Heute Mittwoch abend 8 Uhr Probe der Sprechrollen 3., 4. und 5. Akt.— Am Freitag abend Probe des Geſamtchors. Die Leitung. Männergeſang⸗Verein 1846. Die Beerdigung unſeres verſtorb. Sanges⸗ bruders Herrn Georg Wieland findet am Mittwoch nachmittag 5 Uhr ſtatt. Um R