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Letzte Friſt Betrifft: Aufwertung der alten Spareinlagen Hiermit fordern wir die alten Spareinleger auf(vor 1924) ihre Rechte unter Vorlage der alten Spareinlagebücher, bezw. Quittungen in der Zeit bis zum 3. Mai 1935 bei uns auf dem Büro geltend zu machen. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß Anmeidungen nah dem 31. Mal 1935 keine Berllchsichtigung mehr finden hiernheimer Mreditverein eingetragene Genossenschaft mit beschr. Hafinilicht Der Vorstand Bugert Das große Filmwerkdes Nürn⸗ berger Parteitages 1934: „Triumph des Willens“ Dieſes großartige Filmwerk des deutſchen Voltes wird nunmehr hier im Central-Film⸗ Palaſt in der Pfingſtwoche vom 4.—6. Juni einſchließlich aufgeführt. Mit dem Karten⸗ verkauf für die 3 Vorſtellungen wird in den nächſten Tagen begonnen werden. Jeder Volks⸗ genoſſe muß ſich dieſen Monumentalfilm an⸗ ſehen. Der Eintrittspreis iſt im Vorverkauf 50 Pfg. Infolge der großen Beteiligung iſt es ratſam, eine Einlaßkarte vorher zu be—⸗ ſchaffen. dbeſmer Aneibet Viernheimer Zeitung . eee her— iernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.—. monatl. 140 l. ſpel dus Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: i„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährl. 0 den Fahrplan und den and er.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Berkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 gernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt M., Verantwortlich fur den ee i ene 7 1 Verkauf der geitung von der Geschäfts 5 Pfa., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nr. 119 1 5 Die allgemeine Wehrpflicht. die Reichsregierung hat jetzt das Wehr⸗ geſetz beſchloſſen, das die näheren Beſtim⸗ mungen über die Durchführung der allge⸗ meinen Wehrpflicht in Deutſchland enthält. Das Geſetz iſt am Mittwoch, 22. Mai, ver⸗ kündet worden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß es in allen Kreiſen unſexes Volkes ſtärkſtes Und Man darf ſchon jetzt (Siernheimer Bürger- Ztg.— Biernh. Volksblatt) — Auzeigenpreiſe: Die 1 Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfenni bei Wieber lung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſtrate und Notizen 5 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Diapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Nöglichreit verückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen Randen Geſchäftaſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim — Vertreter f. Möbel, Staubſauger, Radio, Heizplatten uſw., die Haus haltungen beſuchen, bietet ſich ein zuſätzlicher Verdienſt durch Vertrieb von glänzend einge⸗ führtem größ Haushaltartikel Herren, die ſolche Tätigkeit ſchon mit Erfolg ausgeführt haben, wollen ſich melden unt. Nr. 500 an die Exped ds Bl. eee Schnell an den Mann ge- bracht ist alles, Hanf 2 Ummer und Ruche zu vermieten. Riehl Zur gefl. Beachtung! Der„Viernheimer Anzeiger“ kann auch im Einzelverkauf bezogen werden. Bis einſchl. Freitags koſtet die Zeitung 5 Pfg. Samstags 10 Pfg. Ins Haus gebracht koſtet die Zeitung monatlich 1.40. Drahtgeflechte Röderherde Kesselöfen Handwagen Donnerstag, den 23. Mai 1935 52 Jahrgang Baldwin antwortet dem Führer Große Aussprache im Anterhaus— Englands Stellungnahme zu den 13 Punkten des Programms Adolf Hitlers— Verſöhnlicher Sinn der Erklärung des englischen Miniſters London. 22. Mai.„Vermeidel jetzt Panikſtimmung! Wir 1500 Fronkflugzeuge Von wem, ſagt der Verlag. rich. Arbelen aller Apt Garten- u. Feldgeräte u. s. W. billig Val. Winkenbach 2. Schlosser melster Sr liefert prompt und beiten werden öffentlich vergeben. Angebots⸗ vordrucke ſind auf dem Baubüro erhältlich. Termin zur Abgabe des Angebots iſt der 25. einerlei was es auch ſein mag, wenn es in der Zeitung ange⸗ zeigt wird. In wenigen Stun⸗ Intereſſe erregt. U feſtſtellen, daß es überall freudig be⸗ grü billig Buchdruckerei don. Martin Mai 1935. 125 Bechtel Viernheim, den 20. Mai 1935. Bürgermeiſterei Viernheim den wiſſen es Tauſende. Zeitungs⸗ anzeigen helfen kaufen und verkaufen! Pimpfe! Das Lager Grasellenbach iſt aufgebaut! Lokales Viernheim, 22. Mai. * Jünglingsſodalität. Donnerstag Abend 8 Uhr findet bei den Engl. Fräulein eine Monatsverſammlung ſtatt, zu der voll— zähliges Erſchenen erwaritet wird. * Tabakeinſchreibung. Auf der in Seckenheim ſtattgefundenen Einſchreibung auf 1934er Heddesheimer Tabake kamen et wa 9600 Zentner Tabake zum Angebot. Hier von wurden nur 4 Partien von zuſammen 212 Ztr. verkauft, wovon für zwei Partien von 45 und 40 Ztr. 77.50 RM., für 50 Ztr. 80 RM. und 77 Ztr. 80.25 RM. je Ztr. be zahlt wurden. Die Tabake, die auf der Ein ſchreibung nicht abgeſetzt werden konnten, ſollen in einer neuen Verkaufsſitzung, deren Termin jedoch noch nicht feſtſteht, zum Ausgebot ge langen. * Schachklub. Klub- und Ortsmeiſter Willi Walter gibt am Donnerstag abend halb 9 Uhr Simultanſpiele, zu denen die Mitglieder vollzählig und pünktlich erſchei nen wollen. Am kommenden Sonntag, den 26. Mai, trägt unſer Klub einen Freund ſchaftskampf in Heppenheim aus. Die Mit glieder machen wir darauf aufmerkſam, und bitten wir um zahlreiche Beteiligung. Der Führer D l. vor dem Reichstag 5 Die Teilnahme Viernheims! Auch unſer Viernheim nahm an der Reichstagsſitzung geſtern abend, die auf allen deutſchen Sendern übertragen wurde, regen Anteil. Auf den Straßen, in den Gaſtſtätten in den Privatwohnungen ſaßen alle Volks genoſſinnen und Volksgenoſſen vor dem Laut ſprecher, um die Rede des Führers zu ver nehmen. Auch am Rathaus hatten ſich einige hundert Volksgenoſſen eingefunden, um dor gemeinſchaftlich den großen Rechenſchaftsbe— richt des Führers zu hören. Ganz gewaltit waren die Eindrücke die die klare, wahrheits— getreue Anſprache des Führers in allen Her- men, um neue Kraft und neuen Mut zu ſchöp⸗ zen auslöſte. Man fühlte: hier ſpricht eir Mann, deſſen ganzes Leben Deutſchland, deſ— ſen Liebe dem deutſchen Volke gehört. Mar iſt ſtolz darauf, ein Glied dieſes Stammes, eir Angehöriger dieſes Volkes zu ſein. Wir bringe die Führerrede in unſerer vorliegenden Aus⸗ gabe zum Abdruck. Es wird jedem Leſer eine beſondere Freude ſein, das gehörte Wort auch noch einmal ſchriftlich in ſich aufnehmen und verankern zu können. Eintragung in die Handwerksrolle Durch die 3. Verordnung über den vor— läufigen Aufbau des deutſchen Handwerks vom 18. Januar 1935 iſt die Berechtigung zum ſelbſtändigen Betrieb eines Handwerks von der Eintragung in die Handwerksrolle abhängig gemacht worden, die von der Handwerkskammer geführt wird. In der Handwerksrolle wird grundſätzlich nur eingetragen, wer die Meiſter— prüſung, für das von ihm betriebene oder für ein dieſem verwandtes Handwerk beſtanden hat. Dieſe geſetzliche Vorſchrift iſt für viele überraſchend gekommen und hätte bei ſofor tiger ſtrenger Handhabung außerordentliche Schwierigkeiten mit ſich gebracht. Infolgedeſ ſen hat der Geſetzgeber Uebergangsbeſtimm ungen vorgeſehen. In Heſſen ſind die Kreis ämter ermächtigt, in beſonderen Fällen Erleich terungen für die Eintragung in die Handwerks und damit für die Eröffnung eines Handwerks betriebs zugelaſſen.(Ausnahmebewilligungen) Von dieſer Ermächtigung iſt bisher in einer großen Zahl von Fällen Gebrauch gemacht worden, was aber auf die Dauer nicht angeht. In Zukunft iſt, wie das Kreisamt nun mehr mitteilt, nur noch unter ganz beſonders ſchwerwiegenden Gründen mit der Erteilung ſolcher Ausnahmebewilligungen zu rechnen. In der Regel iſt daher vor Eröffnung eines Hand werksbetriebes die Meiſterprüfung abzulegen. Es wird dringend davor gewarnt, ſich leichtfertig über dieſe Beſtimmung hinweg zuſetzen und etwa Verpflichtungen einzugehen (Kauf von Betriebseinrichtungen, Abſchluß von Mietverträgen ete.) in der Annahme, daß dann behördlicherſeits die vorherige Ablegung der Meiſterprüfung erlaſſen wird und die Eintrag ung in die Handwerksrolle auf Grund einer Ausnahmebewilligung erfolgt. Pimpfe rücken in's Lager! Warum läßt Frau Schmidt den Willi nicht mit? So fragt ſich mancher Pimpf und ſchließlich auch der Fähnleinführer. Aber alle Jungen eines jeden Fähnleins ſollen doch ins Lager, um dort zuſammen mit den anderen t] Kameraden ein Leben der Jungen zu führen. In Sport und Spiel, verbunden mit ernſtem Dienſt ſollen die Pimpfe droben auf der Sieg⸗ friedsburg bei Gras⸗Ellenbach zuſammenkom⸗ U 1 ſen für ihren Dienſt im Jungvolk, und für die Arbeit in der Schule. 1 Dort, in der Gemeinſchaft, in der Schule der jungen Nation, wie wir unſere Lager auch nennen können werden die Pimpfe zur Selbſt⸗ ſtändigkeit erzogen. Der Fähnleinführer beſucht nun Mutter Schmidt, um ſie zu fragen, weshalb der Willi nicht mitgehen darf. mal gekommen, um ſie nochmals zu bitten, den Willi mitzulaſſen auf unſer Sommerlager. Die Jungen haben mir ſchon erzählt, er dürfte nicht mit u. Willi macht ſelbſt ſchon ein ziemlich trauriges Geſicht“ ſagte der Fähnleinführer. Frau Schmidt:„Wiſſen ſie, ich bin für ſolche Sachen nicht zu haben, wie wir jung waren, durften wir auch nicht ins Lager. So was hat es damals noch nicht gegeben. Und dann ſoll mein Junge dort auf dem kalten Boden ſchlafen, kommt gar nicht in Frage, der ſoll zu Hauſe bleiben.“ Der Fähnleinführer:„Ja, ich ſehe ja, daß ſie überhaupt nicht wiſſen, was auf un ſerem Lager vorgeht und wir dort eingerichtet ſind. Das müßten ſie ſich einmal anſehen, dann würden ſie beſtimmt anders ſprechen. Und dann, das mit dem kalten Boden ſtimmt nämlich nicht. In jedem Zelt iſt eine dicke La— ge Stroh. Die Jungen wickeln ſich dann in ihre Decken ein und es friert beſtimmt keiner.“ Frau Schmidt:„Die Buben werden ſich aber dort ein Zeug zurechtkochen, und ſich dann den Magen verderben. Solche Geſchich— ten kennne ich.“ Der Fähnleinführer darauf: Das Eſſen iſt prima, ich kann ihnen jetzt ſchon verſich ern, daß ihr Junge beſtimmt noch zunehmen wird. Auf dem Lager iſt ein gelernter Koch, der von ſeiner Sache etwas verſteht. Ueber haupt iſt das Lager für die Jungen geſund heitsfördend. Sie ſind den ganzen Tag im Freien, tummeln ſich in Spiel und Sport und gehen baden.“ Frau Schmidt:„Wenn die Sache ſo iſt, dann kann der Willi natürlich mit. Die zwei Mark Lagerbeitrag, oder da haben ſie drei Mark, da kann noch ein unbemittelter Junge mitgehen, können ſie gleich mitnehmen. Im übrigen werde ich allen anderen Eltern em pfehlen hre Jungen ins Lager zu ſchicken, denn auch ich weiß ja jetzt, daß mein Junge dort gut aufgehoben iſt und daß er nur lernen kann.“ Auch Ihnen, verehrte Eltern, die geleſen haben empfehle ich das. Die Buben wollen in ihr Lager. Sie das Jungbann 249. ha. Die Reichsſportwerbe⸗ woche in Viernheim Amicitia 09— Turnverein! Im Rahmen der Reichsſportwerbewoche, die vom 26. Mai bis 2. Juni hier durchgeführt wird, haben ſich die beiden Vereine ent⸗ ſchloſſen Werbeſpiele auszutragen. Es ſpielen am Sonntag auf dem Waldſportplatz die zwei Fußballmannſchaften der Sport- Vereinigung nerstag, den 31. Mai(Himmelfahrtstag) fin⸗ den die Rückſpiele im Stadion ſtatt. Am Sonn⸗ tag, den 2. Juni ſpielen auf dem Stadion die Handballmannſchaften der beiden Vereine. Am Dienstag, den 28. Mai finden auf dem Wald⸗ ſportplatz Fauſthallſpiele der Amicitia-Fauſt⸗ gegen die gleichen des Turnvereins. Am Don⸗ Freitag, den 31. Mai ſpielen auf dem Wald⸗ ſportplatz die Lehrermannſchaft gegen eine Mannſchaft der Reichsautobahn Fußball. Während der ganzen Sportwerbewoche ſtellt die Sportvereinigung ihren Platz und ihre Sportgeräte jedem zur Verfügung der Sport treiben will. Derſelbe hat lediglich die Ver— pflichtung in Sportkleidung anzutreten und ſich der Platzordnung zu fügen. Es können ſich jeden Tag Mannſchaften zuſammenſtellen und gegeneinander Fußball- oder Handballſpiele austragen, ber wie geſagt, nur in Sport— kleidung. Reichsſportwerbewoche vom 26. Mai bis 2. Juni 1935 Treibt Sport, ſtählt den Körper! Schließt Euch den Viernheimer Sportvereinen an! Freiwillige Feuerwehr Am Samstag, den 25. Mai 1935, nachm 18,30 Uhr, findet eine Uebung der Frei willigen und Pflichtfeuerwehr ſtatt. Muſi und Spielleute treten ebenfalls an, ſowie alle aktiven und Pflichtmannſchaften(Jahr gang 1911). Wer nach Bad⸗Wimpfen fahren will, meldet ſich am Donnerstag abend im Storchen. Fahrpreis 2. RM Das Kommando Uereſns-Anzeigei Marianiſche Jünglingsſodalität Donnerstag abend 8 Uhr bei den Eng! Fräulein Monats- Verſammlung. Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09. Vonnerstag abend Training der Fußballer. Insbeſonders hat die 1. Mannſchaft mt Erſatzleuten vollzählig anzutreten. Der Vorſtand. — Das müſſen Sie unbedingt wiſſen, daß Sie ſchon Kleinanzeigen auf geben können von 40 Pfg. an. Die Al zeigen des „Viernheimer Anzeiger“ werden von Tauſenden geleſen! —— Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Mar lil, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter 1061 Martin, Viernheim; Druck und Verlag; Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler, ſtraße 36; D. A. IV. 35: 1135. Zur Zei „Heil Hitler, Frau Schmidt, ich bin nur baller gegen die des Turnvereins ſtatt. Am iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. 22 ragraphen feſt:„Wehrdienſt iſt Eh⸗ rendienſt am deutſchen Volke.“ Mit dieſem Satze iſt der Charakter des deut⸗ ſchen Volksheeres ſcharf umriſſen. Der deut⸗ ſche Soldat übt, indem er bereit iſt, ſein Va⸗ terland gegen Angriffe von außen her zu verteidigen, einen Ehrendienſt aus. Das iſt die altüberlieferte deutſche Auffaſſung vom hohen Beruf des Soldaten. 5 daß jeder deutſche Mann aus jeder deutſche Mann und jede deutſche Frau zur Dienſtleiſtung für das Vaterland verpflichtet ſind. der Kriegsmarine waffe. Führer und Reichskanzler. Unter ihm übt der do lautet jetzt die Bezeichnung für den frü⸗ heren Reichswehrminiſter) als Oberbefehls— haber Befehlsgewalt über dieſe Wehrmacht aus. 18. Lebensjahre bis zu dem auf die Vollen⸗ dung des 45. März. Der Reichskriegsminiſter iſt ermäch⸗ lügt, im Kriege ſtänden den Kreis der für die Erfüllung der Wehrpflicht in Betracht kommenden chen Männer zu erweitern. Wehrdienſt. erſtens den aktiven Wehrdienſt und zwei— lens den Wehrdienſt im Beurlaubtenſtande. Dem Beurlaubtenſtande gehören an: Reſerve, die wehr. Wenn im Kriegsfalle oder im Falle ines beſonderen Notſtandes Jahrgänge im Alter von über 45 Jahren einberufen wer⸗ ben, ſo bilden ſie den Landſturm. durch den Führer und Reichskanzler feſtge⸗ etzt. Dieſe Feſtſetzung iſt bereits erfolgt: die aktive Dienſtpflicht VWehrmachtteilen— alſo im Heer, 1 Jutgema nne und in der Luftwaffe— ein 14* 4. en bekantlich Kavallerie und reitende Ar⸗ lllerie drei Jahre, alle übrigen Waffengat⸗ ungen zwei Jahre.) in dem Kalenderjahr, in dem ſie das 20. Le⸗ bensſahr vollenden, zur 50 Militärjahres einberufen. ö Eintritt iſt ſchon früher möglich. Die Erfül⸗ 3 lung der Arbeitsdienſtpflicht iſt Vorausſet⸗ ung für den aktiven Heerdienſt. 0 Wehrdienſt gehören die Wehrpflichtigen zur Kalenderjahres, in dem ſie ihr 35. Lebens⸗ i Nor vollenden. Von dieſem Tage an bis zu dem aftf die Vollendung des 45. Lebensfah⸗ tes folgenden 31. März gehören licht zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht kuberufen werden, zählen zur Erſazre⸗ lerve bis zum 31. März des Kalenderjah⸗ bes, in dem ſie ihr 35. Lebensſahr vollenden. eimmal. ßt wird. Das Wehrgeſetz ſtellt in ſeinem erſten Pa⸗ Das Wehrgeſetz beſtimmt dann weiter, 4 wehrpflichtig iſt und daß im Krieg über die Wehrpflicht hin⸗ Die Wehrmacht beſteht aus dem Heere, und der Luft⸗ iſt der Oberſter Befehlshaber Reichskriegsminiſter Die Wehrpflicht dauert vom vollendeten Lebensjahres folgenden 31. und bei beſonderen Not⸗ deut⸗ Die Wehrpflicht wird erfüllt Der Wehrdienſt durch den umfaßt die Erſatzreſerve und die Land⸗ Die Dauer der aktiven Dienſtpflicht wird allen drei in der beträgt bei (Im früheren deutſchen Heer dien⸗ Die Wehrpflichtigen werden in der Regel Ableiſtung ihres Ein freiwilliger Nach der Entlaſſung aus dem aktiven Keſerve und zwar bis zum 31. März des ſie zur Landwehr, die Wehrpflichtigen, die die Wehrpflichtigen der Erſatzreſerve und 975 Landwehr können zu Uebungen einbe⸗ Been werden. Die Wehrpflichtigen des zeurlaubtenſtandes werden in der Regel 1 jährlich zu Wehrverſammlungen ſaſammengerufen.(Früher waren das be⸗ anntlich die Kontrollverſammlungen.) 0 Wehrunwürdig iſt, wer mit Zuchthaus eſtraft, nicht im Beſitze der bürgerlichen hrenrechte iſt, durch militärgerichtliches 0 die Wehrwürdigkeit verloren hat oder lichen ſtaatsfeindlicher Betätigung gericht⸗ 7 beſtraft iſt. Zum Wehrdienſt werden pusht herangezogen die Wehrpflichtigen, die s geſundheitlichen Gründen als untauglich Die Reichstagsrede Adolf Hitlers ſtand im Vordergrund der Erklärung, die der ſtellver⸗ tretende engliſche Miniſterpräſident Bald ⸗ win im Unterhaus über die engliſche Wehr⸗ politik und ihre Zuſammenhänge mit der in⸗ ternationalen Lage abgab. Baldwins Erklä⸗ rung dauerte etwa eine Stunde und ſteiger⸗ te ſich oft zu großen redneriſchen Höhepunk⸗ ten. Es machte einen ſehr tiefen Eindruck auf die Abgeordneten, daß die Rede durch einen verſöhnlichen und groß- zügigen Geiſt gekennzeichnet war, wie er nur ſelten in den Aeußerungen engliſcher Miniſter ſeit dem Weltkrieg zum Ausdruck gekommen iſt. Totenſtille herrſchte im ganzen Hauſe, als Baldwin gegen Schluß ſeiner Ausführungen erklärte: Ich hatte einen beſonderen Redeſchluß vorbereitet, aber ich habe ihn zerriſſen, nachdem ich die Rede Hitlers im Reichstag geprüft hatte, und ich möchte nun in einem anderen Ton enden. Gleich zu Beginn ſeiner Ausführungen ging Baldwin auf einige der von Hitler mitgeteil— ten 13 Punkte der Reichsregierung ein. Er brachte dabei folgendes u. a. zum Ausdruck: 1. Die Erklärung Hitlers, daß Deutſchland in der Luft Gleichheit mit den anderen Ein— zelſtaaten wünſcht, iſt eine Beſtätigung der Baſis, auf der die eng⸗ liſchen Pläne begründet ſind. 2. Der deutſche Standpunkt, daß Deutſch— land nicht nur zu einer Erhöhung, ſondern auch zu einer Herabſetzung der Rüſtungsgrenzen bereit iſt, iſt ein ſehr wichtiger Gedankengang. 3. Die deutſchen Aeußerungen über einen Cuftpakt auf der Grundlage des Lo- carno- Vertrags ſind umſo wertvoller, als Hitler ſagte, daß ein ſolcher Luftpakt von einer Begrenzung der Luftrüſtungen begleitet ſein ſolle. 4. Abſchnitte der Hitlerrede zeigen, daß er unſere Anſicht über den Schutz der Jivil⸗ bevölkerung gegen Luftangriffe keilt. 5. Wir begrüßen Hitlers Beitrag als Hilfe für eine allgemeine Regelung im Sinne des Londoner Prokokolls. 6. Baldwin erklärte, daß er nicht auf die Aeußerungen des Führers über die oſt⸗ europäiſchen Paktpläne Bezug nehmen wolle, da dieſe nicht in direkter Be⸗ ziehung zu der jetzigen Wehrdebatte ſtünden. 7. Baldwin ſagte, daß die engliſche Regie⸗ rung den Plan einer Koordination der eng⸗ liſchen Wehrminiſterien zurzeit erwäge. 8. Baldwin ging auf die engliſchen Auf⸗ rüſtungspläne über, die er mit einem mit großem Beifall aufgenommenen Appell an Unterhaus und Volk einleitete: C römiſch⸗katholiſchen Bekenntniſſes, die die Subdiakonatsweihe erhalten haben. Ariſche Abſtammung iſt eine Vor⸗ ausſetzung für den aktiven Wehrdienſt. Ob und in welchem Umfange Ausnahmen ge⸗ macht werden können, wird noch beſtimmt werden. Die Dienſtleiſtung der Nichtarier im Krieg bleibt einer beſonderen Regelung vor⸗ behalten. Wehrmachtsangehörige dürfen ſich nicht politiſch betätigen. Die Zugehörigkeit zur NSddaApq ruht für die Dauer des aktiven Dienſtes, ebenſo das Recht zum Wählen. Das ſind, kurz zuſammengefaßt, die we⸗ ſentlichſten Beſtimmungen des neuen Wehr⸗ geſetzes. Das deutſche Volk, das ſchon die grundſätzliche Einführung der allgemeinen Wehrpflicht mit großer Genugtuung aufge⸗ nommen hat, begrüßt auch das neue Wehr⸗ geſetz, das ihm wieder den Ehrendienſt einem Volksheere bringt. Es dankt aber auch der Reichswehr, die in ſchwerer Zeit die ſtolze Tradition der alten Armee fortgeführt hat. Felunden werden, ferner die wehrpflichtigen ͤͥ K in wollen nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen. Juviel koſtbares Blut iſt ver⸗ goſſen worden.“ 9. Baldwin erklärte, der Schleier, der über den Handlungen der drei autoritären Staa⸗ ten liegt, iſt in Deutſchland zum Teil ge⸗ lüftet worden. Laßt uns hoffen, daß er ganz geöffnet wird, damit wir froh ſein können. 10. Englands Luftaufrüſtungsmaßnahmen werden auf die Erklärung Hitlers begrün⸗ dach f ſein Ziel die Luftparität mit Frank⸗ re 4 11. England beabſichtigt daher, ſeine Luft⸗ flotte auf innerhalb von zwei Jahren zu erhöhen. 12. Der Luftpakt und die Begrenzung der Luftrüſtungen ſind viel leichter zu erzielen, wenn die drei Länder Deukſchland. Frank- reich und England vom ſelben Anfangspunkt due en d. h. wenn die Luftparität aller drei Staaten vorhanden iſt. 13. Mit der engliſchen Induſtrie ſind Ver⸗ handlungen im Gange, um die Expanſion der Induſtrie für militäriſche Produktions- zwecke zu erzielen: In dieſem Punkt will England hinter keinem anderen Land zurück— ſtehen. Muſterung zweier Jahrgänge Im Jahre 1935 werden die 1914 geborenen Wehrpflichtigen ausgehoben Jahrgang 1915 ſteht zur Ableistung des Arbeitsdienſtes zur Verfügung Berlin. 22. Mai. Der Leiter des Wehrmachtamtes im Reichskriegsminiſterium, General von Reichenau. gab der deutſchen Preſſe in grundlegenden Ausführungen den Inhalt des neuen Wehrgeſetzes bekannt. Hierbei führte der General u. a. aus: Das neue Wehrgeſetz wurzelt tief im Grunde be— ſten und ſtärkſten deutſchen Geiſtes, der vor mehr als 100 Jahren einem geknechteten Volk die Freiheit wiedergegeben hat. Es iſt aber auch befruchtet von der Kraft des Na— tionalſozialismus, der das heutige Deutſch— land geſchaffen hat. Es kennt keine Standes— vorrechte und keine Bildungsprivilegien, nur Charakter und Leiſtung werden den Weg des Soldaten beſtimmen. Der General wies auf das Wehrgeſetz vom 23. März 1921 hin, das unter dem Druck des Verſailler Vertrages die geſetzliche Grundlage für die Reichswehr geſchaf⸗ fen hat. Begriffe und Bezeichnungen aus dieſem Geſetz, die mit der Berufs wehr⸗ macht eng verbunden waren, ſind in das neue Geſetz nicht übernommen worden, um dieſe Periode unſerer Wehrpolitik auch äußerlich endgültig abzuſchließen. Ich möchte aber betonen, ſo fügte General v. Reichenau hinzu, daß wir Soldaten der Reichswehr keine Veranlaſſung haben, uns jener Zeit zu ſchämen. Trotz Verſailler Vertrag, trotz in⸗ nenpolitiſcher Hemmungen iſt es der Ziel— klarheit, de madealismus und der Beharr⸗ lichkeit der verantwortlichen Führer gelun⸗ gen, das ſoldatiſche Erbe unſerer großen Vergangenheit zu bewahren. Sie haben, um ein Wort des Generaloberſten von Seeckt zu zitieren, mit heißem Herzen, aber kühlem Verſtand geholfen, den 16. März 1935 vorzubereiten. Der General griff ſodann die Hauptpunkte des neuen Geſetzes heraus. Die Feſtlegung der Wehrpflicht vom 18. bis zum 45. Lebens⸗ jahr und die Befugnis bei beſonderen Not⸗ ſtänden zu erweitern, ſtellt keineswegs eine Ueberſpannung der Wehrpflicht dar. In allen europäiſchen Staaten mit allgemeiner Wehrpflicht ſind etwa die gleichen Alters⸗ grenzen feſtgelegt, häufig ſogar noch darüber hinausgehend, wie in Frankreich und in Rußland Die Unterteilung des Beurlaubten⸗ ſtandes iſt derjenigen der Vorkriegszeit angeglichen, wie überhaupt auf bewährten Einrichtungen und Erfahrungen aufgebaut worden iſt. Die Dauer der aktiven Dienſtpflicht iſt durch den Führer und Reichskanzler bereits 17 0 für alle Wehrmachtsteile gleich auf ein Jahr feſtgelegt worden. Neben den langdienenden Unteroffizieren können Frei⸗ willige im Heer auf ein weiteres Jahr, in Kriegsmarine und Luftwaffe auf insgeſamt vier Jahre verpflichtet werden. Das Flotten⸗ perſonal der Kriegsmarine und die Flieger⸗ truppe ergänzt ſich ausſchließlich aus längerdienenden Freiwilligen. Die Erfüllung der Arbeitsdienſt⸗ pfiicht iſt eine Vorausſetzung für den ak— tiven Wehrdienſt. Für das Jahr 1935 kann dieſe Vorausſetzung allerdings noch nicht ge⸗ fordert werden, da die Arbeitsdienſtpflicht noch nicht geſetzlich feſtgelegt iſt. Gewiſſe Ausnahmen werden für die Uebergangszeit 55 auch auf weitere Sicht notwendig blei— en. Ausführungsbeſtimmungen über die Er⸗ faſſung der Wehrpflichtigen durch die Erſatz⸗ dienſtſtellen der Wehrmacht— über Wehr- tauglichkeit, Zurückſtellung und Wehrüber— wachung— wird die deutſche Wehrordnung enthalten, deren erſter Teil als„Vorläufige Muſterungsanweiſung für 1935“ noch in die⸗ ſer Woche veröffentlicht werden ſoll. Die Erſatzorganiſation der Wehrmacht gliedert ſich in Wehrerſatzinſpektionen und Wehrbezirkskommandos, die in die zehn Wehrkreiſe eingeordnet ſind. Es ſind insgeſamt 24 Wehrerſatzinſpektio— nen und 223 Wehrbezirkskommandos. In der entmilitariſierten Zone wer⸗ den die Wehrpflichtigen durch die Zivilbe— hörden erfaßt. Die Vorſchriften über die Stellung der Nichtarier ſind nach Grundſätzen entſtanden. die der Führer und Reichskanzler aufgeſtellt hat. Ariſche Abſtammung iſt grundſätzlich eine Vorausſetzung für den Wehrdienſt, doch kön⸗ nen Ausnahmen zugelaſſen werden, die durch Prüfungsausſchüſſe entſchieden wer⸗ den. Dieſe Prüfungsausſchüſſe ſollen bei den Wehrerſatzinſpektionen durch den Reichsm- niſter des Innern im Einvernehmen mit dem Reichskriegsminiſter eingerichtet wer- den. Die Richtlinien für die Pr ungsaus⸗ ſchüſſe werden dahin gehen, daß ſolche Nichtarier und Perſonen, die mit Frauen nichtariſcher Abkunft verheiratet ſind, ber freiwilliger Meldung zum aktiven Wehr- dienſt zugelaſſen werden, die nach der Art ihrer bisherigen Betätigung, nach dem per⸗ ſönlichen Geſamteindcuck und nach Prüfung der politiſchen Zuverläſſigkeit für geeignet befunden werden. Reinraſſige Juden wer- den zum aktiven Wehrdienſt nicht herange⸗ zogen. Alle Nichtarier unterliegen der mili⸗ käriſchen Meldepflicht und der Wehrüber⸗ wachung. Die zum aktiven Wehrdienſt zuge⸗ laſſenen Nichtarier gelangen nicht in Vor- geſetztenſtellungen. Für den Kriegsfall wird eine beſondere Regelung dieſer ſchwierigen Frage eintreten müſſen, die der Führer und Reichskanzler ſich noch vorbehalten hat. Im Ausland lebende Wehrpflichkige ſollen im Jahre 1935 zum aktiven Wehr⸗ dienſt nicht herangezogen werden, da weder die Muſterung und Aushebung rechtzeitig durchgeführt, noch die Geſuche ſich freiwillig Meldender bearbeitet werden können. Die für die im Ausland leben Wehrpflichti⸗ en zuſtändige Erſatzdienſtſtelle iſt das Wehr⸗ bezirkekommando 6, Berlin W 35. Genthiner Straße 11, Fernſprecher B 22 187. Die deut⸗ ſche Reichsangehörigkeit iſt eine Vorausſet⸗ zung für den Dienſt in der deutſchen Wehr⸗ macht, jedoch kann der Führer und Reichs⸗ kanzler Ausnahmen zulaſſen. Die Verſchwiegenheit über dienſtliche An- gelegenheiten muß für jeden Soldaten eine elbſtverſtändliche Pflicht ſein. Der Grund- 1 0 daß ſich Soldaten nicht politiſch betäti⸗ en dürfen, iſt alt und bewährt. Es iſt klar, daß während der kurzen Dienſtzeit der Sol⸗ dat ſeine ganze körperliche und geiſtige kraft auf die Ausbildung mit der Waffe jenken muß, daß er nur einer Befehlsgewalt, der der Wehrmacht unterſtehen kann. Die Gebührniſſe der Soldaten werden durch das Reichsbeſoldungsgeſetz ge⸗ regelt. Beſonders dringlich iſt eine Siche⸗ rungsvorſchrift gehalten, die verhindern ſoll, daß dem einzelnen Wehrpflichtigen nach Ab⸗ ſeiſtung ſeines aktiven Wehrdienſtes Nach⸗ zeile in ſeinem Beruf entſtehen. Ebenſo iſt für freiwillig länger dienende Soldaten eine Berſorgung vorgeſehen, die eingehend mn einem beſonderen Geſetz. dem Wehr⸗ machtsverſorgungsgeſetz, behandelt werden wird. Nach ehrenvollem Dienſt von 12 Jahren können Angehörige der Wehrmacht mit dem Recht zum Tragen der Uniform eines Wehr⸗ machtteiles verabſchiedet werden. N Bei Bewährung und Eignung können Unteroffiziere und Mannſchaften. die nach ehrenvollem Dienſt aus dem aktiven Wehr⸗ dienſt ausſcheiden., zu Offizieren des Be⸗ urlaubtenſtandes ausgebildet werden, Offi⸗ ziere und Wehrmachtsbeamte zu Offizieren und Beamten des Beurlaubtenſtandes über— führt werden. Wie wirkt ſich die Wehr⸗ pflicht im Jahre 1935 aus? Im Jahre 1935 werden die Geburks; jahrgänge 1914 und 1915 gemu ſterk und der Jahrgang 1914 zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht ausge · hoben Der Jahrgang 1915 ſteht nach der Muſterung zunächſt zur Ableiſtung des Ar⸗ beitsdienſtes zur Verfügung. Die Dienſtpflichtigen dieſer beiden Jahr⸗ gänge ſind bereits durch die Behörden der allgemeinen und inneren Verwaltung in Perſonalblättern erfaßt. Die Muſterung beginnt im Juni. die Aushebung findet im Herbſt 1935 ſtatt. Die Ausgehobenen werden beim Heer und der Luftwaffe zum 1. November 1935 eingezogen. Die Kriegsma⸗ rine hat verſchiedene Einſtellungstermine. die ſic je nach der Verwendung im Flotten⸗ oder Küſtendienſt über das ganze Jahr ver. teilen. Für Oſtpreußen wird außerdem noch der Geburtsjahr ⸗ ang 1910 zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht gemuſtert und ausgehoben. Die vorläufige Anweiſung für die Muſterung und Aushebung 1935 wird, wie ſchon er⸗ wähnt, in Kürze im Reichsgeſetzblatt veröf. fentlicht werden. Die Wehrpflichtigen aus den Jahrgängen 1913 bis 1910 können aufgrund freiwilliger Meldung zur Ableiſtung der aktiven Dienſtpflicht ein eſtellt werden. Eine Muſterung und Aus hebung dieſer Jahrgänge und der noch älte ren kann vorläufig noch nicht erfolgen, de die Unterlagen hierzu erſt geſchaffen werder müſſen. Sie werden nicht mehr für die Ab leiſtung der aktiven Dienſtpflicht, ſonderr nur zu einer kurzen Erſatzreſerveausbildung herangezogen werden. Geſuche um freiwilligen Ein tritt in die Wehrmacht können nur bi zum 1. Juli dieſes Jahres angenommer werden, da mit Beginn der Muſterung di, Freiwilligeneinſtellung beendet ſein muß. Es wird gebeten, alle Anfragen an das ſtändige Wehrbezirkskommando zu richten. Wer nicht weiß, welches Wehrbezirkskom⸗ mando für ſeinen Wohnort zuſtändig iſt, er⸗ hält Auskunft auf der Ortspolizeibehörde. die Offiziere des Veurlaubtenſtandes In einem amtlichen Merkblatt werden im ehemalige aktive und Reſerveoffiziere des alten Heeres. ausgeſchiedene aktive Offiziere des Reichsheeres, ſowie Ufteroffi⸗ zie re, die nach dem 1 April 1935 nach 12⸗ jähriger Dienſtzeit ausgeſchieden und voll ge⸗ eignet ſind, bzw. Unteroffiziere, die nach zwölfähriger Dienſtzeit vor dem 1. April 1935 entlaſſen ſind, jedoch nicht älter als 45 Jahre ſein dürfen. Die zur Uebernahme in das, Reſerveoffi⸗ zierskorps Vorgeſchlagenen müſſen ſich zur Ableiſtung von zwei Reſerveübun ⸗ gen nach Ernennung zum Reſerveoffizier verpflichten. den Schöpfern der Wehrmacht Ein Lorbeerkranz der Wehrmacht. Berlin. 22. Mai. Aus Anlaß der Verkündung des Wehrge⸗ ſetzes hat der Reichskriegsminiſter, General⸗ oberſt von Blomberg, an den Gräbern der Generale Scharnhorſt und Boyen auf dem Invalidenfriedhof einen Lorbeerkranz der Wehrmacht niedergelegt, um das Andenken der beiden Männer zu ehren, die vor 120 Jahren die allgemeine Wehrpflicht ſchufen und erhielten. Die Führung des 10. Armeekorps. Hamburg, 23. Mai. Mit der Führung des 10. Armeekorps iſt Generalleutnant Kno— chenhauer, bisher Inſpekteur der Kaval⸗ lerie, betraut worden. Der kommandierende General iſt bereits in Hamburg eingetroffen. Zum Chef des Stabes des Korpskommandos 10 Hamburg iſt Oberſt von Mackenſen, ein Sohn des Generalfeldmarſchalls von Mak— kenſen, ernannt worden. Einzelnen die Richtlinten aufgeführt, die für die Ernennung zum Offizier des Beurlaub⸗ tenſtandes maßgebend ſind. Der Weg zum Offizier d. B. ſteht jedem Wehrfählgen offen, der als Soldat im Heer gedient hat. Der erfolgreiche Ab. ſchluß einer höheren Bildungsanſtalt iſt nicht erforderlich, die Anwärter müſſen je⸗ doch nach Auffaſſung, Perſönlichkeit und Le⸗ benswandel den an Führerperſönlichkeiten zu ſtellenden Anforderungen entſprechen, ge⸗ ordnete wirtſchaftliche Verhältniſſe nachwei⸗ ſen und für ſich ſowie gegebenenfalls für ihre Ehefrau den Nachweis ariſcher Abſtammung erbringen. In Frage kommen aus dem Heer entlaſſene Verſorgungsan⸗ wärter, die zwei Abſchlußprüfungen mit Erfolg beſtanden haben und ſolche, die an⸗ ſtelle des Zivildienſtſcheines eine Kapitalab⸗ findung erhalten haben, ehemalige aktive und Reſerveoffiziere der alten und neuen Wehrmacht, ſoweit ſie die Grundausbildung für ihren Beruf bereits abgeſchloſſen haben. Vorausſetzung für die Ernennung iſt die Erfüllung der aktiven Dienſtzeit von mindeſtens einem Jahr und die Durchfüh⸗ rung von drei Reſerveübungen, oder für Männer im Alter von 25 bis 35 Jahren, die bisher keine militäriſche Ausbil⸗ dung erhalten haben, die Ableiſtung von zwei Ausbildungsübungen, die je wei Monate dauern. Nach deren Ablei⸗ ane gelten dann dieſelben Vorſchriften wie für die aktiv Gedienten. Außerdem kommen zur Ernennung zum Offizier d. B. unter beſtimmten Vorausſet— zungen Die Anderen haben das Wort Ftarfer Eindruck dee deutſchen Vorſchläge im Ausland Die Reichstagsrede Adolf Hitlers nimmt in der geſamten ausländiſchen Ceffentlich⸗ keit einen beherrſchenden Platz ein. Die Lon⸗ doner„Times“ kennzeichnet die Rede in ihrem Leitartikel als vernünftig, offenherzig und großzügig. Niemand, der ſie in unpar⸗ teiiſchem Geiſte leſe, könne daran zweifeln, daß die Punkte der Politik, die Hitler be⸗ zeichnet habe, ſehr wohl die Grundlage einer vollkommenen Re⸗ gelung mit Deutſchland darſtellen könnten. Die Rede beſtätige die Anſicht Sir Simons, daß die Ausſicht auf eine Vereinbarung über den Stand der Rü— ſtungen ſich nicht vermindert, ſondern ver— mehrt habe infolge der Tatſache, daß es jetzt kein ſo großes Mißverhältnis mehr gebe wie früher.—„Daily Herald“ ſagt, Hitlers Beitrag zum Sicherheitsproblem ſei fraglos eine gute Grundlage, auf der die Verhand— lungen wieder aufgenommen werden könn— ten.— Das liberale Abendblatt„Star“ ſchreibt u. a., daß die weſentlichen Geſichts⸗ punkte der Rede von der Kritik nicht ange⸗ taſtet werden könnten. Die 13 Punkte Hitlers ſeien im großen und ganzen ein echter Bei— trag für den Frieden.— Unter der Ueber— ſchrift„Hitlers Oelzweig“ ſchreibt die„Eve— ning News“, daß niemand den leiden— ſchaftlichen Ernſt bezweifeln könne, mit dem Hitler für den Frieden eintrete. Auch die Pariſer Preſſe gibt die Reichstagsrede des Führers in größ— ter Aufmachung wieder. Wie man es kaum anders erwarten durfte, macht eine Reihe von Blättern dem Kanzler auch heute wie— der den Vorwurf, nur wenig Neues geſagt zu haben, obgleich ſie zugeben müſſen, daß ſeine Ausführungen über den Kommunis— mus, ſeine Kritik an der Haltung Litauens und ſchließlich ſeine aufklärenden Angaben über die Flottenpolitik nichts an Deutlichkeit zu wünſchen übrig ließen. Man unterſtreicht ferner die Verſicheruüßa. daß Deutſchland nichts ſehnlicher wunſche, als mit Frantreich einen dauerhaften Frieden herzuſtellen. In Belgien iſt die Rede natürlich eben. falls mit größtem Intereſſe aufgenommen worden. Anzuerkennen iſt, daß die Preſſe ſich diesmal nicht auf einen tendenziöſen Auszug beſchränkt. Wie aus Rom gemeldet wird, findet die Rede Hitlers 9 N 8 in italieniſchen politiſchen Kreiſen im allgemeinen eine recht günſtige Auf— nahme, wenngleich man die Anſicht hören kann, es wäre vielleicht wünſchenswert ge⸗ weſen, daß die Ausführungen über Oeſter⸗ reich mit größerer Klarheit abgefaßt geweſen wären. Die polniſche Preſſe gibt die Rede in ſehr langen Auszügen und ſtellenweiſe wört⸗ lich wieder. Der Berliner Berichterſtatter der„Gazeta Polska“ faßt den Geſamtein. druck dahingehend zuſammen, daß die Rede ein wichtiges und inhaltvolles Dokument ſei, mit dem deutlichen Ziel, die Welt von der Friedfertigkeit der Politik des Dritten Rei— ches zu überzeugen. Genfer Delegationskreiſe er⸗ kennen u. a. an, daß die Rede ein bemer— kenswertes Programm enthält. In neutralen Kreiſen wird die Meinung ausgeſprochen, daß ſie die Tür etwas weiter öffne. Beſon⸗ der Intereſſe finden die Ausführungen über die Reviſionsfrage. In den Genfer Kreiſen, die objektiv nach einer praktiſchen Löſung ſuchen, wird die Re⸗ viſionsfrage auch als das Kernproblem der von Hitler angeregten Trennung der Völ⸗ kerbundsſatzung von den Frie⸗ densverträgen betrachtet. Man iſt der Meinung, daß dieſe Trennung ſchon formal große Schwierigkeiten bereiten und vielleicht die Einberufung einer neuen Frie⸗ denskonferenz erforderlich machen würde Wichtiger ſei aber der materielle Zu⸗ ſammenhang zwiſchen den Beſtimmungen der Friedensverträge und der Tätigkeit des Völkerbunds, der in vielen Fällen mit ihrer Durchführung oder Ueberwachung beauf— tragt ſei. Deshalb ſei eine innere Loslöſung des Völkerbundes von Verſailles uſw. eben nur auf dem Wege der Reviſion der Frie⸗ densverträge zu erwarten. Politiſches Allerlei Wien. Der öſterreichiſche Bundespräſident hat die vom Salzburger Schwurgericht ge⸗ gen 21 Nationalſozialiſten verhängten Todes⸗ urteile in Kerkerſtrafen von 20 bis 10 Jah⸗ ren umgewandelt; der Oberſte Gerichtshof hatte die Berufungen gegen das aukſehen⸗ erregende Urteil vom 2. März zurückgewieſen. Miniſterbeſuch in Döberitz. Von links: Reichsmini ſter Dr. Goebbels, Reichswehrminiſter vor Blomberg und Staats⸗ ſekretär Exzellenz Le wald bei der Beſichti⸗ gung des Olympiſcher Dorfes. Weltbild(M) e 1 E 23. Mai: Italien erklärk den Krieg. 1882 wurde der Dreibund Zwiſchen Deutſchland, Oeſterreich⸗Ungarn und Italien abgeſchloſſen, aber weder Bismarck noch ein anderer deutſcher Staatsmann hat je dieſes Bündnis überſchätzt. Als kurz vor der Jahr. hundertwende Italien ſchwer geſchlagen auz Abeſſinien heimkehrt, ſucht es Anlehnung an Frankreich. 1902 ſchließt der italieniſche Außenminiſter mit Frankreich einen gehen men Neutralitätsverkrag, in dem ſich Ita. lien verpflichtet, in einem Kriege Frankreichz neutral zu bleiben. Als Deutſchland und Deſterreich 1914 die formale Kriegserklä⸗ cung ausſprechen, erklärt Italien ſofort in Berlin, daß es dadurch den Bündnisvertrag nicht als gegeben betrachte. Der nächſie Schritt iſt, daß Italien ſich ſeine Neutralität bezahlen laſſen will. In Wien werden An. ſprüche auf das Trientino und die dalmati⸗ niſche Küſte angemeldet. Immer höher ſchraubt Rom ſeine Forderungen. Aber auch die Entente wirbt um Viktor Emanuel Reich. In einem Geheimabkommen am 2. April 1915 verpflichtet ſich Italien, inner- halb von vier Wochen auf ſeiten der En. tente in den Krieg einzugreifen. Da bricht Mackenſen bei Tarnow und Gorlice durch die ruſſiſche Front, und im Weſten bricht die engliſch⸗franzöſiſche Offenſive bei La Baſſee und Arras zuſammen. Aber Italien kann nicht mehr zurück Im Mittelmeer liegt die Flotte der Weſtmüchte. Einen Tag vor Ab. lauf der vierwöchigen Friſt. am 2 3. Ma 1915, erklärt Italien Oeſterreich-Ungarn den Krieg. Eine Front entſteht in den Al pen und am Iſonzo. Die beſten Soldaten der Habsburger Monarchie rollen aus Galizien und Polen nach Tirol. Drei Jahre ſtehen die Berge in Flammen... E! Aus Heſſen und Naſſan Ein elektriſches Dorf. * Burg(Dillkreis), 23. Mai. In Schle⸗ ſien, ſowie in Bayern und Württemberg be⸗ findet ſich je ein Dorf, in deſſen Haushal⸗ tungen bezw. landwirtſchaftlichen Betrieben faſt ausſchließlich elektriſch betriebene Geräte verwendet werden. Es handelt ſich um ſogen. Verſuchsſtationen der Elektrowirtſchaft, in de⸗ nen die Wirtſchaftlichkeit der Elektrizität ei probt wird. Nun iſt geplant, auch in Heſ⸗ ſen⸗Naſſau eine ſolche Stätte erſtehen zu laſ⸗ ſen, und zwar iſt das Dorf Burg bei Hei born auserſehen. In Verbindung mit der Heſſen-Naſſauiſchen Ueberlandzentrale, det Hauptſtromlieferantin für den Dillkreis, wer den zu außergewöhnlich günſtigen Preiſen elel triſche Heiz- und Kochgeräte an alle Bewoh— ner des Dorfes abgegeben und durch einen beſonderen Ausnahmetarif ſeitens der Uebe landzentrale auch die Möglichkeit geſchaffen, eine rein elektriſche Haus⸗ und Kochwirtſchaſt zu betreiben. Alle Beſtrebungen gehen dahin, dem Induſtrieort Burg den Titel„Elektri⸗ ſches Dorf“ beizulegen. Die bisher erzielten Erfolge laſſen den Schluß zu, daß ſich Burg in Kürze wird rühmen können, nur ſolche Haushaltungen zu beſitzen, in denen man elel— triſch heizt und kocht. Auch eine„Mukler“. Mainz. 23. Mai. Eine ſelten grauſame und unnatürliche Mutter ſtand in der 355 jährigen Margarete Rohmer aus Mainz. Kaſtel vor der Zweiten Großen Strafkam. mer. Sie hatte ihren am 28. Februar 1920 geborenen Sohn Joſef in zwei Fällen i lebensgefährlicher Weiſe mißhandelt. Stoch Beſenſtiel. Feuerzange und ähnliche gefähr⸗ liche Werkzeuge dienten ihr zu den Miß⸗ handlungen. Eines Tages ſchlug ſie dem ſechsfährigen Kind mit einem Hammer auf den Kopf, ſo daß eine ſchwere blutende Wunde entſtand. Das Kind mußte in Krankenhaus gbracht werden, wo es er nach langer Pflege wiederhergeſtellt werden konnte. Kaum war das Kind aber wieder nach Hauſe zurückgekehrt, als es die gleichel Mißhandlungen erdulden mußte. Das Kind war außerdem ſo unterernährt und ver wahrloſt, daß es nach dem Urteil der Aer binnen kurzem ſeinen Qualen erlegen wäte. Nur weil die Verbrecherin nach ärztlichem Gutachten erblich belaſtet und etwas ſchwachſinnig iſt, kam ſie mit einer Straſt von zwei Jahren Zuchthaus davon, auf die vier Monate verbüßter Haft in Anrechnung kommen. Dragonerkag in Darmſtadt. Darmſtadt, 23. Mai. Am Samstag und Sonntag ſteht Darmſtadt im Zeichen det heſſiſchen Dragoner. Die beiden Drago nel regimenter 23 und 24 ſind ena mit der G5 ſchichte ihrer alten Garniſonſtadt und deren Bevölkerung verbunden. Der Begrüßung abend am Samstag gilt der 75 jährigen Gründungsfeier des Leibdragoner-Reg' ments 24. Am Sonntag treten die ehemall gen Dragoner und Abordnungen befreunde, ter Regimenter zum Feſtzug an, der na einem Marſch durch die Straßen am Drago ner⸗Ehrenmal der gefallenen Kameraden ge⸗ denkt. Nachmittags 15 Uhr beginnt die Wee derſehensfeier in der Feſthalle. „ Frankfurt a. M., 23. Mai.(Del Dieb als Modepuppe.) Vor del Schöffengericht hatten ſich drei im Fiebrag verhaftete Angeklagte zu verantworten, al deren Konto mehrere Einbrüche und Diel lenble kamen Nnaefſaat waren der 38 fh, —. 5 8 2 8 ä 5 85 In kurzen Worten Der Reichskriegsminiſter, Generaloberſt v. mlomberg, iſt auf einer dreitägigen Reiſe burch Süddeutſchland begriffen und wird bei dieſer Gelegenheit eine Reihe württem⸗ bergiſcher und badiſcher Städte aufſuchen. Im Jahre 1935 werden die Geburtsjahr. gänge 1914 und 1915 gemuſtert und der ahrgang 1914 zur Erfüllung der aktiven f dienſtpflicht ausgehoben; der Jahrgang 1915 leht nach der Muſterung zur Ableiſtung des Arbeitsdienſtes zur Verfügung. Die Reichstagsrede des Führers ſtand im Vordergrund der Erklärung, die der ſtell⸗ ertretende engliſche Miniſterpräſident Bald⸗ win im Unterhaus über die engliſche Wehr⸗ politik und ihre Zuſammenhänge mit der internationalen Lage abgab. Dias Berliner Schnellſchöffengericht ver⸗ urteilte wiederum zwei katholiſche Ordens— ſchweſtern wegen fortgeſetzten Deviſenver⸗ brechens bzto. Beihilfe zu fünf Jahren Zucht⸗ haus, Ehrverluft und hoher Geldſtrafe bzw. zu zeyn Monaten Gefängnis. Das engliſche Kabinett befaßte ſich in einer bbetftündigen Sitzung vornehmlich mit der ede des Führers und ihren möglichen Aus— wirkungen auf die engliſche Politik. ugendherberge für Ausländer Auf Burg Altena in Weſtfalen. Berlin, 23. Mai. Auf der letzten Konferenz der Internatio⸗ en Arbeitsgemeinſchaft für Jugendher— rgen im Herbſt 1934 in London wurde be- oſſen, in ſedem Staat eine Jugend- erge zu beſtimmen, die dem ausländi— hen Wanderer eine Heimſtätte ſein ſoll. Der Reichsverband für deutſche Jugend— bergen, der ſeit Gründung der Interna— len Arbeitsgemeinſchaft gemäß ſeiner tragenden Vedeutung den Vorſitz in der jeinſchaft führt, hat hierfür die Jugend— erge Burg Altena bei Hagen in falen beſtimmt. um kommenden Samstag, 25. Mai, wird eſe Jugendherberge, die überhaupt die erſte Jugendherberge im Deutſchen 0 Reich und in der geſamlen Welt par, durch den Stellvertreter des Führers, Meichsminiſter Rudolf Heß, ihrer Beſtim— mung als erſte deutſche Weltſugendherberge ibergeben. Die Jugendherbergsverbände der [Welt werden an dieſer Kundgebung durch [Pertretungen teilnehmen. Im Rahmen der PVeranſtaltung werden die Fahnen der aus Händiſchen Verbände auf Burg Altena gehißt 1 Die deutſche Jugend betont damit piederum ihren Willen, mit der Jugend eller Nationen durch gegenſeitiges ennenlernen zu gegenſeitigem Ver— u kommen. Aus Baden Ratholiſche Monalsſchrift verboten. Karlsruhe, 23. Mai. Aufgrund der Ver— proöͤnung des Reichspräſidenten zum Schutze Volk und Staat vom 28. Februar 1933 0. die Verbreitung der im Verlag der atholiſchen Ordensgemeinſchaft„Chriſt-Kö Geſellſchaft vom weißen Kreuz“ in Mei— lingen(Bezirksamt Wertingen) erſcheinende atholiſche Monatsſchrift„Chriſt-Königsbote“ iuf weiteres verboten. Gründe: Der be— Verlag verſucht, gegen die national— ſtiſche Weltanſchauung unter dem Deck her katholiſchen Glaubenslehre in Kreiſen der Bevölkerung eine Kampf ung hervorzurufen, die im Intereſſe Staatsſicherheit nicht gedulde werden Eine Kirche wird durchgeſägt Eine ungewöhnliche Ausbeſſerung. Solingen, 23. Mai. Eine eigenartige Arbeit wird in Solingen⸗ Höhſcheid durchgeführt. Das kleine klathe⸗ liſche Kirchlein Kohlsberg, das ſo reizvoll auf der Wupperanhöhe oberhalb Wipperaue liegt, leidet ſeit Jahren an Feuchtigkeit, Näſſe und Schwamm. Das Werk der Zerſtörung war ſoweit fortgeſchritten, daß durchgreifende Aenderungen unbedingt notwendig erſchienen. Um die aus dem Grunde aufſteigende Feuch⸗ tigkeit zu unterbinden, wird in halber Hö. eine Iſolierſchicht eingefügt. Die Kirche wird zu dieſem Zwecke buchſtäblich, nämlich mit einer wirklichen Säge, durchgeſägt. In den dadurch entſtehenden Spalt wird dann die Iſolierſchicht eingefügt, die verhindert, daß die Feuchtigkeit weiter nach oben dringt.— Die Fachleute verſichern, daß nach Durchfüh— rung der Arbeit der Uebelſtand für Jahr— zehnte hinaus beſeitigt ſein wird. * Edenkoben, 28. Mai.(Vom Motorrad geſtürzt.) Dem Motorradfahrer Hermann Appler aus Altdorf brach während der Fahrl durch die Luitpoldſtraße plötzlich ein Fuß— raſter. Dadurch verlor er das Gleichgewicht und ſtürzte. Er erlitt ſchwere Kopfverletzun— gen, die ſeine Ueberführung ins Krankenhaus Ludwigsſtift notwendig machten. Steinwenden. 23. Mai.(Ein Raub der Flammen.) die zwiſchen Stein— wenden und Kollweiler gelegene Sägemühle Ernſt Wolf wurde durch ein um Mitter— nacht ausgebrochenes Schadenfeuer vollſtän— dig vernichtet. Der Schaden iſt beträchtlich. Bergzabern, 23. Mai.(Schulſchlie— ßung wegen Diphtherie.) Die drilte und vierte Volksſchulklaſſe ſind geſchloſſen wor— den, um der Diphtherie, die hier ſtark aufge— treten iſt, Einhalt zu gebieten. Sämtliche Schulſäle wurden desinfiziert. Bei den Schul— kindern handelt es ſich meiſt um Verdachts— fälle. Das Feſt der vier Prinzen Britiſcher Traditionsſtolz.— Fünfhundert Jahre alte Gildebräuche. London, 22. Mai. Die vier Söhne des engliſchen Königs wur⸗ den dieſer Tage von der Wintner's Company, der Weinhändler⸗Geſellſchaft, feſtlich bewirtet. Dieſe Geſellſchaft iſt eine Gilde, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Sie hat viele ſeltſame Bräuche, die ſich aus ihren alten Privilegien herleiten. Die Weinhändler durf⸗ ten z. B. Schwäne halten, was außer ihnen nur noch dem König und merkwürdigerweiſe den Färbern erlaubt war. Manche aus dem Mittelalter übernommenen Sitten ſind heute gänzlich un⸗ verſtändlich. In einem Toaſt wurden z. B. der König„Herr der Schwäne“, der Prinz von Wales„Bürger und Fiſchhändler“, der Herzog von York„Bürger und Tuchhändler“ und der Herzog von Glouceſter„Bürger und Seidenhändler“, der Herzog von Kent„Bür⸗ ger und Kleidermacher“ genannt. Dieſe For⸗ meln ſind über 500 Jahre alt. Auch der Saal, in dem das Bankett ſtattfand, weiſt dieſes ehrwürdige Alter auf; er iſt der älteſte Saal Londons. In früheren Jahrhunderten ſtand während des Feſtes die Haustür offen, und jeder, der Luſt hatte, konnte hereinkom— men, vorausgeſetzt, daß er Durſt und Geld zum Würfelſpiel hatte. Es ging damals ſehr rauh zu, obwohl auch Damen an den Feſten der Wintner's teilnahmen. Inzwiſchen hat man ſich auch weſentlich beruhigt, und auf dem Feſt der vier Prinzen mutete niemand den Königsſöhnen zu, ſich ihr Geld im Würfel— ſpiel abnehmen zu laſſen. Das berühmteſte Bankett der Wintner's fand im Jahre 1363 ſtatt, als die Könige von England, Schott— land, Frankreich, Dänemark und Cypern mit den Weinhändlern pokulierten. Wagenborg-Bildmaterndienſt Gedenktafel für den erſten Spakenſtich bei der Reichsaukobahn. . 9 ber Reick autobahnſtrecke, die bei Frankfurt über den Main führt, wurde anläßlich Einweihung der Reichsautobahn Frankfurt—Darmſtadt zur Erinnerung an den mer— ſten Spatenſtich des Führers eine fertig angezogen aus der kleinen Gaſtſtübe und ſchwenkte das nun federleichte Köfferchen in der Linken. Lehrer, für „Schönen Dank, Frau FMN ien errichtet. Feſtes, ſchier und ein alles— des jetzigen Horſt-Weſſel⸗Platzes, von muniſten erſchoſſen wurden. plötzlich war etwas Fremdes in der Gebietendes, wie Menſchen, die Handbewegung befehlen und Letzte Nachrichten Hinrichtung Sühne für die Ermordung der Polizeihaupt⸗ leute Anlauf und Lenk. Berlin. 23. Mai. Die Juſtigzpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Am Mittwoch früh iſt in Berlin der durch rechts⸗ kräftige Erkenntnis des Schwurgerichts 1 in Berlin vom 19. Juni 1934 wegen gemein⸗ ſchafklichen Mordes zum Tode und zum dau⸗ ernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurkeilte Max Matern hingerichtet wor- den. Er hat ebenſo wie der gleichfalls zum Tode verurteilte Michael Klauſe enlſcheidend an der Ermordung der Polizeihauptleute Anlauf und Lenk mitgewirkt, die am 9. Au⸗ guſt 1931 in der Nähe des Bülow Platzes, Kom⸗ Die Mordtat ſtellt ſich als ein wohlvorbereitetes auf An⸗ weiſung der Gauleitung der KPD planmä⸗ ßig durchgeführtes Unternehmen dar, dem zwei pflichttreue Beamte zum Opfer gefallen ſind. Mit Rückſicht hierauf hat der Führer und Reichskanzler es abgelehnt, bei Matern von dem Begnadigungsrecht Gebrauch zu machen. „Dagegen hat er die gegen Klauſe erkannte Todesſtrafe im Gnadenwege in lebensläng— liche Zuchthausſtrafe umgewandelt, weil Klauſe durch ſein offenes Geſtändnis den Be⸗ hörden wertvolle Hilfe geleiſtet und die Auf— klärung der Tat bis in alle Einzelheiten er— möglicht hat. Der im gleichen Verfahren ebenfalls zum Tode verurteilte Friedrich Broede hat im Gefängnis Selbſtmord verübt. Handball Spielplan für den 26. Mai geänderk Am kommenden Sonntag, 26. Mai wird die Handballmeiſterſchaft mit den Vorſchluß⸗ rundenſpielen fortgeſetzt. Der vor einiger Zeit bekanntgegebene Spielplan iſt geändert wor den. Das Treffen der Frauen Eimsbüttel gegen Fortuna Leipzig kommt nicht in Ham⸗ burg zur Durchführung. ſondern wird in Leipzig vor dem Spiel Sportfreunde Leid zig gegen Hindenburg Minden der Männer ausgetragen. Für Sonntag iſt nun der Spielplan: Männer: in Magdeburg: PSV Nagde⸗ burg gegen SV Waldhof Mannheim, in Leipzig: Sportfreunde Leipzig gegen MS Hindenburg Minden.— Frauen: in Leipzig: SV Fortuna Leipzig gegen SD Eimsbüttel Hamburg, in Mannheim: VfR Mannheim— SC Charlottenburg. Vörſen und Märkte Vom 22. Mai. Ohne Gewähr.) Karlsruher Getreidegroßmarkt. * Der Kartoffe blauſchalige nicht notiert; enheu 4,50 bis 4,75; Luzernekleeheu 5 bis „25; Weizen- und Roggenſtroh 2,50 bis 2,75 Futterſtroh 2,75 bis Reſt unverändert Frankfurter Produktenbörſe. Inno** 111 iveranderl! Wie⸗ Stimmung ruhig. I! fanden Abſchlüſſe nicht Etwas mit eine und Widerſpruck Joſefa ſchlichten 9 Halle(Saale) 15 rheher rechtsschutz: Fünk Türme-Verlag, [ber natürlich, ſie mußte weiter, konnte nicht länger r bleiben, ohne daß ſie das beſcheidene Hausweſen mit.„Ka! l ö die dieſen Ausſpruch bei allen paſſenden und unpaſſenden Perſon ungebührlich belaſtete. Die guten Menſchen amen ſich zwar unglaublich reich vor, durch den geheim⸗ Usvoll hereingeſchneiten Schatz, der ihrem einfachen Sinn haärchenhaft erſchien. Und den ſie dennoch ohne Wimper ucken opfern wollten, damit der Gotthold das Ziel ſeiner Zehnſucht erreiche, durch eigene Kraft etwas zuſtande zu ringen. seufzer, daß dieſes viele, viele Geld hingereicht hätte, um Dafür ein Stückchen Grund und Boden zu kaufen, den Ill bewirtſchaften und damit ihres Kindes Zukunft in eſcheidenem Maß ſicherzuſtellen. Denn ſie war gar nicht gewiß, daß Holdls Erfindung mehr war als eine nette g herzlich: „Ich verſpreche Ihnen, liebe Frau Lehrer, daß ein Tag Spielerei. Woher denn auch, wo es in der Welt maſſen— Loft ſtudierte Herren gab— da würde man auf den Gott⸗ old Pieringer warten, bis der ihnen etwas ausdachte?!. a 1 9 0 1 Aber mit keinem Wort rührte ſie daran. Sie gehörte werden und uns viel zu erzählen haben...“, ſprach ſie nicht zu den Müttern, die bei allen Gelegenheiten ihre mit ungewohntem Nachdruck, ſo, als wollte ſie ihr die beſſeren Erfahrungen ins Treffen führten, die Jungen mmer nur herabſetzten und damit wenig mehr erreichten, ls daß eben dieſe Jungen, müde des Gängelbands, ihre Wege allein gingen, die Alten aber einſam zurückbleiben mußten. b*. 0 4. Am fünften Tag, nachdem Pips als Gaſt im Lehrer⸗ Haus„ war, kam ſie gegen zehn Uhr vormittags g Aber während Philippine bedingungslos und (löbſtverſtändlich das Opfer brachte, ja, es gar nicht als elches empfand, dachte die Mutter mit einem kleinen fröhliches Wiederſehen!“ „Ja, was fallt denn dir ein, Joſefa“, rief die Frau beſtürzt,„du willſt doch nicht am Ende davon?“ Pini kam herzugelaufen, die eben Salatblätter in den Haſenſtall getragen hatte, und blickte entgeiſtert auf die reiſefertige Freundin. „Du bleibſt doch über die ganzen Ferien, Joſefa!“ Pips lachte gerührt. „Lajder, lajder!“ ahmte ſie die alte Butterfrau nach, Gelegenheiten im Munde führte und vor einer Weile das Haus verlaſſen hatte. Sie ſammelte Landbutter und Eier in Wirtſchaften zu ſehr billigen Preiſen und in den zunächſtliegenden Marktflecken mit ganz anſehn— lichem Gewinn. Man nannte ſie überall die Frau„Lajder Lajder“, weil ſie, wie Pini behauptete,„leider“ nur ſehr kleine Preiſe zahlte. den kleinen Nun mußten Mutter und Tochter lachen, aber erſtere meinte dann dennoch ehrlich bekümmert: „Wir können dir halt nichts bieten— es wird dir die Zeit lang bei uns?“ Pips nahm die Frau um den Hals gelt, Joſefa, und küßte ſie kommen wird, wo wir recht lange beiſammen bleiben Worte einprägen. Sie blickte dabei der lieben Frau mit einem eigenen Ausdruck in die Augen, daß die, ein wenig verwundert über den Ernſt, verſtändnislos den Kopf ſchüttelte. Was hatte denn das Mädel? Konnte die auch ernſthaft ſein? Wo man ſie doch immer nur übermütig wie ein Füllen und ſprühend wie Glut kannte. Klug war ſie freilich— und ſo geſchickt in allen Dingen, die ſie anfaßte. Aber verkaufte ſie wohl abgereiſt abwehren... lute Seltſam war das Mädel Schon am gleichen Nachmittag ſchlag in ihrem roten Auto die Landſtraße mit Achtzig Kilometer-Geſchwindigkeit Sie nahm Richtun, Salzburg, wo eben die Feſtſpiele ſtattfanden und morger eine Mozart-Oper aufgeführt wurde, die ſie ſich anhören wollte. Das Telegramm zur Sicherung von Quartien und Theaterkarte hatte ſie bereits aufgegeben, als ſie ſich ihren Wagen geholt. Jetzt mußte ſie ſich nur raſch um kleiden, ſobald ſie in Salzburg u anlangte, denn ſie wa mit einem Koffer, ohne„Gepäck“ Wier In dem Zuſtand nervöſer Spannung, in den ſie ſich befunden, wäre es ihr unmöglich geweſen, das Erforderliche zu veranlaſſen. Auch wußte ſie keinesweg— plötzlich raſte Pips Breiten dahin. doch von noch, was ſie eigentlich wollte Nur eines wußte ſie: dieſen Gilbert nicht mehr ſehen. Nie mehr. Nun war ſie tagelang aus ein und demſelben Anzus nicht herausgekommen, und zum Ueberfluß begann es zi regnen, ſowie ſie ſich dem Salzkammergut näherte. Ihr Trenchcoat war waſſerdicht, aber das hindert— nicht, daß die feuchte, kühle Luft ihr durch und durch ging Haller wollte ſie Klapperud vor Froſt und ſehr abgeſpannt war ſie vor ihrem Hotel vorgefahren, als ſich die Dämmerung ſchor niedergeſenkt hatte und das füllte. Hier elegante Publikum die Hall— war Pips Breitenſchlag wohlbekannt, und e— heimelte ſie ſogar an, denn ſie liebte dieſe wunderbar— Stadt. Ihr Name oder vielmehr der ihres Vaters be wirkte auch, daß ſie, trotz der Ueberflutung durch Fremde ein ſehr hübſches Zimmer vorbereitet fand, und ſie begal ſich ſogleich hinauf, nachdem ſie für ihren Wagen geſorg— hatte, den ſie nicht ohne weiteres fremden Händen über— antwortete. Niemand hatte es ganz ſchlecht, wer ſich vor Pips umſorgen ließ, und ſei es auch nur eine Maſchine⸗ Fortſetzung ſolat.) RON N NE NEN Straßen. Ein erſtaunter Nachtgendarm wies ſie zum Markt. Dort wäre das Hotel„Prager Hof“, das größe am Orte. Wirklich war auch dort noch Licht. Der Nachtportier kam heraus, war Marion behilflich. Bald befand ſie ſich in einem eleganten, behaglichen Hotelzimmer und ſaut todmüde in Schlaf. Aber die innere Unruhe ließ ſie nich ſehr lange ſchlummern. Als ſie dann erwachte, ſchienen die erſten Strahlen der Morgenſonne über die Stadt. Marion zog ſich ſchnel an. In dem Frühſtückszimmer des Hotels war ſie der erſte Gaſt. Ein noch ziemlich verſchlaſen ausſehender Keilue ( brachte ihr das Frühſtück. Der heiße Kaffee belebte ſie. Sie bezahlte ihre Rechnung und fuhr davon. Der Tag wurd 24) Nachdruck verboten. Er erhob einen kunſtvoll handgetriebenen Silberpokal, ver vor ihm auf dem Tiſch ſtand, und überreichte ihn Jobſt. Die Muſik ſpielte einen lauten Tuſch. Allgemeines Hände⸗ ſchütteln, Beglückwünſchen. Es war ein fröhlicher Auf⸗ ſtand an allen Tiſchen. Jobſt war feuerrot vor Glück und Stolz: „Ich danke Ihnen, Herr Frankhofer!“ ſagte er ſtockend und glücklich.„Ich danke dem ganzen Klub für ſeine Freundſchaft und Kameradſchaftlichkeit. Ich nehme dieſen Erſten Preis nicht für mich, ſondern für meine Vier vom Stull Frohe Fahrt. Für meine Heimat—“ ö 6 Jobſt Reichardt ſchaute einen Augenblick ernſt auf das ſchöne Kunſtwerk, das ſanft im Schein des Lichts ſchimmerte. Dann ſah er Herdith an. Ganz leiſe, nur für ſie vernehmbar, flüſterte er: 1 „Weißt du, wer in Wahrheit mein Erſter Preis Du!“ iſt? de 2 E Bis tief in die Nacht hinein klang von der Terraſſe des Kubhauſes fröhliches Lachen. Gläſerklingen. Tanzmuſik. Die Klubmitglieder, unter ihnen Tina Lüders und Kläre Graßhoff, blieben noch lange zuſammen. Nur Herdith und Jobſt waren heimlich verſchwunden. Ihnen war nicht nach lauter Feier zumute. Zuviel war in ihren Herzen, was ſich löſen mußte. Zuviel hatten ſie ſich zu ſagen. Von all dem, was ſeit jener verhängnisvollen Abreiſe Herdiths von Berlin geſchehen war. Was Thomas Frankhofer be— richtete, waren ja nur fragmentariſche Mitteilungen ge— weſen. Nun erſt begriff Jobſt den ganzen Zuſammenhang. Er ſaß mit Herdith auf einer ſtillen Bank in den ſchönen An⸗ lagen des Klubs. Die Sterne leuchteten über ihnen. Leiſe rann das Waſſer der Moldau. Aus einem Buſch klang leiſes Zirpen eines Vogels. Die beiden jungen Menſchen aßen eng umſchlungen da und fühlten mit tiefer Be glückung, wie alles klar und ſtill zwiſchen ihnen wurde. Nun löſte ſich von Herdith auch der ſchwere Bann, der auf ihr infolge des tragiſchen Todes von Franz Teſſet gelegen hatte. Auch der Gedanke an Marion Karnau konnte ſie nicht mehr ſchrecken. f Jobſt hatte Herdith berichtet, was ſich zwiſchen ilm und Marion ereignet hatte. Aber als er reuevoll ſagte: „Oerdith, ich ſchäme mich ja ſo ſchrecklich, daß ich nur einen Augenblick an dir zweifeln konnte!“, da hielt ihm Herdith ven Mund zu. Es ſollte jetzt nichts ſein von Scham, von Neue. Sie waren ja beiſammen. Alles war gut. Nichte tonnte ſie mehr trennen. Der Mond wanderte am ſommer lichen Nachthimmel. Eine kleine Wolke zog über ihn dahin Verfloß in nichts vor der Kraft des milden Lichts Es war Herdith wie ein Symbol der gemeinſamen Zukunft zwiſchen ihr und dem liebſten Menſchen. „Und morgen“, ſagte ſie,„morgen, wenn bier alle Feiern vorbei ſind, dann fahren wir zu Onkel Heinrich Ec muß dich kennenlernen, Jobſt! Erſt dann iſt mein Glück vollkommen.“ 45 1* 4 Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) in denen eine groß angelegte Intrige gegen eine Nichte ſuchte, waren die Nachrichten über das Prager Turnier. Die Siegesnachricht war zwar am vorherigen Abens ſchon durch das Radio übermittelt. Aha, hier ſtand es: Der überragende Sieg der deutſchen Damenruderriege in Prag. Zu dem bereits gemeldeten Sieg des deutſchen Skulls „Frohe Fahrt“ haben wir noch zu melden, daß im letzten Augenblick eine Veränderung in der Mannſchaft des Skulls ſtattfand. Fräulein Herdith Aßmuſſen, der eigentliche Schlagmann, ſchien wegen der ſchweren Erkrankung eines nahen Angehörigen im letzten Augenblick an der Teilnahme bei dem Wettbewerb verhindert zu ſein. Und doch gelang es Fräulein Aßmuſſen, in dem Flugzeug des bekannten Deutſch⸗Prager Induſtriellen Thomas Frankhofer noch turz vor Beginn des Starts zu erſcheinen und ihren Platz als Schlagmann einzunehmen. Ihrem fabelhaften ruder⸗ iechniſchen Können iſt vor allen Dingen der Sieg des deutſchen Vierers zu danken. 5 50 Kommerzienrat Karnau ſchüttelte den Kopf. Was hieß denn das? Marion war doch Schlagmann. Wieſo nun plötzlich wieder Herdith Aßmuſſen? Das mußte ſicher irgendein Irrtum der Redaktion ſein. Nun, Marion würde ihn ja bald anrufen und ihm berichten. Er las weiter in ſeiner Zeitung. Da ſtutzte er. Merkwürdiger Einbruchsverſuch in Braunſchweig— der Einbrecher abgeſtürzt und tut. Wie wir erfahren, hat ſich in der vorherigen Nacht in Braunſchweig im Hauſe des dort allgemein bekannten Sanitätsrats Keunecke eine eigentümliche Angelegenheit zugetragen. Es verſuchte jemand in der Nacht in ein Zimmer der Keuneckeſchen Villa einzuſteigen, ſtürzte dabei ab und brach ſich das Genick. Der Tote wurde als der Neffe des Sanitätsrats Keunecke, Franz Teſſel, reko⸗ gnoſziert. Es ſollen Briefe bei ihm gefunden worden ſein, des Sanitätsrats zu finden war, Nähere Einzelheiten ſind uns noch nicht bekannt. Der Tote ſcheint in Beziehungen zu der Tochter eines Berliner Großinduſtriellen geſtanden und offenbar in ihrem Auftrage gegen die Nichte des Sanitätsrats Keunecke irgendwelche Maßnahmen vor— bereitet zu haben.. Das iſt doch— der Kommerzienrat Karnau ſchlug ärgerlich auf das Blatt— eine unangenehme Geſchichte. Franz Teſſel? So hieß ja der junge Menſch, den er auf Marions Bitten hin bei den Groſchwitzer Zellſtoffabriten empfohlen hatte. Kein Zweifel, er mußte es ſein. Marion hatte ja auch davon geſprochen, daß ſie als Kind manchmal mit Franz Teſſel geſpielt hatte. Er beſann ſich nicht mehr auf alle Kinder, die ſeinerzeit in ſeinem Braunſchweiger Hauſe während Marions Jugendzeit ein- und ausgegangen waren. 5. Das ſchien ja ein übter Patron zu ſein, dieſer Teſſel! wärmer und heller. ihm zu irgendwelchen unlauteren Zwecken verbunden hatte? Es war Kommerzienrat Karnau irgendwie un behaglich zumute. Er wünſchte Marion zurück, um mit ihr über dieſe ganze Sache zu ſprechen. Marion Karnau war voll Wut und Verzweiflung in iht Hotel zurückgekehrt. Alles war verloren. Jobſt Reichardt und Herdith waren wieder zuſammen. Was war da geſchehen? Und was hatte dieſer Herr Frankhofer gemeint mit den Worten: Möge Ihnen nicht ebenſolcher Lohn werden wie Franz Teſſel? Ein unheimliches Gefühl hatte ſie überkommen und war nicht mehr von ihr gewichen. Sie wollte fort, ſo ſchnell wie möglich. Sie konnte Jobſt Reichardt nicht mehr unter die Augen treten. Im Hotel war man ſehr erſtaunt, als Marion Karnau am Abend ihre Rechnung verlangte und mitten in der Nacht mit ihrem Wagen fort wollte. „Aber das gnädige Fräulein wird doch das Feſteſſen nicht verſäumen“, bemerkte der Hoteldirektor ehrerbietig. Wir haben durch Radio ſchon gehört, wie fabelhaft die ütſche Mannſchaft geſiegt hat.“ Aber Marion gab keine Antwort. Stumm ging ſie an dem Hoteldirektor vorbei zu ihrem Wagen. Mit ver⸗ biſſenem Geſicht ſaß ſie am Steuer, kurbelte an und fuhr u die helle Mondnacht hinaus, gerade als Hervith zu obſt Reichardt ſagte: „Ich habe das Gefühl, Liebſter, wir müſſen uns doch tumal um Marion Karnau kümmern. Wenn ſie mir auch och ſo viel angetan hat, aber dieſe Sache jetzt muß ihr doch einen tüchtigen Stoß verſetzt haben.“ Jobſt ſchüttelte den Kopf: Sie hat tes nicht um dich verdient, Herdith! Aber ich dein gutes Herz, ich will dir da nicht wider⸗ kenne ja ſprechen.“ Doch als Herdith im Holel nach Marion fragte, erfuhr ſie, Marion wäre mit ihrem Wagen plötzlich fortgefahren. ** 1 Im Büro angelangt, ließ er eine Verbindung mit dem Prager Hotel beſtellen, in dem Marion mit ihren Klub⸗ tameraden abgeſtiegen war. Prag meldete ſich ſeht bald. „Fräulein Karnau iſt bereits geſtern abend mit dem Wagen abgefahren!“ bekam er zur Antwort. Sehr beunruhigt hing Kommerzienrat Karnau ab. Marion ſchon abgefahren? Das war ihm ſehr unlieb. Er wußte, ſie war eine waghalſige, wenn auch ſichere Fahrerin. Ueberhaupt, ein junges Mädel allein auf der Landſtraße in der Nacht— er hätte ihr doch den Chauffeur mitgeben ſollen. Aber ſie hatte darauf beſtanden, ſelbſt zu fahren. Er gab telephoniſch Anordnung, ihn ſofort von Hauſe aus anzurufen, wenn ſeine Tochter hier angekommen wäre. Dann begann er zu arbeiten. Im Drange der Geſchäfte vergaß er ſeine Unruhe um Marion. 15 .* Stunden um Stunden in die helle Nacht Marion war 10 Sie ſaß bewegungslos am Steuer. Ihre hineingefahren. Hände umfaßten das Lenkrad. Es war gut, ſo zu und ſeine Gedanken ganz auf den Wagen, das Schaltwerk der Hebel, den Motor richten zu müſſen So konnte man nicht denken. So empfand man nicht die wütende Ver⸗ zweiflung der doppelten Niederlage: als Sportlerin und als Frau. Wenn ſie daran dachte, daß Herdith etzt alles hatte, den Ruhm und den Mann, hätte ſie Herdith in Stücke reißen können. Aber ihre Wut nützte nichts. Sie hatte den Preis verloren. 1 Stunden um Stunden fuhr ſie ſo, bis ſie fühlte, Aufmerkſamkeit ließ nach. Ihre Nerven, von der un⸗ geheuren ſeeliſchen Anſpannung des 0* gehorchten ihr nicht mehr. Es war beſſer, die Reiſe zu umerzienrat Karuau ſaß beim Frühſtück in ſeiner Während er aß und trank, las er die Morgenblätter, teensben ſeinem Frützſtücksplatz lagen. Das erſte, was er unterbrechen Vichter einer Stadt. vuchſen aus dem Dunkel empor. lampe orientierte ſich Marion. Sie fahren ihre Tages überanſtreugt, Da ſchimmerten auch ein paar verſchlafen⸗ Eine Eiſenbahnbrücke— Häuſen Im Schein der Taſchen⸗ fuhr durch mehrere öde Als ſie Auſſig paſſierte, War der Sommermorgen in vollem Glanze über die Welt gebreiter. In Auſſig nahm ſie das zweite Frühſtück ein. Gerade 4 ſie den Wagen wieder beſteigen wollte, kam ein Zeitungs junge mit den neueſten Zeitungen. Marion, ſchon auf denn Sitz ihres Autos, ließ ſich ein paar der noch druckſeuchten Blätter heraufreichen. Sicher ſtanden ſchon wieder neue Nachrichten in den Zeitungen. 1 Der Ruhm des Skulls„Frohe Fahrt“ und Herdithe Ruhm war jetzt woht ſchon in alle Welt auspoſaunt. Sie wollte gleich zu leſen beginnen, aber um ihren Rennwagen hatte ſich ein Kreis von gaffenden Kindern gebildet, der ſie ſtörte. So gab ſie Gas und fuhr los. Unterwegs wolle ſie irgendwo eine kleine Pauſe machen und in Ruhe leſen Kaum war ſie aus der Stadt heraus, hielt ſie den Wagen an, griff nach den Zeitungsbläntern neben ſich und dureh ſuchte ſie fieberhaft. Aha! Da ſtauden ja die Nachrichten über das Prager Turnier. Natürtich, der Schlagman Herdith Aßmuſſen wurde in den höchſten Tönen als be ſonders hervorragend gelobt. Martous Geſicht verzercie ſich. Angeekelt— wollte ſie die Zeitungen wegwerſen. Da fielen ihre Augen auf eine zweite. Notiz. wurde blaß. Schaute näher hin. Aber dieſe Zeilen bliebeg Sie ſchienen ſich zu vergrößern. Die Buchſtaben begannen zu wachſen, größer zu werden, immer größer, wie lebende — Oi Weſen mit unheimlichen Händen nach ihr zu greifen. Ene ſetzt ſtarrte ſie auf das Blatt. Franz Teſſel tot? Bei einen Einbruch in das Haus des Outels? Und da— ſie ſchcie auf. Man brachte ſie in Verbindung mit all dem. Sie war die Großinduſtriellentochter, von der da die Rede was Noch war ihr Name nicht in den Zeitungen. Aber das würde noch kommen, Morgen, übermorgen, vielleicht ſchan heute würde man wiſſen, daß ſie mit Franz Teſſel gegen Herdith gearbeitet hatte. Ihr Rame würde in aller Leute Munde ſein. Und der Name des Vaters auch. Franz Teſſet tot! Was hatte er in der Villa geſucht? War es etwas was er für ſie haben wollte? Aufſtöhnend ſchlug ſie die Hände vors Geſicht. hatte ſie nichr gewollt— das uicht! Ihre Augen waten blind von Tränen, als ſie endlich weiterfuhr. Ihre Hände zitterten. Immerfort ſah ſie es wie eine Viſion vor ſich Das Haus des Sanitätsrats Keunecke— 6 Da ſie kannte es la —, einen Mann, der im Dunkel der Nacht hinaufkletterte er trug Franz Teſſels Züge. Sie ſah ſeine Hände ſich 40 klammern, ſeinen Körper ſich hochziehen. Da ein Schrei die Hände lockerten ſich. Ein Körper flog durch die Loe Ein verzerrtes Geſicht. Ein harter Auſſchlag. Sie konne es nicht ertragen, dies Bild vor ihrem Geiſte. Sie mußte fliehen davor, fliehen. Wie finnlos, ſchaltete ſie die höchſte Geſchwindigteit ele Der Wagen raſte vorwärts. Die Kilometerſteine flogen vorbei. Die Bäu e tanzten wie Schatten an ihr vorübe— Vorwärts, vorwärts! Nicht denken! Nichts wiſſen, ac, die ſauſende Bewegung des Wagens, das Raſen des Motors, das Sauſen des Windes, der ihr entgegenwehle Vorwärts, vorwärts! Ihre Augen flarrten geradeaus j Ihre Hände re ie geſü 8. Si ßte nicht meh und wer mochte dieſes Mädchen ſein, das ſich da mit Ibre Hände waren wie geſübllos. Sie wußle nicht mea wie ſchnell ſie fuhr. Es war eine Flucht vor dem eigenen Gewiſſen. Da ein Kreuzweg. Ein Banerngeſpann quer über dem Wege. Aufſchrei der Leute vom Felde. Ein Pferd bäumte ſich auf. Marion wollte den Wagen zurückreißen Wieder ein Aufſchrei von Marion. Ein Krachen. Ein Splittern. Und dann nichts mehr. Dreiundzwanzigſtes Kapitel. Im Sekretariat des Kommerzienrats Karnau schrill das Telephon. 0 Die Sekretärin nahm den Hörer ab. „Hier Sekretariat Kommerzienrat Karnau. Wer dort“ „Hier Polizeidirektion Dresden!“ hörte ſie.„Iſt Hecn Kommerzienrat zu ſprechen?“ „Einen Augenblick, bitte!“ Die Sekretärin verband mit Karnau. Karnau, mitten im Studium von Akten und Geſchäft⸗ briefen, hob unwillig den Kopf. Das Telephon kam ja ag! nicht zur Ruhe. „Hier Karnau!“ i „Herr Kommerzienrat!“ klang die angſtvolle Stinene der Sekretärin.„Ein Auruf von Dresden, von...“ „Ich weiß ſchon!“ ſagte der Kommerzienrat Kar ugs Meine Tochter! Ja, ftellen Sie um.— Hallo!“ rief ei zen Apparat. Da erſchrak er. „Hier Polizeidirektion Dresden!“ hörte er eine freunde Aännerſtimme.„Herr Kommerzienrat Karnau ſelbſt au Solephon?“ „Jawohl! Bitte, was ift?“ a f „Herr Kommerzienrat! Wir müſſen Ihnen leider de Mitteilung machen, daß Ihr Fräulein Tochter einen Aue unfall gehabt hat.“ „Um Gottes willen!“ Karnaus Stimme klang heiſen, Autounfall? Was iſt geſchehen? Wo iſt meine Tochter g „Im Städtiſchen Krankenhaus, Herr Kommerzienral Die Aerzte können noch nichts Rechtes ſagen. Zunere Ver letzungen.“ Fortſebune folge) klagten find bereits wegen einer Reihe von ſchaften wurden aber ſenſter geflüchtet und markierte hier eine Anzug an einer Wand und muckſte ſich nicht. und wurde dort verhaftet. Auf dem Trans- port nach Frankfurt entſprang er in Heidel⸗ berg und entkam, trotzdem auf ihn geſchoſ⸗ ſich bei einem Freund verborgen, dann verhaftet wurde. Jahren Zuchthaus und Ehrverluſt. Eckert zu Ehrverluſt. Außerdem erkannte das Gericht auf Stellung unter Polizeiaufſicht. des Andreasmarktes.) Verſchiedene Gründe ließen eine am Donnerstag und Freitag nach dem An⸗ dreastag zweckmäßig erſcheinen. wird daher mit ſichtsbehörde vom Jahre 1935 ab dauernd in die letzte Oktoberwoche verlegt und auf vier Tage, von Sonntag, ausgedehnt. ſcher Reichskriegertag.) Dem vom 6. bis 8. Juli in Kaſſel ſtattfindenden 5. Deut⸗ ſchen Reichskriegertag kommt als die erſte große Veranſtaltung des Frontſoldatentums im Zeichen des wiedererſtandenen wehrhaften Deutſchlands die beſondere Bedeutung zu, die Brücke aus der ſtolzen Geſchichte und ruhm⸗ reichen Vergangenheit des deutſchen datentums in die ehrenvolle Zukunft der wie⸗ dererſtandenen deutſchen ſchlagen. Frontkämpfer an dem Reichstreffen geht dar⸗ aus hervor, daß die einzelnen Landesverbände des Deutſchen Reichskriegerbundes Kyffhäuſer Mann für den Reichskriegertag in Kaſſel ge— meldet haben. child für einen Pfarrer.) Dem Pfar⸗ ter Fuchs, der unter dem Freikorpsführer General Maerker in den Jahren 1919-20 als junger Student im ſächſiſchen Induſtrie⸗ g 007 kämpfte, wurde der Schlageterſchild ver⸗ liehen. iat) einer herabſtürzenden ſchweren Sandwand ver⸗ gegraben werden konnte, war der Tod be— reits durch Erſtickung eingetreten. Darmſtadt, 23. Mai.(Der Mann mit der Schere.) Auf der Darmſtädter Früh- lahrsmeſſe machte ſich ein junger Mann un— angenehm bemerkbar, der ſich in auffälliger Die Handlungsweiſe zu ſein. des Rheins ſind in den letzten Jahren große Hammerau entſtanden. Im Zuge des gro— 5 Ackerland delfachen Ertrag bringen wird. Mit Hoch⸗ baſſerſchäden iſt kaum zu rechnen, da durch das Gernsheimer Großpumpwerk für einen taſchen Abfluß des Waſſers in den Neu- rhein geſorgt wird. 28. Ma beim Rüſtungen beantragen. holen allen Staaten, ſligei Alarmbereitſchaft angeordnet. rige Heinrich Marx, ſein Hruber der gsſay⸗“ rige aus Schmitten im Taunus gebürtige Anton Marx und der aus Mainz ſtammende 34 jährige Franz Eckert. Sämtliche Ange⸗ Diebſtählen ſchwer vorbeſtraft. Anfangs Februar ſuchten ſie ein Konfektionsgeſchäft in der Fahrgaſſe in Frankfurt a. M. heim, und es wurden Anzüge und MWäſche in aro⸗ ßer Menge zuſammengepackt. Die Herr⸗ geſtört. Es glückte nur Anton Marx zu entkommen. Die ande⸗ ren beiden wurden in komiſcher Situation betroffen. Heinrich Marx war ins Schau⸗ Ausſtellungsfigur. Eckert aber hing wie ein Ankon Marx war nach Karlsruhe geflüchtet ſenwurde. Er fuhr nach Frankfurt und hielt wo er b de. Das Schöffengericht verurteilte die Gebrüder Marx zu je fünf vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren * Wiesbaden, 23. Mai.(Verlegung Verlegung des bisher ſtattfindenden Andreasmarktes Der Andreasmarkt Genehmigung der Auf— Donnerstag bis einſchließlich * Kaſſel, 23. Mai.(Fünfter Deut⸗ Sol⸗ Wehrhaftigkeit zu Das große Intereſſe der alten bereits 100 Sonderzüge mit insgeſamt 100 000 Weſterburg, 23. Mai.(Schlageter⸗ * Treyſa, 23. Mai.(Im Sand er⸗ In einer Sandgrube bei Combeth wurde der Landwirt Friedrich Bachmann von ſchüttet. Trotzdem er alsbald wieder aus⸗ Weſſe Frauen und Mädchen näherte und ihnen mit einer Schere die Mäntel und Klei⸗ der zerſchnitt. Der Kleider-Fetiſchiſt wurde eſtgenommen und in Sicherheit gebracht. f des jungen Mannes ſcheint eine Verirrung auf ſexuellem Gebiet ü Aus dem Ried, 23. Mai.(Neues Ak kler gelände.) Durch das Tieferwerden berödete Wieſenſtrecken in der Gemarkung gen Melioriſationsprogramms wurde auch gieſe Gegend angepackt. In über 6000 Ta⸗ gewerke Arbeit wurden jetzt aus dieſem minderwertigen Gelände 60 ha fruchtbares gewonnen, das den zwei⸗ bis Paxis. Deliütetp invent Wianbin wirv am net fei Wiederzuſammentritt der Kam⸗ 1 ite Programm dem Parlament unter- eiten und die beſchleunigte Bewilligung neuer Kredite zur Ergänzung und Verſtärkung der Warſchau. Die Polniſche Telegraphe 0 5 graphenagen⸗ 1 ſtellt feſt, daß die Politik Polens nach 00 Hinſcheiden Pilſudſkis nicht die geringſte Aenderung erfahren werde. Wie bisher, biete in erſter Linie ſeinen gegen Frieden, Sicherheit und Freundſchaft gegen Nachbarn Frieden gegen Sicherheit Hieundſchaft an. gene laben. Als Vorbeugungsmaßnahmen ge⸗ 10 die von Linkselementen geplanten Un⸗ hen wurde in Portugal für Heer und Po⸗ 5 Belgrad. Die Wahlziffern der ſüdflawiſchen ! enlamentswahlen vom 5. Mai weiſen ge⸗ 6 65 den bisher bekannten Ergebniſſen eine 1 ſchiebung zu Gunſten der Oppoſition aus; 7 5 hat die Regierung rund 1750 000 und 10 Oppoſitſon 1100 000(früher 1000 000) ginnen erhalten. Unbeſchadet dieſer Kor⸗ wieſch hat die Oppoſition beim Haup'wahl⸗ daß ſchuß Verwahrung eingelegt und erklärt, man die ganze Wahl als ungeſetzlich un 5 und bezeichnen müſſe 1 R 15 Ahr Wochenendſchluß für alle Großhandelsbetriebe. 7055 Frankfurt a. M., 23. Mai. Im Sinne der Leipziger Tagung wurde mit Wirkung ab 15. Mai 1935 zwiſchen dem Reichsver⸗ band des Deutſchen Groß-, Ein⸗ und Aus- fuhrhandels, Bezirksgruppe Heſſen, und der Reichsbetriebsgemeinſchaft Handel. Gau Heſſen⸗Naſſau, Fachgruppe Großhandel, für alle Großhandlungen des rhein-mainiſchen Wirtſchaftsgebietes angeordnet, daß an Samstagen der Betrieb ſpäteſtens um 15 Uhr zu ſchließen iſt. Unberührt von dieſer Anordnung bleiben Betriebe,. die bereits einen früheren Betriebsſchluß an Samstagen eingeführt haben. Vieſe Anordnung gilt nicht für ſolche Betriebe, die außer Groß⸗ handel noch ein Einzelhandelsgeſchäft betrei⸗ ben, und zwar inſoweit nicht, als Perſonal zur Aufrechterhaltung des Einzelhandelsbe⸗ triebes erforderlich iſt. Dieſe Vereinbarung iſt inſofern von weittragender ſozialer Be⸗ deutung gleichzeitig für Führer der Betriebe und der Gefolgſchaften, als ſie durch ein- heitliche Regelung das Wochenend zur Aus⸗ ſpannung und Sammlung der Kräfte und Teilnahme an den Wochenendvoeranſtaltun— gen„Kraft durch Freude“ freigibt. Was bis⸗ her zu erreichen unmöglich erſchien, wurde nun durch gegenſeitiges Verſtändnis frei— williger Vereinbarung ermöglicht. Zwei Auguſtinerinnen verurteilt Die Deviſenſchiebungen katholischer Ordensangehöriger Berlin. 22. Mai. Das Berliner Schnellſchöffengericht ver⸗ urteilte die 56 Jahre alte Generaloberin der Auguſtinerinnen, Marie Menke, genannt Schweſter Neophylia, wegen forkgeſetzten Deviſenverbrechens zu fünf Jahrer Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und 121000 mark Geldſtrafe. Anſtelle der Geldſtrafe ſoll im Nichtbeitreibungsfalle eine Zuchthausſtrafe von weiteren 12 Mona- ken und zwei Tagen kreten. Die Angeklagte Dohm, genannt Schwe⸗ ſter Englatia. ebenfalls Schweſter des Ordens der Auguſtinerinnen, wurde wegen Beihilfe zum fortgeſetzten Deviſenverbrechen zu zehn Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Bei dieſer Angeklagten ſind zwei Monate der Unterſuchungshaft angerechnet worden. Ferner wurde die Einziehung von 190 000 Mark angeordnet. Für dieſen Betrag haftet die „Genoſſenſchaft der Cellitinnen nach der Regel des Heiligen Auguſtinus in Köln EV.“. Die Angeklagte Dohm ſoll von der weiteren Haft verſchont werden, wenn eine Kaution von 5000 Mark beigebracht wird. Die Vorgeſchichte deckt ſich im weſentlichen mit den Feſtſtellungen aus dem Prozeß, der in der vorigen Woche durchgeführt wurde. Es wurden zur Finanzierung eines Kranken- haushaues in Göln im Jahre 1929 bei der 4 , 7 7. eee, e,, . eee, ebe. ee, Inkaſſobank in Amſterdam zwei Anleihen zu je 1,2 Millionen Gulden, alſo etwa vier Millionen Reichsmark, mit 8 bzw. 7 v. H aufgenommen. Zur Beſchaffung des Anleihe, kapitals gab die Inkaſſobank Obligationen aus. 1932 erteilte der Leiter der Univerſum- Bank, Dr. Hofius, der auch hier wieder eine Rolle ſpielt, den Rat, den niedriger Kursſtand der Anleiheobligationen zum Rückkauf auszunutzen. Obwohl ein ſolche— Geſchäft der Genoſſenſchaft auf Grund des Anleihevertrages ausdrücklich verbolen und außerdem auch genehmigungspflichkig war, wurde der Rückkauf der Obligationen imm Nennwert von 210 000 und ein Poſten Univerſum⸗Bankaktien im Nennwert von 5000 holländiſchen Gulden für etwa 200 000 Reichsmark erworben. Dieſe Summe wurde in Einzelbeträgen von 5000 bis 10 000 Mark bon verſchiedenen Schweſtern, die dabei unter dem Schutz ihrer Ordenskleidung auftraten, in Briefumſchlägen heimlich über die belgiſche Grenze geſchafft. Die Veranlaſ— ſung zu dieſen Schiebungen gab die Ange— klagte Menke, während die Angeſchuldigte Dohm Hilfe leiſtete. Die angekauften Wert— papiere wurden in dem belgiſchen Kloſter St. Vith niedergelegt. Dieſer Effektenbe— ſtand hätte der Reichsbank angeboten wer— den müſſen. Aus dem Hauptdelikt hat ſich noch eine Reihe weiterer Straftaten er- 727— ,., 75 ,. 7 7 2 5 ee eee, , be, . 7 c, 2 4 Der Rechenſchaftsbericht über die Erzeugungsſchlacht. Die Spanne vom Reichsbauerntag in Goslar im November 1934 bis zur 2. Reichsnährſtands⸗ Ausſtellung in Hamburg ſchließt eine Zeit ein, da das deutſche Bauerntum zu einem großen und für das Wohl des Volkes entſcheidenden Einſatz auf⸗ gerufen wurde. Der Reichsbauerntag in Goslar brachte den Befehl zum Beginn der Erzeugungs- ſchlacht; die 2. Reichsnährſtandsſchau in Hamburg zeigt, wie weit das deutſche Bauerntum den An⸗ forderungen dieſes Kampfes um die deutſche Nah— rungsfreiheit gewachſen geweſen iſt. Der Be— deutung der Erzeugungsſchlacht entſprechend ſind auf der Hamburger Reichsnährſtands⸗Ausſtellung u. a. 2 Sonderſchauen aufgebaut worden, die den Einſatz und Umfang der bisherigen Maß— nahmen zur Erzeugungsſchlacht zeigen. Die eine Sonderſchau iſt im„Haus der Erzeugungsſchlacht' untergebracht worden und behandelt in erſter Linie die praktiſch-land⸗ wirtſchaftlichen Dinge, deren Befolgung im Rah— men der Erzeugungsſchlacht verlangt wurde. Die 2. Sonderſchau. die in dieſem Rahmen ebenfalls Vorausſetzungen zum Gelingen der Er— zeugungsſchlacht darſtellt, iſt das„Haus der Marktordnung'. Die nationalſozialiſtiſchen Agrargeſetze zur Marktordnung mußten dargeſtellt werden, denn erſt durch die Preisfeſtſetzungen und Maßnahmen zur Abſatzſicherung konnte den Bauern eine Gewähr dafür gegeben werden, daß ihr Einſatz in der Erzeugungsſchlacht einen gerechten Erfolg tragen würde. Mären die Marktordnungs— geſetze nicht erlaſſen worden, hätte die Erzeugungs- ſteigerung nur zu wirtſchaftlichen Störungen auf dem Markt geführt; denn der Anfall größerer Früchtemengen hätte zweifellos ein Abſinken des Preiſes nach ſich gezogen. Um aber zu einer Er— zeugungsſteigerung überhaupt zu kommen, hätte der Bauer vorher entſprechende Aufwendungen machen müſſen, deren Aufbringung unſinnig ge— weſen wäre in Anbetracht der Tatſache, daß die Preiſe die Herſtellungskoſten nicht einmal decken würden. So wurden die Feſtpreiſe zu Vorausſetzungen eines Erfolges in der Erzeugungsſchlacht. In der Sondorſchau über die Erzeugungs⸗ ſchlacht auf der Hamburger Reichsnährſtands⸗Aus⸗ ſtellung werden als wichtigſtes 20 Dioramen ge⸗ zeigt, in denen die entſcheidenden Themen der Er⸗ zeugungsichlacht behandelt werden. Den Fragen der Bodenbearbetlung mit allen Folge arbeiten einſchließlich den Fragen der richti⸗ gen Düngung iſt dabei ſelbſtverſtändlich ein weiter Naum gegeben. Dem Kartoffelbau und den Notwendigkeiten richtiger Lagerung der Kar- toffeln, den Fragen des Haatgutes, insbeſondere der richtigen Auswahl und Bereinigung des Saat- gutes, iſt ebenfalls beſondere Aufmerkſamkeit ge— ſchenkt worden. Angeſichts der Zwangslage, daß wir Futterſtoffe aus dem Ausland noch hereinnehmen müſſen, gewinnen alle die Maßnahmen beſondere Bedeutung, die geeignet ſind, die wirtſchaftseigenen Futtermengen zu ver— mehren. Um die den Bauern gegebenen Möglichkeiten umfaſſend und klar darzuſtellen, wird in je einer beſonderen Abteilung der Zwiſchenfrucht- bau, die Silage und der Eiweißfutter⸗ bau behandelt. Im Rahmen dieſer drei ſpeziellen Arbeitsgebiete iſt ein außerordentlicher Mehrertrag durch den Bauern zu erreichen, wenn er die rich— tigen und vom Reichsnährſtand empfohlenen Mittel zur Anwendung bringt. Dabei ſoll beſon⸗ ders auf die Silage hingewieſen ſein; denn einmal wird durch Silobau verhindert, daß Futterſtoffe verlorengehen, wenn ſie nicht richtig gelagert ſind, und zum anderen gibt der Silobau dem Bauhand— werk erhebliche Arbeits- und Verdienſtmöglich— keiten. Wir ſehen an dieſem einen Beiſpiel, wie eng die Arbeitsſchlacht und die Erzeu- gungsſchlacht miteinander verbun- den ſind, wie weit ſie ſich zum Teil gegenſeitig bedingen und gegenſeitig fördern. Der Verſor— gung Deutſchlands mit landeseigenen Rohſtoffen dient im weiteren der Flachs Hanf und Rapsanbau, die auf der Hamburger Aus— ſtellung ebenfalls eingehend behandelt werden, ebenſo wie die Fragen der Leiſtungsſteigerung im Bauernwald und Bauerngarten und des ver— mehrten Ertrages bei der Rindvieh⸗, Schweine-, Schaf- und Kleintierhaltung. Bei den letzteren Sonderſchauen ſpielen naturgemäß die Fragen der Fütterung eine ganz beſondere Rolle, denen darum auch eine beſondere Schau gewidmet iſt. Im„Haus der Erzeugungsſchlacht“ iſt des weiteren eine Sonderſchau untergebracht, die wohl mancher an dieſer Stelle nicht vermutet hätte— die Werkausbildung der Reichsnähr⸗ ſtandsberufe! Doch ſind ſich die Führer des Reichsnährſtandes darüber klar, daß berufliche Tüchtigkeit mit zu den weſentlichſten Voraus- ſetzungen eines Erfolges in der Erzeugungsſchlacht gehört. So wird auf der 2. Reichsnährſtandsſchau in Hamburg ein umfaſſendes Bild von den Notwen⸗ digkeiten und von der Durchführung der Erzeu⸗ gungsſchlacht gegeben, die ſchon jetzt in weſent⸗ lichen Teilen Erfolge gezeigt hat. Die Ausſtellung wird dafür die Beweiſe erbringen und ſo zugleich Anſporn und Aufruf zu weſterem Einſat des deut⸗ ſchen Bauerntums ſein! 2. 2 4 11 Geſunde Geldverhältniſſe Das oberſie Ziel der Reichsbank. Berlin. 22. Mai. In der Hauptverſammlung der Deutſchen Golddiskontbank nahm Reichsbankpräſident Dr. Schacht zu der Wiedereinführung von Sola-Wechſeln Stellung. Dr. Schacht gab einen Ueberblick über die Lage am Geldmarkt, die die Schaffung eines ſehr liquiden Anlagepapiers bedingt. Hier wolle die Golddiskontbank eingreifen und benutze dazu das Mittel der Begebung von Sola⸗Wechſeln, durch die die übrigen Geld⸗ marktmittel aufgeſaugt und den Banken liquideſte Mittel geboten werden. Reichsbankpräſident Dr. Schacht wandte ſich ſodann in aller Schärfe gegen die bös— willige und abſolut irreführende Mitteilung einer großen halbamtlichen ausländiſchen Nachrichtenagentur, die zu behaupten wagte, dieſe Begebung von Sola-Wechſeln bedeute den Anfang der Inflation in Deutſchland. Die Reichsbank iſt in allen ihren Maßnah⸗ men abſolut auf die Aufrechterhaltung ge⸗ ſunder Geldverhältniſſe aus. Es iſt ſelbſt— verſtändlich, daß im Laufe der Zeit die Ar⸗ beitsbeſchaffungswechſel durch Reichsanlei⸗ hen und langfriſtige Finanztransaktionen konſolidiert werden müſſen. Aber das wird alles zu ſeiner Zeit geſchehen und in einer Form, die jede Beunruhigung auf dem Geld— und Kapitalmarkt fernhält. Der deutſche Sparer und das deutſche fre⸗ ditweſen kann ſich darauf verlaſſen, daß die Reichsbank alles kun wird, die geſunden Ver- hältniſſe im Finanzweſen aufrechtzuerhalten. Aus der Heimat Gedenktage 23. Mai 1498 Der Reformator Girolamo kola in Florenz verbrannt. 1618 Aufſtand in Prag. Beginn des 30jäh- rigen Krieges. 1707 Der Naturforſcher Karl von Linne zu Rashult in Schweden geboren. 1886 Der Geſchichtsforſcher Leopold Ranke in Berlin geſtorben. 1906 Der norwegiſche Dramatiker Henrik Ibſen in Kriſtiania geſtorben. 1915 Italien erklärt Oeſterreich-Ungarn den Kriea. Savona. von Sorgt auch jetzt für die Vögel! Die Brutperiode hat nun für die meiſten Singvögel eingeſetzt. Mit dem An- bringen von Niſtkäſten und Bruthöhlen allein iſt den Tieren jedoch nicht gedient. Die Singvögel können während der Brut— zeit nicht zu weiter entfernt liegenden Tränken fliegen, und ſo kann der Menſch den Vögeln dieſe Zeit erleichtern, wenn er für geeignete Tränken in Park und Garten ſorgt. Schon kleinere, mit Waſſer gefüllte Gefäße erfüllen ihren Zweck. Um ein Um— ſchlagen der Gefäße zu vermeiden, iſt es je— doch angebracht. einen Stein in das Gefäß zu legen. Vor allen Dingen ſtelle man die Geräte ſo auf, daß die Vögel einige Meter im Umkreis das Gelände überſehen können, weil anſchleichende Katzen ſonſt zu ſpät ge⸗ wittert werden. Noch beſſer iſt es, wenn man die Trinknäpfe auf einen etwa 155 bis 2 Meter hohen Pfahl ſtellt. Sind größere Waſſerbehälter vor- handen, empfiehlt es ſich, einen ſtärkeren Zweig ſo zu befeſtigen, daß er ſchräg in das Waſſer hineinführt und den Vögeln das An- ſizen über dem Waſſer geſtattet. Auch ein auf einer Seite beſchwertes Brett ergibt, wenn es leicht unter Waſſer ſchwimmt, ein vorzügliches Badefloß. Vertiefungen im Erdboden geben ebenfalls geeignete Trän— ken ab, wenn aus dem Brunnen Waſſer zu— 57705 wird. Hier beſteht allerdings die gefahr, daß das Waſſer allzu ſchnell im Boden verſickert. Die Vögel wollen nicht nur trinken, ſon— dern auch baden. Es iſt angebracht, kleinere Vertiefungen im Erdreich auszuheben und durch Zementguß abzudichten. Die größte Tiefe darf aber nur 15 em betragen; außer— dem iſt darauf zu achten, daß die Ufer flach auslaufen Im allgemeinen halten ſich die Vögel an ganz beſtimmte Trinkzeiten, in der Hauptſache zwiſchen 10 und 12 und 17 bis 18 Uhr. Man wird mit dieſer Maßnahme nicht nur den überaus nützlichen Tieren einen großen Dienſt erweiſen, ſondern der Vogelfreund findet Gelegenheit, ſeine Lieb- linge ſtändig zu beobachten. Ueberdies wer— den dieſe kleinen Mühen von den Sängern durch die Vertilgung unzähliger Inſekten und Schädlinge überreich vergolten. * „ Parteitagsfilm in der Schule. Der Reichs⸗ und preußiſche Erziehungsminiſter hat den Parteitagsfilm„Triumph des Willens“ ungekürzt für die ſtaatspoliti⸗ ſchen Filmveranſtaltungen in den Schulen zugelaſſen. 4 Wettervorherſage: Obwohl ſich im Verfolg des Druckfalls über dem Feſtland wieder flache Störungen entwickelt haben und zu gleicher Zeit über Norddeutſchland kühlere Luftmengen vordrin⸗ gen, kann— von gewittrigen Störungen ab⸗ geſehen— wohl vorerſt noch mit einem An⸗ halten vorwiegend freundlicher Witterung ge⸗ rechnet werden. Bei nordöſtlichen bis öſtlichen Winden wolkig bis aufheiternd; leichte Ab⸗ kühlung. 1