Lokales 23. Mai. * Verkehrsunfall. Geſtern nachmittag geriet ein 4 Jahre alter Junge vor der Apo⸗ theke unter ein gerade anfahrendes Auto und erlitt Verletzungen im Geſicht. Glücklicher⸗ weiſe wurde der Bub, der unter das Auto zu liegen kam, nicht ſchwerer verletzt. * Fahrrad geſtohlen. In der Adolf Hitlerſtraße wurde geſtern nachmittag ein noch neues Damenfahrrad entwendet. Der Dieb— ſtahl wurde der Polizei gemeldet. * Ein ſchwerer Verkehrsunfall er⸗ eignete ſich am Dienstag abend kurz nach 7 Uhr an der Autoſtraßenkreuzung Käfertal— Viernheim. Herr Metzgermeiſter Oberfeld von Wallſtadt, der mit ſeinem Motorrad in Lampertheim zu Beſuch geweſen war, ſtieß an obiger Straßenkreuzung mit einem Auto zu⸗ ſammen und wurde hierbei am Kopfe ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Wege zum Kranken⸗ hauſe bereits verſchied. Oberfeld, ein all⸗ allgemein geachteter und beliebter Geſchäfts⸗ mann, hinterläßt Frau und 3 Kinder. 9 * Reichsſportwerbewoche. Ueberall in Deutſchland wird in der Woche vom 26. Mai bis 2. Juni geworben für den deutſchen Sport. Alle Volksgenoſſen und Volksgenoſ⸗ ſinnen ſollen in ihrer Freizeit Sport treiben, um ſo ihren Körper zu ſtählen für den Lebens⸗ kampf. In den hieſigen ſporttreibenden Ver⸗ einen iſt hierzu hinlänglich Gelegenheit. Treibt deshalb Sport in den hieſigen Sportvereinen. Ertüchtigt euren Körper, damit auch ein ge— ſunder Geiſt einkehre. Denn nur in einem geſunden Körper wohnt ein geſunder Geiſt. Es muß einmal die Zeit kommen, in welcher es in einem Sportverein keine paſſiven Mit⸗ glieder mehr gibt, ſondern alle, der Junge neben dem Alten, ſich dem Sporte hingibt. Die hieſigen Sportvereine, die Sportvereinig— ung„Amicitia“ und der Turnverein von 1893 tragen am Sonntag mit ihren Meiſtermann⸗ ſchaften auf dem Waldſportplatz Werbeſpiele aus. Es wird ſicherlich wieder ein ſehr ſchönes Spiel zu erwarten ſein. Die Rückſpiele finden bereits am Himmelfahrtstage auf dem Stadion ſtatt. Kein Viernheimer Sportfreund verſäumt dieſe Spiele. Jeder der Intereſſe am Sport: Fußball, Handball, Leichtathletik, Turnen uſw. hat, ſchließt ſich einem Viernheimer Ver⸗ ein an, dort ſind die gegebenen Uebungsſtätten, dort iſt in der Gemeinſchaft das notwendige Sportmaterial und dort befinden ſich auch die erforderlichen Uebungsleiter, die jeden in der richtigen Weiſe im Sporte unterrichten. „ Vortragsabend. Auf den heutigen Vortragsabend des K.K. V. im Löwen wird nochmals hingewieſen. Mitglieder mit An⸗ gehörigen werden um zahlreichen Beſuch ge— beten. * Schachklub. Zu den Simultanſpielen des Ortsmeiſters Willi Walter wollen die Mitglieder heute Abend vollzählig er— ſcheinen. Wie ſchon bekannt findet am kom⸗ menden Sonntag, den 26. Mai 1935 in Heppenheim unſer 2. Klubkampf ſtatt. Es iſt geplant damit ein kleiner Ausflug zu ver⸗ knüpfen. Näheres hierüber erfahren die Mit⸗ glieder heute abend. * Die erſten reifen Kirſchen. Eine Ingelheimer Obſthandlung hat für dieſes Jahr die erſten reifen Kirſchen geerntet und zum Verſand gebracht. Bei der langen Froſtperiode im Mai und bei der kühlen Witterung ſeit Wochen iſt es erſtaunlich, daß jetzt ſchon reife Kirſchen geerntet werden können. * Spargel immer noch teuer. Auf dem geſtrigen Großmarkt in Zwingenberg war die Spargelanfuhr infolge des kalten Wetters der letzten Tage gering. Die Nachfrage war groß. Bezahlt wurden für 1. Sorte 4451, 2. Sorte 45— 49, 3. Sorte 41— 45, 4. Sorte 31-32, 5. Sorte 21— 26 Pfennig. „ Wandere mit„Kraft durch Freude!“ Am kommenden Sonntag, den 26. dieſes Monats veranſtaltet die N. S. G. „Kraft durch Freude“ eine Halbtagswander⸗ ung mit folgendem Marſchweg: Muckenſturm, Lützelſachſen, Kaſtanienwald, Gorxheim, Wein⸗ heim. Ab Weinheim Rückfahrt mit der O. E. G. Fahrpreis 40 Pfg. In Gorxheim iſt eine Stunde Aufenthalt vorgeſehen. Zu dieſer Wanderung, werden ſämtliche Mitglieder der D. A. F. und die Mitglieder ſämtlicher N. S. Formationen und Gliederungen auf das herz⸗ lichſte eingeladen. Abmarſch punkt 1 Uhr ab Kapelle Weinheimerſtraße. Ohne großen Aus⸗ lagen ein ſchöner Sonntags⸗nachmittags Spa⸗ ziergang an die herrliche Bergſtraße. „Urlaub. Inhaltſchweres Wort. Wie⸗ der einmal herausgeriſſen ſein aus dem All- tag mit ſeinem gleichmäßigen Trott, die Ge⸗ ſchäftsſorgen einmal hinter ſich laſſen können, das Herz einmal ganz öffnen und tun und Viernheim, laſſen können, was man will. Urlaubszeit beginnt nun ſchon. Das iſt das Schöne daran, faul ſein und in den Himmel gucken können; laufen, wenn man laufen will; ſchlafen, wenns einem gerade gefällt; nichts denken, ruhen, ausſpannen. Möge das jedem der Urlaub ſein. Hat man geſpart, gehts ein Stück über Land, man ſagt dem Heimatort Ade! Vierzehn Tage, drei, vier Wochen, einmal im Gebirge, am See, im ſtillen Tal oder— wenns Erholung iſt auch an den Stätten der Kunſt in der Groß⸗ ſtadt, das gibt Freude für kommende Pflicht. Und mit dem Heimatort iſt man ja verbunden durch die Heimatzeitung, die ſelbſtverſtändlich treuer Begleiter in Ferien und Urlaub ſein will. * Es ſingt und klingt. Ganz oben auf dem letzten ſchwankenden Aſt ſitzt er und flötet ſein Lied. Er will die anderen Vögel alle übertönen. Warum er ſingt?.. Haha, der hat ſein Neſt gebaut, das war eine Arbeit, ſo Halm auf Halm zu ſchleppen und zu ordnen, bis alles fertig war zum Einzug. Nun ſingt er vor Freude ſein Einzugslied. Nur deshalb? O nein, Hochzeit hats gegeben, und Frau Meiſe iſt ſich ihrer Würde wohl bewußt. Aber ſie hat Arbeit. Das Brutgeſchäft, Kinder, will verſtanden ſein. Aber, wenn„er“ dazu ſingt, ja, dann wird alles gut werden.— Und über⸗ haupt: Warum ſoll man denn nicht in den hel— len freundlichen Sonnentag hineinſingen, wa— rum ſoll man ſich nicht freuen, es iſt doch ſo ſchön um uns— Kennt ihr die Sänger alle? Nein, ſagt nicht, das iſt nicht notwendig, das iſt gleich, wer das Morgenlied draußen vorm Fenſter in aller Frühe ſingt, wer den Abend füllt mit frohen Liedern, wer noch bei Mond⸗ ſchein in warmen Nächten tiriliert. Es iſt doch ſchön zu wiſſen, obs eine Amſel war oder das kleine Rotkehlchen oder gar.... eine Nachtigall. Wer die Inſtrumente kennt, hat einen größeren Genuß vom Konzert, dem machts Freude zuzuhören, wie die Geigen ſchwingen, die Flöten lachen und das Fagott luſtig dazwiſchen herumhüpft in ſeiner humor⸗ vollen Art. Und warum ſollen wir uns nicht bemühen, die Sänger des Landes nach ihren Stimmen unterſcheiden zu lernen, es verlohnt ſich gewiß, daß ſie uns vertraute Bekannte werden. Leibesübungen mit „Kraft durch Freude“ Um den Sportgedanken Allgemeingut des ganzen Volkes werden zu laſſen, veran⸗ anſtaltet das Sportamt der„K.d. F.“ zur Zeit eine Werbeaktion, um auch den letzten Volksgenoſſen, jung oder alt zu überzeugen, daß er ſich um ſeine Geſundheit zu erhalten, ſportlich betätigen muß. Im Rahmen dieſer Werbeaktion erſcheint ein allgemeines Werbeheft zum Preiſe von 10 Pfg. mit dem Titel„Leibesübungen mit Kraft durch Freude“, das anſchaulich den Volksſport behandelt. Es geht an alle diejenigen, die bis jetzt dem Sport abſeits ſtanden die Aufforderung, ſich bei den demnächſt beginnenden Sportkur⸗ ſen zu beteiligen. Gelernt werden alle Sport— arten von nur erſtklaſſigen Sportlehrern. Volksgenoſſe! Leibesübungen Dir ner land, darum melde Dich zur Teilnahme an einem Sportkurs, gleich ob Anfänger oder Fortge— ſchrittener, am Donnerstag abends von 8— 9 Uhr, Lorſcherſtraße 4(Traube). Die Radfahrer melden ebenfalls eine Meiſterſchaft Radfahrer⸗Verein„Vorwärts“ Gaumeiſter im Sechſer⸗ Kunſtreigen! i ſt 4 55 und Vater— amilie a m Der Radfahrer-Verein„Vorwärts“ er- rang bei den Saalſport-Meiſterſchaften des Gaues Baden, welche am Sonntag, den 28. April in Karlsruhe ausgetragen wurden, im Sechſer-Kunſtreigenfahren die Gaumeiſter⸗ ſchaft. Der Radfahrerverein„Vorwärts“ erzielte 289,6 Punkte und ſein ſchärfſter Kon⸗ kurrent der Radfahrer⸗Verein„Sturm“ Frei⸗ burg belegte die 2. Stelle mit 265,9 Punkten, Freiburg war lange Jahre Deutſcher Meiſter, und ſo iſt der Sieg der Viernheimer Mann⸗ ſchaft doppelt hoch zu werten. Im Juli die⸗ ſes Jahres wird die ſiegreiche Gaumannſchaft nun den Gau Baden bei Austragung der Deutſchen Meiſterſchaften in Erfurt zu ver⸗ treten haben. Wir beglückwünſchen die ſieg⸗ reiche Saalmannſchaft zu ihrer hervorragen⸗ den Leiſtung und wünſchen zu den weiteren Kämpfen beſten Erfolg. Reichsſportwerbewoche vom 26. Mai bis 2. Juni 1935! Treibt Sport, ſtählt den Körper! Schließt Euch den Viernheimer für den Drotaulstrien Erubser Honſſture offen Pfd. 62. Johannisbeer Roniturs affen Pfd. 60 3 Aprinosen-Honſnuee offen Pfd. 60 Zwetschgen Moniure ollen fd, 56 3 Johannisbesr-Gelee offen, Pfd. 60 3 Apfel-Gelee often Pfd. 48 3 dem. marmelade oſten Pfd. a0 3 Lalworg aus Zwetſchgen u. Aepfel olfon Pſd. 10 3 FFF Verbhngte Marweladen in meinen ſämtlichen Ver⸗ kaufsſtellen. 7 Danksagung Für die vielen Beweise innigster Teil- nahme anläßlich des Hinscheidens unseres lieben Sohnes und Bruders g Herrn August Weidner sagen wir hiermit herzlichen Dank. Viernheim, 23. Mai 1935 Die trauernden Hlnterbliebenen Gar. rölner Riutennonig 1 Pfd. Gl. 1.45 o. Gl. netto % Pfd. Gl. 79 b. Gl. netto Gar. elner Blenenhong 1 Pfd. Gl. 1.20 o. Gl. netto. ½ Pfd. Gl.„60 v. Gl. netto Zucherrübenkraut 450 gr. Pappdoſe Tuckerrübenkraut 800 gr. Altſilberdoſe 52 4 Deutsche markenbutter täglich friſch 3% Rabatl m. Ausnahme wenig. Artikel Elnmallge Bolsgenhelt Neues Schlafzimmer Eiche, g. Qualität mod. Form gr. 3 tür. Schrank 180 br. alles abger., Frisko m. z teil. Spiegel, weg. kl. Schönheitsfehler zum Ausnahme- preis von NA 295. zu verkaufen. Honiporn Mannheim Qu 5, 4 90 3 Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffentlichkei wiſſen ſoll.— Der einfachſte, billigste und beſte Wegweiſer hierzu iſt das Zeitungs ⸗Inſerat LI rabsleſfrengen empfiehlt ſich lean Schalk Steinhauer en I n- co 2 · 740 1 ſatach dels berät 15 1 65 drum ist es auch so sehr begehit Bohnet madig d HAbelæe Dienſt an elbſt, iſt Dienſt an Dei⸗ Sportvereinen an! Uereins Anzeiger Marianiſche Jünglingsſodalität Donnerstag abend 8 Uhr bei den Engl. Fräulein Monats⸗Verſammlung. Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Der Vorſtand. Tell⸗Schauſpiel. Heute Donnerstag abend halb 9 Uhr Pro⸗ be des Geſamtchors mit Orcheſter im Gaſt— haus zum Karpfen. Die Leitung. Sängerbund Flora. Freitag abend halb 9 Uhr Vorſtands⸗ ſitzung im Brauhaus pünktlich und voll— zähliges Erſcheinen iſt Pflicht. Der Vorſitzende. K. K. B. Heute Abend halb 9 Uhr im„Löwen“ Vor⸗ tragsabend, wozu freundlichſt einladet Der Vorſtand. Katholiſcher Arbeiterverein. Wie unſeren Mitgliedern bekannt ſei dürf⸗ te, findet am Sonntag, den 26. Mai eine Wallfahrt verbunden mit einem Ausflug nach Leutershauſen ſtatt, wozu unſere Mit⸗ glieder und Angehörige eingeladen ſind. Ab⸗ fahrt 12,42 Uhr am OC G⸗Bahnhof. Es wird gebeten frühzeitig zu erſcheinen, be⸗ treffs der Fahrkartenlöſung. Der Fahr- preis beträgt für Erwachſene 60 Pfg., für Kinder unter 12 Jahren 30 Pfg. Das Fahrgeld iſt abgezählt bereit zu halten. Der Vorſtand. Es regnet Silbergeld Hereinfall eines unehrlichen Finders.— Hilfs⸗ bereite Kraftfahrer. Boppard, 23. Mai. Ein Kraftwagen aus der Umgegend von Mainz lam vom Markt. Das Geſchäft muß recht gut ausgefallen ſein; denn die beiden Fahrer hatten eine Taſche mit einer Einnahme von rund 900 Rm. auf dem Führerſitz ſtehen. In Bad Salzig mußte getankt werden, und um zu bezahlen, der Beutel herangezogen wer⸗ den. Man ſtellte ihn auf das Trittbrett, ver⸗ gaß aber, ihn wieder mit in den Wagen zu nehmen. Die Fahrt ging weiter, und die Taſche mit den 900 Rm. in Silber fiel auf die Straße. Dieſen Vorfall bemerkte ein Radfahrer, der ſofort 80 Rm.„vereinnahmte“, aber nicht weiter„arbeiten“ konnte, weil ſein Tun bemerkt wurde. Ein Perſonenwagen hielt an, die Inſaſſen rafften das übrige Geld zu⸗ ſammen, holten den Laſtwagen ein, und zu⸗ rück ging die Fahrt. Die inzwiſchen benachrich⸗ tigte Polizei fahndete nach dem„eifrigen Sammler“, und es gelang ihr ſchließlich, ihn u faſſen und hinter Schloß und Riegel bh 2 feen über den Fund des Sil ⸗ rſchatzes ſtellten die Marktfahrer dem Be⸗ ſitzer des Perſonenkraftwagens einen nam⸗ haften Finderlohn zur Verfügung. — Fortſ Auguſtinerinnen vor Gericht Die Arteilsbegründung In der Urteilsbegründung wandte ſich der Vorſitzende u. a. gegen die bereits mehrfach erwähnten Aeußerungen gewiſſer Aus landsſtellen, die das Vorgehen der deutſchen Zollfahndungsſtellen und die Ver haftung zahlreicher Ordensangehöriger als Vorwand für die Behauptung benutzt ha⸗ ben, daß es ſich hier um einen Kloſter⸗ ſturm aus politiſchen Gründen handele. Die Verhandlung habe klar ergeben, daß davon gar keine Rede ſein könne. daß viel mehr das Eingreifen der deulſchen Behöt⸗ den nur allzu berechtigt geweſen ſei. Die Hauptfrage, ob hier ein beſondere ſchwerer Fall von Deviſenverbrechen vor, liege, habe das Gericht bejaht. Gegen die Angeklagte Menka ſpreche. daß ſie zwei Jahre lang in Kenntnis der deutſchen Ge. ſetze, ohne mit der Wimper zu zucken, ſch über die Deviſenvorſchriften hinweggeſeß habe. Beſonders ſtrafverſchärfend ſei, daß die Angeklagte ihre Stellung als Genera oberin gegenüber ihren eigenen Ordens ſchweſtern mißbraucht habe. Der Angeklagten Dohm habe das Ge, richt Milde zugebilligt. da es den Eindrut hatte, daß ſie in einem abhängigen Verhäll nis ſtand. — 26 MAI-2 JUN 35 bewoche Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Marlil, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitles iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. nen Mark iſt ausſchließlich eine iſchen päiſchen Handel erzielten überdeckt werden. auch im Europahandel ein Einfuhrüberſchuß aufgetreten. Gegenüber dem vierten Viertel— ahr 1934 iſt die Ausfuhr insgeſamt um etwa f 1 Hälfte zurückgegangen ſind. die großen weſteuropäiſchen erheblich nachgelaſſen. 3 innerhalb Europas nach Spanien, Un— garn, N deb„ulgarien zu verzeichnen. Die Zunahme des Abſatzes nach Ueberſee entfällt auf Aſien, . und Mittelamerika und hier im beſon— eren auf Braſilien und Chile. üb ſtraße 36; D. A. IV. 35: 1135. Zur 3d ö Eee eee— Diernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Autznahme der Sonn- und Felertage. 40 let. 5 0 Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: 17 eimatblätter“, zweimal jährlich den Eonntag“, halbmonatlich die, Hanbkalend monatl. chien ud ben er.— Anna me von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Berkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1888 ſprecher 117.— Telegr.: A r Verantwortlich für den ger, Viernheim.— Poſtſchecktonte Nr. 21571 Franflurt Martin, Viernheim. h Nen 3 2 Verkauf ber Zeitung von der Geſchäftsſtelle ö Pfg., Samstags⸗ Ausgabe 10 Pfe Nr. 120 288 en kette ge 1 er g abgeſtufter mittags 8 Uhr,. ſeruheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Sternbetmer Bürger-Ztg.— Siernh. Volksblatt) Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, abatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen 5 unſerer Leſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands — 2— Prapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Nöglichreit berückſichtigt.— Für die Aufnahn ** 15 1 10 an beſtimmt e Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen eren Geſchäftsſtelle: N olf Hitlerſtr. 86. Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Freitag, den 24. Mal 1935 Die Wirtſchaftswoche der Außenhandel im April.— Deulſchlands Abnahme in Ueberſee und der Rübenanbau in Europa.— Vom Ge⸗ treidemarkt.— Vom inkernakionalen Waren⸗ in Europa.— markt. Deutſchlands Einfuhr betrug im April 359 Millionen Mark. Gegenüber dem Vormonat bedeutet dies eine Zunahme um 6 Millionen Mark. Die Ausfuhr war mit 340 Millionen Nark um 15 Millionen Mark geringer als im März. Infolgedeſſen ergibt ſich wieder ein Einfuhrüberſchuß, nachdem die Handels⸗ bilanz des vorangegangenen Monats mit 12 Millionen aktiv geweſen war. Der im April zu verzeichnende Fehlbetrag von 19 Millio⸗ f jahreszeit⸗ liche Erſcheinung. Abgeſehen vom Jahre 1929 hatte in allen Vorjahren die deutſche Aus⸗ fuhr von März zu April abgenommen, und zwar war der Rückgang im Durchſchnitt er⸗ heblich ſtärker als in dieſem Jahr. Die Ein⸗ fuhr von Lebensmitteln und Getränken hat ihre rückläufige Bewegung auch im April fortgeſetzt. Die Zufuhr von Rohſtoffen iſt ge⸗ ſtiegen. Die Einfuhr von Baumwolle(Bra⸗ ſilien) hat allein um 7 Millionen Mark zu— genommen. An dem Rückgange der Ausfuhr ſind, der Struktur unſerer b e e in erſter Linie Fertigwaren be— teiligt. Volkswirtſchaft Die deutſche Außenhandelsbilanz weiſt im erſten Viertelſahr 1935 einen Einfuhrüber⸗ ſchuß von 149 Millionen Mark auf. Wie die jetzt vorliegenden Ergebniſſe nach Erdteilen und Ländern erkennen laſſen, entfallen von ö dieſem Fehlbetrage 121 Millionen Mark auf den Warenverkehr mit den überſee— Ländern und 28 Millionen Mark auf den Güteraustauſch mit Eu— o pa. In früheren Jahren konnte die Paf⸗ ſivität mit Ueberſee durch den im euro— Ausfuhrüberſchuß Nun iſt zum erſten Male 10 v. H. geſunken. Dieſer Rückgang, der im weſentlichen durch die Jahreszeit bedingt iſt, entfällt ausſchließlich g Ländergruppe, Deutſchland insgeſamt um faſt 15 v. H. ab⸗ genommen hat. Die Ausfuhr nach Ueberſee die europäiſche Warenbezug aus auf deren war ſogar um 3 v. H. höher als im vorange— gangenen Vierteljahr. An der Ausfuhrmin— derung nach Europa iſt vor allem Ruß lang beteiligt, deſſen Bezüge um mehr als Aber auch Abſatzgebiete Erzeugniſſe Ausfuhrſteigerungen haben als Abnehmer deutſcher Rumänien, Griechenland, Finnland Die Internationale Vereinigung für Zuk— Tberſtatiſtit hat eine Umfrage über den Rü⸗ enanbau veranſtaltet. Für den Rübenanbau werden in Deutſchland 1935 361 712 ha be⸗ nutzt gegen 347 567 ha i. V.(Zunahme 4,07 rogent). Eine Trennung des Rübenanbaues zur Herſtellung von Zucker und für Futter⸗ Nec iſt für das Betriebsjahr 1935-36 mit ückſicht auf die Feſtſetzung eines Ausnut⸗ zungsabſatzes von 80 Prozent der Grund⸗ rzeugungsmenge, in dem beide Herſtel⸗ üigszwecke zuſammengefaßt ſind, nicht mög⸗ ü Die Umfrage in ganz Europa er⸗ Freſte ſich auf 540 Fabriken. Der iriſche Areitaat hat mit plus 22,01 Prozent ſeine an baufläche wieder am ſtärkſten von allen üropäiſchen Ländern ausgeweitet. Aller⸗ dings nimmt er mit 21 840 ha Fläche gegen⸗ er den großen Zuckerproduzenten nur eine 15 untergeordnete Stelle ein. Im übrigen eine Vergrößerung der Fläche in Rumä⸗ hen um 3,82 Prozent hervorzuheben. Der duckerrübenanbau in der Tſchechoſlowakei, die lach Deutſchland der zweitgrößte Produzent 1 Europa iſt, iſt mit 145 414(144 443) ha ite wenig verändert. Eine ſtarke Abnahme dagegen bei Belgien(minus 4.70 Pro. zent), bei Oeſterreich(minus 12,34 Prozent) f bei der Türkei(minus 19,92 Prozent) eſtzuſtellen TK N Paris. 23. Mai. Die Enkſpannung der internalionalen Al⸗ moſphäre durch die Reichstagsrede des Füh⸗ rers und Reichskanzlers wird immer deut⸗ licher. und es iſt beſonders erfreulich, daß ſich auch in Frankreich die Stimmen der Vernunft und des Verſöhnungswillens zu mehren ſcheinen. In der„Victoire“ befaßt ſich Jacques Ditte mit der Rede des Führers, die er als menſch⸗ liche, mutige und weiſe Rede eines Staats- chefs bezeichnet, der ſich ſeiner Pflichten und Verantwortung bewußt ſei und bereit, die Intereſſen ſeines Volkes zu vertreten, das ihm Vertrauen ſchenke. Hitler habe in erſter Linie den Wunſch, ſein Volk nicht in ein blu— tiges Abenteuer für die Rechnung anderer zu ſtürzen. Es wäre gut, wenn ſich die vorüber— gehenden franzöſiſchen Regierungen von ſolchen klugen Grundſätzen anregen laſſen. würden. Es ſei immer ſehr leicht, Hitler zu kritiſieren und ſeine guten Abſichten in Zwei— fel zu ziehen. Wenn er verſöhnliche Worte ausſpreche, ſo ſage man, daß er Frankreich einſchläfern wolle. Fordere er für Deutſch— land mit demſelben Recht wie alle anderen Nationen ein ſtarkes Heer, ſo werfe man ihm Herausforderung und Kriegsdrohung vor. Beſtätige er ſeine Friedensliebe, ſo finde man dies verdächtig. Diejenigen aber, die auf dieſe Weiſe die Abſichten Hitlers verdäch— tigen, ſeien dieſelben, die Frankreich in die Arme der Sowjets geſtürzt hätten und die es nicht zulaſſen wollen, daß man den Wert dieſes Bündniſſes und die Friedensabſichten der Bolſchewiſten anzwei⸗ fele. Die Rede Hitlers beſtehe aus Feſtſtel— lungen von unleugbarer Richtigkeit, rich tigen Gedankengängen und ſtichhaltigen Grundſätzen. Es ſeien Tatſachen und Hand— lungen, an die zu erinnern wertvoll und an— gebracht ſei. Die radikalſozialiſtiſche„Republique“ ſchreibt, daß weder das gerechtfertigte Miß— trauen Frankreichs noch die nicht weniger gerechtfertigte Abneigung des Generalſtabs die Feſtſtellung verhindern könnten. daß es in der Rede des Führers Grundlagen für intereſſante Verhandlungen gebe. Der Genfer Sonderberichterſtatter Havasagentur ſchreibt, Außenminiſter Caval habe ſich bisher geweigert, irgendein Urteil über die Führerrede abzugeben. Er behalte ſich ſeine Stellungnahme vor, bis er die Rede im Wortlaut geleſen habe. Immerhin be— trachte man die Ausführungen des Kanzlers als ſehr bedeutſam. Man erkläre, daß ſie der Die Lage auf dem deutſchen Brotgetreide— markt hat ſich nach dem Marktbericht des Reichsnährſtandes gegen die Vorwoche, wie erwartet wurde, nirgends weſentlich verän— dert. Wenn auch noch„kurz vor Toresſchluß“ getätigte Mehlgeſchäfte bei den Mühlen teil— weiſe eine Belebung brachten, ſo waren Auswirkungen auf dem Getreidemarkt in nennenswertem Umfange nirgends zu be— obachten. Die Mühlen haben durchweg ihren Bedarf gedeckt und nur in der Provinz wird da und dort noch etwas aufgenommen. Am Frankfurter Großmarkt wurde der im dortigen Gebiet erzeugte Weizen verhält⸗ nismäßig flott abgeſetzt. Am Oberrhein, wo bisher nur Qualitätsware gefragt war, fand jetzt auch Durchſchnittsware Abſatz. Dadurch konnten noch einige zweithändige Waren Käufer finden, deren Angebot merklich ah⸗ genommen hat. Roggen wurde überall nur wenig umgeſetzt. Im Oſten machte ſich ein Druck der Vorräte in der zweiten Hand auf dem Markte bemerkbar. In Mannheim zogen die Preiſe für pommerſchen Roggen etwas an, da verhältnismäßig wenig An⸗ gebote vorlagen. Das Braugerſtengeſchäft iſt weiterhin völlig ruhig. Die Mälzereien wer⸗ den bis zur neuen Ernte gichts mehr auf⸗ 5 ſehr aufmerkſame Unterſuchung wert eien. Wie der Pariſer Berichterſtatter der „Times“ im gleichen Zuſammenhang berich— tet, werde es einiger Zeit bedürfen, um die Aufnahme der Rede Hitlers in den amtlichen Kreiſen Frankreichs einzuſchätzen. Laval ſei nicht der Mann, der eine Gelegenheit weg— wirft, die es ermöglicht, den gebrechlichen Bau der Verſöhnung zu verſtärken. Ein deutſcher Wunſch nach erneuten Verhandlun— gen werde Laval nicht ablehnend finden. Die engliſche Preſſe nimmt ausführlich zur Rede des ſtellvertre— tenden Miniſterpräſidenten Baldwin im Un— terhaus Stellung. Die„Times“ ſchließt ihren Leitartikel mit den Worten: Inzwi⸗ ſchen iſt die Ausſicht auf Krieg, die niemals ſehr nahe war, infolge der geſtrigen Erklä— rung der britiſchen Regierung und der Rede Hitlers vom Vortage endgültig zurückgegan— Die Hand zur Versöhnung Wird Frankreich einſchlagen?— Englands wachſendes Verſtändnis für die deutſche Haltung— Eine bemerkenswerte polniſche Stimme gen. Beide Regierungen haben bemerkens⸗ werte Beiträge zu dem Vertrauen gegeben, das das Hauptbedürfnis Europas iſt. Endlich gibt es eine Grundlage für eine praktiſche Regelung. Den gleichen Standpunkt macht ſich auch die polniſche Preſſe zu eigen. Wie aus Warſchau gemeldet wird, ſtellt der zum Regierungslager gehörende„Expreß Po— ranny“ feſt, daß die Reichstagsrede des Füh⸗ rers die Friedfertigkeit der deutſchen Politik und den Wunſch zur Verſtändigung und zum freundſchaftlichen Zuſammenleben als Leit— motiv gehabt habe. Die Friedfertigkeit ſei dabei nicht mit komplizierten Paktformeln verknüpft. Die Verlängerung des deutſch⸗ polniſchen Vertrages liegt ebenſo im Sinne der polniſchen Regierung wie nach der Erklärung des Reichskanzlers im Sinne der Reichsregierung. Die Erfaſſung der Wehrpflichtigen Perſonalblatt und Geburtskartei— Die Vezirkseinteilung Berlin. 23. Mai. Im Reichsgeſetzblatt wurde das Wehrge— ſetz veröffentlicht, deſſen Inhalt bereits be kannt geworden iſt. Ferner enthält das Reichsgeſetzblatt den Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Dauer der aktiven Dienſtpflicht in der Wehrmacht, ſowie den Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Uebertragung des Verordnungsrechtes nach dem Wehrgeſetz. Dieſer Erlaß ermäch tigt den Reichskriegsminiſter und in den Fragen des Erſatzweſens und der Wehrüber wachung den Reichsminiſter des Innern, zur Durchführung des Wehrgeſetzes erforderliche laſſen. und Verwaltungsvorſchriften zu er aſſen. Des weiteren iſt eine Verordnung über das Erfaſſungsweſen enthalten. Da nach wird das Erfaſſungsverfahren von den polizeilichen Meldebehörden und von den Standesämtern durchgeführt. Die polizei— liche Meldebehörde legt ein Perſonalblatt an. Das Standesamt führt die Geburtskartei. In dieſe Kartei ſind alle in das Geburts regiſter des erfaßten Jahrganges eingetra— gene Dienſtpflichtigen aufzunehmen. Eine Anlage enthält die Wehrbezirkseinteilung für das Deutſche Reich mit Ausnahme der entmilitariſierten Zone, während eine wei tere Anlage die Erſatzbezirkseinteilung für J ͤ KT—— nehmen, zumal der Bierverbrauch weiter zu— rückgegangen iſt. An den internationalen Warenmärkten zeigte die Tendenz auch in dem abgelaufenen Berichtsabſchnitt weiter nach oben. Für die Mehrzahl der Rohſtoffe ergaben ſich neue Preisbefeſtigungen, da die Kaufluſt der verarbeitenden Induſtrie in allen bedeu— tenden Konſumländern ſehr lebhaft blieb und auch die Spekulation große Aktivität entfaltete. Am Weltkohlenmarkt ſind erhebliche Veränderungen nicht eingetreten. Die internationalen Eiſen-und Stahl⸗ märkte verkehrten in ſtetiger Haltung. Auf den belgiſchen Märkten, an denen die Preiſe eine dem Umfange der Belga⸗Ent⸗ wertung voll entſprechende Steigerung bis- her noch nicht erfahren haben, lag nament⸗ lich aus dem Auslande größere Nachfrage vor. An den internationalen Metallbör⸗ ſen lag Zinn im Preiſe unverändert, die Notierungen für Kupfer, Blei und Zink zo⸗ gen dagegen erneut an, da die verarbeiten⸗ den Induſtrien, deren Beſchäftigungslage ſich in der letzten Zeit in vielen bedeutenden Verbrauchsländern weiter gebeſſert hat, nach wie vor umfangreiche Bedarfskäufe tätigten. die entmilitariſierte Zone des Deutſchen Reiches angibt. Die Wehrbezirlseinteilung Die Einteilung der Wehrbezirke iſt wie folgt: Wehrkreis 1 umfaßt die Wehrerſatz⸗ inſpektionen Königsberg(Pr.), Allenſtein, Elbing; Wehrkreis 2: Stettin, Schwerin, Al⸗ tona, Groß-Hamburg; Wehrkreis 3: Frank- furt(Oder), Magdeburg, Berlin: Wehr— kreis 4: Dresden, Leipzig, Weimar: Weßr— kreis 5: Ulm, Stuttgart; Wehrkreis 6: Bremen, Münſter; Wehrkreis 7: München, Regensburg, Nürnberg; Wehrkreis 8: Bres— lau, Gleiwitz, Liegnitz; Wehrkreis 9: Kaſſel, Hannover. Die Erſatzbezirkseinteilung Das Erfatzweſen in der entmilitariſierten Zone wird, wie ſchon erwähnt, durch zivile Amtsſtellen verwaltet. Mittlere Erſatzbehör— den ſind das badiſche Miniſterium des In— nern in Karlsruhe, der Regierungsprä— ſident in Düſſeldorf und der Regie⸗ rungspräſident in Koblenz. Dieſen mitt⸗ leren Erſatzbehörden ſind eine Anzahl von unteren Erſatzbehörden wie folgt unterge— ordnet: Karlsruhe: Badiſches Miniſterium des Innern. Untere Erfatzbehörden: Speyer(Regierungs- präſident), Karlsruhe(Landeskommiſſar), Freiburg i. B.(Landeskommiſſar). Düſſeldorf: Regierungspräſidenk. Aachen(Regierungspräſident), Köln(Regie⸗ rungspräſident), Düſſeldorf(Regierungsprä⸗ ſident), Eſſen(Regierungspräſident Düſſel⸗ dorf, Ortsſtelle Eſſen), Recklinghauſen(Re— gierungspräſident Münſter, Ortsſtelle Reck⸗ linghauſen), Bochum(Regierungspräſident Arnsberg, Ortsſtelle Bochum). Koblenz: Regierungspräſidenk. Trier(Regierungspräſident), Koblenz(Re- gierungspräſident), Wiesbaden(Regierungs- präſident), Darmſtadt(Landesregierung). Das Perſonalblatt der Wehrmacht Das Perſonalblatt, das als Grundlage für das Erſatzweſen der Wehrmacht anzu⸗ legen iſt, enthält nach dem Muſter, das der Verordnung beigefügt iſt, nicht nur Fragen nach Geburtsort und datum. Namen, Staatsangehörigkeit, ſondern auch entſpre⸗ chende Vermerke über die Eltern und Ge⸗ ſchwiſter, ferner über Religion, Raſſe und Beruf. Ferner iſt u. a. die Frage geſtellt, ob der Dienſtpflichtige bei der HJ, SA, SS, NS oder DV war, ob und wann Wehr⸗ ſport, Arbeitsdienſt oder Landhilfe betrie⸗ ben worden iſt, ob der Dienſtpflichtige z. B. das Reichsſportabzeſchen oder SA⸗Sportab⸗ .——— zeichen beſitzt, ob er der einzige Ernährer minderbemittelter Unterhaltsberechtigter oder der einzige Erbe oder Inhaber eines lebens⸗ wichtigen Betriebes, Erbhofs, Fabrik uſw. iſt. Iſt eine nichtariſche Abſtammung amts⸗ bekannt, ſo iſt an einer beſtimmten Stelle des Blattes der Buchſtabe„n“ einzutragen, um die endgültige Nachprüfung der Raſſe⸗ zugehörigkeit aller Dienſtpflichtigen zu er⸗ leichtern. Die ausgefüllten Erfaſſungsmittel ſind Urkunden Partei und Wehrmacht Wechſelwirkung im Dienſt der Nation. Berlin. 24. Mai. Zur Verkündung des Wehrgeſetzes, in dem ſich das kommende deutſche Volks. heer abzeichnet, ſchreibt die NSK unter der Ueberſchrift„Partei und Wehr— macht“ u. a.: Mit Stolz und Freude begrüßt die natio- nalſozialiſtiſche Bewegung dieſes bedeutſame Ereignis. Sie ſieht darin nicht nur einen der wichtigſten Abſchnitte der Wiederaufrichtung Deutſchlands, ihre Freude iſt auch in ihrer inneren Verbundenheit mit dem de utſchen Heer ſelbſt begründet. Und dieſe Verbundenheit hat ſich nicht nur aus der politiſchen Erkenntnis von der Nor⸗ wendigkeit der Armee für die äußere Siche⸗ rung der Nation entwickelt, ſie iſt auch be⸗ gründet in den mit dem Heer beſonders ver⸗ bundenen Perſönlichkeiten des Füh⸗ rers und der Männer, die mit ihm kämpften. Adolf Hitler hat aus eigenem ſoldatiſchen Erleben heraus dem deutſchen Volk den Begriff des politiſchen Soldalentums gegeben. In der Partei ſind Hunderte von Toten, zehntaufende Verwundete zum Sym- bol dieſes Begriffes geworden, er iſt die Grundlage des politiſchen Aufbaues der deut⸗ ſchen Nation von heute. Nicht nur die Partei hat ſich allezeit zum Führſprecher des Wehrgedankens gemacht, auch in der jungen Wehrmacht hat es ſtarke Kräfte gegeben, die ſich bereits in der Kampf⸗ zeit innerlich zu Adolf Hitler bekannten und viele Vorkämpfer der nationalſozialiſtiſchen Idee ſind aus den Reihen der kleinen Wehr- macht von damals zur Partei geſtoßen. Die NSA, die der alleinige Träger der politiſchen Führung des Volkes und deren Führer zugleich der Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht iſt, ſieht in der urſächlichen und tiefinneren Verbundenheit von Partei und Armee, von der die Schöpfung des neuen deutſchen Volksheeres getragen iſt, das granitene Fundament eines einheitlichen, er⸗ folgreichn Zuſammenwirkens für alle Zu⸗ kunft. Wie die Wehrmacht der Partei die Sicher- heit des Volkes nach außen garantiert, ſo garantiert die nationalſozialiſtiſche Partei der Wehrmacht den heroiſchen Geiſt der Nation, der die Grundlage ihres ſoldatiſchen Wirkens ſt. So ſteht das Verhältnis zwiſchen Partei und Wehrmacht im Zeichen fruchtbarer und ſchöpferiſcher Wechſelwirkungen im Dienſt der ganzen Nation. Abgewieſene Klage der Schweiz Genf, 23. Mai. In der öffentlichen Sitzung des Völkerbundsrats wurde die Klage der Schweiz gegen Deutſchland, Frankreich und Italien wegen den Schweizer Bürgern im Weltkrieg zugefügten Schäden endgültig ab- gewieſen. Für die Schweiz handelt es ſich um ein relativ großes Objekt, da die Scha⸗ denserſatzuumme 50 Millionen Franken be. trägt. Der Appell an den Völkerbund war ein letzter Verſuch, zu dem der Schweizer Bundesrat unter dem Druck der öffentlicher Meinung entſchloſſen war, obſchon die direk ten Verhandlungen die Ausſichtsloſiakeit die, ſes Verfahrens ergeben hatten. Dr. Gürtner im Saargebiet Beſuch des Reichsjuſtizminiſters.— Die . Rechtsangleichung. Saarbrücken. 24. Mai. Der Reichsminiſter der Juſtiz, Dr. Gürt⸗ ner, iſt zu einem Beſuch der ſaarländiſchen Juſtiabebörden im Saarland eingetroffen. Am Vormittag bes Vonnerstag empfing der Preſſereferent des Reichsjuſtizminiſters, Oberregierungsrat Dr. Doerner. die ſaar⸗ ländiſche Preſſe und gab einige Erklärungen über die Rechtsangleichung im Saargebiet ab. Dann fand ein kleiner Empfang im neuen Landgerichtsgebäude ſtatt, dem ſich um 12 Uhr ein Empfang fämtlicher Juſtizbeamten. Ange⸗ ſtellten und Arbeiter anſchloß. Hier hielt Landgerichtspräſident Dr. Schäfer eine Begrüßungsanſprache, in der er darauf hin⸗ wies, daß dieſer erſte Beſuch des Reichsfuſtiz⸗ miniſters im Saarland beſonders denkwürdig ſei, da er den Beſuch einer wiedergewonne⸗ nen deutſchen Provinz bedeutet. Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner wies in ſeiner Erwiderung darauf hin, daß die beiden Staatsſekretäre des Miniſteriums mit ins Saarland gekommen ſeien. um durch dieſe ungewöhnlich feierliche Form zum Aus⸗ druck zu bringen, daß der Beſuch nicht etwa eine Art Höflichkeitsbeſuch ſei, ſondern daß dieſem eine viel tiefere Bedeutung beigelegt werden müſſe. Wir ſind hierher ge⸗ kommen, führte er aus, um unſerem tiefſten Empfinden für unſere Gemeinſchaft auch in dem Kreis, der uns beruflich zuſammenführt, Ausdruck zu geben. Denn Gemeinſchaft und Kameradſchaft entſtehen nur zwiſchen den Menſchen die gleichen Willens ſind und den gleichen Weg gehen wollen. Eine Rechksſprechung, die nicht auf dem Fundament einer Staatsgewalt ruht, iſt ein ſchlechthin unlösbares Problem und wer hier in den letzten 15 Jahren Recht geſpro; chen hat, der ſiand nicht auf einem ſolchen Fundament, ſondern hinker ihm ſtand ein aus ZIweckmäßigkeitsgründen zuſammenge⸗ eztes Verwalkungskollegium, losgelöſt von jeder Volksverbundenheit. Wir kennen die Schwierigkeiten der letzten 15 Jahre, umſo größer iſt der Dank. Es bedarf jetzt einiger Zeit, bis unſere Arbeit überall im deutſchen Volke aleichmä⸗ ßig, gleichwertig und einheitlich iſt. Mit der Reform der Reichsjuſtiz iſt noch keineswegs innerlich die Wandlung vollzogen. Das gilt nicht nur im Saarland. Aber wir haben Geduld, um ſie ſich entwickeln zu laſſen, weil wir das Vertrauen haben, daß wir alle den gleichen Weg gehen wollen. 8 Mit einem Sieg-Heil auf den Führer des deutſchen Volkes und die deutſche Zukunft ſchloß der Miniſter ſeine Anſprache. Hoffnung auf Luftpakt Nach genauer Prüfung der Hitlerrede. London. 24. Mai. Preß Aſſociation meldet, es ſei noch nichl völlig ſicher, ob die Regierung ihr endgül · iges Expanſionsprogramm in vollem Am- zaange durchführen werde. Nach genauer Prü⸗ jung der Erklärungen des Führers ſei man lch der Anſicht, daß ſie eine größere Mög. lichkeit zur Erzielung eines Luftpaktes auf der Grundlage der Begrenzung der Luftſtär⸗ ken bieten, als das fiabinett urſprünglich angenommen habe. Die Regierung habe im- mer noch nicht die Hoffnung aufgegeben einen Luftpakt zu erzielen, der eine Abände rung des engliſchen Aufrüſtungsprogramms ermöglichen würde. Italiens Unnachgiebigleit Ablehnung aller Vermittlungsvorſchläge. Genf. 24. Mai. Die in Genf ſeit vier Tagen geführten in⸗ offiziellen Beſprechungen der Mächte werden bheherrſcht von dem italieniſch-abeſſiniſchen Streit, deſſen Behandlung ſich immer ſchwie · riger zu geſtalten ſcheint. Bisher iſt über dieſe Frage haupkſächlich zwiſchen Eden und Aloiſi verhandelt worden mit dem Ergebnis, daß nunmehr von engliſcher Seite erklärt wird, Italien habe die verſchiedenen Vermitt- lungsvorſchläge enkſchieden abgelehnt. In italieniſchen Kreiſen wird das nicht be⸗ ſtritten. Man erwartet dort, daß infolge der feſten Haltung Italiens der Völkerbund jetzt dazu übergehen werde, A be ſſinien, das an den hieſigen Verhandlungen bisher nur ſehr wenig beteiligt war, um Zugeſtändniſſe zu erſuchen. Als Ko mpromißß würde ſich dann vielleicht eine Ausſprache vor dem Rat, jedoch ohne Schlußfolgerungen, er⸗ geben. Das ſcheint das äußerſte Maß jeniſchen Entgegenkommens an Genf In lurzen Worten Im Reichsgeſetzblatt wird das Wehrgeſet und eine Verordnung über das Erfaſſungs, weſen vom Mai 1935, durch die die Er. faſſung der Wehrpflichtigen eingehend ge⸗ regelt wird, veröffentlicht. 5„ Die engliſche Regierung wird. wie jetz endgültig feſtſteht, nach Pfingſten umgebil⸗ det werden; Baldwin wird anſtelle Macdo⸗ nalds Miniſterpräſident werden. Von franzöſiſcher Seite wird die Beſorg. nis geäußert, der italieniſch⸗abeſſiniſche Streitfall könne ſich zu einem Konflikt zwi⸗ ſchen Italien und dem Völkerbund aus- wachſen. 5 200 größten franzöſiſchen Wirtſchaftsver⸗ bände haben eine Entſchließung ausgegeben, die ſich gegen eine Abwertung des Franken wendet. a Während der Flottenmanöver im mittle⸗ ren Pazifik ſtürzte ein Rieſenwaſſerflugzeug der amerikaniſchen Marine ab. wobei ſechs Marineflieger den Tod fanden. Die Streikbewegung unter der belgiſchen Bergarbeiterſchaft hält an und hat ſtellen⸗ weiſe ſogar an Ausdehnung zugenommen. Im Zeichen der Luftfahrt 26. Mai bis 2. Juni: Deutlſche Lufffahrl⸗ werbewoche und Deutſchlandflug. Berlin, 24. Mai. Die kommende Woche und Pfingſten wer ⸗ den ganz im Zeichen des Deulſchen Luftſport, Verbandes ſtehen. Vom 26. Mai bis 2. Zunt wird die Deulſche Luftſport⸗Werbewoche 1938 durchgeführt. In derſelben Woche wird ate bedeukungsvollſtes Ereignis der großſte ne tionale flugſporlliche Weltbewerb. de Deutſchlandflug 1935. abgehalken. Schließ lich findet zu Pfingſten auf der Waſſer⸗ kuppe in der Rhön der große Reichs modell⸗ weltbewerb 1935 ſtatt. Der Präſident des Deutſchen Luſtſport⸗ Verbandes. Oberſt Loerzer, kußerte ſich zu dieſen luftſportlichen Peranſtaltungen. Eine traditionelle Veranſtaltung des deut. ſchen Luftſports, ſo ſagte er, iſt die Deutſch: Luftfahrt⸗Werbewoche, während der für den großen Gedanken, von deſſen Geiſt einſt ei Lilienthal, Boelle und Richthofen beſeelt war, geworben wird. Großangelegte Ilnaveranſtaltungen werden zeigen, was der Deutſche Luftſpor!- Verband bisher geleiſtet hat. Am 1. und 25 Juni werden die Männer in der dlaugrauee Fliegeruniform auf aller Straßen und Plätzen und in den Häuſern die Sammes. büchſe ſchwingen und an die Gebefreudigrkeit der Volksgenoſſen appellieren. um dem deut- ſchen Luftſport die Mittel zuſammen, utragen die er zur Durchführung feiner nationale Er ziehungsaufgaben unbedingt braucht. Der Deulſchlandflug werde am 28 Mai morgens 8 Uhr vom Flughafen Tempelhof aus auf die jechslägigt über 5500 Kilometer gehende Reiſe geſchick Auf Wunſch des Wichsminiſters der Luft- fahrt, General der Flieger Görins, werder möglichſt viele Orte und Gegenden von Len beteiligten Fliegern beflogen werden. Vor allem ſollen die Grenzlande beſucht werden. Auch die Boden heifer. annähernd 20000 Mann, ſind in der Be. wertung mit einbegriffen. Für den Reichsmodellwellbewerb 1935 auf der Waſſerkuppe in der Rhön haben ich 500 Teilnehmer mit ihren Modellen ange. meldet. Der DDA veranſtaltet mit rech: ojelen Jungens und Mädels eine Sternfahrt lach der Waſſerkuppe, auf der Reichserzie⸗ jungsminiſter Ruſt, Reichsſugendführer Raldur von Schirach und Oberſt Loerver ſprechen werden. Hinrichtung Berlin, 24. Mai. Die Juſtigpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Der am 10. Oktober 1934 vom Volksgerichtshof wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe zur Tode verurteilte Wilhelm Krüger au. Jüſſeldorf iſt, nachdem der Führer und Reichskanzler von ſeinem Begnadigungsrecht deinen Gebrauch gemacht hat, am Donners⸗ ag morgen hingerichtet worden. Slockholm im Zeichen der Hochzeitsfeierlich⸗ keiten. Unſer Bild zeigt König Chriſtianßg von Däne— mark und König Gu⸗ ſtav von Schweden, ge— folgt von der Königin von Dänemark, dem Kronprinzen und der ü5WPPrinzeſſin von Schwe- N den, dahinter das Braut⸗ paar Prinzeſſin Ingrid und Kronprinz dreberit Weltbild(M.) Letzte Nachrichten gorge um den Franken Die Gerüchte über eine Abwerkung. Paris, 23. Mas. Es iſt mehr als bezeichnend für den Um. fang der Gerüchte über eine Frankenabwer⸗ tung, daß die größten franzöſiſchen Wirt. ſchaftsverbände jetzt eine Entſchließung aus geben, in der ſie gegen eine Abwertung dez Frankung Stellung nehmen und die Regie rung auffordern, unverzüglich Maßnahmen zur Wiederherſtellung des Haushaltsgleich. gewichts in die Wege zu leiten, erſtens durch umfaſſende Einſparungen, zweitens durch weitgehende Steuererleichterungen und drit⸗ tens durch eine gründliche Staatsreform. Finanzminiſter Germain ⸗ Martin hat ſich wiederum genötigt geſehen, durch den „Matin“ eine Erklärung abzugeben. in der es heißt: Auf währungs⸗ und banktechni⸗ ſchem Gebiet kann ſich kein Land mit unz meſſen. Die Börſenſchwankungen laſſen ſich durch nichts rechtfertigen. Angeſichts der in. ternationalen Spekulation iſt es Pflicht der Regierung, den Kampf für die Verteidigung des Franken mit der Unterſtützung des Par⸗ laments und der öffentlichen Meinung zu organiſieren. Der ſoldatiſche Dienſt Reichs ſtatthalter von Epp zur Wiedereinfüh⸗ rung der Wehrpflicht. Berlin, 24. Mai. In den„Deutſchen Verwaltungsblättern“ nimmt Reichsſtatthalter General von Epp zur Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht folgendermaßen Stellung: Die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutſchland zählt zu den be— deutſamſten Vorgängen der Gegenwartsge⸗ ſchichte. Die allgemeine Wehrpflicht iſt beru⸗ fen, dem deutſchen Volk wieder jene inneren Werte zu vermitteln, deren es mehr als jedes andere Volk bedarf. Die ſtraffe Zucht mili⸗ täriſcher Gehorſamspflicht härtet den Mann, der ſoldatiſche Dienſt mit unvermeidlicher körperlicher Höchſtanſpannung ſteigert daz Vertrauen in die eigene Leiſtungsfähigkeit, die Zuſammenfaſſung von Volksgenoſſen verſchiedenſter Herkunft zu gemeinſamem Handeln unter gleichen Bedingungen und gleichen Schwierigkeiten fördert den Volk; zuſammenhalt, läßt die Führernaturen er kennen und fördert ihre Entwicklung. Ver bindet ſich mit der allgemeinen Wehrpflicht in e Maße SA⸗Geiſt, d. h. der Geiſt freiwilligen, ſelbſtloſen und reſtloſen Einſatzes für Führer und Volk, ſo werden Ereigniſſe, wie ſie der Kriegsausgang von 1918 und die Nachkriegszeit bis 1933 darſtellten, eine einmalige Ausnahme in der deutſchen Ge— ſchichte bleiben. Baldwin wird Miniſterpräſident Die bevorſtehende Umbildung der engliſchen Regierung wird beſtätigt. London. 24. Mai. Nach einer Reutermeldung ſieht nunmehr unzweifelhaft feſt. daß noch vor Ablauf der Pfingſtferien des Parlaments Baldwin anſtelle Macdonalds den Poſten dez Miniſterpräſidenten übernehmen wird. der Grund für dieſen Wechſel ſei die Feſtſtellung des Augenarzies, daß Macdonalds Augen den Anſtrengungen, die mit ſeinem jeßigen Amt verbunden ſind, nicht gewachſen ſeien. Ein Wechſel auf dem Poſten des Miniſtet⸗ präſidenten macht nach altengliſcher Ueber— lieferung den förmlichen Rücktritt aller übrigen Mit glieder des Kabinetts erforderlich. Der neue Miniſterpräſident hat ſom!! freie Hand für einen Umbau des Kab netts Nach Reuter beſteht Grund für de Annahme, daß Baldwin von dieſer Gelege heit weitgehenden Gebrauch machen werde. Macdonald werde des Regierung wahrſcheinlich als Präſident des Staatsrates auch weiterhin angehören. Man werde alles tun, um mit einer mog, lichſt ſtarken Regierung, die auf der gegen, wärtigen nationalen Grundlage ſtehe, vor die Wähler zu kreten. Die Wahlen zum Dar, lament würden vorausſichklich im Herbſt ſtattfinden. Francois⸗Poncet in Paris N Paris, 23 Mai. Der franzöſiſche Bolſchaß ter in Berlin, Francois-Poncet, iſt in Par, eingetroffen. Er wird hier ſeinen regelrech' ten dreiwöchigen Urlaub verbringen. Todesurteile in Bulgarien. Sofia, 24. Mai. Das Militärgericht in 8 fia fällte drei Todesurteile gegen die wan doniſchen Revolutionäre Geolg Terſiſti, Boris Buneff und Kirill Diaro aus der Stadt Neſrokop, die ſich wegen Fememordes an einem Anhänger der Proto geroff⸗Gruppe namens Dermenfſiſki zu bel, antworten hatten. Das Urteil iſt von den Militärkaſſationshof beſtätigt worden. Mannſchaften auf den Kriegsſchiffen nicht kendon von der engliſchen Flotte bedroht Der Fall liegt allerdings ſchon ziemlich lange zurück. Im Jahre 1797 herrſchte un⸗ ter den Mannſchaften der engliſchen Kriegs⸗ flotte große Unzufriedenheit. Die Verpfle⸗ gung würde nicht nur dauernd verkürzt, ſie wurde dazu auch minderwertiger und alle Beſchwerden dagegen wurden ſchwer be ⸗ beſtraft. Zu jener Zeit rekrutierten ſich die immer aus den beſten Elementen, gar man⸗ cher, der etwas auf dem Gewiſſen hatte, ließ ſich anwerben, da er auf einem Kriegs ⸗ ſchiff ſich den Zugriffen der Polizei am ehe⸗ ſten entziehen konnte. Das enge Zuſammen⸗. leben auf den verhältnismäßig kleinen Schiffen der damaligen Zeit führte leicht zu Streitigkeiten, Inſubordinationen und auch zu Verbrechen. Die ſchlechte Verpflegung der Mannſchaften führte bald zum offenen Auf⸗ ruhr. Als am 15. April 1797 die Kanal⸗ flolle in See gehen ſollte, ſtreikten die Mannſchaften und entſandten eine Abord⸗ nung auf das Admiralsſchiff. Eine zweite Abordnung begab ſich ins Parlament. Die engliſche Admiralität verſprach Erfüllung der Forderungen, aber da ſie nicht Wort hielt, brach am 7. Mai eine neue Empö⸗ rung aus. Die Führung der Revolte hatte ein ehemaliger Marineoffizier, Richard dert werden. befinden ſich Haut geritzt. gert, bis das den giftigen die Zutht von Giſtichlangen In einem Vorort von Sao Paolo, der Hauptſtadt des braſilianiſchen Staates Rio do Sul, befindet ſich das berühmte Schlan⸗ gengiftinſtitut mit dem großen Becken für Schlangen. Hier tummeln ſich Hunderte der verſchiedenſten Schlangenarten, denen das Gift zur Herſtellung eines Heilſerums gegen Schlangenbiſſe entzogen wird. Jeder Pflan⸗ zer, auf deſſen Boden ſich Giftſchlangen be⸗ finden, erhält vom Inſtitut Kaſten, in denen die Schlangen portofrei zum Inſtitut beför⸗ Giftſchlangen eingeliefert worden. Zurzeit die Hälfte Klapperſchlagen Die Entnahn des Giftes erfordert eine gewiſſe Geſchicklich⸗ keit. Der Schlange, die gefeſſelt iſt, wird ein Schälchen vorgehalten, in das ſie wütend hineinbeißt und dabei ihr Gift entleert, es bildet ſich in zwei bis drei Wochen neu. Das Gift wird filtriert und getrocknet, wobei ſich kleine Kriſtalle bilden Kochſalzlöſungen mit dem Gift werden einem Pferd unter die ſonſt tötlichen Doſis verträgt. So entſteht das Blutſerum. Jährlich werden gegen 50 000 Menſchen durch das Heilſerum von In 25 Jahren ſind etwa 80 000 dort 4000 Schlangen, darunter galen, nämlich Kakaonüſſe, Ludwigshafen a. Rh., Die Doſis wird ſolange geſtei— Pferd das Vielhundertfache der Schlangenbiſſen geheilt. Parker, ein glänzender Redner, der dem Admiral die Wünſche der Mannſchaften überbrachte. Als Parker für ſein Anliegen kein Gehör fand, ernannte er ſich ſelbſt zum Admiral und ließ ſämtliche Offiziere mit dem Kopf nach unten und mit Kugeln be⸗ ſchwert liber Bord hängen; auch tauchte man ſie ins Waſſer und band ſie feſt. Die Flotte ſegelte mit Parker die Themſe hin⸗ auf nach London. Der Bevölkerung bemäch⸗ tigie ſich eine ungeheure Panik. Eine Kommiſſion der Admiralität, die gar nicht an ein Nachgeben dachte, begab ſich nuf das Admiralsſchiff. Um die hohen Her⸗ ven einzuſchüchtern, gab Parker Befehl 1 Angriff auf London. Aber im letzten Augenblick wagte die Beſatzung nicht, dem Beſehl nachzukommen. Parker wurde von leinen eigenen Leuten gefeſſelt und auf de Kriegsgeſetze an einem Maſt auf⸗ geknüpft. Zeitungen im Anterhaus Unliebſames Aufſehen erregte im briti— ſchen Unterhaus kürzlich ein Abgeordneter, der während einer Debatte ſeelenruhig ſeine Zeitung las. Ein anderer Abgeordneter wollte dieſen Verſtoß nicht ruhig hinnehmen und erkundigte ſich beim Speaker, ob es eigentlich erlaubt ſei, im Parlament die Zei— zung zu leſen. Vei dieſer Gelegenheit erfuhr man, daß bie Lektüre von Zeitungen, Büchern und Briefen ſeit uralten Zeiten verboten iſt. Erſt in der neueren Zeit hat man den Abgeord— neten erlaubt, in eine Zeitung oder ein Buch zu ſehen, wenn ſie ſich auf eine Rede vorbe— beiten wollen. Der Unglücksrabe berief ſich ſetzt worden, miniſteriums und geht als gar kein einen Artikel geleſen hätte, der den gleichen[das ihn 1914 Jegenſtand wie die Debatte behandelte. Es wurde ihm zugeſtanden, daß dagegen nichts einzuwenden wäre. iſt nun ein Präzedenzfall geſchaf⸗ ſen, und in Zukunft werden die ehrenwer— die Zeitung gucken können, vorausgeſetzt, daß etwas darin ſteht, was mit einigem gu— Diskuſſionsgegenſtand geſetzt werden froh waren, Mann los au eU 1 18020 2E. Urheberrechtsschut:: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 126 ie ließ ſich heißen Tee bringen, und noch ehe ſie ihren Mantel abgelegt hatte, hing ſie ſchon an der Telephon— nuſchel, beſtellte ſich eine Anzahl Kleider und ſonſt lötiges für ihren äußeren Menſchen. Lieferbar für ſofort. Im Organiſieren war Pips groß und wußte genau, was ſie wollte. Und ſie hatte kaum den dritten Nachguß zu ihrem vortrefflichen Tee erledigt und begann ſich ein wenig mollig zu fühlen, als ſich das Fräulein des Kleider- ſalons auch ſchon mit einer Anzahl Kartons einfand und gleichzeitig der Friſeur mit gemeldet wurde; denn Pips' Struwelkopf befand ſich dank der ſchlechten Behandlung, die ſie ihm in den letzten Tagen angedeihen ließ, in kraurigſter Verfaſſung. Noch am ſelben Abend ſaß die unermüdliche Pips in einem einfachen, aber ſehr ſchicken Kleid mit allem modiſchen Zubehör im Kaffee„Korſo“ mit einigen Be⸗ kannten, denen ſie nicht entgehen konnte, und log ihnen vor, daß ſie geradeswegs von Gmunden komme, wo ſie ſich einige Tage aufgehalten. Es war ſchon ſehr ſpät, als ſie endlich ziemlich müde auf ihr Lager ſank und feſt und traumlos ſchlief, bis ſie um neun Uhr geweckt wurde, wie ſie es angeordnet hatte. * 4 *. Als Pips am folgenden Tag die letzten Ereigniſſe überdachte, war ſie zufrieden mit ſich. Sie hatte es ſich zur Aufgabe gemacht, Unrecht zu ſtudieren. Das hieß, ſoviel an ihr lag, dem Schickſal in den Arm zu fallen und ſeine böſe Laune unſchädlich zu machen. Sie wäre ſehr ungehalten geweſen, hätte ihr jemand geſagt, ſie tue der Von Gerüchten und Legenden umwittert iſt der Tod des„Fliegers T. E. Shaw“, des „Lawrence ef Arabia“, wie es das Leben dieſes Mannes war. den man den größten Geheimagenten Englands genannt hat. Schon einmal war Lawrence„geſtorben“, war er mit allen militäriſchen Ehren beige— hörigen hatten gewußt, daß ihr Sohn und Bruder noch lebte und in irgendeiner Ecke der Welt geheimnisvolle Fäden ſpann. Ein merkwürdiger Menſch, dieſer Ire Lawrence. 1914 iſt dieſer kleine kaum anderthalb Me⸗ ter große Philologe als Angeſtellter in ein geographiſches Büro des britiſchen Kriegs- len. 1„Du willſt mit deinem Heer nach Damas— trägt man ihm das Viktoriakreuz und die kus?“ fragt Lawrence. Generalswürde an, und beides ſchlägt er aus, ja er legt ſogar ſeinen Oberſtenrang ab In einer Zeit, in der mit berechtigtem Stolz jeder Brite ſeine Achſelſtücke und Orden trägt? Unbegreiflich! Es war gar nicht ſo unbegreiflich. Law— rence, Englands„großer Geheimagent“, iſt in Wirklichkeit Sinne dieſes Workes geweſen. War er einer, ſo war er es aus eigener Machtvollkommenheit und ganz und 6 gar gegen den Wunſch der britiſchen Regie— nun darauf, daß er in der Zeitung nur hrung und des britiſchen Oberkommandos, Naſierllingen als Zahlungsmittel Es gibt einen Ort in der Welt, in dem Raſierklingen ſo begehrt ſind, daß ſie mit Vorliebe als Zahlungsmittel angenommen werden. Dieſer Ort iſt Mpulungu am Tan⸗ ganfika⸗See. Für eine Klinge erhält man hier einen Korb voll Melonen. Ein Korb voll Eier koſtet zwei Klingen. Ein Tangan⸗ jika⸗Lachs iſt mit zwölf Klingen verhältnis⸗ mäßig teuer. Hühner, Bananen und andere lokale Produkte kann man dagegen ſchon für ganz wenige Klingen erhalten. Ein ſeltſames Zahlungsmittel gibt es auch auf den Niko⸗ baren, einer Inſelgruppe im Golf von Ben⸗ ſelm ſelbſt nicht wachſen, aber von den Ein⸗ geborenen ſehr geſchätzt werden. Schnellgüterverkehr.) Mit der Er, öffnung der Reichsautobahn zwiſchen Frank. erbielt, furt a. M. und Darmſtadt wurde auch zwi, ſchen Ludwigshafen a. Rh., Mannheim und aber er zog ſich verbittert unter anderem Namen zurück und wurde einfacher Flieger. „Was über Lawrences ſpätere Tätigkeit er⸗ zählt worden iſt, ſcheint in das Gebiet der Legende zu gehören. Es gibt keine An⸗ haltspunkte dafür, daß Lawrence an aſia⸗ tiſchen Aufſtänden der Nachkriegszeit betei⸗ ligt geweſen iſt. Wenn Lawrenees ſpäteres Leben mit Geheimniſſen umgeben wurde und wenn die engliſchen Behörden jetzt die Frankfurt a. M ein Schnellgüterverkehr in reichseigenen Laſtkraftwagen aufgenommen, der ſeine Fahrten um 20.10 Uhr in Lud⸗ wigshafen beginnt und um 0.20 Uhr in Frankfurt a. M., Hauptgüterbahnhof been, digt. In der Gegenrichtung fährt der Laſt. zug um 1.30 Uhr in Frankfurt ab. bedient zwiſchen 4.20 und 5.00 Uhr Mannheim und iſt um 5.40 Uhr in Ludwigshafen a. Rh. mehr als eine Million werk Reiches gegeben hatte. die auf den In⸗ gab Lawrence Ruhe. Ein Leben voller Geheimniſſe Oberſt Lawrence— der Mann, der die Wüſte in Vrand ſetzte wollte und unbarithcrgig und nicht einmal ſeine Ange— in Cairo gekommen, und 1918 „Allah allein weiß es. des Paradieſes.“ U „Fliegerrekrut“ nach Indien? Seine kleine T „Heuſchrecken und wilden Geheimagent im üblichen abgelehnt hatte, als er ſich als wiſſen die Tür Aufruhr der Aral Prämie von eine: einen unbekannten fungen reichlich lange, bis man werden, der alles beſſer wiſſen kleine Lawrence gleichen aus Gutherzigkeit. Nein. Aus purer Bosheit wollte ſie dem hinkenden Teufel ſeinen Spaß verderben. Aus purer Bosheit... In kleine Menſchenſchickſale helfend einzugreifen, ſei nichts Beſonderes!, ſagte ſie ſich. Aber ſind denn die großen Dinge nicht aus lauter kleinen zuſammengefügt? Und kann nicht ein Steinchen mehr oder weniger den Beſtand eines Turmbaues in Frage ſtellen? Großmama Breitenſchlag hatte den alten Hamerling zu ihrem Lieblingsdichter erkoren. Der lag in verſchiedenen Ausgaben überall in Reichweite. Und wenn Pips die alte Dame necken wollte, ſo nahm ſie dieſen, wie ſie ſagte, „kitſchigen“ Herrn vor und las mit geheuchelter Be geiſterung, was ihr eben unter die Augen kam, einzig darauf bedacht, ihre geliebte„Reſi“ ſo recht aus Herzen grund zu ärgern. Aber einmal bei einer ſolchen Gelegenheit, da wurden ihre Augen groß und rund und wider Willen angerührt, da vergaß ſie zu ſpotten und las, halb für ſich: „Kann ich nicht Dombaumeiſter ſein, Behau' ich als Steinmetz einen Stein. Fehlt mir auch dazu Geſchick und Verſtand Trag' ich Mörtel herbei und Sand...“ Pips war ergriffen. Nein, nicht jeder konnte Dom baumeiſter ſein, und gut für den, der das rechtzeitig ein ſah. In einer Zeit, da ſich jeglicher für Großes reif hielt denn auch zwangsläufig ſolche da ſein, die nur Mörtel und Sand herbeitrugen. Wer ſeinen Poſten ausfüllte, der baute auf, der untergrub nicht. körperlichen Schmerz und tat alles, um den zu betäuben. feſtlegen, die ihrem Begriff von reinem Menſchentum ent⸗ ſprach? her in ihr. Dabei war ſie durchaus nicht beſcheiden in 22 4 N 5 N 2 E111111ͤͥͤͤĩ57é5³ʃtté1ẽ1..... Strategie Englands zwiſchen Cairo und dem cee kritiſierte, hatte Lawrence es wahr— einlich zu verdanken, daß man ihn wegen Am 2. i: nä a jeiner eigenmächtigen Handlungsweiſe 10 Junie wächle Haupt Boralrunde. mals nicht den Prozeß machte. Auch das wäre Lawrence gleichgültig geweſen. Er ſaß, als man ſich in Cairo und im„arabi— ſchen Büro“ in Djiddah über ſein Ausblei— ben wunderte, in arabiſcher Kleidung im Zelt des Emir Feiſal, ſeines alten Freundes aus der Vorkriegszeit, weit draußen in der Wüſte. Feiſals Vater Huſſein war eben von den Türken abgefal— Aber ich glaube, die Tore Damaskus' ſind fern wie die Tore Des Emirs Zweifel iſt nur zu berechtigt. 8 Truppe hat keine Munition, CFR keine Maſchinengewehre, nichts zu eſſen als die Türken ſind gut gerüſtet. Hätte man im britiſchen geahnt, was der kleine Lawrence dem Emir nun für Pläne entwickelte, zweifellos gefangen und in geſperrt. Lawrence aber zieht von Zelt zu Zelt MN Begeiſterung für den Nachkommen des Propheten, für Huſ— ban 1725 in der Tat den Schwiegerſohn Mo:. hof— Pfalz Ludwigshafen, 1. FC Pforz * eds 3 einen Vorfahren zählt. ald Boi n yuſen, 1.* )ammeds zu een 1 8 Bald heim— SpVg Mundenheim oder Daxlan— raber ſteckt. ſe Million London, im Kriegsminiſte rium dauerte — wo es viele, ach, allzu viele Baumeiſter gab, da mußten ging die Salzach nach links, und nicht nach rechts?, dachte Was konnte ſie alſo Beſſeres beginnen mit ihren geiſtigen Gaben und irdiſchem Ueberfluß, als ſich auf eine Miſſion „Trag' ich Mörtel herbei und Sand“, klang es oft ſeit⸗ und das iſt jetzt ſechzehn Jahre her. Fußball bir Politik und weſt und Baden, W. Knehe-Duisburg kanntgegeben:* Niederrhein-Mittelrhein: TSV Neuendorf— Brachbach 09 Honig“— und Südweſt-Baden: Saar 1. FC Kaiſerslautern. Polizei Darmſtadt 5 burg-Pfalz Hauptquartier man hätte ihn ein Irrenhaus 4„Tri gel— FC Egelsbach, Haſſia Dieburg gegen Germania Bieber, Opel Rüſſelsheim gegen FV Frankenthal, Wormatia Worms gegen und Stamm zu Stamm, erzählt von Größe FV Saarbrücke Ci g 4 5 das ihn und Der all des arabischen Reiches, fat Haß FV Saarbrücken, Eintracht Kreuznach oder Freiwilliger meldete. Der kleine Poſten in gegen die Türken, weckt Cairo war alles, was er auf Grund ſeiner del arabiſchen Sprachkenntniſſe— er beherrſchte zehn arabiſche Dialekte— erreichte. Und f hätte er ſich in Cairo nicht Urlaub genom— ten Members of Parliament alſo getroſt in men und dieſen Urlaub bis zum Ende des Krieges ausgedehnt, ſo wäre er vermutlich 5 niemals„Lawrence of Arabia“ geworden. auf den Kopf von Lawrenee en Willen in Verbindung mit dem jewei— Nur dem Umſtand, daß ſeine Vorgeſetzten Schierſtein— Germania Frankfurt. Fe Freiburg— SC Freiburg, Karlsruher F wilden U den und ſetzen eine Vereine, die in dieſem NI 1 J R 2 ine, die in dieſem Plan nicht berück— N V0 aus. Nur u Vereinen ihres eigenen Gaugebietes zuſam— 8 begriff, daß der men und werden von den zuſtändigen Gau— ſportwarten ausgeloſt. thren Lebensanſorderungen, die Pa Unterſchaätzte keines- wegs das, was ſie war und was ſie bot. Sie war keck und wagemutig und hatte für das Hergebrachte blutwenig iibrig. Das bewies ſie allem voran dadurch, daß ſie für ihre Eltern nur nachſichtigen Spott hatte, für die eitle, ober— flächliche Mutter einen kühl-kritiſchen Blick und für den gütigen, allzu wohllebig-ſchwelgeriſchen Vater ein ge legentliches Naſerümpf roßmulter, kam ſie mit war, wie ſie war, und ſollt— ſo bleiben. Allerhand für P Und dieſe beiden, in Alter, Lebenserfahrung und isauffaſſung verſchiedenen Frauen verſtanden ſich trotzdem vortrefflich. Ganz weh mütig wurde Pips, als ſie eben bedachte, daß die Groß mama jetzt ganz allein war. Sie wollte ihr, was ſie ſonſt ſelten tat, nachher eine Karte ſchreiben, der Reſi... Und damit war ſie wieder dort angelangt, wo ſie nicht ſein wollte. Bei den Gedanken, weshalb ſie ſo fluchtartig Wien verlaſſen hatte. Fluchtartig, man mochte die Sache drehen, wie man wollte. Einfach das Feld geräumt. Wem? Nun, ihrer„Freundin“ Maryſa, dieſem— dieſem Weibchen. Sie ſollte ſich den jungen Altertumsforſcher in Gottes Namen einfangen nach allen Regeln ihrer Kunſt. Ihren Segen gab ſie ihnen dazu. Bloß dabei ſein und zu- ſehen, das mochte ſie nicht. Weshalb? Pips ſtand auf der Brücke und blickte in die Salzach, die hochgehend und drängend vorwärtsſtrebte. Warum ur an ihre„Reſi“ kühler Kritik nicht heran Pips unvernünftig genug. Nun eben, weil ſie einem Geſetz 0 0 folgte, gegen das es keine Auflehnung gab. Sie aber, Pips, Frauenglück und deren Sendung hatte Pips aus ihrem Programm geſtrichen. Sie empfand ihre Häßlichkeit als ſie ging nach rechts und links, wie es ihr eben gefiel. War das vernünftig? Wenn ſie ihr Lebensſtrom dem fremden Manne zutrieb und ſie entgegenſtrebte— war das richtig? Plötzlich wußte Pips, daß ſie nicht wegen dieſem Gilbert Haller davongefahren war, um ihn nicht mehr zu ſehen, weil er ihr zuwider war, ſondern daß ſie vor ſich ſelbſt aus⸗ kneifen wollte. Daß zum erſten Male in ihrem Leben etwas in ihrer Seele eine eigene, geheimnisvolle Stimme erhob, die ſie überhören, betäuben wollte..(Fort. folat.) war, und als man es begriffen hatte, war unter Lawrences Führung der Krieg gegen die Türken längſt im Gange. Bald befey⸗ ſigte er ein Heer von mehreren hunderttau⸗ end Mann, das größte arabiſche Heer, das es je ſeit dem Niedergang des arabiſchen Der Krieg ging zu Ende. Die größten Eh⸗ ren warteten auf den Mann, dem England und Frankreich ihre Erfolge in Vorderaſien verdankten. Aber ſo groß war das Gerech⸗ tigkeitsgefühl des kleinen Lawrence. daß er den Generalstitel, den Adel und den höch⸗ ſten Kriegsorden, den England zu vergeben hatte, ablehnte, als England zögerte, das Verſprechen einzulöſen, das er ſeinen Freunden Feiſal und Huſſein gegeben hatte. 23. Mai.(Der] Erſt als wenigſtens Feiſal, dem eigentlich Syrien zugedacht war, das Königreich Irak näheren Umſtände ſeines Todes in undurch⸗ dringlichem Dunkel ließen, ſo entſpricht das nur der Tradition des engliſchen Geheimdienſtes. Es iſt kaum daran zu zweifeln, daß Lawrence ſein Lebenswerk im Alter von dreißig Jahren beendet hatte— Die Paarungen für die nächſte Haupt- Pokalrunde für den deutſchen Vereins⸗Fuß⸗ ball⸗Pokal, die am 2. Juni ſteigt, wurden jetzt durch den Gruppenſportwart für die vier Gaue Niederrhein, Mittelrhein, Süd⸗ Hamborn 07— Odenkirchen 05/07. Duis⸗ burg 08— Turu Düſſeldorf oder Union Köln, Duisburg 99— Rheydter Sp, For⸗ tung Düſſeldorf oder SS Velbert— Union Hamborn oder Viktoria Köln, Schwarz- Weiß Eſſen oder VfB Speldorf— Rhena⸗ nia Würſelen, Köln 99— SpVg Andernach Mülheimer SV— Sportfreunde Sieglar, Haſſia Bingen, Kölner Saar 05— Weſtmark Trier, Gersweiler— Karlsruhe-Mühlburg, Hom— 5 3 Boruſſia Neunkirchen oder Eintracht Trier, Kickers Offenbach oder Bür— gegen Germania Ludwigshafen, SV Wald— ſichtigt ſind, ſich aber noch im Wettbewerb ofin don troffon zun 5 1 5 befinden, treffen in der nüchſten Runde mit r 2222 a 1 0. 23 e J 1 5 —. 2 — 10415 5 DAN e NE SNDEN. 15 Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 25 Nachdruck verboten. „Iſt ſie tot?“ fragte Karnau. Er hörte ſeine Stimme wie aus weiter, weiter Ferne. „Nein, Herr Kommerzienrat! Beruhigen Sie ſich! Die Aerzte geben Hoffnung! Freilich, der Fall ſcheint ſchwer zu ſein. Wenn Sie vielleicht herüberkommen wollen...?“ „Ich fahre in einer halben Stunde!“ Karnau hörte ſeine Stimme wie von weit her und nicht zu ihm gehörig. Es war ihm, als wäre alles ein böſer Traum. Marion, eine kleine Marion. Sein einziges Glück, ſchwer verletzt— ſterbend vielleicht. Nein, nein! Das durfte man nicht denten. Das zu denten, konnte einem wahnſinnig machen. Ein ſchwerer Reiſewagen jagte von Berlin nach Dres⸗ den. Der Chauffeur Attberg hatte neunzig Kilometer auf⸗ gelegt. Aber Kommerzienrat Karnau wußte, auf Attberg konnte man ſich verlaſſen. Der Kommerzienrat hatte die Augen geſchloſſen. Er ſah nichts von der Landſchaft, die, in Sonne getaucht, an ihm vorüberflog. Seine Gedanken waren bei ſeinem Kinde. Stunden um Stunden vergingen, jede Minute angſt⸗ voll gezählt von einem bangenden Vaterherzen. Und end⸗ lich die Türme von Dresden. Die Frauenkirche. Die Elbe— prücke. Und nun das Städtiſche Krankenhaus. Ein großer, heller Bau. In den Fenſtern ſpielte die Sonne. Blumen— anlagen grüßten in der großen Einfahrt. Alles ſah heiter und fröhlich aus. Und doch barg ſich hinter dieſen Fenſtern und Mauern ſo viel Leid. „Zu wem wünſchen Sie?“ fragte der Mann in der Anmeldung hinter dem Glasverſchlag. Karnau nannte ſeinen Namen. „Erſter Stock, Station eins B, Zimmer dreiund— zwanzig!“ gab der Beamte als Auskunft. Langſam ſtieg Karnau die breite Freitreppe empor. Wie ſchwer ihm das Herz in der Bruſt ſchlug! Der Atem ging bei ihm mühſam. Eine eigentümliche Atmoſphäre, wie jede Klinit ſie aufwies, dieſe Luft mit ihrem Gemiſch von Aether. Desinfektionsgerüchen und Seife bedrückte einen qualvoll. Nun war er oben. Ein heller Korridor. Grüne Blatt- pflanzen in den Wandniſchen. Schweſtern, die hin und her eilten. Tür an Tür Krankheit, Schmerzen, Sorge. Karnau hielt eine freundliche Schweſter an. „Ach, bitte, Schweſter, Zimmer dreiundzwanzig?“ Die Schweſter ſah ihn prüfend an: „Herr Kommerzienrat Karnau?“ „Ja!“ „Ich bin die Pflegerin von Fräulein Karnau. Möchten Sie vielleicht erſt den Herrn Oberarzt ſprechen?“ „Wie gehr es, Schweſter?“ fragte Karnau ſtockend. „Ich glaube, wir dürfen hoffen, Herr Kommerzienrat. Freilich, es wird noch lange dauern. Und erſt muß das Fieber herunter ſein. Aber da kommt der Herr Oberarzt. Einen Augenblick, bitte.“ N Die Schweſter eille auf einen großen, älteren Herrn mit klugem, ſcharf geſchnittenem Geſicht zu, der um die Ecke des Korridors bog. Sie ſagte zu ihm ein paar Worte, dann kam der Oberarzt lebhaft auf den Kommerzienrat zu.“ „Profeſſor Grüttner!“ ſagte er mit leichter Verbeugung. „Herr Kommerzienrat Karnau? Schön, daß Sie da ſind, Herr Kommerzienrat.“ Er reichte ihm herzlich die Hand. „Alſo nur Mut! Wir flicken Ihr Fräulein Tochter wieder zurecht!“ „Wie ſind die Verletzungen, Herr Profſeſſor?“ fragte Karuau angſtvoll.„Iſt Marion bei Bewußtſein? Sagen Sie mir die Wahrheit.“ abet ſchon in Ordnung gebracht. Nun iſt natürlich Wund⸗ fieber eingetreten. Außerdem ſcheint Ihr Fräulein Tochter irgendeine ſchwere ſeeliſche Erſchütterung gehabt zu haben. Aus ihren Fieberphantaſien ſcheint mir ſo etwas hervor⸗ zugehen. Sie müſſen Mut haben!“ meinte er herzlich, als er Karnaus verzweifeltes, aſchgraues Geſicht ſah.„Ein ſo junger, geſunder Menſch, wie Ihr Fräulein Tochter— das müßte doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir die nicht durchtriegen ſollten!“ „Darf ich Marion ſehen?“ Der Oberarzt nickte: „Natürlich! Aber erſchrecken Sie nicht ſo ſehr, wenn Ihre Tochter Sie nicht erkennen wird. Ein ganz natür⸗ licher Vorgang— bei dem Fleber jetzt. Schweſter Suſi! Führen Sie den Herrn Kommerzienrat zu der Patientin.“ Das Krankenzimmer war groß und weiß. Weiß waren die Binden um Marions Kopf. Weiß ihre Hände, die ruhe⸗ los über die weiße Bettdecke glitten. Nur ihr Geſicht, das fremd aus der Umrahmung der Bandagen heraus ſchaute, gtühte in einem kranken Not. Karnau ſaß am Bett ſeines Kindes. Wle weh tat ihm ſein Herz. Blühend, geſund und übermütig war Marion fortgefahren. Und jetzt lag ſie hier bewußtlos in wilden Fieberphantaſien. Was ſagte ſie jetzt? „Franz— Franz Teſſel!? Ich habe es nicht gewollt! Sieh mich nicht ſo an, Franz!“ Sie ſchrie gellend auf:„Du fällſt! Du fällſt! Ach...!“ Und wieder das furchtbare Aufſchreien. Schweſter Suſi kam ſchnell aus dem Korridor, beugte ſich über die Kranke. „Sie müſſen ſich nicht ſo erſchrecken, Herr Kommerzien⸗ rat! Das bringt Wundfieber eben mit ſich. Da reden die Patienten ſo ſinnloſes Zeug, aber ſie wiſſen gar nichts davon.“ Karnaus Geſicht war noch verfallener. Die wenigen Worte Marions, im Fieberwahn hinausgeſchrien, hatten ihm alles enthüllt. Das war kein ſinnloſes Reden, das war der Angſtſchrei einer ſchuldbeladenen Seele. Karnau faltete die Hände zuſammen: „Lieber Gott, gib, daß ſie geſund wird. Geſund an Körper und Seele!“ betete er lautlos für ſich. *. 15*. Drei Tage lang ſaß Kommerzienrat Karnau Stunde für Stunde am Bett ſeines Kindes, hörte die wilden Fieber⸗ phantaſien. Hörte, wie Marion in wilden Selbſtanklagen gegen ſich wütete. Hörie ihr Weinen, das aus der Tiefe ihres bewußtloſen Seins zu kommen ſchien. Er wartete, bis ſein Kind zum Bewußtſein erwachen würde. Wie würde es dann ſein? Beſſer oder ſchlimmer? Vielleicht, daß Marion die Laſt auf ihrer Seele dann erſt doppelt ſpüren würde. Jetzt wußte ſie ja noch nichts von ſich. Aber wenn ſie es wiſſen würde— was würde dann ſein? Kommerzienrat Karnau hatte ein paarmal ſehr lange und ernſt mit Profeſſor Grüttner über ſeine Befürchtungen geſprochen. „Was ſoll ich mit dem Kind dann beginnen, Herr Profeſſor?“ ſagte er.„Selbſt wenn ich ſie einigermaßen heil hier aus der Klinik zurückgeholt habe, iſt damit noch nicht alles gewonnen. Ich bin den ganzen Tag über ſtark beſchäftigt. Die Tage hier müſſen auch wieder eingebracht werden. Ich muß ein paar Auslandreiſen unternehmen. Wer ſoll ſich um Marion kümmern? Eine bezahlte Pflegerin? Marion wird ſich ſchwer an jemand gewöhnen. Es wird auch nicht das Richtige ſein.“ Profeſſor Grüttner dachte nach: „Damit haben Sie recht, Herr Kommerzienrat! Es wird noch lange dauern, bis die ſeeliſche Erſchütterung bei Ihrer Tochter ſich ganz gegeben hat. Haben Sie denn niemanden, der Ihnen da helſen könnte? Es müßte eine Frau ſein, behutſam, ein Menſch, der auch durch Leid ge⸗ gangen iſt und weiß, wie man einen ſeeliſch Leidenden be⸗ handeln ſoll.“ „Eine Frau, die durch Leid gegangen!“ Dieſe Worte des Arztes tönten in Karnaus Seele wider. Er wußte nur einen einzigen Menſchen. Der hatte ihm einmal ge⸗ ſchrieben: „Wenn Du mich einmal im Leben nötig brauchſt, wenn ſchwere Sorgen über Dich und Deine kleine Marion kommen ſollten, wenn Du keinen anderen Menſchen haſt, dann rufe mich. Dann werde ich für Dich da ſein...“ Dina Grüttmann! Plötzlich ſtand ſie im Geifte vor ihm mit ihrem leidvollen, reifen Geſicht, der ſtillen Feſtigkeit um den herben Mund und den warmen Augen. Dina Grüttmann! Damals hatte ſie ſo zu ihm geſprochen, als ſie vor ihrer Liebe zu ihm aus dem Hauſe geflohen war. Jahre waren dahingegangen. Aber er wußte: eine Dina Grüttmann hielt ihr Wort. Sie war der einzige Menſch, „Nein! Bei Bewußtſein iſt ſie nicht. Aber ich denke, den er jetzt in ſeiner Not um Marion rufen konnte. Wie unmittelbare Lebensgefahr iſt nicht mehr vorhanden. Ein paat böſe Gefäßzerreißungen im Bein. Das haben wir war doch ihre Adreſſe? Ahl, jetzt beſann er ſich. Alles war ihm plötzlich gegenwärtig in dieſer Stunde, da ner Rettung und Hilſe für ſein Kind ſuchte. Noch am Abend ging eine Kabeldepeſche an Dina Grüttmann nach Amerika: „Komme zu mir! Wir brauchen Dich!“ *.* .. Die ganze alte Stadt Braunſchweig ſtand im Blau und Weiß der Fliederblüte. In dichten Trauben drängte er über Gärten und Zäune. In dichten Trauben hing er über dem behaglichen, kleinen Kaffeeplatz im Garten des alten Sanitätsrats Keunecke. Das kleine Zugehemädchen Martha tam, hochrot vor Eifer, aus dem Hauſe; ängſtlich hielt ſie ein großes Kaffeebrett mit den ſchönen, goldgeründerten Taſſen, einer Kaffeekanne und einem Rieſennapftuchen. Ihre weiße Schürze über dem blauweißgeſtreiften Kleide kniſterte fröhlich im leichten Winde. Herdith Aßmuſſen ſtand vor dem Kaffeetiſch. „Na, alſo fertig, Martha?“ fragte ſie freundlich.„Sehen Sie, wie wunderſchön unſer Kuchen geraten iſt.“ „Aber gnädiges Fräulein! Ich habe doch bloß die Noſinen zurechtgemacht.“ „Nein! Sie haben auch zehn Minuten lang gerührt, Marthchen. Paſſen Sie auf, den nächſten Kuchen, den backen Sie ſchon ganz allein!“ Die kleine Martha lachte über ihr ganzes friſches Kindergeſicht. „Wenn Fraulein Herdith ſo etwas ſagt, da betomun man richtig Mut!“ Sorgſam ſtellte ſie die Kaffeetaſſen hin und den Kuchen in die Mitte. a „Bringen Sie für Onkel noch ein paar Kiſſen, Ma ret chen!“ rief Herdith. Sie zupfte noch einmal an dem blüten, weißen Tiſchtuch, ſtellte die Servietten gefällig hin. So nun war alles in Ordnung. Nun mußten nur die beiden Männer kommen. Wo blieben ſie nur? Seit einer Stunde hatten ſie ſich ſchon in Oukel Hein richts Arbeitszimmer eingeſchloſſen und redeten mitein⸗ ander. Da endlich ſah ſie vom Hauſe her zwei Geſtalten auftauchen: Onkel Heinrich, ſorglich geſtützt von Jobft Reichardt, kam durch den Garten langſam und behaglich auf den Kaffeeplatz zu. Herdith ging den beiden, lieben Menſchen entgegen: „Ihr ſchrecklichen Leute, was habt ihr bloß immerfor zu reden? Da ſagt man, die Frauen werden nicht fertig mit dem Reden, dabei macht ihr es noch viel langweiliger!“ „Wenn nur bei euch Frauen ſo viel Geſcheites heraus kommt wie bei uns“, meinte Onkel Heinrich und klopfte Herdith vergnügt auf die glühende Wange. „Na, und was iſt Geſcheites herausgekommen?“ Herdith gab erſt Onkel Heinrich einen Kuß. Daun ſchmiegte ſie ſich innig an Jobſt. „Was dabei herausgekommen iſt?“ fragte Jobſt. „Darf ich mich dir vorſtellen, Herdith? Jobſt Reichardt, ab erſten Oktober Nachfolger von Herrn Sanitätsrat Keunecke, Braunſchweig.“ „Jobſt?!“ N Herdith ſagte es jubelnd. Und dann fiel ſie Onkel Keunecke um den Hals und küßte ihn glückſelig ab. „Da werde ich ja ganz eiferſüchtig“, ſchalt Jobſt lachend. „Ich dachte, Eiferſucht hätteſt du dir abgewöhnt, mein Lieber.“ Herdith verſuchte, ein ſtrenges Geſicht zu machen. „Und übrigens: dieſen Herrn hier kenne ich viel, vies länger, als ich dich kenne. Nicht wahr, Onkel Heinrich!“ Sanitätsrat Keunecke ſah mit frohen Augen von einen zum andern. „Kleine Herdith, ich glaube, ſo ganz richtig kennen wir uns erſt jetzt. Jetzt wiſſen wir erſt, wie wir alle dre— zuſammengehören, und was wir zu tun haben.“ „Zunächſt mal Kaffee zu trinken, Onkel“, erklärte Herdith und ſtützte ſorglich den alten Herrn.„Deu heutigen Tag zu Ehren auch einen richtigen Bohnenkaffee, Der Herr Doktor hat's erlaubt.“ Jobſt nickte. „Jawohl, ich glaube, man kann dich jetzt bald gau geſund ſchreiben, Onkel Heinrich.“ Das zufriedene Geſicht des alten Herrn wurde dieſen Worten ernſt. Er wußte beſſer, daß man ihn nicht mehr geſung ſchreiben konnte. Daß es eines Tages plötzlich zu Ende ſein konnte. Aber jeden Tag, den er in der Liebe de— Kinder genießen konnte, wollte er dankbar als ein un verdientes Geſchenk der Vorſehung hinnehmen. Auf einen friedlichen Lebensabend hatte er kaum noch zu hoffen gewagt. Und jetzt wurde er ihm in ſolch reiche Fülle beſchert. Sidonie war wieder in ihrem Stift. Das Unglück mit ihrem Sohn hatte ſie ſtill und demütig gemacht. Es hatte nach der Geneſung des Sanitätsrats eine lange Ausſprache mit Sidonie gegeben. Er hatte ihr verziehen. Sie hatte ja aus irregeleiteter Mutterliebe gehandelt Das Verzeihen wurde ihm leicht, denn für alles Leid und Ungemach war ja nun Herdith ihm wiedergeſchenkt. Sie wollte bei ihm bleiben, bis im Herbſt Jobſt Reichardt ganz nach Braunſchweig ziehen würde. Dann ſollte das junge Paar den erſten Stock des Hauſes beziehen, und Jobſt ſollte allmählich durch ihn in ſeine Praxis ein- geführt werden. Er hatte dem neuen Neffen ſchon mediziniſch gehörig auf den Zahn gefühlt, und er wußte, er konnte keinen beſſeren Nachfolger finden als dieſen klugen, verantwortungsbewußten Menſchen, der vor allem die wichtigſte Gabe für ſeinen Beruf mitbrachte: ein mit⸗ fühlendes Herz, und Liebe zu den Menſchen. „Du ſiehſt ja ſo ernſt aus, Onkel?“ fragte Herdith beſorgt.„Iſt dir etwas?“ „Nein, Kind! Ich dachte nur ſo über Vergangenheit und Zukunft nach. Aber nun zu euch! Wann wollt ihr denn nun endlich heiraten?“ „Das wollen wir heute abend mit Rolf Megede und Deta beſprechen. Wir möchten gern eine Doppelhochzeit machen. Vielleicht Mitte September, Onkel. Dann können Jobſt und ich noch vierzehn Tage auf Hochzeitsreiſe gehen.“ „Aber daß ihr mir pünktlich am erſten Oktober zurück ſeid“, ſagte der alte Sanitätsrat,„ich kann euch durchaus nicht länger entbehren.“ Herdith umarmte den alten Herrn: „Vorläufig ſind wir ja noch gar nicht fort, Onkel. Un ſei ſicher, wir kommen eher früher, als ſpäter. Denn 10 glaube: ſo ſchön die Welt iſt, am ſchönſten iſt es doch— du weißt ja den alten Wahlſpruch der Aßmuſſens: „Ob Oſt, ob Weſt, Tu Huſ' am beſt!“ Aud ich glaube, er wird ſich hier auch bald ganz zu Hauſe fühlen, mein Jobſt.“ Jobſt Reichardt nahm Herdiths Hände: „Wo könnte man ſich mehr daheim fühlen, Herdith. als hier?! Weißt du, die alte Stadt iſt mir ſchon jetzt in jedem Winkel ſo lieb und vertraut geworden, als ob ich hier großgeworden wäre. Und das alte Haus“— mit frohem Blick ſchaute er auf den breiten Giebel de⸗ Keuneckeſchen Hauſes, der über den grünen Baumgipfeln des Gartens auftauchte—,„eine gute Heimat iſt dies Haus und alles, was zu ihm gehört.“ (Schluß folat.) Marinegroßflugzeug abgeſtürzt Unfall bei den amerikaniſchen Flotten 22 manövern. Neuyork, 23. Mai. wie von Bord des amerikaniſchen Schlachtſchiffes„Pennſylvanſa“ gemeldet wird, ſtürzte während der Flottenmanöver im mittleren Pazifik ein Rieſenwaſſerflug⸗ zeug der amerikaniſchen Marine ab. Sechs marineflieger fanden den Tod. Das verunglückte Marineflugzeug, das die Bezeichnung 6 P7 trug, gehörte einem Großgeſchwader an, das von der Midway⸗ Inſel abflog, um an einem Scheinangriff auf die Flokte teilzunehmen. Das Flugzeug verließ indes t das Geſchwader, als ein anderes Flugzeug, 6 P 10, infolge eines Motordefekts auf ſchwerer See niedergehen mußte. Das Flugzeug 6 P?7 umkreiſte je 6 P10 etwa eine Stunde lang und gab drahtlos die Mitteilung, daß die 6 P 10 ſtark lecke. 6 P 10 und die Mannſchaft wurden gerettet. Später entdeckte man ber, daß die 1 6 P verſchwunden ar. Eine Unterſuchung ergab, daß die P 7 offenbar abgeſtürzt und mit großer cht auf das Waſer aufgeſchlagen iſt, ſo aß die Maſchine in Trümmer ging und nk. Nur der Benzintank und eine Flügel— ie wurden auf dem Waſſer treibend auf— gefunden. Das Fluggeſchwader und die riegsſchiffe ſuchten 24 Stunden lang die mgebung der Unglücksſtelle vergeblich nach n Leichen der Mannſchaft ab. Deutscher Rekordſlug Berlin Paris Paris, 23. Mai. Das planmäßige Strecken— ugzeug Berlin— Paris, eine dreimotorige unkers-Maſchine der Deutſchen Lufthanſa Typ Ju. 52, geführt von Flugkapitän Stein- beck, hat die 888 Kilometer lange Strecke in r Rekordzeit von nur drei Stunden und fünf Minuten zurückgelegt. erEisſchrank von Berchtesgaden r verſorgt bis in den Sommer hinein erchlesgaden und die Gaſtwirte mit koſten⸗ loſem Eis. Berchtesgaden, 24. Mai. Eine ganz beſondere Merkwürdigkeit be— izt der Markt Berchtesgaden in Geſtalt eines rieſigen Schneehaufens im Ausmaß niehrerer Eiſenbahnwaggonladun— gen, der ſich inmitten des großen Hofes der berühmten Stiftskirche befindet. Die Beſucher des Kreuzganges, des hervorragendſten Baudenkmals aus Berchtesgadens Vergan— genheit, aus der Zeit um 1100 ſtammend. inden im Hof die noch vom Winter übrig— gebliebene Schneemaſſe, die ſich nur deshalb ſſo konſervierte, weil bis Ende Mai kein Sonnenſtrahl in dieſe vier Wände fällt. Im heurigen Jahr iſt die Schneemenge, von den Dachlawinen des romaniſchen Münſters ſtammend, beſonders reich. Der Schnee iſt förmlich zu Eis gefroren, lein Wunder. daß vom ganzen Markt die Leute kommen, um für Kühlzwecke den Schnee in Eimern und Kiſten zu holen, wäh'⸗ rend die Gaſtwirte, die getroſt auf das ver- zichten können, dem Schneeberg mit Pickel und Schaufel zu Leibe rücken und den Schnee in Handkarren abfahren. Die Maſſe Iſt aber immer noch ſo groß, daß dieſe Ent ahmen gar keine Rolle ſpielen. Im Volks- mund nennt man den Schnechaufen, der ſich Alljährlich dort anſammeltl und an warmen Tagen merkliche Kühlung ſpendet, den Berchtesgadener Eisſchrank“. Wenn keine allzu großen Regenfälle ein- ten, dürfte die ſeltene Erſcheinung heuer Mitte Juni vorhanden ſein. . Politiſches Allerle. Berlin. Reichskriegsminiſter Generaloberſt Blomberg und Reichsminiſter Ruſt trafen Stuttgart ein, wo ſie in Begleitung des Heichsſtatthalters Murr und des Wehrkreis— chlshabers General Geyer ein Induſtrie— Perk beſichtigten. Wien. Im Hochverratsprozeß gegen Inge— Deut Viktor Brand, der beſchuldigt wird, m 25 Juli vorigen Jahres und vorher an r Ausarbeitung eines Planes gegen das undeskanzleramt mitgewirkt zu haben, be⸗ lütragte der Staatsanwalt lebenslängliche Nerkerſtrafe. Paris. Der Unterſtaatsſekretär im italie: ſſchen Wirtſchaftsminiſterium, Lentini, traf 115 ein, wo er der Meſſe einen Beſuch oſtattete. Marſchau. Der polniſche Staatspräſiden: üpfing den Miniſterpräſidenten Oberſt Sla— ek, den Generalinſpekteur der Armee, Ge— 35 Rydz⸗Smigly und den Außenminiſter berſt Beck zu einer gemeinſamen zweiſtün— igen Beſprechung. Washington. Der amerikaniſche Senat hal d Marinehaushalt in der vom Haushalts- en ut vorbereiteten Faſſung angenom—⸗ 90 uenos Aires. Die Außenminiſter von ſenduay und Bolivien trafen in Buenos e um an den Verhandlungen der mene gruppe im Chaco⸗Konflikt teilzu⸗ f Frankfurt Modezenkrale des Damenſchnei⸗ derhandwerks. * Frankfurt a. M., 24. Mai. Am Sams⸗ tag eröffnet der Reichsinnungsverband des Damenſchneiderhandwerks in Frankfurt a. Main eine Modezentrale. Zur Einweihung des Hauſes wird vorausſichtlich Reichshand⸗ werksmeiſter Schmidt ſprechen. Die Mode⸗ zentrale ſoll in enger Zuſammenarbeit mit allen am deutſchen Modeſchaffen beteiligten Kreiſen des Handwerks, des Handels und der Induſtrie die 200 000 Angehörigen des Damenſchneiderhandwerks beraten und ſie durch Anſchauungs⸗- und Lehrmittel ſowie durch Fachabende und Lehrkurſe fördern. Die Modezentrale hat eigene Werkſtätten zur praktiſchen Schulung. Im Anſchluß an die feierliche Eröffnung werden Spitzenlei— ſtungen des Damenſchneiderhandwerks vor— geführt werden. „Bensheim, 24. Mai.(Bensheim trebi voran.) Wie Bürgermeiſter Brückmann bei der Eröffnung des neuerbau— ten Schlachthauſes mitteilte, beſteht der Plan, in der Nähe des zwiſchen Bensheim nd Auerbach gelegenen neuen Schlachthah: les eine gemeinſame Obſtmarkthalle fu. Bensheim und Auerbach zu errichten. Die Geſamtkoſten des Schlachthofneubaues be— trugen, wie man erfährt, rund 200 000 RM. Der neu angelegte Straßenzug von der Gö— ringſtraße bis zum Schlachthof ſoll den Na— men Bahnſtraße erhalten. Deutſches Mädel, zurück aufs Land! An alle deutſchen Mädel im Alter von 17 bis 30 Jahren ergeht dieſer Aufruf: Zu- rück zur Scholle! Der Reichsnähr— ſtand führt eine große Erzeugungsichtacht durch, die die Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes ſicherſtellen ſoll. Die deutſche Vauern— frau, die im Haushalt, im Stall und auf dem Felde überall mit fleißiger Hand be der Arbeit ſein muß, wartet auf Eure Hilti Wir rufen deshalb die geſund denkende. Mädchen der Stadt auf, folgt unſerem Ruf und helft der deutſchen Bauernfrau in hrer großen Aufgabe. Das Eſſen iſt reichlich und gut. Der monatliche Reinverdienſt beträgt zwiſchen 25 und 30 RM. Die Freizeit ver⸗ bringen wir in ernſter und freudiger Ge— meinſchaft, Singen, Spiel und Volkstanz. Anmeldungen ſind ſofort zu richten an die Qandarbeitsgemeinſchaft Arbeitsdank Meck— lenburg. Schwerin, Poſtfach 1. * Warnung vor bekrügeriſchem Würfel⸗ ſpiel. In letzter Zeit wird in den Gaſtwirt— ſchaften das Würfelſpiel durch umherzie— hende Perſonen gewerbsmäßig betrieben und angeboten. In der Regel werden Tier— figuren oder ſonſtige Scherzartikel und teil⸗ weiſe auch Bargeld ausgewürfelt. Der Ein— ſatz beträgt in der Regel 10 Pfennig. Ein- zelne Vorgänge haben gezeigt, daß von die— ſen Perſonen, die das Würfelſpiel anbieten. auf betrügeriſche Art und Weiſe vorgegan— gen wird. Sie beſitzen in erſter Linie keinen polizeilich abgeſtempelten Spielplan, der dann auch wenig Gewinnchancen bietet, da er ſo aufgeſtellt iſt, daß die darauf enthalte— nen Gewinnummern ſelten erreicht werden können. Weiter ſind in vielen Fällen die benutzten Würfel durch Blei entſprechend be— ſchwert, ſo daß einzelne Zahlen überhaupt nicht oder nur ganz ſelten geworfen werden können Der größte Betrug iſt das Würfeln mit 6 Würfeln. Wenn der Betreffende da— bei noch einen entſprechend aufgeſtellten Ge— winnplan hat, ſo iſt es unmöglich einen Treffet zu erzielen. Das Würfelſpiel als ſol⸗ ches iſt immer und in jedem Fall Glücksſpiel und daher ſtrafbar. Dieſe gewerbsmäßige Ausbeutung beläſtigt das Publikum, das die Gaſthäuſer zu ſeiner Erholung aufſucht, er⸗ heblich. Es wird gebeten, der Polizei bei der Bekämpfung dieſes Unweſens behilflich zu ſein. Sportallerlei Im Fußball⸗Städteſpiel Berlin— Buda⸗ peſt in der Reichshauptſtadt unterlagen die Berliner mit 1:7(1:4) Toren. 10 000 Zu⸗ ſchauer wohnten im Poſtſtadion dem Tref⸗ 59 das zum 10. Male ausgetragen wurde, ei. E 5 In Köln gab es zwei Spiele um den Pokal des Mittelrheingauführers, geſtiftet für ſechs Kölner Ligavereine: Mülheimer SV.— Sülz 07 1:1 und Kölner CfR.— Blauweiß 2:2. Englands Fußball⸗Pokalſieger Sheffield Wednesday beſchloß ſeine Nordlandreiſe in Kopenhagen mit einem Spiel gegen eine däni⸗ ſche Auswahlmannſchaft. Die Engländer ſieg— ten 6:2. * Die deutſche Handballmannſchaft, die am 2. Juni im Haag auf Hollands Streitmacht trifft, trägt am Wochenende in Düſſeldorf ein Probeſpiel gegen eine dortige Stadtmannſchaft aus. 5 Der Weltmeiſterſchaftskampf im Schwerge⸗ wichtsboren zwiſchen dem Titelverteidiger Max Baer(USA.) und Max Schmeling(Deutſch—⸗ land) ſoll in London ausgetragen werden. Die Britiſche Boxſportbehörde ſtimmte einem Kampf zwiſchen dem 17. Auguſt und dem 17. September in London zu, ſofern ſich der Veranſtalter mit den Bedingungen der Briti— ſchen Borſportbehörde einverſtanden erklären würde. 0 Matthias Enge!(Köln) gewann bei der Radrennveranſtaltung in Kopenhagen mit dem Dänen Knudſen ein 15-Km.-Mannſchaftsfah— ren. Kolpenbach(Köln) wurde im Ausſchei— dungsfahren Zueiter. * Die Rheinlandmeiſterſchaft 1935 im Waſ— ſerball, an der die elf beſten Vereine des Gaues Niederrhein und die zwei führenden Mannſchaſten des Gaues Mittelrhein teilneh— men, wird in zwei Gruppen geſpielt und be— ginnt am 12. Juni. Gruppe 1: SSFr. Bar⸗ men, Poſeidon Köln, Sparta Köln, Schwarz— weiß Barmen, Elberfeld 83, Solingen 02, Aegir Eſſen.— Gruppe 2: Duisburg 98, Aachen 06, Düſſeldorf 09, Düſſeldorf 98, Amateur Duisburg, Ruhrort 09. Fußfball Norddeukſchland Nordholland. Für das am 26. Mai in Groningen ſtatt— findende Fußballtreffen Norddeutſchland ge— gen Nordholland werden beide Mannſchaf— ten bekannt. Norddeutſchland ſpielt mit Kath (St. Georg Hamburg); Scharmann(Werder Bremen), Radtke(Apminia Hannover); Stöſſel(Holſtein Kiel), Stürmer(Werder), Feth(Arminia Hannover); Müller, Born⸗ ſchein(beide Arminia), Bergmann, Tibulſki, Freye(alle Werder). Hollands Vertretung lautet: Roſies(Veendam); Pots, Plenter; Heideveld. Luppes, Huizeling: Meulema, Bonſema(alle Velocitas Groningen), Mul— der(HSC). Woltjes(Veendam). Jenſema (Be Quick). Leichtathletik Einen neuen holländiſchen Landesrekord ſtellte de Bruyn im Kugelſtoßen mit 15,62 Meter auf. Die bisherige Beſtleiſtung lautete auf 14,53,5 Meter. 9 Spitzenleiſtungen werden aus Los Angeles gemeldet: Al Olſen gewann den Weitſprung bei einem Sportfeſt mit 7,32 Meter, Jimmy Juvalle fegte im 440 YVards-Laufen in 47,4 Sekunden. Die hiſtoriſche Reichskagsſitzung. Der Führer bei ſeiner großen Friedensrede. Ganzer Häuſerblock in Flammen. 3651 London, 24. Mai. n der Salisbury-Straße im Londoner Stadtteil Kilburn wütete am Donnerstag ein Großleuer, das ungeheuren Schaden an— 15 dd e in ee in einer Druckeretr 5 und gri in kürzeſter Zeit auf vi⸗ Fabrikgebäude über. 9 Aus der Heimat Gedenſtage 24. Mai 1543 Der Aſtronom Nikolaus Kopernikus in Frauenburg geſtorben. 1848 Die Dichterin Annette Freiin v. Droſte— Hülshoff auf Schloß Meersburg am Bodenſee geſtorben. 1872 Der Geſchichtsmaler Julius Ritter Schnorr v. Carolsfeld in Dresden ge— ſtorben. Prot.: Eſther— Kath.: Johanna Sonnenaufg. 3,53 Sonnenunterg. 20,01 Wondaufg. 0,21 Mondunterg. 10,06 Stadtkinder aufs Land Gerade in den Frühlingstagen merken wir beſonders deutlich, welche hohe und heilige Kraft das Land immer und ewig ausſtrahlt. Wer auf dem Lande geboren iſt und ſein päteres Leben in Steinmauern verbringen muß, denkt mit Sehnſucht an die Jahre ſei— ner Kindheit, an die tiefe Verbundenheit mit der Natur, mit der Tier- und Pflanzenwelt. Mit Bedauern ſieht er die Stadtkinder auf den harten Steinſtraßen dahineilen und wünſcht ihnen von Herzen die Möglichkeit, einmal ſo recht ausgelaſſen durch Wälder und Fluren zu ſpringen. Jeder Menſchenfreund ſollte dazu beitragen, daß immor mehr Stadt— kinder für einige Wochen aufs Land geſchickt verden können. Sie kommen dann ſpäter wie neugeboren nach der Stadt zurück. Wenn unſere Jugend auf das Land kommt, dann pringt ſie mitten hinein in das neue Erleben. Sie gewinnt ſofort ein Verhältnis zu Wind und Wetter, zu Pferden, Kühen und all den Tieren, die auf Bauernhöfen zu finden ſind, und zu der klaren, einfachen Lebensform, die dem Bauern von dem Rhythmus des täg— lichen Lebens und der Jahreszeiten diktiert wird. Wenn man nach den Erlebniſſen der Kin— der fragt, dann iſt es wie eine Offenbarung, die aus ihnen ſpricht, wenn ſie erzählen von dem Leben eines Bauernhofes. Darum müſ— en wir unſerer Jugend die Möglichkeit ſchaf— fen, den echten Begriff„Heimat“ er- leben zu können. In viele Kinder wird durch einen ſolchen Aufenthalt ganz zweifellos das erſte Samenkorn gelegt, die Arbeit des Bau— ern wertſchätzen zu lernen. Hier wird unſerer hoffnungsfrohen Jugend der Weg gezeigt zu einer bodenſtändigen Siedlung. Enkel und Ur— enkel einſtiger Bauerngeſchlechter finden dann vielleicht wieder zum Boden zurück, zur art— verbundenen Scholle. Wenn daher der Ruf ertönt:„Kinder auf das Land!“, dann wird mit der Durchführung dieſer Arbeit eine große volks— erzieheriſche Aufgabe geleiſtet. Die NS. Volkswohlfahrt wird in dieſem Jahre 500 000 Kinder verſchicken. Eine unerhörte Schaffens— und Arbeitskraft gehört dazu, dieſe Aufgabe zu erfüllen. Nur eine Nation, die mit ſo ſtar— kem Willen an alle großen Aufgaben heran— geht, wie das im heutigen Deutſchland der Fall iſt, kann eine ſolche Aufgabe löſen. Je- der aber helfe mit! * * Verurteilte Schwarzhörer. Im Vier telſahr Januar bis März 1935 ſind wege der Errichtung und des Betriebes nichtge— nehmigter Funkanlagen 157 Perſonen verurteilt worden. In 154 Fällen wur de auf Geldſtrafen zwiſchen 3 und 200 Mar! und in zwei Fällen auf Gefängnisſtrafe(13 Tage und 2 Wochen) erkannt. Ein Jugend, licher kam mit einer Verwarnung davon * Wettervorherſage: Da ein danger Sturmwirbel, der in brei— ter Ausdehnung über dem Mittelmeer lagert, öſtlich um die Alpen feuchtwarme Luftmen⸗ gen nach Deutſchland trägt, iſt mit Fortdauer der warmen, zu gewittrigen Niederſchlägen neigenden Witterung zu rechmen. Vörſen und Märkte Vom 23. Mai. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Schlachtviehmarlt. Auftrieb: 21 Rinder, darunter 1 Bulle, 2 Kühe; ferner 874 Kälber, 41 Schafe und 35 Schweine. Preiſe: Kälber 60 bis 62, 53 bis 59, 44 bis 52, 34 bis 43; Hammel— 38 bis 40, 35 bis 37; Schafe 35 bis Schweine 50, 44 bis 48.— Marktverlauf: Kälber mit— telmäßig, Hammel und Schafe langſam Schweine mittelmäßig, alles ausverkauft. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr: 22 Kälber, 1 Schaf, 20 Schweine, 190 Ferkel und 426 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 15 bis 20, über ſechs Wo— chen 20 bis 26; Läufer 27 bis 32 Rm. pro Stück.— Marktverlauf: Ferkel und Läufer mittel.— Nächſter Markt am Mittwoch, den 29. Mai. Mannheimer Getreidegroßmarkt. Alles unverändert. 5 0 5 4g bis 50, 49 bis 51, 47 bis