Lokales Viernheim, 24. Mai. * Radreunen. Bei dem am letzten Sonntag in Mannheim ſtattgefundenen Olym⸗ piaprüfungsausſcheidungsfahren, veranſtaltet vom deutſchen Radfahrerverband, hatten ver⸗ ſchiedene Mitglieder vom Radfahrer-Verein „Eintracht“ ſehr überraſchende Erfolge zu ver⸗ zeichnen. In dem Rennen„Erſter Schritt“ 36 Klm. konnten unter ſehr ſtarker Konkurenz die Jugendfahrer Hans Weidner den 3. Platz, Michael Rohrbacher trotz Defekt den 5. Platz und Walter Müller den 6. Platz belegen. In dem weiteren Hauptrennen „Unbekannter Radfahrer“ 110 Klm. Beteili⸗ gung 38 Fahrer, belegte der Fahrer Georg Buſalt den 6. Platz. Buſalt wurde von den Zuſchauern beſonders bewundert da er in den meiſten Runden die Führung übernommen hatte. Wir gratulieren den rührigen Fahrern und wünſchen ihnen noch weitere derartige Erfolge. * Ausſichtstriebwagen der Dent⸗ ſchen Reichsbahn. Die Deutſche Reichsbahn hat zwei Wechſelſtrom⸗Triebwagen mit be⸗ ſonders großen Fenſtern in Auftrag gegeben, die auf landſchaftlich ſchönen Strecken bei Son⸗ derfahrten als Ausſichtswagen verwendet wer— den ſollen. Der Bau der beiden Fahrzeuge, die in der Wagenfabrik Fuchs in Heidelberg hergeſtellt werden iſt bereits ſoweit fortge⸗ ſchritten, daß mit der Lieferung dieſer Tage gerechnet werden kann. Reichshandwerkertag 1935 Die Zeit des Reichshandwerkertages(15. bis 17. Juni) rückt näher heran. Die Anmel— dungen müſſen nunmehr erfolgen und hat der Führer des hieſigen Handwerks die Innungs⸗ führer und Obermeiſter auf geſtern abend zu einer Beſprechung in das„Brauhaus“ einge⸗ laden, um durch den Kreisbetriebsgemein— ſchaftswalter Pg. Keil, Heppenheim die näheren Anweiſungen über den Beſuch des Reichshandwerkertages zu erfahren. Pg. Keil referierte über Zweck, Organiſation und das Programm des Reichshandwerkertages und forderte, daß die Kreisbetriebsgemeinſchaft 18, Heppenheim, ſich vollzählig nach Frankfurt begibt. Es ſollen nicht nur die Meiſter und Betriebsinhaber, ſondern auch Geſellen, Lehr— linge und ihre Angehörige vertreten ſein. Die Anmeldungen haben bis 1. Juni zu erfolgen. Die Anmeldeliſten ſind von jeder Berufs- gruppe aufzuſtellen und dem Ortsbetriebsge⸗ meinſchaftswalter abzugeben. Es verkehrt ein Sonderzug nach Frankfurt und ſtellen ſich die Fahrtkoſten für Hin- und Rückfahrt ab Viern⸗ heim auf nicht viel mehr als 1.20 Mk. Im weiteren Verlauf des Abends wurden die Hand— werkerabzeichen, die eine Holzplakette darſtel— len mit der Aufſchrift:„Deine Hand dem Handwerk“, ausgegeben. Sie kommen in die ſen Tagen zur Ausgabe. Anſchließend wur den noch einige Berufsfragen beſprochen. Schach Klub Die geſtern Abend im Klublokal zum grünen Haus durchgeführten Simultanſpielen des Klub- und Ortsmeiſters Willi Walter waren für ihn einen großen Erfolg. Leider war nur eine kleine Zahl Mitglieder der Ein ladung gefolgt und nur 10 Spieler nahmen den Kampf gegen ihn auf. Von dieſen 10 Par tieen konnte der Meiſter 9 zu ſeinen Gunſten entſcheiden und nur eine Partie ging für ihn verloren und zwar an Herrn Nikl. Hanf. Ein ſchöner Erfolg für den Meiſter! Eine Frage der N. S. V., Volksgenoſſe! Kann es noch Feſtbeſoldete oder gar Be amte geben, die noch nicht Mitglied der N. S. Volkswohlfahrt ſind? Wohl kaum, denn ſolche Volksgenoſſen nationalſozialiſtiſchen Staat noch nicht begriffen und wären fehl an dem Platz, an den ſie ein gütiges Geſchick ge— ſtellt hat. Die Eigenliebe kann und darf im Dritten Reich nicht mehr jene unſelige Pflanze der Selbſtherrlichkeit ſein wie im Zeitalter des Liberalismus und Marxismus, in der ſie das deutſche Volk täglich tauſendfach ſpaltete hätten beſtimmt den und zerriß. Dieſe Zeit iſt in Deutſchland endgültig vorbei! Wir wollen uns deshalb täglich unſerem Führer gegenüber dankbar erweiſen dafür, daß er uns ,ein einzig Volk von Brüdern“ werden ließ, und dieſer Dank kann nur zum Ausdruck gebracht werden in Taten, die vom Willen des Führers getragen ſind.. Leupin-Creme und Feife Fücchle. Hauuchen flurd- Grog. k. Richler vorzügliches Hautpflegemittel ſeit langen Jahren bewährt bei Ausſchlag, Wund ſein uſw. maciit dus Maschen ſeidit DrThompsons Schwan pulver Hinderwagen Sportwagen in den neueſten Formen kaufen Sie billig bei A. Wunder b. am Staatsbahn hof FFP Daſelbſt auch Mnderwagen- Renaraluren in eigener Werkſtatt. lnserieren Tentral-Flm-Falas! Hehtung! Filmfreunde aufgepasst Mur heute Freitag I Tag Eiu Abenteuerfilm einer ſchönen Hochſtaplerin Kriminell und intereſſant wie Edgar Wallace. Myſtiſch wie Allan Poe und elegant wie Arſene Lupin. Die einzigen Original Aufnahmen vom — 1 2 Der Film zeigt in ſeinen 9 Runden den Ausſcheidungskampf um die Welt⸗ aus dem Leben Mannheim, S. 1, 6(Breite Str.) Unsere große Aus- wahl macht es Ihnen leicht das passende bei uns zu finden. Sommer- Anzüge Sommer- Hosen Sport-Anzüge Sport-Hosen Eis- Schrank und 1 Dozimal⸗ Waage zu verkaufen. Näheres im Verlag. Boxkampf 1* 1 5 Halls Neues Schlatum. in Eiche ſowie meiſterſchaft für nur 8. Die neueste Ufa-Tonwoche 40 0 Mk. Ab morgen das brillante Tonfilmwerk Abhschledswalzer zu verkaufen. Eheſtandsdar- darlehen bringt Gewinnl ls de Heimat Zellung! Auuer v. 6 Im Hauſe Volkskino Freiwillige Feuerwehr Am Samstag, den 25. Mai 1935, nachm. 18,30 Uhr, findet eine Uebung der Frei⸗ willigen und Pflichtfeuerwehr ſtatt. Muſil und Spielleute treten ebenfalls an, ſowie alle aktiven und Pflichtmannſchaften(Jahr⸗ gang 1911).— Wer nach Bad⸗Wimpfen fahren will, meldet ſich am Donnerstag abend im Storchen. Fahrpreis 2.— RM. Das Kommando. Vereins- Anzeiger Katholiſcher Arbeiterverein. Wie unſeren Mitgliedern bekannt ſei dürſ⸗ te, findet am Sonntag, den 26. Mai eine Wallfahrt verbunden mit einem Ausflug nach Leutershauſen ſtatt, wozu unſere Mit⸗ glieder und Angehörige eingeladen ſind. Ab⸗ ſahrt 12,42 Uhr am OeGG⸗Bahnhof. Es wird gebeten frühzeitig zu erſcheinen, be teffs der Fahrkartenlöſung. Der Fahr preis beträgt für Erwachſene 60 Pfg., füt Kinder unter 12 Jahren 30 Pfg. Das Fahrgeld iſt abgezählt bereit zu halten. — Die NS-Volkswohlfahrt iſt aber der ver— körperte Wille des Führers in Ausübung des deutſchen Tatſozialismus, mit deſſen Hilfe die Aufbauarbeit am deutſchen Volksgute betrieben wird. Jeder Volksgenoſſe, der ſich in auskömm lichen Verhältniſſen befindet und nicht allein, ſondern mit ſeinem Volke lebt, bekundet da her ſeine Schickſalsverbundenheit mit dieſem durch ſeine Mitgliedſchaft bei der NS-Volks wohlfahrt. Alles Nähere bei den NSV-Ortsgruppen. Aufruf! Nur noch wenige Tage trennen uns von der Eröffnung des Jungvolk-Zeltlagers bei Gras⸗-Ellenbach. Am Sonntag, den 26. Mai 1935 wird zum erſten Male die ſchwarze Fahne mit der weißen Siegrune an dem Maſt emporſteigen und wird künden von dem Wollen einer neuen Jugend, von einer Jugend, die das Alte, das Geſtern, von ſich abgeſchüttelt hat und vor ſich leuchtend das Morgen ſieht. Ich rufe Euch hier noch einmal, Ihr Jungvolkpimpfe in den Kreiſen Erbach, Hep⸗ penheim und Bensheim, Ihr Jungen aus dem Ried, aus dem Odenwald, vom Neckar und vom Rhein. Kommt in unſer Zeltlager und verbringt dort im Kreiſe Eurer Kameraden 8 Tage in Sport und Spiel. Steht dort in Reih und Glied und blickt nach der Fahne, die Euch Be— kenntnis iſt, Bekenntnis zu Volk und Führer. Und Ihr, Ihr Eltern der Jungens, macht ihnen dieſe Freude und ſchickt ſie ins Lager, die Jungen werden geſtärkt an Leib und Seele zurückkommen und werden ſtärker geworden ſein in ihrem Glauben an unſeren Führer und unſer Volk. Wir wollen getreu den Worten, die uns der Führer zugerufen hat in unſerem Lager arbeiten: „Denn Ihr, meine Jungen, ſeid die le— benden Garanten, Ihr ſeid das kommende Deutſchland der Zukunft!“ Wir wollen ſeine Fahne weitertragen, auf daß das leuchtende Zeichen das Hakenkreuz, das Symbol des erwachenden Deutſchlands das allein herrſchende Bekenntnis des Reiches iſt. Deutſchland vor uns! Das Leben für den Führer! Heil Hitler! Führer der Jungbanne 249 (gez.) Ludwig Magſen, Sturmführer. * 1. Uiernheimer Tonfilmschau Achtung! Heute Freitag Achtung! Große Sonder⸗Vorſtellung 1. Wer kennt dieſe Frau? 2. Schmeling ⸗ Hamas Alle Film- u. Sportfreunde warten ſchon lange auf dieſen Tag, um perſönlich dem Box- kampf Schmeling Hamas beizuwohnen. Fürwahr es iſt ein ganz beſonderes Sport ereignis unſeren Max mit dem Amerikaner boxen zu ſehen. Dieſer Film zeigt die ein zigen Originalaufnahmen in ſeinen 9 Runden den Ausſcheidungskampf um die Weltmeiſter⸗ ſchaft. Im 2. Teil kommt ein krimineller Abenteuerfilm aus dem Leben einer ſchönen und ebenſo raffinierten Hochſtaplerin. Ein ſeſſelnder und atemraubender Kriminalſchlager der alle Beſucher in die größte Spannung ver⸗ ſetzt. In der neueſten Ufa-Woche ſehen wir unter anderem das Fußballänderſpiel Deutſchland Spanien vor 75000 Zuſchauern in Köln. So iſt ein aktuelles wie ſportliches und gleichzeitig ein unterhaltendes Sport⸗ und Abenteuer⸗Programm zuſammen⸗ geſtellt, ſodaß beſtimmt jeder Beſucher heute auf ſeine Rechnung kommt. Niemand ver⸗ ſäume daher die heutige Vorſtellung. Bekanntmachung Betreffend: Sperrzeiten. Wegen dringender Reparatur⸗Arbeiten wird von Seiten des Kraftwerkes Rheinau morgen Samstag, den 25. ds. Mts. vormit⸗ tags von halb 5— 5 Uhr die Stromliefer⸗ ung eingeſtellt. Viernheim, den 24. Mai 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Der Der Vorſtand. Kinder⸗ Erholungswerk Abſeits von dem Lärm der Großſtadt, von Fabriken, Werken und Gruben, die di Luft mit Staub, Rauch und Gaſen verpeſten, ſoll die deutſche Jugend die geſunde, reine Luft des Landes tief in ihre Lungen pumpen, an Körper und Geiſt geſtählt werden für ihre Auf gaben, die ihnen im Dienſte am Volk bevor ſtehen. Damit das Erholungswerk des deut ſchen Volkes, das die NS. durchführt, ſich ſegenbringend auswirken kann, müſſen ihr Freiſtellen zu Landaufenthalt gemeldet wer den. Volksgenoſſe, ſchließe Dich nicht aus Nimm auf 4—5 Wochen ein deutſches Kind zu Dir in Erholung und Pflege. 986 Swot fig Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martil, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter! Joh. Martin, e Druck und Verlag. Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler ſtraße 36; D. A. IV. 35: 1135. Zur Zeit Bechtel iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. RNeichstagsrede ſruheſntr Aueſber (Ulernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der 1,40 Mk. äg Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: d. M., a Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 0 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Viernheimer Zeitung Anzeigenpreiſe: (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle. von ſämtlichen Annoncen-Erpeditionen Deutſchlands u. des Auslanda Platzvorſchriften zer anzeigen werden ner weoguchkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Dreick u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nr. 121 An Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Vor acht Tagen ſchrieben wir an dieſer Stelle, daß die Welt geſpannt auf die des Führers warte. Heute können wir ſagen, daß die Welt unter dem ungeheuren Eindruck dieſer großen Rede ſteht. Alles andere iſt dagegen weit in den Hintergrund getreten: die Aus⸗ führungen des Führers und Reichskanzlers beherrſchen überall die geſamte außenpoli⸗ tiſche Diskuſſion. Das entſpricht durchaus der Bedeutung und dem ſchwerwiegenden Inhalt der Rede, mit der überhaupt ein ganz neuer Ton in die internationalen Ausein⸗ anderſetzungen hineingekommen iſt. Man vergleiche einmal die gewundenen Gedan⸗ kengänge und die unbeſtimmten Redensar⸗ ten der meiſten Kundgebungen auswärtiger Staatsmänner mit der Klarheit, die die Führerrede von Anfang bis zum Schluß auszeichnete. Hier gab es kein Vertuſchen, kein Ausweichen, keine Verklauſulierung. Offen, freimütig und unmißverſtändlich um⸗ riß der Führer die Ziele der deutſchen Au⸗ ßenpolitik und ſtellte ſie dann in 13 präzis formulierten Leitſätzen zuſammen. Die Welt weiß nun, was Deutſchland will. Sie weiß vor allem, daß Deutſchland keinen Krieg will, ſondern den Frieden. Den Frieden, der auf Gleichberechtigung aller Staaten und damit feſter gegründet iſt, als auf all den vielen künſtlichen Paktkonſtruktionen, die von franzöſiſcher Seite betrieben werden. Ungemein eindrucksvoll war das Argument des Führers, daß ſolche Pakte, die gegenſei— tige militäriſche Hilfeleiſtungen verſprechen, die Kriegsgefahr nicht nur nicht vermin⸗ dern, ſondern ſogar noch vergrößern: man ſollte Mächte, die vor einem kriegeriſchen Konflikt ſtehen, iſolieren, nicht aber ihnen von allen Seiten Truppen und Kriegsmate— rial zur Verfügung ſtellen, meinte mit Recht der deutſche Führer und Kanzler. Es iſt nun on den anderen Staaten, zu den vielen An- regungen und poſitiven Vorſchlägen, die deutſchland gemacht hat, Stellung zu neh men. * Schon heute läßt ſich ſagen, daß die große Rede Adolf Hitlers draußen eine gün⸗ ſtige Aufnahme gefunden hat. Es fehlt zwar auch dieſes Mal nicht an Nörglern und Beſſerwiſſern, aber ſie ſind doch in der Minderzahl gegenüber den objektiv Urteilen. den, die die Bemühungen des Führers um eine Neuordnung Europas rückhaltlos aner— lennen. Vor allem aus England kommen Stimmen, die erkennen laſſen, daß man dort wenigſtens ehrlich bemüht zu ſein ſcheint, den Geiſt zu verſtehen, aus dem heraus der Hührer ſeine Außenpolitik geſtaltet wiſſen will. Der ſtellvertretende engliſche Premier⸗ miniſter Baldwin, der übrigens demnächſt anſtelle Macdonalds an die Spitze des eng— ichen Kabinetts treten wird, hat in einer barlamentsrede ſofort auf die Ausführun⸗ gen Adolf Hitlers geantwortet und dabei ausdrücklich anerkannt, daß die enaliſche Re⸗ gierung den Beitrag des Führers zur Be⸗ riedung Europas begrüße.„Ich hatte einen beſonderen Redeſchluß vorbereitet, aber ich habe ihn zerriſſen, nachdem ich die geſtrige Rede Hitlers im Reichstag geprüft hatte, und ich möchte nun in einem anderen Ton teden.“ So ſagte Baldwin wörtlich im eng⸗ lichen Unterhaus. Man erkennt daraus, wie ſtark der Eindruck ſein muß, den die Jührerrede auf die Mitglieder der engliſchen Regierung gemacht hat. In anderen Län⸗ dern war dieſer Eindruck gleich ſtark. Und ges macht demgegenüber wenig aus, wenn einzelne verantwortungsloſe Hetzer in der Pariſer Preſſe auch dieſes Mal wieder mit der längſt abgebrauchten Behauptung kom⸗ 5 die Ausführungen des deutſchen Reichs⸗ lanzlers ſeien nur darauf berechnet, Eng⸗ 1 von Frankreich zu trennen. Man kann 1* Leuten nur ſagen, daß die Außenpoli⸗ il des Führers nicht nach ſolch veralteten chablonen arbeitet. Das geht ſchon daraus hervor, daß Adolf Hitler, wie wir ſchon ein⸗ gongs betonten, ſeine politiſche Meinung 5 ſeine Vorſchläge mit geradezu unerhör⸗ er Offenheit und Aufrichtigkeit der Welt unterbreitet hat. Wir hoffen, daß die ver⸗ eunbwortlichen Staatsmänner die deutſchen orſchläge ſo ernſthaft und unvoreingenom⸗ men prüfen, wie ſie vom Führer gemacht Samstag, den 25. 1935 52. Jahrgang Verlegenheit am Grünen Tiſch Die Genfer Kompromißbemühungen im italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfall Genf, 24. Mai. In Genfer Kreiſen iſt man ſichtlich be— müht, den Eindruck zu beſeitigen, daß die Verhandlungen über den italieniſchabeſſini— ſchen Streitfall zu einer peinlichen Situation geführt haben. Entſprechend dem aus Rom gemeldeten Dementi einer völlig ablehnen— den Haltung Italiens gegenüber den eng— liſchen Vermittlungsbemühungen wird neu— erdings von einem ausſichtsreichen Kompro— miß geſprochen, deſſen Grundzüge die folgen— den ſein würden: Der Völkerbundsrat würde in einer Ent⸗ ſchließung das Verlangen ausſprechen, daß der im italieniſch⸗abeſſiniſchen Vertrag von 1928 vorgeſehene Schlichtungsausſchuß als⸗ bald zuſammentritt, um den Streitfall in ſeiner Geſamtheit zu regeln. Dieſem Aus⸗ ſchuß, der ſich laut Vertrag durch Hinzuzie⸗ hung eines fünften Mitgliedes in eine Schiedskommiſſion umwandeln kann, würde ein feſter Zeit⸗ punkt, wahrſcheinlich bis zum September, zur Herbeiführung einer Regelung geſetzt werden. Sollte in dieſer Zeit keine Rege⸗ lung erfolgen, ſo würde der Rat zuſammen⸗ treten, um ſich mit dem Streitfall materiell zu befaſſen. „Wie es heißt, wird über dieſe Formel, die eine Reihe von Zugeſtändniſſen an die italie— niſche Auffaſſung enthält und insbeſondere auf die Ernennung eines Berichterſtatters oder eines Ratsausſchuſſes verzichtet, zurzeit noch verhandelt. Ebenſo wie Italien in gewiſſen Punkten iſt übrigens auch England bei aller Verſtändigungsbereitſchaft in einem Punkte unnachgiebig, nämlich in der Frage der Ausſchaltung des Völkerbundes. Dabei ſoll es ſich nicht nur um eine Frage des An⸗ ſehens des Völkerbundes, ſondern ganz all— gemein um die Ablehnung militäriſcher Er oberungen in Oſtafrika handeln. Feiern in Italien Der 20. Jahrestag des Kriegseinkritts.— Eine Rede Muſſolinis. Rom. 24. Mai. Anläßlich der 20. Wiederkehr des Tages des Eintritts Italiens in den Krieg, der ſeit Jahren als Veginn der Geſchichte des neuen Italien feſtlich begangen wird, fanden große Kundgebungen ſtatt, die in Rom durch ein großes Aufgebot von Truppen, Miliz, Front- kämpfern und Kriegsinvaliden, vor allem worden ſind. Die Völker Europas werden den Nutzen davon haben! Im Anſchluß an die große Führerrede iſt das neue deutſche Wehrgeſetz verkündet worden. Ein eigenartiger ge⸗ ſchichtlicher Zufall hat es gewollt, daß die Veröffentlichung dieſes Geſetzes mit der Er— innerung an die große Reform des preußi ſchen Volksheeres zuſammenfällt, die vor 75 Jahren durchgeführt wurde. Die Grundlage für die allgemeine Wehrpflicht in Preußen war allerdings ſchon in der Zeit vor den Freiheitskriegen geſchaffen worden. In der folgenden Zeit hielt aber die Wehrmacht des Staates mit ſeiner ſteigenden Einwohner— zahl nicht gleichen Schritt und trug den Ge⸗ fahren ſeiner geographiſchen Lage nicht ge⸗ nügend Rechnung. Im Mai 1860, alſo vor 75 Jahren, hat der preußiſche König dann aus eigener Verantwortung und entgegen den Beſchlüſſen eines doktrinären Parlamen⸗ tarismus die Anordnungen für eine neue Form des Volksheeres geſchaffen. Die Re⸗ krutenziffer wurde weſentlich erhöht, und die Linientruppen wurden von den Landwehr⸗ truppen getrennt. Auf dieſes Heer geſtützt, hat Bismarck die Einigung des Reiches ein⸗ leiten können, deren Vollendung in unſerer Gegenwart erfolgt. Unſer Volk aber darf ſich glücklich ſchäten, daß das neue Wehrgeſetz ohne parlamentariſche Hemmungen ache werden konnte. Im übrigen bringt dieſes aber durch die Teilnahme des Königs, des Kronprinzen und des italieniſchen Regie— rungschefs ein beſonderes Gepräge erhielten. Zum Abſchluß der Feier verſammelten ſich alle beteiligten Verbände auf der Piazza Ve— nezia, wo Muſſolini eine politiſche An⸗ ſprache hielt, in der er u. a. ausführte: „An dieſem Tag hat Italien vor 20 Jah⸗ ren den großen Entſchluß gefaßt, nachdem zuvor jene über den Haufen gerannt worden waren, die Italien auf eine Haltung feſt⸗ legen wollten, die für Jahrhunderte auf un⸗ ſerer Seele gelaſtet hätte. Heute nach 20 Jah⸗ ren fühlen wir im Innerſten unſeres Gewiſ— ſens, daß es keine andere Entſcheidung geben konnte. Das Volk, das ſich heute zum Ge⸗ dächtnis jener leuchtenden Maientage über⸗ all verſammelt, iſt das Volk der Schwarz— hemden. Aufrecht, ſtolz, mutig, entſchloſſen, alle Prüfungen zu wagen und alle Proben zu überwinden. Niemand gebe ſich darüber einer Täuſchung hin, weder in Italien noch außerhalb Italiens. Wir ſind ſehr vorſich— tig, bevor wir eine Entſcheidung treffen. Iſt aber der Entſchluß einmal gefaßt, ſo gehen wir gerade und aufrecht vorwärts und wen⸗ den uns nicht nach rückwärts. Ein italie⸗ niſcher Infanteriſt, einer von vielen, die kämpften, litten, ſtarben für den glänzenden Sieg Italiens am Piave, hat auf eine ver⸗ fallene Mauer das Wort geſchrieben:„Beſſer ein Tag als Löwe leben denn hundert Jahre als Feigling!“ Das Wort iſt mehr als nur eine Loſung, es iſt unſer Evangelium.“ Nordiſche Kronprinzenhochzeit die Vermählungsfeier in der ſchwediſchen Hauntſtadt Stockholm, 24. Mai. Die Feierlichkeiten anläßlich der Vermäh⸗ lung der ſchwediſchen Prinzeſſin Ingrid, der Tochter des Kronprinzen von Schweden, mit dem däniſchen Kronprinzen Frederik haben mit dem feſtlichen Trauakt in der Hof⸗ und Domkirche, ſowie mit dem kurz darauf fol⸗ genden Hochzeilszug durch die Innenſtadt ihren Abſchluß gefunden. In den frühen Morgenſtunden waren Truppenabteilungen zu Pferde und zu Fuß, ſowie Flieger⸗ und Marineſoldaten zur Spa— lierbildung aufmarſchiert. Die Zufahrtsſtra— ßen und Plätze waren von großen Menſchen mengen beſezt. Eine Stunde vor Beginn der kirchlichen Trauerfeierlichkeit waren die umliegenden Straßenzüge mit Fahrzeugen faſt vollſtändig verſtopft. In der Kirche war der Hauptaltar mit Margueriten und blauen Blumen geſchmückt. Im Mittelſchiff hatten Soldaken in hiſtoriſchen Uniformen Aufſtellung genommen. Den Zug des Hofes zum Altar eröffnete König Guſtaf V. von Schweden in Begleitung der däniſchen und der belgiſchen Königin. Den Trauakt vollzog Erzbiſchof Eidem. Die Feierlichkeiten wurden vom ſchwediſchen Sender übertragen. Als das junge Ehepaar den inneren Burg hof betrat, wurde ihm vom däniſchen Chor.. der flotte in den Nachkriegsjahren iſt eines der Belcante Huldigungslieder dargebracht. Hin ter dem Chor waren zahlreiche Beſucher aus Dänemark verſammelt. Wehrgeſetz die Durchführungsbeſtimmun— gen zur Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht, die in allen Teilen des deutſchen Volkes begrüßt werden. Wir ſind gewiß, daß auf der Grundlage dieſer Beſtimmungen und geſtützt auf die von der Reichswehr in ſchwierigſter Zeit immer hochgehaltene Tra⸗ dition der alten Armee, ein neues Volks heer aufgebaut werden wird, das ſeiner ſtol zen Vergangenheit würdig iſt. In Amerika hat es einen ſchweren Konflikt zwiſchen dem Präſidenten Rooſevelt und dem Parlament gegeben. Anlaß dazu war ein Parlamentsbeſchluß, daß den ameri— kaniſchen Teilnehmern am Weltkrieg eine Geldentſchädigung jetzt ſchon ausgezahlt wer⸗ den ſollte, die ihnen erſt im Jahre 1945 zu— ſteht. Eine ſolche Auszahlung hätte das hüb— ſche Sümmchen von rund 2 Milliarden Dol⸗ lars gekoſtet. Die Befürworter der Auszah⸗ lung machten ſich die Löſung der Deckungs⸗ frage leicht indem ſie vorſchlugen, den Be⸗ trag durch Notendrucken, alſo durch eine In⸗ flation, aufzubringen. Präſident Rooſevelt hat gegen die Beſchlüſſe des ſein Veto eingelegt, und der Senat, Oberhaus des Parlaments, iſt ihm beigetre⸗ hinaus gegangen! weſen wäre. fahrt“ und das neue Deutſchland will und Parlaments das und die Aufgaben ſeiner eigenen Schiffahrt ten. Dadurch wurde in Amerika eine Maß. lenken. Zeder kaun zur nahme verhindert, deren Auswirkung— ſie g 1 wäre weit über die amerfkaniſche Wirtſchaft gen, wenn er bei allen ſeinen Reiſen deulſche nicht abzuſehen ge⸗ Anſchließend fand ein Familieneſſen auf dem königlichen Schloß ſtatt. Das jungver⸗ mählte Ehepaar begab ſich ſodann auf die Jacht des däniſchen Königs, die abends zur Rückfahrt nach Kopenhagen auslief. In Ko— penhagen finden dann noch Nachfeiern ſtatt, die drei Tage dauern. Die Anteilnahme der Bevölkerung an der Hochzeit iſt ſchon deshalb beſonders lebhaft, weil man wiſſen will, daß es ſich bei der Verbindung der beiden ſkandinaviſchen Kö— nigshäuſer um eine ausgeſprochene Ciebesheirat handelt. Ueberall rühmt man die Vorzüge und Begabungen des Vrautpaares. Erzählt ſich davon, daß Prinz Frederik ein ebenſo vorzüglicher Sportsmann und Dirigent wie Lokomotivführer ſei, weiß zu berichten, daß Prinzeſſin Ingrid, die ſich ſeit Jahren im ſo— zialen Leben betätigt hat, ausgezeichnet zu kochen verſteht EEE // KTV Deutſche Seefahrt iſt not! Hamburg, 25. Mai. Reichsbankpräſident Dr. Hialmar Schacht gibt zum„Tag der deutſchen See— folgendes Geleitwort: Der Wiederaufbau der deutſchen Handels— markanteſten Jeugniſſe für die unerſchülter- liche Lebenskraft und den wirkſchafklichen Wagemut eines alten ſeefahrktreibenden Vol— kes, das nicht daran denkt, ſich vor der Welt zu verſchließen, ſondern das im friedlichen Weltkampf der Nationen im Ueberſeeverkehr ſeinen Mann ſtehen und ſeinen Platz im Austauſch der makeriellen und geiſtigen Gü⸗ ter der Welt behaupken will. Deutſche See— leben will, wird fahrt iſt not, wenn Deutſchland leben! * Der Präſident der Reichspreſſekammer, Amann, ſchreibt: Meere trennen, Seefahrt verbinden die Völker! Möge es der deukſchen Seefahrt ge⸗ lingen, deutſcher Wertarbeit, deutſchem ful⸗ kurſchaffen und überhaupt dem deulſchen Namen allzeit ehrenvolle Geltung im fried⸗ lichen Wettbewerb der Völker zu vermitteln und zu bewahren. Reichsminiſter und Reichsbauernführer R. Walter Darre ſchreibt: „Der Tag der deutſchen Seefahrt“ will die Aufmerkſamkeit des deutſchen Volks auf die lebenswichtige Bedeutung, die Bedürfniſſe Wiederherſtellung einer neuen deulſchen Handelsflotte beitra- Schiffe bevorzugk.“ kales Lo Viernheim, 25. Mai. Sinnſpruch. Ach, eine Bruſt, die innen blutet, Erſchrecken äußere Wunden nicht! Wer ſtürzt vom höchſten Glück herab, Der fragt nicht viel, in welches Grab! Lord Byron. * Kirchliches. Herr Pfarrer Weber hat Lampertheim verlaſſen und ſich an die Stätte ſeiner neuen Wirkſamkeit, die Pet⸗ rusgemeinde Darmſtadt-Beſſungen, begeben. In der katholiſchen Gemeinde Lampertheim wird ſein Scheiden ſehr bedauert. Ueber ſeinen Amtsnachfolger kann man heute noch nichts beſtimmtes erfahren und wird die Gemeinde vorläufig von Viernheim aus betreut. * Ein Viernheimer Junghand⸗ werker bei den Reichsberufswett⸗ kämpfen. Der Schneidergeſelle, Jakob Winkenbach, Schillerſtraße, Lehrherr Valt. Brechtel, Schneidermeiſter, Lampertheimerſtr. bei dem er heute noch in Arbeit ſteht, betei⸗ ligte ſich bei den Reichsjugendwettkämpfen 1935. Gegenwärtig wurde ihm hierbei eine Urkunde für„Gute Leiſtung“ überreicht. Dem jungen Handwerker ſei an dieſer Stelle herzlich gratuliert. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht Herr Büttner, morgen Sonntag, den 26. * Der kath. Arbeiterverein unter— nimmt, wie bereits bekannt, morgen Sonntag eine Wallfahrt verbunden mit einem Aus— flug nach dem ſchöngelegenen Leutershauſen. Wie früher, ſo wird auch diesmal der Tag einen anregenden Verlauf nehmen. Abfahrt 12,45 Uhr am OEG,⸗Bahnhof. * Wolgadeutſche in Kalifornien. Die deutſchen Flüchtlinge von der Wolga, die nach ihrer Flucht aus Rußland in Kalifornien eine neue Heimat gefunden haben, wurden vom deutſchen Botſchafter in den Vereinigten Staa⸗ ten, Dr. Luther, beſucht. Wie an der Wolga, ſo hat ſich auch in der neuen Heimat der enge Zuſammenhang von Kirche und Volkstum bei dieſen Siedlern erhalten, ſodaß Dr. Luther in einer Begrüßungsverſammlung, die in der Kirche ſtattfand, über den Dreiklang von Kirche, Schule und Volk zu ihnen ſprach. Er betonte dabei die ewige Sendung der Kirche, die über alle Stürme der Zeit erhalten bleibe. „ Fahrräder geſtohleu? Nicht im— mer ſind die abhanden gekommenen Fahrräder geſtohlen, ſondern es liegt lediglich eine miß⸗ bräuchliche Benützung derſelben vor. In der letzten Zeit mehren ſich hier die Fälle, daß Fahrräder ohne Erlaubnis des Beſitzers einfach von der Straße weggenommen werden, um ſchnell irgendwohin zu fahren. Das Fahr rad wird natürlich ſofort als geſtohlen ge— meldet. Nach einigen Stunden wird es wieder gefunden. Es wird auch vermutet, daß hier einer ſein Unweſen treibt. Wir machen des⸗ halb darauf aufmerkſam, daß mißbräuchliche Benützung von Fahrrädern ſtrafbar iſt und der Betroffene immer Anzeige deswegen er— ſtatten kann. 1. Frontſoldaten⸗ und Kriegsopfertag Am 30. Mai 1935(Chriſti Himmel— ſahrt) findet in Saarbrücken der erſte Front⸗ ſoldaten⸗ und Kriegsopferehrentag ſtatt. Es iſt dieſes die erſte große Kundgebung der Frontſoldaten und Kriegsopfer des befreiten Saargebiets und wird dieſer Tag als der Tag des Wiederverbundenſeins mit allen Kriegs— opfern des deutſchen Vaterlandes in der Ge⸗ ſchichte der NSKOV. zu verzeichnen ſein. Der ergangenen Einladung ſeitens der Leitung der hieſigen NS SOV. ⸗Ortsgruppe wurde recht erfreulich Folge geleiſtet. Es haben ſich 200 Perſonen gemeldet, um dem befreiten Saarland, bezw. ſeiner Hauptſtadt Saarbrücken einen Beſuch abzuſtatten. Noch können Anmeldungen erfolgen und beträgt der Fahrpreis bei 75 Prozent Fahrpreisermäßig⸗ ung für Hin- und Rückfahrt 3. RM. Die Fahrt ſelbſt kann mit wenig Unkoſten be⸗ ſtritten werden, da Ruſackverpflegung empfoh⸗ len wird. Obmann Seelinger und die Amtswalter der Ortsgruppe nehmen noch Mel— dungen entgegen. 75 000 Radfahr⸗ Verkehrsunfälle Wir haben in unſerem Vaterland jähr⸗ lich etwa 275 000 Verkehrsunfälle, davon ſind ein Drittel, alſo rund 75000 Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt ſind. Erſtaunlich hoch iſt der Anteil der Rad⸗ fahrer, denkt man zuerſt. Und doch erſtaunlich niedrig, wenn man ſich vor Augen hält, daß wir 15 Millionen Radfahrer und nur 7 Mil⸗ lionen ſonſtige Fahrbahnbenutzer, darunter 1 Million Kraftfahrer, in Deutſchland haben. Wieviel Not und Elend ſtehen hinter die— ſen 75000 Unfälle. 75000— die Bevölker⸗ ung einer Mittelſtadt. Millionenſachſchäden werden dadurch verurſacht. Sollten da nicht Mittel und Wege gefunden werden, um dieſe und Allg Unfälle, ſo weit wie irgend möglich, herabzu⸗ ſetzen, nachdem die bisherigen Methoden der Verkehrsregelung und der Verkehrserziehung nur Teilerfolge erzielten. In Kopenhagen— als Stadt der Radfahrer bekannt— kamen in den letzten drei Jahren durchſchnittlich auf 2000 Straßenverkehrsunfälle nur zwei töd⸗ liche Radfahrunfälle. In erſter Linie muß man es wohl auf die guten Radfahrwege in in Kopenhagen zurückführen, die damit noch den Zweck der Verkehrserziehung verbinden. Denn auf den ſchmalen Radfahrwegen müſſen Fußball⸗Werbeſpiele in Viernheim! Morgen Sonntag beſtreiten auf dem Waldſportplatz die beiden Viernheimer Meiſter⸗ mannſchaften Werbeſpiele im Fußball. Der Bezirksklaſſenmeiſter„Amicitia“ tritt gegen den Meiſter des Kreiſes Turnverein von 1893 an. Schon immer haben dieſe Lokalkämpfe ihre Anziehungskraft auf das ſportliebende Publikum ausgeübt. Es wurden auch ſchon immer zugkräftige Spiele vorgeführt. Das letzte Spiel auf dem Stadion endete 2:2. Ein Beweis dafür, daß bei Lokalſpielen ein Klaſ- ſenunterſchied ſelten zu Tage tritt, da beide Mannſchaften beſtrebt ſind, ihr Können im Lichte zu zeigen. So wird es auch morgen wie⸗ der werden. Kein Viernheimer Sportfreund wird ſich deshalb dieſes Spiel entgehen laſ⸗ ſen, zumal ihm hier geboten wird, was die Viernheimer Fußballer leiſten können. Das Rückſpiel findet bereits am Donnerstag(Him- melſahrtstag) auf dem Stadion ſtatt. Im Vorſpiel ſtehen ſich die 2. Mannſchaften der Vereine gegenüber. Komme alſo jeder Viern⸗ heimer Freund des runden Leders und ſehe ſich das Spiel der beiden Meiſter an. Es wird wieder ein Kraftmeſſer des beiderſeitigen Kön— nens darſtellen. Die„Amicitia“ ſpielt in folgender Aufſtellung: Karl Kiß 2 Jean Kiß Phil. Faltermann H. Martin Mich. Martin Fetſch Pfenning Müller 1 Gg. Mandel Koob K.Kiß Die Erſatzliga der Sportvereinigung be⸗ ſtreitet in Eppelheim gegen den dortigen Be— zirksklaſſenverein ein Jubiläumsſpiel und tritt verſtärkt durch Spieler der 1. Mannſchaft in folgender Aufſtellung an: Michael Fettel Jakob Weidner Ernſt Benz Pet. Baureis Fritz Mandel Joſ. Neff Helfrich J. Müller H. Martin Lang Rhein Der Torwächter der 1. Mannſchaft Mich. Krug konnte leider nicht aufgeſtellt werden, da er an einer Verletzung der Hand, die er ſich in Konſtanz zugezogen hat, laboriert. Die Aufſtellung der 3. Mannſchaft der Sportvereinigung, welche gegen den Turn⸗ verein anzutreten hat, iſt im Schaukaſten zu erſehen, ebenſo die Abfahrtszeit der Erſatzliga nach Eppelheim. Es wird erwartet, daß alle Spieler reſtlos und pünktlich zu den Spielen antreten. Amicitia: Das Spiel in Konſtanz! Kurze Beſchreibung der Fahrt und Intereſſantes zum Spielverlauf Am Samstag morgen ging es im Omni— bus in fröhlicher Fahrt gegen Konſtanz. Ueber Karlsruhe Raſtatt Freudenſtadt Triberg Singen nach Konſtanz führte die Route. Die Fahrt ſelbſt verlief ſehr ſchön. Beſonders die Bergen und Tälern des ſchönen Schwarzwaldes, die Schwarzwaldſperre (Murgtalſperre) und alles ſonſtige Schöne das die Fahrt mit ſich brachte wurde begeiſtert aufgenommen. Im Seehotel in Konſtanz wur de Quartier genommen. Morgens weckte uns das Surren des Zeppelins, der gerade eine neue Fahrt antrat und über dem Bodenſee ein ſelten ſchönes Bild abgab. Nach einem er— friſchenden Bad wurde das Frühſtück einge nommen, dann ging es zu einem kurzen Spa ziergang, der uns zuerſt zu dem Sportplatz zur Beſichtigung desſelben und dann in die Stadt führte. Nach dem Mittageſſen, das ſehr reichlich und gut zubereitet war, gings im Omnibus zu einer kurzen Beſichtigungs— fahrt durch Konſtanz zur Inſel Mainau, die mitten im Bodenſee gelegen, einen bezaubern— den Eindruck machte. Zurück zum Lokal, um kleiden der Mannſchaft und dann hinaus zum Spielfeld. Etwa 1500 Zuſchauer hatten ſich eingefunden. Die„Grünen“ machten alle ei nen friſchen Eindruck, es iſt alſo verkehrt zu ſagen, daß unſere Mannſchaft durch die Omni⸗ busfahrt müde geweſen ſei. Zum Spiel ſelbſt: Vom Anſpiel weg entwickelt ſich gleich ein harter Kampf, der natürlich die bei ſolch harten Spielen übliche Nervoſität nicht ver— miſſen ließ. Die„Grünen“ fanden ſich nicht gleich ſo zuſammen, wie es notwendig ge— weſen wäre. Insbeſonders machte der noch feuchte Grasboden der Mannſchaft viel zu ſchaffen. In der 1. Viertelſtunde erzielten die Grünen nach einem ſehr ſchönen Durch— bruch das 1. Tor, welches von dem Schieds— richter wegen angeblichen Abſeits anulliert wurde. Karl Müller hatte ſich durchgeſpielt, führte den Ball allein auf das Tor und ſchoß auch ein. Währenddeſſen war der Rechtsaußen wirklich in Abſeitsſtellung gelaufen, da der Ball jedoch nicht abgegeben wurde, iſt die hier angeführte Abſeitsentſcheidung eine Fehlentſcheidung. Gleich darauf wurde der Torwächter Krug von dem Rechtsaußen hart angegangen und an der Hand verletzt. Dieſe Verletzung trug viel dazu bei, daß Krug nicht mehr in der gewohnten Form das Tor hüten konnte. Konſtanz erzielte darauf viel bejubelt von ihren Anhängern des 1. Tor, dem die Viernheimer kurz vor Halbzeit ein Gegentor entgegenſetzte. Nun glaubten die Viernheimer glatte! Anhänger, es waren zwei Perſonenwagen von Viernheim gekommen und ſehr viele Land— helfer und ſonſtige Viernheimer, die in der dortigen Gegend wohnen, daß die„Grünen“ ſiegreich ſein werden. Doch das Verhängnis nahte ſchnell. Vom Anſpiel kam Konſtanz durch und ſchoß unhaltbar das 2. Tor. Durch dieſen Erſolg angeſpornt, legte Konſtanz ein Höllentempo los und erzielte auch in kurzer Zeit den 3. und 4. Treffer. Die„Grünen“ waren hierdurch ſehr depremiert. 20 Minuten vor Schluß ſtand das Spiel 4:1. Nun dreh⸗ ten die„Grünen“, deſſen Sturm durch Vor— gehen von Georg Mandel ſehr gefährlich ge— worden war, ganz gewaltig auf. Torchance auf Torchance wurde herausgearbeitet. Drei— mal rettete die Latte verſchiedene Bälle gingen ſcharf daneben bis es Koob gelang den 2. Treffer für Viernheim zu erzielen. Nun kam ein wundervoll getretener Eckball von Fetſch herein, der direkt in das Tor ging, dem Torwächter auf den Kopf flog und von dieſem hinter der Latte aus dem Netz gefiſcht wurde. Auch dieſer Treffer wurde von dem Schieds— richter nicht gewertet. Noch einmal ein koloſ— ſaler Entſpurt der Grünen, doch es war vor— bei, die Zeit war abgelaufen. Die Viernheimer Mannſchaft war gewiß nicht ſchlecht, doch das Glück und auch der Schiedsrichter waren uns nicht hold. Doch auch die Mannſchaft von Konſtanz war ein ſehr guter Gegenſpieler. Es war gewiß ver— kehrt, daß alle Sportzeitungen Konſtanz als den ſchwächſten Gegner bezeichneten. Kon— ſtanz ſpielt einen ungekünſtelten Erfolgsfuß⸗ ball. Ein Unentſchieden wäre dem Spielver⸗ lauf gerecht geworden. Die Konſtanzer Mann⸗ ſchaft ſetzt ſich aus lauter Reichswehrſoldaten zuſammen, die faſt durchweg führenden Fuß⸗ ballvereinen angehört haben, alſo ein Beweis dafür, daß die Leute etwas können. Das Spiel iſt verloren, doch damit nicht alles verloren. Noch 2 Spiele ſind zu be— ſtreiten und hoffen wir, daß die„Grünen“ ihren guten Ruf wieder herſtellen werden und erfolgreich ſind. Morgen Sonntag ſpielt Kon⸗ ſtanz in Brötzingen und am nächſten Sonntag müſſen die Grünen in Brötzingen antreten, um dann am 16. Juni die Konſtanzer Niederlage wett zu machen. Die Heimfahrt von Konſtanz führte uns über Rottweil wieder nach Freudenſtadt und dann die gleiche Strecke zurück. Auch jetzt war die Stimmung recht angeregt, zumal ſich die Konſtanzer von der ſchönſten Seite ſportlicher Kameradſchaft gezeigt hatten. emeines die Radfahrer ſo fahren, wie es auch ſonſt der Straßenverkehr verlangt. Schön brav hin⸗ tereinander an der Fahrbahnaußenſeite. Auch auf diem Gebiet des Fahradwege⸗ baues iſt in Deutſchland viel nachzuholen, was in den Jahren des verfloſſenen Syſtems vernachläſſigt worden iſt. Man ſpeiſte die breite Oefentlichkeit, aus der immer wieder der Wunſch der Radfahrer nach eigenen Wegen laut wurde, mit leeren Phraſen und Ver⸗ ſprechungen ab. Nur in einzelnen Orten konnten insbe⸗ ſondere dank der Selbſthilfeaktion der Rad⸗ fahrer Teilerfolge erzielt werden. In Par⸗ lamenten wurden vielſagende Beſchlüſſe über die Anlage von Radfahrwegen und Radfahr— wegenetzen gefaßt. Auch auf dem Gebiet des Radfahrwegebaues wurde unter der neuen Re⸗ gierung grundlegender Wandel geſchaffen. Allein an Landſtraßen ſind rund an 400 Klm. Radfahrwege im Jahre 1934 erſtmalig ge— baut worden. J. Uiernheimer Tonfilmschan Achtung! Nur Samstag u. Sonntag Wieder ein triumphaler Spitzenfilm „Ver Abschedstwa ver oder Chopins große Liebe im Central⸗Film⸗Palaſt Auch dieſe Woche wird allen Filmfreun den wieder was glänzendes geboten. Die beſten und neueſten Filmwerke ſieht man in Central-Film-Palaſt. Als ein Filmwerk ſchöner als das Andere. Dieſe Woche iſt wieder eines der ſchönſten Filmwerke des Jahres zu ſehen.„Abſchiedswalzer“ oder; „Chopins große Liebe“, ein Werk, das die ſtärkſte Aufmerkſamkeit aller Film- und Mu ſikfreunde verdient. Echteſter Humor, her lichſte Muſik u. packenſtes Liebeserleben machen dieſen Bohvary-Film zu einem unvergeßlichen Ereignis, das man nicht verſäumen darf. Ein Kunſtfilmwerk, das Auge, Ohr und Herzen gleichermaßen entzückt, das von dramatiſchen Wucht, bildhafter Eindringlichkeit und muß kaliſcher Schönheit nichts zu wünſchen übrig läßt. Ein Beſuch iſt allen Filmfreunden aufs Beſte zu empfehlen. Wieder iſt ein großer Be ſuch zu erwarten, wieder werden alle hoch befriedigt werden, ſogar die verwöhnteſten B. ſucher. Alle werden ſie ſagen: Das iſt abe ein herrliches Filmwerk:„Der Abſchieds walzer“. Uereins- Anzeiger Sänger⸗Einheit. Heute Abend 8,45 Uhr Singſtunde. Ken Sänger ſehle. Zöller, Vorſitzender Sängerbund Flora. Sonntag morgen 10 Uhr vollzählige Sing ſtunde. Keiner fehle! Der Vorſtand Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Abend 8,45 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand Sportvereinigung Amieitia 09. Sportprogramm für Sonntag, den 26. Ma 1935: Auf dem Waldſportplatz: 9,30 Uh Jugend gegen Neckarhauſen. 2 Uhr zwei Mannſchaft. 3,30 Uhr 1. Mannſchaft gegel Turnverein Viernheim. Erſatzliga in Eppelheim. Abfahrt 12 Uhr per Aut an der Drehſcheibe. Pokalmannſchaft il Maxdorf. Abfahrt 12,15 Uhr Oéch. 1. Handballmannſchaft in Heddesheim. fahrt halb 1 Uhr per Rad am Anker. Wie laden die werten Sportfreunde zu dieſel Spielen freundlichſt ein. Mannſchaftsauf ſtellungen im Schaukaſten. Es wird erwal tet, daß alle aufgeſtellten Spieler pünktlich zur Stelle ſind. Der Vorſtand. Verein der Hundefreunde Sonntag, den 26. ds. Mts. hält die Orts gruppe für Deutſche Schäferhunde auf den Dreſſurplatz eine Prüfung ab. Unſere Mit glieder und Intereſſenten laden wir zu die ſer Veranſtaltung ein. Der Vorſtand. Tell⸗Schauſpiel. Sonntag vormittag 10 Uhr auf der Natut Bühne Probe der Sprechrollen des 1. und 2. Aktes.— Außerdem Reiter mit Pferden antreten.— Nachmittags halb 3 Uhr Ge ſamtprobe mit Orcheſter. Spezialprobe da Maſſenſcenen. Pünktliches Erſcheinen ii unbedingt erforderlich. Die Spielleitung, Ab Zn Berlin fand eine Beſprechung über die neue 1 Aktion„Fleiſch im eige⸗ Saft“ ſtatt. der Gauwalter der Deutſchen Arbeitsfront Schürmann weiſt in einem Aufruf auf die Anordnung des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley hin, wonach eine Doppelmitglied⸗ ſchaft in der DA ß und in konfeſſionellen Ar⸗ beitervereinen nicht ſtatthaft iſt. Miniſterpräſident Macdonald wurde vom engliſchen König empfangen: die Au⸗ dienz dürfte mit der bevorſtehenden Regie⸗ rungsumbildung in Zuſammenhang ſtehen. Die in Genf gepflogenn Einigungsver⸗ handlungen über den italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt ſcheinen angeſichts der unnachgiebi⸗ gen Haltung Muſſolinis ergebnislos zu ver⸗ laufen. g In einer Völkerbundsratsſitzung wurden die Meinungsverſchidenheiten über die Stel⸗ lung des Oberkommiſſars in Danzig völlig beigelegt. gein Tod wurde Weilruf Zum zwölften Todeskage Schlagelers. Am 26. Mai 1923, vor nunmehr zwölf Jahren, hallte die Salve des franzöſiſchen Exekutionskommandos im Morgennebel über die Holzheimer Heide vor Düſſeldorf. Ein deutſcher Soldat warf die Arme in die Luft, ſeine Liebe zu Volk und Reich noch im Tode mit dem Bekenntnis ſeines Lebens auf den Lippen bezeugend: Deutſchland! Der Ober⸗ ſeutnant Albert Leo Schlageter fiel als Sol— dat des Reiches in einem kriegeriſchen Frie- den, einſam und verlaſſen; aber von dem Steinbruch, in dem ſein Leben verlöſchte, ging die Kraft aus niemals von dem Kampf um Freiheit und Ehre zu laſſen, bis der Wille zu dieſen höchſten Gütern der Nation Gemeingut der Deutſchen wieder wurde. Ueberall, wo es um die Sache des Reiches ging, war Schlageter dabei. Als Kriegsfrei— williger zog der Schwarzwaldbauernſohn an die Front; 1917 Leutnant geworden, kehrte er im Zuſammenbruch mit ſeiner Batterie in die verratene Heimat zurück. Verſucht ſein Studium wiederaufzunehmen, erſt als Theo— loge, dann als Volkswirtſchafter in der Uni- verſitätsſtadt ſeiner Heimat, Freiburg im Breisgau. Aber lange hält es ihn nicht im Hörſaal. Er zieht wieder den grauen Rock an, kämpft mit der Brigade Löwenfeld im Baltikum, befreit mit ſeiner Batterie im Verein mit anderen Freikorps Riga von der Bolſchewikenherrſchaft. Dann ſtürmt er in Oberſchleſien den Annaberg mit gegen Kor- fantys Inſurgenten. Noch immer gibt es keine bürgerliche Ruhe für ihn, der alles an⸗ dere iſt denn ein abenteuernder Landsknecht. Im Januar 1923 haben Franzoſen und Bel— gier mit Negerregimentern und Tankge⸗ ſchwadern die friedliche Ruhr überfallen. Aber die Feuer werden von deutſchen Ar- beitern aus den Hochöfen geriſſen. Eine un— heimliche Stille liegt über dem Land an der Ruhr. Eisenbahnbrücken fliegen in die Luft, Züge entgleiſen. Ueberall ſind die Spreng⸗ kommandos neben dem paſſiven Widerſtand der Bevölkerung am Werk. In dem Kampf der Aktiviſten, die den harten, gefährlichen Krieg im Dunkeln führen, ſteht Schlageter in vorderſter Front. Bis ihn die Franzoſen in einem Eſſener Hotelzimmer mit einem Roffer voll Sprengmaterial überraſchen und derhaften. Für den Judaslohn von 700 000 bapiermark haben„Deutſche“ den Stoß ſruppführer dem Feinde in die Hände ge— ſpielt. Ungeſetzlich— auch nach Meinung der engliſchen Kronjuriſten gegen das Völker— recht, weil ein franzöſiſches Kriegsgericht mitten im Frieden auf deutſcher Erde über— houpt nicht zu tagen habe— wird Schlageter zum Tode verurteilt. Vergeblich verſucht der Papſt und die Königin von Schweden ſeine Begnadigung zu erreichen. Poincare has Urteil vollſtrecken. Kurz nach Mitternacht, in der erſten Stunde des 26. Mai 1923. weckt ein franzö— ſiſcher Offizier den Verurteilten und lieſt ihm den Vollſtreckungsbefehl vor. Der deut— ſche Oberleutnant ſchreibt ein paar Zeilen an ſeine Eltern, die zu den männlichſten und elbſt im Tode troſtſpendendſten deutſchen Briefen gehören. Der Brief ſchließt mit dem Sat voll fröhlicher, gläubiger Gewißheit: „Alſo dann auf ein frohes Wiederſehen im genſeits!“— Im Morgengrauen ſteht Schla- geter vor der Grube am Steinbruch der Holzheimer Heide. Ein Sergeant bedeutet ihm, er ſoll niederknien. Der deutſche Offizier will aufrecht ſterben. Da drückt ihm der Fränzoſe von hinten die Knie durch, daß er zu Boden ſinkt. Dann wird er gefeſſelt an den Pfahl gebunden. Trommeln wirbeln, die Kompanie präſentiert. Die Salve des fran- waschen Pelotons zerreißt die Stille dez Malenmorgens. „Ein Leben war ausgelöſcht, ſcheinbar ſinn. los geopfert, weil ein Vierteljahr ſpäter der paſſive Widerſtand aufgegeben wird. In einem tieferen Zuſammenhang aber wurde der Tod dieſes erſten Soldaten des Dritten deiches zum Fanal. Sein Tob wurde zurn Natjſon. ißt Weckruf der deutſchen Göring in Vudapeſt Die Südoſteuropa⸗Reiſe des Miniſter⸗ präſidenten. Budapeſt, 24. Mai. Miniſterpräſident General Göring traf auf ſeiner Urlaubsreiſe nach dem Südoſten itopas im Flugzeug in Budapeſt ein. Zu einer Begrübung mar als Nextreter des un⸗ ——— 3 9 gariſchen zuliniſterpra benen Gömvos ver Staatsſekretär im Miniſterpräſidium von Barczi erſchienen, als Vertreter des Honved⸗ miniſteriums General Stojankowicz, der Ober⸗ ſtadthauptmann von Budapeſt Ferenczy, der Chef des ungariſchen Luftfahrtweſens General Rakoczy, der Präſident des Ungariſchen Luft⸗ verbands Fürſt Hohenlohe, der Chef des Protokolls des Außenminiſteriums, ferner der deutſche Budapeſter Geſandte. Im Auftrag des Miniſterpräſidenten überreichte Stgats⸗ ſekretärs Barczi den Gattinnen des preußiſchen Miniſterpräſidenten Göring und des Reichs⸗ miniſters Kerrl wundervolle Roſenſträuße in den ungariſchen Landesfarben. Der Miniſter⸗ präſident begab ſich darauf mit den Herren und Damen ſeiner Begleitung in die deutſche Geſandtſchaft, um dort in kleinem Kreiſe ein Frühſtück einzunehmen. Proteſt der chriſtlichen Kirchen Gegen die Chriſtenverfolgungen in Sowjel⸗ rußland. Genf, 24. Mai. Die in Genf vertretenen chriſtlichen Kir— chen aller Bekenntniſſe haben an die Mit- glieder des Völkerbundsrates ein Schreiben gerichtet, in dem auf die ſyſtema— tiſche Verfolgung des Chriſtentums im Ge— biete der Sowjetunion hingewieſen wird, eine Verfolgung, die dem überlegten Willen der Sowjetmacht entſpreche und ſich insbe— ſondere auf die 5 Erklärungen Stalins und die Beſchlüſſe der kommuniſtiſchen Parkei über die Notwendigkeit eines unerbittlichen Krieges gegen die Religion ſtütze. Dieſe Tat- ſache könne den Völkerbund nicht gleichgül— tig laſſen. Die Kirchen könnten nicht zuge— ben, daß die Regierungen von Ländern, die dem Völkerbund angehören, wortlos zuſehen, wie die Gläubigen verfolgt werden. Der Völkerbund müſſe den heiligſten Intereſſen des Glaubens Rechnung tragen. Der Völker— bund habe die Pflicht, allen ſeinen Mitglie— dern die unbedingte Verpflichtung aufzuerle— gen, auf ihrem Gebiet die freie Lehre des Evangeliums und die freie Kultausübung zu geſtatten. An die Mitglieder der DA Ein Aufruf des Gauwalters Schürmann. Berlin. 25. Mai. Der Gauwalter der DAF, Schürmann, weiſt in einem Aufruf an alle Mitalieder der DA auf die Anordnung des Reichsorgani— ſationsleiters Dr. Ley hin, wonach eine Doppelmilgliedſchaft in der Du und konfeſſionellen Arbeitervereinen nicht ſtatthaft iſt. Gegenüber von intereſſierter Seite verbrei— teten Gerüchte, wonach das Verbot der Dop— pelmitgliedſchaft aufgehoben ſei. wird feſt— geſtellt, daß dieſe Anordnung Dr. Leys nach wie vor beſteht. Die Doppelmitgliedſchaft ziehe den Ausſchluß aus der DAF nach ſich In dem Aufruf heißt es dann u. a.: Die konfeſſionellen Arbeitervereine haben in Deutſchland keine Exiſtenzberechtigung mehr, lange aller ſchaffenden deutſchen Menſchen laut Verordnung des Führers vom 24. Ok tober 1934 zu vertreten hat. 2 Greiſer vor dem Genfer Nat Beſeitigte Mißverſtändniſſe. Genf. 25. Mai. Der Völkerbundsrat hat den Bericht über die Befugniſſe des Völkerbundskommiſſars in Danzig angenommen. Die Ausſprache, an der ſich außer dem engliſchen Berichterſtatter Eden der Danziger Senatspräſident Greiſer ſowie der Vertreter Polens und Frankreichs beteiligten, führte zu einer völligen Ver legung der aufgetauchten Meinunasverſchie denheiten. Der Danziger Senatspräſident (Grelſer gah eine Erklärung ab. in der er mitteilte, daß er ſich mit ber oblertipen und leidenſchaftsloſen Einſtellung des Berichter⸗ ſtatters zu dieſer Frage identifizieren könne, Er lenkte freilich die Aufmerkſamkeit des hohen Rates darauf, daß auch die Meinung breiteſter Schichten der Danziger Bevölke— rung, die nicht die rechtliche und völkerrecht— liche Kenntnis der Verträge und Ratsent— ſcheidung beſitzen könnten, zum Ausdruck gebracht werden dürfe. Von einem ſolchen Meinungsausdruck des Volkes werde die rechtliche Stellung des Oberkommiſſars in Beſichtigungsfahrt Dalueges. Berlin, 25. Mai. Der Befehlshaber der deutſchen Polizei, Generalleutnant der Lan— despolizei, Daluege, wird am Montag eine kurze fünftägige Beſichtigungsfahrt durch Baden, Württemberg und Teile von Bay⸗ ern antreten. Alle dort liegenden Forma⸗ tionen der Polizei ſollen, ſoweit in der kur— zen Zeit möglich, einer Beſichtigung unter— zogen werden, um den Stand der polizei— ichen Arbeit zu überprüfen. 1 Wieder Arbeit und Brot Rege Vermiktlungslkäligkeit. Berlin. 25. Mai. Der günſtigen Entwicklung des Arbeitsein- ſatzes im April, die in einem Rückgang der Arbeitsloſenzahl um 169 000 zum Ausdruck gekommen iſt, enkſprach die rege Vermitt⸗ lungskätigkeit der Arbeitsämter. Nachdem im erſten Viertel dieſes Jahres 2 139 711 Volksgenoſſen durch die Bemühun— zen der Arbeitsämter eine Stelle in der freien Wirtſchaft zur dauernden oder vor— übergehenden Arbeitsleiſtung oder bei Not- tands⸗ und Fürſorgearbeiten nachgewieſen werden konnte, haben im April die Arbeits— ämter bei der Einſtellung von 785 903 Volksgenoſſen mitwirken können. Davon wurden 606 602 durch die Arbeitsämter vermittelt und hier— von 408 156 in Dauerſtellen. Weitere 70 107 wurden auf Grund namentlicher Anforde— rungen der Betriebsführer dem Betrieb zu— gewieſen und 109 194 konnten Notſtands- oder Fürſorgearbeiten zugeteilt werden. Im Rahmen der geſamten Vermittlungen wur— den rund 11000 alte Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in Ar— beitsſtellen vermittelt. Davon 8589 in Dauer- ſtellen und 2344 in Stellen kurzfriſtiger Be— ſchäftigung. Der Zugang an offenen Stellen betrug rund 670 000. Am Ende des Berichts- monats waren noch 126 370 Stellen unbe— ſetzt. Bemerkenswert iſt dabei, daß etwa die Hälfte dieſes Reſtbeſtandes auf die Landwirt ſchaft entfällt. Die Luftpakt⸗Erörterungen Zuverſichtliche Auffaſſung in England. London, 24. Mai. Der britiſche Luftfahrtminiſter Lord Lon— donderry erklärte in einer Rundfunk— rede, die Vergrößerung der britiſchen Luft— macht ſei in keiner Weiſe eine Antwort auf Hitlers bemerkenswerte und ſeiner Anſicht nach in vielen Beziehungen hoffnungsreiche Rede. Das britiſche Luftprogramm dürfe kei— nen Augenblick lang als Verwerfung des deutſchen Angebots einer Begrenzung aufge— faßt werden. Nach den Informationen der„Times die engliſchen Miniſter der Meinung, daß Hitlers Rede eine beſſere Gelegenheit für eine weſteuropäiſche Luftvereinbarung geben hat als bisher für möglich gehalten wurde. Sie würden alles tun, was it Macht liege, um eine Vereinbarung g N ſind dern, die ſie der Notwendiakeit würde, mit dem Luftrüſtungsprogram ſejner Geſamtheit fortzufahren. Weltbild(M). Baldwin zur Führerrede. Der ſtellvertretende engliſche Miniſterpräſident Baldwin be⸗ gibt ſich zur Unterhausſitzung. In der Sitzung begrüßte Baldwin bie Führerrede als bedeutſamen Beitrag zum Frie⸗ den Europas. Nach einem weiteren Bericht der„Times“ 0 die Reichstagsrede Adolf Hitlers auf der Zuſammenkunft der britiſchen und der Do⸗ minienminiſter geprüft worden. Es habe der Eindruck beſtanden, daß verſchiedene Punkte weiterer Aufklärung bedürften.—„Daily Expreß“ meldet, Kabinetts- und Dominien⸗ miniſter hätten einen günſtigen Eindruck von der Rede gewonnen. ö Lebenslängliches Zuchthaus für einen Raubüberfall mit Todesfolge. Berlin. 24. Mai. Das Schwurgericht verurteilte den 29 äh rigen Willi Stein, der im Januar 1933 eine 79 Jahre alte Zimmervermieterin überfallen und tödlich verletzt hatte, zu lebensläng⸗ lichem Zuchthaus und lebenslänglichem Ver⸗ luſt der Ehrenrechte. Bei der Verkündung der Strafe brach der Angeklagte zuſam⸗ men. Erſt nach einer Pauſe konnte der Vor⸗ ſitzende das Urteil begründen. Er betonte daß die Tat an Mord grenze. Das Gericht habe daher keinerlei Veranlaſſung gehabt, unter die zuläſſige Höchſtſtrafe heruntergu⸗ gehen.— Letzte Nachrichten I5 Jahre Zuchthaus wegen Kindeskökung⸗ Deſſau, 24. Mai. Das Anhaltiſche Schwur⸗ gericht verurteilte heute den 23jährigen Ewald Hebert aus Rieder am Harz zu 13 Jahren Zuchthaus. Hebert hatte im vorigen Jahr geheiratet und ein außereheliches Kind im Alter von drei Jahren in ſeinen Haus— ſtand aufgenommen. Da ihm das Kind jedoch ein Dorn im Auge war, hat er es fort⸗ geſetzt in geradezu fürchterlicher Weiſe miß— handelt und endlich am zweiten Weihnachts- feiertag 1934 in der Abſicht, es zu töten, mit großer Gewalt auf die Erde geworfen, ſo daß das Kind an einer völligen Zertrümme⸗ rung des Schädels ſtarb. Ueberfall auf einen Silbertransport. Mexiko, 25. Mai. Nach einem Bericht der „Noticia“ überfielen Banditen bei Etzattare im Staate Jalisco einen Silbertransport. Sie ermordeten die Begleitmannſchaft, raub— ten Silberbarren im Werte von 300 000 Pe- ſos und entkamen ins Gebirge. In das Zentralbüro der DA beruſen Berlin, 25. Mai. Der Reichsorganiſations- leiter Dr. Ley hat den Pg. Johannes En- gel zum Amtsleiter der DA ernannt und in das Zentralbüro der DAcß berufen Engel, der bekannt iſt als der langjährige Leiter der NS in Berlin und als erſtes NSBO⸗Mitglied überhaupt, iſt in den Stab des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley be- rufen worden. Er übt die Funktionen ei Inſpekteurs mit beſonderen Vollmacht Seine Aufgabe wird in erſter Linie ſein, ſchiedene Dienſtſtellen der DAß ſo zu reorga— und auszubauen, wie es dem An- ſehen und der Bedeutung der DAfßß ent— ſpricht. Roter Kurier verurteilt Berlin. 24. Mat Wegen Vorbereitung zum Hochverrat ver urteilte der Volksgerichtshof den 48 Jahre alten Karl Molter aus Sulzbach bei Saar- brücken zu drei Jahren Zuchthaus. Der An⸗ geklagte hat im Auftrag der ſaarländiſchen Kommuniſten zwei Transporte von Hetz, ſchriften, die aus dem Saargebiet ſtammte Deutſchland durchgeführt. Während der erſte Koffer mit hochverräteriſchem Inhalt ordnungsmäßig nach Molter auf 111 nifteren gelangte, wur zweiten Transport am auf dem Bahnhof in — Berlin ge dem a April 1934 bereits feſtgenommen, als er gerade durch die e gehen wollte, um den Zug nach Ber zu beſteigen. Der bei ihm beſchlagnahmte doffer enthielt 2000 Stück der neu herausge- kommenen Hetzſchrift„Tribunal“, ſowie wei⸗ re Flugblätter, die durch harmloſe f ften getarnt waren. Der Angeklagte r Beförderung der beiden 5 übernommen Geld zu verdienen. Das Ger aber als erwieſen an, daß es ſich in die Beſtimmung der Koffer durch ngeweihten Kurier handelt Politiſches Allerlei Der Führer und Reichskanzler den Miniſterialrat Walter Meyer Präſidenten des Landesfinanzamts Dresden ü bisherige Präſident iſt in glei— Landesfinanzamt haben 4 D 1 Berlin. Dr. erna nt; der jer Eigenſchaft an da— chen verſetzt worden. Berlin. In einer Mitteilung des Reichs- ftfahrtminiſteriums wird erneut darauf hin— 6 die Mitführung und Verwen⸗ dung von Lichtbildgeräten aller Art in ö fahrzeugen ſowie die Herſtellung von bildaufnahmen aus Luftfahrzeugen grun lich verboten iſt. Athen. Die griechiſche Oppoſition hat in einer in heftiger Sprache abgefaßten Kund⸗ f i mnächſt ſtattfindenden Wah⸗ ng angekündigt. Voͤlkerbundsſekretariat veröf fentlicht eine franzöſiſche Denkſchrift über die Sanktionsfrage, die einem 13er Ausſchuß auf⸗ grund der Entſchließung des Völkerbundsrats vom 17. April vorgelegt wurde. Waſhington. Die Abſtimmung im Senat, durch die die inflationiſtiſche Patman⸗Vor⸗ lage zu Fall gebracht wurde, wird allgemein als ein großer perſönlicher Erfolg Rooſevelts angeſehen, der durch ſein Erſcheinen im Ka⸗ pitol ſein Anſehen aufs Spiel geſetzt, aher dieſes Spiel gewonnen habe. gewieſen, daß L Luft⸗ dſätz gebung für len Wahlenthe Genf. Da Arbeitszeitregelung in der Heimarbeit für die Lederwaren, Reiſe, Sporkarkikel- und Ausrüſtungsindu⸗ ſtrie. * Frankfurt a. M., 25. Mai. Der Son⸗ dertreuhänder der Heimarbeit für die Le⸗ derwaren-, Reiſe-, Sportartikel⸗ und Aus- rüſtungsinduſtrie erläßt folgende Anord- nung: Zur Beſeitigung von Mißſtänden, die aus übermäßiger Verlängerung der Ar— beitszeit in einer außerordentlichen Ausnut⸗ zung der Arbeitskraft und einer beſonders hohen Zahl von Erwerbsloſen in Erſchei⸗— nung getreten ſind, ordne ich gemäß Pa- ragraph 10 und 17 der Zweiten Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über die Heimarbeit vom 20. Februar 1935(Reichs⸗ geſetzblatt 1. Seite 261) mit Zuſtimmung des Herrn Reichs⸗ und Preußiſchen Arbeits⸗ miniſters an: 1. Lederwaren, Reiſeartikel, Sportartikel und Ausrüſtungsgegenſtände, ſowie Teile von ſolchen aller Art dürfen in Heimarbeit nur in der Zeit von 7 Uhr bis 18 Uhr her— geſtellt oder bearbeitet werden. 2. Ausnahmen von den Beſchränkungen unter Ziffer 1 können von mir zugelaſſen werden. 3. Wer vorſätzlich oder fahrläſſig dieſer Anordnung zuwiderhandelt, wird nach Pa— ragraph 34 des Geſetzes über die Heimarbeit vom 23. März 1934(Reichsgeſetzblatt 1, 70 214) mit Geldſtrafe bis 150 RM be— ſtraft. 4. Dieſe Anordnung tritt am 1. Juni 1935 in Kraft. gez. Schneider. Beſucht die Zeltlager Aufruf des Gauleiters zum Zelklager der 53 l Das Gebiet Heſſen-Naſſau errichtet wie im vergangenen Jahre auch in dieſem Som— mer wieder eine Reihe Zeltlager, in denen nan den ſchönſten Punkten des Gebietes die deutſche Jungmannſchaft Tage der Kamerad— ſchaft, der gemeinſamen Arbeit und Schu— lung, aber auch Tage der Ausſpannung und der Erholung verleben ſoll. Es iſt eine ſelbſtperſtändliche Forderung nationalſozia— liſtiſcher Jugenderziehung, daß dieſe Zeltla— ger ſowohl die noch auf der Schule befind— liche als auch die berufstätige Jugend erfaſ— ſen. Soll doch gerade das gemeinſchaftliche Leben alle Unterſchiede der Herkunft und des Standes verwiſchen und allen jungen Deutſchen das Bewußtſein geben, gleichbe— rechtigt und gleichverpflichtet im Leben der Nation zu ſein. Ich richte daher die Vitte an alle Führer der Betriebe, an die Eltern und Erzieher, mitzuwirken, daß möglichſt alle von der HJ für die Teilnahme an den Zeltlagern vorge— ſehenen Jungen und Mädchen teilnehmen können. Haltung und Diſziplin iſt die Parole, un ter der die Zeltlager in dieſem Jahre ſtehen. Ich bin gewiß, daß die Jugend, die hier zu aufrechten, ehrbewußten und freiheitslieben— den Gliedern des Volkes erzogen werden ſoll, freudig nach dieſen Tagen der Kame— radſchaft und mit innerer Begeiſterung ſin— gen wird: Führer, Dir gehören wir, wir Kamera— den, Dir! gez. Sprenger. Wild⸗Weſt in Heppenheim „Gebt 5 Rm oder es paſſiert etwas!“ Heppenheim, 25. Mai. Ein eigenartiger Vorfall ereignete ſich in einem hieſigen Ge— ſchäft. Kam da ein junger, etwa 18 jähriger Mann in den Laden, das Geſicht durch eine ſchwarze Larve verdeckt und forderte„Gebt 5 RM oder es paſſiert etwas!“ Die Frau des Geſchäftsinhabers dachte immer noch an nichts Böſes, ſie glaubte an einen Scherz und lachte Da zog der junge Mann einen Trommel— revolver und legte ihn auf die Frau an, nochmals Geld fordernd. In dieſem Augen— blick trat der Ladeninhaber aus dem anlie— genden Zimmer, und als der Räuber den Mann jah, riß er die Larve vom Geſicht und nahm Keißaus. Er flüchtete in den Hof der Oberreal— ſchule und konnte trotz Verfolgung nicht er— griffen werden. Aus heſſen und Naſſau * Jrankfurk a. M., 25. Mai.(Wegen Preisüberſchreitung verur- teilt.) Wegen Vergehens gegen die Faſer⸗ ſtoffberordnung mit Uebertretung verurteilte das Schöffengericht einen Angeklagten, der ohne Erlaubnis das Wandergewerbe betrie— ben hatte, zu vier Wochen Gefängnis und fünf RM Geldſtrafe. Angeſchuldigte verkaufte vor Weihnachten einem Lehrer vier Stoffe für 130 RM, die von ihm für 64 Der ſtM eingekauft waren. Nach den Bekundun⸗ en eines Sachverſtändigen entſprach der erkaufspreis einer Kalkulation von 103 Prozent, ein Satz, der nicht handelsüblich ſei. Der Angeklagte durfte auf den Einkaufs⸗ preis höchſtens 60 Prozent draufſchlagen und der angemeſſene Preis wäre 98 RM ge⸗ weſen. Wenn der Angeſchuldigte geltend machte, daß er hohe Speſen habe durch Au⸗ tobenutzung, ſo ſei dem entgegenzuhalten. daß es faſt kein Reiſeverſandgeſchäft mehr gebe das ſich nicht eines Autos bediene und daß ſolche Speſen bei der Kalkulation mitbe⸗ rückſichtigt ſeien. Der Hauſierhandel ſei dem Einzelhandel nach dieſer Richtung gleichzu⸗ stellen. Der Sactwerſtändige vertrat ſogar holt 5 die Anſicht daß die Unkoſten im Einzelhandel öher wie im Hauſiergewerbe zu bemeſſen eien. Darmſtadt, 25. Mai.(Burg Franken⸗ ſtein wird wieder hergeſtellt.) Am Eingang der Bergſtraße ſteht als Wacht die ſchöne Burg der Frankenſteiner mit ih⸗ rem herrlichen Ausblick auf die Rheinebene bis zum Rhein, nach Mainz und Frankfurt. Seit einigen Wochen ſind Bauarbeiter dabei, den im Winter durch den Froſt zum Ein⸗ ſturz gebrachten Teil der äußeren Ring⸗ mauer wieder aufzubauen und die Burg da⸗ durch wieder in ihrem alten Kleid erſtehen u laſſen. Intereſſant iſt, daß gerade hundert Jahre verfloſſen ſind, als die Burg im Jahr 1835 durch mehrjährige Arbeiten vor dem Ruin bewahrt blieb, der ſo vielen Burgen aus dem Mittelalter den Garaus machte. Griesheim b. D., 25. Mai.(Ein Reh⸗ kitzmit nach Haus genommen.) Im Büttelborner Wald fanden drei Schulkinder ein ganz junges Rehkitz. Anſtatt das kaum einige Stunden alte Tierchen ruhig liegen zu laſſen, nahmen ſie es mit nach Haus. Die Eltern, die ſich der ſtrafbaren Handlungs⸗ weiſe bewußt waren, brachten es am Abend noch zum Förſter. Der gab dem hungrigen Tierchen etwas warme Ziegenmilch und will verſuchen, es am Morgen am Fundort wie— der auszuſetzen. Vielleicht daß ſich die Mut⸗ ter noch in der Nähe befindet und ſich des Jungen wieder annimmt. Von der Vergſtraße, 25. Mai.(Erheb⸗ liche Froſtſchäden.) Die Klagen, die aus Rheinheſſen über die ſchweren Schäden in den Weinbergen infolge der letzten Nacht⸗ fröſte laut werden, werden auch von den Winzern der Bergſtraße vorgebracht. Auch dort ſtehen die Anlagen, die ſich von dem Froſt der vorigen Woche einigermaßen er— hatten, faſt kahl da. Aber auch das Frühgemüſe und die Erdbeeren haben erheb— lich gelitten. Ob auch die Kirſchenernte, aus der alljährlich die Bergſtraßen-Obſtzüchter einen großen Teil ihrer Einkünfte beziehen, ſtark gelitten hat, wird ſich in den nächſten Wochen zeigen müſſen. 6 Bürſtadt, 25. Mai.(Flachs bau.) Zum Flachsanbau haben ſich in unſerer Gemeinde über 30 Bauern gemeldet. Zunächſt werden kleinere Stücke von einem Ar angebaut. Aus dem Ried, 25. Mai.(Die Maikä⸗ fer erfroren.) Die Nachtfröſte in der Maimitte, die den jungen Pflanzen vielfach geſchadet haben, hatten auch ihr Gutes. Aus den Orten. wo über die Maikäferplage be— ſonders geklagt wurde, kommt die Nachricht, daß in den Froſtnächten die Maikäfer faſt reſtlos vernichtet worden ſind. An manchen Stellen war der Boden mit erfrorenen Mai— käfern überſät, ſo daß man ſie zuſammenkeh— ren und zur Fütterung an das Geflügel ver— wenden konnte. Lampertheim, 25. Mai.(Neuerungen bei der Grasverſteiger ung.) Bei der erſten Grasverſteigerung, die das Waſ— ſerbauamt Worms hier in 150 Loſen ab— hielt, kam ein Los durchſchnittlich auf 35 bis 40 RM. Eine zeitgemäße Beſtimmung des Finanzminiſteriums gebietet den wilden Steigerungsgeboten dadurch Einhalt, daß es bei Aufgeboten, welche die doppelte Höhe * der Taxe überſchreitet, ſolche ausſetzt und dem Ortsbauernführer zur Abgabe aus der Hand überweiſt. Ein ſolcher Fall kam zwei⸗ mal vor, doch fand er beidemal gütliche Er⸗ ledigung. Zur Verſteigerung waren grund⸗ ſätzlich nur Tierhalter zugelaſſen. Eine neue für die Grasſteigerer überraſchende Mittei⸗ lung war, daß das in den Grasſchlägen wachſende Rohr als Futtermaterial nur bis 30. September geerntet werden darf. Vom 1. Oktober ab muß es ungeerntet ſtehen bleiben als Eigentum des Staates und wird am 1. Dezember als Rohr verſteigert. Man will damit eine Geſchäftsmache unterbinden. Worms. 25. Mai.(Verfälſchter Wein.) Vei einer Nachprüfung der Wein— beſtände in der Stadt wurden bei zwei Wir⸗ ten größere Mengen Weißwein vorgefun— den, die nach dem Sachverſtändigen⸗Gutach⸗ ten überſtreckt und deshalb als verfälſcht an⸗ zuſehen waren der vorgefundene Wein wurde beſchlagnahmt und gegen die Schul— digen Strafverfahren eingeleitet. Friedberg, 25. Mai.(Schule wegen Maſern geſchloſſen.) In den letzten Tagen ſind in Maſſenheim die Maſern ſo ſtark aufgetreten, daß die Volksſchule ge⸗ ſchloſſen werden mußte. Ebwa 65 v. H. der Kinder ſind von Maſern befallen. Lauterbach, 25. Mai.(Arbeitsbe⸗ ſchaffung in Lauterbach.) Die Stadtverwaltung hat ein vielſeitiges Ar— beitsbeſchaffungsprogramm für den Som— mer vorgeſehen. Außer der neuen Waſſer— leitung, dem Ausbau von drei Straßen und Rodungsarbeiten ſollen weitere 50 Morgen am Altenberg neubepflanzt werden. Dazu kommen der Neubau eines Poſtamtes und eines Kreisgeſundheitsamtes und die Errich— tung einer Stadtrandſiedlung. Insgeſamt umfaſſen dieſe Arbeiten etwa 50 000 Tage- werke und man hofft, damit die Arbeitsloſig— keit den Sommer über bannen zu können. Flugzeug im Sturm Gefährliches Abenkeuer franzöſiſcher Militär ⸗ flieger. Berlin. 25. Mai. Ein gefährliches Abenteuer hatten zwei Militärflieger des Flugzeugſtützpunktes von St. Raphael zu beſtehen, die in einem Auf— klärungsflugzeug nach Cuers unterwegs waren. In etwa 800 Meter Höhe geriet das Flugzeug in einen furchtbaren Sturm, der den Apparat wie einen Spielball hin und herſchleuderte. Als eine Bö das Flugzeug plößlich herab- drückte, wurde der Begleiter, der ſich nicht angeſchnallt hatte, aus ſeinem Sitz geſchleu⸗ dert, während dem Flugzeugführer das Steuer aus der Hand geriſſen wurde und ihm der Leibgurt auf die Knie rutſchte. Wie durch ein Wunder fiel der Begleiter auf das Schwanzende des Apparates, wo er ſich an einer Verſtärkungstroſſe feſtklammern konn- ke. Dem Flugzeugführer gelang es mit gro- zer Mühe, das Flugzeug wieder in die Ge⸗ walt zu bekommen, und mik abgeſtelltem Mo⸗ kor ſetzte er vorſichtig auf flachem Felde zur Landung auf, die auch glücklich verlief. Der Mechaniker hat nur unbedeulende Verletzun⸗ gen erlitten. Geſicherte Fleiſchverſorgung „Fleiſch im eigenen Haft“— Eine begrüßungswerte Altion zur Aus⸗ ſchaltung jahreszeitlich bedingter Preisſchwankungen Es iſt bekanntlich das Ziel der national— ſo zialiſtiſchen Agrarpolitik, durch die Markt- ordnung ſowohl der Landwirtſchaft für ihre Erzeugniſſe wie auch dem Verbraucher für den Bezug der Lebensmittel möglichſt gleich— bleibende und gerechte Preiſe zu ſichern. Vorausſetzung hierfür ſind gleichmäßiger Abſatz und gleichbleibende Verſorgung, die nur dadurch erzielt werden können, daß bon Reichsſeite zur Zeit eines Ueberange— hates die Erzeugniſſe eingelagert und auf dieſe Weiſe der Spekulation entzogen werden. Bei den Produkten Butter. Set, Gemüſe uw. iſt dieſe Einlagerung praktiſch ohne weiteres durchführbar, wie ſteht es aber nun beim Fleiſch? Dieſe Frage zu klären war die Aufgabe eines Ausſpracheabends des Reichsernäh— rungsminiſteriums im Landwehrkaſino. Im Mittelpunkt der Erörterung ſtand die Ein⸗ führung der Rind- und Schweinefleiſchkon⸗ ſerven,„Fleiſch im eigenen Saft“, die zur Ergänzung des Friſchfleiſchquantums im Auftrage des Reichsernährungsminiſteriums von der Reichsſtelle für Tiere und tieriſche Erzeugniſſe hergeſtellt worden ſind. Reichsbauernführer Darre wies darauf hin, daß er in dieſem offenen und freimütigen Meinungsaustauſch die beſte Möglichkeit ſehe, die Maßnahmen der Agrarpolitik, über die ſich das Reichsernäh⸗ rungsminiſterium und der Reichsnährſtand vollkommen einig ſeien, dem Volk verſtänd⸗ lich zu machen. Der Gauleiter der Reichsſtelle für Tiere und tieriſche Erzeugniſſe, Präſident Holz ⸗ mann, ſprach über die Herſtellung der Rind und Schweinefleiſchkonſerven„Fleiſch im eigenen Saft“. Das vom Reichsnährſtand herausgebrachte Fleiſch im eigenen Saft ſei nicht mit dem, was man im allgemeinen unter Fleiſchkonſerven verſtehe und auch er⸗ halte, zu verwechſeln. Es handele ſich bei dem JFleiſch im eigenen Saft nur um Fleiſch allererſter Qualitat. Die Herſtellung erfolge unter ſtändiger Kon— trolle der Reichsſtelle, ſo daß einer Gefahr ſpäteren Verderbens mit abſoluter Sicherheit vorgebeugt ſei. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung für die deutſche Volkswirtſchaft, Dr. Pflaum baum, betonte die grundſätzliche Bedeutung der Aktion Staatsſekretär Backe erinnerte ſodann an die beiden Hauptaufgaben des Dritten Reiches, die der Führer herausgeſtellt habe: Rettung des Bauerntums und Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit. Zur Erreichung dieſer Hochziele ſei nobwendig eine Erhöhung der Erzeugerpreiſe für den Bauern, aber ebenſo ein Feſthalten der Verbraucherpreiſe. Die Löſung dieſer Probleme könne nie in einem freien Spiel der Kräfte erreicht werden, ſon⸗ dern nut durch eine Marktordnung. Die Friſchfleiſchverſorgung ſei unter allen Umſtänden geſichert. Man müſſe nur für die Zeit gewiſſer ſaiſonmäßig bedingter Span⸗ nungen zwiſchen Angebot und Nachfrage das Konſervenfleiſch bereithalten. Die Aktion „Fleiſch im eigenen Saft“ ſei alſo nicht eine Hilfsmaßnahme für den Bauern, ſondern ein unbedingtes Erfordernis der deutſchen Er⸗ nährungswirtſchaft im Sinne des Volks⸗ ganzen. Auszeichnung für Lebensretter Berlin, 25. Mai. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat mit Erlaß vom 30. April 1935 verliehen die Rettungsmedaille am Vande: dem Ar⸗ beiter Paul Papluſchiſki in Marienburg, dem Oberwachtmeiſter der Schutzpolizei Ernſt Tetzlaff in Eſſen⸗Werden: die Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr: dem Bootsmann Hinrich Bekaan in Borkum, dem Kaufmann Led Bernhardt in Berlin⸗Wilmersdorf, dem Gutsbeſitzer Wal⸗ ter Callmann in Berlin⸗Wilmersdorf, dem zweiten Motormann Heinrich Elderte in Borkum, dem Bootsmann Karl Eltze in Bor. kum, dem Bootsmann Wilhelm Glockmann in Borkum, dem Schüler Herbert Köhler in Teißbergſtegen, dem Bootsmann Jakob Lüb.⸗ ben in Borkum, dem erſten Vormann Hans Lüken in Borkum, dem zweiten Voormann Folkert Meeuv in Borkum, dem ehemaligen Gaſtwirl Hugo Michael in Duisburghauſen, dem Steuermann Walter Quarz in Düſſel⸗ dorf, dem Arbeiter Paul Reetz in Düſſeldorf, dem Landwirt Friedrich Rohde in Klein⸗ Notiſten(Kreis Lötzen), dem Zimmermeiſter Johann Schober in Segnitz(B. A. Kitzingen), dem erſten Motormann Berend Veen in Borkum, dem Bootsmann Evert Wybrandg in Borkum. Ein alter Handwerkerbrauch Eine Reichshandwerksmeiſter⸗Lade als Ver. kündungsort bindender Anordnungen vom Dreiklang: Meiſter, Geſelle und Lehrling. Frankfurt a. M., 25. Mai. Der Reichsnährſtand des Deutſchen Hand⸗ werks hat eine berühmte alte Sitte wieder aufgenommen, die am Reichshandwerkertag in Frankfurt am Main in einer beſonderen Veranſtaltung am Sonntag, den 16. Juni, zum erſten Mal in Erſcheinung treten wird. In einer Feierſtunde wird dem Reichshand⸗ werksmeiſtenr und Reichsbetriebsgemein⸗ ſchaftsleiter W. Schmidt von 1000 wandern⸗ den Handwerksgeſellen eine„Reichshand— werksmeiſterlade“ übergeben werden. Die Lade wird zurzeit von beſten Handwerksmei⸗ ſtern aus Kirſchbaumholz hergeſtellt. Mit drei verſchiedenen Schlüſſeln, die auf den Dreiklang Meiſter, Geſelle und Lehrling hindeuten, können die zwei Flügeltüren der Lade geöffnet werden. Die Lade birgt ver⸗ ſchiedene Sinnbilder des Deutſchen Hand— werks, die bei bedeutſamen Anläſſen in Ge— brauch genommen werden. Aus beſter deut— ſcher Silberſchmiedearbeit beſtehen die Tiſch⸗ glocke, der Ehrenpokal und drei Leuchter. In Zukunft kündet der herrliche Klang der Glocke feierliche Handlungen an, die der Reichshandwerksmeiſter vornimmt. Der Po- kal wird bei Ernennung von Keichs und Landesmeiſtern ſowie Ehrenmeiſtern in Ge. brauch genommen. Ein Sonderfach der Lade dient zur Aufbewahrung der vom Keichsprä⸗ ſidenten von Hindenburg verliehenen Gol, denen Reichshandwerksmeiſterkekte. Weiter erfolgt in der Lade die Aufbewahrung des Großen Goldenen Buches des Deutſchen Handwerks. Alle Amtshandlungen vor offener Reichs handwerksmeiſterlade ſind in Zukunft für das deutſche Handwerk bindend und ver pflichtend. Vor ihr erfolgen z. B. auch die hauptſächlichſten Ernennungen und Vereidi— gungen. Abſage an Habsburg? Eine bemerkenswerte Rede des öſterrel chiſchen Bundespräſidenten Miklas. Wien. 24. Ma Bei der Eröffnung der Franz⸗Joſeph-Aus ſtellung hielt Bundespräſident Mik ba⸗ eine Anſprache, die in gewiſſem Sinne als eine Abſage an die Reſtauration der Habs burger gedeutet werden kann. Der Bundes⸗ präſident ſagte u. a.:„Das große alte Reich iſt nicht mehr. Es iſt widerſinnig, ſich gegen ſolche geſchichtlichen Tatſachen zu ſtemmen, mögen auch jene darüber trauern. die de alten Reiches Glanz und Schimmer noch ge— kannt haben Auch ich gehöre noch zu ihnen, habe ich doch 44 Jahre meines Lebens unter Kaiſer Franz Joſeph gelebt, gearbeitet, ge— duldet, geopfert und geſchaffen. Es iſt vor bei. Wenn man auch als Menſch und Oeſter⸗ reicher dies alles nicht vergeſſen kann: Eine jeue Zeit, eine neue Generation, ein neues Europa fordert gebieteriſch ſeine Rechte.“ Aus den Nachbargebieten Markyrium einer Frau. Koblenz, 25. Mai. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte den 42 jährigen Alex Gerhardus, der ſeine Frau jahrelang in der brutalſten Weiſe mißhandelt gequält und ihr die Ehe zu einem wahren Martyrium gemacht hatte, wegen Körperverletzung mit Todeserfolg zu fünf Jahren Zuchthaus. In zwei weiteren Punkten der Anklage, in denen dem Un- menſch Notzuchtverbrechen vorgeworfen wurden, erkannte das Gericht auf Frei ſpruch. Die Beweisaufnahme ergab, daß der Angeklagte bei einem Spaziergang durch eine Tannenſchonung ſeine Frau in gerade: zu ſadiſtiſcher Weiſe gequält hatte. Auf einem anderen Spaziergange packte Gerhar⸗ dus ſeine Frau plötzlich am Halſe, würgte ſie und ſtieß ſie in einen Waſſergraben, wo⸗ bei er ihren Kopf mehrmals unter Waſſer tauchte. Am 4. Dezember 1928 kam es in der Wohnung zu einem ehelichen Zwiſt, in deſ⸗ ſen Verlauf der Angeklagte einen Kartoffel- ſtampfer ergriff und damit auf die Frau ein; ſchlug. Mit nicht weniger als 15 ſchweren Verletzungen am Kopf wurde ſie in die Heil und Pflegeanſtalt in Andernach eingeliefert, wo ſchwere organiſche Störungen feſtgeſtellt wurden, die eine rechtsſeitige Lähmung und Sprachſtörungen im Gefolge hatten. Eine Lungenentzündung als weitere Folge. erſcheinung erlöſte die Frau im Jahre 1932 von ihrem jammervollen Schickſal. J. Das kleine Gärtchen hinter den Häuſern iſt ganz voll Sonne. Ein winziges blühendes Viereck— umgeben von grauen Mauern und Pflaſterſteinen. Einmal waren Wie⸗ ſen, windſchwingende Gräſer und wild wachſende Blumen ſeine Nachbarn. Das war vor vierzig Jahren, als der Herr Archivarius, dem das Gärtchen gehört, die Erlaubnis be— kam, ein Viereck der Wieſe, die hinter dem großen Miets⸗ haus lag, mit einem Zaun abzugrenzen und zu bepflanzen. Damals war der Herr Archivarius ein junger Mann und hatte Liebesgedanken. Pflanzte Roſen in ſein Gärt⸗ chen, ein zartes Birkenbäumchen, Nelken und weißen Flie— der. Denn das junge, lachende Ding, das er ſich einholen wollte, liebte das Blühen und die Blumen mehr als alle' Menſchen, die bis jetzt durch ſein ſtilles, einfaches Leben gegangen waren. Es war immer etwas Feſtliches um das Mädchen— etwas Geſchmücktes An dem Frühlingstag, an dem er ihr ſagen wollte, daß er ſie liebhabe, brachte ſie ihm eigenhändig für ſein Gärtchen einen Buſch dunkel— roter Pfingſtroſen, deſſen Blüten noch in Knoſpen lagen. An den Wurzeln hing Erde, die ſie aus ihrem Garten mit⸗ genommen hatte, damit der verpflanzte Buſch weiterblühen konnte auf dem neuen Boden. Als ihr der Archivarius ſagte, daß er ſie liebhabe, da bekam ſie erſchrockene Augen, in denen das Lachen plötzlich ſtillſtand. Nein— nicht zu ihm war ſie gekommen mit ihren Blumen und ihrer Freude. Zu dem kleinen Gärtchen, das ihr Spaß machte und deſſen Entſtehen ſie vom erſten Spatenſtich mit verfolgt hatte. Da blieb der junge Archi— varius allein mit ſeinem Buſch roter Pfingſtroſen und einem herben Weh. Das Mädchen ſah er nicht wieder. Aber wie ein Lächeln von ihr gehört das Gärtchen mit ſeiner Sonne und ſeinem Blühen in das einſame Sonderlingsleben, das er führt. Denn er iſt einer von denen, deren Herz ſich nur einmal für einen Menſchen ganz erſchließen kann. Heute iſt der Herr Archivarius ein alter Mann mit weißem Haar und zitternden, unſicheren Händen. Ein Menſchenalter hindurch hat er es ſich erkämpft, das kleine, blühende Viereck behalten zu dürfen. Wie Feſtungsmauern ſtanden nach und nach hohe, vielfenſtrige Häuſer rings um das Gärtchen auf. Die Wieſen verſchwanden und wurden gepflaſterte Höfe. Keiner von den vielen Bewohnern der Häuſer hat das Herz, dem alten Archivarius ſein Gärtchen zu nehmen. Sie ſehen ihm freundlich zu, wenn er es mit ſo ernſthafter Liebe pflegt und vorſichtig die ſchmalen Wege zwiſchen den winzigen Beeten hin und her geht, um die Blumen zu gießen. Inſtinktiv haben auch die Kinder Re— ſpekt vor der Inbrunſt, mit welcher der alte Mann an ſei— nem Gärtchen hängt. Sie ſtehlen ihm nichts— ſie zertreten ihm nichts und ſehen ſich beim Spielen vor, daß Ball und Reifen nichts auf den ſauber gepflegten Beeten zerſtören. Freiwillig und voll Freude verſchenkt der Archivarius an die Menſchen ringsumher in den Häuſern, was ſein Härtchen an Blumen bringt. Mancher junge Burſche, der ſich Soantags mit ſeinem Mädel trifft, trägt eine Nelke aus dem Gärtchen im Knopfloch ſeines feſtlichen Anzuges. Die Näherin, die den ganzen Tag an der Maſchine ſitzt, nickt dem Alten von ihrem Fenſterplatz aus freundlich zu und dankt ihm für die ſchweren weißen Fliederdolden, die in einem Glaſe vor ihr ſtehen und ihr vom Frühling und vom blauen Himmel erzählen, wie er ſich außerhalb des Häuſer⸗ meeres über Wieſen und Blumen ſpannt. Im Laufe der Jahre iſt mancher kleine Erdenbürger in den hohen Häuſern zur Welt gekommen, wenn die Roſen des Gärtchens in vollſter Blüte ſtanden. Ueberall ſind die Blumen des Gärtchens mit dabei wie gute Gedanken und gute Wünſche. Nur die Pfingſtroſen, die verſchenkt der alte Archi⸗ varius nicht. Das glühende Rot ihrer großen Blumen macht an jedem Juniſonntag ſein Zimmer leuchtend wie ein Hoch⸗ zeitsgemach. Dann lächelt der Liebende, und ein feſtliches Gefühl bringt Hoffen, Warten und Erfüllung in ſein Herz. Kleine liebe Mädchenhände küßt er, die ihm einſt die Pfingſt⸗ roſen geſchenkt haben. Und er nickt dem Gärtchen da dank⸗ bar zu. Iſt es doch ſchuld daran, daß einmal ein junges Menſchenkind mit Lachen und Freude zu ihm gekommen iſt. Das kleine Gärtchen hinter den Häuſern iſt ganz voll Sonne. Bis ſein Leben zu Ende geht, läßt es ſich der Alte mit dem weißen Haar und dem ſonntäglichen Herzen nicht nehmen II. „Das Haus des Schmiedes iſt das letzte im Dorf. Sein fröhliches„Ping Ping“ klingt wie ein Lied über die Wieſen und Felder. Hannchen, des Schmiedes ſechsjähriges Töch⸗ terlein, ſingt das Lied den ganzen Tag nach Herzensluſt mit. Sie kann ſich ihr kleines Leben ohne dieſes luſtige Ping Ping“ gar nicht denken. Hannchen hat alle Tugen⸗ n, die ein Mädel haben kann, aber einen großen 1 70* Sie kommt ſehr oft zu ſpät in die Schule! Ihr Schulweg iſt weit, und es gibt, beſonders wenn der Frühling da iſt, ſo viel zu ſehen! Hannchen hat einen Hang zum Träumen. . Der Frühlingskranz 1116 uta iu . Aufnahme: Willi Engel Unſſſimiſun 1. nil ulli miftiun Ani 110 i eee eee ee, e eee 1116116 III Mete, 1 UN 110 eee In 110 eee eee 1 ane Mee eeetettdttdtttttt ttt ttt U ttt ttt t M ddt eee Ute Aut Tull „Hannchen,“ bittet die junge Bäuerin und ſchnallt dem kleinen Mädchen den Ranzen feſt,„du biſt in dieſer Woche ſchon zweimal zu ſpät gekommen. Das muß jetzt anders werden. Geh an dem Ententeich vorüber, ohne dein Schul brot an die Enten zu verfüttern. Schaue nicht rechts noch links, ſondern immer hübſch geradeaus!“ Hannchen verſpricht es und läuft los. Das Schnattern der Enten ſcheint ſie zu rufen, aber ſie hält ſich mit den kleinen Händen die Ohren zu und denkt an das Verſprechen das ſie der Mutter gegeben hat. Hannchen läuft, daß ſie über die Steine ſtolpert. Der Ranzen fliegt in das Feld Das Mützchen liegt im Graben. Es dauert eine Weile, bi ſie wieder alles zuſammen hat „Schaue nicht rechts noch links!“ hat die Mutter geſagt Hannchen wirft alſo das Köpfchen zurück und ſchaut in der Himmel hinein. Wie klar und rein heute ſeine blaue Farb iſt! Und die vielen weißen Wolken, die wie Schäfchen über den Himmel eilen... Sie jagen ſo ſchnell, als könnten ſie es kaum erwarten, heim zum lieben Gott zu kommen. Der liebe Gott wird jetzt gewiß in ſeinen ſtrahlenden Purput mantel gehüllt auf dem goldenen Thron ſitzen und die kle nen Wölkchen erwarten.. Immer mehr haben ſich Hannchens Schritte beim Träu men verlangſamt. Plötzlich denkt ſie wieder an die Worte der Mutter und läuft erſchrocken ſchneller vorwärts. Mit— ten im Trab muß ſie aber, um einmal Atem zu ſchöpfen, ſtehenbleiben. Die Ruhepauſe macht ſie gerade vor einem dichten Goldregenbuſch, und mit neugierigem Blick ſchaut ſie auf die gelben Blüten. Die Tautropfen liegen noch dar auf, und in den blinkenden Waſſerkügelchen ſpiegelt ſich die Morgenſonne. Ganz andächtig ſchaut Hannchen darauf hin. Wie das wieder ſchön ausſieht! Wie rotgoldenes Nixenhaar, das durch klares Waſſer ſchimmert. Hannchen weiß es gan genau— im Meere und in den großen Flüſſen wohnen überall Nixen, die ſich ſeden Morgen mit glänzendem Perl⸗ mutterkamm ihr wunderſchönes Haar kämmen, um ſich für den Meerkönig zu ſchmücken. Hannchen kneift die Augen zuſammen und ſchaut über den leuchtenden Blütenbuſch. Ja— ſo geht es. Nun ſieht ſie nicht mehr die einzelnen Tröpfchen, ſondern eine einzige feuchte, lichtſchimmernde Fläche. Ein verzückter Ausdruck legt ſich über ihr kleines Geſicht. So muß es flimmern und glänzen wie Gold, wenn Nixenhaar im glänzt.. „Hannchen, aber 5 Hannchens Herzen die We ſetzen ſich wieder ab. Als angelangt iſt, wirft ſie ſchnell einen Blick auf die hat noch eine Viertelſtunde Zeit. Heute wird ſie ſpät kommen. Da tritt in ihre Augen ein kindliches nen, und ſinnend bleibt ſie ſtehen. Wie komiſch das iſt hat ſie noch gar nicht gewußt, daß man von unten ſehen kann, wie ſich die dicken Zeiger langſam, ganz langſam fort— ſewegen. Und immer mit einem ſo ulkigen, winzigen Ruck, ils erhielten ſie von unſichtbarer Hand einen kleinen Stoß nach dem anderen. Hannchen lacht hell auf. Vielleicht wohnt in Zwerglein in dem großen Uhrgehäuſe und treibt nun einen Koboldſpaß mit der alten, ſchwerfälligen Uhr. Hannchen beſinnt ſich nun aber doch wieder auf die Schule und trennt ſich von der alten Uhr. Sie ſieht die Schule vor ſich. Das beruhigt ſie. Unwillkürlich werden die Schritte wieder langſamer. Da— ein ſcharfes, ſchrilles ingeln erſchreckt das Kind, das gerade vor der Schule an— ſelangt iſt. Nun kommt Hannchen heute wieder zu ſpät! Mit hilfloſen Tränen in den Augen jagt die kleine Träu— merin die Treppe empor und öffnet dann mit zagendem Herzen die Klaſſentür. Mit Sünderinnenmiene ſteht ſie vor der jungen Lehrerin „Aber Hannchen, was ſoll das heißen? Das drittemal ommſt du zu ſpät in einer Woche. Ich muß wohl erſt ganz ſtreng werden, um ſo ein böſes Kind zum Gehorſam zu zwingen!“ Plötzlich— Hannchen weiß ſelbſt nicht, wie es geſchieht— ſchlingt ſie die kleinen Aermchen um den Hals der Lehrerin.„Ich bin nicht böſe,“ ſtammelt ſie unter Trä— nen.„Aber es war alles ſo ſchön. Es iſt Abend, und Hannchen liegt in ihrem Bett. Sie reißt die müden Augen, die ihr zufallen, immer wieder auf. Denn ſie muß den glänzenden Stern noch einmal ſehen, der ſein Licht gerade auf ihr Bettchen wirft. Als ſie daran denkt, wie böſe die Mutter heute auf ſie geweſen iſt, faltet Hannchen zum zweitenmal die Hände und flüſtert andächtig: „Lieber Gott im Himmel, ich bitte dich ſehr, ſei doch ſo gut und mache nicht alles, was du ſchaffſt, gleich ſo ſehr— ſehr ſchön—— damit ich nicht wieder zu ſpät in die Schule komme——.“ Morgenſonnenſchein hannchen!“ rte der Mutter. 2 Als Hannchen vor f . auch Kiskunhalas ſeine Zigeunerſiedlung. In Lehmhütten, die ſich kaum über den Erdboden erheben, dafür aber recht tief hineingehen riſche Landſchaft, wechſeln hinüber nach Rumänien und Ju⸗ und der erſte Rauhreif ſich über die abgeernteten Felder müſſen. Den Fuß hat er ſich im Februar gebrochen, und noch haben die Waldkräuter ihre Schuldigkeit nicht getan. Junger zurückbleibt, der ihnen helfen kann mit ſeinen ſtar⸗ ken Kräften. So hat es der Stammeshäuptling entſchieden! ſo ſehr es auch in ihm rumort,& . IN N. * W Wie überall in der weiten ungarischen Tiefebene hat in die wärmende Mutter Erde, hat ein großer Stamm ſeine Winterquartiere. Solange es warm iſt und die Sonne ſcheint, ziehen ſie mit ihren kleinen Panje— pferdchen und den hohen Wohnkarren weit durch die unga⸗ goſlawien und finden oft genug auch ihre endloſe Straße über Oeſterreich hinein in das ſchöne Deutſche Reich. Wenn aber im Herbſt die Stoppeln gebrochen werden legt, dann iſt es auch für ſie Zeit, heimzukehren in die alte Zufluchtsſtätte bei Kiskunhalas im Ungarlande.——— Wieder einmal iſt es Frühling geworden. ö Diesmal haben ſie auch den Szömöry Bela zurücklaſſen Auch iſt es ganz gut, wenn außer den Uralten einmal ein Alſo bleibt der Bela in Kiskunhalas, mit hinauszuziehen in die im⸗ mer neuen fremden Lande. — Und ſo ſchön es gerade diesmal werden konnte, mo ihm der Häuptling endlich verſprochen, daß Ranyjſa, die hildſchöne, glut⸗ äugige Acht⸗ zehnjährige, zum Herbſt ſein Lager mit beziehen dürfe. Noch beim Abſchied hatte der Stammes— führer es ihm ans Herz ge⸗ legt:„Hüte das Grab unſeres alten Königs! Du weißt, daß es die größ— ten Koſtbar⸗ keiten unſe⸗ res Stam⸗— mes birgt! Seit hun— dert Jahren halten wir es unverſehrt! Stundenlang grub er in der hellen Mondnachl. . das Sthitkial Afanto 4. 5 155 Ferdes Von Paul Palmen Es war der Wein, der ihre Zungen löſte. Mit einem— war es da, das ſchlichte Lied. Das Lied aus Deutſch Es klang wehmutsvoll in die Nacht der mexpikani— Wüſte „Genug,“ ſchrie Heßmann,„amorts cantus ex!“ Der Wein machte toll. Die anderen ſchwiegen, und Heßmann mußte lachen, bis auch er die Geſchichte ſeines Lebens er— zählte als das Gedenken an die Menſchen iſt oft an Tiere, die wir liebten. Es ſind nicht ent ihnen danken. Es ſind ſtarke, große wſie ihre Treue bekunden. Stark, treu und Liſanto Ich mußte, daß wir zueinander ge— stunde, da ich ihn aus der Herde holte am Rio de los Conchos. Ich habe den Staaten und in Mexiko. Aber Jſo leicht und ſo ſtolz wie dieſer ſam damals, und in der Einſamkeit f lauter und gewaltig. So hing mein faſtanienbraunen Hengſt Liſanto will ich erzählen, da er mich aus dem ug, als mein Kopf an ſeinem Hals lag und r ſeine genden Hufen die geängſtigte und wütende Herde ſtampfte. die Zuchtbullen und dreiſährigen Mütter. Ich ſchweige davon, wie er mein kleines, verfehltes Leben aus dem brennenden Tod der Steppe trug.— Mit dop— pelter Haferration habe ich es ihm gedankt. Mehr konnte ch nicht geben Auch an jenen Morgen denke ich nicht, da er zurück⸗ kam, ſattellos und die Flanken zerſtochen. Ein Pferdedieb hatte die Nacht benutzt und ihn mit dem Meſſer zum Galopp gepeitſcht. Beim„Roten Stein“ fand man den Räuber tot. Es war Jim Tomers. E PBruſt war zerſtampft von ſcharfen Hufen Aber jene Stunde fällt mir ein da Liſanto mein Leben vor jener Tat bewahrte, die es für immer beſudelt hätte. Das war in der Hazienda„Santo Eſpirito“, hart an der Staatsgrenze, als ich mich in Juana vergaffte, die ſchwarzhagrige Tochter des Ranchomeiſters. Seit Februar war ich mit dem Vieh in den Bergen geweſen, und als ich zurückkam im Mai, war 1“ hungrig nach Küſſen. So jung n ar ich damals noch, und Juanitas Lippen waren rot wie Erdbeeren in der Heimat. Vielleicht rannte ich ihr deshalb nach Die anderen lachten über den dummen„allemano“, HHAUHN= BGUT NN Tue auch du deine Pflicht, Szömöry Bela!“— Und dann zogen ſie davon.—— i Dem Jungen will erſt das Herz brechen, wie nun überall der Frühling aufweht, die Seiten Flächen mit tau⸗ ſend Knoſpen und Blüten überſät, die Vögel aufſteigen in die unendliche Bläue und nur er dahocken muß in der Ge⸗ bundenheit ihres Lehmdorfes. Lange Nächte weint ſeine Geige— nach Ranyja— und der beſeligenden Weite der Landſtraße. Bis die Un⸗ tätigkeit ihm über wird. Stundenlang hockt er jetzt am Grabe des alten Stam⸗ meskönigs. Was hatten die alten Weiber doch geſagt? Kei⸗ ner habe die Zukunft ſo deuten können wie er! Und ſeit hundert Jahren gingen die Stammeshäuptlinge an das alte Grab, wenn ſie etwas wiſſen wollten über einen abweſen⸗ den Stammesgenoſſen. So ſtrömten noch heute die ſehe⸗ riſchen Kräfte des Alten durch Stein und Erde. Und einer anderen Ueberlieferung erinnerte ſich der junge Bela: Das heilige Buch des Stammes ruhe da unten auf dem Herzen des Zigeunerkönigs. Dreiundvierzig Sei— ten habe das Buch, für jede der Familien des Stammes eine. Und auf jeder Seite ſtünde die Geſchichte der Familie bis in die Urewigkeit.—— Was wohl Ranyja jetzt tat? Ob ſie gut verdiente mit Kartenlegen und Handdeuten? Und ob ſie an ihn dachte?— So ein großes Verbrechen würde es doch nicht ſein, in einer Mondnacht, wenn die Uralten ſchliefen, nachzugraben und zu ſuchen nach dem alten Buche des Stammes! Nur zwei Seiten brauchte man ja zu leſen, die Ranyjas und die ſeine! Und dann ganz ſchnell alles wieder ſo hinlegen, wie es war. Und alles glätten, daß der Häuptling nichts merkte, wenn ſie heimkamen im November. Monatelang rang er mit ſeinem Plan. Als es Auguſt wurde und die Sonne ſo heiß in das unruhige Blut brannte, daß es kaum mehr zu ertragen war, ſtand er tief in der Nacht auf. Stundenlang grub er in der hellen Mondnacht. Dann endlich!— Ein paar weiße Knochen und ein eigentümlich geſchnörkelter ing!— Wo war das Buch?— Vergeblich wühlten ſeine Hände in der lehmigen Erde. Tief enttäuſcht und doch innerlich irgendwie erſchüttert kroch er am Morgen wie zerſchlagen in ſeine Hütte.—— Kaum mehr abwarten konnte er es, bis im Herbſt die anderen zurückkamen. Das Grab lag wieder ſtill und glatt, wie es vorher geweſen. Die Alten hatten nichts gemerkt. Und auch der Stammeshäuptling würde nichts mehr merken können.— Von Anfang November an kletterte er jeden Tag in den höchſten Ahornbaum und ſchaute weit über das flache Land. Endlich!— Da kamen ſie in langer Reihe, die be⸗ kannten Wagen!— Da kam Ranyſa!—— Szömöry Bela lief dem Zuge entgegen. Neben den Pferden des erſten Wagens ſchritt der Stammeshäuptling. Warum war deſſen Geſicht ſo bedrückt? Warum gab er ſeinen Ruf nicht froh zurück?—— Faſt ſchreiend kamen ihm die Worte vom Munde: Paolo Jacateca aus Veracruz, der einen Vierteldollar in Silber in den Ohrläppchen trug. Ich wollte es nicht glauben. Ich war verliebt und verrückt. In den Nächten klim⸗ perte ich vor ihrem Fenſter auf der Gitarre und ſang ihr das kleine Lied, das wir ſo oft geſungen. Vom kargen Lohn ſparte ich und brachte ihr ein goldenes Halskettchen und ein 5 N Zeichnung: Grunwald. 15 Eee In dieſem Augenblick fing Liſanto an zu känzeln. Armband, aus Peſetas geſchmiedet. Sie lachte mir ins Ge⸗ ſicht, und ich durfte ihr die Hand küſſen vor allen Stall⸗ burſchen. Mehr nicht. Ich weiß nicht mehr, wie lange es gedauert hat. Die Zeit rannte wie toll, und ich war glück⸗ lich. Ihr Lächeln ließ mir meine Hoffnung leben, bis alles verbrannte im Feuer der Wahrheit. Das kam ſo: Zwei Tage vor einem Feſt ſagte ſie zu den Jungens, die ſie umſtanden:„Am Feiertag tanze ich den Bolero im denn ſie wußten die Wahrheit. Wußten, daß ich zu ſpät zam, daß ein anderer ſchon die ſchwarze Juanita küßte an den Mandſcheinabenden hinter der Fenz Der Vaquero Herrenhaus, und ich brauche dazu zwei rote Haarbänder aus der Stadt.“ „Was ift mu meiner manyja, Hauptung gn f Der Alte griff den Pferden in die Zügel, daß ſie ſtehen⸗ blieben. Dann richtete er ſich hoch auf und wies mit der Hand in die Ferne: „Verlaſſe ſofort das Gebiet des Stammes, Szömöry Bela!— Ranyja, die Blüte, iſt tot— und du haſt ſie ge⸗ mordet!“ Der junge Zigeuner fiel in die Knie:„Du lügſt, Stam⸗ meshäuptling! Das kann nicht wahr ſein! Sie kann nicht tot ſein, Ranyja, die Blume meines Lebens!“ Bitter kam es vom Munde des Alten: „Du haſt ſchuld!— Geſund war ſie und blühend. Lachte und ſang und war die Freude des ganzen Stammes.— Bis eine Auguſtnacht kam. Im Wagen ſchlief ſie neben Zeichnungen(2): Grunwald. Schrie einmal laut auf:„Das Grab des Königs!“ meinem Weibe. Mitten in der Nacht mit einemmal ſprang ſie auf von ihrem Lager. Schrie einmal laut auf:„Das Grab des Königs, das Grab des Königs!“ Als wir ſie in die Arme nahmen, um ſie zu beruhigen, wimmerte ſie noch einmal auf:„Bela, Szömöry Bela!“—— Am anderen Tage haben wir ſie eingeſcharrt an der Grenze. Nun geh. Fluchbeladener— und hole dir deine Braut!“ Ohne noch einmal in das Dorf zurückzukehren, trat der junge Zigeuner ſeine Wanderung an. Weit war der Weg. Durch Schnee und Eis. über Berge und Flüſſe zu dem Grabe Ranyjas.—— An einem Januarabend verſammelte der Stammes— häuptling das ganze Dorf: „Ich komme vom Grabe des alten Königs.— Szömöry Bela iſt nun vereint mit Ranyſa!— Das Grab des Königs iſt entſühnt!“ „Gut,“ antwortete ſie,„und du ſollſt dafür einen Kuß bekommen.“ Sie lief lachend ins Haus. So ſchnell war Liſanto noch nie geſattelt.„Weißt du, Liſanto, um was wir heute rei ten?“ fragte ich.„Um einen Kuß von Juanitas Lippen!“ Ich glaube, daß ich ihn damals auf die Schnauze küßte Dann jagten wir los nach Piedras negras. Es ſind 84 Kilo⸗ meter durch die Steppe. Die Nachmittagsſonne brannte wie Feuer, und um den Pferdeleib flockte der Schaum. Er ga⸗ loppierte ſicher und leicht Die Tuchhändler wollten eben ihre Läden ſperren, als Liſantos Hufe auf dem Pflaſter der Stadt klapperten. Ich beſorgte die Bänder, fütterte und tränkte den Gaul, und eine halbe Stunde ſpäter waren wir wieder auf dem Rück weg. Der Mond ſtand ſchon hoch, als ich in„Santo Eſpi ritö“ eintraf. Niemand hätte gedacht, daß ich in etwa ſechs Stunden zurück wäre. Aber Liſanto hatte ſein Beſtes ge geben. Im Hauſe des Ranchomeiſters war noch Licht, und im Schatten vor dem Tor ſtanden Juana und der Vaquero unt hielten ſich eng umſchlungen. Liſantos Huf ſtieß hell an einen Stein. Das Paar fuhr auseinander.„Vaya por Dios!“ ſchrie das Mädchen und lief in die Dunkelheit. Mit drang alles Blut zum Kopf, als ich den Jacateca lächeln ſah Ich griff ſchnell nach meinem Coltrevolver... In dieſem Augenblick begann Liſanto zu tänzeln. Er ſprang ſeitwärts, ſtieg, nahm das Gebiß vor und jagte dann im wildeſten Tempo hinaus in die Nacht. Er hörte nicht auf mich. Damals war es das erſtemal, daß ich ihn ſchlug Es half nichts. Nach einer Viertelſtunde ſchärfſten Rennens fiel er von ſelbſt in Trab und Schritt. Aus den Bergen kam der Nachtwind und brachte auch mich zur Beſinnung. Je mehr ich dachte, um ſo klarer wurde mir, daß mich Liſanto gerettet hatte. Man macht an der Staatsgrenze nicht viel Prozeß mit Mördern. Ich wäre vot Tagesanbruch gehängt worden. Im Stall beim Abſatteln erſt überfiel mich der große Schmerz der Enttäuſchung und des Verrats. Es iſt wahr daß ich weinte und daß Liſanto ſanft und traurig mir di Tränen von der Wange blies. Ich zerriß die bunten Bänder und wollte Juana ver⸗ geſſen. Zu ſchnell geſchah dies. Zwei Tage nach dem Feſt, als wir das Vieh hinaus- trieben, ſtolperte Liſanto. Kein Stein lag auf dem Weg. Im Schritt, auf ebener Straße ſtolperte Liſanto, der ſonſt ſo ſicher ging. Ich riß ihn hoch, aber er nahm den Kopf zwiſchen die Vorderbeine und ſtürzte. Wir wollten ihn auf⸗ richten, die Jungens und ich. Er wandte mir den Kopf zu. Seine Augen blickten groß und feucht. Dann ſank das treue Pferd plötzlich zuſammen und verendete.“— Als Heßmann geendet, ſaßen die Männer ſtill, das Kinn auf der Bruſt. Die Moskitos ſangen um die Lichter, E „Ich hole ſie!“ ſchrie ich. und die ſchwüle Nacht war voll fremder Geräuſche „Aber nein, Fräulein Krüger, dieſen ſilberge— ſtreiften Viſtra können Sie doch unmöglich quer verarbeiten! Nicht nur mit den Hän— den ſchneidern, meine Damen mit dem Kopf, mit dem Kopf! Alſo N ttein Schüler wird ſpäler auf ein elegankes Abendkleid ſo ſtolz ſein wie auf das erſte„härene Gewand“. — warum iſt die Querverarbeitung nicht möglich?“— Acht— zehn junge blonde, braune und ſchwarze Köpfe ſind über Stoffproben gebeugt und grübeln, indes ſchlanke Hände im— mer wieder prüfend die Gewebe berühren. Ja— warum wohl?„Weil der eingewebte Metallfaden eine andere Sta— bilität hat als das Stoffmaterial! Verarbeiten Sie es quer, ſo gibt der Stoff nach, der Silberfaden jedoch nicht; es er— geben ſich unſchöne Verzerrungen.“— Natürlich verhält es ſich ſo. Achtzehn junge Mädchen nicken überzeugt und ſtel— ſen insgeheim wieder einmal feſt, daß der Dienſt bei Frau Mode, bei der launenhafteſten und anſpruchsvollſten aller Frauen, durchaus kein Kinderſpiel iſt. a„Materialkunde“ nennt ſich die Unterrichtsſtunde, in die wir ſoeben einen Blick getan haben. Die jungen Schü— lerinnen der neuen deutſchen Modeſchulen machen die gleiche hrung, vielleicht nur noch in verſtärktem Maße, die den en jungen Menſchen nach der Verufswahl zu Beginn der Ausbildung zuteil wird: Man hat ſich das alles eigent— lich ganz anders vorgeſtellt; man hat die Sache doch für viel leichter und weniger ſchwierig gehalten!—„Meine Tochter ſchneidert ja ſchon ganz großartig, nach eigener Phantaſie, ſie ſoll ſich nur noch ein bißchen vervollkomm⸗ nen!“ Und dann wird das junge Mädchen in den Lehrgang eingeordnet, begierig, in die letzten Geheimniſſe der Modell⸗ künſtler eingeweiht zu werden, und muß ſtatt deſſen die unintereſſanten Körpermaße einer ſtarren Probierpuppe ohne Kopf berechnen, mit Lineal und Zeichenſtift auf ge⸗ raſtertem Papier hantieren lernen und feſtſtellen, daß es leider von dem Unterſchied in der Herſtellung von Erepe de Chine und Crepe Georgette nicht die leiſeſte Ahnung hat. a Und bald ſchüttelt keine der Schülerinnen mehr heim— lich den Kopf ob der„langweiligen Theorie“, die ihnen an Stelle des erträumten Umgangs mit Samt und Seide an— fangs geboten wird. Sie erkennen raſch, daß es unmöglich wäre, ein elegantes Schneiderkoſtüm von untadeligem Sitz fertigzuſtellen, ohne die Geſetzmäßigkeiten der menſchlichen Körpermaße zu kennen und kleine Abweichuagen dement— ſprechend durch die Machart auszugleichen. Sie empfinden raſch die Bedeutung der Farben, deren Zuſammenſtellung nach äſthetiſchen Grundſätzen vielen Laien ein Geheimnis bleibt. Und ſie e den Wert des rein Handwerklichen, Praktiſchen zu ſchätzen, das ſehr bald die Theorie in den Hin— tergrund drängt.„Der gute Sitz eines Mantels“, erklärt gerade der Schneider⸗ meiſter in der Werkſtatt der Klaſſe B, „wird nicht mit der Nadel, ſondern mit dem Bügeleiſen gemacht.“ Das Symbol der Zunft, die ſcharfe Schneiderſchere, kommt eigentlich erſt bei den„Fortgeſchrittenen“ zu ſeinem Recht. Die Anfänger dürfen ihre Schnitte in Papier herſtellen und ihre geduldigen Modellpuppen damit ſo prächtig beklei— den, wie es das Material nur erlaubt. Es hat den Vorteil, daß man Schnitt— fehler noch ein bißchen deutlicher ſieht. Aber bald wird die ſchwere Kunſt des Zuſchneidens ſchon an richtigem Ma— terial geübt— an Neſſel. Und kein Schüler wird ſpäterhin auf ein wohl— gelungenes elegantes Abendkleid ſo ſtolz ſein wie auf das erſte„härene Ge— wand“, das die Anerkennung der Mei— ſterin findet. Und nun iſt der Weg nicht mehr gar ſo weit bis zum Zu— ——— ſchneiden, Nähen und Fertigſtellen auf eigene Gefahr— mit wirklichem Stoff! Fur die ¶ aus frau Für das Wochenend Für das Wochenende Der Aufenthalt im Freien bringt doppelten Genuß an Luft und Sonne, denn jede Veränderung der Natur ins, die Lebensweiſe und auch die Kleidung rechtzeitig mzuſtellen. Was wäre ſchon eine Gartenbeſitzerin, wenn auf ihrem Stückchen Erde nicht in dem paſſenden Gar zug herumarbeiten könnte! Die bunten Gartenſchürzen praktiſchen Waſchſtoffen ſind ſchnell übergeſtreift, ſie n ſo gut angebrachte Verſchlüſſe, daß man mit ein paar dgriffen das empfindliche Kleid ſchützen kann. Die Anfertigung einer Ausrüſtung für Wochenende lohnt ſich n Erwägen der vielen le, die ſich ſchon N die zuverläſſige vaſchbarkeit der Sachen eben. Die Rechnung noch bedeutend ſtiger aus, wenn die Preiswürdig in Betracht zieht überlegt, daß die Kleidung ſehr ſeſchont wird. Die * iſter der vielen Baum offe, Kretonnes und en, auch Leinenimita— onen ſorgen ſchon durch Farbenfreudigkeit für ien kleidſamen Eindruck. eine Karos, große Ka os, Punkte und Streifen, umenmuſter, die den ganzen Reichtum aller Gärten in ſich geſammelt haben ſcheinen, tragen den Charakter ſorgloſer Lebhaftigkeit. 8 8 7 ofen e en Dirndlkleidern aus kleidſamen Trachten— naeh fühlt man ſich der Umgebung viel beſſer angepaßt als in den Kleidern für die Arbeit in der Stadt. Helle Ein⸗ 1 1 1 zu nehmen. Das gleiche gilt für viele Magen- und Darm— Kordelgürtel bildet den Abſchluß der Taille. Die ganz lan— gen, weiten Hoſen werden manchmal durch die halblange Form abgelöſt. Der rockartige Schnitt(je kürzer, deſto bes ſer) iſt bei der Arbeit weniger hinderlich. Schließlich iſt man nicht nur auf Erholung und gutes Ausſehen bedacht, körper liche Arbeit in freier Natur macht viel Spaß und erhält die Geſundheit. i Text und Zeichnung: Hildegard Hoffmann Eßt mehr Obſikompotte! Aus geſundheitlichen Gründen wird immer wieder ge fordert, daß die menſchliche Nahrung möglichſt viel Obſt enthält, ſei es friſches oder in Form von Obſtſuppen, Kom potten, Grützen, Puddings. Jede Hausfrau ſollte daher da für ſorgen, daß täglich Obſt auf den Tiſch kommt. a Die früheſten Obſtſorten, die in unſerem Vaterlande ge deihen, ſind Rhabarber und Stachelbeeren. Jedes Jahr wer den ſie immer wieder von alt und jung erfreut begrüßt. Hierin kommt der natürliche Inſtinkt des Menſchen zum Ausdruck, der dem Körper nach der vitaminärmeren Ernäh— rung der Wintermonate die ſo lebensnotwendigen Vitamine zuführen will. Vitamine aber finden ſich hauptſächlich in Obſt, Gemüſe und Salaten. Der Wunſch nach Rhabarber— und Stachelbeer-Kompotten iſt daher leicht verſtändlich, er ſollte bei der Zuſammenſtellung des Frühjahrs-Speiſezettels weitgehend berückſichtigt werden. a Die Fruchtſäure macht natürlich eine ſtarke Süßung er— forderlich. Man kann zu dieſem Zwecke Zucker neh ien, aber viele Hausfrauen benutzen auch Süßſtoff, um Obſtſpeiſen und ⸗getränke zu ſüßen. Man braucht nur wenig zu ieh⸗ men, um die gewünſchte Süßigkeit zu erzielen. Süßſtoff iſt nicht nur für Geſunde bekömmlich, ſondern auch für Kranke. Mit Süßſtoff geſüßte Obſtkompotte werden auch von Zucker— kranken und Fettleibigen gut vertragen, ſo daß es auch die— ſen Kranken möglich iſt, ſüße Speiſen und Getränke zu ſich kranke, Gicht- und Rheumaleidende. Die Rhabarberpflanze war urſprünglich ein Einwande rer aus dem fernen Reich der Mitte. In den letzten Jahr— zehnten aber hat der Rhabarber immer weitere Kreiſe als Liebhaber gewonnen. Er regt den Appetit an, iſt geſund 9 7 aus Batiſt, getollte Rüſchen aus Organdi zieren den Volsausſchnitt; man vergißt durchaus nicht das modiſche e Nr. 1 zeigt ein Gartenkleid mit gedrucktem Schlei— 10 0 in einfacher, ſchnell anzufertigender Machart. Eine breite, runde Schulterpaſſe erſetzt die kurzen Aermel. Der Filiche, Verſchluß ermöglicht leichtes An- und Ausziehen. 55 karierte Schürze Nr. 2 iſt im Rücken geknöpft, eine Form, 90 aich bei den Wochenendkleidern ſehr beliebt iſt. Die Lauptſache iſt die große Taſche, die bei der Haus- und Gar⸗ narbeit ſehr nützlich iſt. Der Hoſenanzug Nr. 3 beſteht aus einer blau⸗rok geblümten Bluſe und einer tütenblauen und bekömmlich. Die Zubereitung nimmt wenig Zeit in Anſpruch. Solange er jung iſt, braucht man die roſigen Stengel nicht einmal zu ſchälen, Abwaſchen genügt. Er wird mit wenig Waſſer aufgeſetzt. Nach kurzem Aufkochen iſt das Kompott fertig. Dem Rhabarber folgen in kurzem Abſtand die Stachel⸗ beeren. Sie können bereits drei Wochen nach der Blüte ver— wendet werden. Sie ſind dann zwar noch unreif und des— wegen reichlich ſauer. Trotzdem— wie herrlich ſchmecken uns gerade Stachelbeerkuchen und ⸗törtchen! Die Hausfrau kocht unreife Stachelbeeren reichlich ein, damit ſie das ganze Jahr Leinenh ſſe mit großen aufgeſetzten Taſchen. Ein breiter dieſes köſtliche Kompott zur Verfügung hat. ener Keie Aus der Schule der Mode geplauclert In den Kurſen der Modellzeichnerinnen, die künftige Modeſchöpferinnen und zzeichnerinnen heranbilden, leuchtet es farbenfroh von den Wänden. Ganze Fresken von Ent⸗ würfen zu allen Kleidern, die die Frauenwelt innerhalb des Vierundzwanzigſtundentages braucht und brauchen könnte, ſind als Vorbild und— zur Abſchreckung aufgehängt. Denn auch hier verhält es ſich häufig ſo, daß begabte junge Schü⸗ lerinnen ſchwungvoll und mit viel Phantaſie ſchon in der erſten Stunde mit ausgezeichneten Entwürfen auftreten. Ausgezeichnet anzuſehen, aber—„Sie zeichnen ja Mars— frauen,“ neckt die Lehrerin und weiſt auf die unmöglichen Körperverhältniſſe der ſchmiſſig hingetuſchten Modellfiguren hin. Würde eine Frau mit normalem Wuchs das Kleidungs⸗ ſtück nach ihren Maßen arbeiten, das köſtliche Modell müßte ſich unweigerlich in eine Groteske verwandeln. Alſo auch hier heißt es lernen, mit Fleiß und niemals erlahmendem Eifer von Grund auf ſtudieren, bis man die Geſetze der Frau Mode erfaßt hat und erſt viel, viel ſpäter dann in ihrem Rahmen die eigene Phantaſie walten laſſen kann. Der ſchönſte Augenblick der ganzen Lehrzeit— darin ſind ſie ſich alle einig— bleibt aber doch die erſte Anprobe. e Schauſpieler kann ſo viel Lampenfieber haben vor einem entſcheidenden Auftritt wie die jungen Mädchen, die 8 In den Kurſen der Modellzeichnerinnen leuchkek kes farbenfroh von den Wänden. zum erſtenmal das nach eigenem Entwurf zugeſchnittene Künſtler Kleid der„lebenden Puppe“— einer hilfsbereiten Kol— legin— überſtreifen und nun beginnen, mit kunſtgeübten Händen das Modell zu„modellieren“. Denn ein lebender Körper verfügt niemals über die völlig gleichmäßigen Pro— portionen wie eine Puppe, und die Kunſt beſteht darin, nicht nur die Schönheit der Geſtalt zur Geltung zu brin— gen, ſondern auch die kleinen Ungleichmäßigkeiten zu ver decken und zugleich die Vorzüge der Trägerin durch das Kleid und die Eleganz des Kleides durch die Trägerin zu unterſtreichen. ö ö Man kann ſich kaum 0 d eifrigere Atmoſphäre denken, als ſie hier in den Räumen einer neuen deutſchen Modeſchule herrſcht.„Deutſche Mode?“ Ja, zum Glück haben wir heute eine 1 N Das„Deutſche Modeamt“ t ſich in Verbindung mit den neuen deutſchen Modeſchulen die Aufgabe geſtellt, K Zu Schöpfern einer deutſchen Modekunſt heranzu bilden. Sie ſchaffen in engſter Zuſammenarbeit mit der deutſchen Textilinduſtrie und allen verwandten Wirtſchafts zweigen ein neues, wirtſchaftlich hochbedeutſames Arbeits gebiet. Aufnahmen(3): Stueber(Kind). Die Kunſt beſteht auch darin, die kleinen Ungleichmäßig⸗ keilen zu verdecken. a Iluſtriertes Kreuzworträtſel. f ener SND Die in die waagerechten und ſenkrechten Felderreihen bilde man durch Umſtellung a Wörtern andere, deren Anfangsbuchſtaben ein Spiel be⸗ nennen. wird, ſo verwandle man von erſte durch ein Hauptwort als je zweier Buchſtaben in jedes den⸗Bazar, 3. Diele⸗Bühne, Hocke, 6. Gras⸗Korn, 7. Brauer⸗Krüger, 8. Laub⸗Obſt, 9. Markt⸗Meſſe, 10. Teig⸗Brot, 11. Wort⸗Satz, 12. Wald⸗Dorf. Wie lauten die alphabetiſch geordneten Buchſtaben⸗Rätſel. Viterbo, 2. Trier, 3. Rieſa. 4. Amrum, 5. Dnieſtr, 6. Skutari, 7. Franken, 8. Mentone. Nach Streichung jedes erſten und letzten Buchſtabens der übrigen aus vorſtehenden —— Verwandlungs-Rälſel. Wie aus„Eins“ durch Vermittlung von Zinn„Zehn“ folgenden Hauptwörtern jedes Zwiſchenſtufe mit Aenderung zweite. 1. Amſel⸗Adler, 2. La⸗ 4. Kantor⸗Rektor, 5. Garbe⸗ Zwiſchenſtufen? Auflöſungen aus voriger Nummer: Diagonal-Rätſel: —— N einzutragenden Wörter ſind aus den bildlichen Darſtellungen zu erraten. Die Wörter der waagerechten Reihen ſind in dem oberen, die der ſenkrechten in dem unteren Teil des Bildes zu ſuchen. Rätſel. Ich mache einen Jüngling aus dem Greis; Ich ſteige oft dem jungen Mann zu Kopf; Es hat mich mancher, ohne daß man's weiß. Dies eine bitt' ich: Nimm mich nicht beim Schopf! ZJuſammenſtell-Aufgabe. As Ham Jus Ober Pas Rechen Ster Tete Tine Top Verb Zinn. Je zwei der vorſtehenden zwölf Wörter, richtig anein— andergefügt, müſſen ſtets wieder ein Hauptwort, aber ganz anderen Sinnes ergeben. Wie hat die Zuſammenſtellung zu geſchehen? c e Der Fuehrer. Fehl⸗ Aufgabe: Mogelei Balgerei Lengerich dieb Ergebung.— Baumbluete. Bilder ⸗Rätſel: mor, fehlt zum Dache dir der Ziegel. ſtieg, 4. Nerchau, 5. Esra, 6. Ire, 7. 9. Aula, 10. Triumph, 11. Sandec. Augen. Rätſel: Bank— blank. Schach-Aufgabe: 1. Das— a7, K Bergedorf Angebot Ungebühr Ungemach Erdgeſchoß Tage⸗ Baue nicht den Grund mit Mar— Silben-Rätſel: 1. Dolman, 2. Encke, 3. Renn⸗ Dampfſchiff, 8. Hammer, — Der Neid hat ſcharfe beliebig, „beliebig anders, die Jungen. 0 1 0 Wan“, 0 0 1 5„ 0555 6 e 175 6 ö 0 f = BBONIDS AUR BER SCH FEN NET Zeichnung: Han. Tantalusqualen * Frühling wandeln ſie im Zoo. Die Mädchen und Im Er ſprach ſie an:„Geſtatten— ich glaube, ich hatte Miſchkos verhaften. Kobe, wohin er mit dem zum Abwracken be⸗ ſtimmken Dampfer„Kalkutta“ gefahren war, nach Schanghai gekommen. Wie zu der An⸗ gelegenheit weiter mitgeteilt wird, ſollen e Hpboiniſches und zwei griechiſche Beſatzungs⸗ Trier, 25. Mal.(Eine Kuh wirft Drillinge.) In dem Hunsrückdorf Ei⸗ weller erlebte ein Bauer ein freudiges Er⸗ eignis in ſeinem Stall. Eine ſeiner Kühe warf dieſer Tage drei geſunde und normal⸗ große Kälber, die alleſamt zur Aufzucht ge⸗ eignet ſind, Die Kuh, die tagsüber auch in ſtrammem Fuhrdienſt für die Ackerwirtſchaft eingeſetzt wird, hat im vergangenen Jahre zwei und im Jahre davor ein Kalb zur Welt gebracht. In den drei letzten Jahren hal N 1 Tier insgeſamt ſechs Kälber 940550 fen, in der eine Tatſache, die wohl eine Seltenhei Rinderzucht darſtellt. eltenheil Ein Mitwiſſer des Königsmordes? Schanghai, 24. Mai. Anter dem Verdacht, Jan dem Anſchlag gegen König Alexander von Südflawien in Marſeille beleiligt ließ der Gerichtshof der internatſonalen Nie⸗ berlaſſung in Schanghai zu ſein, den angeblichen Michael Abranovitſch 18 Südflawen Abranovitſch war aus iglieder desſelben Dampfers der franzö⸗ en Polizei mitgeteilt haben. Abranovitſch habe auf der Reiſe unter dem Einfluß von bon 15.50 Meter und eine Länge 11 0 haben. Er wird mit 4000 0 160 055 dem Rhein gebaggert werden, ge Der Senkkaſten kommt ſechs den liefſten Punkt der Fußſohle N u liegen, 506 Stelle ſelbſt, an der ſich der Senkkaſfen efindet, liegt elf Meter unter der Flußſohle Sind die Arbeiken am Senkkaſten beendel 11 0 der Flutpfeiler iſt darauf errichtet, dann 9086 die ſogenannte Freimontage über 10 Waſſer zum pfälziſchen Ufer hinüber. Vielleicht bedient man ſich auch eines Stützpfeilers, je nachdem, wie es ſich als not' wendig erweiſt. Die Brücke wölbt ſich dann in einer Höhe von rund 15 Meter über den Rheinſtrom und entſpricht damit auch den internationalen Richtlinien, nach denen bei einem Hochwaſſerſtand bon neun Metern 15 ut genügend Platz vorhanden ſein „ um größeren Schiff i 7 10 emden Schiffen die Durchfahrt Meter unter wie der Führerschein abgenommen. Pforzheim, 25. Mai.(Selbſtmord in der Gefängniszelle.) Wie der Poli⸗ zelbericht meldet, wurde ein Mann aus dem Seel gen feſtgenommen und ins ezirksgefängnis eingeliefert, weil er in einem Schuhwarengeſchäft vier Paar Schuhe er⸗ ſchwindelte und ein Paar verpfänden laſſen wollte. Es handelt ſich bei dem Betrüger um einen 59 jährigen Mann, der vorbeſtraft und als Trinker bekannt war. In der Gefängnis⸗ zelle hat er ſich durch Erhängen das Leben d er Er hinterläßt Frau und fünf Kin⸗ Karsau, A. Schopfheim, 25. Mai.(Op- ler der Arbeit.) Ein Opfer ſeines Beru⸗ ſes wurde der 19jährige Elektriker A. Rietſch⸗ ler. Er wurde an ſeiner Arbeitsſtätte tot am Boden liegend aufgefunden. Die Brandwun— den am Körper laſſen darauf ſchließen, daß er mit der elektriſchen Leitung in Berührung gekommen war. f 15 Herriſchried, 25. Mai.(Der Führer als E hre npate.) Dem Ehepaar Karl Hottinger in Herriſchried-Rütte wurde das 9. Kind, ein Mädchen, geboren, für das der Führer die Ehrenpatenſchaft übernommen hat. Kappelrodeck, 25. Mai.(Ernennung.) Kreisleiter und Kreisbauernführer K. Meier in Kappelrodech, ſeit längerer Zeit ſchon Vor— und 0 des Landesverbandes dadiſcher Klein⸗ 1 Alkohol erzählt, er ſei Terroriſt und Mit. glied der Bande, die König Alexander Barlhou ermordet haben. Abranovitſch zeichnete die Beſchuldigung als einen Rache. Jak! und be⸗ der Vau der Rheinbrücke Dem iel beim Speyerer Rheinbrük⸗ enbau bietet ſich ein Bild emſiger Geſchäf— it Rund 120 Mann ſind gegenwärtig n Bau tätig. Während die Auffahrts- Rauf badiſcher Seite nahezu beendet hier wurden 250 000 ebm Erdmaſſen gt— m iſt man auf pfälziſcher Seite icht ganz ſo weit. Von den hierfür er— d rlichen 320 000 ebm Erde müſſen noch ebm herbeigeſchafft werden. 97 Einer, der den Kneipp noch ſelber gekannt hat! In Frankfurt am Main, an der„Schönen Ausſicht“, wo die alten ehrwürdigen und feierlichen Häuſer ſtehen, da wohnt er, der Stadtbaumeiſter Stefan Blattner, der den .„Oyſtbrenner, iſt zum Leiter der Reichs— wirtſchaftsgruppe Spiritusinduſtrie und zum Reichsleiter der Fachgruppe Klein- und Hbſt— brenner ernannt worden. 15 Holzen, A. Lörrach, 25. Mai.(9 7. Ge⸗ b urtsta g.) Der älteſte Bürger der Ge— meinde, Johann Georg Scherr, iſt dieſer Tage 97 Jahre alt geworden. In den 70er Jah— ren 0 Scherr lange Jahre Bürgermeiſter Beide e Seine beiden noch lebenden Brüder zählen 87 und 77 Jahre. Die drei Brüder, bei denen der Altersunterſchied jedes— mal 10 Jahre beträgt, zählen zuſammen alſo 261 Jahre. ö Waldshut, 25. Mai. beitsdienſtlager.) In Stühlingen Bettmaringen und Riedern a. W. wurden (Weibliche Ar— Steigerungs-Rätſel. Du find'ſt in jeder Wohnung mich, Ich bin der Hausfrau Stolz, Geſteigert hab' als Handwerksmann Ich dies gemacht aus Holz. 2. Wenn du im Freien wanderſt, Betrittſt du oftmals mich, Beim Bergbau ein Beamter, Bin dann geſteigert ich. Männer, Frauen, Kinder tragen's, In der Nacht, Aber auch am Tage, Hält's, geſteigert, Wacht. Röſſelſprung. dung der und S gncuef αιν 2 He ce dern 2 2 Ces 4 as Hin . 0 νε 550 22 Gleichklang. Dieſe Mode mache ich nicht mit, ich mag nicht ſo lange an den——. „Die Luft iſt ja ohne Zweifel herrlich, wollten ſich nur nicht im Freien ſo viele Würmer und Inſekten aller Art nach jedem——. Soll man es für möglich halten! In der Sonne läßt die 2. Da7 e7 oder— es matt, a) 1 2. Da7 We7 oder— d4 matt. Anekdoten Oberhofmarſchall, von dem man wörtlich ſagen konnte, er das Pulver nicht erfunden hatte. nehmer Engländer. Graf Eſſex,. ö ſchen Miniſter des Auswärtigen einen Empfehlungsbrief mit, der mit den ſcherzhaften verſichert ſein, de 5 die Königin Eliſabeth vor 130 Jahren das Haupt abſchla⸗ gen ließ.“ Kopf, und da er ſich nicht herauszufinden wußte, ſo dachte er, es ſei das ſicherſte, laut des Empfehlungsbriefes hielte. 1 der Audienz der Königin den Grafen mit folgenden Wor— ten vor:„Hier iſt Graf Eſſex,„. Exzellenz der Herr Miniſter des Auswärtigen in London verſichert, die Königin Eliſabeth hat hinrichten laſſen.“ don, welche Leichen zu ſtehlen pflegten, —*— Wörtliche Wiedergabe. Am Berliner Hofe war um 1730 ein Herr v. e dür daß Einmal langte ein vor⸗ an; er brachte vom engli— Worten ſchloß:„Sie können Eſſex iſt, dem daß dies nicht jener Graf v. Ueber dieſen Paſſus zerbrach ſich Herr v. Morrien den wenn er ſich ſtreng an den Wort⸗ So ſtellte er denn bei Majeſtät, von dem Seine daß es nicht derjenige ſei, welcher Ihre Majeſtät Zuerſt das Geſchäft. Einer der ſogenannten„Auferſtehungsmänner“ in Lon⸗ um ſie den Aerzten Hunter einen weib— zu verkaufen, hatte einſt dem Anatomen Tage verſprochen. lichen Leichnam zu einem beſtimmten f Hunter erwartete ihn mit Ungeduld, aber er kam nicht; dagegen die Frau des Leichenlieferanten, die ihm jedoch, ſtatt einer weiblichen, eine männliche Leiche brachte. „Aber Ihr bringt mir ja eine männliche Leiche; ich beſtellte eine weibliche“, ſagte er ihr. Jette unſere ſchönen——. Es iſt merkwürdig; trinke ich Bier, werde ich ſtets heiter, aber immer muß ich nach——. Das kann kein Menſch aushalten, wenn einen der Hin— termann bei jedem An Stelle der beiden Striche ſind zwei Wörter zu ſetzen, don denen das eine ein Hauptwort und das andere ein „Lieber Herr“, verſetzte die Frau,„das hat ſeine ſachen. holen, da ertappten ihn aber die ſchoſſen ihn. Ich bringe Ihnen nun meinen hoffe, daß Sie die arme Witwe ferner mit ihrem dafür beehren werden, Mann Zeitwort iſt; beide lauten aber gleich. verſchaffte.“ Für den Landwirt Liegnitzer Gurkenkrehl ſehr raſch. In gebückter Haltung man die Reihen entlang, verhackt mit dem rechten Hand und verzieht mit der linken. Futterrüben oder Kohlrüben? Die Futterrüben und Kohlrüben dienen hauptſächlich als Rindvieh vom Herbſt bis zum Frühjahr. Beide ſind eiweißarme Futtermittel und verſorgen die Tiere Futter für das m erſter Linie mit ſtickſtofffreien Nährſtoffen. Nach den Ge ſaltszahlen, die man berechnet hat, haben die Kohlrüber inen etwas höheren Nährwert als die Futterrüben. Da ſieſe aber viel höhere Erntegewichte bringen, erſcheint es atſam, die Frage zu prüfen, ob man nicht auch in den Ge⸗ jenden, wo bisher vorwiegend Kohlrüben angebaut wur⸗ en, mehr zum Futterrübenbau übergehen ſoll. Dabei kommt es darauf an, wie es um die Extrags⸗ Arbeitsaufwand ſteht In trockenen Jahre icherheit und den 1 weil die Pflanze ſt der Kohlrübenanbau ziemlich ſchwierig. ſchwer anwachſen. Beim Setzen nach dem Feuchtigkeit verloren, zen Schaden an. Die ins freie Land man das Feld länger bearbeiten, der Heuernte, und d das Pflanzen aber in den Beginn warme, trockene eee die dann meiſt einſetzt, zwingt zu uch in geſäten Futterrüben kann Herr werden, wenn man den künſtlicher Waſſerzufuhr man des Unkrautes leicht Acker im Frühjahr ſobald als ane und herna wiederholt sagt. Das Verhacken und Verziehen geht mit de Pfluge geht viel und nicht ſelten richten Erdflöhe gro⸗ Futterrüben werden meiſt unmittelbar eſät. Das Pflanzen hat den Vorteil, daß von Unkraut frei halten und nach Futtergemenge noch ausnützen kann. Dafür fällt gen und bei henlagen gar nach Wintergerſte und In der Regel gibt man ihnen eine Die Futterrüben werden mit Zwiſchenraum in Reihen mit 50 bis 55 geſät, wobei man ungefähr 1 Gepflanzt werden timeter Reihenabſtand. Alle Rüben werden groß gehackt. Das Land ſoll i eine lockere Oberfläche behalten und unkrautfrei ſein. decken. Gerade dadurch wirkt völlig innerhalb der Fruchtfolge, günſti ſenen ie denbearbeitung vor der Ausſagt oder rend des Wachstums. ch a lohnt ſich. m Mein Mann wollte die verſprochene weibliche Leiche Friedhofswächter und er⸗ Zuſpruch weil ſie Ihnen wenigſtens Erſatz Ur⸗ und geht Krehl in der Auf großen Flächen erlaubt der däniſche Stützkarren höhere Leiſtungen. In feuchtem Klima, in Gegenden mit hohen Niederſchlä⸗ hohem Grundwaſſerſtand ſowie in rauhen Hö⸗ wird man die Kohlrübe der Futterrübe vorziehen. Beide Rüben baut man meiſt nach Getreide. Werden ſie ge⸗ pflanzt, können ſie noch nach Roggen, Senf, Wicken, Raps, Inkarnatklee, erſtem Kleeſchnitt und in günſtigen Lagen ſo⸗ Winterroggen angebaut werden. kräftige Stallmiſtdüngung— 35 Zentimeter Zentimeter Abſtand für einen Hektar 25 bis 30 Kilogramm n Samen braucht. Zur Anzucht der Kohlrübenpflänzchen für einen Hektar braucht man ein bis zwei Kilogramm Samen. ſie 45 Zentimeter auseinander bei 60 Zen⸗ mmer Spä⸗ teſtens von Mitte Auguſt an müſſen die Blätter den Boden ja der Rübenbau ſo daß er mit ſeinem geſchloſ⸗ eſtand den Acker bis zur Ernte beſchattet. Dazu kom⸗ men die guten Folgen der im Rübenbau notwendigen Bo⸗ Pflanzung und wäh⸗ Sie koſtet Zeit und Geld, aber ſie ſchon das Vergnügen, Ihnen beim Affenkäfig aufzufallen—“ Die Blonde nickte:„Stimmt. Ich erkenne Sie wieder Aber wie ſind Sie denn aus dem Käfig herausgekommen!“ * „Na, Fritzchen, wie war es denn auf der Kinderge ſellſchaft?“ f „Ach, Mutti, ſie haben geſagt, ich könnte ſo viel eſſen wie ich will, und ich habe es nicht gekonnt.“ Er:„Jonas kann ſich gratulieren, daß er nicht mit di verheiratet war.“ Sie:„Wieſo?“ Er:„Du hätteſt ihm nie und nimmer geglaubt, daß drei Tage und drei Nächte nicht nach Hauſe kam, weil ih ein Walfiſch verſchluckt hatte.“ (Schluß des redaktionellen Teils.) „Zum Wochenende“,„Die Familte“ und„Zum Zeitvertreib“ als Beilage D. A. 1 Pi. 1935: 669 332 Für die auf dieſe rſchelnen d wort Verlag Som Mauerftt. Kettig Anzeigen iſt der Verlag der borl. Zeitung nicht zuſtändig die Schriftleitung Kut Winkle“, für Anzeigenteil Car! Gör tagsblatt Deutſcher Provins⸗Verleger, ſämtlich in Berlin WS. —— I. 00 Sie können Werde Urtsver trete im Eigen- 3 3 Er i heim woh Mitglied 8 9270. P nen, brau-. f pn 1— unkzig. ge acot del. ae der NS V. 2u zahlen und auch kei ne hohen Hy- pothekenzinsen, wenn Sie als Mitglied der Anchener Bausparkasse durch geringe monatliche Sparleistun gen sich den Anspruch auf ein unküng bares Tilgungsdarlehen sichern.„Bis. hetige Varlehnszutellungen Rund 38 Milnonen RM. Twecksparrerband lür Eigenn eme.. Aachen 30 Prospekt kostenlos Original-Strickef mit AuBenteeong direkt an P Hate Sperst- Rege Frei- Rockt, 32. RN Tägl. OagkKsch E.& P. Stricker Staveg fohttadtott gBieleteſg 58 guswechselbape Optik bis- Sch verschlug 1/000 2 Sek. Selbstqusd üg r- AMAERAW ERK- URkEsDEN-STRMES HN 7* Mer bekam und wieviel? Einen großen Dienſt leiſten die deutſchen Privatbanken une rer Volkswirtſchaft und Ihnen. Hören Sie zu! 155 Das war doch früher nicht ſo, daß die Banken mit ſolche! Offenheit wie heute uns ihre Abrechnungen und Berichte gaben Aber heute, wo die Bedeutung der Banken als Quelle arbeit beſchaffenden Kredites zugenommen hat und wo ſie viel breiter. Volksſchichten erfaſſen, kut ſolche Aufklärung dringend not. Es a nicht immer einfach, einen ſolchen Bericht richtig zu verſtehen. Abe. man kann ihn ſich ja, wenn man ihn in der Zeitung geleſen hal von einem ſachkundigen Mann am Schalter erläutern laſſen. D iſt manches intereſſant und aufſchlußreich Zum Beiſplet: Wer bekommt Kredit? Der Würdige natürlich und der der es verſteht den Mann von der Bank bon ſeiner Leiſtung und Würdigkeit 30 überzeugen. Gewiß— aber weiter. und daraus kann man bdiel über die allgemeine Belebung der Wirtſchaftstätigkeit entnehmen Die ſogenannten Mittelſtandskredite haben außerordentlich tar zugenommen. Eine große deutſche Bank zum Beiſpiel hat 93.4 9 der Anzahl ihrer geſamten Kredite an den Mittelſtand gegeben Man kann daraus entnehmen, daß ſelbſt eine große Bank Ver⸗ bindungen mit den breiteſten Schichten von Kaufleuten und Ge werbetkeibenden unterhält N Das Vertrauen zur Bank und die Gewöhnung an die Bank als einen kaufmänniſchen Berater und Freund ſind gewaltig ge⸗ ſtiegen. Solches Vertrauen zum Prwatbankier iſt ein wichtiges Fundament des wirtſchaftlichen Aufſchwungs der Mann am Schalter, der jedermann gern berät, iſt ein wichtiger Faktor in der Arbeitsſchlacht, ein ſachkundiger Ratgeber, der nur dazu da iſt, ſeinen Dienſt zu tun und Ihnen für die Anlage von Geldern und in Fragen der Kredithilfe Rat zu geben. Gewöhnen Sie ſich daran, mit ihm Geſpräche zu führen und den Privatbankier ſich zu Ihrem Freund zu machen, gleichſam als den„guten Hausarzt“ Ihres Vermögens. Neberdeckung der Pfeiler auf badiſcher Seite ichgeführt; nur noch zwei Pfeiler ſind zu die Ueberdeckungsarbeiten 1320 Tonnen ie Vorflutpfeiler auf der badiſchen Seite nun alle erſtellt. Gegenwärtig wird die decken, während dieſe Arbeit auf der ziſchen Seite ſpäter in Angriff genom— wird f In genaueſter Kleinarbeit Platte an Platte gefügt und eine Niete der anderen hefeſtigt. Insgeſamt ſind f erforderlich. Im Herbſt werden ſämt— De Vorflutpfeiler überdacht ſein, ſo daß den urn ag der Fahrdecke begonnen kann. 10 ſchen hat man von der Kiesbank auf zaadiſchen Seite aus den einzigen Strom— Pller begonnen, der 107 Meter vom badi— gen Üfer aus zu ſtehen kommt. während Tum Widerlager auf der anderen Seite ge Entfernung von 168 Meter gemeſſen 1d. Die Brücke hat damit von Auflage zu 10 9 eine Länge von 275 Metern. n ſechs Vorflutöffnungen zuſammen ſolche von insgeſamt 570 Meter. Unauf— int das Stampfen der Ramm „die einen eiſernen Spung nach dem i den. Boden treibt, um die Senk rtont i d herzuſtellen, damit der n vollendet werden kann, auf den der beiter zu ſtehen kommt. Dieſer Sent— hat das größte Ausmaß aller Brük ber den Rhein; er wird eine Breite Kneipp noch perſönlich gekannt hat. „Ich hab ihn ſelber reden hören“, erzählt Herr Blattner,„im Saalbau am Roßmarkt. Es waren viele Damen da. Wie denen der Kneipp ſeine Predigten hielt, mit dröhnender Stimme, wie er gegen die Verrücktheiten der Mode von damals wetterte, da waren ſie ganz ſtill, die Damen, mäuschenſtill... Rich— tiges, vernünftiges, geſundes Eſſen und Trin— ken predigte der Kneipp, für den Malzkaffee trat er ein, der bei uns in Deutſchland wächſt. Und ſeitdem trink ich ihn auch, den Kathreiner, den Kneipp-Malzkaffee.“ Richtig warm hat er ſich geredet, der lie— benswürdige alte Herr. Er ſprüht und blitzt und funkelt nur ſo nein, die dreiundacht— zig Jahre merkt man ihm nicht an! „Ja, das dürfen Sie veröffentlichen. Ich bin ſonſt nicht dafür, aber ich will mal eine Ausnahme machen“, ſagt er,„Ihrer guten 171 Sache wegen! Aus Baden Maunheim Mai Betr Autole 11 r.) e de Nacht fuhr 1 Caſterfeldſtraße in Rheinau Perſogen kraftwagen, deſſen Führer betrunken at gen einen in ſeiner Fahrtrichtung vorſchrif mäßig aufgeſtellten und beleuchteten Laſtkraft— wagen. der mit Langholz beladen war. De Perſonenkraftwagen wur ſo ſtark beſchädigt, U 8e, daß er abgeſch lopnf 1 5 1 chleppl werden mußte* 8 e 1 N N 1 1 mußte. Dem Füh— er. der ſtrenge Beſtraf eln Vorbereitungen getroffen, um in dieſen Or— ten weibliche Arbeitsdienſtlager einzurichten. ie Lager werden zunächſt klein ſein und nicht ar als 10 Mädels beherbergen. Villingen, 25. Mai.(Seltenes Ge— ſchen k.) Der Ehrenbürger Villingens Her⸗ mann Schwer, der bekannte Fabrikant der Saba-Radioapparate, hat der Stadt ein wert⸗ volles und ſeltenes Geſchenk gemacht in Geſtalt einer alten Lutherbibel. Das wurde 1692 gedruckt und verlegt in Nürnberg di d Johann Jakob Sandrart. Es iſt in gepreß tes Schweinsleder gebunden mit Meſſingecken und Meſſingſchließen. Die Vorderſeite zeigt in Blindpreſſung das Bruſtbild Luther; Rückſeite das Melanchthons. Es enthält u. a. ganzſeitige Bi der Vorfahren Herzogs Ernſt von Sachſen, auf deſſen anlaſſung es gedruckt wurde. Die Bibel dem Werk der wurde überwieſen. 371 d Jai f Villinger Heimat um llinger Heimatmuſeum am Grünen Tiſch Muſſolini zeigt ſich unnachgiebig N Genf, 25. Der Oplimismus, der noch am Freitag be— ſonders in franzöſiſchen Kreiſen über den ita— lieniſch abeſſiniſchen Konflikt vertreten wur— de, wird nicht mehr für berechtigt gehalten, nachdem bekannt geworden iſt, daß der ita⸗ lieniſche Regierungschef auch die letzte Eini— gungsformel, die praktiſch eine Vertagung der Angelegenheit bis mindeſtens September vorſah, abgelehnt hat. 0 9 1 Zu Verlegenheit Mai. agewärtigen hat, nicht wiſſen, wie unglücklich ſie war. Aber wenigſtens ihre Stimme wollte ſie hören. Und ſie nahm den kürzeſten Weg 5 5 1158 2—*— 8 zum Poſtamt und ließ ſich mit Wien telephoniſch ver binden. veruhrt und ſagen, daß einmal eine ſicherzuſtellen, möglichkeiten in gerer ber mieden mig vermieden wird dennoch ein wenig betreten ziemlich kurz abgeferti Antwort Weißenverg wegen Sittlichkeitsberb echens verhaftet. 5 0 Berlin, 25. Mai. Die Juſtizpreſſeſtelle Ber⸗ in teilt mit: Das Amtsgericht Trebbin hat gegen den 79 Jahre alten bekannten Be⸗ gründer und Leiter der ſogenannten Wei- ßenberg-Sekte, Auguſt Johann Joſef Wei⸗ ßenberg, in Glau bei Trebbin Haftbefehl er⸗ laſſen, der inzwiſchen vollſtreckt worden iſt da das Gericht Fluchtverdacht und Verdun⸗ kelungsgefahr für gegeben hält. Weißenberg iſt in das Unterſuchungsgefängnis eingelie⸗ fert worden. Der Verhaftete wird beſchuldigt ſich in den Jahren 1932 und 1933 an einem etwa 12jährigen Mädchen in der unſittlich⸗ ſten Weiſe vergangen zu haben. Weiter wird ihm Sittlichkeitsverbrechen an einem 16lährigen und einem 20jährigen Mädchen zur Laſt gelegt, die beide dem von ihm ge⸗ eberten und geleiteten Mädchenbund an⸗ gehörten. 3 5 2 Training im strömenden Regen 1 Vor dem Großkampf auf der Avus. Ver zweite Trainingstag zum internatio⸗ nalen Avusrenen in Berlin wurde durch den Regen empfindlich geſtört. Trotz des unſiche⸗ ren Wetters ſah man ſämtliche Mercedes- Benz und Auto-Unjon-Wagen ihre Runden fahren. Bald erſchien auch der junge Maſe⸗ rati-Fahrer Baleſtrero und ſchließlich folg⸗ ten auch die Alfa Romeo der Scuderia Fe. rari, die aber alle noch nicht vollausgefahren werden konnten, da die richtigen Reifen noch fehlten Nupolari und Chiron ſteuerten die teuen„Zweimotorigen“, während Dreyfus noch den alten Wagen fährt. e ſtrömendem Regen führten dann die Motorradfahrer ihr Training durch. Beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit ſchenkte man wieder Da W Rädern, die von Winkler Geiß auhofer und Ley gefahren wurden. Der 11 05 Mansfeld zmußte nach ſeinem rze vom Vortage diesmal mit ſchi em Arme zuſehen.“ N * 0 —— 0 * 22 5 7 * 4 a7 Zur Reichsſportwerbewoche Geleitwort des Reichsminiſters Darre. . Die Leibesübungen auf dem Lande wer⸗ den ſich, wie wir hoffen, im Rahmen der Er⸗ küchtigung des deutſchen Volkes den ihnen ge. bührenden Platz erobern. Wir haben allen Grund. die Vorbereitungen der Olympiſchen Spiele in Deufſchland in dieſem Sinne zu einem Gewinn für unſer Bauerntum und ur unſer ganzes Volk zu geſtalten, wiſſen wir doch, daß aus dem in Form und Bewe⸗ gung vollendeten Körper unmittelbarſte Im⸗ pvulſe arkeigener Kultur entſpringen. gez. Walter Darre. Anordnung des Reichsſportführers Es finden währen der Reichsſport-Werbe⸗ öffentl Plätzen Sportkund— Vorführungen ver— ysſport⸗ woche auf ngen ſtatt, ſind. Hierzu erläßt der r folgende l ordnung: Frauen und erwachſenen Mädchen Sportanzug an 8 ändl ugelaſſen. 1 öffentlichen Plätzen iſt daß durch geeignete Umkleide— der Nähe der Pl ein län- im 7* 1 N portanzug zei Vorführungen auf Merſch Turn oder Sportwerbung.“ mußte ſich ja, nicht 7 11»in i bekam auf ein Frage, die gar 2 rheberre 5 ö ber rechtsschutz: Fünk Fürme-Verlag, Halle(Saale) 7 i* äre ſie Das ace unter die Räder eines Autos getommen. lachte ſie zu ſich. Bei eine er ele 5 S ſenſ Regel, f der eleganten Schaufenſter war ein großer Unwillkürli ite ie zorbeige iel licken. villkürlich mußte ſie im Vorbeigehen hinein— ngen. kinen 9 0 f ſtark ſprang die Naſe aus dem ſchmalen, utlitz, das ihr mit verſchreckten Augen entgegen ee Zuflucht nehmen zu ihrem alten Selbſt. 89 rief ſie ſich höhnend zu.„Dummer Papagei! , daß du nicht Lora heißt!“ i di Tränen zurückzuhalten. ur das Dann riß ſie ſich zuſammen. Pips nenden Salzach ſchielte? Nee ſich wie ein kranker Vogel, der hilflos belannte auſpluſtert in Angſt vor etwas Drohendem, 1 m.„Komm! Sei vernünftig!“ ſprach ſie zu ſich 91 die es vergeht! Du wirſt überwinden! Du darfſt Achtung verlieren vor dir ſelbſt!“ Plötzli 1 Plötzlich überkam ſie unbändige Sehnſucht nach der en alten Frau dahei i N nes heim, nach ihrer„Reſi“. Wie ein e Mädel wollte ſie vor ihr niederknien, le ie legen und— weinen. Weinen, N rende, drauflosgängeriſche Pips I. Seeg flosgängeriſche Pips im Leben nein! Das durfte nicht ſein! Ihre„Reſt“ durfte e gejagt lief Pips durch die Straßen. Um ein Haar Die war todblaß und hatte dunkle Ringe um die 9 3 e Augen begannen ihr zu brennen. Sie hatte Mühe, alles, was ſie an geiſtigem Ei ß, daß % 0 9 Eigentum beſaß, daß üt wie ein liebestoller Backfiſch umherrannte und nach 3 0 f Nun war Gilbert ſchon eine Woche lang in Wien und konnte ſich nicht entſchließen, abzureiſen. Die alte Dame habe es ihm angetan!, ſo redete er ſich vor. Er fühlte ſich ſo heimiſch bei ihr, als wäre er immer dageweſen. Und ſo ſein und klug und verſtändnisvoll war ſie, die liebe alte a brauchte es nicht vieler Worte, und ſie ſprach Frau. 2 juſt davon, was man gern hören wollte... Gilbert befand ſich in einem ſeltſamen Zuſtand. Er war faſt den ganzen Tag im Pavillon oder ſchlenderte im Park herum, als wenn es außerdem keine Sehenswürdig— keiten geben würde. Aber er vermied es, in den Dunſtkreis 85 Leuchtturms zu kommen, der auch nach der Abreise der 1 8 0 bevölkert war, und wo er Maryſa hätte treffen A** *— 4 2 1 Gilbert Haller war noch immer Tiſchgaſt bei der alten Exzellenz, und man war eben beim Mokka angelangt als das Telephon ſich meldete. Noch ehe der alte Johann hin⸗ zugeeilt war, hatte Gilbert bereits den Hörer abgehoben und gleich darauf rief er zu Frau von Breitenſchlag: f „Salzburg will Sie ſprechen, gnädige Frau!“ 1 1 l meinte dieſe verwundert und erhob ſich, w. der Apparat an der jenſeitigen Wand des Raums 1 Standort hatte. Inzwiſchen aber erledigte Gilbert die Formalitäten des Frage- und Antwortſpiels bei Fern⸗ geſprächen. Und dann kam es in uneindämmba 0 5 wunderung: 55 „Wie? Pips? Doktor Pips?— Das iſt aber eine Uebertaſchung!— Ja, gewiß! Doktor Gilbert Haller!— Jawohl! Frau Großmama iſt ſchon da!— Aber wolle Sie mir nicht ſagen... Nein, Sie wollen nicht?“ g 8 Gilbert reichte der herangekommenen Dame des bauſes den Hörer, den dieſe ungeduldig und aufgeregt entgegennahm. Er aber trat zurück, unverkennbar freudig Ver⸗ ö ö 1 nicht ſtellen konnte, weil... N Möglicherweiſe war Pips ſogar unangenehm berühr ihn noch in Wien zu wiſſen. Aber weshalb? Trotz wachte in Gilbert. So ließ er mit ſich denn doch nicht um— ſpringen. 5 Jetzt erſt recht! Fräulein alles nach ihrer Pfeife tanzte? Nun, er würde i i 5 le ſe tanzte! Nan, er würde ihr zeigen, i Ausnahmen gibt. Jawohl!, das wollte er. Und ſchon war ſein Plan fertig. Hatte Pips ein Monopol auf Salzburg? Nein! Das hatte ſie nicht. Alſo 7 Juzwiſchen ging das Geſpräch zwiſchen Großmutter und Enkelin flott vor ſich, das heißt, Frau von Breiten— ſchlag ſprach viel mehr als Pips; aber beſonders Wichtiges wurde nicht verhandelt. N 2 5„Ja, ſehr gut geht's mir!— Und dir?— Wie lange biſt du e Wie lange bleibſt du?— So, ins Theater eee, Das iſt recht!— In welchem Hotel wohnſt du? 70. ſoll ich das nicht wiſſen?— Haſt du Geſell⸗ 7 1 r 97— 2 12 1 7 7 1 0 0551 Ja?!— Das iſt recht! Unterhalte dich gut!— Gewiß, ich paſſe ſchon auf auf mich! Sei außer Sorge!— Danke, danke, Buſſi!“ 0 f Und damit legte die Dame den Apparat in die Gabel und wandte Gilbert ein lachendes, glückſeliges Geſicht zu io 2 65 25 7 175 3 7 5 0„Dieſer Fratz!“ rief ſie vergnügt.„Da iſt ſie ſo bock— e keck, und kaum iſt ſie einige Tage fort, bekommt ſie Heimweh und will die Stimme ihrer Reſi hören Frecher Schnabel— wie? Aber goldig— nicht? Was hat ſie denn mit Ihnen geſprochen?“ 9 7* 10* 24 0 5„Nicht viel!“ meinte Gilbert trocken.„Als ich Fräulein 2 oktor fragen wollte, ob ich ſie etwas fragen dürfe, da hat ſie prompt mit Nein! geantwortet.“ 6 175 nehmen Sie ihr weiter nicht übel, lieber Freund! 1515 iſt ſo echt Pips. Nur keine weiche Regung zeigen, nur 7 0 N55 und widerborſtig, und dabei die Seele von einem n es ja ſelbſt!“ ſtrahlte die ſtolze, glückliche . Fortſetzung folgt.) ek; Doktor war gewöhnt, daß — 7 5— — DOMAN N VN EINE SANEE N. — 5 Nachdruck verboten. 26) Urheberrechtsschutz: Fünf Fürme Verlag, Halle(Saale) ſie dahin auf fröhlichem Schiff. Fröhliche Meuſchen ſangen Lieder. Der Wein funkelte golden und duftend in den Der junge Mann kam näher.„Das iſt Georges Shad⸗ ford, der Pflegeſohn von Dina Grüttmann. Ihr wißt doch von der Jugendfreundin meines Vaters, der ich es ver⸗ dante, daß ich wieder ein geſunder Menſch geworden bin. Georges, das iſt Herdith Aßmuſſen— ach nein, entſchuldige, Herdith Reichardt. Und dies iſt Jobſt Reichardt. Sie wiſſen ja, Georges, ich habe Ihnen ja von den beiden „78 lt 40 N ei Shadford zögerte einen einzigen Augenblick. Jobſt und Reichardt ſahen dies Zögern und begriffen. Dieſer junge Mann und Marion— aber ſchon ſchien Georges Shadford überwunden zu haben. Er ſah mit ſeinen klaren, klugen Augen die beiden offen an und ſagte einfach:„Ich freue mich“, und ſtreckte ihnen die Hand entgegen. 1 5 ö g f Und dann gingen ſie gemeinſam weiter, der junge Amerikaner an Jobſts Seite. Herdith hatte Marion unter⸗ gefaßt und blieb ein wenig mit ihr zurück. 5. „Wie gut du ausſiehſt, Marion!“ ſagte ſie.„Wie gut, wie ſchön! Und ich weiß nicht, ganz verändert. So zu⸗ Couescdienst-⸗Oranung Marienkirche: der katholiſchen Gemeinde. 5. Sonntag nach Oſtern. Apoſtelkirche: 6,30 Uhr: 1. hl. Meſſe. 7,30 Uhr: 2. hl. Meſſe. 9,30 Uhr: Hochamt. 2 Uhr: Andacht. Die Nachmittagsandacht iſt zu Ehren der hl. Eliſabeth. 4 Uhr: Verſammlung der 3. Abteilung der Jungfrauen bei den Engl. Frl. 8 Uhr: heilige Meſſe herzlichen Dank! Zentenarfeier der heilig ⸗ Woche für ihre Opfergeſinnung sprechung der hl. Eljsabeth Am 27. Mai ds. Is. vollenden ſich 700 Jahre, daß die hl. Eliſabeth, die ehe— malige Landgräfin von Thüringen und Heſſen, durch Papſt Gregor IX. heiliggeſprochen. worden iſt. Die päpſtliche Heiligſprechungs— bulle trägt das Datum vom 1. Juni 1235. Seitdem hat ſich die Verehrung der Heiligen über die ganze Welt ausgebreitet. Die herr— liche Kirche, die über ihrem Grab zu Mar- burg erbaut wurde, iſt Jahrhunderte hindurch das Ziel frommer Pilger geweſen. Viele Gotteshäuſer wurden überall zu Ehren der hl. Eliſabeth errichtet, Klöſter und Spitäler erwählten ſie zu ihrer Patronen, nach ihrem fechten bietet auch den älteren Jahrgängen eine körperliche Betätigung, wie ſie ſelten bei anderen Sportartenzu fin⸗ den iſt. Wenn wir nur an unſeren Altmeiſter und heutigen Führer der Fachſchaft Fechten, Herrn Casmir, denken, der heute noch inter— nationale Klaſſe iſt und der bis heute in Deutſchland noch keinen ebenbürtigen Nach— folger gefunden hat, ſo iſt allein die Tat- ſache, daß der Fechterführer das 40. Lebens- jahr überſchritten hat, für das Sportfechten der beſte Beweis, daß es jung und geſchmeidig erhält und für die älteren Jahrgänge keine großen Schwirigkeiten bringt und von ſolchen ausgeübt werden kann. Auch für unſere Mädchen und Frauen gilt das vorgeſagte. Bei den Damen, die nur das Florettfechten betreiben, zeigt ſich ſo rich— tig die Schönheit und Anmut der Fechtkunſt und auch der Nichtkenner des Fechtens erfreut ſich immer wieder an den geſchmeidigen Beweg— * Evangl. Gemeinde Die evangel. Gemeindeglieder werden noch einmal darauf aufmerkſam gemacht, daß morgen der Gottes— dienſt ſchon um halb 9 Uhr beginnt. Aus der Heimat Gedenktage 2 5. Mai 1015 Grundſteinlegung zum Straßburger Münſter. 1818 Der Kunſthiſtoriker Jakob Burckhardt in Baſel geboren. 1855 Der Maler Leopold Graf von Kalck— reuth in Düſſeldorf geboren. 1865 Friedrich Auguſt III., ehemaliger Kö— nig von Sachſen, in Dresden geboren. Prot. und kath.: Urban. Sonnenaufg. 3.51 Sonnenunterg. 20.03 Mondaufg. 0.40 Mondunterg. 11.31 Er hielt die Hand Herdiths, die andere freie reichte er dem alten Herrn. Einen Augenblick ging der Sttöm des gleichen Fühlens durch ſie alle. Der e Wife Die warme Sommerſonne lag über der Welt. Von dem Turm der Martinikirche klang das Läuten der en Glocken mit dem vertrauten Ton, den Herdith ee geſſen hatte. Und über allem ſchwang, wie ein einzige 10 Uhr: Kindergottesdienſt. 1 Uhr: Andacht. En der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: 6,0 Uhr beſt. Amt für Jakob Burkert 3. grünen Römern. Abende in kleinen Gaſthäuſern. Kleine Balkons in die Nacht hineinſchauend 5 und über ihnen ‚ und. r. J der Himmel mit unzähligen Sternen. Jede Stunde 115 iſt etwas e a b d bn e 775 31 or ore d wenn ſie Ja, Herdith, es N 8 D 8. rdiths Jobſts Glück zu vertiefen. Un„Ja, He durch a ri 0 Herdiths und Vobf 8 5 ls hätte alle Freude, alles mein ganzes Leben um- und umgekrempelt worden wäre. Feld, ale Iran und Sch 0 9 ſein müſſen um ſie Ich war ja dem Wahnſinn nahe, als ich aus dem Fieber Leid, aller Irrtum und Schmerz ee üſſen, J uf e alk e en bis hierhin 35 führen. Sie wurde nicht müde, davon zu erwachte und lab, 15 ich eee a5 i ed a dee r i 8. rüttmann mich gehalten. S 9 ht, da Laut: die Stimme der Heimat e 1 5 5 ee geen en 8 6 ü f i lic; 1 105 1 eee eſe N 5 d daß man ſich in Fit batte ie Daſein f ela fing duc det N Wäre nicht Thomas Frankhofer geweſen“, neckte man Unrecht ait en e bhdlich daß man kündige Sechaiten 1 5 10 el e fort: Marion Herdith„und hätte er nicht einen ſo ſchönen Wagen ge- Selbſtvorwürfen aufreibt, ſond ö „. 35570 eben. 2 9 g einzige Schatten über ihrem L 1 verſucht, einen ſeeliſchen Gewinn daraus zu ziehen. Lang⸗ Karnau war ganz geſund Es war immer wie ein Schauer habt— fande be e de gen be 1 e. 26. Mai 1521 Luther wird in, die Reichsacht getan. 1875 Die Dichterin Helene Voigt-Diederichs elbſt auf Gut Marienhoff bei Eckernförde geboren. 1923 Albert Leo Schlageter, von einem franzöſiſchen Kriegsgericht zum Tode verurteilt, wird bei Düſſeldorf er— ſchoſſen. Prot.: Eduard— Kath.: Philipp Neri Sonnenaufg. 3.50 Sonnenunterg. 20.04 Namen benannte Vereine wirken in ihrem 0 90 5 f 5 i e unge unſerer Fechterinnen, die ebenfalls bis Nea 11000 inder der hl. Taufe ihren ins 50. Lebensjahr die Klingen kreuzen. 8 en 1 ihrem beſonderen Schutz Um nun allen Mädchen, Frauen und en 90 195 iſt Pau eil 11 Männern Gelegenheit zu geben, einmal ſ Ad besondere kinchliche Feier be⸗ die Anfangsgründe des Fechtens kennen zu 90 f ird Deen e arch ier des lernen, rufen wir alle jungen Männer und en 5„ Darum findet morgen Sonntag, Mädchen über 16 Jahren auf, ſich am kom— 5 5 7. 0 2 o gro 51 foipy i 5 5 7 1 2 7 7 N deſſen Ehefrau Anna Maria geb. Eppel, 170 16. Mai zu e e ein feierlicher menden Mittwoch, den 29. Mai im Engel⸗ beide Krieger: Sohn Franz und Schwieger⸗ 0 1 0 ue le wird die Nachmit⸗ ſaal einzufinden und Turnſchuhe mitzuführen. ſohn Georg Martin, den verunglückten Enkel tagsan n ihrer Ehre mit ſakramentalem Jeder am Fechtsport intereſſierte iſt herz— enaus Burker Nöri Segen gehalten. 1. 1 17 Nikolaus Burkert und Angehörige. aeneen lichſt eingeladen an dieſem Schulungs-, Ueb—⸗ 1 1 bine Loho frieden und ſo klar. Ich glaube, Marion, in deinem Leben 14 Mondaufg. 0.55 des Mitleids durch Herdiths helle Tage gegangen, wenn ſie an Marion dachte. Ehe Marion nicht ganz Ganeſen war, das fühlte ſie, war ihr Glück nicht vollkommen. Am Morgen hatte ſie den erſten Brief von Marion bekommen. Einen Brief von nur wenig Zeilen. Aber in den kurzen Und wäre ich nicht ſo eiferſüchtig geweſen“, ſiel I 7 5 1 obſt ein. 19„ . Haan wäre nicht alles ſo gekommen“, ſchloß Herdith. 7 8 7 02 N 15 3 und eine ſolche Szene endete gewöhnlich mit 9 t f Küſſ einer g T 8 Frankhofer, au bon Küſſen und einer Karte an Thomas F khof der iini W̃ glücklich.“ vertrauen. Und dann kam Georges. Weißt du, er iſt Jo tlar und ſo gut. Und ſo ſicher. Man kann gar nicht anders mit ihm ſein, als auch klar und einfach. Ich habe ihn ſehr lieb“, fügte ſie leiſe hinzu,„und er iſt mir auch gut. Er will hier in Deutſchland bleiben. Vater will ihn in die Das 2. Amt fällt aus wegen der Bitt— prozeſſion.(Richtung Bismarckſtraße). Dienstag: 6,10 Uhr beſt. Amt für Anna Hanf geb. Kirchliche Anzeigen der Eu. Gemeinde Viernheim ungs- und Werbeabend ſich zu beteiligen. Deshalb Männer und Frauen, kommt zu dieſem Abend, bringt Euere Turnſchuhe mit und das Fechten kann beginnen. Mondunterg. 12.56 Blumen heraus! Die in dieſem Jahre ziemlich„länglichen“ Eisheiligen mit ihren tückiſchen Begleiter— i 7 5. ir ſind ja ſo ſcheinungen für Feld und Garten, Blumen der immer dasſelbe ſtand:„Wir ſind a! und Bliten 15 ſich verabſchiedet und hoffnungsvolle Sommertage mögen nun ihren belebenden Einzug halten. Ein freund— liches Geſicht einer Stadt oder eines Dorfes erfreut nicht nur die Einwohner, ſondern iſt auch beſonders geeignet, bei den Fremden einen guten Eindruck zu erwecken und die— ſen in angenehmer Erinnerung zu bewah— ren. Daß dem ſo ſei, dazu kann jeder ein— zelne beitragen. Mit dem Schmücken an he Von Politik, von Spor hen Feſttagen allein iſt es nicht getan, auch 78 3 128 Sport, das Werktagsgeſicht der Häuſer und Stra⸗ Was in der Stadt un uff'm Land, zen ſoll freundlich ſein. Darum:„Blumen Paſſiert an jedem Ort. heraus!“ Scheut die geringen Koſten und Sie ſchreibt vom Wetter und vom Wind, die kleine Mühe nicht. Es gibt viele Fenſter, Vom Krieg und viel vom Friede, Balkone und Gärten vor den Häuſern, die Schreibt von der Mutter un vom Kind, mit Blumen geſchmückt mithelfen, das Orts⸗ Kann jedem ebbes biete. bild zu verſchönern und zu beleben. Ein Tut eener e Patent erfinne, Fenſterkaſten iſt ſo teuer nicht, daß man ihn En Annerer was entdecke 1855 beſchaffen kenne Und die paar Blu⸗ * 2 8 2 men, auch ſie ſind als heimiſche Erzeugniſſe So tut er ſich net lang beſinne, wahrhaftig erſchwinglich. Läßt's in die Zeitung rücke. 5* Werd eem die Wohnung uffgekündt, So braucht er net zu fluche, Er geht zur Zeitung hi'n geſchwind, Die hilft'm eeni ſuche. Wer ebbes zu verkaafe hot, Der offeriert's im Blatt, Do werd's bekannt, un's Geſchäft geht flott, Un wickelt ab ſich glatt. Leset die Zeitung E Zeitung g'hört in jedes Haus, Wo Menſche drinne wohne, denn's Zeitungsleſe is ken Graus, Es tut ſich gut verlohne. Die Zeitung ſchreibt von allerhand, 6,10 Uhr 1. Seelenamt für Aug. Weidner. 6,40 Uhr 1. Seelenamt für Katharina Reinhardt geb. Neff. Am Nachmittag Beichtgelegenheit wie an Samstagen. Am Montag um 6,15 Uhr hl. Meſſe bei den barmherzigen Schweſtern. Am Mittwoch um 6,15 Uhr bei den Engl. Fräulein hl. Meſſe. * Das Rieſenheer der Radiohörer. Das Internationale Rundſpruchamt veröffentlicht ſeine Jahresüberſicht, aus der hervorgeht, daß Ende 1934 in der Welt ungefähr 48.3 Millionen Empfangsapparate beſtanden, was einer Hörerzahl von rund 193 Millio— nen entſpricht. Von der Geſamtzahl von 48,3 Millionen entfallen auf Europa rund 4. N N 23,5 Millionen. Ueber die größte Zahl von Grad jetzt in der bewegte Zeit, Empfangsapparaten verfügen die Vereinig— Wo alles rennt und fließt, ten Staaten, man ſchätzt ſie auf 20,75 Mil- Do iſch es Pflicht von alle Leut, lionen. Dann kommt Großbritannien mit Daß ma die Zeitung lieſt. 6,8 Millionen und Deutſchland mit 6142 921 Aa was von owe werd verfügt, Apparaten. Im Verhältnis zu ſeiner Be. Des muß e jeder wiſſe. völkerung verfügt Dänemark über die mei, Un glab net, daß die Zeitung lügt ſten Empfangsappaxate, nämlich 160 auf je ! A„ gt, 1000 Einwohner. Die Zahl der im Laufe Die hot e gut's Gewiſſe. des Jahres 1934 in Betrieb genommenen Drum muß e jeder rechte Mann Empfangsapparate beträgt annähernd 3,3 Die Zeitung abonniere, Millionen, ohne die 2 Millionen Empfangs- Un jede Fraa die leſe kann, apparate mitzurechnen, die in den Vereinig— Sich dofor intreſſiere. Wir hatten ja keine Ahnung, Grete 2 Uhr: Aufnahme in die Jungfrauen- g Kongregation mit Predigt. Marienkirche: 7,30 Uhr: heilige Meſſe. 10 Uhr: Kindermeſſe für das 1., 2., 3. Schuljahr, das nicht mit der Prozeſ ſion geht. ten Staaten in Automobile eingebaut wor— Was ſo e Zeitung koſcht, is wennich, den ſind. Wenn ma bedenkt ihr'n gute Zweck, Ma gibt jo aus ſo manchen Pennich, For überflüſſige Dreck. E Mark un Vierzig is' net viel, Für die Küche. Wettervorherſage: Da ſich das große Tiefdruckgebiet, das ſich in nördlicher Richtung bis nach Mitteldeutſch— u Vi 1 land verlagert hat, bei Fehlen weiterer Luft— Des kann ſich jeder leiſchte, maſſengegenſätze weiter auffüllt, ſteht eine De„Anzeiger“ ſchreibt'n gute Stil, langſame Beruhigung der Wetterlage in Aus— Und bringt ſtets's allerneueſte. ſicht. Bei wenig veränderten Temperaturen Drum„Lands“, halt du dein Heimatblatt,] Bewölkungsſchwankungen und zunächſt noch Un les es mit Vergnüge, örtliche Gewitterſchauer. 1 Am Feſte Chriſti Himmelfahrt iſt ge— meinſchaftliche heilige Kommunion der Jungfrauen. Abends 8 Uhr iſt in der Sporthalle Monatsverſammlung der Jungfrauen Kongregation. Abends 8 Uhr im Löwen für den kath. Männerverein mit Angehörigen Licht- bilder⸗Vortrag:„Das Leben Mariä“. Mit dem Feſte Chriſti Himmelfahrt iſt die Oeſterliche Zeit beendet. Kleine Pfiffigkeiten der Hausfrau. 75 1 1roße iſt dir davor 1. Sellerieſuppe. Für die Perſon wird eine age 15 Zelleriewurzel genommen, geſchält, gewaſchen, A5. 1ä n chnitten und nebſt den zarten, blaßgrünen Herzb 1 K Zuppenſett eine Weile gedämpft, mit etwas Mehl aungefült .. ü 5 ſumal wenn es auf eine wenn dieſes gelb angezogen hal, malt Fleuctraz eto Kartoffel, denn die iſt immer da, zune ſie Tweich gekocht, die Suppe durchgerrteben, nochmals auf Ueber Erholung. 5 Aer 5„ 43 in Und e lie Willſt du Berliner Pfannkuchen backen 1 l 0 29 1 Menſchen, die zuviel arbeiten. Kaum ſind W f N 5 0 ö e dene b 55 e leber eln weben c 125 10 1115 1 95 eie geſor Mohrle ab Und Wenn ind lustlos. Sie könnten glei e Fr ebrauchen. dich nicht lange und putze 0 N. eun e nien gleich wiever Erholung bewerfriſcht 40 g be Hauf dann nehme eine Nu; Netten N kichtla 15 erholen verſteht, kehrt erfriſcht du gerade keine Mohrrübe im Hauſe haſt, de 0 Nur derjenige, de 0. Arbei zurück. Niet ktoſſel ſchäle ab und lege gel uppe d ben, bmals auldoten ee ande wiſſen nicht, was richuge Erholung tt. 152 e Dur 17 9 1 9 steht lie all und engen ande ſerotert. Rach Belieben tan vie Suppe N denigen, Geiſtesa verrie in das ſiedende 1 g. 8 a n werden. a nei ſte eiten ve e ndeln verkehrt, e aumenſger freudig tut es an gezoge 5 ee been geln er etzen G n hinein. Und nicht wenige 0 11 N 30 wenn ste iich ang in ihrer freien Zeit immer wieder el chter Stele dle gelte Mohrrübe. f. Kalbsbruſt. Eine ſchöne ae 9 55 en a. 4 eur De goſe Geif d dann in E— N. 1 N* bald m f a, Wider ander 7 W525 5 Veit ſon ruhen. Ganz ruht er nie, Möchteſt du, daß der Reſt einer angebrauchten Bier- fiele N e de N Bratenkaſſetolle gegeben, zel ee aneelrgent den r*„ ole 121 net! Mochte f 5 ora bir ann ſtelle löffeln 9 1 ei 12 i inzu feen nale Hit denn der Feen faſen“, 0 Fe Selterflaſche nicht verdirbt, nicht voiheſſeeſeſt geſchloſſen, au ſchnitlene Zwiebeln, eine gelbe Rübe und eine e el Aber man kann den Geiſt arbeiten laſſen“, anſtan ihn zur die angebrauchte G bleſ die Kohlensaure in per Flasche, und gefügt und unter fleißigem Begießen im Backofen ſchön g beit 3* den Kopf. Dadurch bleibt die Kohlenſan der? he. u! fügt 1 l Harun del ver il ſie es i s Getränk nicht ſchal, ſchmeck! jebraten. ag: 2 116 14 dern eil ſie es tut, darum wird das Getränk 1 1 8 a i D ö geiſtesarbeiter viel ſchwimmen, wandern, weil 5 7 1 10 5 11 5. 778 5 c e e c dene, Ee zee. eee e. Gedämplie Biwietern, Waſſer zum Feuer deset. ſobald 6,10 Uhr 2., 6,40 Uhr 3. Seelenamt für n 10 w 5 ain een e mn e er- Haſt du undichte Stellen an deiner Badewanne, meine nicht zwiebeln werden mit kaltem Waſſer zum ehrt iſt es. die freien S ö Kollegen zu ver— Haſt du un telle! d h nee en t 57 wiede amin wlan vun in dleſelbe Atmo- daß du nun fortan auf das gewohnte Bad zu verzichten b bringen. Immer wieder e dem 19 2 1 5 le kochen, abgeſchüttet, mit Butter weichgedünſtet 1 11 dach alugust Weidner. d ich in koſtſpielige Ausgaben ſtürzen mußt. Du braucht Anrichten ſüße Sahne darangegeben.(Zu geſottenem 3 Abends halb 8 Uhr letzte Mai⸗Andacht. 15 4 4. 3711 Arbeit. oder dich 1 ple! Ausg 10 a. U eee ud n een ae 95 a e e dir nur ein gut Teil Plaſtelin zu beſorgen, mit dem du bis 8 1 falſ den Verke 8= Das iſt grundfalſch. Kann man ebſt Kartoffeln.) 1 1 5 5 ue en vi Schinke Aus Brot werden rund 1 n ee pe schadhaften d. dewan e preſſen Vorher müßen„ ee ee Größe eines Setzeies ge legen nicht miſſen, dann banne man nach Per ſüür kurze deiner schadhaften Padewanne davon prſſen.„or hon min Schmuten ohne Rinde. Zgebacken, In der Mitte eine bai liche Arbelt aus de, imer hatt Vdergiß kurze Zur die Fugen und Riſſe gut ausgetrocknet ſein. Aber da 5 ſchnitten, in Felt goldbraun herausgebacken. 9 it gehacktem die tägliche 2 ſeinen Mühen und Laſten, vergißt und nur das Plaſtelin auch durch die Riſſe und Fugen kein Waſſer mehr kunde Vertiefung ausſtechen oder ſchneiden, mi cg 1 wee ber e. eziwelchen, und ſelbſt dem heiden ee e Schinken füllen, und mit einem ſauber rundgeſchnittene hackter N die Arbeit geht. es tapfer ſtand. zudecken. Recht heiß ſervieren und eventuell mit gehe 4* r——.....———— Die angeſetzte Sportwerbewoche, hat den Zweck und das Ziel, alle diejenigen, welche dem Turn- und Sportleben noch fern ſtehen, für die aktive Leibesübungen zu gewinnen. Leibesübung betreiben, heißt Körper und Geiſt ſtählen und aus der großen Zahl von aktiven amstag: 6010 Uhr 2. Seelenamt für Katharina Reinhardt geb. Neff. 6,40 Uhr 1. Seelenamt für Gg. Sommer 6. In der Marienkirche iſt nur am Freitag e 0.. f 8, N Sonntag, den 26. Mai 1935. Rogate. Worten zeigte ſich die ganze Wandlung, die mit Marion Wir ſind ja ſo glücklich!, dachte Herdith auch, als ſie am Fabriken nehmen, damit er mich e Mind ich bade ber. 3 41 8 e e vorgegangen war.; i ie falſch ich in allem letzten Tage vor ihrer Rückreiſe in den ſchönen Anlagen] muß. Im Frühjahr e bei meiner Darnach Bittprozeſſion(Richtung Adolf 1. 3538. Rieder 209 501 N 295 N „Ich ſehe“, ſchrieb Marion, 1 er d daß des Nerobergtales bei Wiesbaden ſpazierengingen. Der einen innigen Wunſch, Herdi 1 z wiſſen, daß ihr Hitlerſtraße, Sandſtraße). 5 i gehandelt habe. Wie verkehrt mein Leben war, und du! Wald ſtand in goldenen Fanfaren von herbſtlichem Laub. Hochzeit haben. Erſt dann werde ich ganz wiſſen, dat Abends halb 8 Uhr Maiandacht. Nach der 9,30 Uhr: Kindergottesdienſt. es wahrſcheinlich in ein grenzenloſes Unglück ad Die f f klar und rein. Wiesbaden lag im letzten mir wirklich vergeben habt.“ e i ern; een ee,* Wala dacht. dae) der Montag, den 27. Mai 1935: hätte, wäre nicht alles ſo getommen. wie es iſt. e f ieiglaft u ihren Füßen. Innig umſchlungen ſtanden Herdith legte ihren Arm um Matin 1 0 den Andacht verſammeln ſich in der Kirche die 5 Abends 8 Uhr: Kirchenchor. mir, Herdith. Ich habe in den Zeiten des e diebe 115 und ſchauten hinunter.„Vergeben und vergeſſen, Marion! Und auf detue 5 Mädchen, die in die Jungfrauen⸗Kongrega⸗⸗] Dienstag, den 28. Mat 1935 über dich, mich und Jobſt nachgedacht. Ich weiß, daß ihr 0 5 16 0 ön iſt die Welt!“ ſagte Herdith. Hochzeit freuen wir uns.“ 1 tion an Chriſti Himmelfahrt aufgenommen ö Abends 8 Uhr: Frauenabend. beide zueinander gehört, und daß ich noch viel lernen ie ſchön bist du!“ ſlüſterte Jobſt und küßte Herdith.* 4 werden. Mittwoch, den 29. Mai 1935: muß, bis ich wirklich einem Mann eine Gefährtin ſein e eee auseinander. Menſchenſchritte tönten. f 2455 tbebt uc.. Abends 8 Uhr: Mädchenkreis. kaun. Verzeih mir allen Kummer und denkt freundlich. ile gl wege bog eine junge Dame in eifrigem Am letzten Abend im nee den und bt 15 Mittwoch: S 1 1* 8 5 1 7 7 er 8 9 an mich.“ e e e eee Gepe mit einem Herrn, deſſen Anzug in dem ganzen reiſe nach Braunſchweig 5 Vellobten. ö Unterstützt den Dieſen Brief hatte e gene ben und dann ge. Schnitt etwas typiſch Ameritaniſches hatte.. das Zuſammentreffen mit 9 5 e ee en ee 55„Nirgends kann man allein ſein!“ flüsterte Wan ea Hence be mich ja eine längere Zeit mit Georges Shad Uerscbönerungsverein 1 meint: die Hoffnung, daß aus Marion nun ärgerlich. Aber dann verſtummte er. Herdith hatte haſtig„ 0 ene wee Jobſt 3 Er iſt ein prächtiger 2 de date ede Solc 110 Erschütterung, wie ſie ihre Hand auf ſeinen Arm gelegt, 8 1 0 5 dezu intelligent ohne alle Faxereien! Vor Der Verkehrs- und Verſchönerungsverein ein ganzer gert wird. 10 18 Menſchen notwendig. Da Jobſt, ſieh nur, das iſt doch, das iſt doch 8 g Ae ee iſch. Er wird Marion ſchon feſt an der läßt noch einmal auf dieſem Wege einen war— Beten 85 ie 1392 i und der Menſch findet zu Jeg ſah auch das herankommende Paar die beiden. allen Dingen ab 91 e n einmal nötig ſein ſollee. men Appell an alle ſeine Mitglieder ergehen, geben feel n i zur d d 8 Die junge Dame in dem grünen Wollkoſtüm. 110 Na ee geben ein gutes Peſpan ab. ihm doch die alte Treue bewahren zu wollen, enz Sau hatten ſie beide ein paar Worte an Marion paar ſchnelle Schritie, e oſſenen, 8 Rur dunn zog er Herdith ſanſt an ſich und tra. 3 wenn in Kürze der Vereinswart auflapft und geſchrieben. Sie beide waren ja ſo erfüllt von Glück, daß Herdith und Jobpſt 31. Ji Siri zurück ihr ans oſſene Fenſter. Es war ein milder Abend von N den gewiß recht beſcheidenen Mindeſt-Jahres⸗ jede Bitterkeit vor dieſer ſtrahlenden Wärme in ihrem friſchen Geſicht blieb 05 paar Sch an wurde ſie einer keifen Süße, wie nur der deutſche Herbſt ſie zu Ponnerstag: beitrag von 1. Mark erhebt. Gleichzeitig 5 wichen war„Herdiihl; tief Maron narnam e ne 145 15 Der Rhein floß in großem, ruhigem F nbs e f bittet der gemeinnützige Verein anläßlich ſeines Herzen gewichen war. glühend rot. Sie ſtockte. Aber Herdith hatte Marion ſchon ſchenken vermag. 8 80 A5. länzte auf ſeinen Feſt Chriſti Himmelfahrt 35 abrigen Jubi g binnen 4 4* eee n e, Strom unten vorüber. Der Mond glänzte e 4. 50 155 Nuß, U. 1. 950 herzlich in ihre ene ee Wellen. der Himmel war mit Tauſenden von Sternen Apoſteltirche: weiteren M itgliederzuwachs, damit er Der September legte den letzten goldenen Schimmer 5 ee ede den biſt.“ beſtickt.. 3 s ist-, ſagte Jobſt,„es 1 6 Uhr: 1 f. Meſſe 5 e e eee und neue nner die Melt. Da ze ier glückliche junge Menſchen daß dn en ee ee„Wie friedlich und ſchön alles iſt„. use, else. Pläne ae bringen 9 7 über die Welt. Da zogen vier Nis Megede und Deta„Ja, wirklich, welche Freude! festem Druck. Da lohnt ſich doch manchmal, durch Leiden zu gehen, wenn der 7 Uhr: 2. hl. Meſſe. Zu dieſen Plänen gehören in erſter Linie hinaus auf die Hochzeitsreiſe: 99 1 5 Jobſt Jobſt ſchüttelte Marions Hand mit ſeſteui 1 Preis eine Gemeinſchaft iſt wie die unſere, Herdith!“ 830 uhr: Hoc 5 r r en sf die vielverſprechenden Anlagen, welche zur fuhren gen Süden zum eee 1 N als löſte ſich die Verlegenheit in Marions Geſicht. Herdith lehnte ihr Geſicht an Jobſts Bruſt, ſah mit 8,3 1 Hochamt; darauf Flurprazeſſten, Freude eines jeden Natur- und Heimatfreun und Herdith aber zum Rhein. Jobſt* e ihn„Wie ſchön, euch zu treffen! Ich an e denen 1 einen ſtillen, gläubigen Ausdruck zu ihm auz. In ihren 9 ihne Hofmannſtraße, wie ſonſt bei des der Induſtrieſtraße entlang erſtehen ſollen. Kind einmal am Rhein ein 175 un dem deutſchen Hübner von eurer Hochzeitsreiſe gehört. Meine Glüe 0 glänzten Tränen. der Marcusprozeſſion). Und ein Natur-, Heimat- und Schönheits die Sehnſucht nach dem ſchnnen. dich konte er ihn wünſche und Blumen habt ihr wohl bekommen! 1„Du weinſt, Herdith? Traurig!“ freund biſt wohl auch du, mein lieber Leſer. Strom nicht mehr frei Side die n„Ja, Marion! Wir danken dir innig! Wir hätten nur Sie ſchüttelte den Kopf: f Oder nicht? Gilt für dich das Wort eines Wiederſeten zune. 155 Rhein aufwärts. Die gcwünſcht, du wärſt mit dabei geweſen.“„Nein, Jobſt, nur ernſt vor Dankbarkeit!“ großen Mannes nicht, der da ſagt:„Freude Von Bonn an ſubren ie 9 8 om war wie um⸗ Marion ſah Herdith an: 8 Da riß er ſie ungeſtüm an ſich: 5 an der Natur, zeugt von einem lauteren Her Weinleſe war in vollem. Bunt der Reben„Das— das habe ich noch nicht gekonnt, Herdith! Aber„Ernſt, aber auch fröhlich, Herdith, du mein Liebſtes zen!“? Drumm zögere nicht zu lange und be tränzt von bern den Tae e des Glücks. Tage jetzt—“ Ein heißes Rot ging über ihr Geſicht.„Darf ich mein herrlichſter und beſter Preis!“ weiſe deinen guten Willen, wenn der Vereins und dem Duſt der 1 1 e Die Ferne klar euch bekannt machen? Ach, Georges, kommen Sie doch nb wart Jakob Benz 4. in den kommenden in Ae ene 19 s Glück in ihren Herzen fo fuhren einmal her!“ Tagen die Beitrittserklärungen abholt. Helft und durchſichtig. Das Glue een mit, daß ſich das von Natur aus ſtiefmütter Uhr: Kindergottesdienſt. lich behandelte Weichbild unſeres vielſach verkannten Heimatortes etwas erfreulicher ge ſtaltet. Es iſt dies dringend nötig. Ein Ver ein mit ſo edlen Zielen wie unſer Verſchöner ungsverein ſollte in einem Orte mit mehr als 12000 Einwohnern wahrlich nicht 250, ſon dern zum mindeſtens 500 Mitglieder zählen, wenn er ſeinen Aufgaben gerecht werden ſoll. Macht dem Verein dieſe Jubiläumsfreude! Ich les mich jeden Tag drinn ſatt, Un tu mich mit begnüge. 5 1 ch Reichsſport⸗ Doch wer viel Zeit hot un hot Geld, 1 E ann ma l ung Un mehner wiſſe will, Betreffend: Schutz der Gemeindejagden. Werbewoche Von dem, was vorgeht in der Welt, Nach den gemachten Erfahrungen fällt Kann leſe was er will. der immer mehr verwendeten Mähmaſchine 7 28 J. P. jährlich eine verhältnismäßig große Zahl Reh vom 26.„ 2. 6. 1935 wild, namentlich Jungwild zum Opfer. Für jeden fühlenden Menſchen iſt es ein bejam mernswerter Anblick, ein kaum geſetztes Reh kitz lebendig in Fetzen geriſſen zu ſehen, auf das ängſtliches Klagen der Mutter folgt, die vergeblich nach ihrem Jungen ſucht. Fälle dieſer Art kommen beſonders auf in der Nähe des Waldes gelegenen Wieſen oder Kleeäckern e MAGGI SUpPEN i a 7 j Menſck eſchrieben, die am Dieſe Zeilen ſind für alle Menſchen geſch 8, Handel und ſtrt iſtesarbeit verrichten. Tie müſſen, wollen ſie Er' Induſtrie Geiſtesarbeit ve ch Geſchäfts⸗ und Mien it i licher Ti fü i täglichen So ren Büchern und Tintenfäſſern auch ihre te a berſchlleben und Abſchied von ihnen nehmen. bis der Urlaub Schreibtiſch ſitzen, in der Schule ſtehen, in Büro dolung haben, mit ihrer Büro-, zu Ende iſt. f b ö üſſen natürlich iejenigen abet, die Handarbeit verrichten, müſſe 6 in N Richtung Erholung ſuchen. Sie ſollen ruhig wandern, etwas leſen oder ſonſtwie ihren Geiſt beſchäftigen; aber die Muskeln ruhen laſſen! Jeder ſuche ſeine eigene ſich Ausruhen und Erholung zu verſchaffen. eee Sante Kwante. Wäſcheblau bereitet hat. Waſſer und Petroleum ö möbel blant reibſt. E. Bekamen einige Wäſcheſtücke häßliche Waſchblauſtellen, ſo pte e nicht erſt aus, ob ſie ſich als hartnäckig erweisen ſondern gieße Eſſig über ſie, laſſe ein e ſpüle ſie aus. Du ſollſt ſehen, wie weiß die Wäſche 1 wird. Es iſt gerade, als hätte ſie ſich nachträglich n erſchrocken, daß ſie dir Aerger mit ihrer Verfärbung durch das ö ˖ Mahagonimöbel deiner zewundere nicht die blanken Mah. ö g F denn durch das 0 1 15 ad 8 ebenfalls ondern nur dadurch, daß du zwe che T Ne uſammengießt und damit 4 05 Peterſilie oder Schnittlauch beſtreuen. und abgeriebene Schale einer Zitrone werden in eine Glasſchale gefüllt und recht kalt ſerviert. f. Oeffnen der Konſervenbüchſen. Laſſen ſich 17 0 büchſen ſchwer öſſnen, ſo braucht man nur auf h Pei ein heißes Bügeleiſen auf den Deckel zu ſtellen. Das abbrechen. Saft Zi Drei Ei 25 Gramm Zucker, a f. Zitronenereme. Drei Eidotter, 125 G„ Puunde 95 1 je Creme rührt, dex Schnee von drei Eiweiß daruntergemengt, die Crel erveſt⸗ 11 el inen ſi i S ven öfftie g un ganz leicht vor ſich.— Bei Spargelkonſerv ch 1575 pie Büſchſe am Boden, damit die zarten pargelköpfe nie 1 6,15 Uhr heilige Meſſe. Nächſten Sonntag gemeinſchaftliche hl. emmunion des 6. Schuljahres, der Klaſſen Herren Lehrer Schmuck, Schäfer, Devies, r Fräulein Ries und Koob. Die Mädchen chen am Freitag um halb 6 Uhr, die aben am Samstag um 2 Uhr. Die Sammlung am nächſten Sonntag iſt den Bonifatiusverein beſtimmt. Allen Spendern und Samm- Sportlern die beſten zu Leiſtungs- und Spit⸗ zenkönnern zu fördern. Dieſes Ziel hat ſich auch der Fechtklub Viernheim geſetzt, da auch das Sportfechten in den letzten Jahren als eine gute Körper- und Geiſtesſchule von vielen Volksgenoſſen erkannt wurde. Wenn auch das Fechten mit den leichten Sportwaffen(Florett, Säbel und Degen) von den Ausübenden eine große Ausdauer und Energie verlangt, ſo wird jeder, der ſich dem Fechtſport verſchrieben hat, ihm bis in das hohe en während der Caritas⸗Opfer⸗ Alter hinein treu bleiben. Gerade das Sport⸗ Erstens schmecken MAS G!“ Suppen gut, und zweitens kostet 1 Würfel für 2 eller nur 10 Pfg. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. IV. 35: 1135. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. vor, das Wild in den heißen Tagen namentlich in den am Waldrand gelegenen Grundſtücken Einſtand nimmt, wo es vor den Fliegen mehr Ruhe hat. Wir erſuchen die in Betracht kommenden Grundſtückseigentümer im Intereſſe der Menſchlichkeit und des Tierſchutzes die zur Vermeidung derartiger Vorkommniſſe notwen⸗ digen Maßnahmen zu treffen. Viernheim, den 23. Mai 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel.