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Nation und Sport Mit einem geſunden Volk gehen die Füh⸗ rer eines Staates hoffnungsvoll und freudig den ſchwerſten Zielen entgegen, ein in ſeiner Kraft und in ſeinem Wollen zerrüttetes Volk aber nimmt ſeinen Führern ſelbſt die Ent⸗ ſchlußkraft. Ob das Deutſche Reich nun Ar⸗ beiter auf Montage in fremde Länder ſchickt, ob es ſeinen Forſchern einen Teil ſeines Da⸗ ſeinsglücks in die Hände legt, ob es ſeine Diplomaten an fremde Konferenztiſche ent⸗ ſendet, ſtets kommt es darauf an, daß dieſe eine Menſchen und Vertreter neben ihrer Handfertigkeit und ihrer geiſtigen Haltung auch jene geſunde Lebenskraft beſitzen, die der harte Kampf allerorten erfordert. die Gegenwart jagt den Menſchen mit einer viel größeren Haſt durch die Schau⸗ plätze ſeines Seins, ſo daß die geruhſame und überlegte Ausgeglichenheit einer frü⸗ heren Generation ſchon lange keine wirk⸗ ſame Waffe mehr gegen das uns bei ſedem Stundenſchlag des Tages aufgezwungene Tempo iſt. Auf der Suche nach dem Gegen⸗ mittel haben Lehrer und Erzieher, Staats- männer und Aerzte, Fanatiker und in ſich gekehrte Träumer, Rieſen und Schwächlinge, Schwerarbeiter und Erfinder die große Er⸗ holung auf der ſportlichen Kampfbahn ge— funden. Eine einfache Rechnung ſagt, daß der das Sportleben befruchtende Staat ſeinen Kran⸗ kenhäuſern die Inſaſſen nimmt, die Arbeiter ſeiner Fabriken aufgeſchloſſener und lei⸗ ſtungsfähiger macht, ſeiner Jugend die Kraft zum körperlichen und geiſtigen Wer⸗ den gibt, ſeine Mütter gefünder macht. Wer im Gefüge ſeiner ſportlichen Mann- ſchaft die Kameradſchaft erlernt hat, hat nicht mehr nötig, die rechte Einſtellung gegenüber dem an ſeiner Seite arbeitenden Kollegen zu finden. Keiner iſt beſſer in die Arbeitsfront einzuordnen als der ſportlich Erzogene. Auf der genauen und willigen Einfügung jedes Teilchens in die endloſe Maſchinerie des neuen einheitlicheren Staates aber beruht auch die Zuverläſſigkeit des Ganzen. So iſt die sportliche Schule, die der junge deutſche Menſch heu⸗ te durchmacht, gleichzeitig auch die Station, wo der werdende Deutſche ſein erſtes Exa⸗ men als brauchbarer und bewußter Staats- bürger ablegt. Der deutſche Sport, wie er unter der neuen Führung geworden iſt, hat zielbewußt und rückſichtslos in ſeinen Rei⸗ hen die Geltung des einzelnen hinter den Einſatz für das Ganze geſtellt. So verliert der junge Ddeutſche— der zum Sport kommt, um ſeinen Sinn richtig zu verſtehen — das Bedürfnis, ſich mehr hervorzutun und herauszuſtellen, als das Zuſammenge⸗ hörigkeitsgefühl es will. Man kann aber dem Menſchen die Eigenliebe und ſelbſt einen übertriebenen Ehrgeiz nicht nehmen, ohne ein anderes Wunſchbild an die Stelle ausgelöſchter Ziele zu ſetzen. Die neue deutſche Bewegung im Sport hat den Dienſt an der Nation an die Stelle der Selbſtherr⸗ lichkeit des einzelnen geſtellt. Vom erſten Schritt auf das Kampffeld an, weiß der unge deutſche Sportler, daß er ein kleiner Kämpfer in der großen Reihe iſt, und die Hoffnung, einmal als Sieger für die Na⸗ tion aus der Arena ſchreiten zu können, gibt ihm den ſteten Antrieb. Fallen Rekor⸗ de, ſo iſt das ein Zeichen dafür, daß dem nationalen Sport Ehren winken; wird ein „neuer Mann“ entdeckt, gilt dieſe Entdek⸗ kung dem Ganzen. Wenn jetzt wieder für den deutſchen Sport geworben wird, wird jeder im Lande ſich o einzuſtellen haben, wie es die kluge Vor⸗ ausſicht der Staaten getan hat, denn der ater einer Fomilie kann ſich der Ueber⸗ zeugung vom Segen des Sportes ebenſowe⸗ nig verſchließen wie die das Wohl ihrer Kinder erſtrebende Staatsführung. Eine Mutter, die dem Glück ihrer Söhne und Töchter lebt, darf ſich nicht abſeits halten, wenn es um die Zukunft des deutſchen Sportes geht, keiner kann es, der den neuen zeitnahen, vom Sport erzogenen, gekräftig⸗ 70 und zur Kameradſchaft beſtimmten eutſchen Menſchen will. Viernheimer Zeitung I (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfenni bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und 99 109 508 mittags Suhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle. von ſämtlichen Annoncen-Expeditienen Deutſchlands u. des Auslanda , in Plaßvorſchriften dei anzeigen werden nach Weoglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 8 52. Jahrgang N We Große Erleichterung in Geuf Die Vertagung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfalles Genf, 25. Mai. Die weitere Entwicklung der italieniſch⸗ abeſſiniſchen Meinungsverſchiedenheiten, de⸗ ren Liquidation nun ſo plötzlich in naher Ausſicht ſtehen ſoll, wird zeigen, ob der An⸗ nahme der Genfer Kompromißvorſchläge durch Italien in der Tat die entſcheidende Bedeutung zukommt, die man ihr in Völ⸗ kerbundskreiſen beimißt. Ausſchlaggebend wird jedenfalls die Art der Durchführung des Vergleichs ſein, auf den man ſich im Völkerbundsrat zu nächtlicher Stunde ge⸗ einigt hat. Es handelt ſich um zwei Ent⸗ ſchließungen. Die erſte geht davon aus, daß ſich die italieniſche und abeſſiniſche Regie⸗ rung auf der Ratsſitzung vom Januar 1935 bereiterklärt haben, die wegen des Zwiſchen⸗ falles vom 5. Dezember 1934 entſtandenen Streitigkeiten gemäß dem italieniſch⸗abeſ⸗ ſiniſchen Vertrag von 1928 zu regeln. Nach Erſchöpfung der direkten Verhandlungen auf diplomatiſchem Wege ſeien die beiden Parteien zur Ernennung ihrer Schiedsrichter im Sinne dieſes Vertrages geſchritten und ſie ſeien bereit, dieſen Schiedsrichtern auch die Regelung der inzwiſchen an der italie⸗ niſch⸗abeſſiniſchen Grenze eingetretenen Zwiſchenfälle zu übertragen. Die italieniſche Regierung erhebe entſprechend einem an ſie gerichteten Wunſche keine Einwendungen hinſichtlich der Staatsangehörigkeit der von der abeſſiniſchen Regierung beſtimmten Schiedsrichter. Die beiden Regierungen ſeien ſich darüber einig, den Zeitpunkt, an dem das Schlichtungs⸗ und Schiedsverfah⸗ ren beendet ſein ſoll, auf den 25. Auguſt feſtzuſezen. In der zweiten Entſchließung erklärt der Rat, daß er den beiden Parteien alle Freiheit zur Löſung des Streitfalles ge— mäß Art. 5 des italieniſch⸗abeſſiniſchen Vertrages vom 2. Auguſt 1928 läßt. Der Rat beſchließt, wieder zuſammenzutreten, falls die vier Schiedsrichter ſich bis zum 25. Juli nicht geeinigt und auch nicht über die Wahl eines fünften Schiedsrichters ver⸗ ſtändigt hätten. Dabei ſoll Schiedsrichtern allerdings überlaſſen blei⸗ ben, dieſe Friſt zu verlängern. Von italieniſcher Seite wurde übrigens durch Baron Aloiſi unzweideutig zum Ausdruck gebracht, daß Italien ein großes Opfer gebracht zu haben glaubt. es den vier Die Luftpakt⸗Erörterungen Englische Anfragen in Paris und in Nom London, 25. Mai. Bei der Prüfung der Vorſchläge des Füh⸗ rers beſchäftigt ſich die engliſche Regierung zurzeit beſonders eingehend mit der Luft⸗ paktfrage. Wie halbamtlich mitgeteilt wird, die engliſche Regierung im Begriff, die Anſichten Frankreichs und Italiens über die Möglichkeit einer Abtrennung der Luft⸗ paktvorſchläge von den anderen Problemen des Londoner Protokolls vom 3. Februar einzuholen. Falls Frankreich und Italien dieſem Schritt zuſtimmen ſollten, wäre die Eröffnung von Verhandlungen zwiſchen England, Frankreich, Deutſchland, Ita⸗- lien und Belgien möglich. Auf jeden Fall würden Verhand— lungen über einen Luftpakt alle fünf betrof— fenen Mächte umfaſſen. Bezüglich der engliſchen Rückfragen in Berlin berichtet„Morning Poſt“, die eng— liſche Regierung wolle u. a. wiſſen, ob Hitlers Auslegung der Parität der deutſchen Luftflotte die Parität mit den geſamten engliſchen Luftſtreitkräften in der Heimat und in Ueberſee oder lediglich mit der engliſchen Heimatflotte bedeute. Es ſei unnötig, zu ſagen, daß England die erſte Auslegung nicht annehmen könnte. Die Er— läuterungen dieſer und zahlreicher anderer Punkte würden vorausſichtlich längere Zeit in Anſpruch nehmen. Erſt dann werde man ſagen können, ob die Einberufung einer internationalen Konferenz vorteilhaft ſei. * Wagenborg-Bildmaterndienſl. Jum Todestag Albert Leo Schlageters. Schlageters Geburtshaus in Schönau(Baden), davor der fetzt 80 jährige Vater des Nationalhelden. Deutſchland—Numänien Eine wichlige Etappe im Wiederaufbau der Wirtſchafts beziehungen. Bukareſt, 26. Mai. Nach Abſchluß der Verhandlungen über die Regelung des deutſch⸗rumäniſchen Zah⸗ lungsverkehrs hat die deutſche Delegation eine Mitteilung herausgegeben, in der es u. a. heißt: Durch den am 23. März 1935 in Berlin unterzeichneten Niederlaſſungs-, Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag iſt die Grundlage für eine umfaſſende Neugeſtaltung der wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſch⸗ land und Rumänien geſchaffen worden. Bei Abſchluß dieſes Vertrages war jedoch eine Reihe von Einzelfragen noch offengelaſſen und ſpäteren Verhandlungen vorbehalten worden. Dieſe Verhandlungen, die im Lau⸗ fe der letzten 14 Tage in Bukareſt ſtattge⸗ funden haben, ſind nun ebenfalls zum Ab⸗ ſchluß gebracht worden. Von dem Handels- miniſter Manolescu Strunga und dem deutſchen Geſchäftsträger ſowie dem Vorſit⸗ zenden der deutſchen Delegation, Miniſte— rialdirektor Wohltat, wurde ein Abkommen unterzeichnet, durch das der geſamte Jahlungsverkehr zwiſchen den beiden Ländern einſchließlich des Reiſeverkehrs neu geregelt wird. Hier— bei ſind auch die Bedingungen für den Be— zug rumäniſchen Mineralöls und ſeiner De— ſtillate durch Deutſchland vereinbart wor— den. Ferner ſind Abmachungen getroffen, durch welche die Abwicklung größerer Indufſtrielieferungen aus Deutſchland nach Rumänien erleichtert werden ſoll. Es iſt ferner auch eine Reihe von Fragen wirtſchaftlicher und finanzieller Art geregelt worden, ſo die Behandlung der Forderun— gen einiger deutſcher Firmen für ihre bisher noch nicht bezahlten Lieferungen an die ru— mäniſche Staatsbahn. Dies bildete eine we— ſentliche Vorausſetzung für die Bereitwil— ligkeit der deutſchen Induſtrie, weitere Wa— renkredite nach Rumänien zu geben. Nur noch 39000 Kurzarbeiter Deutliches Zeichen des Wirtſchafksaufſtieges. Mai. Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung gibt, wie das Nd meldet, eine aufſchlußreiche Bilanz der Entwicklung der Kurzarbeiterzahlen von 1927 bis 1935 bekannt. Die Bilanz verrät eindringlich, wie ſtark der Wirtſchaftsauf— ſtieg bereits eingeſetzt hat. Der Höchſtſtand war im Januar 1932 mit rund 327 800 Kurzarbeitern erreicht worden. Von dieſem Zeitpunkt ab fiel die Zahl, abgeſehen von den ſaiſonmäßigen Schwankungen, ſtändig. Sie war z. B. im Juli 1934 auf rund 53 000 geſunken. Im Januar 1935 dagegen ſtand ſie auf rund 80 000. Die Entwicklung iſt auf die Einführung der verſtärkten Kurzarbeiterunterſtützung zurück- zuführen, die ſich auch in den Folgemonaten bis April 1935 bemerkbar machte. Im April 1935 wurden nämlich faſt 89 000 unterſtützte Kurzarbeiter gezählt. Davon gehörten je⸗ doch in die alte Kategorie der einfach unter⸗ ſtützten Kurzarbeiter nur noch 39 800. wäh⸗ rend 49 100 nach den neuen Beſtimmungen verſtärkte Kurzarbeiterunterſtützung bezo⸗ gen. Die Zahl von rund 39 800 einfach un⸗ terſtützten Kurzarbeitern, die faſt um das Neunfache niedriger liegt als die Ziffer vom Januar 1932 iſt die niedrigſte Zahl ſeit Ende 1929 überhaupt und zeigt deutlich die Beſ⸗ ſerung der wirtſchaftlichen Lage. Von der Reichsanſtalt ſind von Oktober 1927 bis Ende März 1935 insgeſamt rund 173 Millionen RM für die Unterſtützung von Kurzarbeitern ausgegeben worden, ein⸗ ſchließlich der verſtärkten Kurzarbeiterunter⸗ ſtützung. Berlin, 25. — .— r eee r Tag der deutſchen Seefahrt Große Kundgebung in Hamburg. Hamburg, 27. Mal. In der Hanſeatenhalle führte Reichsmini⸗ Der Dr. Goebbels anläßlich des„Tages der deutſchen Seefahrt“ u. a. aus: Wenn der Diplomat der Geſandte ſeines Reiches iſt, dann könnte man den Seemann gewiſſer⸗ maßen den Geſandten ſeines Volkes nennen Er iſt dazu erzogen, immer an ſein Volk zu denken und ſich vor Augen zu hal⸗ ten, daß ſein Volk gemeint iſt, wenn man ihn im Auslande beurteilt. Mit ſtolzer Freude ſei er ſich der Tatſache bewußt, daß in ſei⸗ nem Rücken heute wieder eine einige Na- tion von 66 Millionen ſtehe. 8 Mit Freude kann er feſtſtellen: Wir haben wieder allen Grund, auf Deutſchland ſtolz zu ſein, denn es iſt wieder ein Deulſchland der Ehre und Würde, der Kraft des Selbſt⸗ verkrauens! Dieſes Deutſchland hat nicht darauf ge⸗ wartet, daß die Welt ihm ſein Recht wieder⸗ ebe, ſondern es hat ſich ſein Recht und ſeine hre aus eigener Kraft geſchaffen. Dr. Goebbels ging dann auf die bisheri⸗ gen gewaltigen Leiſtungen des Nationalſo⸗ zialismus ein und verſicherte unter ſtürmi⸗ ſchem Beifall:. Wir ſind nicht geſonnen, unſeren fried lichen Aufbau von mißgünſtigen Feinden ſtören zu laſſen. Wir haben hinter die Ar⸗ mee, die den Spaten ſchulterte, eine Armee geſtellt, die das Gewehr ſchulterl. Dieſe Ar- mee iſt nicht dazu da, den Frieden zu ſtö- ren, ſondern um den Frieden zu be ⸗ ſchülzen. Dr. Goebels erläuterte dann die Notwen⸗ digkeit, die Nationalſozialiſtiſche Partei auch nach der Zertrümmerung aller anderen Par⸗ teien weiter aufrechtzuerhalten. Sie iſt der Grundpfeiler des nationalſozialiſtiſchen Staates. Voll Befriedigung könne man das Echo der Rede des Führers im Auslande verzeichnen. Wenn einige Zeitungen dage⸗ gen hetzen, dann ſind ſie von jener Rüſtungs⸗ induſtrie gekauft, die keinen Frieden will, weil ſie am Kriege verdient. Aber die Völker wollen den Frieden. Wir ſtehen heute vor einem Berg voll un⸗ gelöſter Probleme. Sie können nur gemeiſtert werden, wenn Volk und Führer einig ſind und alle Stände an der Löſung mitarbeiten. Jeder an ſeinem Platz hat ein Stück Deutſchland zu vertreten, und ſo glaube ich, daß ich dieſe Feierſtunde mit 30 000 Menſchen in Hamburg aus der Seefahrt und ihren verwandteen Betrieben mit Millionen Menſchen, die in dieſer Stunde jetzt über die Aetherwellen hinweg mit uns verbunden ſind, nicht beſſer beſchließen kann, als wenn ich allen Seeleuten auf dem Meere, in anderen Ländern und anderen Erdteilen den Gruß und Dank des deutſchen Volker über die Rückſtrahler hinweg übermittle. Sie können davon überzeugt blei— ben: Niemals wird Deutſchland untergehen, wenn es den Mut hat, ſtärker zu ſein als die Not, die uns zu Boden geworfen hat. Kundgebung der Marine⸗-hitlerſugend. Die Marine-HJ veranſtaltete ihr erſtes Reichstreffen in Hamburg. Etwa 8000 Jun- en zogen geſchloſſen unter Vorantritt der Fahnen und Spielmannszüge nach Sagebiel. Der ſtellvertretende Reichsjugendführer, Stabsführer Lautenbacher, übermittelte die Grüße des Reichsjugendführers zum erſten Reichstreffen. Schule und Elternhaus Die deutſche Einigung muß aus der Familie lommen. Dresden, 27. Mai. Auf dem Sachſentreffen der NSDAP. in Dresden ſprach Reichserziehungsminiſter Ruſt über„Hitlerjugend, Elternhaus und Schule“ Im Gegenſatz zur älteren Generation habe die Jugend ſchneller zu Adolf Hitler gefun⸗ den. Das liege z. T. daran, daß die Jugend den Lebenstampf, den Kampf des Einzelnen um ſeine Exiſtenz noch nicht kennt. Es kommt aber für jeden die Stunde, wo er ins Leben hinaustrete. Soziale Unterſchiede würden her⸗ vortreten und der Kampf um den Arbeits⸗ platz beginnen. Die Schickſalsfrage eines Volkes ſei. ob die volitiſche Führung einen einheit⸗ lichen politiſchen unb voliſchen Willen über 0 Kane einzelnen ſtelle und das ſei Adolf Hitlers große politiſche Tat. Denn er habe bei aller Anerkennung der ewigen Geſetze des Lebens das deutſche Volk in einem ein⸗ heitlichen Willen zuſammengefaßt. Die frü⸗ here Aufgabe der Schule war, das Kind zu ſchulen für ſeinen Lebenskampf. Die Schule im neuen Deutſchland ſetze neben den Einzelnen das Volk und ſehe die Aufgabe der Schule darin, ſo zu arbeiten, daß es Deutſchland, dem deutſchen Volk gut gehe, daß das deutſche Volk in ſeiner Ge⸗ ſamtheit dahin geſchult werde, ſeinen Lebens⸗ kampf zu beſtehen. Es gelte, die Kinder dahin zu bringen, wo das Leben der Gemeinſchaft wirkſam werde, das heißt in die Hitlerjugend. Jedes Voll müſſe den Kampf um ſeine Exiſtenz führen. Für Deutſchland ſei bei ſei⸗ ner zentralen Lage und bei dem Fehlen jeg⸗ licher natürlichen Grenzen dieſer Kampf be⸗ ſonders ſchwer. Deutſchland könne daher die⸗ ſen Kampf nur dann beſtehen, wenn es durch den einheitlichen Willen des ganzen Volles unüberwindbare Mauern aus Menſchen um ſich bauen könne. Nachdem der erſte große Kampf gegen den Marxismus gewonnen ſei, drohten jetzt ge⸗ wiſſe neue Schwierigkeiten infolge kirchlicher Gegenſätze. Die Eltern dürften dieſe Gegen⸗ ſätze auf keinen Fall in die Herzen der Ju⸗ gend tragen. Die deutſche Einigung könnte nicht von oben her dekretiert werden. Sie müſſe von unten her aus der Familie wachſen, bis ſie eines Tages das ganze deutſche Volk umfaſſe. Die deutſche Schule der Zukunft werde die Schule der Ausleſe ſein, die Schule zur Er⸗ ziehung der höchſten Leiſtungsfähigkeit. Dieſe Schule werde man nicht durch Verordnungen ſchaffen, ſondern, indem man die richtigen Männer zu Lehrern mache. Jeder Schule einen Schulgarten Gartenbau als Unterrichtsfach. Berlin, 26. Mai. Regierungsrat Kaie, Referent im Reichs⸗ erziehungsminiſterium, bezeichnet es als das erſtrebenswerte Ziel, daß jeder Schule auch ein eigener Schulgarten angegliedert iſt. Ein⸗ zelne Bezirke ſeien dieſem Ziel ſchon recht nahe gekommen. Es gebe Regierungsbezirke, in denen 90 Prozent aller Schulen einen Schulgarten haben. In den Landgemein⸗ den fehle es oft an Verſtändnis für die Bedeutung des Schulgartens. Es werde über⸗ ſehen, daß gerade von einem richtig geleiteten Schulgarten Anregungen für das ganze Dorf ausgehen könnten. Das habe ſich in der Rhön gezeigt, wo die Bauern erſtaunt wa⸗ ren, im Schulgarten zu ſehen, daß auch in der Hohen Rhön noch Gemüſe wächſt. Dar⸗ aufhin bauten ſie es ſelbſt in ihren Gärten an. Die Schulgärten könnten auch im Dienſt der Heilkräutergewinnung ſtehen. Die Erzeugniſſe des Schulgartens ſollen im Haushaltsunterricht verwendet und im übrigen koſtenlos an An⸗ bemittelte abgegeben werden. Der Referent ſtellt feſt, daß dem Schulgarten auch im Rahmen der Erzeugungsſchlacht große Bedeu⸗ tung zukomme. Der Reichs- und preußiſche Erziehungsminiſter habe deshalb in dieſem Jahre Mittel für beſondere Ausbildungslehr⸗ gänge der Lehrer im Gartenbau bereitgeſtellt. Darüber hinaus werde zu prüfen ſein, ob der Gartenbauunterricht bei der bevorſtehen⸗ den Neuordnung des Schulweſens nicht Un⸗ terrichtsfach aller Schulen werden ſolle. Deutſche Tagesſchau Berufsleiſtungsbücher und Arbeitsbuch. Zu den Betriebszweigen, in denen bereits am 1. Juni das Arbeitsbuch eingeführt wird, gehören auch der Großhandel, der Einzel. handel und die ſonſtigen Handelsgewerbe mit insgeſamt 2,4 Millionen Arbeitern. und An⸗ geſtellten. Der Präſident der Reichsanſtalt weiſt darauf hin, daß verſchiedene Organi— ſationen des Einzelhandels gemeinſam mit der Deutſchen Arbeitsfront Berufsleiſtungs⸗ bücher geſchaffen haben, in denen Ausbil⸗ dungsfächer und Leiſtungen des Lehrlings eingetragen werden ſollen. So dankens, wert und wichtig dieſe Arvelt ſei, ſo werde es ſich doch nicht vermeiden laſſen, daß dieſe Veil e eine Form erhal⸗ ten, die keinerlei Kolliſion mit dem Arbeits⸗ buch möglich machen. Die Thüringer Bach und Luther⸗Tage. In Eiſenach wurden die Thüringer Bach⸗ und Luther⸗Tage eröffnet, die vom Thüringiſchen Miniſter für Volksbildung in Gemeinſchaft mit der Reichsmuſikkammer veranſtaltet werden. Den Auftakt der Ver⸗ anſtaltungen bildete eine Feierſtunde im Stadttheater Eiſenach, bei der Staatsmini⸗ ſter Wächtler die Eröffnungsanſprache hielt. Anſchließend zogen die Feſtteilnehmer nach dem Bach⸗Haus auf dem Frauenplatz, um eine nächtliche Feierſtunde abzuhalten. Vom 29. Juli bis 10. Auguſt Saiſonſchluß⸗ verkauf. Die neuen Vorſchriften über die Winter⸗ und Sommerſchlußverkäufe beſtimmen, daß dieſe Veranſtaltungen künftig zweimal im Jahre, und zwar jeweils am letzten d im Januar bezw. Juli beginnen und 1 Tage dauern. Demnach beginnt, wie die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhau⸗ dels mitteilt, der diesjährige Saiſonſchluß⸗ verkauf am 29 Juli und dauert. bis zum 10. Auguſt 1935. Dieſer Termin gilt einheitlich für das ganze Reich. Allein für Bäder und Kurorte können Ausnahmen zugelaſſen wer- den. N Schlageterfeier in Schönau Schönau i. W., 27. Mai. Am Sonntag and die Gedächtnisfeier für unſeren Frei⸗ heitshelden Albert Leo Schlageter, deſſen Todestag ſich am 26. Mai 1935 zum zwölf⸗ ten Male jährte, ſtatt. Die große Kundge⸗ bung am Sonntag ging am Samstag abend die nächtliche Feierſtunde an der Grabſtätte des Helden, die zu dieſem Tag eine beſondere Ausgeſtaltung erfahren hatte, voraus. Vor dem Grab ſah man die Angehörigen Albert Leo Schlageters. darunter den 80 jährigen Vater desſelben. Kreisleiter Blank-Schopf⸗ heim brachte auf den Führer, die Heimat und Albert Leo Schlageter ein Siegheil aus. Während der Feierſtunde erſtrahlte auf dem Lötzberg das Denkmal in hellem Flutlicht. 50 Fahnenmaſten mit Hakenkreuzfahnen um: ſäumten das große Oval, das Denkmal ein— ſchließend. Die große Kundgebung fand auf dem Platz hinter dem Denkmal ſtatt. Neimsnunhauer Wagner führte u. a. aus: Wir ſtehen tief bewegt am Grabe unſeres Volkshelden Albert Leo Schlageter. In ihm lebte jenes prächtige und harte Alemannentum, das ſeit 2000 Jahren in der Vorhut des Deutſchtums ſteht. In Schlageter erlebten wir den beſten Teil des Frontſoldatentums, das ſeinen Kampf wei. eerführt um der Idee willen. Die Idee, um die Schlageter gekämpft hat, heißt Deutſch⸗ zand, nichts als Deutſchland. Schlageter ſt gerechtfertigt in unſerer Zeit, gerechtfer⸗ igt im Dritten Reich Adolf Hitlers, das ihm zum gewaltigen Denkmal geworden iſt. In Schlageter lebte aber auch der Geiſt jenes deutſchen Rebellentums, das überall da in Erſcheinung tritt, wo Ehre und Freiheit jurch Gewalt und Unrecht in Gefahr ſind. Wir Deutſche ſind die Rebellen einer ehren- gollen Freiheit oder aber wir ſind nicht mehr die Deutſchen. Möge uns dieſer Geiſt erhal- zen bleiben, möge er uns vor weiteren De⸗ mütigungen, vor weiterer Gewalt. vor wei⸗ terem Unrecht bewahren. 1 So ſtehen wir heute an der Gedächtnis ⸗ tätte unſeres Volkshelden von unauslöſch⸗ licher Dankbarkeit und Treue zu ihm erfüllt. Es iſt und in dieſer Weiheſtunde ein inneres Bedürfnis, uns gegenſeitig zu verſprechen, daß wir im Geiſt unſeres toten Helden le⸗ ben, kämpfen, und wenn das Schickſal es will, auch ſterben wollen.„Schlageter, Du biſt Fleiſch und Blut von unſerem Fleiſch und Blut, Geiſt von unſerem Geiſt, Dein Geiſt marſchiert in ueſeren Reihen mit!“ Nach Beendigung der Kundgebung begab ſich der Gauleiter und Reichsſtatthal⸗ ter zum Friedhof, um am Grabe Schlage. ters einen Kranz niederzulegen und einige Minuten in ſtillem Dedenken zu verweilen. Die erſte deulſche Welt- Jugendherberge. Die Jugendherberge auf der Burg Alteng bei Hagen in Weſtfalen wurde ihrer Beſtim⸗ mung als erſte deutſche Weltjugendherberge übergeben. Reichsverband für deutſche Jugendherbergen(M). Aus der Heimat Gedenktage 27. Mai 1564 Der Schweizer Reformator Johannes Calvin in Genf geſtorben. 1676 Der proteſtantiſche Liederdichter Paul Gerhardt in Lübben geſtorben. 1840 Der Geigenkünſtler Niccolo Paganini in Nizza geſtorben. 1910 Der Bakteriolog Robert Koch in Ba⸗ den⸗Baden geſtorben. 1917(bis 21. Juli) erſte große Schlacht in Flandern von der Mer bis zur Lys. 1918(bis 3. Juni) Schlacht bei Soiſſons und Reims. Prot.: Ludolf— Kath.: Beda Sonnenaufg. 3.49 Sonnenunterg. 20.05 Mondaufg. 1.11 Mondunterg. 14.20 * Worauf Frauen achten ſollen Unterſchreibe nichts, was du nicht vorher genau durchgeleſen und in allen Punkten verſtanden haſt. Erſt leſen, hiernach überle. gen und dann erſt unterſchreiben! Achte be, ſonders auf die kleingedruckten Stellen; ſie ſind meiſt die wichtigſten. Steht etwas in Beſtellſcheinen vom Erfüllungsort oder Ge⸗ richtsſtand, dann lehne die Unterzeichnung ab. Behalte von allen Schriftſtücken, die du un. terſchrieben haſt, eine Abſchrift zurück. Mit auswärtigen, unbekannten Reiſenden ver— bandele nur in Gegenwart von Zeugen. Wenn du am Platz kaufſt, ſiehſt du. was du für dein Geld bekommſt; wer weiß, was du auf Beſtellung von einer dir. unbekannten Firma bekommſt. Mit dem örtlichen Ge. ſchäftsmann laſſen ſich entſtehende Differen, zen meiſt leicht und gütlich beilegen. Du haſt keine Scherereien an auswärtigen Ge. richten. * Nur noch hochwertiges Saalgut. In Zuge ſeiner Aufbaumaßnahmen zugunſter der Sicherung der Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes durch hochwertige Nah- rungsmittel hat der Reichsbauernführer ſo eben eine wichtige Grundſatzanordnung zun Erzielung beſter Qualitäten an deutſchel Gemüſen erlaſſen. Die„Grundregel für die Anerkennung von Gemüſeſaaten 19355 führt die Anerkennung von Gemüſearten mit dem Zweck ein, die inländiſche Erzen. gung ſortenreinen, hochwertigen Gemüſe, ſaatgutes zu fördern und den Abſatz einhei miſcher und bewährter Gemüſearten zu he ben. Dem Gemüſeſamenverbraucher— und damit zuletzt auch dem Gemüſeverbrauchen ſelbſt— ſoll erhöhte Bürgſchaft für Reinhei und Sortenechtheit gegeben werden. Dis Anerkennung erfolgt durch die zuſtändige Landesbauernſchaft des Reichsnährſtande für diejenigen Firmen, die in die Züchterliſt, des Reichsverbandes der gartenbaulichen Pflanzenzüchter eingetragen ſind. Es wer den anerkannt 1. Hochzuchten und, in den Uebergangszeit der Bereinigung des Sor tenweſens außerdem noch 2. Originalſaat und 3. Stammſaaten. * SDeutſcher Glaſertag in Köln. Anſchlie ßend an den Reichshandwerkertag in Frank furt a. M. veranſtaltet der Reichsinnungs verband des deutſchen Glaſerhandwerks von 19. bis 22. Juni 1935 den Deutſchen Glaſet tag in Köln. Der Generalſekretär des Reich⸗ ſtandes des Deutſchen Handwerks. Dr. Schü ler, wird über die neuen Aufgaben de Handwerks in der Wirtſchaft ſprechen Gleichzeitig findet in Köln eine Tagung de Reichskartells des deutſchen Glaſerhand werks ſtatt. Der Vorſitzende des Kartells Reinecke, und der Reichsgeſchäftsführer. dr Kaltwaſſer, wenden dabei zu den Fragen de Kartellpolitik im Glaſerhandwerk Stellunt nehmen. Flüſfiger Geldmarkt Starke Enklaſtung der Reichsbank. Berlin. 25. Ma Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Mai 1935 hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Anlage der Ban in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 302,2 Millionen au 4045,6 Millionen RM verringert. Damit t die Ültimobeanſpruchung mit 182 v. H. ab⸗ gedeckt. Dieſe ungewöhnlich ſtarke Entla— ſtung findet einmal eine Erklärung in der außerordentlichen Flüſſigkeit des Geldmark tes, zum andern in der Aktion der Golddis⸗ kontbank. Die Abdeckung der Ultimobeau⸗ ſpruchung betrug vergleichsweiſe im Vormo⸗ nat 58 v. H und zur gleichen Zeit des Vor jahres 77 v. H. Im Zuſammenhang mit der Aktion der Golddiskontbank haben die pr vaten Guthaben ſtark abgenommen. wäh rend die öffentlichen Guthaben ſich etwas el, höhten. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich auf 5 386 Millionen RM gegen 5493 Millionen RM zur entſprechendel Zeit des Vormonats und 5236 Millionen RM zur gleichen Vorfahreszeit. Die De ſtände an Gold und deckungsfähigen Devisen blieben bei einer Zunahme um 30 000 RM mit rund 86,4 Millionen RM nahezu unvel⸗ ändert. Im einzelnen ſtellen ſich die Gold, beſtände bei einer Zunahme um 43 000 au rund 82,3 Millionen RM, die Beſtände al deckungsfähigen Deviſen bei einer Abnahme von 13000 RM auf rund 4.0 Millionen RM. de geelahrt dient dem Warenaustauſch Deutſchland will ſich nicht abkapſeln. Hamburg, 27. Mai. Anläßlich des„Tages der deutſchen See⸗ 10 in Hamburg ſprach der Stellvertreter s Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, auf einer Rieſenkundgebung der NSDAP. Wört⸗ lich erklärte Pg. Heß u. a.:„Alle Maßnah⸗ men des Führers zur Stärkung des Reiche und zum Erhalt der neugewonnenen Kraft kommen auf die Dauer der deutſchen Wirt⸗ ſchaft und damit dem Einzelnen von Euch deutſchen Seefahrern zugute. Als eines der ſtärkſten Bindeglieder der deutſchen Wirt⸗ ſchaft mit den Wirtſchaften anderer Völker dient die Seefahrt dem Waren⸗ austauſch, von deſſen Ordnung und Regel⸗ mäßigkeit der Wohlſtand der Völker und jedes einzelnen ihrer Glieder weſentlich abhängig iſt Es iſt nicht Deutſchlands Wille, in wirtſchaft⸗ licher Autarkie zu leben. Der Deutſche wil ſich nicht abkapſeln von der Welt. Und nur unter Druck von außen, durch Boykott und andere Zwangsmaßnahmen, die durch politi— ſchen Haß diktiert waren, und hie und da noch diktiert ſind, muß ſich Deutſchland mit dem Problem der wirtſchaftlichen Selbſterhal— tung befaſſen. Ich betone, daß es eine Deutſchland von außen her aufgezwungene Notwendigkeit iſt, nicht aber ſein freier Wille, wenn es alle die Möglichkeiten, unabhängig von außen ſeine wirtſchaftlichen gegenüber dem Volk zu er⸗ füllen. Entgiftung der politiſchen Atmoſphäre, von der wir glauben, daß ſie gerade in den letzten Tagen durch die große Rede des Führers Fortſchritte gemacht hat, auch wirtſchaftliche Folgen haben wird, von denen durch erhöh— ten Warenaustauſch nicht nur die deut⸗ ſche, ſondern auch die Seeſchiffahrt anderer Völker Nutzen haben könne.“ Deutſchland bedürfe des Friedens wie die 0 anz Menſchheit des Friedens bedarf, um die Wunden zu heilen, die ihr ein unglück— liger Krieg ſchlug. 5 entzeltbüther in der heimarbeit * Frankfurt a. M., 26. Mai. Der Treu⸗ händer der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet 5 ſſen veröffentlicht eine Bekanntmachung, in der es u. a. heißt: Die Zweite Verord— ig zur Durchführung des Geſetzes über die arbeit vom 20. Februar 1935(RHBl. Seite 261) enthält im Artikel 2 erwei⸗ tte Vorſchriften hinſichtlich der Entgeltbe— lege, die gemäß Paragraph 8 des Geſetzes zer die Heimarbeit vom 23. März 1934 bei Ausgabe oder Weitergabe von Heimarbeit Beſchäftigten auszuhändigen ſind. Auf Grund des Paragraph 8, Abſatz 4 bis der Zweiten Verordnung zur Durchfüh— ˖ des Geſetzes über die Heimarbeit vom 20. Februar 1935, haben bisher die nachſte— gend genannten Sondertreuhänder der heimarbeit Anordnungen betreffend Form und Inhalt der Entgeltbücher erlaſſen, der nächſten Nummer des Reichsar⸗ sblattes und in meinen„Amtlichen Mit— veröffentlicht werden: Sondertreuhänder der Heimarbeit deutſchen Bürſten⸗, Borſten-, Pinſel- und Beſeninduſtrie. Die Lutgeltbücher hält die Firma Wilh. Limpert, Praphiſche Betriebe, Dresden, zur Verfü— be!! der Sondertreuhänder der Arbeit für die Firma Wilh. Limpert, Graphiſche Be⸗ triebe, Dresden, zur Verfügung. 1 3. Der Sondertreuhänder der Heimarbeit im Deutſchen Bekleidungs gewerbe. Die Entgeltbücher ſind bei der Firma L. Jürgens, Berlin, Alexanderplatz, Neue Kö⸗ nigſtraße 43, erhältlich. 4. Der Sondertreuhänder der Heimarbeit für die Leder waren⸗, Reiſe⸗, Sport⸗ artikel. und Ausrüſtungsindu⸗ ſtrie. Die Entgeltbücher ſind bei der Firma Fixdruck, Frankfurt a. M., Brönnerſtraße 6 erhältlich. 5. Der Sondertreuhänder der Heimarbeit für die Herſtellung grüner Korbwa⸗ ren im Gebiet des Deutſchen Reiches. Ent. geltbücher hält die Firma Hagedorn u. Co, Kom. ⸗Geſ., Hannover 1 W, Lange Laube 5/6 vorrätig. Außerdem habe ich für alle Gewerbe⸗ zweige, die nicht von Sondertreuhändern der Heimarbeit(Verzeichnis im Reichsar— beitsblatt Nummer 7 vom 5. März 1935) erfaßt werden, die Führung eines einheit lichen Entgeltbuches angeordnet. Belege hält die Firma Fixdruck, Frankfurt a. M., Brönnerſtraße 6, zum Preiſe von 13 Rentenpfennig pro Stück vorrätig. Die Beſchaffung der Enkgeltbücher obliegt den Perſonen, die Heimarbeit aus⸗ geben oder weitergeben. Die Bücher ſind den in Heimarbeit Beſchäftigten koſtenlos 1 i ö Das Entgeltbuch muß von dem Arbeits Wir hoffen, daß die von uns erwünſchte im Beſitz eines mit Sichtvermerk verſehenen textilen Arbeiten im Gebiet des ö 7 lin au Ne EEE. auszuhändigen. Sichkvermerk. amt, in deſſen Bezirk die Betriebsſtätte des Beſchäftigten liegt, mit einem Sichtvermet! auf der erſten Seite des Entgeltbuches ver— ſehen werden. Die Beibringung des Sicht— vermerkes obliegt ebenfalls den Perſonen. die Heimarbeit ausgeben oder weitergeben, Für die Ausſtellung eines Sichtvermerkes und die Ueberſendung an den Antragſtelte: werden Gebühren nicht erhoben. Iſt der Heimarbeit Beſchäftigte für mehrere Auf— traggeber tätig, ſo muß jeder Auftraggebe: ein beſonderes Entgeltbuch ausſtellen. Ent geltbücher, die den Vorſchriften nicht ent prechen, erhalten keinen Sichtvermerk. Gan- beſondere Sorgfalt iſt auf die Ausfüllung der Titelſeiten zu legen. Sollten na— here Beſtimmungen über die Spalteneintra— gungen der Entgeltbüchr von den zuſtſg— digen Sondertreuhändern bis zum 1. Juni 1935 nicht erlaſſen ſein 6. B. für die Heim— arbeit in der deutſchen Bürſten-, Borſten,, Pinſel⸗ und Bürſteninduſtrie, für die Heim, arbeit in der deutſchen Textilinduſtrie), ſo iſt es Aufgabe des einzelnen Auftraasgebers, daß er die Druckerei anweiſt, wie die mit dem Zahlenwerk auszufüllenden Seiten des Entgeltbuches vorzudrücken ſind. Bis ſpäteſtens zum 1. Juli 1935 muß die Umſtellung auf die neuen Entgeltbücher er— folgt und jeder in Heimarbeit Beſchäftigte Entgeltbuches ſein. Sofern nicht gemäß Pa— ragraph 9 der Zweiten Durchführungsver— ordnung vom 20. Februar 1935 Ausnahmen Deutſchen Reiches. Die Entgeltbücher hält des Jungsvolts im wepiet Heſſen⸗Naſſau er⸗ öffnet. Der Reichsfugendführer gab das Zeichen zur Eröffnung ſämtlicher Zeltlager am Sonntag, im Lager des Bannes 80 der HJ im Rödelbachtal bei Bad Schwalbach. Auf den Befehl des Gebietsführer Potthoff in Schwalbach wurden an 34 Maſten die La⸗ gerfahnen gehißt. den ganzen Sommer über wehen ſie über den Zelten. Führende Perſönlichkeiten der Partei und des Staates ſind Zeugen dieſes Aktes. Der Reichsjugend⸗ führer unternahm anſchließend eine Beſich⸗ tigungsfahrt durch die Lager der Jung⸗ banne 81/106(Frankfurt a. M.) auf der Billtalhöhe bei Königſtein im Taunus und durch das Lager des Bannes 115(Darm- ai auf den Apfelbachwieſen bei Gräfen⸗ auſen. Aus Heſſen und Naſſau ** Frankfurt a. M., 26. Mai.(Schluß mit fingierten Raubüberfällen.) In letzter Zeit iſt es in Frankfurt wieder holt vorgekommen, daß das Verlieren ode Veruntreuen von Geldern uſw. von den Be troffenen als Raubüberfall der Polizei an. gezeigt wurde. Die Kriminalpolizei macht deshalb darauf aufmerkſam, daß durch dieſe falſche Anzeigen oft ein großer Fahndungs⸗ apparat unnötig aufgezogen werden muß. Auch iſt die Polizei in den meiſten Fällen. auf die Mithilfe des Publikums angewieſey, ſo daß ſie die Einzelheiten ſolcher Ueberfäll: in der Preſſe veröffentlichen muß. Durch dieſe Preſſenotizen wird das Publikum natürlich beunruhigt. Dieſe fingierten Raubüberfäll— müſſen auch den Eindruck erwecken, als könne man ſich in Frankfurt a. M. nachts kaum noch auf die Straße wagen, ohne Gefahr zu laufen, überfallen zu werden. Aus dieſem Grunde wird in Zukunft gegen alle Perſo— nen, die derartige fingierte Anzeigen erſtat— ten, mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln vorgegangen werden. Mainz, 26. Mai.(Höchſtpreiſe für 3 w iebeln!) Der„Mainzer Anzeiger“ teilt mit: Trotz der dieſer Tage erfolgten Warnung gibt es noch Händler, die ſich einer gefunden Preispolitik nicht anpaſſen können. So mußten von der Polizei erhebliche Men— gen Zwiebeln wegen Ueberſchreitung des Höchſtpreiſes beſchlagnahmt und eine Händ— erin wegen Wuchers zur Anzeige gebracht werden. Die Landesregierung hat nunmehr den Höchſtpreis für Zwiebeln mit ſofortiger Wirkung auf 20 Pfennig für das Pfund eſtgeſetzt und wird in den nächſten Tagen lach einer Anordnung des Reichskommiſſars Ur Preisüberwachung dieſen Preis auf 17 Pfennig herabſetzen. Die Händler werden daher noch einmal nachdrücklichſt vor einem Einkauf zu untragbaren Preiſen gewarnt. Die Polizei iſt erneut angewieſen worden, mit iller Strenge gegen eine unberechtigte Preisbildung bor zugehen 4 Dienheim, 26. Mai.(Römiſche Funde in Dienheim.) Bei Kellerausgrabungen ſtieß man auf Funde aus der Römerzeit, darunter einen ſteinernen Sarg. Profeſſor Dr. Schmittgen traf noch am Abend ein und zugelaſſen ſind, müſſen auch den gleichgeſtell— ten Perſonen die vorgeſchriebenen Entgelt— bücher mit Sichtvermerk ausgehändigt wer— den. Eröffnung der 9J⸗Jeltlager Der Reichsjugendführer im Gebiet heſſen Naſſau. Nach intenſiven Vorarbeiten wurden nun— mehr die 34 Zeltlager der Hitleriugend und hatte ihr gut getan. Ja— und... 1 1 1 ö rheberrechtsschutz: Fünt Türme-Verlag, Halle(Saale) Gikbert zuckte ein wenig ungläubig mit den Achſeln. glich, daß die Dame ſie beſſer kannte. Ihn behandelte jedenfalls unter der Kanone. Nach Lesart der Groß— game müßte ſie ihn daher beſonders ins Herz geſchloſſen ben?! Aber, wie dem auch ſeit er ließ ſich ſolch eine Be— zindlung nicht gefallen. Und ehe vierundzwanzig Stunden waren, wollte er ihr das auch zeigen. Von dieſen Gedanken ließ er Frau von Breitenſchlag aas merken. Allerdings blieb er nachdenklich und zer— f ut, aber da ſie fortfuhr, ſich über das Geſpräch mit Pips szulaſſen, ſo ſpielte er den Zuhörer; und ſie war es zu— reden. 7 hatte inzwiſchen einen feſten Plan gefaßt. Zur 1 Stunde als gewöhnlich bat er, ſich zurückziehen n dürfen, denn er erwarte im Hotel eine wichtige tele— Haphiſche Nachricht. 1 kaum eine Stunde darauf war Doktor Gilbert 45 15 dem Wege nach Salzburg. In fliegender Eile 0 e Erforderliche veranlaßt, hatte ſeinem Freund cla 1 Oſten eine Depeſche geſchickt, Frau von Breiten⸗ 1070 etwas ſchriftlich vorgeflunkert, ſein Auto geholt und drauflos gefahren, als gelte es einen Rekord auf— zuſtellen. *** 1 liebte es, in Morgenfrühe das Hotel zu verlaſſen 10 im Kaffeehaus Korſo zu frühſtücken, Zeitungen zu 1 und ſich die Menſchheit zu beſehen. Ihre Stimmung heute beſſer. Das Geſpräch mit„Großmama Reſi“ Wanken geriet. Maryſa Mann! ſie wie von einem elektriſchen wurden groß und ſtarr. ſaß: Gilbert Haller... aller Gemütlichkeit zu trinken. ſeum. Die Unterſuchungen und Ausgrabun Saß in aller Gemütlichkeit im Pavillon, als wäre er dort zu Hauſe. Hatte die Frechheit, zu tun, als ob ihn ihr unver— muteter Anruf wirklich freute— und wollte noch aller— hand Fragen ſtellen über Woher und Wohin! So ſanft mehr horchte er mütig aber konnte Pips gar nicht ſein, als daß ſie dabei nicht zu ihrem alten Selbſt zurückgefunden hätte. K Was dieſen— dieſen Gilbert betraf, ſo hatte er alſo ſeine Abſicht, am nächſten Tage weiterzufahren, aufgegeben. war, das kam ihm überhaupt nicht mehr zum Bewuß 28[Natürlich nahm der Flirt mit Maryſa ernſtere Wendung. ſein. Er freute ſich, ſie ales. Vielleicht erreichte ſie ihre Abſicht, die Erzkokette, die ſie war... Pips konnte es nicht geglichene Stimmung bei dieſem Gedanken ſtark ins Warum auch — und mehr brauchte es nichtz um auch einen wertvollen Menſchen in Feſſeln zu ſchlagen. Mann bleibt Abermals kroch es eiſig durch ihre Bruſt, und das Herz begann dumpf und ſchwer zu ſchlagen. Unbewußt ſuchten ihre Blicke ringsum nach äußerer Ablenkung, loszukommen von dieſem Aufruhr, der in ihr 5 Ein Auto war ſoeben vorgefahren, dort längs des jen— ſeitigen Gehſteigs, wo man parken konnte. Der Lenker war abgeſprungen, ſchlug die Tür hinter ſich zu, blickte ein wenig an ſich herunter, ſtrich ſich mechaniſch die Kleider glatt und kam dann geradeswegs auf den Kaffeegarten zu, geradeswegs zum Tiſch, an dem Pips ſchier entgeiſtert „Guten Morgen!“ grüßte er ſo ſelbſtverſtändlich, als folgte er einer Verabredung, als wäre man überein⸗ gekommen, an dieſem netten Fleck ſeinen Morgenkaffee in In Wahrheit war Gilbert durch einen Motordefekt ziemlich ſpät am Abend angekommen und woßte nachher zur ſchicklichen Zeit der kleinen Ausreißerin ſeinen Beſuch machen. Die Ausrede hatte er ſich ſchon ſauber zurecht⸗ gelegt. Bis es ſoweit war, wollte er frühſtücken und ſich übernahm die Funde für das Mainzer Mu— 1 gen werden fortgeſetzt. Oppenheim, 26. Mai.(Wegen bös williger Gerüchtemacherei ver⸗— urteilt.) Vor einiger Zeit wurde in Op— penheim das Gerücht verbreitet, bei der Ortskrankenkaſſe ſeien Unregelmäßigkeiten vorgekommen, 8000 RM ſeien unterſchlagen worden. Der Leiter der Ortskrankenkaſſe ſolle in Verbindung mit dieſen Straftaten rede wurden jetzt der avſahrige J. H. zu vier Wochen, der 63 jährige M. Sch. zu 11 Wo⸗ chen und die 41jährige Frau F. K. zu 20 RM Geldſtrafe verurteilt. Wörrſtadt, 26. Mai.(Lebens müder ſucht die Heimat auf.) Von einem ins 9 75 fahrenden Landwirt wurde an der traße nach Schornsheim an einem Apfel⸗ baum ein älterer Mann erhängt aufgefun⸗ den. Es handelt ſich bei dem Toten um den von hier gebürtigen in Mainz wohnhaften Peter Bayer, der im 55. Lebensjahr ſtand. Er war am Mittwoch mit der Bahn von Mainz hierher gekommen. In einem Brief an ſeine Angehörigen teilte er mit. daß er da, wo er geboren, ſterben und auch begra⸗ ben ſein wolle.. Alzey, 26. Mai.(Ein Ehepaar miß⸗ handelt.) Als am Abend des 2. Novem— ber ein Einwohner von Erbes-Büdesheim den Fenſterladen ſchließen wollte, erhielt er einen Schlag auf den Kopf. Der Vorgang wiederholte ſich, als der Mann nochmals ſich aus dem Fenſter beugte, um nach dem Täter zu ſehen. Darauf eilte er in den Hof, wo er überfallen und ſchwer verprügelt wurde. Ebenſo die Ehefrau, die auf die Hilferufe ihres Mannes hinauseilte. Zwei junge Leute aus Erbes-Büdesheim. die von den beiden Mißhandelten als Täter deutlich er— kannt worden waren, wurden jetzt trotz Leugnens zu je ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. N Kaunheim, 26. Mai.(Weltreiſender ſchießt auf zahme Enten.) Ende April kam ein Wiener auf einer„Weltreiſe nach Afrika“ mit ſeinem Segelboot auf dem Main hier an und ankerte in der Nähe der Schleuſe. Offenbar hatte er aber Deutſch⸗ land mit ſeinem Reiſeziel verwechſelt, denn er ſchoß luſtig mit dem Flobert zwei Enten an, die von ihren Beſitzern abgeſchlachtet werden mußten. Der wilde Jäger auf zahme Enten wurde vom Amtsgericht Groß-Gerau wegen Sachbeſchädigung, Diebſtahlsverſuchs und Schießens in der Nähe von Wohnungen in eine Haftſtrafe von vier Wochen genom— men, wobei die Unterſuchungshaft in An⸗ rechnung kam. Erſte Neichsjugendherberge Eröffnung durch den Stellvertreter des Führers. N Eſſen, 27. Mai. „ Bei der Einweihung der Jugendherberge Burg Altena bei Hagen in Weſtfalen als deutſche Weltjugendherberge hielt der Stell— ſtehen. Wegen Beleidiaung und übler Nach— freute, das hindern, daß ihre aus— nicht? Sie war ſchön, erwarten konnte: 333 8 8 3 „Was wollen Sie denn in Salzburg? Sie ſollen ja ans andere Eck der Welt?!“ N11 0 109 t0 210 11 g 7 71 71 7 „Bitte, bieten Sie mir Platz an!“ unterbrach ſie Gilbert und verfiel dabei wühlte. Da durchfuhr es Schlag, und ihre Augen vertreter des Führers, Reichsminicher Ru— dolf Heß, eine Anſprache, in der er ausführte daß ſich auf dieſer Burg die Jugend vieler Nationen kennen— und ſo hoffe er— ach⸗ ten lernen werde. Es ſei gut für dieſes Ver— ſtehen, wenn Teile der Jugend, die ſpäter einmal Teile ihrer Völker werden. in Berüh— kung miteinander kommen und ſich wirklich iäher kennenlernen. ä Vielleicht geht durch dieſe Jugendherberge einmal der eine oder andere Junge, der ſpd er zu den Maßgebenden ſeines Volkes ge. zört. And vielleicht entſinnt er ſich als Mann in ernſten Stunden, die den Frieden zwiſchen den Völkern bedrohen mögen, einſtiger ſorg os frohet Tage des Zuſammenſeins in die em Heim mit jungen Kameraden anderer Nationen. Vielleicht vermag er dann dank deſſen, daß er hier das Weſen dieſer anderen Nationen berſtehen und achten lernte, ein ſchweres Unglück für die betroffenen Länder— ja für die Menſchheit— zu verhindern. Dann haf hieſe Burg unendlichen Segen gebracht. 22 Er war noch in Wien. die Zeit mit Zeitungleſen vertreiben. Er hatte alſo an der gelungenen Ueberraſchung nur das eine vor Pips voraus, daß er ſie in Salzburg wußte, ſie ihn aber nicht. Er war auch gar nicht ſo ruhig, wie er ſich gab. Viel— verwundert in ſich hinein: Wie er ſich as Mädel zu ſehen! Nicht als ob man ſich nur wenige Stunden kannte. Nein!, als ob es immer ſo war, daß er kam und ſie fand... Ob Pips ſchön oder häßlich e zu ſehen das war alles. Was Pips betraf, bedurfte es ihrer ganzen, nicht alltäg— lichen Keckheit, um ſich nicht zu verraten. Gewohnt, ſich zu beherrſchen, auch wenn es ſchien, daß ſie ſich ungehemmt gehen ließ, fand ſie wenigſtens äußerlich ihre Haltung, und ihr Morgengruß fiel genau ſo aus, wie man es von ihr mit Geſchick in ihren eigenen, ſehr un— gezwungenen Ton, ſo daß ſie große Augen machte. „Das iſt ein öffentliches Kaffeehaus. Auch den Tiſch habe ich nicht allein gepachtet. Wenn Sie ſich alſo ſetzen wolken...“ mit Dank an.“ Gilbert verbeugte ſich: „Ich nehme Ihre außerordentlich freundliche Einladung a Er ſetzte ſich ihr gegenüber und ſah ihr aufmerkſam forſchend ins Geſicht. Sie war ſonnenverbrannt und wohl ausſehend, nur die ſchönen Blauaugen hatten einen mil— chigen Schleier und waren dunkel gerändert. Etwas war anders an der frechen kleinen Kröte, anders, als er ſie in Wien kennenlernte. Hätte der Ausdruck auf Pips irgend— wie gepaßt, ſo konnte man meinen, ſie ſei ſchwermütig ge⸗ ſtimmt!, ſo dachte der junge Gelehrte. Aber Pips und ſchwermütig, das waren wohl ganz unvereinbare Begriffe. K Bei der aufmerkſamen Muſterung war Pips dunkel er⸗ rötet. Gleichfalls eine ungewöhnliche Erſcheinung an ihr. (Jortſetzung folgt.) X. 68 100 0 N 2 — — — 1 Nachdruck verboten. Erſtes Kapitel. „Die Beſtellung haſt du ausgeführt, Kind?“ „Nein, Mama!“ „Und warum nicht?“ „Einfach, weil ich keine Luſt hatte!“ „Elda!“ „Ja!?“ a 5 „Du biſt aber wirklich ein ſtörriſches Mädchen, gar keinen Reſpekt!“ „Man muß mich wohl nehmen, ſchaffen hat!“ „Störriſche Jugend!“—. Die hübſche, gut zurechtgemachte, dem Sommer ihres Lebens entgegengehende zweite Frau des vielbeſchäftigten Doktors Renner zog entrüſtet die Stirn in Falten: „Es wäre minder ſchwer mit dir, wenn dein Vater ein wenig ſtraffer...“ Die Tür hatte ſich geöffnet, und Doktor Renner ſtand auf der Schwelle. Er ſchien die letzten Worte noch gehört zu haben, ließ es ſich aber nicht merken, fuhr durch das volle, leicht ergraute Haar und lächelte begütigend. „Was denn, Liebe, habt ihr beide wieder einmal ein kleines Scharmützel?“ Er ſtrich ſeiner Gattin über die leicht gepuderte Wange, was ihm dieſe mißbilligend verwies, und ſah dabei freundlich auf ſeine junge Tochter, die ſich halb in Trotz, halb in Erbitterung abgewandt hatte, nun aber, da der Vater erſchienen war, etwas wie Freude auf dem jungen, hübſchen Geſicht ſehen ließ und ſich, mit einem Blick voll Hoffnungsloſigkeit und Aerger, ihm ein wenig zögernd näherte. Dann, als Elda ihn erreicht hatte, faßte ſie nach ſeiner Hand. „Vater!“ „Sei lieb zu deiner Mutter!“ bat er. Seine Augen hatten einen dunklen Glanz. Er litt darunter, daß die beiden Frauen nicht zueinander finden konnten. „Elda iſt widerhaarig!“ ſagte Frau Adele, während ſie ihren Gatten mit Aufmerkſamkeit zu dem kleinen Sofa ihres Boudoirs begleitete. Das junge Mädchen trotzte auf. Ihre Lippen öffneten ſich. Sollte ſie dem geliebten Vater ſagen, daß ſeine Frau ſie zum Poſtillon abſeitiger Angelegenheiten benutzte, daß du haſt wie Gott mich ge— ſie den von ihr verehrten jungen Deutſchlehrer abſichtlich nicht zum Tennis beſtellt hatte, weil ſie wußte, daß Frau Adele Renner ihn gern mochte. Sollte ſie... Da fühlte ſie des Vaters feine, wohltuende Arzthand auf ihrer Schulter. „Kind, warum betrübſt du mich?“ Es Müdes in der Stimme, eine leiſe Traurigkeit. Elda ſprang davon, warf die Tür hinter ſchluchzte wild in ihr Taſchentuch. Nein, betrüben konnte Elda Renner den geliebten Vater nicht— niemals; es war von je ihr Streben geweſen, ihm nur Gutes zu erweiſen. „Warum aber, warum? Sie drückte den Kopf an den harten Türpfoſten, daß er ſchmerzte, ſchüttelte ſich wie in einem Krampf. Wie einſam war ſie doch, entſetzlich einſam! Warum auch hatte Väterchen ihr eine neue Mutter vor⸗ geſetzt! Sie waren jahrelang allein miteinander geweſen. Ein paar Hausdamen, grillig, empfindlich, vergnügungsſüchtig im Wechſel, waren an- und abgezogen. Sie hatten hinter— her beide allemal ihren Spaß gehabt. Es war doch ſo ſchön geweſen! Nur einmal hatte ihr lieber Pa, die gerunzelt, auf den Tiſch geſchlagen geſprungen. „So ein Unſinn, ſo ein Unſinn!“ hatte er geſchrien. Einige Tage ſpäter war die letzte Hausdame auf Nimmer⸗ wiederſehen verſchwunden. Auf ihre Frage hatte Elda teine Auskunft erhalten. Zum erſten Male hatte er ſein Kind ohne Antwort gelaſſen. Am nächſten Tage hatte er ſie mit ſeinem Entſchluß, verreiſen zu wollen, bekannt gemacht. a „Ich bringe dich zu Tante Julie!“ Mit dieſen Worten datte ein neuer Abſchnitt in Eldas Leben begonnen. Denn als man ſie von Tante Julie wieder ins elter⸗ uche Haus zurückbrachte, erfuhr ſie, daß ſie demnächſt eine neue Mutter erhalten ſollte. Gin neue für ihr einziges, ſüßes Mütterchen, das ſie v bieden Jahren— ſie war damals zehn geweſen— begraben hatte. Eine neue! Elde allem Neuen und Fremden abholdes Weſen ſträubte ſich dagegen! lag etwas ſich zu, Stirn furchtbar und war auf— ausgefüllt, und ſie empfand für die Jungmädchengefühle ſtellen zu gehen. Aber es gab auch keinerlei Spaß mehr. N N N. 8 N. 58 24 Waun A 1 17. 1 I lune, 1 n elene uelbig-Jpdphpef. e Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) noch ſchaudernd an den erſten Kuß, den dieſe Frau ihr ſüß lächelnd auf die Stirn gedrückt hatte. Kein Kuß— nur ein Hauch. Die Erwiderung dieſes erſten Anbahnens verwandtſchaftlicher Liebesgunſt war ihr erſpart worden. Bis heute. Frau Adele verlangte es nicht danach. Ihr Leben war ihrer Stieftochter keinerlei Intereſſe. „Sentiments!“ flötete ſie einmal auf die Bitte ihres Gatten, doch etwas tiefer in Eldas junge Innenwelt ein⸗ zudringen, da er zu viel beſchäftigt und nicht in der Lage ſei, es ſelbſt zu tun. „Sentiments haben mir nie gelegen, und was ich davon beſaß, habe ich ganz allein für mich verarbeiten müſſen. Man kommt ſo am beſten darüber hinweg!“ Eldas geſunde Anlagen hatten ſich ſelber geholfen. Sie war bis jetzt, mit ihren achtzehn Jahren, über manches hinweggekommen, in ſchlafloſen und tränenreichen Nächten vielleicht, aber es war doch gegangen. Freilich hatte ſie dabei auch den Weg zu ihrem Vater verloren. Es war manches beſſer geworden. Hausdamen wechſelten nicht mehr; man brauchte ihretwegen nicht mehr Zeitungsinſerate auszuſchneiden oder zu Vermittlungs—⸗ Pa ward grauer, nervöſer. Die Abende war Elda allein. Sie verſtand, er mußte ſeine junge Frau der Geſellſchaft zeigen. Und wenn er müde heimkam, nachts ſpät, klingelte ihn todſicher jemand an irgendein Krankenbett, gewöhnlich ein leichter Fall, aber ſchließlich— der Arzt iſt ja dazu da, ſonſt darf man dieſen Beruf nicht wählen... Ein paarmal hatte Elda die Klingel abgeſtellt, aber Pa war deshalb am nächſten Tage ernſtlich böſe geworden. Seit dieſer Zeit ließ ſie die Dinge gehen, ſah zu, wie ihr armer, abgehetzter Vater von Tag zu Tag müder und unnahbarer wurde. Frau Adele brauchte ihn ab, hetzte ihn von Geſellſchaft zu Geſellſchaft. Es war ein Sehnen in ihr, ein Drang, zu der Frau zu gehen, bittend: Tu das Pa nicht wieder an, wir wollen uns lieb haben! Sie wandte ſich ab. Einen Schritt trat ſie vorwärts, aber nur einen. Da hörte ſie die Tür des Zimmers ihrer Mutter gehen, etwas Weißes ſchimmerte durch die Gänge, ſie hatte das Rackett in der Hand— ſie ſah verführeriſch aus. Sie ging, um ſich mit Klaus Teſſow zu treffen. Und die wilde Flamme züngelte heftiger als je aus Elda Renners jungem, widerſpruchsvollem, dem Feuer preisgegebenem Herzen. Zweites Kapitel. „Tante Julie, weißt du, wie man es macht, wenn man durchbrennt?“ Eine heiße, junge Wange lehnte ſich an die von den Spuren der Fünfzig etwas uneben gewordene der gütigen Frau. „Sag, Tante Julie!“ „Kind, das hab ich nicht erlebt!“ „Nicht? Wenn man ſchon Fünfzig iſt?“ a Elda Renners Augen blickten ein wenig geringſchätzig. „Es braucht doch nicht jeder durchzubrennen, man hält eben aus“, erklärte Fräulein Julie Herwart, und ein ſtilles Beſinnen trübte ihren Blick.. „Man hält aus— bis man zugrunde geht! Nicht wahr, das tatet ihr Alten von früher. Eure Gefühle packtet ihr tief zuunterſt, eure Wünſche ſchlugt ihr tot, und eure Liebe begrubt ihr lebendig. Und wenn ihr den Schaden beſaht, waret ihr alt geworden und eure Jugend—“ „Kind, Kind, was wißt ihr heute denn von uns?“ Die alternde feine Frau ſchlug die Hände über dem Kopf zuſammen. i „Weißt du denn nicht, Tantchen, daß wir die wiſſende Jugend ſind? Oh, wir kennen das, wir wollen nicht Mörder unſerer Wünſche und Pläne werden. Wir wollen leben, Tante Julie, wir ſind doch Menſchen!“ Elda ſchlug mit der Hand auf den Tiſch. Sahen ſie ſelbſt Gäſte, ſaß Elda blaß und abgearbeitet dabei, galt als wenig hübſch und liebenswürdig und wirkte ſtörend. Sie zog ſich bald zurück, denn ſie mußte noch oft einen Aufſatz bauen, eine Ueberſetzung liefern. War ſie dann in ihrem Stübchen, fühlte ſie ſich glücklich, arbeitete mit ihrem achtzehnjährigen Eifer für ihren Lehrer, den ſie verehrte. Bis ſie entdeckte, daß dieſer Lehrer ſie nur beachtete, weil ſie Frau Adeles Stieftochter war.— Sie hatte anfangs die Brieſe gern befördert. Tennisplatz hinter ihrem Garten ſah auch ſie beim Spiel. Heimlich freute ſie ſich über Claus Teſſow. Er machte eine gute Figur. Später grollte ſie ihm, nicht ohne Grund. Er hatte ihre Mutter geküßt. Einmal, als ſie, obwohl nicht verabredet, doch noch dazu gekommen war. Seit der Zeit— Elda wußte es— haßten ſich die beiden Frauen. Die eine aus ſcheuem Schuldgefühl, die andere aus Kameradſchaft und Liebe für Pa. „Ich haſſe ſie, haſſe ſie!“ Oh, wer ſich jemals an den Flammen des Haſſes brannte! Dieſe Wunden brennen und heilen nicht. „Elda, Kind!“ Sie zuckte zuſammen, wagte nicht, ſich umzuwenden. „Biſt du wirklich widerhaarig, boshaft, tückiſch, Kind, Kleines— ſo komm doch!“ Dieſer liebeheiſchenden Vaterſtimme vermochte ſie nicht zu trotzen. Jetzt ihm ins Geſicht ſchreien zu können: Sie betrügt dich, ſie liebt dich nicht! Jage ſie fort, laß uns wieder allein ſein! Ach, die wußte, daß die Stieftochter ein viel zu an⸗ leumdete nach Herzensluſt.— Elda ſprang es jetzt auf die Lippen; noch ein kleines, und es wäre herausgepurzelt. Aber ſie hielt es feſt, ſchloß dieſe Lippen, ſchien tückiſch. Sie wandte die tränenroten Augen ihm zu „Pa!“ „Du tuſt mir weh, Kind!“ „Ich mag ſie einmal nicht!“ „Und das kannſt du mir antun?“ „Pa, ich— haſſe ſie ſogar!“ „Oh, Kind!“ Er wandte ſich ab, verſtimmt— ſeine Schritte klirrten über den Steinboden. Der Trotz ihrer achtzehn Jahre hätte noch viel mehr vermocht, nur der Grund des Haſſes — nein— den hätte ihre Anſtändigkeit nie ausgeſprochen. Aber nun ſtöhnte ſie förmlich ihre Wand an, der Körper die Wände ihres Gehäuſes— die Qual unſchuldig er⸗ littenen Vorwurfs. Und die Neue war doch gekommen. Sie dachte ſpäter Ach— das töten können in ſich, gut werden, lieben! Der ver⸗ ſtändiger Kerl war, fühlte ſich ſicher im Sattel und ver⸗ rückte auf und ab; es war etwas in ihr, das tobte gegen „Genug, Herzenstind! Ich meine, Puppen ſind wir nun auch nicht!“ „Freilich ſeid durch!“ „Das if. aber D Zug-Tempo!“ 1 5 ihr's. Mit einem Wort— ich gehe „Brauch ich auch. Ich haſſe ſie!“ „Haß fragt nach Gründen. Was tat ſie dir? vermute, den Gegenſtand deines Haſſes zu kennen.“ „Ach, mir— gar nichts— aber...“ „Aber?“ „ „Dein Vater iſt reſtlos glücklich mit ihr. Kind, ſuche du doch die Disharmonien, die deine Antipathie ven urſacht, zu vermeiden! Du biſt doch ein kluger, kleiner Menſch, Elda. Verſuch es doch!“ „Du auch, Tante Julie!“ Sie ſtieß die liebevolle Hand zurück, die ſich auf ihre Schulter legen wollte. „Ich will nur dein Beſtes, Kind!“ „Sie ſchminkt ſich!“ „Das tun viele, denen ihr Alter über den Hals kommt.“ „Sie gibt ſich kein bißchen Mühe mit mir.“ „Dann mußt du es tun!“ „Sie liebt Pa nicht!“ „Kind!“ Julie Herwart erhob ſich. Nein, das nicht, das wär zuviel geweſen, das vermochte ſie nicht zu hören, ſie, oe ein Menſchenleben lang dieſen Mann geliebt hatte!& war neben ihr hergegangen, ahnungslos. Nein, doch nicht ganz, früher einmal hatte er es gewußt— da war es für ſie beide unmöglich geweſen. Später dann— ſuchte er die Jugend. Ging an ihr vorüber, die mit ihm ergraut war Drei Freundinnen waren ſie geweſen, drei, deren Herzen bei dem Nahen jenes Mannes ſchneller gegen die feinen Tüllfalbeln ihrer Sommerkleidchen geſchlagen hatten. Eine von ihnen war ſeiner Jugend erſte Liebe geweſen, dann war der Rauſch vergangen. Sein Blick hatte nur die Eine geſucht, die blonde, zarte Eve, die ihm nach ein paar Jahren des Glücks geſtorben war und ihm Elda, ſein einziges Kind, zurückgelaſſen hatte. Wieder ein paar Jahre darauf hatte er Julie gefragt, ob ſie ſich entſchließen könnte, ihm dies mutterloſe Kind erziehen zu helfen, als ſeine Gattin. f Julie Herwarts Leben ſollte einen Zweck erhalten! Aber noch ehe ſie ſich dieſer bedeutungsvollen Lebenswende recht bewußt werden konnte, trat ein anderer in ihr Leben, der dieſem mit feſter Hand ſeinen Zweck dittierte: ih Bruder, der durch die Folgen eines Autounglücks zun. Krüppel geworden war. Sie zog zu ihm und pflegte ihn bis zu ſeinem Tode.(Fortſetzung ſolgt.) Denn ich Gautag Heſſen⸗Naſſau Durmſtadt 1. und 2. Juni 1935. GPA. Nach den Vorbereitungen iſt ſchon ett zu überſehen, daß der diesſährige Gau⸗ ig eine ganz ungewöhnliche Note tragen ird. Diesmal werden die Maſſen der Sb und ihrer Gliederungen in Darm⸗ abt aufmarſchieren. Die Bevölkerung von barmſtadt iſt ſich dieſer beſonderen Bevor⸗ gung bewußt geworden und hat die Vor⸗ lrbeiten in der großzügigſten Weiſe unter⸗ Kützt. Am Samstag, den 1. Juni, finden zwiſchen 730 und 19.30 Uhr etwa 12 Sonder⸗ agungen ſtatt. Von dieſen heben ſich 2 leſonders ſtark hervor: Die Tagung der hoheitsträger im hierfür vollkommen eu geſchmückten Saalbau und die Tagung er Propagandaleiter im„Großen Haus“. Mit Genehmigung des Gauleiters wird die Propagandaleitertagung abgeſchloſſen mit ler Aufführung von„Schach dem Zaren“, unſtudiert durch den Generalintendanten des heſſiſchen Landestheaters, Ebert. dargeſtellt Jon erſten Kräften des Theaters. bin Volksfeſt, rund um das Schloß und im Schloßhof, geſtaltet durch die NS. gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, wird In bis dahin nicht gekanntes Leben im zentrum der Stadt zur Entfaltung bringen. lach den bis jetzt vorliegenden Anfragen iſt it einem Maſſenanſturm zu rechnen. Der zutritt zu dieſem Volksfeſt iſt für alle Trä⸗ ger des Gautagsabzeichens frei. Ein außer— gewöhnliches Programm wird den zum hautag erſchienenen Parteigenoſſen, ſowie er Bevölkerung Darmſtadts ein paar Stun⸗ en höchſter Lebensfreude vermitteln. Die unſterbliche Oper von Mozart„Figa— Hochzeit“, wird im Landestheater ab 20 hr in Szene gehen. Im Mittelpunkt dieſes Sonntags wird die aſſenkundgebung um 11 Uhr mit ſtgemeldeten 100 000 Parteigenoſſen und litgliedern der Deutſchen Arbeitfront ſein. Die Front der Feſthalle d von einer Rieſenwand 15 Meter hoher und 3.20 Meter breiter Fahnen verdeckt. Es perden die Fahnen aller Gliederungen je nmal rechts und links aufgeſtellt. Ueber eſer Rieſenwand der Fahnen ragt beherr— hend ein 15 Meter breites Hoheitszeichen. hts und links vor der Wand vermitteln hohe Funktürme die Uebertragung. Die lamte Bevölkerung hat zu dieſer Rieſen⸗ undgebung, bei der der Reichsorganiſations— liter Pg. Dr. Ley und Gauleiter. Reichs- qatthalter Pg. Sprenger, ſprechen werden, Zutritt. Zum Abſchluß dieſer mächtigen ſundgebung formieren ſich die 100 000, nach mer Verpflegung durch den„Hilfszug zayern“, zu einem Borbeimarſch auf der Rheinſtraße. er Vorbeimarſch wird abgenommen in jöhe des Hauſes der Kreisleitung der edalq. Das Gautag⸗Abzeichen Das im Auftrag des Gauleiters von der unſtgewerbeſchule Offenbach entworfene chen, ein kleines Kunſtwerk aus Leder, d für alle Teilnehmer ein Andenken von dem Werte ſein. Der Erlös dieſes ens wird reſtlos für Fahrtkoſtenzu— e, für Verpflegungszuſchüſſe ſowie zur ſerrichtung von Quartieren verwandt wer— In. Alle Teilnehmer am Gau Rgmüſſen das Abzeichen tra⸗ ſen. Der Beſitz des Abzeichens berechtigt ßerdem zur verbilligten Fahrt im Bereich r Stadt Darmſtadt. Inhaber des Abzei— gens haben ferner freien Zutritt zu dem gro— en Volksfeſt am Samstag abend, ſowie zu . Maſſenkundgebung auf dem Exerzier⸗ Natz am Sonntag um 11 Uhr. Wer das autag-Abzeichen trägt, bekundet damit ſeine kſſte Verbundenheit mit der NS DA und ten in Darmſtadt aufmarſchierenden Glie— 15 port— kein Vorreipt der Jugend or* 8 1 11. kürzlich in Leipzig die diesjährige 17 Gepäckmarſchmeiſterſchaft über 35 ometer zum Austrag gelangte, konnte % in dieſem ſchweren Wettbewerb auch 5 7 Herren“ mitmarſchieren ſehen, chen üblichen Sportalter ſchon längſt ent⸗ 1 an waren Auch der Sieger und deut— Meiſter, Albert Schulze, Leipzig, konnte 1 0 45 Jahren kaum noch zur Jugend Nas werden. Am Ziel begrüßte ihn, 0 15 vor dem Krieg erfolgreich an ſport⸗ . Bettkämpfen und Märſchen teilge⸗ 5 100 hatte, ſeine Frau und ſein eben⸗ 1 1 im ſportreifen Alter befindlicher en Ein neues Bild deutſchen Familien 118 iſt das aber gar nichts Beſon⸗ 91 gibt Fußballmannſchaften, in de— Vater an der Seite ſeiner Söhne fiele für Sonntag Verbandsſpiele be⸗ 10 faſt jeder Turnverein hat ſeine Al⸗ 705 in der Männer über 60, ja ſogar Jahre— ſchon mit wallenden, wei⸗ 55 8— noch regelmäßig ihre in der erlernten Reck und Barrenübungen ge unter den Ruderern gibt es unf ben alten Knochen, der der jungen nſchaft des Vereins noch etwas vor⸗ an Ausdauer und Stil, und beſonders Turnieren oft unüberwindliche Hinderniſſe für den Nachwuchs. Warum ſollte der Sport auch ein Vorrecht der Jugend ſein! Aber bei uns ſind die Leibesübungen doch noch nicht ſo Allgemeingut des ganzes Vo. kes, wie man es wünſchen möchte. Die Ju⸗ gend iſt zwar durch Schule und Erziehung in den Sport hineingewachſen, aber die vorhergehende Generation, die in ihrer Jugend den Sport noch nicht in dem heutigen Umfange kennengelernt hat, muß jetzt erneut für die Sache der Leibesübungen gewonnen werden, damit auch bei uns Sport und Sportkultur zu der ſelbſtverſtänd⸗ lichen Lebensform werden, wie es in Eng⸗ land und in den ſkandinaviſchen Ländern ſchon längſt der Fall iſt. Es kommt keineswegs darauf an, daß auch die„Alten“ nun noch ein hartes ſportliches Training aufnehmen. Wettkämpfe beſtreiten wichtiger iſt die allgemein bejahende Ein⸗ ſtellung zu den Leibesübungen überhaupt. Daß man ſelbſt im Alter auch noch ſeinem Sport treu bleiben kann, dafür gibt es viele Beiſpiele. Schwedens großer König, Guſtav V., iſt mit ſeinen 78 Jahren immer noch ein guter Tennisſpieler, der ſelbſt auf großen internationalen Turnieren noch gute Leiſtun— gen zeigt. Auch von dem bekannten amerika— niſchen Oelkönig John Rockefeller weiß man, daß er noch mit über 90 Jahren täglich ſeine Partie Golf ſpielte und ſein langes Leben allein dieſer Gewohnheit zuſchrieb. Und der große engliſche Dichter Bernhard Shaw iſt trotz ſeines hohen Alters immer noch ein be— geiſterter Schwimmer. Maßvoll betriebener käglicher Sport, wozu wir alle Arten körperlicher Bewegung in friſcher Luft zählen wie Tennisſpielen, Wandern, Schwimmen. Rudern oder auch nur tägliches Spazierengehen, ſind für jeden Menſchen jeden Alters die beſte Medi- zin gegen alle Krankheiten und Alterser— ſcheinungen. Die friſche Luft kräftigt die Organe und ſtärkt die Nerven, die körper— liche Bewegung gibt Kraft, macht Freude und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Warum ſoll der Sport ein Vorrecht der Jugend ſein? Gm. Wiſſen Sie das? In Deutſchland gibt es rund 14 Millionen Familien. * Die längſte Brücke der Welt führt über den großen Salzſee in Nordamerika und iſt 34 Nilometer lang. Großer Tag auf der Auns Stuck und Caracciola Vorlauf-Sieger. An die 300 000 Menſchen füllten die Renn— ſtrecke im Grunewald. Ueber der Menſchen— nenge ſchwebte wieder der Feſſelballon. Punkt 13 Uhr läßt der Präſident des Internationa— len Motorſportverbandes, Graf Bonacoſſa, am Nordtor die Startflagge fallen. Unter ungeheurem Getöſe brauſten zunächſt die 350er ab.„Nach drei Minuten waren auch die „Kleinſten“ verſchwunden. Der leiſe rieſelnde Regen hatte keinen Einfluß auf die Rennen und hörte auch bald wieder auf. In der 350er Klaſſe ſiegte der Berliner Richnow (Rudge) vor ſeinem Landsmann Patruſchke (Rudge). Aus Sicherheitsgründen wurden die Wa— gen zu den Vorläufen am Zielhäuschen geſtartet. Schon der erſte Vorlauf ergab einen deutſchen Triumph. Hans Stuck ſieate auf Autounion in * Tennis ſind die Alten ſelbſt bei aroßen und Höchſtleiſtungen vollbringen ſollen. Viel 23:33 Minuten gleich 249 Sto⸗m. Zweiter wurde Fagioli in 24:17 gleich 241,6 Km.⸗ Strd. vor Dreyfuß mit 26:58 gleich 218,4 und Geyer mit 27:05 gleich 216,3. Dieſe vier qualifizierten ſich für den Endlauf. Sechs deutſche Wagen, vier Mercedes-Benz und zwei Autounion, ſowie zwei Alfa Romeo, Chiron mit ſeinem neuen Bimotor und Drey— fus mit dem alten Grand-Prix⸗Wagen, qua⸗ lifizierten ſich für den Endlauf. Im zwei⸗ ten Vorlauf(fünf Runden, gleich 100 Km.) ſah am Ziel die Reihenfolge: 1. Caracciola 24:47 gleich 236,8 Km.⸗Std., 2. Varzi 25:41 gleich 228,5, 3. v. Brauchitſch 220,2, 4. Chiron. Ueberraſchungsſieg bei den Rädern. Vor dem Endlauf ſtarteten noch die Halb— liter-Motorräder über fünf Runden gleich 98,796 Km. Der Schwede Sunngqviſt ſiegte mit nur einer Sekunde Vorſprung vor Gall auf BMW. und dem deutſchen Meiſter Ley. Das Endergebnis Mercedes vor Alfa und Autounion. Mit größter Spannung ſah man der Ent— ſcheidung entgegen. Das Endergebnis: 1. Fagioli auf Mercedes-Benz 49:132 gleich 238,5 Km.⸗Std.; 2. Chiron auf Alfa-Romeo 50:48, gleich 231 Km.⸗Std.; 3. Varzi auf Auto⸗ union 51:27, gleich 228 Km.-Std.; 4. Hans Stuck auf Autounion 51:36, 4 glei ch227; 5. b. Brauchitſch 53:18,4 gleich 220; 6. Drey— fus auf Alfa-Romeo 54:24, 4 gleich 215,5. Vorzeitig ausgeſchieden waren Caracciola und Geyer. Deutſchland—Tſchechei 2 Großer deulſcher Sieg.— 60 000 Juſchauer in Dresden. Der zweite Fußball-Länderkampf mit der Tſchechoſlowakei geſtaltete ſich für Dresden zu einem großen Ereignis. Als mit 10 Minu— ken Verſpätung im Dresdener Oſtragehege die beiden Mannſchaften ins Feld ſprangen, mögen es wohl 60 000 Zuſchauer geweſen ein, die das weite Rund umſäumten. Nach den üblichen Formalitäten formierten ſich die beiden Vertretungen wie folgt zum Rampf: Deutſchland: Jakob; Janes. Bramlich, Goldbrunner, Zielienſki;: Lenz, Conen, Siffling, Fath. Tſchechoſlowakei: Planicka; Koſta⸗ ek Ctyrocky, Vodicka. Boucek, Srbek: Hrus— ka, Nejedly. Sobotka, Kopecky, Puc. Als Schiedsrichter fungierte der Belgien John Langenus Tiefel; Lehner, Das Spiel begann gleich mit vielverſprechenden deut⸗ ſchen Angriffen. Siffling ſpielte weit hinten und lenkte von hier aus die Fäden des Spiels Der Mannheimer erwies ſich als ein hervorragender Taktiker. der Fath wiederholt glänzend zum Lauf brachte. Co⸗ nen und Lehner dagegen kommen nicht in der gewohnt guten Weiſe ins Spiel. In der Läuferreihe waren die beiden Außen ſchwä— cher als Goldbrunner. In der Abwehr war Jakob im Tor der beſte Spieler, von den Verteidigern war Tiefel beſſer als Janes. Die Tſchechen ſpielten ſich nicht gleich in die Form hinein, die ſie bei der Weltmeiſter⸗ ſchaft gezeigt haben. Schon in der 18. Mi. nute kam Deutſchland zum erſten Tor. Conen hatte den Ball nach rechts auf den freien Raum gelegt, Lenz war zur Stelle und ſchoß hart unter der Querlatte, für den Tſchechen— orwart Planicka unhaltbar, zum 1:0 für deutſchland ein. Dieſer Erfolg war natürlich zon ſtarkem Beifall begleitet. In der 24. Mi— zute wurden Tiefel und Vodacka bei einem Sprung nach einem hohen Ball verletzt und nußten vorübergehend das Feld verlaſſen Weltbild(M). Zum Internationalen Avusrennen. Oben der„Rennſtall“ der Auto⸗Union. Unten die beiden Rennfahrer Taracciola(links) und Chiron Nach dem Wechſel zeigten die Tſchechen in den erſten zehn Mi⸗ nuten ihre wahre Weltmeiſterſchaftsform. In der dritten Minute hatte Jakob wieder eine heikle Situation zu bereinigen, als Kopecky mit dem Ball durchgegangen war und flach plaziert auf das deutſche Tor ſchoß. Zwei Minuten ihre wahre Weltmeiſterſchaftsform. Durch dieſen Erfolg gewann das tſchechiſche Spiel mehr und mehr an Durchſchlagkraft. In dieſer Zeit fiel für Deutſchland der zweite Treffer Ein hervorragendes Spiel von Siffling-Co- nen⸗Lenz brachte den Ball an Fath, der mit Planicka zuſammenprallte. Der Ball rollte ins Feld zurück, wo Lenz den Ball aufnahm und ins leere Tor der Tſchechen ſandte. Die Tſchechen verloren im weiteren Verlauf des Spiels noch ihren Torhüter Planicka und den Linksaußen Puc und verlegten ſich auf die Bewachung ihres Tores. Fußball. Länderſpiel: Deutſchland— Tſchechoſlowakei 211 Bulgarien— Deutſchland B 2:0 Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Vork Inſterburg— Polizei Chemnitz 118 Vorw.⸗Raſenſp. Gleiwitz— Hertha Berlin 2:1 Stettiner SC.— Hannover 96 114 Tod. Eimsbüttel— Schalke 04 2:1 VfB. Stuttgart— SVg. Fürth 3:2 1. SV. Jena— aHnau 93 0:3 Phönix Ludwigshafen— PfR. Köln 4:1 VfL. Benrath— VfR. Mannheim 3:2 Aufſtiegsſpiele zur Gauliga: Gau Südweſt: Opel Rüſſelsheim— 04 Ludwigshafen Gau Baden: 5 Germania Brötzingen— VfR. Konſtanz Gau Württemberg: VfR. Schwenningen— VfR. Heidenheim FC. Tailfingen— FV. Zuffenhauſen Gau Bayern: Union Augsburg— Walhalle Regensburg: Pokalſpiele: Boruſſia Neunkirchen— Eintracht Trier SVg. Mundenheim— FV. Daxlanden 3: SV. Gersweiler— 1. FC. K'lautern a Sſſia Dieburg— Germania Bieber Handball Meiſterſchafts-Vorſchlußrunde(Männer): Polizei Magdeburg— SV. Waldhof 8: Sfr Leipzig— Hindenburg Minden 718 Meiſterſchafts-Vorſchlußrunde(Frauen): VfR. Mannheim— SC Charlottenburg 6:4 Fortuna Leipzig— Eimsbüttel 0:2 Hockey: Württemberg 0:1 Württemberg(Frauen) 210 Phönix L'hafen— VfR Köln 4.1 Erwartungsgemäß konnte der Südweſt— meiſter auch das Rückſpiel gegen den VfR Köln vor 2000 Zuſchauern zu einem Exfolg geſtalten, aber der Sieg mußte recht ſchwer erkämpft werden, denn die Rheinländer ka— men mit einer recht kampfkräftigen Elf, die im Feld ein durchaus gleichwertiges Spiel erzwang, aber im gegneriſchen Strafraum nicht die nötige Energie aufbrachte und eine Abwehr vom Format der Phönix-Abwehr überwinden zu können. Das einzige Tor vor der Pauſe erzielte Lindemann durch Ver— wandlung eines Freiſtoßes. Eine Viertel— ſtunde nach Wiederbeginn erkannte Schieds— richter Unverfehrth(Pforzheim) einen von Neumüller 2 aus Abſeitsſtellung erzielten zweiten Phönix-Treffer an, der das Spiel endgültig entſchied. In den letzten zehn Mi— nuten fielen noch wei weitere Treffer für Phönix durch Degen, erſt dann konnte We— ber für Köln den Ehrenerfolg buchen. Benrath iſt Gruppenmeiſter VfR Mannheim mit 32 geſchlagen. — Ueber 10000 Zuſchauer hatten Düſſeldorfer Stadion eingefunden, denen ein feſſelndes, bis zur letzten Minute ſpannendes Spiel geboten wurde. Benraths Angriffe ſcheiterten zunächſt an der Mannheimer Hin— termannſchaft, die ſehr ſicher ſpielt. In der 23. Minute fällt aber doch das Führungstor für den VfR Benrath gerät jetzt völlig aus dem Konzept, Bei der 2. Ecke für die Rhein— länder wird Schmoll verletzt. Wenig ſpäter kommen die Benrather durch Raſſelnberg zum Ausgleich. Nach der Pauſe verſtärkt Benrath ſeinen Sturm. In der 25. Minute bringt Langenbein den VfR abermals in Führung f — Or Baden— Baden ſich im 11 Minuten vor Schluß macht der rechte Läuſer des VfR Hand. Raſſelnberg ſchießt den Ball durch eine Lücke ins Mann, heimer Netz und ſtellt dann ſchließlich kurz vor Spielſchluß durch einen Ueberraſchungs— ſchuß von Pickartz den Sieg ſicher. In geiſtiger Umnachkung erſchoſſen. Bernau, 27. Mai. In einem Anfall geiſti ger Umnachtung erſchoß in Bernau der Füh rer der dortigen Arbeitsdienſtgruppe Berna— tek den praktiſchen Arzt Dr. Möller, als die, ſer ihn einer Anſtalt zuführen wollte. Ber⸗ natek erſchoß ſich darauf ſelbſt. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 422 Stück, verkauft 256 Stück. Michſchweine das Stück 15—18 Mark, Läufer das Stück 20— 40 Mark. Marktverlauf mittel.