Lokales Viernheim, 4. Juni * Verkehrsunfall. Geſtern nachmit⸗ tag gegen 5 Uhr ereignete ſich Ecke Seegarten⸗ Lampertheimerſtraße ein leichter Verkehrsun⸗ fall. Ein Perſonenkraftwagen wurde von einem Radfahrer, der aus der Seegartenſtraße kam angefahren. Hierbei kam der Radfahrer zu Fall und erlitt leichte Verletzungen. Das Fahrrad und das Auto wurden leicht beſchä— digt. Nach den angeſtellten Ermittlungen trägt die Schuld der Radfahrer, der die nötige Vor- ſchrift außer acht ließ und das Zeichen zum Einbiegen zu ſpät gab.— Das Polizeiamt teilt uns hierzu noch folgendes mit: In letzter Zeit haben ſich die Fälle ſehr vermehrt, in denen Radfahrer die Veranlaſſung zu Ver⸗ kehrsunfällen gaben. Meiſtens bildet die Ur⸗ ſache ſchnelles Fahren ſowie außerachtlaſſung der in der Reichsſtraßen-Verkehrsordnung vor— geſehenen Vorſchriften. In Zukunft wird des⸗ halb in allen Fällen unnachſichtlich Anzeige erſtattet werden. * Baumarktbelebung. Zur weiteren fortſchreitenden Arbeitsbeſchaffung für das Bauhandwerk iſt die Bauſparkaſſe Deutſche Bau⸗ und Siedlungsgemeinſchaft(D. B. S.) in Darmſtadt ſchon mit der dritten Darlehens⸗ vergebung dieſes Jahres von 1.152.000 Rm. zur Erſtellung von 114 Eigenheimen heraus⸗ gekommen. Die Geſamtſumme der Darlehens⸗ vergebung ſteigt damit auf rund 63 Millionen zur Erſtellung von 5500 Eigenheimen. Das Meiſterwerk: „Triumph des Willens“ Tauſende haben ihn ſchon bewundert, dieſen gewaltigen Film, In allen großen Städten wurde er vor ausverkauften Häuſern gezeigt: In Darmſtadt, Frankfurt, München und anderswo. Auch Viernheim wird keine Ausnahme machen und die Gelegenheit wahr⸗ nehmen, die wunderbare Tatſache zu erleben, Wie des Führers unerſchütterlicher Glaube Deutſchlands Unvergänglichkeit in Millionen von Herzen den Willen entfacht hat, mit ihrem ganzen Sein für dieſes Deutſchland zu kämpfen. Da ſtehen die Repräſentanten die⸗ ſer Willensträger in den endloſen Reihen der HJ Sa Ss PDO und des Freiwilligen Ar⸗ beitsdienſtes. Ihre Augen leuchten dem Führer entgegen und ihre Herzen geloben: Führer, dein Wille iſt unſer Wille! Führer, dir fol⸗ gen wir!— Wer wollte dieſes herr⸗ liche Erlebnis verſäumen? Darum beſucht beſucht heute und in den folgenden Tagen den Film:„Triumph des Willens“ im Central⸗ Film⸗Palaſt, Viernheim. um den Aufstieg zur Handball Bezirksklasse! Da der Gauklaſſenaufſtieg noch nicht ent- ſchieden iſt und Ungewißheit darüber beſteht, ob alle Anwärter aus der Kreisklaſſe auf⸗ ſteigen können, hat der Bezirk 1 Aufſtiegs⸗ ſpiele angeſetzt, die in den nächſten Wochen zur Durchführung und vor der Sommerpauſe noch zur Beendigung kommen. Teilnahmeberechtigt aus den nordbadi⸗ Werde auch Du Mitglied im Deutſchen Luftſport- Verband! ſchen Kreiſen ſind: T.G. Oftersheim, TD. V. Viernheim, S. V. St. Leon, Turngemeinde Laudenbach, T. S. V. Schönau. Zu der ein⸗ fachen Runde gingen am vergangenen Sonntag bereits zwei Spiele vor ſich. S St. Leon— TV Viernheim 00 abgebr. Tgde. Laudenbach TSV Schönau 474(271) In St. Leon hatte man Wetterpech, das aufziehende Wetter und der damit verbundene Regen zwang 8 Minute nach Beginn ſchon zum Abbruch des Treffens.— In Lauden⸗ bach führte unter der Leitung eines ausge⸗ zeichneten Schiedsrichters Laudenbach beim Wechſel noch knapp mit 2:1, die zweite Hälfte war genau ſo ausgeglichen und man trennte ſich am Ende gar mit einem unentſchiedenen Ergebnis. + Sterbetafel. Geſtern wurde Frau Peter Bauer 2. Magdalena geb. Gutſchalk, Weinheimerſtraße 54, im Alter von 44 Jahren in die Ewigkeit abgerufen.— Heute verkün⸗ deten die Sterbeglocken das Ableben des Herrn Lorenz Knapp 2., der im Mannheimer Krankenhauſe im Alter von 54 Jahren das Zeitliche geſegnet hat. Mögen ſie ruhen in Frieden. Cereins⸗Anzeiger Tell⸗Schauſpiel. Mittwoch den 5. Mai abends halb 9 Uhr Verſammlung aller am Tellſpiel beteiligten auf der Naturbühne. In Anbetracht der äußerſt wichtigen Beſprechung, erwarten wir vollzähliges Erſcheinen. Die Leitung. — 7 7 Herzlichen Dank ſagen wir allen, die uns anläßlich unſerer Vermählung Glückwünſche und Geſchenke überreicht haben. Philipp Neff und Frau Anna geb. Winkler Viernheim, Heppenheim, den 3. Juni 1935 0 7 e große Filmwerk des Reichs⸗ parteitages 1934: „Triumph des Willens am 4., 5. und 6. Juni im Central-Film-Palaſt! Die ganze Bevölkerung Viernheims muß Zeuge der großen nationalen Feſttage des Na⸗ tionalſozialismus ſein! Es ſind zum Beſuch eingeteilt: Dienstag, 4. Juni: SAR, PO, No RD, NS⸗Frauenſchaft, NS, Mittwoch, 5. Juni: DAF, NSKOV, SA NS⸗Hago. Donnerstag, 6. Juni: NS-Bauernſchaft, Luftſchutz, HJ, BDM, Su, SS, SSNz, SA⸗SMz. Eintrittskarten im Vorverkauf 50 Pfg. Erhältlich bei allen Gliederungen und Montag Abend von 8—9 Uhr, Adolf Hitlerſtraße 19 und Lorſcherſtraße 4. Wer noch keine Karte hat, beſorge ſich ſolche ſofort! Das —. — als Kämpfer für den Sozialismus der ſat WERDE MHEIIED DER NSN . Einſtöckiges Ortsmitte 5 Zimmer, Garten Irgolles Zimmer und Nüche Central- Film- Palast Achtund l Heute Dienstad l. Tag! Hof, Seitenbau zu miet. geſucht zu verkaufen. Von wem, ſagt Erste droße Fest- Aufführung 1 der Verlag. Näh. im Verlag ber fleichs- Parteitantiim der M. S. D.. F. Darlehen m a2 Jedermann für alle Zwecke(außer Bauzwecke) von RM. 200.— aufw. bis 10000.— Kleine monatl. Spar- u. Tilgungs⸗ raten, z. B. f. RM. 100- RM. 1.30, f. RM. 1000 RM. 8.20. Auch zu Umſchuldg v. Hypotheken, Kauf u. Schuldenrückzahlung v Möbel, Ma⸗ ſchinen, Geſchäftseinrichtungen uſw. „Kremo“ Kredit-Mobiliar Gmbh. Osnabrück. Zweckſparunternehmen. Agent: Johannes Knapp 2. Viernheim, Weihgartenſtr. 27. Darlehen Entschuldungen Rynothekenahlösungen bei bequemer Ratenzahlung von RM 200. bis 10000.—. Bis jetzt über 1½ Millionen zugeteilt durch„Vereini- gung von Nordd, Zwecksgarunter- nehmungen G m. b. H. in Hamburg Kosten Ausk ert. General-Agentur PDreissigacker, Mannheim, ind- mühlstr. 26 oder Jakob Hoock 7., Roſson auf deutschen Schiffen Viernheim, Alicenst u 9 aind feinen auf deutschem Boden! 0 dechge Foren eisen dach weten Donnetstag ab klamburg ca. HMM 486. einschſiobſich Hotel und Besichtigungen. J. ö.- I. ö. Plingsllahrt Eugland-Scholtland-Aorwegen ab NAM 190. Urlaub auf See 26.6.-13.J. 1. Mordkapf. ab H 300. 14.7.-30.7. 2. Mordkapf. ab N 320. 18.7. 7.8. Schottland- Island. Spitz bergen- u. Morwogenfahrt ab HN 4A 7/5. 10. 8.-25. B. Schottland-, Norwegen. und Dänemarkſahrt ab NA 300. Horbstfahrten nach dem Süden August bis Oxtobet (Geſamtleitung und Regie Leni Riefenſtahl) ber gewaltigste Heerschau der Deuischen Die aufwühlenſte Kundgebung des dritten Reiches. Ein Film der zum Erlebnis der ganzen Nation wird. in herwältigend lebendigen lagen. Eine in ſich ö belebte Wiedergabe der großartigen hiſtoriſchen Ereigniſſe Jeder Deutſche iſt dem Führer ſchuldig ſich die impo⸗ ſanteſte Kundgebung des dritten Reiches anzuſehen. Geſchloſſene Vorſtellungen Der Führer geſchloſſene, mitreißende und dramatiſch der Nürnberger Jage Anfang ½9 Uhr. Nassenbllnung d Uhr Es tolst sich gut mit den Schiffen er HAuBURS-AMERIIA Ik johann Schweikart Viernheim Adolf Hitlerstr. 16 Vertreter f. Möbel, Staubſauger, Radio, Heizplatten uſw., die Haus: haltungen beſuchen, bietet ſich ein zuſätzlicher Verdienſt durch Vertrieb von glänzend einge— führtem größHaushaltaxtikel Herren, die ſolche Tätigkeit ſchon mit Erfolg ausgeführt Enneichen Hachen Schrubben, uren, immer das altbewährte rſhompsons Sehwan 4 etetnur p,, DoheHhα. OD Pulber haben, wollen ſich melden unt, Nr. 125 an die Exped ds Bl. ung der Er B Wort über die Maſſen kommt, wird da verſchloſſene Antlitz lebendig, leidenſchaſth lebendig in der Entzündung an der d Glut dieſes ſeines Willens. Triumph des Willens Der Film vom Reichsparteitag 100 ab heute Dienstag im Central⸗Film⸗Palaſt! Dieſes ſeltene Bildwerk gibt einen Ei blick in die Größe einer Demonſtratigß, die bis heute von keiner zweiten erreich, geſchweige denn übertroffen wurde. 6 vermittelt zugleich das Verſtändnis fi die Arbeit und künſtleriſche Leiſtung Len Riefenſtahls im Film:„Triumpf des Willens“. Eine einzigartige und unver⸗ gleichliche Verherrlichung der Kraft un Schönheit unſerer Bewegung. Adolf Hitler. Das Erlebnis der Millionen, die ge waltige Heerſchau, die impoſanteſte Kundgel⸗ des neuen Deutſchlands, den Nürnberger Parteitag 1934 filmiſch wiederzugeben, das h. deutete eine Aufgabe, die unlösbar ſchin, Handelte es ſich doch nicht darum einn „authentiſchen Bildbericht“ des Ablaufs Geſchehniſſen zu bringen, ſondern dieſes lebnis, voll von der Wucht einmaliger, h ſtoriſcher Eindrücke, iſche Formung filmiſcher zwingen, daß ſie zum Erlebnis der der Et⸗ in eine einmalige, hiſta— Wiedergabe zu. Millionen deutſchen Menſchheit wurde. Was diz eilig vorüberfliehende, wenn auch noch ſo g. treue Wochenſchaubild, was die umfaſſende und beredte Reportage, der ausführlichſte J tungsbericht nie vermitteln konnte, das grof— artige, faszinierende Miterleben der Nur, berger Tage— das mußte dieſer Film in mitreißendem Fluß, in überwältigender Wi lichkeitsnähe und mit der ganzen Kraft dri matiſcher Spannung vollbringen! Hat er c erbracht. Leſen wir hier einige Preſſeurteib, Völkiſcher Beobachter: ein Film, einzig in ſeiner Ida 7 einzig in ſeiner Leiſtung, einzig in ſeinem an folg:„Triumph des Willens!“ 0 Film iſt im wahrſten und beſten Sinne da was ſein Titel ſagt, denn er hat das lebendig Bild eingefangen und gibt es nun uns zur uns allen, als den Triumph des Willens un ſeres Volkes, als den Triumph des b der Gemeinſchaft unſerer Idee, als den A umph des gigantiſchen Werkes, des unendliche Glaubens und des eiſenharten, reinen W lens Adolf Hitlers...“ Kreuz-Zeitung: A. Dieſeh Wille 1 „... Eine künſtleriſche Geſtaltung k Wirklichkeit, die Ernſt und Freude, Spam und Frohſinn abwägt und gerade dad ſtändig neu feſſelt...“ Berliner Morgenpoſt: Unter dem brauſenden Jubel „ Zuſchauer rollten die Streifen von dem waltigen Geſchehen in Nürnberg ab.. 0 lebnis dieſes Abends war S Germania: Adolf Hitler er iſt der Grund dieſes ganzen Films! Immer wieder taucht ſein Antlitz gehalten von einem tiefen Ernſt. Und u wenn in der großer Schlußveranſtaltung Dieſer Film iſt ein deutſch kenntnis...! erliner Lokal-Anzeiger Heitere Szenen ſind einge „5 ten, wunderſchöne Trachten, Bilder und liche Geſichter der deutſchen Menſcheu, en geeilt aus allen Bezirken des Reiches. Niemand wird ſich dieſen entgehen laſſen! 34, Spargel: 1. Sorte 18, Rabarber 3 Pfg. Obſtgroßmarkt Weinhel 1.03, Kirchen Sorte Erdbeeren 90— 3 — 7 0 5 Sorte 34, 2. 5 J 970 Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Viernheim; verantwortlicher Anzeigen Joh. Martin, Viernheim; Druck und Waun Johann ſtraße 36; D. A. IV. 35: 1135. iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Ma fei Adolf i Martin, Viernheim, 19 Zur L e e dae u Mane N rabenscha Niernheimer Anzeioer (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten! eee Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. ö gebr. Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter 140 Mk. frei ins Haus gebracht. Wochenende“, 10 4 5 — Bezugspreis monatl. wöchentlich das„Illuſtrierte Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreitete Tageszeſtung— hacbrichten und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckko a 1. nto Nr. 21577 a. M., Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchaftsſtele 5 Pfg., Same 10 pie Viernheimer Zeitung Viernheimer Bürger⸗Zig.— Vierny. Voltsblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 3 f Textſpalt 5 nei. fennig, Textſpalte 12 Pfe 15 Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller it bn mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle ſämtlichen Ankündigungen in dieser u. von Ir 129 Werte und Währungen der Kampf um den franzöſiſchen Franken at wieder einmal die Frage nach dem We⸗ der Währungen aufgeworfen. Im allge— einen verſteht man darunter das ſtaat— che Geldweſen, das auf eine möglichſt große kabilität der Werte gerichtet ſein foll. Der beltverkehr, der ſchwankende Preis des Sil— ers, die Bewegung auf den Warenmärkten, gs bielgeſtaltige Bankſyſtem, die Vermeh— ug des Papiergeldes in Geſtalt von No— u, alles das hat die Währungsfragen zu nem ſchwierigen Kapitel gemacht. In geutſchland galt etwa ſeit dem Mittelalter eine Mark Feinſilber“, das war halbes Pfund, als eine Werteinheit. Die ſte allgemein bekannte Münze war hier der ulden d deſſen Wert ſich nach dem Pro— utſatz des Silbers richtete, den er enthielt. zeit der Mitte des 17. Jahrhunderts be— errſchte in Deutſchland der Gulden neben m Taler das Feld. In Oeſterpeich⸗ ngarn hat dieſe Münze bis nach dem eltkriege beſtanden. In Holland ſteht ſie jute nicht mehr ganz unangefochten da, wie Begründung des Rücktritts des bisheri⸗ n Wirtſchaftsminiſters Dr. Steenberghe igt: die Abwertungsbeſtrebungen haben in n Niederlanden doch ſchon ſoweit Boden wonnen, daß ſich innerhalb der Regierung Vorkämpfer finden konnte. Danzig uf ſich nach der Trennung vom Reich den anziger Gulden. Auch der Zloty war ur⸗ ünglich eine Guldenwährung, die nach oh eim alten Polen geſchaffen wurde und heutigen Polen wieder auferſtanden iſt. zie ſich die am 1. Mai d. J. vollzogene Ab— tung der Danziger Währung und ihre ugleichung an den Zloty im einzelnen wirken wird, bleibt abzuwarten: in wirt ⸗ aftspolitiſcher Beziehung wird eine Sanie— ug der Handelsbilanz erhofft. Mit dem Aufkommen des Silberberg— les in den deutſchen Gebirgen entſtand im aler eine größere Silbermünze, die ſich khan den Rhein iſchen Goldgulden lehnte, und die im Laufe der Jahrhun— tte manche Entwicklung durchgemacht hat. ich die Münzgeſetze von 1871 und 1873 ch der Einigung des Reiches wurde die oldwährung eingeführt, und der Ta— pielte eine Rolle nebenbei: Die deutſche unzeinheit ging auf den Namen der alten ark zurück. Hach der Neuſchöpfung der Währung mit Ende der Inflation iſt darauf die II ch s mark geworden. Der alte Taler fle noch einige Jahre als Dreimarkſtück ſehen: er iſt nun ganz verſchwunden. Le⸗ lach als Maria⸗Thereſig-Taler iſt er noch 10 Ländern um das Rote Meer herum heltung. Die Araber in der Müſte haben de Geldſchränke für Papiergeld, und ſie forzugen die harte Münze in Gold oder in ber Dieſe Erfahrung kannte auch der it T. E. Lawrence bei der Finan⸗ erung ſeines Araberaufſtan ⸗ 5 und England mußte zu dieſem Zwecke n den Beutel greifen. Auch in Abeſſi⸗ n iſt der Maria⸗Thereſia-Taler die all⸗ 7 n gültige Münze, hat aber etwa den t einer Silbermark. Der Dollar iſt 1 anderes, als eine Abart des alten ſchen Talers, auch der Peſo gehört in ſe Gruppe. frankreich hat ſeit 1795 den Franken, etwa 5 Gramm Silber enthalten ſollte, die Stelle des Livre geſetzt. Im Laufe (geit hal ſich aus dieſer Währung die 1 0 iſche Münzunion entwickelt, 1 Jalien, Spanien, Belgien und ver⸗ dete Länder des ſpaniſchen Amerika ge— 0 ebenſo verſchiedene Balkanſtaaten. 10 wei führte den Franken 1852 ein. Ae Kriegsfolgen iſt im übrigen eine ſche Verſchiebung dieſer Währun⸗ denezeigander erfolgt. Erſt vor einigen 5 u ſchuf ſich Belgien im Belga eine e Münze; ſeine kürzliche Abwertung 15 neue Regierung Zeeland hat ſich 1 cht zweifelhaftes Experiment herausge⸗ gar diſchen Staaten haben ſeit um auarüchen Münzunion eine Kro⸗ ich ung, deren Einheiten aber 1 icht mehr voll gleichwertig nebenein. i ſtehen. dieſe Staaten ſind mehr oder i London, 4. Juni. Die deutſch-engliſchen Flottenbeſprechun— gen wurden am Dienstag im Engliſchen Außenminiſterium eröffnet. Auf deutſcher Seite nahmen teil Botſchafter von Rib— bentrop, Admiral Schuſter. Korvetten⸗ kapitän Kiderlen und der deutſche Ma⸗ rineattache in London, Kapitän Waſſner. Die engliſchen Vertreter ſind der ſtellvertre— tende Unterſtaatsſekretär im Auswärtigen Amt, Craigie, der ſtellvertretende Chef des Marineſtabes, Vizeadmiral Little und Ka⸗ pitän Dancworths. Zu Beginn der Beſprechungen begrüßte der engliſche Außenminiſter Sir John Si⸗ mon die Flottenſachverſtändigen im Namen der britiſchen Regierung; unmittelbar da⸗ rauf wurde in die ſachlichen Beſprechungen eingetreten. Die engliſche Oeffentlichkeit ſteht im Zei— chen der deutſch-engliſchen Flottenbeſprechun— gen. Allgemein ſieht man dem Verlauf mit Spannung entgegen. Es wird darauf hinge- wieſen, daß es die erſten Beſprechungen die— ſer Art ſind, die ſeit dem Weltkrieg zwiſchen den beiden Ländern ſtattfinden. „Adolf Hitler aus der Nähe“ Ein Arkikel Lord Rothermeres. Condon, 4. Juni. Ganz offenſichtlich ſetzt ſich in England im— mer mehr eine unvoreingenommene Auffaſ⸗ ſung über das neue Deutſchland und ſeinen Führer durch. Beſonders bezeichnend iſt neuerdings ein Artikel Lord Rotherme⸗ res in der Londoner Zeitung„Daily Mail“ unter der Ueberſrchift„Adolf Hitler aus der Nähe“. Darin heißt es u. a.:„Die hervor— ragendſte Geſtalt in der heutigen Welt iſt Adolf Hitler. Sein überragender Geiſt mag— netiſiert das ganze Gebiet der Außenpolitik.“ Lord Rothermere bezeichnet Hitler als„prak— tiſchen Myſtiker“ und fährt fort:„Hitler iſt die Verkörperung des Geiſtes der deutſchen Raſſe, Hitlers tiefer Glaube an ſeine eigene Sendung iſt eine Kraft, die ſich fühlbar macht, ſobald man mit ihm in Berührung kommt. Ihre Intenſität macht die viel erörterte Frage, ob er es ehrlich meine oder nicht, unwichtig. Ein Mann, der ſo vollſtändig von einem großen Ziele beſeſſen iſt, hat keine Verwen— dung für Spitzfindigkeiten und Heucheleien. Hitlers Ziel iſt es, die volle Souveränität Deutſchlands in innerpolitiſchen Angelegenheiten wieder herzuſtellen und in der Außenpolitik Deutſch— land wieder auf den Stand einer Weltmacht erſter Klaſſe zu erheben. Hitler macht es klar, daß es in dieſem Ziel kein Nachlaſſen gibt. Der erſte Eindruck, den man in Hitlers Gegenwart empfängt, iſt der ſeines außer- ordentlichen Ernſtes. Seine Geſpräche ſind niemals unbeſtimmt, ſeine Haltung läßt nie nach. Wie ruhig und unbeweglich ſein Ver— halten auch ſein mag, ſo fühlt man doch in— ſtinktiv, daß unter der Oberfläche jenes glü⸗ hende Ziel vorhanden iſt, das ſeine Exiſtenz beherrſcht.“ Lord Rothermere fährt dann fort, Hitler fortgeſetzt werden. Mittwoch, den 5. Juni 1935 niemals ein ſtereolyper Staatsmann werden. Bürokratie und Amtsſchimmel ent⸗ ſprächen ſeiner Natur nicht.„Die öffent⸗ lichen Erklärungen, mit denen er Geſchichte macht, ſind nicht das Ergebnis langer Be— ſprechungen, und ſtellen nicht ein Kompro⸗ miß zwiſchen den auseinandergehenden An⸗ ſichten verſchiedener Geiſter dar. Ihre Kraft und ihre Klarheit ſind auf die Tatſache zu⸗ rückzuführen, daß ſie Hitlers eigenem Kopf entſpringen, wobei nur ein oder zwei in— time Mitarbeiter mit ihrem Rat mitwirken.“ Der Verfaſſer ſpricht dann von der einfa⸗ chen Lebensweiſe Hitlers und ſagt, daß ſeine Liebe für Kinder und Hunde ein weiterer Beweis für ſeine ſtarke Gefühlswelt ſei. Hit⸗ ler habe ſein volles Teil an Verrat und Ent⸗ täuſchung erfahren. Solche Erfahrungen ſeien unvermeidlich in einer politiſchen Lauf— bahn, aber Hitlers empfindſame Natur fühle ſie ſehr ſtark, umſomehr, als er ſelbſt inſtink⸗ tiv treu gegenüber ſeinen Freunden ſei. Weiter heißt es: Vertrauensfrage mit 390 Paris. 4. Juni. Vor der franzöſiſchen Kammer verlas Mi niſterpräſident Bou iſſon die Regierungs— erklärung Die Erklärung, die gleichzeitig vom Juſtizminiſter im Senat verleſen wurde, beſagt folgendes: Die Regierung ſtellt die größte Einigung dar, die man ſeit dem Kriege verwirklicht hat. Angeſichts einer außergewöhnlichen Lage ſind außergewöhnliche Maßnahmen notwendig. Die erweiterten Befugniſſe, die zeitlich und ſachlich begrenzt ſind, uns in den Stand ſetzen, ſofort die Spekula— Beeinträchtigung zu ſchützen. Sie werden uns ferner ermöglichen, unſere Finanzen und unſere durch die Wirkungen einer ſich ſeit fünf Jahren hinziehenden Kriſe mitge— nommene und geſtörte Wirtſchaft wieder herzuſtellen und zu ſanieren. Dieſes poſitive Werk wollen wir nach einem Geſamtplan durchführen. Landwirtſchaft, Induſtrie und Kaufleute werden unterſtützt werden. Wir werden alle Mittel einſetzen, um der Arbeits— loſigkeit und ihren Folgeerſcheinungen zu ſteuern. Nach außen ſoll die Friedenspolitik Weil Frankreich friedlich geſinnt iſt, muß es ſtändig auf die Landes— verteidigung und auf die kollektive Organi— ſierung der Sicherheit achten. Wir getreu unſeren Freundſchaften und unſeren Bündniſſen alle zur Mitarbeit aufrufen. Wir ſind dem Völkerbund ergeben und un⸗ ſere Anweſenheit in Genf wird eine tätige und wachſame ſein. Nach der Verleſung der Regierungser— klärung durch den Miniſterpräſidenten wur— den verſchiedene Interpellationsanträge be— kanntgegeben. U. a. verlangte der Sozialiſt Leon Blum die ſofortige Beratung der In— terpellationen unter Berufung auf die Er— eigniſſe der letzten Zeit, ſo vor allem die hin werde deutſchen Hanſa genommen, die einſt in London eine eigene bedeutungsvolle Nie— derlaſſung beſaß. Der ruſſiſche Rubel trägt noch ſeinen alten Namen, iſt aber in der Kaufkraft ganz verſchieden. Dem Ausland gegenüber ge⸗ langt der Goldrubel zur Verrechnung, im Innern hat dieſe Währung nur noch einen Bruchteil der alten Bedeutung. 10 Rube! bedeuten einen Tſcherwoneßtz, der den alten ruſſiſchen Dukaten darſtellt. Völlig neu ſind verſchiedene Währungen der Nach- folgeſtaaten Oeſterreichs, ſo der Pengö in Ungarn, die Tſchechenkrone in der Tſche⸗ CCC ͥͤ ³¹·1A0̃᷑˙·¹ w- ̃ĩ ͤͤki;]̃ K 6 Rede des Reichskanzlers Hitler, die Reiſe La— angehängt hat, der Lat in Lettland, der ſich an den Goldfranken gliederte, die Krone in Eſtland, die Finmark in Finnland. Der öſterreichiſche Schil⸗ lung knüpft mit ſeinem Namen an eine Münze an, die ſeit dem Mittelalter in Deutſchland ſtark verbreitet war und heute in England den 20. Teil des Pfundes Ster— ling darſtellt. Durch die neue Einteilung der wichtigſten Staaten in Goldblockländer oder in Länder außerhalb dieſer Gruppe ſind die alten Maßſtäbe faſt allenthalben in einem Umfang durchbrochen worden, wie werden tion zu brechen und den Franken vor jeder werden d Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Zeſtung finden weiteste Verbreitung Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkei ückſichti ür di 1. glichkeit berückſichtigt.— Für die A an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewalt ut benommen fordern Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 5 Jahrgang Die Besprechungen in London Beginn der deutſch⸗engliſchen Flottenausſprache— Großes Intereſſe in England Die Zukunft Englands als der größten Weltmacht iſt auf Gedeih und Verderb 9 den Handlungen dieſes Mannes verbunden, der der unbeſtrittene Herrſcher der ſtärkſten Konkinentalmacht iſt. Die gegenwärtige Tendenz unſerer öffent⸗ lichen Meinung geht dahin, falſche Anſichten über Hitler zu bilden auf Grund einer Ein— zelhandlung oder eines einzelnen Geſichts⸗ punktes ſeines ungeheuren Feldzuges für die Wiederherſtellung von Deutſchland. Aus ſolchen Urteilen, die ſich auf ungenügende oder irreführende Beweiſe ſtützen, können erstand ee internationale Miß— verſtändniſſe ergeben. Es iſt freuli e 9 ſt erfreulich zu Hiklers Rede ſeine Volkstümlichkeit in England ſtark erhöht hat. Ich bin aufs tiefſte überzeugt, daß, je beſſer er der Maſſe des engliſchen Volkes be⸗ kannt wird, umſo höher ſeine Würdigung ſein wird und umſo enger die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern ſein werden.“ Der erſte Kammerſieg Vouiſſons gegen 192 Stimmen bejaht vals nach Oſteuropa ſowjetruſſiſchen Pakt. Miniſterpräſident Bouiſſon nahm darauf erneut das Wort und verlangte ſofort Ver⸗ kagung der Beratung unter Stellung der Bertrauensfrage. Bei dieſer erſten Abſtim mung ſiegte die Regierung mit 390 gegen 192 Stimmen. 5 Caillaur zur Währungsfrage Der franzöſiſche Finanzminiſter Caillaux nahm zu den Gerüchten Stellung, daß er eine neue Währungskonferenz anregen wolle. Er betonte, daß dies nicht ſeine Auf— gabe ſei. Jedoch bleibe anzuerkennen, daß die Ankurbelung der Weltwirtſchaft weitge hend gefördert würde, ſobald die übrigen Nationen unter Anerkennung der Vorteile, die die Erhaltung der franzöſiſchen Wäh— rung mit ſich bringe, gemeinſam beſchließen würden, ſich zwecks internationaler Stabil ſierung der Währungen zuſammenzutun. Gegen die Spekulation Bankfeiertage in Danzig. Danzig, 4. Die Preſſeſtelle des Danziger Senats gibt bekannt:„Veranlaßt durch tendenziöſe Ge— rüchte hat ſich in den letzten Tagen ein Teil 0 Bevölkerung beunruhigen laſ— Infolgedeſſen fanden am Montag un— gewöhnliche Deviſenabzüge ſtatt. Um einen geordneten Zahlungsverkehr weiter zu ge währleiſten und Beruhigung eintreten zu laſſen, hat der Senat beſchloſſen, einige Bankfeiertage geſetzlich feſtzulegen. Hierzu wird der Präſident des Senats eine erläu— ternde Erklärung abgeben.“ In der Verordnung des Danziger Senats zur Durchführung der Bankfeiertage wird u. a. beſtimmt, daß für die Bank von Dan⸗ zig ſowie ſämtliche Banken, Sparkaſſen uſw. ab Dienstag die Werktage bis auf weiteres zu Bankfeiertagen erklärt werden. Auch die amtliche Effekten und Deviſenbörſe bleibt während der Vankfeiertage geſchloſſen. Für den 4. und 5. Jun ruht auch der Poſtüber— weiſungsverkehr nach dem Auslande. Be⸗ ſtimmte Wechſelkaſſen ſind offenzuhalten, je— doch nut zur Entgegennahme von auslän- diſchen Zahlungsmitteln. Wie lange die Bankfeiertage ausgedehnt werden ſollen, wird in der Verordnung nicht angegeben. Es wird jedoch angekündigt, daß für die Aufrechterhaltung von Lohnzahlungen, des Hafen- und Schiffsverkehrs, des Marktver⸗ kehrs ſowie des ſonſtigen dringenden Zah⸗ lungsverkehrs weitere Beſtimmungen für die Zeit ab Donnerstag, den 6. Juni ergehen und den franzöſiſch— 8 Juni. der Danziger ſen man es noch vor wenigen Jahren für un⸗ choſlowakei. Im Norden entſtand der 0 den Bewegungen der enaliſchen 11 9 gefolgt. Das Pfund Sterling hat Namen von den Oſterlingen der Lit in Litauen, der ſich an den Dollar denkbar gehalten hätte. werden Für Zuwiderhandlungen werden hohe Geld- und Freiheitsſtrafen angedroht. In kurzen Worten Die deutſch⸗engliſchen Flottenbeſprechun⸗ gen, die im britiſchen Außenminiſterium be⸗ gonnen haben, finden in England große Be⸗ achtung.. Der deutſche Geſandte in Brüſſel, Dr. Graf Adelmann von Adelmannsfelden, iſt in Köln geſtorben 1 Der Danziger Senat hat zur Durchfüh⸗ rung ſeines Beſchluſſes über die Einführung von Bankfeiertagen eine Durchführungsver— ordnung erlaſſen. Die franzöſiſche Kammer ſprach dem neuen Miniſterpräſidenten Bouiſſon nach Verleſung der Regierungserklärung mit 390 gegen 192 Stimmen das Vertrauen aus. In der Jahrhunderthalle in Breslau wurde die mit der Tagung des Vereins Deutſcher Ingenieure verbundene Lehrſchau „Volk und Wirtſchaft“ eröffnet. In Mexiko fielen drei Dörfer einer Wol— kenbruchkataſtrop;ce zum Opfer: es ſollen mehrere hundert Tote zu beklagen ſein. Kurze Herrlichleit! Bouiſſon ſchon wieder geſtürztk. Paris, 5. Juni. Das Kabinett Bouiſſon iſt von der Kam- mer geſtürzt worden. die Kammer hat mit 264 gegen 262 Stimmen der Regierung die non ihr geforderten Vollmachten verweigert. Vor der Abſtimmung hatte der Mini⸗ ſterpräſident erklärt, daß er ſich nicht aus perſönlichem Ehrgeiz zur Uebernahme der Regierung bereitgefunden habe, ſondern erſt nachdem ihm von allen Parteien mit Ausnahme der Sozialiſten und der Kommu— niſten eine Unterſtützung verſprochen wor⸗ den ſei. Inzwiſchen ſcheinen ſich jedoch ge- wiſſe Radikalſozialiſten eines an⸗ deren beſonnen zu haben; auch würden aller⸗ hand Gerüchte verbreitet über die Abſichten der Regierung, u. a. über die Front⸗ kämpferpenſionen. Die Regierung ſei entſchloſſen, die Frontkämpfer möglichſt zu ſchonen und nur, wenn nötig, in aller⸗ letzter Linſe zu den Opfern heranzuziehen. Aber ſie werde unerbittlich gegen gewiſſe Mißbräuche vorgehen, die dahin geführt häten, daß Leute, die niemals an der Front geweſen ſeien, eine hundert— prozentige Unterſtützung bezögen. Marſchall Petain habe auf dieſe Mißbräuche aufmerk⸗ ſam gemacht. Zum Schluß richtete der Mi- niſterpräſident den dringenden Appell an die verſchiedenen Parteien, das ihm gegebene Wort zu halten. g Trotz dieſes ſeines Aufrufes hat die Kam. mer dann mit 264 gegen 262 Stimmen bei der Abſtimmung über die Ermächtigungs— vorlage der Regierung die Gefolgſchaft ver, weigert. Das Kabinett Bouiſſon muß dem⸗ zufolge zurücktreten. Letzte Nachrichten Deutſcher Journaliſt in Wien verhaftel. Wien, 4. Juni. Beim Obmann des Ver— bandes der Reichsdeutſchen Zeitungskor— reſpondenten in Wien, Dr. Hans Hart— meyer, wurde eine Hausſuchung vorgenom- men. Hartmeyer wurde vorläufig in Haft genommen. Er vertritt ſeit vielen Jahren die„Hamburger Nachrichten“, die„Rhei— niſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“, den„Fränkiſchen Kurier“ und die„Schleſiſche Zeitung“ in Wien. Berufung im Deviſenſchieberprozeß des Franziskanerpakers Görkler. Berlin, 4. Juni. Der kürzlich vom Berli— ner Schnellſchöffengericht wegen fortgeſetzten Deviſenverbrechens zu zehn Jahren Zucht— haus, fünf Jahren Ehrverluſt und 350 000 RM Geldſtrafe verurteilte Franziskanerpa— ter Otto Görtler aus Waldbreitbach, Kreis Neuwied, hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. Der Fall wird noch einmal vor der Vierten Großen Strafkammer aufgerollt werden. Bis zur Berufungsverhandlung dürften noch einige Wochen verſtreichen. Das Willkürregiment in Memel. Memel, 4. Juni. Durch Beſchluß des Di— rektoriums Bruvelaitis iſt der großlitauiſche Stadtverordnete und ehemalige Gouverne— mentsrat Viktor Gailius anſtelle von Simo— naitis zum kommiſſariſchen Oberbürgermei— ſter der Stadt Memel mit den Befugniſſen dos erſten Bürgermeiſters bis zur Neuwahl und Beſtätigung des erſten Bürgermeiſters ernannt worden. Die Rekordfahrt der„Normandie“. Du Paris, 4. Juni. Der neue franzöſi⸗ ſche Perſonendampfer„Normadie“ hat auf ſeiner Jungfernreiſe nach Neuyork eine Re⸗ kordfahrt gemacht. Für die Ueberfahrt von Südengland bis zur Hudſon-Bucht wurden vier Tage, zwei Stunden, 14 Minuten be⸗ nötigt, während der von der„Bremen“ ge⸗ haltene Rekord vier Tage, 14 Stunden, 27 Minuten betrug. Die„Normandie“ hat eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 55,522 Stundenkilometern erreicht. Wolkenbruchkataſtrophe in China. Schanghai, 4. Juni. Schwere Wolken⸗ brüche ſind in der Provinz Fukien nieder⸗ gegangen. Die Stadt Futſche wurde bis zu vier Metern unter Waſſer geſetzt. Die Be⸗ völkerung rettete ſich auf die Dächer ihrer Häuſer oder auf hohe Bäume. Die Leichen vieler Menſchen wurden ſtromabwärts ge⸗ trieben. Auch die Sachſchäden ſind unge⸗ heuer groß. Tauſende von Rindern ſind in den Fluten umgekommen. Die Sommer⸗ ernte iſt in dem Unwetter, das noch anhält, völlig vernichtet worden. Abkommen zum deuktſch⸗amerikaniſchen Handelsverkrag. Waſhington, 4. Juni. Der deutſche Bot⸗ ſchafter und Staatsſekretär Hull unterzeich⸗ neten ein Abkommen, wodurch der gegen— wärtige Handelsvertrag, der am 14. Okto⸗ ber abgelaufen wäre, verlängert wird. Das neue Abkommen enthält nicht die Meiſtbe— günſtigungsklauſel des gegenwärtig gelten— den Vertrages. Japans Forderungen erfüllt Die Beilegung des ie en Zwiſchen⸗ alls. Peiping, 4. Juni. Der Oberbefehlshaber in Nordchina, Ge⸗ neral Mu, iſt zurückgetreten. Er hat Tientſin im Kraftwagen verlaſſen und iſt in Pao⸗ ingfu eingetroffen. Das 51. Armeekorps wird gleichfalls dorthin abtransportiert. Weiter iſt der Kommandeur der Nankinger Gendarmerie ſowie der Direktor des militä— riſchen Ausbildungsweſens zurückgetreten. Damit iſt ein Teil der weſentlichſten Forde⸗ rungen des japaniſchen Militärs erfüllt. Zur Unterſuchung zur Durchführung dieſer Maß- nahmen traf der Chef der japaniſchen Gar⸗ niſon in Nordchina, Oberſt Sakai. in Pei⸗ ping ein. 0 Aktentat auf einen Militärzug. Hſingking, 4. Juni. Nach einer amtlichen Mitteilung haben Banditen bei Tungliaco einen mandſchuriſchen Militärzug zur Ent- gleiſung gebracht. Dabei fanden drei man- dſchuriſche Offiziere und 34 mandſchuriſche Soldaten den Tod, eine große Anzahl wurde verletzt. Die Banditen ſind in Richtung Kailu geflüchtet. Mandſchuriſche und ſapa⸗ niſche Kavallerie hat ihre Verfolgung aufge— nommen. Naturkatastrophe in Mexilo Ein Wolkenbruch vernichtet drei Dörfer.— Hunderte von Token. Mexiko-Stadt, 4. Juni. Eine furchtbare Naturkataſtrophe vernich⸗ tete die in der Nähe Mexiko-Stadt gelegenen Dörfer San Pedro, Ackopan und San Gre— gorio. Die Zahl der Toten wird auf 150 bis 200, nach einem anderen Bericht ſogar auf 400, geſchätt. An den Hängen des Ajusco-Bergmaſſios ſetzte am frühen Nachmittag ein Wolkenbruch von ungewöhnlicher Heftigkeit ein. Rieſige Waſſermaſſen ſtürzten von den Hängen in die Ortſchaften, alles mit ſich reißend. Die Einwohner von San Pedro und Actopan waren, als das Unglück hereinbrach. in der Kirche verſammell. In wenigen Sekunden ſtieg das Waſſer zwe Meter hoch. Alle Kirchenbeſucher ertran— ken. Die Flutwelle ſetzte mit außerordent⸗ licher Geſchwindigkeit ihren Weg fort und erreichte bald darauf das Dorf San Grego⸗ rio Die ſofort eingeleiteten Rettungsmaß— nahmen der aus der Hauptſtadt herbeigeeil— ten Feuerwehren wurden dadurch erſchwert, daß die Einwobnerſchaft Widerſtand leiſtete und forderte, man ſolle ihr ihre Toten oe⸗ laſſen. Augenzeugen berichten erſchütternde Einzelheiten der Kataſtrophe. Die heimge⸗ ſuchten Ortſchaften ſind von einer 50 Zenti⸗ meter dicken Schlammſchicht überzogen. Politisches Allerlei München. Die Jahresrechnung 1934 der Stadt München ſchließt mit einem Üeber⸗ 155 von über einer halben Million RM ab, er dem Tilgungsfond zur Tilgung kurz⸗ friſtiger Schulden zugeführt wird: gußer⸗ dem iſt es in den Haushaltsjahren 1933 und 1934 gelungen, einen Reſtfehlbetrag aus 1931 von 4,5 Millionen RM abzudecken. London. Die Zahl der engliſchen Arbeits- loſen betrug am 20. Mai 2 044 700, was ge⸗ genüber dem Vormonat eine geringe Zu⸗ nahme von 300 bedeutet; die Zahl der Be⸗ ſchäftigten beträgt ſchätzungsweiſe 10 334 000. Salvador. Zwiſchen San Salvador und England ſind Verhandlungen über eine Ver⸗ längerung des im September ablaufenden Handelsabkommens aufgenommen worden. Monkevideo. Der braſilianiſche Bundes⸗ präſident Dr. Getulio Vargas hat mit ſei⸗ nem Gefolge Montevideo wieder verlaſſen, um nach Rio de Janeiro zurückzukehren. Graf Adelmann 7 Der deutſche Geſandte in Brüſſel. Berlin. 4. Juni. In Köln ſtarb nach kurzer Krankheit im 58. Lebensſahr der deulſche Geſandte in Brüſſel, Dr. Raban Graf Adelmann v. Adelmannsfelden. Aus dem preußiſchen Verwaltungsdienſt hervorgegangen, gehörte Graf Adelmann lange Zeit dem Reichsminiſterium des In⸗ nern an. wo er zuletzt in den ſchweren Zei⸗ ten der Rheinlandbeſetzung Stellvertreter des Reichskommiſſars für die beſetzten rhei. niſchen Gebiete war. Am 1. Oktober 1930 wurde er in den auswärtigen Dienſt über⸗ nommen und 1931 mit der Leitung des Ge- neralkonſulats in Kattowitz beauftragt. Seit 1934 war er Geſandter in Brüſſel. Das Auswärtige Amt beklagt in dem Dahinge⸗ ſchiedenen einen beſonders begabten Beam⸗ ten von hervorragender Pflichttreue und be— währtem Charakter. Wie aus Brüſſel gemeldet wird, hat dort die Nachricht von dem Tode des deut⸗ ſchen Geſandten größte Anteilnahme hervor- gerufen. Miniſterpräſident und Außenmini⸗ ſter van Zeeland übermittelte dem deutſchen Geſchäftsträger das Beileid der belgiſchen Regierung. Iſterreichs Wehrverbände Keine völlige Verſchmelzung. Wien. 4. Juni. Der Führer⸗Stellvertreter der Oſtmärki⸗ ſchen Sturmſcharen, Major Kimmel. hat in einer Bezirksverſammlung eine Erklärung abgegeben, die erkennen läßt, daß eine voll- kommene Verſchmelzung der Wehrformatto— nen nicht ſtattfinden wird Auch in Zukunft werden in der zuſammengeſchloſſenen Wehr⸗ front die einzelnen Wehrverbände als eigene Gliederungen beſtehen bleiben Major Kimmel ſagt u. a.: Im Zuſammen⸗ hang mit der geplanten Vereinheitlichung der Wehrverbände ſind allenthalben Vermu⸗ tungen über das weitere Schickſal der Oſt. märkiſchen Sturmſcharen aufgetaucht. Ich bin in der Lage, eine klare Antwort unſeres Bundeskanzlecs zu geben, der erklärte, daß die Oſtmärkiſchen Sturmſcharen nach wie vor nicht nur als kulturelle, ſondern auch als Wehrbewegung weiter beſtehen bleiben. Die Wehrverbände werden unter der militärt— ſchen Führung Starhemberas und ihrem traditionellen Abzeichen, getreu den erwähn— ten Grundſätzen, auf dem bisherigen Weg weiter vorwärtsſchreiten. Wilder Ladenſtreil Zahlreiche Pariſer Geſchäfte geſchloſſen. Paris, 4. Juni. Der Parole des völlig links eingeſtellten Genoſſenſchaftspverbandes folgend haben eine ganze Reihe von Pariſer Geſchäftsleuten ihre Geſchäfte nicht geöffnet Peſonders die ra- ten Stadtbezirke an ber Peripherie und i Norden haben den Proteſtſtreik. der von de Vereinigung der Pariſer Kaufleute und zy duſtriellen gegen die Steuer- und Wir ſchaftspolitik der Regierung vorgeſehen war dann jedoch auf Grund einer Zuſage des niſterpräſidenten und Handelsminiſters geſagt worden war, Folge geleiſtet. Die zn riſer Polizei hat Vorkehrungen getroffen, etwaige Ausſchreitungen im Verlaufe de Kundgebungen ſofort unterbinden zu kön nen. Die franzöſiſche Staatsdruckerei wurde geſchloſſen, da die Belegſchaft im pa ſiven Streik verharrte, das heißt, an den Nr beitsplätzen erſchien, aber keinen Handſchlag tat. Die 1200 Arbeiter veranſtalteten darauf hin auf der Arbeitsbörſe eine Kundgebung in der beſchloſſen wurde, den Streik fort ſetzen, um die Zurücknahme der Herabſet zung des Stundenlohnes um 20 Centimes (3,3 Pfennig) zu erzwingen Verurteilte Schwätzer Immer wieder der Reichstagsbrand. Mannheim, 5. Juni. Auf ſeinen Hauſtel, gängen kam der 39 Jahre alte Waldemar Dahm aus Müllheim im Juni vorigen Jah⸗ res auch zu dem 67 Jahre alten kathol⸗ ſchen Pfarrer Breinlinger von Bammlach i die Wohnung und es entſpann ſich zwiſchen ihm und dem Pfarrer ein Geſpräch üer die politiſchen Vorgänge, in dem der Pfarke den Reichstagsbrand in Verbindung mit den Tode Röhms und Schleichers brachte und zu— gleich über den Führer beleidigende Bemerkun— gen machte. Dahm gab die Aeußerungen de Pfarrers im Februar und März ds. J. auf ſeinen Hauſiergängen weiter, ohne ſi dabei auf die Urheberſchaft des Mitangeklag⸗ ten B. zu ſtützen. Dieſer beſtritt erſt die Aal ßerungen, gab aber bei der Gegenüberſtellung mii D. dem politiſchen Fahndungsbeamteſ in Müllheim zu, daß über den Reichstags brand geſprochen worden ſei. Er habe aber im Gegenteil das Gerede als eine Dummheit bezeichnet. Er beſtritt auch heute die ſchue belaſtenden Bemerkungen über den Führer, während der Angeklagte B. ſeine Behauptun— gen aufrecht erhält. B. las öfters die Basler Nachrichten, kam auch hie und da in die Schweiz und bei dieſer Sachlage gewann das Gericht den Eindruck, daß die Behauptung de— Angeklagten D., er habe die Aeußerungen des Pfarrers wahrheitsgetreu wiedergegebeh, Glauben verdienten und verurteilte B. zu einer Gefängnisſtrafe von acht Monaten, wäh— rend D. zu einer ſolchen von ſechs Monaten abzüglich drei Monate Unterſuchungshaft bei— urteilt wurde. In einem Metzgerladen wollte der dort be— ſchäftigte 39 Jahre alte Willi Bodenz auz Stettin ein mit den bekannten Schlagzeilen verſehenes Flugblatt über den Reichstags brand vom Boden„aufgeleſen“ haben. Sei Aeußerungen gegenüber ſeinen Arbeitgeben, in denen er die NSDAP in Beziehungen zu dem Brande brachte, laſſen jedoch erkenneß, daß er nicht der harmloſe Menſch iſt, als det er ſich gebärdete. Das Urteil gegen den M geklagten lautete auf eine Gefängnisſtrafe vo acht Monaten. Der 66 Jahre alte Johann Kleinloge Arbeitsverhältnis ſtand, Hetzartikel über Reichstagsbrand bei ſeiner Familie in Ke ein, wo ſie auch ſeine 34 Jahre alte Tochtet las. Dieſe ſchickte die verbotenen Druchacheh in Briefen an ihren verheirateten Freuf, den 39 Jahre alten Auguſt Jülch von Katls⸗ ruhe. Dieſer bekannte ſich unter Entlaſtung des Mädchens als der Urheber der Sen dungen. Urteil: Vater und Tochter vier Mo nate, Jülch acht Monate Gefängnis. Aus Baden Weißenberg⸗Sekte in Baden verboten. Karlsruhe, 5. Juni. Die Weißenbetz Sekte, auch Evangeliſch-Johanniſche Kitch nach der Offenbarung St. Johannes genanſ wurde mit ſämtlichen Untergliederungen, el, ſchließlich des Kriegervereins„Ewiges Leben e. V. für den Bereich des Landes Bade aufgelöſt und verboten. Das Vermögen det aufgelöſten Organiſation verfiel der Beſchlag nahme. Pforzheim, 5. Juni.(Schützen fete! Pforzheim.) Hier wurde das 22. Haub ſchießen der badiſchen Zimmerſtutzenſchüße Vor zwanzig Jahren lai Nikolajewitſch ſucht noch einmal die ruſ— muß zurückweichen. Ein paar kritiſche Tage, Galizien befreit Seit dem Durchbruch von Tarnow und! Gorlice jagt Mackenſen die Ruſſen vor ſich her. In völliger Auflöſung wälzt ſich der ruſſiſche Heereskoloß durch Galizien und die Bukowina. Sie ſind völlig auseinanderge— riſſen. Der Wirrwarr iſt ſo groß, daß ein öſterreichiſches Korps Gefangene aus 51 durcheinandergeratenen Regimentern macht. Preußiſche Garde erſtürmt Jaroslaw. Mak⸗ kenſen erzwingt am 24 Mai bei Radymna den lebergang über den San. 21000 Ge⸗ ſangene und 39 Geſchütze ſind die Sieges⸗ heute dieſes ſtolzen Tages. Großfürſt Niko— iche Front. durch rückſichtsloſen Menſchen— einſatz zu ſtützen. Der öſterreichiſche Südflügel bis die deutſche Südarmee, die weſtlich an die deſterreicher angelehnt iſt, vorbricht, die tuſſiſche Front durchbricht und auf Stryf ſtößt.(31. Mai.) Linſingens Truppen er— ſtürmen den befeſtigten Ort und nehmen 10000 Ruſſen gefangen. Die Ruſſen räu⸗ men die Weſtkarpathen und die Sanlinie. Schon iſt die galiziſche Feſtung Przemyſl um— klammert, ſchwere Artillerie zertrümmert die Forts. Am 3. Juni erſtürmen deut⸗— ſche Truppen im Bajonettangriff die Fe⸗ ſtung. 34000 Ruſſen müſſen ſich ergeben. doch kurz vorher hatte der Zar der Stadt einen Beſuch abhgeſtattet und erklärt, daß Przemyſl immer ruſſiſch bleibe... Jetzt müſſen die Ruſſen auch die Oſtkarpathen räumen. Bis Ende des Monats werden über eine Viertelmillion Gefangene. über 250 Geſchütze und faſt 600 Maſchinengewehre ge— zählt. Noch entſcheidender aber iſt, daß das Ende der Brdrohung Ungarns durch den ruſſiſchen Koloß erreicht iſt. Eine Tatſache von militäriſcher und noch größerer politiſcher Tragweite. Stalin und ſeine Gegner Die gefährlichen„Alken Bolſchewiken“. Riga, 4. Juni. In Moskau gab es bisher einen berühm— en Klub, die„Geſellſchaft alter Bolſchewi— den“. Wer Mitglied dieſes Klubs war, ge— hörte ſozuſagen zur Oberelite Sowjetruß— lands. Jegtt hat ſich das allerdings geändert. Ein kurzer Aufruf des Zentralkomitees der tuſſiſchen kommuniſtiſchen Partei teilt mit, daß die Geſellſchaft aufgelöſt und ihr Beſitz eingezogen worden iſt. Mitglied der Geſellſchaft konnte nur wer— wer zur Zeit der Oktoberrevolution be— zeits Kommuniſt geweſen iſt. Allzu um— angreich war die Geſellſchaft alſo nicht, daes vor der Revolution nur 20000 Kommuniſten(vielleicht noch we— niger) gegeben hat. Im Beſitz des Klubs be— anden ſich allerhand Dokumente und Manu— kripte aus der Zarenzeit, die zweifellos ſehr ſant waren. Was damit jetzt geſchieht, 5 man nicht. ziell wird die Auflöſung der Geſell— damit begründet, daß Sonderorganiſa— en innerhalb der Partei nicht geduldet den dürften. Der wahre Grund aß die„alten talins nicht Zu ihnen ge— aber wohl der ſein, ewiki“ mit dem Kurs zans einverſtanden ſind. 8 0 — — eee 1—— ON O 22. horten ſo ſchließlich auß Troßztt und Sinowſe w e mit ihrem ganzen Anhang. Es iſt ſicher auch kein Zufall, daß die Prawda gleichzeitig mit der Nachricht von der Auf löſung des Klubs die Mitteilung veröffent— licht, daß alle kommuniſtiſchen Mitaliedskar⸗ ten nachgeprüft werden, weil ſich„ausländi— ſche Agenten und Spione“ in die Parteſ eingeſchlichen hätten. die Deviſenverbreuhen der Orden Eine Erklärung des Reichsjuſtizminiſteriumg Berlin, 5. Juni. Reichsſuſtizminiſte⸗ Die„Germania“ und die„Märkiſche Volkszeitung“ haben eine Erklärung des erzbiſchöflichen Ordinariats in Breslau zu den Verfahren gegen katho— liſche Geiſtliche und Angehörige von Klöſter— wegen Deviſenverbrechens veröffentlich: Dieſe Erklärung iſt geeignet, die Oeffentlich. keit über die Schwere der Anſchuldigungen gegen die Beteiligten irrezuführen. Im Ein— zelnen iſt feſtzuſtellen: 1. Das erzbiſchöfliche Ordinariat beſitzt nicht die Unterlagen, die es in Stand ſetzen würden, zu dem ſachlichen Inhalt der Ver— fahren Stellung zu nehmen. 2. In der Erklärung wird die Frage auf— geworfen, ob die Beteiligten nicht aus Un. kenntnis oder infolge Irreführung ſeitens dritter Perſonen gehandelt haben. Tatſäch— lich waren von den bis jetzt verurteilten Or— densangehörigen die drei Haupttäter in vollem Umfang geſtändig. Sie ha— ben zugegeben, gewußt zu haben, daß die unbefugte Verbringung von Reichsmarkbe— trägen ins Ausland ſtrafbar iſt. Außer dieſen Perſonen haben in den noch ſchwebenden zurzeit 60 Verfahren bisher 25 beſchuldigte Geiſlliche und Ordensangehörige eingeräumt, bewußt gegen die Deviſenbe- ſtimmungen verſtoßen zu haben. die Ge⸗ ſamthöhe der Summen, die zugegebenerma— ßen bewußt verbotswidrig ins Ausland ver⸗ bracht wurden, oder über die im Ausland verfügt wurde, geht in die Millionen. „Soweit Geſtändniſſe nicht vorliegen, er— gibt ſich in einer ganzen Reihe von Fällen neben anderem aus der Art der Begehung der Zuwiderhandlungen, aus dem Verber— gen der Beträge in der Ordens— kleidung, aus der Vernichtung oder an— derweitigen Beiſeiteſchaffung der Bücher, aus der falſchen Buchführung und aus fin— giertem Schriftwechſel, daß die Beſchuldigten ſich der Strafbarkeit ihres Han— delns bewußt waren. 3. Das erzbiſchöfliche Ordinariat behaup— tet, daß die biſchöflichen Ordina— riate bei den vorgekommenen Handlungen von Ordensleuten nicht beteihigt ſeien. Tatſächlich ſind im Laufe der Ermittlungen auf Grund richterlichen Haftbefehls einige leitende Ordinariatsbeamte feſtgenommen worden. Gegen einen Generalvikar hat der Generalſtaatsanwalt Anklage erho— ben. Die Erklärung des erzbiſchöflichen Ordina— rials enthält Anſchuldigungen gegen die deukſche Rechtspflege. Das Ordinariat glaubt, „iner ſpäteren Zeit müſſe es vorbehalten Die Preſſeſtelle des riums teilt mit: bereits bleiben, unbeſchadek der Achlung vor den ſchwebenden gerichtlichen Verhandlungen, ein ruhiges, alle Momente abwägendes Ur— teil über die genannten Vergehen in ihrer Geſamtheit zu treffen“. Darin kommt zum Ausdruck, daß die deutſchen Gerichle ſetz! nicht in der Lage ſeien, ein ruhiges, alle Mo menke abwägendes, alſo gerechtes Urteil zu fällen. Namens der deulſchen Rechtspflege wird dieſe Auffaſſung entſchieden zurückge wieſen. die Luft jetzt hätte ſie merken geradezu hin laſſen, daß eulgegenging. Was war das für ein halb ſah er ſie ſo eigent zu klopfen, und ſchier um den Wagen herum, d wieder unter die Aug rheberrechtsschutz: Fünf Türme „Kalten Tee mit Kognak!“ lachte er. einem kleinen Becher, und Gilbert N Warten wir, bis das Waſſer auf den nig verſickert iſt“, meinte Gilbert 7 der Verlag, H: Und man trank vermeinte, nals eine ſo wundervolle Mahlzeit gehalten zu haben. blötzlich, wie er begonnen, hörte der Regen auf. ſich durchaus lle(Saale) 35 In der Garage nah noch trafen eine Verabredung ihre Theaterkarte ſtill in i die Vorſtellung für ſie gebüßt... Aber kaum Straßen ein Vor dem Eifelrennen Der neue Alfa Romeo auf dem Nürburgring f Das diesjährige Eifelrennen, das am 16. Juni auf dem Nürburgring ausgetragen wird, erhält eine Beſetzung allererſten Ran⸗ ges. In der Klaſſe der Motorräder wird natürlich die geſamte deutſche Elite auf DW, NSu und BMW vertreten ſein. Auch das Ausland wird bei den Motorrädern auf der ſchönſten deutſchen Rennſtrecke natürlich nicht fehlen. „Neueingeführt wurde ein Rennen für Sportwagen, aber das Hauptintereſſe wird man doch wieder den großen Rennwagen entgegenbringen. Auto-Union. Mercedes- Benz, Alfa Romeo und die verbeſſerten Ma— ſeratis werden wir ebenfalls auf dem Ring im Rennen ſehen. Insgeſamt werden am 16. Juni fünf Rennen ausgefahren, die ſchon in den erſten Morgenſtunden des Sonntags beginnen, während, wie auch ſchon in den vorhergehenden Jahren der große Kampf der Rennwagen den Abſchluß Faisal Die dritte Niederlage des KCfR. Die Süddeutſchlandreiſe des Kölner CfR geſtaltete ſich bisher wenig erfolgreich; denn auch in Freiburg mußten die Kölner eine Niederlage— die dritte bereits!— hin— nehmen. Mit 6:1(0:1) blieben die Mannen des Freiburger FC erfolgreich. Bei der 210. Führung der Einheimiſchen kamen die Köl— aer durch ihcen Halbrechten Dahmen auf 211 heran, aber Peters(zwei), Seßler und Koß— mann ſtellten das Ergebnis auf 6:1 füt Freiburg. 3000 Zuſchauer ſahen dem Spies zu. 4 bortelub Freiburg wird ſich am in Pfingſt-Fußballturnier 1 Weitere Teilnehmer ſind lympique Marteille. Der Bfè Mannheim Neckarau wurde beim Fußballturnier in Algier(Nordafrika) vom ranzöſiſchen Pokalmeiſter Olympique Mar— eille mit 1:2 Toren beſiegt. In einem aus— jeglichenen Spiel gelang der glücklicheren Elf der Siegestreffer. Einen Fußballtrainer aus Weſt— bheutſchland haben ſich die Stuttgarter Kik— eres in Werner Sottong geſichert. Es iſt hies der erſte weſtdeutſche Fußball-Lehrer, her in Süddeutſchland ſeine Tätigkeit auf— timmt. Sottong war bisher bei Hüſten 09 ind BW Alteneſſen tätig. Polens Fußballer tark beſchäftigt. Ei her Ligavereine ſpielt in Leis Zaumannſchaft von vartet den Beſu ſind am 16. Juni ſeh l Auswahlmannſchaft gegen Sachſen, Lemberg ch einer ſchleſiſchen me weilte Warſchau gegen Die FJußballmei Europas ahme eutſchlan U 1 war ſie im Hotel duch: Rapid⸗Wien; Polen: zuch⸗Bis⸗ marckhütte; Schottland: Glasgow Ran⸗ gers; Schweiz: Lauſanne Sports(ſchwebt allerdings noch ein Einſpruch; Spanien: Betis Balimpoe; Ungarn: Uipeſt. In Deutſchland liegt die Entſcheidung be⸗ kanntlich zwiſchen Schalke 04 und VfB Stuttgart, in Holland vorausſichtlich Ejnd⸗ goven, in der Tſchechoſlowakei vorausſichtlich Sparta Pran. Sportallerlei . Der my 79 München ſiegte in Ulm im Kunſtturnkampf gegen den MTV Stuttgart und den TV Ulm mit 435,5:398.5:388 Punk⸗ ten. Beſter Einzelturner war Friedrich⸗ München mit 76,5 Punkten. Frankreichs Leichtathleten warteten in Pa- ris mit einigen guten Leiſtungen auf. Ro— bert Paul gewann das Weitſpringen mit 7,365 m und die 100 m in 11.0 Sekunden, die 800 m holte ſich Petit in 1756.6 Minuten, über 1500 m kam Goix in 4:00,2 Minuten zum Sieg, die 3000 m gewann Normand in 8:49, vor Europameiſter Rochard mit Bruſt— breite und im Stabhochſprung ſchaffte Exe⸗ vin 3.80 m. a Neues aus aller Welt Verfehlungen im Amk. Nach zweitägiger Verhandlung wurde der wegen Amtsunter— chlagung und Urkundenfälſchung angeklagte rühere Arbeitsamtsdirektor von Cham Oberpfalz), der 39jährige Anton Hermer, zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Der mit— Angeklagte frühere Kaſſier des Arbeitsamtes Tham, der 32jährige Heinrich Wagner, wur— de freigeſprochen. Zwei Opfer eines Blitzſchlages. Bei Nürn⸗ berg ſchlug der Blitz in einen nächſt der Al⸗ zenfurther Eſſenbahnüberführung ſtehenden Kaſtanienbaum ein. Durch den Blitzſtrahl erlitten wei dieſem Baum vor dem Regen ſchutzſuchende Perſonen Lähmungen. wurden nach dem Krankenhaus ver— bracht Starkſtromunglück. Ausbeſſerungs— arbeiten am Starkſtromnetz an der Bahn— überführung in Roſenheim kam der Facharbeiter Mathias Gutjahr der Speiſelei— tung zu nahe und ſtürzte mit ſchweren Ver— brennungen vom Leitungsmaſt. Der Verun— glückte wurde in das Roſenheimer Kranken— haus eingeliefert Ausgrabungen. Einen intereſſanten trag zur Vorgeſchichte der heutigen Türkei, der gleichze einen Einblick in die anders gelagerten Völkergruppierungen in der da— maligen Zeit gewährt, vermochten nach einem Bericht aus Kairo die Teilnehmer Havardexped n bei ihren Forſchungs— und zwar in der gebir— zu gewinnen. Man Grabungen das etwa 2000 geweſen ſein Ante Unter Bei Bei⸗ ichen wöhnliches Auslän ſpärlich (Afrika) durch ei! zung per Unge Naturereignis. Sledle in Eingeborene det Aus icht wünſchte, das Beieinanderſein abzukürzen. Daß er Pfingſtmontag dauert. Während des Schl doch vor einer halben Stunde an fluchtartige Abreiſe ge— zenfeſtes herrſcht auf dem Meßplatz lebhalte cht hatte, das war ſchon wieder vergeſſen. Es gibt eine eine Betrieb; auch ein Vergnügungspark iſt 1 zelt der Liebe, da Sprunghaftigkeit der Gedanken ein Den Höhepunkt des Schießens bilden los denſolches Kennzeichen darſtellt wie Blitz und Donner Pfingſten ein Feſtzug der Schützen, Wi bei einem Gewitter. A zwiſchen Baden und„Wenn Sie ſich fürchten, dann bleiben wir noch ein Ettenheim, 5. Juni.(Vom um ſt h ch l 1 1, zenden Auto erdrückt.) Auf Pipe 575 VVV Straße Münchweiler— Ettenheim fuhr a 8 75 hlickte ihn mißtrauiſch an. Es hatte ſo ſeltſam 21 Jahre alte Tochter Klara des Weinhänh 50 ungen. Auch er hatte die Augen auf ſie gerichtet und ſers Kittel aus Emmendingen beim Auswe ſtündenlang blieben die Blicke ineinander verankert. f a Es war heller geworden, die Vögel begannen leiſe zu bitſchern, als wollten ſie die Stimmen probieren für ein ſpäteres Konzert. Autos kamen den Weg herauf und herunter und die len blickten neugierig auf den kleinen, roten Wagen i Dickicht. Ein Autler verhielt ſeinen Wagen: angelangt, ſchrillte das * „Id Telephon: Gilbert denken Sie ſich Depeſche vor! Muß ſof den Paris—Bukareſter Sie etwas? Die ganze große Dinge ſtehen auf dem nicht für mich allein, len dann cht ie Tränen denn ſonſt...“ ihr in die Augen, daß alles verſch mm auf der Pips war bis in die Lippen erblaßt. Wie gut, daß ſie tende ä d, ſ ö niemand ſahl, dachte ſie bei ſich, als ihr dieſe Eiſeskälte im Heutſchen Schützenbund eröffnet, das! hier ort abreiſen, eben daß ich noch Expreß erreiche... Wie? Sagten Kommiſſion wartet auf mich— 4 11 Danzig Sieger im Deutſchlandflug 1935. Im Deutſchlandflug 1935 wurde die Klemm⸗ Mannſchaft der Flieger⸗ ortsgruppe Danzig Sie⸗ ger. Von links: Gene⸗ ralmajor Wever, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten, Stabschef Lutze und Oberſt Loerzer bei der Begrüßung der Sieger auf dem Tempelhofer Feld. Spiel— ch, und d Voll Mitleid, ſo durch die Glieder kroch.„ Sekunden dauerte es, bis ſie ihre Stimme in ihre Ge— Pips walt bekam und einige Worte rauh hervorbrachte. „Man verſteht Sie ſo ſchlecht, Pips! Fehlt Ihnen etwas? Haben Sie ſich erkältet? Nein! Alſo leben Sie recht wohl und— ja, auf dem Rückwege ſuche ich Sie in Wien auf. Verſchwinden Sie nicht abermals!“ „Gute Fahrt!“ Das war alles, was Pips zu ſagen vermochte. Mechaniſch legte ſie den Hörer auf, blickte mit leeren Augen um ſich, und dann trat ſie vor den Spiegel. „Ausgeträumt, Pips...“, murmelte ſie ihrem Spiegel- bild zu und nickte ſchwer.„Ausgeträumt— und es iſt gut ſo.“ 5 ging weder ins Theater noch überhaupt aus an dieſem Abend. Sie fühlte auch keinen Hunger, noch hätte 1 ſie ſpäter ſagen können, was ſie überhaupt gefühlt in 5 uto gegen ell teten N 5 ter gt anne Perſonenauto ge dieſen furchtbaren Stunden völliger Mutloſigkeit. ürzte U Der Wagen ſtürz ſofot chen 70 17555 Telegraphenſtange. Fräulein Kittel wurde bei dem Unfall etötet. f g Unterharmersbach, 5. Juni. Bei Schießen verletzt.) Jäger Joſef 1 gab mit ſeiner Jagdflinte, um ſie aulszu bieren, einige Zielſchüſſe ab. Plötzlich 0 der Wee zerriſſen und Breig 11. ſehr ſchwere Verletzungen an der i nd. Er muffte in das Krankenhaus Hell verbracht werden. 5 Profeſſor Zerbach ſaß mit ſeinem Sohne Phil im Boot und ließ ſich ſchaukeln. So die erſten Tage nach der Flucht aus der Großſtadt wie verzaubert kam man ſich vor. Die reine Luft berauſchte förmlich. Das ganze ſtrebte nach Erneuerung nach dem zehnmonatigen Fron— dienſt des Jahres. Was nicht hindert, daß man ſich nach Ablauf der Ferien, ja, oft ſchon früher, nach ſeiner alt— gewohnten Tätigkeit ſehnt...(FNortſetzung folat!! „Panne gehabt— kann ich helfen?“ wi, Danke, ſchon in Ordnung!“ entgegnete Pips und vinkte grüßend. „Ich bringe Sie in ſchlechten Ruf!“ ſprach ſie, zu ilbert gewandt.„Zeit zum Weiterfahren— wiewohl Weſen Weltbild(M). PFF ³˙ w- 9 ———— 1 251% e Urheberrechtsschutz: Fünf Türme, Vellag Halle(Saale) U Nachdruck verboten. Das Marandl konnte den jungen Valentin nicht aus⸗ ſtehen und wiſchte ihm gern was aus, wo ſie konnte. Sie meinte auch jetzt, es ſei gut gelungen, und atmete förm— lich auf. „Ich weiß“, erwiderte er.„Draußen hab' ich einen jungen Fichtenbaum an die Wand gelehnt. Wollt ihr mir Kränze binden, wenn ihr Zeit habt?“ Die Mädchen machten keine Anſtalten, ſie traten eifrig mit ihren Rädern, als wollten ſie heute noch den Rocken abſpinnen; aber der Waſti ging nach der Tür. „Gell, Sepp, hol Spagat und Draht!“ rief er dem Hüte⸗ jungen zu, der ſein Strickzeug in den Ruckſack ſteckte. Valentin Hofer ließ ſeine Blicke in der Halle umher⸗— kreiſen. Da trafen ſie ſich mit Eldas klaren, jungen Augen. Er ſtutzte für die Dauer eines Atemholens. „Iſt das— der Beſuch aus Deutſchland?“ fragte er, ein wenig die Lippe vorziehend. „Valentin Hofer!“ „Ja!“ ſagte ſie.„Ich bin Elda Renner.“ „Und Sie halten es hier in dieſer Wildnis aus? Wollen Sie Skifahren lernen oder melken? Für eine weitere Be— ſchäftigung lohnt ſich's wohl hier oben nicht!“ ſagte er ironiſch. „O doch! Ich helfe Tante Linde und gehe iht zur Hand, wo ich kann. Es iſt ſo beſinnlich hier, und die Ein— ſamkeit ſo ſchön!“ Er lachte. „Wirklich? Ja, mehr als das Brüllen der Kühe und das Läuten der Glocken am Kirchlein hört man hier wohl nicht.“ „Viel mehr!“ entgegnete Elda leiſe.„Man muß nur lauſchen!“ Er hatte ſich neben ſie geſetzt und wandte ihr jetzt auf— merkſam ſein Geſicht zu. „Lehren Sie mich's!“ ſagte er ſpöttiſch. „Dem Sturm und dem Knarren der Arven am Wald— dem Wildbach in der Schlucht und den Habichten und Murmeltieren. Oh, es iſt oft viel Leben hier oben! Und aus der Ferne— wenn man oben an Tante Lindes Eck— feuſter ſteht und hinausſchaut in die wunderbare Welt—, da tönt ganz leiſe das Hupen eines Autos oder der Pfiff eines Eiſenbahnzuges herüber, und dann ſchmieg' ich mich an Tante Lindes Arm und bin froh, daß ich weit, weit weg davon bin.“ „Sie haben ſonderbaren Geſchmack! Man ſagte mir, Sie ſeien von daheim entflohen, hierher in die Einſam- keit. Ich bin auch einmal von daheim fort, bei Nacht und Nebel in die Welt hinein, weil ich— Maler werden wollte. Sie mochten es nicht zugeben, die hier oben. Ich hab'— eine Stiefmutter!“ fügte er nun, näher zu Elda gewandt, hinzu. „Eine prächtige!“ erwiderte dieſe.„Ich wollte, die meine gleiche ihr!“ „Sie auch? Wir armen Stiefkinder!“ Er ſah düſter vor ſich nieder. „Sie ſind nicht arm!“ beharrte Elda.„Ich muß es Ihnen ſagen. Ich habe hier erſt wieder Liebe geſunden, ſeit meine Mutter tot iſt. Ich liebe Tante Linde wie meine eigene!“ Es klang ſo wunderbar ſchlicht, daß er, ſeltſam be— zwungen, aufmerkte. „Dann werden wir bald Geſchwiſter ſein. Die Hoferin hat ſich ſchon längſt eine Tochter gewünſcht“, ſagte er kalt, aber Elda ging nicht darauf ein. „Warum nennen Sie ſie nicht Mutter?“ fragte ſie mit forſchendem Blick.„Es würde ihr wohl tun!“ Er ſchüttelte mit dem Kopfe. „Sie iſt mir nicht Mutter. Sie hat meinen Vater be— ſtimmt, daß ich den Hof nicht bekommen ſollte, ſolange ſie ihn ſelbſt verwalten kann. Sie hat mich fortgeſchickt in jungen Jahren, daß ich unten in der Stadt ins Gymnaſium mußte. Ich habe nicht gewollt. Dann— als ich Gefallen daran fand, wollte ſie, ich ſollte auf die Hohe Schule gehen und Landwirtſchaft ſtudieren; aber da habe ich nicht gewollt. Da bin ich auf und davon und auf die Akademie.“ „Und— wer ſchickte Ihnen das Geld hierzu?“ „Das war mein Recht. Das mußte ich haben!— Als dann mein Vater geſtorben war, eröffnete man mir, daß ſie' die Nutznießerin und Verwalterin des Arvenhofs ſei, bis ſie es für richtig halte, ihn mir zu übergeben.“ Er lachte geringſchätzig.„Nun bin ich in ihrer Hand!“ fügte er bitter hinzu. „Sie ſind doch Maler geworden!“ Er nickte. „Brotloſe Kunſt! Unten bei den Weinbauern habe ich mich verdungen, um ihr zu zeigen, daß ich auch kann, wenn ich will, und nicht der verlorene Sohn bin, für den ſie mich hält.“ „Es ſehen die Menſchen eine Sache oft ſehr verſchieden an“, erwiderte Elda.„Sicher hat es Tante Linde gut ge— meint. Sie müſſen das glauben!“ Die Leute hatten die Halle verlaſſen. Sie ſaßen jetzt allein. Das Marandl kam ſoeben und trug ihnen das Nachtmahl auf. „Rauchfleiſch und Bohnen!“ „Rauchfleiſch mit Bohnen!“ Er verzog den Mund. „Mögen Sie's? Es iſt eine derbe Koſt. Man meint bei einem Manne zu Gaſt zu ſein!“ „Oh, Herr Hofer! Paſteten würden uns hier nicht ſättigen!“. Sie lachten alle beide. „Tante Linde muß viel Liebe für Sie gehabt haben. Es war ein weiter Weg hierher und beſchwerlich!“ begann ſie von neuem. „Der Arvenhof iſt groß, und der Hoferbauer war reich“, erwiderte er.„Und Tante Linde hatte die Kinder 1 5 lieb, deshalb wollte ſie ihre Mutter werden!“ Er ſchwieg, dann fuhr er auf. „Ich habe nicht Net davon gemerkt!“ „Vielleicht wollten Sie nicht, Herr Hofer. Man iſt als Kind oft ungebärdig.“ „Sie raubte mir meine Freiheit!“ „Aha! Und wie alt waren Sie?“ „Zehn!“ Ihre Unterhaltung ging jetzt in einen leichten Plänkelton über. Er parierte ihr, aber dann verfiel er wieder in dumpfes Brüten. „Mein Leben iſt verpfuſcht!“ fuhr er plötzlich auf. Sie ſah ihn von der Seite an. „So jung?“ ſpöttelte ſie. Er knirſchte mit den Zähnen. „Meine Frau iſt mir heute geſtorben, ich ſelbſt bin heimatlos— keiner, der mich liebt. Iſt das beneidens— wert? Sagen Sie ſelbſt!“ „Den Tod Ihrer Frau beklage ich. Aber— heimatlos ſind Sie nicht: Sie haben den Arvenhof und— eine Mutter. Es ift ungerecht zu klagen— ohne Grund, Herr Hofer!“ Sie kannte ſich ſelbſt nicht wieder, daß ſie ſo zu ſprechen vermochte, zu einem Manne, der mehr als zehn Jahre älter war als ſie. Ihm ſchien das auch ſonderbar; aber er war von ihrer ſchlichten Klarheit geſchlagen, konnte nicht einmal wider— ſprechen. Da ſchlug draußen in den Wirtſchaftsräumen die Kuckucksuhr zehn Kuckucksrufe an. „Es iſt ſchon Nacht!“ ſagte Elda. Sie fröſtelte ein wenig und zog ein Tuch, das ſie zuvor flüchtig um— geworfen hatte und das Tante Linde gehörte, feſter um die Schultern. Er half ihr dabei. „Wir wollen zu Bett ü gehen. Ich möchte oben Tante Linde erwarten, das Feuer im Kamin iſt ausgegangen“, begann ſie von neuem. „Soll ich noch ein paar Scheite nachlegen?“ Es klang wie eine Bitte, aber Elda ſchüttelte den Kopf. „Ich bin nicht gewöhnt, ſpät zu Bett zu gehen, von daheim nicht, und auch hier iſt um zehn Uhr Nachtruhe. Man fängt früh an auf dem Arvenhof.“ Sie ging nach der Tür, um zu öffnen, aber der Sturm drückte dagegen. „Ich ſorge mich um Tante Linde“, ſagte ſie, durch das Fenſter ſpähend.„Meinen Sie, daß der Weg leicht zu finden iſt?“ „Wenn ſie mit dem Pfarrer geht, iſt der Herr mit ihnen“, erwiderte er ſpöttiſch. „Warum ſagen Sie das? Er iſt auch mit Ihnen ge— weſen, als Sie heraufkamen in der Dunkelheit.“ „Ich bin durch die Waldpfade gegangen, da geht der Teufel mit, und der führt beſſer.“ „Herr Hofer!“ Eldas Augen verdunkelten ſich.„Als Sie unten weggingen, lebte Ihre Frau noch?“ fragte ſie dann. „Nur halb. Sie verlangte nach— nach meiner— nach der Hoferin!“ „Ihrer Mutter, und deshalb kommen Sie?“ „Deshalb!“ „Warum blieben Sie nicht?“ Er ſenkte den Blick. „Weil ſie— es nicht wollte!“ Es ſchüttelte plötzlich den ſtarken Mann, daß er weinte. Sie ſtand vor ihm und ſtrich ihm über die Hand. „Armer!“ ſagte ſie nur und hätte ſaſt ſelber weinen mögen. Er reckte ſich empor. „Ich— werde ihnen entgegengehen!“ ſagte er, ſchon wieder ſchroff wie erſt:„Gute Nacht!“ „Tun Sie es!“— ſie reichte ihm die Hand. Dann ſah ſie ihm noch nach, wie er durch die Tür ins Dunkel trat. Oben in ihrem Stübchen machte ſie Licht. Sie öffnete das Fenſter und ſchaute noch einmal in die dunkle, weite, geiſterhafte Welt hinaus und lauſchte, ob ſie nicht die Tritte der Ankommenden vernahm. Aber es war nichts, nur unter ihren Fenſtern kniſterte der Sand, als ob der Sturm die Körner gegeneinander ſtoße. * 4* Frau Linde Hofer war mit dem Vinzenz einen anderen Weg gekommen— den Pfarrer und den Meßner hatten ſie im Oberland bei der Kirche abgeſetzt. Sie ſchritt nach der Hallentür, um von vorn ins Haus zu gelangen— ihr Lodenzeug war naß, denn es hatte zu nebeln angefangen. Sie fror heftig und ſchüttelte ſich; die Erlebniſſe der letzten Stunde hatten ihre Nervenkraft auf⸗ gebraucht, ſie war müde zum Umſinken, aber ihr letzter Funke von Energie ließ ſie noch aufrecht ſtehen. Es war nicht leicht geweſen, dieſes verlöſchende Leben zu ſehen, das ſich mit Selbſtvorwürfen quälte, und die Hand der Hoferin feſtgehalten, als wollte es ſie mit hinüberziehen in das unbekannte, rätſelhafte Jenſeitige. Plötzlich bemerkte ſie am Rande der Baſtei, die das Haus wie eine Feſtung über, dem Erdboden vor Waſſer und Lawinen ſchützte, eine Geſtalt. Ihre Augen ſchärften ſich, und ſie faßte den Stock feſt, den ſie bei ſich trug. Den Hund hatte ſie nicht mitnehmen wollen zu der Sterbenden, und nun wunderte ſie ſich, daß er nicht anſchlug. Da erkannte ſie die fremde Erſcheinung, die den Blick nach Eldas erleuchtetem Fenſter gerichtet hatte; unbeweg⸗ lich ſtand ſie da. „Tino“, rief ſie halblaut,„haſt du mich geſucht?“ Ihre Augen hatten einen mißtrauiſchen Ausdruck. „Iſt ſie tot?“ fragte er, ſtatt einer Antwort. Die Hoferin nickte. „Ich— ſoll dir— einen Gruß beſtellen!“ „Danke!“ Er reichte ihr die Hand. „Darf ich— bei dir bleiben?“ fragte er ungleich milder als ſonſt. „Es iſt ja deine Heimat— bleib', ſo lang' du willſt!“ Sie faßte ſeine Hand feſter als ſonſt.„Komm herein!“ Er ſchritt hinter ihr die Treppe empor, und ſie führie ihn in ſein Zimmer, das ſtets für ihn bereit ſtand. „Du haſt zur Nacht gegeſſen?“ fragte ſie. Er nickte. „Mit deiner kleinen Schutzbefohlenen! Es ſchmieckt beſſer in Geſellſchaft. Gute Nacht!“ Die Tür ſchloß ſich hinter ihm. Frau Linde ſuchte ſinnend die ihre, dann trat ſie noch einmal in Eldas Stübchen— aber es war ſchon finſter. Sie drehte den Schlüſſel der Tür um und lauſchte Eldas regelmäßigen Atemzügen. Sie war wohl eben erſt eingeſchlafen, denn bei Lindes Nahen erwachte ſie und hob die Arme zu ihr empor: „Tante Linde, ich habe deinen Sohn geſehen, der ſuchte nach dir!“ ſagte ſie leiſe. „Weiß es!“ erwiderte die Hoferin.„Gute Nacht!“ Elda antwortete ſchon nicht mehr. Die einſame Frau nur wachte allein im Hauſe und lauſchte den Stimmen der Nacht und denen in ihrem Innern die noch lauter ſprachen. Elftes Kapitel. Am anderen Morgen war Linde Hofer nicht wie ge— wöhnlich früh die Erſte auf dem Platze. Elda war früher unten und frühſtückte mit den Leuten. Von Valentin war noch nichts zu ſehen. „Die Frau iſt krank!“ ſagte das Marandl. Und als Elda ſie erſchrocken anſah, fuhr ſie fort:„Sie hat noch nie gefehlt— es iſt etwas mit ihr!“ Sie löffelten ſchweigend ihre Morgenſuppe. Marandl und die anderen Mädchen, die ſchon das Vieh beſorgt hatten, gingen nach dem Milchgewölbe oder hatten em Hauſe zu tun. Die Burſchen waren mit dem Holzen be ſchäftigg und ſtapften, mit Proviant ausgefüſtet, dem Walde zu. Sepp, der Hüterbub, hatte ſich den Schafpelz umgetan. Es war kalt geworden über Nacht, und man hörte von weitem die Kühe brüllen, die nach der Wärme des Stal verlangten. Elda räumte das Eßgerät von dem blank geſcheuerten Tiſche. Sie war ganz allein, faſt fürchtete ſie ſich, denne war ein trüber, noch kaum erwachter Morgen. Haig ſäuberte ſie die Schüſſeln, ſtöberte das Se um, das Marandl aufgeſchürt hatte, legte ein paar Se nach— alles Arbeiten, die ihr ſchon längſt, wie ſelbſt verſtändlich, oblagen. Daheim werden ſie auf dem Schulwege ſein. Claus Teſſow wird ihnen ein neues Aufſatzthema geben, ratur vortragen: Goethe, der ſein Ideal war— ihr Elda Renners Platz, wird noch immer leer ſein. L wird ſein Blick— ein wenig unmutig— darüber 9. gleiten?„Rücken Sie zuſammen, Annette Köberling, füllen Sie die Lücke aus— ſo, neben Dorothea von Landcck. Gut, fahren wir fort!“ Ach Teß! Sie hörte ſeine Worte bis hier oben in! Einöde vom Arvenhof! Wie hatte ſie nur für ihn ſchwärmen können, ſü dieſen kleinen, dummen Teß, der ſie verraten hatte um ach was! Nicht daran denken! Sie war ja auf dem Arven hof nun daheim! Sechzehnhundert Meter über dem Dunſt und Un! der Welt. Tante Linde! Sie riß die zerknitterte Küchenſchücze ab und band eine ſaubere von weißem Linnen vor, da ſah Tante Linde gern; dann ſprang ſie hinauf. Noch rührte ſich nichts in dem Stübchen; ſie lauſcht einen Augenblick, dann klopfte ſie leiſe an die Tür. Eine heiſere Stimme antwortete von drin: „Ja, Kind, komm durch dein Zimmer herein, nicht öffnen!“ Elda verſtand es kaum; aber ſie beeilte ſich, denn kam ihr alles ſo ſeltſam vor. „Tante Linde?“ Sie war ſchon an ihrem Bett und fühlte die heiße Stirn der Hoferin, ſah die matten Auge bittend auf ſich gerichtet. „Was haſt du, Tante Linde?“ „Oh, es mag wohl geſtern der Nebel und die kalte Nacht geweſen ſein. Die Bruſt tut mir ein wenig weh. Es wird beſſer werden. Kind, hol' mir zu trinken!“ bat die Hoferin. „Möchteſt du nicht eine Packung?“ Elda war nicht un⸗ geübt in Krankenpflege, ihr Vater hatte ſie manches ge— lehrt. Und wenn ſonſt alles gut gegangen wäre, hätte ſie ſich auch für die Medizin entſchieden, ſchon Vaters wegen. Nun war alles anders geworden. Aber ſie brannte ordent⸗ lich darauf, verwerten zu können, was ſie gelernt hatte: pflegen, lieb ſein zu dürfen. Sie hatte eine wunderbar leichte Hand, das dachte auch Linde Hofer, als ihr Elda das Bett aufſchüttelte und einen Umſchlag anlegte. (Fortſetzung folgt.) Deutſcher Volksgenoſſe! Dein Opfer ehrt die toten Flieger⸗ helden! Lokales Viernheim, 5. Juni. Sterbetafel. Unſer geſchätzter Mit⸗ 1 Herr Lorenz ng p p. 1., Saar⸗ ſtraße 35, iſt im Alter von 57 Jahren, nach 11 0 ſchwerem Leiden in die Ewigkeit ab— gerufen worden. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag nachmittag 4 Uhr vom Trauer— hauſe aus ſtatt. Möge er ruhen in Frieden. * NS⸗Kriegsopfer. An alle Kame⸗ raden und Kameradeufrauen der nationalſo— zialiſtiſchen Kriegs-Opferverſorgung Orts- gruppe Viernheim ergeht ſeitens des Obmanns die Aufforderung: Vollzählig die heute Abend halb 9 Uhr im Central— Film-Palaſt ſtattfindende Aufführung des großen Partei- 1495 ilmwerkes„Triumph des Willens“ zu beſuchen. Karten zum Vorzugspreis von 50 Pfg. das Stück ſind am Eingang zum Kino bei Kamerad Phil. Pfennig 1 erhalten. Es wird reſtloſe Beteiligung erwartet. Wer heute Mittwochabend verhindert iſt, beſuche noch morgen Donnerstag die letzte Aufführung. Jeder unſerer Mitglieder muß dieſe gewal— tige Kundgebung des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland und ſeines Führers Adolf Hitler ſehen! * Verein der Hundefreunde, Am Sonntag, den 26. Mai hielt der Verein eine Schutz- und Hundeprüfung ab, wozu 6 Deut- ſche Schäferhunde gemeldet waren. Trotz des ſtrömenden Regens, welcher ſchon in den frü— hen Morgenſtunden e te, wurde pünktlich um 7 Uhr begonnen. Bei der Sch hutzhundprü— fung erhielt Jakob Pfennig für ſeine Rüde Note vorzüglich. Bei der Zuchthundeprüfung erhielten Corn. Rhein für Rüde vorzüglich, Friedrich Reuter für Hündin vorzüglich, Frie— drich Friedel für Hündin vorzüglich, Phil. Schmitt für Rüde ſehr gut. J. Gärtner aus Waldmichelbach konnte auch mit der Note vorzüglich für Rüde nach Hauſe gehen. Zu dieſem Erfolg unſeren Glückwunſch. L. Fr. * Der Gauparteitag in Darmſtadt hat der Reichsbahn ganz außerordentliche Auf— gaben geſtellt. 130 Sonderzüge mußten ge— fahren werden. Zur Fahrt nach und von den Abſtellbahnhöſen waren außerdem 90 Leer— züge erforderlich. Mit den Sonderzügen wur— den rund 55000, mit fahrplanmäßigen Zü gen 20 000, zuſammen alſo rund 75000 Rei ſende nach Darmſtadt befördert. Trotz des gewaltigen Verkehrs, der ſich namentlich für die Rückbeförderung der Maſſen nach Been— digung der Tagung auf wenige Stunden zu ſammendrängte, iſt es der Reichsbahn ge lungen den Verkehr glatt und reibungslos zu bewältigen. Das geſamte Perſonal, na mentlich des Bahnhofs und der ſonſtigen Stel len in Darmſtadt hat ſich mit der größten Auf opferung in den Dienſt der vaterländiſchen Sache geſtellt und Höchſtleiſtungen vollbracht. Seine Haltung verdient höchſte Anerkennung. Durch die Aenderung des Programms und das ungünſtige Wetter wurde der Plan für die Rückbeförderung der Teilnehmer geändert. e iſt es möglich geweſen ſie auf ſchnell 1 Wege wieder in ihre Heimat zu beför dern. Erſt in den ſpäteren Abendſtunden lie ſen ſich auf dem Abgangsbahnhof Darmſtadt kleinere Verſpätungen nicht ganz vermeiden, die aber von dem frohgelaunten Publikum in Kauf genommen wurden. Einführung des Arbeitsbuches. das Arbeitsamt Mannheim gibt bekannt: durch die Tagespreſſe wurde als Termin für den Beginn der Einführung der Arbeits bücher der 1. Juni 1935 bekannt gegeben. Das Arbeitsamt Mannheim wird mit der Ausſtel— lung der Arbeitsbücher zuerſt bei den Arbeits— ſuchenden beginnen, da die hierbei gewon nenen Erfahrungen die Ausſtellung der Ar beitsbücher für die in den Mannheimer Be trieben beſchäftigten Volksgenoſſen erleichtern. Die Betriebsführer werden daher gebeten, von Anrufen und Anfragen betr. Arbeitsbuch vor erſt abzuſehen, um die reibungsloſe Durch führung d dieſer Anordnung nicht zu ſtören. Das Arbeitsamt wird zu gegebener Zeit durch einen Aufruf in der Preſſe an die Unterneh mer herantreten und dann auch den Plan und die Reihenfolge, in der die Ausſtellung der Bücher für die verſchiedenen Betriebsgrup— pen vorgeſehen iſt, veröffentlichen und betrach tet hiermit die bis heute geſtellten ſchriftli chen Anfragen und Anträge als beantwortet und vorläufig erledigt. CC ˙· A Deutſcher Volksgenoſſe! Deine Mitgliedſchaft im Deutſchen Luft- ſportverband iſt Dein Bekenntnis zur flie— geriſchen Geltung Deines Volkes! Aus der Heimat Gedenktage 5. Juni 1599 Der Maler Don Diego Velazquez in Sevilla geboren. 1826 Der Komponiſt Karl Maria von Weber in London geſtorben. 1887 Der Maler Hans von Marees in Rom geſtorben. 1906 Der Philoſoph Eduard von Hartmann in Groß⸗Lichterfelde geſtorben. 1916 Der engliſche Panzerkreuzer„Hamp⸗ ſhire“ mit dem Oberbefehlshaber Lord Kitchener wird vor den Orkneyinſeln durch eine deutſche Mine zerſtört. Prot und kath.: Bonifatius Sonnenaufg. 3.41 Sonnenunterg. 20.16 Mondaufg. 7.29 Mondunterg. 23 19 Schutz der Feldheiken „Ueberall grünt es und blüht es. Was gibt es Schöneres, Geheimnisvolleres, Sa— genumwobeneres auf deutſchem Ackerboden als den Feldrain, zu dem lange Reihen von Bauerngeſchlechtern die ausgeackerten Steine heranſchleppten, auf dem im Laufe der Zei⸗ ten ſich aüeriei Buſchwerk anſiedelte. der dem alnnehbnttnttdatntetenneeneetgtanntentatnnddtadddaatumungtandbnnttttdtgttunntteettadnntuteeanaa Was eine Tänzerin zum Frühſtück ißt und trinkt! Ein gebratenes Täubchen und ein Gläschen Ungarwein und ein Scheibchen Ananas?„Ha— haha!“ lacht Hildegard— die Hildegard Wer— ling vom Ballett der Frankfurter Oper:„Ich trink' ſchon mal ein Schöppchen, ein Schöpp— chen Appelwoi. Aber zum Frühſtück trink' ich Kathreiner! Jawohl— Malzkaffee!“ Wenn ſie weiter erzählt, wie anſtrengend und wie aufreibend die Arbeit der Tänze rinnen iſt, dann verſteht man: dieſe Mädels müſſen vernünftig leben, genau wie die Sportsleute. Die trinken ja wohl auch viel Kathreiner. Weil der das Herz ſchont und die Nerven ſtärkt! Und die braucht eine Tänzerin genau ſo nötig wie ein hübſches Geſicht und gut gewachſene Beine. Schnitter ſchattige Raſtſtellen bietet und un⸗ gezählte Niſtplätze der Vogelwelt. Haſel, Birke, Schwailtzpappel bilden friedvolle Ge⸗ ſellſchaft auf dem kargen Streifen. Die Köni⸗ in in ihrer Mitte iſt aber unſtreitig die Schlehe Ihre ſcharf bewehrten Seiten— zweige ſind jetzt über und über mit Blüten bedeckt.„Schlohweiß“ nennt ja unſere Spra— che das edelſte Weiß, eben nach unſerem Strauch. Und wie köſtlich ſehen drei Monate ſpäter dann die ſchwarzblauen Früchte aus! Jeder Verſtändige ſchätzt und ſchützt denn auch die Schlehdornhecke. Allzuviele gibt es ſowieſa nicht mehr im Lande. Um einer einzigen Furche halber hat man in den letzten Menſchenaltern oft den Rain wegge— ackert. Dabei vergißt nun ſolcher Landmann ganz und gar den gewaltigen Nutzen, den die inſektenvertilgenden gefiederten Bewoh— ner der Hecke weit in der Umgebung ſtiften. Unter dem Dornbuſch findet der Junghaſe den ſicherſten Schutz, das Rebhuhn den be— ſten Unterſchlupf vor Habicht und Falken Auch vo! Windſchaden bewahrt eine dichte Hecke die anliegenden Felder. Jeder Volks— gongſſe. t der Grundbeſitzer, aber auch jeder Bürgermeiſter und Ortsvauernfuhrer wird gemahnt und gebeten: Duldet nicht eine Ver⸗ nichtung unſerer Hecken! *** Drei ſchwarze Punkte auf gelbem Feld. Dieſes Abzeichen iſt als Verkehrsſchutzzeichen aeeadadendaaadadaddndadadadaddadddadodand Warnung an Kraftfahrer u. Radfahrer In den wärmeren Jahreszeit finden an vielen Orten wieder Volksfeſten und Vergnü— gungen ſtatt. Baumblüten- und Schützenfeſte, Sängerwettſtreite und Kameradſchaftstreffen führen viele Volksgenoſſen zu fröhlichen Fei ern zuſammen. Die zunehmende Motoriſie rung und der zunehmende Radfahrerverkehr bringen es mit ſich, daß an derartigen Ver anſtaltungen auch viele Kraftfahrer und Rad fahrer teilnehmen. Feiern und Feſte ſind mit Genuß von Alkohol verbunden und niemand wird frohen Menſchen den mäßigen Genuß verwehren wol len. Den Kraftfahrern und Radfahrern aber, die ſolche Feſte beſuchen, liegt eine ſchwere Verantwortung ob. Es iſt erwieſen, daß ſchon geringe Mengen von Alkohol die Fahrſicherheit beeinträchtigen und die Reaktionszeiten ver längern. Kraftfahrer und Radfahrer gefährden ſich und ihre Mitmenſck)en, wenn ſie in angetrunke nem Zuſtand mit ihren Fahrzeugen fahren. Wenn Fahrzeugführer nicht mehr zur ſicheren Führung ihres Fahrzeuges in der Lage ſind, mögen ſie es an Ort und Stelle zurücklaſſen. Kraftfahrer können ſich durch einen Chauf feur fahren laſſen. Die Polizei iſt angewieſen, unnachſicht lich durchzugreifen, wenn betrunkene Kraft fahrer am Steuer von Kraftfahrzeugen oder betrunkene Radfahrer auf Fahrrädern betrof fen werden. In ſolchen Fällen droht ihnen ſtrenge Beſtrafung, die Entziehung des Füh rerſcheins, Unterſagung der Führung von Fahrrädern und die polizeiliche Sicherſtel lung des Fahrzeuges. fmnunmanumnmuanmunmuuumunmnnmmmnnnmunshnnnmnnumuumnunnhmanndnannunamunundunnanaunadanamundnumunanuannnmnananagdagandna nanu „Triumph des Willens“ Die 1. guffünrung des gewaltigen Parteitaglilms in Viernheim im Central-film-Palast Die erſte Aufführung des Films vom Reichsparteitag 1934„Triumph des Wil lens“ geſtaltete ſich auch hier zu einem großen, eindrucksvollen und unvergeßlichen Erlebnis für die Beſucher. Der Central-Film-Palaſt war gut beſetzt. Vor Beginn der Aufführung ſprach Ortsgruppenleiter Franzke, der den Reichsparteitag ſelbſt miterlebte einige ein führende Worte. Die Feuerwehrkapelle bot vor Beginn einige muſikaliſche Darbietungen. Nun rollten in packender und mitreißender Weiſe die Geſchehniſſe des Reichsparteitages in der alten Stadt Nürnberg an unſeren Au gen vorüber. Unvergeßliche Bilder ziehen an uns vorüber; es iſt die Heerſchau der Nation. Es läßt ſich nicht in Worten faſſen, was al les auf den Beſucher einſtürzt. Der Aufmarſch der 52000 Arbeitsmänner, das Antreten der Jungarbeiter, der Trachtenzug, die deutſche Jugend vor ihrem Führer, die Heldenehrung im Luitpoldheim, die Weihe der Standarten durch die Blutfahne, der Aufmarſch der SA und SS, der Fahnenwald der Amtswalter, der große Vorbeimarſch vor dem Führer und wie die Geſchehniſſe alle waren. Und zwiſchen durch immer den Führer ſelbſt. Mit wel cher herzlicher Güte tritt der Führer zu den in ihren alten, volkstümlichen Trachten nach Nürnberg gekommenen Bäuerinnen, ergreift die nur ſcheu und zaghaft gereckten Hände, lacht, lächelt und ſpricht mit den Frauen. Welche feierliche Kraft, welch männlicher Ernſt ſpricht aus ſeinen Zügen, wenn er die Front der Standartenträger abſchreitet wie ganz anders hier, faſt ſymboliſch heiliger Akt, der Handſchlag! Und immer wieder ſpüren wir es mit einer beinahe mythiſch zu nennenden (Gewalt: Wie ſehr gehört dieſes Volk zu ſeinem Führer, wie ſehr gehört dieſer Führer zu ihm! Aus jedem Blick, aus jedem Druck der Hände ſpricht das Bekennen und das Gelöbnis: Wir gehören zuſammen. In ewiger Treue zu ſammen. Und als Größtes und Gewal tigſtes der Offenbarung Adolf Hitlers der Redner! Faſt ſcheint uns die Sprache zu arm, um dieſes Phänomen zu deuten, dieſe Eindrücke ſchil dern zu können, mit denen uns dieſe Bilder des Films beſtürmen. Es iſt der ſtarke, über menſchliche Wille, der unverrückbar einzige Glaube an die Sendung und gleichzeitig der (Hlaube an die Erfüllung dieſer Sendung, die der Redner Adolf Hitler in überwältigender, großartiger und machtvoller Darlegung er kennen läßt So bleibt als ſtärkſter Eindruck, als größtes Erlebnis in der Fülle der Ereigniſſe der Führer. Der Führer, wie ihn dieſer Film zeigt, der Führer, wie ihn die Welt noch niemals ſah! Alles ſtand noch unter dem Einfluſſe dieſes gewaltigen Erleben, als Ortsgruppenleiter Franzke das Schluß wort ſprach und mit dem Deutſchland- und Horſt Weſſellied den Abend beſchloß. Heute Mittwoch und morgen Donnerstag finden noch Aufführungen ſtatt. Kein Volks⸗ genoſſe und-Genoſſin darf hierbei fehlen! für Blinde und Taube internatlonal aner⸗ kannt, Es wird als Binde an einem Arm oder als Abzeichen auf der Aktentaſche oder als Handweiſer zum Gebrauch gegenüber be— ſonderen Verkehrsgefahren benutzt. Wer das Zeichen zeigt, ſei er nun ein Blinder oder Tauber, richtet damit die Bitte an das Pub— likum, ihm im Verkehr, namentlich beim Ueberſchreiten der Straße behilflich zu ſein. Den Fahrzeugführern dient es als Warnung. Das Publikum wird gebeten, dieſes Zeichen heachten und insbeſondere nicht einem das Zeichen benutzenden Tauben deshalb, weil er ſehen kann, einen Vorwurf machen zu wollen. Der Taube bedarf im Verkehr eben— ſo wie der Blinde des Schutzes, Wettervorherſage: Der Wirkungsbereich des vor den britiſchen Inſeln gelegenen Tiefs dehnt ſich weiter auf Mitteleuropa aus. Ueber Frankreich iſt ein Ausläufer zu erkennen, auf deſſen Vorderſeite ſich im Alpengebiet vorübergehend Föhnlage eingeſtellt hat. Die kurze Zbwiſchenhochbeſſe— rung, die ſich nach Durchzug des Regenge— bietes eingeſtellt hatte, iſt ſogleich durch einen neuen Ausläufer abgelöſt worden, ſo daß weiterhin mit überwiegender Bewölkung und 4 Niederſchlägen zu rechnen iſt. Werdet Mitglied der M. S. V. kaddhaatttdammnannnetdnnnnneetaddgatnmmetesabnttadatunttanmuneatultguutannnutnteanntt /a Mit der„kurzen Geſchichte“ dieſes Olympia— heftes ſteigt der Leſer gleich zu Anfang mitten hin⸗ ein in Sinn und Aufgabe des Spiels. Handball wurde erfunden. Und es war hier wie bei jeder anderen Erfindung: als die Umſtände ſie notwendig machte, war ſie da! Wir Laien, die wir uns als Zuſchauer bei einem Handballſpiel immer über unſere Unwiſſen⸗ heit geärgert haben, erfahren hier das Notwendige. Warum pfeift nur der Schiedsrichter hier nicht, und warum pfeift er gerade da? Und der Vorteil fiel ſo häufig denen zu, die kampfmäßig den laſcheren Eindruck machten. Warum, warum?— Das Olympiaheft 6 gibt Auskunft. Wir Zünftigen aber, die wir uns ſchon bewährt haben, vertiefen uns mit viel Erfolg in Trainings- regeln und Spielgeſetze, die ein weiſer Handball- lehrer in dieſem Heft aus dem Schatz ſeiner um— fangreichen Erfahrungen aufgeſtellt hat. Der „Funkbericht eines Übungsabends“ läßt uns— ſtreng befolgt— unſere Muskeln fühlen. Was hat aber das ewige„Vor! Kehrt! Bücken! Hoch⸗ ſtützt! Springt!“ mit dem Handballſpiel zu tun? Alle ſolche Fragen finden in Text und Bild dieſes Olympiaheftes eine erſchöpfende Antwort. Mit der abſchließenden Darſtellung des Spiel- gedankens, der Technik und Taktik iſt das kleine Z2ſeitige Heft ein vollſtändiger Führer durch das Handballſpiel. Das Olympiaheft Nr. 6 ſtellt in ſeiner amtlichen Aufgabe der olympiſchen Wer— bung mehr als eine einſeitige Vorbereitung auf die kommenden Olympiſchen Spiele dar, es baut ſich auf der breiten Grundlage eines geſunden und jeden angehenden Volksſportes auf. Das Amt für Sportwerbung hat es in der Reihe der alle olym— piſchen Sportarten behandelnden Olympiahefte in Gemeinſchaft mit dem Reichsſportführer heraus— gebracht. Der Preis für das 32ſeitige Heft mit ſeinen etwa 40 Bildern beträgt 10 Pf. Es iſt in allen NS.-Gliederungen, Arbeitsſtätten und Sport— vereinen zu haben. Uereins⸗Anzeiger Marianiſche Jünglingsſodalität Heute Mittwoch abend 8 Uhr Verſammlung der 1. Abteilung und morgen Donnerstag Verſammlung der 2. Abteilung Jeweils bei den Engliſchen Fräulein Der Präſes — Tell-Schauſpiel. Mittwoch den 5. Mai abends halb 9 Uhr Verſammlung aller am Tellſpiel beteiligten auf der Naturbühne. In Anbetracht de äußerſt wichtigen Beſprechung, erwarten wir vollzähliges Erſcheinen 5 Die Leitung Sportvereinigung Amieitia 09. Hetue abend 6 Uhr Training der Handbal ler. Morgen Donnerstag 7 Uhr Fußball training, wozu die 1. Mannſchaft voll zählig zu erſcheinen hat. Der Vorſt. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf, Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. IV. 35: 1135. Zur Zeit iſt die Preisliste Nr. 3 gültig.