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Viernheim, den 6. Juni 1935 In tiefem Schmerze: Haspar Englert 2. u. Frau Central- Film- Palast Molkereibntter u. deutſche Markenbutter tägl. friſch Margarine Pfund 63, 98 u. 1.10 Plattenfett 1 Pfund⸗Tafel ab 62 Pfg. Deutſches u ausländiſches K AF F den Preislagen As 60 6s Perlkaffee ſtets friſche Röſtung in / Pfd. eo Mmischkaffee 20% ig Pfd. achtung! Heute Donnerstag! E E Dritte große Fest- Aufführung! / Pfd 70 80.9 Der Reichs-Parteitagtiim der M. S. D. U. P. U 5.80. 7.50. 6.90, 10.50, 2. Des dedische Fechgescheff ſür gute Hlerrentſeſdung Mannheim, 5 7, 6(Breite Str.) Unsere große Auswahl macht es Innen leſcht, das Passende bel uns zu finden Sommer- Anzüge 32. 36.(6. 54. 65. Sommer-Hosen 6.30. 7.90. 9.50. 9.75, 18.50 Sport-Anzüge „ 365. 39.— gd. Sport-MHosen 56. b Schweineſchmalz Vorderſchinken gekocht Salatöl Ltr. 1.30 1.20 ¼ Pfund 31 Pfg. Salami-ůu. Cervelatwurſt / Pfund 35 Pfg. Schweizerkäſe ſaftig 45 v. H. Fett. T./ Pfd. 30 Edamerkäſe 40 v. H. Fett i. 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Der Führer in überwältigend lebendigen Tagen. 1 Eine in ſich geſchloſſene, mitreißende und dramatiſch belebte Wiedergabe der großartigen hiſtoriſchen Ereigniſſe der Nürnberger Tage Jeder Deutſche iſt dem Führer ſchuldig ſich die impo⸗ ſanteſte Kundgebung des dritten Reiches anzuſehen. Leupin-Creme und Feif⸗ vorzügliches Hautpflegemittel ſeit langen Jahren bewährt bei Flechle.Haulzuchen Ausſchlag, Wundſein uſw. flora-rog. E. Perlektes, ehrliches mmnmnatnenau nach auswärts geſucht, Niechter Schnür Schuh- Anfang ½9 Uhr. vertrieb Mannneim F 3, 7 Nassenbünung 8 Uhr Fflgosl-Angebel cem Damenschuhe weiß, beige, grau, ſchwarz⸗ weiß eleg. Modelle Opanlen weiß, beige, ſchwarz⸗weiß, j. P. Minderschnbe Lack, braun, ſchwarz Herrenschuhe v. der einfachſten bis zur eleg. Ausführung Segeltuchschuhe Spangen⸗- ſowie Hausschuns 70 a. dehladler — Molitorſtraße 1— Schriftl. Bewerbungen er— beten an J. W. 700 an die Expedition des Blattes. 95 an 3.90 95 an an 95 0. Lokales Viernheim, 6. Juni. *„Viernheim“ genügt. Die zuſätz liche Bezeichnung„Heſſen“ zum hieſigen Orts⸗ namen iſt mit ſofortiger Wirkung in Wegfall gekommen. Die Einwohner werden darauf aufmerkſam gemacht, künftig nur noch die Ortsangabe„Viernheim“ anzuwenden. „Das Meldeamt verlegt. Das Mel⸗ deamt und Fundbüro, das ſich ſeither in den Räumen des Polizeiamts auf dem Rathaus befunden hat, wurde ab heute in die ehema— ligen Räume der Kriminalpolizei, Saarſtraße 15, verlegt. Wir machen die Einwohnerſchaft hierauf aufmerkſam. * Friſeurgewerbe. Am 19. u. 20. Mai fand in Heidelberg das Preisfriſieren der Bad. Meiſter ſtatt. Hierbei wurden laut Fachblatt der Friſeure folgende Preiſe ver⸗ geben: Ondulieren: J. Kemmerer(Frank⸗ furt), 2. Bächle(Stuttgart), 3. Klär(Karls⸗ ruhe), 4. Diehm(Mannheim). Waſſerwel⸗ len: 1. Bächle(Stuttgart), 2. König(Hei⸗ delberg), 3. Kemmerer(Frankfurt), 4. Frl. Herrmann(Karlsruhe). Herrenfach: 1. Küchle (Pforzheim), 2. Eberle(Weinheim), 3. Leja (Mannheim), 4. Bieger(Heidelberg). * Die zweite Aufführung Triumph des Willens im Central-Film⸗Palast! Wiederum hat der gewaltige Parteitag⸗ film die Herzen aller Beſucher entflammt und mitgeriſſen. Wiederum waren alle benommen iſt. Die Vielſeitigkeit des Parteitages wird vor unſeren Augen lebendig, das Erlebnis der 2 Millionen in Nürnberg wird das Erlebnis der 60 Millionen Deutſcher, wird das Er lebnis der deutſchen Nation. Fehle deshalb Du Volksgenoſſe, Du Volksgenoſſin hierbei nicht. Beſuche heute Donnerstag die letzte Aufführung dieſer gewaltigſten Heerſchau der Deutſchen, dieſe aufwühlenſte Kundgebung des Dritten Reiches, dieſen Film der ſtärkſten Ein— druckskraft und packendſter Wirklichkeit. Wir ſehen den Führer in überwältigend leben— digen Bildern. Viernheimer, es iſt Ehrenpflicht ſich die— ſen Film anzuſehen. Kommt deshalb heute Abend alle. Verſäume niemand dieſes Stück deutſcher Geſchichte mitzuerleben. * Das Sportprogramm der Sportoereinigung Amicitia oo Für die nächſte Zeit wurde für die Meiſter⸗ mannſchaft der Sportvereinigung folgende Spielabſchlüſſe getätigt. Am Pfingſtſamſtag tritt die erſte Mannſchaft auf dem Platze am Stahlbad in Weinheim gegen den Tabellenzweiten der Gruppe Oſt, den Fußballverein Weinheim an. Beginn nachmittags 6 Uhr, Vorſpiel beide Schülermannſchaften. Dieſes Spiel wird ein Gradmeſſer der Spielſtärke beider Mannſchaf⸗ ten ſein. Im letzten Jahre war Weinheim Meiſter ſeiner Gruppe, mußte aber bei den Aufſtiegsſpielen O08 Mannheim weichen. In dieſem Jahre ſpielen die Weinheimer wieder einen ſehr produktiven Fußball. Es wird alſo unſere Viernheimer Sportfreunde gewiß nicht entgehen laſſen. ein ſchönes Spiel zu erwarten ſein, das ſich Am Pfingſtmontag tritt der Alt⸗ meiſter des Karlsruher Fußballſportes, der beſtens bekannte Karlsruher Fußballverein zu einem Freundſchaftsſpiel auf dem Waldſport⸗ platz an. Der Fußballverein Karlsruhe ver⸗ tritt ſchon jahrelang beſte deutſche Fußball⸗ klaſſe und wird alſo hier ein ſehr ſpannendes Spiel zu erwarten ſein. Die Vereinsleitung geht mit Verpflichtung ſolch großer Gegner immer ein Riſiko ein, um den hieſigen Fuß⸗ ballfreunden ſportliche Delikateſſen zu bie⸗ ten. Weshalb die Sportanhänger und Mit⸗ glieder auch verpflichtet ſind, durch ihren Be⸗ ſuch die Viernheimer Mannſchaft und den von dem gewaltigen Geſchehen, das vor ihren Augen etwa 2 Stunden lang vorübergeeilt Am 8. Juni ds. Ihrs.(Pfingstsamstag) bleiben unsere Büros und unsere Kass e infolge der Banklelertage geschlossen Berirssnarhasse Lorsch-. Tueigslelle Mernneim Verein zu unterſtützen. Fehle daher keine bei dem großen Spiel gegen die Gauliga, welcher die„Grünen“ im nächſten Jahre ho fentlich mitwirken werden. Am Sonntag, den 16. Juni ſeg hier das entſcheidende Aufſtiegsſpiel geh Konſtanz. Die„Grünen“ müſſen dieſes 2h gewinnen, denn durch einen Sieg ſtellen ſe ſich den heißerkämpften Aufſtieg zur Ga klaſſe ſicher. Am Sonntag, den 23. Juni auf dem Waldſportplatz das Rückſpiel Fußballverein Weinheim ſtatt. Auch dieh Spiel wird wieder das Intereſſe der Wie heimer Sportfreunde finden. Spill finde 750 — Das große Filmwerk des Reicht parteitages 1934: „Triumph des Willen nur noch heute im Central⸗Film⸗Palaſt! Die ganze Bevölkerung Viernheims 10 Zeuge der großen nationalen Feſttage des N tionalſozialismus ſein! Es ſind zum Beſuch eingeteilt: Donnerstag, 6. Juni: NS-Bauernſche Luftſchutz,, Bd, Sa, Se, S8 SA⸗SMz. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Mall Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleill Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verl Ihen Martin, Viernheim, Adolf Hie ſtraße 36; D. A. V. 35: 1135. Zur. iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Runhelmet Aula Viernheimer Zeitung (Biernheimer Tageblatt— Viernyeimer Nachrichten Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Wochenende“, 5 gebr. Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter Fahrplan und den wöchentlich das„Illuſtrierte Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreſtete Tageszeitung— hacbrichten⸗ und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Nr. 131 Die Wirtſchaftswothe Ausfuhr und Binnenwirtſchaft.— Rückgang des Welthandels.— Günſtige Entwicklung des Verſicherungsweſens.— Vom Gerlreide⸗ und Schlachtviehmarkt. Der Präſident der Reichswirtſchaftskam⸗ mer, Ewald Hecker, der den Vorſitz im Auf⸗ ſichtsrat der Ilſeder-Hütte inne hat, ſprach auf der Generalverſammlung des Unterneh— mens auch über die brennende Frage der Förderung der deutſchen Ausfuhr. Präſident Hecker wies dabei zunächſt auf den Auf⸗ ſchwung der Binnenwirtſchaft hin. Dieſe günſtige Entwicklung im Innern mache eine erhöhte Einfuhr von Rohſtoffen notwendig und ſteigere damit das Deviſenbedürfnis der deutſchen Wirtſchaft. Wenn der zerrüttete Weltmarkt für eine entſprechend hohe Aus— fuhr deutſcher Erzeugniſſe keine Möglichket beſize, ſo müßten naturnotwendig dieſe Schwierigkeiten der Weiterentwicklung der deutſchen Binnenwirtſchaft über einen be— ſtimmten Punkt hinaus eine Grenze ſetzen. die verſchiedenen Wege, um dieſe Grenze im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft möglichſt nach oben zu verſchieben, ſeien be— ſchritten worden. Deutſcher Erfindungsgeiſt und deutſche Schaffenskraft hätten zum Teil Erſatz für die fehlenden Rohſtoffe geſchaffen. der deutſche Kaufmann hätte durch geldliche Opfer bei der Ausfuhr dieſe ſo zu ſteigern verſucht, daß ſeine Erzeugniſſe den für den Rohſtoffeinkauf erforderlichen Deviſenbedarf ſchaffen können. Dieſe geldlichen Opfer müſſe das in der Wirtſchaft arbeitende Ka— pital zunächſt durch Verringerung ſeiner Rente bringen. Im nationalſo zialiſtiſchen Deutſchland ſei man darüber ſich im klaren, daß dieſe Zubuße nicht durch eine Erhöhung der Preiſe auf den Verbraucher im Inland oder gar auf die werktätigen Volksgenoſſen durch Verſchlechterung ihrer Lebenshaltung abgewälzt werden dürfe. Die internationalen Güterumſätze erreich- len ihren Höhepunkt in den letzten Monaten des Jahres, weil zu dieſer Zeit die Haupt— verſchiffungen für landwirtſchaftliche Erzeug— iſſe ſtattfinden. Um die Jahreswende ge⸗ hen die Umſätze wieder ſtark zurück. Es ent⸗ ſpricht alſo der Regel, wenn der Welthandel im erſten Vierteljahr 1935 erheblich abge— zommen hat. Nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Reichsamtes beträgt der Rück— gang bei 52 Ländern, die etwa 90 bis 95 Prozent des Welthandels umfaſſen, 8 v. H. bleſer Rückgang dürfte zum größten Teil ſahreszeitlich bedingt ſein, ſo daß alſo der üteraustauſch ſich konjunkturell ungefähr uf dem Stand des Vorvierteljahres hielt. Bertmäßig erreichte der Welthandel aber inen Tiefſtand. Er lag um 4 Prozent Niedriger als im erſten Viertelfſahr 1934 und im 6 Prozent unter dem des erſten Viertel ahres 1933. In den europäiſchen Ländern ind Ein⸗ und Ausfuhr in dieſem Vierteljahr lärker als ſaiſonüblich zurückgegangen. Da⸗ lei iſt die Einfuhr der Induſtrieländer un— üünſtiger geweſen als die der Agrarländer. Per Außenhandel der Ueberſeeländer war ünſtiger als der der europäiſchen Länder. In Deutſchland haben in dieſer Woche die loßen Verſicherungsgeſellſchaften ihre Ab⸗ hlüſſe vorgelegt und ihre Generalverſamm⸗ gegen abgehalten. Die Entwicklung des erſicherungsweſens gibt ein gutes Bild der ortſchreitenden wirtſchaftlichen Konſolidie⸗ ung. In faſt allen Zweigen der deutſchen erſſcherung iſt der Prämienrückgang zum ülgtand gekommen. Zum großen Teil haben N Prämieneingänge die Abgänge bereits ſeder überſchritten. Beſonders in der Le⸗ küsverſicherung ſetzt ſeit längerer Zeit wie⸗ keine recht beträchtliche Kapitalneubil⸗ ung ein. Auch die Mehrzahl der Sachver⸗ herungszweige weiſten eine günſtige Ent— ſicklung auf. Nur in der Autohaftpflicht⸗ ſicherung zeigt ſich, daß hier infolge der mäßigten Prämienſätze nur ſelten bei dem ſohten Schadensverlauf eine ausgeglichene Penn aufzuweiſen iſt. Die in dem Anleihe⸗ zügeſetzZ vorgeſehene Beſtimmung, daß die ſoidende zur Einzahlung auf das Kapital wendet werden kann und nicht abgeführt werden braucht, hat die beabſichtigte Wir⸗ ng gehabt. Faſt alle Geſellſchaften haben 0 Einzahlungen auf das Aktienkapital er⸗ „ ſo daß heute zum großen Teil 40 Pro⸗ l des Kapitals bei den Verſicherungen be. eingezahlt ſind. Einzel⸗Verkauf der Zeitung bon der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. Freitag, den 7. Juni 1935 iernheimer Bürger-Zig.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Verbreitung Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 52. Jabrqang Die Technik im Dienſt des Volles Feierstunde in der Breslauer Jahrhunderthalle— Neichsminiſter Heß und Neichsleiter Roſenberg über die kulturelle Zielſetzung der Technik im Dritten Reich Breslau, 6. Juni. Den glanzvollen Abſchluß des erſten Ta⸗ ges der deutſchen Technik, der in Verbin⸗ dung mit der Feier des 25 jährigen Beſte— hens der Techniſchen Hochſchule Breslau Tauſende von hervorragenden Vertretern der techniſchen Wiſſenſchaft in der Haupt⸗ ſtadt der Südoſtmark verſammelt hatte, bil⸗ dal die Feierſtunde in der Jahrhundert— alle. Nach dem Erſcheinen des Stellvertreters des Führers in Begleitung des Reichsmini⸗ ſters Ruſt, des Reichsleiters Roſenberg, des Gauleiters und Oberpräſidenten Wagner und des Generalinſpektors Dr. Todt klang der feierliche Sanctus aus der Hmoll⸗Meſſe von Johann Sebaſtian Bach auf. Generalinſpeltor Dr. Todt, der Beauftragte für Technik und ihre Orga⸗ niſationen im Stabe des Stellvertreters des Führers, gab zunächſt Kenntnis von dem te— legraphiſchen Gelöbnis treuer Gefolgſchaft der deutſchen Techniker an den Führer und deſſen Antworttelegramm. Die Verleſung der Telegramme, insbeſondere das des Füh— rers, löſten brauſenden Beifall aus. In ſei— nen weiteren Ausführungen faßte Dr. Todt das Ergebnis der vorangegangenen Fach— tagung der 73. Hauptverſammlung des VD mit ihren über 90 Fachvorträgen zuſammen und ſtellte feſt, daß im neuen Reich für die Aufgaben der Technik nicht allein der Fach— mann genüge. Er müſſe vielmehr auch ein geſinnungsſtarker Nationalſozialiſt ſein. Reichsminiſter Heß ergriff dann das Wort, um zunächſt darauf hinzuweiſen, daß die Technik heute ein we— ſentliches Mittel zur Erhaltung des Lebens eines Volkes ſei, beſonders wenn der Raum, der dem Volke zur Verfügung ſteht, begrenzt ſei und nicht ohne weiteres vergrößert wer— den könne, um dem Bevölkerungszuwachs das Leben zu ermöglichen. Die Technik habe auf die Dauer unendlich viel mehr für die praktiſche Hebung des Arbeilerſlandes getan als alle ſozialen Vereine und marxi— ſtiſchen Parteien, denn ſie habe den Le— bensſtandard des Einzelnen weſentlich er— höht. Daß mit der Mechaniſierung der Ar— beit erhebliche Nachteile für den arbeitenden Menſchen verbunden ſind ſei bekannt und die Verkürzung der Arbeitszeit, die dank der Mehrproduktion durch die Technik möglich geworden iſt, ſei gegenüber den Nachteilen kein voller Ausgleich, wenn nicht dafür Sorge getragen werde, daß die gewonnene Freizeit entſprechend verwandt wird. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland habe ſich erfolgreich bemüht, durch die Organiſa— tion„Kraft durch Freude“ die Frei— zeit ſo zu geſtalten, daß ſie einen Ausgleich bilde für die ſeelentötende und geſundheits— ſchädliche Wirkung der vertechniſierten Ar— beit. Weitere Fortſchritte der Technik müſ⸗ ſen auf die Dauer zur weiteren Erleichterung des Arbeitsprozeſſes ühren. Wenn die Technik auf die immer größer werdenden Zahl von Dauer einer Men⸗ Die vergangene Woche ſah die bäuerliche Bevölkerung vom frühen Morgen bis ſpäten Abend bei der Feldarbeit, denn es mußte noch viel nachgeholt werden, was Regen und Kälte aufſchieben ließen, dadurch machte ſich auch verhältnismäßig wenig Angebot an Brotgetreide aus Erzeugerkreiſen bemerk— bar. Wo Bedarf entſtand, konnte er aus die⸗ ſen Mengen und öfter noch aus Vorräten in der 2. Hand gedeckt werden. Der Bedarf hielt ſich in engen Grenzen, denn faſt über⸗ all nahmen die Mühlen, ſoweit ſie ihre Mahl⸗ kontingente noch nicht erreicht hatten, von eigenen Lägern. Die Ruhe auf dem Markte hat auch vielen Händlern die Reiſe nach Hamburg zeitlich ermöglicht, ſo daß man dort aus allen Teilen des Reiches neben den Rie⸗ ſchen Lebensmöglichkeiten gibt, ſo verhindert ſie eine Senkung des Wertes der Geſamt⸗ menſchheit, weil ſie einer Einſchränkung der Kinderzahl entgegenwirke. Wie alle Lebensgebiete des deutſchen Vol⸗ kes, ſo ſei naturgemäß auch die deutſche Technik ſowohl in ihrer Stellung zum Volk, als auch in ihrem geiſtigen und organiſato— riſchen Eigenleben von den Ausſtrahlungen des Nationalſozialismus erfaßt und umge— wandelt worden. Nun ſei das Streben der deutſchen Technik, ein Führerkorps herauszuſtellen, das einſt den Ruf rechtfertigen wird, das lechniſche Offizierskorps der deutſchen Wirtſchaft zu ſein. Die durch den Nationalſozialismus wieder bewirkte Wiedereinreihung von Millionen Menſchen in den Produktionsprozeß und damit gleich— zeitig auch in die Reihen der Abnehmer habe der Technik erſt die Möglichkeit wieder— gegeben, in großem Stile neue Probleme mit Nutzen für die Geſamtheit in Angriff zu nehmen. Rudolf Heß ſchloß mit dem Wunſch an die Technik, ſie möge Deutſchlands führende Stellung auf techniſchem Gebiet in fried— lichem Wettſtreit der Nationen weiter behal— ten und ſichern. Reichsleiter Noſenberg, der Beauftragte des Führers für die gei— ſtige und weltanſchauliche Erziehung hielt eine Rede über das Thema„Kultur und Technik“. Er führte u. a. aus: Wenn man unter Technik nicht nur ein oberflächliches Konſtruieren von Eiſengerüſten und nüch— ternen Formen verſteht, ſondern ſie einreiht in die Geiſtesgeſchichte der europäiſchen Na— tionen, ſo kann man ſie nur verſtehen als Folge und Ergebnis einer ſchmerzensreichen und doch bewunderungswerten Entwicklung der Schöpferkräfte der europäiſchen Völker. Die Technik des 19. und 20. Jahrhunderts iſt ein Kind jener ſcheinbar phantaſtiſchen Träume, die vor Jahrhunderten, ja Jahr— tauſenden die Menſchen bewegt haben. Es iſt nicht wahr, daß es eine Wiſſenſchaft oder eine Technik an ſich gibt, ſondern was wir heute auf dieſem Gebiete ſehen, iſt überall das Ergebnis einer beſtimmten Haltung von Menſchen europäiſcher Nationen. Unſere Zeit wird das lechniſche Denken mit einreihen in den großen Forſchungs kampf des europäiſchen Menſchentums und nicht in ihr grundſätzlich eine ganz andere Sphäre des Lebens erblicken wie Kunſt und Philoſophie, ſondern ſie als das Aeußere des gleichen Forſchungswillens deuten wie die übrigen Erſcheinungen auch. Wenn ſich nun die Technik und Kultur in einem offe— nen Gegenſatz befinden, ſo iſt das bloß das Zeichen einer Erkrankung dieſer menſch— lichen Epoche. Deshalb iſt auch nicht die Tech— nik ſchuld an der kulturellen Verwahrloſung des letzten Jahrhunderts. Die Völker Euro— pas werden immer mehr überlaſtet von neuen Traditionsſchichten. Das 18. und 19. Jahrhundert brachte die demokratiſche Ideen⸗ welt, bis ſchließlich die marxiſtiſche Bewe⸗ gung ein anderes, materialiſtiſches Bild des ſenmaſſen der Bauern auch viele Händler und Müller treffen konnte. Die Stimmung für das neue Wirtſchaftsjahr iſt zuverſicht— lich, da die Ernteausſichten als günſtig be⸗ trachtet werden. Zur Lage an den Schlachtviehmärkten teilt der Reichsnährſtand mit, daß es in der Be⸗ richtswoche meiſtenteils möglich war, den im Vergleich mit der Vorwoche durchweg ver⸗ größerten Auftrieb an den Lebendviehmärk⸗ ten unterzubringen. Die Qualität war auch in dieſer Woche wieder durchweg mittelmä⸗ ßig und beſſer. Nur bei Kälbern wurde ver⸗ einzelt über etwas nachlaſſende Qualität ge⸗ klagt. Am beſten gefragt war mageres Fleiſch, ſo daß ſich dadurch für Fettſchweine etwas nachgebende Preiſe ergaben. Das Lebens aufriß. In dieſer Zeit, da Humanis⸗ mus, Liberalismus, alterndes konſervatives Denken miteinander kämpften, zog als le— bensſtarker Strom die Technik wie eine Sturzwelle über Europa hinweg. Und weil dieſe Technik keine ſichere künſtleriſche Hal⸗ tung mehr vorfand, mußte ſie ſich in den Mitteln ihrer Darſtellung vergreifen. Wir alle haben dann erlebt, wie die deutſche Landſchaft vielfach zerſtört wurde, wie aus Vorbildern deutſcher Städte⸗ baukunſt früherer Jahrhunderte öde Stein— haufen wurden. Aber nebenher geht doch ein tektoniſcher Zwang, der allen Vergewalti— gungen der Materie ein Ziel ſetzte: Ein jun⸗ ges Geſchlecht von Baukünſtlern und Inge— nieuren zugleich dringt über das rein Ma⸗ thematiſche hinaus und findet auch hier nach dem Forſchen innerer Notwendigkeiten nach und nach die Form für den neuen Gehalt. Und während früßer die Technik nicht ſel⸗ ten die deutſche Landſchaft zerſtörte, entſteht aus dem Willen des Führers heraus heute eine nie dageweſene, durchaus unſerer Zeit ehörige, mit allen techniſchen Mitteln des 20. Jahrhunderts ausgeſtattete Reichsauto— bahn, die aus einer neuen weltanſchaulichen Haltung heraus die Schönheit Deutſchlands auch allen denen noch erſchließen wird, die bisher in den Großſtädten nicht immer ihrer Wenn wir die Technik in dieſer Weiſe begreifen, dann verſtehen wir auch, daß die Größe dieſer Technik es nicht verträgt, etwa nur Mittel zum Zweck rein perſönlicher Ge— winnſüchte darzuſtellen. Als höchſter Wert ſteht für die nationalſozialiſtiſche Bewegung teilhaftig werden konnten. und für das neue Reich die Sicherung des geſunden Blutes in der feſten Ueberzeugung, daß dieſes geſunde Blut auch ſtets verbun— den iſt mit einem ehrbewußten Charakter und mit einem unbändigen Forſchungswil— len, mit einem Willen zur äußeren Freiheit und zum inneren Stolzesbewußtſein. Nach Lilabon geſtartet Die deutſche Fliegerei zeigt ihr Können. Berlin, 6. Juli. Auf dem Berliner Zentralflughafen Tem— pelhof ſtarteten zwei Flugzeuge zum Fluge nach Liſſabon. Dieſer Flug wird anläß— lich der Internationalen Luftfahrtausſtel— lung durchgeführt, auf der auch Deutſchland neben zahlreichen anderen Nationen vertre— ten iſt. Im Rahmen der mit der Ausſtellung verknüpften Veranſtaltungen ſollen auch die beiden Flugzeuge, das modernſte dreimoto— rige Flugzeug Junkers Ju 52, das auf faſt allen ins, Ausland führenden Linien der Deutſchen Lufthanſa eingeſetzt iſt, und das ſchnellſte Poſtflugzeug, Heinkel HE 70, ge zeigt werden. Neben Vertretern des Reichsluftfahrtmini ſteriums gingen an Bord der Präſident des Aero⸗Klubs von Deutſchland, Wolfgang von Gronau, und die Schweſter des bei der Aus— tragung der letzten Weltmeiſterſchaft im Kinſtflug verunglückten portugieſiſchen Flie— gers d'Abreu, Frau von Seelow. Rinderangebot belief ſich auf reichlich 22 400 Tiere und war im Vergleich mit der Vor— woche noch etwas ſtärker geworden. Die Preisgeſtaltung kann in dieſer Woche durch⸗ weg als feſt bezeichnet werden. In Süd⸗ deutſchland hielt ſich der Preis ziemlich un verändert. Die Beſchickung der Kälbermärkte hatte ſich um rund 1900 Tiere auf 29 880 Stück verſtärkt. Das Schafangebot hat ſich noch um 7 Prozent auf 13 600 Tiere ver⸗ ſtärkt. Auch das Schweineangebot war et— was ſtärker, und zwar um rund 100 Tiere, es belief ſich auf etwa 105 000 Stück. Die Preisentwicklung war ziemlich uneinheitlich und zum Teil rückläufig. — Noch leine Löſung der Kriſe Lebrun ſucht einen Miniſterpräſidenten. Paris, 7. Juni. Nachdem der frühere Marineminiſter Pietri den Auftrag der Kabinettsbildung zu⸗ rückgegeben hatte, rief Präſident Lebrun Fernand Bouiſſon ins Elyſee und bot ihm erneut den Auftrag der Kabinettsbildung an. Bouiſſon lehnte wenige Minuten ſpäter die Beauftragung ab und begann garnicht erſt mit politiſchen Beſprechungen. Man nimmt an, daß der Präſident nunmehr wiederum Laval die Kabinettsbildung anbieten wird. In journaliſtiſchen Kreiſen geht das Ge⸗ rücht, daß die Kombination Pietris vor allem an einer Perſonenfrage geſcheitert ſein ſoll: die Radikalſozialiſten ſollen nämlich verlangt haben, daß Daladier in das zu bildende Ka⸗ binett aufgenommen werde, was Pietri ab⸗ ſelehnt habe, weil er ſich ſonſt den rechten Flügel ſeiner vorausſichtlichen Regierungs- mehrheit entfremdet hätte. Deutſches Händel⸗Jeſt Der würdige Abſchluß. Berlin, 7. Juni. Einen würdigen Abſchluß des Deutſchen Händel⸗Feſtes im Rahmen der Berliner Kunſtwoche und der Deutſchen Bach-Händel⸗ Schütz⸗Feier 1935 bildete die von der Reichs⸗ muſikkammer mit Unterſtützung des Gaues Groß-Berlin der NSDAP im Sportpalaſt veranſtaltete Erſtaufführung des Feſtora⸗ toriums von Georg Friedrich Hän⸗ del, das Prof. Dr. Fritz Stein für die Auf⸗ führung eingerichtet hat. Etwa 1300 Sänger und Sängerinnen wirkten mit. Das Berliner Philharmoniſche Orcheſter war durch das Hochſchulorcheſter verſtärkt. Die einzigartige Aufführung, der ſtärkſter Beifall zuteil wurde, ſtand unter Leitung von Prof. Dr. Fritz Stein. Dem Konzert wohnten u. a. Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden. der Partei und der Wehrmacht bei. Auslunds⸗Rundſchau Bankenſperre in Danzig gemildert. Der Danziger Senat hat mit Wirkung vom 6. Juni die bereits angekündigte zweite Ver⸗ ordnung zur Regelung der Banfkfeiertage er— laſſen. Durch dieſe Verordnung wird die erſte Verordnung dahin abgemildert, daß ſämt— liche Banken, Sparkaſſen uſw. nunmehr in der Zeit von 11 bis 13 Uhr ihre Schalter zur Entgegennahme von Einzahlungen ſowie für die Durchführung von Lohnzahlungen, für die Aufrechterhaltung des Hafenverkehrs, des Marktverkehrs und für ſonſtige lebensnotwen⸗ dige inländiſchen Zahlungszwecke offen halten können. Ein Erfolg der Flamen. Die belgiſche Kammer hat das Geſetz über die Sprachenanwendung im belgiſchen Ge— richtsweſen mit 95 gegen 40 Stimmen bei 28 Stimmenenthaltungen verabſchiedet. Da das Geſetz bereits vom Senat angenommen worden iſt, bedarf es nur noch der Unter- ſchrift des Königs. Das Flämiſche wird nun⸗ mehr ausſchließlich die Gerichtsſprache in der. überwiegend von Flamen beſiedelten Landes teilen, während im walloniſchen Sprachge— biet das Franzöſiſche Gerichtsſprache bleibt Das Geſetz enthält auch Beſtimmungen, über die Anwendung des Deutſchen in den Ge— richtsbezirken, die für die deutſchſprechenden Perſonen Alt- und Neubelgiens zu— ſtändig ſind. Blitzflugzeug⸗Relorde Köln— Berlin in 85 Minuten. Köln, 7. Juni. Donnerstagmorgen gelang es dem Blitz- flugzeug der Deutſchen Lufthanſa, die Flug⸗ ſtrecke von Köln nach Berlin in der Rekord- zeit von 85 Minuten zurückzulegen. Dieſe Zeit wurde bisher von einem Verkehrsflug⸗ zeug noch nicht erreicht. Die planmäßig vor- geſehene Zeit beträgt 100 Minuten. Das Flugzeug hatte bei dem Rekordflug eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 360 bis 370 Kilometern. Gleichfalls gelang es in dieſer Woche einem Blitzflugzeug, die Strecke von Ham burg nach Köln in der Rekordzeit von 70 Minuten zurückzulegen, während der Flug⸗ glan eine Flugdauer von 95 Minuten vor— ieht. Waffenfunde auf einem Pariſer Bahnhof. Paris, 7. Juni. Ein Aufſichtsbeamter der Staatsbahnge⸗ ſellſchaft hat bei der Durchſicht von Ge p ü ck⸗ ſtücken, die ſeit Monaten auf dem Bahn⸗ hof St. Lazare zur Aufbewahrung liegen, ohne daß deren Beſitzer ſich meldeten, eine ſeltſame Entdeckung gemacht. Eines dieſer Gepäckſtücke enthielt verſchiedene Waffen, darunter eine Handgranate und meh⸗ rere Schnellfeuerpiſtolen. Der Auf⸗ 10% lautete auf Anfang Oktober 934. Die kefart benachrichtiate Bolizei konnte zu iyrer Ueverraſchung ſeſtſtellen, daß es ſich um gleiche Waffen handelt, wie ma lie bei dem Mörder des Königs Alexander gefunden 15 Man glaubt daraus ſchließen zu können, daß die kroatiſchen Terroriſten für einen An⸗ ſchlag, falls der erſte mißlungen wäre, wei; tere Waffen in Bereitſchaft hielten. Die Staatsanwaltſchaft hat den Koffer perſiegelt. Jetzt wird nach dem Urſprung der Waffen geforſcht. Man nimmt an, daß die in Marſeille in Unterſuchungshaft befindlichen drei Kroaten, die bisher jede aktive Teil⸗ nahme an dem Anſchlag in Abrede ſtellten, den Urſprung dieſer Waffen kennen. 5 Guter Beſchästigungeftand Wachſender Bedarf der Wirtschaft an Arbeitskräften Drei Punkte ſind gegenwärtig, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung in ſeinem neueſten Wochenbericht ausführt, für die Entwicklung der Arbeitsloſigkeit und Be⸗ ſchäftigung entſcheidend: 1. Der Bedarf der Wirtſchaft an Arbeits⸗ kräften nimmt— in der großen Linie geſe⸗ he— weiter zu. 2. Das Tempo, in dem die Beſchäftigung „konjunkturell“ wächſt, hat ſich verlangſamt. Das hat zur Folge, daß ſich die Einflüſſe der Jahreszeit auf den Gang der Beſchäftigung— im Ge⸗ genſatz zu der Entwicklung vor einem Jahr — wieder ſtärker auswirken. 3. Von dem ſtattlichen Jahrgang Ju⸗ gendlicher, die das erwerbsfähige Alter erreicht haben, war in den letzten Monaten ein erheblicher Teil in Lehrſtellen und ſon— ſtigen Arbeitsplätzen unterzubringen. Ende April 1935 waren bei den Arbeits⸗ ämtern 2.23 Millionen Arbeitsloſe gemeldet. In der Zwiſchenzeit— die Zahlen für Ende Mau liegen noch nicht vor— hat die Arbeits— loſigkeit zweifellos weiter abgenommen. Mit 2.23 Millionen iſt die Arbeitsloſigkeit um rund 375 000 niedriger als vor einem Jahr und um nicht weniger als rund 3 Millionen geringer als vor zwei Jahren. Berückſichtigt man, daß jetzt die Arbeitsloſen des Saarlandes(53 000) in den Reichszah⸗ len mitenthalten ſind. ſo ergibt ſich, daß die Arbeitslaſenkurve den niedriaſten Stand dee Die letzte Fahrt Jahres 1934 bereits wieder um 88 000 unter⸗ ſchritten hat. Hält der Rückgang der Ar⸗ beitsloſigkeit im bisherigen Tempo weiter an, ſo wird aller Vorausſicht nach die 2 Millionengrenze bald wieder unker⸗ ſchritten werden. Freilich iſt das Tempo der Bele⸗ bung gegenwärtig langſamer als vor einem Jahr, als die großen Arbeitsbeſchaffungs,. programme die Beſchäftigung ſprunghaft anwachſen ließen. Jetzt, da die damaligen Programme zum größten Teil abgeſchloſſen ſind, ſo vor allem das Gebäude⸗ und In⸗ ſtandſetzungsprogramm, kann die Beſchäf⸗ tigungsſteigerung ſich nur noch in ruhigeren Bahnen vollziehen. Die Zunahme der Geſamtbeſchäftigung wird gegenwärtig ganz von der„regulären Beſchäftigung getragen. Die Zahl der„zu⸗ ſätzlich“ Beſchäftigten hält ſich im ganzen ziemlich ſtabil. Nur vorübergehend war die Zahl der Notſtandsarbeiter etwas erhöht worden. Konjunkturell führend für die ge⸗ ſamte reguläre Beſchäftigung iſt nach wie vor die Induſtrie. wenn auch im Winter— wie üblich— die übrigen witterungsabhängigen Teile der Wirtſchaft, vor allem die Landwirtſchaft, den Umfang der Beſchäftigung beeinflußt haben. Die Induſtrie beſchäftigt gegenwärtig(nach den Schätzungen des Inſtituts für Konjunk⸗ turforſchung) rund 8 Millionen Arbeiter. Damit iſt der Stand vom Herbſt vorigen Jahres wieder überſchritten. des Heerführer Staatsbegräbnis des Generaloberst von Linſingen Aus Anlaß des Hinſcheidens des General- oberſten von Linſingen iſt vom Führer und Reichskanzler ein Staatsbegräbnis angeord- net worden, das am 8. Junt ſtattfindet. Die Trauerfeier beginnt um 9.30 Uhr in der Garniſonkirche zu Hannover. Von dort wird die Leiche des Entſchlafenen mit einer Trau⸗ erparade zum Neuen St. Nikolai-Friedhof an der Strangriede in Hannover überge— führt. Die Leitung des Staatsbegräbniſſes liegt in den Händen des Artillerieführers 6. Reichsminiſter Dr. Göbbels hat an die Witwe des Verſtorbenen, Frau F. v. Linſin⸗ gen, ein Beileidstelegramm gerichtet. Nachruf des Kriegsminiſters Der Reichskriegsminiſter und Oberbe⸗ fehlshaber der Wehrmacht hat dem verſtor⸗ benen Generaloberſten Alexander von Lin— ſingen folgenden Nachruf gewidmet Am 5. Juni 1935 ſtarb in Hannover der Generaloberſt von Linſingen, o la Suite des ehemaligen Grenadierregiments König Friedrich Wilhelm IV.(1. Pommerſche) Nummer 2, Chef des ehemaligen 1. Hanno- verſchen Infanterieregiments Nummer 74, Ritter des Ordens Pour le Merite mit Ei— chenlaub, zuletzt Oberbefehlshaber in den Marken und Gouverneur von Berlin. Einer der erfolgreichſten Armeeführer des Weltkrieges iſt zur großen Armee abberufen worden. Im Kriege 1870/71 mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet, wurde er in ehrenvol⸗ ler Friedenslaufbahn Kommandierender Ge⸗ neral des 2. Armeekorps. das er im Welt⸗ krieg Weſt⸗ und Oſtfront führte. Mit beſonderem Stolz gedenkt die Wehr⸗ macht der ruhmreichen Waffentaten, die deut⸗ ſche und verbündete Truppen unker ihm als Armee und Heeresgruppenführer an der Oſtfront vollbrachten. Das Andenken dieſes unerſchrockenen, vor bildlichen Führers wird in hohen Ehren ge⸗ halten werden. Berlin, den 6. Juni 1935. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehls- haber der Wehrmacht gez. von Blomberg, Generaloberſt. siegreich an der Viscount Bung of Vimy 7 London. 7. Juni. Der bekannte britiſche Heerführer aus dem Weltkrieg, Viscount Byng of Vimy, iſt im Alter von 73 Jahren geſtorben. Lord Byng hat eine glänzende militäriſche Lauf; bahn hinter ſich. In Südafrika nahm er am Feldzug gegen die Buren teil. Nach Aus- bruch des Weltkrieges wurde er zum Kom mandeur der 3. Kavalleriediviſion in Frank- reich ernannt. Seinen Beinamen Vimy er- hielt er für die Eroberung der Höhe von Vimy im April 1917. Er hat im Kriege u o. ein Korps vor den Dardanellen kommandiert und ſpäter das kanadiſche Hilfskorps. Er er- hielt den Adelstitel verliehen ſowie eine Do- tation von 30 000 Pfund Sterling. 1921 wurde er Generalgouverneur von Kanade Nach Ablauf ſeiner Amtszeit wurde er Pokk⸗ zeipräſident von London. ö Jloktenbeſprechungen in London. Von links: Botſchafter Ribbentrop, Konterad⸗ miral Schuſter und Kommandeur von Ki⸗ derlen auf dem Wege zum Auswärtigen Amt. Weltbild(M). 5 Deutſche Tagesschau Einheitliche Innungsfahnen. Vielfachen Wünſchen entſprechend iſt eg in einem Rundſchreiben des Reichsſtande des Deutſchen Handwerks die Schaffung vo einheitlichen Innungsfahnen angeordn worden. das Fahnentuch der Innung fahne ſoll die normale Größe von 1,10 mz 1.30 m haben. Die eine Seite des Fahnen tuches trägt das deutſche Handwerkszeſcheſ Die zweite Seite ſoll das Stadt⸗ oder Kreiz Wappen des betreffenden Innungsbezirks und die namentliche Bezeichnung der J nung tragen. Außerdem kann das Zeiche des Reichsinnungsverbandes entweder m dem betreffenden Stadtwappen kombinie oder in den Ecken dieſer Fahnenſeite ode als Göſch angebracht werden. Nationalſozialiſtiſches Jugendrecht. Das ſozialpolitiiche jugend„Das junge Deutſchland“ bringt Auf führungen des Staatsſekretärs Dr. Frei ker über die Grundlagen eines nationalſih zialiſtiſchen Jugendrechtes. Aus der Ve einigung von Einzel-, Fremderziehung, kö perſchaftlicher Geſamterziehung und erſta kender Selbſterziehung des Einzelnen mü für die Jugend Stolz und Ehrgebriff eg wachſen. Ein ſehr weſentlicher Teil des J gendrechtes iſt das„Jugendehrrecht“. Frei ler verweiſt dann auf die Probleme des f genannten Jugendarbeitsrechtes, das Rec der Jugendpflege, das Jugendgeſundheitz recht uſw Manches dieſer Gebiete ſei meh manches weniger der Geſetzgebung zugäf gig. Zum Begriff des Jugendrechtes gehö eigentlich alles, aber das Recht müſſe a rein techniſch geſtaltet und um beſtim Brennpunkte gruppiert werden. Letzte Nachrichten Hinrichtung in Hamburg Hamburg, 6. Juni. Die teilt mit: In Hamburg iſt der 1894 geb rene Schulze hingerichtet worden. Schul war wegen Hochverrats und Mordes in de Fällen, ſowie verſuchten Morden in ſiebß Fällen zum Tode verurteilt worden. Führer und Reiehskanzler hat von ſeine Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemach weil Schulze als Leiter des illegalen Rot Frontkämpferbundes, Gau Waſſerkante, Hauptverantwortliche iſt für zahlreiche walttaten gegen Nationalſozialiſten, den neben zwei Unbeteiligten auch ein Hills junge zum Opfer gefallen iſt. Nachdem reits mehrere der unteren Funktionäre ih Taten mit dem Tode gebüßt haben, muß auch bei Schulze als dem Urheber der 6 rechtigkeit freier Lauf gelaſſen werden. Begnadigung eines zum Tode Verurkeilig Berlin, 6. Juni. Der Führer und Reich kanzler hat die vom Schwurgericht in Aach gegen den 1916 geborenen Kaſpar Siep g kannte Todesſtrafe in eine fünfzehnfähti Zuchthausſtrafe im Gnadenwege umgewc delt. Siep hatte ſeine Freundin, die 17fähri Juliane Adriany ermordet, weil ſien d Verhältnis mit ihm löſen wollte. Der 6 denerweis iſt bewilligt worden, weil die! nicht aus eigennützigen Beweggründen, e dern aus Eiferſucht und verſchmähter Se begangen worden iſt und Siep infolge ſeſſ geiſtigen und ſeeliſchen Unreife das ſithe Verwerfliche ſeiner Tat nicht in vollem 1 fange erkannt hat. Erdbeben in Italien Aber nur Sachſchaden. Mailand. 8. Juni. In mehreren Städten der Provinzen N magna und Venetien in Oberitall wurden mehrere Erdſtöße wahrgenommg Beſonders ſtark war die Erdbewegung Faenza, wo die Bevölkerung in get Unruhe verſetzt wurde. Hier waren einige Sachſchäden zu verzeichnen. Erdbebt ſtöße von verſchiedener Heftigkeit wür auch in Bologna, Ferrara, Forli und rona verſpürt. Ein Teil der Bevölkerung 10 ließ aus Angſt vor ſchweren Folgen des bens die Häuſer, doch kamen Perſonen, weit ſich bis fetzt feſtſtellen ließ, nicht Schaden. Auch Caſtelbologneſe wurde einem ſtarken Stoß erſchüttert. Es wal! ſtärkſte Beben ſeit dem Jahre 1781. Ju. ſer Stadt wurden zahlreiche Dachziegel den Häuſern geſchleudert, eine Kirche und Warkeſaal des Bahnhofs erlitten Beſcht gungen. Politiſches Allerlei Berlin. Die deutſch⸗niederländiſ Transferverhandlungen, die ſeit etwa Wochen in Berlin geführt worden ſind, ben bisher nicht zu einem Ergebnis gef Berlin. Die NS teilt mit, daß das bot des„Völkiſchen Beobachters“, des„ ſtrierten Beobachters“ und der„Brenne in Italien aufgehoben worden iſt. haag. Her bisherige Vozent an der tholiſchen Handelshochſchule zu Tilburg Direktor der Elektrizitätsgeſellſchaft der vinz Limburg, Profeſſor Dr. Gel Maaſtricht, iſt zum Wirtſchaftsminiſtet nannt worden. 0 Warſchau. Das nationaldemotral Provinzblatt„Gazeta Radomska“ in 6 dom, das ſich der polniſchen Nationaltel um Pilſudſki nicht angeſchloſſen batte ſetzt ebenſo wie die„Gazeta Warſszaw te Warſchau infolge des darauf folgenden kotts ihr Erſcheinen einſtellen. Organ der Hitleß Juſtizpreſſeſteſ Vom Ningen in der grünen Hölle Zum Abſchluß des zweieinhalbjährigen Krieges am Gran Chaco. Von einem Deutſchen, der in länge⸗ rem Aufenthalt in Südamerika die Ver— hältniſſe in Bolivien und Paraguay zu studieren Gelegenheit hatte, geht uns nachſtehende Schilderung zu: Nach mehr als 2¼ Jahren faſt ununter— brochener Gefechts- und Kampfhandlungen ſcheint der Krieg zwiſchen Bolivien und Pa— raguay ſein Ende erreicht zu haben. Von vornherein befand ſich Paraguay in einer vielfach günſtigeren Lage. Die Entfernung vom Altiplano, der Hochebene von La Paz, bis zu den Forts bzw. dem Kriegsſchauplatz beträgt 2000 km. Hiervon entfallen 800 km auf Eiſenbahnſtrecken, 200 km auf normale Straßen, 600 km auf ſchlechte und der Reſt auf ſehr ſchlechte Wege. Die Bewältigung der ganzen Strecke erfordert mindeſtens 14 Tage. lleber den Pilcomayo, auf deſſen öſtlicher Seite die Forts liegen, müſſen die Truppen auf Seilfähren oder Kähnen übergeſetzt wer⸗ den. Im Gegenſatz hierzu läßt ſich der An⸗ marſch für die Paragugyer in 3 bis 4 Tagen ohne Mühe bewerkſtelligen. Aehnlich ungun— ſtig wie die Frage des Transports liegen für Bolivien auch die Verhältniſſe in der Koſtenfrage. Den durch einen vier⸗ zehntägigen, äußerſt mühevollen An marſch abgeſpannten Bolivianer erwartete bei ſeiner Ankunft der ihm gänzlich unbekannte Chaco und forderte ein vielfaches von dem, was er vorher leiſten mußte. Eine 5 unſägliche feuchte Hitze in tiefgelegener Urwald und Sumpfgegend ſtellt an die Widerſtandskraft der meiſt aus Höhen von 3000 oder 4000 Meter ſtammen⸗ den Bolivianer die unerhörteſten Anforde— rungen. Für den Paraguayer iſt eine Um⸗ ſtellung ſeines Körpers ſo gut wie gar nicht erforderlich. Das Klima ſeines Landes iſt dem des Chaco ſehr ähnlich. Bei ſeinem ſehr viel(faſt um vier Fünftel) kürzeren An- marſchweg kommt er noch friſch auf dem Kriegsſchauplatz an und findet hier ein Klima vor, das wohl um einige Grade hei— ßer iſt als zu Hauſe, ihm aber im großen und ganzen durchaus vertraut iſt. Der Nachſchub. von vitalſter Bedeutung für Leben und Kampf der on der Front befindlichen Trup— pen, bot für Paraguay wegen der ſehr viel kürzeren und bequemeren Verbindungslinie von der Hauptſtadt zum Kriegsſchauplaßz weit geringere Schwierigkeiten als für Boli⸗ vien. Was beide Länder im Chaco geleiſtet haben, kann uns nur mit Reſpekt erfüllen. Und der brave Volivianer, deſſen Qualitäten als Schütze, Marſchierer und harter Soldat General Kundt, der Organiſator des bolipianiſchen Heeres, vor dem Kriege oft in den Ausdrücken der höchſten Anerkennung und Bewunderung gerühmt hat, tat hier eine Pflicht in ebenſo vorbildlicher Weiſe, wie ſein vom Kriegsgott bisber begünſtigter Gegner. Warum aber mußten Jehntauſende dork ihr Leben laſſen? Weil engliſchen und argentiniſchen Kapitali⸗ ſten, die ſeit Jahrzehnten große Inveſtierun— gen in Eiſenbahn- und Quebracho-Induſtrien gemacht haben, erzählt wurde. daß im Chaco große Delvorkommen ſeien, und dieſe from— me Mär von der Paraguayiſchen Regierung als Tatſache und damit der ganze Feld zug dies ein fußerſt lohnendes Geſchäft hingeſtollt wurde. Oberſt Guerrero iſt der Auffaſſung, daß Paraguay den Krieg mit eigenen Mitteln nur 6 Monate hätte führen können. Die Hilfe eines anderen Landes habe jedes Maß der Vorausſicht unmöglich gemacht. Nur diess Hilfe erkläre es, daß eine arme Nation von weni⸗ ger als 1 Million Einwohnern und Jährli⸗ chen Einnahmen von nicht einmal 8 Millio- nen argentiniſcher Peſos ſchon ſo lange ein Operationsheer von 40 bis 50 000 Mann nebſt einem Ueberfluß von modernem Kriegs⸗ material unterhalte. Der wirkliche Grund des Krieges liegt aber nicht in dem im Chaco vorgetäuſchten Oel⸗ vorkommen— die Petroleumquellen liegen einige 100 km vom Chaco entfernt in den Ausläufern der bolivianiſchen Cordilleren, in einem Gebiet, deſſen Beſitz nie beſtritten wurde— ſondern allein daran, daß Boli— vien ſein verbrieftes Recht auf den Para— guay-Fluß, der als einziger Zugang zum Meer für Bolivien eine Lebensnotwendigkeit iſt, von Paraguay ſtreitig gemacht wird. Bolivien hat keine Küſte. Mit einer Bevöl⸗ kerung von etwa 3 Millionen Einwohnern und einem Staatsgebiet von faſt 1⅛ Millio⸗ nen Quadratkilometern iſt es in ſeinem weſt⸗ lichen Teil reich an Mineralſchätzen, wie Sil⸗ ber, Kupfer, Gold, Wismut, Wolfram, aber auch an Kautſchuk, Wolle uſw., für die auf dem Weltmarkt große Nachfrage herrſcht. Dieſe Produkte gehen per Bahn an den Chi— leniſchen Hafen Antovagaſta und den Perua— niſchen Hafen Mollendo an der Pazifiſchen Küſte. Der öſtlich der Hochcordilleren Bolt⸗ viens gelegene Teil mit ſeinen landwirt⸗ ſchaftlichen Produkten, mit Kakao und Kaffee ſowie mit ſeinen Petroleumquellen, iſt aber auf die Atlantiſche Küſte angewieſen. Des⸗ halb braucht Bolivien einen unbelaſteten Zu— gang zur Atlantiſchen Küſte wie das tägliche Brok. Eine Entwicklung Boliviens läuft aber dem Intereſſe von Paraguay Argentinien entgegen, darum verſucht man. mit allen Mitteln Bolivien vom Paraguay-Fluß abzu— drängen. Reform der englischen Orthographie? Jedem Ausländer, der die engliſche Spra⸗ che erlernen will, macht die komplizierte und zuweilen ſcheinbar recht unlogiſche engliſche Rechtſchreibung große Schwierigkeiten. Das geht aber, wenn auch nicht in gleichem Maße, auch den Engländern ſelbſt ſo. Neuerdings mehren ſich daher die Stimmen. die eine Re— form der engliſchen Orthographie fordern und vor allem wünſchen, daß die Rechtſchrei— bung weniger Rückſicht auf die Entſtehung der Wörter als auf ihre heutige Ausſprache nimmt. Es wird in dieſem Zuſammenhang auf Holland verwieſen, das im vorigen Jahre eine radikale Veränderung ſeiner Rechtſchreibung vorgenommen hat. Augen blicklich beſteht zwar die alte Rechtſchreibung noch neben der vereinfachten weiter, abet neuerdings gehen bereits die Zeitungen zu der neuen Form über, die vermutlich in we⸗ nigen Jahren die allein gültige ſein wird Vorgänger des„Maxim Gorki Das verunglückte ſowjetruſſiſche Rieſen flugzeug„Maxim Gorgi“, an deſſen Stell, jetzt drei Luftgiganten treten ſollen, hat it Rußland ſchon im Jahre 1812 einen Vor gänger gehabt. Damals ſchlug ein gewiſſer Franz Leppich. Deutſcher oder Franzoſe, der Bau eines gewaltigen lenkbaren Luftſchiffes par, das 50 Mann tragen und im Krieg ge Amerikaner war gen Napoleon eingeſegt werben ſollte. Gene⸗ ral Roſtoptſchin. der Moskau in Brand ſteckte, und General Kutuſow, der ſpätere Beſieger Napoleons. befürworteten merk⸗ würdigerweiſe das Projekt, das für die da⸗ malige Zeit eine Ungeheuerlichkeit darſtellte, und Leppich begann mit dem Bau. Es iſt überflüſſig zu ſagen, daß das Luft⸗ ſchiff ſeinen erſten Flug nicht erlebte. Es be⸗ ſtand aus einem gewaltigen Ballon und ſollte durch zwei Flügel, die durch Handkraft auf und ab bewegt wurden, ſeine Antriebskraft erhalten. Die Flügel brachen jedoch ab, als ſie in der Luft ihre Brauchbarkeit beweiſen ſollten, und der Ballon ſtürzte in den Park eines Gutshofes.„Dieſer Leppich“, ſchrieb darauf Roſtoptſchin an den Kaiſer Alexander, „iſt entweder ein Verrückter oder ein Be— trüger““ Obwohl Leppich weder das eine noch das andere war, mußte er Rußland ſchleunigſt verlaſſen, bevor er ſein Experi. ment wiederholen konnte. Ob ſein Luftſchiff überhaupt in der Lage war, 50 Menſchen zu tragen. darf man bezweifeln, da es dann die Größe eines mittleren Zeppelins hätte haben müſſen. Zur Erinnerung an Marſchall Nen Viele Offiziere und Marſchälle mußten nach 1815 die Treue, mit der ſie ſich Napoleon nach ſeiner Rückkehr von Elba zur Verfügung geſtellt hatten, mit ihrem Leben bezahlen, darunter auch der berühmte Marſchall Ney, dem nach der Niederlage Napoleons von der Kammer der Pairs der Prozeß gemacht wur⸗— de. Am 6. Dezember 1815 wurde der Mar⸗ ſchall zum Tode verurteilt und einen Tag ſpäter hingerichtet. Auf Vorſchlag des Ge⸗ nerals Bourgeois hat jetzt das Büro des Senats, der gewiſſermaßen der Nachfolger der Pairskammer iſt, beſchloſſen, das dem Marſchall angetane Unrecht wieder gutzu— machen und über der Tür des Zimmers im Palais du Luxembourg, in dem Marſchall Ney während ſeines Prozeſſes gefangen war, eine Gedenktafel anzubringen. Einweihungsfeier werden die Nach— kommen des Marſchalls, der den Titel eines Fürſten von Moskau führte, ferner die Nach— kommen derjenigen Pairs, die damals gegen die Verurteilung des Marſchalls geſtimmt hat— ten, beiwohnen. Unter dieſen befindet ſich auch der Herzog von Broglie. Künſtliches Radium Im Leningrader Radiuminſtitut hat man einen Apparat für Atomzertrümmerung auf— geſtellt, der angeblich der größte ſeiner Art iſt. Der Apparat entwickelt eine Spannung von nicht weniger als 15 bis 18 Millionen Volt, obwohl der erſte Stromkreis nur einer Ladung von 30 000 Volt bedarf. Der Mag⸗ net des Apparates iſt 150 Tonnen ſchwer; er kann mehrere Eiſenbahnwaggons ziehen. Er iſt. wie die ruſſiſchen Blätter mit Stol betonen„der größte Magnet der Welt“. Die Sowjetgelehrten wollen verſuchen, mit dem gewaltigen Apparat gewöhnliche Stoffe radioaktio zu machen, alſo künſtliches Ra dium zu ſchaffen, das weſentlich billiger ſein ſoll als natürliches. Es iſt bereits einmal 2 Amerikanern gelungen, durch ein 17ſtündiges Bombardement gewöhnliches Tafelſalz zu ak, tivieren. Die dabei verwandte Spannung betrug drei Millionen Volt. Der Apparat der größte, den 4 Der bisher der gab. Sowjetmaſchi Fehler, nicht hat man mit der Glück. meiſt den Hoffentlich omkanone“ meh— Großlampf der Wagen Europas größtes Rennen auf dem Nürburg ring am 16. Juni. Am 16. Juni jagen wieder die Maſchinen und rattern die Motore auf dem Nürburg⸗ ring. Zum erſten Male ſeit der Einweihung im Jahre 1927 iſt Internationales Eifelrennen. Das„größte Rennen Eu⸗ ropas“ nennt die Rennleitung dieſes Sport⸗ ereignis und der Umfang der Nennungen, die vorliegen, berechtigt ebenſo zu dieſer Klaſſifizierung wie der Charakter der Strecke, die durch raſch wechſelnde, ſehr emp⸗ findliche Höhenunterſchiede und die Zahl der Kurven höchſte Anforderungen an Fahrer und Fahrzeug ſtellt; der Nürburgring iſt die ideale Rennſtrecke, gleichſam die Reifeprüfung für Mann und Wagen. Hier in der Eifel iſt der Mann noch was wert, da entſcheiden techniſches Können, blitzſchnelles Erfaſſen der Situation, kühler Entſchluß und Nerven faſt noch mehr als die unbedingte Verläßlichkeit des Wagens in all ſeinen Einzelteilen. Einhundertzweiundſie⸗ benzig Kurven liegen in der 28 264,6 m lan⸗ gen Strecke. davon ſind 88 Linkskurven und 84 Rechtskurven, von denen ſich eine ganze Reihe durch ihren raſchen Wechſel zu S-Kur⸗ ven verbinden. In der Strecke liegen erheb⸗ liche Steigungen und beim einmaligen Be— fahren iſt ein Höhenunterſchied von 700 m zu überwinden. Der kleinſte Kur— venradius beträgt 25 m. Dieſe wenigen tech⸗ niſchen Angaben kennzeichnen die Schwierig⸗ keiten der Strecke, geben eine kleine Ahnung von der Beanſpruchung von Material und Menſchen. Die Art der Strecke macht N größte Sicherungsmaßnahmen erforderlich. Signalanlagen laufen entlang der ganzen Bahn, an wichtigen Punkten ſind zehn Hauptkontrollpoſten auf— gebaut, die jeweils mit Sanitäts- und Beob⸗ achtungsraum ausgeſtattet ſind: außerdem ſind insgeſamt 51 Nebenkontrollpoſten vor— handen Aehnliche Anforderungen wie an den Sicherheitsdienſt werden an die Organi⸗ ſation der funktechniſchen Ueber⸗ tragung geſtellt, die der Reichsſen⸗ der Frankfurt ausführt und die Millio— nen von Menſchen an dem Ablauf des Ren— nens und des Ringens um die Qualifikation des beſten Mannes und der beſten Maſchine, an ſeinem wechſelvollen Verlauf, ſeinen Hö— hepunkten und ſeiner Entſcheidung teilneh— men läßt Die beſten Sprecher werden ein— geſetzt; ſechs Stellen, nämlich am Start und Ziel, an der Poſtſtraße, im Adenauer Forſt, am Karuſſell, Schwalbenſchwanz und der Döttinger Höhe ſtehen die Uebertragungs— wagen mit den Mikrophonen, die es den Sprechern geſtatten, dem Rennen in allen Ekappen zu folgen. Auf der Döttinger Höhe befindet ſich die tech— mi che Zentrale, von wo aus die Mikrophone von Staffel zu Staffel weitergeſchaltet wer— den. An Start und Ziel wird wieder wie in früheren Jahren der bekannte Frankfurter Rundfunkſprecher Dr. Paul La ven ſtehen. Dort wird ſich außerdem ein Aufbau am Erſatzteillag befinden. um den wichtigen Reifenwechſel auch aus nächſter Nähe ſchil— dern zu können. Alles in Allem: Eine funk— techniſche Organiſation, die Intendanz (Hanns O Fri und techniſche Leitung (Oberin ſt Becker) des Reichsſen— M. im Rahmen ihrer Auf— ſtem Poſten ſehen. 10—A P ²!! ʃ1ʃ1]1ʃ½yt½ini!⅛ man Und wieder vergingen einige Tage, während derer 9 dos- SONY LON e 22K. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 39 Pips leugnete mit kecker Stirn und meinte mit ihrem trockenen Humor: „Es wird halt noch ſolche Schönheiten geben...“ „Man kann ſchon faſt von einer jpiechen.— Haben Sie Angehörige?“ ſetzte er unvermittelt hinzu. „Warum?“ erkundigte ſich Pips diplomatiſch. „Weil Sie ſo allein ſind und, wie ich höre, auch niem Poſt bekommen.“ Pips wurde verlegen und antwortete nicht. „Mich geht das nichts an— aber wiſſen Sie, was ich glaube, Fräulein Wellmann: Sie ſind von zu Hauſe durch— gebrannt. Wenn ich Ihr Vater wäre, würde ich Sie an den Ohren nehmen, beim Heimkommen...“ an den Ohren zu nehmen! Der gute Profeſſor hatte keine Ahnung, wen er vor ſich hatte. Sie lenkte das Geſpräch geſchickt auf ein anderes Gebiet und wußte ſo klug und feſſelnd zu plaudern, daß der ge— lehrte Herr Zeit und Weile vergaß. „Wie lange wollen Sie uns noch das Vergnügen Ihrer Anweſenheit ſchenken?“ fragte er eines Tages lächelnd. „Wir könnten das Zimmer jetzt gut brauchen— aber natür⸗ lich, wenn Sie ſich noch nicht wohl genug fühlen...“ Pips ſah ihn erſchreckt an. Ein Leidender mußte viel⸗ leicht ihretwillen warten, wo ſie nur aus Feigheit ihre Abreiſe verzögerte, aus Angſt vor der neuen Pips. „Ich möchte vollkommen geheilt ſein, wenn ich abreiſe“, Doppelgängerin meinte ſie mit ungewohnter Schüchternheit.„Erſt bis mir gar nichts anſieht...“ „Sie ſind doch geheilt“, erwiderte der Arzt.„E ſich nur noch darum, daß ſie den Former von nun an in immer größeren Zwiſchenräumen für einige Stunden an— legen...“ „Wie lange kann es dauern, bis nötig iſt?“ „Etwa acht bis zehn „So möchte ich ſolange noch hierbleide geht. Aber natürlich, wenn Sie das Zimmer brauchen... Der Arzt zuckte die Achſeln.„Wenn bleiben wollen, dann wird ſchon Rat werden. Ich denke mir, Sie wollen ſich noch nicht ſehen laſſen, ehe Sie wieder normal ſind— die Gründe brauche ich nicht zu wiſſen. 7 211 S handelt auch da age. 1 1 an 10 Sie damit Sie endlich das Reſultat Ihrer Heldentat erkennen“, lachte der Profeſſor gutgelaunt. ihr? Die Umſtehenden lachten. Das waren ſie gewohnt. Dann blickte ſie aufmerkſam Naſe? Das ſollte ſie ſein? hilfloſen Gebärde an den Profeſſor, der ſie aufmerkſam Kind. nur ruhig— ſo bleibt es ja nicht. In einigen Tagen, da werden Sie ſtaunen, wie völlig ſich das Bild verändert. Es iſt prachtvoll gelungen— ein Naſerl, wie gedrechſelt, ſein und zierlich. Er' wird Sie beſtimmt nicht erkennen, dafür garantiere ich.“ Pips ſchluchzte, und die Pflegerin mußte ſie wie ein ihr Baldrian“, meinte der Arzt.„Solche Nervengeſchichten ſind al'täglich in derartigen Fällen.“ Alſo.— N 12 l 1 5 es vermieden, ſich zu ſehen, und man mußte ſie förmlich wollen wir morgen die feierliche Enthüllung vornehmen, N g i 580 beobachtet hatte, und begann zu weinen wie ein kleines Aber Sie wollten mich ja nicht hören Der Arzt ſtrich ihr beruhigend übers Haar:„Na— na, Kind behandeln, als ſie ſich ſchneuzen wollte.„Geben Sie Pips, von völliger Hoffnungsloſigkeit übermannt, ihre a abſcheulichen Naſenkorrektur verfluchte. Sie war vordem häßlich wohl— aber es war Charakter in ihrem Jetzt aber— dieſer rote Knollen? Was konnte aus werden? Ihre Umgebung hatte es nicht leicht. War ſie vordem durch ihre originelle Ausdrucksweiſe und den Reiz, der ihr eigen war, zum Liebling des Perſonals geworden, ſo wußte man mit ihr jetzt nichts anzufangen. dieſer f 1 Idee geweſen, Geſicht dem noch Sie fieberte, wollte nichts eſſen und verbrachte Stunden in einer wortloſen Starrheit, die beängſtigend wirkte. Es dauerte nahezu drei Wochen, bis Pips ſick mit un⸗ gäubigem Staunen wieder im Spiegel erblickte. Sie hatte Es war wirllich ſo, wie es der Peofeſſor zierlich gedrechſeltes Näschen war dazu zwingen verheißen hatte. Ein N a 14 201 es geworden. Und dann war es ſoweit. Als man Pips den Spiegel vorhielt, blickte ſie ſi lerſt um. Wer ſtand denn hinter hielt, oli ſie ſich zuerſt 1 zer ſtand de inter verwandelte, eine ausgetauſchte Nein. Sie gefiel ſich abſolut nicht. Sie ſah jetzt aus wie 2 4 5 2 22%%% alle ins Glas. Alſo das war ſie? Die neue, verſchönerte Pips?[ Urteil Mit den großen, erſchrockenen Augen, den zerſprungenen N Pips lachte. Die Idee, daß Willy ſich trauen würde, ſie Lippen und der rot angelaufenen, ein wenig verquollenen wieder den Kopf Pips. Ob ſie Eine völlig ſich gefiel? Pips ſchüttelte immer andern... Das war das endlich zuſammengefaßte „Ob wohl ſo ein Frauenzimmer weiß, was ſie eigentlich Sie wandte ſich mit einer will?“ brummte der Proſeſſor, als ſie ihm das in ihrer Sie wandte ſich mit einer Art anvertraute.„Ich habe Ihnen gleich geſagr, es iſt ſchade um Ihr markantes und ungewöhnliches Profil. Mir machen Sie keine Vorwürfe! Fehlt nur noch, daß Sie eine abermalige Korrektur verlangen“, meinte er halb lachend, halb ärgerlich. Pips blickte ihn mit ſchief gelegtem Kopf an:„Ich will's vorläufig mit der Naſe verſuchen, Herr Profeſſor. Es kann aber ſchon ſein, daß ich auf Ihr Angebot zurückkomme.“ Auch die verwandelte Pips hatte eine Art, mit de. Leuten ume uwe en, der ſich kaum jemand entziehen ktofihte (Fortſetzung folgt.) — —— — — — 2 15 8 8 E Die „ 570 1 1 75 75 5 ö 8 N i 5 i 5 0 Heede Helbi g- Nantne n FEazion vr. ä— Erheberrechtsschutz: Fünf PTürme-Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. „Teſſow iſt fort“, wandte Julie ein. „Aber ſie iſt da und ſieht mich an und haßt mich und weiß, daß ich ihr ſchaden kann. Sag“— ſie faßte Julie un der Schulter—„das mit dem Geld— iſt das geklärt?“ „Es ſcheint ſo!“ „Es wäre nicht gut für Pa, wenn ich heimkehrte. Es wäre— eine Pein— für ihn. Und— ich liebe doch Pa!“ „Gutes Kind!“ Tante Julie küßte ſie wie früher auf pie reine, weiße Mädchenſtirn.„Ich werde wieder einſam ein!“ ſagte ſie ein wenig traurig. Da ſchlang Elda ſtürmiſch wie immer die Arme um ſie. „Ach, Tante Julie— ja, du, das iſt wahr! Aber ich din doch kein Rumpelſtilzchen— ich kann mich nicht zer— leißen.“ Es klang ſaſt hilflos. „Weißt du, bleib doch hier auf dem Arvenhof!“ fuhr ſie fort.„Tante Linde iſt nicht mehr ſo friſch wie früher. Sie braucht ſchon eine Gefährtin.“ „Sie hal Tino und— dich!“ wehrte Julie. „Mich?— Tino! Wir zwei ſind— kein Geſpann ſür ſie!“ Elda lächelte, und ein leichter, roſiger Schimmer glitt über ihr Antlitz. „Vielleicht— doch!“ Sie ſchwiegen. Draußen häufte Valentin mit einer großen Furte den tauigen, geballten Schnee zu einem Berg un. Er ſah erhitzt und geſund aus, und auf der Stirn landen ihm kleine Schweißperlen. Plötzlich ſah er auf und bemerkte, wie die beiden ihn beobachteten; er grüßte zum Fenſter hinein, aber Elda ſah weg. Ihre Blicke glitten ziellos umher und trafen ſich mit den Augen Tante Julies. Die waren hell und forſchend. · Es ſcheint jetzt beſſer mit ihm!“ ſagte ſie, indem ſie mit dem Kopfe gegen das Fenſter wies. „Wieſo?“ fragte Elda ſcharf. „Nun— Linde und er!“ „Ja, Tante Linde hat es oben!“ „Sollte dies Intereſſe nur der Wirtſchaft gelten?“ Julie ſah angeſpannt auf Elda. „Warum nicht?“ lenkte dieſe ab.„Er iſt nicht ſo ſchlecht und wild wie er ſcheint.“ „Nein?“ „Er iſt doch— ein Künſtler.“ „Und hal n ſeiner Mutter oft das Leben ſo ſchwer ge— leichter jetzt; er iſt öſter Eigenheiten. worden. Sie war ein kleiner, ſich nehmen!, dachte Linde. hinter den Vorhängen hervor und ſuchte Elda. „Taneda!“ Das war der Rhythmus einer Sprache, die ſeinem ernſten Erfindungsgeiſt entſprungen und Elda wie Muſik klang. Das erſte, was er begehrte mit ſeinem kaum einjährigen Kinderwillen— und die Tante Elda, dieſe Taneda, ſollte von ihm gehen? Sie nahm den Knaben hoch und ging vor die Tür, wo Tino eben ausruhte. Als er ſie beide kommen ſah, hellten ſich ſeine Züge ſeltſam auf. „Ich möchte nun nicht länger warten, Fräulein Elda!“ ſagte er.„Der Weg iſt frei von Schnee. Wollen Sie mit mir ins Dorf herunterkommen? Ich möchte Ihnen— die— Madonna zeigen.“ Elda ſchien verwirrt. Sie wußte, Tante Linde ſah das nicht gern, wollte überhaupt nicht, daß ſie viel mit Tino zuſammen war. Das hatte ſie längſt gemerkt. Sie fand ſchwer eine Antwort. einmal Mutter ſpielen“, erwiderte er. macht— hier oben, bis der Vater ſelbſt daran ging, Linde ſicherzuſtellen. Das hat ihr der Sohn nie verziehen. Er! hat ſie nie ‚Mutter' genannt.“ „Er has es doch getan!“ „Hat er?“ In Julies trauen aus. Linde trat herein, die Pfeife hing ihr wieder im Munde; ſie hatten draußen auf dem Stückchen Kartoffel— acker gepflügt, da mußte ſie dabei ſein. Es ſchien ihr aus— gezeichnet zu gehen, denn ſie ſah friſch und gerötet aus. Ihre Stimme, die im Kommandoton, aber ſtets gütig klang, war ſchon von weitem zu hören geweſen. ö Als Elda von Julies Reiſeabſichten anſing, wehrte ſie kurzerhand ab. Augen drückte ſich Miß— 0 0 „ araus unſeren N kann nichts werden, denn du mußt erſt Frühling kennenlernen. Das iſt ſchon das non plus ultta hier. Wir laſſen dich einfach nicht fort.“ Als Julie ihr den Brief des Doktors Renner zeigte, wurde ihr Geſicht ernſt. „Oho!“ ſtreng.„Haſt du— mit prochen?“ ſagte ſie Elda ge „Sie will nicht!“ erwiderte Julie. „Kann ich mir denken! Alſo er hat ſo etwas wie— Heimweh nach dir, mein Kind!“ wandte ſie ſich an Elda, die jetzt verſtohlen nach dem Fenſter ſchaute. „Soll er herkommen!“ ſagte dieſe trocken. „Recht haſt du ſchon. Uebrigens haſt du geleſen, es klingt ernſt:„Ich habe ſonſt nichts auf der Welt als mein Kind'!“ Da horchte Elda auf. „Pa?“ „Bring mir zurück ut zu machen.“ „Pa?“ rief Elda noch dazwiſchen.„Was iſt es mir nicht, Tante Julie?“ „Du wollteſt ja nicht!“ „Freilich— ja!“ Sie ſenkte nachdenklich den Kopf zur Bruſt. 2„Ja— dann dann— nein ſie iſt bei ihm; ſie würde mich wieder quälen. Wir würden uns nicht ver⸗ ſtehen. Pa betrüben, Zwietracht ſäen. Nein, mein Platz ſt nicht mehr dort in der ſernen Stadt— mein Platz iſt— er iſt— hier.“ „Du mußt wiſſen, Elda, was du tuſt!“ ſagte Tante Julie. „Ich weiß es!“ entſcheiden. Das Mädchen war in Monaten mehr gereift als daheim in Jahren. Sie hatte vergleichen, Menſchen gegen⸗ überſtellen gelernt, ſich ſelbſt erkannt— ihre Gaben und Julie! Ich habe viel an ihm einmal, jetzt leidenſchaftlicher das? Warum ſagteſt du Die Hoferin ſchwieg. Elda hatte zu ſchwingter. Man könnte es Gottes Sommerhaus nennen!“ erwiderte Elda. „Balzer wird mich vermiſſen“, ſagte ſie endlich auf— atmend. „Sind ja genug Frauen hier oben, die Julie will auch „Fürchten Sie ſich — vor mir? Man hat Sie gewarnt. Ich weiß. Die Hoferin traut mir nicht. Ein Spieler, ein Trinker, ein Treuloſer! Tja, Fräulein, da gibt's verflucht wenig gute Seiten! Aber— malen— das kann er, und das— möchte ich Ihnen einmal zeigen, damit Sie doch ein klein wenig Achtung vor dem Wildling haben!“ „Die habe ich!“ lachte Elda.„Ich habe geſehen, was Sie können!“ „Ach das?“ Er machte eine abwehrende Handbewegung. „Sie meinen die da drin? Das iſt Akademiearbeit! Heute bin ich weiter. Sind Sie nicht neugierig?“ Gewiß, ſie war es, aber ſie wußte im ſelben Augen— blick, daß Tante Linde ihr nicht gern die Erlaubnis geben würde. Sie hatte es bisher immer zu verhindern gewußt. „Ich— möchte— Ihre Mutter fragen, wann...“ „Nein!“ donnerte er ſie an.„Dieſen Weg wollen wir gehen, ohne zu fragen, Taneda!“ Er nannte ſie jetzt oft nach Balzers Spracherfindung.„Sie ſind ein erwachſenes Zeigen Sie einmal, was Sie außerhalb des Arvenhofgefängniſſes zu tun vermögen. Ich erwarte Sie Mädchen. morgen früh beim Oberland.“ „Der Arvenhof iſt kein Gefängnis, Herr Hofer. mich bedeutet ker die Freiheit!“ ſagte Elda beſtimmt. „Nun gut, wie Sie wollen. Alſo auf morgen. Ich er⸗ warte Sie!“ Er ſcherzte mit Balzer und ſah ſie dabei von der Seite an. — 2—— 242— ö „Ja!“ ſagte Elda, und es war zum erſten Male, ſeit ſie hier oben über den Tälern weilte, als ſchnüre ihr etwas die Luft ab, und als läge ein Druck über ihr, wie wenn ſie in den Straßen einer dickluftigen Stadt ginge. Als ſie ſpäter den ſich ſtemmenden, zappelnden Buben hereinbrachte, vermochte ſie den beiden Frauen nicht ins Geſicht zu ſehen. Es war das erſte Geheimnis, das ſie von Linde trennte. „Das iſt Eldas Werk!“ ſagte die Hoferin, den Buben auf den Arm nehmend.„Der Bub mag es ihr danken, was ſie aus ihm gemacht hat; er war ein Zärtling, als ſie ihn in Pflege nahm.“ Elda ſenkte das Haupt. „Ich habe kes immer gern getan, und ich danke dir auch, daß du ihn mir anvertraut haſt, Tante Linde“, erwiderte ſie, etwas ſcheu. „Da mußt du dich ſchon bei ſeinem Vater bedanken“, ſagte lachend die Hoferin. „Das Mädel iſt ein Segen auf dem Hof, Julie. Du mußt ſie uns laſſen Auch der Tino iſt wie verwandelt. Sie hat uns das Glück gebracht.“ Elda wäre es lieber geweſen, ſie hätte einen Tadel er halten. Sechzehntes Kapitel. „Geben Sie mir die Hand. Der Weg iſt ſchlüpfrig, und der Froſt, der über Nacht eingeſetzt hat, wird von der Sonne aufgetaut. Es rieſelt überall wie Quellen aus der Erde!“ ſagte Tino und führte Elda durch den Wald, der ſich dicht und ernſt um ſie breitete. Sie waren beide auf Schneeſchuhen von der Höhe ge— kommen. Elda hatte es in den letzten Wochen noch mit Palentins Hilfe erlernt. Heute war das Vorwärtskommen ſchwer, denn hie und da begann die Schneedecke ſchon be⸗ denklich dünn zu werden. „Das iſt mein Wald“, fuhr er fort,„den hat mir Vater geſchenkt. Der ganze Forſt heißt Sankt Valentin. Ich liebe ihn— dieſen Wald. Er iſt wie ein Freund, ver⸗ ſchwiegen und treu. Er überlebt mich und noch manche Geſchlechter— das beruhigt.“ „Ja, es iſt wie in einer Kirche. Nur freier und be⸗ Sie lachten beide herzlich, und ihre Hände drückten ſich rechter Menſch ge— Sie kann ſchon die Verantwortung über ſich ſelbſt auf Balzer war aufgewacht und machte Guckguck, lugte Steinbruch entlang. „Und im Sommer— iſt es da luftig hier?“ fragte ſie. „Die Hitze brennt oft entſetzlich. Aber ſehen Sie, da ſind Wieſen, Moor ſogar; das kühlt und erfriſcht. Zu⸗ Vigo Erwanis elterlicher Hof. Der Wald dahinter war im vorigen Jahre ein Flammenmeer!“ Elda ſah entſetzt durch den kurzen Beſtand zu den gegenüberliegenden Höhen hinüber. „Mein Gott! Wie kam das?“ „Hirten ſind zuweilen unvorſichtig!“ „Schrecklich! Sie ſollten das Rauchen verbieten!“ Er lachte kurz und faſt boshaft. „Wenn es die Herrin ſelber tut!“ „Es iſt ihre einzige Leidenſchaft“, verteidigte Elda, erſchrocken, daß ſie dies Thema angeſchlagen. 5 i 2„Aber eine gefährliche. Sie ſehen, man ſoll nicht utt Steinen werfen, wenn man ſelbſt im Glashaus ſitzt.“ „Das tut Tante Linde auch nicht.“ N„Ich möchte, ich hätte auch einmal eine ſolche Heilige, die meine Fürſprecherin iſt!“ ſagte er drollig⸗ſchwermütig. Sie lachten ſich beide an, und er legte jetzt die Hand um ihre Hüfte, denn der Pfad ward ſchmaler und immer ſteiniger. Er ſchob ſie förmlich vorwärts, aber ſie machte ſich los und taſtete ſich an eng beiſammenſtehenden Bäumen mühſam weiter. Hier und da glitt ein Tropfen, von der Sonne vergoldet, zur Erde nieder. Das war das einzige Geräuſch in dieſer Einſamkeit. „Wintermärchen!“ ſagte er halblaut, und ſie nickte ſchweigend. Als ſie auf die Blöße kamen, ſahen ſie weit unten das Dorf liegen. Gelbgrüne Matten mit mangelhaften Schneeflächen breiteten ſich um die Häuſer. Im Sonnen⸗ licht flimmerten die Fenſterſcheiben. „Wir werden die Skier einſtellen müſſen“, ſagte er. „Ich ſattle meinen Muli, damit Sie recht vorwärts⸗ kommen.“ i 5„Wir müſſen bis da hinunter?“ fragte ſie. ſind wir nicht auf der Straße...“ „Weil es da herum ſchöner iſt.“ „Die Schlucht?!“ ö 5„Der Bach hängt noch voller Eiszapfen— das müſſen Sie ſehen!“ N Er führte ſie jetzt ganz ſteil hinunter. Es ging ſchlecht mit den Hölzern— Elda war unſicher, und die Kraft ging ihr aus. „Warum 2: 45 5 f „So— jetzt ſind wir unten“, ſagte Tino und ſtellte ſie mit beiden Händen feſt auf den Boden. „Und nun?“ fragte Elda, deren Augen etwas beſorgt an den gegenüberſtehenden Felſen emportaſteten. „Nun ſchauen wir uns zunächſt einmal Gottes Zauber— gärtlein au, wie Sie es ungefähr zu nennen belieben würden“, ſagte Tino und wies auf die gefrorenen Zauber Für wieder geſtalten, die zu den Felſen herunterhingen und Eldas Phantaſie ſeltſame Rätſel aufgaben. Sie konnte ſich nicht ſatt daran ſehen. „Und noch ein kleines Ende, und wir ſind am Ziel Das Dorf liegt in der Mulde, die ſich hier oberhalb aus— ſtreckt. Ein wenig Anſtieg gibt es noch— warten Sie!“ 0 Er ſtieg voraus und überquerte den ſchneeigen Nord- rücken, den die Sonne noch unbeleckt gelaſſen. Sie mußte in ſeine Furchen treten, und ſo ging es leidlich bergan Dem Kind des Mittellandes fiel es nicht ganz leicht. Endlich ſtanden ſie auf der Höhe und hatten ge— wonnenes Spiel. Der Glaſt der Februarſonne ſtrich über das im Schutze der Mulde liegende Dorf, wie ſanfte Frauenhände. 5„Dort iſt mein Haus“, ſagte Tino und zeigte auf ein ſchneeweißes Gebäude, das ſich ein wenig von den übrigen Häuſern abhob.„Dann ſind wir am Ziel. Wird es Ihnen nicht zu ſchwer?“ 5„O nein!“ rief Elda in den goldenen Tag hinein.„Cs iſt ja ſo ſchön!“ Sie war ſo im Bewußtſein ihres Freiheitgenießens verſunken, daß ſie eine kurze Zeitlang die Arvenhofleute vergeſſen konnte. Es kam über ſie wie ein Rauſch des Naturgenuſſes. a g Sie ſchnallten ihre Hölzer ab und luden ſie über die Schulter, wie zwei Sportkameraden ſchritten ſie in ihrem ſchweren Schuhwerk gerade aus, durch dick und dünn dieſer aufgetauten und wieder gefrorenen Bergſtraße. . Eine hohe Stiege führte in das ſchon reichlich ſüd⸗ ländiſch angelegte Dorf hinauf zum Kirch- und Gaſthof platz, wo ſich das eigentliche Leben des Ortes abſpielle 25 In einem Nebenwege verſchwanden ſie. Hier ſtaud Tinos Haus. Es war nach Tiroler Art gebaut mit grünen Läden, deshalb fiel es auf. Eine braune, geſchnitzte Galerie lief an der Giebelwand entlang. Er ſchloß die Tür auf. Ein kelleriger Geruch drang zu den Draußenſtehenden— wie lange nicht gelüftet, . Dann ging er durchs Haus und öffnete von drinnen die Tür eines kleinen Anbaues, der ſein Atelier zu ſein ſchien. „Treten Sie ein!“ bat er Elda, die prüfenden Blickes über das verſchneite Eigentum des Valentin Hofer ſchaute. Er führte ſie hinein in den kalten, einſamen Raum und ſchlug die Läden zurück. Das Oberlicht war noch vom Schnee verdeckt, nur hin und wieder lugten die Tages- 1 durch die Lücken herein, die die Sonne geſchaffen atte. „Wollen Sie einen Augenblick warten?“ bat er und ſchaltete ein elektriſches Oeſchen ein, ſo daß es binnen kurzem angenehm warm wurde. 5 Dann führte er ſie umher. Sie ſtaunte ſtill und ver⸗ mochte nicht viel zu ſagen. Es überwältigte ſie die reiche Kunſt dieſes— Wildlings. „Und das ſind— Sie, Taneda!“ ſagte er plötzlich ung wies auf ein faſt vollendetes Madonnengemälde. Sie ſchlug erſchrocken die Hände zuſammen. „Wann— entſtand das alles? Sie waren ſelten hier 0 unten!(Fortſetzung folgt.) feſt ineinander, denn der Weg ging ſteil abwärts, an einem weilen gibt es auch Waldbrände. Schauen Sie da drüben: libeitsvermittlung durih Nudie gütliche Einrichtung des Frankfurter Sendet; „ Frankfurt a. M., 7. Juni. Vom Reichsſender Frankfurt wird uns mit teilt: eas hat der Rundfunk mit Arbeitsver, mittlung zu tun? Garnichts! Denn dafür if das Arbeitsamt da und die Stellenvermitt, lung der Deutſchen Arbeitsfront. Aber den Rundfunk kann helfen. Es kommt öfter vor, daß für einen In⸗ duſtriebetrieb, für eine Montage oder eine Bauſtelle Facharbeiter geſucht werden, die am gleichen Orte nicht zu finden ſind. Unter den Erwerbsloſen am Ort fehlen gerade die gewünſchten Spezialkräfte! Was muß nun ge⸗ ſchehen? Das lokale Arbeitsamt ſchreibt an die Arbeitsämter der Umgegend und fragt an, ob dort die Facharbeiter vorhanden ſind. Das kann tagelang dauern, bis auf dieſe Weiſe Leute gefunden werde n. Stellen wir doch die Radiowelle in den Dienſt der Ar⸗ beitsvermittlung. Die Arbeitsämter teilen ihren Facharbei⸗ terbedarf durch Fernſpruch dem Landes⸗ arbeitsamt mit. Eine Stunde ſpäter wird die Liſte an den Sozialdienſt des Reichsſenders Frankfurt weiter⸗ gegeben. Mittags um halb 12 Uhr ſpitzen alle Arbeitsloſen die Ohren und pas ſen auf, ob unter den neuen Arbeitsanzeigen auch etwas für ſie iſt. Wer ein paſſendes Angebot findet, geht ſofort zu ſeinem öffent⸗ lichen Arbeitsamt und meldet ſich. Dabei gibt er die Kennummer an: Die Stellenver⸗ mittlung der Deutſchen Arbeitsfront in Frank⸗ furt gibt ihre Bewerbungsbogen mit aus⸗ führlichen Angaben über Lebenslauf, Berufs⸗ praxis und beſondere Leiſtungen an den Wirt⸗ ſchaftsbericht des Reichsſenders Frankfurt. Mittags um 14.15 Uhr, direkt nach dem Konzert, hören die Wirtſchaftsführer zu. Wird in den Stellengeſuchen nun ein Mann angeboten, den ein Betriebsführer ge⸗ rade brauchen kann, dann klingelt bereits kurze Zeit ſpäter das Telefon bei der Stel⸗ lenvermittlung der DA: der Bewerber oll ſich vorſtellen! Bisher konnte jeder dritte Mann vermittelt werden. Aus Heſſen und Naſſau Michelſtadt i. O.,“. Juni.(Odenwald⸗ dichter Kurz(.) Im 80. Lebensjahr ſtarb infolge Herzſchlages der weit über die Grenzen ſeines Heimatortes und des Heſſen⸗ landes hinaus bekannte Dichter des Oden⸗ waldliedes, Ludwig Kurz. Der Verſtorbene wur⸗ de vor mehreren Jahren in Anerkennung ſei⸗ ner Verdienſte um ſeine Heimatſtadt zum Ehrenbürger von Michelſtadt ernannt. f Neu- Iſenburg, 7. Juni.(Vor icht mit Schußwaffen.) Ein ſunger Bäckergehilfe hier vergnügte ſich mit Schießen im Hofe ſeines Meiſters. Er lud das Flobert mit einem Schrotſchuß und legte es geſpannt auf einen Holzſtoß. Das Holz kam ins Rutſchen, der Schuß löſte ſich und dem Sohn des Bäk⸗ kermeiſters ging die Ladung in den Unter- leib. Der Junge wurde ſofort ins Kranken- haus gebracht. Gernsheim, 7. Juni.(Mit heißem Kaffee oerbrüht.) Das zweijährige Kind der Familie Eger riß die mit heißem Kaffee gefüllte Kanne vom Tiſch. Der Inhalt ergoß ſich über das Kind, das ſchwere Brand⸗ wunden erlitt. Man brachte das Kind nach Darmſtadt ins Krankenhaus. Leider ſoll wenig Hoffnung beſtehen, es am Leben zu erhalten. Lorſch, 7 Juni.(Ein weiteres To ⸗ desopfer.) Der ſchwere Motorradunfall im Lorſcher Wald auf der Straße nach Bür⸗ ſtadt hat nun ein zweites Todesopfer gefor- dert. Eier der Verletzten aus Darmſtadt iſt nun auch ſeinen Verletzungen erlegen. Mainz, 7. Juni.(Mainzer Ver- kehrsunfallſtatiſtik.) Im Monat Mai 1935 haben ſich in Mainz 105 Ver ⸗ kehrsunfälle ereignet Daran waren betei⸗ ligt 63 Perſonenkraftwagen 2 Laſtkraft- wagen, 33 Krafträder, 50 Fahrräder, 2 Auto⸗ buſſe, 2 Straßenbahnen und 5 ſonſtige Fahr- zeuge. Hierbei wurden 59 Perſonen verletzt, 1 Perſon getötet und 102 Fahrzeuge beſchä⸗ digt. Spiesheim, Rhh., 7. Juni.(8 0. Ge⸗ burtskag eines Altbürgermei! ſters.) Altbürgermeiſter Oekonomierat Georg Keller konnte dieſer Tage noch in be⸗ ſter Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag feiern. Keller war über 30 Jahre Bürgermeiſter unſeres Dörſchens und über die weitere Um⸗ gebung hinaus geſchätzt und geachtet. Als ein Bauer von Ruf war er auch ein Genoſ⸗ ſenſchaftler, der in mancher führenden Stel⸗ lung mittat. Trotz ſeines hohen Alters iſt Keller heute noch auf dem Felde tätig und er⸗ ledigt ein recht hübſches Stück Arbeit. Worms, 7. Juni.(Die Kamer aden beſtohlen.) Zwei junge Mainzer, die in Worms im Arbeitsdienſt waren, hatten, um Geld für Zigaretten zu bekommen, mit fal- ſchen Schluͤſſeln die Spinde von Kameraden geöffnet und daraus kleine Geldbeträge ent⸗ wendet. Beide waren geſtändig. Wegen der Verwerflichkeit der Tat, ſich am Gut der Ka⸗ meraden zu vergreifen, erhielt der eine drei einhalb Monate Gefängnis. die Strafe des anderen, der zurzeit wegen eines Sittlich keitsdelikts ein Jahr Gefängnis verbüßt, wurde unter Einbeziehung dieſes Jahres auf Der Sport an Pfingſten Großkampftage für den Sommerſpork. Erſtmals ſeit vielen Wochen und Monaten bildet der Raſenſport nicht den Hauptbe⸗ ſtandteil eines Sportſonntags. An den bei⸗ den Feiertagen ſtehen andere Sportarten im Vordergrund, die Feſttage bedeuten einen machtvollen Auftakt der ſogenannten Som⸗ merſportarten. Auf den Laufbahnen, den Tennisplätzen, auf den Regattaſtrecken, den Radrennbahnen, auf den Landſtraßen und den Rennbahnen des Pferdeſportes herrſcht überall lebhafter Betrieb und nur vereinzelt ſchieben ſich beſondere Veranſtaltungen im Raſenſport dazwiſchen, hier aber nur beim „König Fußball“. Jußball. Zwei Repräſentativkämpfe von Bedeutung ſind die Begegnungen Gau Mittelrhein— Gau Nordheſſen im Gebiete des Gaues 11 und zwar am erſten Feſttage in Köln und am zweiten in Bad Kreuznach. Ein weiteres Auswahlſpiel von Bedeutung iſt das Städte⸗ ſpiel Krakau— Berlin am Pfingſtſonntag in Krakau. Der Kampf um den Aufſtieg zur Gauliga wird an den Feiertagen mit zwei Spielen im Gau Südweſt fortgeſetzt. Es ſpielen: Polizei Darmſtadt— FV Saarbrük⸗ ken am erſten und Germania Ludwigshafen — Germania Bieber am zweiten Feiertage. Im Kampf um den Vereinspokal wird im Gau Südweſt das Wiederholungsſpiel FC Kaiſerslautern— SV Gersweiler(Montag) ausgetragen. Die Zahl der Freundſchafts⸗ ſpiele innerhalb Süd- und Südweſtdeutſch⸗ lands iſt nicht ſehr groß. Hockey. Das alljöhrliche Pfingſtturnier in Bruch⸗ ſal erfreut ſich auch in dieſem Jahre wieder einer zahlenmäßig und ſpieleriſch recht ſtar⸗ ken Beteiligung. Ueber 30 Mannſchaften aus allen Teilen des Reiches und aus dem Aus— land haben ihre Meldungen zu der Veran— ſtaltung abgegeben. Leichtathletik. Im Vordergrund der leichtathletiſchen Be. tätigung ſteht zurzeit der Kampf um die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft. Größte Bedeu⸗ tung genießt der Vierklubkampf in Stuttgart, der neben den einheimiſchen Vereinen Kickers und VfB noch 1860 München und den ASV Köln am Start ſieht. Glänzend beſetzt iſt auch der Vierklubkampf in Kaſſel, der neben den einheimiſchen„Heſſen-Preußen“ noch den JG-Sportverein Frankfurt, den DS Düſſel⸗ dorf und Allianz Berlin am Start ſieht. Der Stuttgarter Kampf wird am Samstag und Sonntag ausgetragen, die Kaſſeler Veran- ſtaltung erſtreckt ſich über die beiden Feſttage. Das weitere Programm der Leichtathleten bringt u. a. einen Städtekampf Saarbrücken — Heidelberg und die alljährlichen Wett- kämpfe in Münſter und Dieburg. Tennis. Am Wochenende werden in der Europa— zone die Vorſchlußrundenteilnehmer im Kampf um den Danispokal ermittelt. Aadſport. Bei den zahlreichen Bahnrennen der Feiertage kommt dem Länderkampf Deutſch⸗ land— Schweiz auf der Bahn im Frank- furter Sportfeld beſondere Bedeutung zu. Beide Länder haben zu dieſem Kampf die Spitzenklaſſe der Amateure aufgeboten. Die Veranſtaltung findet am zweiten Feſttage ſtatt. Am gleichen Tage holt noch die Bahn in Hamborn ihre am Sonntag ausgefalle- nen Rennen nach und in Forſt ſteht am glei chen Tage das„Goldene Rad“ auf dem Pro- gramm. Am erſten Tage veranſtalten die Bahnen in Singen und Mannheim gut be⸗ ſetzte Amateurrennen. Das Programm der Straßenrennen bringt als Hauptereignis „Rund um Oberſchleſien“ über 217.7 Kilo- meter mit Start und Ziel in Gleiwitz. Am zweiten Feiertage wird die Fernfahrt Mag⸗ deburg— Quedlinburg— Magdeburg über 150 Kilometer ausgefahren. Pferdeſport. Erwartungsgemäß iſt das Pferdeſportpro⸗ ramm an den beiden Feſttagen ſehr ſtark. Im Galopprennſvort überraat das„Union⸗ * 3 1 gennen“, das am Pfingſtmontag in Hoppe⸗ garten entſchieden wird. Das Rennen, das über 2200 Meter führt und mit 28 000 RM ausgeſtattet iſt, ſtellt eine der wichtigſten Etappen auf dem Wege zum Deutſchen Der- by dar Bis auf Conteſſina ſind alle erſt⸗ klaſſigen Pferde des Derbyſahrganges ver- treten und zwar geht folgendes Neunerfeld an den Ablauf: Goldtaler, Ricardo, Lampe, Lampadius, Limperich, Glaukos, Sturmvo⸗ gel, Auſonius, Valparaiſo. Weitere Galopp⸗ 16 gibt es am erſten Feſttage in Frank⸗ urt. Turnen. Coburg ſteht an den Feſttagen im Zeichen der 75⸗Jahrfeier der Deutſchen Turnerſchaft. Der Sonntag bringt das gleiche Programm wie vor 75 Jahren mit Morgengruß der Sänger, volkstümlichen Wettkämpfen, Feſt⸗ zug, Schauturnen uſw. Am Schauturnen werden die 20 beſten deutſchen Geräteturne: beteiligt ſein. Nutſchläge für die Kirſchenzeit Mit dem Reifen der Kirſchen muß auch wieder an einige Vorſichtsmaßnahmen erinnert werden, um ſich und andere vor Schaden zu bewahren. Zunächſt ſind es die Unfälle und Verletzungen, die alljährlich beim Pflücken der Kirſchen vorkommen und die zur Warnung Anlaß geben. Bei der Abnahme der Früchte prüfe man vorher das Leitermaterial, gebe der Leiter einen ſicheren Stand und verſteife ſich nicht darauf, auch die nahezu unerreichbaren Früchte an den äußerſten Enden der Aeſte und Zweige noch zu pflücken. denn 1. kann dies ſehr gefähr— lich werden und 2. möchten die Vögel auch ein paar Kirſchen ſtibitzen. Sicherer läßt ſich auf ſchwanker Leiter hantieren, wenn dieſe an mehreren Stellen angebunden iſt. Weitere Gefahren drohen durch das Weg⸗ werfen von Kirſchkernen auf Gehbahnen, was nicht nur alten und gebrechlichen Leu— ten, ſondern unter Umſtänden auch gaanz ge— ſunden zum Verhängnis werden kann. Eine alte Unſitte. die alljährlich durch Leichtſinn und Unvorſichtigkeit Opfer fordert, iſt das Weſſertrin ken, überhaupt das Trinken von Flüſſigkeiten nach dem Kirſchen⸗ genuß. Dadurch kann die Darmtätigkeit plötz⸗ lich ſo unerträglich geſteigert werden, daß Darmverſchlingungen oder Gefäßſprengun— gen eintreten. die oft den Tod zur Folge ha— ben. Es kann auch bei Magenüberladung zu ernſthaften Erkrankung kommen, namentlich dann, wenn Früchte gegeſſen werden, die ſtark quellen und auf einmal einen Magen— inhalt bilden, den der normale Magenraum kaum zu faſſen vermag. Die Kirſchen gehö— ren zu jenen Früchten, die am Magen am ſtärkſten aufquellen. Man hüte ſich daher ge— rade beim Kirſcheneſſen vor je dem Zu- viel. Erklärung Kardinal Vertrams Breslau, 6. Juni. Kardinalerzbiſchof Bertram veröffentlicht folgende Erklärung: 1. Es wird feſtgeſtellt, daß die Verfehlun⸗ gen gegen den Staat und die Volksgemein ſchaft auch von kirchlicher Seite auf da- ernſteſte verurteilt werden. Dieſe Mißbillt gung wird hier nochmals ohne jede Ein ſchränkung wiederholt. 2. Die kirchlichen Behörden werden in pflichtgemäßer Ausübung ihres Amtes nac rechtskräftigem Abſchluß der Strafprogeſſs ihrerſeits das kanoniſche Verfahren einleiten 3. Es war und iſt nicht die Abſicht der Er⸗ klärung des Erzbiſchöflichen Ordinariats Breslau, gegen die bisherigen Urteile Stel⸗ lung zu nehmen oder gar irgendwelche An⸗ ſchuldigungen gegen die deutſche Rechtspflege zu erheben Die deutſche Rechtspflege hat den klaren Trennungsſtrich zwiſchen der ka⸗ tholiſchen Kirche und den katholiſchen Orden einerſeits und den einzelnen Angeklagten andererſeits gezogen. In dieſer Auffaſſung weiß ich mich einig mit den übrigen biſchöf— liſchen Behörden. A. Cord. Bertram. 82 3 WagenborgBilderdienſt. Das firiegserlebnis hat ſie zu Kameraden gemacht. Bei dem deutſchen Blindentreffen, das in dieſen Tagen in Stuttgart ſtattfand, konnte her Reichskriegsopferführer 0 ranzöſiſchen Kriegshlinden begrüßen. Oberlindober auch eine l Auf unſerem Bilde ſieht man Oberlindober mit Abordnung der italieniſchen und tötet.) wurde ein Mann überfahren und Es ſoll ſich um einen gewiſſen Magro aus Lampertheim handeln, beſtohlen.) trugs ſchickte das Schöffengericht den 47 Jahre alten Karl Meyer aus Ruppertsberg, wohnhaft dahier, auf ein Jahr ins Gefäng⸗ nis, außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Diebſtahls erſtattet, weil er ihm einen Geh⸗ rock⸗Anzug, ein Paar Schuhe und Wäſche⸗ ſtücke im Werte von 260 RM geſtohlen und 1 ——— Mannheim, 7. Juni.(Vorm Zug ge⸗ Zwiſchen Sandtorf und Waldhof getötet. Mannheim, 7. Juni.(Den Bru der Wegen Diebſtahls und Be- Sein Bruder hat Anzeige wegen verkauft hatte. Aus der Heimat Gedenktage 7. Jun i Der Phyſiker Joſeph von Fraunhofer in München geſtorben. Der Dichter Friedrich Hölderlin in Tü— bingen geſtorben. Der deutſch⸗öſterreichiſche Afrikaforſcher Slatin Paſcha in Wien geboren. Der däniſche Nordpolforſcher Knud Rasmuſſen in Jakobshaven in Grön⸗ land geboren. Prot.: Lukretia— Kath.: Robert Sonnenaufg. 3.39 Sonnenunterg. 20.19 Mondaufg. 11.02 Mondunterg.—.— Das Feſt des Heiligen Geiſtes Schon die chriſtliche Urkirche nennt den Heiligen Beiſt den Lebendigmacher. Er hat einſt zu den Menſchen geſprochen durch die Propheten von der Liebe Gottes zu ſeinen Geſchöpfen, von dem kommenden Meſſias und Erlöſer. Die Propheten haben die frohe Botſchaft der Erlöſung verkündet, getrieben vom Heiligen Geiſt. Der Heilige Geiſt iſt uns zum Lehrer der Wahrheit und damit zum Tröſter und Beglücker geworden. Er iſt nicht nur der Lebensſpender, ſondern auch der Lebenserneuerer unſerer Seelen. Wir verdanken dem Heiligen Geiſt das über natürliche Leben. So wie einſt bei der Tuufe Jeſu im Jordanfluß der Heilige Geiſt in Geſtalt einer Taube herniederſchwebte, um Chriſtus als den Erlöſergott zu beſtätigen. ſo iſt er auch bei unſerer Taufe zugegen ge. weſen, hat ſich uns mit ſeinem Weſen and ſeiner Kraft in Liebe mitgeteilt und uns als Kinder Gottes vor der Gemeinſchaft der Gläubigen anerkannt. So wie wir keinen Augenblick weiter leben könnten in unſerem irdiſchen Daſein ohne die Kraft Gottes, eben- ſo auch müßte unſere Seele das übernatür⸗ liche Leben, die Kindſchaft Gottes. verlieren. wenn nicht der Heilige Geiſt bei uns bliebe und uns erfüllte wie einſt die Apoſtel am erſten Pfingſttage mit ſeinem Licht und ſei⸗ nem Feuer. Die Kraftloſiakeit des Menſchen im Kampf gegen den böſen. widergöttlichen Geiſt in dieſer Welt kann nur überwunden werden durch das Feuer des Heiligen Gei⸗ ſtes Wer liebt, der vermag alles. Er ſcheut keine Mühe und keine Opfer, keinen Kampf. keine Wunden und ſelbſt nicht den Tod. Der Heilige Geiſt gibt uns wahre Erkenntnis, großen Troſt, frohen Mut und Heldenkraft. um als Chriſt zu leben, als Chriſt uns zu bekennen, als Chriſt zu kämpfen und zu ſie— gen über die Mächte der Finſternis. Ohne den Heiligen Geiſt wären die Apoſtel nie- mals die Verkünder und Verteidiger der fro⸗ hen Botſchaft Chriſti geworden Wer wollte leugnen, daß auch uns not tut Gotteslicht und Gottesfeuer, das auch am Pfingſtfeſt das Feuer herabfallen muß, wie einſt am erſten Pfingſttag, auf daß wir erfolgreiche Werk- zeuge Gottes ſind für die Erneuerung der Erde im Chriſtusglauben und Chriſtusleben. 5 1 Wetter vorhesſaae In der ausgedehnten Tiefdruckrinne, die ſich von Nordoſteuropa in weitem Bogen bis zur Biskaya hin erſtreckt, wandern fort⸗ geſetzt Störungen in öſtlicher Richtung und beſtimmen weiterhin die Witterung, die nach vorübergehender Beſſerung unfreundlich bleibt; bei vorwiegend ſüdlichen Winden wieder an— ſteigende Temperaturen. Vörſen und Märkte Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 41 Rinder, darunter 2 Ochſen, 8 Bullen, 20 Kühe, 11 Färſen, Zum Schlacht⸗ hof direkt 1 Kuh, 1 Färſe, 1150 Kälber, 25 Schafe, 548 Schweine. Ueberſtand: 3 Rinder, 3 Kühe. Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe lebhaft, ausverkauft. Schweine mit⸗ telmäßig ausverkauft. Der nächſte Vieh— markt findet am Dienstag, 11. Juni, ſtatt — Preiſe: andere Kälber: a) 59 bis 62, 54 bis 58, 46 bis 53, 36 bis 45, Lämmer und Hammel: be) Weidemaſthammel: 38 bis 40, 35 bis 37, Schweine: al) fehlt, az) 48 bis 52, b) 48 bis 52, c) 46 bis 50, d) 70 —, 46 bis 48, 40 bis 44. Mannheimer Getteidegroßmarlt. Nur Veränderungen! Stroh: Preßſtroh drahtgepreßt Roggen und Weizen 5, dito Ha⸗ fer und Gerſte 5, gebundenes Stroh: Roggen und Weizen 4.80, dito Hafer und Gerſte 4.30 Mark. Alles übrige unverändert. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr: 57 Kälber, 8 Schafe, 97 Schweine, 137 Ferkel, 300 Läufer. Ferkel bis ſechs Wochen 16 bis 21; Ferkel über ſechs Wo- chen 22 bis 26; Läufer 27 bis 32. Markt- verlauf: Ferkel und Läufer mittel.— Näch⸗ ſtet Markt am 11. Juni. ö anderthalb Jahre bemeſſen. von links) Generalſekretär Amblag-Parie. Beſirksobmann Dr. Plein⸗Stuttgart, Gene ⸗ ralſekretät Martinat-Rom und Präſident Beccaſtrini-Rom.