Lokales Viernheim, 14. Juni. „Wir fahren, wir fahren ins Heu.. Das in den letzten Tagen endlich ein- getretene ſommerliche Wetter bedeutet für den Bauern die Parole zum Schnitt des Heugra⸗ ſes. Hier und an der Bergſtraße wurde mit dem Schnitt der Wieſen geſtern begonnen. Man iſt allgemein mit der Güte und Menge des Heuſchnittes zufrieden. Bald rattern nun überall die Mähmaſchinen und erklingen die Senſen. Hoffentlich hält das zum Heumachen notwendige Wetter eine Zeit lang an, damit das Heu recht ſchnell und ohne Regen unter Dach und Fach gebracht werden kann. * Wo Ordnung, Vorſicht, Um- ſicht waltet, da iſt der Unfall aus⸗ geſchaltet! Einen Unfall wünſcht ſich kein Gewerbetreibender und kein Geſchäfts— mann im eigenen Betrieb. Ordnung, Vorſicht und Umſicht können einen ſchlimmen Fall faſt gänzlich ausſchalten. Die Monatshefte „Kampf der Gefahr“ machen in Wort und Bild auf Unfall-Gefahren aufmerkſam und zeigen für jeden Betrieb gangbare Wege zu deren Beſeitigung. Alle Gewerbetreibende u. Geſchäftsleute ſollten darum im eigenſten In- tereſſe die Zeitſchrift„Kampf der Gefahr“ beziehen und ſich mit ihrem Inhalt vertraut machen. Die Zeitſchrift koſtet monatlich nur 10 Pfg. * Hartgeld und Briefmarken wer⸗ den vom Publikum ſehr verſchieden eingeſchätzt und beurteilt. Bei Einführung der neuen Fünfmarkſtücke kam es nicht ſelten vor, daß dieſe als dreimarkſtücke verausgabt wurden, da ſie etwas zu klein geraten ſind und ſich auch von den Zweimarkſtücken zu wenig ab— heben. Sehr großen Gefallen hat jedoch das Publikum an den neuen blanken Markſtücken, denen gegenüber die ganz alten nüchtern und häßlich wirkenden Stücke(ohne Kranz) wie „Biermarken“ erſcheinen. Von den Brief— marken hat die neue Saarmarke(Mutter und Kind) uneingeſchränktes Lob gefunden, und viele bezeichnen ſie als die ſchönſte deutſche Marke überhaupt! Weniger erbaut war man bei aller Verehrung für unſeren verſtorbenen Reichspräſidenten für die lange Dauer der Hindenburg-Trauermarken. Beſonders die Poſtkarten mit Trauerrand wurden vom Pub likum häufig zurückgewieſen, da man frohe Ereigniſſe und Beglückwünſchungen zu Jubi läen, Verlobungen, Hochzeiten, Geburtstagen und dergleichen nicht auf dieſen Karten zum Ausdruck bringen wollte. Gerade aber da durch zog ſich der Verkauf dieſer zu reichlich angefertigten Marken und Karten allzu lange hin! Viernheimer Handwerker beſuchen die Reichshand⸗ werkerausſtellung Der Aufmarſch am Sonntag Gemeinſame Abfahrt zum Reichs handwerkertag in Frankfurt, von hier aus mit der Staatsbahn 7.19 vormittags, ab Wein beim 7.33 Uhr. Bei Beteiligung von 25 Per ſonen 40 Prozent und bei 100 Perſonen 50 Prozent Fahrpreisermäßigung Für jeden an deren Zug iſt Sonntagsfahrkarte gültig. Es ergeht nochmals der letzte Appell an die hie ſigen Handwerker, dieſe großangelegte Hand werkerſchau nicht zu verſäumen! Vieles gibt es zu ſehen, das wiederum dem Handwerker im praktiſchen Leben, zu großem Nutzen ge reichen kann Kinderglück in kinderloſen Ehen Margareta zur Nieden beantwortet im Juniheft der Zeitſchrift„Neues Volk“, Blätter des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP, die Frage:„Iſt Adoptionsvermittlung berechtigt?“ Da eine Adoptionsvermittlung dem Volks ganzen, und den anderen beiden Beteiligten, den Eltern und Kindern dient, iſt die Adopti onsvermittlung zu bejahen. Beachtlich iſt die Feſtſtellung, daß uneheliche Kinder nicht all gemein als mindertüchtig angeſehen werden ſollen. Uneheliche Kinder ſind in Bezug auf ihr Erbgut nicht in Gegenſatz zu den ehelichen zu ſtellen. Die Eltern der erſteren ſind doch oft auch die Eltern der letzteren und vererben ſomit die gleichen Anlagen.„Neues Volk“ behandelt immer die intereſſanteſten Fragen und gibt Anwort auf die brennenden Probleme der Gegenwart. Für den Volksgenoſſen, der Aufklärung in raſſen- und bevölkerungspoli⸗ tiſchen Dingen ſucht, iſt„Neues Volk“ unent⸗ behrlich.—„Neues Volk“ iſt zu beziehen vom gleichnamigen Verlag in Berlin S W̃ 19, Lindenſtraße 44. Training zum Eifelrennen Auf dem Nürburgring herrſcht Hochbetrieb. Auf dem Nürburgring hat das offizielle Training begonnen, und die Rennſtrecke ge⸗ hört nun bis zum Samstag ausſchließlich den Teilnehmern am Eifelrennen. Von 8 bis 12 Ühr trainieren die Krafträder der Lizenzfahrer, und von 14 bis 18 Uhr ſind die Rennwagen auf der Bahn. Dieſe Einteilung ilt auch für Donnerstag, während die rainingszeiten des Freitags wie folgt ſind: 8 bis 11 Uhr Lizenz. und Auspweisfahrer auf Krafträder, 12 bis 14 Uhr Sportwagen, 14 bis 18 Uhr Rennwagen. Samstag von 9 bis 12 Uhr Sportwagen und von 12 bis 15 Uhr können die Ausweisfahrer auf Kraft- rädern noch einige Proberunden fahren. An⸗ ſchließend erfolgt die Abnahme. Stuck und Brauchitſch, die bereits am Dienstag auf dem Ring ein⸗ getroffen waren, haben gleich am erſten offi⸗ Fan Trainingstag mit den Vorbereitungen egonnen. Beſonders Stuck iſt ſehr zuverſicht⸗ lich, denn er hofft die Ergebniſſe des Avus⸗ Rennens zu korrigieren, während Brau⸗ chitſch, der Sieger des Vorjahres. erwartet, daß er endlich vom Pech verſchont bleibt. Sportpräſident Kroth iſt ebenfalls am Mitt⸗ woch auf dem Nürburgring eingetroffen. Sportallerlei Roderichs neue Weltreiſe führt den deutſch⸗ böhmiſchen Spitzenſpieler der Tſchechoſlowa⸗ kei nach den großen europäiſchen Turnieren über Kalifornien nach Indien. Menzel wird auf ſeiner Tennisreiſe von Caska oder Hecht begleitet. Zules Ladoumegue, Frankreichs ehemali⸗ ger Weltrekordläufer, hat die Einladung des polniſchen Verbandes zu einem Start gegen Petkiewiecz und den Finnen Purſe nicht an— genommen. Malcolm Campbell, der Inhaber des ab⸗ ſoluten Geſchwindigkeitsrekords für Auto- mobile, hat ſich nunmehr endgültig entſchloſ⸗ ſen, im Juli d. J einen neuen Angriff auf den Weltrekord zu unternehmen. Der Eng— länder will diesmal nicht nach Daytone Beach, ſondern verſuchen, auf der bekannten Geraden bei Salsſee im Staate Utah(USA) 300 Meilen(480 Kilometer) zu erreichen. Marcel Thil, der Weltmeiſter im Mittel- gewichtsboxen, ſteht wieder vor einem neuen Titelkampf. Am 28. Juni wird der Fran- zoſe im Pariſer Roland Garros-Stadion ge- gen ſeinen Landsmann Candel antreten. Japaniſche Ringer werden auf ihrer bal digen Europareiſe auch mehrere Starts in Deutſchland tätigen. Es handelt ſich um eine Mannſchaft von Studenten, deren Mitglieder zum größten Teil Ausſicht haben. 1936 nach Berlin zu den Olympiſchen Spielen entſandt zu werden. Die Schützen von Württemberg und Baden trugen in Pforzheim einen Mannſchafts- kampf aus, den die Württemberger mit 1197 gegen 1167 Ringe gewannen. Beide Mann- ſchaften traten mit je 15 Mann an. von denen je 10 Schuß auf die Zehnerſcheibe abgegeben werden mußten. Die Handball⸗Gauelf Niederſachſen trägt Ende Juni zwei Spiele in Nordheſſen aus. Am 29. Juni iſt in Eſchwege eine Kaſſeler Bezirksmannſchaft der Gegner und am 30. Juni treffen die Nieberſachſen in Kaſſel auf die nordheſſiſche Gaumannſchaft. Die Gaumeiſterſchaften der Südweſt- Boxer werden am 21. Juli im Stadion zu Erbach (Odenwald) ausgetragen Den Gaumeiſter⸗ ſchaften gehen die Bezirksmeiſterſchaften vor- aus, die am 29. Juni in Kaiſerslautern(Be⸗ zirk Pfalz), 30 Juni in Völklingen(Saar) und 6. Juli in Wiesbaden(Main) ausgetra— gen werden. 1. Uiernheimer Tonfilmschau Achtung! Ab heute Freitag Achtung! f In seinem grössten und Weiss Ferdl neuesten Tonflimsehlager Die beiden Seehunde Im Central⸗Film⸗Palaſt Im Jahre 1935 hat unſer beliebter bayer. Komiker, im In- und Auslande beſt bekannte Weiß Ferdl nur einen Film herge— ſtellt. Dafür aber einen ganz ſaftigen„Die beiden Seehunde“. Ein Großluſtſpiel, der gewaltigſte Lacherfolg überall. Ein Bomben ſchlager wie noch keiner da war. Auch ein tiefer Sinn liegt in dieſer Komödie. Sie will beſagen, daß man die Welt von verſchiedenen Seiten kennen muß, um ſie gerecht und ſozial beurteilen zu können. In all den luſtigen Epiſoden ſteckt viel Verſöhnliches, Geſcheites und Gemütvolles. Weiß Ferdl, der vierfache Held, ſpielt hier nicht nur eine komiſche Rolle, er ſpielt eine Charakterrolle aller erſten Ranges. Kann hier zum erſten Male in breitem Rahmen neben aller Komik und Luſtigkeit zeigen, daß er ein Menſchendarſteller iſt.— Dieſen Bom⸗ benfilm„Die beiden Seehunde“ muß man unbedingt geſehen haben. Der Weiß Ferdl ſagt alles was er weiß. Er weiß nicht ob er nächſtes Jahr noch was weiß. als Kämpfer für den Sozialismus der ſat WERDE MiréllED DER NS —+ — Die Deutsche Arbeitsfront zum Sam- meltag des Jugendherbergsverbandes Ueberall im Vaterland ſtehen die Herber— gen der deutſchen Jugend. Wo ſich auch immer die Reize der heimatlichen Natur dem Auge des Wanderers offenbaren, ſind dieſe ſchlichten und ſauberen Unterkunftsſtätten geſchaffen. In ihnen findet jeder deutſche Jungarbeiter Bleibe und Betreuung, der ſeine Freizeit da— zu benutzt, ſich im Kreiſe von Kameraden ſeine Heimat zu erwandern und die Schönheit derſelben zu erleben. Dieſes Jugendherbergswerk erfüllt da— mit eine hohe idealiſtiſche Aufgabe und ver— dient die unterſtützende Beachtung des ganzen Volkes. Ich begrüße es daher, wenn mit dem 1. Juni alle 38 Kreiſe des Gaues Heſſen— Naſſau der N. S. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ als körperſchaftliche Mitglieder dem Jugendherbergsverband beigetreten ſind und gebe der Hoffnung Ausdruck, daß auch die rheinmainiſchen Betriebs- und Wirtſchafts⸗ führer mithelfen am Ausbau dieſes Erzieh⸗ ungswerkes zur blutsverbundenen Volksge— meinſchaft und bodengebundenen Heimatliebe. Becker Landesobmann der NSBO. und Bezirkswalter der DA. NS. pflegt die deutſche Mutier Wer hat vor der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus überhaupt einmal daran gedacht, erholungsbedürftige Mütter aus den Kreiſen der Hilfsbedürftigen in großem Ausmaße ſyſtematiſch in Erholung zu ſchicken! Dies zur Ausführung zu bringen, konnte auf Grund ſeiner Weltanſchauung nur dem Nati onalſozialismus vorbehalten ſein. Er aner kennt nicht nur das Recht des Gutſituierten auf Erholung und Kräftigung ſeiner Geſund heit, ſondern für ihn iſt einzig und allein der Geſundheitsbefund und die Würdigkeit eines Volksgenoſſen maßgebend bei der Feſtſtellung der Erholungsbedürftigkeit. Geld hat hierbei nur Mittel zum Zweck zu ſein. Höchſter Dienſt am Volke bedeutet die Pflege unſeres geſun den Volksgutes, da hierdurch die raſſiſchen Werte prägnant herausgeſtellt werden zwecks Aufartung und Erzielung höherer Leiſtungen zu Gunſten der Geſamtheit. Eine der erſten Aufgaben, die ſich die N. S.-Volkswohlfahrt als die hierzu Berufene angelegen ſein ließ, war es daher auch, ſich der deutſchen Mutter anzunehmen, erkennend daß hier der Urquell alles völkiſchen Lebene zu ſuchen ſei. Die Auswahl der Mütter er folgt hierbei nach ganz genauen Richtlinien wobei Erbgeſundheit und Bedürftigkeit die Grundvorausſetzungen ſind. Von Mütter dieſer Art kommen nur ſolche in Betracht die mehr als zwei Kinder ihr eigen nennen durch Erankheit oder Wochenbett geſchwäch ſind oder aus beſonderen Gründen einer ge ſundheitlichen Stärkung bedürfen. Bevorzugf werden hierbei wiederum junge Mütter, deren Männer ſchon längere Zeit arbeitslos ſind! oder Mütter, die ſich während der Kampfzeit in den Dienſt der Bewegung geſtellt hatten Schwangere können bis zum 5. Monat ihren Schwangerſchaft Aufnahme finden. i Die Erholungsfürſorge für Mütter glie dert ſich in eine örtliche Erholungspflege und in eine auswärts gelegene Heimerholung. Dich örtliche Erholungspflege kommt nur dann in Betracht, wenn eine beſondere Kur nicht un bedingt erforderlich iſt. Sie beträgt durchwe 4—6 Wochen, kann aber notfalls noch ver— längert werden. Das örtliche Mütterer holungsheim der N. S. V. Mannheim befindet ſich in der Werderſtraße 52 und wird das ganze Jahr hindurch belegt. Es bietet Unter kunft für 33 Frauen, und wer von den Frauen Gelegenheit hatte, an dieſem idylliſchem Ort mit all ſeinen Annehmlichkeiten der Erholung zu leben, wird immer gerne wieder dahin zu rückdenken und ſich dahin zurückwünſchen. Ein gute Küche und die überaus gütige Art der Betreuung ſeitens der Heimleiterin, die es vortrefflich verſteht, den Frauen Wege zu weiſen, die aus dem ſtumpfen Alltag nach oben führen, runden das Verweilen in dieſen Hauſe zu einem nie mehr zu vergeſſenden Erlebnis. In auswärtige Heime kommen ſolch Frauen, deren Geſundheitszuſtand eine Luft veränderung geraten ſein läßt. Darüber zu befinden, wo örtliche Erholung oder Verſchik kung nach auswärts angebracht iſt, das iſt Sache des hiefür verantwortlichen Arztes. Er holungsheime für Frauen unterhält der Gau Baden ſowohl im Odenwald als auch in Schwarzwald. In beſonderen Fällen gelangen aber auch Frauen in andere Gaugebiete zur Erholung; ſo konnten erſt kürzlich einig Frauen nach dem Seebad Heeringsdorf be Swinemünde in Erholung gebracht werden Die Zeitdauer der auswärtigen Heim erholung beträgt durchweg 4 Wochen. Durch ſchnittlich kommen von Mannheim allein 5 bis 60 Frauen monatlich in den Genuß einen ſolchen Erholungszeit. Im Sommer 1934, in dem erſtmals dit Müttererholung in Kraft trat, gelangten aus Mannheim insgeſamt 397 Mütter in den Ge nuß dieſer Einrichtung. Da aber alle dieſe Arbeiten nur im völ kiſchen Sinne zu verſtehen ſind, alſo aus der Volksgemeinſchaft heraus, ſo iſt es au Grund gemeinſamen Blutes die Pflicht allet Volksgenoſſen, die hiezu in der Lage ſind die Wunden heilen zu helfen, die ein unglück licher Krieg mit all ſeinen Schrecken und Nach wirkungen dem deutſchen Volkskörper geſchla gen hat. Jeder Volksgenoſſe, der das Glück hat in Arbeit und Brot zu ſein oder in beſchau licher Weiſe von ſeinen Einkünften zu leben mag ſich darauf beſinnen, daß er dies alles Nationalſozialismus verdankt, det Deutſchland in letzter Stunde vom Ab des Verderbens zurückgeriſſen hat. Er dankt ihm dafür, indem er erſter Stelle ſteht bei der Aufbauarbeit, er leiſtet. Der Tatſozialismus der NS-Vols wohlfahrt iſt Aufbauarbeit am deutſchen Volks gut. Hier wird er in erſter Linie mithelſen indem er Mitglied wird und alle ihre Une nehmungen nach Kräften fördert. Alle N. S. V. Ortsgruppen geben biet bei bereitwilligſt jede weitere Auskunft dem Uereins⸗ Anzeiger Tell⸗Schauſpiel. Sämtliche an dem Tellſpiel beteiligten Per⸗ ſonen(auch Ordnungsleute, Reiter ete.) werden erſucht Freitag Abend halb 9 Uhr auf der Naturbühne reſtlos zu erſchei⸗ nen. Tagesordnung: Wichtige Beſprechung anſchließend Geſangsprobe. Die Leitung. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß der Familien-Ausflug nach Neuſtadt nicht am 16. Juni ſtattfindet, ſondern aus wichtigen Gründen endgültig auf den 7. Juli verlegt worden iſt. Anmeldungen können bei Kaſſier Jöſt A. und Vereinsdiener Dieter M. ge⸗ tätigt werden. Der Vorſtand. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. V. 35: 1135. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Mur zuverlzssige ortskundige Zeitungs- Austräger gesucht Meldungen an de Verlag ds. E Fünf Plans geſpielt, ſehr gut erhalten in billiger Preislage Mannheim O 3, 10 Malurreiner bei 3 Liter à 22fl — FBranntweinbrenneref Weinkeltere! I. Lambeſ N ernbemer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- 140 Mk. frei ins Haus gebracht.— Wochenende“, und Feiertage. Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- Viernheimer Zeitung — Bezugspreis monatl. wöchentlich das„Illuſtrierte und Winter Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreitete Tageszeitung— nachrichten und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Telegr.: a. M., Einzel⸗Verkauf der Nr. 137 lum Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Bei einem Exploſionsunglück in geinsdorf haben viele brave deutſche Arbeiter ihr Leben laſſen müſſen. Sie ſtar⸗ den in treuer Erfüllung ihrer Pflicht, ſtar⸗ ben, wie Reichsminiſter Dr. Göbbels in ſei⸗ gem Beileidstelegramm ſagte, als Soldaten der Arbeit auf dem Felde der nationalen hre. Mit den Angehörigen und mit dem getriebe, zu deſſen Gefolgſchaft die Verun⸗ gückten zählten, trauert das ganze deutſche bolk, trauert insbeſondere auch die Deutſche Uibeitsfront um die tapferen Kameraden, deren Andenken allezeit in Ehren bleibt! Und nun zur Politik! In den letzten Ta— gen iſt eine Liſte von Perſonen veröffentlicht worden, die ausgebürgert worden ſind, de⸗ nen man alſo die deutſche Reichsan⸗ gehörigkeit genommen hat. Es ſandelt ſich dabei durchweg um Leute, die den Namen Deutſche nicht mehr verdienen, weil ſie im Auslande das deutſche Anſehen zurch eine ſkrupelloſe Agitation zu zerſtören bemüht waren. Die deutſche Volksgemein— ſhaft verliert an ihnen nichts. Im Gegen— ell: es iſt ein Gewinn, daß man ihnen die Nöglichkeit genommen hat, ſich noch ferner— ſin als Deutſche auszugeben, was ſie in Bahrheit innerlich längſt nicht mehr, oder überhaupt noch nie geweſen ſind. Wenn es ſch, wie manche ausländiſche Kritiker jetzt agen, bei dieſen Leuten um Leuchten der bolitik oder der Wiſſenſchaft handeln würde, o würden die Stimmen des Auslandes ſcherlich ſchweigen und ſich des wertvollen gugangs freuen, der ihren Ländern durch die Ark der Emigranten zuteil geworden iſt. das tun ſie aber nicht. Sie wiſſen genau wes⸗ halb. Für uns in Deutſchland jedenfalls iſt die Sache mit der Ausbürgerung dieſer höchſt unerfreulichen Elemente endgültig er— ledigt. Gehen wir zur Tagesordnung über, d. h. ſetzen wir die Arbeit an unſerem natio- nalen Wiederaufbau fort, den ſie vergeblich zu ſtören verſuchten. Die Außenpolitik ſtand auch in der abge⸗ laufenen Woche im Zeichen der Ann ähe⸗ rungsbeſtrebungen, die durch die große Reichstagsrede des deutſchen Führers und Reichskanzlers eingeleitet worden ſind. Es iſt bemerkenswert, daß das nationalſozia— ſtiſche Deutſchland Adolf Hitlers die Achtung vor allem was deutſch iſt ſo weit wieder her⸗ geſtellt hat, daß es beiſpielsweiſe zu wieder⸗ holten Beſuchen franzöſiſcher Frontkämpfer Berlin und deutſcher Frontkämpfer in baris kommen konnte. Und wenn jetzt der britiſche Thronfolger die Beſtrebungen der engliſchen Frontkämpfer um Aufnahme direkter Beziehungen zu den einſtigen deut— ſchen Gegnern im Felde rückhaltlos befür⸗ wortet, dann liegt das in der gleichen Rich⸗ ung und über die Bedeutung einer bloßen Höflichkeitsgeſte weit hinaus. Der engliſche Prinz hat ſicher nicht ohne Grund erklärt, daß er mit der Aufnahme direkter Beziehun⸗ gen zu den deutſchen Frontkämpfern in„je. der“ Beziehung einverſtanden ſei. Man darf daraus ſchließen, daß der künftige britiſche herrſcher von dem Beſuch ſeiner Kameraden in Deutſchland mehr erhofft als einen bloßen Gedankenaustauſch. Der Prinz, der ja auf großen Reiſen faſt den ganzen Erdball ken⸗ nen gelernt hat, iſt ein Mann der Praxis, der lleber mit eigenen Augen als mit frem— den ſieht. Wenn er daher in einer ſo betonten Weiſe den Beſuch engliſcher Frontkämpfer in Berlin befürwortet, dann geht er ſicher von dem Gedanken aus, daß gegenſeitiges Sichkennenlernen und freimütige Ausſprache ſöndernder ſein können, als das völlig un⸗ fruchtbar gewordene Syſtem der Konferen⸗ zen und des diplomatiſchen Notenwechſels. Gerade dieſe offene Ausſprache aber hat das neue Deutſchland wiederholt als die neue Methode des Verkehrs zwiſchen den großen Staaten und den großen Völkern bezeichnet und befürwortet. Das deutſche Volk hat ſei⸗ nem Führer immer begeiſtert zugeſtimmt, wenn er für die unmittelbare Ausſprache mit dem Auslande eingetreten iſt. Der ſtarke Bei⸗ fall, mit dem die Worte des engliſchen Thronfolgers aufgenommen worden ſind, zeigt nur, daß auch der überwiegende Tell des engliſchen Volkes mit, dieſen neuen außenpolitiſchen Methoden einverſtanden iſt, 3 Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktkonto Nr. 21577 Frankfurt geitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. ſernheimer Anzeiger Viernheimer Bürger- Zig.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: bei Wiederholung abgeſtufter mittags 8 Uhr, Geſchäftsſtelle u. Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile Nachlaß.— a N größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer von ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in adleser Zeitung linden weiteste Verbreitung Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 in der Unglücks ſtätte n 52. Jahrgang die Aufräumungsarbeiten im vollen Gang— Allgemeine Teilnahme und ausreichende Hilfe Wittenberg, 14. Juni. An der Stätte des Reinsdorfer Explo⸗ ſionsunglücks wurden die Aufräumungsar⸗ beiten den ganzen Tag über mit dem Ein⸗ ſatz aller Kräfte fortgeführt. Die Anzahl der bis Freitag nachmiklag geborgenen Toten be⸗ trägt nach Angabe der Betriebsleitung 45. Die Verluſtliſte iſt jedoch noch nicht abgeſchloſ⸗ ſen. An Schwerverletzten befinden ſich 73 in Krankenhäuſern. die Leichtverletzten, die kleine Glasſplitterverletzungen haben, arbeiten zum Teil bereits wieder. Aus den Trümmern des zerſtörten Fabrik— teiles ſtieg den Freitag über immer noch Rauch auf. Pflichterfüllung bis zum Letzten hat eine weitere Ausdehnung des Unglücks und eine Erhöhung der Zahl der Opfer ver⸗ hindert. Eine beſondere Gefahr bildeten im Augenblick der Kataſtrophe einige große Be— hälter mit Sprengſtoffen. Unter Einſatz ihres Lebens drangen mehrere Betriebsangehörige vor, um ihren Arbeitskameraden, der dort ſtän⸗ dige Wache hielt, zu bergen. Dieſer erklärte jedoch, nicht eher vom Platze zu weichen, bis die geſamte Anlage vollkommen unter Waſſer geſetzt ſei. An vielen Stellen drangen auch Arbeiter, die ihre Werkſtellen noch rechtzei⸗ tig verlaſſen konnten, trotz der durch herum— fliegende Glasſplitter und Steine erlittenen Verletzungen in andere Werkſtätten ein, um Arbeiter, denen durch Einſturz oder ſchwere Verwundungen das Entkommen unmöglich war, zu bergen. Die Bevölkerung legte große Hilfsbereit⸗ ſchaft an den Tag. Die Arbeiter, die vielfach barfuß von der Unglücksſtätte geflüchtet wa⸗ ren, wurden ſofort mit Schuhzeug verſorgt und fanden großenteils in den umliegenden Dörfern Unterkunft. Schon in den erſten Morgenſtunden war von der Kreisleitung in Wittenberg für die notwendige Verpflegung Sorge getroffen worden. Die Urſache des Anglücks Ueber die Urſache des Reinsdorfer Explo— ſionsunglücks macht der Sonderberichterſtat⸗ ter des DW fo' gende Mitteilung: Durch einen Betriebsunfall im Sprengſtoffbetrieb, wahrſcheinlich in der Wäſcherei für Rück⸗ ſtände. entſtand ein Brand. Dieſer Brand war dann die Urſache einer folgenden Explo⸗ ſion. Durch die erſte Exploſion wurden in⸗ folge Uebertragung durch Sprengſtücke wei⸗ tere Exploſionen und Brände verurſacht. Von dem Unglück iſt, wie ſchon bei einem erſten Ueberblick feſtgeſtellt werden konnte, nur ein verhältnismäßig kleiner Teil des Ge⸗ ſamtwerks betroffen worden. Die Geſamt⸗ produktion wird dadurch nicht weſentlich be— Wachſende Zuverſicht in London die englische Auffaſſung über die Flottenbeſprechungen London. 14. Juni. In einem Leitartikel zu dem vorausſicht⸗ lichen deutſch-engliſchen Flottenabkommen ſchreibt die„Times“ u. a.: Es ſei durchaus erwünſcht, daß die Beſprechungen ein endgül⸗ tiges Ergebnis zeitigen. Es beſtehe nicht der geringſte Zweifel, daß das Abkommen in ſeinen großen Geſichtspunkten in England allgemein begrüßt werden würde. Obwohl es in der Praxis eine ſtillſchweigende Miß⸗ achtung des Verſailler Vertrags umfaſſe, werde es doch, indem es ein neues Abkom— men anſtelle eines Teiles der Abrüſtungs— klauſeln des Vertrags von Verſailles ſetzt, einen wichtigen Fortſchritt in dem Verfahren darſtellen, den Frieden auf den feſten Grund frei abgeſchloſſener Verkräge zu ſtellen. Es gebe Teile des Verſailler Vertrags, die am beſten vergeſſen werden, genau ſo, wie der Prinz von Wales neulich geſagt habe: „Wir Frontkämpfer haben jetzt das alles ver geſſen.“ Die Erklärung des Prinzen von Wales — n Das iſt für die weitere Entwicklung der Dinge ſelbſtverſtändlich von großer Bedeutung. Und Frankreich? Es hat jetzt nach Ueberwindung vieler Schwierigkeiten eine neue Regierung, an deren Spitze Miniſter⸗ präſident Laval ſteht. Er hat die Führung des Außenminiſteriums beibehalten. Da er ein kluger Mann und gewandter Politiker iſt, wird er zweifellos aus den Aeußerungen des engliſchen Thronfolgers ſeine Schlüſſe ziehen. n tige Haltung der franzöſiſchen Außenpolitik keinerlei Illuſionen hingeben. Der Franzoſe iſt von Hauſe aus konſervativ und daher allen Neuerungen abgeneigt. Kommt dazu, daß gewiſſe Kreiſe, die von dem Weiterbe⸗ ſtehens des Mißtrauens gegenüber Deutſch⸗ lands große Vorteile haben, gegen jede Kurs⸗ änderung der fran zöſiſchen Außenpolitik an⸗ kämpfen. Auf der anderen feſt, daß der Prinz von Wales ſich doch wohl eine gewiſſe Wirkung im Sinne eines Bei⸗ ſpiels der praktiſchen Vernunft auch gegen⸗ über Frankreich von ſeinen Erklärungen verſpricht. Das große Aufſehen, das ſeine Worte in Paris erregt haben, gibt ihm ſchon von vornherein recht. Und ſo dürfen wir ſchließlich doch gewiſſe Hoffnungen hegen. ſei ein Akt allgemeiner Menſchlichkeit Man darf ſich freilich über die künf⸗ lit 1 der iſche Einfluß auf dem aſiatiſchen Kontinent ſtark Seite aber ſteht Jedenfalls iſt ſicher, und geſunden Menſchenverſtandes. Es ſei Zeit für alle europäiſchen Länder, gute Nach— barn zu werden. Ein wenig mehr von dieſem Geiſt der Verſtändigung müßte es möglich machen, die weiteren Vorſchläge Hitlers durchzu— führen, der nicht nur die vorgeſchlagene Erörterung eines Flottenabkommens und eines Luftpak— tes angenommen, ſondern auch erklärt habe, daß er bereit ſei, die ſchwerſten Waffen ab— zuſchaffen, die für Angriffsmaßnahmen auf dem Lande geeignet ſeien. Hier ſei ein Feld für eine vornehmere und aufbauendere Ta tigkeit als die ausſchließliche Beſchränkung auf negative Pläne zur Kriegsverhütung. „News Chronicle“ ſchreibt, der bisherige Verlauf der deutſch-engliſchen Flot enbeſpre— chungen ſei befriedigend. Das Abkommen werde Deutſchland eine mächtige Flotte ge ben, ſo mächtig, wie es ſie für Verteidi— gungszwecke möglicherweiſe brauchen könne. Für Europa ſei das Abkommen ohne Zwei fel eine Erleichterung. daß die Wandlung in der Haltung der Welt gegenüber Deutſchland immer deutlicher wird: man beginnt uns all mählich zu verſtehen. Wichtige Dinge haben ſich in Oſtaſien zugetragen. Die chineſiſche Regierung hat der Forderung Japans ſtattgegeben, das nord— chineſiſche Gebiet in der Gegend von Peiping — ſo heißt jetzt die alte chineſiſche Hauptſtadt Peking in die japaniſche Einflußſphäre einzubeziehen. Damit wächſt der japaniſche an. Damit wächſt auch das Anſehen Japans weiter, umſomehr, als dieſes neue Vordrin— gen der oſtaſiatiſchen Großmacht ohne einen Schwertſtreich durchgeführt werden konnte. Die chineſiſche Regierung will ſich nun mit ihrer ganzen Macht gegen die kommuni— ſtiſchen Banden wenden, die im übrigen in China noch ihr Unweſen treiben. Ob es dann in einem kleiner gewordenen, aber in⸗ nerlich gefeſtigten chineſiſchen Reich zu einem ſchiedlich⸗friedlichen Nebeneinander mit dem erſtarkten Japan kommen wird, bleibt abzu⸗ warten. Das Ziel der ſapaniſchen Politik ſcheint in dieſer Richtung zu liegen. Und alles deutet darauf hin, daß es auch tatſächlich er⸗ reicht werden wird. einflußt. Zurzeit wird bereits von einem Teil der Belegſchaft voll gearbeitet. Weitere Teile der Belegſchaft räumen auf. Nach Wieder- herſtellung der Anlagen, die bereits in An- griff genommen wird, iſt das Werk wieder voll leiſtungsfähig. Für die Hinterbliebenen wird gesorgt Die Werksleitung ſorgt in vollem Umfang für die Hinterbliebenen. Die Beſtattung, die beſonders feierlich in Anweſenheit von Ver⸗ tretern der Reichsregierung und der Partei geſtaltet werden wird, findet auf Koſten der Werksleitung ſtatt. Die Hinterbliebenen er— halten die volle Höhe des Lohnes bis zum Eintreten der Verſicherung ausgezahlt. Fer— ner iſt das Werk bereit, den Hinterbliebenen auf Lebenszeit eine Rente auszu⸗ ſetzen. Die DAß wird unabhängig davon noch eine Sonderaktion zugunſten der Hinter- bliebenen einleiten. Ebenfalls ſind von der „Stiftung für die Opfer der Ar⸗ beit“ ſofort größere Mittel bereitgeſtellt worden, von denen bereits 50 000 Mark an— gewieſen wurden. Wiltenberg am Tage nach dem Unglü In Wittenberg iſt wieder völlige Ruhe eingekehrt. Selbſtverſtändlich haben alle Lichtſpieltheater und Vergnügungsſtätten ihre Anzeigen zurückgezogen. Die Sportver⸗ eine haben ihre Veranſtaltungen für den Sonntag abgeſagt. Die Geſchäfte ſind wieder geöffnet. Allerdings ſieht man in allen Stra- zen vernagelte Schaufenſter. Glaſer und Dachdecker erklären, daß ſie, wenn nicht eine Inſtandſetzungsaktion von außen her in die Wege geleitet wird, noch Wochen brauchen werden, um alle Schäden allein in Witten— berg zu beſeitigen. Sehr gelitten haben natürlich die der Unglücksſtätte benachbarten Dörfer und Arbeiterſiedlungen, vor allem Reinsdorf ſelbſt und Braunsdorf. Hier ſind zahlreiche Dächer abgedeckt, Decken eingeſtürzt, Giebelwände eingedrückt uw. Die Bewohner haben vielfach ihre Betten aus den Wohnungen geholt und wegen der Einſturzgefahr im Freien kampiert. In den Straßen von Wittenberg ſieht man jetzt viele Menſchen mit Verbänden. Es han— delt ſich um Leichtverletzte, die ſofort aus den Krankenhäuſern entlaſſen werden konnten. Im Werk haben, nachdem über Nacht der Brand gelöſcht werden konnte, die Aufräumunasarbeiten begonnen. Das Gebiet iſt noch in weiteſtem Umkreis durch Arbeitsdienſt ſämtlicher be⸗ nachbarter Lager, durch SA, Feldjäger uſw. abgeſperrt. Dr. Frick an der Unglücksſtäkte. Reichsinnenminiſter Dr. Frick und Polizei— general Daluege trafen am Freitagvormittag an der Unglücksſtätte ein. Im perſönlichen Auftrag des Führers war ferner SS-Ober— gruppenführer Joſef Dietrich anweſend. spenden für die Opfer Berlin, 14. Juni. Das Reichsminiſterium für Volksaufklä— rung und Propaganda teilt mit: Es wird gebeten, Spenden, die zur Linderung der Notlage der Opfer des Unglücks bei Witten⸗ berg beſtimmt ſind, an die beim Reichsmini— ſterſum für Volksaufklärung und Propagan— da beſtehende „Stiftung für Opſer der Arbei“ (Konto Nr. 120 bei der Reichskreditgeſell— ſchaft, Berlin WS Vehrensſtraße 2021) mit dem Vermerk„Für Wittenberg“ einzuzahlen. Die Stiftung für Or der Arbeit wird für die ſachgemüße Verwendung dieſer Mittel Sorge tragen Beileid des Jührers und Reichskanzlers Anläßlich der Exploſionskataſtrophe in Reinsdorf hat der Führer und Reichskanzler an die Leitung der Weſtfäliſch⸗Anhaltiniſchen Sprengſtoffabrik das nachſtehende Beileids⸗ telegramm gerichtet: „Tieferſchüttert durch die Nachricht von der furchtbaren Exploſionskataſtrophe, bei der viele Kameraden der Nebeit ihr Leben laſſen mußten, ſpreche ich Ihnen und der geſamten „FUr Belegſchaft Ihres Werkes meine herzliche, aufrichtige Teilnahme aus. Ich bitte Sie, dieſe allen Hinterbliebenen und den Verletz⸗ ten mit meinen beſten Wünſchen für gute Geneſung zu übermitteln. Ich überweiſe zu⸗ nächſt den Betroffenen von mir aus den Be⸗ trag von 100 000 Mark. Adolf Hitler.“ Ferner brachten zahlreiche leitende Per⸗ ſönlichkeiten des Staates und der Partei ihr Beileid zum Ausdruck, darunter u. a. der Stabschef der SA, Lutze, der auch auf der Gruppenführertagung in Bad Schandau in ehrenden Worten der auf dem Kampffeld der Arbeit gefallenen Volksgenoſſen gedachte. Der von dem beklagenswerten Unglück betroffene Betrieb gehört der Firma Weſt⸗ fäliſch⸗Anhaltiniſche Sprengſtoffabrik(Wa— ſag). Das Werk, das nach dem Verſaäiller Vertrag unter Aufſicht der alliierten Kom— miſſion als einziges in beſchränktem Um— fange beſtehen geblieben war, hat diesmal das dritte Unglück über ſich ergehen laſſen müſſen. Bereits in den Jahren 1915 und 1925 haben zwei ſchwere Exploſionen ſtattgefunden, die in beiden Fällen etwa je 50 Menſchenleben forderten. Die DA ⸗Flagge halbmalſt Dr. Ley hat folgende Verfügung erlaſſen: „Mit tiefer Trauer ſteht das ganze ſchaf— fende Deutſchland an den Bahren der Opfer des Reinsdorfer Exploſionsunglücks. Die Deutſche Arbeitsfront wird ihre Verbunden— heit durch die Tat beweiſen. Als äußeres Zeichen unſerer innigen Kameradſchaft mit dieſer ſchwer heimgeſuchten Gefolgſchaft ordne ich an: Sämtliche Dienſtſtellen der DAß ſetzen ſofort die Arbeitsfrontfahne bis einſchließlich des Beiſetzungstages der Opfer halbmaſt. Zum Dienſtanzug wird auf fünf Tage Trauerflor angelegt. gez. Dr. Robert Ley, Reichsorganiſa— tionsleiter der NSDAP und Reichs— leiter der Deutſchen Arbeitsfront.“ Für die Opfer von Reinsdorf 100 000-Mark⸗Spende der Partei. Berlin, 15. Juni. Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP hat, wie die NSK aus München meldet, folgen— den Brief an den Betriebsführer der Weſt— fäliſch- Anhaltiniſchen Sprengſtoffwerke Reinsdorf bei Wittenberg geſandt: „Die geſamte nationalſozialiſtiſche Bewe— gung iſt tief erſchüttert über das ſchwere Ex⸗ ploſionsunglück und bittet Sie den Hinter— bliebenen der auf dem Felde der Arbeit ge— fallenen Volksgenoſſen das aufrichtigſte Bei— leid der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Ar— beiterpartei übermitteln zu wollen. Auch ſie ſtarben für des Vaterlandes Größe. Die Be— wegung ſpricht den Verwundeten ihre An— teilnahme aus und gedenkt ihrer mit den allerbeſten Wünſchen für eine baldige Ge— neſung. Als Beitrag zur Linderung der Not habe ich die Ehre, Ihnen im Namen der Natio— nalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter-Partet für die Hinterbliebenen der Opfer eine Sum— me von 100000 Mark überweiſen zu können.“ Weitere Hilfsſpenden Das Hauptamt für Volkswohlfahrt ſtiftete, wie die NSK meldet, ſofort nach Bekannt— geben des Unglücks in Reinsdorf den Betrag von 50 000 Mark. Hauptamtsleiter Pg. Hil— genfeldt ſandte nachſtehendes Telegramm: „Der Betriebsführung und der Gefolgſchaft der Firma Waſag in Reinsdorf ſpreche ich als einem der erſten Firmenmitglieder der NSW zu dem ſchweren Betriebsunglück mein tiefempfundenes Beileid aus. das ich auch den Hinterbliebenen der auf dem Felde der Arbeit in treuer Pflichterfüllung Gefallenen zu übermitteln bitte. Zur Linderung der erſten Not überweiſe ich namens der NSV. 25 000 Mark.“ Weitere 25000 Mark ſpendete der Gau Halle-Merſeburg der NS-Volkswohlfahrt. r. Goebbels am Unglücksort Wittenberg, 15. Juni. Außer Reichsmini ſter Dr. Frick, der perſönlich an der Unglücks— ſtätte geweilt und u. a. beſonders eine be— ſchleunigte Unterſtützungsauszahlung an die Hinterbliebenen der Opfer bewirkt hatte, en— ſchien auch der Reichsminiſter für Volksauf— klärung und Propaganda, Dr Goebbels, in Reinsdorf Er beſichtigte eingehend den Un— glücksort und beſuchte die im Paul-Gerhard— Stift untergebrachten Verletzten. Der Mini— ſter hatte im Laufe ſeines Aufenthalts ein- gehende Beſprechungen mit den zuſtändigen Behördenleitern und mit den Direktoren der Reinsdorfer Sprengſtoff-Fabrik Letzte Nachrichten Caulerer Wettbewerb im graphiſchen Ge— werbe. Berlin, 15. Juni. Nach der vom Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Dr. Schacht erlaſſenen Verordnung einer Marktregelung für das graphiſche Gewerbe wird nunmehr auch die Ordnung des graphiſchen Ge⸗ werbes bekannt, die der Reichskommiſſar für Preisüberwachung Dr. Goerdeler verfügt hat. Nach den vom Reichskommiſſar Dr. Goerdeler erlaſſenen Vorſchriften für einen lauteren Wettbewerb iſt ſeder Betrieb, auch der kleinſte, zu einer Mindeſtbuchführung verpflichtet. Jeder Druckereibetrieb iſt fer⸗ ner verpflichtet, 15 Selbſtkoſten nach ſei⸗ lichen Unkoſten regelmäßig zu er⸗ 1 rechnen. Gleichzeutg iſt ber veutſche Buch⸗ druückerverein ermächtigt worden, für be⸗ ſtimmte Lieferungen und Erzeugungsgrup⸗ pen Richtpreiſe und Lieferungsbedingungen feſtzuſetzen. Reviſion im Rundfunkprozeß. Berlin, 15. Juni. Nachdem die Verteidi⸗ gung der Angeklagten im Großen Rund⸗ funkprozeß vor der Sechſten Großen Straf⸗ kammer des Berliner Landgerichts bereits nach der Urteilsverkündung die Erklärung abgegeben hatte, daß ſie namens der Ver⸗ urteilten Reviſion beim Reichsgericht ein⸗ legen werde, hat ſich jetzt auch die Staatsan⸗ waltſchaft entſchloſſen, ihrerſeits vom Rechts⸗ mittel der Reviſion Gebrauch zu machen. Reichsbankpräſident Dr. Schacht in Danzig. Danzig, 15. Juni. Reichsbankpräſident Dr. Schacht traf von Berlin kommend im Son— derflugzeug in Danzig ein. Auf dem Flug⸗ platz Danzig⸗Langfuhr hatten ſich zur Begrü— ßung des Reichsbankpräſidenten u. a. einge⸗ funden: Gauleiter Forſter, Senatspräſident Greiſer, der deutſche Generalkonſul v. Rado⸗ witz, der Präſident der Bank von Danzig, Dr. Schaefer, und Handelskammerpräſident Schnee. Das amtliche Erbhofbuch Ausſtellung durch das Anerbengerichk. Berlin, 14. Juni. Im Reichsgeſetzblatt wird folgende Ver— ordnung über die Führung von Erbhof— büchern veröffentlicht: Paragraph 1. Das Anerbengericht ſtellt dem Bauern auf Antrag ein amtliches Erb— hofbuch aus. Das Buch enthält namentlich eine beglaubigte Abſchrift der auf den Hof bezüglichen Eintragungen in der Erbhöfe— rolle ſowie der Erbſcheine, aus denen ſich die Erbfolge in den Hof ergibt. Das Erbhofbuch kann nur durch das Anerbengericht bezogen werden. Paragraph 2. Die Herſtellung und der Vertrieb von nichtamtlichen Büchern gleicher oder ähnlicher Zweckbeſtimmung iſt unzu— läſſig. Paragraph 3. Die näheren Beſtimmungen über die Führung der Erbhofbücher erläßt der Reichsminiſter der Juſtiz im Einverneh— men mit dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft. Neue Kleinſiedlerſtellen Weitere 70 Millionen aus Reichsmitteln be⸗ reitgeſtellt. Berlin, 15. Juni. Der Reichs und preußiſche Arbeiksmini⸗ ſter hat einen Betrag von 70 Millionen Mark für die Weiterführung der Kleinſiedlung be— ſtimmt und auf die Länder und Verwal- tungsbezirke verteilt. Das Saarland iſt dabei ganz beſonders bevorzugt und rückwirkend ſo geſtellt wor— den, als ob es an den früheren Siedlungs— abſchnitten teilgenommen hätte. Oſtpreußen und die Grenzgebiete, ſowie Notſtandsge— biete ſind bevorzugt berückſichtigt worden. Die Finanzierung ſoll künftig grundſätzlich in der Weiſe erfol— gen, daß die Aufwendungen für Grund und Boden und die Koſten für den Ausbau der Siedlerſtellen möglichſt weitgehend aus dem privaten Kapitalmarkt aufgebracht werden. Daneben ſollen die Siedler mindeſtens 20 v. H. des Bau- und Bodenwertes, kinder— reiche Familien mindeſtens 15 v. H. des Bau- und Bodenwertes ſelbſt beiſteuern. Deutſche Kolonialtagung Ein Vortrag Leklow-Vorbecks. Freiburg i. Br., 14. Juni. Einen eindrucksvollen Auftakt erlebte am Donnerstag abend die Deutſche Kolonial— tagung des Reichskolonialbundes mit einem Vortrag General von Lettow-Vor-⸗ becks, des ruhmreichen Kommandeurs der oſtafrikaniſchen Schutztruppen über„Die wirtſchaftliche Bedeutung unſerer Kolonien“. Für die deutſche Schutztruppe war es wäh⸗ rend des Weltkrieges eine Exiſtenzfrage, den Bedarf für die Truppe aus den eigenen Quellen des Landes zu ſchöpfen, da jede Ver- bindung nach außen abgeſchnitten war. Der Redner ſchilderte hier in anſchaulicher Weiſe, wie das Land zu dieſem Zweck allen Be— darf hergeben mußte, angefangen von der Veköſtigung und Bekleidung bis zur Ergän. zung und Neubeſchaffung des Heeresgutes Er wies ferner darauf hin, daß Deutſch⸗ Oſtafrika ungefährlich von Weißen be⸗ wohnt werden könne. Den Beweis hierzu habe in erſter Linie der an Entbehrungen reiche Kolonialkrieg erbracht. General von Lettow Vorbeck ſchloß: Die ganze koloniale Frage iſt für uns eine außerordentlich brennende. Wir kommen um ihre Löſung gar nicht herum. Allerdings bin ich der Auffaſſung, daß der erſte Schritt, der auf kolonialem Gebiet gemacht werden muß, bei uns in Deutſch'and liegt und darin, daß es in erſter Linie darauf ankommt, eine nationale Macht zu ſchaffen. Wir ſind auf dem richtigen Wege, das zu ſchaffen, was für unſer deutſches Vaterland eine Lebens- notwendigkeit iſt: ein ſtarkes Heimatland mit blühenden Kolonien, ein feſter Rumpf mit „ blühenden und gedeihenden Glie⸗ ern. Vereins ⸗Anzeiger Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß der Familien-Ausflug nach Neuſtadt nicht am 16. Juni ſtattfindet, ſondern aus wichtigen Gründen endgültig auf den 7. Juli verlegt worden iſt. Anmeldungen können bei Kaſſier Jöſt A. und Vereinsdiener Dieter M. ge⸗ tätigt werden. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Heute abend 8.45 Uhr Singſtunde. Trotz aller Arbeit bitte pünktlich und vollzählig Zöller, Vorſ. Verein der Hundefreunde Morgen vormittag 10 Uhr Mitgliederver- ſammlung auf dem Dreſſurplatz. Der Vorſtand. Sängerbund Flora. Heute abend punkt 9 Uhr Singſtunde. Reſt⸗ loſes Erſcheinen iſt dringend erwünſcht. Der Vorſtand. Teutonia⸗Schützen. Bei günſtiger Witterung morgen Uebungs— ſchießen von 9—12 und von 3—6 Uhr für alle Schützen und Kyffhäuſerbundskame— raden. Männergeſang⸗Verein 1846. Heute abend 8.45 Uhr Singſtunde. Auch alle Sänger die durch Einladung aufgefor— dert ſind, ſind höflichſt eingeladen. Der Vorſtand. Geſangverein Sängertreue. Heute Samstag 8.30 Uhr Singſtunde. Vollzähliges und reſtloſes Erſcheinen er— wartet Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09. Sportprogramm für Sonntag, den 16. 6. Vorm. 9.30 Uhr Verbandsſpiel der Ju- gend gegen Wallſtadt. Nachm. 12.50 Uhr Handballſpiel der 1. Mannſchaft gegen Phönix Mannheim. 2 Uhr entſcheidungs— volles Aufſtiegsſpiel gegen VfR. Konſtanz. 4 Uhr A.⸗H. gegen 08 Mannheim. In Doſſenheim Pokalmannſchaft gegen Edingen Abfahrt 12 Uhr per Rad am Stern. 5.30 Uhr Erſatzliga gegen Leutershauſen. Zu dieſen Spielen laden wir die geſchätzten Sportfreunde herzlich ein. Die Schüler— und Jugendmannſchaft hat um 1 Uhr in Sportkleidung auf dem Sportplatz anzutre— ten. Der Vorſtand. Bekanntmachung Betreffend: Beſtellung eines Untererhebers für die Untererhebſtelle Viernheim. Durch Verfügung des Herrn Präſidenten des Landesfinanzamtes Darmſtadt vom 7. Mai 1935 wurde dem Herrn Auguſt Müller 2. zu Viernheim die Stelle eines Unterer— hebers für die Gemeinde und Gemarkung Viernheim übertragen. Der Untererheber hat den Dienſt heute übernommen. Die Geſchäftszimmer verbleiben in dem ſeitherigen Hauſe. Heppenheim, den 12. Juni 1935 Finanzamt. Das Marine⸗Polalſegeln Deulſchland gewann vor Schweden. Kiel. 15. Juni. Deutſchland hat die dritte Wettfahrt im Rahmen der Erſten Internationalen Ma— rine-Pokal-Segelwettfahrt vor Schweden ge—⸗ wonnen. Damit iſt der vom verewigten Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg am 17. Januar 1934 geſtiftete Wanderpreis, der Hindenburg- Erinnerungs- Pokal, erſtmalig an die Kriegsmarine Deutſchlands gefallen. Die im Rahmen der Internationalen Ma⸗ rine-Pokal-Segelwettfahrt vorgeſehenen ge— ſellſchaftlichen Veranſtaltungen der fünf Na⸗ tionen ſind wegen des ſchweren Reinsdorfer Exploſionsunglücks abgeſagt worden. Die Kieler Woche Eine Generalprobe für die Segel-Olympiade Die„Kieler Woche“ dieſes Jahres verſpricht im wahrſten Sinne des Wortes eine Generalprobe für die Olympiſchen Spiele zu werden. Neben Deutſchland haben ſchon ſieben Nationen— England, Holland, Italien, Schweden, Norwegen, Lettland und Polen— ihre Beteiligung zugeſagt, und mit 328 Nennungen ſind die einzelnen Rennen cue chtenmäßig ſo ſtark beſetzt, daß ſpan⸗ nende Kämpfe zu erwarten ſind. Rein ſportlich geſeyhen kommt den Rennen der 6 m R⸗Klaſſe um den Felca-Preis und den Reichskanzler⸗Preis die größte Bedeu⸗ tung zu Unter den 17 gemeldeten Sechſern befinden ſich vier Ausländer. Ohne auslän- diſche Beteiligung iſt die 8 m R. Klaſſe, wo aber troßdem vorzügliche Regatten zu er⸗ warten ſind. Das Meldeergebnis zur Olympia⸗Jollen- 5 kilaſſe mit 66 Booten ertrifft lolche mteſenzayl von Hooren in eine Klaſſe hat man wohl noch nirgends geſehe ein Zeichen, wie ſtark und mächtig der Sin unſerer Vorhereitungsarbeit für die Olym piade erfaßt worden iſt. Als einzige aus ländiſche Nation tritt hier Polen an.— Abe auch die übrigen deutſchen Klaſſen ſind fi den Wiederaufbau unſeres Segelſportes vo großer Wichtigkeit, vereinen ſich doch auc hier recht ſtattliche Felder, unter denen fi auch noch Holländer und Engländer befin den. Im einzelnen ſind gemeldet für di Drachenboote 9, 12 Fuß⸗Dingis 13. 12 am Scharpies 19 und für die 15 qm⸗Wander jollen⸗Klaſſe 12 Boote. Dann muß noch eine ſehr große Gruppe von Pachten genann werden, deren Teilnahme der Kieler Woch von jeher den großen Rahmen gegeben ha ben, die aber auch in ihrer Art Regattaſporf pflegen, die 86 an dieſer Kieler Woche teil nehmenden Ausgleicher. In drei größeres Fernfahrten nach der Oſtſee hinaus hat ma ihnen nun endlich das richtige Betätigungs feld gegeben, wo ſie Regattakunſt und See mannſchaft vorzüglich beweiſen können. Erklärung Kardinal Sihulte⸗ Köln, 15. Juni. Das erzbiſchöfliche Generalvikariat in Köln veröffentlicht folgende Mitteilung: „Se. Eminenz, der Herr Kardinal Schulte, Erzbiſchof von Köln, hat der Staatsregie— rung gegenüber bezüglich der Deviſenverge⸗ hen von Ordensperſonen aus der Erzzdiözeſe Köln folgende Erklärung abgegeben: Die bei den Auguſtinerinnen in der Severinſtraße und bei den Vinzentinerinnen in Köln-Nip— pes vorgekommenen Vergehen gegen die De— viſengeſetze. ſowie jedes Deviſenvergehen verurteile ich vollkommen und beklage ſie ſchmerzlich. Es gehört zu den ſchlimmſten Ueberraſchungen und Enttäuſchungen in mei⸗— nem Leben, daß bei den genannten Schwe⸗ ſtern zwei leitende Perſönlichkeiten jenen Einflüſſen nachgegeben haben, vor denen ich bereits in einem Erlaß vom 10. Dezember 1931 gewarnt habe. gez. C. J. Kardinal Schulte, Erzbiſchof von Köln.“ Wieviel Juden in Deutſchland? Ein Vortrag über Raſſenpflege im völkiſchen Staat. Berlin, 15. Juni. In einem Vortrag über„Raſſenpflege im völkiſchen Staat“ kam der preußiſche Staats⸗ rat Miniſterrat Dr. Conti auf die Frage zu ſprechen, wieviel Juden heute noch in Deutſchland lebten Er erklärte, daß noch vielfach die falſche Anſicht derbreitet ſei, es habe in Deutſchland immer„nur“ 600 000 Juden gegeben Ddieſe Zahl ſei auf eine Zählung von 1912 zurückzuführen, bei der unter„Juden“ nur die Angehörigen der fü— diſchen Konfeſſion verſtanden wurden. Tatſächlich aber habe es damals 2,5 Mil. lionen Nichtarier gegeben. Dieſe Jahl ſei inzwiſchen auf eiwa 1.5 Millionen geſunken, und zwar zähle man heute in Deuktſchland 500 000 moſaiſche Volljſuden. 300 000 Vol juden nichtjüdiſchen Glaubens und 750 000 jüdiſche Miſchlinge. In ſeinen weiteren Ausführungen betonte Staatsrat Dr. Conti die unbedingte Notwen⸗ digkeit, die eingetretene Entartung unſeres Volkes aufzuhalten und das deutſche Volk biologiſch zu neuem Aufſtieg emporzuführen. Staatsrat Conti warnte davor, zu glauben daß die Gefahr des Unterganges für unſer Volk ſchon gebannt ſei durch unſere raſſen politiſchen Maßnahmen und die zahlen⸗ mäßige Vermehrung der Geburten im leß— ten Jahre. Es ſeien immer noch 8,5 Millionen Kinder zu wenig geboren und den erſten Kindern müßten nun zweiten, dritten und vierten folgen, denn drei und vier Kinder müßten aus jeder ein, zelnen fruchtbaren Ehe hervorgehen, wenn der zahlenmäßige Beſtand für immer ge— ſichert ſein ſoll. Nach einem Rückblick auf die bisherige bevölkerungspolitiſche Geſetzgebung des Drit⸗ ken Reiches kündigte der Redner einen La- ſlenausgleich zugunſten kinderreicher Jamſ⸗ lien und ferner eine Beamlenbeſoldungs, reform mit dem gleichen Ziele an, die beide in ihrer vollen Durchführung gewaltige Um; wälzungen auf ſteuerpolitiſchem und bevöl kerungspoliliſchem Gebiet bedeuten würde. die — 2 auseli HM SG lu. Die Zeitung fördert Angebot und Nachfrage durch die Zeitungs⸗Anzeige, das anerkannt beſte Werbemittel. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter! 905 rtin, Viernheim; Druck und Verlag Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 3 1 D. A. V. 35: 1135. ur geit ets li.. 22 frankfurt, die Stadt ies Handwerks Weun in dieſen Tagen Frankfurt in ſeinen Mauern feſtlich den Reichshandwerker⸗ dag 1935 begehen wird, kann es mit Stolz ſeiner geſchichtlichen anſteigenden Entwicklung gedenken, in deren Mittelpunkt nicht zuletzt der Handwerker, ſeine Arbeit und ſein Fleiß geſtanden haben. Mit Recht kann jede an⸗ dere Stadt auch den Anſpruch darauf erhe— ben, für das Handwerk geſorgt zu haben; doch wie jede Stadt ihr Gepräge, ſei es durch ihre Lage an der See, durch ihre Induſtrie, Univerfität oder Verwaltung erhält, Frankfurt jedoch wird in ihrem Stadtbild im überwie— genden Teil durch das Handwerk beſtimmt. Sämtliche Handwerke ſind hier ſeit altersher heimiſch geweſen, ſo zählt z. B. ein Verzeich— nis aus dem Jahre 1440 170 verſchiedene Be— rufsarten auf; keine zweite Stadt kannte zu der Zeit ſo viele Berufsbezeichnungen. Alle Handwerkerberufe waren in der Stadt Frank ſurt vertreten, weil der günſtige Fall der Markter zeugung für Frankfurter Ver— hältniſſe zutraf. Nicht der Handel allein machte die Maſſen der alten Kaiſerſtadt zum vielbeſuchten Platz, ſondern weil ſich hier bei der hochentwickelten Kunſt und Leiſtungsfähig keit des ortsanſäſſigen Handwerkers, der in aller Welt darum bekannt war, ein günſtiger Austauſchplatz der Waren bot; es wurden Waren ge- und verkauft, die heimiſchen Ur ſprungs waren. Die Frankfurter Händler, mit wenjgen Ausnahmen, ſind keine(Großhändler geweſen, wie wir ſie z. B. in Nürnberg oder Augsburg fanden, ſondern die Mehrzahl von ihnen hat Frankfurter Handwerkserzeug niſſe vertrieben. Reich 2 Einige Bilder von Frankfurt E eutſchen Fleiſchergewerbes, durch den Schmidt auf dem Feſthallen daß di N 5„ weniger als 2.50 Meter ikfurt a. M. eröffnet wurd nicht weniger als 2.50 Mete jugensherbergen eum 15. und 16. Juni Reichsopfer- und Werbetag des deutſchen Jugendherbergswerkes N 5 31 hans Itoffung dauer 618 die Aro! 0 Neichsfach ad elluüngd b Uert bi in Reichsbhandwerks Weltbild(M) Feierlicher Auftakt zum Reichshandwerkertag.. ierli f Reichshandwerkertag bildeten Den feierlichen Auftakt zum Reichshandloe ee Niah se derkeg eh in allen Teilen Deutſchlands. Reichs organiſationsleiter Dr. Ley und Reichshandwerksmeiſter Schmidt legen am Grabe Horſt Weſſels einen Kranz nieder. sh lusmaßen der Feſthalle Begriff machen, wenn man bedenkt, kleine Figur auf dem mittleren St 9 45771 a Reichstagung der Tiſchler Große Kundgebung in Koblenz. Koblenz, 15. Juni. Die Reichstagung des deutſchen Tiſchler⸗ handwerks begann mit einer Sitzung det engeren Beirats und einer Arbeitstagung der Fachgruppe. Am Nachmittag wurden die Sternfahrer eingeholt und Reichshandwerks⸗ führer Schmidt feierlich empfangen. Nach einer Rundfahrt durch die Stadt und einer Kundgebung am Deutſchen Eck wurde die Reichstagung in der Stadthallr pom Reichsinnungsmeiſter eröffnet. der den Reichshandwerksführer begrüßte und ihn der Treue der Tiſchler zu Führer und Vater⸗ land verſicherte. Reichshandwerksführer Schmidt verbreitete ſich ſodann über einige bedeu⸗ tungsvolle Fragen des Handwerks. Nach 16. monatiger Tätigkeit könne die Geſamtorga⸗ niſation des Handwerks als beendet ange: ſehen werden. 1085 000 Handwerksbetriebe ſeien erfaßt. Das Handwerk ſei als er Berufsſtand hundertprozentig geformt. or ganiſatoriſch geſtaltet worden. Der Redner kam dann auf die Arbeitsbeſchaffungsmaßznahmen zu ſprechen, wobei er vor allem die Verge⸗ bung von Aufträgen der Behörden und dis beſonderen Aufgaben, die ſich bei der Ar⸗ beitsbeſchaffung aus dem freien Markt er- geben, ſtreifte. Von beſonderer Bedeutung waren die Darlegungen über die Pläne zur Uebertragung von Hoheitsrechten an dis Reichsfachſchaften. Ein Kammerpräſident könne danach künftig nicht mehr allein einen Obermeiſter beſtellen, ſondern müſſe den Betriebsinnungsmeiſter dazu hören. Das Julaſſungsweſen werde ebenfalls weiter ausgeſtaltet. Die Piei⸗ ſterprüfung ſolle künftig nicht mehr in der Herſtellung eines beliebigen Meiſterſtückes beſtehen, ſondern in einer praktiſchen Ar⸗ beitsprobe, deren Durchführung im einzel nen von der Prüfungskommüfſion beſtimm werden ſoll Zum Schluß nahm der Reichshandwerks⸗ führer die Einführung des neuen Reichs · innungsmeiſters und deſſen Stellvertreters vor und begab ſich dann nach Fran kfurt am Main. D dlerſchild für den Präſidenten Görtes⸗Geſellſchaft. Der Führer und Reichskanzler hat dem Ge ſchichtsforſcher Geheimrat Prof. Dr. phil Dr theol., e h Dr ſur. e. h. und Präſidenten der Görres⸗Geſellſchaft Heinrich Finke zu einem 80 Geburtstag den Adlerſchild des Reiches für ſeine Verdienſte um die deutiche Geſchichtsforſchung verliehen.(Wa⸗ genhorg-Archiv— M.) Politiſches Auerlei Paris. Auf dem Flugplatz Le Bourget wurden 12000 Kilogramm Gold im Werte von 20 Millionen nes nach London und Brüſſel verfrachtet, ein Beweis, daß der Gold⸗ abfluß weiter anhält. Patris. Die franzöſiſche Regierung hat ihren Botſchafter in Waſhington angewieſen, zu er⸗ Hären, daß Frankreich aus den bekannten Gründen die am 15. Juni fällige Kriegsſchul⸗ denrate nicht zahlen werde. Wien. Der Bundestag beſchloß eine Reihe von Geſeten, darunter eines, das die Auf⸗ nahme in den öffentlichen Dienſt an die Bedingung einer militäriſchen Aus⸗ bildung knüpft, und ein anderes, durch das in Graz eine neue Militärmittelſchule errich⸗ tet wird. Warſchau. Der Verfaſſungsausſchuß des Sejm beſchloß als Grundlage der Einzelerörte⸗ rungen über das neue Wahlgeſetz nur die Ge⸗ ſetzentwürfe des Regierungsblocks zu betrach⸗ ten; durch die Obſtruktion der Oppoſitions⸗ parteien wird der Abſchluß der Wahlgeſetz⸗ arbeiten vermutlich um eine bis zwei Wochen verzögert werden. Anordnung des Neichsſtatthalters Weiterüberkragung des Rechts zur Ernen⸗ nung und Enklaſſung von Landesbeamken. Karlsruhe, 15. Juni. In einer Anordnung, die im Badiſchen Geſetz- und Verordnungs⸗ blatt Nummer 19 zur Veröffentlichung kommt, überträgt der Reichsſtatthalter Ro- bert Wagner auf Grund der ihm durch Er— laß des Führers und Reichskanzlers erteil— ten Ermächtigung, unter Zuſtimmung des Reichsminiſters des Innern, auf Widerruf die Ausübung des ihm durch Anordnung der Reichsminiſter des Innern, der Finanzen, für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbil— dung, des Reichswirtſchaftsminiſteriums, des Reichsforſtmeiſters und des Reichsar— beitsminiſters zuſtehende Recht zur Ernen— nung und Entlaſſung der Landesbeamten der badiſchen Beſoldungsgruppen A 4b bis A 12b und der außerplanmäßigen Beam— ten, ſoweit ſich die Reichsminiſter die Aus— übung nicht ſelbſt vorbehalten haben, auf die jeweils zuſtändigen Miniſter, für den Bereich des Staatsminiſteriums und der Staatskanzlei auf den Miniſterpräſidenten und für den Bereich des Badiſchen Rech— nungshofes auf deſſen Präſidenten. Achtung! Termin in der Meldung der Heimarbeiter Der Treuhänder der Arbeit wies bereits in der zweiten Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über die Heimarbeit vom 20. 2. 1935 auf folgendes hin: Sämtliche Betriebsführer des Wirtſchaftsge bietes Südweſtdeutſchland, die Heimarbeiter beſchäftigen, reichen dem zuſtändigen Arbeits- amt(Arbeitsamt des Betriebsſitzes) bis 1. Jult 1935 eine Liſte in doppelter Fertigung ein, die nach Bürgermeiſterämtern gegliedert die Namen uſw. derjenigen Heimarbeiter ent— hält, die im Kalenderjahr 1935 beſchäftigt waren. Die ordnungsgemäßen Formulare ſind zu beziehen durch Malſch und Vogel, Karls ruhe, Adlerſtraße 21. Die Sichtvermerke in den vorgeſehenen Entgeltbüchern der Heim— arbeiter werden von den Arbeitsämtern erſt erteilt, wenn die Vorlage der Liſten rechtzeitig erfolgt iſt. Im Intereſſe einer raſchen Ab— wicklung, beſonders aber auch der ungehemm— ten Abrechnung mit den Heimarbeitern im 1 — ON ö 3 9 ö 1* 1— N. 2 Operation ausführen 202. 1 9 1 werden die Betriebsführer erſucht, die iſten bis 20. 6. 1935 ſpäteſtens beim Ar⸗ beitsamt Mannheim einzureichen. Dort werden auch alle notwendigen Auskünfte erteilt. ——ů—-— Aus Baden Das Hauswirtſchaftliche Jahr ſür Mädchen. Das Hauswirtſchaftliche Jahr wurde vor Jahresfriſt ins Leben gerufen, um jungen ſchulentlaſſene Mädchen zu eigentlich frau⸗ licher Tätigkeit zu erziehen. Ziel iſt zunächſt alſo nicht etwa eine berufliche Ausbildung dieſer Mädchen für die Hauswirtſchaft, ſon⸗ dern ganz allein die Vorbereitung der weiblichen Jugend für ihre ſpaä⸗ teren fraulichen Aufgaben. Mädchen ſollten möglichſt erſt dann in einen Erwerbsberuf eintreten, wenn ſie dieſe Erziehung genoſſen haben. Die Mädchen werden in einem Treueverhältnis in Privathaushal⸗ ten aufgenommen und arbeiten dort unter der mütterlichen Obhut deutſcher Hausfrauen. Anmeldung junger Mädchen und offener Stellen nehmen alle Arbeitsämter entgegen, die bei der Durchführung des Hauswirtſchaft⸗ lichen Jahres mit der NS.⸗fFrauenſchaft, mit dem Deutſchen Frauenwerk und der Reichs⸗ jugendführung zuſammenarbeiten Die Ar- beitsämter erteilen bereitwilligſt jede Aus- kunft. Das Hauswirtſchaftliche Jahr kommt auch in⸗ Württemberg und Baden zur Durchſüh— rung Wenn auch anfänglich bei den Haus— frauen und ihren Schützlingen mancherlei Hemmungen beſtanden, ſo ſind dieſe jetzt weitgehend beſeitigt. Im Vereich des Lan⸗ desarbeitsamts Süddeutſchland wurden be⸗ reits in rund 500 Haushaltungen junge Mädchen aufgenommen. Hausfrauen und Mädchen, die den Schritt gewagt haben, ſind begeiſtert! Ein glücklicher Anfang iſt gemacht. Es iſt daher zu hoffen, daß d Ablegung des Hauswirtſchaftlichen Jahres aus bei uns, wie in anderen deutſchen Gauen, allmählich eine Selbſtverſtändlichkeit wird. Da gegenwärtig bei den Arbeitsäm— tern noch Mädchen gemeldet ſind. wird um Anmeldung weiterer offener Stellen gebeten. Keine deutſche Hausfrau darf zurſickſtehen! r Zum Keichshandwertertag. Karlsruhe, 15. Juni. Aus Anlaß des in der Zeit vom 15. bis 17. Juni 1935 in Frankfurt a M. ſtattfindenden„Reichs⸗ handwerkertages“ wurde am Mittwoch dem Reichsſtatthalter in Baden, Gauleiter Pg. Robert Wagner, durch den Gauamtsleiter der NS⸗Hago und ſtellvertretenden Gau⸗ walter der Deutſchen Arbeitsfront g. Ru⸗ ang den Gaubetriebsgemeinſc valter Handwerk Pg. Mayer, ſowie den andes ⸗ handwerksmeiſter Pg. Näher die Feſtplakette überreicht. Durch dieſe drei berufenen Ver⸗ treter der das Handwerk betreuenden Orga, ganiſationen wurde bei dieſer Gelegenheit dem Reichsſtatthalter verſichert. daß das Handwerk im heutigen Deutſchland von neuem Lebenswillen und Gemeinſchaftsſtre⸗ ben beſeelt iſt. Der Reichsſtatthalter nahm mit Freuden die Plakette an und dankte herzlich für die Ueberreichung. Er wünſcht dem Reichshandwerkstag gutes Gelingen. Reviſion im Heimſtätten⸗Prozeß. Heidelberg, 15. Juni. In dem Strafpro⸗ zeß gegen die Geſchäftsführer der ehemaligen Heidelberger Heimſtätten⸗Bauſparkaſſe, in dem dieſe am 8. Mai 1934 nach mehrwöchiger Verhandlung von der Strafkammer des Land⸗ gerichts Heidelberg neben anderen Vergehen auch wegen des Verbrechens des betrügeriſchen Bankerotts zu mehrjährigen Zuchthausſtrafen verurteilt worden waren, hat jetzt der 1. Strafſenat des Reichsgerichts in Leipzig auf die von den Verteidigern eingelegte Reviſion das Urteil der Strafkammer in weſentlichen Punkten und hinſichtlich der erkannten Geſamt⸗ ſtrafen aufgehoben und die Sache zur noch- maligen Verhandlung an die Vyorinſtanz zu— rückverwieſen. Mannheim, 15. Juni.(Vom Zug an⸗ gefahren und tödlich verletzt.) Am Donnerstag wurde auf der Seckenheimer Land⸗ ſtraße ein 65 Jahre alter Landwirt aus Sek- kenheim, von einem aus Richtung Heidelberg kommenden Zug der OEch angefahren und ſchwer verletzt. Der Verunglückte verſtarb im ſtädtiſchen Krankenhaus. Mannheim, 15. Juni.(Wieder ein Badeopfer.) Am Donnerstag nachmittag 88— N Die Reichshandwerksmeiſterlade. Am Sonntag wird auf dem Reichshandwerkertag in Frankfurt am Main dem Reichs handwerksmeiſter dieſe Lade feierlich überreicht werden, die im Auftrage der Deutſchen Arbeitsfront von dem Bildhauer Alfred Thiele in Leipzig entworfen und unter Mit— wirkung der Bildhauer Arnold, Selzner und Chemfitz geſchaffen wurde.(Scherl— M.) PU Uw pP als wollte er ſagen: Nicht übel ausgedacht! Er ſann einen dann: laſſen?“ Sanatorium, gab auch den Namen Moment nach und meinte Pips nannte das des Operateurs an. 7 1 „Wir werden Ihre Angaben prüfen— muß ich Sie erſuchen, mit mir zu kommen. Wie man mir Urheberrechtsschutz: Pips maß den Mann mit einem empörten Blick und w N Eintretens und Sprechens zurückweiſen, als der Fremde ſich an ſie wandte: „Ich komme von der Polizei— bitte ſich zu legitimieren!“ ſprach er mit ruhiger Beſtimmtheit. Gleichzeitig gab er dem Direktor ein Zeichen, und dieſer verließ den Raum. Pips hatte ihre Faſſung wiedergewonnen. „Es iſt eine Verkettung von Umſtänden“, ſprach ſie ruhig,„ich habe meine Papiere in vollkommener O rdnung — und ſie können meine Identität dennoch nicht er— wollte ſchon dieſe Formloſigkeit des weiſen.“ Der Beamte lächelte eigentümlich „Sie haben eine ziemlich bedeutende Geldſumme auf Fuünt Türme-Verlag, Halle(Saale 143 — wie?“ kühl. die übrigen Papiere zu ſich. richtoto 5 81 6 5 1 berichtete, haben Sie auch Ihre Hotelrechnung nicht be— zahlen können. Sie ſcheinen demnach in Geldnöten zu ſein In Pips regte ſich die Juriſtin. von hier aus nach Wien telephonieren, dann erübrigt ſich dieſe Peinlichkeit, mich gewiſſermaßen zu arretieren!“ „Dazu habe ich keinen Auftrag“, entgegnete der Beamte .„Iſt es ſo, wie Sie angeben, ſo wird ſich das bald aufklären. Alſo bitte— keine Umſtände...“ Was blieb Pips übrig, als ſich zu fügen? Sie nahm Kappe und Mantel, und der Beamte ſteckte ihren Paß und Es Sehr herabgeſtimmt folgte ſie ihm, und es war kein angenehmer Moment, als ſie Hotel verließ. Selbſt ihr abſolut reines Gewiſſen hinderte es nicht, daß ſie mit ſcheu niedergeſchlagenen Augen durch „Wo haben Sie dieſe inzwiſchen aber „Sie können ja gleich geben. hier behalten! in dieſer Begleitung das 7 war ein älterer ſie vortreten ließ. Wohlwollend, aber dennoch mit aller Strenge ſprach er zu Pips: „Schauen Sie, mein liebes Kind, es nutzt Sie nichts— machen Sie uns und ſich die Sache nicht unnötig ertrank im Neckar bei RMeuoſtheim beim Wa den eine zwölfeinhalb Jahre alte Schülerin. Schwetzingen, 15. Juni.(Strecken lä u. fer tödlich verunglückt.) Der 62 Jah- re alte verheiralete Streckenläufer Orians aus Hockenheim wurde auf dem Bahngleis Schwet⸗ zingen Rheinau bon einem Perſonenzug er⸗ faßt, wobei er ſo ſchwere Verletzungen davon trug, daß er zwei Stunden nach ſeiner Ein— lieferung ins Heidelberger Krankenhaus ver⸗ ſtarb. Kehl, 15 Juni.(Todes ſturz vom Dach.) Der in Sand wohnhafte etwa 60 Jahre alte Maurer Georg Wendling half 1 3 Schwiegerſohn bei der Fertigſtellung eines Siedlerbaues. Dabei rutſchte er plötz⸗ lich vom Dach ab und ſtürzte ſo unglücklich in die Tiefe, daß er tot liegen blieb Kn Los vertrieb. Der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchen Arbeiterpartei, Reichsleitung in München, wurde die Erlaubnis zum Los vertrieb in Baden erteilt. Aus den Nachbargebieten Sonderzug Saarbrücken— München. Ludwigshafen a. Rh., 15. Juni. Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit: In der Zeit vom 29. Juni bis 6. Juli 1935 veranſtalten die Reichsbahndirektionen Saarbrücken und Ludwigshafen eine mehr⸗ tägige Sonderzugsfahrt unter beſonderer Reiſeleitung von Sagrvrücken über St. Ing⸗ bert, Zweibrücken, Jundau. Germersheim, nach Konſtanz, Friedrichshafen, Lindau, Garmiſch⸗Partenkirchen, München und zu⸗ rück über Ludwigshafen, Homburg, Saar⸗ brücken. Sonderzugskarten 2. und 3. Klaſſe zu bedeutend ermäßigten Preiſen liegen in Saarbrücken. St. Ingbert, Zweibrücken, Landau und Germersheim auf. Außerdem werden auf Wunſch Gutſcheinhefte für Ver— oflegung, Hotelunterkunft uſw ausgegeben. Teilnehmer von Anſchlußſtrecken beſtellen Fahrkarten und Gutſcheine bei ihrem Hei— matbahnhof. Für die Anfahrt bis zum Ein— ſteigebahnhof des Sonderzuges wird eine Ermäßigung von 50 Prozent gewährt. Nä⸗ here Auskunft erteilen die Bahnhöfe. Bad Wimpfen, 15. Juni.(Tod im Nek— kar.) Bei der Hindenburgbrücke wurde die Leiche eines 16 jährigen jungen Mannes aus Tiefenbach aus dem Neckar geländet. Der junge Mann war ſeit Samstag früh ver mißt worden. Vermutlich liegt Selbſttötung vor. Karlsruhe, 15. Juni.(Erweite⸗ rungsbau des Kältetechniſche! Inſtituts.) Das Kältetechniſche Inſtitut der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe erhält einen dreiſtöckigen Erweiterungsbau, der un mittelbar neben dem beſtehenden Inſtitut errichtet wird. Das Baugelände wurde vor der badiſchen Regierung zur Verfügung ge— ſtellt, während die Koſten für Bau. Einrich tung und Betrieb das Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft übernomme— hat. Um die wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe auf die Praxis anwenden zu können, ſoll eine enge Verbindung mit gewerblichen Kühlhäuſern heraeſtellt merden. Abreiſe der britiſchen Abordnung am 13. Juli. Berlin, 15. Juni. Die Britiſh Legion hat nunmehr eine offt zielle gemeinſame Einladung der großen deutſchen Frontkämpferverbände erhalten und zwar von der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopſerverſorgung e. V., dem Kyffhäu— ſerbund, dem Nationalſozialiſtiſchen Front— kämpferbund(Stahlhelm) und dem Reichs- verband Deutſcher Offiziere zurechigefunden hatte mit ihrer„neuen“ Perſon. Aber wer glaubte ihr das? Ohne daß ſie es wußte, wurde ſie photographiert und ihr Bild nach Wien geſchickt mußte ſie zugeben, die Tochter Wilhelm Breitenſchlags des bekannten Großinduſtriellen, zu ſein. a Dr. jur. Joſefa Breitenſchlag. Aber nachdem vergangen waren, kam die Nachricht, daß Bild mit der Genannten nicht identiſch ſei. Als Pips das erfuhr, war ſie nahe daran, die Faſſung zu verlieren. Gerechter Himmel— von ihren Angehörigen war niemand in Wien als ihre Großmutter! Was hatten die Leute angeſtellt?! Reſi befragt? Die alte Frau konnte den Tod davon haben. ſie ſich Luft. Irgendein Ausweg mußte ſich ja doch er⸗ Man konnte ſie doch nicht bis in alle Ewigteit Auf eindringliches Befragen Sie ſelbſt ſei drei Tage Und in erregten Worten machte Herr, der Polizeikommiſſar, der 1 Grund dieſer von Ihnen ſelbſt zugegebenen Unzulänglich— keit annehmen wollen und hätten es auch getan, wenn der Poſtbeamte weniger vorſichtig geweſen wäre“, meinte er trocken. Und mit einem„Alſo bitte!“ ſtreckte er die Hand aus und nahm das Papierpäckchen entgegen, das Pips ihm reichte. 7 a . Ihre Hand zitterte, und ſie war blaß geworden. loſe Geſchichte!, dachte ſie dabei, ohne den Sachlage erfaſſen zu können. Paß, Triptyt, Scheckbuch— das war alles. „Ich will Ihnen die Sache erklären“, begann da Pips als ſie ſah, daß ihr nichts weiter übrigblieb. Sie erzählte von der Operation in Wien, und daß ſie nicht daran gedacht, das„korrigierte Geſicht“ auch gewiſſermaßen zu legitimieren. N Ein Lächeln erſchien auf dem Geſicht des Beamten, Heil⸗ Humor der die Vorhalle ging und dabei fühlte, wie der Beamte ſich eng neben ſie hielt. Draußen atmete ſie tief. Jetzt hieß es den Kopf oben behalten, um möglichſt raſch aus dieſer heilloſen Geſchichte herauszukommen. Und ohne daß irgend jemand von ihren Leuten Kenntnis davon erhielt. Das wäre eine Blamage geweſen, die ihr lebenslang nachhing!, ſo dachte Pips. Laut aber bat ſie: „Möchten Sie erlauben, daß wir im Auto fahren?“ Dagegen hatte der Beamte nichts einzuwenden. Schlag auf Schlag traf es nun die arme Pips. 5 Auf telegraphiſche Anfrage im Sanatorium kam die Antwort, daß dort eine Operation an einem Fräulein Breitenſchlag nicht vorgenommen worden war— Jetzt ent⸗ ſann ſich Pips, daß ſie ja einen anderen Namen angegeben, weil ihr eigener in Wien zu ſehr bekannt war und ſie ſich vor dem Aufſehen ſcheute, ehe ſie ſich ſelbſt noch nicht womöglich, noch ſchwerer. Sagen Sie, wer Sie ſind, und machen Sie ein Ende, ehe nicht noch ſchwererer Verdacht gegen Sie aufkommt.“ 5 „Noch ſchwererer Verdacht— ja, was denn ſonſt in aller Welt?“ ſchrie Pips nun, ſchon vollkommen außer ſich. Sie war drei Tage und zwei Nächte in Polizei⸗ gewahrſam, und wenn man es auch an Rückſicht nicht ſehlen ließ, ſo war das eben genug, um eine ſo verwöhnte junge Dame, deren Selbſtherrlichkeit bisher nichts zu 12 6 8 übrig ließ, vollkommen faſſungslos werden zu ſen. „Noch mehr!“ wiederholte der Polizeikommiſſar und a ſie ſo ſcharf prüfend an, daß es ſie eiſig überlief. „Woher haben Sie dieſe Papiere— und wo iſt die wirt⸗ liche Joſeſa Breitenſchlag? Das iſt es, was wir aufklären müſſen...“, ſprach er, jedes Wort betonend. (Fortſetzung folgt.) In dem kleinen Siedlungshaus glänzten die Fenſter im Schmuck der roten Pelargonien und der weißen Mullgar⸗ dinen. Das Haus, in dem es lange ſtill geweſen war, wachte auf zu neuem Leben. Es war erfüllt von der Wärme des Glücks, das Frau Käte Wiegner aus den blauen Augen ſtrahlte. Als ſie als Schlußarbeit eines großen Reinemachens den Herd in der freundlichen Wohnküche blank putzte, als müßte das leuchtende Metall ihre Freude widerſpiegeln. übte ſie mit ihrem vierjährigen Töchterchen Anni das erſte Lied ein, das den Vater bei der Heimkehr von der Arbeit überraſchen ſollte. Die Kleine machte ein ernſthaftes Geſicht und verſuchte, der Mutter die Worte nachzuſingen: „Marienkäfer fliege. Dein Vater iſt im Kriege.. Mit Feuereifer lernten die beiden, die von morgens bis abends unzertrennliche Kameraden waren. Aber Anni kam nie weiter als bis zur zweiten Zeile. Tränen traten in ihre Augen. Die Mutter tröſtete mit lachender Geduld:„Nicht weinen! Es wird ſchon werden. Vater kommt ja erſt am Abend nach Hauſe. Paß auf... bis dahin kannſt du es!“ Karl Wiegner arbeitete wieder. Er war viele Monate krank geweſen und hatte die Arbeit erſt ſeit kurzem wieder begonnen. Abends kam er traurig nach Hauſe, weil er immer noch dieſe Schwäche in allen Gliedern ſpürte, gegen die er vergeblich ankämpfte. Da, dachte Frau Käte, würde Annis kleines Kinderliedchen eine gute Medizin ſein für alle hoff⸗ nungsloſen Gedanken. Das zärtliche Lächeln, mit dem ſie des Kindes eifriges Geſicht betrachtete, verſtärkte ſich, als ſie jetzt an den Mann dachte, mit dem ſie in der letzten Zeit ſo viel Schweres durchgemacht hatte. Mann und Kind wur⸗ den eins in der Sorge ihres mütterlichen Herzens. Dann ſtieß ſie einen kleinen erſchrockenen Schrei aus. Auf dem Tiſch lag ein Brief. Er ſollte ſchon am Morgen in den Kaſten geworfen werden. Es war der Dankesbrief ihres Mannes an einen Kameraden, der ihm in der Zeit der Krankheit geholfen hatte, und der nun von dem neuen Anfang der Arbeit wiſſen ſollte. Die Marke fehlte noch auf dem Brief, und Frau Käte Wiegner ſchämte ſich ihrer Ver— geßlichkeit. Schnell band ſie die blaue Küchenſchürze ab. „Sei brav, Anni, bis ich wiederkomme,“ ſagte ſie.„Es fängt an zu regnen, und du ſollſt nicht erſt naß werden. Ich hole eine Marke und laufe zum Briefkaſten.“ Anni nickte ernſthaft und vernünftig, aber man merkte ihr an, daß ſie gern zum Kaufmann mitgelaufen wäre. „Bringſt du mir was mit, Mutti?“ fragte ſie und ſah die Mutter bittend an „Ja,“ ſagte die blonde Frau, die wie ein Mädchen aus⸗ ſah.„Aber du bekommſt es nur, wenn du inzwiſchen das Liedchen weiterübſt und brav auf deinem Stuhl bleibſt.“ Anni verſprach es, und die Mutter ſetzte ſie an den niedrigen Kindertiſch in der hellen Fenſterniſche und beob— achtete beruhigt, daß das Kind gleich mit den bunten Bau— klötzen zu ſpielen anfing. Dabei ſangen die roten Lippen: „Marienkäfer fliege 5 Dieſes Bild grub ſich mit einer ſo großen Freude in das Herz der jungen Mutter ein, daß ſie einen Augenblick an der Tür ſtehenblieb und es glücklich genoß. Den Klang des Kinderliedes hörte ſie noch, als ſie raſch über die 1 lief und von dem Auto niedergeriſſen wurde. Ehe es Nacht um ſie wurde und alles Geſchehen aufhörte, dachte ſie:„Ich darf hier nicht liegenbleiben Anni iſt allein.. ſie war⸗ tet...“ Die Frau verſuchte, den Kopf zu heben. Es ging nicht. Da verzerrte eine große Angſt ihr totenblaſſes Geſicht, und noch einmal rief ſie im ſchwindenden Bewußtſein mit Inbrunſt des Kindes Namen: „Anni!“ Aufhorchend lauſchte das Kind. Es wußte nicht, ob der Ruf wirklich erklungen war. Aber er wiederholte ſich nicht. Nur ein ungewohntes Lärmen und Schreien kam von der Straße. Doch die Mutter wollte nicht. daß Anni an das Fenſter lief, wenn ſie allein war. Da blieb ſie folgſam ſitzen. Verloren kam dann und wann noch ein Wort des Liedes von ihren Lippen. Dann verſtummte auch das, und es war ſtill in der Küche. Anni wußte nicht, wie lange ſie ſo geſeſſen hatte. Sie verſpürte Hunger und Müdigkeit. Es wurde immer dunkler, und die Mutter war nicht gekom⸗ men. Anni war noch nie ſo lange allein geweſen Das Ge⸗ fühl ihrer Verlaſſenheit bedrückte ſie, und ſie fing zu wei⸗ nen an.—. So fand Frau Werner, die Nachbarin, das Kind, als ſie vom Einholen zurückkam und von dem Unglück hörte. Sie nahm die verzweifelte Anni mit zu ſich.„Die Mutter kommt bald.. tröſtete ſie und dachte dabei an ihre vier, die oft auf ſie warten mußten, bis ſie vom Waſchen und Plätten nach Hauſe kam. nkbarkeit durchſtrömte ſie, daß ſie bis jetzt immer geſund zu den Kindern zurückgekommen war. Sie drückte Anni in zärtlichem Mitleid an ſich— Im Krankenhaus 12 ſich heraus, daß Käte Wiegner kei, becletzungen erlitten hatte. Aber die Gehirnerſchütte⸗ 70 In treuer Hut rung war ſchwer. Der Arzt hoffte, daß ſie der junge unge— ſchwächte Körper überwinden würde. Als man Karl Wiegner vom Arbeitsplatz holte und ihm die Nachricht des Unglücks brachte, ging er wortlos mit. Die Kameraden wunderten ſich über dieſe Ruhe, denn ſie wußten, wie ſehr er an der Frau hing. Jeden Abend war das Heimkommen ein Feſt für ihn. Heute hatten die Sonne und das Blühen nur hoffnungsvolle Gedanken auf eine beſſere Zukunft in ihm erweckt, und er fing zu pfeifen an, was er lange nicht getan hatte. Die Kameraden freuten ſich über ihn und neck— ten ihn. „Ja,“ lachte Karl Wiegner,„die Arbeit und die Sonne ſind die beſten Heilmittel.“ In dieſer frohen Stimmung traf ihn die Unglücksbot ſchaft. Er konnte ſie erſt begreifen, als er im Krankenhaus vor dem Bett der Frau ſtand. Fremd lag ihr fieberglühen des Geſicht in den weißen Kiſſen. Es war ihm, als ſei es herausgegangen aus der Gemeinſamkeit eines Lebens, das ihnen bis jetzt zuſammen gehört hatte. Er wurde ganz hilf los vor dieſem Geſicht. Mit einem dumpfen Schmerzens⸗ laut ſank er vor dem Bett nieder. Die Schweſter faßte ihn mahnend an den Schultern. „Sie hat keine Schmerzen. Aber ſeeliſch ſcheint ſie etwas ſehr zu quälen. Sie liegt ſchon Stunden in dieſem unruhi gen Suchen.“ Der Mann legte ſeine harten verarbeiteten Hände auf die krampfhaft ſuchenden Hände der Frau. „Käte...“ ſagte er flehend. Einen Augenblick öffnete die Frau die Augen und ſah ihn an. Aber kein Zeichen des Erkennens ging über ihr Geſicht.— 1 a Viele Tage blieb es ſo. In alle dieſen Stunden, in denen die Frau nie zum wirklichen Vergeſſen, aber auch nie zum wirklichen Erwachen kam und das Fieber nicht her⸗ untergehen wollte, war in ihrer Seele, immer nur ein Bild: Anni ſaß an dem Kindertiſch unter dem Fenſter und ſpielte brav wie immer. Sie ſang ihr kleines Lied und wartete auf die Mutter 1 Die Frau wußte in einem gnadenloſen Schmerz, von dem ſie nicht ſprechen konnte, daß ſie durch etwas Furcht⸗ bares von ihrem Kind getrennt wurde und nun nicht zu ihm kommen konnte— Das große Fenſter des öffnet. Vogelſingen und Wiegner empfand nichts von Freude gemacht hatte. Auch die zweifelten Liebe, die der fand,! ab. Nichts vermochte, den im Fieber irrenden ner Dunkelheit in die Helle Nichts war geblieben al Da klang an einem ſchönen Tage Kind Fenſte Worte Mann für ſie des Bewußtſein— Angſt um da auf— dicht unter dem niedrigen war mit Anni gekommen, um die Kranke fühlte des Kindes S Mutte des Wartens auf die Mutter Schweſter erlaubte nicht, daß das Werner hatte nicht laſſen. Sie nahm das Kind auf den Arm Augenblick in das Krankenzimmer ſehen dem Park Kinderlachen. Als das Lachen erklang, entſpannte ſich 8 volle Geſicht der In glücklichem Lauſchen rich tete ſie ſich auf. Sie blickte nach dem Fenſter und ſah Ann Köpfchen von Grün und Blühen umrahmt in Betrachten ihr zugeneigt. Denn für Anni war das! der Mutter nicht fremd auch in dieſem kranken Fie glühen nicht. Die letzte Bitte der Mutter, das en terzuüben, war unverändert in des Kindes Gei blieben, als ſei ſie eben erſt ausgeſprochen worden. Gt kindliches Verlangen ſtieg in ihm auf, der Mutter jetzt eine große Freude zu machen. Mit plötzlich wach werdendem kla ren Bewußtſein ſah die Mutter ihr Kind ſtill an. Strahl gab das Kind den Blick zurück. Zwei Augenpaare hielten ſich feſt— mit einer Freude ohnegleichen. Dann ſang Anni mit dem ernſthaften Geſicht, mit dem ſie es bei der Mutter gelernt hatte, das kleine Lied: „Marienkäfer, fliege Und plötzlich wußte ſie alle Verſe. a g „Anni...“ Kaum höcbar kam es vom Bett, aber das Kind hörte es doch.„Du kannſt es ja...“ 17 „Ja!“ jubelte Anni...„Ja! Lächelnd ſank die Frau zurück in die Kiſſen. Ihre Augen ließen das Kind los und ſchloſſen ſich zu dem erſten ruhigen Schlaf der beginnenden Geneſung Sohnſucht nach dor Sehnſucht nach der janz ohne mor 2 8 N. Kranken ſeligem Geſicht io 71 —— —.— — ̃—— —— Die Hazel r N FI G LN J, Hans Brennecke Als die beiden jungen Menſchen das Gericht nach dem Scheidungstermin verließen, war Heinz zwei Jahre alt. Er ahnte noch nichts von der Schickſalsſchwere des Schrittes, den ſeine Eltern in dieſer Stunde getan hatten. Nur manch⸗ mal ſuchte er in der großen, leeren Wohnung den Vater, um mit ihm zu ſpielen. Aber er fand ihn nicht. Schließlich nergaß er ihn unter den großen Eindrücken ſeines kleinen Lebens. Die Mutter aber konnte den Mann, mit dem ſie vier Jahre hindurch um eine glückliche Ehe gerungen hatte, nicht vergeſſen. Sie hatte ſich die Trennung leichter ge⸗ dacht. Uner⸗ träglich war zuletzt die Atmoſphäre der gegenſei⸗ tigen Eifer⸗ ſucht gewor— den. Nun kam die Freiheit. Sie konnte wieder den— ken, was ſie wollte. Sie konnte auch wieder han⸗ deln, wie ſie wollte. Klei⸗ der, die ihr gefielen, trug ſie, ohne daß ein mißmuti⸗ ges Geſicht ihr die Freude . 2 5 1510 Sie 08„ prach mit e Menſchen, die Das Mädchen lächelte verbindlich: ihr zuſagten, „Herr Doktor Walier hat leider vor nicht mehr be— drei Tagen Deutſchland verlaſſen.“ droht durch hemmungs— loſe Angriffe und unbegründete Verdächtigungen. Einmal wieder Menſch ſein— das war es, was ſie erſtrebt hatte. In den erſten Wochen erfüllten ſich alle ihre Erwartun— gen. Paradieſiſch erſchien ihr die Ruhe in ihrem Heim. Sie ging ſpazieren, ſie kaufte ein, ohne daß ſie bei ihrer Rückkehr die Frage hören mußte:„Wo biſt du wieder geweſen?“ Sie tanzte, mit wem ſie wollte. Niemand machte ihr aus einem unverſtandenen Lächeln einen Vorwurf der Todſünde und quälte ſie bis zur Verzweiflung. Ihren Jungen erzog ſie nach ihrem eigenen Willen. Er entwickelte ſich gut. Eigent— lich hätte ſie alſo reſtlos glücklich ſein müſſen. Aber ſie war es nicht. Nach dem erſten Rauſch der Freiheit erwachte die Sehnſucht in ihr. Das Heim, in dem ſie mit dem geliebten Mann die Flitterwochen eines reinen Glückes erlebt hatte, ſchien ihr feindlich geſinnt. Alles, was er berührt hatte, wurde lebendig und klagte ſie an. Der Spiegel, durch den ſie ſich oft verliebt zugelächelt hatten, erinnerte ſie daran, daß auch ſie an dem Unglück ihrer Ehe nicht ganz ſchuldlos war. Ein liebes Wort— eine ſtille Geſte hätten manchmal die Wogen glätten können. Es kam der Tag, an dem ſie die Folgerung aus dieſer Erkenntnis zog. Mutig raffte ſie ſich auf, um mit dem Mann, den ſie mehr liebte, als ſie es geahnt hatte, zu ſprechen. Ehrlich wollte ſie ihm ſagen:„Wir tragen beide die gleiche Schuld. Laß uns unſer Leben noch einmal an— Oli korrigiert ihr Schicksal Slizze von Heino Nikart Man leſe nur: hier in der Zeitung ſteht ſchwarz auf weiß: Der Fabrikant Hinterwieſer hat in Berlin eine alte Frau mit ſeinem Auto angefahren und ihr, obgleich ſie nicht irgendwie verletzt worden war, bare tauſend Mark Schmer— zensgeld gegeben, ſie in ſeinem Wagen mitgenommen und ihr verſchiedene andere Annehmlichkeiten ehwieſen. Olly zog die Stirne kraus und machte ſich ihre Gedanken. Wenn in ein Mädchen ſo friſch und jung wie ich, an der Stelle der alten Frau die Unglücklich-Glückliche geweſen wäre...? Das Müdchen Olly ſpielt mit dieſem Gedanken, es läßt ſich ja ſo ſchön mit ihm ſpielen. An Stelle Hinterwieſers kann man mit Leichtigkeit in der Phantaſie einen Mann von Rang und Namen ſetzen, an Stelle Hinterwieſers Fünf immerwohnung am Bayriſchen Platz eine Villa im Grune wald oder in Baden-Baden. Schließlich hat man ja längſt der Freiheit der Gedanken die alte Frau mit der ſtrah lend-ſchönen Eigenperſönlichkeit vertauſcht Vier Tage lang zergrübelt ſich Olly ihren Kopf, große Dinge müſſen überlegt werden. Und ſie wird der Meinung, daß man dem Glück, will es nicht von ſelbſt kommen, einen Stoß, einen recht kräftigen Stoß verſetzen muß. Wie leicht kann ſie nicht ſelbſt einmal unter ein Auto geraten? Na— ürlich muß das mit reizender Grazie geſchehen, und eben ſo natürlich muß der Beſitzer einer Grunewald-Villa und eines angemeſſenen Bankkontos perſönlich am Volant ſitzen. Laſſen ſich die notwendigen Vorausſetzungen nicht mit gutem Willen erfüllen? Ja! Olly beginnt, Buch zu füh— ren über ſämtliche Autobeſitzer mit einem Vermögen über fünfzigtauſend Mark, ſoweit ſie ihrer habhaft werden kann. Nach zeitraubenden und ſchwierigen Buchungen und Feſt— ſtellungen ſticht endlich eine Perſönlichkeit für Ollys Auge beſonders hervor: Der Büronadelkönig Miſter Moneymaker. Ha, in Autos lieſt man beſſer als in Handlinien, was ihr Beſitzer für ein Menſch iſt. Und an Miſter Moneyma⸗ kers Wagen kann man ſeine helle Freude haben! Er iſt ausgeſtattet mit Pendelachſen, mit Spiralfederung und extra gehärtetem Schneckenrad, mit kugelgelagerten Wellen, ſechs Cylindern und.. na, wer davon eine Ahnung hat, muß ſtaunen! Olly hat keine Ahnung, abſolut keine, aber ſie ſtaunt trozdem. Und überlegt: zu dem ſchnittigen, blauen Cabriolet paßt ihr blondes Haar ausgezeichnet. Dann be⸗ müht ſie ein Dutzend Mobehauſer, ehe ſie ein dazu paſſendes Kleid findet. Nun bleibt nur noch übrig, die notwendige fangen, um— des Jungen willen!“ War es denn wirklich nur des Jungen wegen...? Nach langen, ſelbſtquäleriſchen Wochen wußte ſie, daß ihre Liebe zu dem Mann, von dem ſie ſich getrennt hatte, reiner und ſchöner als je geworden war und daß ſie ihm aus heißem Herzen ſagen konnte: „Komm zurück— ich kann ohne dich nicht leben!“ Ihre Seele war ruhig geworden in dieſem Entſchluß. Als ſie am nächſten Morgen erwachte, ſang ſie wie ein jun⸗ ges Mädchen ber dem erſten Erlebnis der Liebe. Ihre Hände glitten ſchmeichelnd über die Perlen des Halsbandes, das der Geliebte ihr mit offenem Herzen geſchenkt und das ſie gehaßt hatte, weil Perlen Tränen bedeuten. Einem lächerlichen Aberglauben hatte ſie ihre glücklichſten Stunden geopfert. Ihre Schritte waren leicht— wie beflügelt von der Sehnſucht, als ſie in die Straße einbog, in der ſie den Ge⸗ liebten wußte. Mit klopfendem Herzen ſtieg ſie die Treppe hinauf und läutete. Das Mädchen, das ihr die Türe öffnete, lächelte verbindlich:„Herr Doktor Walter hat leider vor drei Tagen Deutſchland verlaſſen. Er führt eine Expedition durch Afrika und wird in vier Jahren zurückerwartet.“ Im erſten Augenblick war es Ellen-Margret, als ſei ſie Witwe geworden. Mit ſchweren Schritten kehrte ſie in ihr Heim zurück. Heinz fühlte den Schmerz in der Seele der Mutter. Er verſuchte in ſeiner kindlich ungeſtümen Art, ſie aufzuheitern und mit ihr fröhlich zu ſein. Den ganzen Inhalt ſeines kleinen Lebens trug er zu ihr, bettelnd um einen freundlichen Blick. Aber nur ein trauriges Lächeln zwang er ihr manchmal ab. Als Heinz ſechs Jahre alt geworden war und empfin⸗ den lernte, daß andere Kinder einen Vater hatten, der mit ihnen ſpielte und mit ihnen glücklich war, ſprang die Sehn— ſucht der Mutter auch auf ihn über. Ellen-Margret unter— drückte ſie nicht. Sie ſprach mit ihm von dem, den ſie liebte, als ob ſie nie von ihm geſchieden worden ſei. In Deutſchland war es Frühling geworden. Die Zeit des Erwachens der Natur erfüllte die Stadt mit neuem Le— ben. Von der Straße herauf klang übermütiges Kinder— lachen. Heinz ſtand am Fenſter und preßte die Stirn gegen die Scheiben. Irgend etwas von dem Jubel verſuchte er auch für ſich einzufangen. Schrill klingelte die Hausglocke. Heinz öffnete. Zwei Schulkameraden ſtanden vor der Tür. Ein Film für Pimpſe ſei angekündigt. Ob Heinz nicht mitkommen dürfe, fragten ſie.„Laß mich mit ihnen gehen!“ bat Heinz.„Bitte, laß mich doch, Mutter!“ Verwundert ſah Ellen-Margret in die Augen ihres Kin— des. Sie hatte ſie noch nie ſo leuchten ſehen— ſie nahmen ihr die Kraft, die Bitte abzuſchlagen.— Heinz ſprang jubelnd mit den Freunden die Treppe hinunter. Von der Tür des Nachbarhauſes klang ſeine helle Stimme— lauter als die der anderen. Dann verhallte ſie in der Ferne. Als die Kinder durch die Straßen tobten, ſah Heinz plötzlich ſeinen Namen von einer Litfaßſäule leuchten. Er blieb ſtehen und ſtarrte zu dem goldgelben Plakat empor, auf dem in großen Typen ein volkstümlicher Vortrag an— gekündigt war. Redner war Doktor Walter, der über ſeine Erlebniſſe in Afrika berichtete. Heinz ſah auf das Fünfzig— pfennigſtück in ſeiner Hand.„Ich gehe dorthin“, ſagte er. „Das iſt ſchöner als Kino!“ Die Kinder verſtanden ihn nicht und ließen ihn ſtehen.— Heinz fragte ſich von Straße zu Straße durch. Bald kam er an ein graßes, hellerleuchtetes Haus, vor dem die Wagen in langer Reihe ſtanden. Der Pförtner wandte dem Jungen den Rücken zu, um einem neuen Gaſt den Autoſchlag zu öffnen. An ihm vorüber durch die hohe Pforte ſchlüpfte Heinz in die Halle. Er ſtieg die breite Treppe hinauf. Als er in den Saal eindringen wollte, fing Ohnmacht und den erſten Augenaufſchlag zu üben ſowie das Riechfläſchchen mit dem raffinierteſten Parfüm zu füllen. Endlich iſt auch das geſchehen, und Olly kann darangehen, dem Glücke nachzuhelfen. Der junge Frühlingstag, an dem das Unternehmen in Szene gehen ſoll, ſteigt merkwürdig milchig hinter den Fen— ſterſcheiben auf. Olly fühlt ſich bereits ganz als große Dame und räkelt ſich bis 12 Uhr im Bett. Dann macht ſie vor dem blinden Spiegel ihrer Wirtin ausgiebig Toilette. reel 5 Zeichnung: Grunwald. Aber er fällt aus allen Wolken, als Olly ihm plötzlich eine Ohrfeige verabreicht. ihn ein Kontrolleur ab und erklärte, daß Kinder nur in en Erwachſener Zutritt hätten. Bald wurden Gäſte auf den blonden Jungen aufmerkſam. Ein Herr nahm ſich ſeiner an und beſchwichtigte die Bedenken des Kontrolleurs. Mit hochroten Wangen ſaß Heinz in der erſten Reihe vor der weißen Leinwand, auf der Doktor Walter ſeinen Vortrag illuſtrieren wollte. Der Saal wurde verdunkelt, und ein ſchlanker, wettergebräunter Mann betrat das Podium. Die Leſelampe beleuchtete grell ſein Geſicht. „Vater...“, flüſterte Heinz. Dann begann der Vortrag. Die Stimme des Forſchers klang etwas müde, als ſei Dok⸗ tor Walter bei allem Stolz auf das wiſſenſchaftliche Ergeb⸗ nis der Reiſe unintereſſiert an dem Erfolg ſeiner Rede bei den Zuhörern. Trotzdem ſteigerte ſich die Begeiſterung des Publikums von Satz zu Satz, von Bild zu Bild. Lauter Beifall unterbrach den Redner. Heinz klatſchte ſich mit den andern die Hände rot. Als das helle Deckenlicht den Saal wieder esleuchtete, drängten ſich vor dem Rednerpult die Menſchen, um dem Forſcher die Hand zu drücken. Unter ihnen der kleine blonde Junge, der ſich immer wieder, ſooft er auch zurück⸗ gedrängt wurde, durch die Menge zwängte. In dem Augenblick, als der Vertreter des Miniſters zu dem Forſcher trat und die Gäſte reſpektvoll zurückgingen, ſah Doktor Walter die tränengefüllten Augen ſeines Kin⸗ des.„Was iſt dir, mein Junge?“ fragte er. Irgend etwas im Blick der Kinderaugen verwirrte ihn. Heinzens Stimme war wie eine mahnende Glocke, als er dem Vater antwortete:„Weißt du denn nicht, daß Mut⸗ ter auf dich wartet?“ 5. — 2 Zeichnungen(2): Grunwald. Jubelnd hob er das Kind auf ſeinen Arm.„Mein Junge..“ „Mutter...?“ Der große, ſonnengebräunte Mann vergaß, wo er war. Jubelnd hob er das Kind auf ſeinen Arm.„Mein Junge...“ Er wollte weiterſprechen, aber ſeine Stimme erſtickte in dem flammendheißen Gefühl ſei— ner Liebe. „Vater— Vater—“, ſtöhnte der Junge und verſuchte vergeblich, ſich aus der ſtürmiſchen Umarmung zu befreien. Im großen Kreis ſtanden die Männer, die gekommen waren, den Forſcher, von deſſen Entdeckungen die Welt ſprach, zu ehren, Sie ahnten, daß alle Reden und Hymnen ihm nicht ſo viel geben konnten als das Wort des Kindes, das er an ſein Herz drückte. Stumm drückte ihm der Forſcher die Hand. Mit ſeinem Jungen auf dem Arm verließ Doktor Walter den Saal. Ellen-Margret war in Sorge um Heinz. Sie ſtand am offenen Fenſter und lauſchte in den Abend hinaus. Aus weiter Ferne hörte ſie da ihres Jungen helle Stimme. Eine dunkle Mannesſtimme antwortete ihm. Da wußte Margret, daß ihr blonder Junge das Glück ins Haus brachte. Schluchzend vor Freude bedeckte ſie mit beiden Händen ihre Augen... Um fünf Uhr kommt Hans, ihr ehemaliger Freund. Er hat traurige Augen und will einen Vortrag über Moral im allgemeinen und über Ollys Moral im beſonderen hal— ten. Er hat ſich einen ergreifenden Schluß zurechtgelegt, aber Olly läßt ihn nicht einmal zum Anfang kommen. Sie iſt ſehr ungnädig und wirft ihn kurzerhand hinaus. Pünktlich iſt ſie am Abend an der Stelle, an der Mr. Moneymaker zu dieſer Zeit eintreffen muß. Ebenſo pünkt lich taucht das blaue Cabriolet aus dem Gewimmel der Wagen auf. Programmäßig, zur rechten Zeit, ſchlittert Olly, elegant und reizvoll, in dem ſchönen, neuen Kleid auf den naſſen, glitſchigen Aſphalt. Scharf zieht Herr Money maker die Vierradbremſe des eleganten Cabriolets an.—— Olly fühlt ſich von Männerarmen emporgehoben. Sie hält die Augen geſchloſſen. Der Mund ſteht ein wenig offen, ſo daß die Perlenreihen blendend weißer Zähne darunter hervorblicken. Sie ſchmiegt ſich weich an ihren Retter an und iſt reſtlos zufrieden. Das Auto fügte ihr nicht den ge⸗ ringſten Schaden zu. Die Beulen, die ſie ſich beim Fallen holte, zählen kaum, die nimmt ſie gerne mit in Kauf. Langſam und kokett ſchlägt ſie nach entſprechender Zeit die langbewimperten Augenlider auf. Sie ſieht das blaue Ca— briolet, das unter dem Druck der Vierradbremſe unmittel— bar vor ihr gehalten hat. Während ihr Retter Olly wieder auf ihre Füße ſtellt— die Tür des Wagens öffnet ſich gerade und Miſter Money⸗ maker ſteigt heraus— ſagt er, noch ein bißchen atemlos: „Das nenne ich Glück!“ Olly zieht die Augenbrauen, die vorſichtig und raffi⸗ niert geſchminkt ſind, in die Höhe. Was iſt das? Was be⸗ deutet das? Der Büronadelkönig geht inzwiſchen auf den jungen Mann zu, in deſſen Armen ſie noch immer lehnt, reicht ihm die Hand und ſagt bewundernd: „Das haben Sie ſerr gutt gemakt, jungen Mann! So⸗ viel Mut habben Sie!— Ick bewunderen Ihnen. Hätten ick nicht gehabbt eine ſo gutte Wagen, Sie und die junge Dame würden jetzt ſein kaputt. Kommen Sie morgen zu mir, in meine Hotel— Sie werden machen Ihren Weg!“ Die junge Dame aber beachtet Mr. Moneymaker gar nicht. Olly findet das unerhört! Der junge Mann dagegen iſt ſehr glücklich. Aber er fällt aus allen Wolken, als Olly, das Mädchen, ſich plötzlich ſtrafft und ihm eine Ohrfeige verabreicht. Und warum? Olly wurde um ihre geniale Idee be⸗ ſtohlen, ein anderer zog den Nutzen daraus. Olly hat in den Armen des Slraßeſiſegers Vumke gelegen.. iedeln allen leicht gemacht Aber das wilde Giedeln bringt Sorgen/ Was ſollen wir beachten? Siedeln iſt Trumpf. Von Staats wegen und auf eigene Fauft. In jedem lebt der Wunſch, ein Häuschen zu beſitzen, non dem er ſagen kann:„Hier wohn' ich, hier leb' ich, hier lieb' ich, hier ruhe ich aus!“ Ein Grundſtück mit Garten für Gemüſe, Blumen und Obſt, ein paar Tiere zur Obhut, Kaninchen, Hühner und Enten, ein paar behagliche Räume 5 ein ſorgloſes Leben; das iſt die unbefriedigte Sehnſucht aller. Mit Hilfe der Hauszinsſteuer-Hypothek und den ſonſti— gen geſetzlichen Vergünſtigungen iſt es heute nicht mehr ſchwer, Hausbeſitzer zu werden, wenn man ein einigermaßen ſettes Einkommen hat. Allerdings muß vorher vieles überlegt und reichlich durchdacht werden. Wer auf bisher unbebautem gelände bauen will, achte zuerſt darauf, daß er ſich dem amtlichen Bebauungsplan anpaßt. Das wilde Siedeln bringt ſpüter eine Fülle von Schwierigkeiten und üblen Folgen, die die ganze Freude am eigenen Grundbeſitz verderben können. Aber das ſind Dinge, die jedem Bauluſtigen hin— reichend bekannt ſein dürften. Und dann iſt es auch weniger das Grundſtück ſelbſt, ſon— dern das zu errichtende Haus, das die meiſten Kopf⸗ ſchmerzen bereitet. Wie ſoll das Haus ausſehen und wie ſoll es eingerichtet ſein? Nicht jeder hat Gelegenheit, die großen Bauausſtellungen in den Städten beſuchen zu kön— nen, wo Tauſende von Modellen und ſchlüſſelfertigen Trans— porthäuſern vorgeführt werden. Und ſelbſt wenn man dieſe ſſeht, ſo gibt es doch immer noch etwas auszuſetzen, weil jeber ſchließlich ſeinen eigenen Geſchmack hat und aus irgend— welchen Gründen beſondere Einrichtungen getroffen ſehen mill. Trotzdem gibt es Richtlinien, die für jeden maß— gehend ſein ſollten. Immer und immer wieder kann man beobachten, daß beim Bau der Einfamilienhäuſer zu wenig Wert auf die bhllendete äußere Form gelegt wird. Dabei iſt die geſchmack— volle, gerade Linienführung aus Zweckmäßigkeitsgründen eine Forderung der neuen Zeit. Ein Kaſernen-Typ muß auf jeden Fall vermieden werden. Selbſt beim kleinſten Bauvorhaben ſollte man die Koſten einer fachlichen Be— ratung durch den Architekten nicht ſcheuen; Koſtenanſchläge ſind in der Regel überall unverbindlich gegen Be— zohlung der geringen Entſtehungsgebühren zu erhalten. Das Giebelhaus iſt doch das ſchönſte deutſche Landhaus. Ind wenn die erſte Auskunft nicht zuſagt, hole man ſich eine weite, dritte und vierte, bis man die richtige hat. Lieber orher rechnen als hinterher, wenn alles zu ſpät iſt. In der zweckdienlichſten Ausnützung des Grundriſſes egt die Kunſt allen Bauens: Das Haus, die Anordnung d das Ausmaß der Zimmer muß auf den perſönlichen zedarf des Bauherrn zugeſchnitten ſein; ſelbſtverſtändlich nter Berückſichtigung der Bedürfniſſe der Hausfrau, deren rbeit durch die Anordnung der Zimmer nach Möglichkeit leichtert werden ſoll. Das Innere des modernen Hauſes oll auf geradlinige Formen abgeſtimmt ſein, die Zimmer groß und geräumig, die Fenſter breit und ausladend. Alle Verzierungen und Schnörkel ſollen im neuen Haus in Fort— all kommen, es ſind nur Staubfänger und Bazillenträger and verurſachen der Hausfrau unnötige Mehrarbeit. Dabei ellt ſich die einfache Linie troßz Verwendung wertvollſten Naterials billiger als der ſtucküberladene Altertumsbau bei erwendung billigſter Bauſtoffe. „Wenn ich mir ein Haus bauen würde,“ ſagt der kleine Zuchhalter,„ſo muß es drei ſchöne Zimmer und ein Bade— mmer haben. Das größte Zimmer 5 mal 3,30 Meter, as zweite 4,20 mal 3 Meter und das dritte 3,60 mal 2,80 Neter. Im Kellergeſchoß wünſche ich mir dieſelben Räume, meil es draußen ja doch mehr in Aufbewahrung zu nehmen gibt als in der Stadt: Erntevorräte, Kohlen, Garten⸗ geräte uſw.“ Unzählige Typen von Siedlungshäuſern ſind in den etzten Jahren aufgetaucht. Und wenn man ſie alle unter die Lupe nimmt, kommt man zu dem Schluß, daß faſt alle weckmäßig ſind. Darunter iſt vielleicht am originellſten nas„wachſende Haus“. Es iſt für ganz Vorſichtige gedacht, nie ſich nicht in drückende Schuldenlaſten ſtürzen wollen. Der Kernbau iſt klein mit flachem Dach und ſo eingerichtet, daß man ſowohl anbauen als auch aufſtocken kann. Ohne Um⸗ baukoſten ſelbſtverſtändlich und ohne daß der Grundriß des ſpäteren Hauſes darunter leidet. Nur die Türen müſſen burchgebrochen werden, dort wo im Kerabau bereits die Türſtöcke vorgeſehen ſind. Im Kernbau ſind die Inſtallatio— nen ſo angeordnet, daß eine Verbindung mit den anderen Räumen beim Weiterbay keine Schwierigkeiten bereitet. Große Beachtung ſchenkt man zuweilen auch dem Holzhaus. Es erfordert enn nur ein Fünftel der Bau⸗ zeit und iſt ſofort bezugsfertig, wenn der Innenausbau 1 1 vollendet iſt. Dabei iſt das Holzhaus faſt genau ſo dauer⸗ haft wie das Steinhaus und auch nicht feuergefährlicher. Die richtig konſtruierte doppelte Holzwand mit Jſolierſchicht bietet unbedingten Schutz gegen Kälte und Wärme, außer⸗ dem gibt es die Möglichkeit, durch eine äußere, jeder Um— gebung anzupaſſende Geſtaltung auch bei kleinſtem Typ eine maleriſche Wirkung zu erzielen. Scheune zu einem Block vereinigen. Die Ställe und Haupt⸗ wohnräume müſſen nach den modernen Richtlinien nach Süden hin orientiert ſein. Es muß alles ſo angeordnet ſein, daß nur ein Mindeſtmaß von Laufarbeit entſteht. Ein Statiſtiker hat errechnet, daß die Bäuerin in der modernen Siedlung gegenüber dem alten Gutshof durch zweckent— ſprechende Bauordnung alljährlich 180 Kilometer Lauf⸗ zeit einſpart. Bau'n wir uns ein Neſt. Es iſt alles ſo leicht ge⸗ macht. Und wer da baut, ſorgt für ſich ſelbſt, für ſeine Kinder, einen erbgeſunden Nachwuchs. Nicht zuletzt werden Tauſende aus allen Berufen durch rege Bautätigkeit wieder in den Arbeitsprozeß eingereiht. W. 5 Damit ſoll jedoch nicht geſagt werden, daß wir ſchlüſſelfertige Häuſer aus der Fabrik be⸗ ziehen ſollen, wie es verſchie⸗ dentlich bereits der Fall iſt. Das würde zur Uniformie— rung führen, die aber gerade beim Häuſerbau vermieden wer— den muß. Unſere Räume ſind nun einmal keine bloßen Behälter für uns und das, was wir haben. Bauen— Es gibt tauſend Wege und Möglichkeiten. Man kann mit einer primitiven Wohn— laube auf ſtabilem Fundament anfangen und ſich vergrößern. wenn man die Mittel dazu hat. Man kann für 50 oder 100 Mark einen D-Zug-Wagen bei der Eiſenbahn erſtehen, um ſich dieſen als Wohnſtätte einzurichten. Man kann von Staats wegen aus ſiedeln oder als eigener Bauherr mit Hauszinsſteuermitteln und anderen Vergünſtigungen ſeinen Lebenstraum in Erfüllung gehen ſehen. Und wer als Großſiedler einen Bauernhof gründen will, auch dem ſtehen heute alle Türen und Tore offen. Das moderne Bauernhaus ſoll Wohnhaeis und Für die Es gibt wohl keinen Haushalt, in dem ſich nicht alte ab— gelegte Strümpfe befinden. Wollene, baumwollene, ſeidene, alle mehr oder weniger geſtopft und doch zum Fortwerfen noch zu ſchade. Viele von ihnen kann man mit ein wenig Geſchicklichkeit und Nachdenken noch zu neuem Leben er ſtehen laſſen. Nachſtehend folgen einige praktiſche Verwen dungsmöglichkeiten, die ſicherlich gern von mancher Haus frau ausprobiert werden. Hat man zwei unbeſchädigte ſeidene Strumpflängen von gleicher Farbe, ſo kann man ſie ſehr gut zum Abfüttern von zerriſſenen Kindermäntelärmeln verwenden. Sie wer den einfach in der betreffenden Länge zugeſchnitten und ſach gemäß angenäht. Wie freut man ſich. die Ausgabe für neuen Futterſtoff geſpart zu haben. Ebenfalls aus den Beinlingen der ſeidenen Strümpfe kann man ſehr hübſche Kleiderbügelbezüge anfertigen. Dieſe abgeſchnittenen Beinlinge werden rechts und links auf einen Holzbügel gezogen und in der Mitte des Bügels zuſammen genäht. Die äußeren Enden näht man gut zu und krauſt die Ueberzugteile oberhalb- und unterhalb des Bügels eng an. Die untere Stofflänge kann man hängen laſſen. Man verziert den ſo bezogenen Bügel mit Garn oder Wollreſten mit netten Zierſtichen. Ohne Ausgaben kann man ſich ſo leicht ein nettes Geſchenk zu Geburtstagen oder Feſtlichkeiten anfertigen. Praktiſche Aermelſchoner aus Strumpflängen ſind mit Leichtigkeit hergeſtellt. Dem Arm entſprechend werden die Beinlinge abgeſchnitten und oben und unten mit einem Saum verſehen, durch den man entſprechend breites Gummi band zieht. Wie leicht iſt ſo ein Aermelſchoner übergeſtreif und ſchont die Bluſen bei Haus- oder Büroarbeit 2 2 Photo: Schoepke. Das Futter für die Kinderärmel beſteht aus allen Strümpfen. Aufnahmen(2): C. Lange. Ein Siedlerhaus, das beſonders auf dem Lande zweckmäßig iſt. Strumpflängen, die vielleicht ſchon eine Laufmaſche aufweiſen, kann man noch gut zu Topf- oder Putzlappen verwenden, indem man ſie mehrfach zuſammenlegt und mit einem farbigen Schlingſtich umrandet. An einer Ecke bringt man einen Vorhangring zum Aufhängen an. Von alten Herrenſtrümpfen ſchneidet man einen neuen Teil für die Ferſe, den man überwendlich fein zuſammen näht und der als Strumpfſchoner unter die Strümpfe ge zogen wird So vermeidet man das ſehr häufige, ſchnelle Zerreißen gerade an den Zehen, was beſonders bei Herren ſtrümpfen meiſtens der Fall iſt. Hat man gleichfarbige Strümpfe, die ebenſo zerriſſen ſind, ſo ſezt man in das eine Paar eine Sohle ein. Man ſchneidet den zeriſſenen Teil aus, ſchneidet dann doppelt aus dem anderen Paar eine Sohle. die aber einen Zentimeter größer zugeſchnitten ſein muß. Dann zieht man den aus zubeſſernden Strumpf links über einen feſten Leiſten und heftet die Sohle ein. Man kann aber auch mit der Maſchine zwei- bis dreimal ringsherum nähen. Sind im Laufe der Zeit einzelne Strümpfe übriggeblie ben, ſo kann man ſie in eine Farbbrühe— Kaltfärben iſt hier zu empfehlen tun und ſich ſo einige Paare gleich mäßig einfärben. Die helleren Strümpfe läßt man etwas länger in der Farbbrühe als die dunkleren. Dieſe Strümpfe laſſen ſich ſehr gut waſchen, und man hat ſo manches neue Paar gewonnen Gehen die Strümpfe gar nicht mehr zu verwenden, ſo kann man aus ihnen noch gutes Stopfgarn gewinnen, wenn man die Fäden zu drei oder zu vier gleich aufwickelt. Nur muß man ſehen, wie die Naht zuſammengenäht iſt. Die Naht muß vorſichtigt mit einer Nadel aufgetrennt werden. Dann bleibt der Faden gut, und man kann den Strumpf auftrennen. Man kann ſo ſehr viel Stopfgarn gewinnen. 22282228 Au. N NU CHE Gute Karottenſuppe. 500 Gramm junge Karotten wer— den geſchnitten und mit 250 Gramm geſchnittenen Kartof feln in Fleiſchbrühe ſo weich gekocht, daß man ſie leicht durchſtreichen kann. Die durchgeſtrichene Suppe wird ſämig gekocht, hinein kommen 50 Gramm geröſtete Semmelkrumen. Vor dem Anrichten mit Salz abſchmecken und gehackte Pete ſilie beigeben. Saure Bratwurſt. 600 Gramm friſche Bratwurſt werden in Butter langſam braun gebraten, herausgenommen und warmgeſtellt. In der Bratbutter röſtet man 40 Gramm Mehl an, füllt mit Fleiſchbrühe auf, kocht eine gebundene Soße, die man mit Eſſig, Zucker und Moſtrich abſchmeckt, nochmals aufkocht und die Bratwurſt nun in der Soße lang— ſam gar geſchmort. Zu der ſauren Bratwuürſt gibt man Kar— toffelbrei. Gemüſeſalak. 1 Stück Sellerie, 1 mittlere Peterſilien— wurzel, 1 Stange Porree werden kleingeſchnitten und in ſchwachem Salzwaſſer nicht zu weich gekocht. Einen kleinen Apfel ſowie eine kleine Gewürzgurke ſchälen und ebenfalls kleinſchneiden. Sobald das Gemüſe abgekühlt iſt, mit 2 Eß⸗ löffel Mayonnaiſe gut miſchen, mit Eſſig, Maggis Würze, Pfeffer, Zucker und etwas Salz abſchmecken. Apfelſinenereme. 2 Eidotter werden mit 5 Eßlöffel Zucker ſchaumig gerührt. 4 Eßlöffel Apfelſinenſaft und da⸗ Abgeriebene einer Apfelſine fügt man hinzu. 2 Blatt auf⸗ gelöſte Gelatine dazutun und gut verrühren. Zum Schluß zieht man das zu Schnee geſchlagene Eiweiß darunter und ſtellt die Speiſe kalt. . r 8 —— 5 — * e „ „ die aufgeſtapelten Heumanderl auf und warf ſie durch⸗ einander, daß die Hölzer unter fortwährendem Krachen zu Boden fielen. 5015 Die Kühe begehrten nach dem Stall: der Sepp trieb! ſie mit den Ziegen ein. Es war dunkel, als ob es Abend wäre. i „Schließt die Fenſter im Hauſe!“ rief Linde in die Halle. Aber der Sturm riß ihr die Tür aus der Hand, daß ſie krachend ins Schloß fiel. „Mar' und Joſef!“ ſchrie Marandl auf. Sie hatten, alle den Appetit verloren. Elda ſprang vom Tiſch auf, um nach Balzer zu ſehen, und brachte das weinende Kind! herunter. 5 Da— ein Schlag. Ueberirdiſch hell wurde die Land⸗ ſchaft. Die dunklen Arven waren in glühende Lohe ge— taucht. FoleE 24 1 g 2 1435 e 272 45 1 Erklärung. „Was iſt denn eine Konferenz, Vater?“ 75— „Das iſt eine Verſammlung, mein Sohn, in der be⸗ ſchloſſen 10 wann man ſich das nächſtemal wieder treffen , x 1 , 5 7 will 9 , f nun(ärgerlich):„Daß du e Der heimkehrende Ehema rg di ,. immer wiberſprechen mußt! Ich ſag 1 Ade i ſagſt'n Morgen!“ 4(„Fliegende 15 ich habe gehört, daß du geſtern abend den Sohn„Gern!“ „Inge, ich habe geh Iſt das wahr d⸗ Schach⸗Aufgabe. b 0 d 2 1 ,. l Helbig Nannen. 8 Orgheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) be e e,, 2 c, ß, 2 T 75 „Nicht wahr?“ Daß dieſer Graf Gaſtorp ihren Vater kannte, ihn ge⸗ Nachdruck verboten erwiderte Elda. Sie hatte ſich auf dem Die 24 Buchſtaben: e e dee ee dd e ind in die freien Felder obiger zwei Quadrate einzuſtellen. Geſchah dies richtig, müſſen 1. die je 4 waagerechten Reihen der beiden Quadrate bekannte Hauptwörter mit den ange⸗ führten Anfangsbuchſtaben ergeben und 2. die e ö e Reihen beider Quadrate zuſammengezogen Doppelwörter, aber mit ganz anderer Bedeutung. Kelten-Rätſel. „ e e .,, ee, e. ec, 2. 7 a 0 1 ,, ,. 8 1 b„ unſeres Nachbarn geküßt haſt. mn . 1 „Ja, Mama— aber er hat angefangen * Wirt: Unſer Küchenchef hat kürzlich ſein ganzes Ver⸗ ögen durch eine Börſenſpekulation verloren.. Gaſt: Ich dachte es mir ſchon. Vorhin fand ich ein graues Haar in der Suppe. 1 das Publikum während Großer Schauſpieler: Haben Sie geſehen, wie gebannt meiner Sterbeſzene war? Das Schemel niedergelaſſen, der vor dem kleinen Klapptiſch ſtand, und trank ihre Milch.„Und— Graf Bodo Gaſtorp begleitet mich!“ Mit einem lieben Lächeln ſah ſie ihn an. „Haben Sie keine Augſt— ich kaun ſchweigen, wenn Sie das beruhigt. Nur lügen wollte ich nicht— ich habe Ihr Geſpräch belauſcht.“ „Taneda— alles?“ „Ja, Tino?“ Er faßte nach ihrer Hand, die ſie ihm ließ. Er küßte dieſe Hand. ö ſehen hatte und Gutes von ihm berichtete, löſte ein ſtilles Glücksbewußtſein in ihr aus, und alle ihr unangenehmen Nebenumſtände, die ihn mit ihrer Stiefmutter in Ver— bindung brachten, verſanken vor dieſer Botſchaft. Ein klein wenig weibliches Selbſtgefallen ſtellte die Tatſache feſt, daß Graf Gaſtorp ihr Intereſſe bezeigte. Aber es ward abgetötet durch ein anderes Erkennen: ſie war Tino nicht gleichgültig, und dieſes Wiſſen nahm ſie gefangen, ſtellte alles andere in den Schatten, ſo daß alles in ihr Freude und hoffendes Glück ward. „Gott, mein Gott!“ ſchrie da auf einmal Elda und ließ den Kleinen beinah fallen. „Der Wald, Sankt Valentins Wald!“ vor. Linde Hofer ſtarrte hinaus. „Tinos Wald!“ ſtammelte ſie. Da kam Leben in die Leute. Schreien und Rufen. Die Spritzen wurden fertig gemacht. Der Waſti kommandierte ruhig und ſicher. Draußen praſſelte der Regen hernieder, und die Leute mit ihren ſchweren Stiefeln ſtampften durch Eine Feuerſäule kletterte aus den dunklen Arven her⸗ Aus nachſtehenden zwölf einſilbigen Wörtern iſt die Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge a gan 911 e nicht wirklich tot waren. leiche Zahl zweifilbiger Wörter zu bilden, und zwar in der ö Direktor: Wei e W. eiſe, daß die zweike Silbe des einen Wortes ſtets be Auflöſungen aus voriger Nummer:* a ö die erſte des darauffolgenden Wortes iſt. Das ganze iſt Silben Kreuzwort⸗ Rätſel: Waagerecht: Parlamentskandidat:„Alſo kann ich darauf rechnen, dann zu einer Kette zu vereinigen. 5 1. Parabel, 2. Danger, 3. Caligula, 4. Napoleon, 5. Sadon, daß Sie mir Ihre Stimme geben werden? 10 All Ball Bau Feſt Macht Saal Schluß Spiel 6. Ili, 7. Leka, 8. Naſade, 9. Pola, 10. Thema, 11. Kali, 12. Wähler:„Nein, ich wähle den anderen! N Vers Welt Wort. Pate, 13. Albino, 14. Turban, 15. Elle, 16. Talar, 17. Tepe⸗„Den haben Sie ja nie geſehen! 5 Sprung-Rätſel. kongo, 18. Rigolette.— Vl Auer 8 ken„Nein! Aber Sie habe ich geſehen! 355 egi gelchi Canaille, 9. Politur, 12. Paſtete, 13. Allegorie, 15. i 5 (Zeichnung geſetzlich geſchützt.) 19. Ra uſa 20 Belladonna, 21. Napoli, 22. Erle, 23. On⸗ ae ſind Sie mit den Parteien verwandt oder ſala, 24. Kathete, 25. Jakobi, 26. Notariat, 27. Bankette, beende d fs „ 24.„ eee ee ert? 2 1 28. Largo. 29. Kette, 30. Pera, 31. Lette. ver!„Ich glaube kaum, Herr Richter de Kläger iſt der will benimrzze ftris Eiſenbahnfiskus, und die Beklagte iſt die Stadt Leipzig! f— a„Fliegende Blätter“) 0 2 5 Aus Rache. Bilder⸗Rätſel: Der Mai des Lebens ſteht nicht Aſſiſtent Müller 11 15 ſeinen e 0 dem Korri lang in Blüte. 5 55 Re- dor und verwickelt ihn ſofort in ein Geſpräch:; Silben Aus gieh„Ra ten Degutachtung, 855„Haben Sie gehört, daß Merer ſich verheiraten will, Rada Werte ec ee oe ed Mitfreude, ein bee ele Mann mit einem achtzehnjährigen Redekampf.— Gu etter m Freude. f jungen Ding?“ N. Silben⸗Kapſel⸗Rätſel: des einen Schaden iſt 5 1 5 und das tut ergeindig und allein aus Rachſucht des ern Glück.„Aus Rachſucht? Wieſo denn?“ 1 de G enſätze: 1. Habenichts; 2. Feldhammer; 3. Fahr⸗„Er fühlt ſich nämlich im Dienſt zurückgeſetzt, und hun waſſer: 4. Waldkater; 5. Lauffeuer; 6. Oxhoft; 7. Waſſer⸗ will er dafür ſorgen, daß der Staat eine ordentliche Wi ſucht; 8. Geleiſe. f wenpenſion zu zahlen hat! 5 Magiſches Dreieck:(Schluß des redaktionellen Teils.) Als ſie ſich dem Hofe näherten, verlangſamte Jan Ver— meyen ſeine Schritte. Sie gewahrten Linde mit der Pfeife, die bei den Kühen ſtand und dieſe wie gewöhnlich mittags zur Fütterung lenkte. Mißtrauiſch ſah Jan Vermeyen nach der Hoferin hin. „Ich— möchte noch ein Stück nach dem Walde zu gehen“, ſagte er zu Elda und reichte ihr die Hand. „Es iſt bald Eſſenszeit, Herr Vermeyen“, erwiderte dieſe.„Oder gedenken Sie zu faſten?“ fügte ſie ſcherzend hinzu. Er war ſchon ein Stück vorangegangen und winkte nur noch einmal mit der Hand zurück. Seltſam!, dachte Elda und ſah ihm lange nach, wie er grüßend an Tante Linde vorüberging und bald hinter den erſten Arven des Waldes verſchwand. Es zog ſie unwiderſtehlich, daß ſie ihm nachſchauen mußte, als nach einer Weile noch einmal ganz in der Ferne zwiſchen den Stämmen ſeine Geſtalt punktartig auftauchte. Das alſo war er— der einſt— Geliebte jener Frau geweſen? Sie konnte nicht darüber hinweg.„Er iſt zu ſchade, zu ſchade“, murmelte ſie vor ſich hin. „Wer iſt zu ſchade?“ fragte plötzlich hinter ihr. Sie wandte erſchrocken den Kopf. „Ach, Tantele— ich dachte an— Pa!“ die ſchlammige Erde. Auch vom Oberland kamen ſie hernieder. Hilfsbereit, wie eine geſchloſſene Macht, ſtanden ſie zu den Arveu- leuten. Aber die Feuerſäule wuchs und ſtieg ins Unermeßliche und breitete ſich aus wie ein Meer. Die Hoferin hatte ſich ihr Lodenzeug umgetan. Ihren Leuten voraus, ſtürmte ſie in ihren ſchweren Stiefeln vorwärts. Der Hund ſprang an ihr hoch. Sie achtete nicht darauf. Hörte auch nicht, wie Elda ſie rief und zur Vor⸗, ſicht mahnte. Sah nur Tinos Wald brennen und jagte zu ſeiner Rettung fort. N »Es iſt ja zwecklos!“ ſagte der Pfarrer, der mit ſeinen Leuten heruntergekommen war.„Gottes Wille! Sie ſoll nicht freveln!“ „Gottes Wille iſt es auch, Herr Pfarrer, daß ſie ihre ganze Kraft einſetzt für das Gut, über das ſie geſetzt iſt!“ ſagte Julie ernſt. Die beiden Frauen ſtanden da und ſahen erſchüttert das Schauſpiel, das ſich ihnen bot. Aber es war kein Retten mehr. Die brennende Gewalt forderte ungeſchmälert ihr Opfer— den Wald Sankt Valentin. Mit gewaltigem Brauſer zog das Wetter vorüber. Der Sturm hatte ausgetobt, der Regen war verſiegt. Aus den Tälern ſtiegen die Nebel bergwärts, und vom Süden her erzwang ſich die Sonne ihr Recht. Sankt Valentins Wald loderte noch immer, loderte den Abhang entlang und ließ den einſamen Wanderer erſchauern, der eben über die Arvenleite gegen den Hof ſtieg. „Himmel und Herrgott! Mein Wald!“ Er ſtand vor Elda und wies nur mit der Hand ſtumnt gegen das brennende Ungeheuerliche. nickte traurig bei ſeinen Worten. „Sie ſind alle draußen!“ ſagte ſie.„Die Wehren vom Oberland und von Artein dabei.— Ihre Mutter voran.“ „Mein Wald!“ Er ſtand da, wie vom Schreck gelähmt Seine Hände ſalteten ſich wie zum Gebet „Und wo iſt Bodo Gaſtorp?“ fragte er „Taneda?!“ Sie ſah an ihm vorbei. „Und nun kommen Sie— Herr— Vermeyen! Es iſt ein Wetter im Anzug— begleiten Sie mich heim! Ich Tür habe Ihnen noch einiges zu ſagen.“ Zwanzigſtes Kapitel. Der Blick, den die beiden Männer gewechſelt hatten, war von Elda nicht bemerkt worden. Es lag etwas wie dumpfe Reſignation in Jan Ver— meyens Augen, als er Elda über die Steine von der Hütte hinab zu dem kleinen Saumpfad führte. Sie ſprachen beide nichts, ſchweigend ſchritten ſie eine gauze Weile hinter— N einander her. Endlich gelangten ſie zu dem Paßpfad und konnten nebeneinander gehen. Der Hund hielt ſich eng an Eldas Seite, als wollte er ſie ſchützen. „Sie nannten vorhin einen Namen, Fräulein Elda“, begann er nach langer Pauſe,„mit dem Sie mich an redeten. Kam Ihnen dieſe Kenntnis von einem Dritten?“ „Ja!“ erwiderte Elda einfach und war erſchrocken über die Aufnahme dieſes einzigen Wörtleins. Der Mann an ihrer Seite war zuſammengefahren. Wer?“ „Ihre Seifenbüchſe!“ ö „Fräulein Elda, ſpannen Sie mich nicht auf die 0 Folter!“ Zum erſten Male belog ſie die Frau, die ſie wie eine „Sie geben mir ja keine Gelegenheit, Herr— Graf, Mutter liebte. Wäre die Hoferin eine gute Beobachterin laſſen mich nicht einmal zu einer Beichte kommen. Hören geweſen, hätte ſie das Erröten auf Eldas Antlitz bemerken Tante Linde Zwölf Wörter mit je 5 Buchſtaben und folgender Be⸗ deutung ſind zu ſuchen: 1. Indiſche Gottheit, 2. Teigware, 3. Viehgebäude, 4. Gegenſtand eines Aufſatzes, 5. Kauf- männiſcher Vermittler, 6. Zier- und Nutzholz, 7. Hafenſtadt in Lettland, 8. Raubvogel, 9. Legierung, 10. Stadt in Oſt⸗ po friesland, 11. Bibliſche Perſon, 12. Andere Bezeichnung für e m Geſetz oder Befugnis. Jedes Wort beginnt in dem inneren n a m a Zahlenkreis und endigt nach Sprung in der Pfeilrichtung N wieder im Innenkreis. Die Buchſtaben der Innenfelder 2% e e. 0 ergeben von 1 bis 12 einen viel und gern erwählten tech— Buchſtabe n Rätſe 15 Hippe, Kefir, Opiug don e, niſchen Beruf. Segen, Viſum, Satte, Kamin, Grand, Spitz, Liebe.— 1* Pfingſtmaie. y 7 Pfingf ö 5 0 4 8.. sie mich an und ſchelten Sie nicht zu ſehr. Als ich den[müſſen. Tante Julie wäre es ſicher nicht entgangen. Sie Sie — K—„— C, 24. 0. 54.(0 pf. v.. οον H- Buchſtaben-Rätſel. Aga Ara Ath Ces Egg Eva Fee Fes Ger Gnu Iſa Kur Oſt Ufa Uta. Sofern man die Mittelbuchſtaben vor⸗ ſtehender 15 Wörter richtig vereinigt, ergeben dieſe einen Pfingſtgruß. Sie Blicken. „Du haſt recht, Julie“, lachte dieſe,„aber ich bin zu alt zum Abgewöhnen. Wenn du Herrin vom Arvenhof ſein würdeſt, wer weiß, ob Fräulein Julie Herwart nicht auch mit der Pfeife im Munde und in Schaftſtiefeln über die Felder ſtiege. Es würde dir vielleicht beſſer ſtehen als mir, denn du biſt noch immer hübſch mit deinen fünfzig Jahren.“ „Laß den Unſinn, Linde. Aber verbiete es jungen!“ ſagte Julie ein wenig verärgert. * ch d in Eldas Sie zuckte mit den Achſeln. „Ich fürcht darin! „Taneda! Leb wohl!“ Er ſtürmte ohne daß ihn j Julies Arm. „Komm! Wir wollen davon, hinein Elda Wildnis nahm brennende konnte. in die 2 halten Welcher Denker war's im Vaterland, Der mit anderm Kopf iſt dir verwandt? Sie mir böſe?“ e 4 Das mand D 0 nicht konnen ihn hindern. Aber wir Tante Linde ein Lager bereiten, wenn ſie heim— kehrt. Sie wird müde ſein!“ ſagte ſie und nahm die kalte „Gewiß. Aber es iſt ſchwer, wenn die Herrin ſelbſt Pfeife der Hoferin liebevoll vom Kamin.„Und die wird können ſich auf mich ſfündigt. Ich verſpreche dir aber, es einzuſtellen. Du ſollſt fie ſuchen!“ fügte ſie lächelnd hinzu Hand. zufrieden mit mir ſein. Der Sepp ſoll die gleiche Weiſung Ein Bettler kam vom Walde her, wie von Furien ge bekommen. Und nun laßt uns zum ‚Diner' ſchreiten. Herr jagt, und ſuchte Unterſchlupf im Arvenhof. Elda erkannte Vermeyen wird Appetit haben.“ ihn; es war derſelbe, der ihr Sie nahm Elda bei der Hand und hielt das gegnet war. an, um ihm den Auftrag für Sepp zu geben Er warf ſeinen angeſengten „Herr— Vermeyen iſt nach dem Walde gegangen; er ins Trockene lehnte ſickh ſcheint noch kein Intereſſe für das Diner zu merkte Elda und hing ſich in Julies Arm. „Dann wird er bald kommen. Sein Pünktlichteim geweſen“, ſagte die Hoferin Sie gingen alle drei in den Gartenſaal, wo eben den Tiſch deckte. „Trag auf!“ gebot die Frau.„Das Gewitter wird näher kommen, und wir wollen nachher fertig ſein. Man ſoll nicht den Körper füttern, wenn ein Gewitter über dem Hauſe ſteht und Gott zu uns ſpricht. Das ſind un geſchriebene Geſetze; die Leute halten ſie gewiſſenhafter ein als die beſtehenden“, fügte ſie, zu Elda gewandt, hinzu. Es war nicht die rechte Stimmung, die heitere Unter- haltung; die, die ſonſt Jan Vermeyen angeſchlagen, fehlte. Elda ging, wie ſonſt, dem Marandl zur Hand. Die Hoſerin ſprach leiſe auch ein kurzes Gebet. Draußen grollte der erſte Donner, und die S ben klirrten. Ein Blitz erhellte den Saal, daß die Frauen zuſammen⸗ zuckten. „Er wird Unterkunft in der Waldhütte gefunden haben“, bemerkte Linde. Die beiden anderen ſchwiegen. „Es iſt eigentümlich von ihm“, ſagte Julie.„Habt ihr — etwas miteinander gehabt?“ Mit dieſer Frage wandte ſie ſich an Elda. „Wie kommſt du darauf, Tante Julie?“ „Oder— Tino?“ Elda ſchwieg. Was hätte ſie ſagen ſollen? Näher kam das Wetter. Draußen ſcheuchte der Wind deinem Hüte— Gang Hut Mund 21 Ble auf dem Wege zur Hütte be Zeichnungen: Han. Terraſſe an die Wand und faltete die Hände Ruckſack auf der . te 1 chu m. 5 e — Seic heal zum Gebet „Herr Gott ſei Da ging Elda zu holen und Obdach zu geben Er war ge t, während ſie angſtvoll ſal der anderen bangten, die von der ſchlungen waren mich gerettet haſt!“ zitternd, um ihm eine Suppe ank, daß du Vorzug iſt immer noch immer C fut qe grosse ſhe — Marandl rett reite um das Schick praſſelnden Lohe ver Einundzwanzigſtes Kapitel. „Ich habe ihn retten wollen— deinen Wald!“ hauchte die naſſe Frau, die die ſtarten Männer des Ortes auf ihr bereitetes Lager gebettet hatten. „Hoferin!“ flehte der Waſti.„Geht net von uns! Wir mögen net allaan ſan hier heroben! Net von uns gehn, bitt' ſchön!“ Die Frau war vom ſtürzenden Stamme einer Arve ge⸗ troffen worden. Man hatte ſie bewußtlos von der Brand— ſtatt getragen. Eine tiefe, klaffende Wunde am Kopf hatten Tino und Elda ausgewaſchen und fürſorglich verbunden. Der Regen, der nach einer kurzen Pauſe wieder mit erneuter Heftigkeit eingeſetzt hatte, und das tatkräftige Ein⸗ greifen der verſchiedenen Dorfwehren hatten den Brand doch zu beſchränten und zu dämpfen vermocht. Viel ſtand nicht mehr von Sankt Valentins Wald. Zum Glück waren die jungen, vierjährigen Bäume verſchont geblieben die weiter unten gegen die Schlucht ſtanden: die hohe hundertjährigen Arven hatten daran glauben müſſen. Arbeitsstiefe! naturbraun Spaſtrind- ledet, holzgenageſt, mit Nageldescſlag und Ab- saſzeisen. Gröge 40.47 Gatantſe: Umtauf⸗ oder Geld zurück! wo hlfahrt Ubegonddiens“ Frankfurt a. Main M G D Geballte Kraft. Unter dem Moos, zwiſchen den Steinen rinnt das Waſſes die in Niue 1 505 Alpe 1 0 1900 1905 e die ich im Fluß. Eine Talſperre hemmt ſeinen Le ante, 11 7 1 a N. 5 3 K.„„ 5 e ſteigenden und fallenden Waſſer un gewaltigen Be b Kleinen baden wollte, hatte mir Tante Linde ſoeben geſagt, kam aber zu ſpät, als Elda ſich ſchon im Zaume hatte, ken zu geſammelter Kraft, verſchafft dem Fluß einen gleichmäßige daß Sie auf mich warteten. Ich fand die Seiſe nicht, ſie und konnte nichts mehr wahrnehmen. st er Frachtſchiffe z en Jahreszeiten trägt. hemmt a f g o Sie ſtanpe drei, die Frauen 5 Arpvengaf 5 ie ange 855 e ee d ende Pacer und 8 var wie vom Erdboden verſchwunden. In Eile ſuchte„ Sie ſtanden alle drei die Frauen vom Arvenhof, und d en ee en enen tocken zu werden droht ich— nein— ich bat Marandl, mir die aus Ihrem ſchauten in die Ferne, wo der Sepp bei den Ziegen am ben, wenn im Sommer das Flußbett trocken 3 ri f„ 355 8 8 Abhang ſaß. Sie gewahrten den Rauch, der von ſeiner Einen ähnlich ſegensreichen Staudamm errichtet die deutſche Pe zimmer zu holen, das ſie eben aufräumte. Ich wußte 8 hang aß. Sie ger 1 den Rauch, der von ſeiner vatverſicherung. Aus zahlloſen kleinen Kanälen vereinen ſich die daß Tante Linde ſie Ihnen geſtern hingelegt hatte, weil Pfeife aufſtieg, und Julie bemerkte tadelnd: ingen Beiträge der 17 Millionen Verſicherungsſparer zu einen ie ihrige 8 g 5 88 1781 1 110„Das ſollte er laſſen, es iſt alles dürr zum Knicken bei bree ſtarken Fluß. 700 Millionen Reichsmark ſtrömten in 151 urige ausgegangen war. Marandl kam W dieſer Trockenheit. Wie leicht fangen die Aeſte Feuer.“ 187 8 Privatverſicherung zuſammen. i ilbernen Büchschen, worin ſich das Stückchen befand. Als 5.% Wi. munen Diese euer. Jahre 1934 im Stauwerk der Privatverſicherung zuſamm e 37 j:„ maß dabei Lindes Pfeife mit mißbilligenden Ben ſich im Laufe der letzten 10 Jahre 3 Milliarden Reichsmark en Deckel öffnete, bemerkte ich Krone und aß 8 0 ſeiſe m iboiuigende „Was ſind anſammeln konnten. Planvoll ſpart der Deutſche, um F Je darunter die Worte: Bodo G. Das andere den denn das wieder u ſichern, planvoll verwaltet die Priwatverſſcherung Rau aut Kommentar dazu— vernahm ich bei meiner Ankunft für Manieren, den o e Plänen das ihr b 1 Ein Teil davo uuf er Sete. . illionen Reichsmark im Jahre 1934— floß zurück in den N 7. g 5 g 1. herr Schmidt? 400 Millionen b l. ch dem Tode der tiefe Atemzug ihres Begleiters ließ ſie erſtaunt ir] Kreis der Verſicherten und linderte dort die Not nach dem 5 5 Wer 2 Zug ihres Begl 0 5 ftaunt „Das hat 1 05 des Ernährers, ſicherte einen ſorgenfreien Lebensabend, verſchaf aufblicken. der Arzt gegen's dem jungen Menſchen die Möglichkeit einer gediegenen Berufsaa⸗„Sind e e bildung, gab der heiratsfähigen Tochter die Ausſteuer für den fun„Nein! heißt Sie müſſen mir verſprechen, verordnet, en Haushalt i f ier Feheimmis nich en erraten. rpe nie Soit⸗ Pieſecke!“ 5 Darüber hinaus hat die geſamte Wirtſchaft des Volkes Ante 1 Geheimnis nicht zu bergen Ich werde die Seiſen Verbindungs-Aufgabe am Segen des Stauwerkes der Pripatperſicherung. Seine Hypothe büchſe entfernen und— bleibe— Jan Vermeyen. Wollen ** j„ eue Häuſer, ſeine Darlehen verbeſſern Betriebe, ſein zie mir verſprechen, Fräulein Elda— mein Inkognito 5 0 rank Wind Wehr ken ſchaſſen neue Häuſer, ſeine her bel e r„ 2 8 0 Land 2991 1 0 Wertpapiere gründen Werke, ſeine Mittel fördern die nationa wahren zu helfen?“ Gau Nee 2 1 Arbeitsbeſchaffung, Gemeinden und gemeinnützige Geſellſchafte Als Dritte im Bunde? Einem jeden der vorſtehenden einſilbigen Wörter iſt eins wirken zum Beſten des Volkes mit Geldern, die ihnen die Pri v rlaſſen!“ Elda reichte ihm die der nachfolgenden einſilbigen voranzuſetzen, ſo daß neue, vatverſicherung lieh, 5 5 1 rlaſſen! a reichte ihm die N f f und zwar zweiſilbige Wörter daraus entſtehen. Die An- Vereinzelt würde der unerhebliche Beitrag des Werficherter„In allen Lebenslagen! Ich bin hier, um mich aus fangsbuchſtaben dieſer ergeben eine andere Bezeichnung für zerſtäuben in der vielfältigen ſchwer K 7 92 zuruhen vor der Welt und ihrer Unraſt deshalb tauchte den Juni. f ſeres 7 6 10 1 1 Gian Aut ke g eben ich mit einem falſchen Namen unter. Können Sie mich Aar Ei Mai Nord Not Ob Oſt Rund Sieg Trotz. verſiche 9 0 verſtehen!?“ 15 P+rTTTrTTWTWTTTrTTrTTTTTPFVPTPTVTfTVTVTVTTVTlPTVTVTk!„!!!!!!!!/ y ů Sie nickte und wartete, daß er weiterſprechen ſollte PS. Die Stromkoſten betragen in einem praktiſchen Falle aber vergeblich. i i Für den Landwirt für den Transport von 220 Zentner auf Stockwerkshöhe nur Er fuhr ſich mit der Hand über den bloßen Kopf, und 5 etwa 12 Pfg. bei einem Kilowattſtundenpreis von 15 Pfg. ein Atem ging ſchwer. 4 Die dabei zu erzielende Arbeits- und Koſtenerſparnis kann Endlich wagte ſie ſelbſt einen Vorſtoß. Die eleklriſche Satkwinde man aus der Angabe eines landwirtſchaftlichen Betriebes*„Sie kannten— meine— Frau Adele Renner, die i Iz 0 Stück Zentnerſäcken ein ſeksame Iittel Rt. 2 die— Gattin meines Vaters?“ fragte ſie zögernd. N 1 4; a 5 ermeſſen, wo zum Fördern von 100 Stück Zen ne 1 Jen een t u 60. e 2 rs frag 306 Ein treuer Helfer des Bauern iſt die ele ktriſche Aue Mann nur eine Stunde lang beſchäftigt zu werden Vallensteine- BxxTg ebm 3 Ein Schatten huſchte über ſein Antlitz. Sackwinde braucht während bei einer vorher benutzten Handwinde 5 ö*„Aus Ihren Worten, Fräulein Elda, entnehme ich, 1 ö 0 M 14 2 S Verünrg. d. Augen aten hes. daß Sie es ſſen“ erte er fer St 0 In der Bauernwirtſchaft gibt es Zeiten, in denen jede 3 Mann für Erzielung der gleichen Leiſtung 10 ee Aupens fit 1 eh e„erwiderte er mit dumpfer Stimme. N 5 9 5 8 fi 51 j i en. zehrift geg. Rück p. 1, f. Borg:— errötete. Arbeitskraft ſehr beanſprucht iſt. Es ſind dies z. B. die ern Enundungen! erin W 18, Dnlasdztr b le. 1 hat echt! Es war törichte r ir daß ick Frühjahrsbeſtellung, die Erntezeit und die Herbſtbeſtellung. 20 ee N 8 Beſonders zu bemerken a en„Sie 905 00 recht! Es war töricht von mir, daß ich 5— Zetrei e 1 eee t daß die Winde in⸗ tagte. Verzeihen Sie mir!“ ſagte ſie leiſe. rs der T s reides macht, wenn der 1 N N itt, daß die 5 918 nn 8 5 2 Sa e 10 7 wier keiten und iſt in ö ö N öbeolge ihrer kleinen Ab- In alle Fahrrauhäufer»Ich habe nichts zu verzeihen— Sie haben ein Recht Speicher hoch gelegen iſt. viel Sch. 8 g 0 N N ne en(23431435 351 dazu! Ich will Ihnen noch eins verraten ich komme den Zeiten der ſogenannten Spitzenarbeit beſonders an⸗ e NN meſſung. 3 19 00 e e * 1 f 5 elwind 10 5 ö 1 7 5 Zentimeter) ihres ge⸗ N a Proideolt 65 on von— Ihrer Mutter und habe ſie beſucht! ſtrengend. Mit der neben gezeigten Demag Doppelwin E 7295805 ö 8 ö 144 9 Gewichtes und fordern, o be El da zuckte zuſammen ö 2 1 0 f 7* 52 1 5 2 6 8 N 0 7 0 Tin gen a olns auh rDονν 0 0 5 1 U rt aft ein Hebe, eng gegeben, das hier außer 1 0 2 Deutſchlands groͤßtes. 8 S„ 1 1. H dlebeef ene pen ald 1—5 100 0 erhebliche Erſparniſſe an ihrer einfachen, vollſtän⸗ Sa cee ee Aug i 69 e e f 0 inhri Dieſe elektriſch betriebene Schnell⸗ dig gekapſelten Bauart fete was auch E.& b. Stricker, Fahrractabrm i 5 i N Zeit und Geld einbringt. Dieſe elektri 92 mit Leichtigkeit überall[fer Se. Schreen Bradewede· Bielefeld 58„Davon kann ich Ihnen leider nicht viel berichten. inde arbeitet mit 2 Drahiſellſträngen und 2 Haſtogken, Sie denn de eh. 2 555 mein Beſuch bei ihm war nur kurz— als Patient.“ 0 0 i 22 Met angebracht werden kann. ware neuen Schuh Beſuch bei ihm war nur kurz— als Patient. die ein Gewicht von 125 Kilogramm mit etwa 10 auch dort, wo für eine b% es„Sie waren krank?“ Geſchwindigkeit in der Minute wechſelweiſe heben und ſenken. anders Winde kein Platz 0 Wer nicht inseriert Er zuckte die Achſeln. Beim Einhängen einrolliger Unterflachen beträgt die Trag⸗ iſt. Viele Veſucher der 5„Krank— vielleicht!“ 7 1 1 f 1 1 1— 2 2— 7— N kraft 250 Kilogramm, die Hubgeſchwindigkeit etwa 11 m/min. zweiten Reichsnähr⸗ der wird vergeſſen Sie überhörte ſeine Antwort. an jedem Haken. Sie reicht alſo zur Beförderung der ſtands⸗Ausſtellung wer⸗„Und er ſah gut aus, mein lieber Pa?“ fragte ſie noch gewöhnlich in der Landwirtſchaft vorkommenden Laſtein⸗ den ſich von der prar⸗ 8 mal, zögernd. iten in jedem Falle aus. Eine patentierte Bremſe hält die. 1975„Hum Mochenende“,„die Fame“ unn„Zum Zeltvorteie, Se ee cegend.„Er iſt ein ernſter, ſympathiſcher Mann!“ ſagte er mit eiten in 43 7 ö tiſchen Einrichtung dieſes as Veilage 0 4„. 36: 600 508, Ji. Nr. J. Fe die auf dief Selte erſchel„ Laſt bei Stromunterbrechung ſofort in jeder Lage feſt, ein Hebezeuges überzeugt Auselgen it der Vecſga der gor en ung wach N ſachd ruck. 1 1 i 185 1 1 1. u, Außeigenten En 5 N 1 6 Zuhochfahren wird durch einen elektriſchen e e haben ö e ee eee eee 2155 N eien e e 2. In Elda ſprühte Freude aui f 1 6 f etwa ö verhindert. Der eingebaute Drehſtrommotor leiſte (Fortſetzung ſolat.) ſchwindigteit mit Rücksicht auf den Stregen, verkehr nicht voll ausgenutzt werden. Er über, bietet die Geſchwindigkeit des ſchnellſten F d. Zuges auf dieſer Strecke noch um eine Stunde 20 Minuten. Trier, 15. Rodberg zwiſchen Gießen und ſtümmelte Leiche eines Mannes liegen Wie die ſofort aufgenom- mene polizeiliche Unterſuchung ergab, han⸗ delt es ſich um einen früheren Beamten emer Gießener Behörde, der ſeit einiger Zeit fortgeſetzt ſchwere Verfehlungen im Dienſt begangen und nun den Tod auf den Schienen geſucht und gefunden hat.. Friedberg, 15. Juni.(Rosbacher Kir⸗ chenmarkt.) Der Kreisort Ober⸗Rosbach iſt nicht nur in der engeren Heimat, ſondern weit über Heſſen hinaus als bedeutender Obſt⸗ markt bekannt. In dieſem Jahr, das durch die zahlreichen Nachtfröſte der letzten Zeit für die Kirſchen wenig ausſichtsreich war, iſt hier mit einer mittleren Ernte zu rechnen. Dagegen bringen die Erdbeeren eine gute Ernte. Der diesjährige Rosbacher Kirſchen⸗ und Erdbeermarkt wurde am Sonntag, den 16. Jun, eröffnet und während der ganzen Frühobſtzeit täglich abgehalten. Schotten, 15. Juni.(„Schwe er“ Diebſtahl.) Vor einem halben Jahr wurden aus einem Schuppen in einer Steinbruch bei Schotten eine Feldſchmiede und ein über drei Zentner ſchwerer Amboß 1 1 Blockſtelle hüe e ſind Volksgul. volt, Lollar die ſtark ver Deutſche Jugendherbergen ſind das Bot ⸗ bild aller in der Welt. Helft mit das Netz erweitern! In kurzen Worten Die Vertreter der Britiſh Legion werden am 13. Juli zum Beſuch nach Deutſchland ab⸗ reiſen. 15 Die Sowjetregierung hat bei der briti⸗ ſchen Regierung Vorſtellungen wegen des ge— planten weſteuropäiſchen Luftpaktes erhoben. Der franzöſiſche Kriegsminiſter Fabry und die Heeresausſchüſſe des Parlaments haben eine Beſichtigungsreiſe in das Gebiet der Oſtbefeſtigungen angetreten. Die Aufräumungsarbeiten an der Stätte des Exploſionsunglückes in Reinsdorf bei Wittenberg machten große Fortſchritte; für die Hinterbliebenen der Opfer ſind bereits große Hilfsbeträge bereitgeſtelll worden. Aus der Heimat Wedenktage 15. Juni 1885 Der preußiſche Generalfeldmarſchall 199 10 Friedrich Karl von Preußen in lein⸗Glienicke bei Potsdam geſtorben. 1888 Kaiſer Friedrich III. in Potsdam geſtor⸗ ben; Thronbeſteigung Wilhelms II. 1905 Der Gouverneur vom ehemaligen Deutſch⸗Oſtafrika, Hermann von Wiſſ⸗ mann in Weißenbach, Steiermark geſt. Prot. und kath.: Vitus Sonnenaufg. 3.36 Sonnenunterg. 20.24 Mondunterg. 1.53 Mondaufg. 19.32 . 5 2 Juni.(Kind aus dem fa a es I renden Zug geſtürzt.) Auf der 15 g ſtrecke Trier—Köln fiel bei Jünkerath auz e e Werse d ein ſechs⸗ e 1 f jähriger Knabe, der an der Türe geſtande Mia i 0 1 19 e 55 Fahrt 1 1 9 0 10 Viernheim, 15. Juni. 1 e 0 ein Be— ure hatte ſich plötzlich geöffnet und nur dem„ Ehrenkreuze des Weltkrieges. hwerderecht des Einwohners und des Bürgers Umſtand, daß der Zug erſt in der Anfahrt In der 170 Zeit f 11 70 1180 feſtgelegt. Dieſes Beſchwerderecht wird durch 12 Abe 10 ee 515 100 Ahe mit Ausgabe der Ehrenkreuze eingetreten Auf 985 ene ausgeübt, der zuläſſig iſt gegen demselben Abteil ſaßen, 150 1 6 mündliche und ſchriftliche Vorſtellung des l der Gemeinde, die erſtens das Recht bremſe. Das Kind war auf den Bahnkörpet Kyffhäuſerbundes, Ortsleitung Viernheim, ae eee e Aae geſtürzt und hatte eine ſchwere Kopfverletzung ging heute folgender Beſcheid des Kreisamtes 9025 e e s erlitten. Es konnte jedoch nach Anlegung eines Heppenheim ein. a 1 oder die Erſatzvornahme betreffen, Notverbandes die Reiſe mit ſeinen Elter In der Gemeinde Viernheim ſind nach e den Erwerb, das Erlöſchen oder die n unſeren Aufzeichnungen bis heute 582 Ehren⸗ eee des Bürgerrechts, und vier⸗ e kreuze zur Ausgabe gelangt. Die noch hier tens die Verhängung von Bußen. Die Be⸗ faßt.) In der Nähe der Blockſtelle pe⸗ befindlichen Anträge es ind dies ſchwerde iſt innerhalb von zwei Wochen nach ternach wurde der Reichsbahnvermeſſungsbe. 0 9 0 ſin dies in der Zuſtellung der Verfügung beim Bürgermeiſter amte Friedrich aus Herxheim von einem Zu⸗ Hauptſache ſolche von Frontkämpfern— ſind einzulegen und 6 0 1916 5 8 ge erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß der ſoweit vorbereitet, daß die Ausgabe der Ehren⸗ ichts eee die Verfügung ſelbſt geſtohlen und fortgeſchleppt. Nach monate.[ Tod bald darauf eintrat. Der Verunglücte f keuze jederzeit erfolgen kann. Da jedoch die 00 75 anderes beſagt, aufſchiebende Wirkung. langen Ermittlungen gelang es nunmehr, muß das Warnungsſignal des heranbrauſen dieferung der Frontkämpfer-Ehrenkreuze durch i eee Form iſt für den Einſpruch als Täter zwei Einwohner eines benachbar⸗][ den Zuges überhört haben. die betr. Fabriken ſeit einigen Wochen ſtockt nicht vorgeſchrieben. Einſprüche können auch ten Dorfes zu ermitteln, die den Diebſtahl 285 1 75 1 ſiehen uns die vorgenannten Ehrenkreuze 10 mündlich erfolgen. Ueber den Einſpruch ent— eingeſtanden. Die Feldſchmiede hatten ſie heidelberg, 15. Jun.(Tödlicher 8% Zt.. nicht zur Verfügt Die Se ze g.“ ſcheidet der Bürgermeiſter, gegen deſſen ab— umgearbeitet, während ſie den drei Zentner[ behrsu nfall) Am Donnerstag e e e, Schuld an dem lehnende Entſcheidung die Klage im Verwal— ſchweren Amboß im Garten vergraben und) nete ſich zwiſchen Kirchheim und Sa eingetretenen Stillſtand in der Ausgabe der tungsſtreitverfahren läſſi e edel Salat darüber gepflanzt hatten. ſen ein folgenſchwerer Verkehrsunfall. Die Ehrenkreuze liegt hiernach nicht bei uns. Von h td 6 40 10 zul ſig iſt. Schließlich 5 einer Verſchleppung der Arbeiten kann über— i zemeindebürger das Recht der förm⸗ lichen Beſchwerde gegen die Zurücknahme der Beſtellung zu einem Ehrenamt. Da nur Bür— etwa 38 Jahre alte Marie Vogelbachen aus a haupt keine Rede ſein. ger Ehrenämter bekleiden können, kommt für fruchtbares Ackerland vor chwaſſerſchäden. zu ſchützen, am Rhein und an der Lahn mühen ſie ſich hoch oben an den ſteinigen Hän⸗ gen und ſchaffen neue Weinberge, die Jahr⸗ zehnte hindurch brach und öd dalagen, weil den Weinbauern die Mittel zur Rodung und Bepflanzung fehlten. 0 e Gefahr dem deutſchen Wo Not iſt, wo f Boden droht, da ſiehſt Du ihn, den Arbeits⸗ mann, der nichts anderes will, als werkend an deutſchem Boden der deutſchen Gemein⸗ ſchaft dienen. Dieſer einſatzbereite Dienſt an der Gemeinſchaft gibt dem Arbeitsmann. ſein eigenes Gepräge, gibt ihm die beſcheidene und doch ſo ſtolze Haltung, dieſer Dienſt gibt ihm darüber hinaus eine neue Lebens⸗ auffaſſung und den Willen zu einer neuen Lebensführung. Wer einen Ein . Fleiſchergewerbe. Die von der Deutſchen Reichsbahn aus Anlaß des Reichs— handwerkertages ausgegebenen Sonntagsfahr karten verlieren mit dem 17. Juni ihre Gül tigkeit. Für die Beſucher der Reichsfachaus— ſtellung des Deutſchen Fleiſchergewerbes iſt jedoch die Gültigkeit bis zum 23. Juni 1935 verlängert, wenn die Karten von der Ausſtel— lungsleitung abgeſtempelt ſind. 1 300 jahre Dienst am Volke Elne Heschichle f. Frankfurter Flelscherhandwerhs 955 Das Feſtbuch und der Führer für die Reichsfachausſtellung des Deutſchen Fleiſcher— gewerbes enthält eine ſehr gute Geſchichte des Metzgerhandwerks. der Zunft und der In— nung in Frankfurt a. M. unter der Ueber— ſchrift„800 Jahre Dienſt am Volke“. Die von Paul Bierwirth flüſſig geſchriebene Dar— ſtellung baut auf einer eingehenden Akten forſchung auf und dürfte auch die Aufmerk— ſamkeit über die Ortsgrenzen hinaus bean ſpruchen. Außerdem enthält der Katalog eine Richard Enders wird. So ſtellt der Katalog gleichzeitig einen ſchönen Beitrag zum heutigen Frankfurt dar. Auch die übrige Aufmachung des Kataloges entſpricht dem echten Hand⸗ werksgeiſt, der in dieſen Tagen in der alten Goetheſtadt ſein Bekenntnis zu Deutſchlands Zukunft ablegt. 2. Mernheimer Handwerker fahren nach Frankfurt zur Handwerkerausstellung Gemeinſame Abfahrt zum Reichs- handwerkertag in Frankfurt, von hier aus mit der Staatsbahn 7.19 vormittags, ab Wein— heim 7.33 Uhr. Bei Beteiligung von 25 Per⸗ ſonen 40 Prozent und bei 100 Perſonen 50 Prozent Fahrpreisermäßigung. Für jeden an— deren Zug iſt Sonntagsfahrkarte gültig. Es ergeht nochmals der letzte Appell an die hie— ſigen Handwerker, dieſe großangelegte Hand— werkerſchau nicht zu verſäumen! Vieles gibt es zu ſehen, das wiederum dem Handwerker im praktiſchen Leben, zu großem Nutzen ge reichen kann. ö 15. Juni.(Vom Zuge er⸗ blick in das Leben des Ar⸗ beitsmannes gewinnen will, in ſeine Arbeit und ſeinen Dienſt, wer die Aufgaben und Leiſtungen des Arbeitsdienſtes im Heſſenlande und den Arbeitsmann als Freund und Helfer kennen lernen will, der beſuche die in der Zeit vom 7. bis 14. Juli im Wiesbadener Landesmuſeum ſtattfindende Ausſtellung: Der Reichsarbeitsdienſt, ſein Wollen und ſein Er⸗ folg! ———— ** Wieder billige Sonderzüge nach Ber Bies Walldorf befand ſich auf dem Nachbonſe⸗ lin. Wie im vergangenen Jabre. werden Der Kameradſchaftsführer Klee hat ſich eg mit dem Fahrrad. Beim Weißenstein ſtieß ſie mit einem Laſtzug aus Steins az am letzten Mittwoch beim Kreisamt perſönlich billigen Sonder— 16. Juni 1815 Blücher wird von Napoleon bei Ligny geſchlagen. 1815 Schlacht bei Quatre-Bras. Rückzug Neys vor Wellington, Herzog Friedrich Wilhelm von Braunſchweig fällt. 1858 König Guſtav V. von Schweden auf Schloß Drottningholm b. Stockholm geb. 1873 Der Seeoffizier Karl von Müller, Füh⸗ rer der„Emden“, in Hannover geboren Prot.: Juſtina— Kath.: Benno Sonnenaufg. 3.36 Sonnenunterg. 20.24 Mondunterg. 2.39 Mondaufg. 20.30 Gras im Mund ilt ungeſund In den Tagen, da die Wieſen und Felder in voller Pracht ſtehen, iſt es notwendig, auf eine Unſitte aufmerkſam zu machen, die ſchon manchmal großes Leid im Gefolge hatte. Da wandert einer durch die prangende Natur, rupft ſich einen Gras— oder Aehrenhalm ab, ſteckt ihn unbeſonnen in den Mund und kaut daran voll Luſt. Durch das Gras und noch mehr durch Getreidehalme wird jedoch der Strahlenpilz, der in den Halmen ſitzt, as den Menſchen übertragen. Er äußert ſich vielleicht im Anfang nur als eine harte Ge— ſchwulſt am Halſe und wird leicht mit einer harmloſen Krankheit verwechſelt, die als Geſchwür oder Furunkel nach außen in Er- ſcheinung tritt und behandelt wird. Wird die Krankheit ſofort erkannt und zieht der Kranke auf ſchnellſtem Wege einen Arzt zu Rate, dann beſteht die Möglichkeit, den Strahlenpilz auszuheilen. Wenn nicht, dann kann ſich trotz zahlreicher Operationen der Pilz im Körper immer weiter ausbreiten. Die Behandlung einer ſolchen Erkrankung iſt ſehr ſchwierig und erfordert eine große Ge duld von Seiten des Kranken, da Rückfälle ſehr häufig ſind. * * Urlaubsgewährung in den Schulſe rien. Der Reichs- und preußiſche Arbeits miniſter teilt im Einvernehmen mit dem Reichs- und preußiſchen Wirtſchaftsminiſter mit: Das Herannahen der großen Schul ferien gibt zu folgendem Hinweis Veranlaf fung: Die Zeit, während der dem einzelner Arbeiter und Angeſtellten der ihm zuſtehend Urlaub zu gewähren rer des Betriebes im allgemeinen ſprechung im Vertrauensrat, wobei im men der betrieblichen Notwendigkeiten U Rah nad Möglichkeit die Wünſche der einzelnen Ar⸗ beiter und Angeſtellten berückſichtigt werder ſollen. Dabei erſcheint es als eine ſelbſtver ſtandliche ſchaftsangehörigen mit mehreren ſchulpflich tigen Kindern. ihnen den Urlaub in den iſt, beſtimmt der Füh- nach Be⸗ Pflicht, den Wünſchen der Gefoſg— Aus Heſſen und Naſſau Ab Auguft„Fliegender Frankfurter.“ Frankfurt a. M., 15. Juni. In den nächſten Tagen wird auf den Bahngleiſen um Frankfurt am Main ein Schnelltrieb— wagen nach Art des„Fliegenden Hambur⸗ ger“ zu ſehen ſein, der einige Zeit in Frank⸗ furt bleibt, um die zur Bedienung des„Flie⸗ gender Frankfurter“ vorgeſehenen Eiſenbah— ner mit einem Wagen dieſer Bauart vertraut zu machen. Dieſer Schnelltriebwagen verkehrt ab 1. Juli ds. Is. regelmäßig zwiſchen Köln und Berlin. Wann der„Fliegende Frankfur⸗ ter“ hier eintrifft, ſteht noch nicht feſt, doch iſt zu erwarten, daß der regelmäßige Schnell triebwagenverkehr noch im Monat Auguſt auch auf der Strecke Frankfurt am Main — Berlin aufgenommen werden kann. Juni.(Fauſt⸗ Goethe⸗Mu-⸗ Fauſt-Aufführung ſtaltet das Freie 16. Juni, nuſeum. * èFrankfurt a. M., 15. Ausſtellung im ſeum.) Anläßlich der auf dem Römerberg veran Deutſche Hochſtift ab Sonntag, eine Fauſt-Ausſtellung im Goether * Marburg, 15. Juni.(Aus Liebes- kummer in den Tod.) Anſcheinend aus Liebeskummer machte ein 26jähriges Mädchen aus Hannover, das in Marburg ſeinen Bräu— tigam beſucht hatte, ſeinem Leben dadurch ein Ende, daß es ſich in der Nähe des Süd— bahnhofs auf die Schienen der Main⸗Weſer⸗ bahn legte und von einem Zuge überfahren ließ. Aus dem Odenwald, 15. Juni, lere Heidelbeerermte.) Die beerblüte geht ihrem Ende entgegen. überreiche Blütenbehang Nachtfröſte vor Pfingſten ſtarken erlitten, ſo daß höchſtens mit einer ren Ernte der zu rechnen wird. Rieder-Ingelhei ſpargel.) Einen Gramm Gewicht Die Länge beträgt 39 Nierſtein, 15. Juni. Am Hauſe des Landwirts haben 37 Schwalbenpaare ihr Neſt Zurzeit brüten Schwalben. D ein Gezwitſcher wenn erſt (Mitt⸗ Heidel mittle— Blaubeeren (Rieſen von 40 in, 15 Ji ni. Rieſenſpargel Zentimeter. Fritz Strub 8 gebaut wird Ju U 8 0 die die geb ind 1d en, gen ausgeſchlüpft Cauterbach, 15 Juni Selbſtmond.) Ein 24 2 aus dem Kreisort U Jahre alter Land wirt ee Allmenrod mach: grauenhafte Weiſe ſeinem Leb Ende. Er ſteckte ſich eine nam: patrone in den Mund und brachte Entzündung. Durch die Exploſion 1 Auf . N Dr Spreng, ſio le 5 Urſache zu der Tat ſoll in zerrütteten Fa Schulferien zu gewähren, bevorzugt zu ent ſprechen. Die übrigen Gefolgſchaftsangehöri gen werden ſicher im Geiſt echter Arbeitskameradſchaft in die legung ihres Urlaubs auf eine andere einwilligen, damit derartige Wünſche derreicher Eltern unter allen Umſtänden be vriediat werden können 7 Vel Reichsarbeitsdienſt Sein Wollen und ſein Erfolg! Die erdbraune Tracht des Arbeitsmanne belebt mehr und mehr das Straßenbild u ſerer Städte und Dörfer. ſtraffſe Geſtalten, mit klaren, willensſtarke Augen tragen ſtolz ihre Tracht, die ſie ihr Ehrenkleid nennen. Wer Willen und Weg unſerer Arbeits— männer erkennen will, der muß ſie im harte Werktag ſehen, im Dienſt und bei der Arbei wenn ſie, bis Moor des Ri ten Ungeheuer um neuen Boden ringen— fi Deutſchland! Ueberall im Heſſenland ſind s zum Kampfe eingeſetzt; hoch oben im Weſte wald roden ſie land, an den Ufern der Nahe werken f und bauen neue Dämme, 1 1 nationalſo zialiſtiſchen 211 He an die Knie in das ſumpfige eds eingeſunken, mit dieſem ſeuch⸗ und ſchaffen neues Acker⸗ kilometerweit, um . milienverhältniſſen liegen. Gießen, 15 Juni.(Nach Verfehlungen in den Donnerstag früh ſah der eines Zuges har nehen den Tod.) 7 Schienen in der 5 zul wurde ihm der Körper vollſtändig zerriſſen. Die Der hat jedoch durch die Schaden ſein erntete ein hieſiger Landwirt. (Ein Tierfreund) (Gräß licher 0 en ein * U ſchweren Am Lokomotivführer auf dem Vahnkörper unmittel— Nähe der auch in dieſem Jahre die züge des Reichsverbandes funkteilnehmer anläßlich der Großen Funk⸗ ausſtellung in Berlin wieder verkehren. 6000 Perſonen allein aus dem Gau Heſſen⸗ Naſſau benutzten im Vorjahr dieſe günſtige Gelegenheit, an den Veranſtaltungen, Ta⸗ gungen und Führungen durch Berlin und Potsdam teilzunehmen. Aufgebaut auf den Erfahrungen des Vorjahres, iſt die Organi- ſation diesmal noch vereinfacht und verbeſ⸗ ſert worden, ſo daß jedem Teilnehmer für wenig Geld ein Höchſtmaß an Unterhaltung, intereſſanten Darbietungen und Erholung geboten wird Die Sonderzüge verkehren in der Zeit vom 17. bis 25. Auguſt und ſind ſo gelegt, daß je nach Wunſch ein Zug mit einem Aufenthalt in Berlin von drei Tagen oder einer Woche gewählt werden kann. An⸗ meldungen nehmen die Kreisrundfunkſtellen entgegen, die auch nähere Auskunft erteilen. e Ernennung von Sachverſtändigen und Wirtſchaftsprüfern. Die Induſtrie- und Han⸗ delskaſ imer für das Rhein⸗Mainiſche Wirt⸗ ſchaftsgebiet, Sitz Frankfurt am Main, hat die nachfolgenden Herren öffentlich beſtellt und beeidigt: Als Sachverſtändige: Dr. Hugo Greffenius, Frankfurt a. M., Schreyer⸗ ſtraße 6, für Erzeugniſſe des Maſchinenbaues, Peter Klein, Frankfurt a. M., Willemerſtraße für inländiſches Obſt und Gemüſe, als Heinrich Hahnenbruch, Bad Löfle, Deutſcher Rund⸗ 92 20, Mirtſchaftsprüſer: ö Homburg, Kl. Tannenwald, Victor Frankfurt am Main, Mittelweg 46. Aus den Nachbargebieten zuſammen und erlitt dabei ſo ſchwere letzungen, daß ſie kurze Zeit nach der lieferung ins Heidelberger verſtarb. Con den Uiernheimer 0 D — ie erſten Aufführungen von Schill! „Wilhelm Tell“ Wie man hört, hat das diesjährige Steel jahr der Viernheimer Freilichtbühne mit ſcheint als Zeichen dafür genommen zu können, daß das Spieljahr 1935 eine n bei weitem größere Beſucherzahl zu verzeng haben wird wenn nicht alle Zeiche gen als die zwei erſten Spielſomm Die ſzeniſche„Ueberholung“ und beſſerung der Schaubühne im Viernh Wald hat ſich als ſehr günſtig in der 2 geſtaltung ausgewirkt und der Geſamtda⸗ lung einen weiteren und geſchloſſeneren men zu geben vermocht. Die darſteller Leiſtungen der Spielkräfte, die durch Here nahme mehrerer Berufs-Schauſpieler Schuß profeſſionellen Bluts in ihre bekommen haben, haben im der„Fliegende Kölner“ Stunden 9 Minuten von Köln nach Berlin. Köln, 15. Juni. Die Deutſche Reichsbahn ſtellt vom 1. Juli ab auf der Strecke Köln— Berlin einen neuen Schnelltriebwagen nach dem Muſter des„Fliegenden Hamburgers“ in den Verkehr. Es handelt ſich auch hier um einen zweiteiligen Schnelltriebwagen, deſſen Innenausſtattung gegenüber dem„Fliegenden Hamburger“ noch weſentlich verbeſſert worden ift, u. a. durch Doppelfenſter größerer Breite, beſſere Lüftung und verſtärkte Beleuchtung. Die Wagen haben 81 Sißplätze in ſechsſitzi— gen Abteilen. Der 5 Dt 15, der nur 2. Klaſſe führt, fährt um 7 Uhr früh von Köln ab und trifft 12.09 Uhr in Berlin auf dem Bahnhof Zoo ein. Der Gegenzug, der FDi 16, verläßt um 19.01 Uhr in Berlin den Schleſiſchen Bahn⸗ hof, und erreicht Köln 18 Minuten nach Mit⸗ ternacht. Der„Fliegende Kölner“ hält jeweils eine höchſtens zwei Minuten in Hannover. Hamm, Dortmund, Eſſen, Duisburg und Düſ⸗ ſeldorf. Der neue Schnelltriebwagen hat auf den Probefahrten eine Geſchwindigkeit von mehr als 185 Kilometet in der Stunde erreicht, jedoch kann naturgemäß dieſe Ge⸗ CC 8 8 In 5 1 Sonnengebräunte, n 1 b, It ie 1⸗ ie Die Jugendherberge Heppenheim an der Bergſtraße iſt er⸗ weilert worden. Sie hat engl etwa 70 Beiten. N geſehen die Leiſtungshöhe der jahre übertroffen, was zum Teil gemäß der Tatſache zugeſchrieben werden daß die längere Uebung der verfeiwen Sprech- und Spielweiſe zuſtatten kommt 2 ſem Moment kommt umſomehr Bedeutus als die Leitung der Viernheimer Freilich ſeit Beſtehen der Spiele die tragenden nach einigermaßen gegebener Möglichke— den gleichen Perſonen beſetzen läßt. 7 gemein günſtige Aufnahme, die das mer Tellſpiel nach den bis jetzt Aufführungen im Jahre 1935 gefunden auch durch die zahlreichen Beſprechun der Preſſe beſtätigt. 9 9 erf gut die Leitung der Freilichtbühne daran getan hat, neben dramatiſch möglichſt einwandfreien 2 tung auch das perſönliche Wohlbehagen Erſtellung einer wetterfeſten, überdacht ſchauertribüne) nicht außer Acht zu bewies treffend die Eröffnungsaufführn ſchon kurz nach Beginn der Vorſtellun heftiger Gewitterregen einſetzte, der ind Zuſchauern in ihrer ſicheren Gebor— nichts anzuhaben vermochte. Und wen die Beſucher, die an den heißen Pfingſkt dem Tellſpiel anwohnten, fragt, ſo w alle die Anwort geben, daß trotz tro Hitze für ſie in dem ü berdachten ſchauerraum und dazu mitte herliſchem Fichten und Kiefe wald der Beſuch keine körperliche Stren, eher ſogar auch eine körperlich holung bedeutet hat. Wie 2 1 ziert Mit einem Wort: Nicht nur für die tige und ſeeliſche Bildung und Erbau iſt geſorgt, auch das körperliche 00 befinden kommt durchaus zu ſeinem e ſodaß für jeden Beſucher das Tel zu einem durch keinerlei Unbilder Witterung geſtörten, genußreichen g wertvollen Tag wird, den keiner ſo ſe wieder vergißt. drei bis jetzt erfolgten Aufführungen a Ber— Krankenhaus Volksschauspielſet ſehr günſtigen Anfang genommen de U 1 die Ausweispapiere immer reſtlos zurückge geben worden. Es„ 1 2 8 85 2 Provinzial⸗Ausſchuß. Am Sams— zag, den 15. Juni 1935, vormittags 9.15 Uhr, findet im Regierungsgebäude, Darmſtadt, r dd 9 17 ff f Neckarſtraße 35 Zimmer 17, eine öffentliche Sitzung des Provinzial-Ausſchuſſes der Pro vinz Starkenburg ſtatt. Altersgrenze der Bauernfüh⸗ rer. In der Vergangenheit ſind ſehr oft kitende Stellen der berufsſtändigen Führung mit Perſonen beſetzt worden, die infolge ihres Alters nicht mehr ſelbſtwirtſchaftende Bauern oder Landwirte waren und denen deshalb eine ſebendige Verbindung mit den politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen des Bauerntums und der Ernährungswirtſchaft fehlte. Aus dieſem runde hat der Reichsbauernführer als Al— ſersgrenze für alle ehrenamtlich tätigen Bau anführer das 55. Lebensjahr beſtimmt. Aus nahmen ſind nur in ganz beſonderen Fällen uuläſſig und bedürfen der Genehmigung des Reichsbauernführers. 1 5»Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei berhinderung des Hausarztes verſieht Herr dr. Jun g, Adolf Hitlerſtr., den ärztlichen Sonntagsdienſt. 1 227 deichsmittel für 65000 neue Hleinsiedlerstellen Der Reichs- und preußiſche Arbeitsmi— liſter hat einen Betrag von 70 Millionen MM. für die Weiterführung der Kleinſied lung beſtimmt und auf die Länder und Ver waltungsbezirke verteilt. Die Finanzierung der geuen Siedlungsvorhaben ſoll künftig grund üzlich in der Weiſe erfolgen, daß die Auf dendungen für Grund und Boden und die foſten für den Aufbau der Siedlerſtellen wöglichſt weitgehend aus dem privaten Kapi kalmarkt durch private erſte und ſoweit wie möglich zweite Hypotheken(dieſe nötigenfalls lter Reichsbürgſchaft) aufgebracht werden. Laneben ſollen die Siedler mindeſtens 20 v. des Bau- und Bodenwertes, kinderreiche ſamilten mindeſtens 15. v. H. beſitzen. Zur leſtfinanzierung der Baukoſten ſowie zur Leckung der Koſten für die Einrichtung der eedlerſtellen können dann Reichsdarlehen bis um Höchſtbetrage von 1000 RM. je Siedler— elle, außerdem für kinderreiche Familien, ichwerkriegsbeſchädigte uſw. Zuſatzdarlehen s zu 200 und bis zu 400 RM. bewilligt erden. Nimmt man an, daß etwa auf je bei Siedlerſtellen ein Zuſatzdarlehen von 00 RM. entfällt, ſo könnten mit den neuen eichsmitteln, alſo rund 65000 neue Klein ſolerſtellen gefördert werden. Bewerbungen n Siedlerſtellen ſind, wie bisher an die Ge— unden und Gemeindeverbände(Kreiſe) zu Aen. ö. ſemeindefragen s Beschwerderecht der Gemeindebürger Die neue deutſche Gemeindeordnung hat, ſprechend dem Führerprinzip, das Ein⸗ ſuchsrecht der Gemeinden gegen Verfü⸗ gen der Aufſichtsbehörde inſofern einge— ſräͤnkt, als es jetzt eine Klage im Verwal— ügsſtreitverfahren einer Gemeinde gegen die ſſichtsbehörde nicht mehr gibt. Die Gemein⸗ haben nur ein Beſchwerderecht an die nächſt— überzeugen können, daß alle Anträge bearbeitet ſind. Die Dokumente liegen verſandbereit. Es braucht niemand um ſeine Militärpapiere zu bangen. Mit den verliehenen Ehrenkreuzen ſind dung darüber. den Einwohner dieſe Beſchwerde nicht in Be— tracht. Auch dieſe Beſchwerde muß innerhalb jon zwei Wochen erfolgen. Die gemeindlic f f von zwei Wochen erfolgen. Die gemeindliche dings nicht genannten) Perſönlichkeit geſchrie Yrffi Sbehörde N io o iiltige Entſchoi Si 0 Aufſichtsbehörde trift die endgültige Entſchei- bene Schilderung Frankfurts, die durch eine 51* 701 N 120* 1* 1 von einer ſeit Jahrzehnten mit dem Frank furten Leben und Boden verwurzelten(aller 0 251 N Reihe von Zeichnungen des Kunſtmalers 5 Nun ſteht die letzte Entſcheidung vor der Tür. In einem harten, zähen Kampfe haben ſich die„Grünen“ durchgerungen, um nun morgen im letzten Spiel, wie wir beſtimmt erwarten, den Aufſtieg zu erringen. Im Sep tember war es, als in einer großen Fußball ſchlacht der Gaupokalmeiſter in Karlsruhe er rungen wurde. Und dieſe Gaupokalmeiſter ſchaft war es, die den„Grünen“ bei den Ver bandsrunde immer als Troſt zur Seite ſtand. Und doch wurde mit einer Aufopferung ohne gleichen geſtritten um die Siegespalme. Das erſte Verbandsſpiel in Feudenheim wurde ver loren, und die Viernheimer Sportanhänger wollten ſchon verzweifeln. Drei Wochen ſpä ter kam die Kataſtrophe ins Ilvesheim wo die Mannſchaft mit 6:2 geſchlagen wurde; es war am 14. Oktober. Dann war es aber Schluß. Sonntag für Sonntag ſtand die Mannſchaft auf den Sportplätzen und jeder Sonntag brachte einen Sieg oder eine Punkte teilung. Die Sportanhänger fuhren mit und begeiſterten die Mannſchaft zu dieſen ſchönen Taten. Mit 5 Punkten Vorſprung wurde der Gruppenmeiſter errungen. Dann kamen die Spiele um die Bezirksmeiſterſchaft. Auch hier wurde Kirchheim ausgepunktet. Jetzt kam das Härteſte:„Der Kampf um den Aufſtieg“! Es ſtellten ſich zwei Gegner zum Kampf, die ſich gleichfalls in ihren Gruppen durchge wunden hatte. Es ſind ebenfalls zwei kampf erprobte Mannſchaften. Aus etwa 80 Bezirks ligavereinen haben ſich die 3 Meiſter heraus kriſtalliſiert. Das 1. Spiel hier gegen Bröt zingen konnten die Viernheimer mit 4.3 für ſich entſcheiden, um im 2. Spiele in Konſtanz eine 4˙2 Niederlage hinzunehmen. Doch dann kam die Wendung. In Brötzingen ging es hart und heiß her. Trotz einer 3.0 Nieder lage entſchied die Kampfkraft der„Grünen“ und holte einen wichtigen Punkt, der für den Aufſtieg entſcheidend ſein muß. Morgen geht es nun gegen die Soldaten von Konſtanz. Hier heißt es alles zuſammengefaſt und trotz hei ßen Wetters einen Kampf geliefert, der nur mit einem Sieg der grünen Elf enden darf. Jeder Mann auf ſein Poſten, jetzt hat die Entſcheidungsſtunde geſchlagen! In der es darum geht, ſich die Zugehörigkeit zur erſten deutſchen Spielklaſſe zu erobern. Seid euch deſſen bewußt ihr elf tapferen Streiter ſo unzählig heißer Fußballſchlachten. Morgen gilt es, wie es noch nie gegolten hat. Und ihr, ihr Virnheimer Sportfreunde, fehle keiner. Seid reſtlos zur Stelle und unterſtützt die Mannſchaft durch aneifern. Beachtet beſon ders, daß das Spiel bereits um zwei Uhr ſtattfindet, Die Erwerbsloſen machen wir darauf aufmerkſam, daß ſie den verbilligten Eintrittspreis nur gegen Vorzeigen der Aus weiſe erhalten können. Zu dem morgigen Entſcheidungsſpiele konnte ſich die Vereinsleitung nicht entſchließen Aenderungen in der Mannſchaft vorzunehmen. So wie ſie bis heute ſich durchgerungen hat, here Aufſic tsbehörde. Dagegen hat das 0 „ Huf zum Waldsportplatz! Viernheim- V. f. R. Konstanz Spielbeginn 2 Uhr! Krug Faltermann Mandel Fetſch Koob V. Müller K. Müller J. Helbig Kiß Martin Kiß K. Vor der 1. Mannſchaft findet ein Hand ballſpiel ſtatt. Siehe beſonderer Bericht. Nach der 1. Mannſchaft ſpielen die„Alten Herren“ und zwar haben hier zu erſcheinen: J. Schmitt, Weorg Sommer, Adam Alter, Georg Kiß, Phil. Haas, Jakob Bergmann, Hans Hook, Georg Bechtold, Hans Bergmann, Michael Jäger, Jakob Benz. Und nun ihr elf Spieler„Hals- und Beinbruch“.. Am Montag wollen wir an dieſer Stelle, einen Sieg verkünden und euere Zugehörigkeit zur Gauliga melden. Freundschafts- und Werbehandhalls pie! Am Sonntag, den 16. Juni 1935, vor dem Aufſtiegsſpiel in die Gauklaſſe der beiden Fußballmannſchaften, Amicitia Viernheim u Konſtanz, ſpielt die erſte Handballmannſchaft der Amicitia gegen die ſpielſtarke Phönix handballmannſchaft Mannheim(Gauklaſſe verein und ehemaliger Bezirksmeiſter J Amieitia-Sportplatz in Viernheim ö Die Amieitiaſpieler müſſen ſich bei dieſem Spiel beſonders anſtrengen, wenn ſie auch nur ehrenvoll,ſ gegen die Phönixmannſchaft, die doch zwei Klaſſen höher ſpielt als die Amicitia, abſchneiden wollen. Mann ſoll ſich keiner Hoff nung hingeben, daß dieſes Spiel, nur ein Spa ziergang iſt und ſo leicht gewonnen werden Lönnte, wie am letzten Sonntag gegen Heddesheim der Fall war. Amicitia wird bei dieſem Spiel ihr Können unter Beweis ſtel len müſſen, ob ſie bei dem Training, das ſie in den letzten Wochen hatten, etwas gelernt haben. Beſonders Helfrich im Tor, wird bei dem ſchußgewaltigen Sturm der Phönixmann ſchatf, zeigen müſſen was er kann. Der Handballſport iſt ein volkstümlicher — 0 5 Sport geworden, der gerade in den letzten Jahren, nicht nur bei der deutſchen Bevöl kerung, ſondern auch im Auslande feſten Fuß gefaßt hat. Wir hoffen daher, daß das Spiel das doch als Werbeſpiel für den Handball ſport gedacht iſt an Fairnis und Schönheit dem letzten Spiel vom Sonntag, gegen Hed— desheim gleich kommt, damit auch die Sport anhänger von Viernheim in Zukunft ſich mehr für den Deutſchen Handballſport intereſſieren werden. Die M. ſpielt in folgender Aufſtellung: Heſfrich Bugert Weinlein Habylon Eppel Ringhof Helbig Haas Bugert Pfenning Erſatzmann: Martin. all! de deln das Lanz Gottesdienst-Ordnung der katholiſchen Gemeinde. Apoſtelkirche: 6,30 Uhr: 1. hl. Meſſe. 7,30 Uhr: 2. hl. Meſſe. 9,30 Uhr: Hochamt. 1.30 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrau en, Anweiſung der Plätze daher pünkt liches und lückenloſes Erſcheinen erbe ten. 2 Uhr: Andacht z faltigkeit. Nach der Andacht Verſammlung chriſtl. Müttervereins, um 4 Uhr Ver ſammlung der 3. Abteilung der Jung frauenkongregation. ö Marienkirche: 8 Uhr: heilige Meſſe 10 Uhr: Kindergottesdienſt. 1 Uhr: Andacht. In der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: ö 6.10 Uhr 6.40 Uhr 3. Seelenamt Magd. Bauer, geb. Gutſchalk. Dienstag: 6.10 Uhr 2., 6.40 Uhr 3. Lorenz Knapp J. Mittwoch: 6.10 Uhr 2., 6.40 Uhr 3. Seelenamt für Kath. Simon geb. Rößling. 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für die led. verſt Maria Eva Wunderle, deren Nichte Marg Heckmann und Angehörige. Am Montag und Mittwoch 6.15 Uhr ſ hl. Meſſe bei den Engl. Fräulein, Dienstag Uhr bei Barmherz. Schweſtern stag, 6.15 hl. Meſſe in der Marienkirche Am nächſten Donnerstag wird das hoch heilige Fronleichnamsfeſt gefeiert. Gottesdienſtordnung an dieſem 6 Uhr 1. 7. Uhr 2. hl. 30 Uhr: Hochamt, darauf karienkirche 7 Uhr: hl. Meſſ 8 Uhr: Kindermeſſe Damit die Prozeſſion ſich ordnungsge entwickeln kann, wird gebeten, daß nach Hochamt die Schulkinder, dann die Jünglinge und Männer und dann erſt die Jungfrauen und Frauen die Kirche verlaſſen Es 0 Teilnehmer an der Prozeſſion insbeſondere die männliche Jugend ſich ſo betragen, wie es die Verehrung des allerheiligſten Altarſakramentes entſpricht Wer dafür kein Verſtändnis hat, möge der Prozeſſion fernbleiben. Die Feuerwehr hat ſich in liebenswürdi ger Weiſe bereit erklärt, die Ordnung bei der Prozeſſion zu übernehmen N 8 Die Wallfahrt nach Walldürn geht am Freitag von hier ab. Um 5 Uhr iſt gl. Meſſe in der Kapelle am Weinheimer Weg. Von da ab Weggang nach Weinheim. Heute am Dreifaltigkeitsſonntag beginnen die aloyſianiſchen Sonntage, darum heute Abend 8 Uhr Andacht. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 16. Juni 1935 Trinitatis. Vormittags 9 Uhr: Gottesdienſt(Text: 1. Moſe 16, 13; Lieder: 371, 352, 184, 295) Dienstag, den 18. Abends 8 Uhr: Frauenabend. Mittwoch, den 19. Juni Drei u Ehren der hl. des 2 für Seelenamt für den Dien Tage: Meſſe Prozeſſion mäf dem zuerſt wird weiter geheten, daß alle . Juni nerstag, den 20. Juni ſo ſoll ſie auch durchs Ziel gehen! ie l NA 1 enn II folge! der E lu 10. 14 Das Spiel beginnt 12.50 Uhr. 4 Abends 8 Uhr: Mädchenkreis. Don 9 80 2 1 Abends 8. hb Kirchenchor,