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So wie in der bergangenheit des deutſchen Handwerks mmer wieder die Notwendigkeit des Ge⸗ ſellen wanderns gepredigt wurde, ſo muß auch heute wieder das ideale Hochziel im Vordergrund aller dieſer und ähnlicher beſtrebungen ſtehen. „Ein neuer Abſchnitt der Entwicklung des detſchen Handwerks hat eingeſetzt. Grund⸗ ſitliches iſt bereits geſchehen, um es wieder aufblühen zu laſſen. Das deutſche Mei⸗ terhaus ſteht im Mittelpunkt gewaltiger Maßnahmen, die eingeleitet worden ſind, um den ſchöpferiſchen Geſtaltungswillen des handwerks zur Auswirkung zu bringen— das Meiſterhaus, das keinen Unternehmer und Arbeiter kennt, noch kannte, ſondern nur Mitarbeiter am gemeinſamen Werk, das Reiſterhaus als Urſtätte fruchtbringender Arbeit, als Hüterin des Leiſtungs- und Qua⸗ ſtätsgedankens, als Keimzelle der Liebe zu bolk und Vaterland.“ dieſe dem Aufruf des Reichshandwerks⸗ meiſter entnommenen Ausführungen geben uch für die Neugeburt der Wanderſchaft des Handwerks im nationalſozialiſtiſchen staatsweſen die weſentlichſte Begründung. der Handwerksgeſelle von heute und morgen ol das deutſche Meiſterhaus in ſeiner gan⸗ en Bedeutung für das handwerkliche Schaf⸗ en und in der Mannigfaltigkeit und Ver⸗ chiedenartigkeit ſeiner Aufgaben kennen— lernen. Die Wiederbelebung der Wander- ſhaft ſoll wieder aufrechte deutſche Hand; werksgeſinnung zu Ehren bringen und mit dazu beitragen, daß ſich im deut⸗ ſchen Vaterland Nord und Süd, Oſt und Weſt richtig verſtehen lernen. Es iſt naͤm⸗ ch ſo, daß die Kenntniſſe fremder Arbeits— methoden, anderer Werkzeuge und Maſchi⸗ nen, andersartiger Einſtellung der Hand⸗ werkerkundſchaft nicht nur das Wiſſen des jungen Geſellen zu bereichern vermag, ſon— dern in Verfolg dieſer Beſtrebungen wird gerade der kommende Meiſter befähigt, ſei— nen verantwortungsvollen Pflichten gerecht zu werden. Handwerkliches Geſellenwandern iſt ohne zweifel geeignet, die Grundlage neuer handwerklicher Hochleiſtungen und neuen handwerklichen Wertſchaffens zu bilden. handwerkliche Wanderſchaft wird verſtehen, handwerkliche Schöpferkraft zu beleben und in dem Handwerker der Zukunft das allein richtige und auf Grund ſeiner Wertarbeit verſtändliche Gefühl aufkommen laſſen, daß er ſein Handwerk für das Herrlichſte hält, was die Welt zu bieten vermag. Des Hand⸗ werks geiſtiges Antlitz erfährt hierdurch eine ſichtlich erkennbare Veredelung und macht das wahr was in Wilhelm Meiſters Wan— derſahren Unvergängliches über Handwerk und Handwerksſchaffen feſtgehalten iſt. Die Erkenntnis von der ausſchlaͤggebenden ſdeellen Bedeutung des Geſellenwanderns für das geſamte Handwerksleben und die Erhaltung ſeiner kulturellen und völkiſchen Miſſion veranlaßte ſicherlich in erſter Linie das Handwerk dazu, die Wanderschaft im Handwerk wieder einzuführen. Für die Wiederbelebung des Wanderns iſt aber wohl darüber hinaus auch der Gedanke des Wie⸗ deraufgreifens eines früher vorhandenen Brauchtums von entſcheidender Bedeutung geweſen. Wer heute an Wandern im Handwerk denkt, wird an jene Zeit erinnert, wo Ge⸗ ſellenwandern noch gang und gäbe war, wo ſich kein Handwerksgeſelle ſelbſtändig zu machen vermachte, der nicht auf einige Jahre echter und rechter Wanderſchaft zu⸗ zückzublicken konnte. Sinn und Zweck dieſes Wanderns lag genau ſo wie heute darin begründet, neue Lebenseindrücke zu be⸗ kommen und allerlei Erfahrungen zu ſam— meln. So ein Wanderburſch aus jenen Ta— gen vor hundert und mehr Jahren kann in ſeiner nüchternen, aber trotzdem eindringli⸗ chen Art mancherlei gerade von dieſem Ver⸗ bhundenſein mit Natur und Menſchen orzah⸗ len und in und zwiſchen den Zeilen von Er— lebniſſen ſeines Beſitzers berichten, um die geitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Samstags 10 Pfg. Einheit des Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— eimer Amzeſbrr Viernheimer Bürger⸗Zig.— Vierny. Volksblatt) 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von Ankündigungen in ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes dieser Zeitung linden weiteste Verbreſtung Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werder Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Montag, den 17. Juni 1935 deutschen Handwerks der Reichshandwerlertag in Frankfurt a. M.— Eine grundſätzliche Wende in der Geſchichte des standes— Stolze Überlieferung Frankfurt a. M., 16. Juni. Reichshandwerksmeiſter W. G. Schmidt empfing die zum Reichshandwerkertag nach Frankfurt a. M. gekommenen etwa hundert Vertreter der in- und ausländiſchen Preſſe, um ihnen die Ziele und Aufgaben des deut⸗ ſchen Handwerks aufzuzeigen. Es handele ſich bei dem Reichshandwerkertag nicht um eine demonſtrative Zuſammenkunft von 250 000 Menſchen der verſchiedenen Hand⸗ werkszweige, ſondern der Handwerkertag 1935 ſei die Wende in der Handwerkspolitik der letzten 120 Jahre. Er, der Reichshandwerksmeiſter, ſei glück⸗ lich, ſagen zu können, daß die von ihm für das deutſche Handwerk geleiſtete Arveit nach 16monatiger angeſtrengter Arbeit nunmehr als beendet zu betrachten ſei. Jetzt beginne die aktive Wirtſchaftspolitik des deutſchen Handwerks. Er ſehe in dieſer wirtſchaftlichen Entwicklung die Möglichkeit zur Erreichung der hohen und höchſten Ziele der Deutſchen Arbeitsfront: den ſozialen Frieden und den ſozialen Ausgleich und damit die wahre Volksgemeinſchaft innerhalb des veutſchen Volkes und ſeiner Wirtſchaft. So werde das Handwerk eine Säule im nationalſozialiſtiſchen Fundament der deutſchen Wiriſchaft werden. Seine, des Reichshandwerksmei⸗ ſters, Aufgabe gehe auch dahin, den harmo— niſchen Ausgleich mit den anderen Säulen ſicherzuſtellen. Im Anſchluß an den Empfang begaben ſich die Preſſevertreter nach dem Römerberg, um der Eröffnung der reichswichtigen Römer⸗ verg-Feſtſpiele beizuwohnen. Die Hausgemeinschaft Deutſcher Mielertag in Berlin. In der Kroll-Oper fand unter Teilnahme von etwa 1000 Vertretern aus allen Teilen des Reiches der vom Bund deutſcher Mieter— vereine E. V. einberufene 28. Deutſche Mie⸗ tertag ſtatt. Staatsſekretär Dr. Krohn überbrachte die Grüße und Wünſche der Reichsregierung. Er wies darauf hin, daß es das letzte Ziel der Wohnungs- und Siedlungspolitik der Reichsregierung ſei, allen deutſchen Men— ſchen, namentlich allen ſchaffenden deutſchen Menſchen, ein Wohnen in deutſchem Raum zu ermöglichen, das menſchlicher Würde und menſchlichem Werte entſpreche. Die Wohnungsnot der Nachkriegszeit, die ſozia⸗ len Notwendigkeiten hätten dem Mietsrecht den Stempel aufgedrückt. Das Reichsmiets— geſetz und das Reichsmieterſchutzgeſetz hät⸗ ten ein Wohnungsnotrecht geſchaffen, das in ein allgemeines ſoziales Mietsrecht übergeführt werde. Wenn auch die beſon— dere Not bei unſerem neuen deutſchen Miets⸗ recht Pate geſtanden habe, ſo ſei es doch die feſte Abſicht der Reichsregierung dem Mie⸗ ter auch in beſſeren Zeiten den ausrei- chenden Schutz zu gewähren. Der Redner betonte ſodann, daß bei dem ſozialen Wohnungsproblem die Bekämp— fung der Wohnungsnot noch für die nächſte Zukunft an erſter Stelle ſtehe und verwies auf das neue Wohnungs- und Siedlungsprogramm. PCC ð˙? d er ſich gerade durch ſein Wandern zu berei⸗ chern vermochte:„Grüß Gott, Meiſter und Geſellen, von wegen des Handwerks.“ An dem deutſchen Handwerk liegt es, ich auf ſeine ureigenſten Kräfte zu beſinnen und die in ſeine Leiſtungsfähigkeit geſetzten Er⸗ wartungen in vollem Umfange zu erfüllen. Das Wandern im Handwerk wird die Wett⸗ bewerbsfähigkeit unſeres ſchönen Berufs⸗ ſtandes ſteigern und jene Gemeinſamkeit der Geſinnung ſchaffen, die in erſter Linje zur Verwirklichung der Volksgemeinſchaft füh⸗ ren kann. Auch die Mittel, die aus der Senkung der Hauszinsſteuer bei Althausbeſitz frei wer⸗ den, werden dem Reich als Anleihe für ſeine Wohnungs- und Siedlungspolitik zur Ver⸗ fügung geſtellt. Für die beſchleunigte Be⸗ ſchaffung dieſer Mittel wird geſorgt. Oberbürgermeiſter Dr. Sahm entbot der Tagung einen Willkommengruß der Neichs⸗ hauptſtadt und ging dabei auf die Abſich⸗ ten und Pläne der Berliner Stadtverwal⸗ tung ein. Bundespräſident Herrmann entwickelte in längeren Ausführungen ein aufſchlußrei⸗ ches Bild von der Lage der deutſchen Woh- nungswirtſchaft. Der Redner erklärte, daß Hausbeſitzer und Mieter ein gemeinſames Arbeitsgebiet gegeben ſei, eine„Hausge— meinſchaft“. 252 Jahrgang Parade der Wachtruppe vor dem Oberbefehlshaber des Heeres. Berlin, 16. Juni. Aus Anlaß der Ablöſung und Neubeſet⸗ zung der Berliner Wachtruppe, die zweimal im Jahre vor ſich geht, fand auf dem Ka⸗ ſernenhof des Wachregiments eine Beſichti⸗ gung und Parade ſtatt, die vom Ooerbe⸗ fehlshaber des Heeres, General der Artille— rie Freiherrn v. Fritſch, abgenommen wurde. Zunächſt erfolgte die Beſichtigung der Wachtruppe. Mit den Rufen„Heil!“ be⸗ grüßte der Oberbefehlshaber des Heeres die einzelnen Kompagnien. Die Begrüßung wurde mit den Worten:„Heil Herr Gene— ral!“ erwidert. An die Beſichtigung ſchloß ſich unter den Klängen des Präſentiermar⸗ ſches die Parade an.— Die neue Wach— truppe wird ebenſo wie die gegenwärtige aus den Infanterieformationen aller Wehr⸗ kreiskommandos des Reichs zuſammengeſetzt ſein. Appell Chinas an die Weſtmächte Dringende Vorſtellungen wegen des japanischen Vorgehens London, 16. Juni. Die chineſiſche Regierung hat dringende Vorſtellungen bei den Weſtmächten wegen der kürzlichen Ereigniſſe in Nordching erho- ben. China beklagt ſich, daß das Vorgehen der ſapaniſchen Militärbehörden eine flagrante Verletzung des Neunmächteverkra- ges darſtellt, in dem Japan und die ande- ren intereſſierten Mächle ſich verpflichtet ha- ben, die Unverſehrtheit der chineſiſchen Re- publik zu beachten. Der chineſiſche Botſchafter Quetaitſchſ ſprach in dieſem Zuſammenhang erneut im engliſchen Außenminiſterium vor. Wie be⸗ richtet, hat die chineſiſche Regierung klar⸗ geſtellt, daß ſie keine weiteren Zugeſtänd— niſſe an Japan machen könne. Dem diplo— matiſchen Mitarbeiter des„Daily Herald“ zufolge hat der chineſiſche Botſchafter im Verlauf ſeines Beſuchs beim engliſchen Außenminiſter Sir Samuel Hoare auf die ſchwere Gefahr hingewieſen, daß Japan jetzt militäriſche Maßnahmen gegen China er⸗ greifen könne, und er habe ferner erklärt, daß japaniſche Truppen bereits auf chineſi— ſchem Gebiet zuſammengezogen würden. Die britiſche Volſchalt in Nanling Schanghai, 16. Juni. Der kürzlich zum Botſchafter ernannte bisherige britiſche Ge— ſandte bei der Nanking-Regierung, Sir Alexander Cadogan, hat dem chineſiſchen Staatspräſidenten Linſen ſein Beglaubl— gungsſchreiben überreicht. Damit hat die offizielle Erhebung der britiſchen diplomati— ſchen Vertretung in China zur Botſchaft ſtattgefunden. Schutz der Arbeitskraft Durchgreiſender Wandel in der ſozialen Rechtsprechung Berlin. 16. Juni. Der ſtrafrechtliche Schutz der Arbeitskraft war bisher ungenügend. Rechtsprechung und ſoziale Ehrengerichtsbarkeit haben hier einen Wandel angebahnt, den nun die Erneuerung des Strafrechts vollenden wird. Im Bericht über die Arbeit der amtlichen Strafrechts— kommiſſion wird, wie der Nationalſoziali— ſtiſche Wirtſchaftsdienſt feſtſtellt, ausdrücklich geſagt, daß der Abſchnitt über den Schutz der Arbeitskraft aufs deutlichſte das Antlitz des neuen Staates tragen ſoll. Nach dem bisherigen der Arbeiten ſoll ſich der ſtrafrechtliche Schutz der Arbeitskraft in der Hauptſache auf fünf Einzelgebiete erſtrecken Es handelt ſich da bei zunächſt um Angriffe auf die völkiſch Pflicht zur Arbeit. Hierunter fallen u. a. die Strafvorſchriften Stand Die Arbeit der 5A Der Verlauf des Gruppenführerappells. Berlin, 16. Juni. Die NSc meldet: Im Rahmen des durch Stabschef Lutze einberufenen Gruppenführer appells in Schandau fand eine Arbeits⸗ tagung der SA⸗ Gruppenführer und Amts⸗ chefs der Oberſten SA⸗Führung ſtatt. Nach Eröffnung der Tagung durch den Stabschef berichteten die Führer der Gruppen über die Arbeit der SA in ihrem Gruppenbereich. Zu Beginn der Nachmittagstagung ſprach Pg. Dr. Leibbrandt vom Außenpolitiſchen Amt der NS Da über die Grundſätze na⸗ tionalſozialiſtiſcher Außenpolitik. Nach dem Bericht des Stabsführers der Oberſten SA⸗ Müßiggang, Bettoln und Angriffe Arbeits gegen Arbeitsſcheu, Landſtreichen. Dann kommen die auf die Subſtanz der nationalen kraft. Dagegen ſoll z. B. ſchützen die Beſtra fung der geſchäftsmäßigen Verleitung zur Auswanderung uſw. Der Auswan de rungsbetrug ſoll in beſonders ſchweren Fällen mit Zuchthaus geahndet werden. Der Tatbeſtand des Lohnwuchers wird als ein Angriff auf die Arbeitsfreiheit eindeutig feſtgeſetzt und in ſchweren Fällen ſogar mit Zuchthaus beſtraft werden. Ebenſo ſoll die Verfemung von Arbeitern oder An geſtellten durch Kennzeichnung der Arbeitspapiere oder durch ſchwarze Liſten ſchwer beſtraft werden. Als weitere Einzelgebiete kommen noch in Frage die Beeinträchtigung der Ar— beitsgelegenheit und die Störung des Ar— beitsfriedens. Führung, Gruppenführer Marter, über die Grunddiſziplin der SA-Arbeit in den kom⸗ menden Monaten ſprachen die einzelnen Amtschefs der Oberſten SA⸗Führung über die Aufgaben ihrer Aemter. In einer Schluß— anſprache ging Stabschef Lutze noch einmal ausführlich auf die im Verlaufe der Ta— gung aufgeworfenen grundſätzlichen Fragen ein und dankte gleichzeitig den Gruppenfüh— rern für die im letzten Jahre geleiſtete nicht immer leichte Arbeit.„Wir können und dürfen,“ ſo führte der Stabschef u. a. aus, „in unſerer SA-Arbeit immer nur eins ſehen: Eine Arbeit für den Führer. Wir wollen nichts anderes kennen, als um den deutſchen Menſchen zu kämpfen, zu werben und zu ar⸗ beiten für die Idee Adolf Hitlers.“ In lurzen Worten Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehls⸗ haber der Wehrmacht, Generaloberſt von Blomberg, wird in der Zeit vom 17. bis 20. Juni der Kieler Woche beiwohnen. Am Samstag hat zur Vorbereitung einer Vollſitzung der Flottenabordnungen eine Sachverſtändigenſitzung ſtattgefunden. „Die Mißſtimmung der franzöſiſchen Preſſe über die deutſch-engliſchen Flottenverhand⸗ lungen hält an. In der Station Welwyn, nördlich von London, ſind zwei Schnellzüge aufeinander⸗ gefahren. Nach bisherigen Meldungen ſind 14 Tote zu beklagen. Beim Landen nach einem Nachtflug ſtieß ein Flugzeug des 122. Flieger-Regiments von Chartres gegen den Maſt einer Hoch⸗ ſpannungsleitung und ſtürzte ab. Der Flug⸗ zeugführer fand den Tod, vier weitere In⸗ ſaſſen wurden verletzt. Wiley Poſt. der amerikaniſche Flieger, der von der kaliforniſchen Stadt Burbank aus erneut zu einem Stratoſphären-Rekordflug aufgeſtiegen war, wurde in der Nähe von Wichitak(Kanſas) zur Landung gezwungen. Partei und Wehrmacht Ihre Aufgaben im nationalſozialiſtiſchen Staat. Harburg-Welhelmsburg, 17. Juni. Auf dem Gauparteitag Oſthannover ſprach auch Reichsminiſter Dr. Goebbels. Er erinnerte einleitend an den ſchweren Kampf des Nationalſozialismus um die Er— ringung der Macht und richtete Worte der Warnung an diejenigen, die unter allen möglichen Deckmänteln verſuchten, an ein— zelnen kleinen Fehlern ihre zerſetzende Kri— tik zu üben, und erklärte unter brauſendem Beffall: Wir haben den ſouveränen Mut. uns nicht nur zu unſeren Erfolgen, ſondern auch zu unſeren Fehlern zu bekennen. Wenn wir hunderk Dinge kun, und mit Erfolg kun, ſo haben wir das Recht, auch einmal einen Fehler zu machen. Wir wollen nicht in bürokratiſcher Weiſe regieren, ſondern in enger und lebendiger Gemeinſchaft mit dem Volke. Deshalb kom— men wir immer wieder zum Volk, und wir fühlen uns im Volke am wohlſten. Daher, ſo hob Dr. Goebbels hervor, fühlen wir uns auch im Kreiſe unſerer alten Parteige— noſſen wie zu Hauſe. Mit ihnen ſind wir eine große Familie. Warum dieſe Partei heute nicht überflüſ— ſig iſt? Wenn ein ganzes Volk ſoldatiſch denkt und fühlt, ſo iſt das kein Grund, ſeine Ar— mee aufzulöſen, denn dieſe Armee dient da— zu, den ſoldatiſchen Geiſt zu pflegen und zu erhalten. Und unſere nationalſozialiſtiſche Partei dient dazu, die deutſchen Menſchen na— tionalſozialiſtiſch zu erziehen und als Na— tionalſozialiſten zu erhalten. Gleich wie wir dieſe Partei nicht aufge baut haben, um im Innern Bürgerkrieg zu führen, ſo haben wir auch die Armee nich aufgebaut, um nach außen Krieg zu führen Die Partei iſt da, damit es im Innern ke. nen Bürgerkrieg mehr geben kann, und die Armee iſt da, um die Nation nach außen hir vor Krieg zu bewahren! In Partei und Armee findet der national ſozialiſtiſche Staat ſeinen plaſtiſchen Aus— druck. Sie ſind ſeine Pfeiler. Jeder Partei genoſſe und jeder Soldat iſt deshalb Mit— träger dieſes Staates. Nur weil dieſe groß. Front in der Perſon eines Mannes ihr— Spitze findet, weil dieſer Mann beide zi einem Block zuſammenſchweißt, nur deshalb hatten und haben wir die Möglichkeit, die großen Gefahren zu überwinden. in die Deutſchland durch den Verluſt des Krieges und durch die Revolte von 1918 geraten war Heimkehr der„Karlsruhe“ Begrüßung im Heimathafen Kiel. Kiel, 15. Juni Der Kreuzer„Karlsruhe“ iſt von ſeiner achtmonatigen Auslandsreiſe zun ek— gekehrt. Der Chef der Marineſtation der Oſtſee mit ſeinem Stab, Gauleiter und Oberpräſident Lohſe, Oberbürgermeiſter Behrens, Kiel, Reichsſtatthalter Mutſch— mann, Sachſen, ſowie zahlreiche Gäſte der Marinewoche hatten ſich zur Begrüßung eingefunden. Langſam zog der ſchmuücke Kreuzer in die Holtenauer Schleuſe ein. In ſeinem Topp wehte der über 100 Meter lange Heimatwimpel. Mehrere Flugzeuge unſerer neuen Luftwaffe kreuzten zur Be— grüßung über den Schleuſenanlagen. Nach— dem der Kreuzer feſtgemacht hatle, trat die Mannſchaft auf der Schanz an. Dort hieß der Chef der Marineſtation der Oſtſee. Vizeadmiral Albrecht, den Kreuzer in ſeinem Heimathafen will⸗ kommen. Er ſprach dem Kommandanten, Kapitän zur See Lüthje, und jedem einzel⸗ nen Mann der Beſatzung ſeine Anerkennung für ihre Leiſtungen aus und betonte, ſtolz darauf zu ſein, den Kreuzer„Karlsruhe“ unter ſeinem Kommando zu haben. Der Chef der Marineſtation ſchloß mit einem dreifachen Hurra auf den Führer und Oder⸗ befehlshaber Adolf Hitler. Anſchließend e klang das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗ Lied. Der Kreuzer ſchleuſte alsdann durch und lief in den Kieler Hafen ein, wo an Bord des dort liegenden Panzerſchiff⸗ „Deutſchland“, des Flottenflaggſchiffes „Schleswig⸗Holſtein“ und der Kreuzer „Leipzig“ und„Königsberg“ die Mannſchaf⸗ ten in Paradeaufſtellung angetreten waren. An der Blücherbrücke warteten inzwiſchen ſeit Stunden die Angehörigen der Beſat⸗ zungsmitglieder. Unter den Klängen des Badenweiler Marſches legte Kreuzer„Karls⸗ ruhe“ kurz vor 10 Uhr an der brücke an. Auch die„Emden“ zurückgekehrt Wilhelmshaven, 15. Juni. Der Schulkreuzer„Emden“ iſt von ſeiner halbjährigen Auslandsreiſe wieder in ſei⸗ nen Heimathafen Wilhelmshaven zurückge⸗ kehrt. Trotz des Regens warteten viele tau⸗ ſend Menſchen. Auf der mittleren Mole der Einfahrt hatten ſich Vizeadmiral Schultze und ſein Stabschef, Konteradmiral Stobwaſ⸗ ſer, eingefunden. Unter den Klängen der Muſikkapelle näherte ſich die„Emden“ mit ihrem langen Heimatwimpel der mittleren Mole, wo von dem Feſtungskommandanten Kapitän zur See von Schwader drei Hurras für die heimkehrenden Kameraden ausge— bracht wurden. Dann wurde unter dem Ju— bel der Menge der Kreuzer feſtgemacht. Stationschef Vizeadmiral Schultze begab ſich mit ſeiner Begleitung an Bord und be— grüßte die Beſatzung. Blücher⸗ Politiſche Schwätzer Urteile des Badiſchen Sondergerichts. Mannheim, 16. Juni. In feiner letzten Sitzung hatte ſich das Badiſche Sondergericht mit vier Fällen zu befaſſen. Nach dem Genuß von fünf Litern Bier war der 45jährige verheiratete Joſef Schellenber— ger von Sinsheim in der richtigen Stimmung, um über die Beamten des Arbeitsamtes Sins— heim herzuziehen.„Wir ſind noch dieſelben und bleiben Kommuniſten!“ Das war ſeine Antwort, als man ihn erſuchte, nicht zu randa— lieren. Heute wollte er nicht mehr wiſſen, was er damals geſagt habe. Das Gericht konnte ihm aber nur den Abſatz 2 des Pa⸗ ragraphen 51(verminderte Zurechnungsfähig— keit) zubilligen und kam zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von drei Wochen. Die 31jährige Anna Maria Hönig aus Furtwangen ſoll in ihrer Küche einem Beſuch gegennder am 24. November vorigen Jahres kommuniſtiſche Drohungen ſchwerſter Art aus⸗ geſtoßen haben. Wenn die KPD ans Ruder käme, wäre ſie ſelbſt eine Anführerin im Kampf. Die Angeklagte führte dieſe von einer Untermieterin, die mit der Miete im Rückſtand war, weitergemeldete angebliche Aeußerung auf einen Racheakt zurück, ſo daß das Gericht zu einem Freiſpruch kam. Der 44 Jahre alte Otto Riedle aus Gund⸗ holzen, wohnhaft in Radolfzell, holte aus einem Verſteck unter dem Dach einen Pack kommuniſtiſcher Bücher aus der Zeit vor der Machtübernahme und gab ſie dem 29jährigen Xaver Harlander aus München, wohnhaft in Villingen, um ſie angeblich loszuwerden, weil er eine Hausſuchung befürchtet haben wolle. Weiter berichtete Riedle einem in der Schweiz wohnenden Bruder, daß er im Schutzhaftlager Ankenbuck, in dem er zweimal untergebracht war, mißhandelt worden ſei; auch ſei er im Lager beſtohlen worden. Dieſe falſchen An⸗ gaben machte er trotz ſeiner Loyalitätserklä⸗ rungen. Das Gericht kam zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr; Harlander wurde un⸗ ter Verſagen einer Haftanrechnung infolge ſeines Leugnens zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Riedle wurden vier Monate Un⸗ terſuchungshaft angerechnet. In der Fabrik von Daimler-Benz in Gag⸗ genau ſoll der 42jährige verheiratete Niko⸗ laus Wieland aus Worblingen bei Konſtanz verſchiedene Male geſprächsweiſe ſich als ehe⸗ maliger KPD⸗Führer in abfälliger Weiſe über den Staat von heute geäußert haben, es handle ſich hier nur um eine Uebergangsform, die durch den Kommunismus abgelöſt würde. Wieland, der ſchon zweimal in Schutzhaft war, will von dem Belaſtungszeugen falſch verſtanden worden ſein. Das Gericht hielt die Aeußerungen nicht für beſonders tragiſch und ſprach eine Gefängnisſtrafe von vier Mo⸗ naten aus, von denen zwei als verbüßt gelten. Politiſches Allerlei Königsberg. Der Reichsführer der SS Himmler traf in Begleitung ſeines Che“ adjutanten in einem Sonderflugzeug in Königsberg ein; er begab ſich nach Lötzen, wo die Führertagung des SS-Oberabſchnit— tes Nordoſt ſtattfindet. Die Heerſchau des Handwerks die Grüße des Führers Dr. Schacht überbringt Frankfurt am Main, 17. Juni. Im Haus der Technik waren Handwer— kerabordnungen aus dem ganzen Reiche, die Spitzen der Partei und des Staates ſowie eine große Zahl von Ehrengäſten zu einer Feier— ſtunde vereinigt. Märſche der Klingeen— thaler Junghandwerker-Kapelle ſowie ein Chor von 1200 Handwerksmeiſtern und Ge— ſellen leiteten den Abend ein. Reichshand— werksmeiſter Schmidt begrüßte die Feſtteil— nehmer und erteilte dem Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht das Wort, der unter dem Jubel der Tau— ſenden mitteilte, daß er im Auftrage Führers und Reichskanzlers gekommen ſei, der es unendlich bedauere, daß es ihm nicht ver— gönnt ſei, ſeine urſprüngliche Abſicht auszu— führen, zu dieſer Feſtwoche der Handwerker zu erſcheinen. Aber wer wie ich, ſo fuhr Dr. Schacht fort, aus nächſter Nähe die Ar— boitsbelaſtung und die unerhörten täglichen Anſpannungen des Führers kennt, der wird ihm die Ruhe gönnen, die nötig iſt, um die ſhweren Aufgaben zu löſen und durchzuführen. Ich habe Ihnen herzliche Grüße des Füh— ters und der Reichsregierung zu überbringen Ich begrüße dieſe Tagung als die erſte große Oeerſchau des deutſchen Handwerks in Frank- furt am Main, das ſchon im Jahre 1848 den uberhaupt erſten Handwerkertag geſehen hat. Was jener erſte Handwerkertag vor 90 Jah⸗ ren forderte, Handwerkerorganiſation, Selbſt— verwaltung und Befähigungsnachweis, das al— les iſt jetzt erſt erfüllt worden unter der Füh- rung Adolf Hitlers. im Dritten Reich. Aber es iſt niel mehr geſchehen als das. Damals herrſchte noch die Anſicht, daß der Hand⸗ werksbegriff durch den Handwerksmeiſter ge— kennzeichnet war. Das aber iſt falſch. Das ganze Handwerk ſoll es ſein. Meiſter, Geſelle und Lehrling müſſen zu einer Ar⸗ beitsgemeinſchaft zuſammengeſchweißt wer⸗ den, auf der die Zukunft des deutſchen Handwerks ſich aufbauen kann. Dieſe Ar- beitsgemeinſchaft, gegründet auf der Selbſt⸗ achtung von einem zum andern und nichl traditionellen Standes- und Klaſſenunker⸗ ſchieden, ſoll alles zuſammenfaſſen. Dieſe nationalſozialiſtiſche Grundauffaſ— ſung iſt es geweſen, die mich mit dem Füh⸗ rer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, zu⸗ ſammengeführt hat, um eine Lebens- und Arbeitsgemeinſchaft nicht nur im Handwerk, ſondern in der ganzen deutſchen Wirtſchaft zu ſchaffen. Was wir im Dritten Reich wollen und was wir mit allen Mitteln im Dritten Reich fördern werden, iſt, daß jeder einzelne zu ſeinem Recht auf Arbeit gelangt. Wenn wir im beſonderen vom Handwerk ſprechen, ſo iſt noch eines zu ſagen: Das Handwerk iſt kein Stand und keine Klaſſe für ſich. Auch das Handwerk wird im Dritten Reich nur S wenn es ſich mit den übrigen tänden verbunden fühlt. des Der Gruß des Führers An den Reichshandwerksmeiſter Schmidt, Frankfurt am Main. Den in Frankfurt a. M. zu feſtlicher Kund⸗ gebung verſammelten Handwerkern, Meiſter, Geſellen und Lehrlinge, gilt heute mein Ge⸗ denken. Es iſt mein Wunſch und Wille, daß das deutſche Handwerk, verbunden in ehr⸗ würdiger Ueberlieferung mit Volk und Staat, einer neuen Blüte entgegengehe. Die Wahl der alten Kulturſtadt am Main mit ihrer gro⸗ ßen und ruhmreichen Handwerkstradition als Stadt Ihrer Tagung iſt ein beſonders glück⸗ liches Symbol dieſes Aufſtiegs. In zäher Energie und unerſchütterlichem Glauben au ein ewiges Deutſchland mitzuarbeiten und dem deutſchen Handwerk die ſeiner großen wirt⸗ ſchaftlichen Bedeutung entſprechende Geltung im In⸗ und Ausland zu erringen, iſt Aufgabe jedes Einzelnen von Ihnen. Meiner Unter⸗ ſtützung hierbei können Sie gewiß ſein. In dieſem Sinne entbiete ich Ihnen, Herr Reichs⸗ handwerksmeiſter, und dem Teilnehmern am Deutſchen Handwerkertag 1935 meine herzli⸗ chen Grüße und ſende Ihnen allen aufrichtige Glück und Segenswünſche für Ihre weitere Arbeit. Adolf Hitler. Felerſtunde in der Paulskirche Schon am frühen Morgen des Sonntags herrſchte in den Straßen und auf den Plät— zen der Reichshandwerkerſtadt Frankfurt a. M. ein emſiges Leben und Treiben. Auf dem Opernplatz hatten ſich etwa 1000 wan⸗ dernde Geſellen zu einem Appell eingefun— den. In ihren ſchmucken und zünftigen Trach⸗ ten mit dem derben Wanderſtock in der Hand, gaben ſie dieſem Feſtakt ſein beſon— deres Gepräge. Reichshandwerksmeiſter Schmidt, organiſationsleiter Dr. Ley und der Ober— bürgermeiſter der Stadt Frankfurt, Dr. Krebs hießen die wandernden Geſellen will— kommen. Ein junger Konditorgeſelle aus Oſtpreußens Hauptſtadt Königsberg übergab dem Reichshandwerksmeiſter die prächtige und künſtleriſch geſtaltele Handwerkerlade. Mit herzlichen Dankesworten übernahm der Reichshandwerksmeiſter die Lade. Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley überbrachte zu⸗ nächſt die Grüße der Partei und Arbeits⸗ front und gab ſeiner ſtolzen Genugtuung darüber Ausdruck, daß durch das Aufleben des alten Brauches des Geſellenwanderns eine neue Epoche angebrochen ſei. Im Anſchluß daran verſammelten ſich im Bürgerſaal des Frankfurter Rathauſes 90 auserwählte Meiſter, um hier in feierlicher Handlung die Meiſterſchaften zu empfangen. Anſchließend bildete die hiſtoriſche Pauls⸗ kirche den Rahmen zu einer würdigen Feierſtunde des deutſchen Handwerks. Reichs⸗ Unter den Klängen der Orgel hielten die g ten Fahnen des Handwerks und der Zünf ihren Einzug. Feierlich klingt das„Wa auf“ eines gemiſchten Chores durch weiten Räume. Dann ſprach der Rei handwerksmeiſter nach altem überlieferte Brauch die Jungmeiſter frei und ehrte al verdiente Handwerksführer, indem er ihne perſönlich die Amtskette umhing. Die Hanf werkerlade wurde geöffnet, Kerzen flam ten auf, in feierlicher Weiſe mahnte de Reichshandwerksmeiſter ſeine Handwerke die alten Traditionen des deutſchen Hand werkes hoch zu halten und dem Handwer und damit dem Volke, Vaterland und Führe zu dienen. Brauſend hallte das Deut land⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied durch die ehr würdigen Räume der Pauls ⸗Kirche. Neſorm der Payſtwahl? Angeblich Hinzuziehung der orienkaliſchen Kirchenfürſten. Aus der Vatikanſtadt ſehenerregende Mitteilungen darüber, daf Papſt Pius XI. die großen Reformplän Pius' X. hinſichtlich der Papſtwahl in außer ordentlich weitgehender Weiſe aufzugreife gedenkt. Treffen die Mitteilungen zu, ſo be abſichtigt der Papſt, die Patriarchen der orientaliſchen Riten grundſätzlich zur Kon klave(der Vereinigung der Kardinäle bei dei Papſtwahl) hinzuzuziehen. Bisher ſtand das Recht der Papſtwahl lediglich den Kar dinälen zu, deren Zahl im allgemeinen zwi ſchen etwa 65 und 75 ſchwankt. Nach jenen Informationen will der Papſt folgenden ſechs orientaliſchen Kirchenfürſten unter gewiſſen Vorausſetzungen das Recht der Teilnahme am Konklave verleihen: Dem Patriarchen von Antiochien, der das Oberhaupt der ſyri ſchen Kirche iſt und ſeinen Amtsſitz in Beiru hat; ferner dem Patriarchen von Damaskus, dem Oberhaupt der Melchieten: dem arme— niſchen Patriarchen von Cicilien: dem Pa triarchen der Maroniten mit dem Amtsſitz in Blerke im Libanongebiet; dem chaldäiſchen Patriarchen von Babylonien mit dem Amts— ſiz in Moſſul und dem koptiſchen Patriar— chen von Alexandrien. Im Hinblick auf die angeblichen Reform— pläne des Papſtes erhält die in den letzten Jahren in Kirchenkreiſen außerordentlich ſtark erörterte Tatſache eine gewiſſe Aufklä— rung, daß die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle auf einen Tiefſtand geſunken iſt, wie er ſeit drei Jahrhunderten nicht mehr da war. Es iſt aufgefallen, daß der Papſt die Wiederbeſetzung freigewordener Kardi— nalsſtühle nicht in dem früher üblichen Tur— nus vornahm. Man vermutet nun in vati— kaniſchen Kreiſen, daß das Kardinalskolle— gium durch die Hinzuziehung der oben ge— nannten orientaliſchen Kirchenfürſten er— gänzt werden ſoll, falls die Verhandlungen, die ja ſchon ſeit Jahren unter der Hand ge— führt wurden, Erfolg haben. Man nimmt weiter an, daß den Reformplänen des Pap— ſtes letzten Endes der Gedanke zugrunde liegt, die ortentaliſchen Kirchen wieder mit der römiſchen Kirche zu vereinigen, wie es vor dem Schisma der Fall war. Die italieni, ſche Regierung ſoll den Reformplänen Pius XI. nicht ungünſtig gegenüberſtehen. Man erinnert ſich in dieſem Zuſammen— hang der Reformpläne Pius X., der beiſpiels— weiſe kurz nach ſeinem Amtsantritt das ur alte Vetorecht der öſterreichiſchen und der ſpaniſchen Krone aufhob, das den Herrſchern dieſer Länder die Möglichkeit gab, gegen die Wahl eines Papſtes Einſpruch zu erheben. Von dieſem Recht hatte zuletzt Kaiſer Franz Joſeph Gebrauch gemacht, der durch den Krakauer Kardinal gegen die Wahl des frankophilen Kardinal-Staatsſekretär Leos XIII., Rampolla, ſein Veto einlegte und da durch dem damaligen Patriarchen von Vene dig, dem Kardinal Sarto, zur Tiara verhalf kommen auf Großfeuer im Iſartal Drei Anweſen zum Teil eingeäſcherk. Vier Kühe verbrannt. Im Anweſen zum„Kramerſchuſter“ ent— ſtand ein Brand, als ſich die Bauern bei der Heuernte auf dem Felde befanden. Das Feuer griff raſch auf das Anweſen der The⸗ reſe Manhart und auf das Hofmann-Anwe⸗ ſen in Münſing über. Sieben Feuerwehren bekämpften den Brand. Das Hofmannſche Anweſen iſt völlig ausgebrannt, während das Anweſen Man- harts bis auf den erſten Stock von den Flammen zerſtört wurde. Vom Bauernhof des Kramerſchuſter fiel der Dachſtuhl des Wohnhauſes dem Jeuer zum Opfer. Vier Kühe ſind in den Flammen umgekommen. Todesſturz eines Ehepaars Mit dem Motorrad gegen einen Laſtwagen. Der 32 Jahre alte Adam Brehl fuhr auf dem Motorrad, mit ſeiner Frau auf dem Sozius, von Brückenau nach Fulda. Ein angs der Stadt verſuchte er, an einem Hor twagen, der ihm entgegenkam, vor beizufahren. Dabei überſah er jedoch, daß der Laſtkraftwagen in ein auf der linken Straßenſeite gelegenes Grundſtück einbie⸗ gen wollte. Auf der Mitte der Straße bereits rannle der Motorradfahrer mit ungeheuerer Wucht egen den Laſtkraftwagen. Bei dieſem Zu- ammenprall wurde das Ehepaar zu Be/ geschleudert, einige Meter weit geſchleiſt und ſchließlich zu Tode gequelſcht. auf die ſtagtliche Hilfe zu warten. Vumtes Allerlei Selbsthilfe der engliſchen Trockenheitsopfer. Viele Engländer hatten im vorigen Jahre ſchwer unter der Trockenheit zu leiden. Na⸗ mentlich den Landwirten fügte der furchtbare Waſſermangel großen Schaden zu. Eines der am meiſten bekroffenen Dörfer hat es jetzt vorgezogen, zur Selbſthilfe zu greifen, ſtatt Bisher hat ſich nämlich die Regierung noch nicht gerührt. Die Einwohner von Winterslow haben ihre Erſparniſſe zuſammengelegt und eine Waſſer⸗ geſellſchaft mit einem Kapital von 3000 Pfund gebildet. Ein Waſſerverſorgungsſyſtem ſoll ge⸗ ſchaffen werden, das eine Wiederholung der Ereigniſſe vom letzten Sommer ausſchließt. Eine Pumpe, die ſtündlich etwa 12 000 Liter Waſſer an die Oberfläche ſchaffen kann, und ein 100000 Litertank, mit dem alle Häuſer und Farmen durch Rohrleitungen verbunden ſind, bilden die Hauptteile des Waſſerwer⸗ les. Die Herzogin Hamilton eröffnete das Werk mit einem Schluck Waſſer aus der erſten Pumpe. Das Waſſerwerk von Winterslöw iſt das erſte in England, das ohne Regierungs- unterſtützung gebaut wird, worauf die Win⸗ terslower natürlich nicht wenig ſtolz ſind. Druckfehler im engliſchen Geſangbuch. Anläßlich der engliſchen Jubiläumsfeiern hat ſich herausgeſtellt, das eines der berühm⸗ teſten engliſchen Kirchenlieder im britiſchen Geſangbuch mehrere Druckfehler enthält. In der anglikaniſchen Kirche ſpielt das Geſang⸗ buch bekanntlich eine ganz andere Rolle als in den anderen proteſtantiſchen Kirchen, da es maßgebend für die Liturgie und die Ri⸗ ten der Kirche iſt. Im Geſangbuch heißt ez nun:„We are His flock. He doth us feed.. —„Wir ſind Seine Herde, Er ernährt uns...“, während der richtige Text lautet: „We are His folk“—„Wir ſind Sein Volk“, woraus man unter Umſtänden einen ganz anderen Sinn herausleſen kann. In einem anderen Fall hat der Drucker nicht gewußt, was er mit dem engliſchen Wort„forwhy anfangen ſoll(das Wort exiſtiert heute nur noch in einem ſehr wenig geſprochenen Dia⸗ lekt; es bedeutet„weil“); er hat daraus kur— zerhand„for why?“ gemacht 1„denn warum?“, was zwar nicht gerade ſinnent⸗ ſtellend, aber höchſt lächerlich iſt. Da das Geſangbuch vermutlich eine ganze Reihe ſol⸗ cher Fehler aufweiſt, ſoll es jetzt gründlich durchgeſehen werden. Teure Gerichtsgebühren. In der engliſchen Preſſe wird lebhaft Klage über die Höhe der engliſchen Gerichts- gebühren geführt. Von den hohen Koſten werden nicht die ganz Unbemittelten getrof- fen, da dieſe ſich an das„Poor Perſons departement“, an die Armenabteilung, wenden können, wohl aber die wenig Be⸗ mittelten. die nicht auf Armenrecht klagen dürfen. Vor kurzem iſt z. B. ein Kaufmann durch Gerichtskoſten ruiniert worden. der einen an ſich unweſentlichen Streit mit einer Eiſen⸗ bahngeſellſchaft hatte. Der Kaufmann wei- gerte ſich nicht, die umſtrittene Summe zu zahlen, wollte aber vor Gericht grundſätlich ſeſtgeſtellt haben, daß er im Recht ſei. Die beiden erſten Inſtanzen, der County Court und der Diviſional Court, die dem deutſchen Amtsgericht und dem Landgericht entſpre⸗ chen, ſtellten ſich auf die Seite des Kauf- manns, die letzte Berufungsinſtanz, der Court of Appeal, der dem deutſchen Kam⸗ mergericht entſpricht, gab der Eiſenbahnge: ſellſchaft recht. Im ganzen hatten ſich. fünf Richter für den Kaufmann und zwei für die iſenbahngeſellſchaft ausgeſyrochen. Die Ko QAM. ſten der orel Verfahren verſchlangen das anze Vermögen des Kaufmanns. a 1 Ole Zeitungen ſind der Anſicht. daß die engliſchen Gerichte in vielen Fällen nicht in Anſpruch genommen werden, weil jeder die vielleicht entſtehenden überaus hohen Ge⸗ richtskoſten ſcheut, und man hat den bitteren Witz gemacht„Das Recht ſteht ſedem offen— wie das Ritzhotel“(eines der teuerſten Ho⸗ tels der Welt). die Zahl Sieben Der alte Orient ſtand unter der Bezau⸗ berung und unter dem Banne der Sie ben⸗ zahl. Die perſiſchen Sagen ſind angefüllt mit ſiebentägigen Feſtgelagen, ſiebentägigen Schlachten, ſiebentägigen Gebeten und Hoch- zeitsfeiern. Die perſiſche Medizin ſchrieb den rauen vor, daß ſie nach der Geburt des 11 0 15 ſieben Tage im Bett liegen bleiben müſſen; die perſiſche Geſetzgebung ordnete an, daß die geſchiedene Frau nur die Kinder unter ſieben Jahren behalten dürfe.— Aber auch im deutſchen Aberglauben und in abergläubiſchen Gebräuchen ſpielt die Sie⸗ benzahl eine große Rolle. So ſoll man einem Knaben nicht vor dem 7. Jahre die Haare ſchneiden, ſonſt wird er nicht tapfer. Sieben⸗ monatskinder gelten als leicht aufziehbar. Dagegen hält man in Tirol die Monatstage, die eine Sieben enthalten, 7. 17 und 27. für ſo verhängnisvoll, daß man an dieſem Tage nicht ſät. Wer eine Katze ertränkt, hat ſieben Jahre Unglück. Ein Mädchen, das einen Spiegel zerbricht, wird ſieben Jahre lang nicht heiraten Zu den am weiteſten verbrei⸗ teten Vorſtellungen aller europäiſchen Pölker gehört der Glaube, daß der Menſch ſich alle ſieben Jahre ändert Neues aus aller Welt Lebensmittelvergiftung. Nach dem Genuß verdorbener Lebensmittel erkrankte in El⸗ fershauſen bei Würzburg die vierköp⸗ fige Familie Stumpf, Troß sofortiger ärzt⸗ licher Hilfe erlag das ſiebenjährige Söhn⸗ chen der ſchweren Erkrankung. Vater, Mut⸗ ter und Tochter ſchweben in Lebensgefahr- Unfall oder Verbrechen? In einem Walde in der Nähe des Hunsrückortes Lteſen- feld wurde ein Einwohner mit einer lebens— gefährlichen Bauchſchußverletzung aufgefun⸗ den. Der Schwerverletzte wurde ſofort dem Bopparder Krankenhaus zugeführt, wo er ſeinen Verletzungen erlag. Es konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. ob ein Unfall oder ein Verbrechen vorliegt. 5 Grubenunglück. Auf der Grube„Carolus Magnus“ in Palenberg bei Aachen wurden zwei Hauer von plötzlich hereinbre— chendem Geſtein erſchlagen, als ſie mit der Herſtellung eines Bohrloches beſchäftigt wa— ren. Vom Blitz erſchlagen. Ueber Auerbach (Sachſen) ging ein ſchweres Gewitter mir Wolkenbrüchen und Hagelſchlägen nieder. Zwei Männer, der 62jährige Richard Ernſt Tietz und der 56 fährige Kurt Schwabe wur⸗ den auf dem Wege zum Bahnhof vom Blitz getroffen und auf der Stelle getötet. Die Ge— töteten hinterlaſſen neun bezw. ſieben zum Teil erwachſene Kinder. Gasvergiftungen bei einem Gewitter. Be: der Gasmaskenfabrik Straſchitz öſtlich von Pilſen erlitten 22 Perſonen durch Gasſchwaden. die während eines heftigen Gewitters aus einem beſchädiaten Gasbalion ausſtrömten, Vergiftungen Alle mußten ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. gängerwettſtreit in der Natur gingſtimmen in Wald und Flur— Die Grillen ſpielen Streichtonzert Warum von Johannt an Schweigen herrſcht Vas Schweigen, das in der Natur zur Winterszeit herrſcht, wird im Frühling und Sommer durch ein vielſtimmiges. Tag und Nacht nicht erſterbendes Singen und Klin⸗ gen abgelöſt. Es ſcheint, als wenn alles Ge⸗ tier ſeiner Freude an dem neu erwachten Daſein, ſeiner Lebensluſt hörbaren Ausdruck verleihen will, denn wie ſollten wir uns die⸗ ſes Muſizieren, das ſich bei den Vögeln zu wohllautendem Geſang erhebt, anders deu— ten? 1 5 Den Reigen eröffnen ſchon im Vorfrühling Lerche, Buchfink und Amſel. Kaum iſt auf den Bergkuppen der Schnee geſchwunden, als auch ſchon die Lerche ſich einſtellt. Hurtig trippelt ſie auf dem feuchten Acker Nahrung ſuchend umher. Von Zeit zu Zeit erhebt ſie ſich mit flatternden Flügelſchlägen hoch in die Luft und beginnt ihren Geſang, der in einem nicht abreißen— den Trillern beſteht. Noch ehe ſie wieder zur Erde herabgleitet, ſind ſchon zwei, drei andere emporgeſtiegen, ſo daß die ganze Ge gend von den zitternden Tönen erfüllt iſt. Der Buchfink. der im Winier hierzubleiben pflegt, während ſeine beſſere Hälfte nach der Riviera veereiſt, beſitzt nur eine kurze Strophe, die er wie eine Fanfare herausſchmettert, aber ſo uner— müdlich, als hätte er nichts anderes zu tun. Auch die Amſeln ziehen nicht alle im Herbſt nach dem Süden. Seit einigen Jahrzehnten bleiben viele in den Hausgärten der Städte und Dörfer den Winter über bei uns. Ihr Geſang. mit dem ſie ſchon zeitia im Varfrſih Zum Glück erreichte die Zeit abwarten, bis Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale „Sie wollen doch nicht ſagen, daß Sie mich im Ver⸗ 11 dacht haben— Sie vollendete nicht, denn der Beamte unterbrach ſie: „In ſehr begründetem Verdacht ſogar...“ *** Inzwiſchen war Gilbert Haller glücklich mit einem verlangte er telephoniſche Verbindung Breitenſchlag. Johann, der alte Diener, war am Apparat und be⸗ richtete mit allen Zeichen größter Aufregung, daß dem Fräulein Doktor in Salzburg irgend etwas zugeſtoßen ſein müſſe; es gingen Depeſchen hin und her, und ſeine Herrin ſei vor Aufregung bettlägerig, und der Arzt habe die Annahme von Beſuchen ſtreng unterſagt. b Frau und Herr Breitenſchlag aber befänden ſich zur Zeit an der Oſtſee, das heißt, ſie ſeien Jachtgäſte einer befreundeten Familie dort, und kreuzten irgendwo. Fräulein Doktor wohnten diesmal nicht in dem Hotel, wo die Familie abzuſteigen pflege, und daher könne Johann auch keine Auskunft geben, wo der Herr Doktor Haller ſie finde. Man kann ſich unſchwer Hallers Gemütszuſtand vor— ſtellen. Die Unſicherheit, die Unmöglichkeit, etwas zu er⸗ fahren, was überhaupt geſchehen war, und ſchließlich auch die Schwierigkeit, Pips zu finden. Alſo letzteres würde man ja im Meldeamt erfahren, aber dazu mußte man erſt in Salabura ſein 44 und öffnete eine ſchmale der Villa„Einen Moment, bitte— Der Beamte drehte an einer Ziffernſcheibe, hob Kolben der Gabel des Tiſchtelephons und ſprach hinein: „Herr Oberkommiſſar— ja, bitte, hier erſcheint ein Herr, der die Adreſſe der Joſefa Breitenſchlag verlangt—“ Gilbert runzelte die Stirn. Etwas formlos, fand er. Er hatte aber nicht Zeit, ſich weiteren Gedanken hinzu- geben. Ein Beamter in Uniformbluſe war hinter ihm ein⸗ getreten, neigte kurz den Kopf und ſprach:„Bitte, mir 7 75 zu folgen! auf die Nerven gehen. naiv. 11 Gilbert Immerhin war er erſt am ſpäten Abend an Ort und Stelle und konnte erſt am nächſten Morgen etwas unternehmen. Vollkommen entnervt kam er in Salzburg an und ſchlief in dieſer Nacht auch keine Stunde. die Amtsſtunden im begannen, und endlich, endlich war es ſo weit. „Doktor Joſefa Breitenſchlag aus Wien?“ amte im Meldeamt blickte ſcharf auf den Frager. war Gilbert viel zu nervös und ungeduldig, um das zu bemerken. Erſt die nächſte Bemerkung machte, daß er ver wundert aufhorchte:„Bitte hereinzukommen Gleichzeitig erhob ſich der Beamte hinter ſeinem Pult Tür, zwiſchen dem Warte- und Amtsraum bildete und auf „Kein Eintritt“ in großen Buchſtaben ſtand. Ein unbehagliches Gefühl kroch hoch in Gilbert, Flugzeug in Aſpern gelandet. Noch vom Flugplatz aus er durch dieſen Eingang in den Hauptraum gelangte. mit Gilbert Haller lief es jetzt kalt den Rücken entlang. Dieſe ganze ſeltſame Art der Amtshandlung, in Ver⸗ bindung mit den konfuſen, aber um ſo aufregenderen Bemerkungen des alten Dieners Johann in Wien,„mit Fräulein Doktor ſoll etwas geſchehen ſein“, konnte einem „Iſt etwas geſchehen?“ erkundigte ſich Gilbert, in An⸗ betracht des Ortes, an dem man ſich befand, einigermaßen Inzwiſchen hatte ex einen ſchmalen Korridor durch— ſchritten und, immer geführt von dem Uniformierten, ung beginnt, veſteyt aus lanften, ſldtenden Tönen, die von innerer Sehnſucht geboren klingen. Die beſte Sängerin des deutſchen Waldes iſt die Grau- oder Zippdroſſel. Es iſt gera dezu ein Genuß, ihrem Geſang zu lauſchen Denn ſie iſt unerſchöpflich im Erfinden neuer Melodien. die ſie ſogar in Variationen abzu— wandeln verſteht. Mit ihrem Erſcheinen kündigt ſie das Eintreffen der Waldſchnepfe an, deren Valzlaut:„Zuorr, quorr, pix, wenn ſie gaukelnden Fluges abends durch den Wald ſtreicht, jedes Jägerherz lauter ſchlagen läßt. Die Nachligall, die in Norddeutſchland durch eine weniger ſchön ſingende Abart, den Sproſſer, vertre ten wird, ſingt, wie ihr Dichter aller Zeiten und Völker oft genug bezeugt haben, wirk liche Liebeslieder, die ſich oft zum Kunſtge ſang ſteigern. Sie ſingt unermüdlich bis tief in die Nacht hinein, und wo mehrere dicht beieinander niſten, wetteifern ſie förmlich miteinander. 22 9 Wer erfahren will, wie groß die gefiederte Sängerſchar iſt, muß im Frühling morgens durch einen mit Unterholz bewachſenen Caubwald ſchallt's wirklich hundertſtim mig von allen Zweigen. Wie troſtlos öde dagegen ſieht's im reinen Nadelwald aus! Kaum daß ein Buchfink ſich hören läßt oder ein paar Meiſen aufgeregt zwitſchern. Die Forſtwirte ſind mit der Verdrängung der Laubhölzer einen Irrweg gegangen, denn wandern. Da noch den Schnellzug. eine Dann mußte er erſt Meldeamt hinter ihm. Be Doch 7 Verbindung der die eine hin.„Haben Doktor?“ als Oberkommiſſar 1 ö 1 1 mit einer Verbeugung vor. Gilbert griff in die Innentaſche ſeines „Gewiß, ich bin unterwegs—“ ſie haben ſich damit der beſten Bundesgenoſ⸗ ſen im Kampf gegen die Waldverderber Nonne, Kiefernſpinner und Forleule be⸗ raubt, die noch alljährlich tauſende Hektar deutſcher Nadelwälder verwüſten. Die Um⸗ kehr, durch Schaffung gemiſchter Beſtände, die den Singvögeln wieder Niſtgelegenheit und Nahrung bieten, hat aber ſeit einiger Zeit wieder begonnen. Auf dem Felde gibt es außer der Lerche wenig Sänger. Da hört man abends nur den Lockruf der Wach— tel, aber ſehr vereinzelt, denn es ſind ihrer immer weniger geworden, die zu uns zu— rückkehren. Und noch immer fallen große Mengen im Herbſt und Winter den Bewoh— mern des Südens zum Opfer. Auch bei uns waren ſie ein ſehr geſchätztes Wild, das der Jäger auf der Hühnerſuche gern erlegte, aber der Abſchuß hielt ſich ſtets in mäßigen Grenzen. Sehr bemerkbar macht ſich bis kief in die Nacht hinein der Wieſenſchmätzer, auch Wachtelkönig ge— nannt, deſſen unermüdlicher„Geſang“ aus einem ſchnarrenden Ton beſteht. Er lebt ſehr heimlich im dichten Gras, durch das er wie eine Maus ſchlüpft, obwohl er die Größe eines Rebhuhns erreicht. Zu ſeinem Schnar— ren geſellt ſich das ſchrille Zirpen der zahl- loſen Heuſchrecken und der mit ihnen ver— wandten Brillen. Sie ſpielen alle ein Streichinſtrument. Ihre Geige iſt die Flügel- decke, der Bogen das Hinterbein, die ſie un— ermüdlich aneinanderreiben. Die Laubheu— ſchrecken beſitzen ſogar ein Organ, mit dem ſie unermüdlich laute, ſchrille Töne hervor— bringen. Denn in dem rechten Flügelfeld liegt bei den Männchen eine glashelle, von einem hornigen Ring eingefaßte Membrane, in der linken Flügeldecke dagegen eine krät— tige, gekerbte Querader, mit welcher der Ring gewetzt wird. Während an trockenen Sommertagen das Zirpen der ffeldheu— ſchrecken unaufhörlich die Luft erfüllt, kommt die fingerlange Maulwurfsgrille erſt am Abend aus ihren unterirdiſchen Gängen her- vor, um auch ihr Inſtrument zu ſtreichen. Auch auf den Gewäſſern gibt es in den Sommernächten ein vielſtim— miges Konzert. Die zahlreichen wilden En— ten ſchnattern und quaken. Dazwiſchen krei— ſchen die Lietzen, die ſich unter heftigem Ge— ſchrei zanken und prügeln, und ſchnarchen die Haubentaucher. Dazu erhebt der Chor der Fröſche vielſtimmigen Geſang. Den Baß dazu ſingt die Rohrdommel, durch ihr ſchauerlich klingendes„Uuump“. Nur für eine Stunde nach Mitternacht ſtillen ihre Tierlaute etwas ab, ohne jedoch ganz zu ver— ſtummen. Wenn aber der bleiche Schein der mit der untergegangenen Sonne am nörd— lichen Himmel von Weſten nach Oſten zieht, ſich wieder zu röten beginnt, dann ſetzt auch das Konzert in Wald und Flur wieder ein. Daß die Singvögel im Juni verſtum— men, hängt damit zuſammen, daß ſie durch die Verſargung ihrer Brut zu ſehr in An— ſpruch genommen werden. Der Maſure hat dafür eine ſinnige Sage. Als der Herrgott einſt mit einem Heiligen am Johannistage über der Erde wandelte, ſchmetterten die Vögel ſo ſtark, daß er nicht verſtand, was ſein Begleiter zu ihm ſprach. Da reckte er die Hand aus und gebot den Vö— geln Schweigen. Seitdem verſtummen die Vögel zu Johanni. Nur die Lerche die in der Luft ſtand, vernahm den Be— fehl nicht Sie ſang und ſingt noch immer weiter Skowronnek. einen Vorraum betreten, deſſen Tur offen ſtand. Rechts— ſeitig von dieſem befand ſich eine geſchloſſene Tür, die Namenstafel trug, von der Gilbert nur den Titel —“ erhaſchen konnte, denn ſchon wurde dieſe geöffnet und ſein Begleiter wies ihn mit einer Hand bewegung an, weiterzugehen. Dann ſchloß ſich die Tür Ein Amtszimmer, und hinter einem breiten Schreib— tiſch ein älterer Herr, gleichfalls im Uniformrock, der jedoch einen goldenen Kragen trug. Doktor Gilbert Haller aus Berlin“, ſtellte ſich Gilbert Darf ich bitten—“ 7 Der Oberkommiſſar hatte leicht ſeinen Kopf geneigt und ein raſcher, muſternder Blick ging über den Fremden Sie Legitimationspapiere bei ſich, Herr Sportrockes. „Woher kommen Sie?“ erkundigte ſich der andere und den Wien.“ nahm einige Schriftſtücke entgegen, die Gilbert ihm reichte. „Direkt von Smyrna, mit einem kurzen Aufenthalt in „Welchen Zweck hatte dieſer Aufenthalt?“ Gilbert war irritiert. „Ich verlangte eine Dame telephoniſch zu ſprechen und erfuhr, daß ſie ſich derzeit in Salzburg befindet, worauf ich mich beeilte, den Expreß zu erreichen, mit dem ich geſtern abend hier angelangt bin“, erzählte er knapp. Haller hin. Gewaltſam unterdrückte er ſeine Aufregung, denn er ſagte ſich nicht mit Unrecht, daß er jetzt durchzuhalten habe. Der Oberkommiſſar nahm eine offenbar ſchon vor- bereitete Photographie vom Tiſch auf und reichte ſie. „Kennen Sie dieſe Dame?“ Gilbert blickte auf Pips' neueſte verwundert den Kopf, zögerte kurz und ſprach daun: „Nein, ich kenne ſie nicht...“ n 4675 Aufnahm (Vortſetzung ſolat.) Me nnn „ N 6 7 5 N Ne 7 5 1 2. 05—„— Arnenhof — 3 Orbeberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 7) Nachdruck verboten. Die Hoferin hatte wie eine Heldin gearbeitet. Immer wieder war ſie mit der Axt daran gegangen und hatte die brennenden Baumgerippe abgeſchlagen, damit man den Haufen dürren Geäſts mit Waſſer begießen konnte. Bis endlich eine höhere Macht ihre Hand lahmgelegt hatte. „Leg' die Schonung gegen Süden an und pflanze die Stecklinge nicht zu eng“, flüſterte die Hoferin,„dann werden ſchon deine Kinder einmal ihre Freude wieder an deinem Wald haben können.“ „Ja, Mutter! Schone dich!“ bat Tino und legte die Hand auf ihre kalte Rechte. „Ich hab' noch nicht gehen wollen, aber ein Höherer hat's beſchloſſen, Tino.— Wo iſt Elda?“ „Hier, Tante Linde!“ „Ich hab' euch beide ſehr lieb gehabt— ich hab'— dir helſen wollen, Tino! Nun iſt der Hof nicht ſo, wie ich ihn dir einſt geben wollte! Verzeih mir, mein Sohn! Ich habe das Beſte gewollt!“ „Mutter!“ Er ſank vor ihr nieder. Es war Liebe und Trauer in ihm— alles andere ver ſunken. „Mutter!“ „Hol' mir— die Pfeiſe, Kind!“ bat ſie Elda. Und als dieſe ſie gebracht und ihr geſtopft und angezündet hatte, paffte ſie wahrhaftig einige Züge. „Geh, du Tröſterin! Biſt mir viel geweſen. Aber jetzt haft du ausgedient!“ Sie gab ſie Elda zurück. „Kind!“ flüſterte ſie.„Ich wünſchte, du könnteſt auf dem Hoſe bleiben!“ „Ja, Tautele, das will ich!“ Da verklärte ſich ihr Geſicht. „Wirklich, Kind?“ Tino ſtand da und nagte an ſeiner Lippe. Er ſah mit Augen, darin ſich Tränen ſammelten, nach der Sterben— den hin. Deren Züge hatten ſich verändert. Farbe bedeckte das ſtille Antlitz. „Wenn ich doch wüßt', was mit dem Kleinen wird?“ Eine wächſerne begann ſie wieder und taſtete mit der Hand auf dem weißen Linnen umher. „Hab' keine Bange, Tantele! Er hat ja einen Vater!“ tröſtete Elda. „Aber keine Mutter!“ beharrte ſie. e n N. 1„5 „Ein Stiefmutterle wird er kriegen, Tante Linde; die; wird ihn auch ſo halten, wie du den Tino!“ ſchluchzte Elda auf. Da geſchah etwas Verwunderliches. Der, um deſſentwillen dieſe Frau ſich ſorgte und nicht zu ſterben wagte, den die Kinderloſe mit ihrer Kinder— ſehnſucht umhegt und geliebt hatte, trat mit tiefgeſenktem Hanpte vor Elda hin. „Stiefmutterle! Sie haben es ja ſelbſt geſagt, Taneda“, flüſterte er,„daß Sie auf dem Arvenhof bleiben möchten. Ich will Ihnen dazu helfen. Helfen Sie mir weiter, Taneda! Segne uns, Mutter!“ Et kniete vor nieder. „Weißt du's die Hoferin. „Er hat's geſagt du du...“ denn, Tino, daß ſie dich liebt?“ hauchte „Tante. Ich will ihm helfen— wenn „.. wenn ich nicht mehr da bin. Gott ſegne es euch!“ Dann wandte ſie das Antlitz nach der anderen Seite, wo Julie, ſtill weinend, ſtand. „Du“, ſagte ſie leiſe und ſtreckte die Hand aus,„biſt die letzte, die ihm etwas ſein kann. Grüß ihn— den Rudolf Renner, und ſag' ihm, ich hätt' ihm längſt verziehen. Er hätt' mir ja ſein Kind gelaſſen ihn nicht, Julie. Die Zeit brauchen kann!“ Da ſchluchzten die drüben. „Eldele, tuſt du es auch gern, daß du ihm hilfſt— wenn auch einmal— der alte Tino wieder herauskommt?“ fragte die Hoferin noch einmal mit ſtillem Lächeln. „Ach, Tantele, wie gern!“ Das war nur für ſie beſtimmt, keiner ſonſt hatte es vernommen. Elda grub ihren Kopf in das weiße Feder— bett. So lag ſie lange. Als ſie wieder aufblickte, war ein Schimmer auf Lindes Antlitz, den ſie vorher nicht bemerkt. Wie aus einer anderen Welt grüßte die Frau ihre Leute, die weinend um ſie ſtanden, ſegnete den Waſti, das Marandl, den Sepp und alle, die ihr treu geweſen. „Gelt, Sepp! Dein Pfeiferl und meines haben's nicht getan, es war ein ganz anderes Pfelferl, das gehörte dem lieben Gott da droben, und der hatte ſchon eher ein Recht dazu. Nicht weinen, Tino! Mit deiner Kraft und der da wirſt du's ſchaffen—* wird kommen, wo er dich beiden Frauen auf hüben und gelt? Nicht weinen!“ Sie faßte nach ſeiner Hand, mit der er die Augen be— ſchattet hatte. Drin in der Halle läutete der Fernſprecher. dem Lager und zog das Mädchen zu ſich Nun ſei alles gut! Verlaß „Der Arzt aus Artein kommt im Augenblick. Er hat aus dem Oberland angerufen!“ meldete der Waſti. Aber die Hoferin winkte ab. „Laßt ihn heimgehen! Hier ſteht ſchon ein anderer Arzt! Mir iſt— ſchon wohl— ſo wohl!—— Mein Gott...“ Das Leben der Gerlinde Maria Hofer war verlöſcht. Durch den goldenen Sonnenſchein, der längſt wieder auf den Bergſpitzen und über der Brandſtätte leuchtete, ſchwebte ihre Seele lichtwärts nach den Bergen, die ſie über alles geliebt. Der Herr Pfarrer war gekommen und machte das Zeichen des Kreuzes über ſie. „Sie war der Treueſten eine!“ ſagte er leiſe zu Julie, die ihm am nächſten ſtand. Da breitete Elda ein Tuch über die Verklärte. Ihre Augen ſahen ſich noch einmal ſatt an der erhabenen Schön— heit dieſes Totenantlitzes. „Sie hat recht gelebt!“ flüſterte ſie und ging hinaus, denn ſie vermochte nicht mehr, ſich zu halten. Sie ſah nicht um ſich, hörte nicht, wie Tino ihren Namen rief: „Taneda!“ Sie flüchtete in ihr Zimmer und ſchluchzte in ihre Hände hinein, wild, wie ein Kind, ohne Zwang. Ihre Seele war ſchwer und bang, denn ſie hatte heute zum zweiten Male an dem Sterbelager einer Mutter geſtanden. Unten war es ſtill geworden. Auch Tante Julie hatte ſich zurückgezogen. Die weinenden Leute hatten ihre Arbeit zu Ende ge— führt, die nicht raſten durfte, wenn auch die Herrin nicht mehr hinter ihnen ſtand. Nur Tino war noch allein bei ihr und der Hund, der nicht wegzubringen war und nicht freſſen wollte vor Schmerz. Es waren Wildheit Scham. und Güte in ihm, Reue und Ich habe ſie nicht gekannt!, dachte er. Und als wir uns erkannten, ging ſie von mir! Nun war er der Herr vom Arvenhof. Es war, als laſte einer der ſinkenden Stämme auf ihm, der ſeine Mutter ge- tötet, ſo dünkte ihm die über den Arvenhof. Aber ſie hatte noch im letzten Stündlein für ihn ge— ſorgt, ihm Taneda zur Seite gegeben. „Taneda! Taneda!“ Sie war nicht bei ihm, in dieſer ſchweren Stunde nicht. Wer auch wußte, ob ſie gern bei ihm ſein wollte, wenn er ſie brauchte? Taneda, die junge, liebliche Taneda, ſeine Madonna! Da ſtürmte er hinaus, einſam und verwaiſt, dorthin, wo ſein Wald noch heute morgen im dunkelgrünen Sommerſchmuck geſtanden. Es glomm und rauchte und kniſterte noch allerorten. Stickig war die Luft. In den Waſſerbächen ſchwammen die Nadeln umher Aeſte, verkohlte Rinden. Bodo— wo mochte er ſein? War er geflohen, vor der Entdeckung? Vor— Taneda? Das brennende Schickſal ſchien ihn nicht erreicht zu haben. Wer weiß, wohin im Lande der Karabinieri er ſchon entwichen war! Hatte er ſonſt noch etwas zu verbergen? Flucht vor Strafe? Er ſchritt grübelnd weiter. Rigo zu treffen. So kehrte er in ſeinem einſamen Haus ein und ſetzte ſich vor ſeine Madonna. Und auf einmal überkam ihn die Reue, daß er nicht ein einziges Mal das ſchöne, ſtarke Antlitz ſeiner Mutter im Bilde feſtgehalten hatte, dieſer Frau, die noch im Tode, ſolange ſie noch auf der Erde war, ihre ſtille Macht und ihren Schutz über ihn auszu wirken ſchien. ſchwer Herrſchaft War es eine D Unten im Dorf fürchtete er Und er machte Licht, nahm ſeinen Block zur Hand und begann das Bildnis der Gerlinde Maria Hofer zu zeichnen. Es war nach Mitternacht, als er es vollendet hatte. Er war zufrieden mit ſeiner Arbeit. Taneda mußte es ſehen. Ihr wollte er es zuerſt zeigen!, dachte er, als er hinauf ging auf ſeinen Hof. Leiſe trat er in das Haus ein, darin eine Tote lag, taſtete die Stiege in die Höhe— niemanden ſtöre. Aus Eldas Zimmer drang ein Lichtſchein, der leuchtete ihm zu ſeiner Tür. Ob ſie auf ihn gewartet hatte? Da öffnete ſich die Tür zentimeterbreit. Ihr dunkel- blonder Kopf orſchien in dem Spalt, lauſchte, ein wenig geneigt. „Taneda!“ flüſterte er. Aber die Tür ſchloß ſich wieder, und es war finſter. Drin in ihrem Stübchen ſaß Elda auf ihrem Bett. Sie hatte einen Augenblick gemeint, er— könne ſie brauchen, wie ſo manches Mal, wenn er ſpät vom Wirtshaus heim⸗ gekehrt. Er hatte es lange nicht getan, war nüchtern ge⸗ blieben. Heute hätten Schmerz, Aufregung und Trauer es vielleicht vermocht. Sie war getröſtet, daß es anders war, als ſie ge— fürchtet. Er wird mich noch oft brauchen, und ich werde ihn trockene im Dunkeln—, damit er nie verlaſſen!, dachte ſie, während ſie todmüde ihr Lager aufſuchte. Gegenüber— in ſeinem Zimmer— ſtand ein Mann am Fenſter und ſah in die Nacht hinaus. „Taneda! Nein, du ſollſt nicht, wenn es dir nicht danach ums Herz iſt! Du ſollſt für den Arvenhof kein Opfer bringen. Aber wenn du gehſt— ich verſinke! Ich brauche dich! Ich kann die Laft nicht allein tragen!“ Er fand lange keinen Schlaf. Zweiundzwanzigſtes Kapitel. In Tinos Innerm war etwas zerbrochen. Aber nichts, das wie ein feines Glas oder wie ein zartes Porzellan, ein kunſtvoll zerbrechliches Gerät war, ſondern ein harter, verroſteter Eiſenring— der Trotz. Er hatte erfahren dürfen, daß jemand für ihn gelebt und ihn geliebt hatte, dem er dieſe Liebe mit falſcher Münze bezahlte. Und nun ſah er dieſen Menſchen verklärt und durfte die Hände zu ihm betend erheben. Er ſuchte Elda und fand nur Tante Julie ſtill und ſchwarz, und alles in dem Trauerhaus ging auf den Zehen und ſprach leiſe. „Wo iſt Taneda?“ fragte er, ebenfalls leiſe, und ge⸗ wahrte dabei, wie ſein Wald, die Trümmer ſeines Waldes, noch immer in ſtickigen Rauch gehüllt waren. Tante Julie muſterte ſeine etwas nachläſſige Haltung. Sie hätte ihm ſagen mögen, daß der Herr vom Arvenhof dies auch äußerlich zur Schau tragen müſſe. „Sie ging ins Dorf und nahm den Kleinen mit!“ ant⸗ wortete ſie verhalten. „Wollen Sie für Ihre Mutter, die Herrin vom Arven⸗ hof, die Gruft öffnen laſſen. Mir ſcheint, ein Grab mit Blumen zwiſchen den Bergen wäre ihr lieber.“ Er ſah ſie an. Himmel! Daran hatte er ja noch gar nicht gedacht! N „Sie haben recht! Ich werde danach gehen!“ Der Waſti kam und fragte nach der Tagesarbeit. Er bat um die Schlüſſel für das Bürozimmer. Julie hatte es abgeſchloſſen. Tino wußte von nichts. Er hatte nur eins getan, während die anderen für ihn gedacht: das Bild der Hoferin gezeichnet, das er Taneda zeigen wollte, die nicht daheim war. Nun hielt er es vo ſeinen Getreuen an die Wand, und ſie ſtanden aufſchluch— zend dabei. Das Marandl ſagte: 's iſch wirkli die Hoferin, wie ſ' leibt und lebt!“ * * 4. 4*. Die Sachen von Jau Vermeyen ſtanden unberührt in dem Stübchen, das er wochenlang bewohnte. Keiner hate ſeiner mehr gedacht. Der Fremde bekam einen großen Vorſprung; ſein Glück war es, daß man auf dem Arvenhof um die Herrin trauerte. „Kommt der Herr nimmer z'ruck?“ fragte das Marandt und ging daran, das Zimmer zu ordnen. Tante Jutie zuckte die Achſeln, und Tino ſagte: „Wir wollen abwarten.“ Damit ließ man alles beim alten. wenig Zeit, darüber nachzudenken. Auf Tino warteten jetzt neue Arbeiten. Er wollte zun Pfarrer gehen, daß er ſeiner Mutter die letzten Worte ſprechen möchte.. Und dann wollte Tino ins Dorf und zum Friedho Er hatte die dunkle Gruft der Hofers nie leiden mögen Tante Julie hatte recht. Unter Blumen und gegenuber den Bergen ſollte ſie ſchlafen. Seine Füße haſteten vorwärts. Er dachte an das ſprechen, das er der Toten gegeben— dachte an Taneda Und wußte doch nicht, ob es ihr möglich ſein würde, ber ihm zu bleiben, als Herrin des Arvenhofs. Es war nicht an der Zeit, von Liebe zu ſprechen. Wünſche und Hoffnungen gipfelten in Taneda dus wußte er längſt. Aber eins wußte er nicht: ob ſie in Liebe zu ihm ſtand. Graf Gaſtorp war geflohen. Warum? Er hatte mit ſcheelen Blicken beobachtet, wie der alternde Mann das Mädchen umworben. Er kannte die vornehme Art des Freundes— trotz aller Wildhein der tollen Jahre in München. Er würde für den Freund ſelbſt ſeine Gefühle geopfert haben. Und Tauegg?! Was— wußte er von ihr und was zwiſchen den beiden vorgegangen? Die ſüdliche Sonne über dem Tal von Artein kochte die reifenden Trauben, ſchwang den Duft in den Oleander⸗ blüten wie Weihrauch umher, lag ſchwer über dem ſtillen Campo santo, der ſich an den Felſen ſchmiegte. f Tino trat im Schatten zweier Lebensbäume durch die niedrige Pforte ein. Am Ende des Friedhofs wohnte der Meßner und Ver⸗ walter, den mußte er wegen der Feierlichkeiten aufſuchen. Er ſchritt durch die ſchmalen Wege, die die Gräber trennten, und betrachtete die rührende Hilfloſigkeit des Ausdrucks für Liebe und Treue auf den einzelnen Stätten. Das Grab der Margareta, ſeiner Frau: lange hatte er es nicht aufgeſucht— lange hatte er nicht an ſie gedächt: an die kleine Lehrerin, die er aus ihrer Stille und Arbeit herausgeriſſen, ſeinem Leben zugeteilt, und der er ſo ſchlecht bergolten, was ſie für ihn aufgegeben! Ach, ſein Leben war voller Dornen und Finſterniſſe bisher!“ Aber ein Licht leuchtete ihm— ein Lichtlein, aus dem ewigen Lämpchen auf einem Grabe, dem Grab der Margareta. Eine hatte es angezündet, die ſtand mit ſeinem Kinde davor im ſchwarzen Kleid und hatte duftende Roſen darauf gelegt. f „Taneda!“ Man hatte auch Ze ine (Schluß folgt.) der Arbeitseinſatz im Mal Frankfurt a. M., 16. Juni. Die weitere günſtige Entwicklung des Arbeitseinſatzes führte im Mai d. J. zu einer erfreulichen weiteren Abnahme der Zahl der Arbeitslo⸗ ſen um rund 10 900 oder 7,9 v. H. des Stan⸗ des von Ende April. Die Abnahme war faſt dreimal ſo hoch als im Vormonat und dop⸗ pelt ſo groß als im gleichen Zeitraum des Vorjahres Von der Geſamtabnahme entfie⸗ len rund 9800 auf die männlichen und rund 100 auf die weiblichen Arbeitsloſen. Mit einer Ausnahme iſt in allen Arbeitsamtsbe— zirken die Zahl der Arbeitsloſen zurückgegan⸗ gen; am ſtärkſten war der abſolute Rückgang in den Arbeitsamtsbezirken Kaſſel(2488), Frankfurt(1774), Gießen(1341), Worms(928) und Wiesbaden(870). In den Berufsgruppen Forſtwirtſchaft⸗ und Nahrungs- und Genußmittelgewerbe trat eine ſaiſonbedingte leichte Abſchwächung der Beſchäftigung ein, in allen übrigen Berufs- gruppen iſt eine Abnahme der Zahl der Ar- beitsloſen zu verzeichnen; am ſtärkſten war ſie im Baugewerbe(minus 3387), im Metall⸗ gewerbe(minus 1706), im Holz⸗ und Schnitz⸗ ſtoffgewerbe(minus 1118), in der Berufs— gruppe der Ungelernten(minus 1504) und in den Angeſtelltenberufen, die insgeſamt eine Abnahme von rund 800 zu verzeichnen hatten. Bei den Arbeitsämtern im Bezirk des Lan⸗ desarbeitsamts Heſſen wurden am 31. Mai d. J. insgeſamt 127 629 Arbeitsloſe gezählt, davon waren 15 140 oder 11,9 v. H. Frauen. Der ſtarke Rückgang der Arbeitsloſigkeit im Monat Mai iſt beſonders beachtlich, weil gleichzeitig auch die Zahl der bei Notſtands— arbeiten Beſchäftigten ſetzt wurde, und zwar waren Ende Mai rund 5800 Notſtandsarbeiter weniger beſchäftigt, als zu Anfang des Monats. Ende Mai wurden in der Arbeitsloſenver— ſicherung 19345, in der Kriſenfürſorge 488880 Hauptunterſtützungsempfänger ge— zählt. Die Zahl der Hauptunterſtützungs— empfänger in beiden Unterſtützungseinrich— tungen zuſammen iſt demnach gegenüber dem Stand vom Ende April um 4351 oder 6,0 v. H. zurückgegangen. Die Zahl der aner— kannten Wohlfahrtserwerbsloſen betrug Ende Mai 31 563, alſo 2343 oder 6,9 v. H. weniger als Ende April. Die Zahl der in der werteſchaffenden Arbeitsloſenhilfe be— ſchäftigten Notſtandsarbeiter belief ſich auf 20 042(Ende April 25 823). Aus Heſſen und Naſſau Ein Großbetrieb und ſein„Direktor“. „ Frankfurt a. M., 16. Juni. Die Ge— richtsfälle ſind zahlreich, in denen ſich heraus— ſtellt, daß Angeklagte mehr aus ſich zu ma— chen wußten, als ſie tatſächlich ſind. Beſon— ders oft bekommt man zu hören, daß An— geklagte Briefbogen und Propagandaſchrif— ten benutzen, auf denen ſie ihrem Unterneh— men den Anſchein verleihen, als handele es ſich um eine Firma, die einen Rieſenbetrieb, vortreffliche Bankverbindungen und inker⸗ nationale Beziehungen beſitze. Das Schöf— fengericht hatte es jetzt mit einem„Direktor“ zu tun, der zwar nicht auf Betrugspfaden wandelte, aber des unlauteren Wett- bewerbs überführt wurde. Der Ange— klagte begründete ſeinerzeit die Gläubiger— hilfe Gmb, deren Geſchäftsführer er iſt. Die Anteile ſind in ſeiner und ſeiner Frau Hand. Vor zwei Jahren leiſtete er als Zweig— ſtellenleiter eines anderen Unternehmens den Offenbarungseid. Der Geſchäftsbetrieb der Gmbh, wurde nach außen groß aufgezogen. Es wurden noch 1934 Vordrucke benutzt, in enen von der Zer alleitung in Frankfurt jeſprochen wurde, denen von einer Ver— agsabteilung, einer Rechtsabteilung, von iner Sammelnummer und weiter geſchrie— ben ſtand, daß man auf„allen Plätzen der Welt Verbindungen“ beſitze. Die Verneh— mung des geklagten ließ keinen Zweifel darüber, die„Abteilungen“ f ſeine Schränke u.»„gale waren und die Melt— berbindungen waren in einem Auskunfts- buch regiſtriert. Der„Direktor“ mußte fer— ner zugeben, daß er ein Bruttoeinkommen bon monatlich 150 RM hatte. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Verge— hens gegen§ 4 des Geſetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes zu einer Ge— fängnisſtrafe von einem Monat und 1200 RM Geldſtrafe. Alle Feſtſtellungen zeigen, daß er ſein Glück auf Lug und Trug auf⸗ baut, und es gelte, mit hartem Griff zuzu⸗ faſſen und ſolche unlauteren Elemente aus dem Wirtſchaftsleben auszuſchalten. Ordnung im Rebenverkehr. Frankfurt a. M., 16. Juni. Die Lan- desbalernſchaft Heſſen-Naſſau teilt mit: Kürzlich hat der Reichsnährſtand durch eine Grundregel für die Anerkennung von Reb⸗ ſchnittholz den Rebenverkehr neu geregelt. je Grundregel bezweckt die Verſorgung des heimiſchen Weinbaues mit beſtem Reb⸗ ſchnittholz und die Vereinheitlichung der Anerkennungs⸗ und Lieferungsbedin- gungen für das ganze deutſche Weinbauge⸗ biet, Die wichtigſte Vorſchriſt iſt die, daß ab 1936 fämtliche Reben, welche als Schnitt. holz oder als Wurzelreben(auch Topfreben) in den Verkehr gebracht werden, zur Aner- kennung gemeldet werden müſſen, ſoweit ſie mnländiſcher Herkunft ſind. Das Verfahren bei der Rebenanerkennung wird im einzel nen feſtgelegt, außerdem ſind in der Grund. regel genaue Vorſchriften für den Verkauf anerfannter Reben enthalten. Auch ent⸗ planmäßig herabge.! ſprechende Strafbeſtimmungen für Uebertre⸗ tung der erlaſſenen Vorſchriften ſind vorge⸗ ſehen. Die Grundregel iſt in dem Verkün⸗ dungsblatt des Reichsnährſtandes und in der Weinfachpreſſe veröffentlicht worden. So ſorgt der Reichsnährſtand dafür, daß endlich auch auf dem Gebiete des Rebenverkehrs Ordnung geſchaffen wird. n Marburg, 16. Juni.(Tagung der Landesverſicherungsan⸗ ſtalt.) Im Mittelpunkt einer Tagung von Vertretern der Landesverſicherungsanſtalt und der Leiter ſämtlicher Ortskrankenkaſſen Heſſen-Naſſaus ſtand eine Beſprechung des neuen Sozialverſicherungs-Aufbaugeſetzes vom 5. Juli 1934 und der hierdurch geſchaf⸗ fenen neuen Verhältniſſe. Der Leiter der Landesverſicherungsanſtalt, Landesrat Braun, referierte in eingehender Weiſe über die nunmehr in zwei Abteilungen— Invali— denverſicherung und Krankenverſicherung— eingeteilte Organiſation der Landesverſiche— rungsanſtalt und ihre zukünftigen Aufgaben. Engſte Zuſammenarbeit zwiſchen Landesver— ſicherungsanſtalt und Krankenkaſſen ſei not— wendig. Nach dem neuen Geſetz werden Er— holungs- und Geneſungsheime jetzt ſämtlich bunt den Landesverſicherungsanſtalten ver— waltet. Für die Opfer Trauerfeler am Dienstag— Berlin, 16. Juni. Wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, wird am kommenden Dienstag für die Opfer der Reinsdorfer Kataſtrophe ein feierlicher Trauerakt ſtattfinden, bei dem Partei und Staat, Betriebsführung und Gefolgſchaft ihr Zuſammengehörigkeitsgefühl beweiſen wer— den Die Feier ſelbſt findet vor den Toren des Werkes ſtatt, und im Anſchluß daran werden die gefallenen Kameraden in ihre Heimatorte überführt werden. Weitere Beileidsbezeugungen Zu dem furchtbaren Exploſionsunglück, das Reinsdorf betroffen hat, gehen unausge— ſetzt Beileidsbezeugungen ein. Der apoſtoli— ſche Nuntius, der franzöſiſche Geſchäftsträger Arnal, der italieniſche Geſchäftsträger Diana, der Botſchaftsrat Lugomirſki namens der polniſchen Botſchaft, der tſchechoſlowakiſche Geſandte Maſtny, der däniſche Geſandte Zahle, der öſterreichiſche Geſandte Tauſchitz und der bolivianiſche Geſandte Anze-So ia haben der Reichsregierung teils perſönlich, teils ſchriftlich ihr Beileid zum Ausdruck ge— bracht. Der König von Italien hat an den Führer und Reichskanzler folgen— des Telegramm gerichtet:„Mit tiefem Be— dauern habe ich die Nachricht von dem ſchwe— ren Unglück in Reinsdorf gehört und bitte Ew Exzellenz, den Ausdruck meines lebhaf— ten Beileids zu der Trauer, die ſo viele Fa— milien ſchmerzlich betroffen hat, entgegenneh men zu wollen.“ Der Führer hat telegraphiſch wie folgt ge— dankt:„Ew. Majeſtät bitte ich, für die An— teilnahme an dem ſchweren Unglück, das ſo viele Familien durch die Exploſionskata ſtrophe in Reinsdorf betroffen hat, namens des deutſchen Volkes meinen aufrichtigen Dank entgegennehmen zu wollen. Adolf Hit— ler, Deutſcher Reichskanzler.“ Überweiſung von Hilfsſpenden Miniſterpräſident Göring hat für die Hinterbliebenen der auf dem Felde der Ehre gefallenen Volksgenoſſen, ſowie für die Ver letzten des Reinsdorfer Unglücks zur Linde— rung der ecſten Not dem Hilfsfonds 20 000 RM ü überwieſen Reichskriegsminiſter Generaloberſt von Blomberg hat der„Stiftung für Opfer der Arbeit“ den Vetrag von 3000 RM zum Beſten der Opfer des Unglücks bei Witten— berg überwieſen Das anholtiniſche Staatsminiſterium hat mit Zuſtimmung des Reichsſtatthalters Loeper einen namhaften Betrag für die Hinterblie— benen des Reinsdorfer Unalücks und für die Aachen, 16. Juni. Der Hinterflügel eines zweiſtöckigen Hinterbaues eines Hauſes in der Paßſtraße ſtürzte mit furchtbarem Ge⸗ töſe zuſammen. Zwei Hausbewohner wur⸗ den mit in die Tiefe geriſſen. Mit erhebli⸗ chen Verletzungen wurden ſie aus den Trümmern geborgen und ſofort dem Kran⸗ kenhaus zugeführt. Acht Perſonen, die ſich noch im letzten Augenblick an ſtehengeblie— benen Teilen oder Balken, bis ſie von der Feuerwehr befreit wurden, feſthalten. Ueber die Urſache des Einſturzes ſind Un⸗ terſuchungen noch im Gange. Der anhal— tende Regen wird die Umſtände, die zum Einſturz führten, begünſtigt haben. vihweres Eiſenbahnunglück Bisher 14 Tote. London, 16. Juni. In der Station Wel⸗ wym, 50 Kilometer nördlich von London, fuhr ein aus der Richtung New-Caſtle kom— mender Schnellzug auf einen anderen Schnellzug, der dort hielt, auf. Die Urſache des Unglücks konnte bisher noch nicht feſt— geſtellt werden. Die Zahl der Toten beläuft ſich auf 14. doch muß damit gerechnet werden, daß von den 30 Schwerverletzten noch einige ſterben werden. von Neinsdorf Teilnahme des Auslandes ———— Vecichien, owell ie ihren Wohnſitz in An⸗ halt haben, zur Verfügung geſtellt. Ebenfalls haben der Kreis Zerbſt und die Stadt Cos— wig Beträge für die Hinterbliebenen bereit— geſtellt. Der Rektor der Univerſität Heidelberg hat zur Linderung der erſten Not an den Be— triebsführer der Weſtfäliſch-Anhaltiniſchen Sprengſtoffwerke einen Betrag von 200 RM überwieſen. Der Aufbau in Neinsdorf 58 Tote bis ſetzt geborgen. Wittenberg, 16. Juni. In den Ortſchaften um Reinsdorf wurden zuerſt die Dächer aus— gebeſſert, um die Bewohner vor der Unbill der Witterung zu ſchützen, etzt iſt man an die endgültige Beſeitigung der leinen Schä— den gegangen. In den Ortſchaften wie auch im Werk ſind mehrere hundert heimiſche Handwerker tätig. An den Aufräumungsar— beiten im Werk iſt auch eine Abteilung der Wehrmacht und Arbeitsdienſt beteiligt. Alles ſteht noch unter dem Eindruck des furchtbaren Unglücks. Hier und dort ſieht man einen der verletzten Arbeiter, den Kopf verbunden, den Arm in der Binde. Immer wieder hört man fragen, wo noch geholſen werden kann. Bisher konnten 58 Tote geborgen werden, von denen 38 bereits identifiziert wurden. Zur Feſtſtellung der Namen der übrigen Toten ſind alle Angehörigen von dem Werk zur Unglückszeit tätig geweſenen Perſonen aufgefordert worden, ſich ſofort ſchriftlich oder perſönlich bei der Werksleitung in Reinsdorf zu melden. 96 Verletzte befinden ſich noch im Krankenhaus. Halbmaſt am Dienstag Die Beiſetzung der Opfer von Reinsdorf. Berlin, 16. Juni. Am Diens ka, den 18. Juni 1935, dem Tage der Beiſſhung der Opfer des Unglücks in Reinsdorf ſetzen die ſtaaklichen und kom— munalen Verwaltungen, Anſtalten und Be kriebe, die Körperſchaften, Anſkalten und Stiftungen des öffenklichen Rechts ſowie die öffenklichen Schulen die Flaggen auf halb- maſt. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda erläßt folgenden Aufruf: „Das ganze deutſche Volk trauert um die Kämeraden der Arbeit, die dem furchtbaren Schuckſalsſchlag von Reinsdorf zum Opfer fielen. Die Bevölkerung gibt ihrem trau— ernden und ehrenden Denken Ausdruck, in— dem ſie ſich durch Trauerbeflaggung am Beiſetzungstage dem Vorgehen des Reiches, der Länder und Gemeinden anſchließt.“ Das erſte Originalbild von der entſetzlichen Exploſionskataſtrophe in Reinsdorf bei Wit⸗ tenberg: Eine rieſige Wolke ſtejgt über dem 1 1 Fabritgefände auf. (Aſſociated Preß— M.) 115 1 0. 2 1 Gerüſteinſturz in Bitterfeld. Bitterfeld, 16. Juni. Im Aluminiumwerk der JG. Farbeninduſtrie in Bitterfeld er⸗ eignete ſich ein ſchwerer Bauunfall. Acht Handwerker ſtürzten von einem zehn Meter hohen Baugerüſt ab, das einen verſteckt Naterialfehler aufwies. Sie mußten mit Knochenbrüchen und anderen ſchweren Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Lebensgefahr ſoll jedoch bei keinem der Verunglückten beſtehen. Aus der Heimat Sedenſtage 17. Juni. 1810 Der Dichter Ferdinand Freiligrath in Detmold geboren. 1818 Der Komponiſt Paris geboren. 1866(bis 18.) Die preußiſche Weſtarmee be— ſetzt Hannover und Kurheſſen. 1885 Der preußiſche Generalfeldmarſchall Edwin Hans Karl Frhr. v. Manteuffel in Karlsbad geſtorben. Prot.: Volkmar— Kath.: Adolf Sonnenaufg. 3.36 Sonnenunterg. 20,25 Mondaufg. 21,24 Mondunterg. 3,40 Charles Gounod in „Hui— eine Motte!“ Unſeren Hausfrauen iſt die Kleidermotte wohl bekannt, und ſie führen einen ewigen Krieg mit ihr. Durch die zerſtörende Fraß— tätigkeit der Larven dieſer Motte wird unſere Volkswirtſchaft jährlich um Millionen geſchä— digt. Faſt ganz unbekannt ſind aber zwei andere Tiere, die einen ähnlichen Schaden anrichten. Sie ſind meiſt nicht einmal dem Namen nach bekannt; aber ſie haben ſich in den letzten drei bis vier Jahren ſtark verbrei— tet. Der erſte dieſer Uebeltäter iſt der Tep— pichkäfer, ein rundes buntgezeichnetes Tierchen von etwa 3 Millimeter Länge. Seine gedrun— gene Larveſiſt dicht mit dunkelbraunen oder ſchwarzen Haaren beſetzt, ſtellt ſich bei Erſchüt— terung tot und wird dann oft gar nicht für ein Tier gehalten. Man findet ſie in den Ecken von Kleiderſchränken, in Fußbodenritzen und dergleichen. Sie frißt in Teppiche, Klei— der und Pelze Löcher hinein, die von den Fraßſpuren der Motte meiſt leicht dadurch zu unterſcheiden ſind, daß bei ihnen die be— kannten Geſpinſtröhren fehlen. Die Käfer flie— gen im Frühjahr gewöhnlich ins Freie, wo ſie ſich eine Zeitlang auf Blüten aufhalten, um dann zur Eiablage wieder in die Wohnung zurückzukehren. Eine ganz ähnliche Lebens— weiſe hat der ſogenannte Pelzkäfer. Er iſt rund, 5 Millimeter lang, ſchwarz mit zwei weißen Punkten auf dem Flügeln. Seine Lar— ve iſt braun und trägt am Hinterende einen langen Haarſchopf. Zur Verhütung von Schäden durch dieſe Tiere kommen dieſelben Methoden in Frage, die ſich auch gegenüber der Mottenplage be— währt haben, alſo in erſter Linie Abwehr— maßnahmen, wie häufiges Klopfen und Bür— ſten, ferner das Einnwtten der längere Zeit nicht gebrauchten Kleider und Pelze und die Verwendung von„mottenechten“ Stoffen. Dann empfiehlt es ſich, den Tieren, durch Be— ſeitigung von Fußbodenritzen und dergleichen die Unterſchlupfmöglichkeiten zu nehmen. Wich— tig iſt es beſonders, daß ſchon die vereinzelt auftretenden Kä und Larven beachtet und abgetötet werden, es zu einem Maſſen auftreten Wald gegen Deutſche Ge— *Z* Gemeinden ſollen ihren Brandſchaden verſichern. Der meindetag hat durch eine Rundfrage feſtge ſtellt, daß die Waldbrandverſie wirtſchaftliche Notwendigkeit für ſolche Ge— meinden erſcheint, die über einen Waldbe— ſtand verfügen, der einen im Verhältnis zu ihren Vermögenswerten und ſonſtigen Haus— haltsmitte'n zen Wert darſtellt. Einige hundert Gemeinden Gebietskörperſchaf— ten haben von dieſer in Daeutſchland noch ziemlich jungen Verſicherungsmöglichkeit Ge— brauch gemacht. Es ſing auch ſchon vielfach durch ſolche Verſicherungen Waldbraudſchä— den reibungslos geregelt worden. Dabei ha— ben die Verſicherungen zum Teil Belsanun— gen an Perſonen gewährt, die entſtehende Brände gemeldet oder beim L hen fen hatten Dem Deutſchen Gemeindetag ſtehen. ſo richtet die organiſationsumtliche „Landgsm ide“ hierzu, geeignete Sachver— ſtändige zur Beratung über die oft ſchwieri— gen Fragen der Waldbrandverſicherung zur Verfügung. erung als Obſt⸗ u. Gemüſegroßmarkt Weinheim 1935: vom 16. Juni Kirſchen: Qualität A 35—45 Pfg., Quali tät B 2835 Pfg., Qualität C 2028 Pfg. Erdbeeren: Qualität A 38—46 Pfg., Quali tät B 3237 Pfg., Qualität C 25 31 Pfg. Stachelbeeren(grün) ſtarke Nachfrage 11— 14 Pfg. Nachfrage ſehr gut. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 194 Stück; verkauft 165 Stück. Milchſchweine das Stück 16—20 Mk., Läufer dass Stück 22.40 Mk. Marktverlauf gut. *