S0 Seo e 8808 Deutſches Jugendfeſt 1055! Fur pünktlichen Abwicklung der Wettkämpfe am Sonntag wird 8 beſtimmt: HJ, Bd), die Berufsſchule, ſowie die ſonſtigen Wettkämpfer 8 der Vereine treten am Sonntag morgen um halb 8 Uhr pünktlich am Rathaus zum Abmarſch nach dem Stadion an. Heil Hitler! Ortsausſchuß für Leibesübungen Viernheim Secco e800 Mücken U Raebyfarb Itali⸗ diener, Weiße Am. Leghorn, Schw. Rheinländer Pfund 13 3 noch einige ab⸗ Matiesheringe(Kühlhausw.) zugeben. Stück 1 0 3 Hofmann, Neue Iwiebeln Blauehutſtr. 14 Pfund 18 3 Deutſche, feine Molkereibulte r Ve hloren 115 ging geſtern abend Deutsche Markenbutter täg- Damen Armband lich friſch von der Sporthalle bis zum Wal⸗ fiſch. Der ehrliche Finder wolle dieſe gegen gute Belohnung in der Geſchaftsſtelle des Blatt. abgeben. 80888888 9 2 2 9 de Guterhaltene Damen- anprad zu verkaufen. Goelhestr. 20 Beue Kartoffeln Stangenkäse /. Pfd. 12 3 20 von H. Fett i. 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Das beigegebene Bild vermittelt einen Eindruck von der gewaltigen Ausdehnung dieſe größten deutſchen Ehrenſtätte in Frankreich e Die größte deutſche Kriegsgräberſtätte an der Weſtfront bei Arras mit über 40000 Toten.— Die 1 über dieſe Ehrenſtätte übernommen Neuville⸗St. Vaaſt„La Maiſon Blanche“ deutſche Wehrmacht hat kürzlich die Paten und wird ſie zuſammen mit dem Volksbun Soldaten ruhen, und über das zu errichtende Ehrenmal in Saloniki zu übernehmen. Damit bekundet die junge Wehrmacht ihre tiefe Ver⸗ pflichtung gegenüber den Leiſtungen der alten Armee. In jährlichen freiwilligen Samm⸗ lungen am Heldengedenktag will ſie die Mittel zuſammentragen, die es dem Volksbund Deut- ſche Kriegsgräberfürſorge ermöglichen ſollen, auch„La Maiſon Blanche“,„dem Weißen Hauſe“, die verſöhnende Form zu geben. So wird ſich jeder deutſche Soldat zu ſeinen ge— Deutſche Kriegsgräberfürſorge ausbauen In dem neueſten Heft der von dem Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge herausgegebenen Zeitſchrift„Kriegsgräberfürſorge“ wird an Hand zahlreicher Abbildungen der Weg be⸗ ſchrieben, den der Volksbund in der Ausge— ſtaltung der Gräberfelder gegangen iſt. Es gilt auch in„La Maiſon Blanche“ die Starr⸗ heit der Form zu mildern durch das Grünen und Blühen der lebendigen Natur, damit ſie wie eine gütige Mutter die toten Helden in Liebe umſchließt. Achtung! das entzückende Ufa-Tonfilmwerk auf heute freitag verlängert. Heute letzter Jag „Maskerade“ Mit paula Wessely u. Adalt Wohlbrück des nochmal. Erfolges wegen liemand versäume die Gelegenheit. für alle ein unvergelſl. Erlebnis Lokales 1. Ujernbeimer Tonfilmschau Des nochmaligen großen Erfolges wegen wird Viernheim, 21. Juni. Maskerade Mit Paula Weſſely und Adolf Wohlbrück auf heute Freitag verlängert Der war wohl ſelber nie im fremden Land Unwiderruflich letzter Tag auf Reiſe Friedrich Rückert. r. auf Reiſen. 4 Friedrich Rückert Bis jetzt immer noch einer der ſchönſten Filme. So ſagen alle Filmfreunde und alle Sonnenwendſeier der Hitlerjus] freuen ſich auf die nochmalige Aufführung. gend Viernheim. Am Sonntagabend halb 10 . g 1 Fe Man hat ſich das erſtemal gar nicht ſattſehen Uhr findet auf dem Sportplatz an Lorſcherweg J können, daher die große Nachfrage nach„Mas die traditionelle Sonnenwendfeier der H. J. 8 e N 5 kerade“. Und Paula Weſſely und Adolf Wohl— ſtatt, worauf die hieſige Bevölkerung beſonders[brück dieſe beiden Namen ſagen ſchon alles. beſonders aufmerkſam gemacht und zu dieſer[ Wer möchte auch nicht nochmals dieſes herrliche Kundgebung herzlichſt eingeladen wird. Filmwerk ſich anſehen. So ein Filmwerk kann 1 man immer wieder anſehen, immer wird man 7 ſagen:„Ein großartiges u. ſchönes Filmwerk“. Fronleichnam! Wer dies überhaupt noch nicht geſehen hat, gf r verſäume ja nicht die letzte Gelegenheit. Es iſt Das Fronleichnamsſeſt hal under aur 5 n Tonſilm Seenswübi keit für das 10 8 5 5 ee 2 Sehens f 8 gunſt der Witterung ſehr gelitten. Die Prozeſ 9 ſion am Vormittag, die immer eine prunk ſpruchsvollſte Publikum. Jung und Alt kommt 846 1 Al lle auf ſeine Rechnung. volle Entfaltung des kirchlichen Zeremoniells auf ſeine Rechnung N 1 N; Man beſuche daher noch heute Freitag brachte, konnte nicht durchgeführt werden, die 3 ſeſuche daher noc) den Freitag 1 3 21 F de die letzte Aufführung des unvergeßlichen Film weißgekleideten Mädchen, die ſchon auf dem werks„Maskerade“ b 1 57 f 16 7 erks„Maskere 4 Wege zur Aufſtellung der Prozeſſion waren, 7 8 1 mußten wieder umkehren. Auch die geſchmück 5 0 morgen e e kommt das n ten Straßen, aufgebaute Altäre und prächtige nenſte Guſtav Fröhlich Großfütmwerk„Aben⸗ gezierte Häuſer konnten nicht ihrem Zwecke: 12 5 e e Herrn in Polen. Ueberall Der Verehrung des Allerheiligſten Altarſakra— die allergrößte 2 egeiſterung über dieſes Film⸗ mentes zugeführt werden. Die Feierlichkeiten werk. 755 Kriegsfilm ſondern ein 1 wurden im Gotteshaus, das überfüllt war, nendes Abenteuer zwiſchen den Fronten. Wir ſehen Guſtav Fröhlich als öſterreichiſchen und Sinnſpruch Wer einem Fremdling lich mag erweiſen, nicht ſich freund⸗ „ 0 durchgeführt. Das Volksfeſt auf dem Sta en Qu röhlis b N b dion Lorſcherſtraße erfreute ſich eines guten als ruſſiſchen Offizier und ſogar als polni⸗ Beſuches. Allerdings litt die Durchführung, ſches Bauernmädchen, ö Eine Glanzleiſtung insbeſonders die für die Kinder vorgeſehenen dieſes großen Künſtlers. Luſtbarkeiten, durch das ſchlechte Wetter. Die Veranſtaltung mußte im Saale durchgeführt 2 248 wee der ae und auch abends dicht Die Deutlſche Arbeitsfront gefüllt war. Bei den frohen Klängen der Doppelmitgliedſchaft in der DAF. und kon⸗ Feuerwehrkapelle und allerlei Unterhaltungen feſſionellen Arbeitervereinen nicht ſtatthaft. wurden recht vergnügte Stunden verbracht. i„ 4 Der Beſuch der Tellſpiele hat unter der ſchlech⸗ Vereinzelt auftretende Fülle von Dop⸗ ten Witterung ebenfalls gelitten. Von aus⸗ weine in der Daß. und konfeſſi⸗ wärts waren nur ſehr ſpärlich Beſucher er⸗ 9 e nen 1 ſchienen, was jedenfalls darauf zurückzuführen. einen ban 0 W 955 iſt, daß faſt in allen umliegenden Städten eren„ Ade 155 gleiehen und Ortſchaften der Fronleichnamstag ein Fei⸗ Mitgliedſchaft 0 1 Arbeitsfront und einem ertag iſt. Die Aufführung nahm wieder ihren konfeſſionellen 1 and verboten,„ gewohnt guten Verlauf. Die Leitung der Tell⸗ noch. 8 ae e 1 5 i ſpiele hat ſich nun auch den Rundfunk zur 0„ 5 aus der deutſchen Werbung dienſtbar gemacht. So konnte man Arbeitsfront nach ſich. heute Vormittag vernehmen, wie durch den Dies gilt ſelbſtverſtändlich auch für die Lautſprecher der Name Viernheim und die] konfeſſionellen, beſonders katholiſchen, Ju⸗ Aufforderung zum Beſuche der Tellſpiele er- gend⸗ und Jungmännervereine, die Geſellen⸗ ſchallte 1 und Burſchenvereine,„Quickborn“, Neudeut⸗ ſcher Bund, Kreuzſchar uſw. außerdem für die kath. Jungmädel- und Jungfrauenvereine (weiße Roſe), die vor allem auf den Dörfern wieder ihr Unweſen zu treiben verſuchen. Die Deutſche Arbeitsfront iſt auf Wunſch und Willen des Führers die alleinige Vertre— terin aller Schaffenden der Stirn und der Fauſt und hat lt. Verordnung Adolf Hitlers vom 24. Oktober ſchaffenden deutſchen Menſchen zu vertreten. 1934 die Belange aller Die konfeſſionellen Vereine haben alſo in Deutſchland keine Exiſtenzberechtigung mehr. Deutſchland 1914— 1933 Dieſer Film wird am kommenden Sonn „Deutſcher Kaiſer“ durch die Nationalſoziali findet für ſie ein kameradſchaftlicher Unterhal tungsabend ſtatt. zum Oſten Deutſchlands. abend einmalig gezeigt. tag, abends 8 Uhr im Saale des Gaſthauſes ſtiſche Kriegsopfer-Verſorgung Viernheim auf⸗ geführt. Mit dem Kartenvorverkauf z. Preiſe von 30 Pfg. iſt bereits begonnen worden. Wer alſo dieſen Film ſehen will, beſorge ſich eine Eintrittskarte im Voraus. Die Mitglieder der N. S. K. O. V. erachten es als ihre Pflicht, dabei vollzählig zu erſcheinen. Anſchließend Der Film als ſolcher zeigt unſer deutſches Vaterland vor dem Weltkriege, Ausſchnitte aus dem Kriege, aus der Nachkriegszeit u. den Aufbruch einer neuen Nation im Zeichen des Hakenkreuzes, die denkwürdigen Tage d. jungen Deutſchland in Potsdam uſw. bis zur großen Einigung aller Kriegsopfer von der Saar bis Der Film wird nur am nächſten Sonntag rokkofahrt gute Reſultate erzielt. in der gleichen Fußballverein Weinheim. Es ſpielen Krug, Kiß, Faltermann, Die Grünen in Neckarau! Morgen Samstag ſpielen die„Grünen“ an der Altriper Fähre gegen den VfL. Neckarau Es wird ein beſonderes intereſſantes Spiel werden. Neckarau hat in letzter Zeit gegen franzöſiſche Spitzenklaſſe und auf ſeiner Ma⸗ Des wei⸗ teren gilt es für die„Grünen“ die im Dzb. 1933 erlittene hohe Niederlage Revanche zu nehmen. Die Viernheimer Mannſchaft ſpielt Aufſtellung wie am letzten Sonntag. Sie beſtreiten auch ſo das Spiel am Sonntag auf dem Waldſportplatz gegen den Martin, Mandel, Fetſch, Kiß, Koob, Müller 1, Müller 2, Helbig. Erſatz: M. Martin, M. Pfenning. Uereins⸗ Anzeiger Turnverein von 1893 e. V. Heute Freitag abend vollzählige Turnſtunde Turner, Leichtathleten, Hand⸗ und Fußbal ler, wollen dieſe Turnſtunde pünktlich um 9 Uhr beſuchen. Beginn für das Landes turnen in Karlsruhe. Die Leitung. Sportvereinigung Amicitia 09. Sportprogramm: Morgen Samstag 6.30 Uhr Freundſchaftsſpiel der 1. Mann ſchaft gegen VfL. Neckarau in Neckarau Abfahrt 5,10 Uhr. Sonntag: 9,30 Uhr Verbandsſpiel der Jugend gegen Rohr hof. 11 Uhr Handballer gegen Reiſen. 2 Handballmannſchaft in Wallſtadt. Abfahrt wird noch bekannt gegeben. 12.15 Uhr 3. Mannſchaft, 3 Uhr 2. Mannſchaft und 3.30 Uhr 1. Mannſchaft Freundſchafts ſpiele gegen Fußballverein Weinheim. Zum Beſuch dieſer Spiele laden wir die Spor freunde herzlichſt ein. Mannſchaftsaufſtel lungen ſiehe Schaukaſten. Der Vorſtand. 4 6 U rh 2 V AMAαẽjN Im Qualitt gut und hi1 a— Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martil, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleitet Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag, Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitlet, ſtraße 36; D. A. V. 35; 1135. Zur gel iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. (Ziernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Wochenende“, 80 e 5 gebre Beilagen: zweimal jährlich den Sommer⸗ und Winter Fahrplan und den wöchentlich das„Illuſtrierte Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreitete Tageszeſtung— nachrichten und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Nr. 142 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. Biernheimer Bürger⸗Zig.— Viernh. Volksblatt) bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung finden weſteste Verbreitung Platzvorſchriften bei Anzeigen werden an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Samstag, den 22. Juni 1935 52. Jahrgang Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbekrachtung. Sommerſonnenwende— der Höhepunkt eines Jahres iſt wieder einmal erreicht. Der Tag ſteht dieſes Mal im Zei⸗ chen der deutſchen Jugend. Das iſt gut ſo. Denn Jugend und Sonne gehören zuſam⸗ men. In allen deutſchen Gauen wird daher unſere Jugend ſich zur Feier der Sonnen⸗ wende bei Sport und Spiel zuſammenfin⸗ den. Aber es kommt dabei keineswegs auf die Erzielung von möglichſt hohen Spitzen⸗ leiſtungen an. Nein, die kameradſchaftliche Leiſtung wird den Veranſtaltungen den In⸗ halt geben. Und darüber hinaus wird die deutſche Jungmannſchaft auch ein politiſches Bekenntnis ablegen, indem ſie ſich zum Drit⸗ ten Reiche, zum Deutſchland Adolf Hitlers bekennt— begeiſtert und ſo freudig wie die Flammen ihrer Sonnwendfeuer emporlodern. Acht Millionen junger Menſchen werden ſich in dieſem gewaltigen nationalen Bekennt⸗ nis beim„Feſt der Deutſchen Jugend“ ver⸗ einigen. Es wird die größte Jugendkundge⸗ bung ſein, die die Welt bisher geſehen hat. Sinnfälliger kann nicht zum Ausdruck kom⸗ men, daß das neue Deutſchland nicht nur das Deutſchland der Gegenwart iſt, ſondern auch das der Zukunft ſein wird. Darin liegt die große politiſche Bedeutung des ju⸗ gendlichen Spiels und Sports am Tage der Sonnenwende. * Am 21. Mai hat der Führer und Reichs- kanzler im Reichstag ſein außenpolitiſches Programm in einer großen Rede entwickelt. die die ganze Welt aufhorchen ließ. Schon vier Wochen ſpäter zeigt ſich das erſte Er⸗ gebnis dieſer Rede: zwiſchen Deutſchland und England iſt ein Abkommen über die Seerüſtung abgeſchloſſen worden. Das iſt ein überaus bedeutſamer Erfolg Adolf Hitlers und ſeiner Politik, die an die Stelle unfruchtbarer internationaler Konferenzen die Aussprache und die Verſtändigung von Land zu Land geſetzt hat. Deutſchland hat erklärt, daß es nicht daran denkt, in einen Flottenwettbewerb mit England einzutreten, daß es aber ſelbſtverſtändlich auch zur See die Rüſtung haben muß, die es zum Schutze ſeiner Küſten braucht. So kam es zu dem deutſch⸗engliſchen Abkommen. das ein Ver⸗ hältnis von 35:100 in der Stärke der beider⸗ ſeitigen Kriegsmarinen feſtſetzt. Daß ein ſol⸗ ches Abkommen ſchon nach ganz kurzen Vor⸗ verhandlungen möglich war, beweiſt, wie viel zweckmäßiger dieſer neue Weg iſt, ver⸗ glichen mit den ſeitherigen Methoden der Außenpolitik. Man braucht nur an die ſamoſe Genfer Abrüſtungskonferenz zu er⸗ innern, deren Verhandlungen ſich jahrelang hinſchleppten, ohne auch nur zu dem beſchei⸗ denſten Ergebnis zu führen. Jetzt aber, da nur zwei Partner einander gegenüberſaßen, von denen jeder ſagte, was er wirklich wollte, und von denen jeder eine Verſtändi⸗ gung ehrlich anſtrebte, konnte alles Schlag auf Schlag gehen. Kein Dritter konnte die Verhandlungen ſtören oder durch taktiſche Manöver aufhalten. Es gab auch kein Aus⸗ weichen und kein langwieriges Diplomatiſie⸗ ren, ſondern eine offene Ausſprache von Mann zu Mann, die in kurzer Zeit zu dem gewünſchten Erfolg geführt hat. Der deutſch⸗ polniſche Freundſchaftsvertrag vom Jahre 1933 war das erſte Ergebnis der neuen deutſchen Außenpolitik. Das Flottenabkom⸗ men mit England iſt die bedeutſame Fort⸗ ſetzung auf dieſem Wege, der ſicherer und raſcher zur Befriedung Europas führt als der Austauſch diplomatiſcher Noten und die langwierigen Konferenzen, die die Verwir⸗ rung immer nur vergrößert haben. Der engliſche Miniſterpräſident Baldwin 0 im Unterhaus das deutſch-engliſche Ab ommen einen„feſten Ausgangspunkt“ ge⸗ nannt, von dem aus„man weitere Beſpre. chungen mit anderen Mächten führen kann. Gedacht hat er dabei wohl in erſter Linie an Frankreich. Der engliſche Miniſter Eden iſt mittlerweile auch bereits in Paris angekommen, um mit der franzöſiſchen Re⸗ 7 über die neue Lage zu konferieren. er britiſche Abgeſandte hat es nicht gerade leicht in Paris. Die franzöſiſche Preſſe hal ihm kühle, um nicht zu ſagen unfreundliche Begrüßungsartikel gewidmet, Sie wolle ubm zeigen, daß Frankreich über das ſelb⸗ Das Note Krenz hilft in jeder Not Anſprache des Neichsinnenminiſters zum Notkreuztag— Die ſtändige Einſatzbereitſchaft des Noten Kreuzes dient der Wahrung des Völkerfriedens Berlin, 22. Juni. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Frick, hielt am Freitag abend über alle deutſchen Sender folgende An⸗ ſprache zum Rot⸗Kreuz⸗Tag: Das deutſche Rot⸗Kreuz feiert in dieſen Tagen der Sommerſonnenwende wiederum den Rot⸗Kreuz⸗Tag. Damit tritt es aus der Stille ſeiner alltäglichen Arbeit vor die Na⸗ tion, um Rechenſchaft über ſeine Tätigkeit zu geben, aber auch um die Hilfe aller Deut⸗ ſchen aufzurufen, am Wirken des Roten Kreuzes teilzunehmen, wenn nicht mit der Tat und dem Opfer von Zeit und Kraft, dann mit einer Spende für die Sammlungen, deren Abzeichen jeder Deutſche in den näch⸗ ſten Tagen erwerben wird. Der Gedanke des Roten Kreuzes hat überall in der Welt ſeit 70 Jahren die Probe beſtanden. Im völkerrechtlichen Akt der Genfer Konvention iſt die Ver⸗ pflichtung aller ziviliſierten Staaten nieder- gelegt, die Verwundeten und Kranken im Kriege und alle, die zu ihrer Hilfe berufen ſind, zu achten und zu ſchützen. Sie iſt längſt bewußtes Gemeingut der Völker geworden. Die Genfer Konvention und das Zeichen des Roten Kreuzes allen Opfern des Krieges dienſtbar zu machen und auch den Schutz der Frauen und finder vor den Schrecken des Luflkrieges zu gewährleiſten, iſt ein heiliges Ziel, das wohl am tiefſten von den alten Frontſoldaten verſtanden wird. Dem hat der Führer in ſei— ner großen Reichstagsrede am 21. Mai mit folgenden Worten Ausdruck gegeben: „Wenn es einſt gelang. durch die Genfer Rote Kreuz⸗Konvention die an ſich mögliche Tötung des wehrlos ge— wordenen Verwundeten oder Gefange— nen allmählich zu verhindern. dann muß es genau ſo möglich ſein, durch eine analoge Konvention den Bombenkrieg gegen die ebenfalls wehrloſe Zivilbevöl⸗ kerung zu verbieten und endlich über⸗ haupt zur Einſtellung zu bringen.“ Darüber hinaus hat der Führer in dieſer Rede erklärt, daß die deutſche Reichsregie⸗ rung, bereit, ſich an allen Beſtrebungen ak⸗ tiv zu beteiligen, die zu praktiſchen Begrenzungen uferloſer Rüſtungen führen können, den einzig möglichen Weg hierzu in einer Rückkehr zu den Gedanken— gängen der Genfer Konvention des Roten Kreuzes ſieht. Das deutſche Rote Kreuz hat die ihm ge— ſtellte Aufgabe ſtets mit allen Kräften zu erfüllen geſucht, und das deutſche Volk er⸗ kennt die Leiſtungen des Roten Kreuzes dankbar an. Die neue Wehrverfaſſung ſtellt Forderungen an die ganze Nation, auch an das Rote Kreuz. Der Führer will, daß die wiedergewonnene Wehrhoheit des Rei⸗ ches zur Wahrung eines echten Frie⸗ den, eines Friedens gleichen Rechtes und 5. Achtung unter den Nationen dient. ie ſtändige Bereitſchaft des Roten Kreuzes ſoll dem gleichen Ziel dienen. Die Wahrung des Friedens iſt der einzig wirkſame Schutz zum Beſten und Ge⸗ deihen der Völker. Das Rote Kreuz iſt dazu da, unbeirrt ſeine Pflicht zu tun, auch wenn die Not letzter Entſcheidung es fordert. Und damit iſt dem Roten Kreuz die ſtändige Friedensaufgabe geſtellt, ſeine Männer und Frauen zu ſchu⸗ len, ſeine Sanitätsmänner auszubilden, ſeine Schweſtern in den Dienſt der Kranken und Leidenden zu ſtellen, ſeine Samariterinnen und Helferinnen zu üben. In täglicher Klein- arbeit, die in ſtiller Verborgenheit geübt wird, leiſtet das Rote Kreuz überall Hilfe, auf der Straße, im Hauſe, auf Bergen, Flüſ⸗ ſen und Seen, in der Fabrik, im Bergwerk. Der fahrbare Bei der Kalaſtrophe von Reinsdorf, die das ganze deutſche Volk in tiefe Trauer mit den Hinterbliebenen der Opfer der Ar— beit verſetzt hat, konnte die Sanitätskolonne Wittenberg eine Probe ihrer Einſatzbereit— ſchaft, ihrer Tüchtigkeit und ihrer ruhigen Beſonnenheit angeſichts höchſter Gefahr ab⸗ legen. Ihr iſt die Erhaltung vieler Men⸗ ſchenleben zu danken. An dieſer Stelle beſondere Anerkennung auszusprechen, die aber ebenſo allen den Männern und Frauen vom Roten Kreuz gilt, die vielleicht an weniger ſichtbarer Stelle Kraft und Leben für die Volksgenoſſen ein⸗ ſetzen, iſt mir ein lebhaftes Bedürfnis. Das ganze Volk kennt das Zeichen des Ro⸗ ten Kreuzes. Es erwartet von ihm, daß es in der Stunde der Not ſofort zur Hand ſei. Deshalb wird auch jeder Deutſche die Ver⸗ pflichtung fühlen, an dieſem einen Tag des Jahres die Sache des Roten Kreuzes zur eigenen zu machen. Iſt doch das deutſche Rote Kreuz mit allen, die ihm angehören, tief in der deutſchen Volksgemeinſchaft ver— wurzelt. Namens der Reichsregierung enkbiele ich dem deutſchen Roten Kreuz zu ſeinem Feſt⸗ kag meine Grüße. Ich verbinde ſie mit dem aufrichtigen Wunſch für das glückliche Gedei⸗ hen des Rot⸗-Kreuz- Werkes und die Ausbrei kung ſeines Gedenkens im deutſchen Volk. Fernſehſender Bemerkenswerte Mitteilungen über den neuesten stand des Fernsehens auf der Eleltrotechnilertagung in Hamburg Hamburg, 22. Juni. Der Verband Deutſcher Elek⸗ trotechniker trat zu ſeiner 37. Mitglie- derverſammlung zuſammen. Staatsſekretär Dr. ing. e. h. Ohneſorge eröffnete die Verſammlung mit einem Vor⸗ trag über„Totalität des Nationalſozialismus auch in der Technik“. Dr. ing. Todt übermittelte als Beauf⸗ tragter für die Technik und deren Organi— ſationen die Grüße des Reichsarbeitsmini⸗ ſters. Anſchließend hielt Oberpoſtrat Bannei 6 den Feſtwortrag über die Entwicklung des — ³ ˙ ſtändige Vorgehen Englands in der Flotten, frage verſtimmt iſt. Daß Miniſterpräſident und Außenminiſter Laval ausgerechnet am Tage vor der Ankunft Edens der franzöſi⸗ ſchen Abgeordnetenkammer die Wiederein. führung der zweijährigen Dienſtzeit offiziell ankündigte, iſt wohl auch kein reiner Zufall geweſen, ſondern hatte einen ganz beſtimm⸗ ten taktiſchen Zweck. Frankreich wollte da⸗ mit andeuten, daß es ebenfalls ſelbſtändige Aktionen unternehmen kann, Aber wir möchten glauben, daß Miniſter Eden ſich nicht einschüchtern ließ. Er wird der fran⸗ zöſiſchen Regierung den Standpunkt der eng⸗ liſchen klipp und klar dargelegt und dabei auch darauf hingewieſen haben, daß die po⸗ litiſche Atmoſphäre Europas durch das deutſch-engliſche Abkommen tatſächlich ent⸗ ſpannt worden iſt. Und er wird vielleicht auch ſeinen franzöſiſchen Kollegen den Rat gegeben haben, es ebenſo zu machen wie die engliſche Regierung, das heißt alſo, ſich gleichfalls mit deutſchen Bewollmächtigten an einen Tiſch zu ſetzen, um eine Verſtändt⸗ gung zu verſuchen. Ob Frankreich einen ſol⸗ chen Rat befolgt, oder ob es auch weiterhin an ſeiner Politik des Mißtrauens und des Vorurteils feſthalten wird— das iſt die große Frage, von deren Beantwortung für den Fortgang der friedlichen Neuordnung Europas viel, ſehr viel abhängen wird. Der engliſche Miniſter wird ſich von Paris aus nach Rom begeben, um dort Muſſolini über die engliſche Auffaſſung zu unterrichten. Man ſieht, die europäiſche Politik. die im Formelkram von Verſailles und Genf zu er⸗ ſtarren drohte, iſt— dank der tatkräftigen Initiative des deutſchen Führers und Kanz⸗ lers— in kräftige Bewegung getreten. Sie iſt vor neue Aufgaben geſtellt, ſieht neue Wege vor ſich, und man muß nur wünſchen, daß ſie von allen, auf die es ankommt, in der gleichen guten Geſinnung begangen wer— den, wie ſie der deutſche Führer hatte, der dieſe Wege wies. Miniſter Eden wird ſeinen franzöſiſchen Kollegen ſomit vor allem die engliſche Auf⸗ faſſung auseinandergeſetzt haben. daß das deutſch-engliſche Abkommen als erſter Schritt zu einem allgemeinen Abkommen im Sinne einer Rüſtungsbe⸗ ſchränkung zu werten iſt. Demnach wird man alſo in London nicht nur keine Schwie⸗ rigkeiten machen, ſondern es ſogar begrü⸗ ßen, wenn Frankreich als die ſtärkſte Mili⸗ tärmacht zu Lande ein Militärabkommen mit Deutſchland im Sinne des deutſcheeng⸗ liſchen Abkommens abſchließen würde. Man läßt in London auch durchblicken, daß man dort ſehr auf franzöſiſche Einſicht in die großen praktiſchen Vorteile ſolcher Verein⸗ barungen hofft. Aus all dem geht deutlich hervor, wie groß die Verantwortung iſt, die heute auf den Schultern der verantwortlichen franzöſiſchen Staatsmännern laſtet. Fernſehens. Nach einem Hinweis darauf, daß heute ſchon mehrere Firmen gut arbeitende Fernſehempfänger herſtellten, die jedoch noch ſehr teuer ſeien, und deshalb die Reichspoſt mehrere Fern- ſehſtellen zur koſtenloſen Vorführung des Fernſehempfanges eingerichtet habe, teilte er mit, daß in Hamburg zum erſtenmale eine vollſtändige fahrbare Fernſehſen⸗ deanlage vorgeführt werde. Alles, was zu dieſer Anlage gehöre, ſei in 14 ſchweren Laſtkraftwagen eingebaut, zu denen ſich noch ſechs weitere Wagen für Zubehör und die Perſonenbeförderung geſellten. Die Fahrtief dieſes ſtattlichen Zuges von 20 Wagen betrage rund einen Kilometer. Für die Be⸗ dienung des Wagens und des Senders ſei ein Stab von 30 Menſchen erforderlich. Der fahrbare Sender werde in dieſen Tagen zum Brocken fahren und dort für grundlegende Fernſehverſuche benutzt werden, da die Ausbreitung der Ul⸗ trakurzwellen Aehnlichkeit mit der Ausbrei⸗ tung der Lichtquellen habe, deshalb je höher die Sendeantenne angebracht ſei, um ſo grö— ßer ſei die Reichweite des Senders. Aufgrund der Ergebniſſe dieſer Verſuche könnten dann die Entſchlüſſe über die Ver- ſorgung in ganz Deutſchland mit Fernſeh⸗ rundfunk gefaßt werden. Der Zuſammenarbeit der Reichspoſt mit einigen Kabelfirmen ſei es auch gelungen, ein Fernſehkabel zu entwickeln. das ermög— liche, das Fernſehen über beliebige Enkfernungen zu übertragen. Das erſte Verſuchskabel in Berlin habe die Erwartungen beſtätigt, ſo daß die Schaffung eines Fernſehkabelnetzes 905 noch eine Frage der Zeit und des Gel⸗ es ſei. Mit Hilfe dieſes Netzes werde es auch möglich ſein, den Jernſeher mit dem Jern⸗ ſprecher zu vereinigen. Der Redner ſchloß mit der 3 tſtellung, daß Deulſchland heute in Fragen der Fernſehlechnik für die Well maßgebend ſei. Tunbelntr Ant 1 — ——— 2 2 2 — Lokales Viernheim, 22. Juni. Die Wahrheit zu nennen, iſt Spiel; Die Wahrheit erkennen, iſt viel; Die Wahrheit zu ſagen, iſt ſchwer; Die Wahrheit ertragen, iſt mehr. 1 * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht Herr Dr. Kienle, Adolf Hitlerſtraße 40, Telefon 32, morgen Sonntag, den 23. Juni 1935 den ärztlichen Dienſt.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. * Deutſcher Liedertag. Morgen. Sonntag findet der diesjährige Liedertag ſtatt. Dieſer Tag iſt geſchaffen, um das deutſche Lied in's Volk zu tragen und ihm neue Freunde zu werben. Die hieſigen Geſangvereine wer- den deshalb, wie in den Vorjahren, wieder an öffentlichen Plätzen ihre Lieder zu Gehör bringen, und zwar in der Zeit von 8—9 Uhr morgen Abend. * Klatſch. So betitelt ſich eine Beilage der bekannten Opekta-Firma, die wir unſerer heutigen Ausgabe beifügen. Jede Hausfrau muß dieſen reich illuſtrierten, lehrreichen Proſpekt beachten, um im eigenen Intereſſe hieraus Vorteile zu ſchöpfen. * Das Tabakſetzen. Aus Heddesheim wird geſchrieben: Das Tabakſetzen, das in dieſem Jahr durch die kalte Witterung und den ſtarken Hagelſchlag am Himmelfahrts— tag viele Pflanzen vollſtändig vernichtete, ſich ſehr verzögerte, kann nun als beendet ange— ſehen werden. Es war dies nur durch die ge⸗ meinſchaftliche, gegenſeitige Aushilfe möglich, was lobend anerkannt werden muß. Der Tabak könnte nun im Feld mehr warmes und trocke— nes Wetter gebrauchen, was auch für die be— reits begonnene Heuernte zu wünſchen wäre, beſonders, da der Beſtand von Gras und Klee ſehr gut iſt. Weizen, Roggen, Hafer und Gerſte ſtehen ſchön und verſprechen einen guten Ertrag. Der Behang der Gartenreben, die heute gegen früher ſehr ſtark zugenommen ha— ben iſt gut, jedoch im ſüdlichen Teil des Ortes, durch Hagel ſchwer beſchädigt, ja zum Teil ganz vernichtet. Es wurden hier eine Un— menge Dickrübenſetzlinge nach auswärts ver kauft, was eine ſchöne Einnahme brachte. * Von den Schlachtviehmärkten. Der Auftrieb auf den badiſchen Schlachtvieh— märkten war bei Großvieh zu gering, bei Schweinen und Kälbern genügend. Bei Groß vieh fehlte es hauptſächlich an guten Ochſen u. Rindern, während Kühe genügend vorhanden waren. Die Kälberpreiſe mußten leicht nach geben, während die Schweinepreiſe etwas feſter wurden. In den kommenden Wochen wird Großvieh ſehr rar bleiben und ein Preisrück gang nicht zu erwarten ſein. Das Kälberange bot wird genügen, die Preiſe werden nachge— ben. Der Auftrieb an Schweinen wird kleiner, die Preiſe bleiben feſt. Das fehlende Rind fleich wurde durch Fleiſchſendungen der Reichs ſtelle für Tiere und tieriſche Erzeugniſſe erſetzt. “Kündigung. 1. Wird einem Haus gehilfen gekündigt, ſo muß ihm nach dem B. Geſetzbuch genügend Zeit gelaſſen werden, eine neue Stelle zu ſuchen. Er hat dabei wöchent lich zweimal 3 4 Stunden Anſpruch auf Freizeit. Der freie Nachmittag nach Ziffer 5 wird dadurch nicht berührt. Der Haushalt vorſtand kann den Nachweis verlangen, daß die gewährte Freizeit zum Suchen einer neuen Stelle verwendet wurde. 2. In ein Zeug— nis dürfen Bemerkungen nicht gemacht wer den, die den Hausgehilfen in ſeinem weiteren Fortkommen ſchädigen. * Diene deinem Volk. Wer das Er holungswerk des deutſchen Volkes durch Zeich nung von Freiſtellen unterſtützt, dient der Volksgemeinſchaft. Jeder gedenke hierbei der Zukunft Deutſchlands— der deutſchen Jugend und derjenigen, deren Kampf ſchon immer dem Deutſchland der Ehre, der Freiheit und der Einigkeit gegolten hat, der alten Kämpfer! Die Opferbereitſchaft des deutſchen Volkes iſt der Gradmeſſer ſeiner nationalſozialiſtiſchen Geſinnung und Haltung; ſie hat der ganzen Welt— trotz aller Hetzpropaganda— Achtung und Anerkennung abgerungen, weil ſie ob ihrer Geſchloſſenheit ſelbſt auf alle Außenſtehenden derart bezwingend wirken konnte. Dieſe Op— ferbereitſchaft erneut zu beweiſen, um die ganze Umwelt von der Verwurzelung der einſatzbe— reiten Geſinnung des Dritten Reiches im deut⸗ ſchen Volke zu Ueberzeugen, davon ſollen die Ergebniſſe der Freiſtellenwerbung künden. In der Zeit vom 17. bis 30. Juni 1935 tritt daher die N. S.-Volkswohlfahrt mit ihren ämtlichen Helfern in eine Hauptwerbung für Frelpitte ein. Zeichnet deshalb Ferienfrei⸗ plätze! Zeichnet die Hitlerfreiplatzſpende für die alten Kämpfer! Jede N. S. V.⸗Stelle nimmt Freiplatzſpenden entgegen. 5 * Sonnenwendfeier der Hitlerju⸗ gend Viernheim. Am Sonntagabend halb 10 Uhr findet auf dem Sportplatz am Lorſcherweg die traditionelle Sonnenwendfeier der H. J. ſtatt, worauf die hieſige Bevölkerung beſonders beſonders aufmerkſam gemacht und zu dieſer Kundgebung herzlichſt eingeladen wird. * Handwerk hält durch! Im Gegen⸗ ſatz zu den Großbetrieben haben ſich die meiſt handwerklichen Kleinbetriebe in der Kriſe gut gehalten. Von 1,5 Mill. im Jahre 1925 iſt die Zahl der handwerklichen Kleinbetriebe nur um etwa 100 000 Betriebe auf 1,4 Mill. im Jahre 1933 geſunken. Nach den jüngſten, auf der Grundlage der Handwerksrolle ange— ſtellten Erhebungen iſt es dem Handwerk ge⸗ lungen, im Jahre 1934 den Geſamtbeſtand ſeiner Betriebe bereits wieder auf 1,5 Mill. zu erhöhen. Auch die Zahl der im Handwerk Beſchäftigten konnte einigermaßen auf der Höhe von 3,4 Mill. gehalten werden. Sie iſt für das vergangene Jahr noch nicht genau erfaßt, wird vorausſichtlich aber unter den Wirkungen der allgemeinen Wirtſchaftsbeleb⸗ ung beſonders im Bauhandwerk und ſeinen Nebengewerben den Stand von 1925 wieder überſchritten haben. * Geringe Honigernte zu erwar⸗ ten Im Gegenſatz zum letztjährigen Früh— ling, der durch ſeine warme Witterung den Bienen ſehr zuſtatten kam, wird in dieſem Jahre von ſtarken Bienenverluſten berichtet. Es iſt nicht nur eine ſchlechte Entwicklung der Völker feſtzuſtellen, ſondern teilweiſe ſind ganze Bienenvölker infolge Hungers einge⸗ gangen. Im Tale und in geſchützten Lagen wirken ſich die Witterungskriſen und damit die Bienenverluſte nicht ſo ſehr aus wie in den höheren und rauheren Gebieten. Jedenfalls iſt bei dem derzeitigen Stand der Bienenvölker mit einem wenig guten Honigjahr zu rechnen. Deutsches Rotes Kreuz Es platzen die Granaten Es ſpeien die M.⸗G. Es fallen Fliegerbomben, und Gas, ſoweit ich ſe'h, Und mancher unſrer Braven liegt dann in ſeinem Blut, gekämpft in deutſcher Treue für heil'ges deutſches Gut. Da naht trotz all der Qualen in all dem Höllenlarm der Mann des Roten Kreuzes, die Bind am Oberarm. Er ſcheut nicht Tod und Teufel und ſchafft von früh bis ſpat, Das Rote Kreuz als Helfer für jeden Kamerad. Und heute in der Friedensart im Haus und auf der Straß an jedem Ort ſtets hilfsbereit, das Rote Kreuz zu jeder Zeit für Heimat Volk und Staat. Der Dienſt am Volk, am Frieden Das Rote Kreuz fürwahr, Es tut ſo Vieles bieten Bei Not und auch Gefahr. So ſelbſtlos und beſcheiden Tut jeder ſeine Pflicht, Zu lindern all die Leiden, Bis ſelbſt das Auge bricht— O, viel' Verwund' und Kranke, Die haben ſelbſt erfahr'n, Das Rote Kreuz die Rettung Für Reiche und für Arm'. So gebt doch ihr Geſunden Ein Scherflein hierzu bei Und lauft am Roten Kreuztag Am Sammler nicht vorbei. Bei Sturm und auch bei Regen, Bei Kält' und Sonnenſchein, Bei Tag, bei Nacht, bei Nebel, Springt helfend für Euch ein. Die Männer und die Frauen, Am Oberarm das Kreuz, Sind Euch wie Bruder, Schweſter Und helfen allerſeits. Haus ſchneiderei Der Herr Reichswirtſchaftsminiſter hat dieſer Tage eine für den Schneiderberuf bedeut⸗ Die Ausübung ihres Berufes iſt den Hausſchneiderinnen ſomit auch dann geſtattet, wenn ſie in der Handwerksrolle nicht einge⸗ tragen ſind. Eine Verpflichtung, die Eintra⸗ gung in der Handwerksrolle herbeizuführen, beſteht nicht. Vereins Anzeiger Geſangverein Sängertreue. Heute Samstag 8.30 Uhr Singſtunde. Vollzähliges und reſtloſes Erſcheinen er⸗ wartet Der Vorſtand. Kyffhäuſerbund(Teutonia⸗Schützen). Sonntag Abend halb 9 Uhr Aufſtellung am Gaſthaus zum Alexander, Abmarſch zur Sonnenwendfeier. Sonntag 8 Uhr Uebungsſchießen, beſonders für die zur Wehrmacht gemeldeten. Der Kameradſchaftsführer. Sänger⸗Einheit. Heute Abend 8,45 Uhr Singſtunde. Bitte pünktlich und vollzählig. Zöller, Vorſ. Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Abend 8,45 Uhr Singſtunde. Liebe Sangesbrüder erſcheint vollzählig! Der Vorſitzende. Geſangverein Liederkranz. Anläßlich des Deutſchen Liedertages ſingt unſer Chor wie alljährlich morgen Sonntag Abend von 8—9 Uhr auf dem Marktplatz, wozu auch unſere paſſiven Mitglieder ein— geladen ſind. Aus dieſem Grunde darf heute Abend kein Sänger fehlen. Der Vorſtand. Sängerbund Flora. Heute Abend 9 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſtand. Deutſchland 1914— 1933 Dieſer Film wird am kommenden Sonn tag, abends 8 Uhr im Saale des Gaſthauſes „Deutſcher Kaiſer“ durch die Nationalſoziali— ſtiſche Kriegsopfer-Verſorgung Viernheim auf⸗ geführt. Mit dem Kartenvorverkauf z. Preiſe von 30 Pfg. iſt bereits begonnen worden. Wer alſo dieſen Film ſehen will, beſorge ſich eine Eintrittskarte im Voraus. Die Mitglieder der N. S. K. O. V. erachten es als ihre Pflicht, dabei vollzählig zu erſcheinen. Anſchließend findet für ſie ein kameradſchaftlicher Unterhal tungsabend ſtatt. Der Film als ſolcher zeigt unſer deutſches Vaterland vor dem Weltkriege, Ausſchnitte aus dem Kriege, aus der Nachkriegszeit u. den Aufbruch einer neuen Nation im Zeichen des Hakenkreuzes, die denkwürdigen Tage d. jungen Deutſchland in Potsdam uſw. bis zur großen Einigung aller Kriegsopfer von der Saar bis zum Oſten Deutſchlands. Der Film wird nur am nächſten Sonntag abend einmalig gezeigt. Kirchliche Anzeigen der En. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 23. Juni 1935. (1. Sonntag nach Trinitatis). Vormittags 9,30 Uhr: Gottesdienſt. (Text: Joh. 3, 30; Lieder: 335, 270, 295) Vormittags 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Dienstag, den 25. Juni 1935: Abends 8 Uhr: Frauenabend. Mittwoch, den 26. Juni 1935; Abends 8 Uhr: Mädchenkreis. Donnerstag, den 27. Juni 1935: Abends 8 Uhr: Kirchenchor. Broflkundgehung der M8 DI Ortsgruppe Viernheim freitag, 26. Juni abends 8.30 Uhr im„Freischütz“ Es sprleht ein bekannter Bauredner Über: beulschlanus Innen- und Auflen-Folſtik der Senenwart Elatritt trol Nein Volksgenosese dert fehlen 4 2 und Allgemeines ſame Streitfrage dahin entſchieden, daß Haus⸗ ſchneiderinnen, die keine eigene Werkſtätte be⸗ nutzen, weder Geſellen noch Lehrlingen beſchäf⸗ tigen und lediglich in der Wohnung ihrer Kun⸗ den gegen Zeitlohn arbeiten, in der Regel nicht unter die Vorſchrift des 8 1 der Dritten Ver⸗ ordnung über den vorläufigen Aufbau des deutſchen Handwerks vom 18. Januar 1935 fallen, da ſie als ſelbſtſtändige Handwerker im Sinne dieſer Verordnung nicht anzuſehen ſind. Gottesdienst⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde. Sonntag in der Oktav von Fron⸗ leichnam. Apoſtelkirche: 6,30 Uhr: 1. hl. Meſſe. 7,30 Uhr: 2. hl. Meſſe. 9,30 Uhr: Hochamt. i 1,30 Uhr: Predigt, darauf ſakram. Andacht. 8 Uhr abends: Aloiſius⸗Andacht. Marienkirche: 8 Uhr: heilige Meſſe 10 Uhr: Kindergottesdienſt. 1 Uhr: Andacht. In der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: 6,10 Uhr beſt. Amt an Stelle eines Jahres— gedächtniſſes für Anna Maria Klee geb. Löb. 6,40 Uhr beſt. Engelamt für Johann Phl. Kirchner, Eltern und Schwiegereltern. Dienstag: 6,10 Uhr beſt. Amt für Adam Hoock 8. nebſt Angehörigen. 6,40 Uhr beſt. Engelamt für Philipp Hof— mann 2., Ehefrau Anna Maria geb. Neff, beiderſeitige Eltern und Schwiegereltern. Mittwoch: 6,10 Uhr beſt. Amt für Valentin Kirchner, Eltern: Cornelius Kirchner, Ehefrau Magd. geb. Lang und Bruder 7 Krieger Stephan Kirchner und Angehörige. 6,40 Uhr beſt. Engelamt für Jakob Niebler Ehefrau Magdalena geb. Winkenbach, Töch⸗ ter: Katharina, Anna Maria geehl. Blaeß. Donnerstag: 6,10 Uhr beſt. Amt für ledig 7 Eliſabeth Pfenning beſt. von Schulkameradinnen. 6,40 Uhr beſt. Engelamt für Maria Win— kenbach geb. Haas, beiderſeitige Eltern und Angehörige. Freitag: 6,10 Uhr beſt. Amt für Johannes Wiegand, Ehefrau Marg, geb. Stumpf, Sohn Valt., beiderſeitige Eltern und Anverwandte. 6,10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Pfarrer Adam Hammann und Dekan Philipp Laiſt. 6,40 Uhr beſt. Engelamt für Peter Joſeph Haas, Schwiegerſöhne: Jakob und Philipp Faltermann, Jakob Helmeck, Enkel: Mich Weidner. Samstag: 6,10 Uhr beſt. Amt für Adam Franz Roos, Ehefrau Anna Maria geb. Hanf, Tochter Eliſe und Angehörige. 6,10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familien Johann Lamberth und Katharina Neuhäuſer 6,40 Uhr beſt. Engelamt für Franz Berg mann, Eltern, Schwiegereltern und Ange hörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donners tag bei den barmh. Schweſtern um 6,15 Uhr hl. Meſſe In der Marienkirche iſt am Freitag un 6,10 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftlich Kommunion des Männerapoſtolats, zugleich gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Schmuck, Schäfer und Devies, der Fräulein Koob und Ries. Die Mädchen beichten am Freitag um 6 Uhr, die Knaben am Samstag um 2 Uhr. Am Mittwoch abend um 8 Uhr in der Sporthalle Verſammlung der Schulentlaſſenen (J. und 2. Abteilung). Donnerstag abend halb 9 Uhr ebenfalls in der Sporthalle Verſammlung für alle an deren Mitglieder der Jünglingsſodalität. Be⸗ ſonders die Aelteren werden erwartet. Nächſten Sonntag Herz Jeſu⸗Feſt, vor dem Hochamt um 9 Uhr Prozeſſion; die übrige Gottesdienſtordnung bleibt; zugleich wird am Sonntag das Feſt Peter und Paul gefeiert. Collekte heute für den Martinus⸗Verein: am nächſten Sonntag für den Heiligen Vater. CCC Uralter Glaube beſagt, daß um Mitternacht Schätze aus der Tiefe der Erde ſteigen. Aus der Tiefe des felſigen Grundes, des Heiligenbergs bei Heidelberg erſtieg ſolcher Schatz: Das herrliche Werk des erſten Things in Baden. Ein Wunder der Arbeit. Wer ſeine Weihe erleben will, der komme zur Gauſonnwendfeier am 22. Juni 1935 abends auf den Heiligenberg bei Heidelberg. 1 AJVn kurzen Worten Reichsinnenminiſter Dr. Frick ſprach über alle deutſchen Sender zum Rotkreuztag. Der erſte große Gauparteitag des Weſt⸗ markgaus Koblenz⸗Trier⸗Birkenfeld wird am Famstag mit 29 Arbeitstagungen eröffnet. In Paris fanden die vorgeſehenen Be⸗ ſprechungen zwiſchen Miniſter Eden, dem engliſchen Botſchafter, zwei weiteren briti⸗ ſchen Vertretern und Laval. Generalſekretär beger und dem Geſandten Maſſigli ſtatt. Auf der Migliederverſammlung des Ver⸗ handes Deutſcher Elektrotechniker wurden be— merkenswerte Aufſchlüſſe über die Entwick⸗ lung des Fernſehens gegeben. Im Verfolg der Schneeſchmelge wurden mehrere, Tragödien in den öſterreichiſch⸗ita⸗ lileniſchen Grenzbergen bekannt. Die mazedoniſche Stadt Edeſſa wurde von einer furchtbaren Brandkataſtrophe heimge— ſucht. Partei und Arbeitsſront Reichsamisleilertagung in München. Berlin. 22. Juni. Im Hauſe der Po in München fand, wie die NSK meldet, eine Tagung der Leiter der Hauptämter in der Reichsorganiſations⸗ leitung ſtatt. Im Mittelpunkt der Veſprechungen ſtan⸗ den grundlegende Ausführungen des Reichs- organiſationsleiters Dr. Ley. in denen er in großen Zügen aus ſeinem Amtsbereich im Hinblick auf die Geſamtaufgaben der Partei die Arbeitsrichtlinen für ſeine Mit⸗ arbeiter entwickelte. Im beſonderen befaßte ſich Dr. Ley mit der Führungaufgabe, die dne Partei in der Deutſchen Arbeitfront zu er⸗ füllen hat. Gans beſondere Aufgaben erwüch⸗ ſen der Deutſchen Arbeitsfront durch die Tatſache, daß der Führer ihr allein die geſamle ſoziale Betreuung der ſchaffenden Deulſchen, die Ordnung zwiſchen Arbeikgeber und Arbeitnehmer überlragen habe. Die Kraft zu dieſen Aufgaben habe die deutſche Arbeitsfront durch ihre bewußte Unterſtellung unter die Aufſicht und die Füh— rung der Partei erhalten. Zum Schluß befaßte ſich Dr. Ley einge— hend mit der bevorſtehenden Konſtituierung der Arbeitskammer und des Reichsarbeits— und Wirtſchaftsrates und der grundlegen— den Bedeutung dieſer Einrichtung. Im Anſchluß hieran erſtatteten die Leiter der einzelnen Aemter Bericht über den ge— genwärtigen Stand ihrer Arbeit. Wehrdienſt der Studenten Merkblatt für den Eintritt von Freiwilligen der Jahrgänge 1910.13. Berlin. 22. Juni. Für den Eintritt der Studenten der Jahr— gänge 1910-13 als Freiwillige in die Wehr- macht wird ein Merkblatt veröffentlicht, in dem zunächſt mitgeteilt wird. daß die nächſte Einſtellung am 1. November 1935 erfolgt. Die Dienſtzeit läuft vom November 1935 bis 30. Sep— lember 1936. Das Merkblatt teilt dann einzelnen mit, wer als Freiwilliger inge— ſtellt werden kann und wo die Einſtellung möglich iſt. Soweit freie Stellen verfügbar ſind ift Einſtellung möglich im Heer bei einer Waffengattung eige ner Wahl und in der Luftwaffe. Zur Kriegsmarine Marineartillerie, önnen wegen der Kürze der für die An nahme zur Verfügung ſtehenden Zeit nu: Studenten der Hochſchulen Hamburg und liel eingeſtellt werden. Das Merkblatt gib dann genaue Auskunft darüber. wie der Student eingeſtellt wird Unter anderem wird dabei mitgeteilt, daß die Meldune ſpäteſtens bis zum 15. Juli 1935 zu erfolgen hat. 2 Rom in Erwartung Edens Keine Erörterung des Abeſſinienſtreites. Rom, 22. Juni. Das Eintreffen des engliſchen Völker ſundsminiſters wird in Rom für Sonntag abend oder Montag vormittag erwartet. In ſtalteniſchen politiſchen Kreiſen wird mit be ſonderem Nachdruck betont, daß Eden keines— alls die abeſſiniſche Frage erörtern würde, ſondern daß ſeine Miſſion ſich auf die Be⸗ handlung der Flottenfrage beſchränkt. Ita⸗ ſien wünſche lediglich vorbereitende Beſpre⸗ hungen über eine Konferenz zur See ſüſtungsbeſchränkung zu führen. Die neue abeſſiniſche Note an den Völker- bund wird in Rom als„lächerlich“ bezeich⸗ net. Es handele ſich um eines der üblichen Ranöver, um die ohnehin ſchon reichlich lomplizierte Lage noch verwickelter zu ge⸗ Italten. Sollte aber der Völkerbund auf das abefſiniſche Erſuchen eingehen, ſo wäre mit ſcharf ablehnenden Haltung Italiens * Italiens Finanzlage. Mailand. 22. Juni. Das italieniſche Schatz⸗ amt weiſt am 31. Mai einen ſtarken Abgang er flüßfigen Mittel auf. Sie ſtellten ſich auf % Millionen Lire gegen 1640 Millionen re am Ende des Vormonats. Für die bis⸗ er abgelaufenen 11 Monate des Finanzah⸗ des erhöhte ſich der Fehlbetrag auf 2500 Mil⸗ llonen Lite. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß für die ttalienſſchen Kolonien in Oſtafrka beſondere Aufwendungen nötig waren. 0 Fadenſcheinige Argumente Die e kritiſiert das deutſch⸗eng⸗ liſche Abkommen. Moskau, 21. Juni. Die geſamte Preſſe der Sowietunion ſchenkt dem deutſch⸗engliſchen Flottenabkom⸗ men größte Beachtung. In der„Isweſtija“ erſcheint ein Artikel Radeks unter der Ueber— ſchrift„Deutſch-engliſches Seeabkommen und Durchbruch engliſch⸗franzöſiſcher Front“, Radeks Ausführungen enthalten zahlreiche Widerſprüche, die die Unſicherheit ſeiner Stellungnahme kennzeichnen. Uebereinſtim— mend mit der übrigen Sowjetpreſſe vermet— det es Radek, in Zuſammenhang mit dem Flottenabkommen auf die eigenen Seeſtreit— kräfte der Sowjetunion hinzuweiſen, die be— kanntlich gerade jetzt wieder eine ungeheure Verſtärkung erfahren. Die aus zariſtiſcher Zeit übernommenen Flotteneinheiten ſind, wie den Erklärungen Tucharſchewikis auf dem Räte-Kongreß im Januar dieſes Jahres“ zu entnehmen war, einſchließlich der U-Boot⸗ 9 70 mehr als fünfmal vergrößert wor— on. 2 255 ——— Das Schweizer Sicherheitsgeſeh. Bern, 22. Juni. Die ordentliche Sonder- tagung der ſchweizeriſchen Bundesverſamm⸗ lung iſt geſchloſſen worden. Das Geſetz für Maßnahmen zum Schuß der Sicherheit des Landes iſt nunmehr auch vom Ständerat in der Schlußabſtimmung angenommen wor— en. Die Frage der Skaatsform in Griechenland. Athen, 22. Juni. Kriegsminiſter Kondylis erklärte. daß er es begrüßen würde. wenn die Monarchiſten bei der kommenden Volks- abſtimmung einen Sieg erringen würden Er würde dies aufrichtig wünſchen. da die Republik es nicht verſtanden habe, die innere Ruhe Griechenlands zu ſichern. gihreuensſahrt eines Laſtautos ftöln, 22. Juni. In Köln Lindenkhal ereig gele ſich ein folgenſchweres Verkehrsunglück, das zwei Tole und einen Schwerverlehzlen forderte Ein in ſchneller Fahrt befindlicher Lastwagen, der an einer Straßenecke zu ſcharf abhremſte, kam ins Schleudern, geriel auf den Bürgerſteig und ſchlug gegen ein Edhaus. Dabei wurden eine 55jährige Le densſchweſter und eine 32jährige Hausange— ſtellte von dem umſtürzenden ſchweren Wa⸗ gen erfaßt. Die Schweſter ſtarb wenige Mi⸗ nuten nach dem Unfall. Die Hausangeſtellie hatte ſchwere Beinverletzungen erlitten, und wurde ſofort dem Krankenhaus zugeführt, wo ſie nach ekwa zwei Skunden ebenfalls fkard. Auch der Beffahrer des Laſtwagens wurde ſchwer verlegt. In den Bergen umgelommen Innsbruck, 22. Juni. Durch die Schnee⸗ ſchmelze in den Bergen werden nun einige Tragödien bekannt, die ſich im vergangenen Winter in den öſtereichiſch⸗italieniſchen Grenzbergen abgeſpielt haben. Bis jetzt wur— 5 en von drei Männern gefunden, die bei dem Verſuch, die Grenze zu über— ſchreiten, ums Leben kamen. Einer von ihnen iſt ein Bauer aus dem Paſſeier-Tal, d l Oetztal heimlich über das in ſeine Heimat gehen wollte. Am wurden die Leichen von zwei dem Taners in Südtirol ge— waren bei einem Schmuggelverſuch ums Leben gekommen. Auf der Kieler Föhrde Spannender Forigang des Wektſegelns. Kiel, 22. Jun den die beiden Im dritten Felca-Preis-Rennen ſiegte Freitag das deutſche Boot (Brinkmann-Hamchur dem übrigen „Guſtel“, „Irmi“ achter gen) ſprung vor„Irmi“ iſt die Entſcheidung Kieler Woc Stelle belegte mit Preis der nochmals verkagk. Bei dem außerordentlich leichten ten in der großen R⸗Klaſſe„Germania (Krupp von Bohlen und Halbach) vor den etwas ſchwereren Gegnern. Der Busley⸗Erinnerungspreis fiel an Holland, und zwar wieder an die 12 Fuß⸗Dingis⸗Jacht„Borreltje“(Eigner: H. Coops) von der Waſſerſportvereenigingen Loßdrecht. Die erfüllte Zeit beträgt 1:24:58. Um den großen Preis von Frankreich. Berlin, 22. Juni. Der Deutſche Rundfunk überträgt am Sonntag, den 23. Juni von dem Autorennen um den Großen Preis von Frankreich auf der Montlhery-Bahn folgen— de Berichte: Der Reichsſender Berlin gibt von 13 bis 13.30 Uhr einen Funkbericht vom Start und von 15 bis 15.20 Uhr einen Be⸗ richt über den Verlauf des Rennens. Von 16 bis 17 Uhr bringen die Reichsſender Berlin und Köln einen Schlußbericht. Im Anſchluß an die Abendnachrichten gegen 22.20 Uhr ſendet Berlin gemeinſam mit den Reichsſendern Frankfurt, Köln und Mün⸗ hen einen zuſammenfaſſenden Bericht vom Verlauf des Autorennens Im Zeichen der Freundſchaft Herzlicher Empfang deutſcher Fronkkämpfei in England. London. 21. Juni. Eine Abordnung deutſcher Kriegsteilnehmer aus Weſtfalen. die vom engliſchen Front kämpferbund nach England eingeladen wor— den war, wurde in Brighton außerordent— lich herzlich empfangen. Hunderte von eng liſchen Kriegsteilnehmern und eine große Menſchenmenge begrüßten die 29 deutſcher Frontkämpfer unter der Führung er Jal⸗ ter Kleinkorres. Zum Zeichen der Freund ſchaft wurden die Banner des engliſchen Frontkämpferbundes Britiſh Legion und der deutſchen Abordnung miteinander gekreuzt Der Bürgermeiſter von Brighton ſagte in ſeiner Begrüßungsanſprache u. a.: »Ich glaube, daß wir in nicht geringem Maße dazu beitragen, die Sache des Friedens zu fördern.“ Die Preſſe veröffentlicht ausführliche Be— richte von der Ankunft der Deutſchen in Brighton.„Daily Telegraph“ ſchreibt u. a.: „Die deutſche Abordnung wurde von den engliſchen Frontkämpfern mit den Worten „Willkommen Kameraden!“ begrüßt. Die deutſchen und engliſchen Kriegsteilnehmer ſchüttelten ſich die Hände und umarmten ſich. Unter den Engländern waren viele Kriegsverletzte. Ein k sblin der Offizier ſchüttelte den chen m den Worten„Willkommen Brüder“ de. Neben ihm war ein Soldat, der ein Be verloren hatte. Die Deutſchen reichten ihm Hände. Später marſchierten die Front daten durch die Straßen, und deukſche Flaggen wehlen neben den Fahnen der Britiſh Legion. Als die Deutſchen das Brighton kamen— ſo ſchreibt die Ze „Daily Mail“ waren ſie Gefangene, von bewaffneten Wachen eskortiert wurden. Heute wurden ſie vom Bürgermeiſter p fangen, und begeiſterte Menſc a flatternde Banner begrüßten—, Aſſociation“ Wahrheit Aeußerung des Prinzen von Wales. daß keine geeignetere O mwagebe, um den Deutſchen die Hand dſchaft entge⸗ genzuſtrecken, als den engliſchen Frontkämp— ferbund, wurde in Brighton bewieſen. Beginn der Beſprechungen mit Laval. Paris,. 21. Juni. nzöſiſche Miniſterrat hatte ſeine 6 Freitag etwas vorverlegt, um die erſte Unterredung zwiſchen La— bal und Eden zu ſchaffen. Um 13 Uhr wurde Eden zu Ehren ein Frühſtück gegeben; an⸗— ſchließend gingen die Beſprechungen weiter letzte Mal Baris Midi“ beurteilt die Lage, die durch deutſch-engliſche Flottenabkommen ge ffen iſt, dahin, daß durch das„Anhängen“ 1 engliſche letztere F. Otte an Maßſtab für die europäiſche Flokte miei. England ſei durch die deutſche eUropaiſchef: * werde Frank. Weltbild(M). 3 Itbil 20 Jahre Generalſeldmarſchall. Vor 20 Jahren, am 23. Juni 1915, wurde Generaloberſt von Mackenſen zum Generalfeldmarſchall ernannt. J reich porſchlagen, ſeine zglomte in einem ge⸗ wiſſen Umfang zu erhöhen, damit ein ge⸗ wiſſer Abſtand von der deutſchen Flotte er⸗ reicht werde. Dieſe Erhöhung dürfe aber, ſo ſagt das Blatt, nicht ſo groß ſein, daß ſie di⸗ britiſche Admiralität zwinge, ihr eigenes Programm zu erhöhen. Würde man dieſen Pian aber durchführen, ſo würde automa— tiſch wieder der Streit über die franzöſiſch⸗ italtieniſche Flottengleichheit aufleben: gegen— märtig ſei aber die italieniſche Freundſchaft das Einzige, was für Frank— reich bon Streſa übrig geblieben ſei. Die deulſch⸗engl en Besprechungen London, 21. Juni. Die deutſch⸗-engliſchen Flottenverhandlungen wurden am Freitag fortgeſetzt. Vaths unſterbliche Werle Die große Bach⸗Feier in Leipzig. Leipzig, 22. Juni. Zum Höhepunkt des Reichs-Bachfeſtes ge⸗ ſtalteten die Reichsmuſikkammer, die Stadt Leipzig und die Neue Deutſche Bachgeſell— ſchaft die Hauptveranſtaltung des Reichs-Bach⸗ Feſtes im großen Saal des Leipziger Ge— wandhauſes. Nach einem Vortrag des Thomaner-Chors unter Leitung des Thomaner-Kantors Pro— feſſor D Dr. Carl Straube„Kommt Seelen, dieſer Tag muß heilig ſein beſungen“ von Joh. Seb. Bach, überbrachte Oberbürgermeiſter Goerdeler den Gruß der Stadt Leipzig. Er ſchilderte das Leben und Wirken des Thomas-Kantors Joh. Seb. Bach in Leipzig und den Wert des Bach'ſchen Werkes. Die Stadt Leipzig hat das von dem Leipziger Künſtler Zeißig geſchaffene Bachbildnis in broncener Pla— kette modellieren laſſen. Dieſe Plakette ſoll alle fünf Jahre am Geburtstag des großen Thomas-Kantors beſonders verdienſt⸗ vollen Pflegern der Bach'ſchen Werke ver⸗ liehen werden. Präſidialrat der Reichsmuſikkammer, Heinz Ihlert, führte ſodann im weſentlichen fol— gendes aus: Die Bach-, Händel, Schütz Feiern haben allenthalben ein Beſinnen auf die unſterblichen Mei⸗ ter und ihre Werke den muſikaliſchen Kreiſen des deutſchen Volks erweckt. Wir haben heute ein neues Ideal nicht nur der deutſchen Muſikerſchaft, ſondern auch dem deutſchen Volke wiederauf— 1 Schaffen von Bach, Händel und ſich die deutſche Vo i a!„wie das h⸗Geſellſchaft, 117 RAA mia dar ktüſik Bachs wieder arin gipfelten, die zu machen, als was ſie Bach geſchaf reinen und erbauenden N erklärte ſodann das 22. B Neuen Bach-Geſellſchaft für eröffnet mit 1 fie nit dem me Vortrag Joh. eb. Bachs Der Sprung in den Sitzungssaal Paris. 22. Jun Iwiſchenfall in der franzöſiſchen In der Abgeordnetenkammer kam einem nicht alltäglichen zwiſchenfall, der einer gewiſſen heiteren Note nicht entbehrt Während der Sitzung ſah man plößthlich, wie ſich ein ſunges Mädchen über die Brü ſtung der unterſten Tribüne des Sitzungs ſaales gleiten ließ und auf die Bänke der ſe Die dienſt * tuenden Beamken nahmen ſich ſofort des plötzlichen Beſuches von oben an und führten die junge Dame ab. Die U ſuchung ergab, daß es Of 5 jzöheren Offiziers aus den Beweggründen ihre befragt, erklärte ſie nach daß ſie die Aufmerkſamkeit identen und der Verſamm chwerwiegende Problem der in Frankreich lenken ollte tikel über dieſe zefahr in der Zeitſchrift„Illuſtration“ ge en habe. Das junge Mädchen, das etwa 22 hre zählt, hat ſich mit Hilfe ihrer Schwe⸗ ter von der Zuſchauertribüne herabgelaſſen Sprung wagte. Einer der Abge— ordneten, der ſich in ihrer Nähe befand, hör⸗ te, wie ſie den Kammerpräſidenten anzureder verſuchte. Dann wurde ſie abgeführt. Deutſche Tagesſchan Die kommunalen Gehallsausgaben. Nach Feſtſtellungen in den Finanzwirt⸗ ſchaftlichen Mitteilungen ſind die kommuna⸗ len Gehaltsgusgaben in Preußen im Jahre 1934 um 0.7 Prozent auf etwa 772.5 Millio- nen Mark geſtiegen. Hierbei iſt zu beachten, daß die durch die Kürzung der Gehaltsein⸗ behaltung eingetretene prozentuale Erhö hung der Gehälter etwa 14 Millionen Mark ausmacht. Für die kommunalen Verſor⸗ gungsgebührniſſe ergibt ſich eine Steigerung um 11 Prozent von 145,5 auf 161.5 Millio- nen Mark. In dieſer Steigerung kommt neben der erwähnten Einbehaltungskürzung offenbar die Auswirkung der Umgeſtaltung der politiſchen Verhältniſſe in Deutſchland zum Ausdruck. inen Ur. ren Ar is ſie den . N 1 9 — * Aenderung der Arziſchilder. Auf Anordnung der Kaſſenärztlichen Ver⸗ einigung Deutſchlands tritt ab 1. Juli dieſes Jahres eine Aenderung der Arztſchilder ein. In Zukunft werden auf den Argtſchildern außer Name und Sprechzeiten in der Regel nur noch die Bezeichnungen„Praktiſcher Arzt“ oder„Facharzt für.“ zu finden ſein, wobei die Facharztbezeichnung ſich lediglich auf eines der 14 zugelaſſenen Son⸗ derſächer beziehen darf. Dieſe Regelung iſt getroffen worden, um die Vereinheitlichung der ärztlichen Ankündigung zu erreichen, wie ſie den Velangen der Bevölkerung und des Aerzteſtandes entſpricht. Mit ihr geht im allgemeinen keine Einſchränkung des bis⸗ herigen Tätigkeitsbereichs der betreffenden Aerzte einher, ſo daß die ärztliche Verſor⸗ gung der Bevölkerung in der bisherigen Weiſe gewährleiſtet bleibt. Auslands⸗Nundſchau Belgien und Sowjetrußland. Auf eine Anfrage im belgiſchen Parlament uber die Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Belgien und Räteruß— land hat Miniſterpräſident und Außenmini— ſter van Zeeland ſchriftlich u. a. geantwortet: Die„offiziellen Verhandlungen“ über die Wiederaufnahme der Beziehungen hätten noch nicht begonnen. Eine Mitteilung über die„offiziöſen Beſprechungen“, die in dieſer Hinſicht ſtattfinden könnten, ſei untunlich. Die Kabinettskriſe in Südſlawien. Die Lage nach dem Rücktritt der ſüdſla— wiſchen Regierung Jeftitſch blieb zunächſt noch ungeklärt. Der Regentſchaftsrat will anſcheinend die Lage einer umfaſſenden Prüfung unterziehen, und deshalb die Mei⸗— nung der Führer aller politiſchen Gruppen des Landes hören. Die Haltung der Regie— rungspartei iſt ſehr ungewiß. da ein Teil der Abgeordneten ſich ſicherlich auf die Seite des Generals Zifkowitſch und des Finanz— miniſters Stojadinowitſch, ſowie der Fach— miniſter ſtellen wird, die durch ihren Rück— tritt das Kabinett Jeftitſch zu Fall brachten. Unterſuchung der Lage in China. Die engliſche Regierung hat in Zuſammen— hang mit der Entſendung ihres erſten Wirt⸗ ſchaftsberaters Sir Frederic Leith-Roß an— deren in China intereſſierten Regierungen vorgeſchlagen, ebenfalls Sachverſtändige zur Prüfung der Lage nach China zu ſchik— ken. In London hofft man, daß die Sachver— ſtändigen der verſchiedenen Länder in China zuſammentreffen werden. Leith-Raß wird Anſang Auguſt nach dem Fernen Oſten ab reiſen Die deſertierten chineſiſchen Kanonenbooke unterſtellen ſich der Nanking Regierung. Das Marineminiſterium in Nanking hat das Geſuch der beiden aus Kanton geflüchte ten Kanonenboote um Unterſtellung unter die Nanking-Regierung angenommen. Hier durch iſt die baldige Ueberführung der bei den Schiffe von Hongkong nach Schanghai möglich geworden. wo die Ausbeſſerung der dei der Beſchießung durch die Forts von Kanton entſtandenen Beſchädigungen vorge— lommen werden kann. Die Flottenbegrenzung Der engliſche Marineminiſter vor dem Unterhaus. Condon, 21. Juni. Der erſte Lord der Admiralität Sir Bol⸗ ton Eyres Monſell gab im Unterhaus in Beantwortung einer Anfrage eine längere Erklärung über die deutſch-engliſchen Flot⸗ tenbeſprechungen ab. Der Marineminiſter er ⸗ klärte u a.:„Wir ſehen das deutſch⸗engliſche Abkommen als einen weſentlichen Veitrag zum Weltfrieden und zur internationalen Befriedung an. Man hat geſagt, die britiſche Regierung hätte dieſes Abkommen nicht ab⸗ ſchlileßen ſollen Aber wir müſſen den Tat⸗ fachen ins Geſicht ſehen(Beifall). Wir ha⸗ ben uns mit dem praktiſchen Problem zu be⸗ faſſen, daß Deutſchland bereits eine Flotte baut, die außerhalb der im Verſailler Ver⸗ trag feſtgelegten Grenzen iſt. Wir ſind über⸗ zeugt, England hätte einen ſchweren Feh⸗ ler gemacht, wenn die britiſche Regierung entweder den deutſchen Vorſchlag abgelehnt oder ſeine Annahme auch nur in unange— brachter Weiſe verzögert hätte. Es erübrigt ſich, zu ſagen, daß wir darauf geſehen haben, die Regierungen der Unterzeichnermächte der beſtehenden Flottenverträge über den Fortgang dieſer Beſprechungen voll auf dem Laufenden zu halten. Die Kritik hat ferner behauptet. England ſei nicht berechtigt, ſich mit der Frage der Flottenbegrenzung unabhängig von der Frage der Abrüſtung zu Lande und in der Luft zu befaſſen. Die britiſche Regierung konnte dieſe Auffaſſung nie teilen. zumal ſie ſah, daß die Verträge für die Begrenzung der Flottenrüſtungen bereits viele Jahre beſtehen, und daß es ein ſchweres Unglück wäre, wenn ein künf⸗ tiger Vertrag nicht anſtelle der beſtehenden Verträge ausgehandelt werden könnte. Wir wollen fortfahren, uns mit die— ſer Angelegenheit in voller, und freimütiger Ausſprache und Zuſammenarbeit mit den anderen Unterzeichnermächten des Wa— ſhingtoner und Londoner Vertrages zu be⸗ faſſen. Dies bedeutet nicht, wie ich kaum zu ſagen brauche, daß, falls künftig ein allge⸗ meiner Flottenbegrenzungsvertrag abge- ſchloſſen werden ſollte, die britiſche Regie⸗ rung irgendwie in ihren Bemühungen zur Sicherung eines Abkommens über die Kand⸗ und Luftſtreitkräfte nach⸗ N S N 2 ee, D laſſen werde. Im Gegenteil ſieyt die britiſche Regierung die Verhinderung eines interng⸗ tionalen Wettbewerbs in allen drei Rü⸗ ſtungsgruppen als eine Angelegenheit von höchſt dringlicher Bedeutung an.“ Deutſchlands Verkehrsluſtfahrt Bahnbrechende Verbeſſerungen auf allen Gebieten. Berlin, 22. Juni. In der ordentlichen Hauptverſammlung der Deutſchen Lufthanſa Ac hielt der Auf⸗ ſichtsratsvorſitzende, Staatsrat Dr. E. G. von Stauß eine Rede, in der er ſehr be⸗ merkenswerte Ausführungen über die Ent⸗ wicklung der deutſchen Verkehrsluftfahrt machte. Er wies auf den ſeit Februar vori⸗ gen Jahres eingerichteten Süd⸗Aklantik⸗Verkehr hin, der anfangs in Abſtänden von 14 Ta⸗ gen und ſeit Juli vorigen Jahres allwöchent⸗ lich in regelmäßigem Verkehr betrieben wer⸗ de. 42 Flüge»ien inzwiſchen ausgeführt worden, ohne daß die planmäßige Flugzeit ein einzigesmal überſchritten worden ſei und ohne daß ein einziger Brief verloren ge⸗ gangen ſei. Dieſer Dienſt ſei der er ſt e Flügdienſt der Welt. der ausſchließlich mit Flugzeugen den Ozean überquert. Einen weiteren Schritt vorwärts bedeute die erfreuliche Tatſache, daß der Staatspräſident von Chile dem der Lufthanſa befreundeten Condor-Syndikat die Genehmigung zur Eröffnung einer Linie von Buenos Aires nach Santiago de Chile erteilt habe. Durch die Umſtellung des Flugzeugpar⸗ kes auf moderne Maſchinen ſei die für den Verkehr bereitgeſtellte Ton⸗ nage im Jahre 1934 um 47,2 v. H. geſtiegen. Trotzdem ſei die Ausnutzung des Laderau— mes dieſem höheren Tonnageangebot nicht nur gefolgt, ſondern habe es noch überſchrit⸗ ten. Wie groß das Vertrauen der Oeffentlichkeit I n e J 2 N W N e 2, . „Jeder Betrieb Mitglied de Jeder deutſche Werks- und mitglied der NSV wird, Aach! 179 191 Aan Geſchäftsbetrieb, d 1 Firmen⸗ erhält obiges geſchmackvolle Türſchild zum Flugzeug geworden ſei, gehe aus der tſache hervor, daß im Jahre 1934 über 20000 Kinder bei der Lufthanſa geflo⸗ gen ſind. Vemerkenswert ſei die durch den Einſatz der neuen Maſchinen hervorgerufene Ver⸗ kehrsbeſchleunigung, die überall eine Verbeſſerung des Flugplanes erntögliche. Die ſchnellen Flugzeuge Junkerg „Ju 52“ machen jetzt 70 v. H. des modern⸗ ſten Flugzeugparkes der Deutſchen Lufthanſa aus und weitere 18 v. H. nehmen die Bis Maſchinen He 70 und Ju 160 ein. Die Sicherheit ſei wieder erheblich geſtiegen. Es ſei bemerkenswert, daß der Lufthanſa dar⸗ aufhin eine billigere Kasko⸗Verſicherungs⸗ prämie angeboten wurde, als ſie der Aulo⸗ verkehr genieße.. Vun Bedeutung ſei auch die ſtetig zuneh⸗ mende Entwicklung der Luftpoſt, die durch den weiteren Ausbau des Nachtluftverkehrs geförbert werde, der ja hauptſächlich Träger des Poſtverkehrs werden müſſe. Der Gedan⸗ ke der Lufthanſa, die Ausnutzung der Flug⸗ zeuge für den Poſtverkehr dadurch zu för⸗ dern, daß auch Briefe ohne Zuſchlag dem Flugzeug übergeben werden, wenn dadurch ein zeitlicher Vorteil erreicht werde, beginne ſich in vielen Staaten Bahn zu brechen. Der Schleuderflugdienſt, wie man jetzt ſagt, der von den Dampfern„Bremen“ und„Europa“ aus über den Nordatlantik betrieben werde, ſei weiter ausgebaut worden. Auch im ker⸗ nen China ſeien nennenswerte Fortſchritt zu verzeichnen. Neuer Mordprozeß Hauptmann Beginn der Berufungsverhandlung. Neuyork, 22. Juni. Vor dem mit 14 Richtern beſetzten höch⸗ ſten Berufungsgericht des Staates New Jer— ſey, dem„Court of Errors and Appeals“ in Trenton begann die Verhandlung über den Berufungsantrag der Verteidigung des whe⸗ gen Ermordung des Lindbergh-Kindes zun Tode verurteilten Bruno Hauptmann. Der Verteidiger führte zahlreiche Reviſians gründe an und behauptete vor allem, daß die Anklagebehörde im letzten Augenblick verſucht habe, unrechtmäßig vorſätzlichen Mord nachzuweiſen, nachdem ſie ſich vorher auf die Annahme geſtützt hätte. daß das Lindbergh-Kind durch den Sturz don der Leiter ums Leben gekommen ſei. Weiterhin richtete der Verkeidiger Angriffe gegen den Generalanwalt Wi und behauplete, die klägliche Anweſenheil Lindberghs im Gericht habe die Geſchwore⸗ nen beeinflußt. Generalanwalt Wilen wies die Behauplungen der Verteidigung zurück und erſuchte um Aufrechterhalkung des To dosurteils, da das Beweismaterial überzeu— gend nachgewieſen habe, daß; Hauptmann des Mordes ſchuldig ſei. Die Entiſcheidaug über den Berufungsantrag iſt in etwa Se Monaten zu erwarten. Rundſunkübertragung der Koblenzer Bebe des Reichsminiſters Ruſt. Berlin, 22. Juni. Der Deutſchlandſendet überträgt am Samstag von 18.00 bis 18 15 Uhr die Rede des Reichsminiſters Ruſt aus dem Stadion Oberwerth bei Koblenz. Reichs miniſter Ruſt ſpricht auf der Jugendkund— gebung im Rahmen des Gauparteitages Koblenz-Trier. — — Urheberrechtsschutz: Fünk Türme-Verlag, Halle(Saale) 49 Gilbert lachte ein wenig gewaltſam. Seine Art war weniger fortſchrittlich:„Offen geſtanden, dachte ich mir das Heiraten ſchwerer— und bei meinen Bekannten iſt es zum Teil auch ſo, ſoviel ich weiß.“ „Soviel du weißt! Ja, wenn du Maryſa geheiratet hätteſt, dann wäreſt du nicht ſo leichten Kaufes davon— gekommen. Wallender Schleier und mindeſtens zwanzig Kranzelpaare— billiger hätte ſie's nicht getan. Wenn man ſich einen Mann gezähmt hat, dann ſollen es die Leute auch wiſſen.“ „Uebrigens, wie kommſt du auf Maryſa?“ forſchte Gilbert arglos. „Na, mein Lieber, verſtell dich nur nicht! Du biſt ein ganz G'hauter mit deiner unſchuldigen Miene! Du haſt dich damals benommen, das kann ich dir ſagen... Wenn das nicht geweſen wäre, dann hätt' ich heut noch meine bedeutende Naſe“, wie der Profeſſor im Sanatorium geſagt hat!“ platzte Pips heraus. In Gilbert aber ging ein ſtrahlendes Licht auf! Die Löſung des Rätſels! Die Löſung des Rätſels, weshalb Pips, die doch keineswegs von landläufiger Eitelkeit be⸗ ſchwert war, dieſe fürchterliche„Korrektur“ unternommen hatte! Eiferſucht war es. Dieſelbe wütende Eiferſucht, die auch ihm am Herzen fraß, als er dachte, ein anderer hätte Rechte gehabt auf ſie! „Oh, Pips, weshalb ſitzen wir jetzt ſozuſagen auf oſſener Straße— ich möchte dich totdrücken, Pips!“ Sie aber war dafür, daß man ſich jetzt Anſichtskarten geben ließ, um den Allernächſten von der Verlobung Kunde zu geben: 5 „Als Verlobte empfehlen ſich...!“ Mit Hohenſalzburg als maleriſchem Hintergrund. Aber Haller ſchüttelte den Kopf. Soweit er in Frage käme, müſſe er geziemend in den ſauren Apfel beißen und dem Herrn Konſul Breitenſchlag einen formvollendeten, ſeinem eigenen Vater aber einen glückſeligen Brief ſchreiben, erklärte er „Dem Willy einen langen Brief? Na, wenn du meinſt? Obwohl ich nicht einſehen kann, weshalb in aller Welt! Großjährig bin ich. Froh werden ſie ſein, mich auf ſo gute Art loszuwerden— alſo wozu? Beſonders Hortenſe! Die hat nie gewußt, was ſchrecklicher iſt— eine erwachſene Tochter zu haben oder Schwiegermutter zu werden?!“ erklärte Pips boshaft, um dann mit einem lieben Lächeln fortzufahren:„Was aber deinen Vater anbelangt, ſo iſt das natürlich etwas anderes: der bekommt eine entzückende Schwiegertochter!“ „Die bekommt er!“ ſprach Haller beinah andächtig. „Und Reſi, die wird heulen vor Glückſeligkeit, einerſeits und andererſeits...“ Pips ſchlief in dieſer Nacht den tiefen Schlaf der Ge— rechten und Erſchöpften. Gilbert Haller aber wanderte in der zauberhaften Mondnacht die Salzach entlang und ſchwärmte wie ein Primaner. b Schließlich— es war ſchon lange nach Mitternacht— lenkte er ſeine Schritte zu ſeinem Hotel, und weil er nicht das mindeſte Schlafbedürfnis fühlte, aufgewühlt, wie er war, ſetzte er die Feder an und ſchrieb die beiden un⸗ umgänglichen Briefe an die beiden Väter. Und damit nicht genug, ſchrieb er noch einen, ganz der Eingebung hin— gegebenen, närriſch⸗glückſeligen an die alte Exzellenz Reſi, in dem auf vier eng beſchriebenen Seiten von nichts anderem die Rede war als von Pips und nur von ihr! ** * Drei Wochen ſpäter weilte das junge Ehepaar in der Villa„Sonnenſchein“ in Edlach. In das wunderbare Gleichmaß der Tage kam ein Brief, der Pips in hellen Aufruhr verſetzte: Maryſa ſchrieb in einfachen Worten, die aber innere Leuchtkraft hatten, daß ſie ſich in aller Stille mit dem Profeſſor Philipp Zerbach vermählt habe. Sie bat Pips, ihr nicht zu zürnen, wenn ſie dieſe vor die vollendete Tatſache ſtelle; aber es widerſtrebe ihr, etwas zu verlautbaren, ehe ihr Glück nicht unter ſicherem Dach war. Nach der erſten Ueberraſchung lachte die ſchlimme Pips: „Großartig, alles, was links und rechts iſt! Maryſa! Es geſchehen noch Zeichen und Wunder!“ rief ſie und reichte Gilbert das Schreiben über den Tiſch, denn man ſaß ſoeben beim erſten Frühſtück. „Siehſt du, wie du ihr unrecht getan haſt?!“ meinte der mit einem Seitenblick in das belebte Geſichtchen ſeiner Frau.„Ohne Pomp und Gelärm, genau wie wir es ge— macht haben...“ a„Na, ein biſſerl anders iſt das denn doch. Maryſa hatte in dieſen Belangen ſchon maſſenhaftes Pech. Ich finde es einerſeits ganz natürlich, daß ſie ſich erſt in den ſicheren Hafen retten wollte, ehe ſie Gefahr lief, daß ihr Schifflein wieder einmal ins Uferloſe abgetrieben wird... Uebrigens glaube ich, daß Maryſa trotz ihrer Verſtiegenheiten eine gute Frau werden wird, denn ſie ſcheint ihn zu lieben, dieſen ledernen Profeſſor! Sie hatte das fabelhafte Glück, daß ſie ſich ſofort in einen Mann verlieben konnte, der ihr einigermaßen Ausſicht bot, aus den Krallen der alten Hex', der Fran Tant', zu entkommen...“, war Pips' Lesart der Angelegenheit. „Gottlob, Pips hat nicht die mindeſte Aehnlichkeit mit ihrer Mutter!“ atmete Gilbert tief und befreit, als er ſich vom erſten Schreck erholt hatte, den ihm die Bekauntſchaft mit ſeiner Schwiegermutter bereitete. 5 (Fortſetzung folgt.) e Gonntags⸗Beilage 22 N Trum, trum.... trum, trum! Dumpf tönt der ewig gleiche Rhythmus der Trommeln des Jungvolkes durch die morgendliche Stille. Ihrem mahnenden Takt folgen lange, endloſe Scharen, und die Kleinſten müſſen manchmal mächtig ausholen, um Schritt zu halten. Schrill klingen die Querpfeifen, hell wir— beln die Trommeln der Hitlerjugend, die ſchon ſtraffer über das Pflafter ſchreitet. Die Straße dröhnt im Gleichſchritt der Kolonnen der SA. Heller Sang aus den Kehlen der Jung— mädchen, die durch die Straßen ziehen, jubelt auf. Es iſt eine wunderſame Freude, ſie alle zu ſchauen. Alle, alle im gleichen Schritt! Deutſche Jungen, deutſche Mädchen! Deutſch— lands Jugend marſchiert mit Sang und Klang hinaus in Gottes ſchöne Welt. Der Gleich— ſchritt ihres Marſches iſt nur äußerer Aus⸗ druck des Gleichſchrittes ihrer Seelen, und der Marſch dieſer fungen Seelen ſucht den Weg in die Zukunft. Kommt, laßt uns mit dieſer Jugend wandern. Sie hat ſich zu ihrem Feſt gerüſtet, denn es iſt Sonnenwendtag! Im Banne der Fahne D In der vorderſten Reihe der Hitlerſugend marſchierte Hans Jürgen, der Fahnenträger, eine ſchlanke, ſportliche Geſtalt. Ueber die hohe Stirn fallen blonde Locken, die er des öfteren mit einer trotzigen Bewegung des Kopfes zurückwirft. Seine dunklen Augen blicken nicht rechts noch links, denn er trägt ja die Fahne. Um keinen Preis der Welt würde er die Fahne einem anderen über— Es gibt auf Erden keine Würde zu enken, die der eines Fahnenträgers jchkäme. Wild und unbändig, wie nur ein ſeines Alters ſein kann, wird ihm er ſeierlich zumute, wenn er die Fahne 9 Dann freut er ſich über das Knattern „Tuches über ſeinem Haupte und ſtemmt ich mit ſeiner ganzen jugendlichen Kraft gegen den Wind, der ſeinen ſtraffen Gang gern hemmen möchte, aber ſolange er die Fahne trägt, ſoll ſie ſteil im Sturme ragen. Einmal im Kampfe die Fahne tragen, einmal ſich bewähren dürfen, wie ſie ſich alle be⸗ währten, die für das Vaterland gef f Da ſah er im Geiſte das Sterben de ſungen Quex, wie es im Film leben Non mar Soin 11„hand di— den war. Sein Geiſt verband die ſeinem Haupt, und über roten Wangen leuch— tete ein blaues Augenpaar. Lachend boten ſich die jungen Menſchen einen Gruß. Hans Jürgen ſchöpfte das Quellwaſſer und ging dann mit dem Mädchen wieder der Waldlichtung zu. Er ſprach von ſeiner Fahne und von ſeinem Jammer, daß es keinen Kampf auf Leben und Tod mehr gebe, damit man zeigen könne, wie man für eine Idee zu ſterben verſtehe. Das Mädchen lachte über Hans Jürgens Eifer und entgeg— nete:„Man muß auch für eine Idee leben können. Das iſt nicht immer ſo leicht, wie es ausſieht. Das iſt ein Kampf, wie der Kampf der Sonne wider die Schatten der Nacht, ein Kampf gegen das Dunkle, Dumpfe und Träge in uns und in anderen. Hier draußer bei Kampf und Spiel gefallt ihr uns gut, aber in der Stadt, da ſeid ihr Wenn wir Mädchen zur Sonnenwend die Berge ſteigen, dann treibt uns der! und flar! „ zur Tugend. Wir wollen rein wie die Flamme, Wärme und Leben ſpen— dend wie die Sonne, wir wollen Trägeri der Zukunft ſein, Hüterinnen Ordnung, und als Spielgefährten ſuchen keine Landsknechte, ſondern Ri nicht mit Grobheit verwech lichkeit mit Frec i 1 „fragte H lich am Qu rechter Fahnenträger biſt und es 5 Nan hof bein gon NI meraden beibringen ſol Mit einander: lebendiges kommt es an. 4 guten Fahne folgt, denn die Fahne iſt das Sinnbild de Das Fahnentuch über ſeinem Haupte gab flatter Antwort und weckte ein ſtolzes Jauchzen in ſeiner Da ſtimmte er das her Lied der Jugend an: Jugend, wir ſind der l Träger der kommenden Taten... ſtraffte ſich. Alle hatte Die jungen E Mächtig ſchwoll aus dem Du glühte das F Jungen den Fahne wob, ſo grüßte zeichen leuchtenden Auges Ueberſchwang „Unſere Fahne fle voran, unſere Fahne die neue Zeit“, und das! i ſich zur ſtärkf heiligſten Empfindung:„J zne iſt mehr als od“, und alle ſtanden im Banne der Fahne, die ihre jung Seelen nicht mehr losließ, die ſie emporriß, all ihr Tun einem hohen Ziele unterzuordnen, und wer lau geweſen war, dem brannten die Wangen, als habe es die Fahne geſehen. Der Wille zur Tugend In langſamer ſtetiger Steigung war es bergan gegon⸗ wen bis zu den Hohen Lehden, einem mächtigen Hochfeld, das ſich im Halbrund an einen dunklen Fichtenwald an⸗ ſchmiegte, an deſſen Rand ein Saum lichtarüner Birken 77 Aufnahme: Scherl Bilderdienſt No Frrammol INI* Die Trommeln ſchlagen, Die Fahne ſpricht: Hell wird es kaͤgen, Das Dunkel zerbricht 5 Wunderſame Sti und die würzige Friſche des 1s, die! ngen Zügen einatmete. Als er den Quell ſah, ſpra mit flinken F d f zu und warf ſich in 6 ingenluſt auf die Erd das erquickende Naß zu ſchlür⸗ fen. So m f einſt auch über den Quell gebeugt habe ihn der finſtere Hagen aus dem Hinter⸗ halt traf. Hans Jürgen ſchrak zuſammen. Ein knackendes Geräuſch ließ ihn vom Quel pbringen. Vor ihm ſtand ein Mädchen, das anſcheinend auch Waſſer ſchöpfen wollte. Dicke blonde Flechten lagen wie ein goldener Kranz auf Sie ſtehen und ſahen d NX 131 5 12 87 jaren zu. Da öffnete Hans Jürger Hans Jürgen und du?“—„Gun hö me, ſo ſchön und 1 mer an dieſe& wende denken. Es iſt herrlich ſchön, in unſerem Vaterle id in ſeiner Jugend Fahnenträger zu ſein. „Gunhilde! Uns gehört die Zukunft, denn! ſind die Jugend.“ Der Flammenſtoß war erloſchen. Die Scharen zogen wieder heimwörts, von Fackelträgern geleitet. Hans Jür⸗ gen trug die Fahne, trunken vor Vegeiſterung und Seligkeit. Mellior. zu leben Midori Wiederſeh —. ͥͤ——— — Man kann nicht gerade ſagen, daß Friedel Karſten nach Afrika gegangen war, um nun beſonders viel zu arbei⸗ ten. Im Gegenteil, als er noch Bootsmaat auf der„Har⸗ denfels“ war, ſtöhnte er ſchon immer fürchterlich, wenn ſie ſich eben bei Port Said zum Suez durchgeſchleuſt hatten. Er ſchwur mit einſchüchterndem Augenrollen, daß von keinem Schiff zwiſchen Hamburg und Kalkutta die Hitze ſo ange— zogen würde wie gerade von der„Hardenfels“. Man brauche ſich darum nicht zu wundern, wenn die Arbeit nicht recht vorankäme. Sie ſeien ja alle nicht im Backofen zur Welt gekommen. Bei einer ſolchen Gelegenheit war es auch geweſen, daß zwiſchen ihm und Malle Steding die gütliche Ausein⸗ anderſetzung zu einem Handgemenge ausartete, wobei Frie⸗ del leider das eine Auge verlor. Seitdem rollte er nur mit dem einen, während das andere, gläſerne, ſtarr und unbe⸗ teiligt daneben glotzte. Nein, die Arbeit konnte es nicht geweſen ſein, die Frie⸗ del Karſten nach Afrika gezogen hatte. In ihm war viel⸗ mehr durch eine Reihe immer gleichartig ſich wiederholender Erlebniſſe die Vorſtellung verankert, alle Weißen führten in Afrika ein herrliches Nichtstuerdaſein, während die Schwar⸗ zen für die Arbeit da wären. Darum war Friedel Karſten nach Afrika gekommen. Und der Duſel wollte, daß er tatſächlich, ehe ſich ſein Geld böllig verflüſſigt hatte, bei einem Holländer in Ukamba einen Aufſeherpoſten erhielt. Der bot zwar nicht viel, aber Friedel Karſten hatte auch nicht die Abſicht, ſich eine Plan— tage zu verdienen. Als er ſein Gepäck in Mombaſa verfrachtete, haben zwar die alten Afrikaner gelacht, denn es beſtand in der Hauptſache aus einem wundervollen Klappliegeſtuhl mit Verdeck und Fußſtütze. Aber was kümmerte Friedel Karſten ſchon das Lachen der anderen, der ſich jahrelang nicht um ihr Knurren geſchert hatte. Friedel hatte die Aufſicht über achtzig Schwarze, die unter ſeiner Leitung den Boden zu ebnen hatten für die neue Kaffeeplantage. Stolz marſchierte er hinter der lan— gen Reihe blanker, ſchwarzer Rücken und achtete ſorgſam darauf, daß ſein Boy, der den Liegeſtuhl auf dem Kopf balancierte, das koſtbare Gut nicht in den Dreck werfe. Und nachher galt ſeine Sorge vor allem der Suche nach einem ſchattigen Platz, wo er den Liegeſtuhl aufbauen wollte. * Befriedigt grunzend warf ſich. Friedel Karſten in ſei— nen Liegeſtuhl, rollte die Daumen und überlegte, während er mit ſeinem Auge in das Sonnengefunkel über ſich blin⸗ zelte, welch ein Trottel er doch geweſen ſei, die beſten Jahre eines Lebens in ſchwerer Arbeit zu verbringen. Während er ſo wunſchlos vor ſich hindöſte, fiel ihm halb im Unterbewußtſein auf, daß der Gurgelgeſang ſeiner Schwarzen doch verdammt einſilbig geworden war. Tat⸗ ſächlich ſah er durch das Gebüſch an ſiebzig Mann von den achtzig gleich ihm auf dem Rücken im Schatten liegen, und die reſtüchen zehn warfen gerade ihre Hacken auf die eben aufgebrochene Erde. Friedel Karſten ſprang auf mit einem Männerfluch, der einſt die„Hardenfels“ hätte aus dem Kurs bringen können. Die Neger ſchlichen verſtört zu ihren Hacken und huben ihren klagenden Singſang wieder an. Knurrend warf ſich eine halbe Stunde ſpäter Friedel Karſten in ſeinen Liege— ſtuhl und ſchlief vor Erſchöpfung ſofort ein. Als er von dem zaghaften Rockzupfen ſeines Boys erwachte, brannte die Sonne bereits rot durch die Büſche. Friedel horchte argwöhniſch. Wo war der Singſang? Ahnungsvoll ſtapfte Friedel durch den Buſch. Da lagen achtzig ebenholzſchwarze Neger und ſchnarchten mit offenen Mündern, die Hacke im Arm. Sie konnten höchſtens eine halbe Stunde gearbeitet haben. Ausgedörrt zog ſich der ſchmale Strang aufgebrochener Erd⸗ ſchollen dahin. Friedel ſchäumte, als er hinter ihnen zurücktrottete ins Dorf. Morgen wollte der Holländer herauskommen und ſich vom guten Fortgang der Arbeit überzeugen! In dieſer Nacht hatte Friedel Karſten ſchlecht geſchla⸗ fen. Am Morgen ſchlenkerte ſein Boy auf dem Arbeitsweg mit leeren Armen hinter ihm. Der Liegeſtuhl war unter der Veranda geblieben. Den ganzen Tag trabte Friedel Karſten brüllend hin⸗ ter ſeinen Schwarzen her. Wenn er an einem Ende der Reihe ſeine Donnerwetter rollen ließ, hörten am andern die Schwarzen, auf ihre Hacken geſtützt, intereſſiert zu und waren erſt wieder bereit, ſie in den Boden zu ſchlagen, wenn er hinter ihnen ſtand und ſie ſeinen Blick im Nacken fühlten. Der Schweiß lief ihm über die Stirn, das Haar klebte unter ſeinem Tropenhelm, als käme er eben vom Friſeur. Immer wieder krabte er im afrikaniſchen Sonnenbrand auf und ab. Nat wo ſein Auge war, wurde gearbeitet. TP ͤ ²˙¹·¹¹¹A¹A ² r⅛UN—.. 75g e Hulhelt Aechzend ſchob ſich an dieſem zweiten Abend Friedel Karſten nach Hauſe, zu erſchöpft, um ſein Schickſal noch ver⸗ fluchen zu können. Dafür ertränkte er ſeinen Groll in Whisky. Nachdem er zwei Stunden vor der Flaſche ge— brütet hatte, knallte er plötzlich ſeine Seemannsfauſt auf den Tiſch und pfiff wie eine Fabrikſirene durch die Zähne. Dann ſchlief er mit einem ſanften Lächeln um die Lippen befriedigt am Tiſch ein. Am andern Morgen ſtaunten ſeine Schwarzen. Der Boy mußte wieder den Liegeſtuhl auf dem Kopf balancie⸗ ren, und ein anderer ſetzte ſich auf Friedels Befehl einen netten kleinen Klapptiſch auf die krauſe Wolle. So zogen ſie los. Angekommen. ſtellte Friedel Karſten den Tiſch mit⸗ ten vor ihre lange Reihe. Schaute ſich drohend im Kreis um und griff, während die Schwarzen ängſtlich ſeinen An⸗ 90 0 folgten, mit großer Geſte nach ſeinem gläſernen uge. Ein achtzigſtimmiger Schrei gellte durch den Buſch. Platt lagen die Neger auf dem Bauch und blinzelten ver⸗ ſtört zu ihrem Herrn und Meiſter. Der hielt hoch in der Rechten, zwiſchen Daumen und Zeigefinger, das ſtarr und unbeteiligt glotzende Glasauge und ſetzte es ſtracks auf den Klapptiſch vor den Schwarzen, von wo es ſtier und ſtreng über den Rand auf achtzig zitternde Händepaare ſtarrte. „So, und nun an die Arbeit!“ kommandierte Friedel Karſten und ließ ſich den Liegeſtuhl ins Gebüſch tragen.— Nie wurde auf der Holländerfarm ſo viel geleiſtet wie in dieſen Tagen. Das gläſerne Auge hypnotiſierte die achtzig zitternden Schwarzen. Wie Maulwürfe wühllen ſie ſich in den zähen Boden. Und der Alte war mit ſeinem Aufſeher ebenſo zufrieden wie der mit ſich ſelbſt. Der Zirkus Ambaſſador gab ſeine Galavorſtellung. Jede einzelne Darbietung war erſtklaſſig, aber die richtige Senſation fehlte doch. Der Direktor erhofft ſich daher vieles von dem neuen Tiertransport— Löwen, Tiger, Leoparden. Mit eingekniffenen Augen ſpaziert der Dompteur Iwan zwiſchen den Käfigen durch und beobachtet das Mienenſpiel ſeiner Zöglinge. Er tut dies ſehr genau, denn eine Fehl— ſchätzung kann ihn das Leben koſten. Nach dem Rundgang betritt er die Direktionsloge. „Herr Direktor.“ ſagte er,„ich denke, die Sache klappt, nur bei dem„Haſſan“ habe ich Bedenken. Wollen wir ihn nicht lieber in die Schaugruppe eingliedern? Für die Dreſſur ſcheint er mir nicht geeignet zu ſein. Er wird nicht zahm. Und wenn er zehn Jahre eingeſperrt iſt.“ „Wie Sie denken, Iwan,“ erwiderte der Direktor,„ich will Ihnen da nicht dreinreden, dafür ſind mir Ihre Knochen zu ſchade.“ Die erſten Dreſſurſtunden beginnen. Wochen vergehen, ehe dieſe Wildlinge dem Peitſchenknall gehorchen. Und nicht immer gehen die Stunden ohne Gefahr ab.„Roland“, der Inder, wie ihn Iwan getauft hatte, ein prachtvolles Tier⸗ exemplar, beinahe ſo gefährlich wie„Haſſan“, holt zum Schlag aus wie eine Katze, die nach einer Maus haſcht. Und zu den alten Narben auf dem Arme des Dompteurs geſel— len ſich neue. Aber auch dieſe Lehrwochen gehen vorüber, und bald iſt Roland ſo zahm, daß er beinahe aus der Hand freſſen möchte. Iwan muß ihn immer wieder betrachten, wenn der Tiger während der Vorſtellung als der ſchönſte und kräf⸗ tigſte hoch oben auf dem Podeſt thront und gelaſſen auf die anderen Tiger herabſchaut, die immer noch das letzte Wort haben müſſen, ehe ſie ſich vollends beruhigen und ihren Sitz einhalten. Dann kommt der Zirkus Ambaſſador eines Tages in die Hauptſtadt. Der Direktor plant eine Sondervorſtellung Rur am dritten Tage nach dieſem Exeignis, das wie ein Lauffeuer durch den Buſch ging— die Trommeln hatten es die ganze Nacht bis in die entfernteſten Dörfer telegra⸗ phiert— nur am dritten Tage, da zupfte der Boy den im Liegeſtuhl ſchlafenden Friedel Karſten wieder zaghaft am Jackett. Die Sonne glühte ſchon wieder rot durch die Büſche und ringsum war es ſtill wie in der Kirche. Kein mono⸗ toner Negergeſang ſtörte den Frieden. Nichts Gutes ahnend ſprang Friedel Karſten auf und ſah nach ſeinen Schwarzen. Die lagen ſchnarchend im Schat⸗ ten, die Hacken im Arm. Ueber das gläſerne Auge auf dem Klapp⸗ tiſch aber hatten ſie einen alten Hut geſtülpt Am andern Tage kündigte Friedel Karſten ſeinen Ver⸗ trag mit dem Holländer und reiſte, ſeinen Liegeſtuhl unterm Arm, nach Mombaſa zurück. für die Prominenz. Er ruft Iwan zu ſich, ehe er das Pro- gramm fertigſtellt.„Iwan,“ meint er,„wir müſſen eint Sondernummer einfügen, eine Sondernummer, die dem ver wöhnteſten Geſchmack ſchmeichelt. Wie wäre es mit Haſſan! Eine ſolche Beſtie hat noch niemand in der Manege geſehen Könnte man ihn nicht auf Rolands Platz ſtellen?“ Iwan ſinnt ein paar Sekunden nach. Der Gedanke reizt auch den Dompteur, obwohl er ſich über die Gefährlich keit klar iſt. Aber dann ſieht er im Geiſte ſchon die große ſchlagende Ueberſchrift auf den Plakaten:„Unmittelbar aus der Wildnis in die Monege, die gefährlichſte Beſtie des ben⸗ galiſchen Dſchungels. Dompteur Iwan zähmte dieſen Tiger mit der faszinierenden Kraft ſeines Auges.“ Und Iwan läßt alle Bedenken fahren. „ich will es verſuchen.“ Die Sondervorſtellung beginnt. Das Odeur der vor— nehmen Welt miſcht ſich mit dem ſcharfen Geruch, der aus den Käfigen dringt. Das Zirkusperſonal baut die hohen Schutzgitter in der Manege auf. Dompteur Iwan erſcheint mit ſeinen wilden Zöglingen. Sie murren unwillig, es klingt gereizter als ſonſt. Das macht der neue Kamerad unter ihnen, gegen den ſie alle unerwachſen ausſehen. Und das Farbenſpiel ſeine⸗ Fells! Solche Felle trägt nur der bengaliſche Tiger. Bel Haſſan hat Mutter Natur ſich ſelbſt übertroffen. Die Nummer nimmt ihren Anfang. Haſſan iſt mi einem gewaltigen Satze oben, als habe er es nie ander⸗ gelernt. Iwan ſchmunzelte innerlich. Seine größte Sorge iſt geſchwunden. Der Reſt dieſer Nummer wird ein Kinder ſpiel ſein. Aber die anderen wollen nicht gehorchen, die ihm ſonſt faſt aus der Hand freſſen. Und Roland gebärdet ſick am tollſten. Er ſchlägt aus, faucht, ziſcht und ſpeit Geifer Er ſpringt hinauf und wieder herunter, gerade, als ob en unwillig ſei, daß ein anderer ſeinen Platz eingenommen hat Roland iſt entthront. Er hockt unten bei den kleinen unſcheinbaren Burſchen mit dem gewöhnlichen Katzenfell Und das verwindet er nicht. Halb hockt er wieder auf ſet nem Platz, dann läßt er ſich plötzlich fallen und reißt der Dompteur ſeitlich mit zu Boden, der zu allem Unglüce geradewegs in die ſcharfen Krallen fällt, die ſo feſt zupacken daß die Zuſchauer entſetzt aufſchreien und davonlauſen. Jetzt will Roland die Krallen ſchließen. Der Kopf de— Dompteurs liegt dazwiſchen. Da ſauſt ein großer Schatten herunter. Iwan ſieht ihn nicht mehr,— er iſt bewußtlos Aber der Schatten iſt ſchneller als der Hilfsdompteur, des nach einem Revolver läuft. Zwiſchen den Eiſenſtäben ent brennt ein furchtbarer Kampf, Tiger gegen Tiger, Bengalen gegen Indien, und Iwan kann von Glück ſagen, daß er in ſeiner Ohnmacht unter Rolands Schemel gerollt iſt, der häl die ſchwerſten Stöße und Prankenhiebe ab. Endlich geling es, die beiden Kämpfer zu trennen. Haſſan verläßt als Sie ger, wenn auch mit blutigen Riſſen und waſſertriefend, di Manege, Roland muß auf einer Bahre in einen Einzelkäfi— geſchafft werden. Iwan iſt nach vielen Wochen geneſen. Bruſt und Arm ſind überſät mit neuen Narben. Als er die Dreſſur wiede aufnimmt, ſpielt er in der Manege nach wie vor mit Ro land, der ſich ebenfalls wieder erholt hat, denn er ſagt „Haſſan hat mir nur deshalb das Leben gerettet, weil ie ihn von der Dreſſur verſchont habe. Wer weiß, wie er e mir lohnen würde, wenn ich ihn jetzt in die Dreſſur ein ſpannte!“ Und Haſſan bleibt ein Schauobjekt, denn ein Zirkus direktor pflegt den Aberglauben ſeines Dompteurs ſtets 3 berückſichtigen. Roland aber iſt der gefügigſte Tiger gewor den, den Iwan je gehabt hat. „Gut“, ſagt er, FFF Yo gilig mau nette auc Stud ell nau eiageladan 10 Saucher dar guę eriegeriaitel. Leclere Brotclien alaſgesdiqhtci f 1 25 EMduutem læcclre 17 5 HAaemeladle, viele Sorten 5 4— 3 Telui. b. aα, elne Al. Seer dee Taſæs allerorten. 5 0 5 b W 1 A. 5 zoll es abet 17 0 Faul Ablilen lob e Maruteladen.. 0 57 dauuserol riilit „Aali, Saqi Sc aurę purtdethav f Sagen Ke, 2 uelcli em Laclen aueſten Sb org bebe Xa 4„ Alles Selbergeꝶoclil. Nuui Vdller 74 Sn au. lat.„„Ja, goltcsec laub N Roli cdi hing Filer. 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Nach ache ausend ae 1 777/ 10/ſt soo; 57 Sener 1135 mit vie veſen 33 7 LI 1 lich die 00 Hadern 82 0h ſeſfung ve ess, orie Sie. 2 os und N Mar ad ND ge Dergus 55 sen, K 0 5 5055 Kremeg Passen,., 18 und Frucht. gigen G. von 20 570 ergriffen, on ꝛ0pfg. aft m. b. 6j. ſſöln. Richi Normeſſasche ö Doppelten f Marm KH und mit 31 Mes zeigt eusfühe. Herseme elude aug werden õ57t Erdt Gehen art 1 10; N N Hufen Uhr men 20 86 marmelade dug Abeerreze Sr 5 N nelade aus allen anderen 387 eine ne for. n G . Zitro ser. eden larmeſad GH kirschen Früch und Hach e E ge och 1 Jen: Wenn du in die Fe⸗ rien gehſt, hängt dir der Himmel ſo voller Gei— gen, daß du dich ſogar auf die Eiſenbahnfahrt freuſt. Du malſt dir aus, wie dein Auge ſich ſatt trinken werde an wogenden Kornfeldern und grünen Wieſen mit veidenden Rindern und Pferden... Trauliche Dörfer, nit Kirchtürmen und Storchneſtern, werden vorüberziehen; iebliche Täler wirſt du durcheilen, und ſtolze Burgen wer— hen dich von felſigen Höhen grüßen. Dann wieder werden Ströme und Seen aufblinken, und aus dunklen Wäldern verden Rehe heraustreten... Ja Huſten! Du haſt nicht mit dem Fahrgaſt gerechnet, der die Ausſicht offenbar gepachtet hat. Sobald es etwas zu ſehen gibt, liegt er im Fenſter, und deine Ausſicht iſt eine reſpektable Hinterfront. Du tröſteſt dich bei einer Zigarre und durchblätterſt die mitgebrachten Zeitungen. Aber dein Gegenüber gönnt hir die Ruhe nicht. Nachdem er die Wetterlage genügend beleuchtet hat, unternimmt er es, dich in ſeine verzwickten Verwandſchaftsver— hält einzuwei— hen. Erſt hörſt du höflich zu, aber dann wird es dir zu bunt, und du tellſt dich ſchla— fend. In anderen Fäl— en verſagt dieſe Liſt leider. Dem Pfeifer z. V., wenn du einen ſolchen im Abteil haſt, iſt es ganz gleich, ob du wach biſt oder“ ſchläfſt. Sein Re⸗ dire ſind die eſten Schlager. Er pfeift ſie zwar nicht ganz laut, iber doch ſo, daß du dir ſofort ſagſt: „Dieſer Menſch N wird nie im Le- Du haſt nicht mit dem Fahrgaſt ben einen richtigen gerechnet, der die Ausſichk offenbar Ton treffen!“ gepachtet hat. Du meinſt, das nnte man ſich doch verbitten. Aber woher weißt du denn, was Recht und Unrecht iſt auf der Eiſenbahn? Was erlaubt iſt und was nicht? Das eine nun iſt ſicher: Du biſt 1 2* ſtets der Leidtragende! Bitteſt du 3. B. den Jüngling 1 9 Seitdem die Tomate auch bei uns angepflanzt wird und ebenſo prächtig wie maſſenhaft gedeiht, iſt ſie nicht mehr einzig ein Attribut der feinen franzöſiſchen Und italieniſchen Tafel, ſondern wir können uns dieſes„Rubins der Küche“ nuch beim einfachen bürgerlichen Mahle erfreuen, ohne daß ns die geringſte Verſchwendung vorzuwerfen wäre. Die Vorzüge der Tomate als ſchmackhafte Beigabe zu Suppen, Soßen und Salaten ſind längſt anerkannt, doch ſollte ſie viel mehr als ſelbſeindiges Gericht auftreten, wozu ſie, wie die Ausführung nachfolgender Rezepte zeigen wird, voll berechtigt iſt. Engliſche Tomalenſuppe. Man zerſchneidet eine gelbe und eine weiße Rübe, ebenſo eine Zwiebel und eine halbe Sellerieknolle ſehr fein, auch 50 Gramm rohen, mageren Schinken und dämpft dies in eigroß friſcher Butter einige Minuten. Dazu kommen 6—8 zerſchnittene, reife Tomaten, die man mit dem Wurzelwerk eine Vierkelſtunde durch— dünſtet, dann mit 1 Liter kochendem Waſſer aufgießt und mit dem nötigen Salz und einer Priſe Pfeffer gut aus⸗ kochen läßt. Hierauf paſſiert man die Suppe durch ein Sieb, gibt 100 Gramm ausgequollenen Reis hinein und rich⸗ tet ſie recht heiß an.. Gedämpfte Tomaten. Sechs große, reife Tomaten schneidet man in dicke Scheiben, ſalzt und pfeffert ſie, legt ſie in ein paſſendes Geſchirr, fügt kleine Butterſtückchen dazu und dämpft ſie, zugedeckt, 10 Minuten. Man verfei⸗ nert die kurze Soße mik einem Teelöffel Maggi's Würze und gibt die Tomaten zu gebratenem Fleiſch. Lomalen Omeletten. 4—6 reife Tomaten taucht man ſchnell in heißes Waſſer, häutet ſie und ſtreicht ſie durch ein Sieb. In das Pücee gibt man 4 Löffel Mehl, 3 ganze Eier und„ Taſſe ſüße Milch, rührt alles mit dem neben dir, ſeine Obſtkerne nicht immer an deinem Geſicht vorbei aus dem Fenſter zu ſpucken, ſo fragt er dich ent— rüſtet:„Wo ſteht denn das geſchrieben?“— Es ſteht tat— ſächlich nirgends; wie ebenſowenig, daß man keinen Harzer— käſe mitbringen ſoll oder daß ſchreiende Säuglinge im Frauenabteil viel ſtilvoller wirken. Was aber geſchrieben ſteht, iſt auch nicht zu deinen Gunſten. Du würdeſt manchmal vielleicht gern in ein ande— res Abteil flüchten oder die Notbremſe ziehen. Aber vor letzterem warnt dich das Bild: „Nur in Fällen dringender Ge⸗ fahn: Ein anderes Schild über dem Fenſter iſt noch ſchlimmer für dich: Das Abteil iſt überfüllt; die Luft iſt verbraucht bei mindeſtens 25 Grad Celſius. Du willſt die herrliche Sommerluft her— einlaſſen, aber kaum öffneſt du das Fenſter, ſo er— f wacht hinten in der Der Jüngling, der es ferkig⸗ äußerſten Ecke ein bringt, 15 Kirſchkerne auf einmal böſe hlickender, älte aus dem Jenſier zu befördern. rer Herr und for dert, daß du es ſofort wieder ſchließt. Alles iſt gegen ihn, aber er verweiſt krächzend auf die Tafel:„Auf Verlanger eines Reiſenden...“ uſw. Du hingegen würdeſt ſchön ankommen, wenn du dich auf eine Vorſchrift beriefeſt, die auch irgendwo hängt und beſagt, daß der Reiſende für ſein Gepäck nur den Raum über ſeinem Sitzplatz zu beanſpruchen hat. Du zwar ſtellſt deinen hübſchen, kleinen Koffer beſcheiden oben ins Netz, und drei oder vier andere machen es ebenſo. Aber ſtets wird auf einer Station jemand mit einem Ruckſack und einer Flut verſchiedenartigſter Gepäckſtücke, mit Körben und Paketen gerade in dein Abteil hineinpoltern und den ganzen Segen ins Gepäcknetz preſſen, und, wo das nicht ausreicht, den Reſt auf eure Füße verteilen. Dabei iſt der Mann harmlos und gemütlich, und man kann ihm nicht recht böſe ſein. Es iſt eben ſein Grundſatz, das Gepäck nie aufzu— geben, ſondern das Geld dafür in Bier und Tabak an— zulegen. Von anderen Zeitgenoſſen will ich nicht lange reden; du kennſt ſie vom Theater, von der Straßenbahn uſw.: Den Mann mit dem Zahnſtocher, der immer etwas zu ſuchen hat, mal zwiſchen den Zähnen, mal unter den Nägeln, mal in der Tiefe des Ohres. Oder die Dame mit dem Toilettenkoffer, die ſich alle Viertelſtunde pudert und kämmt, wobei du jedes— mal dein Teil abkriegſt. Aber einen möchte ich noch erwähnen, der ſtets gern nötigen Salz glatt und bäckt von dem Teig Omeletten in beliebiger Dicke. Tomaten mit Man läßt einen Eßlöffel feinge ſchnittene Zwiebel in Butter anlaufen, gibt 6—8 Stück zer ſchnittene reife Tomaten und kleingeſchnittenes Wurzelwerk hinzu und dämpft das Ganze weich, um es nachher durch ein Sieb zu ſtreichen. Inzwiſchen läßt man Pfund Reis N Aufnahme: Anng Palmer. Tomaten, gefüllt mit rohem Sauerkraulſalat. ausquellen, vermiſcht dieſen dann mit dem Tomatenbrei, fügt ein Stückchen Butter und das nötige Salz hinzu, bevor man die Speiſe bergartig in einer Schüſſel anrichtet. Gebackene Tomaten. 6—8 ſchöne, reife Tomaten wäſcht man, ſchneidet ſie quer ducch und entfernt die Samenkörner. Dann ſtellt man die Hälften, mit der offenen Seite nach oben, in eine ache, ausgebtteste Steingutſchüſſel, füllt die Tomaten mit feingehacktem Schinten, ſtreut etwas Salz und 7 0 mit dir zuſammen reiſt, den Schnarcher! Da nutzt die ſchönſte Gegend nichts, da hilft keine Zigarre und kein Buch— die unheimlichen Töne zwingen dich in ihren Bann! Mit töd⸗ lichem Haß, aber in fieberhafter Spannung verfolgſt du Melodie, Rhythmus und alle Variationen ſeines Stückes. Allmählich kennſt du es ſo genau wie ein Kapell⸗ meiſter ſeine Par⸗ titur, und wirſt noch nervöſer, wenn das Praſſeln oder Pfeifen, das Sägen oder der Juchzer nicht zur rechten Zeit einſetzt. Nach alledem weiß man, was von der ſtereoty⸗— pen Poſtkarte zu halten iſt, die An⸗ gehörige oder Be— kannte einem zu ſchicken pflegen: „Bin nach wun⸗— derſchöner Fahrt Die Eiſenbahnfahrk iſt ſchuld glücklich hier ange- daran, daß Herr Lehmann troh kommen.“— Sie geſicherker Lebensſtellung nicht ge⸗ mögen das mit heiratet hat. ihrem Gewiſſen Text und Zeichnungen(J): abmachen! K. Bernsbe-Stricker. 5 65* 2 37mal das Große Los gewonnen nn 90 90 11 4 0 Eine kurioſe Statiſtik Ein deutſcher Schouſpieler, der vor einigen Jahren ge— ſtorben iſt, hinterließ ef intereſſante Aufzeichnungen über ſeine künſtleriſche gkeit: Dem Theater gehörte ich 45 Jahre lang an. Aufgetre— ten bin ich 9991mal, in 1112 verſchiedenen Stücken und 1876 verſchiedenen Rollen. Verlobt wurde ich dabei 2827 und verheiratet 887 mal. 1731 liebe Kinder hatte ich, näm— lich 1421 Töchter und 310 Söhne. Erbſchaften fielen mir 231mal zu, und das große Los gewann ich 37mal. Bankerott mußte ich SHymal machen, mit mir anver— trauten Kaſſen durchbrennen 119, andere Spitzbübereien als Teſtaments- und Wechſelfälſchungen uſw. verüben oder daran teilnehmen 501mal. Berufliche Küſſe mußte ich geben 12831 und genau ebenſo viele empfangen. N mußte ich vollbringen 468, Diebſtähle, Einbrü Straßenräubereien 11156, ſtiftungen und 253 Hochverrätereien beſorgen. 31Imal mi ich mich erſäufen, aber nur 17mal brauchte ich mich aufzu— hängen. In Ohnmacht ſank ich 132 mal, blind war ich nur zmal, taub 19, ſtumm 16, taubſtumm 10mal. Geſegnet wurde ich 464, verflucht 571mal. Kaiſer war ich 18mal, König 455. Prinz mann 511, Sultan 4, Geſpenſt, guter und böſer Geiſt Richter, Rechtsanwalt, Arzt, Pfarrer, Bürgermeiſter. L 302, Maler, Dichter, Muſiker, Bildhauer 226. Ak Kaufmann und ſonſtiger Gewerbetreibender Förſter, Jäger 714, Wilddieb 83, Offizier 929, Matroſe 333, Fiſcher 15, Bettler 118. geheimnisvoller bekannter 75, Henker 24, Kerkermeiſter 39, 17mal. 177mal wurde ich vergiftet, 211mal erſtochen, 532mal erſchoſſen, eingekerkert wurde ich 1714, hingerichtet 150 überhaupt gewaltſam aus der Welt geſchafft 1095mal. Na türlichen Todes, nämlich an Altersſchwäche, ſtarb ich auf der Bühne nur 9mal. So weit die Statiſtik des theatraliſchen Greuel ſcheint der! überſtanden zu haben, denn ein ſchieden. Pfeffer, ebenſo geriebenen Parmeſankäſe und Semmelbrö ſeln darüber und bäckt ſie bei guter Oberhitze eine Viertel ſtunde. Dann werden ſie einzeln aus der Schüſſel gehober und auf erwärmter Platte angerichtet. Gefüllte Tomaten. Man ſchneidet oben am Stiel ein Deckelchen ab, drückt die Tomaten behutſam aus, ſtreicht da— Mark durch ein Sieb, vermiſcht es mit Bratwurſtfülle od gehacktem, gebratenem Fleiſch, etwas geweichter Semme 1 Ei, recht feingeſchnittenen Zwiebeln, feingehackter Peter ſilie, dem nötigen Salz und einer Priſe Pfeffer und füll! dann dieſe Farce in die Tomaten. Dann ſetzt man dieſ nebeneinander in eine ausgebutterte, flache, feuerfeſt— iberſtreut ſie mit geriebener Semmel und bäck kohlenbelegtem Deckel oder in der Röhre gar. f Salat auf andere Ark. Man ſchält die To mate ſchneidet ſie in dünne Scheiben und nimmt di— Kerne heraus. Zwei harte Eidotter werden zerdrückt, mi 2 Löffeln Olivenöl, 1 Löffel Senf, ein wenig Zucker, Salz etwas Pfeffer und Eſſig vermiſcht, dieſe Salatſoße über di Tomatenſcheiben gegoſſen und gut damit vermengt. Tomaten-Soße. 6—8 reife Tomaten werden in Schei ben geſchnitten, mit einer feingeſchnittenen Zwiebel und einem Schöpflöffel leichter Fleiſchbrühe durchgedünſtet, mii gelbem Buttermehl gebunden, angenehm mit Salz und Pfeffer gewürzt, gut durchgekocht, mit einem Glaſe Weiß wein abgeſchmeckt und durchpaſſiert. Weiß die Frau daß man den Wert eines Gegenſtandes nicht mehr nun nach dem Wert des Materials berechnet? Es kommt au die Sauberkeit der Arbeit an und das künſtleriſche Empfin den in Farben und Form. Es gibt alſo vollwertigen Erſaß für das unerſchwingliche Edelmaterial. daß nicht nur Möbel und Räume nicht aufdringlich wirken dürfen, ſondern viel weniger die Menſchen, die ſich in dieſen Räumen und zwiſchen den Möbeln bewegen? daß ſich Geſchmack niemals erlernen läßt? Deshall ſollte überall der Grundſatz gelten, daß Schlichtheit in Forn und Farbe niemals ſtörend wirkt und in jede Umgebung aßt. dat, echtes Porzellan zwar ſehr ſchön iſt und dekoratin wirkt, daß aber neuzeitliche Keramik oder hübſches Stein gut nicht weniger äſthetiſch befriedigen kann? ͤà——— ——— Magiſches Kreuz- und Quer⸗Work-Rätſel. 1 Die Wörter bedeuten: a: Waagerecht und b: Senkrecht: 1. Geſchloſſe⸗ ner Verein, 2. Vergrößerungsglas, 3. Stadt in Ungarn, 4. Erderhöhung, 5. Römiſche Göttin, 6. Heilpflanze, 7. Fran⸗ zöſiſche Bezeichnung für Tag, 8. Zeitrechnung, 9. Figur aus Freytags Ahnen, 10. Wieſelart, 11. Spaniſche Stadt am Mit⸗ telmeer, 12. Sauerſtoffart, 13. Geflochtenes Traggefäß, 14. Kosmetikum, 15. Gartenblume, 16. Tafelfiſch. Auskauſch-Rälſel. Haut, Kalb, Port, Laut, Roß, Lahr, Kurt, Chor, Back, Zahn, Skalp, Damm, Haft. Fes, Uhu. Die Endbuchſtaben obiger 15 Wörter ſind durch andere auszutauſchen, ſo daß neue Wörter entſtehen, während die neuen Endbuchſtaben, aneinandergereiht, einen Kalendertag im Juni ergeben. Bilder-Rätſel. Sν Lenne. 5 1 1 1 „ e—.— Ordnungs-Aufgabe. anſi chis dasd dazu eder enke erſt gutn htes htsw nmac ochb beſe tnic. Die vorſtehenden Buchſtabengruppen ſind in beſtimmter Reihenfolge zuſammenzuſtellen, ſo daß ſie ein Zi— tat aus Shakeſpeares Hamlet ergeben. Buchſtaben-Rätſel. U—a Fh L—d 3—-h O—b Z3— T I—n Di Gu Oe.— Vorſtehende Bruchſtücke ſind auszufüllen. Die zum Ausfüllen verwendeten Buchſtaben ergeben, mitein— ander verbunden, die Bezeichnung für eine Arbeitspauſe im insbeſondere geſchäftlichen Leben. Zuſammenſtell-Aufgabe. Berg Bern Brunn Burg Gaſt Heim Hof Kreuz Land Laube Lohn Oder Ried Ruh Salz Stadt. Aus vorſtehenden 16 Wörtern ſind durch Zuſammen— ſtellen von je 2 Wörtern 8 Ortsnamen zu bilden. Wie lau— ten dieſe? Magiſches Doppelquadrat. An Stelle der Ziffern in vorſtehender Figur ſind Buch ſtaben zu ſezen. Es ergeben alsdann die fünf Querreihen Wörter mit folgender Bedeutung: ö 4 7 9 —. deuteten Wörter gefunden, ben 0 hervorgehobenen Felder, auf der Spitze ſtehendes Quadrat bilden, wenn man dem mittelſten Buchſtaben der oberſten Reihe beginnt dann nach links lieſt, ein beliebtes Genußmittel. Magiſche Quadrate: ruck—ſack, wild fang Ketten ⸗Rät Wort— Spiel, Spiel— Tür, Tür— Schluß, Se Welt- All. hufe land, ſel All— Macht Macht— Wort, Feſt— Saal, Saal— „Bau— Welt, e 35 Pf. NN J. Original-Stricker 3 JDgnſerieren hilft kaufen Ae und verkaufen nn Sprung⸗Rätſel: 1. Indra, 2. Nudel, 3. Stall, 4. Thema, 5. Agent, 6. Linde, 7. Libau, 8. Adler, 9. Talmi, 10. Emden, 11. Urias, 12. Recht.— Inſtallateur.— Buchſtaben-Rätſel: Eva Ces Ara Aga Gnu Belt Fee Egg Ath Fes Iſa Ufa Ger Oſt Uta.— Vergnuegtes eſt Logogriph:— Fichte— Nichte.— Verbindungs-Aufgabe: Rund Gang, Ob— Hut, Sieg Mund, Ei—Land, Nord—Kap, Mai— Trank, Oſt— Wind, Not— Wehr, Aar—Gau, Trotz—Kopf.— Roſen⸗ monat.— Schach-Aufgabe: 1. Led a6, Tg494g5, 2. Tb5— bar, Kf4—f5, 3. Laö—d3 matt. a)„ Tg4—hä, 2. Sgöce6r, Kf4—e4,—g4, 3. Tb5—e5,—95 matt. b) 1.....„ e6—e5, 2. Sg5—e6rf, beliebig, 3. Tböo ceß matt. *— Anekdoten Der ſchlaue Hofrat. „ Kaiſer Maximilian J. ſandte einſt einen ſeiner Hofräte von Wien nach Brüſſel, um für ihn dort 50000 Gulden in Empfang zu nehmen. Bei der Rückkehr überbrachte dieſer dem Kaiſer nur 30 000 Gulden, während er 20 000 für ſich behielt. Die Miniſter kamen hinter dieſen Betrug und drangen in den Kaiſer, den Hofrat zur Rechnunglegung aufzufordern. Dieſer verſprach auch, in nächſter Zeit die Rechnungen in beſter Form vorzulegen. Aber er hielt nicht Wort. Zum zweiten Male aufgefordert, erklärte er, daß er in kürzeſter Zeit damit fertig ſein würde. Wieder verſtrich eine Zeit, aber die Abrechnung kam nicht. Da ließ ihn der Kaiſer dem nächſten Miniſterrate, dem er ſelbſt beiwohnte, gewalt— ſam vorführen. „Maſeſtät,“ begann der Hofrat demütig,„ich will ja Rechnung ablegen, aber ich bin in dieſer Kunſt noch ſehr zurück. Ich bitte daher, daß die Herren Miniſter in meiner Gegenwart Rechnung ablegen über alle Gelder, die ſie bis— her eingenommen haben. Wenn ich nur einmal zugeſchaut habe, wie ſie es machen, dann wird es auch mir leicht wer— den, meine etwas ſchwierige Rechnung abzulegen.“ Der Kaiſer lachte und entließ ſowohl den Hofrat wie die ihn anklagenden nun recht kleinlaut gewordenen Miniſter. Das Butterbrot. Der engliſche Dichter Alfred Tennyſon konnte zuzeiten gehörig grob ſein. Als ihm einſt bei einem Gartenfeſt ein belegtes Butterbrot, ein ſogenanntes Sandwich, gereicht wurde, und er dieſes mit großer Mühe, weil es ſehr zähe war, zu zerkleinern ſuchte, trat die Gaſtgeberin herzu und überſchüttete ihn mit einer förmlichen Hochflut von Fragen nach ſeinem Befinden, ſeiner Unterhaltung, ſeinen Wer— ken uſw. Als ſie endlich eine Pauſe eintreten ließ, antwortete Tennyſon:„Ich danke Ihnen, gnädige Frau, ich befinde mich geſund und wohl. Ich kann auch noch arbeiten. Augen— blicklich habe ich ſogar viele Arbeit mit Ihrem Sandwich. Sind Ihre Sandwiches immer aus altem Sohlenleder zu— bereitet?“ Eine ſonderbare Paſſion. Der geiſtreiche George Schoyn, deſſen Ausſprüche einſt in ganz England eine große Berühmtheit erlangt hatten, deſaß eine Paſſion ganz eigentümlicher Art: er konnte ſich an Hinrichtungen gar nicht ſatt ſehen. Einmal, im Jahre 1757, reiſte er ſogar nach Paris, um Damiens, der auf Ludwig XV. ein Attentat verübt hatte, hinrichten zu ſehen. Gleich darauf kehrte er wieder nach London zurück. In ganz England hatte er Korreſpondenten, die ihm anzeigen mußten, wo und wann eine Hinrichtung ſtattfin— den ſollte. Schoyn rühmte ſich, in 40 Jahren mehr als 3000 Hinrichtungen beigewohnt zu haben. Eigenarlige Meihode. a Der berühmte, aber ſtets in Schulden ſteckende Schau— ſpieler Moritz hatte bei einer Familie in Berlin längere Zeit gelebt. Da er niemals bezahlte, wurde ihm gekündigt. Er zog— es war im April aus und hinterließ zur Deckung ſeiner Schulden ſeinen Pelzmantel. Im Oktober erſchien er wieder und bat, da er noch nicht zahlen könne, um weitere Friſt, er werde zum Pfande ſei nen noch wertvolleren Sommerüberzieher zurücklaſſen. Die Wirtin war damit einverſtanden und gab den Winterman— tel zurück. Dieſes Tauſchgeſchäft ſetzte Moritz zwei Jahre lang fort, vermutlich heute noch fortſetzen, wenn er geſtorben wäre. „Weißt du nicht ein Geburtstagsgeſchenk für Tante Amalie, über das ſie ſich wirklich freuen würde? Es muß aber billig ſein.“ „O ja! Schreibe ihr einen anonymen Liebesbrief.“ N. 4„Starken Kaffee dürfen Sie Ihrem Mann nicht geben, Frau Müller, das regt ihn zu ſehr auf!“ „Na, Herr Doktor, da ſollten Sie ihn mal ſehen, wie er ſich aufregt, wenn der Kaffee zu dünn iſt.“ * „Deine Schwiegermutter wünſchte ſich doch zum Ge— burtstag ein Auto— warum haſt du ihr denn ein Bril⸗ lanthalsband geſchenkt?“ „Na, ich kann ihr doch kein falſches Auto kaufen!“ 757 er, 8 Wee Gesunde Zähne Shlorodont Zeichnung: O. Werner. „Menſch, Hanne! Hau doch nich' ſo zu! Es iſt doch heute ine Wohltätigkeitsveranſtaltung!“ It Gründlich. Auf dem Bahnhof in Moskau meldet ſich ein Mann, der als Weichenwärter eingeſtellt werden will. „Habe nichts dagegen, Genoſſe,“ meint der Vorſteher. „Du mußt mir nur zeigen, was du kannſt.“ Er drückt dem Weichenwärteranwärter die Oelkanne in die Hand. „So, Genoſſe, nun öle einmal die Weichen recht ſorg— fältig.“ Genoſſe Anwärter zieht los und fängt an, die Weichen zu ölen. Und erſcheint nicht wieder, am nächſten Tag nicht und nicht nach einer Woche. Vier Wochen ſpäter trifft auf dem Vahnhof Moskau ein Telegramm ein:„Bin in Lenin— grad, ſendet Oel.“ „Geld gebiert kein Gels“ — das war die Begründung jenes kanoniſchen Zinsverbotes im Mittelalter. In dieſer Zeit, in der ſich die Einzelwirtſchaften faſt ganz ſelbſt genügten, der Güteraustauſch nur eine kleine Rolle ſpielte, kann man das Zinsverbot ſchon eher begreifen. Es betraf ja damals in der Hauptſache nur Notkredite, die dem Konſum und nicht der Produktion dienten. Es hieß: Du ſollſt keinen Zins nehmen. Du ſollſt einem armen Teufel, der Dich um Geld für ſeine Ernährung angeht, wenn Du kannſt, es ihm ſo geben. Das iſt Liebestätigkeit, aber nicht eigentlich eine volkswirtſchaftliche Be— tätigung. Heute iſt der Zins eine volkswirtſchaftliche Erſcheinung. Ohne ihn gäbe es überhaupt keine Volkswirtſchaft. Deren Entwicklung hat aber dazu geführt, daß die immer ſtärker werdende Arbeits teilung auch zu einer Sonderung von Produktion und Kredit führte. So gibt es neben den verſchiedenen Kaufleuten ſehr ver— ſchiedener Warengattungen auch die Kaufleute des Geldes. Das ſind die Bankiers. Dieſe haben ihr Einkommen, die Sicherung ihres Riſikos, den Erſatz für Verluſte eben im Zins. Die Kredite der Bank ſind nicht eine Summe von Geld- und Metallſtücken Kredit iſt ein fruchtbares Gut und hilft den Menſchen bet ihrem Wirtſchaften und macht aus einem Wenig ein Viel. Die Banken, die Zinſen bekommen und Zinſen geben, haben— und damit reguliert ſich bie Höhe des Zinſes— nur das eine volkswirtſchaft liche Intereſſe, ihrer Kundſchaft gut geht Wenn man die Geſchäfte der eute mit Waren und die der Kaufleute de— Geldes miteinander vergleicht, ſo muß der Vankier eine viel, viel größere Summe ſetz viel mehr Riſiko und Verluſt ein— kalkulieren als der arenkaufmann oder der Unternehmer. Man würde ſich viel beſſer verſtehen. wenn es mehr Unterhaltung zwi ſchen dem großen Publikum und dem ſachverſtändigen Mann am Bankſchalter gäbe, dann beſtünde auch hierüber mehr hoer ſtändnis und mehr Gerech eit des Urteils wild. leich! sehgomend. Wunde OCeichmack. + 1 1 2 „Zum Wochenende“,„Die Famite“ und„Zum geitvertreib' Nr. 25 erſcheinen als Beilage). K 1 V. 35: 660 582. Pl. Nr. 7 Für die auf dieſ Selte erſcheinend Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung uſcht zufländſg Verantwortlich fi: die Schriftleitung art Winklet für Anzeigentel“ Carl Görg. Borlag Sonn tagsblatt Deutſcher Pr vinz⸗Verleger, fämtlich in Berlin W, Mauerstr. 80 S oe NOV l ETZ VEE. Urheberrechtschutz: Fünk Pürme-Verlag. Halle(Saale). 4 Nachdruck verboten. Der ältliche, ſteinreiche Junggeſelle ſpielte mit dem Ge— danken, Irmiugarts aparte Schönheit durch koſtbaren Schmuck und elegante Kleidung noch mehr zu heben. Liebevoll betrachtete er ſeine eigenen, brillanten— geſchmückten Finger und ſah dann mitleidig auf Irmin— garts edelſchöne, aber völlig ringloſe Hände. Er würde im Villenvorort ein wunderhübſches Haus einrichten laſſen. Nicht einen Finger ſollte ſie mehr krumm machen, die ſchöne Frau Henneberg—von Schadow— Boltzien. Ihr blinder Vater konnte in Ruhe ſeinen Lebensabend beſchließen. Herrlich, herrlich... Die Zukunft war voller Sonne für Albert Henneberg Er beglückwünſchte ſich ſelber tauſendmal, daß er ſo lange gewartet hatte, um nun endlich noch ſo ein ausgeſuchtes Kleinod wie dieſes Mädchen für ſich zu gewinnen. Allmählich aber wurde Irmingarts Ahnungsloſigkeit doch durch die ſie ſtändig bombardierenden Blicke ihres Chefs zerſtört. Die wohlmeinenden, ſtetig anhimmelnden Blicke Henne— bergs wurden ihr nahezu unerträglich, und mit leiſem Reid ſah ſie durch das kleine Fenſter hinaus in den Ver— kaufsraum, wo die anderen Verkäuferinnen ungeſtört ihrer Arbeit nachgingen, während ſie als bevorzugte Sekretärin im kleinen Privatbüro Höllenqualen erduldete. Aber konnte ſie etwa gehen? War ſie nicht verttaglich gebunden? War ſie nicht ihrem armen, hilfloſen Vater verpflichtet? Sollten wieder Not und Elend daheim ihren Einzug halten? Endlich ſchien ſich Albert Henneberg nach einer ſchlaſ— loſen Nacht zu dem unabänderlichen Entſchluß durch— gerungen zu haben, der Sache bald ein Ende zu machen. Schließlich war er in jeder Hinſicht der Gebende, und außer ſeinem Geld fielen wohl noch ſeine große, ſtattliche Figur und ſein männliches, würdiges Weſen ausſchlag— gebend in die Waagſchale. Doch ſeltſam, als er endlich am Schreibtiſch neben Irmingart ſtand und auf ihren ſchimmernden Kopf hinunterſah, wich wieder aller Mut von ihm. Wie, wenn ſie ihm nun doch einen Korb geben würde? 1 Verſtandesgründen zum Trotz? Dieſe Ariſtokraten in manchmal ganz unberechenbar... Das Mädchen erſchien ihm plötzlich wie eine Madonna den alten, ernſten Heiligenbildern. Der halb tiefe Mittelſcheitel war die einzige Unter ung in dieſem Labyrinth von Wellen und Locken und gab die fein gemeißelte Stirn wie etwas ganz ſorgfältig zu Hütendes frei. „Nein, wir wollen jetzt nicht ſchreiben, Fräulein von Schadow!“ ſagte er etwas erregt, und das kleine Wörtchen „von“ drehte ſich in ſeinem großen Munde wie ein köſt licher Leckerbiſſen. Irmingart ſah verwundert auf. Die Röte ſchoß ihr bis unter die Haarwurzeln und gab ihren weichen Wangen einen Hauch blühenden Lebens. Eine böſe Ahnung krampfte ihr Herz. War dieſe tung richtig? War es wirklich ſchon ſo weit? Mußte dieſer Augenblick kommen? Wie zu einem ſtillen Gebet joltete ſie unwillkürlich die be. „Draußen gibt es heute viel zu tun. Ich möchte gern verſchiedene Sendungen perſönlich beaufſichtigen, damit wir keine Reklamationen haben.“ Sie ſprach verlegen und geriet ins Stottern. In dieſem Augenblick war Henneberg ganz Geſchäfts mann. „Ah, Sie meinen wohl beſonders die große Sendung für Herrn von Camprath? Das hat keine Eile. Herr von Camprath junior, der Doktor und Flieger, kommt ſelbſt ether. Er ſcheint wieder mal einen großen Flug vor zu bgaben, dann kauft er gewöhnlich alle Konſerven ſelbſt ein. Alſo, bitte, bleiben Sie!“ Wieder ſenkte Irmingart tief den Kopf auſ die Bruſt. Ihre Ausrede hatte ſie nicht gerettet. Ganz nervös und zerfahren ging Henneberg in ſeinem Büro auf und ab. Sein ganzes Weſen atmete unverkenn bare Unruhe. Ab und zu blitzten ſeine kleinen Augen über das Mädchen hin, und ſchon öffnete er den Mund zum Sprechen.. aber es wollten ihm abſolut keine paſſenden Worte einfallen. Wie ſollte er dieſem ſtolzen, immer kühl reſervierten Geſchöpf nur beibringen, was er von ihr begehrte? Er haderte innerlich mit ſich ſelbſt, kam ſich ganz plump und unbeholfen vor. Die unvermeidliche Zigarre glitt dabei wieder von einem Mundwinkel in den anderen. Die kräftigen, fleiſchigen Arme lagen über ſeinem Rücken gekreuzt. Schließlich nahm er ſie läſſig nach vorn und blieb am Schreibtiſch ſtehen. „Fräulein von Schadow!“ Als Irmingart den Blick hob, ſah er an ihr vorbei. „Bitte, Herr Henneberg!“ Da war ſie wieder, die klang⸗ volle, füße, melodiſche Stimme, die ſein Blut in Wallung brachte, ſo oft er ſie hörte. Pauſe. 1 Henneberg ſchien noch immer nach Worten zu ringen. Plötzlich ſetzte er an: „Es kann Ihnen doch nicht entgangen ſein, daß... ja, daß...“ Plötzlich kam etwas ganz anderes über ſeine Lippen als urſprünglich beabſichtt und er vollendete wütend: „Verdammt noch mal— was wirft deun dieſer Kerl von Hausdiener die Fiſchkörbe mit aller Kraft auf die Flieſen?“ Und ſchon war Henneberg draußen. Seine Verlegen— heit war durch dieſen Zwiſchenſall von ihm gewichen, und er atmete erleichtert auf, dafür aber brüllte er den Haus— diener wütend an: „Sie können ſich gefälligſt in acht nehmen! Sel Sie denn nicht, daß draußen Kundſchaft iſt? Faulheit von Ihnen, weiter nichts! Stellen Sie ſich eine Kiſte hin und ſetzen Sie die Körbe behutſam ab, und nicht einfach auf die Steinflieſen fallenlaſſen! Das Haus gehört mir und ift auf lange Zeit gebaut, nicht etwa, daß Sie Büffel jetzt anfangen, es abzutragen!“ Draußen im Laden hatte man von dem Sturm kaum elwas gehört; aber zu Irmingart drangen deutliche Laute hinüber und ſchufen in ihr ein brennend peinliches Gefühl Wieder eine Szene— ihretwegen. „Immer dasſelbe. Die ewige Tragik! Warunt 5 gerade immer mir paſſieren? Genügt es nicht, daß ich wie alle anderen meine Pflicht tue?“ „So!“ Henneberg ſtand fauchend und pruſtend vor ihr. „Ich wollte Ihnen vorhin etwas ſagen, Fräulein von Schadow!“ Wieder dehnte er das Wörtchen„don“ mit merklicher Luſt. „Sie ſollten ſich hier freier fühlen, ſelbſtändiger. Ich habe manchmal den Eindruck, als wenn Sie vor den Mädels da draußen kapitulieren. Das will ich nicht Fühlen Sie ſich unbedingt ſo, als gehöre Ihnen ſelber der ganze Betrieb. Ach was, Quatſch iſt das. Sie ſollen natürlich auch mehr...“, Henneberg wurde plump,„auch mehr... an mich denken. Für mich tun Sie ja das ſchließ— lich alles.“ Als habe er mit dieſen Worten eine große Weltweisheit verzapft, wiegte ſich Albert Henneberg auf ſeinen klobigen Füßen. Irmingart von Schadow er ſank wie unter einem Peitſchenhieb zuſammen. Das alſo war es, was Henne berg wollte? Die Gewißheit ihrer bangen Ahnung flößte ihr Ent ſetzen ein. Sie ſah, wie Henneberg in ſe ſich ſiegesſicher und majeſtätiſch aufrichtete, und fühlte wieder ſeine begehrlichen Blicke ihren rper abtaſten. Seine offene und plumpe Art hatte Irmingarts letzte Teilnahme für den einſamen und arbeitsfreudigen Chef augenblicklich vernichtet. Er wurde ihr rwärtig wie Edgar Stiehm. Nein ſo wirbt man nicht um Li Und doch! Drohte nicht im Hintergrund ſch lachten Größe das Ende der eben erſt begonnenen dienens? Gewaltſam würgte ſie die Worte und ſagte mühſam, zitternd: „Ich werde verſuchen, mich noch meh Geſchäft zu widmen, Herr Heuneberg! viel daran, Sie wittlich ganz zufrier „Sie haben aber wirklich eine lange Henneberg entſchlüpfte zu ſeinem! mal eine ſeiner geläufigen Redens genau wußte, daß ſie bei dieſem vornehmen ganz falſche Wirkung auslöſen mußten nicht aus ſeiner Haut. Und der Ged gerade das Gegenteil erreichen würde, Im Hintergrunde war ja ſein vieles Geld! Aber tatſächlich blieb Irmingart von ſteinert ſitzen. Ihr feines Geſicht war wie zu Marmor er— ſtarrt. Bleich und ohne Regung „Na— überlegen Sie ſich's! Ich ha ſetzt keine Zeit weiter. Im übrigen können Sie ruhig mat ei Pauſe machen. Ihr zarter Körper iſt wohl kaumſeiner andauern— den robuſten Arbeitsleiſtung gewachſen. Beiſeinem Manne iſt das etwas anderes. Und, wiſſen Sie, derſenige, der ſich Erfolg und damit Geld erarbeitet, kaun nicht den ganzen Tag in Frack und Seide gehen. Er muß Muskeln haben— verſtehen Sie?“ Mit dieſen Worten ließ Henneberg ſeine Augeſtellte endlich allein. Doch als ſich die Tür hinter ihm geſchloſſen holte, ließ Irmingart den ſchoͤnen Kopf hart auf die Schreibtiſchplatte ſinken. Eine Mutlosigkeit ergriff ſie vor der Zukunft. Und Etel und Abſcheu vor dieſem Leben überfielen ſie. „Väterchen, liebes, autes Väterchen! Du ahnſt nicht— nein, du darfſt es niemals ahnen, welche demütigungen dein Kind über ſich ergehen laſſen muß. Aber ich werde ſchon tapfer ſein!“ Doch ihre Schläfen hämmerten wild, und ihr Herz ſchmerzte. „Arbeit!“ Das war das einzige, was es gab, um die Demütigungen zu vergeſſen. Sie ſtand ſchnell guf, um draußen beim Bedienen zu helfen. Und wirklich. es gelang ihr fur Stunden, die truben Geoanten zu ver⸗ ſcheuchen und Henneberg aus dem Wege zu gehen. Jetzt um die Mittagszeit lag der Laden faſt einſam da. Nur hier und da waren einige Anordnungen zu treffen. Schmunzelnd ſchaute Henneberg durch das kleine Glas— fenſter hinaus in den Verkaufsraum. Aber von allem, was da draußen vor ſich ging, nahm er faſt keine Notiz. Seine Blicke umklammerten gleichſam nur die Geſtalt Irmingart von Schadows. Er rieb ſich andauernd die Hände. War es Vorfreude? Seine wäſſerigen Augen verfolgten Irmingart auf Schritt und Tritt. Wie ſie die Füße ſetzte! Die ſchlanken Feſſeln. jeder Bewegung vollendete Ariſtokratin. Und doch bettelarm, bettelarm... Aber gerade dieſe Gewißheit ihm ja Hoffnung und Sicherheit. Fünftes Kapitel. Henneberg konnte es nicht mehr lange in ſeinem Büro aushalten. Auch jetzt trat er ſchon wieder hinaus in den Laden und poſtierte ſich. Manchmal wurde er durch das Erſcheinen eines Kunden von ſeinen Betrachtungen ab— gelenkt, um ſich aber gleich darauf wieder in Irmingarts Anblick zu verſenken. Die anderen Angeſtellten notierten bereits mit ver— ſchiedenen Kommentaren die Wandlung ihres efs. Und hauptſächlich Frieda Warner war bis zum Explodieren geladen. „Fräulein Warner! Wa ffen mich an? Hat Ihnen vas befohlen?“ „Nein, Herr Henneberg, Fräulein nur eben, dafür zu ſorgen, daß die noch geputzt werden. Sonſt nichts.“ s heißt: bat mich? Was Fräulein Schadow ſa— s ſtehen Sie denn da und F fräulein Schadow nicht eben 92d 1 1j 0 „Wa iſt für jeden ein Befehl auch für Sie, merken as. Oder halten Sie ſich mitm einem Male für zu ſolche Arbeiten— wie?“ Mertte Henneberg denn nicht, wie weh dieſe Zurechtweiſungen talen? Mußte er gerade das Gegenteil von dem erreichen, abſichtigte? Hennebergs drohende emſiger Tätigkeit hin leiſten, in dieſen Tagen ſe beſtimmt mit übereilten Kün micht Aber dergle aller gegen Hierſeins die ganze bisherige Ruhe Innenſtadt mim tautem Lärm vorbei. Hupenſigr ſchrill und ſtechend Diejenigen, die ihre erleichtert auf. Noch ein paarxr Minuten, Draußen un die Straßenbahnen in N 1 1 jehetzte Wettrennen für anderthalb Irmingart von Schadom-Boltzien mit ihren aroßen Augen hinaus in das fr Auf und Ab der Verkehrsſtraße. Sie uch einmalef lauchen, ſich ntziehen ras lautes verpflich Ps; ſchnellen ſchlanker Chauffeur „Ich habe die Ehre! Womit kaun dienen?“ Henneber lachte eine plump beugung. Hartmut von Camprath nickte nur, ohne auf die unter— würfige Frage des Geſchäftsinhabers gleich eine Antwort zu geben. Bedächtig zog er ſchließlich den weichen Velourhut. Das korrekt geſcheitelte Haar glänzte in der Mittagsſonne. Sein Geſicht war vornehm-gütig, und doch kühnen, ſcharfen Augen ſofort den an Abentene fahren gewöhnten Flieger. Er trug einen langen, ſilbergrauen Staubmantel. mattſchimmernde, weißſeidene Halstuch ſtach von der herr— lich gebräunten Haut ſeines Geſichts wirkungsvoll ab. In refpektvoller Entfernung hinter ihm blieb der Chauffeur, dem man den Stolz auf ſeinen jungen, aber weltberühmten Herrn deutlich vom ehrlichen Geſicht ab— leſen konnte. Ein Dritter geſellte ſich plötzlich noch hinzu, eb aber, ebenfalls Diſtanz wahrend, zurück. „Kraus? Kommen Sie doch, bitte!“ Der Bordmonteur trat an ſeinen Führer herau. Er trug eine dunkelblaue Fliegeruniform mit dem ſilbernen Fliegerabzeichen aus der Kriegszeit. „Bitte, Herr Doktor!“ „Helfen Sie mir zuſammenſtellen, daß nichts vergeſſen wird!“ Und zu dem nervös hin und her blickenden Henneberg meinte Hartmut von Camprath: „Ich habe bereits alles zuſammengeſtellt, Herr Henne— berg. Allerdings müſſen alle Marinaden geprüft werden, daß ſie auch unbedingt friſch ſind. Und die gelöteten Konſervenbüchſen müſſen ſorgfältig auf ihre Dichtigkei hin unterſucht werden.“ „Ich habe eine ganz friſche Sendung, Herr Doktor Darf ich Herrn Doktor ins Büro bitten? Es wird min eine Ehre ſein, den Ruf meines erſtklaſſigen Spezial, geſchäftes auch weiterhin zu feſtigen.“ Gewiß, es war von jeher Hennebergs Art geweſen den einflußreichen und berühmten Flieger in ſeinem Bür⸗ abzufertigen. Er ließ dann eben alle gewünſchten Waren zur Auswahl vringen. Aber heute hatte er doch noch einen beſonderen Grun?(Wortſetung folat⸗ btb üs Trg: C eee r Ladad c Letzte Nachrichten Furchtbare Brandkatastrophe Rieſige Feuersbrunſt in Mazedonien. Athen. 22. Juni. In der Stadt Edeſſa in Mazedonien brach ein Großfeuer aus, das ſich infolge des ſtarken Windes und des Mangels an Jeuer⸗ wehrleulen immer weiter ausdehnte. Bisher find an 400 Häuſer mit 120 Läden im Innern der Stadt abgebrannk. Die Ein⸗ wohnerſchaft flieht nach außerhalb. Auch die Nationalbank, die Staatsanwaltſchaft, das Gericht und die Volksſchule ſind bereits ein Raub der Flammen geworden. Das Tele- granhenamt iſt von Flammen eingeſchloſſen. Zufammenſtoß zwiſchen Flugzeug und Auto Cos Angeles, 22. Juni. Bei den zurzeit in der Umgebung von Los Angeles ſtattfindenden Luftmanövern ameri kaniſcher Luftſtreitkräfte ereignele ſich ein folgenſchweres Unglück. Bei den Landungs⸗ manövern raſte eines der Armeeflugzeuge in ein Auto. Die Autoinſaſſen, eine dreiköpfige Familie, wurden bei dem Juſammenſtoß auf der Stelle getötet. Von der Mannſchaft des Flugzeuges wurden drei Armeeflieger verletzt. Einer von ihnen ſchwebt in Lebens⸗ gefahr. —— Für ein Jahr Verpflegung — 17 Mark Das gibt es noch in Abeſſinien. London, 22. Juni. Merkwürdig wie vieles im Lande des Kaiſers von Abeſſinien iſt die Währung dort. Das Hauptzahlungsmittel iſt der Silbertaler, den es gleich in zwei verſchiedenen Prägun— gen gibt, den neueren Menelik-Taler und den alten Maria Thereſien-Taler. Sie haben faſt den gleichen Feingehalt. Außerdem gibt es Banknoten, die auch auf Taler lauten; ſie ſpielen aber nur eine untergeordnete Rolle im Geldweſen. Die intereſſanteſte Münze iſt zweifelsohne der Maria Thereſien-Taler. der ſeit der Zeit der großen Kaiſerin 1751 bis vor zwei Jahren vom Wiener Haupt- münzamt geprägt wurde. Im Umlauf ſind nach Wiener Berechnungen etwa 250 Mil⸗ lionen Taler. Eine italieniſche Geſellſchaft hat ebenfalls in Wien Maria Thereſien- Taler prägen laſſen, die allerdings noch nicht in Umlauf geſetzt worden ſind. Der Gouverneur der Bank von Aethiopien hat auf eine An— frage offen erklärt, es wäre ganz unmöglich, die in Afrika im Umlauf befindlichen Taler ab zuſchähen. Von den in Wien geprägten Talern dürf⸗ ten ſich in Abeſſinien etwa 40—50 Millionen befinden. Mit einem einzigen Taler kann ſich ein Eingeborener einen vollen Monal verpfle gen, mit 12 Talern, die etwa 17 Mark en. ſprächen, kommt er ein ganzes Jahr aus. Iſt es auch nur ein Exiſtenzminimum, ſo iſt es doch charakteriſtiſch für die Bedürfnisloſigkeit der Candesbewohner. Ein Rind. das 4—5 Taler koſtet, iſt ſomit ſchon ein beachlliches Vermögen. Die Talermünzen haben eine unbeſchränkte Zahlkraft, aber auch der in Abeſſinien um— laufende Maria Thereſien-Taler iſt von der Wertſteigerung durch die amerikaniſchen Sil⸗ berankäufe nicht unberührt geblieben. Ov Abeſſinien das Silber aus eigenen Minen gewinnt, iſt nicht ganz ſicher bekannt, wird aber vermutet: auch Gold kommt im Lande vor, wie man weiß. Es iſt begreiflich, daß man ſich über dieſe elmetalle in Schwei— gen hüllt. Aus der Heimat Fedenktage 22. Juni 1767 Der preußiſche Staatsmann und Ge⸗ lehrte Wilhelm v. Humboldt in Pots— dam geboren. 1919 Gründung der Univerſität Köln a. Rh. 1925 Der Geograph Joſeph Partſch in Bad Brambach geſtorben. Prot.: Achatius— Kath.: Paulinus 23. Juni 1804 Der Induſtrielle Johann Friedrich Au⸗ guſt Borſig in Breslau geboren. 1840 Der Geograph Hermann Wagner in Erlangen geboren. 1916 Erſtürmung des Panzerwerkes Thiau⸗ mont von Verdun durch die Deutſchen. 1919 Deutſchland nimmt die feindlichen Friedensbedingungen an. Prot.: Baſilius— Kath.: Edeltrud Sonnenaufg. 3.37 Sonnenunterg. 20.27 Mondunterg. 12.07 Mondaufg. 23.33 gommers Anfang Am 22. Juni nimmt kalendermäßig der Sommer ſeinen Anfang. Wir haben an die⸗ ſem Zeitpunkt die kürzeſte Nacht und den längſten Tag. Nunmehr werden die Tage nicht mehr länger, ſondern, nach einiger Zeit, ganz unmerklich kürzer. Dieſe Feſtſtel⸗ lung machen bedeutet gleichzeitig daran zu erinnern, daß wir alsdann des Jahres Hö⸗ teilt mit: Der pom Schyyurasricht in hepunkt beteits hinter uns haben, daß der Abſtieg des Jahres beginnt. Flammen an dieſem Tage die Sonnen- wendfeuer in den deutſchen Gauen auf. zum Zeichen des Höhepunktes des Jahres, ſo bekunden ſie mit lodernden Zungen, daß wir feſthalten am Brauch unſerer Vorfah⸗ ren, die ſchon vor Jahrtauſenden die Som⸗ merſonnenwende auf Bergeshöhen feſtlich begingen. Noch ſteht das Geſchenk der Sonne für dieſes Jahr aus: denn die Ernte der Felder und der Früchte beginnt erſt zu reifen. Der Sommer, der jetzt ſeinen Ein⸗ zug hält, iſt der Erfüller der Erntehoffnun⸗ gen und damit der große Lebensſpender der Menſchen, Sonnenwendfeuer leuchten ihm zu ſeinem Beginn. Es ſind die Feuer der Freude! Sommers Anfang nötigt uns indeſſen zu der Feſtſtellung, daß wir, nachdem wir kei⸗ nen richtigen Frühling erleben durften, wie⸗ der einmal einen Wunſch offen haben: den Wunſch, wenigſtens einen echten, ſtrahlen— den Sommer zu bekommen. Es iſt ja Erntezeit, da braucht es heißer, ſonni⸗ ger Tage an leuchtender Kette, es iſt Reiſe⸗ zeit, da hoffen wir auf gutes Wetter, es iſt Ferienzeit im Sommer, da ſoll es ſchön ſein. Der Sommer hat viel von dem gutzumachen, was der Frühling verſäumte. Hoffentlich erleben wir mit ihm keine Enttäuſchung. * * 800 000 Wandergutſckeine für die Ju⸗ gend. Anläßlich der erfolgreich durchgeführ⸗ ten Werbetage für das deutſche Jugendher— bergswerk legt der Leiter des Jugendher— bergswerkes, Rodatz, eine Bilanz über die Arbeit des Reichsverbandes für deutſche Ju— gendherbergen vor. Im letzten Jahre ſind 800 000 Stück Wandergutſcheine an die deut— ſche Jugend verteilt worden als Belohnung für tatkräftige Mithilfe am Reichswerbe— und Opfertag zur wertvollen Unterſtützung der Fahrtenkaſſe. Die Gutſcheine werden in Einzelſtücken von 20 Pfennigen ausgegeben. Die deutſche Jugend hat alſo für ihre ſlei— zige Werbetätigkeit im vergangenen Jahr vom Jugendherbergswerk eine Geldprämie in Höhe von 160 000 RM erhalten. Wettervorherſage: Obwohl die Zufuhr feuchter Meeresluft anhält, gewinnt die Witterung im Ganzen einen freundlicheren Charakter, ohne daß ſchon eine durchgreifende Beſtändigkeit zu erwarten iſt. Bei ſüdlichen Winden zeitweilig aufhei⸗ ternd, örtliche Niederſchlagsſchauer. Kommuniſten vor dem Volksgerichtshof Wegen Sprengſtoffverbrechens. Berlin. 22. Juni. Der Erſte Senat des Volksgerichtshofes trat am Freitag in eine zweitägige Ver— handlung gegen ſechs Kommuniſten aus Goslar und Oker im Harz, ſowie aus Han— nover ein, denen Vorbereitung zum Hoch— verrat bis in das Frühjahr 1933 hinein, teil— weiſe auch Sprengſtoffverbrechen und Fort— führung des verbotenen Rotfrontkämpfer— bundes vorgeworfen wird. Die Angeklagten haben ſich Waffen be— ſchafft. um für den Fall des von ihnen in nächſter Zeit zu erwartenden gewalktſamen Umfturzes gerüſtet zu ſein. Auf Veranlaſ⸗ ſung des ISmal, jum Teil erheblich vorbe⸗ ſtraften 47 jährigen Wilherm Lehner und ſei⸗ nes um zehn Jahre jüngeren Bruders Alberk wurden auch Verſuche mit Bomben ange— ſtellt. die zur Erhöhung der Sprengwirkung mit Eiſenſtücken gefülll waren. Der gleich— falls mehrfach vorbeſtrafte 26 ſährige Wal⸗ ter Eichhorn hat verſuchl. die Reichswehr in oslar zu zerſetzen. die reſtlichen drei An⸗ geklagten, der 28 jährige Siegfried Hille, der 39 jährige hugo Rübeſamen und der 45jäh⸗ rige Franz Slaziwa waren Mitglieder der ſogenannken Scheringer Staffel, einer ge— larnten Nachfolgeorganiſalian des verboke— nen Rotfrontkkämpferbundes. Mehrere der Angeklagten waren übrigens auch an einem Ueberfall beteiligt, bei dem am 15. Februar 1933 der 88 Mann Okto Könnecke in Oker blutig geſchlagen und ſeiner Schußwaffe be⸗ raubt wurde. Hinrichtung Frankfurt a. M., 22. Juni. Die Juſtizpreſſeſtelle Frankſurt am Main Wies⸗ baden am 12. Februar 1935 wegen Raub⸗ mordes zum Tode und zu dauerndem Ver⸗ luſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte Heinrich Roſt iſt am Freitag im Hof des Zentralgefängniſſes in Freiendiez hinge⸗ richtet worden Roſt hat am 31. Dezember 1934 im Biebricher Schloßpark, nachdem er ſtundenlang am hellichten Tag in einem öffentlichen Park auf ein geeignetes Opfer gelauert hatte, eine zufällig des Weges kom⸗ mende Frau mit einem Beil getötet, ſie ihrer Barſchaft beraubt und ſich davon einen ver⸗ gnügten Sylveſterabend gemacht. Der Füh⸗ rer und Reichskanzler hat von ſeinem Be⸗ gnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht, weil der Verurteilte ſich durch ſeine Vorſtra⸗ ſen und ſeine Tat als ein überaus gemein⸗ gefährlicher Verbrecher erwieſen hat, von dem die Volksgemeinſchaft auf im⸗ mer befreit werden muß. Politiſches Allerlei Berlin. Der Präſident der Reichskultur⸗ kammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, hat den Pg. Alfred Frauenfeld in die Geſchäfts⸗ führung der Reichstheaterkammer berufen. Paris. Bei dem Feſteſſen anläßlich der 300⸗Jahrfeier der Academie Francaiſe im franzöſiſchen Außenminiſterium hielt der Präſident der Republik. Lebrun. eine An⸗ ſprache, in der er die ausländiſchen Vertre⸗ ter herzlich begrüßte. Condon. Das engliſche Oberhaus lehnte mit 236 gegen 55 Stimmen einen getzen das indiſche Reſormgeſetz gerichteten Antrag des Lords Lloyd ab. Dublin. Der Führer der iriſchen Blauhem⸗ den, General O'Duffy, hat eine neue iriſche Partei gegründet, und zwar die„Nationale Korporativ-Partei“, zu deren Zielen u. a Ablöſung des Parteienſyſtems durch einer jriſchen Ständeſtaat gehört Aſuncion. Nachdem die Kammer das ir Buenos-Aires vereinbarte Waffenſtillſtands— abkommen vom 12. Juni angenommen hat te, nahm auch der Senat das Abkommen einſtimmia an Aus Baden Breflen, 22. Juni.(Vom Starkſtrom getötet.) In Ruit löſte ſich während eines Fußballſpiels von der Ueberlandlichttenung ein unter Spannung ſtehender Draht. Der 18jährige Willi Göbel kam mit dem Draht in Berührung. Er ſank ſofort tot zu Baden; Wiederbelebungsvderſuche waren erfolglos. Ein Kamerad, der den Verunglückten be— freien wollte, erlitt Brandwunden. Die übervorteilten Klienten Jortſetzung der ZJeugenvernehmungen im Duktenhoferprozeß. Karlsruhe, 22 Juni. Im Duttenhofer— Prozeß wurde die Einvernahme der Zeugen ſortgeſetzt. Erſter Staatsanwalt Nerg gab zum Fall W., welchem der Angeklagte ſechs Reuſen zwecks Beſprechungen bei der Staatsanwaltſchaft angerechnet hat, an, Dr. Duttenhofer habe in dieſer Sache lediglich einmal bei ihm vorgeſprochen. Ein Rechtsanwalt, der früher bei dem An— geklagten gearbeitet hat, erklärt. Dr. D. habe großen Zulauf gehabt, da er als„Draufgänger“ bekannt war, und beſonders auch infolge ſeiner Stei lung bei der Zentrumspartei. Der Zeuge hat nicht den Eindruck, daß es ihm bei den Rei⸗ ſen darum zu tun war, möglichſt hohe Ge— bühren herauszuſchlagen. Einer Zeugin iſt aufgefallen. dem Mandanten unausgefüllte reverſe unterſchrieben wurden Sodann kam der Fall B. Helmsheim zur Sprache. für den der Angeklagte in mehre— ren Prozeſſen wegen Körperverletzung und wegen Schadenerſatzes tätig war. Die Rech in der eine Reihe Reiſen nach Karlsruhe und Helmsheim oufgeführt ſind(zu je 50 Mark), beläuft ſich auf 2488,55 Mark. Wie in allen bisherigen Füllen, erklärt auch hier der Angeklagte keine ſtrafbhare Handlung begangen zu haben, Die Zeugin B. gibt an. Dr. Dutten⸗ hofer habe ſie in ſeinem Büro beläſtigt in⸗ dem er Fragen über ihre ehelichen Bezie hungen an ſie richtete. Die Zeugin und ihr Mann ſchildern in zum Teil ſehr aufgebrach⸗ ter Weiſe ihre Verhandlungen mit dem An— geklagten. Die Verhandlung wird am Montag ſortge⸗ (etzt.— Der Samstag bleibt ſitzungsfrei. daß von Gebühren— Eiſenbahnzufammenſtoß. Bei St. An dre la⸗Gaz fuhr in der Nacht zum Frei⸗ ſag ein Güterzug in einer Gleisgabelung egen den DZug Grenoble— Paris. Der Zuſammenprall war ſo heftig, daß zwe Wa. gen des D⸗Zuges entgleiſten. Der Sachſcha⸗ den iſt beträchtlich, Perſonen ſind jedoch nicht zu Schaden gekommen. Das Johanniskraut An Wegen und trockenen Stellen fällt dem Spaziergänger im Juni eine hohe, ſparrige Pflanze mit kleinen Blättern und gelben Blüten auf, die vom Volke Johanniskraut, auch Frauenkraut genannt wird. Ihr bota⸗ giſcher Name iſt Tüpfelhartheu. Hält man eines ihrer Blättchen gegen das Licht, ſo erſcheint es wie getüpfelt oder durchlöchert. Dem Volke iſt das Johanniskraut eine ſell⸗ ſame und mit beſonderen Kräften begabte Pflanze. Der Teufel, neidiſch und voller Mißgunſt auf die Heilkräfte der Pflanze, kommt des Nachts, ſo erzählt eine alte Sage, und durchſticht mit Nadeln ihre Blätter. Da⸗ her kämen die vielen Löcher in dieſen. In Wirklichkeit ſind es kleine Oeldrüſen, die über die Bätter verteilt ſind und ſie an die— ſen Stellen durchſichtig machen wie ein Del— fleck ein Stück Papier. Preßt oder zerreibt man die Blüten und Blätter der Pflanze, ſo erhält man einen dunkelroten Saft, das St. Johannisblut, in manchen Gegenden als Alfblut(Elfenblut) geheißen, welcher Name weit zurückweiſt in vorchriſtliche Zeit. Dieſes Johanniskraut hat eine ſtarke Wirkung gegen Hexerei und Zauberweſen, ſowie gegen den Urſprung der Zauberei überhaupt, gegen den Teufel. Es gibt kein Kraut, das wirkſamer wäre, heißt es in alten Schriften, als Fuga Daemonium oder Teufelsfuchtel. Darum gab man den Saft vor der Tortur den der Hexerei ange- klagten Frauen ein, damit der Teufel ſie nicht mehr ſchützen könne und ſie die Wahr⸗ heit ſagen müßten. Demſelben Zweck diente eine Miſchung aus Johanniskraut und Ddi⸗ ſtelſamen, bei den Hexenrichtern als Oele— banum bekannt. In Tirol pflückt man ſich, wenn man einen langen Weg vor ſich hat, Johannis kraut vor Sonnenaufgang oder vor dem Abendgeläut und legt es in die Schuhe; man wird dann nicht ermüden. Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang, daß bereits Plinius erwähnt: wer Beifuß bei ſich trägt, werde auf der Reiſe nicht müde. Auch Grimm ſchreibt dem Beifuß in ſeiner Mythologie Kräfte zu(Schutz vor dem Teufel, vor bö⸗— jen Geiſtern, vor Feuer), die nach anderen Quellen dem Johanniskraut eigen ſein ſol— len Beim Tanz um die Sonnwendfeuer mußte man einen Kranz aus Johanniskraut tragen und am Niederrhein flochten die Kinder Jo— hanniskränze und warfen ſie auf die Dä⸗ cher, damit ſie dem Hauſe Segen bringen jollten. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß auch am „Kräutleihtag“, an Marit Himmelfahrt, in dem„Sangen“ oder Kräuterbuſch, der in der Kirche an dieſem Tag geweiht wird, das Johanniskraut nicht fehlen durfte. Der enterbte Exkronprinz Bekanntlich haben in ganz kurzer Zeit ſämtliche Sprößlinge des ehemaligen Königs Alfons von Spanien geheiratet. Nicht alle dieſe Heiraten waren nach dem ſpaniſchen Hausgeſetz„ebenbürtig“, aber als König a D kann man es ſchließlich nicht mehr ſo genau nehmen. Nur über ſeinen älteſten Sohn, den Grafen Cavpadonga, hat ſich Al⸗ ſons geärgert, denn dieſer hat, wie man i erinnern wird, eine ganz„gewöhnliche Dame aus Cuba geehelicht, die zwar viel Geld, aber nicht die Spur eines Titels hat. Der Exkronprinz wurde enterbt, ſeiner ge— ſamten Titel beraubt und von der üb; zen Familie geſchnitten. Fünf Monate lang hat nun Graf donga ſeine junge Frau allein gelaſſen und die treuen Royaliſten und Freunde Alens' hofften ſchon, daß dem Prinzen inzw. ben zum Bewußlſein gekommen ſei, was eh den Traditionen der Namen Habsburg d Bourbon ſchuldig ſei. Aber man hatte zu früh gefreut, nach fünfſmonatiger Trennung reiſt nun Graf Cavadonga nach Amerika um ſeine Frau zu beſuchen. Der Erbe eines nicht mehr vophandenen Throns wird nun alſo endgültig ein anderer Sohn Alfons' werden Deulſche Auslauſchſchü⸗ ler auf dem Wege nach Amerika. Eine Gruppe von deut⸗ ſchen Austauſchſchülern, 25 Primaner und acht Primanerinnen, hat die Reichshauptſtadt verlaſ⸗ ſen, um in Hamburg mit dem Dampfer„Deutſch⸗ land“ die Ueberfahrt nach Nordamerika anzu⸗ treten. Gemeinſam mit amerikaniſchen Schülern werden ſie 6 Wochen in Ferienlagern verbringen. Weltbild(M). Schalke oder Stuttgart? Das Endſpiel um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft morgen Sonntag in Köln Das Spieljahr der Fußball⸗Rekorde geht zu Ende. Und alle, die zehn Monate lang die Entwicklung der Meiſterſchaft in den einzel⸗ gen 16 Gauen verfolgt haben, ſehen mit größter Spannung dem Höhepunkt entge⸗ en, den das alljährliche Endſpiel bildet. längst ſind die Fußballendſpiele zu wahren Bolksfeſten geworden. Am 23. Juni ſteht ſelbſt eine Großſtadt wie Köln im Zeichen ines überragenden ſportlichen Ereigniſſes. und wieder werden wie beim Spanienſpiel 43000 die Ränge in Müngersdorf füllen. VfB Stuttgart, der württembergiſche Gaumeiſter, beſteht ſchon 42 Jahre. Er ging ervor aus den früheren Vereinen FV tuttgart 1893 und Kronenclub Stuttgart 897. die ſich am 2. April 1912 zum VfB uſammenſchloſſen. Am Anfang wurde beim Stammverein 1893 Rugby gepflegt. Kurz vor dem Kriege hatte der VfB im Fußball eine hochſtehende Spielkulkur erreicht. Seit 1919 erlebte der Verein unter der tatkräftigen Leitung des inzwiſchen ver⸗ ſtorbenen Grafen Beroldingen einen ſchönen Aufſtieg, der allerdings nicht ohne Rück⸗ ſchläge blieb. 1923 erfolgte der Abſtieg aus der Bezirksliga, im Jahre darauf wieder der Anſchluß. 1926/27 Bezirksmeiſterſchaft von Württemberg⸗Baden, nachdem im Jahre vorher das ſüddeutſche Pokalendſpiel erſt nach Verlängerung 2:3 gegen SpVag Fürth berloren wurde. 1929/30 gelang der würkkembergiſche Meiſtertitel, 1933((gegen Schweinfurt) der ſüddeutſche pokalſieg. Im letzten Jahre war der Start zur Gaumeiſterſchaft ſchwach, im Endſpurt gelang dann alles, wie auch im Dy B-Grup⸗ henkampf, wie ſchließlich in der Vorſchluß⸗ unde gegen den VfL Benrath. In dieſem Jahre war das Glück mit den„Cannſtat— ern“. FC Schalke 04, die volkstümlichſte deutſche Mannſchaft, iſt, ſportlich geſehen, ein Kind der Nachkriegszeit. Erſt die Trennung vom Schalker TV 77 im Jahre 1923 machte alle kräfte für den Fußball frei, und dann er— olgte ein faſt beiſpielloſer Aufſtieg. un die oberſte Klaſſe rückten die Schalker 926. Im nächſten Jahre Ruhrgau-Meiſter. 928 vergeblicher Anlauf, 1929 erfolgreicher uf den weſtdeutſchen Meiſtertitel. der— on der bekannten einjährigen Sperre ab— heſehen— noch zweimal gewonnen wurde, m dann mit dem neuen Gaumeiſtertitel ortgeſetzt zu werden. Seit 1933 leht Schalke 04 im deutſchen Endspiel. Die nappen haben nun ihren deutſchen Titel zu verteidigen. Die Gegner treten in folgender Aufſtel— ung an: C Schalke 04 Mellage Bornemann Schweißfurth Tibulſki Nattkämper Gelleſch ſalwitzti Szepan Pörtgen Kuzorra Urban Schiedsrichter: Beſt(Frankfurt⸗Höchſt) behmann Bökle Haaga Rut Koch Hahn Buck Rebmann Weidner Seibold Kapp fB Stuttgart Der techniſche Stil der Schalker iſt in Deulſchland unerreicht, gas in jahrelangen Prüfungen erhärtete ämpferiſche Vermögen der von Kuzorro ind Szepan geführten Knappen kommt hin— ju, um kaum an ein Stuttgarter„Ueber— aſchungswunder“ zu glauben. Wohl könnte der Schwabenmeiſter für einen dramatiſck ſewegten Kampf ſorgen, nur mit knapper Trefferſpanne unterliegen. Wahrſcheinlich ber wird er durch die Spielkunſt der Schal ſer Hetraaubert“. 4. Der Fußballſonntag bringt neben dem End⸗ piel noch weitere wichtige Ereigniſſe. In Rainz finder das Gauſpiel Südweſt— Mitte, in Revancheſpiel für das Pokalſpiel in Halle, katt. Eine zweite Begegnung Mitte—Südweſt geht in Mühlhauſen(Thüringen) vor ſich, wo eine verſtärkte Nachwuchs⸗Gaumannſchaft nuf die Frankfurter Jungliga trifft, die da⸗ it eine Reiſe ſtartet, die noch Spiele in ordhauſen und Halberſtadt bringt. Eine zweite Frankfurter Jungliga, mit Offenbach ombiniert, beſtreitet das Spiel Frankfurt- Offenbach— Hanau in Mülheim. Um den Bereinspokal des DB. bringt der 23. Juni die dritte Hauptrunde, von der bereits einige Begegnungen vorweggenommen wurden. Der pielplan bringt noch folgende Treffen: eintracht Kreuznach— Saar 05 Saarbr. . FC. Pforzheim— FV. Bretten Freiburger Fc.— FV. Raſtatt 5B. Waldhof— BfB. Mühlburg 5B. Neuendorf— F. Homburg(Saar) Wacker Nürnberg— Sg. Fürth I. FC. Nürnberg— Stuttgarter SC. pielpv. Kaſſel— Kaſſel 03 B. Bottenhorn— Reichsb. Dillenburg ermania Fulda— 85 ſen Hersfeld SC. Erfur“— FC. Schweinfurt „Der Kampf um den Aufſtieg zur Gau⸗ liga tritt jetzt in ein entſcheidendes Stadium. Im Gau Südweſt entſcheiden die Spiele FV. Saarbrücken— Opel Rüſſelsheim und Poli⸗ zei Darmſtadt— Rotweiß Frankfurt u. U. ſchon darüber, wer neben dem FV. Saar⸗ brücken„erſtklaſſig“ wird. In Baden muß Germania Brötzingen in Konſtanz gegen den VfR. AUnentſchieden ſpielen. Im Gau Mit⸗ telrhein ſpielen: SVB. Beuel— Hanſa Trier und SVg. Oberſtein— FC. Kottenheim. Handball. Im Handballſport iſt der Höhepunkt nach der Ermittlung der deutſchen Meiſter über⸗ ſchritten. Der Reſt der Spielzeit bringt noch einige wichtige Auswahlſpiele. Gaggenau iſt der Schauplatz eines Gauſpieles Baden— Mürttemberg, in Würzburg wird ein Städte⸗ ſpiel Würzburg— Nürnberg ausgetragen, in Kaſſel ſteigt am Samstag ein Spiel Kaſſel — Gau Nordheſſen und am gleichen Tage wird in Hanau das Rückſpiel Hanau— Offenbach ausgetragen. Leichtathletik. Spitzenereianiſſe ſtehen an dieſem Wochen⸗ klulnmanmaumummunmakanunnengen muga stand tlatadtadtanea tnc Jugendlest! Wie ſchon ſeit vielen Jahren, ſo zog auch heute wieder unſere liebe Jugend hinaus auf den Sportplatz, um dort fröhlich das Ju— gendfeſt zu feiern. Zur Zeit der Sommer ſonnenwende wird dieſes frohe Feſt der Jugend gefeiert. Heute Vormittag halb 8 Uhr ſam— melten ſich die Schüler in den Schulen, um dann im gemeinſamen Zuge zum Sportplatz am Lorſcherweg zu ziehen. Die Schüler der Goetheſchule kamen aus der Schulſtraße und die der Schillerſchule aus der Bürſtädterſtraße, dann gings unter den Klängen des Jungvolk Spielmannszug zum Sportplatz. Voran Jung wolk, Hitlerjugend und Bid. M. mit ihren Wimpeln, dann folgten die Schulkinder klaſſen— weiſe. Die Mädchen alle feſtlich in bunten hellen Farben gekleidet und mit den Kindern Floras geſchmückt. Die Buben zum größten Teil in Sportkleidung. Gilt es ſich doch mit ſeinen Klaſſenkameraden in ernſtem, ſport— lichen Wettkampf zu meſſen. Die Mädchen führen Reigen auf und die Kleinſten treiben ſo allerhand Allotria. So wird der Jugend tag für die Kinder ein Tag der Freude und des ſteten Gedenkens ſein. Feiere fröhliche Jugend, du darfſt es, ſchaffen doch deine Väter und Brüder an einem neuen Reiche, in dem dir eine ſichere Zukunft bevorſteht. Heil Hitler! Com Fussballsport Die Fußballſaiſon neigt ſich ihrem Ende zu. Bald tritt die Sperre ein, dann iſt es für 6 Wochen Schluß mit allen Fuballfreuden. Für die Sportvereinigung Amicitia hat hiermit ein Jahr des ſeltenen Erfolges ſein Ende. Es war keine Meiſterſchaft in der Bezirksklaſſe zu vergeben, die ſich die Grünen nicht geholt hätten. Und zum Schluſſe noch das Größte und Wertvollſte: den Aufſtieg zur Gau klaſſe! Heute Abend haben nun die Grünen eine Machtprobe abzugeben. Heute können ſie gleich zeigen mit welchen Abſichten ſie im „Rate der Großen“ mithalten wollen. Der VfL. Neckarau iſt auf ſeinem Platze an der Altriper Fähre ein ſehr ſchwer zu ſchlagender Gegner. Wir wollen nicht von Sieg ſprechen Ein Unentſchieden oder eine ehrenvolle Nieder lage iſt auch ſchon ein Erfolg. Hoffen wir das Beſte. Morgen Sonntag geht es im Rückkampf gegen Weinheim. Dem Vernehmen nach haben ſich die Leute von der ſchönen Berg ſtraße allerhand vorgenommen. Sie wollen für die erlittene Niederlage Revanche nehmen. Im Vorſpiel treten die 2. und 3. Mannſchaft an. Spielbeginn: 12,15 Uhr, 2 Uhr und 3,30 Uhr. Die Handballer ſpielen vorm. um 11 Uhr gegen Reiſen. Die zweite Hand ballmannſchaft ſpielt in Wallſtadt. Abfahrt wird noch bekanntgegeben. Die tapfere Ju gendelf, die ſich den Meiſtertitel errungen hat, trägt ihr letztes Verbandsſpiel um 9,30 Uhr gegen Rohrhof aus. 1 Viernheimer Schachklub gegr. 1934. Clublokal:„Zum grünen Haus“ Spielabend: jeweils Donnerstags 8 Uhr Morgen Sonntag nachmittag um 4,30 Uhr großer Schachwettkampf; Schachklub Viernheim Schachklub Weinheim Morgen Sonntag, den 23. Juni 1935 nachmittags halb 2 Uhr findet im Clublokal ende nicht auf dem Programm. In allen 10 deutſchen Gauen finden die Kreismeiſterſchaf⸗ ten ſtatt, die als Vorprobe zu den zu An⸗ fang Juli ſtattfindenden Gaumeiſterſchaften anzuſehen ſind.— Aus dem Ausland inter⸗ eſſieren zwei Länderkämpfe, Belgien— Po⸗ len in Brüſſel und Frankreich— Finnland in Paris. Rudern. Der Sonntag bringt eine Hochflut von Regatten. Internationale Beſetzung hat die Regatta in Konſtanz gefunden, wo zahlreiche Schweizer am Start erſcheinen. Süddeutſch⸗ land meldet noch weiter Hanau(29 Vereine, 93 Boote) mit ſtarker Beſchickung vom Ober⸗ und Untermain und Paſſau, in dieſem Jahre nur ſchwach und ohne erſte Klaſſe beſetzt. Schwimmen. In Bremen ſind die Mitglieder der Olym⸗ pia⸗Kernmannſchaft zu Probekämpfen ver⸗ ſammelt. In Langen(Heſſen) gibt es zum Abſchluß des Springerkurſes Wettkämpfe, in Oppau werden die Pfälziſchen Waſſerball— meiſterſchaften entſchieden. Aaddadaunauadannngdaadauddannmngsanndannaeadddaaceldununa (Gaſthaus zum grünen Haus) ein Freund— ſchaftskampf gegen den Schachklub Weinheim ſtatt. Zu dieſer Begegnung treten beide Clubs mit ihren ſtärkſten 2 Mannſchaften an. Im Vorſpiel war der hieſige Schachklub Wein— heim knapp unterlegen und bei dieſer zweiten Begegnung müßte eigentlich der hieſige Club Revanche ſuchen. Zu dieſem Kampfe, der um halb 2 Uhr beginnt, haben alle Mitglieder des Schachklubs zu erſcheinen. Intereſſenten ſind herzlichſt willkommen! * Von jetzt an: Rückstrahlerbaken an Bahnübergängen Wirkſamere Sicherung ſchienengleicher Straß ſenkreuzungen. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der Reichs- und Preußiſche Verkehrsminiſter eine Verordnung erlaſſen, die auf Grund der in der Praxis geſammelten Erfahrungen eine neue und wirkſamere Kennzeichnung der Ei ſenbahnübergänge in Schienenhöhe vorſieht. Die dreieckigen Warnungstafeln von beſchrank— ten und unbeſchrankten Eiſenbahnübergängen, die bisher nur auf der rechten Seite der Straße aufgeſtellt wurden, werden in Zu kunft rechts und links der Fahrbahn ange bracht. Gleichzeitig werden die Tafeln zur beſſeren Sicht niedriger geſetzt. Außer den Warnungstafeln werden in 80 Meter-Abſtän den zwei Merktafeln ſogenannte„Baken“ wie ſie vor den Eiſenbahnſignalen und vor Abzweigungen auf den Reichsautobahnen üb lich ſind mit roten, auffallendes Schein werferlicht zurückſtrahlenden Schrägſtreifen (Rückſtrahlern) angebracht. Die erſte Bake zeigt drei Streifen unter der dreieckigen War nungstafel ſelbſt, die beiden weiteren haben zwei bezw. einen Schrägſtreifen und ſtehen in etwa 160 bezw. 80 Meter Entfernung vom Bahnübergang. Damit hat der Kraftfahrer künftig alſo drei auf beiden Seiten der Straße ſtehende Warnungszeichen zu paſſieren, ehe er den Uebergang erreicht. J. Uiernheimer Tonfilmschau Das brillante Spitzen⸗Filmwerk Guſtav Fröhlichs Meiſterwerk Abenteuer eines jungen Herrn in Polen Nur 2 Tage Samstag und Sonntag im Central⸗Film⸗Palaſt Wieder iſt ein ausgezeichnetes Spitzen filmwerk auf dem Spielplan des obenſtehenden Theaters, das, wie überall, auch hier einen großen Erfolg haben wird. Eine Tonfilm Sehenswürdigkeit aller 1. Ranges. Guſtav Fröhlichs Höchſtleiſtung, ſein beſtes Tonfilm werk. Als Hauptdarſteller und zugleich als Regiſſeur hat er ſich tatſächlich überboten. Dieſer Film ſpielt zwiſchen der deutſch⸗öſter— reichiſchen und ruſſiſchen Front zu Kriegs- beginn. Er iſt alles, aber kein Kriegsfilm. Er iſt ein ſpannendes, erregendes Abenteuer zwiſchen zwei Fronten. Ein Film von herr lichem Geiſte erfüllt, luſtig, witzig, humor— durchſprüht und doch ſeriös, groß und ge— waltig. Ein Film von beſter Qualität, er intereſſiert durch die Fülle der Ereigniſſe, durch Tempo, Spannung. Ein Spionage— Abenteuer von mitreißender Handlung, voll ergreifenden Liebesſzenen. Der Film hat Herz: ſeine Friſche iſt ſeine Stärke. Ein außerge⸗ wöhnliches Filmwerk voll dramatiſcher Wucht. Dieſes herrliche Guſtav Fröhlich-Filmwerk muß man ſich unbedingt anſehen. Es lohnt ſich. Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Die Zulaſſung von Inſtallateuren zur Herſtellung von Gas- und Waſſerlei⸗ tungsanlagen. Auf Grund der von der Gemeinde erlaſ— ſenen Richtlinien ſind ab ſofort nur noch die nachſtehenden Inſtallateure zur Herſtellung von Gas- und Waſſerleitungsanlagen berech— tigt. Allen überigen ſeither auf dieſem Ge— biete tätigen Perſonen iſt es unterſagt, An— lagen der genannten Art auszuführen. Selbſt die kleinſte Ausbeſſerung an den Leitungen darf nur von den zugelaſſenen Inſtallateuren ausgeführt werden. Leitungen, die von anderen hergeſtellt oder ausgebeſſert werden, werden in Zukunft nicht mehr abgenommen und an das Ortsnetz nicht angeſchloſſen. Es liegt im eigenen In— tereſſe der Auftraggeber ſelbſt, nur den zuge— laſſenen und fachmänniſch ausgebildeten In— ſtallateur mit der Ausführung der Gas- und Waſſerleitungsanlagen zu betrauen, der auch die Gewähr für einen dauernd einwandfreien Zuſtand der Anlage ſowie der angeſchloſſenen Geräte bietet. Zugelaſſene Inſtallateure: J. Georg Babylon 1., Steinſtraße 5. 2. Nikolaus Dewald 7., Bismarckſtraße 19. 3. Heinrich Effler, Adolf Hitlerſtraße 61. Chriſtian Hoock 1., Ludwigſtraße 21. 5. Johann Knapp 6., Lorſcherſtr. 7 j. Nikolaus Martin 4., Lorſcherſtraße 28. „Ad. Ludw. Roos 1., Weinheimerſtr. 28. „Stephan Schmitt 1., Lampertheimerſtr. 30 Emil Schneider, Lampertheimerſtr. 19. Jakob Konrad Winkenbach 1., Saarſtr. 25 Valt. Winkenbach 2., Weinheimerſtr. 53. Viernheim, den 21. Juni 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Steuerſprechtag des Finanzamts Heppenheim. Betreffend: Der nächſte Sprechtag des Finanzamts wird am Donnerstag, den 4. Juli 1935 auf dem hieſigen Rathaus ſtattfinden. Die— jenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tag vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Montag, den 1. Juli 1935, mittags 12 Uhr, bei uns, Zimmer 21, melden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erle— digung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprechtag nicht rechnen. Viernheim, den 19. Juni 1935. Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel MAG Gl fleischbrüh-würfel enthaſten besten fleischextrakf 3 Würges gi 10 f. ex geben A Citex feinote Feiochbtiihe Der Nationalſozialiſt betrachtet ſeine Volksgenoſſen als Brüder und Schweſtern. Das gute Einvernehmen innerhalb einer Fami lie wird auf die Dauer aber nur möglich ſein, wenn keines dieſer Familienmitglieder verkom men kann. Die N. S.-Volkswohlfahrt ſorgt innerhalb der großen deutſchen Familie dafür, daß es kein Verkommen deutſchen Volks gutes gibt. Darum hinein in die N. S. ⸗Volkswohlfahrt! e eee Höre nicht auf eddedenedcenbadadaddadaddadadadaddadaddde Wenn einer aufhört zu inſerieren, hört ein anderer auf zu kaufen. Wenn einer aufhört zu kaufen, hört ein anderer auf zu verkaufen. Wenn einer aufhört zu verkaufen, hört ein anderer auf anzufertigen Wenn einer aufhört anzufertigen, hört ein anderer auf zu verdienen. Wenn einer aufhört zu verdienen, hört Jedermann auf zu kaufen Darum höre nicht auf zu inſerierenl