Der Sonntag Der Sonntag der Sonnenwende, der erſte Sonntag im kalendermäßigen Sommer, ſchenkte uns ſchönſtes Sommerwetter. Den ganzen Tag über ſtrahlender Sonnenſchein, der dazu ange— tan war, allen geplanten Veranſtaltungen einen guten Beſuch und ſo einen glänzenden Verlauf zu ſichern. Der Sommer iſt gekom⸗ men. Freuen wir uns deſſen. Nachdem wir keinen richtigen Frühling hatten, erwarten wir viel vom Sommer. Ein ſtrahlendes Geſicht ſoll er uns zeigen. Es iſt ja Erntezeit, da braucht es heißer, ſonniger Tage an leuchtender Kette, es iſt Reiſezeit, da hoffen wir auf gutes Wetter, es iſt Ferienzeit im Sommer, da hof— fen wir auf ſchönes Wetter. Hoffen wir auf keine Enttäuſchung. Er ſoll uns auch die Ernte— hoffnungen erfüllen. Sonnwendfeiern leuchten ihm zu ſeinem Beginn, es ſind die Feuer der Freude.— Nach dem Regen der letzten Zeit iſt nun mit dem ſchönen Wetter eine ſehr rege Vegetation eingetreten. Ueberall finden wir ſaftiges, dunkles Grün. Geſtern waren die Bauern auch eifrig dabei das Heu einzufahren. Vieles Heu lag ſchon lange Zeit während des Regens auf den Wieſen und wurde ſchon ver⸗ loren gegeben, einiges iſt auch wirklich zu Grunde gegangen, nun iſt lachender Sonnen- ſchein und alle diesbezüglichen Sorgen wieder behoben. Manche Fuhre wurde geſtern bereits ſicher unter Dach und Fach gebracht, das an- dere folgt heute und die folgende Tage. * Das Jugendfeſt, welches die Hitler— jugend und BDM. durchführte und woran ſich die Klaſſen der beiden Schulen beteiligten, wurde bereits am Samstag gefeiert. Die Klaſ— ſen zogen gemeinſam zum Stadion am Lor— ſcherweg wo ſich bald ein fröhliches Treiben entwickelte. Die Buben trugen ſportliche Wett— kämpfe aus, während die Mädchen Reigen vorführten. Nach 12 Uhr waren die Wett- kämpfe beendet, dann ging es in geſchloſſenem Zug wieder ins Ort zurück, wo ſich der Zug auflöſte. Am Sonntag vormittag trugen die 15 bis 18 jährigen ihre ſportlichen Wett⸗ kämpfe auf dem Stadion aus. Um halb 8 Uhr formierten ſich die Wettkämpfer am Rat— haus von wo ſie zum Stadion zogen. Die Wettkämpfe ſtellten große Anforderungen an die Teilnehmer. Nach Beendigung derſelben ſprach Herr Beigeordneter Schweigert u. wies auf die Bedeutung der Leibesübungen für unſer deutſches Volk hin. Sein Sieg Heil galt dem Führer. * Die Sonnwendfeier am Abend wurde ebenfalls auf dem Stadion am Lor— ſcherweg abgehalten. Die Teilnehmer, alle Formationen der Partei, verſammelten ſich am Fürſt Alexander, von wo um 9 Uhr zum und ſein Bild Sportplatz marſchiert wurde. In einem großen Viereck wurde um den großen Holzſtoß Auf⸗ ſtellung genommen und nach Gedichtvorträ—⸗ gen, Sinnſprüchen und gemeinſamen Liedern, wurde das Feuer entzündet. Hellauf lodert die Flamme, gläubig umſcharte die Jugend dieſes Symbol der Reinheit und Begeiſterung. Herr Ortsgruppenleiter Franzke ſprach zur Jugend. Er verwies ſie auf die Bedeutung der Sonnwendfeiern und ermahnte treu und feſt zu Deutſchland und ſeinem Führer zu ſtehen. Das Fahnen- und Deutſchlandlied beſchloſſen die außerordentlich eindrucksvoll verlaufene Feier. In Gruppen, unter Geſang von frohen Marſchliedern, zogen die Teilnehmer wieder zurück. So wurde ein altüberlieferter Brauch Deutſchen Volkstums wieder zum Leben er— weckt und der deutſchen Jugend geſchenkt.— Sonnwendfeier ſoll künden von dem Willen der Jugend nimmer zu laſſen von dem ural— ten Deutſchtum, nimmer zu laſſen von alter Sitte und Brauch. Die lodernde Flamme iſt zugleich auch ein Fanal der Jugend, daß ſie nie wieder dulde, daß Fremdherrſchaft in Deutſchland ſei, daß immer und für alle Zei— ten die Jugend auf der Wacht iſt, die Werte deutſchen Volkstums rein und urſprünglich zu erhalten. Wer die gläubigen Geſichter un— ſerer Buben und Mädels geſtern Abend ge— ſehen hat, der weiß, daß hier eine neue Gener— ation aufwächſt die Deutſchlands Zukunft in feſten Händen hält und die ihr geſtellten Auf— gaben löſt. Alles für Deutſchland, das iſt ihr Feuerſpruch. Die Freiwillige Sanitätsko⸗ lonne vom Roten Kreuz führte am Sams— tag und Sonntag ihre Haus- und Straßen- ſammlung durch. Ueberall wurde gern und freudig ſein Scherflein zu dem guten Zwecke beigeſteuert. Die zu dieſem Tage geſchaffenen Abzeichen wurden hier noch nicht verkauft; dies ſoll im Laufe dieſer Woche geſchehen. Der Erfolg der Sammlung dürfte beſtimmt ein guter geweſen ſein. Das Feuerwehrkorps hatte am frühen Morgen eine Uebung, woran ſich auch die Pflichtmannſchaft ſowie die Kapelle betei— ligte. Am Platze an der Corſettfabrik wurden die Uebungen durchexerziert. Am Nachmittag beteiligten ſich die Feuerwehrmänner am Bad. Feuerwehrtag in Ilvesheim. Hier wurden im Kreiſe der Kameraden einige frohen Stunden verbracht. * D Der für geſtern vorgeſehene Deutſche Liedertag wurde nicht durchgeführt, ſon— dern erſt am kommenden Sonntag findet dieſe eindrucksvolle Werbung für das deutſche Lied ſtatt. Der rührige Schachklub hatte ſich ſeinem Bruderverein aus Weinheim zu einem Schachturnier hierher verpflichtet. 17 Partieen dieſes königlichen Spiels wurden ausgetragen von welchen Viernheim 4,5 und Weinheim 12,5 gewinnen konnten. Dieſe Turniere wer⸗ den die jungen Spieler des Vereins gewiß anregen ſich noch eifriger als bisher dem ſchönen Schachſpiel zu widmen um ſo durch Uebungen zu erreichen, daß man ſeinen Gegner ſchlagen kann. f * Die Tellaufführung war geſtern wieder gut beſucht. Insbeſonders waren wie⸗ der zahlreich auswärtige Beſucher erſchienen, die ſich an dem gewaltigen Werke unſeres Dichterfürſten Friedrich von Schiller und an der packenden Darſtellung der eifrigen Spie⸗ lerſchar des Turnvereins erfreuten. Für jeden Beſucher bedeutet Wilhelm Tell ein Erlebnis, das unvergängliche Eindrücke hinterläßt. * Die Wallfahrer, welche per Omnibus und mit Laſtwagen in Walldürn waren, kehrten geſtern abend zurück, voll des tiefen inneren Erlebens und neu geſtärkt in ihrem Glauben. Die übrigen Wallfahrer kehren heute abend zurück, * König Fußball, der 10 Monate hin⸗ durch die Gemüter der Sportbefliſſenen be⸗ geiſterte geht zur Ruhe. Bis Mitte Auguſt hält er den Sommerſchlaf. Für die hieſige Sportvereinigung Amicitia ſchließt hiermit ein ſehr erfolgreiches Jahr ab. Der Glanz⸗ punkt von allen erzielten Erfolgen iſt der Auf⸗ ſtieg zur Gauklaſſe. Am Samstag haben die „Grünen“ bereits eine Probe ihres Könnens abgelegt. Der bekannte alte Gauligaverein V. f. L. Neckarau wurde auf eigenem Gelände 2:3 geſchlagen. Wahrlich ein Erfolg für die Viernheimer, der ſie gewiß anſpornen wird in den kommenden Verbands Spielen, die wohl am 1. Sonntag im September los gehen werden, eine gute Klinge zu ſchlagen.— Am Sonntagnachmittag waren die Leute von der Bergſtraße auf dem Waldſportplatz zu Gaſt. Trotz allen Anſtrengungen konnten ſie nicht aufkommen und wurden überlegen 4˙0 geſchla⸗ gen. Die Handballer der Sportvereinigung ſpielten vormittags gegen Reiſen und ſiegten überlegen 9:4.— Hiermit hat die Spielſaſon 1934/35 für die Handballer ihr Ende. Im neuen Spieljahr 1935/36 werden die„Grü⸗ nen“ wieder auf den Plan treten und wie wir hoffen in alter Friſche ihre Erfolgsſerie fort⸗ ſetzen. * Und heute iſt Johannistag und ſo möchte der Chroniſt nicht verſäumen allen den vielen Hanſe und Hänschen, den Johann, Schoh und Hannes die beſten Glückwünſche zu übermitteln. 1. Uiernbeimer Tonfumsebau Das brillante Spitzen⸗Filmwern Guſtav Fröhlichs Meiſterwerk Hhenteuer eines jungen Herrn in Polen Heute Montag letzter Tag Wieder iſt ein ausgezeichnetes Spitzen⸗ filmwerk auf dem Spielplan des obenſtehenden Theaters, das, wie überall, auch hier einen großen Erfolg haben wird. Eine Tonfilm⸗ Sehenswürdigkeit aller 1. Ranges. Guſtav Fröhlichs Höchſtleiſtung, ſein beſtes Tonfilm⸗ werk. Als Hauptdarſteller und zugleich als Regiſſeur hat er ſich tatſächlich überboten. Dieſer Film ſpielt zwiſchen der deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen und ruſſiſchen Front zu Kriegs⸗ beginn. Er iſt alles, aber kein Kriegsfilm. Er iſt ein ſpannendes, erregendes Abenteuer zwiſchen zwei Fronten. Ein Film von herr⸗ lichem Geiſte erfüllt, luſtig, witzig, humor⸗ durchſprüht und doch ſeriös, groß und ge⸗ waltig. Ein Film von beſter Qualität, er intereſſiert durch die Fülle der Ereigniſſe, durch Tempo, Spannung. Ein Spionage⸗ Abenteuer von mitreißender Handlung, voll ergreifenden Liebesſzenen. Der Film hat Herz: ſeine Friſche iſt ſeine Stärke. Ein außerge⸗ wöhnliches Filmwerk voll dramatiſcher Wucht. Dieſes herrliche Guſtav Fröhlich-Filmwerk muß man ſich unbedingt anſehen. Es lohnt ſich. Heute Montag letzter Tag Sinnſpruch Alle Tag' und alle Nächte Rühm' ich ſo des Menſchen Los; Denkt er ewig ſich ins Rechte, Iſt er ewig ſchön und groß! Goethe. Ihre Heimatzeitung iſt Ihnen in Ihrem Ferienaufenthalt ebenſo unentbehrlich wie zu Hauſe. Des⸗ halb vergeſſen Sie nicht, bevor Sie Ihre Ferienreiſe antreten, Ihre Adreſſe anzu⸗ geben, damit wir Ihnen unſere Zeitung gewiſſenhaft, pünktlich nachliefern können. Viernheimer Anzeiger. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. V. 35: 1135. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Achtung! Gustav fröhlleh“s schönstes und spannendstes Snitzenfilmwerk Eine fonfilm- Sehenswürdigkeit ersten Ranges. Heute Montag letzter Jag! 2 Abenteuer eines jungen Herrn in Polen“ Bekanntmachung Die Zulaſſung von Inſtallateuren zur Herſtellung von Gas- und Waſſerlei tungsanlagen. Betr.: Auf Grund der von der Gemeinde erlaß ſenen Richtlinien ſind ab ſofort nur noch die nachſtehenden Inſtallateure zur Herſtellung von Gas- und Waſſerleitungsanlagen berech— tigt. Allen überigen ſeither auf dieſem Ge biete tätigen Perſonen iſt es unterſagt, An lagen der genannten Art auszuführen. Selbſt die kleinſte Ausbeſſerung an den Leitungen darf nur von den zugelaſſenen Inſtallateuren ausgeführt werden. Leitungen, die von anderen hergeſtellt oder ausgebeſſert werden, werden in Zukunft nicht mehr abgenommen und an das Ortsnetz nicht angeſchloſſen. Es liegt im eigenen In tereſſe der Auftraggeber ſelbſt, nur den zuge laſſenen und fachmänniſch ausgebildeten In ſtallateur mit der Ausführung der Gas- und Waſſerleitungsanlagen zu betrauen, der auch die Gewähr für einen dauernd einwandfreien Zuſtand der Anlage ſowie der angeſchloſſenen Geräte bietet Zugelaſſene Inſtallateure: „Georg Babylon 1., Steinſtraße 5. Nikolaus Dewald 7., Bismarckſtraße 19. 3. Heinrich Effler, Adolf Hitlerſtraße 61, J. Chriſtian Hoock 1., Ludwigſtraße 21. 5. Johann Knapp 6., Lorſcherſtr. 7 3. Nikolaus Martin 4., Lorſcherſtraße 28. Ad. Ludw. Roos 1., Weinheimerſtr. 28. 7. Stephan Schmitt 1. Lampertheimerſtr.30 9. Emil Schneider, Lampertheimerſtr. 19. Jakob Konrad Winkenbach 1., Saarſtr. 25 Valt. Winkenbach 2., Weinheimerſtr. 53. Viernheim, den 21. Juni 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Peichso ie . sbe chan 0 No- X. —— D Ic win firgeit ſcragſen Jh wil 15 Ane e genoſen ch will meinen Vol Blück bringen CT ede eee eee, Maturreiner bei 3 Liter ä 22 Pig. — Pranntweinbrennerei— Weinkelterei IL. Lamberth Verloren geſtern abend v. Luiſenſtraße bis zum Sport— platz a. Lorſcher- weg eine Damen- Armbanduhr Der ehrl. Finder wird um gefl Rückgabe gebet Abzugeben im Verlag d. Ztg. Radſport Leuer Beſter in Köln. In Köln zeigten eine Reihe der beſten weſt⸗ deutſchen Nachwuchsfahrer im Dauerrennen vor 1500 Zuſchauern ihr Können. Am beſten gefiel der Kölner Leuer, der nicht nur den über 25 Km. führenden Vorlauf gewann, ſon⸗ dern auch in der 30⸗Km.⸗Hauptprüfung den erſten Platz belegte. Die Ergebniſſe: 30 ⸗ Km.⸗Steherrennen: 1. Leuer(Köln) 26:49,2 Min., 2. Küſter(Köln) 270 m, 85 Mathäus 650 m, 4. Lukas(Dortmund) 960 m, 5. Hölzner(Elberfeld) 1290 m.— Aus⸗ ſcherdungsfahren(Amateure): 1. Metz⸗ macher, 2. Horn, 3. Wollſchläger(alle Köln). Punktefahren(10 Runden): 1. Horn 21 P., 2. Metzmacher 16 P., 3. Wollſchlä⸗ aer 8 P. !!. y Brotkundgebung der N58 Ortsgruppe Viernheim Freitag, 28. lun abends 6.30 Uhr im„freisehütz“ Es spricht ein bekannter Gauredner über: Deutschlands Innen- und Ruflen-Polilik der Cegenwart Eintritt frei kein Volksgenosse darf fehlen! drei Runden zurück; Neuer deutſcher Autoſſeg Caracciola Sieger im Großen Preis von Frankreich.— Brauchiiſch nur 20 m jurück Rudolf Caracciola gewann auf einem Mercedes-Benz-Rennwagen den über 500 km führenden Großen Preis von Frank ⸗ reich, eines der bedeulendſten Automobil- rennen der Welt. Der Deutſche legte die Strecke in 4:00:54,6 Stunden mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 124.571 Stundenkilometern zurück. Auf den zweilen Platz kam mit Manfred von Brauchilſch auf Mercedes-Benz ein zweiter deulſcher Jah ⸗ rer, der von Caracciola nur um 20 m ge ſchlagen werden konnke. Dieſer neue Triumph des deutſchen Auto⸗ mobilſportes und der deutſchen Induſtrie, den 50000 Menſchen auf der Bahn von Li— nas⸗Montlhery miterlebten, gewinnt noch an Wert durch die Tatſache, daß alle anderen Teilnehmer, die das ſchwere Rennen über⸗ haupt beendeten, in einem Abſtand von drei Runden und mehr (eine Runde gleich 12,5 km) das Ziel paſſier⸗ ten. Rieſig war der Beifall der franzöſiſchen Zuſchauer, die die beiden deutſchen Fahrer, beſonders aber den Sieger, umjubelten. Dae Deutſchlandlied wurde von der rieſigen Menſchenmenge begeiſtert mitgeſungen. Umringt von jubelnden Menſchen begaben ſich die Fahrer zur Ehrenloge, wo man u. a. Korpsführer Hühnlein bemerkte. Nach 21 langen Jahren hatte wieder ein deutſcher Fahrer auf einem deutſchen Wagen Frank⸗ reichs größtes Rennen gewonnen. Das Endergebnis: Großer Preis von Frankreich: 1. Rudolf Caracciola(Deutſchland) auf Mercedes. Benz 4:00:54,6 Stunden gleich 124,571 Stdkm; 2. Manfred von Brauchitſch(Deutſch⸗ land) auf Mercedes⸗Benz 4700.55. gleich 124,566 Stoͤkm; 3. Zehender Frankxeich) auf Maſerati zwei Runden zurück: 4. Luigf Fagioli(Deutſchland) auf Mercedes-Benz 5. Achille Varzi/ Bernd Roſemeyer(Deutſchland) auf Auto⸗Unior fünf Runden zurück; 6. Sommer(Frank- reich) auf Maſerati fünf Runden zurück. (Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei Wochenende“, ins Haus gebracht.— Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weſtoerbreitete Tageszeſtung— hacbrichten und Anzeigenblatt wöchentlich das„Illuſtrierte Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. Siernheimer Burger- Big. Viernh. Voltsblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß. — Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Verbreitung Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 den 52 Jabraang Der Neichshaushalt Einnahmen und Ausgaben, Steuern und Schulden. Der amtliche Bericht über das abgelau— fene Haushaltsjahr des Reiches(1934) zeigt, daß die Voranſchläge überſchritten worden find, ſowohl in der Einnahme wie in der Ausgabe. In dieſer Tatſache drückt ſich die wirtſchaftliche Entwicklung aus. die durch die großzügigen Aktionen des Staates für die Arbeitsbeſchaffung beeinflußt wurde, was einerſeits erhebliche Koſten ver— urſachte, andererſeits zu einer erfreulichen Steigerung der Einnahmen aus Steuern uſw. geführt hat. Die Geſamteinnahmen des Rei⸗ ches betrugen 7806,5 Millionen RM, die Geſamtausgaben 8220.9 Millionen RM, ſo daß die Ausgaben die Einnahmen (rechneriſch) um 414,4 Millionen RM über— ſtiegen. Unter Berückſichtigung der vorhan— denen Reſte aus Ausgabetiteln ermäßigt ſich dieſer Fehlbetrag auf 354 Millionen RM. Zuſammen mit den Fehlbeträgen aus früheren Jahren ergibt ſich ein Geſamtfehl— betrag von 2464 Millionen RM. Die Zah— len zeigen, daß(abgeſehen von 1931 und 1932) das Defizit im jährlichen Haushalt faſt immer dieſelbe Höhe hatte: 1930 250 Millionen, 1931 920 Millionen. 1932 610 Millionen, 1933 330 Millionen. 1934 354 Millionen RM. Auf der Einnahmeſeite war das Steu— er aufkommen von 1934 um 1025 Mil⸗ lionen höher als im Etat vorgeſehen. Von dieſer Mehreinnahme aber gingen 320 Mil— lionen als Ueberweiſungen an die Länder. Das Reich hatte ferner für die Eheſtands— beihilfen 37,5 Millionen RM und für mehr zur Einlöſung kommende Steuerautſcheine 14,1 Millionen RM zur Verfügung zu ſtel— len. Dadurch verminderte ſich die dem Reich ſelbſt verfügbare Steuer- und Mehrein⸗ nahme auf 653,7 Millionen RM. Das Reich hatte außerdem Einnahmen aus der Spar— kaſſenanleihe und aus der Reichsanleihe (765 Millionen RM), ſo daß die Einnah— men eine Verbeſſerung von 1348 Millionen RM aufwieſen. Dem ſtanden aber diejenigen Mehr— ausgaben zur Verfügung, die ſich haupt⸗ ſächlich aus den geſteigerten Aufwendungen des Reiches für den Aufbau der Wirtſchaft ergeben mußten. Aus den Mitteln der Sparkaſſenanleihe ſind Arbeitsbeſchaffungs— wechſel in Höhe von 494 Millionen RM ein⸗ gelöſt worden. Die Reichszuſchüſſe für In⸗ ſtandſetzungsarbeiten der Gebäude erreich— ten 395 Millionen RM. Der Freiwillige Arbeitsdienſt iſt mit 124 Millionen RM Mehrausgaben eingeſetzt. Die Uebernahme von Bürgſchaften und Garantien erforderte 95 Millionen, der Rückkauf von Schuldver— ſchreibungen 84 Millionen RM. Der Um⸗ tauſch der Franken im Saargebiet 43 Mil⸗ lionen RM. Ein großer Poſten umfaßt „übrige Mehrausgaben für die geſamte Reichsverwaltung unter Gegenrechnung von Minderausgaben“ und beträgt 467 Millio— nen RM. So ergibt ſich, daß die Mehrausgaben 1702 Millionen, die Mehreinnahmen 1348 Millionen RM betrugen, wodurch der ein⸗ gangs erwähnte Fehlbetrag von 354 Mil⸗ lionen RM nachgewieſen iſt. In dieſem Zuſammenhang darf darauf hingewieſen werden, daß ſich im laufen ⸗ den Haushaltsjahr(1935) die Ein⸗ nahmen weiter günſtig entwickeln. In den zwei erſten Monaten des Rechnungsjahres (April und Mai) wurden an Zöllen und Steuern 173 Millionen RM mehr als in der gleichen Zeit des Vorjahres eingebracht. die Reichsſchuld betrug Ende März 12.45 Milliarden RM. Ende März befau⸗ den ſich für rund 1180 Millionen RM Steuergutſcheine im Umlauf. 25 Juni 1935 Das Eis iſt endlich gebrochen Die große Bedeutung des deutſch⸗engliſchen Flottenablkommens für eine europäiſche Zuſammenarbeit— Erklärungen des Votſchafters v. Nibbentroy London, 24. Juni. Botſchafter von Ribbentrop ge⸗ währte vor ſeiner Abreiſe aus London den Vertretern von Reuter und Havas ein In— terview. Bei dieſer Gelegenheit machte er über das deutſch-engliſche Flottenabkommen folgende Ausführungen: „Dieſes engliſch⸗deutſche Abkommen war nur möglich durch eine großzügige und ver⸗ ſtändnisvolle Einſtellung auf beiden Seiten, das heißt durch die Haltung des deutſchen Kanzlers und der britiſchen Regierung. Nach Jahren der ſchönen Reden. der ru— heloſen Miniſterreiſen von einer Hauptſtadt zur anderen, der Konferenzen, iſt hier zum erſten Male auch wirklich etwas getan worden, nämlich: der erſte praktiſche Schritt zur Rüſtungsbeſchränkung. Ich glaube, Europa hat in der Vergangen— heit den Fehler gemacht, immer zuviel auf einmal anzufaſſen. Erſtens wollte man im— mer alles auf einmal in Ordnung bringen, ſtatt ein Problem nach dem anderen in An— griff zu nehmen, und zweitens hat man, was noch ſchlimmer, verſucht, alle Probleme aller Länder mit allen Mächten gleichzeitig an einem Tiſch zu löſen. das wird dann kollektives Friedensſyſtem genannt. Ich glaube, man hat bisher das Pferd am Schwanz aufgezäumt. Auch Deutſchland wünſcht ein Friedens- ſyſtem, das Freundſchaften ent: ſpringt, die auf Tatſachen und nicht auf Theorien aufgebaut ſind. So müßte die Grundlage jedes Völker— bundes ausſehen! Aber Deutſchland iſt davon überzeugt, daß man dahin nur Schritt für Schritt geſangen kann, und glaubt, daß die vitalen Probleme Europas nur durch Friedens-Taten zu löſen ſind— auch wenn zwei Völker zunächſt allein handeln— und nicht durch allgemeine Friedens-Geſpräche, die Europa bislang nicht weitergebracht haben. Ich glaube, dies Flottenabkommen iſt der Anfang einer praktiſchen Friedenspolitik. Es regelt ein für alle Mal die Flottenfrage, das vitalſte Problem zwiſchen Deutſchland und England. Eine Flottenrivalität wird für alle Zukunft ausgeſchaltet. Das andere Hauptergebnis dieſer Flottenabma— chung beſteht darin, daß wir das Eis ge ⸗ brochen haben, das die politiſche Situa⸗ tion Europas in Erſtarrung hielt. Die At⸗ moſphäre der Beruhigung, die jetzt logiſcher⸗ weiſe nicht ausbleiben kann, wird ſicherlich den Weg zur Löſung anderer Fragen eb nen. Wir Deutſche glauben an die Miſſion, die Europa für die ganze ziviliſierte Welt zu er⸗ füllen hat. Vor die Alternative geſtellt wi⸗ ſchen: Konſolidierung der europäiſchen Staaten auf der einen Seite mit dem daraus folgenden Wohlſtand, der allein den Men- ſchenmaſſen unſeres Kontinents die Exiſtenz ſichern kann, und nur Chaos auf der ande⸗ ren Seite, ſollte die Wahl nicht ſchwer fal⸗ len. Ich glaube, in dem Ringen um die Erhal— tung der Kultur müſſen England. Frank⸗ reich und Deutſchland und die anderen eu⸗ ropäiſchen Länder zuſammenſtehen. Wir glauben an ein ſtarkes Europa und an ein ſtarkes Britiſches Weltreich. Da muß ich aber nun noch etwas bemer⸗ ken: Heute las ich in einer der Morgenzei⸗ tungen, daß Deutſchland verſuche, einen Keil zwiſchen Frankreich und England zu treiben. Dazu kann. ich nur ſagen, daß uns in Deutſchland völlig das Verſtändnis für ſolche ſeltſamen Unterſtel⸗ lungen fehlt, die ihren Urſprung nur in dem Geſchwätz von Leuten haben können. die ſich einfach von einer gewiſſen Vorkriegsmenta⸗ lität nicht freimachen künnen Wir ſollken klug ſein und unſere internen Zwiſtigkeiten innerhalb der alten Welt vergeſſen. Wenn wir alle die Auferſtehung des Abendlandes wünſchen, wie der Reichskanzler Hitler in ſeiner Rede ſagte, müſſen wir lernen, weit vorauszublicken, und auch an dieſe Auferſte— hung glauben. Man ſagt, ich hätte es mir zur Lebensauf— gabe gemacht, mitzuhelfen, daß eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen England. Frank⸗ reich und Deutſchland zuſtandekommt. der ſich die anderen europäiſchen Staaten gerne eingliedern könnten. Ich glaube. daß dieſe Leute recht haben, und ich bin überzeugt, daß wir auf dem beſten Wege hierzu ſind!“ Nibbentrops Anlunſt in Berlin Berlin, 24. Juni. Montagnachmittag iſt Botſchafter von Ribbentrop im Flug— zeug aus Hamburg auf dem Flughafen Tempelhof eingetroffen. In ſeiner Beglei— tung befanden ſich u. a. Admiral Schuſter, Kapitän z. S. Kiderlen und Profeſſor Graf Dürckheim-Montmartin. Zum Empfang hatten ſich neben dem Vater des Botſchaf— ters. Oberſtleutnant a. D. Ribbentrop, und ſeinem Sohn der perſönliche Mitarbeiter des Botſchafters, Pg. Wilhelm Rodde, und Korvettenkapitän Brückner vom Stabe des fen der Kriegsmarine einge— funden. Edens Veſprechungen in Nom Die Aussprache mit Muſſolini— die italieniſche Preſſe zurückhaltend Rom. 24. Juni. Ueber die erſte Beſprechung zwiſchen Muſſolini und Eden wurde folgende Verlautbarung bekanntgegeben:„Der ita— lieniſche Regierungschef hat im Palazzo Ve— nezia den engliſchen Miniſter Eden empfan— gen, mit dem er eine im herzlichen Ton ge— haltene Unterredung hatte. die ungefähr zwei Stunden dauerte. Während dieſer Un- terredung wurden das deutſch-engliſche Flot— tenabkommen vom 8. Juni. die Pläne über einen Luftpakt und andere Fragen erörtert, die den Gegenſtand des engeiſch-franzöſiſchen Zuſammentreffens in London vom 3. Fe— bruar bildeten.“ Miniſter Eden hat während ſeines Auf— enthaltes in Rom in der engliſchen Botſchaft Wohnung genommen. Die in der Verlaut— barung erwähnte erſte Beſprechung mit dem italieniſchen Regierungschef fand im Beiſein des engliſchen Botſchafters Drum— mond, des Staatsſekretärs Suvich und des Kabinettschefßs des Duce. Baron Aloiſi, ſtatt. Die Unterredung dauerte bis gegen 1 Uhr an und wurde nachmittags um 5 Uhr fortgeſetzt. Im übrigen bot ſich anläßlich eines Frühſtücks. das der Duce im Hotel„Excelſior“ zu Ehren ſeines engliſchen Gaſtes gab, Gelegenheit zu einer Vertiefung der italieniſch-engliſchen Fühlungnahme im weiteren Kreiſe. Offiziell ſtehen, wie man in Rom betont, lediglich die beiden Punkte der deutſch-engliſchen Flot⸗ tenverſtändigung und des Luftpaktes zur Verhandlung. Man glaubt jedoch, daß ähn⸗ lich wie in Paris im Laufe der Beſprechun— gen auch andere Fragen wie etwa der Donaupakt und eine Erörte— rung der geſamteuropäiſchen Lage zur Sprache kommen. Mit Beſtimmtheit kann angenommen werden, daß der Duce und Eden in einem Meinungsaustauſch über den franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Pakt und die ſich daraus für Europa ergebenden Folgen tre— ten werden. Man läßt in italieniſchen Krei⸗ ſen ſogar durchblicken, daß ſich der Duce einer Erörterung der abeſſiniſchen Frage, falls ſie von Eden angeſchnitten werde, nicht völlig entziehen werde. Allerdinas iſt man in dieſem Punkte nach wie vor beſonders zurückhaltend. In dieſem Zuſammenhang verdient die Tatſache Erwähnung, daß ſich ein beſonderer Sachverſtändiger des eng— liſchen Außenminiſteriums für die abeſſini⸗ ſche Frage in der Begleitung Edens befindet. In der römiſchen Preſſe befinden ſich keine Kommentare zum Beſuch Edens. Lediglich das halbamtliche„Giornale d'Italia“ unter— ſtreicht die Bedeutung der gegenwärtigen Begegnung mit dem Hinweis, daß Deutſch⸗— land zweifellos in wenigen Jahren über eine Flotte verfügen werde, die der Italiens und Frankreichs gleichwertig ſei. Frontlämpferbeſuch in Frankreich „Die Kameraden aus Stuttgart, 24. Juni. Als erſte größere Fronkkämpfergruppe aus Frankreich kamen 44 franzöſiſche Kriegsbeſchädigte nach Stuttgart, wo ſie für eine Woche Gäſte von Dr. h. c. Robert Boſch ſind. Es handelt ſich um Mitglieder der Natio— nalen Vereinigung der verletzten Front- kämpfer, deren Präſident Unterſtaatsſekre— tär Delſue iſt. Nach herzlicher Begrüßung auf der Rheinbrücke bei Kehl ging die Fahrt zunächſt nach Baden-Baden und nach Bad Wildbad. Dort begrüßte Reichskriegsopferführer Oberlindober die„Kameraden aus dem anderen Graben“ namens der alten deutſchen Frontſoldaten und der Kriegsopfer, und wies darauf hin, daß die franzöſiſchen und die deutſchen Frontkämpfer ſich ſchon ſeit über 20 Jahren kennen. Die ehemaligen Frontſoldaten aus beiden Lagern haſſen ſich nicht, ſondern ach⸗ ten ſich. Es iſt notwendig, dieſe gegenſeitige Achtung der Frontſoldaten auch auf die Völ⸗ ker und vor allem auf die junge Generation Völker in übertragen. Die dieſer alten dem anderen Graben“ Frontkämpfer ſind verpflichtet, vom Frie— den zu ſprechen, denn ſie kennen den Krieg. In Deutſchland will niemand einen Krieg. Namens der Gäſte dankten verſchiedene Vertreter für die herzliche und liebenswür— dige Aufnahme. In Stuttgart legten die Gäſte zu Ehren der deutſchen Gefallenen am Denkmal des ehemaligen Grenadierregiments Königin Oga(, Württembergiſches) Nummer 119 einen Blumenſtrauß mit einer Schleife in den franzöſiſchen Farben nieder. Nach Johannesburg geſtartet Ein viertes Junkers⸗Großflugzeug für Süd⸗ afrika. Deſſau, 24. Juni. Das vierte Junkers⸗Flugzeug der Type Ju 52 ſtartete nach Johannesburg. Die er⸗ ſten drei für die South African Airways beſtimmten Junkers⸗Großflugzeuge wurden im November vorigen Ithres in einer Flug⸗ zeit von 43 Stunden nach Johannesburg übergeführt. Der Luftverkehr der ſüdairika⸗ niſchen Union weiſt ſeither eine verzwölf⸗ achte Frequenz auf — — Vor zwanzig gahten Auftakt zu den Iſonzoſchlachten. Durch Italiens Kriegserklärung war eine neue Front in den Alpen entſtanden. Wie ein natürlicher Schutzwall liegen die Berg⸗ ketten zwiſchen Oeſterreich und Italien. Nur im Küſtenabſchnitt des Iſonzo, am Brük⸗ kenkopf von Görz, iſt ein Durchbruch möglich. Die Oeſterreicher haben ihre be— ſten Truppen an die Tiroler Front werfen müſſen. Vorſorglich ſind Teile Ti— rols kampflos geräumt worden, um eine beſſere Linienführung auf den Gipfeln der Bergmaſſivs zu erreichen. Zäh verteidigen die Tiroler und Steiermärker in ihrem aus— gezeichneten Verteidigungsſyſtem ihre Hei— mat. Anfang Juni ſetzen zwei Wochen lang (6. bis 20. Juni) die erſten Angriffe der Ita⸗ liener gegen die Iſonzofront ein. Cadornas Diviſionen beißen ſich feſt. Wohl beſetzen ſie unter großen Blutopfern einige Dörfer, aber den Görzer Brückenkopf und die beherr⸗ ſchenden Höhen können ſie den Verteidigern nicht entreißen. Am 30. Juni beainnt die erſte JIſonzo Schlacht— der vergeb— liche Anſturm von zehn italieniſchen Diviſio— nen gegen die öſterreichiſche Front. Das erſte Glied in der langen Kette von elf Iſonzo— Schlachten. Göring auf dem Frankentag Der Ausbau des Dritten Reiches. Auf dem heſſelberg, 24. Juni. Auf dem Frankentag 1935 hielt Miniſter— präſident Göring eine große Rede. In ſeinen oft von Beifallsſtürmen unterbroche— nen Ausführungen ſagte er u. a.: Wenn hier auf einer ſolch alten Kultſtätte Sonn— wendfeuer entzündet werden und wenn wir hier zuſamenkommen, ſo iſt auch dies eine heilige Handlung. Mögen ſie unſere Vorfahren vor Tauſenden von Jahren Heiden nennen, das iſt nicht das Entſcheidende, entſcheidend iſt, daß ſie gleichen germaniſch-nordiſchen Blutes waren wie wir. Entſcheidend iſt nicht der Gaube an dieſes oder jenes Dogma, der Glaube an dieſe oder jene Auslegung, ſon— dern entſcheidend iſt, wie ſtark der Glaube eines Volkes an ſeine Zukunft iſt. Und in— dem ich an mein Volk und ſeine Zukunft glaube, glaube ich an den Allmächtigen. Nie iſt ein größeres Wunder geſchehen als in unſerer Zeit. Dieſes Wunder ließ der All— mächtige durch Adolf Hitler geſchehen: Das N der Auferſtehung des deutſchen Vol— es. Daß heute die Welt in Achtung und Re— ſpekt vor Deutſchland ſteht, iſt abermals das Werk Adolf Hitlers. Es iſt vielleicht auch hier eine ganz zwangs— läufige Folgeerſcheinung, daß jenes Volk, das in ſich ſelbſt germaniſches Blut beſitzt, zuerſt bereit war, Deutſchland das Seinige zuzuerkennen. Darum ſind wir auch inner— lich beglückt und freuen uns über die Er— klärung des engliſchen Thronfolgers.. Er kann verſichert ſein: Wir deutſchen Frontſoldaten und das deutſche Volk ergreifen freudig die dargebo tene Rechte. Die engliſchen Frontkämpfer werden bei uns deutſchen Fronkkämpfern Achkung, Verſtändnis und Kameradſchaf finden. Jetzt iſt es an uns, dieſe Stellung als das gewaltige Fundament auszubauen, ein undament, ſo groß und ſtark, daß es den Stürmen, die unſerem Volk als Prüfung deſchieden ſein werden, ſtandhält. Deshald eht der Kampf solange weiter, bis anſer— Idee den letzten Volksgenoſſen erfaßt 15 Auch heute glauben noch viele: kommt Zeit kommt Rat. Sie müſſen empfinden lernen daß wir das, was wir geſchaffen haben, bis zum letzten Atemzug verteidigen werden bis die Jugend kommt, die noch leidenſchaft licher von der Idee erfaßt ſein wird. Nie mehr wird das vergehen. was mit ſo vie ſampf und Zähigkeit und ſo großem Glau— den erkämpft wurde. Kein Volk iſt ſo ſtark, daß es allein das Reich ſtürzen könnte. Der Miniſterpräſident wandte ſich dann gegen die verſteckten Angriffe der Kom— muniſten und der Reaktionäre und hob hervor, es ſei der Führung ſelbſt— verſtändlich auch genau bekannt, daß es in der Verwaltung noch manches au bereinigen N n gebe. Allen denen, jo erttarte der nter U. a., die aus dem Dritten Reich Punzen er⸗ halten haben, die ſich heute wiever glücklich fühlen, ſei es, daß ſie eingereiht in die Wehrmacht wieder ſtolz in ihrem Volk ſte⸗ hen, oder daß ſie als Arbeiter der Jauſt wieder wertvollſte Mitglieder des Volkes wurden, oder am Aufbau des Volkes dienen, ihnen allen möchte ich ſagen, ſie möchten nicht vergeſſen, daß alles dies geſchah, weil das Hakenkreuz geſiegt hat. Wenn heute„Patrioten“ glauben, ihrer Sehnſucht nach der Fahne Schwarz ⸗ Weiß⸗Rot Ausdruck verleihen zu müf⸗ ſen, dann geben wir ihnen zur Antwort: Seht Euch dieſe Farben an und erkennt. was ſie ſind, wenn ihr nicht farbenblind ſein wollt! Der Miniſterpräſident wies dann darauf hin, daß der Sieg des Sowjetſterns den Un— tergang Deutſchlands im Blutrauſch des Bolſchewismus bedeutet hätte. Für uns Frontkämpfer iſt es das größte. daß uns Adolf Hitler wieder freigemacht hat and daß wir wieder frei vor unſeren toten Kamera— den ſtehen können und ihnen heute das Denkmal ſetzen dürfen, das große Denkmal, in das wir brennend die Worte hineinſchrei— ben können: Sie ſtarben, auf daß Deutſch— land lebe! Aufgaben der Erzieher Reichsminiſter Ruſt in Saarbrücken. Saarbrücken, 24. Juni. Im Anſchluß an die gemeinſame Kundge— bung der NS-Lehrerſchaft des Gaues Saar— land-Pfalz und der HJ ſprach Reichsmini— ſter Ruſt zu den Erziehern des Saarlandes und der Pfalz. Immer wieder habe Deutſch— land antreten müſſen zum Schutze ſeines Lebensraumes. Eines ſei klar, es dürfe für unſer Volk und in unſerem Lande auch nicht die Möglichkeit eines Separatismus an der Grenze geben. Das größte Verſagen der Revolution von 1918 ſei die Nichtſchaffung einer Zentralmacht geweſen. Der Liberalis— mus ſei unmöglich für ein Volk in der Lage Deutſchlands. Das Volk müſſe ſozialiſtiſch organiſiert ſein in völkiſchem Sinne. Das Gemeinwohl müſſe über allem ſtehen. Unſer Lebensraum ſei eng. Wir beſäßen aber da— für Eigenſchaften unerhörter Art. Die deutſche Geſchloſſenheit habe ſich am 13. Januar gezeigt. Das Er— ſchütternde in unſerem Volk ſei, daß es nicht in einer Kirche zu Gott bete. Wir könnten die Spaltung nicht ändern. Als Ziel betrach— ten wir, daß die Deutſchen erklären könn— ten: Wir wollen mit allen Vorbehalten in religiöſen Dingen dafür ſorgen, daß die ganze Jugend nichts als Deutſchtand ſieht. Wir müßten das Volk zur Gemeinſchaft erziehen. Dazu ſei es notwendig, daß jeder deutſche Junge in der HJ aufwachſe. Notwendig ſei aber auch, daß der Lehrer und die junge Kameradſchaft feſt zuſammenſtänden. Der Führer habe bewieſen, daß die große Ent— ſcheidung nicht gemacht werden könne mit den reinen Intellektuellen, ſondern daß die einfachen, natürlichen Inſtinkte dazu mit— hülfen. Grote Luftſchutzübung Fliegerabwehrübung an der Oder. Berlin. 25. Juni. Die im Befehlsbereich der Luftkreiskom— mandos 2(Berlin) und 3(Dresden) veran— ſtaltete mehrtägige Luftſchutz⸗ übung fand in Stettin mit einer großen kritiſchen Beſprechung durch den Befehlsha— ber im Luftkreis Berlin, Generalleutnant Kaupiſch, ihren Abſchluß. Nach der Wiedergewinnung der deulſchen Wehrfreiheit und dem Wiedererſtehen der Luftwaffe iſt mit der Möglichkeit zugleich die Notwendigkeit gegeben, das vorwiegend in der Theorie aufgebaute Syſtem des Luft— ſchutzes einer zuſammenfaſſenden praktiſchen Prüfung zu unterwerfen. So wirkten erſtmalig bei der Uebung an der Oder alle militäriichen und zivilen Elemente des Luftſchutzes zu— ſammen. Der gleichzeitige Einſatz des Flug— melde- und Luftſchutzwarndienſtes mit ört— lichen Stellen des zivilen Luftſchutzes und mit den für die militäriſche Abwehr zur Verfügung ſtehenden Luftſtreitkräfte und Flatbatterien ſteuten die Veiſtungsfähigkeit des geſamten Melde⸗ und Abwehrverfah⸗ rens unter Beweis und vermittelte wert⸗ volle Erfahrungen. Kabinett der Versöhnung Die neue ſüdflawiſche Regierung. Belgrad, 24. Juni. Es iſt jetzt gelungen, die ſüdſlawiſche Re⸗ gierungskriſe zu löſen. Der bisherige Fi⸗ nanzminiſter Stoſadinowitſch ſtellte die neue Regierung zuſammen. Das neue Kabinett weiſt folgende Zuſam⸗ menſetzung auf: Miniſterpräſident und Au⸗ ßenminiſter Stojadinowitſch, Kriegsminiſter General Zifkowitſch, Handelsminiſter oder Landwirtſchaftsminiſter Dr. Spaho. Innen⸗ miniſter oder Verkehrsminiſter Dr. Koro⸗ ſchetz. Die kroatiſchen Fachminiſter, die ſchon dem Kabinett Jeftitſch angehört hatten, beiben auf ihren Poſten. f Der letzte Gouverneur von Samoa. Berlin, 25. Juni. Im Alter von 65 Jah⸗ ren iſt der letzte Gouverneur der ehemaligen deutſchen Kolonie Samoa, Dr. Erich Schulg⸗ Ewerth geſtorben, der ſeit 1898 im Kolonial⸗ dienſt ſtand. 1912 wurde er als Nachfolger des zum Staatsſekretär ernannten Dr. Solf Gouverneur von Samoa. Während des Krieges befand ſich Dr. Schulz⸗Ewerth als Kriegsgefangener in Neuſeeland. Nach dem Kriege war er als Kommiſſar bei der Hauptſtelle zur Verteidigung Deutſcher vor feindlichen Gerichten tätig. Er ſchied dann aus dem Reichsdienſt aus und hat ſich in dem letzten Jahrzehnt ſeines Lebens vor al⸗ lem dadurch verdient gemacht, daß er der Kolonialſchuldlüge entgegentrat. Die Sparmaßnahmen in Danzig Auflockerung der Bankfeiertage. Danzig, 25. Juni. In Zuſammenhang mit den Sparmaß⸗ nahmen hat der Senator für Soziales, von Wnuck ein Senatorenamt niedergeleg:. Die Leitung der Abteilung Soziales hat fortan der Staatskommiſſar für die Wohlfahrts⸗ pflege, Senator Batzer, mit übernommen. Auf Grund einer Verordnung vom 24. Juni 1935 haben die Banken und Sparkaſ⸗ ſen ihre Geſchäftsräume wieder in der üb— lichen Zeit offen zu halten. Ferner ſind die hinausgeſchobenen Fälligkeitstermine für Wechſel und Schecks in der Weiſe geregelt worden, daß die Einlöſungen noch im Laufe dieſer Woche zu erfolgen haben. Der Malmedyer Ausbürgerungsprozeß. Lüttich, 25. Juni. In dem Ausbürge— rungsprozeß gegen die vier Mitalieder der heimattreuen Bewegung in Malmedy, Jo- ſef, Peter und Heinrich De Hotthay und Paul Foxius wurde von dem Appellations— gericht in Lüttich, wie nicht anders zu er⸗ warten war, das Verſäumnisurteil verkün— det. Das Urteil lautet gegen ſämtliche vier Beſchuldigten auf Aberkennung der belgi— ſchͤn Staatsangehörigkeit. Gegen das Ur— teil wird von den Prozeßbeteiliaten Ein— ſpruch erhoben werden. Glasgow ſchwer heimgeſucht. London. 25. Juni. Gewaltige Wolkenbrüche entluden ſich am Montag über einem Teil Scholklands. Am meiſten wurde Glasgow betroffen, wo ganze Skadkteile überſchwemmt wurden und ſtun⸗ denlang unter Waſſer ſtanden.. In vielen Häuſern wurden die Erdge— ſchoſſe überflutet, ſo daß ſich die Einwohner in Sicherheit bringen mußten. In einigen Straßen ſtand das Waſſer einen Meter hoch Mehrere Häuſer wurden durch Bligtzſchlag getroffen. Internationaler Hochſtapler gefaßt. Berlin, 25. Juni. Dank der engen Zu— ſammenarbeit der Rauſchgiftzentralen Ma— drid, Amſterdam, Rotterdam. Barcelona, Wien, Wiesbaden und Berlin konnte jetzt der im Frühjahr des Jahres aus Barcelona geflüchtete und von faſt allen europäiſchen Polizeibehörden wegen Opiumvergehens, Heiratsſchwindels, Hotelbetrugs und anderer umfangreicher Betrügereien geſuchte 43 jäh ⸗ rige angebliche„Geheimrat“ Friedrich Schi⸗ rokauer in einem Krankenhaus in Amſter— dam ermittelt und hinter Schloß und Riegel gebracht werden. Zum erſten Male Jern- ſprechen und»ſehen. In Hamburg fand die Jahrestagung des Ver— bandes deutſcher Elek⸗ trotechniker ſtatt. Es wurde dort zum erſten Male gegenſeitiges Sprechen und Sehen von zwei verſchiedenen Stellen aus durchge⸗ führt. Weltbild(M). In kurzen Worten Botſchafter von Ribbentrop wies in einer Unterredung, die er Vertretern des Reuter⸗ büros und der Havasagentur gewährte, auf die Bedeutung des Flottenabkommens als 1 einer praktiſchen Friedenspolitik in. Der engliſche Miniſter Eden nahm in Rom ſeine Beſprechungen mit dem italienſchen Staatschef Muſſolini au.f In dem Ausbürgerungsprozeß gegen vier Mitglieder der heimattreuen Bewegung in Malmedy wurde das erwartete Verſäumnis⸗ urteil verkündet Im Rahmen der 24. Hauptverſammlung der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förde⸗ rung der Wiſſenſchaften fand die Einweihung des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtituts für Metall⸗ forſchung in Stuttgart ſtatt. In Lübeck wurde die Tagung der Nordi⸗ ſchen Geſellſchaft feierlich eröffnet. Auf der Eröffnungsfeier des Kongreſſes der Internationalen Handelskammer in Pa— ris berichtete der Präſident, Fentener van Vliſſingen, über die Strukturwandlungen des Welthandels ſeit 1933. —Fortſ.: Froinkämpferbeſuch aus Frankreich Begrüßung in Stuttgart Den in Stuttgart auf Einladung von Ro- bert Boſch eingetroffenen 44 franzöſiſchen Frontkämpfern wurde am Montag beim Mittagsmahl vonſeiten ihrer deutſchen Ka— meraden, von Partei und Staat und der Firma Robert Boſch ein ſehr herzlicher Emp⸗ fang zuteil. Dr. Robert Bo ſch begrüßte die fran⸗ zöſiſchen Gäſte und dankte dem Präſidenten der franzöſiſchen Frontkämpfervereinigung, Unterſtaatsſekretär Delſue, der im vorigen Jahre 25 Kinder von Arbeitern und Ange⸗ ſtellten der Firma Boſch nach Frankreich eingeladen hat, für ſeine glückliche wie mu— tige Geſte. Der Führer der franzöſiſchen Frontkämp⸗ ferabordnung, Kapitän Pivetean. dankte Robert Boſch für ſeine Gaſtfreundſchaft und überreichte ihm das Ehrenkreuz der franzöſi— ſchen Frontkämpfervereinigung. Dann nahm Reichskriegsopferführer Oberlindober das Wort. Er bien die franzöſiſchen Fronttampfer namens der deutſchen Kameraden herzlich willkommen. Die franzöſiſchen und die deutſchen Front— kämpfer. ſo betonte er, verbinde die gemein— ſame Liebe zu ihrem Vaterlande, das Be— kenntnis, daß ſie auf beiden Seiten für ihr Land im Kriege nur ihre Pflicht erfüllt ha— ben, die Bemühung, die Wunden des Krie— ges zu heilen, der Wunſch, nach einem dauer haften, ehrenhaften und ehrlichen Frieden und die gegenſeitige Achtung, die geboren wurde in den Tagen, in denen wir uns an- ſtändig geſchlagen haben. Der Redner ſprach den beſonderen Wunſch aus, daß es möglich ſein werde. im Laufe der nächſten Jahre weitere Brücken der Freundſchaft und des Friedens zwiſchen den franzöſiſchen und deutſchen Fronkkämpfern, aber auch zwiſchen den deutſchen und den engliſchen Frontkkämpfern und denen anderer Staaten zu ſchlagen. Der Arzneiloſtenanteil Vergünſtigung kinderreicher Jamilien. Berlin. 25. Juni. Die Herabſetzung des vom Verſicherten in der geſetzſichen Krankenverſicherung zu tra⸗ genden Arzneikoſtenanteils von 50 auf 25 Rpfg war bis zum 30. Juni 1935 begrenzt. Nunmehr hat der Reichs- und preußiſche Arbeitsminiſter in einerd Verordnung vom 15. Juni 1935 die Geltungsdauer der Her⸗ abſetzung bis zum 31. Dezember 1936 er- ſtreckt. Gleichzeitig hat der Reichsarbeitsminiſter in einem Rundſchreiben an die Länder er neut auf die Möglichkeit der Stundung und Niederſchlagung der Krankenſcheingebühr und Ar:neikoſtenbeteiligung in Fällen ſchwerſter augenblicklicher Not hingewieſen. Der Reichsarbeitsminiſter hat dabei ent⸗ ſprechend den Grundſätzen nationalſozialiſti— ſcher Staatsführung eine Weiterführung der Anordnung in den Fällen angeordnet, in denen es ſich um Krankheitsfälle in kin⸗ derreichen Familien handelt. Vallon auf das Meer getrieben Alle Inſaſſen gereltet. Brüſſel, 24. Juni. Der Ballon„Eſſen 2“, der am Sonntag⸗ abend in Gelſenkirchen mit einer Anzahl an- derer Ballone aufgeſtiegen war, ging an der Küſte von Oſtende nieder, wurde aber im letzten Augenblick von einer Boe erfaßt und aufs Meer getrieben. Der Ballonführer Tode blieb in dem Ballon, bis Hilfe vom Strand kam. Auch die anderen drei Inſaſ⸗ ſen, von denen zwei ins Waſſer geſprungen waren, wurden teils von einem Polizeibe⸗ amten, teils von einem Fiſcherboot gerettet. Der Ballon blieb unbeſchädigt und wurde noch am Montag verpackt. Die Behörden von Oſtende haben bei der Bergung jede Hilfe geleiſtet. Der Ballon„Deutſchland“, der ebenfalls in Gelſenkirchen aufgeſtiegen war, landete bei Putte nordöſtſich von Mecheln. Die Landung ging glatt vonſtatten. Der Bal⸗ lon wurde nach Deutſchland zurückbefördert. Die belgiſchen Behörden waren auch in die⸗ ſem Falle ſehr entgegenkommend und lei ſteten ihm die notwendige Hilfe. Die Hunde von Quetta Zu der furchtbaren Erdbebenkataſtrophe in Qustta ſchrieb dieſer Tage ein Leſer eines engliſchen Blattes, der Augenzeuge der Ka⸗ taſtrophe geweſen war: „Das ſonderbarſte war, daß in der Nacht des Erdbebens kein Hund in Quetta dazu zu bewegen war, ins Haus ut kommen. Ein Mann wurde buchſtäblich durch ſeinen Hund gerettet der im Freien geblie⸗ ben boot und bellte; er verſuchte den Hund mit Gewalt ins Haus zu ziehen, als das Erdbeben ausbrach und ſein Haus zufam⸗ menſtürzte. Auch deine Krähen und Spatzen schliefen auf den Bäumen; ſie ſaßen alle au der flachen Erde.“ Die Menſchen verſtanden freilich das ſeliſame Verhalten der Tiere nieht zu deuten. i Kinder in den Großſtädten Nach dem neuen Jahrgang des Statiſti⸗ ſchen Jahrbuches deutſcher Gemeinden, is dem auch über die Kinderzahl in den größ⸗ ten Städten Deutſchlands berichtet wird, wa⸗ ren in den 15 Städten mit mehr als 400 000 Einwohnern von je 1000 Einwohnern Kin der im Alter bis zu 14 Jahren: in Duisburg 256, in Eſſen 230, in Dortmund 227, ic Köln 194, in Breslau 188, in Düſſeldorf 183, in Wuppertal 182, in Nürnberg 177. in Leizig 167, in Hamburg 166, in Hannover 162, in Stuttgart 161, in Dresden 151, in München 150 und in Berlin 134. Am kin⸗ derreichſten ſind demnach die drei großen Stüdte des Ruhrgebiets. Am Schluß ſtehen die drei Landeshauptſtädte von Bayern, Sachſen und Württemberg und an ketzie⸗ Stelle die Reichshauptſtadt Berlin. Eſſes erreicht dabei genau den Reichsdurchſchnis mit 23 Prozent, alle 13 anderen liegen dar unter. Zu beachten iſt ferner, daß d Reichsdurchſchnitt im Jahre 1910 noch 319 war. Wenn der Holunder blüht Nun hat der Holunder ſeine Blütenbüſche aufgeſetzt und ſchimmert fröhlich aus dem Grün. Der Strauch trägt ein Feſtkleid, mo. leriſch und licht. Wer ihn ſieht, empfinde: Freude. Der blühende Holunder leuchtet wie der Bote des Sommers. Auch er macht die alte, trauliche Heimal ſchön. Käfer umſummen ſeine Blüten, Wol ken wandern darüber hinweg, Schwalben ſchweben dicht an ihm vorbei. Als ſeien dieſe Blüten Künder der Ferienherrlichkeit und des Wanderns, ſo ſtehen ſie weit. weit über die lachenden Auen, und zu ihnen hinauf tönt der Grillen unaufhörlich eintönige⸗ Lied. Der Sommertag ſingt. Unſere Vorfahren liebten den Holunder Nicht nur, weil ſie ihm Heilkräfte zumaßen. weil ſie glaubten, dieſer Strauch ſei von ge⸗ heimnispollen Beiſterlein bewohnt. ſonderr auch, weil er eine Augenweide und ein Zier ſtück ihrer Landſchaft war. So manches Märchen, das uns ans Herz gewachſen iſt, rankt ſich um den Holunderſtrauch, nicht min. 5 manche Spitzweggeſchichte oder manche⸗ ieb. Auch der Holunder, dem Flieder ähnlich t der Liebe hold und ein ihr weſensver⸗ mandtes Geſchöpf der Natur. Unſere ge- zchldoſlen Altvorderen— haben ſie ſich nicht unter dem biſchenden Holunder erer Liebe geſbanden? Und nie großartig iſt doch jene Szene in Flefſte Kätchen von Heſſhrann, eine Scene om deulſcher Imnertichkeit und Tiete. Käthe unter dem Struuche ſchläft 1 en Vier ihre Niehe aeſtehtl 19 Die Kindesenifül rer Das erſte Urteil im Fall Weyerhäuſer. ö Waſhington, 23. Juni. Wegen der Entführung des kleinen Wey⸗ erhäuſer und wegen Erpreſſung hatten ſich vor dem Bundesgericht der erheblich vorbe⸗ ſtrafte 24jährige Hermann Haley und ſeine 19 jährige Ehefrau zu verantworten. Nach⸗ dem beide ſich für ſchuldig bekannt hatten, verurteilte das Gericht nach kurzer Verhand⸗ lung Hermann Waley zu 45 Jahren Zuchthaus. eng ere, Hinſichtlich ſeiner Ehefrau lehnte das Gericht es auf Grund der Erklärungen des Eheman⸗ nes und des Verteidigers ab, ihr Geſtändnis anzunehmen. Waley und der Verteidiger hatten erklärt, daß Frau Waley erſt einige Tage nach der Tat von der Entführung des Knaben durch ihren Mann unterrichtet wor⸗ den ſei. f Der von Waley der Mittäterſchaft bezich⸗ tigte William Mahan, der unter Zurücklaſ⸗ ſung von 15000 Dollar aus dem Löſegeld vor bald zwei Wochen in Butte in Mon- tanga entfliehen konnte, hat bisher immer noch nicht verhaftet werden können. Blaue Stunden Die Völker im Zauber der Dämmerung Dichter haben ſie beſungen, und Maler hielten ihren ſeltſamen Reiz feſt, denn in einer beſonderen Beziehung ſteht der Menſch zu dieſer Stunde des blauen Zwielichts. Wenn der Tag verdämmert, erwacht die Poe⸗ ſie, denn alle Konturen der Dinge werden weich und verträumt. Jedes Volk, in deſſen Land die Tageshelle langſam in den Abend hinübergleitet, hat dieſer Spanne Zeit ihr beſonderes Gepräge gegeben, und will man eine Nation kennenlernen, muß man ſie in der Dämmerſtunde belauſchen. Der Deutſche liebt die Zeit der blauen Dämmerung— wir machen kein Licht, ſondern träumen ein wenig, jeder nach ſeiner Art. Unſer Land liebt ſtilles Betrachten. Im Gebirge und an der. See gehört die Dämmerung dem beſinn lichen Treiben, aber an der Waterkant hat wohl die Dämmerung die größere Bedeu⸗ tung. Wenn in den großen Hafenſtädten der Lärm am Kai und auf den Werften verklun— gen iſt, erwacht die Ziehharmonika, das Schifferklavier, und ſeine kleine Schweſter, die Mundharmonika. Und mit den ſchlagen⸗ den Wellen verbindet ſich die Muſik des See⸗ manns, der oft mit der abendlichen Flut die Heimat verläßt. Der Gang über den Deich iſt allen Bewohnern der norddeutſchen Mee— resküſte eine alte liebe Gewohnheit, und der Dichter und Deichhauptmann Detlev von Li— liencron hielt dieſe Stimmung oft in ſeinen Werken feſt. L'heure bleue, die blaue Stunde, ſagt der Franzoſe, und es klingt wie eine Liebkoſung, wenn er es ausſpricht. In Frankreich gehört dieſe Stunde der Frau. In Paris wird am Teetiſch geplaudert, und in den ſo— genannten Kurorten der franzöſiſchen Ri— viera wird getanzt. Die Landbewohner aber keltern ihren lichtroten Wein um dieſe Stunde, ſchneiden Blumen und pflücken Früchte für ihr Haus, und die Frauen legen für eine Weile die Arbeit nieder und warten auf das Aveläuten, um die Hände zu falten. Im Winter ſitzen ſie am Ofen, ſchauen in die Glut, blättern in den kleinen Heiligenbü— chern und ſprechen von Dingen, die ihr Herz bewegen. Spanien ſingt und tanzt an der Tageswende. Selbſt in den Straßen von Madrid klingen um die blaue Zwielichtzeit alte Lieder. Aber in den kleinen verſchwiegenen Orten, die abſeits der großen Wege liegen, iſt die Dämmerſtunde die belebteſte des Tages. Da macht der Liebſte der dunkelhaarigen Schönen ſeine Fenſter— promenade, da rlappern die Kaſtagnetten. und Melodien voll Glut und aufpeitſchen⸗ dem Rhythmus ertönen im Lande des Stier⸗ kampfes. Naht die blauroſa Dämmerung der Küſte Italiens, ſo ſind die unzähligen Städte und Städtchen, die am Meere liegen und deren Leben ver— bunden iſt mit den ewigen Schwingungen der unendlichen Flut, von einer faſt feier⸗ lichen Bewegtheit erfüllt. Die blaue Stunde wird benutzt zu Arbeiten am Hafen— die maleriſchen Schifferboote liegen leicht ſchau— kelnd im ſeichten Waſſer oder auf dem Sand — die ausgeſpannten Netze werden nachge⸗ ſehen, ausgebeſſert und zuſammengelegt. Das iſt meiſtens Frauenarbeit. Die Männer ſii⸗ zen dabei und ſpielen auf einem einfachen Inſtrument, einer Art Gitarre, Volksweiſen. Wie ein leiſer Chorgeſang tönt es am Ufer entlang, bis das Abendgebet das Schaffen des Tages beendet und langſam der Strand ſich entvölkert. An der Nachbarküſte, im ſchönen Dal matien aber, gehört die Stunde des Ver dämmerns dem Waſſerſchöpfen. Viele plät— ſchernde Brunnen erwarten die Frauen des Landes, die in alten kunſtvollen Krügen das prudelnde Waſſer holen und dabei einander ihre Geheimniſſe anvertrauen. Sinkt aber die Dämmerung über Korſika. o erwacht Heldentum und Kampfluſt bei den Bewohnern dieſer romantiſchen Inſel. Jagd vafſen und die Gürtelmeſſer werden geſchlif fen, und im Schein der verglühenden Sonne blitzen Stahlklingen und Piſtolenmündun— gen. In der Dämmerung ſein Ziel treffen. erfordert ſcharfe Augen, und die Männer bon Korſika durchdringen die Dunkelheit, wenn die Rache auflodert und Vergeltung ihr Opfer fordert Die zerklüftete Pracht der Na tur ſchuf Menſchen, deren Inneres für den Fremden unverſtändlich iſt, und noch heute gilt das Wort Napoleons: Die Menſchen meiner Inſel ſind wie Blitze, die jäl Dämmerung zerreißen Draußen erliſcht der über den Stickrahmen und den Wänden der altbulgariſchen Nähſtuben werden angezündet, und es entf Stunde des Zwielichtes die farbenprächtige kunſtvollen Stickereien der bulgariſchen Na tion, die weltberühmt geworden ſind. An ten Sitten und Gebräuchen hängt die nölkerung des Bulaarenlandee Blaue Stunde gehört der Kunſtfertigkeit und der Poeſie. So ſitzt im Kreis der ſchaffenden Frauen oft ein Mann mit einem Buch auf den Knien und lieſt aus den Werken der großen heimiſchen Dichter vor. Und weiter folgen wir dem verdämmern⸗ den Licht. Es hat ſeine unantaſtbare Stunde nicht in dem Getriebe internationalen Ver⸗ kehrs, ſondern in ſtillen Orten, in denen das Volk noch volkstümlich lebt. In der Klarheit der ſkandinaviſchen Länder erſcheint die Dämmerung faſt opalfarben— das tiefe leuchtende Rot der norwegiſchen Forde wandelt ſich in zartes Korallenroſa— der Himmel ſcheint ſich noch höher zu wöl⸗ ben. Das iſt die Feierſtunde der Flößer und Bauern. Von den ſchwankenden, treibenden Stämmen ſchallen Lieder— die Flaſche. mit kräftigem Schnaps gefüllt, macht die Runde— die ſtarken Burſchen ringen mit⸗ einander, um ihre Kraft zu beweiſen, und das abendliche Mahl wird unter freiem Him— mel bereitet. Auf den Bauernhöfen aber ſpinnen die Mädchen hochzeitliches Linnen und erzählen von Liebe und Zukunftsträu— nien. a Nur kurz iſt die Dämmerung in Argentinien und Braſilien. Aber in dieſer Zeit herrſcht fieberhafte Tä tigkeit, denn nun iſt es in den Straßen er⸗ träglich geworden, und raſch werden noch vor völliger Dunkelheit die Beſorgungen ge— macht. Noch ſieht man die Farben der Stoff— im Tageslicht, noch ſind die Lichter nicht ent. zündet. Die Parade der ſchönen Frauen nennt der Südamerikaner die Stunde zwi ſchen Tag und Nacht— die Frauen kommer aus ihren Häuſern und erledigen alle ihre Einkäufe. und die jungen Männer erwarten die Angebetete und tauſchen mit ihr einen Blick oder ein Lächeln aus, denn die Sitten ſind ſpaniſch-ſtreng, und nur im Kreiſe der Familie können ſich die jungen Leute tref- fen. wenn ſie miteinander ſprechen wollen Leiſe klappern die Lackſtäbchen und Lunſt⸗ voll geſchnitzten Steine im Reiche des Mi— kado, wenn die Dämmerſtunde naht. Auf Matten ſitzend, ſpielt der Japaner ſeine ur— alten Spiele, die Klugheit und Ueberlegung erfordern Auf der Inſel des Grobritanniſchen Rei⸗— ches gehört die graublaue Stunde. wie dort ihre Färbung iſt, dem Kluübleben. England, das Land der Klubs. ſo heißt es in der ganzen Welt. Und war es im ver⸗ gangenen Jahrhundert das Vorrecht der eng⸗ liſchen Männer, ihr ſtreng iſoliertes feuda⸗ Klubleben zu führen, ſo ſchuf ſich die au im 20. Jahrhundert auch ihr geſellig⸗ Leben in den Räumen klubartiger Vereine gungen. Dort plaudert man und ſpielt Bridge und genießt bei ſüßduftender Ziga⸗ rette die Stimmung der Dämmerung. der Todeszug der Wirbelſtürme Kanſas Cily, 22. Juni. Zahlreiche Gegen— den des Mittelweſtens wurden erneut von heftigen Wirbelſtürmen heimgeſücht, die be— trächtlichen Schaden anrichteten und auch wieder Opfer an Toten und Verwundeten I So wurden in Shields(Nord-Da⸗ Frau getötet und zwei weitere ſchwer verletzt. In Texarkana Perſonen durch einen zirbelſturm ums Leben, während 15 mehr weniger ſchwer verletzt wurden. Jahl— er wurden erheblich beſchädigt. zerſtörte der Sturm den Fluggeug— des dortigen Flughafens und be— fjſinf Flugzeuge kamen drei im Hotel zu wohnen und hauptſächlich ſeine Arbeiten im Pips, ſollte das heißen Stich zu laſſen, ohne die er nicht leben kann, wie mir erze Gilbert erzählte. Aber ſo wie die Dinge liegen, verein 8 facht ſich das...“ „Ja, wieſo denn?“ ſchüttelte die alte Dame ihre weißen Locken.„Wenn ihr fort ſeid, ſo kann man ihn doch nicht 70 ſo ohne weiteres— „Wir laſſen dir Erſatz“, meinte Pips, an die Bemerkung der Großmutter anknüpfend.„Rate mal, haben?!“ „Du tuſt, als ſei das abgemachte Sache!“ lachte Gilbert. „Wird mein Vater überhaupt nicht gefragt?“ „Ach— woher denn? Man muß den Männern keine was wir vor 1 7 1151 „ 10 ugt Magenſäure, pflegte ſie Dann erhob ſie ſich un Nachdem der ſeine einſtigen Herrn ſchwichtigt hatte, bek— Verhaltungsmaßregeln, ſowohl für die „Stop! Verhaſpel' dich nicht, Reſi!“ gebot Pips und ihrer weitläufigen Manſardenwohnung, für„männlichen Urheberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag, Halle(Saale) hob die Hand.„Es geht alles mit rechten Dingen zu. Gebrauch' f 51 Meine Junggeſellenwohnung wird doch frei, Fahrſtuhl n! wird friſch geölt, weil er durch Nichtbenutzung aſthmatiſch geworden iſt. Papa Haller wird dort inſtalliert, mitſamt] Villa und Pavillon aufgehoben wiſſen und ſetzte ihre ſeinen Schriften und Büchern, und wenn du dich ſchon nicht freuſt, dann wird unſer Johann vor Begeiſterung jung werden, wenn er ſeinen lieben Herrn wieder hat!“ Auch daran Schach ſpielt Papa ebenſo gern wie du, höre ich— alſo alles geht wie geſchmiert. Ich hoffe nur, du kokettierſt mir Aber„Reſi“ durfte nicht bisherige gemeinſchaftliche einſtige Amme, die ſchein“ betreute, den alten J Aufregung über die Ausſicht, ſeinem zu können, etwas be— Pips genau ausgearbeitete Inſtandſetzung ſich ausdrückte, als auch für die An— ſchaffungen in Küche und Keller. Denn Pips wollte die Wirtſchaftsführung zwiſchen zur Zeit in Edlach die Villa„Sonnen— zur Wirtſchafterin hatte ſie gedacht, trozdem ſie mit ihren eigenen Angelegenheiten vollauf beſchäftigt ſein konnte. henachteiligt werden. Sie war Selbſtändigkeit laſſen, ſonſt kommt man nicht weiter“, er— klärte Pips würdevoll. Und zu der alten Frau gewandt: „Wir fahren jetzt nach Berlin, nehmen Gilberts alte Krax'n mit—“ „Erlaube gütigſt— mein Auto eine Krax'n zu nennen, das iſt ſtark“, unterbrach ſie der Gatte entrüſtet.„Der Wagen wurde mir als verläßlich und ſehr bequem an— geprieſen, und das iſt er auch—“ „Um deinen lieben Vater herzubringen, wird er taugen“, tröſtete Pips gnädig,„anſonſten iſt ſolch ein g'hazter Hund kein Sportobjekt, ſondern wie eine Kuh, die brav Milch gibt und keine Umſtände macht...“ „Reſi“ ſchlug die Hände zuſammen in freudigem Er— ſtaunen: „Wie? Höre ich recht? Ihr wollt Haller nach Wien bringen? Ja, wie denn— iſt er einverſtanden?“ ſprudelte ſie erregt hervor. „Natürlich iſt er einverſtanden!“ erklärte Pips be⸗ ſtimmt.„Allerdings weiß er noch nichts davon; aber das macht nichts, ich werde es ihm ſchon beibringen. Da er, wie du weißt, einen kranken Fuß hat, ſo konnte er bisher nicht daran denken, in ſeine geliebte Heimat zu kommen, nicht mit ihm, Reſi— zuzutrauen iſt es dir!“ ſchloß die unverbeſſerliche Pips, die keine Rührung aufkommen laſſen wollte. Es machte ſich wirklich alles wie„geſchmiert“, wenn Pips ihre Hände darin hatte. Sie hatte eine Art, die Dinge zu vereinfachen, daß jeder Einwand in ſich ſelbſt zuſammenſank. Vorläufig befand man ſich zwar noch bei Großmama „Reſi“, die von Pips Weiſungen über ihre diverſen Schütz linge übernahm und ſorglich notierte. Niemanden und nichts vergaß Pips. Sie ſaß da und überlegte, ob ſie auch nichts vergaß „Die dreitauſend Schilling, die du mir geliehen haſt, wird dit Willy gutſchreiben“, erklärte ſie plötzlich.„Ich habe alles mit ihm ausgemacht. Er übernimmt das Konto Pieringer, der alte Geizkragen, ſamt der Klauſel, dem Gotthold eine Stellung zu geben, damit er heiraten und einen beſcheidenen Hausſtand gründen kann. So hab' ich alle meine Hühner und Gänſe im Stall!—“, ſchloß ſie aufatmend. Gilbert wechſelte mit der alten Dame einen gerührten Blick. Wie ſie ſich immer ſcheute, Gemüt zu zeigen, die viel zu vornehm, um ſich zu beklagen, wenn etwas nicht in Ordnung ging, was bei dem mangelhaft beauſſichtigten Hausweſen unter Hortenſes Herrſchaft nur zu leicht mög— lich war. Solange Pips hier am Ruder war, konnte nicht viel verſäumt werden, dafür ſorgte ſie ſchon in ihrer energiſchen Art, die auch nachwirkte, wenn ſie für kürzere oder längere Zeit abweſend war. Nun aber hieß es, für zwei lange Jahre im voraus zu ſorgen. Und das tat Pips. Als ſie von ihrer Unterredung mit dem alten Johann wieder ins Wohnzimmer trat, ſchien das Geſpräch zwiſchen der Großmama und dem Gatten plötzlich zu ſtocken. „Na, was iſt denn? Habt's mich ſoeben ausgerichtet— was? Heraus mit der Sprache!“ Gilbert machte ſo eigentümlich glückſtrahlende Augen, und„Reſi“ lachte: „Wir erzählten uns Geſchichten. Zum Beiſpiel von einem Mädchen, das vor noch nicht ganz zwei Monaten jede Anſpielung empört zurückwies, wenn es ſich ums Heiraten handelte. Zuerſt das Studium, dann allerhand ſoziale Probleme, die ein Menſchenleben total ausfüllen ſollten— wie, Pips?“(Fortſetzung folgt.) 1 N e S NON NOV AUA TIIE MEZ VEN. Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag. Halle(Saale). Nachdruck verboten. Mit tiefer Verbeugung verabſchiedete ſich dieſer. Es war gerade in dem Augenblick, als Henneberg und der Bordmonteur draußen damit beſchäftigt waren, die Ware in dem rieſigen Autokoffer zu verſtauen. Ganz nahe trat er an Irmingart heran, und während er ihre kleine weiße Hand feſt drückte, ſagte er mit tiefer Eindringlichkeit: „Darf ich irgend etwas für Sie tun, gnädiges Fräu⸗ lein? Ich fühle, daß Sie leiden. Wie darf ich helfen?“ Wie eine wohlige Wärme umhüllten des Fliegers Worte das arme, ſchutzloſe Mädchen. Warum ſtockte ihr reines, törichtes Herz? Warum rauſchte das Blut in ihren Adern, während ihre Hand eiskalt in ſeiner warmen, lebensſtarken Hand ruhte? Konnte ſie ihm nicht ſchnell von aller Qual ſagen, die Hennebergs dauernde Nachſtellung ihr brachte? Konnte ſie nicht von ihrer ent⸗ ſetzlichen Furcht ſprechen, die ſie vor den brutalen Fragen des Fiſchhändlers hatte? Ihr roter, feingeſchnittener Mund zuckte, und ihre Augen ſprachen mehr, als jemals über ihre Lippen ge— kommen wäre. Aber ein Wort der Anklage fand ſie nicht. Was war ihr Schickſal neben dem ſeinen? Er ging einen ſchweren, gefahrenreichen Weg. Da mußte er frei ſein, ganz frei von Sorgen um das Schickſal Fremder. „Ich danke Ihnen für die...“ Das war alles, was ſie ſtammelnd erwidern konnte. Gewaltſam machte ſie ſich aus der Umklammerung ſeiner Hand frei. Sie fühlte, daß ſie die Tränen kaum würde zurückhalten können, wenn er noch ein Wort zu ihr ſprach. „Ich komme wieder, gnädiges Fräulein. Ich komme beſtimmt wieder. Vielleicht vergeſſen Sie mich inzwiſchen nicht ganz?“ Die befehlsgewohnte Stimme des Fliegers wurde ganz weich und warm, aber von Irmingarts Lippen kam keine Antwort. Sie drängte mit aller Kraft ihre Empfindungen zurück, nur ihre Augen ſuchten ſchnell noch einmal ſeinen Blick. Dann trat ſie raſch hinaus in den Laden. Hartmut von Camprath aber ſah mit einem langen, ſehnſüchtigen Blick hinter der ſchlanken Geſtalt her, die geſchmeidig wie eine Gazelle, aber doch mit leicht ge— neigtem Kopfe dahinging. Nie würde er den letzten Blick dieſer Augen vergeſſen!, wußte der Flieger. Auch ſeine Seele bewegten ſchmerz— liche Gefühle, und doch war auf ihrem tiefſten Grunde eine ſüße Ahnung von Glück, die er wie einen Talisman mitnehmen wollte auf ſeinen großen Flug ins Ungewiſſe. ech ſtees Kapitel. Als Irmingart von Schadow-Boltzien an dieſem Abend die Fiſchhandlung verlaſſen hatte und im abend lichen Verkehr der Großſtadt untertauchte, war es ihr plötzlich, als berge die triſte Arbeitsſtätte nun doch eine märchenhafte Koſtvarkeit für ſie. Noch immer hingen ihre Gedanken an der Begegnung mit Hartmut von Camprath. Sie konnte ihm nicht einmal böſe ſein, daß er ſie ſo viel 1 ine Worte ins gefragt hatte. Immer wieder rief ſie ſich ſei Gedächtnis zurück. Das wor keine plumpe Neugier geweſen; zus ihm an fremdem Geſchick. warme Teilnahme ſpre U alückte 0 is, was ſie am Mittag ein wenig ver hatte. Durch augenblicklich ihren Be— ino m 53 ſid ne Möglich m Edgar Stiehm hierher? N U ſie beſchäftigt war? Hatte Freilaſſen müſſen? Noch bevor gart einer Ueberlegung fähig war, enthob ſie der un! liche und unerwünſchte Begleiter ihrer Zweifel. „Tja. Ich bin halt wieder da. Leibhaftig, wie Sie zu ſehen belieben. Wiſſen Sie, mit den Beweiſen iſt es manchmal auch dem Herrn Unterſuchungsrichter nicht ſo leicht wie mit Behauptungen. Aber was ſoll ich Ihnen erzählen? Sie wiſſen es ja ſelbſt.“ Und als ihn Irmingart mit großen, erſtaunten Augen anſah, fuhr er fort: „Nun ja, es iſt ſchon ſo. Das ganze Haus— und auch Sie, ſtolzes Mädchen— behaupten ja auch, daß ich ein Verbrecher ſei. Aber können Sie es beweiſen?“ Wieder griff die furchtbare Angſt vor dieſem Geſellen würgend nach Irmingart. Nun war ſie wieder den ganzen Weg mit dieſem Menſchen allein. Sollte ſie einen Schupo rufen? Aber als hätte Stiehm auch dieſe Gedanken erraten, ſagte er mit frechem Lächeln, indem er ſich ganz dicht zu Irmingart hinüberbeugte: „Wiſſen Sie, Verehrung eines verehrungswürdigen Gegenſtandes iſt nicht ſtrafbar. Sie ſehen ſich alſo umſonſt nach einem geſetzlichen Hüter um.“ Da kam ihr die ganze Beherrſchung wieder. Henne— berg, der ihr am Nachmittag die bitterſten Vorwürfe wegen ihres angeblich nicht richtigen Verhaltens gemacht hatte, ſtieg vor ihrem Auge auf. Sollte ſie ſich noch länger von dieſem Menſchen quälen laſſen? Hing nicht von ihrer Geſundheit und Fröhlichkeit mehr ab? Hatte nicht der arme, blinde Vater ein Recht auf Erleichterung ſeines ſchweren Loſes? „Ich verbitte mir ein für allemal derartige Be— merkungen und Nachſtellungen. Glauben Sie nicht, daß ich das auf die Dauer ertragen möchte. Ich muß Sie bitten, mich endlich in Ruhe zu laſſen.“ „Aha, toll einfach! Adlig, arm, bettelarm— aber frech!!“ Ein gemeines, brutales Auflachen begleitete Stiehms Worte.„Mein liebes Kindchen“, er machte eine künſtliche Pauſe, um die Wirkung ſeiner Worte noch zu ſteigern,„ſolche Mätzchen kenne ich. Ich durchſchaue die Komödie... Zeit haben, mein ſchönes, empfindſames Täubchen. Auch Sie ſind nicht unerreichbar für einen Edgar Stiehm.“ Von dem Ende der ſtillen Straße her hallte der ſchwere Schrittmeiner Schupoſtreife, und da Stiehm ſcheinbar doch allen Grund hatte, eine Begegnung zu vermeiden, drehte er ſich ſchnell herum und rief etwas Unverſtändliches zurück. Herzklopſend und mit bebenden Lippen kam Irmin— gart an dieſem Abend nach Hauſe. Schwer und doch er— leichtert ſiel ſie in den Stuhl und ſaß apathiſch dem ge— liebten Later gegenüber. Sie ſcheute ſich, dem Vater das Eſſen zu bereiten. So beſudelt fühlte ſie ſich durch die Worte des verbrecheriſchen Menſchen. Jeder Biſſen quoll ihr im Munde. „Haſt du Aufregung gehabt, Liebling?“ Der fein fühlende Blinde ſtellte die behutſame Frage. Irmingart erſchrak. So wenig hatte ſie ſich alſo be herrſcht. „Nein, Väterchen wie kommft „Ich höre, du ißt nicht?“ Da nahm Irmingart M zum i chen abgeſpannt, Väterchen eg glitten durch das Fenſter, eilten über die ichten in weiter Ferne ein erleuchtetes emſig gearbeitet. Vi deſſen Leber vährend er noch voll ·m Abend wie ein Stein in ſie auf der Welt, der hilfloſen Vater mußte ſie Unruhe über die un gürde ſich dieſer heim derholen? een 1 üfſchluchzen zu gte Stimme des „Ich bin nur müde, Väterchen— ſehr müde.“ Die blinden Augen ri i Irmingart, aber ſie konnten nicht ſehen, daß in den ren ſchwere Tränen blinkten. Irmingarts Seele durchfuhr es wie ein Meſſer beim Anblick des heiter ſorgloſen Vatergeſichts. „Vater, Vater! Hilf du mir! Ich brauche Troſt! Nur dies eine Mal. Dies eine Mal nur im Leben! Jahre hin⸗ durch war ich ſtandhaft und hart. Nun beugen mich zwei liebe, verſtehende Augen und die Scheußlichkeit zweier Menſchen. Ich bin doch kein Freiwild!“ Unverſtanden, ungehört verhallten die Schreie i Innern des gequälten Mädchens. Im Innern, das don ſo lange ſchon aus vielen Wunden blutete und noch immer die Kraft fand, Liebe zu ſpenden. „Du mußt dich ſchlafen legen, Herzenskindchen. Git mir doch, bitte, noch einmal den Zigarrenreſt da herüber. Denke nur, ich rauche ſchon die ganzen Tage an dieſen zwei Zigarren und bin doch ſo glücklich darüber.“ „Väterchen!“ „Es iſt aber auch ein ſo ſchönes Gefühl, wieder einmal verſchwenden zu können, Irmingart. Oh, dieſes Gefühl.“ Jetzt huſchte doch ein wehmütiges Gefühl über der Tochter bleiche Züge: „Väterchen! Das iſt doch kein Verſchwenden!“ Jetzt gelang ihr ſchon ein fröhlicherer Ton. Wie eine Königin, erhaben und unantaſtbar, ſchein⸗ bar unermeßlich im Tragen von ſtillen Kümmerniſſen, war Irmingart. Sie hatte das Geſchirr leiſe abgeräumt und griff nun mit kindlich verwunderten Augen nach dem Nachrichten⸗ blatt, das in dem Manſardenſtübchen ein ſehr ſeltener Gaſt war. „Ei! Du haſt ja gar eine Zeitung gekauft, Väterchen? O wie ſchön! Da biſt du gewiß nicht ſo einſam geweſen den langen Tag?“ „Nein, Kind! Die rührende Frau Reiſch hat mir ſchon einige Seiten vorgeleſen; aber ſie ſpricht doch ein bißchen undeutlich. Schade!“ Irmingart fühlte den unausgeſprochenen Wunſch des Vaters und griff ihn ſofort auf. „Komm, ſetz' dich erſt ganz behaglich, Väterchen, und rauche. Dann werde ich dir weiter vorleſen— ja?“ Ein freudiges Leuchten flog über das blinde Geſicht; der gütige Mund lächelte dankbar. „Ein Weilchen nur, dann brauchſt du aber Ruhe, Irmingart!“ Der Tochter Augen aber waren ſekundenlang ſtarr auf eine große Bildreportage gerichtet: „Heute nacht um zwölf Uhr Start des Rieſenflug— bootes Sieglinde zum Weltflug... der weltberühmte Flieger Hartmut von Camprath über die Ausſichten des Fluges und ſeinen Zweck...“ Irmingart ſchloß die Augen. Ein kühnes, ſchönes und doch ſo unendlich gütiges Männergeſicht ſah ſie greifbar nahe vor ſich. Und wieder fühlte ſie den Blick der Augen in ſo warmer Anteilnahme auf ſich gerichtet, daß wieder ein feines Klingen wie von Glocken in ihr war. „Bis zwölf Uhr möchte ich aber gern noch auſbleiben, Väterchen. Wir ſehen uns ja ſo wenig!“ ſagte ſie bittend, und mit Verwunderung hörte der Blinde, daß ihre Stimme jetzt ſeltſam belebt klang. Siebentes Kapitel. Draußen auf dem rieſigen Flugfeld war in dieſen mitternächtigen Stunden noch alles in fieberhafter Tätig— keit. Geſtalten huſchten durch das Licht der rieſigen Schein— werfer und verſchwanden wie Geſpenſter im Dunkel. Rattern und Keuchen von Motorbooten. Quietſchen von Kranen. In der Halle dicht am Kanal wurde der Bug eines Flugbootes ſichtbar, der ſich noch leicht drehte. Hartmut von Camprath verabſchiedete ſich ſoeben von ſeinen Eltern. Tief beugte er ſich über die feinen Hände ſeiner Mutter und küßte ſie innig. Herzhaft und männlich drückte er die des Vaters. „Leb wohl, Junge, und gut durchhalten!“ ſagte der Ge— heimrat von Kamprath und verbarg ſeine weiche Abſchieds— ſtimmung unter unnatürlicher Rauheit. „Ich denke, Vater! Alſo bleibt recht ſchön geſund! Und vielen Dank auch noch einmal, daß du gekommen biſt, Muttchen!“ In dieſem Augenblick trat der alte Prokuriſt Hetzheim Hartmut heran und ſagte im Flüſterton: eider muß ich Herrn Doktor noch eine ſchmerzliche ht mitgeben. Ich ließ Fräulein von Schadow beob— 60 ud... Schnell, Hetzheim, wir haben keine Zeit verlieren!“ wurde von einem Herrn abgeholt.“ has für einem Herrn? Haben Sie das nicht feſt— ſen?“ fragte Hartmut, nun ſchon nervös und un— „ d Detektivbüro kannte ihn bereits. Der Beob— achtende hat ſich auf kleinen Fall getäuſcht. Es waren ſicher⸗ heitshalber zwei... Herr Doktor ſagten doch, es könne koſten, was es wolle...“ „Ja doch! Schneller, Hetzheim! Wer war es? „Der berüchtigte Zuchthäusler Edgar Stiehm, der auch 140 bei uns vor Jahren einen Kaſſenraub ausführte! der alte Prokuriſt zögernd 10 101% Sie! Glückab!“ erdammt! Unmöglich! Schweigen hl, Herr Doktor! Und nun— ne traten die Tränen in die Augen. Er en jungen Chef und künftigen Herrn der zel amprath hatte ſeine Gattin inzwiſchen weggeführt. ie ſchluchzte noch immer leiſe in ſich hinein. Wieder einmal fuhr ihr Junge, ihr Einziger, ins Un⸗ gewiſſe. Wie viele Male hatte ſie dieſe Qualen ſchon er⸗ leben müſſen! Bisher hatte ſie ihn ſtets wieder heil und ſtrahlend in die Arme ſchließen können, und doch...— ob er die ge⸗ fährlichen Kämpfe mit dem Schickſal auf die Dauer würde gewinnen können? O ja! Mutter eines ſo bekannten Fliegers zu ſein, war ſehr ehrenvoll und ſchön— aber die ſchlafloſen Nächte und inbrünſtigen Gebete... „Kraus! Motoren anwerfen!“ (Fortſetzung folgt. faus gelten und Naſſau Auslands⸗Jounaliſten in Bad⸗Nauheim. Bad⸗Nauheim, 25. Juni. Seit einigen kagen iſt eine Reihe namhafter ausländi⸗ ſcher Journaliſten, die ihren Sitz in Berlin haben, in Bad⸗Nauheim anweſend, um die Einrichtungen des Weltbades zu beſichtigen. die Gäſte vertreten insgeſamt 120 ausländi⸗ ſche Zeitungen. Im Rahmen dieſes Beſuches ſand eine Begrüßung im Kurhaus ſtatt, bei der die rhein⸗mainiſche Preſſe durch das Gaupreſſeamt und die Landesſtelle des Mi⸗ niſteriums für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda vertreten war. Ein Rundgang durch die Betriebe und Anlagen des Staatsbades und der Kurverwaltung ſowie der Ausſtel⸗ ung Frankfurter und oberheſſiſcher Künſtler ſhloß ſich an. * Frankfurk a. M., 25. Juni.(Die Auf⸗ gaben der N SD A P.) Wie das Gau⸗ preſſeamt der NSDaAp mitteilt, hat ſich Gauleiter Sprenger entſprechend der Ver— ordnung des Stellvertreters des Führers für nachfolgende Städte die Aufgaben des Beauftragten der NSDAP ſelbſt vorbehal— en: Frankfurt a. M., Wiesbaden. Hanau, Gießen, Darmſtadt, Mainz, Offenbach a. M. und Worms. Darmſtadk, 25. Juni.(Gautſchfeſt der Buchdrucker.) Zum erſten Male ſeit Jahrzehnten veranſtalteten die Darm— ſtädter Buchdrucker ein öffentliches Gautſch⸗ ſeſt, alſo die Freiſprechung der Lehrlinge. Auf dem Marktplatz war der Brunnen feſt— lich geſchmückt und als Ort der„Exekution“ hergerichtet. Unter immer ſteigender Anteil— nahme und Begeiſterung der unzähligen Zuſchauer erfolgte nach den amtlichen und „zünftigen“ Anſprachen die Gautſche. Drei— mal wurde der jeweilige Jünger Gutenbergs rückſeitig in das kalte Waſſer des Markt- brunnens getaucht, dann entleerte ſich der Schwamm über ſeinem Haupte, und ſo rollte hann die erzieheriſch wirkende Zeremonie der Freiſprechung der Lehrlinge ab, gekrönt durch einen Trunk friſchen Bieres. damit die äußere Feuchtigkeit durch die innere ausgeglichen werde. Der Tag endete mit einem zünftigen Johannisfeſt. Darmſtadt, 25. Juni.(Lon der Ern ſt Ludwig- Hochſchulgeſellſchaft.) Auf der Tagung der Ernſt Ludwig-Hochſchul⸗ geſellſchaft teilte Rektor Hübener mit, daß aus Anlaß der 100 Jahrfeier der Techniſchen hochſchule Darmſtadt im kommenden Jahr der Verein Deutſcher Ingenieure ſeine Ta— gung in Darmſtadt abhält. Aus dem Odenwald.(Beſſere Preiſe für Eichenlohrinde.) Das Rinden— ſcälen iſt im dichtbewaldeten hinteren odenwald eine ſtets beachtliche Einnahme— quelle für Beſitzer und Arbeiter geweſen. Nachdem es in der letzten Zeit gelungen iſt, den Marktpreis für die deutſche Eichenſchäl⸗ einde zu einer rentablen Verdienſthöhe zu bringen, hat ſich das Schälen wieder mehr ausgebreitet. Durch das Vorhandenſein gro— ßer Stockſchläge haben viele Volksgenoſſen für längere Zeit Arbeit und Brot erhalten. Mainz, 25. Juni.(Teilſperre der Mainbrücke bei Koſtheim.) Nach einer Polizeiverordnung über den Verkehr auf der Straßenbrücke über den Main bei Mainz⸗Koſtheim dürfen in Zukunft Fahr— zeuge aller Art, deren Geſamtgewicht mehr als 9 Tonnen beträgt, die Brücke nicht mehr befahren. Die Umleitung für dieſe Fahr— jeuge erfolgt über Hochheim, Flörsheim, Rüſſelsheim Worms, 25. Juni.(Rheingoldprä⸗ gung der Fürſtbeſchöfe.) In den Be⸗ ih des Muſeums der Stadt Worms gelangte dor kurzem ein Prägeſtempel für Rheingold münzen, wie ſie von Mannheim und Speyer bekannt ſind. Der Wormſer Prägeſtempel zeigt die Stadtanſicht mit der Inſchrift:„Theſauri Absconditi Arenarum Rheni“(Gold aus den Landen des Rheins). Unter der Stadtan⸗ icht ſteht die Bezeichnung Wormbs und die Jahreszahl 1772. Abſchläge dieſes intereſſan⸗ len Prägeſtempels, alſo fürſtbiſchöflich worm⸗ ſſche Rheingolddukaten, ſind bis jetzt noch nicht bekannt geworden. Für die Geſchichte der Rheingoldprägungen iſt der Wormſer Prägeſtempel von hohem Intereſſe. Alzey, 25. Juni.(Schwerer Verkehrs⸗ unfall.) In der Nähe der Kreishaushal— tungsſchule ereignete ſich ein ſchwerer Ver⸗ lehtsunfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Beim Verſuch, einen anderen Kraftwagen zu überholen, geriet ein Liefer— wagen auf der regennaſſen Aſphaltſtraße ins Schleudern, ſauſte mit voller Wucht gegen ein Haus und wurde wieder nach der anderen Seite zurückgeworfen. Der Sohn des Wagen⸗ beſitzers wurde mit dem Kopf durch die Windſchutzſcheibe geſchleudert und ſchwer ver⸗ letzt. Als der Lieferwagen auf den Bürger⸗ eig geriet, ging gerade der 61jährige Phil. alter aus Weinheim vorbei. Er wurde von dem Auto erfaßt und erlitt neben Quetſchun⸗ gen mehrere Rippenbrüche und einen ſchweren Schädelbruch. Er ſtarb im Krankenhaus. Laukerbach, 25. Juni.(Furchtbarer delbſtmor d.) In Grebenhain fanden Arbeiter den ſeit einer Woche vermißten Po, lgeidiener einer Nachbargemeinde tot auf der Unglückliche hatte offenbar eine Spreng, lapſel im Munde zur Exploſion gebracht, do er Kopf vom Rumpfe getrennt war. Fa. milienſtreitigkeiten ſollen die Urſachen dieſer unſeligen Tat ſein. Wie erinnerlich, ereig⸗ gete ſich erſt vor einiger Zeit ein ähnlicher urchtharer Soſhſtmord. Schotten, 25. Juni.(Studienfahrt zum Vogelsberg.) Auf Veranlaſſung der ſtaatlichen Stelle für Naturſchutz in Preußen finder in der Zeit vom 28. Juni bis 2. Juli von Fulda aus eine große vegetations⸗ kundliche Studienfahrt durch den Vogelsberg ſtatt. Der Urwald am Taufſtein, die Bu⸗ chenwälder am Hoherodtskopf und das Hoch- moor werden als beſonders intereſſante Er⸗ ſcheinungen eingehend beſichtigt werden. Aus den Nachbargebieten Zwei Brüder beim Segeln ertrunken. Trier, 25. Juni. Zwei Brüder aus Trier, der eine 16, der andere 22 Jahre alt, hat— ten mit ihrem Boot eine Fahrt unternommen und dabei Segel geſetzt, um den ſtarken Bergwind auszunützen. Außerhalb des Weich— bildes der Stadt Trier kenterte das Boot in der Moſel, wahrſcheinlich infolge falſcher Bedienung des Segels. Die beiden Inſaſſen ertranken. Der eine der Brüder hatte ver⸗ ſucht, den anderen, der im Schwimmen nicht ganz ſicher war, zu retten und wurde von oie⸗ em in die Tiefe gezogen. Kulturarbeit des Odenwaldklub⸗ 53. Haupkverſammlung in Mosbach. Mosbach, 25. Juni. In die alte freie Reichsſtadt Mosbach, die Stadt der Fach⸗ werksbauten, Mittlerin der fränkiſchen und pfälziſchen Landſchaft und des fränkiſchen und pfälziſchen Weſens hatte für Samstag und Sonntag der Odenwaldklub, der große Heimat- und Wanderperband ſeine Mitglie— der eingeladen zur Teilnahme an der 53. Hauptverſammlung. Waren bereits am Samstag etwa 1200„Klubler“ eingetroffen, ſo konnte dieſe Zahl am Sonntag ſich durch das Einrollen von drei Sonderzügen aus Frankfurt, Offenburg und Mannheim auf 2500 erhöhen. Während der Samstag ledig— lich internen Beratungen des Hauptaus— ſchuſſes und des Wegebezeichnungsausſchuſ— ſes vorbehalten war und am Abend die be— reits anweſenden Wanderer zu einem Empfang durch die Stadt Mosbach in der Feſthalle vereinigte, war der Sonntag vor— mittag ausſchließlich der Hauptverſammlung gewidmet, der ein ſehr umfangreiches Pro— gramm zu Grunde lag und der außer den Mitgliedern eine große Zahl von Ehrengä— ſten ſowohl der badiſchen Regierung als der Reichsbahn, der Reichspoſt, der Forſtver— waltung, der Stadtverwaltung, ſowie Ver— tretern der Brudervereine aus dem Schwarz— wald, der Pfalz, der Rhön und dem Sauer— land und anderer am Wanderſport intereſ— ſierter Kreiſe beiwohnten, die der Deutſche Wanderführer, Miniſter a. D. Prof. Wen— ner-Darmſtadt, mit einem herzlichen Friſch⸗auf bewillkommnete. das Wandern ſei nicht allein eine ideelle Aufwärtsſuche des deutſchen Menſchen und ſeiner Seele, ſondern es ſei auch ein ſehr ſtarker volks— wirtſchaftlicher Faktor und insbeſondere könne mit Freuden feſtgeſtellt werden, daß jetzt ſchon 60 Prozent der großen Verkehrs- inſtitute davon überzeugt ſeien. daß die Lonitſches Manderbeweaung als ſolche u ihren beſten Kunden gehort. Wenn man dee daß die deutſchen Wanderer allein im Jahre etwa 150 000 Kilometer zurück ſ egen, ſo kann man auch den Kampf um die Gleichberechti— gung gegenüber den Verbänden der Leibes⸗ übungen verſteyen. Prof. Dr. Götz Darmſtadt erſtattete den Täligkeitsbericht über das abgelaufene Jahr. Der Mitaliederſtand hahe ſich durch Neuzu⸗ * TT gänge gegefſüber dem Worfayre mit 121 Ortsgruppen und 11000 Mitgliedern auf gleicher Höhe gehalten. Große Arbeit leiſtete der Wegebezeich⸗ nungsausſchuß, mußte er doch 3600 km far⸗ bige Wegebezeichnungen betreuen. Um den aktiven Wanderern ihre Treue zu danken konnten rund 2600 Mitglieder mit dem „Goldenen“ ausgezeichnet werden. 135 Mit⸗ glieder erhielten das Abzeichen für 25jährige und 18 für 40jährige Mitgliedſchaft. Ferner erhielten das Ehrenzeichen„für treue Klub— arbeit“ in Gold vier und in Silber 49 Mit⸗ glieder. Aus dem Inventar iſt hervorzu⸗ heben, daß der Geſamtklub 13 Türme, zwei Klubhäuſer, 42 Schutzhütten und Tempel be— ſitzt. ſowie 1000 Ruhebänke und 31 Quellen- und Brunnenanlagen zu betreuen hat. Fer— ner wurden neue Schutzhütten in Ernſthofen und Schriesheim errichtet und umfangreiche Erhaltungsarbeiten an der Wildenburg durchgeführt. Zuſammenfaſſend könne geſagt werden, daß der Geſamtklub erſprief liche Arbeit auf kulturpolitiſchem Gebiet ge eiſtet hat und auch weiter leiſten wird im Intereſſe von Volk und Heimat. 8 Dem Schatzmeiſter Inſpektor Rühl ⸗ Darmſtadt wurde hierauf Entlaſtung erteilt und der Voranſchlag für 1936 einſtimmig angenommen. In den Hauptausſchuß wur den Prof. Dr. Ruhl und Dipl.-Ing. Pfei— fer- Bensheim neu gewählt. Die Haupt— verſammlung 1936 findet am 4. und 5. Jusi in Auerbach ſtatt. Aus der Heimat Gedenftage 25. Jun i 1530 Verleſung der Augsburger Konfeſſion auf dem Reichstage zu Augsburg. 1822 Der Dichter E. Th. A. Hoffmann in Berlin geſtorben. 1842 Der Dichter Heinrich Seidel zu Perlin i. Meckl. geboren. 1845 Der Großinduſtrielle Adolf Kirdorf in Mettmann geboren. 1864 Der Phyſiker Walter Nernſt in Brie— ſen geboren. 1904 Der Dichter Wilhelm Jordan in Frankfurt a. M. geſtorben. Prot.: Elogius Kath.: Proſper Sonnenaufg. 3.37 Sonnenunterg. 20.27 Mondaufg.—.— Mondunterg. 14.56 Sehnittblumenpflege Ein Blumenſtrauß darf niemals unaufge— bunden ins Waſſer geſtellt Herden, denn die zuſammengebundenen Stiele können dann nicht genügend Waſſer ſaugen, und die Blumen verwelken vorzeitig. Bevor man die Blumen in das Waſſer ſtellt, ſoll man prüfen, ob die Stilenden nicht ſchon braun oder gar abgeſtorben ſind. Die Enden ſind nicht mit einer Schere abzuſchneiden, denn dadurch werden die ſaugenden Poren zer— quetſcht und arbeitsunfähig. Mit einem ſchar— ſen Meſſer ſchneide man in ſchräger Richtung ein Stück des Stieles ab. Die Blumen dür— ſen un Waſſer nicht feſt auf den Stielenden ſtehen, ſie können ſo nicht genug Waſſer auf— nehmen. Das Waſſer muß täglich erneuert werden, dabei ſind ebenfalls täglich die Stiele zu beſchneiden. Das Waſſer ſoll nicht zu kalt ſein, und das Gefäß iſt von faulenden Beſtandteilen zu reinigen. Ein wenig Kochſalz in dem Waſſer iſt vorteilhaft. Sind die 1 Schnittblumen ſchon matt geworden. ſo be— —— Weltbild(M) Charles ſiegt im Kampf um die Europameiſterſchaft. Der belgiſche Schwergewichtsmeiſter Pierre Charles ge— wann den Kampf gegen Hower⸗Köln um die Europamei⸗ ſterſchaft im Schwergewicht in Berlin nach Punkten. Un⸗ ſer Bild zeigt links dae 8 rechts Charles nach dem dampf. lebt ſte eine rtleine Menge Aſptrin, das man in dem Waſſer auflöſt. Am längſten halten ſich Blumen, die am frühen Morgen oder am Abend ge⸗ ſchnitten werden. Nimmt man an einem Som⸗ mertag von einem Spaziergang Blumen mit heim, dann trägt man ſie beſſer in einem Körbchen als in der warmen Hand. * kun Verbot der Auspfundungen. Im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsnährſtand hat die Hauptvereinigung der deutſchen Viehwirt— ſchaft eine Anordnung erlaſſen, wonach Fleiſch und Fleiſchwaren aus Schlachtungen, die nicht für einen in der Handwerksrolle eingetragenen Fleiſchereibetrieb oder für eine Fleiſchwarenfabrik vorgenommen wer⸗ den, nur dann gegen Entgelt abgeſetzt wer⸗ den dürfen, wenn das Fleiſch und die Fleiſch⸗ waren aus Notſchlachtungen ſtammen. wenn gewerblich Fleiſch und Fleiſchwaren liefernde Betriebe ſo ungünſtig gelegen ſind, daß dem Verbraucher die Verſorgung durch ſolche Betriebe nicht zugemutet wer— den kann oder wenn das Schlachtvieh eine angemeſſene Zeit im eigenen Betrieb gehal— ten worden iſt und nicht zu angemeſſenen Preiſen abgeſetzt werden kann. Für Ver. ſtöße werden Ordnungsſtraſen bis zu 1000 RM angedroht. Die Anordnung gilt für das ganze Reich mit Ausnahme der Gebiet— der Landesbauernſchaft Weſtfalen. Schles. wig⸗Holſtein, der Kreisbauernſchaften Lü beck und Hamburg ſowie des Schlachtvieh verwertungsverbandes Oſtpreußen. * Wettervorherſage: Da ſich das ausgedehnte Hochdruckgebie⸗ über Südſchweden und der Oſtſee noch wei ter verſtärkt hat, iſt mit Fortbeſtand des hei teren, hochſommerlichen Wetters zu rechnen örtliche Gewitter ſind jedoch nicht ausge ſchloſſen. ee eee Mit feſtem Griff warf der Führer das Steuer der Wirtſchaft herum. Arbeit und Brot für Alle! Aufſtieg heißt der Kurs. 135 dem Führer durch Eintritt in die FFC Vörſen und Märkte Frankfurter Produktenbörſe. Treber 17 bis 17,10, Reſt alles unver— andert, Stimmung ruhig. In Handelsklaſſen— ware fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 725 Rinder, darunter 32 Ochſen 37 Bullen, 398 Kühe, 208 Färſen, außerdem wurden 119 Rinder von der Reichsſtelle auf— getrieben; ferner 607 Kälber, 25 Schafe, 3475 Schweine. Preiſe: Ochſen 43, 42, 41; Bullen 42, 41, 40 bis 41, 36 bis 38; Kühe 41 bis 42, 35 bis 41, 28 bis 34, 20 bis 27; Färſen 42, 41 bis 42, 39 bis 41, 34 bis 38; Kälber 58 bis 60, 50 bis 57, 41 bis 49, 30 bis 40; Hammel—, 39 bis 40; Schweine 47 bis 51, 47 bis 51, 47 bis 51, 44 bis 50, 37 bis 46,—, 43 bis 46, 38 bis 42. Marktverlauf: Rinder rege, bei Kühen Ueberſtand; Kälber, Hammel und Schafe langſam, ausverkauft; Schweine mit— telmäßig, nahezu ausverkauft. Mennnheimer Großviehmarlt. Auftriel 0 148 Färſen Schweine bis 41, 36 bis 26 bi bis bis 525 42 9 ˖ Kälber und Schweine Mannheimer Pferdemarkt. Zufuhr: 2 ind 29 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde 500 bis 1300, Schlacht— pferde 70 bis 180 Rm. pro Stück. Markt⸗ verlauf: Arbeitspferde ruhig, chlachtpferde lebhaft. Mannheimer Getreidegroßmarkt. Wieſenheu 8 bis 850, Rotkleeheu 9 bis 9.50; Reſt unverändert 28 Arbeits- und 4 Obſt⸗ u. Gemüſegroßmarkt Weinheim vom 24. Juni 1935. Kirſchen Qualität A 25——35, Qualität B 13— 24, Qualität C 8—12 Pfg Erdbeeren Qualität A 20—22, Qualität B 18—19, Qualität C 15—17 Pfg. Stachelbeeren grün 10—12 Pfg. Johannisbeeren 20—22, Himbeeren 36, Erbſen 8 Pfg. Anfuhr 80 Ztr. Nachfrage gut. I. Heute Dienstag 14 Uhr Verſteigerung. lieber 2 Minuten zndter Zu Bett, als einen Abend onne Chlorodonf/