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Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Beilagen: wöchentlich das„Illuſtrierte Wochenende“, zweimal jährlich den Sommer⸗ und Winter Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Einmachzucker zu billigſten Tagespreiſen Anselzhranntweln 32% Literfl. 2.— o/ Gl. Auselzbranntwe in 40% Literfl. 2.50 o/ Gl. Weinessig, Estragonessig offen und in Flaſchen Einmach- Cellonhan Umſchlag mit 1 Bogen 2390 Umſchlag mit 2 Bogen 40 Salicynergament Rolle mit 2 Bogen 12 Pfg. 30% Rabatt mit Ausnahme weniger Artikel 15 zum Erbsenzupfen gesucht! frücdr. Wunelm Ipanner Hühlerhof, Muckensturm Adolf Hitlerstrage 36 Telefon 117 Se b Hülunden wurde in Nähe des Kriegerdenk. mals eine Herren- Armpanuuur Gegen Einrück⸗ ungsgebühr ab- zuholen bei Hofmann Glöckner lest die Heimat-Zeitung! Ortsgruppe Srolfkundgebung der MS DIP inen Freitag, 28. Juni abends 3.30 Uhr im„Freischütz“ ES spricht ein bekannter Gauredner üher: Deutschlands Innen- und Hufen- Politik der Gegenwart Eintritt frei Kein Volksgenosse darf fehlen! S Die Reiſezeit bricht an! Beim Wandern, bei Sport und Spiel ſuchen wir fraft und Erholung; über einem ſchönen Buch aber Jerſtreuung und frohe Laune! Ein unterhaltſamer Roman, eine ſpannende Erzählung, Beſchreibung und Dichtung, oder was immer es ſei ſiein Uxlaub ohne ein gutes Buch! Lokales Viernheim, 27. Juni. Sinnſpruch Wohltaten, ſtill und rein gegeben, Sind Tote, die im Grabe leben, Sind Blumen, die im Sturm beſtehn, Sind Sternlein, die nicht untergehn. *„O, dieſe Hitze“, das iſt eine ſteh— ende Redensart, die man überall hören kann, haben aber auch wirklich ungemein heißes Wetter die letzten Tage gehabt. Die Sonne brütet den ganzen Tag über unbarmherzig auf die ſchwitzende Menſchheit und alles andere Lebeweſen nie— der. Wir glauben ſchon in den Hundstagen zu ſein, die doch erſt im Juli kommen. Die Hitze macht ſchlapp und müde und beſonders wird darüber geklagt, daß vielen ganz be— nommen ſind im Kopfe, faſt unfähig etwas zu denken. Auch ſind bereits einige Hitzſchläge Die Landwirte ſind ſehr ſtark beſchäftigt mit Einbringen des Heues. Verſchiedentlich ſchon vorgekommene Unglücks— aufmerkſam zu machen, etwas mehr Vorſicht walten zu laſſen. Hier hatten wir bereits einen noch glücklich Aus Weiher bei Bruchſal wird gemeldet, daß ein Landwirt unter den beladenen Heuwagen zu liegen kam und hierbei den Tod erlitt. 6 unmündige Kin⸗ der trauern um ihren Ernährer. genzell Amt Lahr erfahren wir, daß ein 72 beladenen ſtürzte und hierbei ſeinen Tod fand. Deshalb Bauern, Vorſicht! Das Gleiche gilt auch für die vielen, die die öffentlichen Gewäſſer auf So ſind am Montag und Dienstag in Mannheim zwei Schüler ertrunken und zwar im Neckar. Deshalb auch hier aufgepaßt. Man hat nur ein Leben zu Die Dreſchmaſchinen rüſten be reits zum Druſch. In etwa 3 Wochen wird die Ernte mit Macht einſetzen. Zur Zeit wird Reps, der jedoch in nur geringen Mengen hier wo man hinkommt. Wir hier vorgekommen. fälle veranlaſſen darauf verlaufenen Unglücksfall. jähriger Bauer vom ſuchen um zu baden. verlieren. gebaut wird, ausgedroſchen. * Große Kundgebung. Viernheimer Volksgenoſſen und-genoſſinnen! Am Freitag Abend um 8.30 Uhr ſpricht in den„Freiſchütz— Sälen“ ein bekannter Gauredner des Gaues Heſſen-Naſſau in einer Großkundgebung der hieſigen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. über „Deutſchlands Innen- und Außen-Politik der In dieſer Verſammlung muß der letzte Volksgenoſſe erſcheinen! Es iſt wich⸗ tig genug für jeden, aus berufenem Munde all das zu hören, was das ganze deutſche Volk innen- und außenpolitiſch bewegt. lautet die Parole: am Freitag Abend in die Groß⸗Kundgebung der N. S. D. A. P.! * Durſt bei der Hitze. Wenn es ſehr heiß iſt, hat man das Gefühl, immerzu trinken zu müſſen. Man trinkt zwar ausgiebig, aber der Durſt läßt doch nicht nach. Deshalb iſt es viel beſſer, wenn man bei heißem Wetter ſtarkes Durſtgefühl hat, friſches Waſſer in den Mund zu nehmen und es nach einiger Zeit wieder ausſpeien. Das bringt zuſammen mit einer kalten Waſchung Erfriſchung ohne daß Gegenwart“. Claudius. Aus Heili Heuwagen Deshalb es uns ſchadet. Uebrigens löſchen am heißen Tagen warme Getränke viel mehr den Durſt als kalte; ſie haben außerdem den Vorzug, daß ſie uns beſſer bekommen. * Durſtende Tiere! Gedenket bei der Hitze der durſtenden Tiere, beſonders auch der angeketteten Hofhunde; ſchützt ſie auch vor der unausſtehlichen Hitze, ſtellt die Hütte ins Kühle; gebt den Tieren Waſſer. Auch die Vögel durſten. Stellt Waſſerbehälter auf.— In den Ställen ſorgt für Kühle Luft, ſchwenkt die Ställe! Alles lindert den Tieren die Qua— len der Hitze. * Vom Strandbad. Am Sonntag weilten am Mannheimer Strandbad 20000 Perſonen, die per Boot, per Kraftwagen oder Fahrrad das Bad aufſuchten. Es waren 240 Kraftfahrzeuge und 8700 Fahrräder unter- geſtellt. Die Strandwirtſchaften hatten Hoch— betrieb. Die Sanitäter leiſteten in 44 Fällen Hilfe. Männer, Weiblein und Jugend nahmen Waſſer⸗, Luft- und Sonnenbäder. Es herrſchte bis in die Abendſtunden ein fröhliches Treiben. * Ein Tanz- und Liederabend der S- Gemeinschaft„Kraft durch Freude“. Am kommenden Sonntag, 30. Juni abds. mit Pflug und Schwert, dem uralten Banner aus den Bauernkriegen zuſammen bis zum letzten. Jeder deutſche Bauer u. ſeine Familie müſſen dieſes gewaltige Filmwerk ſehen. Es wird nur eine einmalige Aufführung am Don— nerstag, 4. Juli ſein. Alle Volksgenoſſen ſollten dieſen Film ſehen! Außerdem ein gutes Beipro— gramm zum niedrigen Eintrittspreis von 40 Pfg. auf allen Plätzen. Kauft Loſe für den Bazar der Frauenſchaft Sonntag, den 7. Juli im“ Freiſchütz“! Die N. S.-Frauenſchaft führt wie bereits bekannt am Sonntag, 7. Juli ab nachmittags 3 Uhr im Saale des„Freiſchütz“ einen großen Bazar durch. Wer Loſe kauft, gewinnt ſchöne und nützliche Gegenſtände. Aber das nicht allein: er unterſtützt dadurch das Hilfswerk Mutter und Kind! Denn der Ertrag kommt bedürftigen Frauen und Kindern zu gut. Ein jeder Viernheimer muß zum Sozialiſten der Tat werden! Das iſt die wahre und chriſtliche Nächſtenliebe! Die Kapelle Schwarz-Weiß hat ſich in den Dienſt dieſes edlen Werkes geſtellt, f i 6 Juni abd wird am Nachmittag und abend aufſpielen halb 9 Uhr veranſtaltet die N. S.-Gemein- dazu gibts Reigenaufführungen Kinderbeluſ— ſchaft„Kraft durch Freude“ Viernheim im tigung, Verkauf, Verloſung, Kaffee Kuchen Saale des„Freiſchütz“ einen Tanz- u. Lie Eis— alles was man will. Abends findet derabend unter Mitwirkung der bekannten Ka- die Verloſung ſtatt, dazu ein außererleſenes pelle Schwarz-Weiß. Dieſe Abenden übten Unterhaltungs-Programm. Da darf alſo keiner ſtets eine beſondere Zugkraft aus und ſo wird fehlen! Die ganze Bevölkerung wird zur tat⸗ auch am Sonntag Abend im„Freiſchütz“ Hoch- kräftigen Unterſtützung aufgefordert und zu betrieb ſein. Zur Deckung der Unkoſten wird öder Veranſtaltung herzlichſt eingeladen: am 20 Eintrittsgeld von 30 Pfg. für Herren und 7. Juli ganz Viernheim zum Bazar in den 20 Pfg. für Damen erhoben werden. Die J Freiſchütz“. hieſige Bevölkerung wird auf dieſen Unter— i haltungsabend beſonders hingewieſen und da— zu eingeladen.„Reichstheater Wiesbaden“. Wiesbaden, 27. Juni. Wie die Städ- tiſche Preſſeſtelle Wiesbaden mitteilt, wird mit dem 11. Auguſt 1935 das Wiesbadener Theater vom Reich übernommen. Wiesbaden iſt ſomit nach Berlin die zweite deutſche Stadt, die ein Reichstheater beſitzt. Das Wiesbadener Theater hat ſchon eine mehrfache Wandlung erfahren. Abgeſehen von den weiter zurück⸗ liegenden Ereigniſſen ſeien nur die Verände⸗ rungen nach dem Kriege erwähnt. Das ehe⸗ malige Hoftheater wurde als Preußiſches Theater fortgeführt. In der Spielzeit 1932-33 wurde das Theater als Naſſauiſches Landestheater unter der Trägerſchaft der Stadt Wiesbaden und der Beihilfe des Staa⸗— tes und des Kommunalverbandes betrieben. Am 1. April 1934 erfuhr es dann wieder eine Umwandlung zum Preußiſchen Theater W jetzt ab 1. Auguſt 1935 Reichs⸗ heater. * Vom Freiheitskampf deutſcher Bauern 1 Der große N. S.-Tonfilm„Die ſchwarze Sturmfahne“ am Donnerstag, 4. Juli, abds. halb 9 Uhr im Central-Film-Palaſt. Der große nationale Bauern-Tonfilm zeigt uns den Freiheitskampf deutſcher Bauern in den Zeiten des deutſchen Niederganges, in den Notjahren 1928— 1932, wo Millionen deutſcher Bauern mit verzweifelter Kraft um die Freiheit und Exiſtenz auf ihrer Scholle kämpfen, wie ſich ein ganzes Dorf vereinigt und damit die Verbundenheit eines Volkes beweiſt. Um ihr eigenes Schickſal zu geſtalten, halten die Bauern unter der ſchwarzen Fahne memo Die Schwarze Sturmfahne im groflen MS-Jonfiim am Donnerstag, 4. Juli abends 89 Uhr im Central- Fllm-Palastl Freiw. Feuerwehr Viernheim Am Sonntag, den 30. Juni 1935 findet morgens 5 Uhr eine Uebung der Frei— willigen und Pflichtmannſchaft des Jahrgangs 1911 ſtatt.— Muſik und Spielleute treten ebenfalls an.— Signal 4.30 Uhr. Das Kommando. FCC Amtliche Bekanntmachungen Betreffend: Reichsautobahn. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß der neue Lampertheimer Weg für den Verkehr ab Freitag, den 28. ds. Mts. freigegeben wurde. Gleichzeitig geben wir bekannt, daß der alte Sandhöferweg an der Autobahn für den Verkehr geſperrt und dieſer nunmehr über die Ueberführung zu erfolgen hat. Viernheim, den 25. Juni 1935. Betreffend: Elektrizitätsverſorgung; hier Er richtung einer Uebergabeſtation an der Wagenhalle der O. E. G. Die Gemeinde beabſichtigt hinter der O E. G.⸗Wagenhalle eine elektriſche Uebergabe ſtation zu erſtellen. Es werden hiermit die Maurerarbeiten zur Vergebung ausgeſchrieben Angebotsvordrucke ſind auf dem Baubüro er hältlich. Das Angebot iſt bis zum 1. Juli 1935 auf der Bürgermeiſterei abzugeben. Viernheim, den 25. Juni 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Uereins- Anzeiger Tell⸗Schauſpiel. Donnerstag, den 27. Juni abends halb 9 Uhr Spielerverſammlung auf der Natur bühne. Hierzu haben alle an dem Spiel be teiligten Perſonen, auch Orcheſter, Ord nungsleute ectr. pünktlich zu erſcheinen Anſchließend an die Beſprechung findet eine Geſangsprobe ſtatt. Reſtloſes Erſcheinen aller Sänger wird erwartet, da der Chor, anläßlich des Deutſchen Liedertages am Sonntagabend 9 Uhr vor dem Rathaus ſingt. Die Leitung. Kyffhäuſerbund(S A L) Auf die große Kundgebung der N. S. D. A. P. am Freitagabend im Freiſchütz wird auf— merkſam gemacht. Stärkſte Beteiligung wird erwartet. Der Kameradſchaftsführer. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, 1 0 Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. V. 35: 1135. Zur Zeit ſaggaangannnannmamadndangamaananganandagaganndanaandanaaamngggagnnngengaggaang iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Weitverbreitete Tageszeſtung— nacbriehten- und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Telagr.: Anzeiger, Viernheim Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. i Freitag, den 28. Juni 1935 Ankündigungen in dieser Zeitung kinden weiteste Verbreitung latzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme l Nen en erde inen Tagen kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen werder Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 52. Jahrqanq as große Neichsgeſetzgebungswerk Ein neuer Abſchnitt in Ehrendienſt am Volle Die allgemeine Arbeitsdienſtpflicht. 1717 führte Friedrich Wilhelm J. in deutschland die allgemeine Wehrpflicht ein, die dann im 19. Jahrhundert von Deutſch⸗ land aus faſt die ganze ziviliſierte Welt er⸗ oberte. Das Notfahr 1813 iſt das Ge⸗ burtsjahr der deutſchen allgemeinen Wehr— pflicht, die König Friedrich Wilhelm III. in ſeinem„Aufruf an mein Volk“ verkünden und im folgenden Jahre für dauernd feſtle⸗ gen konnte, nachdem der geniale Organiſator Scharnhorſt in den vorausgegangenen Jah⸗ ren die Grundlagen hierfür geſchaffen hatte. Am 26. Juni 1935 ſchuf Adolf Hitler für deutſchland die allgemeine Arbeits, dienſtpflicht, ſein Scharnhorſt heißt Konſtantin Hierl. Schon 1929 wurde Dberſt a. D. Konſtantin Hierl von Adolf hitler als Organiſationsleiter 2 in das „Braune Haus“ berufen und begann hier den Aufbau des NS. Arbeitsdienſtes. In wahrhaft zäher Arbeit und Ausdauer hat er ſich von ſeinen klaren Zielen niemals ab⸗ bringen laſſen, wenn auch die Widerſtände noch ſo groß erſchienen. Der Reichsarbeitsdienſt iſt ein Mu ſter⸗ beiſpiel der neuen Geſetzgebung: der Arbeitsdienſt wird nicht in Regeln und Or⸗ ganiſationen hineingezwängt, die für an⸗ dere Zwecke geſchaffen ſind. der Arbeits⸗ dienſt hat für ſeine eigenen Aufgaben ſeine eigene Organisation und ſeine eigenen Re⸗ geln geſchaffen und die Geſetze müſſen ſich ſetzt dieſem Aufbau anpaſſen. Nach Paragraph 1 des Geſetzes iſt der Ar⸗ beitsdienſt Ehrendienſt am deut ⸗ ſchen Volke. Wer freiwillig oder aus⸗ gehoben zum Arbeitsdienſt kommt, kann und darf nicht für ſich ſelbſt beſondere materielle Vorteile erwarten.. ſeine Arbeit bekommt er keinen Arbeitslohn. Dienſt und Arbeit gilt der ganzen Volksge⸗ meinſchaft, von jedem Einzelnen wird ſelbſt⸗ loſer Einſatz ſeiner ganzen Kraft verlangt Die Dienſtpflicht umfaßt a! le geſun. den jungen Leute— Männer und Frauen.— Die Vorſchriften über die Dienſtpflicht der weibli chen Jugend bleibt noch beſonderer Regelung vorbehal— ten, da der Frauen-Arbeitsdienſt weder nach der Zahl ſeiner Führer noch nach dem Aufbau ſeiner Verwaltung in der Lage iſt, plötzlich mehrere hunderttauſend Mädchen im Pflichtarbeitsdienſt aufzunehmen. N Bom männlichen Arbeitsdienſt wird der Geburtenfahrgang 1915 einbe rufen. Die erſte Hälfte zum 1. Oktober 1035, die andere Hälfte zum April 1936. Die Cin⸗ berufung richtet ſich nach dem Monat der Geburt. Die Dienſtzeit beträgt vorlau⸗ ſig ſechs Monate. Die allgemeine. Mu. terung wird vom Juni bis Auguſt 1935 im Zuſammenwirken mit der Muſterung für die Wehrmacht durchgeführt. Die Aushebung für den Arbeitsdienst erfolgt durch die Mel⸗ deämter des Arbeitsdienſtes. Wer nicht vom Arbeitsdienſt befreit(ausgemuſtert) wird, erhält die Einberufung zu einer beſtimmten Arbeitsdienſtabteilung. 5 Die folgenden Beſtimmungen bringen die Ausnahme von der Dienſtpflicht. wobei zu berückſichtigen iſt, daß diejenigen, die be⸗ reits den Arbeitspaß im Freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt erhalten haben, nicht mehr zum n eingezogen werden. Da der Arbeitsdienſt Ehrendienſt iſt, müſſen die ſenigen ausgeſchloſſen bleiben, die wegen ehrenrühriger Handlungen zurückgeſtellt ſind, das ſind alle mit Zuchthaus Beſtraften, ſerner die Beſtraften, denen die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt ſind, die den Maßre⸗ geln der Sicherung oder Beſſerung unter- worfen ſind und die wegen ſtaatsfeindlicher Betätigung gerichtlich beſtraft ſind. Außer⸗ dem ift unwürdig, wer aus der NSDAP wegen ehrenrühriger Handlungen ausge. ſchloſſen iſt. Wer durch gerichtliches Urteil die Fähigkeit zum Bekleiden öffentlicher Aemter 1 eine befriſtete Zeit verloren hat, dot leter Zeft nicht einberufen werden. Für ſeinen Dienſt und Berlin. 27. Juni. In der letzten Sitzung des Reichskabinetts vor einer längeren Sommerpauſe wurde das Geſetz über den Reichsarbeitsdienſt ver⸗ abſchiedet, wonach alle jungen Deutſchen verpflichtet ſind, im Reichsarbeitsdienſt zu dienen. Zunächſt wird die Arbeitsdienſt⸗ pflicht der männlichen Jugend eingeführt, während die Arbeitsdienſtpflicht der weib⸗ lichen Jugend einer beſonderen geſetzlichen Regelung vorbehalten bleibt. Angenommen wurde ferner ein Geſetz zur Aenderung des Strafgeſetzbuches, das in erſter Linie beſonders durch Geſetzgebung auf anderen Gebieten notwendig geworden war, durch das aber auch die Umſtellung des Strafrechtes auf den Geiſt des neuen Staa⸗ tes unter Vorwegnahme einiger Gedanken der künftigen Geſamtreform weiter vor⸗ wärts getrieben wird Insbeſondere enthält dieſe Novelle eine weſentliche Verſchärfung der Strafbeſtimmungen für die Ungucht zwiſchen Männern. Das Geſetz zur Aende⸗ rung der Vorſchriften des Strafverfahrens und des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes bringt die techniſche Sicherung der Vorſchriften der erſten Geſetze. Angenommen wurde ein Luftſchutzgeſetz, ein Geſetz über das Beſchlußverfahren in Rechtsangelegenheiten der evangeliſchen Kirche, eine Aenderung des Geſetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes, ein Ge⸗ ſetz zur Vereinheitlichung der Fideikommiß⸗ Auflöſung und eine Aenderung des Beſol⸗ dungsgeſetzes. durch das die bereits im Reichshaushaltsplan von 1935 enthaltenen neuen Aemter und Amtsbeseichnungen in die Reichsbeſoldungsordnung aufgenom— men werden, um die ordnungsmäßige Be— ſetzung der neuen Planſtellen zu ermög— lichen. Verabſchiedet wurden weiterhin ein Ge⸗ ſetz über die Ueberführung von Angehöri⸗ gen den Landespolizei in die Wehr⸗ macht und ein Geſetz über die Entziehung des Rechtes zum Führen einer Dienſtbezeich— nung der Wehrmacht, durch das all denen dieſe Berechtigung entzogen wird. die durch ihr Verhalten ſich des Führens der früheren Dienſtbezeichnung als unwürdiag erwieſen haben. Durch das Geſetz über den Güter fern⸗ verkehr mit Kraftwagen ſoll die Befrie⸗ dung des Wettbewerbes zwiſchen den Eiſen⸗ bahnen und den Unternehmern des Güter⸗ fernverkehrs erreicht werden. Das Geſetz zur Ergänzung der Kleingar— ten- und Kleinpachtlandordnung dient der Beſeitigung der in vielen Wohnlaubengehie— ten beſtehenden Rechtsunſicherheit und der Gegensätze zwiſchen Verpächtern und Lau— benbeſitzern. Angenommen wurde Reichs natungeſetz. Dotation für Generalfeldmarſchall v. Mackensen Ferner genehmigte das Reichskabinett ein Geſetz über die Abgabenbefreiung einer Do— tation an den Generalfeldmarſchall von Mackenſen. Nach dem Willen des Führers und Reichs⸗ kanzlers ſoll dem Dank des deutſchen Volkes an den ruhmpollen Heerführer unvergang— licher Ausdruck verliehen werden. Das preußiſche Staatsminiſterium hat daher be— ſchloſſen, die preußiſche Domäne Brüſ⸗ ſo w, Kreis Prenzlau. dem Führer und Reichskanzler für eine Uebereignung an den Generalfeldmarſchall von Mackenſen als Dotation zu Verfügung zu ſtellen. Die Rechtslage der evangelischen Kirthe Die derzeitige Rechtslage in der Deutſchen Evangelischen Kirche und in einem Teil der evangeliſchen Landeskirchen hatte es mit ſich gebracht, daß ſich die Gerichte in einer größeren Anzahl von Fällen bei zum Teil unbedeutenden Anläſſen mit grundlegenden Fragen über den Aufbau der Deutſchen Evangeliſchen Kirche ſowie ihrer Gliederun⸗ gen beſchäftigen und dabei die Verfaſſungs⸗ mäßigkeit der Organe der Deutſchen Evan⸗ geliſchen Kirche nachprüfen ſowie zu ſonſti⸗ gen kirchlicherſeits getroffenen Maßnahmen Stellung nehmen müſſen. Durch die Schaf⸗ fung einer Beſchlußſtelle in Rechtsangele⸗ genheiten der evangeliſchen Kirche beim Reichsminiſterium des Innern ſoll nun un. ter Entlaſtung der Gerichte eine einheitliche Entſcheidung über rechtlich zweifelhafte Maßnahmen, die in der Deutſchen Evange— liſchen Kirche oder in den evangeliſchen Lan deskirchen getroffen worden ſind, ſicherge⸗ ſtellt werden. Die in manchen Fällen nicht leicht zu überſehenden rechtlichen und tat⸗ ſächlichen Vorgänge in der Deutſchen Evan⸗ geliſchen Kirche und in ihren Gliederungen werden damit zur Nachprüfung einer Stelle übertragen, die durch die Auswahl ihrer Mitglieder und durch engſte Zuſammenar— beit mit dem für die Kirchenpolitik verant— wortlichen Reichsminiſter des Innern die Gewähr dafür bietet, daß ihre Beſchlüſſe der tatſächlichen und rechtlichen Lage auf dem Gebiet der evangeliſchen Kirche entſprechen. — Wer für die beſonderen Arbeiten im Ar⸗ beitsdienſt körperlich oder geiſtig völlig un— tauglich iſt, kann nach Paragraph 8 zurück- geſtellt werden. Wer für längere Zeit ins Ausland gehen will, ober bereits im Ausland lebt, kann von der Ableiſtung der Arbeitsdienſtpflicht entbunden werden. Kehrt er aber vor Vollendung des 25. Lebensjah⸗ res nach Deutſchland zurück, ſo muß er ſei⸗ ner Arbeitsdienſtpflicht noch genügen, Eine Dienſtpflicht kann im allgemeinen bis zu zwei Jahren, Zurückſtellung von der im Höchſtfalle bis zu fünf Jahren erfolgen. Dem Arbeitsdienſt iſt die Aufgabe ge⸗ ſtellt, die deutſche Jugend im Geiſte des Nationalſozialismus zur Volksgemeinſchaft und zur wahren Arbeitsauffaſſung, vor allem zur gebührenden Acht un a der Handarbeit zu erziehen. Zur Erfüllung dieſen Aufgaben dienen ſtaatspolitiſche Schulung, kameradſchaftliche⸗ Zufammenle⸗ ben, Ordnungsdienſt und Arbeit am deut⸗ ſchen Boden. In Zukunft ſoll jeder junge Deutſche eine Zeitlang in ernſter Arbeit den Spaten führen und wirtſchaftliche Werte für die Geſamtheit des Volkes ſchaffen. Wie groß dieſe Werte ſind, zeigt ſchon die bis⸗ herige Tätiakeit des Freiwilligen Arbeits- dienſtes, insbeſondere bei den Boden⸗ kultivierungen. Das Führer⸗ korps des Arbeitsdienſtes ſetzt ſich in Zu— kunft nur aus Männern zuſammen. die die allgemeine Arbeitsdienſtpflicht abgeleiſtet haben. Für die geſamten Aufgaben iſt ein einheitliches Führerkorps beſtimmt. Jedem Führer iſt durch die verſchiedenſten Schulun⸗ gen im Arbeitsdienſt ſelbſt die Möglichkeit gegeben, bei entſprechender Eignung in die höchſten Führerſtellen aufzurücken. Die Fuhrer ſind weder Beamte noch Un⸗ teroffiziere oder Offiziere, ſie ſind vielmehr ein eigener Typ für die Sonderauf— gaben des Arbeitsdienſtes, ſie erhalten eine Beſoldungsordnung, die auf die Beſonder⸗ heiten des Arbeitsdienſtes eingeſtellt iſt. Für eine ausreichende Verſorgung werden beſon⸗ dere Vorſchriften geſchaffen. Der unerſchüt⸗ terliche Glaube an den Führer, der die Kün⸗ der der Wiedergeburt der deutſchen Nation eee hat, führte Hunderttauſende unge Deutſche in den Freiwilligen Arbeits⸗ dienſt, der unter nationalſozialiſtiſcher Füh⸗ rung Konſtantin Hierls durch die allgemeine Arbeitsdienſtpflicht ſeine Krönung fand und ſo der Ausdruck des Willens des deutſchen Volkes für Arbeit und Frieden wird. ſchließlich ein und privaten Rechts. der geſetzlichen Veſeſtigung der Errungenschaften des nationalſozialiſtiſchen Staates Luftſchutzyflicht für Alle Das Reichsluftſchutzgeſetz dient der Sicher ⸗ heit Deutſchlands. Im Paragraph 1 des Luftſchutzgeſetzes wird feſtgelegt, daß der Luftſchutz Aufgabe des Reiches iſt und daß es zu den Obliegen⸗ heiten des Reichsminiſters der Luftfahrt ge⸗ hört. Der Miniſter bedient ſich bei der Durchführung des Luftſchutzes neben den Dienſtſtellen der Reichsluftfahrtverwaltung im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern der ordentlichen Polizei und Po— lizeiaufſichtsbehörden, auch kann er andere Dienſtſtellen und Körperſchaften des öffent⸗ lichen Rechts in Anſpruch nehmen. Erfallen dieſen Verbänden und Körperſchaften beſon— dere Koſten, ſo werden dieſe vom Reich er— ſtattet. Entſcheidend iſt der Paragraph 2. der feſt. legt, daß alle Deutſchen zur Dienſt⸗ und Sachleiſtung, ſowie zu ſonſtigen Handlun⸗ gen, Duldungen und Unterlaſſungen ver⸗ pflichtet ſind, die zur Durchführung des Luft⸗ ſchutzes erforderlich ſind. Mit dieſer Beſtimmung wird die„Luft- ſchutzpflicht“ geſchaffen. Luftſchutzpflichtig ſind ferner alle juriſtiſchen Perſonen. nicht⸗ rechtsfähigen Perſonenvereinigungen, An⸗ geſtellte und Einrichtungen des öffentlichen Auch Länder- und Staatenloſe, die im Deutſchen Reich Wohn⸗ ſitz, Aufenthalt oder Vermögen haben, ſind luftſchutzpflichtig, ſoweit nicht Staatsver⸗ träge oder allgemein anerkannte Regeln des Völkerbundsrechts entgegenſtehen. Das Geſetz regelt dann, daß Perſonen, die infolge ihres Lebensalters oder ihres Ge⸗ ſundheitszuſtandes ungeeignet erſchei⸗ nen, zu perſönlichen Dienſten im Luftſchutz nicht herangezogen werden dürfen. Das gleiche gilt für Perſonen, deren Heranzie— hung mit ihren Berufspflichten ge— genüber der Volksgemeinſchaft insbeſondere mit den Pflichten eines öffentlich-rechtlichen Dienſtperhältniſſes nicht zu vereinbaren iſt. Umfang und Inhalt der Luftſchutzpflicht werden, wie es in dem Paragraph 4 heißt, in den Durchführungsbeſtimmungen feſtge— legt. Die dauernde Entziehung oder Be⸗ ſchränkung von Grundeigentum rich⸗ tet ſich nach den Enteignungsgeſetzen. Die Heranziehung zur Luftſchutzpflicht erfolgt, ſoweit die Durchführungsbeſtimmungen nichts anderes vorſchreiben, nach dem Para⸗ graph 5 durch polizeiliche Verordnung. Ebenſo wird die Frage, ob und in welchem Umfange bei Erfüllung der Luftſchutzpflicht Vergütung oder Entſchädigung zu gewäh⸗ ren iſt, in den Durchführungsbeſtimmungen geregelt. Für die Leiſtung wird nach Paragraph 6 keine Vergütung gewährt. Der Paragraph 7 des Luftſchutzgeſetzes be⸗ trifft die Geheimhaltung von Geſchäfts⸗ und Betriebsgeheimniſſen, die die im Luftſchutz tätigen Perſonen bei Wahrnehmung ihres Dienſtes erfahren. Ueber andere Tatſachen, an deren Nichtbe⸗ kanntwerden die Betroffenen ein berechtig⸗ tes Intereſſe haben, iſt Verſchwiegenheit zu bewahren. Von beſonderer Wichtigkeit iſt auch der Paragraph s des Geſetzes, der vorſieht, daß nur mit Genehmigung des Keichsminiſters der Luftfahrt oder der von ihm beſtimmten Stellen über Fragen des Luftſchutzes Unker richt erteilt. Vorträge gehalten. Druckſchrif⸗ ten veröffentlicht oder ſonſt verbreitet, Bil⸗ der oder Filme öffentlich vorgeführt oder Luftſchutzausſtellungen veranſtaltet werden dürfen. Der Paragraph 11 betrifft Rückwirkungen des Geſetzes auf die Reichsverſicherungsord— nung, während im Schlußparagraphen dem Reichsminiſter der Luftfahrt die Ermächti⸗ gung gegeben wird, im Einvernehmen mit den zuſtändigen Reichsminiſterien die Durchfübrungeverordnunger zu erlaſſen. perfönlicher Dienſte grundſätzlich ————— .—.— Politisches Allerlei Berlin. Der Führer und Reichskanzler emp⸗ fing den neuernannten Kaiſerlich⸗iraniſchen Ge⸗ ſandten, Herrn Mohſen Khan Rais, ſowie den neuernannten Geſandten der Dominikani⸗ ſchen Republik, Herrn Erneſto Bonetti Bur⸗ gos, zur Entgegennahme ihrer Beglaubigungs⸗ ſchreiben. Berlin. Reichsminſter Dr. Göbbels über⸗ reichte der diesjährigen Preisträgerin des nationalen Filmpreiſes, Leni Riefenſtahl, den Preis, der aus einer Weltkugel beſteht, auf der die verſchiedenen Kunſtformen ſymboliſch dargeſtellt ſind und die von dem ſtrahlenden Licht echter Bergkriſtalle gekrönt iſt. Paris. In der dritten Plenarſitzung des Kongreſſes der Internationalen Handelskam⸗ mer wurden die Fragen des internationalen Güter⸗ und Kapitalverkehrs behandelt. Chabarowſk. Die ſowjetruſſiſchen Behörden von Wladiwoſtock haben einige Japaner, die dort zeit längerer Zeit anſäſſig ſind, ausge⸗ wieſen; der Proteſtſchritt des japaniſchen Kon— ſuls blieb unbeantwortet. Hongkong. Zwiſchen der Nanking-Regierung und den engliſchen Behörden in Hongkong iſt eine Einigung über das Verhältnis der beiden aus Kanton geflüchteten chineſiſchen Kanonenboote„Haiſchen“ und„Haitſchi“ zur Nanking-Regierung erzielt worden. Gegen erblranlen Nachwuchs Dr. Gütt über die neuen Beſtimmungen. Berlin, 28. Juni. Ueber das Geſetz zur Aenderung des Ge⸗ ſetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes machte Miniſterialdirektor Dr. Gütt vor Preſſevertretern folgende Ausführungen: Das Geſetz bringt lediglich eine Ergänzung der bisherigen Regelung in einigen Punkten, bei denen eine Klarſtellung erforderlich war. Deutſchland hat, geſtützt auf einwandfreie Er— gebniſſe der Wiſſenſchaſt und der Erbforſchung, in dem erwähnten Geſetz die Wöglichkeit ge— ſchaffen, durch einen verhältnismäßig gering— fügigen Eingriff— Steriliſierung genannt— erbkranke Perſonen aus der Fortpflanzung auszuſchalten. Dieſes Vorgehen iſt nicht nur wiſſenſchaftlich, ſondern auch ſittlich begründet. Nach der jetzigen Aenderung des Paragra— phen 14 darf eine Schwangerſchaft nur unter— brochen werden, wenn ſie zur Abwendung einer ernſten Gefahr für das Leben oder die Geſundheit der Schwangeren erforderlich iſt und wenn ſie mit Einwilligung der Schwan— geren vorgenommen wird. Nach Paragraph 14 a u iſt eine Ausnahme hiervon nur zuläſ— ſig, wenn die Schwangerſchaftsunterbrechung auf den Antrag einer Schwangeren ausgeführt wird, bei der ein rechtskräftiger Beſchluß auf Unfruchtbarmachung vorliegt. Der Eingriff darf jedoch nur vorgenommen werden, wenn die Frucht noch nicht lebensfähig iſt, und die Schwangere ihr Einverſtändnis erklärt hat. Sodann iſt in den Ergänzungsbeſtimmun— gen die Zuläſſigkeit der Unfruchtbarmachung und die Entfernung der Keimdrüſen eingehen— der umgrenzt und feſtgeſtellt worden. Die von der Unfruchtbarmachung ſcharf zu trennende Entfernung der Keimdrüſen, die im Gegenſatz zur Unfruchtbarmachung das Geſchlechtsemp— 19 55 weitgehend beeinflußt, darf vorgenom— men werden, 1. wenn ein Gericht ſie als Maßnahme der Sicherung und Beſſerung gegen einen gefähr— lichen Sittlichkeitsverbrecher verhängt hat, 2. wenn ein Sittlichkeitsverbrecher, bei dem die Vorausſetzungen zur zwangsweiſen Ent— mannung noch nicht gegeben waren, dies wünſcht, um die Gefahr weiterer ſittlicher Verfehlungen zu vermeiden, 3. wenn ſie zur Abwendung ernſter Gefahr für das Leben oder die Geſundheit erforder— lich iſt. Neues aus aller Welt Die kläglichen Badeunfälle. Der 20 jährige Angehörige des Reichsheeres Armin Ritter aus Frimar bei Gotha iſt nach einer Mel ⸗ dung aus Würzburg beim Baden im Main ertrunken.— Ferner ſind bei Mi⸗ chelau(Obfr) zwei Mädchen im Alter von nuen und zehn Jahren beim Baden er- trunken. Zwei weitere Mädchen, die eben- falls bereits im Waſſer verſunken waren, konnte man noch rechtzeitig retten. Vom Blitz getroffen. Bei einem Gewitter ſchlug der Blitz bei Frickenhauſen (Üfr.) in einen Baum, unter dem zwei Frauen ſtanden. Beide wurden vom Blitz getroffen. Eine von ihnen ſchwebt in Le⸗ bensgefahr, die andere erlitt ſchwere Verlet— zungen an den Armen. 1 Noch gut abgelaufen. In einem Nürn⸗ berger Vergnügungslokal wurden durch ausſtrömendes Ammoniak der Kühlanlage das Erdgeſchoß, die Küche und der Kühl⸗ raum derart vergaſt, daß das Perſonal und die anweſenden Künſtler gefährdet waren. Angehörige des ROW leiſteten tatkräftige Hilfe und konnten die Gefahr beſeitigen, ehe größerer Schaden entſtand. N Opfer der Landſtraße. In Ober wei ⸗ ßenbrunnen(Rhön) wurde der Stra- ßenwärter Schrenk, der mit ſeinem Motor- rad nach Hauſe fuhr, kurz vor ſeiner Be⸗ hauſung von einem Perſonenwagen, erfaßt und zur Seite geſchleudert. Er erlitt töd⸗ liche Verletzungen, an denen er verſtarb. Brand in einer Brauerej. In Weißen⸗ ur unn bei Kronach brach in der Stallung der Brauerei Leuthäuſer Feuer aus, das raſch um ſich griff. Das Brauhaus. Stal⸗ lung, Scheune und ein Teil der Brauerei brannten nieder. Der Schaden geht ſchät⸗ zungsweiſe in die Hunderttauſend. Der Brauereibetrieb erleidet keine Unterbre⸗ chung. a 8 Milchkrieg im Aargau. In Villemer⸗ gen Kanton Aargau) iſt ein Milchkrieg ausgebrochen. Bei zwei Landwirten. die ſich weigerten, die Milch in die Käſerei abzulie⸗ fern, wollte die Polizei die Milch beſch'ag⸗ nahmen. Sie ſtieß dabei auf den Wider⸗ ſtand der übrigen Bevölkerung. Sechs Mann der Kantonspolizei mußten unver⸗ richteter Dinge wieder abziehen, um Zuſam⸗ menſtöße zu vermeiden Großfeuer in einer Spinnerei. Durch ein Großfeuer in einer Wollſpinnerei in Tour⸗ coin Nordfrankreich) wurden 50 000 Kilogramm Wollgarne vernichtet. Der Schaden beträgt 1,25 Millionen Frances. 50 Arbeiter ſind für einen Monat brotlos ge⸗ worden. Tumulte im Pariſer Konſervakorium. Im Pariſer Konſervatorium kam es zu Tu⸗ multſzenen Als das Preisgericht die Ergeb⸗ niſſe eines muſikaliſchen Wettbewerbs be⸗ kanntgab, erſtürmten etwa 300 Angehörige von Muſikſchülern die Bühne, um gegen die Art der Preisverteilung zu proteſtieren. Der Saal mußte geräumt werden. Auf der Straße kam es zu weiteren Demonſtratio⸗ nen. Die Polizei nahm mehrere Verhaftun⸗ gen vor. Reichswettkampf e. S A Anordnung des Führers. Der Oberſte SA⸗Führer Adolf Hitler hat folgende Anordnung erlaſſen: „Zur Prüfung des allgemeinen Ausbil⸗ dungsſtandes der SA und zur Förderung ihres opferfreudigen, freiwilligen Dienſtes für die Bewegung und unſer Volk ordne ich für den Sommer 1935 einen Reichswekt⸗ kampf der SA⸗Skürme an. Für den ſiegenden Sturm jeder Gruppe ſtifte ich einen Ehrenpreis. Die Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen erläßt der Chef des Stabes.“ Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt hier— zu u. a.: In der geſamten SA wurde die— ſer Befehl mit Jubel aufgenommen. denn er beweiſt, wie ſehr dem Führer die SA am Herzen liegt. Der Reichswettkampf iſt kein Wettkampf in üblichem Sinne, denn er wird nicht in einem Tage und vor großer Zu— ſchauermenge ausgetragen, ſondern in zwei Monaten andauernden Einzelkämpfen Die Beſtimmungen für den Reichswett— kampf der SA haben folgenden Wortlaut: Der Reichswettkampf beſteht aus ſieben Leiſtungsgruppen des geſamten Ausbil- dungsgebietes der SA. Die erſte Leiſtungsprüfung umfaßt das weltanſchauliche Gebiet. Die bei den Einheiten feſtgeſtellte Haltung und die vorgefundenen Kenntniſſe werden bewertet. Es würde ein unrichtiges Bild der weltanſchaulichen Geſinnung der Ein— heit geben, wollte man die Bewertung allein nach Kenntniſſen, die erlernt werden kön— nen, beurteilen. Deshalb tritt bei der welt— anſchaulichen Prüfung die Beurteilung der Geſamthaltung hinzu. Dieſe Beurteilung ſoll die innere und die äußere Haltung der Einheit als Zeuge der Fleiſch und Blut ge— wordenen Weltanſchauung erfaſſen. Die in⸗ nere Haltung iſt Kameradſchaft, Zuverläſſig— keit und Opferwilligkeit, die äußere das Auf— treten, die Einſatzbereitſchaft. die Ordnung im privaten und öffentlichen Leben Eine weitere Bewertung auf allen Leiſtungsge— bieten iſt die Antreteſtärke Stürme. die un⸗ ter 75 Prozent antreten, ſcheiden ganz aus dem Wettbewerb aus, wobei ſelbſtverſtänd— lich die rechtzeitig und begründet entſchul— digten SA-Männer als angetreten zählen. Die zweite Gruppe der Leiſtungsprüfung iſt dem erſten Teil der SA-Sportabzeichenprüfung entnommen. Das ſind: 100-Meter Lauf, Weitſprung, Kugel- oder Steinſtoßen, Keulenweitwurf und 3000-Meter⸗Lauf die SA-Männer können unter gewiſſen Vorausſetzungen dieſe Uebungen gleichzeitig als Abnahme der SA. Sportabzeichenprüfung gewertet erhalten. Die dritte Leiſtungsprüfung beſteht aus einem Querfeldeinlauf über 1000 Meter. Dabei ſind Hinderniſſe zu überwinden wie: Weitſprung über einen drei Meter breiten Graben oder Bahn, Ueberklettern einer Sperre aus zuſammengeſchobenen Wagen. Ueberſpringen eines Holzgatters von einem Meter Höhe, Ueberſchreiten eines ſchmalen Balkens von drei Meter Länge und in Höhe von 1,50 Meter. Dieſe Hinderniſſe können von jedem Sturm ohne jede Schwie⸗ rigkeit und ohne Koſten in aller Kürze her— geſtellt werden. Die vierte Leiſtungsprüfung iſt ein Jehnkilometermarſch mit Gepäck. Wenn die Leiſtung aus zeitlichen Gründen nur für zehn Kilometer verlangt wird, ſo wird den Stürmen der Kampf durch einge— legte Hinder niſſee lebendiger gemacht. Das erſte Hindernis iſt das Wechſein des Unterhemdes und der Strümpfe. Hlerbei kommt es auf die Geſchwindigkeit an. Das zweite Hindernis iſt die Ueberwindung eines mangelhaften Steges von etwa 5 Me⸗ ter Länge. Die fünfte Leiſtungsprüfung iſt eine Propagandafahrt. Dieſer Einſatz ſoll die Su an den Kampf früherer Zeiten erinnern und ihre Findig— keit, jeden Widerſtand zu brechen. zum Aus- druck bringen. Die ſechſte Leiſtungsprüfung umfaßt zwei Einſatzübungen. die im Gelände SA-mäßige Aufgaben zu löſen haben. Die ſnrebente Leiſtungsprüfung beſteht aus den Uebungen 7 und 8 des Kleinkaliber— ſchießens aus den Bedingungen zum Er— werb des SA-Sportabzeichens Die Sondereinheiten. wie Marine- Nach⸗ richten-, Pionier- und Reiterſtürme haben ihrer Sondertätigkeit entſprechende Aufga— ben erhalten. Für Nütkgabe Deutſch⸗Oltalrikas Vorſchlag eines engliſchen Admirals. London, 27. Juni. In einem Brief an die„Times“ befürwor⸗ tet Admiral Spencer de Horſey die Rückgabe Deutſch⸗Oſtafrikas an Deutſchland unter der einzigen Bedingung, daß Dareſ⸗ ſalam zu einem Freihafen gemacht werde. Er ſagt, Deutſchland müſſe irgendwie eine Aus⸗ dehnungsmöglichkeit erhalten, und jetzt habe England die Gelegenheit nicht zu einem Tauſchhandel, ſondern zu einem Anerbieten. Eiſenbahn und Kraftfahrzeug Die Befriedung des Weitbewerbs im Güterſernverlehr Das Geſetz über den Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen ſoll einen gerechten Lei— ſtungswettbewerb zwiſchen Eiſenbahnen und Kraftfahrzeugen ſicherſtellen. Wer mit Kraftfahrzeugen über die Grenzen eines Gemeindebezirkes hinaus außerhalb eines Umkreiſes von 50 Kilometer, gerechnet vom Standort des Kraftfahrzeuges aus. Güter für andere befördern will, bedarf nach dem neuen Geſetz der Genehmigung. Sie darf nur erteilt werden, wenn der Unter— nehmer zuverläſſig und die Sicherheit und Leiſtungsfähigkeit des Betriebes gewährlei⸗ ſtet iſt. Sie iſt zu verſagen, wenn kein Bedürfnis vorliegt. Der Inhaber der Genehmigung darf kein anderes Gewerbe als Güterfernverkehr be⸗ treiben. Die Unternehmer werden zu einem öffentlich-rechtlichen Verband zuſammenge⸗ ſchloſſen der den Namen „Reichs-Kraftwagen⸗Betriebsverband“ führt. Deſſen Aufgaben ſind: 1. Die Auffindung und Ordnung des Gü⸗ terfernverkehrs, 2, die Einrichtung von Lagerraumvertei.⸗ lungsſtellen, deren Benutzung allen Mitglie dern des Verbandes geſtattet ſein muß, 3. die Berechnung, Einziehung und Aus zahlung des Veförderungsentgeldes, 4. die Verſicherung der beförderten Güter gegen Schaden entſprechend dem Umfang ihrer Haftung, 5 die Ueberwachung der geſetzlichen Pflichten aller am Beförderungsvertrag Be⸗ teiligten. Der Verband unterſteht der Aufſicht des Reichsverkehrsminiſters Er hat im Einver⸗ nehmen mit der Deutſchen Reichsbahn Tarife für den Güterfernverkehr aufzuſtellen. Kommt zwischen dem Verband und der Deutſchen Reichsbahn keine Eini- gung über die Tarife zuſtande, ſo ſetzt ſie der Reichsverkehrsminiſter feſt. Der Anſpruch auf Bezahlung des Beförderunasentgeldes ſteht ausſchließlich dem Verband zu. Ent⸗ gegenſtehende Vereinbarungen ſind nichtig. Die höhere Verwaltungsbehörde kann einem Spediteur das Gewerbe unterſa⸗ gen, wenn er Beförderungsverträge ent⸗ gegen den Beſtimmungen des Geſetzes ver⸗ mittelt, abſchließt oder erfüllt, Zahlungen oder andere Zuwendungen entgegen den Beſtimmungen annimmt oder vermittelt, in den Beförderungspapieren über Art oder Menge der beförderten Güter oder über die Beförderungsſtrecken unrichtige oder unvoll⸗ ſtändige Angaben macht. Die Deutſche Reichsbahn 7 betreibt den Güterfernverkehr mit eigenen Kraftfahrzeugen. ImBedarfsfall kann ſie vom Verband Kraftfahrzeuge mieten. Für den Güterfernverkehr der Deutſchen Reichsbahn gelten jedok nur die Beſtimmungen des Ge⸗ ſetzes über die Tarife. f Wer vorſätzlich oder fahnläſſig einen Gu. terfernwerkehr ohne die erforderliche Ge. nehmigung betreibt, wird mit Geldſtrafe oder Gefängnis bis zu drei Monaten be. ſtraft. Neben der Strafe kann auf Einzie. hung der benutzten Kraftfahrzeuge erkannt werden. Das Geſetz tritt am 1. April 1936 in Kraft. Es findet auch auf Unternehmer, denen auf Grund des bisherigen Rechts die Genehmigung für den Güterfernverkehr er teilt iſt, Anwendung. Die Vorſchrift des Ge⸗ kein anderes Gewerbe als Güterfernverkehr betreiben darf, tritt für dieſe Unternehmer am 1. April 1938 in Kraft. In der Begründung des Geſetzes heißt es, daß die mit der Notverordnung vom 6. September 1931 erſtrebte Befrie⸗ dung des Wettbewerbes zwiſchen Eiſenbah⸗ nen und den Unternehmern vom Güterfern— verkehr nicht erreicht worden ſei. Der Reichsregierung erſchien es im gegenwärti⸗ gen Zeitpunkt nicht angezeigt, die weitere Entwicklung des Güterfernverkehrs der Reichsbahn allein zu überlaſſen und Maß— nahmen zu treffen, die einer gewaltſamen Eingliederung des freien Unternehmertums in den Vetrieb der Deutſchen Reichsbahn gleichkamen. Im Intereſſe der Privatunter— nehmer wird ein ſtarker Verband geſchaffen, dem ebenſo wie der Reichsbahn eine ſelb— ſtändige Rolle im Verkehrsweſen zufällt. Der Reichsbahn bleibt es überlaſſen, ob ſie mit ihrem Güterfernverkehr dem Verband beitreten will. die Fideilommißauſlöſung Durch das neue Geſetz zur Vereinheit— lichung der Fideikommißauflöſung iſt die Erledigung der Fideikommißauflöſung ein— heitlich in die Hand der Oberlandesgerichte gelegt, bei denen ein beſonderer Fideikom— mißſenat gebildet wird. Die bisher mit die— ſen Aufgaben betrauten Behörden. ſomeit ſie als ſelbſtändige Behörden errichtet wa— ren, werden aufgelöſt. Als Rechtsmittelin— ſtanz iſt nach dem neuen Geſetz das Oberſte Fideikommißgericht zuſtändig, das beim Reichsjuſtizminiſterium gebildet wird Dieſe Regelung wird dazu dienen, die Fideikom— mßauflöſung in zweckentſprechender Weiſe zu Ende zu üfhren. Letzte Nachrichten Erdſtöze in Süddeutſchland Bon München bis in die Pfalz wahr genommen. Mannheim. 28. Juni. Donnerskagnachmiktag um 18.20 Uhr wur ⸗ den in ganz Süddeutſchland mehr oder we⸗ niger ſtarke Erdſtöße verſpürt, die beſonders heftig im Bodenſeegebiet, in Würktemberg und im badiſchen Rheintal waren. In München wurde ein kräftiges, etwa drei Sekunden dauerndes Erdbeben wahrgenommen. Man hatte das Gefühl daß das Zimmer ſchwankte. Auch in Nürnberg wurde das Beben verſpürt Es konnten hier zwei bis drei Wellenbewe— gungen beobachtet werden. In Karlsruhe war das Beben ſo hef— tig, daß verſchiedentlich Häuſer erheblich er— ſchüttert wurden. Ueberall kamen Möbel und andere Einrichtungsgegenſtände ine Schwanken. Der Erdſtoß wurde auch in Mann heim wahrgenommen, doch weniger erheb lich als die Meldung aus Kar sruhe beſagt Der Seismograph der Sternwarte auf dem Königſtuhl bei Heidelberg verzeichnete den Erdſtoß, der um 18.20 Uhr begann. In Stuttgart wurde das Erdbeben beſonders heftig auf den umliegenden 90 hen verſpürt. In Balingen(Schwäb' ſche Alb) war der Erdſtoß ſo ſtark, daß die Bewohner im erſten Schrecken zum Tei die Häuſer verließen. In Her denheim an der Brenz und in Stein: heim verſpürte man zunächſt einen leichten und kurz darauf einen ſehr ſchweren Erd ſtoß. Schränke, Türen und Fenſter gerieten in heftige Bewegung. Man konnte ſogat deutlich ein Schwanken der Kirch; türme beobachten. In Biberach in Oberſchwaben war das Erdbeben von don nerähnlichem Getöſe begleitet. Schutzhaft für zwei Kartoffelgroßhändler. Düſſeldorf, 28. Juni. Der Regierungsprä⸗ ſident in Düſſeldorf hat auf Anzeige der Preisüberwachungsſtelle gegen zwei Kartof- felgroßhändler in einer rheiniſchen Groß. ſtadt Schutzhaft verhängen müſſen, da ſie für Kartoffeln Preiſe gefordert hatten, die eine völlig ungerechtfertigte hohe Handels ſpanne zu ihren Gunſten enthielten. Unglück beim Eiſenbahnbau Stockholm, 28. Juni. Beim Eisenbahnbau unweit von Muoskoſel bei Lulea(Rordſchwe⸗ den) ſprangen zwei Pferde vor die Lokomotive eines Materialzuges, der in voller Fahrt wat. Die Pferde wurden überfahren und der Zug entgleiſte. Dabei ſtürzte auch der Mann ſchaftswagen um. Sechs Arbeiter wur den getötet und 15 verletzt. letzes, daß der Inhaber der Genehmigung! In kurzen Worten Die vom Reichskabinett in ſeiner letzten Sitzung vor der Sommerpauſe beſchloſſenen Geſetze wurden veröffentlicht. Der Oberſte SA⸗Führer Adolf Hitler hat für den Sommer 1935 einen Reichswett⸗ kampf der SA⸗Stürme angeordnet. Der Führer und Reichskanzler überreichte dem japaniſchen Botſchafter als Geſchenk des Reiches an den Kaiſer von Japan ein aus dem 14. Jahrhundert ſtammendes Bild des Kaiſers Saga. Die Abordnungen der im Kieler Hafen be— findlichen polniſchen Zerſtörer„Wicher“ und„Burza“ legten am Ehrenmal in Laboe einen Kranz nieder. Die engliſche Preſſe beurteilt die Verhand⸗ lungen Edens mit Muſſolini über den abeſ⸗ ſiniſchen Streitfall wenig zuverſichtlich. Eden iſt nach einer Ausſprache mit Laval in Pa⸗ ris nach England zurückgekehrt. Da der Gouverneur von Tſchachar die Annahme aller japaniſchen Forderungen ſchriftlich beſtätigt hat, iſt der Tſchakar⸗ Konflikt endgültig beigelegt. Die hochſommerliche Hitze erreichte in vie— len Gebieten Europas außergewöhnlich hohe Grade; verſchiedentlich entlud ſich die Schwüle in ſchweren Gewittern. Bei einem Eiſenbahnbau in Nordſchwe⸗ den herurſachten ſcheuende Pferde einen Unfall, bei dem 6 Todesopfer und zahlreiche Verletzte zu beklagen waren. „Reichswaſſenverwaltung“ der KPD Die Bürgerkriegs vorbereitungen.— Hohe Juchthausſtrafen. Berlin, 27. Juni. Eine zweitägige Verhandlung vor dem Volksgerichtshof gab einen aufſchlußreichen Einblick in die Organiſation und den Auf— gabenkreis der illegalen, Ende 1933 aufge— flogenen„Reichswaffenverwaltung“ der K Po. deren fünfköpfiger Mitarbeiterſtab ſich unter der Anklage der Vorbereitung zum Hochverrat, des Schußwaffenvergehens und teilweiſe auch des Sprengſtoffverbre— chens zu verantworten hatte. Die Leitung der„Reichswaffenverwal— tung“ lag in den Händen des politiſch in Moskau geſchulten 39jährigen Willy Zim— merlich aus Berlin. Auf ſeine Veranlaſſung ſind große Mengen Sprengſtoffe, und zwar in einzelnen Poſten bis zu fünf Zentnern, für die umſtürzleriſchen Ziele der KPD „ſichergeſtellt“ worden. Der Volksgerichtshof rechnete gründlich mit den Angeklagten ab, die bereit waren, die von ihnen angeſammelten Waffen und Sprengſtoffe rückſichtslos im politiſchen Kampf einzuſetzen. Jimmerlich und ſein Helfer Lobers erhielten ſe zehn Jahre Zucht haus und zehn Jahre Ehrverluſt. Kuhles und Schülbe neun Jahre Zuchthaus und neun Jahre Ehrverluſt und Boß ſieben Jahr? duch nas und ſeden Jop: Ehrver⸗ luſt. Außerdem wurded g utli eu: Angeklag— ſchen Segelflieger, aus, verſchaffen uns im Ausland ſtets von Anerkennung und Bewunderung. Entwicklung, Zeppelin⸗Luftſchiffe ng uffſchiff hat sch Wenn die Abweichung von dem Kurs nicht für den Luftverkehr durch die praktiſche Er zu, groß iſt, wird auch dem Wunſche des Ka⸗ fahrung der letzten Jahre in die Antwort: Das 5 Flugzeug und Luftſchiff gewandelt. Die 100 ZJuſammenarbeit zwiſchen Luftſchiff und iſt durch die Lufthanſa an Veteiligung Reederei nach Südamerika, der Navigation intereſſant. in ein bis zmei Reichshauptſtadt Steigen der Hitzewelle die Temperatur in der Nacht auf 22 Grad peraturhöchſtziffern war, war das ten gemeſſen. Bis jetzt ſind Thermometer um 10 Uhr auf 30 Grad und der Hitze zu verzeichnen, um 12 Uhr bereits auf 33 Grad geſtiegen. liner Kaufmann Willi Tiede Für die Nachmittagsſtunden wird ein neuer Hitzerekord— annähernd 36 Grad Celſius lich — erwartet In Schleſien peraturen außergewöhnlich hohe Werte, die Danziger Freiſtaat heime wahrſcheinlich für ganz Mitteleuropa, wenn 11 in 5 nicht ſogar für ganz Europa die höchſten wurden 38 Grad gemeſſen. dem Beſtehen vergleichbarer Meſſungen ſeit 1791 die höchſten Temperaturen. fenſter. Als der bisher heruntergegangen Beppelin“ vie Leiſtungen unſerer geur⸗ Schlechtwettergebier, uno wenn ſie einmal ſchen Zeppelin⸗Luftſchiffe und unſerer deut⸗ „Bitte überfahren Sie mich, meine Paſ⸗ ſagiere wollen Sie ſehen!“ pitäne entſprochen. Aufbauprogramm der f Zeppelin⸗Reederei ſieht neben dem Einſat des„L 3 129“ den Bau von weiteren ßeren und ſchnelleren Luftſchiffen vor. der Deutſchen mit ſoll neben dem ganzjährigen Dienſten l Deutſchen⸗Zeppelin⸗Ree⸗ Südamerika zunächſt ein 14tägiger Di derei feſt verankert Muſtergültig iſt der über den Nordatlantik nach den V Gemeinſchaftsdienſt Lufthanſa und Zeppelin⸗ ten Staaten und ſpäter ein öche Ree bei dem die Verkehr durchgeführt werden, in Poſt abwechſelnd durch Flugzeug und Luft- Jſende von Europa nach Newyork und ſchiff befördert wird. Techniſch geſehen iſt Trück in weniger als einer Woche be bei den Fahrten vor allen Dingen die Art 3 werden können. Der altbewährte ra Die Luftſchiffe] Zepelin“ wird weiter einen L4tägigen Stunden jedes[ Dienſt nach Südamerika verſehen.. Nekordhitze und Anwetter Breslau meldet 38 Grad Ceiſius— Schwere Gewitterſtürme Hitzewelle hat der Juli 1921, an dem in wieder ein! beſchert. Während ſprunghaftes gemeſſen wurden. In Wien wurden am Die ſchwüle Hitze entlu a in ſchweren Gewittern. die Lufttem.[ Veſonders ſchwer wurde neuerdings —** 1 Ein Blitz ſchlug in die Baltiſchen Spril⸗ gegenwartig werke in Danzig⸗Reufahrwaſſer ein und 1 In Breslau ſelbſt brachte zwei mil Sprit gefüllte große Beſſe! Das ſind ſeit zur Exploſion. In weitem Umkreiſe zerſprangen ſämtliche Fenſter und Schau 1 galt der 19. Die Danziger Feuerwehr richtete ihre überraſchenderweiſe in eines dieſer Gebiete ſo führte der Redner geraten, bedeutet es für ſie keinerlei Schwie⸗ rigkeiten mit Gegenkurs zurückzufahren und zu einer Umfahrung dieſes Gebietes auszu⸗ Auf ſeine eigenen Erfahrungen, die bei lan— holen. Ein beſonderes Kapitel ſind die gen Fahrten auf See geſammelt ſind, zu— Funkſprüche, die an den„Graf Zep⸗ Fikarejfend. ſchilderte der Redner dann die pelin“ auf ſeiner Ozeanfahrt gerichtet wer⸗ Fahrten unſerer den. Jedes Schiff, gleich welcher Nation, ſind. Die pflegt den„Grafen“ anzufunken mit der langen Strecken Bitte: jüber die Weltmeere hinweg als das am be⸗ ſten geeignzte Schnellverkehrsmitte! für die Perſonenbeförderung Frage: Flugzeug Hauptarveit darauf, eine Exploſton der weiteren Keſſel und Spritvorräte zu ver⸗ hindern. Die Polizei ließ die Straßen in weitem Umfange abſperren und teilweiſe 5 die Häuſer räumen. Es wurden insgeſamt 200 000 Liter Sprit vernichtet. Mehrere Perſonen erlitten leichte Verletzungen Auch über Bremen und Umgebung wü⸗ tete ein ſchwerer Gewitterſturm. der nachts ſlundenlang andauerte. Beſonders die Vor⸗ ſtädte wurden vom Unwetter heimgeſuchl. In dem Vorort Horn ſchlug der Blitz in das ſtrohgedeckte Haus eines Landwirts ein. Wohnhaus und Kuhſtall wurden bis auf die Grundmauern eingeüſchert. In Vremen⸗ Schwachhaufen wurden vom Sturm zahl⸗ reiche Bäume mie Strohhalme geknickt. Heftige Hagelſchauer verurſachten ſchwere Schäden. Die ganze Nacht hindurch waren die Bremer Wehren unterwegs, um über⸗ fl Keller auszupumpen. außerordentlich ſchweres Gewitter, nachts durch ganz Recklenburg und Vorpommern ! Weg nahm und von wolkenbruchar— Regen begleitet war, hat ebenfalls e Schäden angerichtet. So wurde in chen bei Ludwigsluſt eine Kübnerei e Grundmauern eingeäſchert. In ſen Grimmen und Greifswald zün⸗ Blitz in fünf Gebäuden und Vich⸗ Ein heftiger Wirbelſturm hat in Nantes de Rarſant(Südweſt⸗ frankreich) erhebliche Schäden angerichtet. Hüuſer wurden abgedeckt. Bäume entwur⸗ zelt, Mauern eingedrückt und die Keller zahl⸗ reicher Häuſer ſind voll Waſſer gelaufen. In der ganzen Umgebung iſt die Ernte vernich⸗ tet. Auch in Paris hat die drückende Hitze zu Entladung geführt. Etwa eine Vier⸗ eiſtunde fegten heftige Gewitterregen und Hagelſchauer über die Innenſtadt, verbun— it ei ſtarken Sturm. Im Bois de urden 600 Bäume entwurzelt. Erdſtöße in Mittelamerika. San Salvador, 28. Juni. In den öſtliche: zegen des mittelamerikaniſchen Staa 5 ſtarke Erdbebenſtö! terungen wurden Departement Erſchließung eines neuen Kurzwellen— bereichs. Unſer Bild zeigt links den Telefunken-Richt— ſender und-Empfänger und rechts den Telefun ken-Dezimeterwill Sender. Die Dezimeter welle läßt ſich ohne wei teres dahin ſteuern, wo [ſie empfangen werden ſoll, während ſich andere Wellen nach allen Sei ten unter Pon, g ufſicht gell! Deutſch Luſtiahrt voran! Unſere Luftſchiffe und Flieger als Aus landsboten deukſcher Leiſtung. Berlin. 28. Juni. Im Aero⸗Club von Deutſchland hielt Po lizeipräſident Chriſtianſen. Mitglied des Vorſtandes der vor kurgem neugegrün deten deutſchen Zeppelin-Reederei. einen Vor— trau über Das Erbe des Grafen Urheberrechtsschutz: Fünf Pürme-Verlag, Halle(Saale) 54 „Ja, mein Lieber, Geſchichten erzählen wir uns ein anderes Mal. Jetzt hab' ich mit dir ein Wörtl zu reden, denn wir müſſen ſehr bald ſchauen, daß wir weiterkommen. Ein tüchtiger Weg liegt noch vor uns...“ „Ihr wollt's doch nicht ſchon heut' wieder weiter?“ riefen Mutter und Tochter wie aus einem Mund, denn beide hatten ſich insgeheim bereits verſtändigt, daß man die Gäſte ſehr gut unterbringen könne und das kleine Auto ebenfalls. Und hatten ſchon beraten, wie und was man auftiſchen wollte, und wie ſchön alles werden ſollte. Aber Pips mußte den lieben Frauen einen Strich durch die Rechnung machen. Und als das Für und Wider nach dieſer Richtung beendet war, kam wieder Gotthold an die Reihe. In ihrer kurz angebundenen Art ging Pips ſofort auf den ſpringenden Punkt los: „Wie weit biſt du denn mit deiner Erfindung?“ Holdls Antlitz ſtrahlte auf. „Es geht alles wie geſchmiert, Joſefa“, kam die Aut— wort mit einer ſolchen Präziſion, daß man unſchwer er⸗ raten konnte, er habe ſchon die ganze Zeit darauf gebrannt, von ſeinem Glück Kunde zu geben. Intereſſiert neigte ſich Pips vor, und auch Gilbert, der unterrichtet war, horchte aufmerkſam. „Wie weit biſt denn? Erzähl'!“ ermunterte Pips. „Es geht wie geſchmiert“, wiederholte der junge Er⸗ finder, denn er war viel zu beſcheiden, um mit fachlichen Phraſen ſeine Wichtigkeit dartun zu wollen. Aber die Genugtuung leuchtete dennoch von ſeinem ſympathiſchen Geſicht und fand ihren Widerſchein bei der bübſchen Philippin, die plötzlich ganz Ang' und Ohr und an ſeinen Lippen hing. „Ich bin fertig“, ſprach er mit ungewohnter haftigkeit.„Alle Schwierigkeiten ſind überwun Modell—“ „Alſo bleiben wir beim Modell“, unterbrach ihn Pips ungeniert.„Biſt fertig damit, dann fahrſt ſofort nach Wien— verſtanden?“ Sie neſtelte an ihrem Handtäſch chen und entnahm ihm einen Umſchlag.„Da haſt einen Brief, gehſt damit an die Adreſſe, die drauf ſteht, und das übrige wird ſich finden.“ Damit übergab ſie Gotthold das Schreiben, das ſie ſchon vorbereitet und das weiter keinen Zweck hatte, als den jungen Mann bei ihrem„Willy“ zu legitimieren. Der Ankauf des„Patents Pieringer“ war mit dem bereits abgemacht, und zwar derart, daß, wenn es etwas tauge, er einen gleichfalls fixierten Preis an den Erfinder zu bezahlen habe. Sollte das Modell den Erwartungen nicht entiprechen, dann ging der Ankauf zu Laſten Pips'“ und galt gleichſam als Hochzeitsgabe für ihre Freundin Philippin. Aber eine feſte Anſtellung mit angemeſſener Bezahlung bekam Pieringer auf alle Fälle, denn der brave„Willy“ hatte ſich über den jungen Mann bei deſſen vormaliger Direktion erkundigt und in Erfahrung gebracht, daß er ein außerordentlich verwendbarer, pflichtgetreuer Beamter war, der nur durch die Ungunſt der Zeit dem Abbau zum Opfer gefallen war. Jetzt bekam Gotthold nur die beiden Hauptpunkte des Programms zu hören: daß die Erfindung angekauft und er feſtangeſtellt werden ſollte. Das hieß ſo viel als eine geſicherte Zukunft nach menſchlicher Vorausſicht und Be— rechnung und das hieß auch eine ſehr baldige Vereinigung mit ſeinem Herzensſchatz. Und der Jüngling war ebenſo ſprachlos vor Ueber⸗ raſchung und Glückſeligkeit, wie es ſeine Braut war. Beide, die nun links und rechts neben Pips ſaßen, konnten noch keine anderen Worte finden, als ein„Vergelt's Gott!“ ums andere, indem ſie ſich der Hände ihrer gütigen Fee ten fortpflanzen. Es iſt omit die Möglichkeit geben, auf zweien einanderliegenden Strecken einen Gegen ſprechverkehr herzuſtel— len, ohne daß ſich die beiden Sender auf glei cher Welle ſtören bild(M) j Hocholdinger, die brgen kannte und der die Zukunft ihres manch eine ſchlafloſe Nacht gekoſtet, die e ſchon gar kein Wort hervorbringen. Mit gefalteten Händen ſaß ſie da und fühlte ſich faſt erdrückt von ſo viel Glück und Seligteit... Gilbert Haller aber hatte ſich leiſe erhoben und war auf die kleine Veranda hinausgetreten. Pips, ſeine Pips was war das für ein erleſenes Geſchöpf! Er konnte nicht anders, er mußte erſtlich einmal ſein Taſchentuch ziehen und ſich über die Augen wiſchen... Gips fand ſes noch für unnötig, aus ihrem Inkognite zu ſchlüpfen. Es war ja auch vollkommen gleichgültig, ob dieſe lieben Meuſchen wußten, wie die Dinge zuſammen— hingen und zuſtande gekommen waren. Gleichgültig, ob ſie erfuhren, wer ihre gütige Fee in Wahrheit war. Das erfuhren ſie immer noch rechtzeitig genug, und nichts ſollte ihnen jetzt dieſe glückhafte Stunde trüben, keine Geſpannt heit Platz greifen, noch ſollte die fürſtliche Gabe den Titel eines Almoſens bekommen. Es war noch allerlei zu beſprechen. Das heißt, Pips ſprach, und die drei hörten andächtig zu. Wie ſie ſprach, dieſe Wiener Freundin! Akkurat wie ein Advokat!, mußte Gotthold immer wieder denken. Sie erzählte dann auch, daß ſie für längere Zeit verreiſen würde, daß der Beruf ihren Gatten für etwa zwei Jahre ins Ausland rief, nach deren Ablauf ihm die Profeſſur winkte. f Inzwiſchen werde ſich hier alles entwickeln und ſie bei ihrer Heimkehr die beiden als einträchtiges Ehe⸗ paar vorfinden. Sie ſprach, als wäre ſie ſchon eine er⸗ fahrene Hausmutter, von Ausſteuer und Einrichtung des neuen Hausſtandes und bemerkte dann wie nebenbei, daß eine ihr naheſtehende alte dame in Wien es übernommen habe, die perſönliche Ausſtattung der Philippin zu be⸗ ſorgen. Mit dieſer neuen Eröffnung entfeſſelte ſie aber⸗ mals einen Sturm der Freude und des Entzückens. (Fortſetzung folgt!) VO HATE EN TVE N. Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag. Halle(Saale). Nachdruck verboten. Da konnte Irmingart vor des Vaters liebevollen Worten die Tränen nicht mehr zurückhalten. Wie ein lange zurückgedämmter Bach ſtürzten ſie über die ſchmal gewor— denen Wangen, und ſchluchzend barg ſie den blonden Kopf an der Bruſt des geliebten Vaters. „Päterchen, liebes, gutes Väterchen, es iſt manchmal ſo ſchwer...“ Herr von Schadow Boltzien ſtand noch einen Augen⸗ blick in banger Ungewißheit. Hatte man die Tochter irgend⸗ wie gekränkt? Hatte man ihr ſchwerere Arbeit auferlegt, als ſie zu leiſten imſtande war? Plötzlich ſchoß ihm blitzſchnell ein Gedanke durch den Kopf, als er jetzt nach Irmingarts Händen griff, um ſie beruhigend zu ſtreicheln. Fühlten ſich die ſonſt ſo zarten, ſeidenweichen Hände heute nicht ein wenig rauh an, und entſtrömte ihnen nicht jener eigenartige widerliche Tran— geruch, der ihm ſchon ſeit ihrer Heimkehr ſtechend in die Naſe gedrungen war? Das ſchlanke, ſchöne Mädchen fühlte augenblicklich die tuhevolle Güte des Vaters. Da machte ſie ſich leiſe frei und küßte dem Blinden dankbar die Hände. Aber der Vater konnte das Mißtrauen, das in ihm aufgestiegen war, nicht ſofort zurückdämmen: „Du verbirgſt mir etwas, Irmingart. Der eigenartige Fiſchgeruch kam alſo von dir. Haſt du denn mit Fiſchen zu tun? Biſt du nicht mehr im Büro?“ In ſeinen Worten waren Angſt und Verzweiflung, aber Irmingart blieb jetzt ſeſt. Das Telegramm knitterte in ihrem Kleidausſchnitt; alles Bangen war von ihr gewichen. Mit ein paar raſchen Bewegungen ſchob ſie die Locken aus dem Geſicht und wiſchte ſchnell die letzten Tränen— ſpuren von ihren Wangen. Ein Lächeln huſchte um ihren Mund, während ſie ſagte: „Nein, Väterchen, es iſt nicht ganz ſo, wie du denkſt. Aber komm, ſetz dich erſt einmal, dann will ich dir ganz offen alles erzählen. Aber bitte erſchrick nicht, wenn dein großes, törichtes Mädel jetzt mit einem Anliegen kommt, das du bisher an ihm noch nicht entdecken konnteſt.“ Wie ſchwer angeſichts der blinden Augen das Lügen wurde! Doch der Vater ſchien zu ahnen, denn die ſchwere Be ſorgnis wich allmählich von ihm und gab einem er wartungsvollen Ausdruck Raum. War Irmingart verliebt? Zu gut kannte er ſein Kind. Sie hatte das ſchwere Blut des alten Geſchlechtes derer von Schadow-Boltzien in ihren Adern, und wenn das die Liebe einmal gefühlt hatte, ſo ſaß das ſeſt für alle 0 Ewigkeit. Bett lag, floh ſie noch lange der Schlaf. Durch das kleine Dachfenſter ſchaute ſie ein Stück des ſternklaren Himmels Und Irmingart erzählte... Sie ſprach vom erſten Erſcheinen Hartmut von Camp⸗ raths bis zum heutigen Eintreffen des Telegramms. Nur alle die böſen Erlebniſſe mit Henneberg verſchwieg ſie ganz, ſo ſchwer ihr das auch wurde. „Und du haſt das Telegramm noch nicht einmal ge⸗ leſen, Kind?“ „Es war mir zu heilig, Väterchen, als daß ich es im Trubel des Geſchäftes flüchtig hätte leſen mögen. Mit dir, Väterchen, wollte ich es daheim in ganz ſtiller Stunde leſen.“ — Irmingart war ſo ſehr mit ſich beſchäftigt, daß ſie nicht ſah, wie das Geſicht des Vaters Erzählens ganz bleich geworden war. Mit bebenden Fingern zog ſie das Telegramm aus ihrem Kleidausſchnitt und faltete es auseinander. „Die„Sieglinde und ihre Beſatzung entbieten Ihnen im Augenblick des Verlaſſens der europäiſchen Heimat die herzlichſten Grüße. Wir verlaſſen Sie in Richtung Oſten und hoffen, uns Ihnen bald aus dem Weſten wieder zu aähern. von Camprath, Flugkapitän.“ Irmingarts Stimme zitterte vor freudiger Erregung. In aufwallendem Glücksgefühl drückte ſie das Telegramm, den Gruß des geliebten Menſchen, an ihr wild pochendes Herz— und ſah nicht, wie der Vater mit haſtiger Hand nach der auf dem Tiſche liegenden Tageszeitung getaſtet und ſie ſchnell beiſeitegeſchoben hatte. „Was iſt dir denn, Väterchen? Freuſt du dich denn gar nicht? Ach, wenn du wüßteſt, wie lieb ich ihn habe. Du müßteſt nur einmal ſeine warme, dunkle Stimme hören, dann würdeſt du mich ſchon verſtehen. Väterchen!! Liebes Väterchen, warum biſt du denn traurig?“ Irmingart war aufgeſprungen und preßte ihre weiche Wange dicht an die des Blinden. Der Vater aber war noch immer nicht Herr ſeiner tiefen Erſchütterung. Die letzte telegraphiſche Nachricht über die„Sieglinde“ hatte ihm heute abend Frau Reiſch aus der Zeitung vorgeleſen. „Das Flugboot„Sieglinde ſeit acht Stunden über⸗ fällig. Nachdem es die Somal⸗Halbinſel in Afrika zum Weiterflug über den Indiſchen Ozean überflogen hatte in Richtung Auſtralien, iſt es im Haſen von Perth beteits ſeit acht Stunden überfällig...“ Der Blinde griff wie Halt ſuchend nach dem blonden, lockigen Kopf. Verſchollen im Indiſchen Ozean! Kein Funkzeichen mebr. Das bedeutete Tod. Sicheren, ſchreck⸗ lichen Tod! Armes, geliebtes Kind! Aber er durfte nicht aus⸗ ſprechen, was er wußte, mußte einen klugen Ausweg finden, Irmingarts Argwohn nicht zu erregen. So ſagte er nach einer Pauſe nur weich und ſtockend: „Du mußt tapfer ſein, Liebſtes. Du weißt, daß ich dich voll verſtehen kann, und daß ich mit dir fühle, wie kein anderer mit dir fühlen kann. Aber bedenk auch, die Camp⸗ „Sieglinde“ vorzubereiten. ſein“, unterbrach Irmingart den Vater mit ſtrahlenden Darin ſpiegelt ſich deine ganze lautere Seele, mein Kind, daß du das kannſt. Nun denn, liebe ihn, Irmingart— Blinden Frage bang und dunkel an Irmingarts Ohr. zehren...“, ſagte ſie mit rühtender Ergebenheit. tückiſchen Böen und toſenden Brandungen ſelbſt kannte, während ihres raths ſind unermeßlich reich— und dann...“ „Sprich, Väterchen, ſprich ruhig weiter! Es tut mir doch alles gut, was du ſagſt. Nur glaube nicht, daß ich mir irgendwelche Hoffnungen mache. Ich weiß, welche unüberbrückbare Kluft zwiſchen mir und dem reichen Flieger iſt. Nein, ich erträume mir gar nichts. Es macht mich nur ſo unendlich froh und glücklich, überhaupt an ihn denken und“— ſie ſenkte errötend den Kopf, aber voll- endete feſt—„... und ihn liebhaben zu dürfen. Er iſt ja der erſte Menſch, der in mir ein ſo wunderliches Gefühl ausgelöſt hat wie keiner zuvor. Aber erzähle weiter...“ „Ich kenne doch meine Irmingart und weiß, daß ſie ihr Herz an keinen Unwürdigen verliert. Aber ſei tapfer, Kind; du mußt doch auch wiſſen, daß ein ſolcher Weltflug leicht das Ende bedeuten kann. Er wäre nicht der erſte, der...“ Es war ſo ſchwer, auf das traurige Schickſal der „Nein, niemals. Ich weiß, daß ich ihn wiederſehe, wiederſehen muß. Und deshalb will ich ganz, ganz ſtark Augen. Herr von Schadow Boltzien ſchüttelte ungläubig den Kopf. Ja, wenn Liebe Wunder tun könnte. „Es iſt wohl das Schwerſte, einen Menſchen von ganzem Herzen zu lieben, ohne Hoffnung auf Erfüllung. aber gib dich niemals einer Hoffnung hin, die trügeriſch ſein muß...“ „Auch nicht, wenn er über dem mich gedacht hat?“ „So tief ſitzt alſo die Hoffnung doch ſchon?“ drang des Wolkenmeer Aſiens an „Nur die Hoffnung, ihn noch einmal zu ſehen. Einmal nur noch. Ich glaube, ich könnte ein Leben lang davon Der Vater aber, der den Indiſchen Ozean mit ſeinen erinnerte ſich nur der Zeitungsnotiz und verſuchte noch immer, ſeinem Kinde Troſt und Kraft zu geben, wo doch das Schickſal ſelber ſchon ſo vernichtend eingegriffen hatte. Als Irmingart an dieſem Abend in ihrem ſchmalen und träumte dem mafeſtätiſch dahinziehenden Rieſenvogel nach, der das Liebſte barg, was ihr das Leben geſchenkt hatte. Noch konnte ſie hoffen und träumen. Die Nach⸗ richten, die ſie noch heute morgen von der„Sieglinde“ geleſen hatte, waren gut und beruhigend geweſen. Er mußte es ſchaffen! Aber in der kleinen Kammer neben der ihren wälzte ſich auch der arme, alte Blinde ruhelos in ſeinen Kiſſen. Verſchollen... Das Ende deines Traumes von Liebe iſt ſchon da, mein ahnungsloſes Kind. Aus den toten Augen rannen ein paar ſchwere Tränen. „Himmliſcher Vater! Laß mein Kind nicht verbluten an dieſer Liebe!“ betete er angſtvoll immer wieder und erwartete in böſer Ahnung den kommenden Tag. Elftes Kapitel. Indiſchen Ozean. „Wir müſſen'runter, Kraus. Tiefer gehen. In drei⸗ tauſend Meter Höhe noch immer kein Ende dieſes ſchreck— lichen Nebels.“ Kraus ging tiefer. Ich werde Sie am beſten wieder ablöſen. Kommen Sie!“ Hartmut von Camprath übernahm wieder die Führung des Flugbootes. Auch über ſeinem braunen, kühnen Geſicht lagen jetzt die Spuren der Ueberanſtrengung und Ab⸗ geſpanntheit, doch noch immer hielt ihn ſein unbeugſamer Wille aufrecht. „Da unten weiß man nicht, ob man ſchon auf den ſchäumenden Wellen ſitzt, die einen zerſchlagen, oder noch immer im undurchdringlichen Grau des Nebels...“, ſagte er ſchwer. Stockdunkle Nacht umgab die wagemutigen Männer. Nirgends, nirgends Land... Schrecklich kalt war es da oben. Jetzt fröſtelten ſie beide. Pelzkleidung hatten ſie nicht an Bord, weil eine reichliche Brennſtoffmitnahme an Stelle aller anderen Dinge das Wertvollſte war.. Sekundenlang nur ſenkte Hartmut von Camprath die Augenlider. Da packte ihn ſchon die Müdigkeit. Lichteie ſich nicht plötzlich das Dunkel? Ein ſüßes blondes Mädel ſah er vor ſich. Wie Sterne leuchteten zwei kriſtallklare Blauaugen, und ein roter Seit zehn Stunden irrte die„Sieglinde“ über dem „Herr Doktor, Höhenſteuer!“ Hatte er geträumt? Der entſetzte Schrei ſeines Vord⸗ monteurs, der ihn hart auf die Schulter geſchlagen hatte, riß ihn in der Setunde in die Wirklichkeit zurück. Im Augenblick hob ſich die Maſchine ſchon wieder, aber Wellenſpritzer ſprangen noch klatſchend an die Scheibe. Unbarmherzig fegte der eiſige Sturm. In Hartmut von Campraths Adern war alles Blut wie erſtarrt. Kopfſchüttelnd ſah ihn ſein Monteur au, ſuchte ſich die eigenartige Zerſtreutheit ſeines Chefs im Schein der bunten Schaltbrettlampen zu enträtſeln. „Um ein Haar, Kraus, dann waren wir erledigt.“ „Vielleicht iſt es doch am beſten, wenn ich jetzt Führung behalte... Herr Doktor ſcheinen doch ſehr müdet.“ Der Bordmonteur hatte den grauſigen Schreck ſchon wieder überwunden, aber auch über des Führers Geſicht huſchte ein ſeltſam weiches Lächeln, und entſchuldigend wie ein Knabe ſagte er: „Ich habe geträumt, Kraus— geträumt...“ Doch dieſer hörte nichts. Das furchtbare Heulen der Maſchine, die ſchon wieder bedeutende Höhe hatte, erſtickte alles. Da warf er ſchnell ein paar Notizen auf einen kleinen Zettel: „Paſſen Sie gut auf, Kraus! Es muß gleich Tag werden, dann werden wir die Küſte Auſtraliens längſt hinter uns haben. Der Funkapparat iſt ſeſon über Bord Nun ſchnell die Konſervenbüchſen nach. Wir müſſen Benzin ſparen!“ Die Maſchine wurde leichter und ſtieg weiter. Und wirklich, aus dem Oſten kam ein matter Schein. Die Dämmerung wich allmählich. „Noch eine halbe Stunde, dann iſt Tag!“ ſchob Hartmut von Camprath ſeinem treuen Gefährten in Sturm und Not noch einmal einen Zettel hin. Neue Hoffnung belebte ſie beide. Würden ſie noch ein⸗ mal aus dieſem Hexenkeſſel herauskommen? f Heller wurde es um das einſame Flugzeug; doch als, Hartmut endlich den Standort peilen mußte, weil ſie noch; immer über See waren, erkannte Hartmut zu ſeinem Schrecken, daß ſie die ganze Nacht hindurch immer im Kreiſe gefahren waren. Schnell berechnete er den Brennſtoff. Er reichte gerade noch bis an die Küſte— aber nicht bis an den Hafen Perth. Ein Grauen packte ihn. Sollte das ſtolze Flugzeug hier elend abſacken? Sollte es ſeinen Flug um die Welt, der ihm Ruhm und Ehre bringen ſollte, kläglich abbrechen müſſen? Aber es gab kein langes Hin und Her mehr. Hier half nur raſche Entſcheidung, den ſicheren Tod in den Wellen noch etwas hinauszuzögern. Der Bordmonteur hing an dem Geſicht ſeines Führers, der das einzige tat, was zu tun übrigblieb, indem er zu landen verſuchte. Und wirklich— ſchon wenige Minuten ſpäter ſenkte ſich die„Sieglinde“ und ſuchte in einer geſchützten Bucht eine geeignete Stelle zum Waſſern. Stumm ſahen ſich die beiden kühnen Menſchen an. Dann glitten ihre Blicke über die hohen, gefährlichen Klippen, an der ſteilen, einſamen Küſte entlang, gegen die todbringend die unheimliche Brandung rauſchte. Da wußten ſie, daß ſie hier hoffnungslos dem Tode aus⸗ geliefert waren. Stunden vergingen. Halb im Schlaf, halb wachend. Noch meldeten Hunger und Durſt ſich nicht quälend, und nach den Stunden äußerſter Kraftanſtrengung wirkte die wenn auch unheimliche Ruhe hier doch ein wenig erlöſend. „Nun ſind wir zwei Todeskameraden, Kraus. Und ich dente jetzt, wo uns die Ungewißheit unſeres Schickſals vereinigt, gebührt ſich ein offenes Wort, Kraus.“ Hartmut von Camprath wandte ſein Geſicht dem Bord⸗ monteur zu, und ein ſo hoher, heiliger Ernſt ſtand in ſeinen Augen, daß Kraus faſt etwas wie ein Freuen an⸗ kam, gerade mit dieſem Menſchen, dem ein Leben lang ſeine höchſte Bewunderung gegolten hatte, in den Tod gehen zu dürfen. Ja, faſt wie eine Auszeichnung empfand er plötzlich das ſchwere Schickſal, das ihn betroffen hatte, und das verſöhnte ihn merkwürdig. „Sie wiſſen vielleicht oder ahnten, daß ich dieſen Flug, der mein letzter ſein ſollte, mit einer ganz großen Hoff⸗ nung angetreten habe“, fuhr Hartmut von Camprath fort. „Sie kennen meinen Vater. Er iſt einer von der ganz alten Sorte, ſtreng am Hergebrachten hängend... Nie hätte er ſeine Einwilligung gegeben zu einer Verbindung mit einem Mädchen, das ſein Brot einmal für einige Zeit“ — er stockte und ſprach dann haſtig weiter—„in dienender Stellung erarbeiten mußte.“ Ueber Kraus' Geſicht ging ein helles Leuchten. Seine ehrlichen Augen ſtrahlten faſt, als er ſcheu einwarf: „Herr Doktor meinen Fräulein von Schadow...“ Der Flieger nickte und ſtreckte dem Bordmonteur die Hand hin, in die dieſer kräftig einſchlug. „Aber durch dieſen Flug, der meinen Namen in der Geſchichte des deutſchen Flugweſens unſterblich machen ſollte, glaubte ich, mir ſein Jawort zu ſichern. Glauben Sie mir, Kraus, Frauen haben in meinem Leben niemals eine Rolle geſpielt. Vielleicht waren ie ſelbſt ſchuld daran, indem ſie mich zu ſehr umſchwärmien und umdrängten, ſich oft allzu deutlich merken ließen, daß ich ihnen nicht gleichgültig war... Bis auf die eine, von der eine ſolche Hoheit des Weſens und unbedingte Reinheit ausging, daß es mich im erſten Augenblick gepackt hat. Ich weiß ſelbſt nicht, wie. Immer habe ich an ſie denken müſſen. Während dieſer ganzen Fahrt. Vielleicht zuviel, daß ich mich dadurch nicht genug konzentriert habe. Aber Sie kennen ſie, Kraus— iſt ſie nicht ſchön wie eine Prinzeſſin im Märchen?“ Und als der Bordmonteur begeiſtert nickte, ſetzte er hinzu:„Und könnten Sie ſich denken, Kraus, daß dieſes engelſchöne, liebliche Geſchöpf die Geliebte eines Verbrechers iſt, wie die Auskunft an⸗ gibt, die ich mir im letzten Augenblick geben ließ...“ Mund lächelte lächelte (Fortſetzung folgt.) die Apparate im der Herd im Vodenſeegebiet: Durch den ſehr heftigen Erdſtoß wurden Geodätiſchen Inſtitut der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe vollſtän⸗ dig her ausgeworfen. Sehr ſtark iſt der Erdſtoß im Mau rgtal verſpürt worden, beſonders in Rotenfels. Aus Freiburg wird gemeldet, daß dort um 18.21 Uhr zwei ziemlich kräftige Erdſtöße wahrgenommen wurden, das Gleiche wird aus Offenburg berichtet, wo die Dauer der Erdbewegung mit zwei Sekunden ange— geben wird. Von beſondeter Heftigkeit ſcheint die Erd⸗ bewegung im hegau und im Bodenſee⸗ gebiet geweſen zu ſein, doch ſteht noch nicht genau feſt, ob der Herd des Bebens talſäch⸗ lich vom Bodenſeegehiet ausgeht, wie das bekannklich früher ſchön der Fall war. Nach einer Meldung aus Singen am Hohentwiel wurden dort fünf bis ſechs ziem⸗ lich heftige Erdſtöße mit einer Geſamtdauer von fünf Sekunden wahrgenommen. In verſchiedenen Wohnungen ſprangen Türen auf und die Möbel kamen ins Rutſchen. Die gleichen Beobachtungen werden aus der Bodenſeegegend gemeldet. In Lörrach wurden nur zwei kurze Stöße verſpürt. In Nordbaden und der Pfalz Das kurze Erdbeben wurde um 18.20 Uhr auch in Mannheim. in Unterbaden und in der ganzen Pfalz wahrgenommen. Aus allen Meldungen ergibt ſich, daß die Erd⸗ bewegung wenig nachhaltiger in Erſchei— nung trat, als es die Nachrichten aus Mit⸗ tel⸗ und Oberbaden beſagen. Verſchiedent— lich wurde beobachtet, daß Einrichtungsge⸗ zenſtände der Wohnungen leiſe ſchwankten. Mörtel von den Wänden alter Häuſer nie— herrieſelte oder Kücheneinrichtungsgegen⸗ ſtände aneinanderklirrten. Die Heidelberger Erdbebenwarke. auf dem Königſtuhl verzeichnete um 18.20 Uhr ein ſehr ſtarkes Erdbeben. Es handelt ſich wahrſcheinlich um ein Nahbeben. Wei⸗ tere amtliche Mitteilung folgt. wenn die Inſtrumente, deren Bewegung noch einige Zeit andauerte, abgeleſen werden können. Im Laſtwagen verbrannt Wuppertal, 28. Juni. Im Stkadkkeil Voh- winkel ſtieß ein Straßenbahnzug in voller Fahrt mit einem Laſtkraftwagen zuſammen. Der Juſammenprall war ſo ſtark. daß auch ein Straßenbahnmaſt umgebogen und ein Laternenpfahl glatt umgeriſſen wurde. Plötzlich ſtand der Laſtkraftwagen in hellen 17 und auch das ausſtrömende Gas er umgeriſſenen Laterne fing Feuer. Wäh⸗ rend es einem auf dem Laſtkraftwagen ſitk⸗ 40 80 Mann im lehzten Augenblick gelang, ich vor den Flammen in Sicherheit zu brin- gen, verbrannte der andere. Paſſagiere der Straßenbahn wurden nicht verleht. Der franzöſiſche Fronttämpferbeſuch Stuttgart, 28. Juni. Die auf Einladung der Firma Robert Boſch AG in Württem⸗ berg weilenden fran zöſiſchen Frontkämpfer legten am Ehrenmal auf dem Stuttgarter Waldfriedhof einen Kranz nieder. Dabei hielt General Freiherr von Soden eine Anſprache. in der er die franzöſiſchen Kame⸗ raden des Weltkrieges herzlich begrüßte. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieſe Be- ſuche der Frontkämpfer dazu dienen. die Be⸗ ziehungen zwiſchen Deutſchland und Frank- reich zu verbeſſern. 40 Hitzſchläge in Budapeſt. Budapeſt, 28. Juni. Die Hitzewelle über Mitteleuropa hat in Budapeſt eine Tempe- raturſteigerung hervorgerufen, die auch für ungariſche Verhältniſſe kaum tragbar er⸗ ſcheint. Am Donnerstagnachmittag wurden 37 Grad Celſius gemeſſen. 40 Perſonen er⸗ litten in den Nachmittagsſtunden auf der Straße Hitzſchläge. Von Baſaltblock getötet. Rom, 28. Juni. In der Nähe von Neaper hat ſich bei Erdarbeiten ein ichweres Un— glück ereignet. Mehrere Arbeiter wurden von einem ſchweren Baſaltblock getroffen, der ſich plötzlich von der Wand. an der ſie gerade beſchäftigt waren, löſte und ſie un- ter ſich bearub. Drei Arbeiter wurden daben getötet, Achtung, falſche Banknoten! Mannheim, 28. Juni. Nach den n feiertagen ſind in den Siäbten 0 heim, Stuttgart und München eine große Anzahl falſcher 50 Rm.⸗Roten angehalten worden. Die wichtigſten Merkmale ſind fol⸗ geude: Papier etwas ſchwächer und weicher als das echte, meiſtens me rmals gefaltet, Pflanzenfaſern nur vereinzelt zu ſehen, Waſ⸗ ſerzeichen verſchwommen, Kontrollſtempel grob nachgeahmt. Die Farbe des Bildrahmens iſt heller gehalten als bei den echten Noten, in den Schriften und Anterſchriften viele kleine Abweichungen. Die meiſten Falſchſcheine tra⸗ gen die Nummer A 9 227805, C 7 666 554 und F 38810 161. Als Verbreiter kommen ortsfremde Perſonen in Frage, die anſchei⸗ nend das ganze Reichsgebiet bereiſen. Die Verbreiter beſuchen meiſtens offene Ladenge⸗ ſchäfte und kaufen nur eine Kleinigkeit. Es wird gebeten, dieſen Falſchnoten beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit zu ſchenken und Verbrei⸗ ter der Polizei oder Gendarmerie zu über⸗ geben. Für Mitteilusgen, die zur Ergreifung der Herſteller oder Verausgaber der Falſch⸗ ſcheine bezw. zur Ermittlung der Fälſcherwerk⸗ ſtatt führen, iſt vom Reichsbankdirektorium Berlin eine Belohnung bis zu 3000 Rm. ausgeſetzt. die Moſelrebe blüht Drei Wochen ſpäter als ſonſt. Bernkaſtel Cues, 28. Juni. Infolge des heißen Wetters der letzten Tage hat ſich die Rieslingblüte geöffnet. Wunderbarer Duft durchflutet ſeit Ende der vergangenen Woche das Moſeltal. Die Blüte hat in den beſten Lagen den Höhepunkt erreicht, d. h. es ſind mehr als 50 Prozent der Geſcheine geöffnet. Wenn das warme Wetter noch bis Ende der Woche anhält, wird die Blüte durch ſein, ſo daß dann das zweite Spritzen in Frage kommt. Geſcheine ſind in großer Zahl vor— handen und gut ausgebildet. Gegenüber dem Vorjahr iſt die Blüte faſt drei Wochen ſpäter gekommen. Weinblüte im Rheingau. * Rüdesheim, 28. Juni. In allen Wein— lagen des Rheingaukreiſes hat jetzt die Weinblüte eingeſetzt. Ueberall ſtreicht der angenehme Duft durch die Dörfer und Flek— ken des Weindaugebietes. Bei der jetzt herrſchenden Sonnenglut wickelt ſich die Blüteperiode ſchnell ab, ſo daß in vier bis fünf Tagen die Blütezeit vorüber iſt und die größten Sorgen des Winzers vorüber ſind. In den Rüdesheimer Berglagen ſind die Tlaubenbehänge reichlich, ſo daß, wenn die Weinblüte vorüber iſt, die Hoffnungen auf ein gutes Weinjahr wieder vorhanden ſind. Von früh bis ſpät arbeiten jetzt die Winzer in den ſteilen Bergen mit den Spritzen auf dem Rücken an der Bekämpfung der ſich durch Dunſtgebilde eingeſchlichenen Reb— krankheiten, beſonders der Peronoſpora Dieſe in unermüdlichem Fleiß durchgeführten Arbeiten haben das Auftreten von Krank— heiten bis jetzt verhindern können. * Speyer, 28. Juni.(Verhafteter Be⸗ trüger.) Der 40jährige Otto Zimmer— mann, wohnhaft in Schwetzingen, wurde durch die Kriminalpolizei Speyer feſtgenommen und ins Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Er kaufte in den umliegenden Orten Schweine auf, angeblich für einen Speyerer Metzger und leiſtete eine geringe Anzahlung. Die Schweine verkaufte er jedoch an einen Händler in Lub— wigshafen. Obwohl er dort ſofort das ganze Kaufgeld erhielt, lieferte er den Reſtbetrag nicht an die Verkäufer ab. Zimmermann hatte auch in einer Wirtſchaft in Heiligenſtein eine Zeche mii einem außer Kurs geſetzten 205 Mark-Schein zu zahlen verſucht. Zweibrücken, 28. Juni.(Gasdiebſtahl) Der ſeltene Fall, daß ein Hausbewohner auf betrügeriſche Weiſe Gas aus der ſtädtiſchen Leitung bezog, ohne daß er es bezahlte, lag einer Schöffengerichtsverhandlung gegen den 48jährigen Friedrich Klein von hier zu Grunde. Wegen Nichtentrichtens der Gebühren war ihm die Gaszufuhr geſperrt worden. Er ver⸗ ſtand es aber, durch eine Umleitung dennoch Gas zu beziehen und zwar viele Monate hin durch, bis durch einen Zufall der Betrug entdeckt wurde. Das Urteil lautete auf drei Monate Gefängnis und auf Tragung der Koſten. Mildernde Umſtände wurden dem Verurteilten zugebilligt, ſonſt wäre die Strafe Mondaufg. Furtwangen, 26. Juni.(Todesfall.) Der frühere Landtagspräſident Duffner iſt nach kurzer, ſchwerer Krankheit geſtorben. Gutsbeſitzer Joſef Duffner, der im Alter von 67 Jahren ſtand, gehörte von 1903 ab etwa 30 Jahre lang dem badiſchen Landtag 10 Abgeordneter der früheren Zentrumspar⸗ el an. Aus der Heimat Hedenktage 28. Juni 1813 Der preußiſche General Gerhard von Scharnhorſt in Prag geſtorben. 1865 Der Dichter Otto Julius Bierbaum zu Grünberg in Schleſien geboren. 1914 Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdi⸗ nand von Oeſterreich-Eſte und ſeine Gemahlin, Herzogin Sophie von Ho— henberg, in Saraſewo erſchoſſen. Prot.: Leo— Kath.: Herz⸗Jeſu⸗Feſt Sonnenaufg. 3.39 Sonnenunterg. 20.27 1.09 Mondunterg. 18.46 Peter und Paul Der 29. Juni, der Peter- und Pauls— Tag, gilt dem Gedenken der beiden Apoſtel Petrus und Paulus. Es iſt der einzige Tag im Jahr, an dem gleichzeitig zweier Heiliger gedacht wird. Nach der Legende wurde der heilige Petrus, der der Patron der Fiſcher iſt, mit dem heiligen Paulus von Kaiſer Nero um das Jahr 66 nach Chriſti Geburt zum Tode verurteilt; Petrus erlitt den Mär⸗ tyrertod durch Annagelung an das Kreuz, Paulus wurde das Haupt abgeſchlagen Der Leib des heiligen Petrus fand ſeine letzte Ruheſtätte auf dem Berg Vatikan: über ſei⸗ nem Grabe erſtand hernach die prächtige Peterskirche in Rom. Die katholiſche Kirche ſieht in Petrus den erſten Biſchof von Rom und den erſten Papſt. Die beiden Heiligen gelten als Schutzpa— trone gegen Gewitter und Hagel. Früher galt der Peterstag auch als brauchüblicher Zinstag. *. Ein Kaufmann muß Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben beherrſchen. Vom Amt für Berufserziehung der DA wird uns mitgeteilt: Die Stellenvermittlung der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront macht immer wieder die Beobachtung, daß in weiteſten Kreiſen über die Bedeutung der Tätigkeit eines Stenoty— piſten keine richtige. oder oft nur unklare Vorſtellung beſteht. Vielfach glauben Kauf— mannsgehilfen, gute Leiſtungen in Kurz⸗ ſchrift und im Maſchinenſchreiben ſeien nicht notwendig Wer im Beruf des Kaufmanns etwas erreichen will. muß bewandert ſein in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Zur Er⸗ reichung wirklicher Fertigkeiten bedarf es auch einer dauernden Uebung. Die Stellen- vermittlung der Deutſchen Arbeitsfront hat eine weſentliche Aufgabe zur Erreichung von Leiſtungsſteigerungen auf dieſem Ge⸗ biet übernommen. Das Amt für Berufser— ziehung weiſt auch geeignete Lehrgänge nau % poſtverſand von Koffern. Kürzlich iſt ſchon einmal darauf hingewieſen worden, daß Pakete und Poſtgüter den Empfängern nicht zugeſtellt werden können. wenn die Aufſchriften abgefallen ſind und die Abſen- der kein Doppel der Aufſchrift in die Sen- dung gelegt haben. Die Aufſchriftzettel haf. ten auf Koffern, insbeſondere ſolchen aus Vulkanfiber, ſchlecht und fallen während der Poſtbeförderung häufig ab. Koffer werden namentlich von Verſendern in Arbeitsdienſt— lagern, von Kinder und Erholungasheimen als Pakete oder Poſtgüter eingeliefert. Es iſt beſonders unangenehm, wenn derartige Sendungen unanbringlich werden. Für die Einlieferer empfiehlt es ſich daher, zu den Paketaufſchriften auf Koffern Fahnen aus dauerhaftem Stoff zu benutzen, die haltbar zu befeſtigen und außerdem in die Koffer ſtets ein Doppel der Aufſchrift des Empfän— gers einzulegen. Wettervorherſage: Die Neigung zu gewittrigen Störungen ſteigert ſich, da ſich die Zufuhr feuchter Mee⸗ resluft infolge des andauernden Luftdruck— anſtiegs bei gleichzeitiger weiterer Steigerung der außergewöhnlich großen Wärme fort⸗ ſetzt. Ber meiſt ſüdlichen Winden Fortdauer der ſchwülen Hitze, örtliche Gewitter. höher ausgefallen. Schadenfeuer-Ber⸗ hütungswoche. Auf dem an der Heer ſtraße bei Berlin gele genen Waldgelände fand als Auftakt zu de! am 1. Juli in ganz Deutſchland einſetzenden Großaktion der Scha— denfeuer-Verhütungs— woche eine große Wald— brandübung ſtatt. Weltbild(M) Der Noggen blüht Mitten in die Zeit, wo unſere ſtärkſten Duftſtreuer ihre Blüten öffnen, wo es ſüß und betäubend nach Roſen, Holunder und Jasmin duftet, kommt auch der Roggen zur Blüte. In warmen Lagen etwas früher, an der Höhengrenze ſeines Gedeihens etwas ſpäter, hält er im Hauptroggenbaugebiet doch an einer gewiſſen Regelmäßigkeit feſt. Dabei richtet auch er ſich nach der Witterung. Wir haben gewöhnlich eine etwas frühere Haupt⸗ roggenblütezeit als in dieſem Jahre. Wenn mon die Pflanzen zählen würde, die daran beteiligt ſind, ſo würde die Menge der Roggenblüten alle übrigen Gewächſe in unſerem Vaterlande mit einem hohen Re⸗ kord ſchlagen. Selbſt die verbreitetſten Wie⸗ ſengräſer können da nicht mithalten. Es iſt ein unſcheinbares Schauſpiel, wenn die Blü⸗ tenpollen plötzlich aus der noch dünnen Aehre heraustreten; aber dafür ſchafft ihre Maſſe einen Ausgleich: der befruchtende Staub weht wie kleine Wolken durch die Felder, und der Wind trägt ihn weithin. Das iſt auch nötig. Denn der Roggen iſt zu ſeiner Befruchtung auf die Beſtäubung aus fremden Aehren angewieſen. Beſonders an warmen, trockenen Morgen kann man dieſen Vorgang beobachten, bei dem dem Bauer das Herz höher ſchlägt. Denn für unſere Volksernährung iſt keine andere Blüte ſo wichtig wie die des Rog— gens, wenn die Dichter ſie auch ſelten beſun⸗ gen haben. Das ganze Gedeihen der nordi— ſchen Völker beruht auf dieſer unerſetzlichen Brotfrucht, die wir uns aus unſerem Leben gar nicht mehr wegdenken können. Und doch iſt der Roggen die jüngſte unſerer Getreide— arten. Weizen, Gerſte und ſelbſt Hafer wur⸗ den längſt angebaut, ehe etwa 800 Jahre vor Chriſti Geburt der Roggen zuerſt auf deut— ſchen Boden kam. Das war zu Beginn der Eiſenzeit, und da inzwiſchen ſeit der Eiſen⸗ und Bronzezeit eine beträchtliche Klimaver- ſchlechterung in unſeren Breiten eingetreten war, ſo ermöglichte erſt der Anbau des Rog— gens die gewaltige Volksdichte. mit der dann die Germanen in der Völkerwanderungszeit die alte Welt aus den Angeln hoben. Wie zum Danke dafür ſind die nordiſchen Völker dann begeiſterte Roggenbroteſſer geblieben, im Gegenſatz zu den ſüd und weſteuropäi— ſchen Weizenverehrern. Noch nicht die Hälfte ſeiner Einwohnerzahl könnte unſer Vater⸗ land ernähren, wenn nicht der nützliche Rog⸗ gen auf ſeinen Feldern reifte. Geschenk an den Kaiſer von Japan Berlin, 28. Juni. Der Führer und Reichskanzler empfing den japaniſchen Botſchafter Vicomte Muſhakojt und überreichte ihm als Geſchenk des Deutſchen Reiches an den Kaiſer von Japan ein bisher in deutſchem Muſeums— beſitz befindliches Bild des in der japaniſchen Geſchichte berühmten Kaiſers Saga. Das Bild, das aus dem 14. Jahrhundert ſtammt, hat außer ſeinem künſtleriſchen Wert eine be⸗ ſonders hiſtoriſche und kultiſche Bedeutung für Japan; es beſand ſich früher in einem Tempel der alten Kaiſerſtadt Kyoto und iſt vor etwa 30 Jahren im Kunſthandel durck Kauf von der preußiſchen Muſeumsverwal, tung erworben worden. Vom 27. Juni. Mannheimer Kleinviehmarlt. 10 Kälber, 1 Schaf, 98 Schweine, 190 Läufer. Preiſe: Ferkel bis bis 20, über ſechs Wochen 20 bis 25; Läufer 25 bis 30 Rm. pro Stück. Marktverlauf: mittel. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 28 Rinder, darunter 24 Kühe, 4 Färſen; ferner 769 Kälber, 39 Schafe, 313 Schweine. Preiſe: Kälber 57 bis 60, 49 bis 56, 40 bis 48, 28 bis 29; Hammel— 37 bis 38, 35 bis 36; Schafe 33 bis 35, 28 bis 30; Schweine 47 bis 51, 47 bis 51, 44 bis 50, Reſt geſtrichen.. Zufuhr: 118 Ferkel, ſechs Wochen 15 Marktverlauf: Kälber langſam, ausverkauft; Hammel und Schafe langſam, Ueberſtand; Schweine ruhig, ausverkauft. Mannheimer Getreidegroßmarkt. Wieſenheu 7,50 bis 8, Rotkleeheu 8 bis 8,50, Luzernekleeheu 8,50 bis 9; Reſt alles unverändert. N Obſt⸗ u. Gemüſegroßmarkt Weinheim vom 27. Juni 1935. Kirſchen Qualität A 28— 37, Qulität 15— 25, Qualität C 8—14 Pfg. Erdbeeren Qualität A 22— 27, Qualität 1922, Qualität C 17.20 Pfg. Stachelbeeren grün 9.12, Stachelbeeren reif 1519, Johannisbeeren 1821, Him— beeren 29— 32 Pfg. Anfuhr 220 Ztr. Nachfrage ſehr gut. eute Freitag, 14 Uhr, Verſteigerung. H S amstags kein Markt.