benz. N per⸗ netgi⸗ kenp⸗ nem licht che nicht , ſie Ler⸗ e ſei⸗ ſezen iebe⸗ nach deus ben 1 ch del. heuet lein liger bge⸗ bon er⸗ rden pat! ens. ichen chts⸗ iner te zu ſiche⸗ t ſo ung, tin t die iche⸗ Ge⸗ Gernheimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreſtete Tages zeſtung— Hacdbrichten- und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Einzel⸗Berkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. 1,40 Mk. frei Wschenende“, ins Haus gebracht.— a. M., Viernheimer Zeitung wöchentlich dad„Illſtrierte Geſchäftsſtelle u. von Siernheimer Bürger-Zig.— Vierny. Voltsblatt) Anzeigenpreise: Die 11igeſpaltene Millimeter-Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig dei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Lerbreitung Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahm⸗ an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werde. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Nr. 204 Dienstag, den 3. September 1935 52. Jahrgang Selaſſies Schachzug Die erſtaunliche Nachricht über den Kon⸗ . zwiſchen dem Kaiſer Haile elaſſie und einem engliſch⸗amerikaniſchen Intereſſentenkonſortium hat allenthalben nicht nur allgemeine Ueberraſchung, ſondern teilweiſe zweifellos ganz ehrliche Beſtürzung ausgelöſt. Ueberall iſt man ſich darüber einig, daß durch den Abſchluß der Konzeſ⸗ ſionsverträge in der abeſſiniſchen Streitfrage eine völlig neue Situation entſtanden iſt, die dem ganzen Konflikt unter Umſtänden eine unvorhergeſehene Wendung geben könnte. Man muß bedenken, daß der Abſchluß der Verträge etwa im gleichen Augenblick be⸗ kannt wurde, in dem die italieniſchen Kriegs- vorbereitungen ihren Höhepunkt erreicht und auf einigen Gebieten ſogar bis zu einem ge— wiſſen Abſchluß gebracht waren. Die beſondere Ueberraſchung in aller Welt wird noch durch folgenden Umſtand verſtärkt: Wie erinnerlich hatte ſich der neu ernannte abeſſiniſche Geſandte in London, Dr. Martin, ſowohl in England als auch bei amerikaniſchen Finanziers um größere An⸗— leihe n für Abeſſinien bemüht. Vor etwa ſechs Wochen hatte er dann in einem Inter⸗ view mit Londoner Preſſevertretern mitge— teilt, ſeine Bemühungen ſeien leider vergeb— lich geweſen. Jetzt ſtellt ſich heraus, daß dieſe Auskunft zwar dem Wortlaut. nicht aber dem Sinne nach zutreffend geweſen iſt. Nach dem Umfange der an die Engländer und Amerikaner vergebenen Konzeſſionen und der Zeitdauer von 75 Jahren iſt auch ſelbſtverſtändlich anzunehmen, daß die Ver⸗ handlungen darüber bis in die Zeit jener er⸗ ſten Verſuche Dr. Martins in London zurück⸗ greifen und zum Teil zweifellos auf ſein Konto zu ſetzen ſind. Die amerikaniſche Ge⸗ ſandtſchaft in Addis Abeba ſpricht in ihrem Telegramm an Staatsſekretär Hull ja auch ganz offen von einem„rieſigen“ Haft⸗ und Ausbeutungsvertrag. Daß es ſich daneben angeſichts des hochbe— deutſamen Zeitpunktes der Vertragsabſchlüſ— ſe um einen„ſehr geſchickten Scha zug des Kaiſers von Abeſſinien“ handelt, hat man ſich ſchon beim erſten Bekanntwer⸗ den der Meldungen geſagt. Offiziell! hat die engliſche Regierung dem Negus ge— raten, die Konzeſſionen nicht abzuſchließen. Wenn dieſer Rat auch zu ſpät kommen dürf⸗ te, ſo wird er ſicherlich ebenſo wie die ſcharfe Erklärung der amerikaniſchen Regie⸗ rung beruhigend wirken. Freilich kann man dem entgegenhalten, daß die engliſche wie die amerikaniſche Regierung natürlich gege— benenfalls nicht gehindert werden könnten, Intereſſen ihrer Staatsangehörigen mit ent— ſprechenden Mitteln zu ſchützen. Die italieniſche Entrüſtung— das„Giornale d'Italia“ ſpricht ſogar von einer„ungeheuerlichen Mitteilung“— iſt inſofern nicht recht verſtändlich, als gewiſſe, wenn auch nicht ſo umfangreiche Konzeſſio⸗ nen ſchon ſeit Jahren in Abeſſinien beſtan⸗ den, zu denen dann noch vor einiger Zeit ja— paniſche kamen. Andererſeits fühlt ſich Italien nach den Ausführungen des genann— ten Blattes inſofern düpiert, als die Mel⸗ dungen faſt unmittelbar nach der Bozener Erklärung Muſſolinis über die volle Aner⸗ kennung aller britiſchen Intereſ⸗ ſen bekannt wurde. Man darf geſpannt ſein, welche Folgerungen Italien praktiſch ziehen wird. Iſt alſo die Auswirkung der Aktion Haile Selaſſies, ſoweit man ſie als diplomatiſchen Kunſtgriff zu werten hat, noch nicht abzuſe⸗ hen, ſo iſt andererſeits intereſſant, daß der abeſſiniſche Kaiſer in ſeinem eigenen Lande Widerſpruch findet. Die An⸗ hänger der ſogenannten altäthiophiſchen Staatsauffaſſung, wie ſie vornehmlich von den Stammesherzögen— den Ras — und den koptiſchen Geiſtlichen vertreten wird, ſehen in dem Konzeſſions⸗ vertrag einen entſcheidenden Angriff gegen die uralte Tradition des Landes, der nach ihrer Anſicht zum Ruin Abeſſiniens führen müſſe. In der Tat würde ja die Hälfte Abeſ⸗ ſiniens der induſtriellen Ausbeutung geöff⸗ net werden. Die Vorkämpfer für ein fort⸗ ſchrittliches Abeſſinien führen zwar das Wort in der Zentralregierung, während die einzelnen Stammeskönigreiche nach altäthiopiſchen Grundſätzen regiert werden. Der Kaiſer ſteht alſo auch im Innern Schwie⸗ rigkeiten gegenüber, die nicht gering gewer⸗ tet werden dürfen. Um Abeſſiniens Vodenſchätze Die Petroleumkonzeſſion im Mittelpunkt der Erörterungen— Heftiger Einſpruch Italiens Addis Abeba, 2. Sept. Der Konzeſſionsverkrag beherrſcht das po⸗ litiſche Leben der abeſſiniſchen Hauptſtadt. Der italieniſche Geſandte Graf Bin⸗ ci hat im Auftrage ſeiner Regierung beim Kaiſer von Abeſſinien Einſpruch gegen den Vertrag erhoben, durch den alle italieniſche Rechte verletzt würden. Auf abeſſiniſcher Sei⸗ te iſt man der Anſicht, daß dieſer Einſpruch aufgrund der Verträge nicht gerechtfertigt ſei. Der britiſche Geſandte erhielt aus London Anweiſung, den Kaiſer zu veranlaſ⸗ ſen, den Vertrag aufzuheben. Der Kolonialſekretär der italieniſchen Ge⸗ ſandtſchaft, Bazzani, erklärte dem Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros, daß dem⸗ nächſt auch der letzte männliche italieniſche Angeſtellte ſowie das geſamte Geſandtſchafts⸗ perſonal Abeſſinien verlaſſen würden. Fer⸗ ner teilte er mit, daß, bevor ein Luftan⸗ griff auf Addis Abeba erfolge, 48 Stunden vorher eine Warnung an die Bevölkerung und an die Ausländer er⸗ gehen werde. Hierzu wird von abeſſiniſcher Seite erklärt, daß ein Bombenabwurf auf Addis Abeba gegen das Völkerrecht verſtoßen würde, da es ſich um eine offene Stadt handele. Wie gleichzeitig aus Rom gemeldet wird, hat der dortige britiſche Botſchafter, Sir Erie Drummond, Staatsſekretär Su⸗ vich offiziell in Kenntnis geſetzt, daß ihm und ſeiner Regierung nichts von dem Ab⸗ ſchluß des anglo-amerikaniſchen Konzeſ⸗ ſionsvertrages in Abeſſinien bekannt gewe⸗ ſen ſei. Auf italieniſcher Seite macht man geltend, daß auch nach dem offiziellen Reuter⸗Kom⸗ munique das Dunkel, das bisher über dieſem Vertrag ſchwebt, noch nicht genügend aufge⸗ hellt ſei. So wird es in Rom als befremd⸗ lich bezeichnet, daß der britiſche Geſandte in Addis Abeba oder der dortige Intelligence Service nichts davon gemerkt haben ſollten, wie Miſter Rickett im Flugzeug in Addis Abeba eintraf und mehrtägige offizielle Ver⸗ handlungen mit dem Negus führte. Ebenſo⸗ wenig will man verſtehen, wie der Kaiſer von Abeſſinien ſich in Verhandlungen mit einem britiſchen Staatsangehörigen einlaſſen konnte, ohne den betreffenden diplomatiſchen Vertreter des Landes in Kenntnis zu ſetzen. Die italieniſche Auffaſſung geht dahin, daß der Vertrag unter allen Umſtänden rückgängig gemacht werden müſ⸗ ſe, da er„jeder Rechtsgrundlage entbehre und die mit Italien eingegangenen Ve: pflichtungen mit Füßen trete“. Italien werde und könne es unker keinen Amſtänden dulden, daß durch die Manöver einer ſogenannken Wirtſchafts⸗Geſellſchaft, deren Hintermänner vorläufig noch nicht ganz erkennbar ſeien, ihm die Ziele, um de⸗ ren willen das ganze Vorgehen gegen Abeſ⸗ ſinien eingeleitek worden ſei, im letzten Augenblick unerreichbar gemacht werden ſollten. 5 nicht leichten Herzens erfolgen. Für wen verhandelte Nitkett? Aus London wird gemeldet. daß die britiſche Regierung eine ſtrenge Unterſu⸗ chung angeordnet hat, um feſtzuſtellen, od Chronicle? brachte eine bei der durch den Bevollmächtigten Rickett in Abeſſinien erlangten Konzeſſion mittelbar oder unmittelbar britiſches Kapital beteiligt ſei. Der britiſche Geſandte in Addis Abeba, Sir Sydney Barton, hat inzwiſchen das eng⸗ liſche Außenminiſterium telegraphiſch dahin⸗ gehend unterrichtet, daß es ſich bei der Kon⸗ zeſſion lediglich um einen Vertrag zwiſchen der abeſſiniſchen Regierung und einer ame⸗ rikaniſchen Geſellſchaft handele, und daß ir⸗ gendeine britiſche Beteiligung nicht erwähnk werde. Der Konzeſſionsvertrag iſt zwar vom abeſſiniſchen Bergwerksminiſter. aber noch nicht vom Kaiſer perſönlich unterzeichnet worben. Wie verlautet, hat ſich der Unter händler der amerikaniſchen Geſellſchaft, Rik kett, in der Zeit vom 23. bis 30. Auguſt in Addis Abeba aufgehalten. Der äußere Anlaß ſeiner Reiſe nach Abeſſinien habe darin beſtanden, Vor— bereitungen für die Ueberreichung eines Rot⸗Kreuz⸗ Flugzeuges zu treffen, das die ägyptiſchen Kopten Abeſſi⸗ nien zu ſchenken beabſichtigen. Rickett war im Beſitz einer Empfehlung des kontiſchen Patriarchen an den Kaiſer von Abeſſinien. Die geheimnisvolle Jacht In Zuſammenhang mit den Ereigniſſen in Abeſſinien berichtet die franzöſiſche Preſſe, am 21. Auguſt ſei die in Beſitz des Englän⸗ ders Stanley befindliche Yacht„Trenora“ mit 30 Mitgliedern einer engliſch-amerikani⸗ ſchen wiſſenſchaftlichen Miſſion von Le Havre nach Afrika in See gegangen. Die Yacht ſolle, wie behauptet worden ſei, im Auftrag des amerikaniſchen Roten Kreuzes Medika- mente und Arzneimittel nach Abeſſinien bringen Die Forſcher beabſichtigten nach der Oaſe Außa vorzudringen, die der Mittel- punkt der vom Negus an Rickett abgetrete⸗ nen Petroleumvorkommen ſei. Dieſe Vor- kommen ſeien von einem Grafen Byron de Prorok entdeckt worden, der die Gegend frü⸗ her drei Jahre lang durchforſcht habe. Graf Byron de Prorok befinde ſich an Bord der „Trenora“. * Kundgebung gegen Italien Chikago, 2. Sept. Bei der Auflöſung einer von den Kommuniſten und Negern veranſtalteten italienfeindlichen Kundgebung verhaftete die Polizei 350 Demonſtranten. Die Diplomaten in Nöten Eden macht wieder in Paris Station— Frankreichs heille Lage Paris, 3. September. Der engliſche Völkerbundsminiſter Eden traf im Flugzeug in Paris ein. Unter ſei⸗ nen Begleitern befinden ſich die Sachver⸗ ſtändigen des engliſchen Außenminiſteriums für Abeſſinien und für Völkerbundsfragen, Thompſon und Strang. Der ſtändige Unter⸗ ſtaatsſekretär des Aeußeren, Sir Robert Vanſittart, der von einem kurzen Ferien⸗ aufenthalt in Südfrankreich nach London zurückkehrt und Baldwin in Aix⸗les⸗Bain: einen neuen Beſuch abgeſtattet hatte, fand ſich ebenfalls in der franzöſiſchen Hauptſtadr ein. Nachmittags um 17 Uhr fand die ver⸗ abredete Juſammenkunft Edens mit Laval ſtatt. Welches konkrete Ergebnis die Be⸗ ſprechung der Staatsmänner hinſichtlich der bevorſtehenden Völkerbundsentſcheidung ge⸗ habt hat bzw. ob in der engliſchen Auffaſſung eine Aenderung eingetreten iſt, ſteht dahin. Bemerkenswert iſt in dieſem Zuſammenhang ein Artikel der„Times“, in dem es heißt: Eden habe in Genf einen verhältnismäßig geraden Weg vor ſich, hinter ihm ſtehe ge⸗ ſchloſſen das Kabinett und unfraglich auch die öffentliche Meinung des Landes. Das britiſche Volk glaube an den Völkerbund als beſte Methode, die Ideale des Friedens und der Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten, was auch immer in Genf geſchehen werde, um dieſe Methode zu zerſtören. Von ſeinem eigenen Vertreter erwarte es, daß er ſeine Völkerbundskarte bis zum Ende ausſpiele. Frankreich ſtehe vor der Wahl. entweder ein wichtiges Glied in der Kette ſeiner Freundſchaften preiszugeben oder den völligen Zuſammenbruch des Völkerbundes zu riskieren. Die Entſcheidung, die Muſſo⸗ lini Frankreich aufgezwungen habe. werde Wenn Ita⸗ lien den Frieden breche und die anderen gro⸗ ßen Nationen des Völkerbundes dieſe Hand⸗ lungsweiſe verzeihen würden, ſo würde dies eine unbegrenzte Ausſicht auf„geduldete Plünderungen“ eröffnen. Die große engliſche Wochenſchrift„Sunday Unterredung mit Muſſolini, in der dieſer u. a. erklärt hat:„Ich bin für den Frieden, aber was ich begonnen habe, werde ich beenden. Ich wünſche im Völker⸗ bund zu bleiben, wenn das möglich iſt. Aber wenn die Entſcheidung gegen Italien fällt, werde ich den Völkerbund verlaſſen. Damit wird der Völkerbund erledigt ſein. Großbri⸗ tannien ſollte es wiſſen, wie weit man ge⸗ quält und geſtoßen werden kann, bevor man eine Ziviliſierung unternimmt, die dem wei⸗ ßen Mann obliegt. Immer wieder haben die Abeſſinier italieniſche Rechte verletzt und die Treue gebrochen. Wie lange müſſen wir uns derartige rechtswidrige Handlungen onſeiten einer barbariſchen Nation gefallen laſſen? Abeſſinien iſt kein Staat und keine Nation. Ich kann es nicht verſtehen, wie je⸗ mand bei ſeinem Urteil über Italien zu einem rückſtändigen Teil der Welt wie Abej⸗ ſinien ſich für dieſes Land ausſprechen kann. Ich werde eine ganze Bibliothek über Skla⸗ vereigreuel in Abeſſinien vorlegen. Doku⸗ mente und Photographien. Die Photo- graphien werden eine Senſation ſein, die einen Abſcheu über Abeſſinien in der ganzen Welt verbreiten werden.“ Der Streit um Aal⸗Aal Die Pariſer Ausgabe des„New Vork Herald“ berichtet, der abeſſiniſche Geſandte in Paris habe erklärt, in den Akten des Außenminiſteriums in Addis Abeba befinde ſich ein Brief, der beſage, daß Italien früher die Ortſchaft Ual⸗Ual als abeſſiniſch anerkannt habe. Es handele ſich um ein Schreiben, das der italieniſche Geſandte in Addis Abeba. G. Cora, am 18. Januar 1929 an den Generaldirektor im abeſſiniſchen Außenminiſterium, Blaten Gueta Herouy, gerichtet habe und in dem im Zuſammen⸗ hang mit einem Bandeneinfall die Ortſchaft Ual⸗Ual als auf abeſſiniſchem Boden befind⸗ lich erwähnt werde. Motoriſierung iſt Trumpf Die größten franzöſiſchen Manöver ſeit Kriegsende. Paris, 2. Sept. In der Gegend von Reims ſind die großen franzöſiſchen Manöver, die ſich bis Ende der Woche hinziehen werden, im Gange. Man erklärt, daß dieſe Manöver die größten ſeien, die ſeit Kriegsende in Frankreich durchge⸗ führt worden ſind. Vier kriegsſtarke Divi⸗ ſionen, die durch Reſerviſten ergänzt worden ſind, ſtehen ſich gegenüber. Das Charakteri⸗ ſtiſche an dieſen Manövern iſt die Tatſache, daß diesmal kein einziges. Pferd Verwendung finden wird, da die im Manö⸗ ver liegenden Streitkräfte durchweg motori⸗ ſiert ſind. Die vierte leichte Diviſion von Reims verfügt allein über 2200 Kraftwagen, wovon 400 Panzerwagen mit Radiogeräten ausgerüſtet ſind. Man will feſtſtellen, wie lange es dauert, um eine durch Reſerviſten auf Kriegsſtärke gebrachte Diviſion kampffähig zu machen, bzw. wie lange dieſe Reſerviſten brauchen, um ſich der neuen modernen Kriegswaffen bedienen zu können. Die Manöverleikung hat General Prete— lat. Der Chef des Generalſtabes. General Gamelin, und der franzöſiſche Kriegsminiſter wohnen dem Manöver bei. Belgiſche, italie⸗ niſche, polniſche und ſowjetruſſiſche Militär- abordnungen ſind als Manövergäſte zuge— gen. Viernheimer Anzeiger 1 In kurzen Worten Der Führer und Reichskanzler hat den Botſchafter Dr. von Keller als Sonderbot⸗ ſchafter des Deutſchen Reiches mit der Ver⸗ tretung bei den Brüſſeler Trauerfeierlichkei⸗ ten für die Königin der Belgier beauftragt. Der Reichsinnenminiſter hat dem Gene⸗ ralleutnant Daluege, Leiter der Bergungs- arbeiten beim Unglück am Brandenburger Tor, für die Leitung dieſer Arbeiten Dank und Anerkennung ausgeſprochen. Das deutſche Panzerſchiff„Admiral Scheer“ hat nach mehrtägigem Aufenthalt Danzig wieder verlaſſen; zum Abſchied hatte ſich am Ufer eine große Menſchenmenge ein⸗ gefunden Der italieniſche Geſandte in Addis Abeba hat im Auftrag ſeiner Regierung Einſpruch gegen den Konzeſſionsvertrag erhoben; die italieniſche Preſſe richtet heftige Angriffe gegen England. In Genf wurde der 11. Kongreß des Verbandes europäiſcher Minderheiten in Anweſenheit von etwa 40 Delegierten von dem Vorſitzenden des Verbandes. Dr. Wil⸗ fan, dem Vertreter der ſlowakiſch-kroatiſchen Volksgruppe in Italien, eröffnet. Das Berliner Sondergericht verfügte ge⸗ gen die neun Geiſtlichen des Redemptori⸗ ſtenordens, die des Deviſenverbrechens ange⸗ klagt waren, Zuchthausſtrafen von einem Jahr und drei Monaten bis zu ſechs Jahren und einem Monat; ein Angeklagter erhielt vier Monate Gefängnis, einer wurde frei⸗ geſprochen. 0 In Oſaka ſind in den letzten Tagen über 32 000 Häuſer durch Hochwaſſer zerſtört worden. Falſche Alarmnachricht Italien dementiert eine Reukermeldung. London, 3. September. Reuter meldet aus Diredawa: „Ein unbeſtätigter Bericht beſagt, daß eine Vorhut von 1000 Mann italieniſcher Trup⸗ pen und 1500 Mann Eingeborenen⸗Truppen die abeſſiniſche Grenze weſtlich von Aſſab überſchrikten hat und in die Provinz Danakil einmarſchiert. Dem Bericht zufolge verlaſſen die Abeſſinier fluchtartig ihre Dörfer.“ Eine Beſtätigung dieſer ſehr unbeſtimmt gehaltenen Reutermeldung lag zunächſt nicht vor. Rom, 3. Sept. Die Meldung des Reuter⸗ Büros, wonach italieniſche Truppen die Grenze überſchritkten und in abeſſiniſches Ge⸗ biet eingedrungen ſeien, wird von amtlicher italieniſcher Seite als völlig unzutreffend bezeichnet. Es iſt in Rom nichts von einem ähnlichen Jwiſchenfall bekannt. Die abeſſi⸗ niſche Grenze iſt nirgends überſchritten worden. Engliſche Kreuzer in Haifa London, 3. Sept. In Haifa, der Endſtation der Oelleitung aus dem Irak, ſind die drei engliſchen leich; ten Kreuzer„Arethuſa“,„Delhi“ und„Dur⸗ ban“ eingetroffen. Außerdem wird die An⸗ kunft von acht Zerſtörern erwarket. Der „Star“ berichtet in dieſem Juſammenhang. daß zum Schutze dieſes wichtigen Hafens be⸗ ſondere Vorſichtsmaßnahmen gegen überra- ſchende Angriffe aus der Luft oder von der See her getroffen worden ſind. Kurs der Kleinen Entente Uebereinſtimmung zwiſchen Laval und Skoſadinowitſch. Paris, 3. September. In den Beſprechungen zwiſchen dem fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten und ſeinem ſüdſlawiſchen Kollegen Stojadinowitſch wur⸗ de über die Führung der Verhandlungen in der Frage des Donaupaktes als auch über das angeſtrebte Ziel vollkommene Ueberein— ſtimmung erzielt. Das gleiche gift auch in der Frage des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streit⸗ falls, in der ſich die franzöſiſche Anſchauung mit der der Kleinen Entente deckt. Die Kleine Entente lege, ſo heißt es, mehr als alle an— deren Wert auf die Achtung vor dem Völker⸗ bundsnaft. Sie teile aber auch nichtsdeſto⸗ weniger die Beſorgniſe Frantrreichs uno wünſche dem Völkerbund die ſchwere Kriſe zu erſparen, die eintreten könnte, wenn ſich Ita⸗ lien veranlaßt ſehen ſollte, die Beziehungen zu Genf abzubrechen. Ein Spionage⸗Zwiſchenfall? Paris, 3. September. Nach Meldungen aus London ſoll der franzöſiſche Graf Maurice de Rocquefeuil de Bousquet und ſeine Frau in Dſchidſchija in Abeſſinien wegen Spionage für Italien ver⸗ haftet worden ſein. die Feſtgenommenen ſollen bereits ſeit drei Jahren in Abeſſinien anſäſſig ſein. Treuegelöbnis des Guſtav⸗Adolf⸗ Vereins. München, 3 Sept. Die 79. Hauptver- ſammlung des Guſtav-Adolf-Vereins hat an den Führer und Reichskanzler folgendes Te— legramm gerichtet:„Dem Führer und Reichskanzler entbietet die 79. Hauptver- ſammlung des Guſtav-Adolf-Vereins aus der Hauptſtadt der Bewegung ehrerbietigen Gruß, aus tiefem Vertrauen in ſeine Füh⸗ rung des deutſchen Volkes und mit dem Ge⸗ löbnis, bei ſeiner eigenen Arbeit für die Glaubens- und Volksgenoſſen in der weiten Welt immer das große Ziel im Auge zu be⸗ halten, das der Führer dem deutſchen Volke geſteckt hat.“ Die Danzig⸗polniſchen Verhandlungen. Danzig, 3. Sept. Wie die Preſſeſtelle des Senats mitteilt, werden Dienstag, den 3. September, in Danzig die vor einiger Zeit in Warſchau eingeleiteten Einzelverhandlun⸗ gen über den Geſamtkomplex der mit dem Zollkonflikt zuſammenhängenden Fragen und Meinungsverſchiedenheiten wieder auf⸗ genommen werden. Aus Vergnot gerettet Erfolgreiche Bergung im Höllenkalgebiet. München, 2. September. Wie die Deulſche Bergwacht mitteilt, wur⸗ den die Touriſten Hans und Walter Schmidt aus Plauen im Vogtland mit Erfrierungen auf der Notſtandshütte an der inneren Höl⸗ lentalſpitze aufgefunden und zu Tal gebracht. Die Bergſteiger waren bereits am vergan⸗ genen Mittwoch von ſchlechtem Wetter über⸗ raſcht worden und haben ſich in dem Hütt⸗ chen aufgehalten, bis ihnen Hilfe gebracht werden konnte. Ein vermißt gemeldeter Fähnrich Gerhard Hermann iſt wohlbehalten zurückgekehrt. Er hatte ſich an einer Rettungsexpedition betei⸗ ligt, wodurch ſeine verſpätete Rückkehr ver⸗ anlaßt wurde. * In den Allgäuer Bergen abgeſtürzt. Oberſtdorf, 3. Sept. Am Nebelhorngipfel zam ein Beraſteiger. der mit einer Touri⸗ ſtengeſellſchaft aufgestiegen war, dem Gipfet⸗ rand zu nahe und ſtürzte 200 Meter tief ab. Die Beſchädigungen der„RNamillies“. London, 3. Sept. Das bei dem Zuſam⸗ menſtoß mit dem deutſchen Frachtdampfer „Eiſenach“ beſchädigte engliſche Schlachtſchiff „Ramillies“ wurde zu Ausbeſſerungszwecken in das Trockendock von Portsmouth ge⸗ bracht. Das Kriegsſchiff wird vorausſichtlich nicht an der am 9. September beginnenden Uebungsfahrt der britiſchen Heimatflotte teilnehmen können. Deutſche Tagesſchan Glückwunſch an den Reichskriegsminiſter. Der Führer und Reichskanzler hat dem Reichskriegsminiſter Generaloberſt von Blom⸗ berg, Berlin, folgendes Telegramm geſandt: „Zu Ihrem 57. Geburtstag ſende ich Ihnen meine herzlichſten Wünſche, verbunden mit den aufrichtigſten Wünſchen für die erfolgreiche Durchführung Ihrer großen Aufgabe und für Ihr perſönliches Wohlergehen im neuen Le⸗ bensjahre. Adolf Hitler.“ Neue Arbeitsbeſchaffungsgebiete. Von der Deutſchen Geſellſchaft für öffent⸗ liche Arbeiten ſind kürzlich neue Kredite be⸗ reitgeſtellt worden. und zwar für einzelne — beſonders dedeutſame Wlaßnahmen in Not⸗ gebieten. So hat der Weiß⸗Elſter⸗Verband für die Talſperre bei Pirk ein größeres Darlehen erhalten. Von der deutſchen Alpenſtraße wird eine weitere Talſtrecke öſtlich von Bayriſch⸗Zell mit Mitteln der Oeffa ausgebaut. Von der Oeffa wurden außerdem für den weiteren Ausbau des Reichsparteitagsgeländes, der ſo⸗ fort nach Beendigung des diesjährigen Partei⸗ tags fortgeführt werden ſoll, neue Mittel bereitgeſtellt. hohe Zuſhthausltralen Das Urkeil im Deviſenprozeß gegen die Redempfloriſtenpakres. Berlin, 3. September. Nach dreitägiger Verhandlung verkündete der Vorſitzende des Berliner Sondergerichts das Urteil gegen die neun Geiſtlichen des Redemptoriſtenordens, die ſich unter der An⸗ klage des Deviſenverbrechens und anderer Straftaten zu verantworten hatten. Der 49jährige Wilhelm Brinkmann aus Bochum erhielt wegen fortgeſetzten Deviſen⸗ verbrechens in Tateinheit mit teils einfacher, teils ſchwerer Urkundenfälſchung und Devi⸗ ſenvergehens ſechs Jahre und ein Monat Zuchthaus, ſechs Jahre Ehr⸗ verluſt, 100 300 RM Geldſtrafe und 184000 RM Werterſatz; der 55jährige Wilhelm Platte aus Bochum wegen fortgeſetzten Deviſenverbrechens zwei Jahre und ſechs Monate Zuchthaus, drei Jahre Ehrverluſt, 30 000 RM e Geldſtrafe und als Geſamtſchuldner mit Wilhelm Brinkmann 16 241 RM Werterſatz; der 53jährige Wilhelm Mandel aus Bonn zwei Jahre und ſechs Monate Zuchthaus, drei Jahre Ehrverluſt, 10 000 RM e Geldſtrafe und 37000 RM Werterſatz. davon in Höhe von 5000 RM als Geſamt⸗ ſchuldner mit Walz; der 50jährige Johannes Kugel aus Heili⸗ genſtadt(Eichsfeld) wegen fortgeſetzten Devi⸗ ſenverbrechens in Tateinheit mit Abgabe einer falſchen eidesſtattlichen Verſicherung drei Jahre Zuchthaus, drei Jahre Ehrverluſt, 10 000 RM e Geldſtrafe und 21 600 RM Werterſatz; f der 51jährige Johann Peter Kox aus Hei⸗ ligenſtadt wegen Deviſenverbrechens ein Jahr und drei Monate Zucht haus, zwei Jahre Ehrverluſt, 10 000 RM Geldſtrafe und 16000 RM Werterſatz als Geſamtſchuldner mit Kugel. Der 40jährige Karl Feldmann aus Trier erhielt wegen Begünſtigung vier Monate Gefängnis, die als durch die Unterſuchungs⸗ haft verbüßt gelten. Der wegen Begünſti⸗ gung angeklagte 51jährige Nikolaus Zoller aus Bonn wurde freigeſprochen. Ge⸗ gen den 55jährigen Bernhard Brinkmann aus Vaals(Holland) wurde das Verfahren abgetrennt, da ſich noch eine nähere Unter— ſuchung der Umſtände auf dem Poſtſcheck⸗, Sparkaſſen- und Bankkonto des Kloſters Trier aus der Zeit von Ende Mai 1933 bis Ende 1934 erforderlich macht. Den Verurteilten wird die Schutz- und Un⸗ terſuchungshaft in voller Höhe angerechnet. Für die Geldſtrafen, den Werterſatz und die Koſten des Strafverfahrens und der Straf⸗ vollſtreckung wurde die Mithaftung der Re · demptoriſtenklöſter Bochum. Trier und Heili⸗ genſtadt ſowie des Provinzialrats des Or- dens ausgeſprochen. In der Urkeilsbegründung wies der Vorſitzende des Sondergerichts dar⸗ auf hin, daß das Strafverfahren in der Oef⸗ fentlichkeit größtes Aufſehen hervorgerufen habe, nicht nur weil im gegenwärtigen ſchweren Abwehrkampf des Deutſchen Rei⸗ ches auf wirtſchaftlichem Gebiet jeder Ver⸗ ſtoß gegen die Deviſenbeſtimmungen alle Volksgenoſſen empören mußte, ſondern auch weil es ſich hier um beſonders große Werte handele, die ins Ausland verſchoben worden ſeien und weil die Angeklagten ſämtlich Prieſter ſeien, die in ihrem Orden einfluß⸗ reiche Stellungen inne hätten und die Art, in der die Deviſenbeſtimmungen verletzt worden ſeien, beſonders raffiniert war und weil in Zuſammenbana mit diefen Verſtößen Die Aufbahrung der token Königin. Die ſterblichen Ueber⸗ reſte der belgiſchen Kö— nigin ſind im Brüſſeler Stadtſchloß aufgebahrt worden. Generale hal⸗ en die Totenwache. Weltbild(M) — von den Prieſtern auch Verbrechen und Ver⸗ gehen gegen das Strafgeſetzbuch begangen worden ſeien, nämlich Urkundenfälſchungen und die Abgabe falſcher eidesſtattlicher Ver⸗ ſicherungen. Der Geſamtwert des Gegen⸗ ſtandes der abzuurteilenden Straftaten be⸗ trage 360 000 RM. Die große Zahl der Ver⸗ ſtöße, die allein von Mitgliedern ein und desſelben Ordens begangen worden ſeien, begründe den ſchweren Verdacht, daß ſämt⸗ liche Straftaten nach einem einheitlichen Plan ausgeführt worden ſeien. Wenn eine volle Aufklärung in dieſer Richtung trotz aller Bemühungen ſich nicht habe erreichen laſſen. ſo liege das daran, daß die Haupt⸗ ſchuldigen ſich dem Zugriff der deutſchen Be⸗ hörden entzogen hätten, daß ſchriftliche Un⸗ terlagen in den Klöſtern und auch im Pro⸗ vinzialrat des Ordens vernichtet worden ſeien und ein Teil der Angeklagten offenſicht⸗ lich bei ihren Angaben der Wahrheit nicht voll die Ehre gegeben habe. Wenn die An⸗ geklagten auch nicht unmittelbar in ihre eige⸗ nen Taſchen gewirtſchaftet hätten, ſo hätten ſie doch eigenſüchtig auf Koſten ihres Vater⸗ landes dem engen Kreis ihres Ordens Vor⸗ teile verſchafft. Der Sporttag des Bd In 18 Antergauen Heſſen⸗Naſſaus.— Der Gauleiter in Frankfurt. Frankfurt a. M., 3. September. In 18 Untergauen waren Tauſende von Mädels auf den Sportplätzen vereint. In 18 Untergauen wurden dieſelben Uebungen ge⸗ turnt, die gleichen Volkstänze getanzt, dieſel⸗ ben Lieder geſungen und dieſelben Sprech⸗ chöre vorgetragen. 18 Untergaue und 50 000 Mädels— und doch ein Geiſt und ein Wille, der nicht mehr zu durchbrechen iſt. Auf dem Sportfeld in Frankfurt. Vor den Tribünen ſtehen in ſchnurgerader Ausrichtung die Mädels. 20 Fahnen ſteigen nun am Maſt empor, 2000 Turnerinnen mar⸗ ſchieren ein. Die Körperſchule beginnt. Junge Mädels kommen angeſtürmt, zeigen Boden⸗ übungen, luſtiges Bockſprüngen, und nach und nach rollt vor den Zuſchauern das ganze Sportprogramm ab. Der Gauleiter f erinnerte an die vergangenen Zeiten, in denen die Jugend zerrüttet in vielen Parteien und Turnvereinen ſtand. Heute ſteht eine Einheit da, die weiß, daß ſie die Pflicht hat, dem Staat geſund und ſtark zur Zukunft zu wer⸗ den. Dann wendet er ſich an die Eltern und ruft ihnen zu, daß es nur noch eine Jugend gibt, und daß in ihr alle deutſchen Jungen und Mädels erfaßt werden müſſen. Jeder Junge gehöre in die HJ. und jedes deutſche Mädel in den BdM. f Kundgebung des Großhandels Eine Rede des Präſidenten Prof. Dr. Luer. Frankfurt a. M., 3. September. Die Wirtſchaftsgruppe Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhandel, Bezirksgruppe Heſſen, veran⸗ ſtaltete gemeinſam mit der Deutſchen Arbeits⸗ front, Reichsbetriebsgemeinſchaft Handel, Gau Heſſen⸗Naſſau eine Kundgebung des Rhein⸗ mainiſchen Großhandels. Prof. Dr. Luer ſprach von den ſchweren Sorgen des Großhandels. Zwar iſt auch hier eine Beſſerung eingetre⸗ ten, aber— verglichen mit dem Aufſchwung, den die Induſtrie ſeit der Machtübernahme durch Adolf Hitler erfahren hat— ſind die Erleichterungen, die dem deutſchen Groß⸗ handel geworden ſind, nur gering. Ern⸗ kaufsgenoſſenſchaften und Groß betriebsformen des Einzelhandels auf der einen Seite und nach Marktbeherrſchung tendierende Zuſammenſchlüſſe der Induſtrie auf der anderen Seite raubten ihm eine Poſition nach der anderen. Sie wollten ſelbſt nicht Großhandel treiben, aber die Großhandelsſpanne, die wollten ſie haben! Was ſoll der Handel heute tun? Wir wol⸗ len uns nicht' immer, wenn wir nicht weiter können, auf die ruhmreiche Geſchichte des deut⸗ ſchen Handels zurückziehen; wir wollen aber auch andererſeits nicht vergeſſen, was der Großhandel für die deutſche und die geſamte Weltwirtſchaft geleiſtet hat. Die wichtigfte und primäre Tätigkeit des Handels beſteht in der wirtſchaftlich richtigen Verteilung der Gütererzeugung. Es muß aber nicht minder eine ſeiner vornehmſten Auf⸗ gaben ſein, dem Fabrikanten ſeine Rohſtoffe ſchnellſtens zuzuleiten. Der Händler muß eine Perſönlichkeit ſein, er muß ein Kämpfer ſein, genau ſo, wie es die hanſiſchen Kaufleute immer ge⸗ weſen ſind. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland muß ſich jetzt entſcheiden, wie es dem Großhandel helfen will. Gauwalter der DAF., Pg. Becker, ging bei ſeinen Ausführungen davon aus, daß ein altes Zeitalter zugrundegegangen und ein neues Zeitalter angebrochen ſei, ein neues Zeitalter mit einer vollkommen neuen Welt⸗ anſchauung, mit der es nun gelte, jeden ein⸗ zelnen Volksgenoſſen vertraut zu machen. Erſt wenn dieſes große Ziel erreicht ſei, mit deſ⸗ ſen Verwirklichung der Führer die DAF. be⸗ traut habe, dann werde der Kampf um die Seele des deutſchen Mannes und der deut⸗ ſchen Frau ſeinen Triumph feiern können. Aus Heſſen und Naſſau * Frankfurt a. M., 3. Sept.(Zwei Frauen überfallen.) In der Brentano⸗ ſtraße wurden kurz nach Mitternacht zwei Frauen von einem unbekannten Radfahrer — 1 „ veran- Aube, del, Gan Mheiſ⸗ iet pra) handels, eingetr⸗ fſchuurg, dernahſte — id n Groß . Eile Große dels auf enrſchung e det raubten en. Ste en, aber je haben! Uit pol ſt vel des dell⸗ len abel „as del gelange 4 it 5 fichte fuß altt 1 A zohioſfe let ena go ee, dee eee eee Vor zwanzig Jahren Am 3. Seplember wurde Grodno eroberk. Am 18. Auguſt war der nördliche Stütz⸗ unkt der befeſtigten Niemenfront, Kowno, gefallen. Noch iſt der ſüdliche Eckpfeiler. Grodno, in ruſſiſcher Hand. Ein wichtiger Straßenknotenpunkt und entſcheidender Schnittpunkt bedeutſamer Bahnlinien. Sie⸗ ben Werke zählt der Foctgürtel. Die ſtrate⸗ giſche Bedeutung iſt deutlich geworden, als die ruſſiſche Front in Polen zuſammenbricht und die Armeen des Zaren ihren Abzug aus dem polniſchen Feſtungsgebiet antreten. Grodno mußte möglichſt lange gehalten werden, um dieſe Rückzugsbewegungen zu decken. Die Natur wird den Ruſſen zu einem wichtigen Helfer, da das Vorgelände der Feſtung mit ſeinen ſumpfigen Fluß- und Waldabſchnitten viele Gelegenheiten bietet, den deutſchen Vormarſch aufzuhalten und ſich immer wieder zum Widerſtand zu ſtel⸗ len.— Aus ſüdweſtlicher Richtung geht die Armee Gallwitz gegen die Feſtung vor, aus Weſten und Nordweſten rückt die Ar⸗ mee Scholtz vor. Am 2. September ſtürmen norddeutſche Landwehrtruppen das Fort 4. Die Widerſtandskraft der Ruſſen iſt gebro⸗ chen. Sie geben die übrigen Forts auf. Am nächſten Tag gelangen die deutſchen Sturm⸗ truppen über den Nfiemen und neh⸗ men in heftigem Häuſerkampf die Stadt. 2700 Gefangene und ſechs ſchwere Geſchütze fallen in die Hände der Sieger. Rückſichts⸗ los ſetzen die Deutſchen die Verfolgung über Grodno hinaus fort. 2 Auch in der schweiz Herbſtmandbver Baſel, 2. Sept. Die diesjährigen ſchweize⸗ riſchen Manöver der vierten Diviſion in der Gegend von Luzern haben unter Leitung des Oberſtkorpskommandanten Wille in der Ge⸗ gend von Luzern begonnen. Die Manöver⸗ annahme lautet: Eine rote Armee rückt durch„Feindesland“ von Oſt gegen Olten und die Hauenſtein⸗Stellung vor mit einem Armeekorps ſüdlich der Aare und zwar mit der erſten Diviſion über Wildegg, mit der zweiten Diviſion über Mellingen und mit der dritten Diviſion über Bremgarten. Die blaue Armee erreichte nach der Uebungsanlage öſtlich Olten gegen Oſten eine Verteidigungs⸗ em II. Armeekorps ſüdlich der Iudetendeutſcher Vollstag Große Kundgebung in Haida. Prag, 2. September. Die Sudetendeutſche Partei Konrad Hen⸗ leins hatte einen Volkstag in Haida(Nord⸗ böhmen) veranſtaltet, zu dem 60 000 Sude⸗ tendeutſche erſchienen waren. Im Mittel- punkt der Tagung ſtand die Rede des Par⸗ iführers Henlein. Hierin führte er adus: Hier ſteht nicht eine Partei, hier ſteht die Verkörperung eines neuen Lebens— willens und Lebensglaubens, eine Volksbe⸗ g. die unter allen Umſtänden bereit s Recht, das uns in der Verfaſſung in den Minderheitenſchutzverträgen bürgt iſt, zu erkämpfen. Wir können und len uns nicht mit Broſamen abſpeiſen . Wir haben den Gedanken vertreten, 0 Staatsfreue und Volkstreue zu verein⸗ baren ſind. Gerade das aber will man in gewiſſen Parteikreiſen nicht anerkennen. Unſere erſte And heiliaſte Forderung muß ſein, daß alle Mittel dafur eingeſezt werven. um vie furchtbare Not der ſudetendeutſchen Gebie⸗ te zu mildern und zu beſeitigen. Es iſt ein Ehrenplatz in der Geſchichte des Sudeten⸗ deutſchtums, daß das ausgeblutete Volk im letzten Kriſenwinter acht Millionen tſchechi⸗ ſcher Kronen als Hilfe für die Aermſten aufbrachte. Wir fordern aber, daß der Staat einen gleichen Opferwillen zeigt. f Denn iſt der Staat nicht willens oder ſã⸗ hig, die Not zu lindern, dann muß er uns die Möglichkeit geben, durch ein großes interna⸗ tionales Hilfswerk unſere Brüder und a ester vor dem Verhungern zu bewah⸗ en. In den Tagen unſeres Kampfes iſt in uns ein neuer Glaube und ein neuer Wille ent⸗ ſtanden. Das Gefühl der Kameradſchaft har feſte Geſtalt angenommen. Tage der Trauer in Brüſſel Das Befinden König Leopolds. Brüſſel, 3. Sept. Ueber den Geſundheitszuſtand König Leo⸗ polds ſind in den letzten Tagen die wider— prechendſten Gerüchte verbreitet worden. Von unterrichteter Seite wird hierzu mitge⸗ teilt, daß die Verletzungen, die der König bei dem Unglück am Vierwaldſtätter See davongetragen habe, leichter Natur ſefen. Dagegen ſei der König ſeeliſch ſo zuſammen⸗ gebrochen, daß ſein körperlicher Zuſtand dar⸗— unter gelitten habe.— In dem Programm für die Beiſetzungsfeierlichkeiten iſt ausdrücklich bemerkt, daß der König das Trauergefolge eröffnet, und zwar in Beglei⸗ tung ſeines Schwagers, des Prinzen von Piemont und des Prinzen Karl von Schwe⸗ den. Vom Schloß bis zur Kathedrale St. Gudula, wo die feierliche Seelenmeſſe ſtatt⸗ findet, folgt die königliche Familie dem Sarg zu Fuß. Der Prinz von Piemont und Kronprinz von Italien, der den König von Italien bei der Beiſetzung der Königin Aſtrid vertritt, iſt Montag in Brüſſel eingetroffen. Er begab ſich ſofort ins Schloß, um ſich vor dem Sarg der Königin zu verneigen. Der vom Führer und Reichskanzler mit ſeiner Vertretung bei der Beiſetzung der Königin der Belgier beauftragte Sonderbotſchafter Dr. von Keller iſt in Brüſſel eingetroffen. Der deutſche Ge⸗ ſchäftsträger Dr. Bräuer hat im Namen des Führers und Reichskanzlers und der Reichs⸗ regierung zwei prächtige Kränze niederge⸗ legt. Trauerbeflaggung des Reiches. Berlin. 2. Sept. Aus Anlaß der Veiſet⸗ zung der Königin der Belgier flaggen am Dienstag, den 3. September, die Gebäude der Präſidialkanzlei, der Reichskanzlei, des Reichstages und ſämtlicher Reichsminiſterien halbmaſt. Manöver der Luftwaffe Welche Bedeukung kommt der Flak⸗ artillerie zu? Braunſchweig, 3. September Im Raume um Braunſchweig haben die erſten größeren Manöver der neuaufgebau⸗ ten Reichsluftwaffe begonnen. Es handelt ſich insbeſondere um größere Uebun⸗ gen der Flakartillerie, an der drei Flakabtei⸗ lungen und eine Flakſcheinwerferabteilung „Es freut mich, Brigitte, daß du ſo zufrieden biſt.“ „Ja! Aber ich weiß nicht— mir ſieht das doch ſtark neben anderen Formationen der Luftwaffe teilnehmen. Wie der Inſpekteur der Flakartillerie und des Luftſchutzes, General Rüdel, ausführte, handelt es ſich um eine großangelegte Schulübung zur ſorgfältigen Nachprüfung der kriegsmä⸗ ßigen Verwendung der neuen Waffen und Geräte und zur Kontrolle des Ausbildungs⸗ tandes. Bei dem beſonderen Charakter der Luftwaffe würden ſich nicht immer die ſonſt bekannten eindrucksvollen Manöverbilder ergeben. Die Uebung ſei im großen und ganzen vom Wetter abhängig. Wie bekannt, habe man auf Truppenübungsplätzen ganz ausgezeichnete Ergebniſſe erzielt. Es werde ſich jetzt unter kriegsmäßiger Annahme zu zeigen haben, wie weit die ſchulmäßige Ver⸗ wendung bewähre. Der General führte im übrigen grundſätzlich zur Bedeutung der Flakartillerie aus: Die Flakartillerie, die in kürzeſter Zeit von dem General der Flieger, Göring, ge⸗ ſchaffen worden iſt, hat eine außerordentlich ſchwierige Aufgabe. Ihre artilleriſtiſche Auf⸗ gabe iſt ſchwieriger als jede andere artilleri⸗ ſtiſche Aufgabe. nicht nur deshalb, weil das Ziel das ſchwierigſte iſt, das man ſich denken kann, ſondern insbeſondere deshalb. weil bei Nacht das Auffinden und Erkennen des Zie⸗ les außerordentliche Schwierigkeiten bereitet. Die übrige Artillerie hat vorzügliche Hilfs⸗ mittel zum Ergründen und Beobachten des Zieles, während die Flakartillerie auf Geräte angewieſen iſt, die noch nicht vollkommen entwickelt ſind. Die Aufgabe bei dieſer Prüfung iſt gerade, nachzuprüfen, wie weit wir bei einem genü⸗ genden Einſatz von Flakartillerie überhaupt Ausſicht haben, Erfolge zu erzielen. Es iſt vielfach die Meinung verbreitet, daß es ein „Druckpoſten“ wäre, bei der Flakartillerie Dienſt zu leiſten. Es iſt feſtzuſtellen, daß es ſich bei der Flakartillerie um eine Angriffs- waffe handelt, die genau ſo wie die leichten Batterien der Artillerie den erſten Truppen folgt. Der Flakartilleriſt iſt der einzige, der unter dem Vombenabwurf der gewaltigen Kampfflieger ausharren muß. Auslands⸗Nundſchau Ein peinlicher Vorgang. Bei einem Empfang, den der Völker⸗ bundskommiſſar anläßlich der Anweſenheit des Panzerſchiffes„Admiral Scheer“ veran⸗ ſtaltete, ſtellte es ſich heraus, daß der Kom⸗ miſſar auch den früheren Danziger Senats⸗ präſidenten, Dr. Rauſchning, ſowie verſchie⸗ dene Marxiſten und Vertreter der Danziger Oppoſition geladen hatte. Senatspräſident Greiſer verabſchiedete ſich daraufhin ſofort und verließ das Haus, kurze Zeit danach auch der Kommandant des Panzerſchiffes mit ſeinen Offizieren, um noch an zwei an⸗ deren am gleichen Abend ſtattfindenden Veranſtaltungen teilzunehmen. Kommuniſtenaufmarſch bei Paris. In Garches bei Paris fand am Sonntag eine große kommuniſtiſche Kundgebung ſtatt, an der etwa 60 000 Kommuniſten teil⸗ nahmen. Auf dem Anmarſchweg kam es in Paris zu einem Zwiſchenfall, der leicht ſchwere Folgen hätte haben können. Von einem mit Kommuniſten beſetzten Laſtwagen wurde auf eine Arbeitergruppe, die an der Erweiterung einer kleinen Seine-Brücke arbeitet, eine Bombe geſchleuderk. Sie ver⸗ fehlte glücklicherweiſe ihr Ziel und fiel in die Seine, wo ſie explodierte. ö Aus Baden Aulo fährt in eine Schafherde. Heidelberg, 3. Sept. Auf der Eppelheimer Landſtraße fuhr ein Heidelberger Laſtauto in eine Schafherde. Zwei Schafe wurden getötet, zwei weitere verletzt. Der Sternenhimmel im September Beobachtungszeit bei Monaksbeginn um etwa 22 Ahr. Der Große Wagen verläuft parallel zum Horizont. Der Kleine Bär liegt nördlich von ihm und iſt die Höhe des Himmelspols bekanntlich gleich der geographiſchen Breite des Beobachtungsortes. In der Milchſtraße. hoch am Himmel, Kaſſiopeia. weiterhin in der Milchſtraße, nach Nordoſten hin, Per⸗ ſeus und Fuhrmann mit dem Stern erſter Größe Kapella. Oſten: Hier macht ſich das große Stern⸗ viereck im Pegaſus bemerkbar, dem ſich nach Nordoſten das Bild der Andromeda an⸗ ſchließt. Zwiſchen Oſten und Südoſten, dicht am Horizont, der Walfiſch, zwiſchen ihm und dem Pegaſus die Fiſche. Im Südoſten der ſüdliche Fiſch mit dem Stern erſter Größe Fomalhaut. Südweſtlich vom Pega⸗ ſus das Tierkreisbild des Waſſermann. Süden: Ueber dem Südpunkt der Steinbock. In der Milchſtraße, hoch am Himmel, die Leier mit dem Stern erſter Größe Wega, der Schwan mit dem hellen Deneb und der Adler mit Atair. In der Milchſtraße, dicht am Horizont, der hell⸗ leuchtende Schütze. We ſeſten: Nicht weit vom Horizont Ark⸗ turus im Bootes. Nach der Milchſtraße hin die großen Sternbilder Herkules und Schlan⸗ genträger mit Schlange. 1 9 Planeten: Mertur bleibt unſichtbar. Venus wird am 15. September Morgen: ſtern und kann Ende September ſchon zwei Stunden lang beobachtet werden. Mars kann nach ſeinem Auftauchen in der Abend⸗ dämmerung im Südweſten geſehen werden, anfangs eige Dreivjertelſtunde. Ende Sep⸗ tember gezen eige Stunde, Jupiter läßt ſich zungchſt eine Stunde, ſchließlich nur noch eine halbe Stunde im Weſten beobachten. Saturn, im Waſſermann, ſieht man bis 11. die ganze Nacht hindurch, Ende dee Monats nur bis kurz vor drei Uhr. Mond: Am 6. erſtes Viertel, am 12. Vollmond, am 19. letztes Viertel und am 27. Neumond 5 Sonne: Tritt am 24. in das Zeichen der Wage oder durchläuft den 180. Grad ihrer Bahn. Es beginnt der aſtronomiſche Herbſt; Tag und Nacht ſind einander gleich. An dieſem Tage erreicht die Sonne zur Mittagszeit in Berlin eine Höhe von 37,5 Grad. Aufgangszeiten für die Berliner Gegend im September in der Zeit von 5.15 bis 6.03 Uhr, Untergänge in der Zeit von 18.56 bis 17.48 Uhr. Wiſſen Sie das? Im Jahre 1880 betrug die Bevölkerung Deutſchlands 45 Millionen, 1890 49 Millio⸗ nen 1900 56 Millionen, 1910 68 Millionen. * Zur Zeit Friedrichs des Großen, im Sie⸗ benjährigen Kriege, betrug die Bevölkerung Preußens rund 4,5 Millionen, die Oeſter⸗ reichs etwa 6 Millionen. 2 nommen hatte! Im Schloß waren Gäſte. Aus Pommern! Tante Adelheid und Herr von Oſten mit ſeiner Gemahlin r 5 9 N vod GERT EOTHRERO. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 144 „Anderſen, ich verlaß mich auf dich!“ „Kannſt du— wie immer!“ Anderſen ſah in das unſchöne, hagere Geſicht des Freundes, und er dachte: Ich kenne Nora von Stetter nicht, aber vielleicht iſt ſie doch zu bemitleiden, wenn ſie dieſen da heiraten muß! Doch vielleicht tut ſie es nicht. Ihr Vater allerdings, der hat beinah dafür geſorgt— es ſo werden kann. Nun, was geht's mich an? Ich werde den Wechſel beſorgen, und dann habe ich mit der Sache nichts mehr zu tun! Nora erhielt einen empörten anonymen Brief, worin man ihr vorwarf, das Geſchlecht der Frauen bloßgeſtellt zu haben. Und man wiſſe ja nun Gott ſei Dank endlich, wer Rudolf Heller ſei! Nora lächelte. Riß den Brief in kleine Fetzen und lächelte. Aber ſie wußte nun, daß ſie gegen Julchen 1 ö Mittraſch ſehr, ſehr vorſichtig ſein mußte! 252 Käthe Randolf aber arbeitete ſtill und fleißig. Nach und nach hatte ſie Brigitte von Berken alle möglichen Arbeiten abgenommen, ſo daß die einmal ganz verwundert zu ihrem Bruder ſagte: „Ich hab' ja faſt nichts mehr zu tun. Das kleine Mädel nimmt mir alle Arbeit weg. Ich hab' tüchtig gezankt. Sie mag doch lieber ab und zu ein bißchen an die Luft gehen.“ Der ſagte gleichgültig: ſo aus, als ob wir die Kleine ausnützten. Und— was ich dir längſt ſagen wollte: die Mamſell meint, der In⸗ ſpektor Fiſcher hat ein Auge auf Käte Randolf.“ Er blickte auf. Sein Blick ſtrich prüfend über ſie hin. „Fiſcher? Ich glaube nicht, daß die kleine Randolf ihn nimmt.“ „Er iſt ein netter Kerk— das wirſt du wohl nicht leugnen können.“ „Mehr wie nett iſt er. Aber was ſorgſt du dich eigent⸗ lich? Wir könnten es nicht aufhalten, wenn die zwei jungen Menſchen ſich lieben lernen.“ Jetzt ſah Brigitte ihn prüfend an, aber er hielt ihren Blick lächelnd aus, meinte nur: „Hab' ich nicht recht?“ Brigitte nickte, denn ſie mußte ihm wirklich recht geben. Am Oſtermorgen ſchien die Sonne ganz warm und hell. Und Veilchen und Narziſſen und andere Frühlings⸗ blumen hoben lauſchend die Köpfchen. Käthe hatte einen weiten Spaziergang unternommen. Neben ihr lief Flock, der kleine Hund des Gärtners, der ſich ſehr an ſie gewöhnt hatte. An den Weiden lachten die gelben Kätzchen, und ein unbeſchreiblich ſchöner Duft erfüllte die Luft. Und Käthe ging immer weiter. Durch den ſtillen Wald, auf einem Wieſenweg dahin, durch die Wieſen his zum nächſten Wald, wand ſich ein klares, ſchmales Waſſer. Ganz geſchäftig plätſcherte es dahin. Käthe weitete ſich das Herz angeſichts all der Schönheit der Natur. Und ſie war glücklich, daß ſie hier ſein durfte. Flock trank. Und ſie ſah ihm zu, wie er flink die kleine roſa Zunge bewegte. Dann ſchritt ſie weiter. Dort drüben lag Dorf Unterslau! Wenn ſie geradeswegs darauf zuſchritt, dann konnte ſie durch das Dorf gehen und dort drüben durch den Wald wieder nach Berkenhofen zurück. Dieſer Früh⸗ ſpaziergang war herrlich. Wie gut, daß ſie ihn unter⸗ Roſemarie. Und Herr von Berken ſowie Fräulein Brigitte hatten ſich ſehr über dieſen Beſuch gefreut. Käthe dachte daran, daß ſie zeitig genug wieder daheim ſein wollte. Denn ſie konnte dann Fräulein Brigitte manches abnehmen, was ja eigentlich nicht zu ihren Ob⸗ liegenheiten gehörte, was aber das gnädige Fräulein ent⸗ laſtete. Und ſie, Käthe, tat es doch ſo gern. Käthe kam an einen Teich. Still, tief, voll Schling⸗ gewächſen und Schilf, lag er vor ihr. Ringsum waren Wieſen. Nur ein kleines Gebüſch war links. Käthe in ihrem weißen, einfachen Leinenkleid mit dem blauen Jäckchen und dem weißen Hut ſah entzückend aus. Die Landluft und das gute Eſſen hatten ihre Wangen voller gemacht. Und die dunklen, blauen Augen ſtrahlten ſehnſüchtig. Lange ſtand das Mädchen und blickte in das ſtille, tiefe Waſſer. Dann fühlte ſie plötzlich einen derben Stoß, verlor das Gleichgewicht und ſtürzte kopfüber ins Waſſer. Julchen Mittraſch ſah ſich ſcheu um. Niemand war da, und dort drüben trieb der Körper ſchon davon. Langſam, aber ſicher trieb er der Mitte des Teiches zu. Warum ſchrie das Mädchen nicht? War ſie ohnmächtig geworden? Dann um ſo beſſer! Und Julchen verſchwand wieder im Gebüſch, wo ſie Weidenkätzchen ſchnitt, die ihre Mutter auf dem Markte in der Stadt verkaufte. Die Mittraſch hatte auch ſchon Blumen auf dem Friedhof geholt. Man mußte ſehen, wie man zurechtkam. Sie wollte auch noch einmal reich ſein. Durch ihrer Hände Arbeit wurde ſie es nicht. Und— die Nora von Stetten mußte ihr für das, was ſie, die Mittraſch, wußte, ſo an die dreitauſend Mark bezahlen. Sonſt ſchwieg ſie nicht! Man mußte ausnützen, was man ! wußte! 0 1 J (Fortſetzung folgt.) 5 der Schüſſel, die Fanny ihm reichte. Nun, vielleicht finde ich ſie ihre Fragen für ſich behalten. U el schell von Elothilde von Stegmann. Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). Nachdruck verboten. 4 „Herr Profeſſor Schröder, von dem ich Ihnen ſchon ſprach, Senhor!“ wandte Und dann, zu dem Detektiv gewandt, ſtellte ſie vor: „Senhor Doktor de Sanzo, ein Freund meines lieben ver— ſtorbenen Onkels!“ Der Spanier verbeugte ſich geſchmeidig vor dem älteren Herrn, der kurzſichtig durch ſeine Brille blinzelte und ſreundlich ſagte: „Doktor de Sanzo, das iſt ein bekannter Name, mein Herr! Ein ſehr berühmter Name— eine alte Künſtler⸗ und Wiſſenſchaftlerfamilie, ſoweit ich unterrichtet bin?“ Geſchmeichelt verbeugte ſich der ſpaniſche Gelehrte: „Es iſt ſehr gütig von Ihnen, Herr Profeſſor, daß Sie für die beſcheidenen Verdienſte meiner Familie ſo lobende Worte finden. In der Tat haben meine Vorfahren einiges ſür die Wiſſenſchaft und Kunft geleiſtet.“ „Und Sie, Herr Doktor, ſetzen dieſe ſchöne Tradition fort?“ gab der angebliche Profeſſor Schröder freundlich zurück, indeſſen er umſtändlich den Platz neben Helma ein⸗ nahm, den ſie ihm angeboten.„Ich hörte ſchon von unſerer liebenswürdigen Wirtin, daß Sie ſo viel Intereſſen für die mittelalterlichen Kunſtwerke der kirchlichen Zeit haben und gelehrte Bücher darüber ſchreiben!“ „Fräulein von Bodenberg urteilt zu ſchmeichelhaſt, Herr Profeſſor!“ „Nein, nein“, beharrte Schröder und bediente ſich von „Sie ſollen da zu ganz neuen Ergebniſſen gekommen ſein. Vielleicht können Sie mich da ſogar ein wenig belehren. Ich möchte gern etwas Näheres über die Symbolbedeutungen der Reliefkunſt auf kirchlichen Kunſtdenkmälern wiſſen. Sind Sie darin verſiert, Herr Doktor?“ Der Löffel, den der ſpaniſche Gelehrte in der Hand hielt, klirrte gegen das hauchdünne Porzellan der Teetaſſe. „Leider gar nicht!“ verſetzte er mit eigentümlich ſtocken⸗ der Stimme.„Dieſer Seite der Kunſtwiſſenſchaft habe ich mich noch wenig widmen können; ſie intereſſiert mich auch nicht ſo ſehr.“ Profeſſor Schröder zerteilte mit der ſilbernen Gabel bedächtig ein Brötchen. „Schade, Herr Doktor, Sie ſollten ſich einmal dafür intereſſieren! Ich ſelbſt habe leider bisher noch keine rechte Zeit dazu gefunden. Wenn man einen Lehrſtuhl innehat, hat man ſo viel mit den angeſetzten Vorleſungen zu tun, daß man zu den eigenen Liebhabereien kaum noch kommt. hier in der berühmten Bibliothek des verſtorbenen Herrn Barons irgend etwas Literatur darüber.“ Helma wollte etwas ſagen, aber Profeſſor Schröder be— kam einen ſo plötzlichen ſchweren Huſtenanfall, daß ſie er⸗ ſchreckt aufhörte und ihm die Teetaſſe zuſchob. Endlich hatte ſich der alte Herr beruhigt; aber er war trebsrot im Geſicht, als er endlich zu Worte kam. „das kommt davon“, ſagte er und räuſperte ſich,„wenn man beim Eſſen an was anderes denkt, dann kommt einem ſo ein vermaledeiter Biſſen in die Kehle, und man ver⸗ ſchluckt ſich. Jetzt bin ich aber ganz ſtill, bis ich fertig bin.“ Helma ſchwieg gleichfalls. Sie wußte gar nicht, was Schröder⸗Hopman eigentlich mit dieſer Anſpielung ge⸗ wollt. Er wußte doch ganz genau, daß gerade die Kunſt⸗ fragen, die er ſoeben erwähnt, in jenem Buche behandelt waren, das auch die Aufmerkſamkeit des Spaniers erregt hatte. Warum tat denn Hopman ſo, als wüßte er von der Exiſtenz dieſes Buches in der Schloßbibliothek nichts? Und wie kam wieder der Spanier dazu, ſein Intereſſe für dieſes Buch glatt zu leugnen? Helma verſtand dies alles nicht. Aber ein warnender Blick hinter den Augengläſern von Profeſſor Schröder ließ — Der Spanier ſah mit verkniffenem Geſicht auf ſeinen Teller— und auch ſeine ſonſtige überſprudelnde Ge⸗ ſchwätzigkeit ſchien auf einmal abhanden gekommen zu ſein. 7 Es war eine ungemütliche Stille im Raum. Unwill⸗ iurlich ſah Helma in den großen Wandſpiegel, der ihr gegenüber an der ſeidenbeſpannten Wand hing— da ſah ſie, wie der Diener Charles Fanny ein kaum bemerkbares Zeichen machte. Und als wäre damit des Eigentümlichen nicht genug, als Fanny ihr nun zum zweiten Male die ſilber durchbrochene Kuchenplatte mit dem feinen Gebäck reichte, das die Wirtſchafterin täglich friſch herſtellte, ſah Helma, daß die Hand des Mädchens wie im Fieber zitterte. Die Ahnung eines dunklen Unheils ſentte ſich auf Helma. Und ſie mußte plötzlich an den Traum denken, den ſie letzte Nacht gehabt, und aus dem ſie mit einem lauten Schrei angſtzitternd aufgewacht: ſie hatte ſich in einem dunklen Walde gehen ſehen, als von hinten ein großes Tuch auf ſie geworfen wurde, das einen erſticken⸗ den Geruch ausſtrömte und ſie unter qualvollen Zuckungen Haben Sie ihn ſchon lange? dem Erſtickungstode preisgab. Sie atmete ſchwer. Noch jetzt, in der Erinnerung, not— und die Todesangſt. ö Verſtohlen blickte ſie auf ihren Nachbar, den Profeſſor Schröder. Der ſchien als einziger von allen dies dumpfe Schweigen der kleinen Tafelrunde nicht zu empfinden. Er widmete ſich mit Hingebung der Zerlegung einer köſtlichen Birne, die er nach ſorgfältiger Wahl von der kriſtallenen Obſtſchale genommen. f ö 1 ſich Helma an den Spanier. fühlte ſie dieſe entſetzliche Atem⸗ ö langte er von den Gärtnern, „Es geht nichts über eine ſolche gemütliche Stunde“, meinte er und ſah mit ſeinen kurzſichtig zwinkernden Augen freundlich zu dem verſtummten ſpaniſchen Gelehrten. „Stundenlang könnte ich ſo ſitzen und die Zeit bei einer Taſſe Tee verplaudern.“ Der Spanier erhob ſich brüsk: „Mich müſſen Sie entſchuldigen“, ſagte er ziemlich haſtig,„ich habe noch ein paar wichtige Briefe zu ſchreiben.“ Er verbeugte ſich kurz und war im nächſten Moment aus dem Zimmer verſchwunden. Mit einem freundlichen Lächeln ſah der Profeſſor ihm nach: „Ein intereſſanter Mann!“ ſagte er wohlgefällig nickend zu Helma— aber ſo laut, daß Charles, der dienſteifrig an die Tür geeilt, um ſie dem Spanier aufzuhalten, es hören konnte.„Ich freue mich ſchon darauf, mit ihm in den nächſten Tagen ein paar Fachgeſpräche anläßlich der Bibliotheksbeſichtigung führen zu können. Es iſt doch immer ſehr intereſſant und bildend, Wiſſenſchaftler aus anderen Ländern kennenzulernen.“ Siebentes Kapitel. „Darf ich Ihnen noch eine Zigarre anbieten, Herr Profeſſor?“ fragte Helma. Der angebliche Profeſſor Schröder nickte. „Gute Gaben ſoll man nie ausſchlagen, gnädiges Fräulein! Aber ich möchte hier in dem Eßzimmer nicht gern rauchen. Würde es Ihnen vielleicht etwas aus⸗ machen, wenn wir einen kleinen Spaziergang durch den Park unternähmen? Als ich hierher fuhr, ſah ich ab und zu ein Stück von der herbſtlichen Schönheit Ihres Schloß⸗ parks durch die Mauern durchſchimmern. Und der Blick, der ſich von hier aus bietet, iſt wirklich verlockend.“ Er blinzelte durch ſeine mächtige Brille hinaus, wo der Park ſich in ſeinem Gold und Braun des Herbſtes weit und leuchtend ausbreitete. Der letzte Duft von Roſen tam von dem großen Boskett, das in der Mitte eines engliſchen Raſenplatzes angelegt war. Weiter hinten ſah man einen Weg von breiten Staudenrabatten eingefaßt, auf denen farbentrunkene Dahlien in glühendem Reichtum ſtanden. „Sie haben einen beſonders ſchön gepflegten Park, gnädiges Fräulein!“ meinte Profeſſor Schröder. 988115 Herr Onkel ſcheint nicht nur ein Liebhaber der Kunſt, ſondern auch ein Liebhaber der Natur geweſen zu ſein!“ „Das war er!“ beſtätigte Helma.„Wir können ja gern einen Gang durch den Park machen, Herr Profeſſor! Mein Onkel liebte die Natur ſehr, und ſein Beſitztum hier konnte ihm immer nicht ſchön und gepflegt genug ſein. Vielleicht intereſſiert Sie auch der Verſuchsgarten, der an der Süd⸗ ſeite beim Fluß angelegt iſt.“ Behaglich ſeine Importe rauchend, wanderte der an— gebliche Profeſſor Schröder neben dem blühenden jungen Mädchen her und hielt ſeine Rolle als alter, etwas ſchwer⸗ fälliger Mann aufrecht, ſolange ſie beide in Sehweite der Angeſtellten waren. Sowie ſie aber tiefer in den Park bineinkamen, nahm Hopman ſeine Brille ab und lachte aus ſeinen grauen Augen das junge Mädchen fröhlich an: „Das haben Sie famos gemacht, gnädiges Fräulein, daß Sie ſo auf alles eingegangen ſind! Ich hatte eine Mordsangſt, daß Sie in mein Geſpräch mit dem ſpaniſchen Doktor mit irgendeiner Frage hineinkommen würden, denn es muß Ihnen doch allerlei ſehr unklar vor⸗ gekommen ſein!“ „Das iſt es allerdings, Herr Doktor Hopmann! Aber ich habe mir gedacht, daß Sie mit allem ſchon einen be⸗ ſtimmten Zweck verbinden werden. Haben Sie irgend⸗ einen Verdacht?“ „Den habe ich!“ verſetzte der Detektiv.„Aber ſeien Sie nicht böſe, wenn ich noch nichts erkläre. Ich bin immer dafür, die Fäden erſt richtig in der Hand zu haben, ehe ich ſie aufzeige.“ Er nahm haſtig ſeine Brille vor die Augen, und ſeine Geſtalt fiel wieder zuſammen. Denn in der Ferne ſah man einen Mann in einer Baumkultur arbeiten. „Ach, das iſt Charles!“ meinte Helma.„Er iſt nämlich nicht nur Diener, ſondern auch Gärtner für die Treibhaus⸗ und Pflanzenkulturen, während ein anderer Gärtner wieder andere Obliegenheiten hat. Das Beſitztum meines Onkels iſt ſo groß, daß wir viele Gärtner beſchäftigen müſſen. Da mein Onkel aber ſehr ſparſam war, ſo ver⸗ daß ſie auch noch andere Dienſte verſehen. Der eine zum Beiſpiel iſt Gärtner⸗ Chauffeur, der andere, wie Charles, Gärtner und Diener bei meinem Onkel geweſen. Er ſerviert auch, wenn Gäſte da ſind.“ Ein ſehr vielſeitiger Mann, dieſer Herr Charles. Iſt er ein Engländer, oder hat man ihm den Namen Charles nur ſo gegeben?“ „Nein, er iſt wirklich ein Engländer! Mein Onkel nahm ihn in Kairo in Dienſt, weil ſein eigener Diener aus Familiengründen heimkehren mußte. Dieſer Charles iſt wirklich außerordentlich geſchickt. Vor allem hat er Kulturen ausländiſcher Pflanzen angelegt, die ſonſt hier in unſerem Klima ſehr ſchwer gedeihen. Er hat eine glück⸗ liche Hand. Wollen Sie ſich die Anlagen einmal auſehen?“ eee * „Gern!“ Charles, der Diener, arbeitete mit Gartenſchere und Geräten, als die beiden herankamen. Er war jetzt nicht in der Dienerlivree, ſondern trug eine leichte Arbeitskleidung, wie ſie für Gartenarbeiten zweckmäßig iſt. Mit freundlichem Gruß ſchlürfte der Profeſſor an ihm vorbei und ſagte: „Laſſen Sie ſich nicht ſtören, wir wollen nur einmal hier Ihre ſchönen Anlagen beſehen!“ Charles verbeugte ſich und fuhr in ſeiner Arbeit fort. Langſam ſchlenderte der Profeſſor neben Helma durch die Wege, die zwiſchen den kleinen Bäumchen und Pflanzen angelegt waren. Er hielt hier und da inne, beugte ſich nieder und betrachtete intereſſiert die ſeltenen Gewächſe, die hier zu ſehen waren. „Wirklich— ſehr viel Arbeit ſteckt hier in dem allen!“ meinte er anerkennend.„Viele der Pflanzen kenne ich aus meinen Reiſen in verſchiedenen Erdteilen. Daß ſie hier gedeihen, iſt ein Kunſtſtück.“ Und er begann Helma einen großen und weitſchweifigen Vortrag über naturwiſſenſchaftliche Angelegenheiten zu halten, wobei er auch auf dieſem Gebiet für Helma geradezu ſtaunenswerte Kenntniſſe entwickelte. Nur war es ihr ſeltſam, daß er gegen ſeine ſonſtige Gewohnheit ſehr laut und ſehr umſtändlich ſprach, wobei er wie in Gedanken immer wieder an irgendeiner Stelle der Anlagen haltmachte und im Eifer des Geſechts ſogar von einigen immergrünen Bäumen ein paar Spitzen abriß. Aber ſo groß ſein Intereſſe bisher geweſen, ſo ſchuell ſchien es zu vergehen. „Ich glaube, nun können wir wieder zurückgehen“, meinte er,„ſofern es Ihnen recht iſt, gnädiges Fräulein! Sonſt vergeſſe ich über der Bewunderung Ihres wirklich ſehenswerten Parks noch den Hauptzweck meines Kommens: die Beſichtigung der Bibliothek. Ich möchte von dem ſpaniſchen Gelehrten auch noch beraten werden, was man eventuell erwerben ſoll.“ Sie gingen gerade an der Südmauer des Parkes ent— lang, die in Augenhöhe gezogen war und einen Blick auf die daneben ſich hinziehende Landſtraße freigab. Da hörten ſie das Geräuſch eines Motors und blickten un willkürlich auf. In raſender Fahrt fuhr ein Auto an ihnen vorüber, in dem hinter den noch geſchloſſenen Scheiben eine zu⸗ ſammengeduckte Geſtalt ſaß. „Der hat's aber eilig“, meinte der Proſeſſor lächelnd. Helma ſah noch einmal dem Wagen nach, der ſchon iu einer Staubwolke verſchwand. f „Komiſch“, ſagte ſie,„dieſen Wagen habe ich früher nie hier in der Gegend geſehen. Wir kennen doch alle Auto⸗ mobile hier aus der Nachbarſchaft— aber dies iſt mir fremd. Es kommt in den letzten Wochen ſo oft hier durch — und immer in gleich raſender Fahrt.“ „Vielleicht ein Geſchäftsreiſender, der hier den Kreis abgraſt“, war Hopmans Antwort. Achtes Kapitel. Im Schloß angekommen, führte Helma ihren Gaſt ſofort in die Bibliothek. Die Bibliothek war ein ovaler Raum, der von oben bis unten mit Büchern in ein⸗ gelaſſenen Regalen bedeckt war. Die beſonders wertvollen Bücher ſtanden, peinlich genau ſortiert, in Extraſchränken hinter Glas. Der Detektiv ging, immer im Schritt des alten Pro— feſſors, die Reihen entlang und ſah aufmertſam auf die Buchtitel, die auf den goldglänzenden Rücken der Bücher verzeichnet waren. „Hier in dieſem Schrant muß das ſtehen, das ich mit Herrn Doktor de ſagte er. Helma ſtaunte: „Wie gut Sie Beſcheid wiſſen, Herr Profeſſor!“ „Nun, das iſt doch keine Kunſt, gnädiges Fräulein, man braucht doch nur nach den verſchiedenen Epochen zu gehen. Ich kann Ihnen ſogar genau die Stelle bezeichnen, wo das Werk ſtehen muß...“ Er ſprach nicht weiter, ſondern ſah erſtaunt auf eine Lücke in der glänzenden Bücherreihe. „Da müßte es ſtehen— aber es ſteht nicht da.“ Helma folgte ſeinem ausgeſtreckten Finger: „Wirtlich, es fehlt. Nun, Herr Doktor de Sanzo wird es geleſen und irgendwo anders hingeſtellt haben. Sie können ja inzwiſchen die Bibliotheksliſte prüfen, die hier im Schreibtiſch liegt.“ „Ach nein“, ſagte Hopman ſchnell,„es liegt mir wirk⸗ lich ſehr viel daran, dies eine Buch in die Hände zu be⸗— kommen. Vielleicht kann man den Doktor bitten, herunter⸗ zukommen.“ Ganz gegen ſeine ſonſtige höfliche Gewohnheit drückte er, ohne Helma weiter zu fragen, ſchnell auf die Klingel. intereſſante Werk Sanzo beſprach“, Das Stubenmädchen Fanny erſchien bald darauf. „Ach bitte“, ſagte Hopman in dem freundlich brüm⸗ melnden Altmännerton,„könnten Sie Herrn Doktor de Sanzo wohl bitten, ſich hierher in die Bibliothek zu be⸗ mühen? Ich hätte ihn gern wegen der verſchiedenen Sachen hier um Rat gefragt.“ Das hübſche Mädchen ſchrak ohne ſammen. „Herr Doktor iſt...“, ſtammelte ſie, dann wurde ſie plötzlich ſehr rot.„Jawohl“, ſagte ſie ſchnell und ging leiſe hinaus. Hopman ſah „Ihre Zofe ſ bemerkte er. Helma nickte: „Ja, ſeit dem Tode meines lieben Onkels iſt ſie ganz verwandelt; der Schreck muß ihr mächtig zugeſetzt haben. Sie war vorher ſo ein luſtiges, fröhliches Menſchenkind und iſt jetzt immer gedrückt und ſtill, faſt mürriſch.“ „Na, vielleicht hat ſie Liebeskummer“, meinte Hopman, „das verändert den Charakter.“ Fortſetzung folgt.) jeden Grund zu⸗ ihr mit einem merkwürdigen Blick nach. cheint eine nervöſe junge Dame zu ſein“, vege Groß⸗ immer te. ei fetien Fan g Wor 1 komm 1 pon B 1 blu uin. Bauſtel u I den a uühn el der u Perſone hat zun ten, ſof ſchürfun Dort ter Die bellen, Tote den we dem A einen 1 als die laſſen w in ſeine der Krin Kreuz h tet. Neu- ein Au milie Pe direkt in in das 5 es bedenf Nadenh Lafdſtt Bodenheis Mann au das in ſchwer be Schädelbr kenhaus Lelwe Ein Aut 2 Der ba ſter ela genoſſen, 1 5 ein esbilanz Elte Air indischen dlen Mit Airtſcaft und nach el ier alten ehr N 5* Techn o, Nelln nenartz 0 0 zantwideh mie len dun f 8 b Re Wee, nale überfallen. Oer Banoit ſuyr die eine Frau von hinten an, entriß ihr die Handtaſche und gab ihr dabei einen Stoß, ſo daß ſie zu Boden fiel. Dann ergriff er die Taſche und fuhr auf ſeinem Fahrrad nach der Guiollett⸗ ſtraße davon. Trotz ſofortiger Verfolgung ge⸗ lang es ihm auch, zu entkommen. Darmſtadt, 3. Sept.(Kampf dem Bettlerunweſen.) In den frühen Mor⸗ genſtunden des 27. Auguſt wurde von dem Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt eine ein⸗ gehende Kontrolle in den hieſigen Logierhäu⸗ ſern durchgeführt. Hierbei wurde eine Anzahl Perſonen betroffen, die ihren Lebensunterhalt vorwiegend durch Betteln beſtreiten. Dieſe Perſonen wurden in Haft genommen und dem Richter zugeführt. Offenbach, 3. Sept.(Drei Schwerver⸗ letzte.) Auf der Kreisſtraße nach Mühl⸗ heim, an der Straßenkreuzung am Erziehungs⸗ heim, fuhr der 82 jährige Heinrich Wagner aus Offenbach mit ſeinem Motorrad gegen einen Perſonenkraftwagen und erlitt hierbei einen komplizierten Oberſchenkelbruch, ſeine 29⸗ jährige Ehefrau trug ſchwere Kopfverletzun⸗ gen davon.— In der Bismarckſtraße, Ecke Waldſtraße, kam es ebenfalls zu einem Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen einem Motorradfahrer und einem Perſonenauto. Hierbei erlitt der eee eee Sämtliche badiſchen Behörden wieſen worden, ihre Altöle zu ſammeln und an die unter Mitwirkung des badiſchen Fi⸗ nanz⸗ und Wirtſchaftsminiſteriums entſpre⸗ chend ausgebaute Aufarbeitungsanſtalt„S ũ d⸗ weſtdeutſche Oel⸗ Regeneration, Auguſt Roßkopf in Mannheim, Len⸗ denhofſtraße ga“ abzuliefern. Dieſe Firma iſt für den Bereich des Landes Baden als allein zuſtändige Aufarbeitungsanſtalt vom badiſchen Finanz- und Wirtſchaftsminiſter an⸗ erkannt und ſeiner dauernden Aufſicht unter⸗ ſtellt worden. Von den privaten Verbrau⸗ chern wird erwartet, daß ſie entſprechend dem ſtaatlichen Vorgehen ebenfalls für die Samm⸗ lung und Ablieferung ihrer Altöle ſorgen und in angemeſſenem Umfang aufgearbeitete Alt⸗ öle verwenden. ſind ange⸗ Kraſtfahrzeugunfüälle im Juli 681 Anfälle, 537 Verletzte, 21 Tote in Baden Im Juli 1935 ereigneten ſich in Baden 681 Kraftfahrzeugunfälle. Gegenüber dem Mai 1935 iſt eine Steigerung um 140 Un⸗ fälle zu verzeichnen, gegenüber dem Juni 1934 iſt die Zahl gleich geblieben. Verletzt wurden dabei 537 Perſonen, getötet 21 Perſonen. ——— ů ů—— ů ů— Aus der Heimat Gedenktage 3. September 1757 Kar Auguſt. Großherzog von Sachſen⸗ Weimar, in Weimar geboren. 1849 Der Dichter Ernſt Freiherr von Feuch⸗ tersleben in Wien geſtorben. 1914 Einnahme von Reims. Deutſche Kaval— lerie vor Paris. 1917 Einnahme von Riga durch die ſchen unter General Hutier. Prot. und kath. Manſuetus Sonnenaufg. 5.12 Sonnenunterg. 18.46 Mondaufg. 11.22 Mondunterg. 19.54 Schäfer und Schafe Schäfer und Schafe ziehen über Trift und Heide. Die koſtbaren Wolltiere weiden im würzigen Kraut. Auf die Schäferſchippe ge⸗ ſtützt, ſchaut der Hirte im blauen Schäfer⸗ hemd ins ſpätſommerliche, ſchon leicht herpſt⸗ lich gefärbte Land. Der treue Hund um⸗ kreiſt die äſende Herde. Weiter drüben ſteht der tags leere, nachts gedrängt volle Pferch. Einſam, verlaſſen träumt der breit⸗ Deut⸗ fall in Paris, der ſich am 28. Juli ereignet hatte. Dabei handelte es ſich um die erſte preſſetelegrafiſche Uebermittlung, die durch den preußiſchen optiſch⸗mechaniſchen Staatstelegra⸗ fen durchgeführt wurde, der von dem Geh. Poſtrat Piſtor erfunden worden war. Wettervorherſage: Ueberwiegende Aufheiterung, tagsüber lich warm. Letzte Nachrichten Achkzehnjähriger durchſchwimmk den Jehmarn-Belt. Kopenhagen, 3. Sept. Der achtzehnjährige Hans Larſen, der auf einem Hof in Holeby im ſüdlichen Teil der Inſel Laaland dient. hat, begleitet von zwei Booten, in ſiebenein⸗ halb Stunden den Fehmarn-Velt durch- ſchwommen. Die Durchſchwimmung des Fehmarn-Belt iſt bisher nur zwei Perſonen gelungen. nämlich dem deutſchen Meiſter⸗ ſchwimmer Otto Kemmerich und der Dänin Edith Jenſen aus Kolding. Um die Völkerbundsgrundſätze ziem⸗ 5 ö 5 Wolf aus Anter den Verletzten befinden ſich 53 Kin⸗ gebaute Schäferkarren zwiſchen Stoppel London, 2. September. r Wolf au der, unter den Toten drei Kinder. und Thymianblüte. 5 n Rundfunkanſprache beſchäftigte Groß Roh heim 3. S t(Da Kind Von den Anfällen ſind 438 auf unvor Aer Schaber beo achtet die Tiere. Alte. ö f 5 8 ⸗Rohrheim, 3. Sept.(Das Kinder⸗ Anfälle 38 auf unvor⸗ bett in Flammen.) Auf ungeklärte Weiſe brach in dem Schlafzimmer des Friſeurs Mar⸗ weld Feuer aus, das gerade noch zur rechten ſchriftsmäßiges Fahren, 168 auf das Ver⸗ ſchulden dritter Perſonen, namentlich von Fuß⸗ gängern, zurückzuführen. Bei Wetterſprüchlein fallen ihm ein:„Wenn die Schafe ſpringen hoch, kriegen wir gutes Wetter noch.“—„Wenn die Lämmer recht ſich der Erzbiſchof von PNork mit der außenpolitiſchen Lage. Er erklärte, daß, wenn Großbritannien notwendigerweiſe von 239 Unfällen 1 761 a„ ſeinen Kriegswaffen Gebrauch machen müß⸗ Zeit bemerkt wurde. Auf die Hilferufe des ſtießen zwei Kraftfahrzeuge zuſammen, in 178 BFF en te, um die Einhaltung der Völkerbunds⸗ fünfjährigen Töchterchens eilten die Großeltern Fällen Kraftfahrzeuge mit Radfahrern, in Schafe durch ihr Verhalten als ziemlich ſatzung durchzuſetzen, Großbritannien bereit herber und fanden das Kinderbett in Flam⸗ 86 Fällen Kraftfahrzeuge mit Fußgängern. ſichere Wetterpropheten und nicht zu un- ein müßte, ſeine Waffe zu gebrauchen. men. Wie durch ein Wunder erlitt das Kind J Die meiſten Unfälle, und zwar 106, ereigneten recht hört der Bauer auf die Wettervoraus- Hieran ſei nichts Unchriſtliches. Wenn der keinerlei Verletzungen. Auch das Feuer konnte raſch erſtickt werden. Groß⸗Zimmern, 3. Sept.(Schulferien wegen Scharlach verlängert.) Da in Groß-Zimmern unter der Schuljugend noch immer Scharlach herrſcht(glücklicherweiſe ſind es meiſt leichtere Fälle), wurden die Schul⸗ ferien nochmals verlängert. Bis jetzt ſind 45 Erkrankungen gemeldet. und zur Seite geſchleudert. Er flog dabei ge⸗ gen einen entgegenkommenden Laſtwagen, der ihn ebenfalls ein Stück fortſchleuderte, wo der junge Mann dann bewußtlos liegen blieb. Gleich darauf ſtieß der Laſtwagen mit einem Perſonenwagen zuſammen. Der junge Mann hat zum Glück keinen ernſtlichen Schaden erlit⸗ ten, ſondern nur Prellungen und Hautab⸗ ſchürfungen davongetragen. ſich in der Stadt Mannheim; es folgen die Stadt Freibu rg mit 60 Unfällen und die Stadt Heidelberg mit 44 Unfällen. Die Zuſammenſtellung beweiſt wieder ein⸗ dringlich, daß es bei allen Arten der Ver⸗ kehrsteilnehmer an der n ötigen Rückſicht⸗ nahme auf die Mitmenſchen fehlt. Wenn 64 Prozent aller Unfälle auf unvorſchrifts⸗ mäßiges Fahren von Fahrzeugführern und ßenbenutzer ohne Ausnahme noch wenig von dem Geiſt der neuen Verkehrsvorſchriften be⸗ — griffen haben, die die Verantwortung des einzelnen Verkehrsteilnehmers gegenüber der Verkehrsgemeinſchaft in den Vordergrund ſtel⸗ len. Der Kernpunkt der neuen Berkehrsrege⸗ lung(Paragraph 25 der Reichs⸗Straßenver⸗ kehrs⸗Ordnung) wird daher nochmals allen Straßenbenutzern in Erinnerung gebracht: „Jeder Teilnehmer am öffentlichen Ver⸗ ſage alter erfahrener Schäfer. Auch Landarbeiter iſt ein erlernter Be⸗ ruf. Die große Arbeitsloſigkeit der vergan⸗ genen Jahre hatte alle möglichen Leute aus der Stadt veranlaßt, auf dem Lande Beſchäf⸗ tigung zu ſuchen und ſich dann, obwohl ſie völlig ungeeignet waren, Landarbeiter zu nen⸗ nen. Vom Reichsnährſtand wird deshalb die rufe geſtellt. Mit der Ausfertigung der Ar⸗ beitsbücher für landwirtſchaftliche Gefolgs⸗ leute ſei vom 1. Oktober an zu rechnen. Alle Lgher ausgegebenen Berufsausweiſe ſeien da⸗ durch entbehrlich geworden, insbeſondere auch der von der Reichsbetriebsgemeinſchaft Land⸗ Völkerbund Gewalt gegen ein aggreſſives Mitglied gebrauche, ſo ſei das kein Krieg im eigentlichen Sinne. Es komme jedoch darauf an, daß Großbritannien nicht allein handele. Ein japaniſches Dementi Tokio, 3. Sept. Der Sprecher des Aus⸗ wärtigen Amtes teilt mit, daß entgegen an⸗ 128 5 175 g derslautenden Nachrichten bisher aus Worms, 8. Sept.(Ein ungluc 25 Prozent auf das faiſche Verhalten drit⸗ J Linfohrung des Arbe sbuches begrüßt. Mit Abeſſinien kein Angebot an Japan wegen 1 kommt ſelten allein.) Ein junger Mann ter Perſonen, namentlich von Fußgängern, der Ausſtellung des Arbeitsbuchs werde der der Erteilung wirtſchaftlicher Konzeſſionen. von Biebesheim wurde beim Umgehen einer zurüctzuführen iſt, ſo zeigt das, daß alle Stra. Landarbeiter in die Reihe der erlernten Be⸗ wie ſie ähnlich jetzt nach England und Ame⸗ 1 Bauſtelle von einem Motorradfahrer erfaßt rika vergeben worden ſeien, vorliege. Moskaus nutzloſe Zusagen Amerikas Geduld geht zu Ende. Neuyork, 2. September. wirtſchaft herausgegebene Berufsausweis für Melker. Steuerpflichtige Abfindungen. Steuer⸗ lich iſt unter Arbeitslohn nicht nur das zu Zu der Erklärung des Staatsſekretärs Hull gegen die Sowjetpropaganda in den Vereinigten Staaten ſchreibt die„New Vork Times“ u. a., wenn Hull ſage, daß ſich die ve ehen, was äuf Grund bürgerlich⸗ rechtlichen Dienſtvertrages als Arbeitslohn ausgezahlt wird, ſondern alles, was nach der Verkehrs⸗ Worms, 3 Sept.(Kirchen räuber.) Im Wormſer Dom wurde ein unverſchäm⸗ kehr hat ſich ſo zu verhalten, daß er kei⸗ Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staa⸗ nen Anderen ſchädigt oder mehr, als nach keeziehungen zwicch N ten und Sowjetrußland ernſtlich verſchlech⸗ 1 ter Diebſtahl ausgeführt. Man mußte feſt⸗ den Umſtänden unvermeidbar, behindert auffaſſung als Ertrag aus nicht ſelbſtändiger[tern würden, falls die Sowjetregierung die 1 Zehen, daß das dußerſt werwolle hundert eee N a f Arhell anguſehen itt Arbeitslohn iſt alles amerikaniſchen Beſchwerden nicht berückſich⸗ 1 Jahre alte Elfenbeinkreuz entwendet wor⸗ Diejenigen, die glauben, ſich darüber hin⸗ was de. Arbeitnehmer aus dem Arbeitsver⸗ tige, ſo müſſe man ſagen, daß ſich die Be⸗ 1 den war. Der abgebrochene Fuß lag auf] wegſetzen zu können, werden die ganze Härte 5 0 6 i ziehungen tatſächlich ſchon verſchlechtert hät⸗ ten. Die Erwartungen und die Hoffnungen, die die Anerkennung Sowietrußlands vor nahezu zwei Jahren auf amerikaniſcher Seite begleiteten, ſeien heute ſtark verbraucht. Faſt alle ſchwebenden Fragen ſollten in der ange: nehmſten Weiſe gelöſt werden. Indeſſen ſei kaum eine dieſer Fragen gelöſt worden. hältnis zufließt. Das gilt nach einer Entſchei⸗ dung des Reichsfinanzhofes auch für Zuwen⸗ dungen an früb ere Arbeitnehmer, insbefondere für Zuwendungen, die an Stelle eines aus 3 dem Altar. Es gelang dem Kirchendiener, 5 4 einen Mann in dem Augenblick zu faſſen, 22 als dieſer fluchtartig das Gotteshaus ver. 1 laſſen wollte Obwohl man das Kreuz nicht in ſeinem Beſitze fand. konnte er ſpäter von der Kriminalpolizei überführt werden. Das 1 Kreuz hatte er in einem Beichtſtuhl ver⸗ 1 ſteckt. der geſetzlichen Beſtimmungen zu ſpüren be⸗ kommen. Wirtſchaftlich ſchädigende Folgen, die etwa durch die Unterſagung der Fahr⸗ erlaubnis und die Entziehung von Führer⸗ rechtlichen oder ſittlichen Gründen beanſpruch⸗ ſcheinen eintreten, können leine Verüclich.[ ten Ruhegehalts treten oder eine Abfindung tigung mehr finden, da das öffentliche Wohl b. är ind. Dabei iſt es unerheblich, ob auf und die allgemeine Verkehrsſicherheit die Aus⸗ die Abfindung oder auf das Ruhegehalt ein merzung rückſichtsloſer und leichtfertiger Fahr⸗[ Rech pruch beſteht oder nicht. Der Streit über die ruſſiſchen Schulden ſei 1 Nen⸗Iſenburg, 3. Sept.(Kind läuft in geugführer erfordern. Die Polizeibehörden Hundert Jahre Preſſetelegramm. Im auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden, ein 1 ein Auto.) Das dreijährige Kind der Fa- haben bereits im Laufe des Monats Juli Auguſt 1835 haben die„Berliniſchen Nach- zufriedenſtellendes Handelsabkommen ſei milie Petry lief aus dem Haustor heraus 1 direkt in ein Auto. Es wurde ſchwer verletzt 1 in das Frankfurter Krankenhaus gebracht, wo 3 es bedenklich darniederliegt. . Nackenheim, 3. Sept.(T 1935 entſprechend den ihnen gegebenen ſchar⸗ fen Anweiſungen einer großen Anzahl von Perſonen die Erlaubnis zum Führen von Kraftfahrzeugen und Fahrrädern unterſaat. nicht zum Abſchluß gelangt und die ameri— kaniſche Ausfuhr nach Sowjetrußland nehme nicht zu, ſondern gehe zurück. richten“ die erſte Nachricht abgedruckt, die nicht auf dem bisher allein üblich geweſenen brieflichen Weg, ſondern„telegrafiſch“ über⸗ mittelt we Es handelte jich um einen Un⸗ o desopfer der 1 Landſtraße.) Zwiſchen Nackenheim und 1 Bodenheim wurde der 55jährigen K. Matt⸗ vom 2. September 1935. 1 mann aus Mainz von einem Perſonenauto, Frankfurter Produktenmarkt. 1 das in gleicher Richtung fuhr, erfaßt und Weizen Feſtpreisgebiet W 13 19.90, W 16 20.20, Wü 19 20.60, W 20 20.80; Roggen Feſtpreisgebiet R 12 16.20, R 15 16.50, R 18 16.90, R 19 17.10. Für alle acht Poſitionen. Großhandelspreis der Mühlen der genannten Preisgebiete, Hafer geſtrichen. Alles übrige unverändert, Stimmung ruhig. Mannheimer Groß viehmarkt. Zufuhr: 134 Ochſen, 134 Bullen, 229 Kühe, 228 Färſen, 658 Kälber, 29 Schafe, 1455 Schweine, 2 Zi Preiſe: Ochſen: a) ſchwer verletzt. Mit Rippenbrüchen und einem Schädelbruch wurde er in das Mainzer Kran⸗ kenhaus gebracht. wo er bald darauf ſtarb. Verwendet aufgearbeitete Altöle Ein Aufruf des badiſchen Finanz⸗ und Wirt⸗ 1 ſchaftsminiſters. 5 Karlsruhe, 3. N Der badiſche — September. badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsmini⸗ ſter erläßt eine Aufforderung an die Volks⸗ genoſſen, in der es u. a. heißt: Um eine weitere Belaſtung unſerer Han⸗ delsbilanz zu vermeiden, muß neben der in erſter Linie anzuſtrebenden Steigerung der in⸗ ländiſchen Erzeugung von Schmieröl mit allen Mitteln Jiegen. 42, b) 41, c)—, d)—, Bullen a) 42, b 4¹, c)—, d)—, Kühe a) 38 bis 42, b) 31 bis 37, c) 23 bis 30, d) 19 bis 22, Färſen a) 42, b) 41, c) 38 bis 40, d)—, Kälber a) 66 bis 69, b) 62 bis 65, c) 57 bis 61, d) 50 D bis 56, Schweine a!)—, az) 54, b) 54, 8 en M verſucht werden, die in der g c) 54, d) 54, e)—, f)—. g1) 84, g2)—. J Wirtſchaft anfallenden Altöle zu erfaſſen f. 12 und nach Aufarbeitung dem Verbraucher wie⸗ 5 5 I. dies Nala e Heute wird der größte Teil J 5. 0 ieſer alten Oele weggeſchüttet, verfeuert oder ö N 8 e 1 zu nebenſächlichen Zwecken verwendet. Man Abends E Ietztes kann damit rechnen, daß allein beim Kraft⸗ 1 ee fahrzeugbetrieb etwa 20000 Tonnen rege⸗ Chlorodont nerierfähigen Altöls jährlich geſammelt wer⸗ 0 a N 14 den könnten, aus denen ſich 16000 Tonnen 0 dann erst ins Bett 1 regeneriertes Autoöl mit einem Wert von. J 114 mehr als drei Millionen Reichsmark wieder⸗ ö 5 V 3 gewinnen laſſen. f 15 5 8 0 frühere Abneigung der Verbraucher- ö 1 reiſe ge fg. itetes Schmieröl iſt he f N 51 0 117 5 b r 1. 0 8 en eee f Technik gelungen, 5 Erſter Flug durch Menſchenkraft. Weinheim neuartige Verfahren zur Regeneration ö Auf dem Flughafen Rebſtock bei Frankfurt a. M. wurde vom 2. Sept. 1935: des Altöliss ein erſter Flug durch Menſchenkraft durchgeführt. Der Brombeeren 2229, Pfirſiche A 22.32, 94 zu entwideln und dieſe Oele für ihren ur- Flugzeugkührer Dünnbeil legte in einem von den Diplom⸗ f B 1525, Zwetſchgen 9—10, Birnen A 16 ſprünglichen Verwendungszweck wieder im vol⸗ ingenieuren Haeſeler und Villinger konſtruierten Muskel⸗ 1 75 3 105 7 5 13, Bohnen len Umfange brauchbar zu machen. Sie ſtehen Flugzeug 195 Meter und bei einem weiteren Flug 235 Me⸗„ N 1 1 N in ihrer Wertigkeit den Friſchölen keinesfalls ter in einer Flughöhe von einem Meter zurück. Oben: 5 16, Tomaten 6 9 8 88 nach, wenn ſie in leiſtungsfähigen Aufarbei⸗ Nach gelungenem Flug. Unter: Dünnbeil in der Kabine Anfuhr 700 Ztr., Nachfrage gut. Nächſte tungsanſtalten gewonnen werden. ſeines Flugzeuges. Verſteigerung: heute Dienstag, 14 Uhr. Lokales Viernheim, 3. Sept. Sinnſpruch Das Borgen wird zur ſchweren Laſt, Genug ſei dir das, was du haſt O lerne doch entbehren! 8 Viel froher wirſt du um dich ſehn, Wenn ſchuldenfrei du da wirſt ſtehn Und du darfſt ſelbſt dich ehren. Arnold Bohs. * Des Festes Ausklang. Der 3. Feſttag hatte nicht ſo ſchönes Wetter. Es war regneriſch und trübe. Doch der Nachmittag und der Abend waren regen⸗ frei, ſodaß ſich beſonders das Kinderfeſt, mit etwas Verſpätung, gut entfalten konnte. Etwa 2000 Schulkinder vergnügten ſich auf dem Feſtplatz und wurden mit allerlei Ueber— raſchungen bedacht. Auch Karruſſell, Schiff- ſchaukel, Zuckerbuden uſw. erfreuten ſich eines guten Zuſpruchs. Am Abend war für die großen Kinder Feſtes Auskehr. Jung und Alt fanden ſich nochmals zu einem kamerad— ſchaftlichen Zuſammenſein zuſammen und ver— lebten bei den frohen Tanzweiſen der Feſt⸗ kapelle einige recht vergnügte Stunden. So hat das Feſt, welchem ein ausnahms⸗ weiſes günſtiges Wetter beſchieden war, einen ſchönen, reibungsloſen Abſchluß gefunden. Alles iſt glänzend verlaufen, es waren keine Störenfriede da. Der Geiſt der Volksgemein— ſchaft hatte das Feſt überſchattet. Nach all dem Getrubel und der Feſtesfreude der drei Tage wird es manchem ſchwer fallen ſich mit dem nüchteren Alltag abzufinden. Doch die Freude an der Arbeit und die Pflicht mitzu— bauen an Deutſchlands Einigkeit und Größe, werden die Hemmungen ſchnell überwinden. Deshalb wieder friſch ans Werk getreu nach dem Dichterwort: Tages Arbeit Abends Gäſte. Saure Wochen, Frohe Feſte! *. Haſſia⸗Jubelfeſt. Es wird darauf hingewieſen, daß die Rechnungen für das Haſſia⸗Feſt bis Donnerstag Abend bei dem Feſtkaſſier Herrn Michael Werle, Lampert— heimerſtraße 11, einzureichen ſind. Siehe auch Inſerat. ' Grummetgras⸗Verſteigerung. Die Freih. von Heyl zu Herrnsheim'ſche Ver- waltung verſteigert am Donnerstag, den 5. und Freitag, den 6. September das Grummet⸗ gras von etwa 1000 Morgen Wieſen der Hof— güter Hüttenfeld-Seehof-Rennhof. Zuſammen⸗ kunft in Hüttenfeld Wirtſchaft Eichenauer. *Die Beerdigung der im 66. Lebens⸗ jahre verſtorbenen Frau Anna Maria Schmitt geb. Bugert findet morgen Mittwoch nach— mittag 5 Uhr vom Trauerhauſe, Neuhäuſer⸗ ſtraße 15 aus, ſtatt. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 7 wegen Vergehen gegen die Straßen- und Verkehrsordnung; 1 wegen Einbruchs⸗Diebſtahls⸗Verſuchs und 1 wegen Diebſtahl. Die Gemeinde verſteigert morgen Mittwoch vorm. 9 Uhr im Saale des„Rats⸗ keller“ das Ohmtgras der gemeinheitlichen Wieſen. Die Bauern machen wir auf dieſe Verſteigerung beſonders aufmerkſam. »Einmietedieb. In letzter Zeit wur⸗ den hier 3 Wirte durch einen Einmietedieb ge⸗ ſchädigt. Der Dieb logiert ſich in dem Gaſt⸗ haus ein um dann in einem unbewachten Augenblick mit den zu erbeutenden Wertgegen⸗ ſtände, Geld, Kleider, Schmuck, Uhren, Fahr⸗ räder uſw. zu verſchwinden. Die Polizei iſt dem Spitzbuben auf der Spur. Katze tötet ein Kind. Wie aus Hoya(Weſer) berichtet wird, hatten im be— nachbarten Hoyerhagen Eltern ihren Säug⸗ ling im Wagen in den Garten gefahren und waren dann ihrer Arbeit nachgegangen. Eine Katze ſprang auf den Kinderwagen und legte ſich auf das Geſicht des Säuglings, ſo daß das Kind erſtickte. Es iſt dieſes in zwei Jahren der dritte Fall, in dem hier auf dieſe Weiſe ein Kind ums Leben gekommen iſt. * heue Fechtkurse für Frauen und Männer! Fechten, mit den leichten Waffen iſt Wehrſport und wird heute nicht nur im Fecht⸗ ſport treibenden Vereinen gepflegt, ſondern auchvon Heer-, Polizei und SS. Gerade die Deutſchen Meiſterſchaften des vorigen Monats haben gezeigt, daß die Sportfechter eine ſtarke Konkurrenz in den Vertretern der anderen Staatsverbände erhalten. In Viernheim hat der Fechtklub die Auf— gabe, das Sportfechten weiten Kreiſen der Gemeinde zugänglich zu machen. Mit Be— ginn der neuen Kampfzeit, die den aktiven Fechtern wieder viele heiße Arbeit bringen wird, ſoll auch an diejenigen, die dem Fecht⸗ ſport in Viernheim noch abſeits gegenüber— ſtehen, die Aufforderung gerichtet werden— lernt Fechten.“ Der Fechtklub bietet in ſeinen neuen Kur⸗ ſen für Frauen und Mädchen im Florett und den Männern in allen 3 Waffen: Florett, Säbel, Degen Gelegenheit ſich hier dem ſchönen Fechtſport zu widmen um dadurch Körper und Geiſt in einer ge— ſunden gefahrloſen Körperübung geſchmeidig zu halten. Ueb Aug und Hand fürs Vaterland. Anmeldungen an allen Uebungsarbeiten Mittwochs abends 20 Uhr im neuen„Rats⸗ keller“. Förderung des Seidenbaues g des Seidenb Die Förderung des Seidenbaues iſt mit eine Maßnahme, die der Reichsnährſtand im Rahmen der Erzeugungsſchlacht durchführt. Da Seidenbau ein Familienbetrieb iſt, ſind es in erſter Linie Siedler und ſonſtige Land— eigentümer, die ihn betreiben oder jetzt dazu aufgefordert werden. Die Vorausſetzung iſt das Vorhandenſein von Maulbeeren, die als Hecke, in welcher Form ſie wenig Fläche be— anſpruchen, und in Plantagenform angelegt werden. 500 bis 1000 Maulbeeren werden für den landwirtſchaftlich betriebenen Seiden— bau als Grundlage benötigt. Bei Vollertrag der Maulbeeren, etwa 5 Jahre nach der An— pflanzung, iſt ein Reinertrag von 150. RM. bis 200.— RM. zu erzielen. In der Zwiſchenzeit werden kleinere Zuchten durchge— führt und das Land durch Zwiſchenkulturen genutzt. Die Reichsorganiſation, die Reichs- fachgruppe Seidenbau, Celle, im Franzöiſchen Garten, erteilt den ſich meldenden Intereſſenten Auskunft. Kennwort Viernheim iſt bei der Anfrage anzugeben. Steuerterminkalender für monat September 103 5.: Lohnſteuer für die Zeit vom 16. 31. Aug. 35, ſowie Abgabe der Beſcheinigung der im Monat Auguſt einbehaltenen Lohnſteuerbeträge. Keine Schonfriſt. 10.: Umſatzſteuer-Voranmeldung und Vor- auszahlung der Montaszahler für Monat Auguſt. Keine Schonfriſt. 10.: Einkommen- u. Körperſchaftsſteuer-Vor⸗ auszahlung für das dritte Vierteljahr Kalenderjahr 1935 in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid feſt— geſetzten Steuerſchuld. Keine Schonfriſt. 10.: Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehn. Keine Schonfriſt. 20.: Lohnſteuer für die Zeit vom 1.15. September ſofern die Abzüge den Be— trag von 200 RM. überſteigen. Amtlicher Teil Betr.: Schuttabladeplatz. Nach den uns wiederholt gemachten Mel— dungen wird nach wie vor die Grube am Sandhöferweg, die nunmehr von der Reichs— autobahn gekreuzt wird, als Schuttabladeplatz benutzt. Wir machen nochmals darauf auf— merkſam, daß dies bei Strafe verboten iſt und daß bis auf weiteres die Lettenlöcher bei der Ziegelhütte am Wege nach Muckenſturm als Schuttabladeplätze zu dienen haben. Der Be— folg dieſer Anordnungen wird ſtreng über⸗ wacht. Viernheim, den 31. Auguſt 1935 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel. Nach dem Beiſpiel anderer Kreiſe ſoll der Seidenbau auch in Viernheim tatkräftig gefördert werden. Intereſſenten mit oder ohne. Eigenland, die in Zukunft Seidenbau betreiben wollen und Aufklärung über ihn Wünſchen, melden ſich bei der Reichsorganiſation der deutſchen Seidenbauer, der Reichsfach⸗ gruppe Seidenbauer im Reichsverband Deutſcher Kleintierzüchter, Geſchäfts ſtel lle Celle, im Franzöſchen Gartin. Kenn⸗ wort Viernheim iſt bei Anfrage abzugeben. Reichsfachgruppe Seidenbau, Celle. Uereins-Anzeiger Turnverein von 1893 e. VB. Mittwoch 6 Uhr: Handballtraining der Damen. Zwecks Mannſchaftsaufſtellung für Sonntag muß alles zur Stelle ſein. Damen, die ebenfalls am Handballſport intereſſiert ſind, wollen ſich gleichfalls am Mittwoch einfinden. Die Leitung. Tell⸗Schauſpiel. Die noch ausſtehenden Koſtüme ſind bis ſpäteſtens heute Abend bei Mitglied Karl Englert abzuliefern. Die Leitung. Sportvereinigung Amieitia 09. Heute nachmittag 6 Uhr leichtathletiſches Training ſämtlicher Aktiven. Morgen. Mittwoch 17 Uhr: Training der Schüler; 18 Uhr für Handballer, 18,30 Uhr für die Jugend. Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Der Vorſtand. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. VII. 35: 1138. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Bekanntmachung Betr.: Schweinezwiſchenzählung am 4. Sep⸗ tember 1935. Am 4. September 1935 findet eine Schweinezwiſchenzählung zu ſtatiſti⸗ ſchen Zwecken ſtatt. Verbunden mit dieſer Zählung iſt die Ermittlung der nicht beſchau⸗ pflichtigen Hausſchlachtungen für die Zeit vom 1. Juni bis 31. Auguſt 1935. Dieſe Ermitt⸗ lung ſoll dazu dienen, einen Ueberblick über den ſaiſonmäßigen Verkauf der Geſamtſchlach⸗ tungen an Schweinen zu erhalten. Mit der Schweinezwiſchenzählung iſt eine Ermittelung der Abkalbetermine verbunden. Hier iſt die Zahl aller Kälber anzugeben, die in den Monaten Juni, Juli und Auguſt 1935 lebendig oder tot geboren wurden, gleichgültig, ob ſte in der Viehhaltung vorhanden, oder be⸗ reits geſchlachtet, verkauft oder ſonſtwie weg— gebracht ſind. l Die Zählung wird von ausgeſteuerten Kauf— leuten vorgenommen und empfehlen wir des- halb, dieſen richtige Angaben zu machen. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht erſtattet, oder wer wiſſentlich unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zuu 10000 RM. beſtraft. Auch kann Vieh, deſſen Vor⸗ handenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Bürgermeiſterei Viernheim 2 Einlegſchweine zu kaufen geſucht. S a arſtraß e 10 Läuferſchwein ca 1 Zentner zu kaufen geſucht. Von wem, ſagt der Verlag d. Bl. Haſſia⸗ Sämtliche Rechnungen wollen bis Donnerstag abend Jubiläum bei Kaſſier Todes⸗Anzeige mit Scheuer und Bauplatz Grabgarten Mitte d. Ortes gelegen, zu verkaufen Von wem, ſagt der Verlag d. Bl. Dierhalter! gewürzte Fllllgrhalk- Mischung „Marke Schulze Extra“ Michael Werle, Lampertheimerſtr. 11 abgegeben werden.— Mittwoch Mittag von 2 Uhr ab, werden die Bretter, Rahmen und der ab— gängige Draht auf dem Platze gegen Barzahlung verkauft. Die Feſtleitung: Klee. Die unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke findet am Mittwoch, den 4. September 1935, nachmittags von 2 bis 4 Uhr im hieſigen Krankenhaus ſtatt. Genehmigungsurkunde 4195/35 10 Pfd. frei Naehn. Mk. 3.90. Für jed. Tier erfolg sicher! Reine Naturpro- dukte. Bezugsquellennachweis durch: f. Schulz. Füllermintellabrizanlon Mannheim 8 5, 4 Vertreter an allen Orten gesucht. Iſt Dein Schuh zu kurz und ſchmal Ernſt Heinz hilft Dir allemal! Schuhreparaturwerkſtätte Ernſt Heinz immer noch Bürſtädterſtraße 3 Haus Ehatt kann wieder Bechtel Papier-Abfälle zum Feuer anzünden abgeholt werden Viern heimer Anzeiger Täglich süßen Apfelmost Gegen die Dunkelmänner ſpricht Donnerstag Abend halb 9 Uhr im„Freiſchütz Gauredner Pg. David Müller 7 MHalurreinen alten bei 3 Liter à 22 Pig. — Branntweinhrennerei— Weinkelterei L. Lamberth Gott, dem Allmächtigen hat es in ſeinem uner- forſchlichen Ratſchluſſe gefallen, meine liebe treubeſorgte Frau, unſere herzensgute Mutter, Großmutter, Schwie⸗ germutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Anna Maria Schmitt geb. Bugert geſtern Morgen ¼ 11 Uhr nach kurzer ſchwerer Krank⸗ heit, wohlverſehen mit den Tröſtungen unſerer heiligen Kirche, im Alter von 66 Jahren, zu ſich in die Ewig⸗ keit abzurufen. 1 Die trauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 5 Uhr, vom Trauerhauſe Neuhäuſerſtraße 15 aus, ſtatt. Alte Jeitungen zum Tapezieren, Einwickeln u. ſ. w. hat laufend abzugeben: viernheimer Anzeiger 1 8 1 1 gertef ſchen ungeſ ßett! für in gleich durch 1 den L Aut; und b Ve diesm erſten ausfal ſind v ſchoſſe wird zuglei, delſch Vor begonn ſalller dos N beulſch Was. lte, mit ſeit Zugan, dadurch ſch als iat 015 gän Aemel lch aus mals. 210 due 1 ande 90 den ale