ig mit d en, 100.— us mit ) qm, 50. Lam⸗ g der 9 00.— — N 1 A r 2— 8 8 — N e 8 —.— — 5 8 5—— 85 ee —— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- 140 U frei ins Haus gebracht.— Wochenende und Winter Fahrplan und den Viernheimer Zeitung und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Beilagen: wochentlich das U zweimal jährlich den Sommer- en„Junſtrierte Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitperbreitete Tages zeſtung— nacbrichten: und Auzeigenblan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. Eirael-Berkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., 3 10 1 Geſchäftsſtelle u. don Sieruteimer Bürger-Zzig.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeule 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß. mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen In dieser Zeitung finden welteste Verbreitung ee dei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht ͤbernommen werber Geſchäftsſtelle: Abolf Hitlerſtr. 36 — Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ Nr. 208 Samstag, den 7. September 1935 52. Jahrgang — — Am Webſtuh! der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Zum erſten Mal ſeit 22 Jah⸗ ren finden in Deutſchland Manöver unter Teilnahme großer, zeitgemäß bewaffneter Truppenverbände ſtatt, die uns die Vielge⸗ ſtaltigkeit moderner Kriegstechnik vor Augen führen. Durch zahlreiche Städte und Dörfer klingt Militärmuſik, marſchieren Bataillone und raſſeln Batterien. Flugzeuge, die früher verboten waren, kreuzen in den Lüften, Tanks oder Panzerwagen ſind nicht mehr in Attrappen dargeſtellt. Jedes Kind in Deutſch⸗ land weiß, daß die Völker der Erde bis auf die Zähne bewaffnet ſind und daß das Ab⸗ rüſtungsverſprechen des Friedensdiktates eine leere Redensart geblieben war. Deshalb jubelt das deutſche Volk ſeiner Wehrmacht zu, die in dieſen Manövern den Beweis da⸗ für erbringt, daß Deutſchland nicht mehr wehrlos in der Welt daſteht. Zum Spaten, mit dem in friedlicher Arbeit neue Lebens möglichkeiten erſchloſſen werden ſollen, iſt die deutſche Wehr getreten, bereit, das Land 50 ſchützen. Ein bedeutungsvoller Abſchnitt eſſen, was von der willensſtarken Führung des nationalſozialiſtiſchen Staates angeſtrebt wird, iſt damit gekennzeichnet. Ein anderes Werk findet ebenfalls ſeinen erfolgreichen Abſchluß, die Erzeugungs⸗ ſchlacht des Jahres 1935. Ihr Ziel war, die Nahrungsgrundlage für den wichtigſten Be⸗ darf der deutſchen Bevölkerung ſicherzuſtel⸗ len. Die deutſche Landwirtſchaft und ihre Führer ſind zu der Feſtſtellung berechtigt, das dieſes Ziel erreicht iſt. Der Reichsnähr⸗ ſtand erblickt die notwendigſte Aufgabe darin, die Verſorgung ſicherzuſtellen. Es wäre nicht damit getan, die Preiſe feſtzuſetzen, wenn nicht tatſächlich die er⸗ forderlichen Mengen vorhanden wären. Wo einſeitige Ueberſchreitungen in der Preisbildung erfolgen, haben die Preis⸗ überwachungsſtellen die polizeilichen Mittel zum Eingriff. Mit Entſchiedenheit wird dar⸗ auf hingewieſen, daß die Marktordnung nicht nur deshalb angewendet wird. um den Bauern die Preiſe zu gewährleiſten, ſondern daß ſie auch zum Schutze des Verbrauchers gehandhabt wird. Sonſt hätten wir im Jah⸗ re 1933 viel höhere Butterpreiſe gehabt und wären infolge der Dürre des Jahres 1934 die Brotpreiſe geſtiegen. Alle dieſe Fragen ſind wichtig, aber ſie ſind immer im Zuſam⸗ menhang mit dem großen Aufſchwung zu beurteilen, den unſer Land in den letzten Jahren genommen hat, der Wiedergewin⸗ nung der Wehrfreiheit brachte und die Be⸗ ſeitigung der Arbeitsloſigkeit. Ueber allen außenpolitiſchen Ereigniſſen liegt weiterhin der dunkle Schatten des Oſt⸗ afrika⸗Streitfalls. Die Diplomaten, die in Genf verſammelt ſind, wiſſen aut genug. daß es nicht nur um Abeſſinien, daß es um mehr geht. Da hat man nun in Verſailles zuſammengeſeſſen und feierlich eine neue Weltordnung beſchloſſen, die noch nicht ein⸗ mal 20 Jahre halten konnte, weil ſie aus brutalem Siegeshochmut und engſtirnigem Egoismus gebildet worden iſt. Die großen Worte der Gerechtigkeit ſind eben nur Phraſen geblieben. Für dieſe gro⸗ ßen Worte war der Völkerbund da. Jetzt hat die Stunde geſchlagen, wo es ſich deutli⸗ cher denn je herausſtellt, daß dieſe Genfer Einrichtung kein Hort für Recht und Gerech⸗ tigkeit iſt, ſondern daß unter dem Deckmantel eines ſogenannten Völkerrechts politiſche Ge⸗ ſchäfte getätigt werden. Deutſchland ſteht außerhalb der Diskuſſion und außerhalb der Gefahrenzone. Das hindert uns nicht, mit teilnehmender Sorge den weiteren Ablauf des Dramas zu verfolgen, in dem die ſchnell verflogene Senſation der Oelkonzeſſion des Herrn Rickett ein tragikomiſches Zwiſchen⸗ ſpiel darſtellte. 2 Eines der Probleme, an denen der wirk⸗ liche Charakter der Völkerbundspolitik zuerſt offenbar wurde und das uns Deutſche tief berührt, iſt die Vergewaltigung Me⸗ mels. Schon wieder kommt aus der un⸗ glücklichen Stadt die Kunde von einem Uebergriff Litauens. Führende deutſche Männer des Memelgebietes, die durch das Vertrauen ihrer Mitbürger an die Spitze der Einheitsliſte der Deutſchen geſtellt Der rettende Ausſchuß der Völlerbundsrat hat nich für den Augenblick aus der Aſſüte gezogen— der Fünferausſchuß bei Stimmenthaltung Italiens zuſtandegekommen Genf, 7. September. Der Völkerbundsrat hat Freitag nachmittag in öffentlicher Sitzung beſchloſ⸗ ſen, ein Ratskomitee von fünf Mit⸗ gliedern einzuſetzen, das die Geſamtheit der italieniſch⸗abeſſiniſchen Beziehungen prüfen ſoll, um eine friedliche Löſung zu ſuchen. Dem Komitee gehören England, Frankreich, Polen, Spanien und die Türkei an. „Die Einſetzung dieſes Komitees, deſſen Zu⸗ ſammenſetzung der Ratspräſident vorſchlug, wurde ohne Ausſprache beſchloſſen. Der Ratspräſident gab dabei daß ihm der italieniſche Delegierte, Baron Aloiſi, ſeine Stimmenthaltung mitgeteilt habe. Wie bereits geſtern gemeldet. hatte der italieniſche Vertreter erklärt, daß Italien gleichfalls im Ausſchuß vertreten ſein müſſe, wenn Frankreich und Eng⸗ land ihm angehören ſollten. Baron Aloiſi hat an den nichtöffentlichen Vorbeſprechungen, die zu dieſem Beſchluß führten, teilgenommen, iſt aber der öffent⸗ lichen Sitzung wiederum ferngeblieben. Vor dem Beſchluß des Völkerbundsrates hatte lediglich der mexikaniſche Vertreter das Wort ergriffen, um an die Erklärung der lateinamerikaniſchen Staaten vom 3. bekannt, Auguſt 1932 über die Nichtanerkennung gewaltſamen Gebietserwerbs zu erinnern. Unter allgemeiner Intereſſeloſigkeit wandte ſich der Rat nach dem Beſchluß in der italieniſch⸗abeſſiniſchen Angelegenheit kleineren Fragen ſeiner Tagesordnung zu. Eine Erllürung Aheſſiniens Die abeſſiniſche Regierung hat eine län⸗ gere amtliche Verlautbarung zu dem Schiedsſpruch des Ual⸗Ual⸗Ausſchuſſes ver⸗ öffentlicht, in der u. a. feſtgeſtellt wird, daß der Zwiſchenfall von Ual⸗Ual, der den An⸗ laß zu dem gegenwärtigen italieniſch⸗abeſſi⸗ niſchen Streit und zu den militäriſchen Vor⸗ bereitungen Italiens gegeben habe, erledigt ſei. Deſſen ungeachtet bleibe das italieniſch⸗ abeſſiniſche Problem beſtehen, da Italien die Anwendung des Vertrages ablehne. der die Grenzen zwiſchen Somaliland und Abeſſi⸗ nien feſtſetze. Es ſei nun die Aufgabe des Völkerbundsrates, den zweiten Teil ſeiner Entſchließung vom 4. Auguſt 1935 durchzu⸗ führen, aufgrund deren er ſich mit dem ge⸗ ſamten abeſſiniſch⸗italieniſchen Streitfall zu befaſſen habe. Die Aufrechterhaltung des Friedens dürfte nicht nur durch Mittel er⸗ zielt werden, die eine Verletzung der wich⸗ tigſten Grundſätze des internationalen Zu⸗ ſammenlebens bedeuten dürfen: der ſouve⸗ ränen Unabhängigkeit und die gebietsmäßi— 90 Unantaſtbarkeit der Völkerbundsmitglie— er. Profeſſor Jeze in Angr ade In Paris wird die Zuſpitzung der Ge— genſätze, die ſich in Genf ergeben hat, mit großem Bedauern beſprochen. Darüber hin⸗ aus vermerken einige Blätter, darunter der „Matin“, mit Mißfallen, daß gerade ein franzöſiſcher Univerſitätsprofeſſor als Rechtsberater des Negus Kritik an der italieniſchen Politik und ſogar an der Herrſchaftsform in Italien geübt ha- be. In der„Action Francaiſe“ lieſt man ſo⸗ gar: Alle Franzoſen fragen ſich wie dieſer Verrat des Profeſſors Jeze möglich war. Wenn wir in Frankreich eine energiſche Re⸗ gierung hätten, würde Profeſſor Jeze noch am ſelben Abend nahegelegt worden ſein, ſein Amt als falſcher Vertreter Abeſſiniens niederzulegen. Daß Abeſſinien Recht hat. Italien ſehr unangenehme Dinge zu ſagen, iſt wahr, daß dieſe Dinge aber von einem franzöſiſchen Profeſſor geſagt werden ſollen, iſt einfach unzuläſſig. Profeſſor Jeze hat Peiping, 6. September. in Genf heftige] nicht nur 30 Silberlinge verdient, ſondern viel mehr. der Gelbe Fluß lehrt in ſein altes Vett zurül auf den Lagunen-Inſeln, die hauptſächlich von der Kataſtrophe heimgeſucht wurden, Berichte aus Schankung geben der Be⸗ fürchtung Ausdruck, daß eine einzigartige Naturkataſtrophe bevorſteht. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß der Gelbe Fluß in ſein Mitte des vorigen Jahrhunderts ver⸗ laſſenes Bett zurückkehren wird. Die Mündung des alten Flußbettes liegt zwiſchen Tſingtau und Schanghai. Die Folge dieſes Naturereigniſſes wäre die Zerſtö⸗ rung ungewöhnlich fruchtbarer Gebiete im Nordteil der Kiangſu⸗Provinz. Nach Anſicht leitender Waſſerbauingenieure fließt heute bereits die Hauptwaſſermenge ſüdoſtwärts. Die Opfer des Wirbelſturms Weitere Unglücks nachrichten aus Florida. Neuyork, 6. September. Die Schätzungen über die Jahl der Opfer, die die Wirbelſturmkataſtrophe in Florida gefordert hat, ſchwanken noch immer zwi⸗ ſchen 200 und 1000. Bisher hat man 140 Leichen aufgefunden. Die Orksbehörden ha⸗ ben 500 Särge bereitſtellen laſſen. Die Beerdigungsfrage ſtößt infolge der ſchnellen Verweſung Hunderter von Leichen auf erhebliche Schwierigkeiten. Die Ge⸗ ſundheitsbehörden erwägen bereits. ob es nicht beſſer iſt, wenn man die Leichen auf Scheiterhaufen verbrennt. Präſident Rooſevelt hat eine ſtrenge Unterſuchung darüber angeordnet. ob die Kriegsveteranen in den Arbeitslagern wurden, ſollen dadurch kaltgeſtellt werden, daß man ihnen unter lächerlichen Vorwän⸗ den die Staatsangehörigkeit abſpricht. Es handelt ſich hierbei nur um ein Glied aus der Kette unerhörter Drangſalierungen, die das Memeldeutſchtum zu tragen hat. Da ſind die litauiſchen Wahlausſchüſſe, da iſt die merkwürdige Gebietseinteilung, da iſt das litauiſche Militär, das zu den Bauern in die Quartiere gelegt wird, und wer weiß, was bis zum Wahltag ſich ſonſt ereignen wird. Es iſt unmöglich, daß dieſe Dinge ſo weiter laufen dürfen. Sozuſagen auf einer Nebenbühne des Genfer Theaters fand eine Tagung ſtatt, die gleichfalls zeigt, daß von dem einſt ſo viel gerühmten Recht der Minderheiten nichts übrig geblieben iſt. Die Entſchließung, die der 11. Europäiſche Nationalitäten⸗Kon⸗ greß angenommen hat, ſtellt feſt, daß die Unterdrückung der nationalen Minderheiten ungehemmt fortſchreitet. In dieſem Zuſam⸗ menhang möchten wir der bedauerlichen Feſtſtellung, daß das neue polniſche Parlament, das Mitte dieſes Monats ge⸗ wählt wird, keine deutſchen Ver⸗ treter haben wird, die Hoffnung gegen⸗ überſtellen, daß ſich die außenpolitiſche An⸗ gleichung zwiſchen Deutſch land und Polen jetzt auch bald innenpolitiſch in Polen im Sinne einer großzügigen Verköhnung aus⸗ wirken möge. * Eine bemerkenswerte Entwicklung haben die Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion genommen. Die Note, die Amerika an die Sowjetunion wegen der kommuniſtiſchen Propaganda ge⸗ richtet hatte, erhielt, wie zu erwarten war, eine völlig unbefriedigende Antwort. Man hat in USA längſt erkannt, daß die„Freund⸗ ſchaft“ mit den Sowjets ein gefährlicher Irrtum war. In anderen Ländern macht ſich die kommuniſtiſche Propaganda kaum weni⸗ ger breit als in Amerika. Aber anderswo hatte man von vornherein weniger große Erwartungen in den freundſchaftlichen Ver⸗ kehr mit dem Lande der Genoſſen geſetzt, ſo daß man jetzt auch weniger enttäuſcht iſt. Eine Ausnahme macht Spanien. in deſ⸗ ſen Hauptſtadt es zu blutigen Kämpfen mit Kommuniſten kam. Hier befindet man ſich in einer ganz ähnlichen Lage wie in den Ver⸗ einigten Staaten. Nur von einem formalen Proteſt gegen die Wühlarbeit der Komin— tern hat man noch nichts gehört, obwohl der Kongreß der Komintern mit ſeiner neuen „Taktik“, nichts an Deutlichkeit zu wünſchen übrig ließ. rechtzeitig Sturmwarnungen ben. Die Wirbelſtürme bewegen ſich ietzt in verminderter Stärke nordoſtwärts über Süd⸗Georgia, und zwar in der Richtung nach dem Atlan⸗ tik. Sie haben hier beträchtliche Ernteſchä⸗ den angerichtet. Der vor einigen Tagen an der Küſte von Florida aufgelaufene amerikaniſche Dampfer „Dixie“ wird von den Bergungsgeſellſchaf⸗ ten als völlig verloren betrachtet. Zwei Großbomber abgeſtürzt Zuſammenſtoß in der Luft.— Zehn Tote. Paris, 6. September. Iwei an den Manövern in der Cham⸗ pagne keilnehmende Großbomber ſtießen bei Chaleau-Porcien zuſammen und ſtürzten ab. Sämtliche zehn Mann der Befſatzung der bei⸗ den Flugzeuge kamen ums Leben. Nach dem Zuſammenſtoß ſtürzte das eine Flugzeug brennend neben dem Rathaus von St. Jean-aux⸗Vois ab und übertrug den Brand auf eine Baracke. Der andere Appa⸗ rat ſtürzte 1500 Meter vom Rathaus ent⸗ fernt aufs Feld. Man nimmt an, daß der Unfall auf die durch ſtarke Wolkenbildung behinderte Sicht zurückzuführen iſt. Der Luftfahrtminiſter Denain hat ſich an die Un⸗ fallſtelle begeben. erhalten ha⸗ Die Korporationen Dr. Lammers legt die Führung der Ge⸗ meinſchaft Studentiſcher Verbände nieder. Berlin, 6. September. Der Staatsfekretär und Chef der Reichs⸗ kanzlet, Dr. Lammers, hat in ſeiner Eigenſchaft als Führer der Gemeinſchaft Studentiſcher Verbände(G. St. V.) an die Verbandsführer der in ihr zuſammenge⸗ ſchloſſenen Verbände ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt: Ich war genötigt, zwei große Verbände aus der G. St. V. auszuſchließen, die Deut⸗ ſche Burſchenſchaft, weil ſie den er⸗ ſtrebten Zielen, insbeſondere der kamerad— ſchaftlichen Zuſammenarbeit mit allen ande— ren Verbänden, zu deren Reform bewußt entgegengehandelt und eigene politiſche Son⸗ derziele verfolgt hat, den Köſener SE, weil ſeine Führung ſich geweigert hat, die von mir gewünſchte reſtloſe Durchführung des Arier ⸗Grundſatzes frei wi llig zu vollziehen. Das Ziel, ein geeintes Korpsſtudententum zu ſchaffen, das den Anforderungen gerecht wird, die Staat und Partei zu ſtellen befugt ſind, hat ſich alſo als unerreichbar heraus⸗ geſtellt. Zu meinem Bedauern bin ich daher genötigt, die Führung der G. St. V. nieder⸗ zulegen. Ulernhelmer Anzeiber enbeimer Tageblatt— Sierngeimer Nachrichten 2 3 2 2 88 25* 2 — 2 1 3 . 105 72 1 5 5 — D ——— E 2 1 FFP CCC Viernheim, 7. Sinnſprüche Aus dem kleinſten Kammerfenſter Kannſt du in den Himmel ſehen. In dem engſten Vaterlande, Lernt der Menſch die Welt verſtehen. * Lerne groß erſt ſein im Kleinen, Aber dann im Großen klein, Und im Großen wie im Kleinen Wird dein Maß das rechte ſein. Friedrich Rückert. * Stilles Glück. Von Julius Sturm. Der Vogel ſingt Und fragt nicht, wer ihm lauſcht, Die Quelle rinnt Und fragt nicht, wem ſie rauſcht; Die Blume blüht Und fragt nicht, wer ſie pflückt: O ſorge Herz. * Wieder früherer Ladenſchluß auf dem Land. Aus Rückſicht auf die Feldarbeiten der Landbevölkerung war für die Sommermonate eine Verlängerung der Ver- kaufszeit bis 9 Uhr abends geſtattet worden. Vom 1. September ab iſt der Ladenſchluß überall wieder auf 7 Uhr abends feſtgeſetzt. Von der Käuferſchaft muß erwartet werden, daß ſie bis zu dieſer Stunde ihre Einkäufe tätigt, denn auch der Kaufmann und ſeine Mit—⸗ arbeiter brauchen einen Feierabend. Außerdem führt das Offenhalten der Läden über die feſtgeſetzte Zeit hinaus zu einer Beſtrafung der Kaufleute. Feuerwehrübung. Morgen Sonn- tag vormittag 5,30 Uhr findet eine Uebung der Freiw. Wehr mit der Pflichtmannſchaft ſtatt. Auch die Spielleute haben anzutreten. Meiſterprüfung. Vor der Prüf⸗ ungskommiſſion für die Provinz Starkenburg, in Darmſtadt, hat ſich die Damenſchneider— meiſterin, Frl. Maria Beikert, Kirſchen⸗ ſtraße, der Meiſterprüfung unterzogen und dieſe laut Zuſtellung gut beſtanden. Wir gratulieren der jungen Meiſterin und wün— ſchen ihr viel Glück und Erfolg auf ihrem wei— teren Lebensweg. * Rheinliederabend. Wir erinnern an dieſer Stelle nochmals an den morgen Sonntag Abend ſtattfindenden Rheinlieder— Abend im Schützenhof. Rheiniſche Muſik! Rheiniſcher Wein! Rheiniſcher Geſang! Ein⸗ tritt 30 Pfg. *Tellſchauſpieler. Wer fährt mit nach Oetigheim? Morgen in acht Tagen(Sonntag, den 15. September) wird, wie ſich ſchon verlauten läßt, ſich ein„ſtatt⸗ licher Haufen“ frohgeſtimmter Menſchen rhein— talaufwärts über Karlsruhe nach Oetigheim bewegen, um der größten und älteſten Freilicht⸗ bühne Deutſchlands, die dieſes Jahr mit Heb⸗ bels„Nibelungen“ ihr 25jähriges Beſtehen feiert, den„Rang ſtreitig zu machen“. Um Heiterkeit und Frohſinn bemühen ſich auf Hin- und Rückfahrt nicht unbekannte Stimmungs- kanoniſten. Wer dabei ſein will(auch ſolche Perſonen, die beim Tellſpiel nicht beteiligt waren) trage ſich umgehend, möglichſt heute noch, in die im Hook'ſchen Feinkoſtgeſchäft aufliegenden Liſten ein.(Meldefriſt Sonntag abend). Siehe Vereinsanzeiger. Arztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Sonntag, den 8. September 1935 Herr Dr. Schlick, Bürſtädterſtraße 3, Telefon 110, den ärztlichen Dienſt. Sonntags keine Sprechſtunde. Bergſträßer Winzerfeſt. Die Kreisſtadt Bensheim feiert heute Samstag und morgen Sonntag das 7. Bergſträßer Winzer- feſt. Schon alle Jahre haben immer zahlreiche Viernheimer dieſes ſelten ſchöne Feſt beſucht. Auch in dieſem Jahre iſt wieder für zahlreiche Ueberraſchungen geſorgt. Ein hiſtoriſcher Feſt— zug ſteht im Mittelpunkt des Feſtes. Ein Winzerdorf ſowie der Vergnügungspark ſteht den Beſuchern zur Verfügung. * Große Septemberhitze vor 40 Jahren. Vor 40 Jahren herrſchte anfangs September eine Hitze von 30—32 Grad.— Der Boden war nach einer langen Trocken- periode ſo hart, daß ein Umackern der Felder unmöglich war. * Wieviel Juden gibt es in Heſ⸗ ſen⸗Starkenburg? In den 7 Kreiſen der Provinz Starkenburg war die Zahl der Juden am Volkszählungstage folgende: 2263 in Of- fenbach, 1907 in Darmſtadt, 717 in Dieburg, 629 in Groß-Gerau, 589 in Bensheim, 530 Sept. in Erbach und 368 in Heppenheim. Nach der letzten Volkszählung lebten in ganz Heſſen 17 888 Juden. Die Zahlen werden jetzt nicht mehr ganz ſtimmen. Zunahme der Flaſchenweinaus⸗ fuhr. Im Juli wurden 2880 Hektoliter Flaſchenweine im Werte von 743000 Mark ausgeführt, und zwar nach England, Holland, Norwegen, Amerika und Kanada. In Deutſchland wurden im Juli 44 Hektoliter Flaſchenweine eingeführt im Werte von 4000 Mark. „Ach wenn es nur immer ſo bliebe“. In Orten der Südpfalz iſt der neue heuer ſehr billig. In Birkweiler gab es am Sonntag für 1 Mark 3 Schoppen Neuen, 1 Bratwurſt und 1 Zigarre. In Albersweiler gab es 6 Schoppen zu 1 Mark. Proſit! Briefkaſten.(Abonnent W. M.) Der Melibokus iſt 520 Meter hoch, der Kö— nigsſtuhl 570 Meter und der Katzenbuckel bei Eberbach 630 Meter. Dr. Ley gegen die Vereins⸗ meierei. Der Reichsleiter der DA F., Dr. Robert Ley, wendet ſich in einem Rundſchrei⸗ ben an die Reichsbetriebsgemeinſchaftswalter und Gauwalter gegen ſich hier und da breit machende Vereinsmeierei in den Betrieben. Es ſei in letzter Zeit feſtgeſtellt worden, daß in den verſchiedenſten Betrieben ſogenannte Werks⸗ vereine gegründet wurden. Einmal ſei die Gründung ſolcher Vereine ſicherlich aus guter Abſicht unter Verkennung der Auswirkung ge— ſchehen, zum anderen ſeien es Reaktionäre, Marxiſten und andere weltanſchauliche Gegner, die glauben, in dieſen Vereinen zerſetzend wir— ken können. Auch getarnte Kegelklubs, Geſang⸗ vereine uſw. würden dazu benutzt, um Zer⸗ ſetzungsarbeit zu leiſten. Die DAF. ſei die Organiſation aller Schaffenden, und ſie habe die Aufgabe, eine wirkliche Volks- und Leiſt⸗ ungsgemeinſchaft zu ſchaffen. Sie müſſe eifer— ſüchtig darüber wachen, daß der Betrieb eine Glanzheit bleibe. Es könnte nicht geduldet wer— den, daß ſich neben der Betriebsgemeinſchaft andere Gruppen und Organiſationen bilden. Ueberall, wo entſprechende Feſtſtellungen ge— macht werden, ſoll energiſch eingegriffen, und etwa vorhandene Vereine dieſer Art ſollen aufgelöſt werden. Kindergarten der Evang. Kirchengemeinde Viernheim Dieſe Rieſenſchildkröte wurde von Viernheimer Kinder im Kindergarten aus Sand gebaut. J. Uiernheimer Tonfilmschau Der große deutſche Abenteuerfilm Der rote Neiter Der erſte Tonfilm mit Jarben⸗ Photographie Ein Schickſal der Nachkriegszeit Samstag und Sonntag im Central⸗Film⸗Palaſt Der rote Reiter. Man kannte ihn an der Oſtfront genau, den ungariſchen Rittmeiſter Otto von Welliſch. Seine kühnen Patrouillen ritte bildeten das Tagesgeſpräch bei Freund und Feind. Unzählige Geſchichten rankten ſich um ihn; er war faſt eine Art myſtiſche Er— ſcheinung geworden. Der Frieden kam, und Otto von Welliſch mußte, wie ſeine Kameraden auch, den bunten Rock ausziehen. Er fand ſich nicht zurecht in der Welt der Ziviliſten. Seine Freundin Haſia und ſein Freund Biegl ſahen in ihm den vol— lendeten Kavalier. Sie wußten nicht, daß der Tauſendkronenſchein, den der Rittmeiſter dem Zigeunerprimas zuwarf, der letzte war. Das Spiel war aus. War es aus?— Ein neues Leben bot eee Tokales und Allgemeines unter anderem Namen. Er hatte einen Doppel- gänger gehabt, über dem ſich an der Oſtfront jetzt ein Grabhügel wölbte: Otto von Med— retter, den Verlobten Etelkas, der Tochter des rumäniſchen Großinduſtriellen Livius. In dem Ullſtein-Roman„Der rote Rei⸗ ter“, den Franz Kaver Kappus geſchrieben hat, wird gezeigt, wie dieſer Tauſch der Namen aus einem Menſchen einen neuen macht, wie das Erleben einen neuen Charakter formt, bis noch einmal der Reitergeiſt über ihn kommt. Aber diesmal nicht, um kühn einen Feind in Schrecken zu verſetzen, ſondern um das Lebensglück der geliebten Frau zu retten. Ein Stoff voll unerhörter Spannung, von berauſchenden Melodien und auserwähl- ten Darſtellern laſſen einen Film entſtehen, der allen Anforderungen entſpricht, die der Theaterbeſitzer ſtellt, um ſelbſt das anſpruchs⸗ vollſte Publikum zu befriedigen. Eine von Anfang bis zu Ende ſpannende Handlung, ein abenteuerliches Erlebnis von ungeheurer Dra— matik füllt dieſen Film aus. Der Film, der Samstag und Sonntag im Ce-fi⸗pa zur Auf⸗ führung gelangt, iſt über den großen Rahmen und die herrlichen in Rumänien gedrehten Außenaufnahmen hinaus intereſſant dadurch, daß er zum erſten Male in einem Spielfilm Scenen nach dem neuen vollendeten deutſchen Farbenfilmverfahren Ufa-Kolor bringt und ſo— mit eine Senſation bietet. Ein Film, der feſſelt, packt und ergreift. Dazu ein herrliches Beiprogramm mit neueſter Ufa⸗Tonwochenſchau, das Neueſte aus aller Welt. Ein Beſuch dieſes Programms kann nur beſtens empfohlen werden. Mitglieder der S0. Stein⸗Straße Haus⸗Nr. 5 Babylon 3., Johann 11 Bauer 2., Adam 21 Bauer 4., Kornelius 23 Bläß, Joſef 3 Dewald 7., Franz Wwe. 19 Bugert 10., Nikolaus 19 Eppel 5., Johann 9 Georgi 1., Valentin 17 Gerſtner, Heinrich 14 Hoock 2., Franz Wilhelm 32 Hoock 17., Michael 2 Kempf 1., Philipp 11 Mandel 15., Jakob 16 Martin 2., Konrad 6 Odenwälder, Georg 7 Pfenning J., Mathias 21 Rall, Emil 7 Reuter, Friedrich 5 Seib 1., Franz Wald⸗Straße 11 Bähr 1., Johann 13 Bugert 7., Jakob 8 Burkert J., Georg 40 Buſalt 6., Hans 20 Ehrhardt 1., Franz 1 Gallei, Franz 58 Haſſel, Joſef Anton 8 Helbig 5., Philipp ö 3 Hofmann 1., Franz Karl 34 Knapp, Eliſabeth 34 Knapp 11., Georg 4 Kopp, Georg 68 Krug, Joſef 25 Lochbühler, Georg 16 Mandel 1., Georg Philipp 19 Mandel l., Heinrich 16 Mandel J., Ludwig 19 Mandel I., Valentin 42 Martin 3., Leonhard 14 Müller 16., Johann 15 Petri, Franz Adam 33 Schmitt 3., Friedrich 8 Schmitt, Johann 38 Schmitt 7., Peter 6 Thomas J., Jakob 6 Thomas 6., Valentin 9 Winkler 23., Johann 11 Winkler, Nikolaus kine große ſilfe 2 i de die 8 ä kochfertige Soße 3 N in haltbarer Form Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. VII. 35: 1138. Zur Zeit ſich dem roten Reiter dar, aber ein Leben Gottesdienst- Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 13. Sonntag nach Pfingſten. Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe. 7½8 Uhr: 2. hl. Meſſe. ½ 10 Uhr: Hochamt. 1 Uhr: Chriſtenlehre für die Jünglinge; Zugleich Verſammlung der Marian. Jünglingsſodalität. 2 Uhr: Andacht zur Mutter Gottes. 4 Uhr: Verſammlung der 2. Abteilung der Marian. Jungfrauenkongregation. Marienkirche: 8 Uhr: heilige Meſſe 10 Uhr: Kindergottesdienſt. 1 Uhr: Andacht. In der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: 6,10 Uhr 1., 6,40 Uhr 2. Seelenamt für Anna Maria Schmitt geb. Bugert. 6,10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Gg. Kirchner 3., Michael Kempf 5., Ehefrau Katharina Maria Winkenbach. Dienstag: 6,10 Uhr 1., 6,40 Uhr 2. Seelenamt für Barbara Winkenbach geb. Effler. Mittwoch: 6,10 Uhr 3. Seelenamt für Anna Maria Schmitt geb. Bugert. 6,40 Uhr 3. Seelenamt für Barbara Win⸗ kenbach geb. Effler. Donnerstag:. 6,10 Uhr beſt. Engelamt für Marg. De⸗ wald geb. Martin, Großeltern Georg Fal- termann, Ehefrau Anna Maria geb. Schmitt. 6,40 Uhr Segensmeſſe für Phil. Winken⸗ bach 2., Ehefrau Marg. geb. Sax und Ad. Hakenburger 1., Ehefrau Eliſabeth geb. Hofmann, beiderſeitige Angehörige. Freitag: 6,10 Uhr beſt. Amt für Katharina Adler geb. Helfrich, beſt. von den Altersgenoſſen. 6,10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Jakob Eufinger und Johannes Gans. 6,40 Uhr Segensmeſſe an Stelle eines beſt. Amtes für die verſtorbenen Mitglieder des Kath. Männervereins des Jahres 1934. Samstag: 6,10 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Wink⸗ ler geb. Knapp, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 6,10 Uhr hl. Meſſe für Familie Georg Müller 4. und Joh. Müller 6. 6,40 Uhr beſt. Amt für Michael Niebler 2., Ehefrau Marg. geb. Faltermann, ledig ver⸗ ſtorbener Sohn Michael und Tochter Magd. geb. Zolg. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein am Dienstag und Donners⸗ tag iſt bei den barmh. Schweſtern um 6,15 Uhr hl. Meſſe. a Am Dienstag und Freitag iſt in der Marienkirche um 6,15 Uhr hl. Meſſe. Am Freitag iſt gemeinſchaftliche Kom⸗ munion der diesjährigen Erſtkommunikanten. Die erſten 12 Bänken auf beiden Seiten mögen für die Kinder frei gehalten werden. Am nächſten Sonntag Titularfeſt des chriſtlichen Müttervereins. Es iſt General- kommunion für alle kath. Mütter. Die Beicht beginnt am Samstag ſchon um 4 Uhr. Ein auswärtiger Ordensmann wird aushelfen. Die Predigt am Sonntag um ½8 Uhr und bei der Andacht nachmittags wird der Ordensmann halten. Auch für nachmittags ſind alle kath. Mütter herzlichſt eingeladen. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jung⸗ frauenkongregation und für alle chriſtenlehr⸗ pflichtige Jungfrauen. Ebenſo die Schüler der Herren Lehrer Klee, Winkler, der Rektoren Gillig und Beller ſowie Fräulein Hammel. Beicht für die Mädchen am Freitag um 6 Uhr und für die Knaben am Samstag um 2 Uhr. Beicht für die Erſtkommunikanten: die Knaben beichten am Donnerstag um 5 Uhr, die Mädchen um 6 Uhr.. Die Kollekte für das Biſchöfliche Prieſter⸗ ſeminar wird beſonders empfohlen. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 8. September 1935. 12. Sonntag nach Trinitatis. 10 Uhr vorm.: Gottesdienſt (Text: Matth. 7, 13— 29; Lieder: 296, 258, 184, 295) 11 Uhr vorm.: Kindergottesdienſt. Dienstag, den 10. September 1935: Abends 8 Uhr: Frauenabend. Mittwoch, den 11. September 1935: iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Abends 8 Uhr: Mädchenkreis. 80 * Nulige; (arian 1 9 Ala Obttes Ai 0 Ateilun 0 0 eggticn org 7 Ag Fal⸗ 0 geb. Vinken⸗ und M. eth geb. „ la Mler ſen. 10 lie Jakob ge chat . Wik gor cherelkem E Georg leller 2., cdig ber⸗ lla ners⸗ u 6,15 Kom⸗ kanten. Seiten perden. eſt des eneral⸗ Becht k. Ein Schutz dem Arbeiter NS Im Zuſammenhang mit dem ſchwe⸗ ren Bauunglück bei der S-Bahn in Berlin hat die Staatsanwaltſchaft vier Verhaftun⸗ gen vornehmen laſſen. Die für das Unglück Verantwortlichen werden ſich alſo vor dem Gericht zu verantworten haben. Der Reichs⸗ leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Pa. Robert Ley, hat ſofort nach dem Bekanntwerden des Unglücks erklärt, daß man unter allen Umſtänden die Verantwortlichen zur Rechen⸗ ſchaft ziehen wird. Der ſchaffende deutſche Menſch ſoll im na⸗ ticnalſozialiſtiſchen Deutſchland das Gefühl haben, daß ihm an feiner Arbeitsſtätte der höchſte Schutz zuteil wird der überhaupt nur denkbar iſt. Wer gegen dieſen Grundſaß verſtößt, hat ſich zu vergegenwärtigen, daß der Staat dann rückſichtslos durchgreifen wird, weil jeder derartige Verſtoß nicht eine perſönliche Fahrläſſigkeit, ſondern ein Ver⸗ ſtoß gegen das ſozia iſtiſche Prinzip iſt, das heute in Deutſchlnd herrſcht. Es gibt Berufe, in denen der Arbeiter ſtets Gefahren ausgeſetzt iſt. Gerade in die ⸗ ſen Berufen iſt es erforderlich, daß auch die geringſte Fahrläſſigkeit vermieden wird. Der deutſche Arbeiter aber ſoll hier, wie in jedem Fall, das Empfinden haben. daß im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland alles für ihn getan wird. Aus der Heimat Gedenktage 7. Sepkember. 1533 Königin Eliſabeth von England geb. 1838 Der Nordpolfahrer Karl Weyprecht zu König im Odenwald geboren. 1914 Maubeuge kapttuliert nach Belagerung Prot. und kath.: Regina Sonnenaufg. 5.18 Sonnenunterg. 18.36 Mondaufg. 15.30 Mondunterg. 22.58 8. September. 1804 Der Dichter Eduard Mörike in wigsburg geboren. 1831 Der Dichter Wilhelm Raabe in Eſchers⸗ hauſen geboren. 1894 Der Naturforſcher Hermann von Helm— holtz in Charlottenburg geſtorben. 1928 Der deutſche Botſchafter in Moskau Ulrich Graf von Brockdorff-Rantzau in Berlin geſtorben. Prot. und kath.: Mariä Geburt Sonnenaufg. 5.20 Sonnenunterg. 18.34 Mondaufg. 16.20 Mondunterg.— 14 tägiger Lud⸗ Haſelnußernte Wenn der September ins Land gezogen iſt und die kühlen Herbſtwinde in den Bäumen rütteln, dann reifen die Haſelnüſſe und unſere Buben und Mädels ſammeln emſig die Früchte von den Haſelnußſträuchern. Die„deutſche Nuß“ wird geerntet. Jedes will ſein Säcklein voll machen, der Bub den Hoſenſack, das Mädel das Kopftuch. Der Haſelnuß⸗ ſtrauch war den Germanen heilig und man ſchrreb ihm geheimnisvolle Kräfte zu. Der Strauch iſt im Volke ſehr beliebt und es gibt manches Liedlein und manchen Spruch über die Haſelnuß und die Haſelnußernte. Einer davon lautet:„Wenn die Haſelnüſſe geraten, muß man im Winter im Schnee waten“.— Im Schwäbiſchen iſt die Haſel⸗ nuß eine Liebesgabe und der Burſche ſchenkt ſie ſeinem Schatz. Statt Haſelnuß ſagen die Bauern in einigen ſchwäbiſchen Bezirken auch „Haſennuß“ oder„Hagelnuß“. Die Hagel⸗ nußſtaude wird auch als blitzſicherer Unter⸗ ſtand gerühmt. Unter einer ſolchen ſoll nach der Legende einſt Maria, die Gottesmutter, Schutz geſucht haben bet einem Unwetter. Wer Haſelnüſſe ſammelt, ſollte ſie baldigſt aus den grünen Hüllkelchen ausbrechen und an trockenem Ort ausgebreitet lagern. An⸗ dernfalls ſchimmeln die Nüſſe gern und ver⸗ derben. * *** Steigender Bierverbrauch. Produktion und Abſatz des deutſchen Braugewerbes nah— men, wie das Statiſtiſche Reichsamt feſtſtellt, im Rechnungsjahr 1934⸗35 unter dem verſtärk⸗ ten Einfluß der Wirtſchaftsbelebung weiter beträchtlich zu. Dem Bierabſatz kam außer⸗ dem das langanhaltende warme und trockene Sommerwetter 1934 beſonders zuſtat⸗ ten. Der Brauſtoffverbrauch der Brauereien übertraf in ſämtlichen Monaten des Berichis— jahres die entſprechenden Vorjahresergebniſſe. Der Verbrauch an Malz, Zuckerſtoffen und Färbebier erhöhte ſich im Rechnungsjahr 193435 im deutſchen Zollgebiet ohne Saar⸗ land um 635 637 dz oder 10,2 v. H. auf 6,87 Millionen dz. Der Bierausſtoß ſtieg um 2,64 Millionen Hektoliter oder 7,7 v. 5 auf 36,78 Millionen Hektoliter. 5 auch gegen Sodbrennen, Megens sure. Macht die Speisen ſejoht rerdaulicn. Bart in Keiner K debe fehlen. Vertengen Sie ausdrüchlicbh dos echte Kaiser- Natron in grũne- Original- Peung. niomeis jose, in den meiston Oeschsſten. Herepte gratis. Arnnid Holste Me., Bieſeſeid 9 Dr. Leys Saarlandfahrt Betriebsappelle vor dem Reichsleiter der DAF. Saarbrücken. 7. Sept. Reichsleiter Dr. Ley, der ſich am Donnerstag nach Mün⸗ chen begeben hatte, iſt am Freitag morgen mit dem Flugzeug wieder in Saarbrücken eingetroffen und ſetzte anſchließend ſeine Beſichtigungsreiſe fort. Er begab ſich im Kraftwagen nach St. Wendel zum Reichs⸗ bahn⸗Ausbeſſerungswerk. Reichsbahnpräſi⸗ dent Dr Sarter begrüßte ihn im Namen der Eiſenbahnerſchaft mit herzlichen Worten. Werksdirektor Rademacher, der im Namen der Gefolgſchaft ſprach, bat, den Opfern der Arbeit, die bei dem Schachtunglück in Ber⸗ lin für Deutſchland ſtarben, einige Augen— blicke ſtillen Gedenkens zu widmen. die Fahnen ſenkten ſich und die Belegſchaft ver⸗ harrte in andächtigem Schweigen. Dann beſtieg Reichsleiter Dr. Ley, mit autem Beifall begrüßt, die Rednertribüne. In ſeinen Ausführungen ging er davon aus, daß noch vor einem Jahr ein ſolcher Be⸗ triebsappell nicht möglich geweſen wäre, da alle auf verſchiedenen Plattformen gekämpft hätten. Heute ſei endlich die eine große Plattform gefunden. Er habe ſetzt jedem nur eine Frage vorzulegen: Glaubſt du an Deutſchland? Wer dieſe Frage bejahe, mit dem könne man über alles reden. Wer aber dieſe Fra ge verneine, müſſe vernichtet werden oder er ſolle in das Land ſeiner Sehnſucht gehen. Wer nur an Deutſchland zmeifſe. der ſei ſchon ein Volksverräter. Zur Lohnpolitik bemerkte Dr Ley, daß er ſtabile Löhne— gerechte Leiſtungslöhne—, dafür aber auch niedrige Preiſe wolle. Zum Schluß betonte Dr. Ley. Deutſch' and wolle keinen Krieg, denn es habe viel wichtigere Aufga ben zu erfüllen. Deutſchland wolle in Frie⸗ den arbeiten. Reichsleiter Dr. Ley begab ſich dann ſo⸗ fort ohne Mittagspauſe nach Mettlach. Dort beſichtigte er zunächſt die Moſaik⸗ und dann die Steingutfabrik. Dabei nahm er wieder die Gelegenheit wahr, mit zahlrei⸗ chen Arbeitern und Arbeiterinnen zu ſpre⸗ chen. Er ſtellte dabei feſt, daß allenthalben die Frage, ob es bereits beſſer geworden ſei, bejaht wurde. Inzwiſchen hatten ſich in der Steingutfabrik etwa 2000 Mann der Gefolgſchaft zum Appell eingefunden. Nach Begrüßungsworten d Betriebsfüh ſtellte Dr wieder intereſſante Verglei rer Len i che zwiſchen früher und heute an Der Na tiona ſozialtsmus habe an die Stelle des Wahnſinns wieder die geiunde Vernunft geſetzt. Sir Hogre fliegt nach Genf London, 7. Sept. Der engliſche Außen⸗ miniſter Sir Samuel Hoare wird ſich am Sonntag um 10 Uhr in einem Sonderflug⸗ zeug nach Genf begeben Sir Hoare hatte am Freitag eine Besprechung mit dem fran⸗ zöſiſchen Botſchafter. Auch Miniſterpräſident Baldwin hatte eine Reihe von Empfängen, die in politiſchen Kreiſen mit der Lage in Genf in Zuſammenhang gebracht werden. Unter den Beſuchern bemerkte man auch Sir John Simon. Neues von„L3 129“ Friedrichshafen, 7. September. Das in Bau befindliche Luftſchiff„LZ 129“ wird Anfang Dezember ſeiner Vollendung entgegengehen. Günſtiges Wet ter vorausgeſetzt, wird die erſte Probefahrt am 15. Dezember dieſes Jahres erfolgen. Der erſte Start des neuen Luftrieſen kann ſich ſe nach der Wetterlage noch um eir Tage verſchieben. Hotelbrand in Anweiler Annweiler, 7. Sepk. Nachts eiwa um 2 Uhr brach im dritten Stock des Hotels Schwan Feuer aus. Das Feuer, das zum Glück von einem Wachmann bemerkt wurde, lief mit raſenden Geſchwindiakeit den Flur 0 entlang, ſo daß die Flammen ſäaſt gleichzei⸗ lig aus dem weſtlichen und öſtlichen Giebel ſchlugen. Die Hausbewohner konnken ſich nur mit größter Mühe retten. Die Feuer⸗ wehr ging von allen Seiten gegen den Brandherd vor. Gegen 3 Uhr war das Feuer ſo gut wie gelöſcht. Dachſtuhl und dritter Stock ſind zerſtört. Im Sturm gelentert Danzig. 7. Sept. Der Hamburger Mokor⸗ eglet„Flottbeck“, der der Reederei Tiedjen n Altona gehört, geriet auf der Fahrt von Danzig nach Riga nachts an der ſamlän diſchen Küſte in einen Sturm und kenkerte. Die Beſatzung betrug elf Mann. Der Kapi tän und zwei Mann konnten ſich in einem Reltungsboot u retien, während die anderen acht Mann, die ebenfalls ein Rettungsboot beſtiegen hatten, vermißt werden. i Exploſion einer Fliegerbombe London, 7. Sept. Wie cus Simla be⸗ richtet wird, explodierte bei Abbotaberd eine große Fliegerbombe beim Ausladen aus einem Flugzeug. Durch die herumfliegenden Splitter wurden fünf Perſonen ge⸗ kötet und 30 ſchwer verletzt. Von den Token ſind drei Engländer und zwei Inder, von den Verletzten ſechs Engländer und 24 Inder. Nach der Exploſion brach eie Brand aus, der zwei Flugzeuge völlig zer⸗ ſtörke. Paris— Algier— Paris in 12 Stunden. Paris, 7. Sept. Der franzöſiſche Flieger Mermoz führte einen Schnellflug Paris— Algier— Paris durch. Mermoz legte die 1470 km lange Strecke nach Algier in vier Stunden und fünf Minuten zurück. Nach 20 Minuten Aufenthalt in Algier ſtartete der Flieger zum Rückflug. Er landete gegen 17.46 Ubr wieder in Le Bourget. Litauens Statutverletzungen Scharfe Verurteilung in der Schweiz. Mahnung an die Mächte. Baſel, 6. September. Das rigoroſe Vorgehen der Litauer bei den Vorbereitungen zu den Landtagswah⸗ len wird auch in der Schweiz ſcharf verur⸗ teilt. Die„Neue Zürcher Zeitung“ ſagt im An⸗ ſchluß an eine Schilderung des ganzen, das Memelſtatut verletzenden Vorgehens Li⸗ tauens u. a.: Wenn die Litauer Deutſch⸗ lands Drang nach dem Oſten fürchten, ſo handeln ſie unklug, wenn ſie Deutſchland auch nur einen Schein von Recht liefern, mit dem es eines Tages eine„aktive Poli⸗ tik“ ihnen gegenüber begründen kann. An einer Regelung der Beziehungen zwiſchen Litauen und Deutſchland iſt auch das übrige Europa intereſſiert, wahrſcheinlich mit der einzigen Ausnahme von Sowietruß⸗ land, dem Deutſchlands ſchlechte Bezie⸗ hungen zu dem kleinen Nachbarn paſſen, um es verdächtigen zu können. Es iſt deshalb zu wünſchen, daß die Bemühungen der Ga⸗ rantiemächte unter britiſcher Führung Li⸗ tauen zu einer einſichtigeren Methode zu⸗ rückzuführen vermöchten. Heute iſt die Fra⸗ ge naheliegend, ob nicht, wie ſchon mehr⸗ fach angeregt wurde, die Garantiemächte den Völkerbund erſuchen ſollen, die kom⸗ mende Wahl des Memellandtages zu über⸗ wachen, damit ſie wirklich frei und geheim und nach demokratiſchen Grundſätzen vor ſich geht. Politisches Allerlei Berlin. Der König der Belgier und der König von Schweden haben dem deutſchen Reichskanzler auf die Beileidstelegramme, die dieſer anläßlich des Ablebens der Kö⸗ nigin der Belgier an beide Könige gerichtet hatte, telegraphiſch gedankt. 5 Kopenhagen. Der frühere däniſche Außen⸗ miniſter. Graf Kar! Moltke, iſt im Alter von 66 Jahren geſtorben; er war, bevor er Mi⸗ niſter wurde, lange Jahre däniſcher Geſand⸗ ter in Berlin. 1 Ernennung zum Botſchafter in Ankara. Der Geſande zur beſonderen Verwendung, von Keller, iſt vom Führer und Reichskanzler zum Botſchafter in Ankara ernannt worden. Der Glanzſtoff⸗Prozeß Alle Angeklagten freigeſprochen. Wuppertal, 6. September. Im Prozeß wegen der Vorgänge, die im April und Mai 1933 zur Niederlegung der Aemter der früheren Direktoren der Ver⸗ einigten Glanzſtoff⸗Fabriken Blüth⸗ gen,. Benrath und Dr. Springorum führten, hat die Große Strafkammer des Wupper⸗ taler Landgerichts nach achttägiger Ver⸗ handlung die Angeklagten, das Vorſtands⸗ mitglied der Glanzſtoffwerke Dr. Hermann, Direktor Dr. Strube, Abteilungsleiter Wey⸗ chardt und das Aufſichtsratsmitaglied Rechts⸗ anwalt Zahn von der Anklage des Betruges und der Erpreſſung freigeſprochen. Der Staatsanwalt, der ebenfalls gegen ſämtliche Angeklagte Freiſpruch beantragt hatte, hatte in ſeinem Plädoyer erklärt, die Behauptung, die Angeklagten hätten den Rücktritt der früheren Leiter der Glanzſtoff⸗ Fabriken unter Hinweis auf die Partei er⸗ zwungen, ſei durch die Beweisaufnahme wi⸗ derlegt. Auch der Vorwurf, die Angeklagten hätten im Komplott gehandelt, um für ſich perſönlich Kapital herauszuſchlagen, ſei nicht aufrecht zu erhalten geweſen. Das Gericht hat ſich im weſentlichen dieſen Darlegungen angeſchloſſen. ö Umfangreiche Sturmſchäden Windhoſe über Hamborn und Bochum. Hamborn, 6. September. Bei einem heftigen Anwetter krat im Stadtteil Hamborn⸗Marxloh plötzlich eine Windhoſe auf, die an zahlreichen Stellen de⸗ dichtbevölkerten Viertels ſchweren Schaden anrichtete. Viele Häuſer wurden abgedeckt. Zäune und Bäume umgeriſſen und Fenſterſcheiben eingedrückt. Auch in den Parkanlagen ent⸗ ſtand erheblicher Schaden. Auch über Bochum ging eine Windhoſe hinweg. Sie richtete im Stadtinnern, ſowie in verſchiedenen Außenbezirken beträchtli⸗ chen Schaden an. Auch hier wurden Dächer abgedeckt und Bäume entwurzelt. Feuer⸗ wehr und Polizei mußten in verſchiedenen Fällen zu Hilfe gezogen werden. Litauiſcher Bildhauer als Bandit Kowno, 6. Sept Im Kreiſe Telſchi wurde eine 20 köpfige Räuberbande ausgehoben, die ſeit längerer Zeit das Gebiet zwiſchen Telſch! und Tauroggen durch Zahlreiche Raubüberfälle unſicher gemacht hatte und in grauſamſter Weiſe mit ihren Opfern ver⸗ fahren war. Die Bande ſtand unter Füh⸗ rung des litauiſchen Bildhauers Klemanſis, der in vielen litauiſchen Städten Freiheits- denkmäler errichtet und ſich auch bei der künſtleriſchen Ausgeſtaltuna von Kirchen hervorgetan hat. Seine Verhaftung erfolg⸗ te in einer Kirche während ſeiner berufli- chen Tätigkeit. Die Muskelflieger in Berlin. Der Reichsluftſportfüh⸗ rer Oberſt Loerzer emp⸗ fing in Berlin den Pilo⸗ ten Dünnebeil und die beiden Konſtrukteure, die Deſſauer Ingenieure Haeßler und Villinger, zur Berichterſtattung. Im Anſchluß überreichte er ihnen die 3000 RM Anerkennungsprämie. Unſer Bild zeigt von inks: Die Ingenieure Haeßler und Villinger, Oberſt Loerzer, den Rhönvater“ Urſinus und Pilot Dünnebeil. Weltbild(M). 5 9 8 . 2 2 2 1 Stwa zwe! Kilometer vom Hafenbuck entfernt Adolf Hitler m Manöver iſt, aus den Sonderzügen ausgeladen wer⸗ Beſuch bei der übenden Truppe. den und auf zwe Anmarſchſtraßen dann 5 zum Lager marſchieren. Celle, 6. September. e fett been N Der Führer und Oberſte Befehlshaber der ia nedt bskeſts lehr kuſtig auf dem Biwak. Wehrmacht, Adolf Hitler, traf am Freitag früh zur Teilnahme an den Herbſtmanövern des 6. Armeekorps mit ſeinem Stabe im Münſterlager ein und begab ſich ſogleich zur Truppe in das Manövergelände. Ebenso wohnen den Uebungen der Reichskriegsmi— niſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generaloberſt von Blomberg, und der Ober⸗ befehlshaber des Heeres, General der Ar⸗ tillerie Freiherr von Fritſch, in Bealeitung anderer höherer Offiziere bei. Beim Beſuch der Uebungsleitung ließ ſich der Führer vom kommandierenden General des 6. AK, Generalleutnant von Kluge, und bei den Stäben der beiden kämpfenden Par⸗ teien, Rot und Blau, von den Parteien- Führern über die jeweilige Gefechtslage Vortrag halten. Er wurde im Manöverge⸗ Lände auch vom Reichskriegsminiſter Gene— raloberſt von Blomberg und vom Oberbe— fehlshaber der Kriegsmarine Admiral Dr. H. c. Raeder begrüßt. Ferner ſah man den Chef des Wehrmachtsamtes im Reichs⸗ kriegsminiſterium Generalmajor von Rei⸗ chenau. Im Manövergelände begrüßte der Füh⸗ rer auch eine Reihe von Führern der NSDAP, darunter den Gauleiter von Eſſen und Oberpräſidenten der Rheinprovinz Ter⸗ boven, die Gauleiter Grohe-Köln, Florian— Düſſeldorf, Landeshauptmann Haacke-Düſ⸗ ſeldorf, den Kölner Regierungspräſidenten Diels und zahlreiche andere mehr. Der Füh⸗ rer wurde überall, wo er im Manöverge— lände erkannt wurde, begeiſtert begrüßt, ganz beſonders auch von den jungen Solda— ten der deutſchen Wehrmacht. Wache Brandenburger Tor Wieder Poſten des Heeres. Berlin, 6. Sept. Ein Ereignis von nahezu geſchichtlicher Bedeutung für das Bild der Berliner Re⸗ präſentationsſtraße, der Straße Unter den Linden, zog Tauſende von Berlinern nach dem Brandenburger Tor. Zum erſten Male ſeit 1918 bezogen Mannſchaften des Reichs⸗ beeres die Wache am Brandenburger Tor, die ſeit 1918 von der Schutzpolizei und ſeit 1933 von der Landespolizei geſtellt wurde. Um ½1 Uhr marſchierte die Wache unter Führung des Muſikkorps der Wachtruppe am Pariſer Platz auf. Das Kommando: „Präſentiert das Gewehr! Wache Branden— burger Tor Vergatterung!“ erſcholl. Wäh⸗ rend die Gewehre präſentiert wurden, wur⸗ de auf dem Wachlokal die Reichskriegsflagge gehißt. Die 38 in Mütuberg Nass Nürnberg, 6. September Der Biwakplatz der SS, der ſich im Vor⸗ jahre auf Fürther Gebiet befand. wird in dieſem Jahre in unmittelbarer Nähe der Luitpoldarena im Südoſten der Stadt auf dem„Haſenbuck“ ſein. Das bedeutet für die SS⸗Männer, die aus allen Teilen des Deut⸗ ſchen Reiches nach Nürnberg kommen wer— den, eine weſentliche Erleichterung ge⸗ genüber dem Vorjahre, haben ſie doch die Luitpoldarena gewiſſermaßen unmittelbar vor der Türe liegen, ſo daß für den An⸗ und Abmarſch nicht mehr ſo viel Zeit verloren geht. Sie morden am Ranaierhahnhof, der platz aus, wenn die pralle Sonne auf die weißen Zeltdächer ſcheint und der Wind die Decken aufbläht 80 Mannſchaftszelte mit der Grundfläche 35 mal 12 Meter ſowie fünf Zelte in gleicher Größe für den Stab RSS, für die Sanitätsmänner uſw., ſieben Zelte 10 mal 20 Meter, zwei Wachzelte 6 mal 12 Meter, 3 Sanitätszelte 6,5 mal 16 Meter ſowie 23 Stabszelte in der Größe von 5 maln 8 Meter werden auf dem Platz Auf tellung finden. Im Augenblick der Nieder⸗ ſchrift dieſer Zeilen ſtehen bereits 85 Zelte. Am 6. September hofft der Arbeitsdienſt mit ſeinen wichtigſten Arbeiten fertig zu ſein, dann werden noch ſtehen eine Baracke ſowie ein fünf Meter hoher Kommandokurm und ein ſchmuckes Tor am öſtlichen Eingang des Lagers. Es werden zwei Scheinwerfer die Längsſtraßen mit ihrem Licht überflu⸗ ten können. Schon iſt das Stroh, von dem 5363 Zentner eingetroffen ſind, ausgeladen, transportiert und geſtapelt. Die 600 lau⸗ fende Meter lange Waſchanlage iſt vorbild— lich, ebenſo wie die 230 Meter langen Latri⸗ nen. Eine ganz moderne Einrichtung idm die erſtmals eingebaute Entwäſſerungs« ge der Waſchanlagen. In 2000 Meter Leitung läuft unterirdiſch das Waſſer in kaſtenähn⸗ liche Holzröhren ab und verſickert im Sande. Telephon und Waſſerleitung ſowie die elek— triſche Stromzuführung zur Zentrale und zu jedem einzelnen Zelt ſind bereits früher durch die Reichspoſt, das Waſſerbauamt uſw. gelegt worden. Die Waſſerleitungsrohre allein haben eine Länge von 1500 Metern. Die Größe des diesjährigen Biwakplatzes der SS iſt bedingt durch die um ein Drittel ſtärkere Belegung gegenüber dem Vorjahre. Mit rund 30 000 Mann(10 000 Mann allgemeine SS, 7000 Mann von den politiſchen Bereitſchaften und 12 5500 Abſperrmannſchaften ſowie 1509 Mann von den Stäben uſw.) wird in dieſem Jahre die SS auf dem Reichsparteitag ver— treten ſein gegenüber etwa 20 000 Mann des Vorjahres. Daß dies eine weſentliche Mehrarbeit in Bezug auf Unterbringung, Verpflegung uſw. bedeutet, braucht nicht be⸗ ſonders erwähnt zu werden. In der Ma⸗ rientorſchule iſt denn auch der Aufmarſch⸗ ſtab⸗SS unter Führung des SS-Oberfäh⸗ rers Maack eifrig an der Arbeit. Es ſind auch bereits die Vorkommandos der Ss— Oberabſchnitte und ſonſtigen Einheiten der Sc eingetroffen. Die Abſperrmannſchaften ſowie die Leibſtandarte Adolf Hitler werden am 9. September in Nürnberg eintreffen, während die übrige SS am 13. und 14. September ankommen wird. Die Rückreiſe ſämtlicher SS⸗Mannſchaften erfolgt ſodann am 16. und 17. September. Eine der wichtigſten Aufgaben der SS wird der Sicherungs⸗ und Abſperr⸗ dienſt unter Führung von SS-⸗Gruppenfüh⸗ rer Schmauſer ſein, der in dieſem Jahr ſei⸗ nen Sitz im Polizeipräſidium hat. Zum drit⸗ ten Male liegt dieſe wichtigſte Aufgabe in den Händen des SS⸗Oberabſchnitts Süd und ſeines Führers. 12 500 Mann vom Ss⸗ Oberabſchnitt Süd ſowie den SS-⸗Oberab⸗ ſchnitten Südweſt und Mitte werden die Ab⸗ ſperrung gemeinſchaftlich mit 850 Feldjä⸗ gern und 900 Mann Polizei durchführen. Die Männer des Abſperrdienſtes, die teil⸗ g ginn des Reichsparteitages, mee nutzen, um ſich fur dieſen ehrenvollen Oienſt zur Verfügung zu ſtellen, kommen in Nürn⸗ berg am 9. September, dem Tage vor Be⸗ an, dann ſtehen ſie ununterbrochen in den Brennpunk⸗ ten des Verkehrs, müſſen alle Kräfte aufbie— ten. um den allzu heftigen Anſturm der be geiſterten Volksgenoſſen einzudämmen. Von den großen Veranſtaltungen des Reichspar teitages ſehen ſie ſoviel wie nichts Aber ſie werden wiederum wie früher mit dem ſtol⸗ zen Bewußtſein nach Hauſe zurückkehren, die alte Tradition der 88. en perſönlichen Schutz des Führers, würd. fortgeſetzt zu haben und ſie werden. wen. der Befehl an ſie ergeht, im nächſten Jahr wieder auf dem gleichen Poſten ſtehen. Denn mit dieſen„ ötzbereitſchaft iſt die Be⸗ wegung groß geworden und hat ſie das er— reicht worauf ſie heute ſo ſtolz iſt, die Er⸗ oberung der politiſchen Macht im Deutſchen Reiche. 3. Führerbeſprechung im Braunen Haus NS München, 6. September. Der Führer hielt im Braunen Haus in München eine Beſprechung ab, die den Vor⸗ bereitungen zur Ausgeſtaltung des bevor— ſtehenden Reichsparteitages gewidmet war, und an der neben dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, eine Reihe führender Perſönlichkeiten der Partei teilnahm. Es waren u. a. anweſend: die Reichsleiter Dr. Goebbels, Dr. Frank, Darre. Amann. Ro⸗ ſenberg, Dr. Dietrich, Dr. Ley und Bor— mann, die Gauleiter Adolf Wagner und Julius Streicher, ferner Reichsarbeitsführer Hierl, Staatsſekretär Reinhardt. Reichs⸗ ärzteführer Dr. Wagner,. Generslinſpektor für das Straßenbauweſen Dr. Todt und Be⸗ auftragter für Siedlungsfragen Dr. Ludo⸗ vici. faſt d * Luftſperrgebiet über Nürnberg. München, 7. Sept. Das Luftamt Nürn⸗ berg veröffentlicht eine Anordnung, wonacd der Luftraum über der Stadt Nürnberg in einem Umkreis von 20 km Durchmeſſer mit dem Mittelpunkt Hauptbahnhof Nürnberg für die Dauer des Reichsparteitages ſowie des Vor- und Nachtages, vom 9. bis 17. September 1935, als Luftſperrgebiet erklärt wird. Der An⸗ und Abflug vom und zum Flughafen Nürnberg iſt nur für Regie⸗ rungsflugzeuge und Flugzeuge des planmä⸗ ßigen Luftverkehrs freigegeben. Um eine Störung der Anſprachen, Aufmärſche und Verfammlungen zu vermeiden, darf der An und Abflug dieſer Flugzeuge nur in dem nördlich Nürnbergs liegenden Luftraum ſtattfinden, der durch die Staatsſtraßen Nürnberg— Bayreuth und Nürnberg— Erlangen, ſüdlich begrenzt durch die am Nordrand der Stadt führende Ringbahn, gekennzeichnet wird. Die an den Vorfüh⸗ rungen der Wehrmacht beteiligten Flugzeu⸗ ge der Luftwaffe werden von dieſer Verord— nung nicht betroffen. Auslands⸗Nundſchau Die tſchechiſch⸗polniſche Spannung. Wie der ſſcchechiſch⸗agrariſche„Venkov“ mitteilt, hat die in letzter Zeit zutage getre— tene Verſchärfung der tſchechiſch⸗polniſchen Spannung im Gebiet von Tſchechiſch⸗Teſchen die Notwendigkeit der Verſtärkung des dor⸗ tigen Grenzſchutzes ergeben. 800 Infante⸗ riſten werden in einigen ſtillgelegten Te— Fabriken einauartiert werden. Nach Miſtek und Friedek kommen Artillerie-Ab⸗ ungen. Ueberdies werden Gendarmerie weiſe den wohſnerdienten rlaub daau be⸗ und die Zollwass verſtö vel wos den Brigitte ſetzt e ſich überwältigt. ö„Jetzt hat ſich die Welt gründlich geändert. Das Und dann ſchrieb Olga noch, daß ſie in ein Zeitung geleſen habe, daß Amerikaniſcher Beſuch in Tokio geplank. Der amerikaniſche Kriegsminiſter Dern erklärte, daß er den Präſidenten Rooſevelt bei den Feierlichkeiten aus Anlaß der Grün⸗ dung ſelbſtändigen ppilippiniſchen des Staatsweſens am 15. November in Manila vertreten werde. Bei dieſer Gelegenheit wolle er einen Abſtecher nach Tokio machen. Ungefähr gleichzeitig plant eine Gruppe von 40 bis 50 Kongreßmitgliedern, die unter Führung des Vinzepräſidenten Garners ebenfalls an den Feierlichkeiten in Manila teilnehmen, einen Beſuch in Tokio Letzte Nachrichten Nächtliches Brandunglü Im Schlaf vom Feuer überraſcht. Hirſchberg, 6. September Auf einem Anweſen in Hin dorf entſtand ein Brand, der ſich raſch über das ganze Haus, Stallungen und Scheunen ausbreitete. Die Frau des Beſitzers erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß ſie kaum mit dem Leben davonkommen dürfte. Ihre 70jährige Mut. ter verbrannte. Der Beſitzer. der Schwiegervater und drei kleine Kinder konnten gerettet werden. Die ganze Beſitzung mit ſämtlichen Erntevorrä— ten iſt niedergebrannt. Erdſtoß in Griechenland Akhen, 6. Sept. In der Umgebung von Margarita bei Preveza wurde ein Erdſtoß verſpürt. Nach den bisher vorliegenden Mel⸗ dungen ſind 60 bis 90 gäuſer eingeſtürzt. Menſchenopfer ſind glücklicherweiſe nicht zu beklagen. Manöver in der Oberpfalz Für Schlachtenbummler gibt es viel zu ſehen. Kaſſel, 7. September. Wenige Tage nach den Herbſtübungen des 6 Armeekorps in der Lüneburger Heide wird im Süden des Reichs das 9. Armee korps ſeine für dieſes Jahr vorgeſehenen Manöver durchführen. Vom 13. bis 18. Sep⸗ tember wird in der bayriſchen Oberpfalz im Raume Kemnath— Kreußen— Pegnitz— Sulzbach— Hirſchau— Weiden— Kem⸗ nath das 9. Armeekorps, verſtärkt durch Zu⸗ teilung aus anderen Befehlsbereichen, zu drei Uebungen zuſammengezogen. Unter Leitung des kommandierenden Generals, Generalleutnant Dollmann-Kaſſel, werden Truppen aus Hannover und Braun⸗ ſchweig gegen heſſiſche Regimenter in den verſchiedenſten Kampfarten üben. Die deutſche Wehrmacht iſt ſtolz darauf, bei den Schulübungen in dieſem Herbſt zum erſten⸗ mal ſeit vielen Jahren wieder größere Trup⸗ penverbände zeigen zu können. Der Bevpöl⸗ kerung ſoll deshalb Gelegenheit geboten werden, dem ſehenswerten militäriſchen Schauſpiel in der Oberpfalz beizuwohnen. Da das Manövergelände in zwei bis zwei⸗ einhalb Autoſtunden von Nürnber 9 aus erreicht werden kann, werden ſicher auch viele Teilnehmer am Reichsparteitag von dieſer Möglichkeit Gebrauch machen. Um die kriegsmäßige Durchführung der Uebungen nicht zu gefährden, iſt das jeweils engere Gefechtsgelände abgeſperrt. Die Ma⸗ növerleitung wird dafür ſorgen, daß eine unbeſchränkte Zuſchauermenge den Verlauf der Gefechte von geeigneten Höhen aus be— obachten kann. ier großen Kapitänleutnant von Boden⸗ NONAN vod GERT ROTHRERC. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) Hier iſt die Antwort von Tante Adelheid: Lieber Neffe! Hätteſt Du mir vor zehn Jahren ſo einen Brief geſchrieben, hätte ich den geſamten Familienrat zu— ſammengetrommelt, der aus Brigitte und mir beſtanden hätte, und wir hätten Dich mal gründlich unterſuchen laſſen! Seine Sekretärin heiraten? I du meine Güte! Heute aber ſage ich Dir: Mache, was Du willſt! Schließ⸗ lich muß jeder ſelber wiſſen, was er tut, und was er läßt. Und die Standesvorurteile ſind nun ſchon gar ein himmelſchreiender Unſinn. Was nützt denn ein ur— alter edler Name, wenn ſeine Träger entweder Säufer, Verſchwender oder gar Verbrecher ſind. Der Kern im Menſchen ſelber— das iſt's, nach was man forſchen muß. Das blonde Mädel ſcheint mir ein ſtiller, wert⸗ voller Menſch. Warum nicht? Wenn Du es für richtig befindeſt, dann gib ihr Deinen Namen. Vielleicht wird ſie ihn mehr in Ehren halten als irgendein fein⸗ gebildetes intrigantes Frauenzimmer! Bildung hat jeder Menſch! Nämlich Herzensbildung. Und darauf ſieht der liebe Gott— auf weiter gar nichts. Alſo mache Du, was Du willſt. Ich bin mit Deiner Heirat ein⸗ verſtanden. Weißt Du, bei manchen Menſchen hapert's nämlich mit der Herzensbildung gewaltig. Der Menſch hat dieſe Bildung, aber bei manchem iſt ſie gut und beim andern böſe! Und wenn man einen Menſchen findet, auf den man ſich verlaſſen kann, iſt das mehr wert als ein alter Name. Gott befohlen! Deine Tante Adelheid. e e — Oberſte iſt nach unten gedreht— und umgekehrt! Tante Adelheid! Wie kann das nur ſein? Es iſt ja beinah nicht zu glauben. Aber ich will mich darüber freuen. Und ich bin froh, daß du nun endlich heiraten wirſt. Das wird wohl Tante Adelheid auch gedacht haben, daß es beſſer iſt, du heirateſt ein armes, kleines Mädel, als du heirateſt gar nicht. Immerhin biſt du der letzte Berken.“ „Daran hab' ich gedacht, Brigitte! Und Käthe iſt ſo ſchön und blond und zart. Es iſt gut, wenn ſie mir Kinder ſchenkt. Blonde, ſchöne Kinder! Die letzten Berkens waren alle dunkel! Vielleicht ſogar ein bißchen häßlich— nicht wahr?“ „Du nicht! Aber ich! Deine Kinder möchten nach der jungen Mutter ſein, dann hätte ich was zum Verhätſcheln und Liebhaben. Wie ich mich freue!“ Es war keine Phraſe: Brigitte freute ſich wirklich von ganzem Herzen, und Arndt kannte ſeine Schweſter auch viel zu gut, um das nicht genau zu wiſſen. So war denn alles in beſter Ordnung. Und Brigitte ſchrieb an Tante Adelheid, ob ſie ihr Käthe bringen dürfe. Denn nun, wenn die Verlobung bekanntgegeben wurde, konnte Käthe nicht mehr im Hauſe bleiben. Käthe blickte ängſtlich auf, als ſie es ihr ſagten, daß ſie für einige Wochen nach Pommern reiſen würde. Aber ſie ſah die Notwendigkeit der Reiſe dann ein. Sie ſchrieb einen lieben Brief an Olga und die Mama Kulick nach Berlin. Es dauerte einige Tage, ehe ſie Antwort bekam. Aber ſie ſaß dann ganz ſtill und traurig bei ihrem Brief, auf den ſie ſo lange gewartet hatte! Frau Kulick war vorige Woche geſtorben. Sie war nur ein naar Tage kränklich geweſen, hatte nicht gewollt, daß Olga der kleinen Käthe etwas davon ſchrieb. Aber ſie hätte immer von ihr geſprochen, hätte noch den letzten Tag geſagt: „Unſer blondes Prinzeßchen iſt in einem Schloß. Und ſie wird dort bleiben für immer— eine Ahnung ſagt es mir. Ich freue mich ſo! Ich freue mich, Olga!“ Käthe konnte ſich von ihrer Krankheit erholen. ſtein an einem gefährlichen Fieber in den Tropen ver⸗ ſtorben ſei! Seine Angehörigen hätten es bekanntgegeben. Und ſie, Olga, hätte ſich nun auch einen andern Lebens- weg geſucht. Sie werde barmherzige Schweſter! weiße Haube ſchütze vor allen Gefahren des Lebens, und — ſie wolle nichts mehr vom lauten Leben, vom ſchillernden Vergnügen wiſſen. Und nun könne ſie wenigſtens den ſchönen, frohen Menſchen lieben, könne ihm treu ſein bis in Ewigkeit. Der Tote gehöre ihr! Den Lebenden hätte man ihr niemals gelaſſen! Olga ſchrieb dann noch, ſie wünſche alles Gute und alles Glück. Alſo hätte die arme gute Mama Kulick doch recht behalten. Und das ſei gut ſo! Käthe werde nun geborgen ſein in den Armen des Gatten. Das ſei eine große Beruhigung für ſie. Und ſie werde bald wieder etwas von ſich hören laſſen, wenn ſie eingewöhnt ſei in dem neuen Berufe. Die Oberin ſei ſehr lieb und gütig und die verſchiedenen Schweſtern auch. Käthe ſolle manch— mal an ſie denken, wie auch ſie ihre kleine Käthe nie ver⸗ geſſen würde! Käthe weinte. Und Arndt kam und tröſtete ſie. Und dann lächelte ſie doch wieder glücklich zu ihm auf. Die Hochzeit ſollte in Pommern auf Tante Adelheids Gut gefeiert werden— die alte Dame wünſchte das ſo! Es waren noch ſechs Wochen Zeit bis dahin. Und Die Am Montag würde Brigitte mit ihr reiſen. Und am Sonnabend vorher wurde die Verlobung öffentlich be— danntgegeben. Das gab ein Hallo! Wagen fuhren von einem Gut, von einem Schloß zum andern. Man wurde ſo ſchnell mit dieſer Neuigkeit nicht fertig. Alſo doch! (Fortſetzung folgt.) Juh Kam — * Reichsparteitag in Nürnberg! Wie ein Hochwaſſer brandet das Heer der Bewegung durch die alte Stadt, üder die Plätze mit den ſprudelnden Brunnen und überraſchenden Häuſerkuliſſen, durch die großen Zickzackſtraßen und engen Gaſſen. Ein Volk in Braun und Schwarz, in Grau und Weiß. Die Flut verſchluckt die Einzelweſen. Volk im Aufbruch iſt das Die Bewegung, in der ſich alles befindet, Menſchen gleicher Farbe gleichen Geprä ges, gleicher Art und Stimmung. Der Berg wandert, den der Glauben in Be— wegung brachte. Ausgelöſcht ſind die Ge— ſichter der Einzelweſen. Da Antlitz eines ganzen Volkes zeigt den a 0 ick gleichen Denkens, Fühlens und Da marſchiert die SA. Eine Armee in Braun, die alten Kämpfer der Bewe⸗ gung. Der Marſchtritt dröhnt in ewig gleicher Melodie:„Es iſt erreicht. Das Dritte Reich iſt da. Wir haben nicht um⸗ ſonſt gekämpft!“ Der Triumph des 1 ges ſprüht aus d 1, die Fre den F der Dank an 5 8 8 iſt die neue Zeit, d Bewegung. Wären wir nicht geweſen, es hätte niemals Reichsparteitag gegeben. Es ſtände keiner in Nürnberg.“ Von di die Nürnbe einen 0 rger Tage. Sie 21 3 Mittelpunkt ſtehend und als Träger Beweiſes. Ihre Gedanken gehören nicht nur der Gegenwart und Zukunft, ſondern ſchweifen auch in die Vergangenheit zu— rück. Die Erinnerung marſchiert mit dem braunen Heer. Die zerriſſenen, zerſchoſſe nen und geflickten Fahnen laſſen die Zeit blutiger Saalſchlachten und Straßen⸗ kämpfe nicht vergeſf Kamerad marſchier'! Die Fahne weht! Vor wenigen Jahren noch ſtand ein anderer an deiner Seite. Er fiel um der Bewegung w hre ſei ſeinem Andenken. Sein 6 erlebt den Reichs parteitag mit, herbeizitiert durch die Le⸗ bendigen, die da ſagen:„Schau her, dein Opfertod war nicht umſonſt. Freue dich mit uns!“ Der SA. zur Seite ſteht die Sc. Es ſind jugendliche Kraftgeſtalten, Hüter und Wächter des neuen Reiches.„Was uns der Sieg des Glaubens gab, das kann uns keiner rauben.“ Das iſt die Grundidee im Geſicht der ſchwarzen Trup⸗ pen. Markant ſind die Geſichtszüge, getragen vom Wil— len:„Was die Kämpfer der Erhebung erreicht— wir ſtehen mit unſerem Blut und Leben dafür ein, daß es erhalten bleibe.“ Der Gegenwart lebt die SS. Sie ſieht und erlebt die Reichsparteitage von der Warte des Heute. Frei iſt der Blick, er ſchaut und wartet mit Spannung der Dinge, die die Reichsparteitage bringen werden, den Rechenſchaftsbe⸗ richt und die Parole des Führers auf ein neues Jahr, der— zufolge zu handeln ſie feſt entſchloſſen ſind. Das Erlebnis Nürnbergs iſt der SS. eine Quelle der Kraft. Sie iſt gekommen, um daraus mit Freuden zu ſchöpfen. Der Geiſt des Erlebens läßt die Herzen höher ſchlagen, die Freude am Ausdruck des Willens der geſchloſ⸗ 3 Bewegung, die in Nürnberg vom Volk zum Volke pricht. * „Schwinge den Hammer, ſchmiede den Stahl, Pflüge den Acker friedlich im Tal...“ Da ſteht die Armee des deutſchen Arbeitsdienſtes. Mit geſchultertem Spaten, der in der Sonne ſilbern blitzt. Wet⸗ tergebräunte Geſtalten ſind es, die nach dem len des Führers die deutſche Scholle erobern, dem Meer in zähem Kampf fruchtbaren Boden abringen, den Sümpfen das Waſſer abſaugen, dem ſandigen Dedland nährende Erde ſchenken 2 „ Seid unbeſorgt! Die Wehrmacht zieht vorüber mit klingendem Spiel. Was eure Spaten in ſchwerer Arbeit dem Boden abgerungen, der Soldat ſetzt ſein Leben dafür ein, daß es erhalten bleibe. Es gibt keinen Bürger mehr im deutſchen Lande, der nicht ſtolz darauf wäre, durch die Wehrmacht geſchützt und geſichert zu ſein. Mit Freuden gehen die Jungen zu den Fahnen und ſind dem Führer aus tiefſter Seele dankbar, daß er ihnen wieder das Gewehr in die Fäuſte drückte. Da marſchieren ſie. In Reih und Glied mit der Bewegung. Sie erleben den Reichsparteitag als einen nationalen Feiertag und bringen zum Ausdruck: „Heute iſt uns die Gelegenheit dazu ge— geben, dem Dritten Reich unſeren Dank und unſere unverbrüchliche Treue zu be⸗ weiſen. Wir tragen mit Stolz das Haken⸗ kreuz am Stahlhelm und wollen den ſehen, der es zu beſchimpfen wagt.“ Die Wehrmacht marſchiert und hin⸗ terher die Jugend. Das ſind Jungen, an denen man ſeine Freude hat. Das iſt ein Geſicht. das ſo viel Zuverſicht und Hoffnung ſtrahlt, daß keinem um Deutſch⸗ lands Zukunft bange zu werden braucht. Es iſt unbeſchreiblich, was in den kleinen Seelen beim Erleben der Reichs⸗ parteitage vorgeht. Es iſt nicht allein das Ereignis, das in ihren Köpfen ſich feſt⸗ ſetzt für alle Zeit, das Ganze iſt es, was auf ſie hereinſtürzt und ſie erſchütter Ihnen wird das Lagerleben im Zelt z großen Erlebnis, die große fremde Stadt, die ſie zum erſten Male ſchauen, der Schmuck der Straßen und dann die Worte des Führers— tauſend große Dinge! Die Jugend fiebert im Erleben. Man ſieht es ihr an— die Bruſt will zerſpringen, die Herzen klopfen. Es iſt eine fruchtbare Saat, die die Reichsparteitage in die Herzen der Jüng⸗ ſten ſäen. Sie wird im jungen Boden reiche Wurzeln ſchlagen und Bäume des Glaubens und Willens entwickeln, die goldene Früchte tragen. Das Geſicht der Jugend ſtrahlt im heiligen Schwur: „Mag kommen, was da will; wir halter dem Führer die Treue. Wir werden groß, werden Soldaten des Arbeitsdienſtes und der Wehrmacht und dermaleinſt Männer auf die ſich der Staat verlaſſen kann. Nie Aufnahme: Bittner— M. Kümpfer der zukunft Dank ſpricht aus il Freude am Leben im Dritten Reich, glüc s Hoffen auf eine beſſere Zu— kunft. Vißt ihr es noch? Du, Vordermann, du, Kamerad neben mir, ihr alle, die ihr hier ſteht! Was wäre geworden, wenn die Idee der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſich nicht durchgerungen hätte? Dann ſtänden wir noch auf den Stempelſtellen, zermürbt und hoffnungslos, von Jugend an zur Untätigkeit verdammt als nutzloſes Volk ohne Lebens— wert und Inhalt.“ Der Arbeitsdienſt iſt f n Herzens nach Nürnberg gekomme um Gelegenheit zu finden, den Dank zum Aus— druck zu bringen, den der Bewegung ſchuldig iſt. Nicht um des Verdienſtes, ſondern um der Arbeit willen. Wer dem braunen Heer ins Antlitz ſchaut, erlebt die Freude und den Stolz, die der Segen der Arbeit gebiert. Da iſt keiner Zeiten herbeiſehnt. 8 Spaten in zübauen ch zum Segen der Zukunft!“ Das ſprechen geloben mit f idem Blick. „Wir erleben die Reichsparteitage als n der Kette des Ganzen und nehmen die Gewi das ganze deutſche Volk ſtolz auf uns 5 nie und nimmer enttäuſchen. Geoß das Volk durch unſerer Hände Werk wer ingig und frei von fremder Erde, die uns zur enprodukte liefert.“ darunter, der in Trauer vergangene; danken dem Führer, daß er und nimmer werden wir einen Finger breit von der Bewegung weichen.“ Das iſt Glaube, wie ihn nur die Ju⸗ gend aufbringen kann, Glaube, der Wun der wirkt und Berge zu verſetzen imſtande iſt. Mit magi⸗ ſchen Kräften ſtrahlt er aus und überträgt ſich auf alle, die ihn ſehen. * Stolz können die Mütter ſein, die ſolche Kinder geboren, ſtolz die Schweſtern, die ſolche Brüder haben. Mit ſolchen Männern und Jungen läßt ſich die Zukunft des Reiches ge⸗ ſtalten, das ja Heimſtatt aller, auch der Frauen iſt. Die marſchieren in den Reihen der NS.⸗Frauenſchaft. Mütterlich glückhaft, mit bewegtem Herzen. das der Vewe⸗ gung Dank ſagt für die Erreitung des Familienlebens aus tiefſter Not. Das Lächeln der Frauen bringt alles das zum Ausdruck, was der Mann niemals zu empfinden imſtande iſt. Nur die Frau weiß das Glück der Arbeit zu ſchätzen. Mit übervollem Herzen erlebt ſie den Parteitag, glücklich, die Gelegenheit gefunden zu haben, der Bewegung Dank zu ſagen für ein neu geſchenktes Leben. Aber nicht nur das: Nürnberg weiſt ihnen ein neues Ziel, und dieſe Tage ſtärke a ihren Willen und ihre Kraft für das neue Jahr des Kampfes Und wenn es die Mädchen ſind vom BDM. ſo ſtrahlen ihre Augen glückhaftes Hoffen, Freude darüber, daß die Zeiten der Emanzipation und Vermännlichung überwunden ſind und die Frau den Platz ihrer ureigenſten Beſtimmung wiedergefunden hat, wodurch ſie wieder zum wichtigſten Faktor im Staatsleben erhoben worden iſt, Erhalterin eines geſunden Familien- und Volkslebens zu ſein. Das iſt der Dank, den ſie der Bewegung in Nürnberg bringen war ſie wie ge⸗ der hinter dir— jeder——. orauchten kleinen Wagen kaufen— auf Abzahlung natür⸗ Dumpf donnerte der Trommelſchlag des Propellers durch die Luft. Man hatte trotz des 180-Kilometer-Tempos nicht das Gefühl der Geſchwindigkeit: Das Flugzeug ſchien ſtill— zuſtehen, die Erde langſam zu gleiten. Der Höhenmeſſer zeigte an: 2000 Meter. Am Steuer ſaß Heſt, ein ehemaliger Kampfflieger, der ſich nach Kriegsende als Flugzeugfabrikant einen Namen ge— macht hatte. Er flog, wie andere ſpazierengehen. Zuweilen warf er durch die eckigen Gläſer der Schutzbrille einen Blick auf das Mädchen, das neben ihm ſaß. Er lächelte ihm zu. Anita Cleve hatte keine Angſt, mit ihm zu fliegen. Sein Geſicht hatte etwas Beruhigendes für ſie. Thomas Heſt war gewiß ein ſonderbarer Menſch mit ſonderbaren Launen; ſaß er aber am Steuer der Flugmaſchine, ſo wurde er ſelbſt zur Maſchine. Sie ſah in eine Ebene von Wolken, die ſich ins Unend⸗ liche auszuſpannen ſchien, einzelne Wolken türmten ſich hoch auf, und dazwiſchen lag— ein Baukaſten kubiſch geordneter Würfel und Kegel— die Erde. Von einer heftigen Bewegung irritiert, blickte Anita plötzlich zur Seite. Sie wußte nicht, was geſchehen war, ſpürte aber, da ß etwas geſchehen war. Thomas Heſt ſaß ſo ruhig wie vordem, aber ſein Geſicht war vollkommen ver⸗ ändert. Die Züge waren wächſern geworden, die Augen glaſig, der Mund verzerrt. Er regte ſich nicht. Sekundenlang lähmt. Entſetzt ſtarrte ſie auf den Mann, der das Bewußtſein ver⸗ loren hatte. Was war mit ihm paſ⸗ ſiert? Sie packte ihn bei den Schul⸗ tern und rüttelte ihn, damit er wieder zu ſich käme, ſie rieb ſein Geſicht mit ihren Händen und rief ihm fortwährend wirre Worte zu. Der Mann am Steuer erwachte nicht aus der Er⸗ ſtarrung. Mitten im Flug ſchien der Tod nach ihm gegriffen zu haben. Sie riß ihm die Lederjacke auf und preßte ihre Hand auf ſeine Bruſt, allein der Propellerlärm und die an⸗ dauernde Vibration des Flugzeuges waren zu ſtark, um feſt⸗ zuſtellen, ob ſein Herz noch ſchlug. Immer mehr ſank er zur Seite. Seine Hände hielten aber das Steuerrad umklammert, und ſeine Füße ſtaken feſt in den Pedalen der Seitenſteue⸗ rung, ſo daß das Flugzeug im Kurſe liegenblieb. Nur das Schwanken der Tragflächen verriet, daß die Kontrolle der Steuerungen aufgehört hatte. Ruhe! rief Anita ſich zu, Ruhe! Enkſetzt ſtarrte ſie auf den Mann der das Bewußfkſein verloren halte. Was war mit ihm paſſiert? S ee. ON O HANNS ROSLENN Wir leben in den großen Städten, wir gehen in den breiten Straßen, wir wohnen in den hohen Häuſern— jeder für ſich, jeder ſeinen Weg geradeaus— wenn wir verweilen, iſt es unſere Müdigkeit, unſere Neugier, unſere Angſt.— Spürſt du die Gemeinſchaft der Straßenbahn, die Gemein⸗ ſchaft des Briefkaſtens. die Gemeinſchaft des Weges, den Sekunden vor dir ein anderer ging und auf den Sekunden nach dir ein dritter ſeinen Fuß ſetzen wird? Wir gehen jeder ſeinen Weg geradeaus— jeder— der neben dir, der vor dir, „Hallo, Breininger!“ „Tag, Forſter!“ Sie bleiben ſtehen, reichen ſich die Hand, gehen zuſam⸗ men weiter.„Wir haben uns lange nicht geſehen.“ „Beinahe acht Jahre.“ „Zuletzt in der Sächſiſchen Bank.“ „Ich wurde krank— als ich wiederkam, warſt du nicht mehr dort.“ „Was machſt du? Wie geht es dir immer?“ „Danke. Ich bin zufrieden. Vor zwei Jahren habe ich geheiratet. Wir haben eine nette kleine Wohnung. Willſt du uns nicht einmal beſuchen?“ „Gern.“ „Komm morgen nachmittag. Wir waren doch früher ſo gute Freunde. Wir haben uns ſicher eine Menge zu er— zählen.“ Breininger nickte:„Gern. Man kommt ſo ſelten dazu, ſich einmal richtig auszuſprechen.“ Und ſie ſprachen ſich aus. Forſter zeigte ſeine ſchöne Wohnung, den kleinen Balkon mit Blumen und zwei gel⸗ ben Korbſeſſeln, ließ das Radio ſpielen, holte Bier und Zigaretten, dann brachte er ein Album mit vielen fröhlichen Aufnahmen von zwei Reiſen, die er mit ſeiner Frau ge— nacht hatte. „Nächſtes Jahr werden wir uns vielleicht einen ge— lich, du verſtehſt—“ „Verdienſt du denn ſo viel Geld, Forſter?“ Der alte Berufskollege lachte zufrieden:„Ich war 1327 Von. Jan Mole befahl ſie ſich; ſie konnte aber nicht ruhig überlegen und wurde mit jeder Sekunde aufgeregter. Einmal ſchrie ſie auf, als hätte ſie begriffen, daß ſie hilflos in der Maſchine ſaß, mit der Thomas Heſt in die Ewigkeit flog. Sie war oft mit Heſt geflogen, ſie hatte hundertmal be⸗ obachtet, wie er die Zündung abſtellte und in den Gleitflug ging, um zu landen; nun aber fühlte ſie ſich außerſtande, dieſes Manöver auszuführen. Sie wußte auch, daß das Flug— zeug ſtieg, wenn man den Steuerknüppel anzog, und daß es fiel, wenn man den Knüppel drückte. Mit haſtiger Be⸗ wegung griff ſie nach dem Knüppel, auf dem Heſts Hände lagen, ſie drückte ihn ruckweiſe nach vorn. Da ſchoß die Maſchine ſteil vornüber, praſſelnder Gegenwind ſchlug ihr ins Geſicht. Mit einem Ruck zog ſie den Knüppel wieder an. Schwankend ſtießen die Tragflächen wieder empor. Anita ſaß, die Augen weit aufgeriſſen, wie in einem furchtbaren Traum. Sie hatte erkannt, daß ſie handeln mußte, und erkannte zu gleicher Zeit, daß ſie gar nicht han⸗ deln konnte. Wellen von Angſt gingen wie ſchäumendes Waſſer über ſie hinweg. Nur ein Gedanke beherrſchte ſie noch: Heraus aus der Maſchine! Fallſchirm! dachte ſie und blickte ſich um; die beiden Fallſchirme, die Heſt ſtets mit⸗ nahm, lagen an der Bordwand. Das Bewußtſein, daß es eine Möglichkeit gab, ſich aus ihrer ſchrecklichen Lage zu be— freien, beſchwichtigte ſie ſo weit, daß ſie plötzlich wieder logiſch denken konnte. Heſt iſt vielleicht nicht tot, überlegte ſie, er iſt vielleicht nur ohnmächig geworden, ich darf ihn keinesfalls im Stich laſſen Sie nahm den Fallſchirm und ſchnallte ſich die Gurte um, entſchloſſen, bis zum letzten Augenblick bei Heſt aus⸗ zuharren. Heſt war Soldat,— nun war auch ſie Soldat. Die Todesangſt war von ihr abgefallen, der Entſchluß, den Mann, der auf ſie angewieſen war, nicht im Stich zu laſſen, erfüllte ſie mit Mut und Stolz. Wie von einem Geiſt geſteuert, zog die Maſchine ruhig auf ihrer Bahn dahin, nur die Tragflächen neigten ſich zu— weilen etwas und richteten ſich wieder auf. Anita blickte über Bord. Unheimlich tief lag die Erde— ein unerreich— barer Planet. Auf einmal aber fiel ihr Blick auf das Bord— telephon. Sie riß den Hörer ab und drehte an den Schal- tungen, eine nach der anderen ausprobierend. Ein Pfeifen, das ſich mehr und mehr in ein tiefes Summen wandelte, drang ihr in die Ohren. Sonſt nichts.. Eine neue Welle der Erregung ſchlug über ihr zuſam⸗ men. Es blieb nichts mehr übrig als der Abſprung. Das Flugzeug und Pilot Heſt waren verloren. Wenn ſie noch länger blieb, lief ſie Gefahr, mit dem führerloſen Flugzeug abzuſtürzen. Ein Ruck ging durch ihren Körper, mit einem Schlag wußte ſie, was ſie zu tun hatte. Sie biß die Zähne zuſam⸗ men, um die Kraft zu finden, ihren Gedanken durchzuführen. Sie griff nach dem zweiten Fallſchirm und verſuchte, Heſt die Gurte umzuſchnallen. Endloſe Minuten vergingen, bis es gelang. Mit Gewalt riß ſie die Verſpannung an der Seite ab und trat das Holmengeflecht mit dem Fuß durch. Nach ſchwieriger war es, Heſts Hände vom Steuer und ſeine Füße aus den Pedalen der Seitenſteuerung zu ziehen. In Sekundenbruchteilen ging alles vor ſich.. Anita holte einen tiefen Atemzug, dann packte ſie den Mann mit aller Kraft, die ihr zur Verfügung ſtand, und zwängte ihn durch die zerriſſene Verſpannung. So hing er halb auf der Tragfläche. Mit einem Ruck ſtellte ſie die Zündung ab. Sie hatte keine Gedanken mehr, ein Syſtem von Tupfen und Strichen ſchwirrte durch ihren Kopf. Ihr Herz ſtampfte. Sie kletterte zu Heſt auf die Tragfläche und riß die Reißleine ſeines Fallſchirmes auf, trotz der Gefahr, daß ſich iſt es nicht, was ich ver⸗ diene, aber wir können es uns einteilen. Es reicht zum Le⸗ ben. Die An⸗ ſchaffungen aber, das neue Kleid, das meine Frau heute anhat, mein Aquarium, die Korbſeſſel, unſer Radio— dafür arbeitet meine Frau. Käthe iſt Sekre⸗ tärin bei einem ausländiſchen Berichterſtatter, ſie war dort ſchon als junges Mädchen, mit einem ſchönen Gehalt. Wir ar⸗ beiten lieber alle beide und gön⸗ nen uns dafür etwas vom Le⸗ ben.— Aber wie geht es dir? Du haſt uns überhaupt noch nichts von dir erzählt.“ Breininger griff nach dem Bier und tat einen großen Schluck.„Auf euer Wohl!“ ſagte er,„das Bier iſt aus⸗ gezeichnet! Ich habe ſchon ſeit zwei Jahren kein Glas Bier mehr getrunken.“ „Biſt du krank?“ „Nein. Ahern—„Aber?“ „Ich habe ſeit vier Jahren keine Arbeit,“ ſagte Brei⸗ ninger beſchämt,„ſeit vier Jahren! Es iſt nicht wegen mir, allein findet man ſich ſchon durch im Leben— aber meine Kinder tun mir leid.“ „Du biſt verheiratet?“ „Seit fünf Jahren— wir haben zwei Kinder— das jüngſte iſt zwölf Monate alt— ein Mädchen—“ Eine Stille trat ein. Das Geſpräch wollte nicht mehr „Wir haben über euch nachgedacht, und ich habe mich enlſchloſſen, auf meinen Poſten zu verzichten.“ nie arbeitslos, ich hatte immer meinen Poſten. Viel recht in Gang kommen. Forſter ging zum Radio und ſtellte mit meinen dummen Geſchichten— der Schirm an der Tragflache verfing. Ein einziger Stoß— da rutſchte er ab und wurde durch die Luft gewirbelt, bis der Schirm aufſprang,— es war gut gegangen. Dann ſprang ſie ſelbſt ab... Ueber ihr vollzog ſich der ungeheure Abſturz der Maſchine, die in donnernden Spiralen ſenkrecht abwärts ſauſte. Die Finger feſt um den Griff der Reißleine geklammert, überſchlug Anita ſich mehrere Male, dann riß ſie an dem Griff. Sofort flatterte der Schirm wie eine weiße, leuchtende Fahne aus der Verpackung. Ein Ruck— die Gurte riſſen ſie in eine aufrechte Lage— der Schirm hatte ſich entfaltet. Sie hing in den Schenkelgurten und hielt ſich an den Fangleinen feſt, während der Fallſchirm langſam nieder⸗ ſchwebte, eine rieſige weiße Glocke, die ſie ſicher trug. Ein⸗ Sie kletterte zu Heſt auf die Tragfläche und riß die Reiß ⸗ leine ſeines Fallſchirmes auf. getaucht in eine unheimliche Einſamkeit fuhr ſie ſanft pen⸗ delnd durch die Wolkenſchicht. Klar ſah ſie unter ſich die Um⸗ riſſe des Bodens: Felder, ein Dorf, Bäume, Schienen, Tele⸗ graphenſtangen. Einige Sekunden ſpäter landete ſie mitten im Korn, die Aehren ſchlugen über ihr zuſammen. Sie ſtolperte, wurde ein Stück durch das Korn geſchleift, richtete ſich aber gleich wieder auf und löſte die Gurte. Schwer atmend, nach Luft ringend, ſah ſie ſich um. Sogleich ge⸗ wahrte ſie Heſt, der ganz in der Nähe gelandet war. Er lag nicht ganz, er hatte ſich halb aufgerichtet, und das brachte ſie außer Faſſung. Er hielt den Blick auf ſie gerichtet. Er lebte— der Sturz mußte ihn aus der Ohnmacht ge⸗ riſſen haben. Ohne Atem rannte ſie auf ihn zu, warf ſich vor ihm nieder. Sie ſah, daß ſein Beinkleid nur noch aus Fetzen be⸗ ſtand, Fuß und Bein wieſen furchtbare Brandwunden auf. Er ſtöhnte vor ſich hin, ſein Geſicht war ſchmerzgepeinigt. „Was iſt mit dir geſchehen?“ rief ſie. „Verdammt,“ keuchte Heſt, mehr und mehr aus ſchwerer Betäubung erwachend.„Iſt mir auch noch nicht paſſiert, daß ich mir von einer Frau das Leben retten laſſen mußte!“ „Was war los mit dir?“ „Stichflamme aus dem Auspuffrohr,“ ſtöhnte Heſt.„Und ich war ſo ſtolz auf die Anordnung des Rohres,— nun muß ich die Kiſte umkonſtruieren.“ „Warum haſt du nicht geſchrien, als dich die Stich⸗ flamme traf?“ „Ich habe“, ſagte er,„den Schrei verbiſſen, um dich nicht zu beunruhigen.“ „Was dir hervorragend gelungen iſt,“ Mädchen. „— im nächſten Augenblick war ich dann weg,“ fügte er hinzu. entgegnete das es ab. Das Album mit den fröhlichen Geſichtern lag offen auf dem Tiſch. Die Frau legte ihren Arm darüber, ſchob es leiſe zur Seite. g Breininger erhob ſich.„Verzeiht, ich wollte euch nicht Der Freund drückte ihm die Hand.„Leb wohl— be⸗ ſuch uns wieder— verſprich mir das, und bringe das nächſtemal deine Frau mit!“—— Sie ſaßen in der Küche, Breininger, ſeine Frau, die zwei Kinder. Er ſaß über dem Kreuzworträtſel einer alten Zeitung, in die der Bäcker ihnen heute den Laib Brot ein⸗ geſchlagen hatte.„Geben Sie noch eine Zeitung darum— es wird regnen,“ hatte er einmal zu dem Bäcker geſagt, ängſtlich, daß jener die Lüge nicht merke, daß die alte Zei⸗ tung für ihn ebenſo wichtig war wie das Brot darin, und ſeitdem wickelte der Bäcker immer zwei dicke Zeitungen mit einem freundlichen Lächeln um den Laib, ſo oft er zu ihm 7 J Es läutete. Die Frau ging zur Tür.„Eine Dame iſt da, Willi— ſie will dich ſprechen— ſie ſagt, ſie wäre Frau Forſter.“ Breininger lief ihr verwirrt entgegen. Sie gab ihm herzhaft die Hand.„Das iſt Ihre Frau?— Guten Tag, Frau Breininger, unſere Männer ſind Freunde, wir wollen es auch ſein—“ Die andere ſchwieg verlegen. Sie bekamen nie Beſuch. Auch Frau Forſter verlor ein wenig von ihrer Sicherheit. „Ich bin gekommen,“ ſagte ſie,„ich wollte— mein Mann und ich— aber Dummheit, warum ſollen wir uns denn voreinander ſchämen?— Alſo kurz: Wir haben über euch nachgedacht, und ich habe mich entſchloſſen, auf meinen Poſten zu verzichten und Ihrem Mann die Stellung zu überlaſſen—“ „Aber das geht doch nicht!“ „Doch, es geht!“ ſagte die junge Frau freundlich, aber beſtimmt.„Sie brauchen die Stellung notwendiger als wir — wir können uns einſchränken, und Sie ſind aus der ſchlimmſten Not heraus.— Ich habe bereits mit meinem Chef geſprochen, ich habe ihm alles erklärt, und er iſt ein⸗ verſtanden. Nächſte Woche fangen Sie dort an. Aber was haben Sie denn, meine Liebe? Warum weinen Sie denn? Es iſt doch alles ſo ſelbſtverſtändlich— ſo einfach—“ „So einfach—“ ſchluchzte ſie. Sie weinte noch lange, und als ſie aufſah, ſah ſie ge⸗ rade, wie ihr Mann die andere zur Tür begleitete und ihr ſtumm die Hand drückte. Sprechen konnte er nicht. ſuß N eg l(Ge Auf der Waldwieſe ertönen Gitarren Klarinetten und Flöten. Seltſame Weiſen ſind es, die da klingen. Ich kenne ſie nicht, und doch greifen ſie ans Herz. Es ſind deutſche Melodien, uralte, von denen niemand weiß, wer ſie erſonnen. Dämmerlicht geiſtert unter Buchen und Eichen. Die Lieder locken zur Lichtung. Und da— welch reizvolles Bild! er Mitte des Platzes weht eine Hakenkreuzfahne. We⸗ e Schritte davon lagert die Kapelle. Es ſind junge Bur— hen mit leuchtenden Augen. Sie ſpielen, und über die zieſe ſchwingt im Takt der Rhythmus geſteigerter Kraft 88 Ta hon after 8 und Lebensfreude. Acht Paare d es, die da tanzen, Mädchen und Burſchen, die losgelöſt ſcheinen von aller Erdenſchwere. Es iſt ein buntes Gleiten, ein beſchwingtes Wandeln unter roſaroten Wolken und goldblitzenden Sternen. Es fluten im Reigen die Kreiſe im Wiegen und Springen und Schreiten. Auf und nieder ſteigen die Figuren, die weißen Kleider wehen und wallen wie wogendes Meer. Lebensfreude und ſorgloſe Fröhlichkeit ſprechen aus den Mienen der tanzen— den Paare, die den grauen Alltag vergeſſen haben und im * Zeitloſen auf den Gefilden der Seligen ſchwingen. Der ſogenannke Jäger-Neuner iſt ein alter, aus dem Ammerland übernommener Tanz. Volkstanz, Gemeinſchaftstanz iſt das. Die junge Zeit hat ihn dem Vergeſſenwerden entriſſen und zu neuen Ehren gebracht, weil er allerbeſte Tradition und bodenſtändiges Gut iſt. Unendliche Schönheiten ſtecken in den alten deut— ſchen Volkstänzen, bringen ſie doch den ganzen Reichtu der landſchaftlichen Eigenart zum Ausdruck. Feſt und har— moniſch ſind ſie mit dem deutſchen Volkscharakter verbunden. Mag die Mode ſich gewandelt haben, die Grundfiguren des Tanzes ſind dieſelben geblieben. Würde man den ju— gendlichen Tanzgemeinden die Trachten der Vergangenheit anlegen, wäre der Reiz mittelalterlichen Zaubers vollkom— men. So tanzten die Urahnen: d und ungeſtüm den feurigen„Tampet“ aus der Weſt litz. f ht und ein⸗ fach den„Heidetanz“ aus Wohlde. ndlich reich iſt das Programm der überlieferten Gemeinſchaftstänze. Da zeigt die junge Tanzgemeinde auf der Waldwieſe den derb— komiſchen„Rüpeltanz“, wie wir ihn aus Vildern Dürers kennen, der ſeine tanzenden Bauern in realiſtiſchen Figuren verherrlicht hat. Eine Fülle von Motiven und anmutigen Bewegungen bringen der„Windmüller“ und„Achtervör“ zum Ausdruck, die„Schw ehr“ die„Dölziger Mühle“, der altfrieſiſche„Jäger⸗Neuner“ der„Wartenberger“, der „Märkiſche Achter“,„Bruder Luſtig“ und wie ſie alle heißen. Man ſieht den„Dale⸗Schritt“, der dem Bauerntanz des hohen Nordens entnommen iſt, und die„Weſtgöta-Polka“, die ihren Urſprung im ſchwediſchen Volkstanz hat. Szene aus der ſogenannten Weſtgöka- Polka. und Geigen, Hròhliche M ofinlichlceli bein Cemeinschoſlslonz, Lebendiges Gemeinſchaftsgefühl bringen die Volkstänze zum Ausdruck. Sie wurzeln in den Begriffen„Heimat“ und Volt“. In ihnen liegt die Seele des Volkes verankert, das Blut, das nach Geſtaltung drängt. Jedes Volk hat ſeine Tänze. Die Spanier und die Ungarn, die Ruſſen und die Schweden, die Indianer und die Afrikaner. Wir können ſie alle nachahmen, trotzdem bleiben ſie uns weſensfremd. Es iſt ein unbekanntes Lied, das in fremden Weiſen klingt, ein anderer Rhythmus, der unſerem Blut nicht eigen iſt. Um den deutſchen Volkstanz hat ſich die Volkstanz⸗ bewegung außerordentlich verdient gemacht. Sie iſt nicht alt. Ein knappes Vierteljahrhundert erſt. Kurz vor dem Kriege begann man, die Schätze aus den Tanzkammern der Vergangenheit zu neuen Ehren zu bringen. Es blieb bei beſcheidenen Verſuchen. Praktiſche Bedeutung erlangte die Volkstanzbewegung erſt in der Nachkriegszeit. Und zur zöchſten Blüte entfaltet ſie ſich jetzt nach der nationalen Er⸗ hebung. Heute beſtehen in vielen, vielen Städten volks⸗ tanzpflegende Kreiſe. Auf dem Lande, wo die Gefahr des Ausſterbens dieſer koſtbaren Kulturgüter beſtand, iſt der Bauer zu neuem Selbſtbewußtſein erwacht und hat ſich von der gedankenloſen Nachahmung ſtädtiſcher Lebensformen abgewendet. Da ſitzt der alte Dorfſchulze und blättert in vergilbten Schriften. Längſt vergeſſenes Brauchtum ſteigt lebendig aus der Schnörkelſchrift, darunter mancher Tanz, den die Alten unter der Dorflinde oder auf dem Anger pflegten. Der alte Dorfbewohner iſt zum Mittler der Vergangenheit zur Ge⸗ genwart geworden. Das erfüllt ihn mit ſtolzem Bewußtſein und macht uns alle reich. Faſt alle Volkstänze, die heute getanzt werden, gehen zurück auf die Bürger- und Bauerntänze verfloſſener Jahr— hunderte. Man hat in Deutſchland und im germaniſchen Norden, alſo auch in England und Skandinavien, immer einen figurenreichen Schwingtanz gepflegt, einen Tanz, der weicher wirkt und fließender als der der ſüdlichen Länder. Die moderne Volkstanzbewegung hält feſt an lade elstalie dc, Iced und lurcegel. Teppiche ſind oft die Sorgenkinder der Hausfrau, denn ſie ſollen den Boden ſchonen, ſollen aber auch ſelbſt geſchont werden und zugleich die Räume ſchmücken. Aber gerade beim Teppich macht ſich die liebevolle und ſorgſame Be⸗ handlung bezahlt. Die heute am meiſten vorkommende Teppichart iſt der ſogenannte deutſche Plüſchteppich. Der neue Teppich, ſo wenig ſauber es auch klingen mag, darf erſt nach zwei bis drei Monaten geklopft werden. Bei der plüſchartigen Ober⸗ fläche ſondert ſich zuerſt die Schurwolle in Flöckchen ab, die man ſanft mit weicher Bürſte entfernt, auf keinen Fall mit ſcharfer Teppichbürſte oder Sauger. Legt ſich der„Flor“ und wird er feſtgetreten, dann kann man mit regelmäßiger Reinigung beginnen, ſtets aber bürſten und ſaugen mit dem Strich. Das Klopfen der Teppiche wird ſehr oft verkehrt ge— macht. Wenn man den Teppich von der Rückſeite klopft, ſo wird naturgemäß der meiſte Staub ſchon entfernt. Es genügt dann für die Vorderſeite ein ſanftes Klopfen und ein nicht zu rauhes Bürſten. Haben ſich einmal im Teppich Motten eingeniſtet, ſo gibt es ein radikales Mittel, ſie voll⸗ kommen zu vernichten. Man taucht ein Tuch in kochendes Waſſer mit Salmiakgeiſt, legt es auf die linke Seite des Teppichs und bügelt nun mit ſehr heißem Eiſen langſam darüber. Iſt ein Teppich mit Franſen verſehen, ſo macht man dieſe mit Seifenlauge ſehr naß und bearbeitet ſie mit einer Bürſte, bis ſie ſauber ſind. Dann ſpült man ſie in ſaube— rem Waſſer, das mehrmals gewechſelt wird, bis es nicht mehr ſchmutzig wird. So behandelt man zunächſt die bei— den gegenüberliegenden Seiten, hängt dann den Teppich über eine Schnur, ſo daß die Franſen nach unten hängen, und läßt ſie trocknen.(Möglichſt naß laſſen, denn ſo trock— nen ſie ſehr glatt und liegen hernach wieder ſchön am Boden.) Beim Waſchen der Franſen muß man darauf achten, daß der Tep— pich ſelbſt nicht naß wird. Die Farben des Teppichs bleiben beſonders friſch erhalten, wenn man ihn vor dem Kehren mit feuchtem Salz beſtreut oder ihn nach dem Klopfen mit einem in Salzwaſſer getauchten Tuch abreibt. Ausgefranſte Teppiche oder Vorleger werden mit einer abgetönten, in der Farbe paſſenden Borte einge— faßt. Dies geſchieht zweckmäßig von rechts nach links. Abgetretene Teppiche laſſen ſich noch oft zu Brücken und Vor⸗ lagen zurechtſchneiden, hier helfen als Einfaſſung Borten oder Franſen. Zerriſſene Teppiche wer⸗ den von links geflickt und zweckmäßig mit einem Stück feſtem Leinen oder Drell unterlegt, damit das Geſtopfte einen Halt hat. Riſſe ſind vor dem Klopſen auszubeſſern, weil ſie durch das Klopfen erweitert und ausgefranſt werden. Bouclé-Teppiche, das ſind ſolche mit unaufgeſchnittenen Schlingen auf der oberen Seite, werden genau ſo wie Plüſchteppiche behandelt. Sie ſind halt⸗ barer und preiswerter als Plüſch⸗ den überlieferten Grundfiguren. Nur die Aus⸗ drucksweiſe und äußere Form und Bewegung werden dem Ge— ſchmack und der Auffaſſung der Gegenwart ange⸗ paßt. Es iſt alſo ein organiſches Weiterführen der alten tänzeriſchen Tradition. Ob⸗ wohl der Volks⸗ tanz auch dem einzelnen Tänzer Entwicklungs⸗ und Geſtaltungs— möglichkeiten gibt, iſt er in ſeinen Grund⸗ zügen doch ein Gemein⸗ ſchaftstanz. Ein einzelnes Paar kann nie⸗ mals einen Volkstanz auf⸗ führen. Es iſt immer eine Ge⸗ meinſchaft von Paaren notwen⸗ dig. Auf der Waldwieſe erleben wir die alten Tänze in moderner Gewandung. Wir ſehen, wie ſich die modernen Formen aus den alten Grundfiguren ergeben, aus dem Reigen und der Reihe, aber nicht originalgetreu getanzt werden. Sport, deutſches Turnen und deutſche Gymnaſtik haben ihre Einflüſſe geltend gemacht. Alles Gezierte und biedermeierlich Gekünſtelte, was einigen alten Formen an— haftete, iſt in Fortfall gekommen. Fröhliche Natürlichkeit und ſportliche Friſche erſetzen antike Ausdrucksformen. Die Tänze zeigen, daß ſie zwar alt ſind, aber nicht veraltet, ſon⸗ Sebensfreude und ſorgloſe Fröhlich⸗ keit ſprechen aus dem Geſicht der Tänzerin. Aufnahmen(3): Weſtbild— M. dern ewig jung wie das Volk ſelber. Walter Schumann. eee Aufnahme: Schoepke— M. Der zerriſſene Teppich erhält auf der linken Seite eine kräftige Flickunkerlage und wird dann von rechts ge⸗ ſtopft. teppiche, nur ſind ihre Farben nicht ſo leuchtend.— Ver⸗ ſchoſſene braune Kokos malten färbt man auf, indem man ſie tüchtig mit einer heißen angebrühten Löſung von übermanganſaurem Kali bürſtet Die Löſung darf ziemlich ſtark ſein, ſo daß ſie ganz dunkelbraun erſcheint. Anders⸗ farbene friſcht man genau ſo mit der paſſenden Farbe und mit einer feſten Wurzelbürſte auf. Kokosläufer werden tadellos rein und klar wenn ſie in fließendes Waſſer ge— hängt werden können; ſie ſind aber dabei gut zu befeſtigen. Der Hausarzt rät. Bei anſteckenden Krankheiten ſoll Veſuch grundſätzlich nicht zugelaſſen werden. Auch mit den Familienmitgliedern ſoll der Patient erſt dann wieder zuſammenkommen, nach⸗ dem er mehrfach gebadet worden iſt. Fieber iſt keine Krankheit. ſondern Begleiterſcheinung einer Reihe von Krankheiten. Mit Fiebermitteln ſei man vorſichtig, man vermeidet ſie am beſten ganz, bis der Arzt eingetroffen iſt. Sind bei einem Kinde Krämpfe mit dem Fieber eingetreten, ſo mache man ein Kliſtier aus kaltem Waſſer und lege kalte Umſchläge auf den Kopf. Soll Temperatur gemeſſen werden, ſo iſt das Thermo⸗ meter in die Kuppel der Achſelhöhle zu legen und der Arm im rechten Winkel an die Bruſt anzupreſſen. Das Thermo meter bleibt zehn Minuten liegen. Bei kleinen Kindern mißt man immer im After. Jede Diarrhoe bei Kindern iſt zu beachten. In keinem Falle verſäume man, den Arzt zu rufen. Das Kind mut immer warm gehalten werden. Bei Naſenbluten läßt man den Kopf hintenüber legen, klemmt die Naſenflügel zuſammen oder ſtopft die Naſe mit zehnprozentiger Jodoformgaze aus. Nie ſoll man blutſtillende Mittel, zum Beiſpiel Eiſen⸗ chloridwatte, auf die Wunde bringen außer Jodoformgaze, die eine ausgezeichnete blutſtillende Wirkung hat. Die Entzündung des Fingers gehört zu den ſchweren Erkrankungen und verdient beſondere Beachtung. Man sei deshalb bei dieſer Erkrankung ſehr vorſichtig, auch wenn die Entzündung vorerſt keinen ſchlimmen Eindruck macht. Wenn kleine Fremdkörper wie Staub, Sand, Ruß oder kleine Inſekten ins Auge gedrungen ſind, ſo genügen in der Regel Umſchläge mit kaltem Waſſer oder Fenchelklee. ee eee eee — 3 die da e E en bleu die ele ö f 1 Se 1 Sen, —— 8 ö nes Ao der ec — 42 + 8 ge SU H’ l 3. El 69 Cen ears, Neu He +———ßð·• Ṽ———-53nn ö vbec. F une. Se Cen . S glace d Set. ges O bell gun UU 5 dag, leu deln ben den s(le g 0 4 0 n and, er de geer gas mec be 1 j ö Sens ae acec- —— Sen ed eas C hen Aro Silbenrätſel. a bach be be bet bu e e e ei ell er froſt ge age gie glas gow ha ham haut hu laucht le li li lor ma mann mo ne nei netz org ra rauh rent rit ſchu ſel ſtolz ta a tay ters ti ti u ul za ze Nus crſtehenden 51 Silben ſind 21 Wörter zu bilden, die folgende Bedeutung haben: 1. Sumpfvogel. 2. gräflicher Titel. 3 alter Junggeſelle. 4 winterliche Naturerſcheinung, 5. Zierſtrauch. 6. anger Herzenserguß. 7 Tonkünſtler, 8. männlicher Perſonenname. 9 mathematiſche Fläche, 10. geſchichtlicher Ort in der bayeriſchen Rheinpfalz, 11. Raubvogel. 12 Fiſch. 13. Stadt in Italien. 14. Nadelholz, 15. aſiatiſches Land 16 Gedichtform. 17 berühmter Säuer⸗ ling. 18. Stadt in Schottland. 19 banktechniſche Bezeich— nung. 20. amerikaniſcher Dichter, 21 Teil des Auges. Sind die Wörter richtig gebildet. ergeben Anfangs- und End—⸗ buchſtaben, beidemal von vorn nach hinten geleſen, ein Zitat von Lukianos. NIVEA Sprichwort-Rätſel. d. ſe ich- schaumend. wundervoll um Geschmack 20r die grosse ſube 1. Er irrt ſich immer zu ſeinem Vorteil. 2. Nichts iſt ſo böſe, es findet ſich etwas Gutes dabei. 3. Neues klingt, altes hinkt. 4. Es iſt ein Aber dabei. 5. Selten iſt allzeit angenehm. 6. Es iſt etwas faul im Staate Dänemark. 7. Ein gutes Wort findet eine gute Statt. Vorſtehenden Sprichwörtern iſt je ein Wort zu ent⸗ nehmen; dieſe ergeben dann, zu einem Satz vereinigt, ein weiteres Sprichwort. Schach-Aufgabe. a b e 8 1 5 c,, ,. a b f Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. . Schiebe-Rätſel. Martin— Lurlei— Adonis— Reptil— Perſien. Man ſchreibe die vorſtehenden fünf Wörter unterein— ander und verſchiebe ſie ſo lange ſeitlich, bis zwei Buch⸗ ſtabenreihen— die erſte von oben nach unten, die zweite von unten nach oben geleſen— ein ſommerliches Vergnü⸗ gen ergeben. Scherz-Silbenrätſel. Iſt 1—2 herbeigekommen, Ruft mein Herz mir zu 7—6: Weibchen wird beim Arm genommen: 7-4 ſag' ich, kleine Hex'! 4—5 wird das Mahl genommen, Daß ich 6—7, das iſt klar; 8 wird aus dem Schrank genommen Und befreit von Staub und Haar. 3—4—5 iſt angebrochen, 1 erglänzt. und 2 iſt mild, Meinen 2—8 von den Wochen 1 Schlepp' ich nicht ins Luſtgefild'. Nun geht's los zum Zeitvertreibe In die grüne Sommerpracht, Und ich trag' dich auf dem Leibe: 1—2 und ſo fort bis 8 echt: Silben⸗ — Das Wetter Auslaſſ ——— Denkſpo C mitnimmt. A nach. Scherzfr 4. Woche, 5. Eſſen, 6. rück, holt Bund bringt dieſ Das erſte Paar Iſt wandelbar, Scharade. Auch hier oft nicht wie dort; Die dritte ſchallt Gar ſchön im Wald Und auch an anderm Ort. Als Berg bekannt Im Schweizerland; Wie heißt das ganze Wort? Napf, Rätſel: Auflöſungen aus letzter Nummer: Illuſtriertes Kreuzwort⸗Rätſe Habana, zende, Mantel, Speer. =örter einzuſtellen. 5 Umwandlungs⸗ Aufgabe: nen, teilen, ſtolpern, ernten, laden, rauben, arten, efern, ranken.— Raetſelrater. 1. Drohne, 2. Anni, 3. Segen, l Treptow, 7. Tutti, 8. Emil, 9. Rum⸗ mel, 10. Ware, 11. Iran, 12. Lattich, 13. Liga, 14. Schuppen. röſten, will ſeinen Willen han.— ungs⸗ rt⸗Aufgabe: agen: Aufgabe: Mäch)re,(W)ahn, Salbeli) S(phitz,(O)range, Schlrpein, Namen⸗Verſteck⸗Rätſel: demar, 3. Robert, 4. Albert, 5. Georg. J Reit: Hering— Ehering. Der Landjäger fährt erſt mit A hinüber und läßt dieſen drüben. Dann fährt er zu⸗ en hinüber, nimmt dafür A mit 5 zurück und läßt ihn auf dem andern Ufer, während er nun Dann fährt er noch einmal zurück und holt Leilt) 1. Weil Vater nichts zu ſagen hat. Ralſht, 1. Sebald, 2. Wal ſie klatſcht. 3. Der zweite. 5: Waage⸗ Wein, Diener. Senkrecht: Tafel, In dieſer Reihenfolge ſind die angeln, traben, (Celle, „Relmhiſe, Qualm), Palſhte, er.— Schwimmſport. 2. Wenn 5 Zeichnung: Stange 3 Was aus einem Schreibfehler werden kann. Verliebte Leute. „Wirſt du mich immer lieben, Oskar, mal alt und häßlich geworden bin?“ „Süße Laura— natürlich wirſt du mal älter— aber häßlicher kannſt du in meinen Augen nicht werden!“ auch wenn ich N12. DeerzachsfScderg SUbigsoschgkteg, des Haa. Vom PaSHafzt ex per fin N Haarwuchsmittel flegemittel von RM 1.— bis 7.50 von 1. 30 bis 6.— 2 Sriteff nc gSeW fieser Haarwaschmittel von RM O. 18 bis 1.50 Anekdoten noch ein junger mich zu kennen.“ Rechtsanwalt, al den Worten ins gemeldet hereinkomme, Sie tauſend Taler verdi „Tauſend Taler?“ „Ja, mein Herr, Sie ſind bei Tiſch, entf ich will lieber auch zum E vorſprechen. Jetzt falle ich Ihnen ja nur zur Laſt.“ „Nicht im geringſten!“ rie „Bleiben Sie doch, und ſe Döring nahm Platz und aß für zwei. Nach aufgehobener beiſeite und ſagte: Taler verdienen?“ „Ich höre.“ erwiderte Döring ſehr ernſthaft,„Sie haben eine Tochter zu verheiraten und wollen ihr zehntauſend Ta⸗ n Sie die Tochter mir, ich nehme ſie mit n. dabei profitieren Sie tauſend Taler!“ Sprach's, verbeugte ſich und ging von dannen. Napoleon III. 1 kopf!“ platzte der Miniſter?“ „Sagen Sie, 8 ler mitgeben. Gebe neuntauſend Talern im Sommer 1854 den den wichtige Arbeiten der Kaiſer von einem Augenſchein, die auf ſters angelegt wurde. Napoleon mit einem a kapitän ernannt hatte. Da wandte ſich der Kaiſer Marineminiſter und ſagte lachend: kur Ihres Mannes wirklich ſolche Frau Dünnbier:„Na, mächtig! Magermilch, der tätowierte Ozeanda iſt jetzt nur noch ein Rettungsboot!“ Zur Erheiterung der Pfarrer einen Band Re ihr gefallen habe. „Ach, Herr Pfarrer, Buch iſt Gottes können!“ Mann. Der willkommene Mittagsgaſt. Ein Berliner Rechtsanwalt war ſeines allgemein bekannt geworden. Eines Kaffeehauſe, in dem viele Schauſpie auf ihn, und man behauptete. daß ſchen zum Mittageſſen eingeladen h „Was gilt die Wette?“ Geizes wegen Tages kam in einem ler verkehrten, die Rede er noch nie einen Men⸗ abe. ſagte Theodor Döring, damals „Er ſoll mich darum bitten, ohne Die Wette wurde angenommen. Am folgenden Tage ging Döring zur Tiſchzeit zu dem dieſer eben am Tiſche ſaß, und trat mit Zimmer:„Verzeihen Sie, daß ich ſo unan⸗ * aber es betrifft eine Sache, wobei enen können.“ rief der Rechtsanwalt begierig. nicht mehr und nicht weniger. Aber chuldigen Sie, daß ich geſtört habe— ſſen gehen und gelegentlich wieder der Rechtsanwalt ängſtlich. ien Sie mein Gaſt!“ Tafel nahm ihn der Rechtsanwalt „Nun zur Sache. Womit kann ich tauſend Der Schafskopf. beſuchte mit der jungen Kaiſerin Eugenie Alte heraus. * Guter Erfolg. Frau Dünnbier, * Kriegshafen Cherbourg. Dort wur⸗ ausgeführt. Eines Morgens nahm Boote aus eine große Schleuſe in beſonderen Wunſch des Marinemini⸗ Während der Fahrt unterhielt ſich lten Seemann, den er zum Hafen⸗ Das Geſpräch kaum auf die Schleuſe. „Meiner Meinung nach hat man da viel ins Waſſer geworfen,“ meinte der Hafenkapitän. „Man verſichert aber,“ würde ſehr vorteilhaft ſein.“ „Wer Eurer Majeſtät das erwiderte der Kaiſer,„die Sache geſagt hat, war ein Schafs⸗ zu dem neben ihm ſitzenden macht die Entfettungs⸗ Fortſchritte?“ mpfer auf ſeiner Bruſt kranken Bäuerin bringt ihr der uter. Später fragt er ſie, wie er wenn ich nicht gewußt hätte, das Wort, reineweg ſchief hätt' ich mich lachen Geld nutzlos „Hören Sie es, Herr wieder mehr zucker- und mehlhaltige Stoffe zu ſich nehmen kann. (Schluß des redaktionellen Teils.) Schutzgewebe Unſere Zeit hat wieder eine Handfertigkeit zu Ehren gebracht, die bereits endgültig durch die Maſchine abgelöſt erſchien: das Handweben. Dieſe jahrhundertelang geübte Volkskunſt erwacht in Bauern- und Siedlerſtuben zu neuem Leben und weckt das ſtändnis für ein techniſches Verfahren, das U Ver⸗ zu den älteſten und wichtigſten Erfindungen des Menſchen überhaupt gehört Schlinggewächſe und leicht biegſame Zweige mögen den Men⸗ ſchen angeregt haben, Flechtwerke herzuftellen, die vielleicht zu⸗ nächſt nur zu hüttenähnlichen Gebilden führten, bis er in immer neuen Entdeckungen und Erfindungen zu geflochtenen W̃ und Matten, zur planmäßigen Faſergewinnung, zum W̃ und ſchließlich zum Webſtuhl kam Iſt es uns heute, im des mechaniſchen Webſtuhls, noch bewußt, daß ſich der Menf die Erfindung des Flechtens und Webens eines 1 Schutzmittel aneignete. das ihn vor den Unbilden der 2 und des Klimas ſchützte und ihm ermöglichte, die dadurch denden Energien anderen Aufgaben zuzuwenden? Längſt hat der Menſch die urſprünglichen, einfachen ſchaftsformen verlaſſen und ein überaus vielgliedriges, weltumſpan⸗ nendes Wirtſchaftsſyftem geſchaffen: aber dem einmal gefundenen Schutzprinzip getreu. überzieht er auch ſein heutiges W̃ a reich mit einem Netzwerk von Schutz⸗ und Sicherungseinrich die wie die Fäden eines Gewebes ineinandergreifen u denen das Verſicherungsweſen, ſo, wie es von der deutſe vatverſicherung aufgebaut wurde, beſonders hervorragt. * iſt dieſes Netz, daß es faſt keine Gefahr gibt. deren Auswirkungen abzufangen es nicht in der Lage wäre. Das Leben des Menſchen von Jugend auf, das Familienleben bis über den Tod hing Bauernhof, Handwerk und Induſtriebetrieb, Handel und Ver Schutzgewebe der deutſchen Pritvatverſiche alles wird von einem 36 rung gegen vielerlei Gefahren geſichert. Ein heimtückiſches Leiden Die Zuckerkrankheit(„Diabetes mellitus“) iſt ein heimtückiſches Leiden, weil— wenigſtens in den erſten Stadien— keine auf⸗ fallenden oder beſorgniserregenden Erſcheinungen auftreten. Ab⸗ magerung, Mattigkeit, Arbeitsunluſt, ſtarkes Durſtgefühl, Neigung zu Furunkeln, ſind zumeiſt die Beſchwerden, die den Verdacht auf Zuckerkrankheit erregen. Durch die Entdeckung des Inſulins iſt der Arzt in der Lage, N die ſchwerſten Folgeerſcheinungen der Krankheit zu verhüten oder zu beſeitigen. Aber die Inſulinwirkung hält nur kurze Zeit an. und das Präparat muß immer wieder eingeſpritzt werden, was für den Patienten mit allerlei Unbequemlichkeiten verbunden iſt. Die Pancreſalets(Tabletten nach Dr. Richard Weiß) ſind ein wirkſames und verträgliches Mittel. das innerlich genom⸗ men. nach den Berichten in der mediziniſchen Fachpreſſe in leichteren und mittelſchweren Fällen alle Anforderungen für die Diabetes⸗ behandlung erfüllt. Bei zahlreichen Patienten wurde eine Herab⸗ ſetzung, ſelbſt ein Verſchwinden der Zuckerausſcheidung um Urin feſt⸗ geſtellt. Die Pancreſalets werden auch bei längerem Gebrauch gut vertragen, verurſachen keine Nebenerſcheinungen und erhöhen die Toleranz für Kohlehydrate, ſo daß man allmählich in der Nahrung Die zeilung kommt in jedes haus, Nutzt das durch Das Spezlolmitftel zor Pflege der Hö N 30, 50 und R Denken Sie, Frau Inſerate aus! 2 N n- Leber- wirksames Naturmittef M 2. Jallensteine te, NVE R D n 41 fn a fancrautager Flechten, ſchwerheilende Wunden heilt San. Rat Dr. Strahls Hausſalbe kühlend und ſuckreizſtillend Doſe RM 1,18 u. RM 2,07. Litera⸗ tur u. Probe durch Chemiſche Fabrik Dr. Hoffbauer, Berlin SW 68/54 Profe 65 40. ordern. er being! eine sghertgevoba liche Leistung. Zu- endung kostenlos. E.& B. Stricker, fahrradtahrik Brackwede-Biele feld 381 glicher jahnp zieht Eure ftinder zu regelmäßiger. li lege und gebt ihnen „Zum Wochenende“ und„Zum Zeitvertreib“ Nr. 36 erſcheinen als Beilage. D. A. 2. Vi. 35: 664 025. Pl. Nr. 7 Für die auf dieſer Seite erſchernenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Wi ler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonn- tagsblatt Deutſcher Provinz-Verleger, ſämtlich in Verlin WS, Mauerſlr. 20. 1 eee eee — 9 4 . If che am Mit und —— Lachell ö 8 Elothilde von Steg mon. Urheberrechtschutz: E ünf Türme⸗Verlag, Halle(Saale). 8: Nachdruck verboten. Der Südamerikaner, wie um jede Ueberlegung ab— zuſchneiden, winkte dem Kellner und beglich trotz Horſts Proteſt die geſamte Rechnung. „Dieſe Freude müſſen Sie mir ſchon laſſen, Senhor“, ſagte er bittend.„Es handelt ſich doch um eine halb ge⸗ f tliche Angelegenheit, und ich habe Sie um dieſen Abend gebeten. Glauben Sie mir“, fügte er lächelnd hinzu, »ich werde bei der geſchäftlichen Verbindung mit Ihnen ſchon auf meine Koſten kommen.“ Schien es Horſt wieder nur ſo, oder lag etwas wie ein kleiner verſteckter Hohn in den Augen des Südländers— aber er mußte ſich ſicher täuſchen. Woher kam eigentlich dies unbeſtimmte, unbehagliche Gefühl, das er Senhor Baſtieni gegenüber immer wieder empfand? Er ſchob es auf die Eiferſucht. Immerhin nahm er ſich vor, die Ab— machungen geſchäftlicher Art, die Senhor Baſtieni im Ver⸗ lauf des heutigen Abends ihm vorgeſchlagen hatte, ſeinem Anwalt zur ſehr genauen Kontrolle zu übergeben. Endlich brach man auf, nachdem Senhor Baſtieni in der kleinen Bar, die neben dem Speiſeſaal lag, noch ſchnell ein paar Cocktails hatte ſervieren laſſen. Helma hatte erſt gezögert, dann auf einen auffordern— den Blick des Südamerikaners und ſein lächelndes:„Was wir lieben!“ ihr Glas mit einem krampfhaften Lächeln gegen Horſt erhoben und es in einem Zuge geleert. Horſt überſchlich ein Gefühl des Schreckens und der Abwehr. Was war denn nur mit ſeiner kleinen Helma geſchehen? Hatte ſie dem Sekt zu ſehr zugeſprochen? Die drei Glas, die ſie getrunken, waren offenbar zu viel für ſie geweſen. Die Art, wie ſie ihm jetzt lockend— er konnte ſich nicht helfen—, beinah ſchamlos in die Augen geſehen— nein, es paßte nicht zu dem ſcheuen Mädel, das er heute nach— mittag vor ſich gehabt. Es paßte ebenſowenig zu einer Dame wie die Art, ein Glas des ſcharfen Cocktails hin— unterzugießen wie ein Mann. Immer fremder wurde ihm ſeine kleine Adoptiv— ſchweſter. Es war doch vieles an ihr, was anders werden mußte. Da würde er viel zu tun haben. In ſeine Liebe von heute, die ihn überkommen wie ein Frühlingsſturm, ſchattete Traurigkeit. Aber er machte gute Miene zum böſen Spiel. Gemeinſam beſtieg er mit Senhor Baſtieni und dem jungen Mädchen einen Wagen, der vor dem Hotel hielt. Es war ein eleganter, dunkelblauer, amerikaniſcher Wagen. 4 „Ich habe ihn für die Zeit meines Hamburger Aufent— halts von einer Firma gemietet!“ erklärte der Südameri— kaner.„Die Autotaxen in allen Ehren, aber ich liebe es nicht, in Wagen zu fahren, in denen jeder Beliebige ge— ſeſſen. Bitte, ſteigen Sie ein!“ Bald rollte der Wagen von dem Reſtaurant fort dem Viertel von Sankt Pauli zu. Die Straßen hier in den vornehmen Geſchäftsgegenden lagen bereits im Dunkel. Je mehr man ſich aber Sankt Pauli näherte, um ſo lebendiger wurde es draußen. Schon flammten die erſten Lichtreklamen auf: Feuerräder drehten ſich raſend auf einem grünen oder blauen, leuchtenden Hintergrund, Licht⸗ ſchlangen rannten an Häuſerwänden empor und ver— kündeten Adreſſen von Vergnügungslokalen, Zahnpaſten, Schuhgeſchäften— die Großſtadt lockte und rief mit jauſend bunten Lichtern. Es war trotz des Spätherbſtes ein Abend von ſommerlicher Süße. Die Fenſter der zahlreichen Cafés und Tanzlokale der Reeperbahn waren geöffnet; von überauher kam Muſik, Lachen, Lärmen. „Hier iſt es luſtig— nicht wahr?“ Der Südamerikaner ſah mit einem beifallheiſchenden Lächeln zu Horſt. Der machte ſein ſteifſtes, norddeutſches Geſicht. „Verzeihen Sie“, ſagte er froſtig,„wenn ich da nicht mit tun kann! Ich fühle jetzt, es war ſehr unrecht von mir, jetzt hierher zu kommen. Hierher gehören nur luſtige Menſchen, nicht ſolche wie ich!“ Er wollte ſagen: die in Trauer ſind. Aber er ſchwieg. Denn auf einmal war ihm, als wäre es nicht nur die Trauer um den Vater, die zwiſchen ihm und der lauten Fröhlichkeit Sankt Paulis ſtand— nein, auch die Trauer um Helma. Um Helma, die mit glänzen⸗ den Augen aus dem Fenſter ſah, die eifrig und immer eifriger ſprach, die, jetzt auf eine Lichtreklame deutend, mit einer verlangenden Stine ſagte: „Dorthin, in dies Lokal möchte ich. Das muß intereſſant ſein: Varieté, Tanz.“ „Aber Helma!“ Horſt war nun wirklich ehrlich empört. War das noch ſeine kleine Helma, die durch den Tod des Pflegevaters ſo tief getroffen, bie ſchluchzend neben ihm in dem Geſellſchaftszimmer des Hotels geſeſſen? Aber ehe er noch etwas zu erwidern vermocht, hatte der Süd⸗ amerikaner dem livrierten Chauffeur ſchon zugerufen: „Paradiespalaſt!“ Horſt wollte vor dem Südamerikaner, der ihm von Minute zu Minute unerträglicher wurde, keine Szene machen, ſonſt hätte er einfach den Wagen halten laſſen und wäre mit Helma ausgeſtiegen. Nun bog der Wagen in eine kleine Seitengaſſe, hielt; der Chauffeur wandte ſich um.„Was iſt?“ hörte Horſt den Südamerikaner duech das Sprachrohr 5 2 1 . 1 ö f ö — 5 — 1— ſagen.„Ach f ſo, die Zufahrt iſt geſperrt? Nun, dann ſteigen wir hier aus und gehen die paar Schritte zu Fuß.“ Der Wagen hielt. Baſtieni ſtieg aus, half Helma heraus. Horſt folgte. Man ging ſchweigſam durch die kleine, dunkle Gaſſe. „Hier durch den Torweg kommen wir von hinten an den Paradiespalaſt' heran“, wandte ſich Senhor Baſtieni an Horſt, der verbiſſen ihm und dem jungen Mädchen folgte, als gehörte er nicht dazu. Da plötzlich ergriff Baſtieni Helma beim Arm, wich mit ihr zur Seite, trat ſchnell in eine kleine Niſche, die ſich ſeitwärts in die Wand des Torwegs ſchmiegte. Denn ein Trupp offenbar be⸗ trunkener Seeleute kam ihnen entgegen. Horſt ging ruhig vorwärts— da auf einmal ballte der eine, unverſtändliche Drohworte murmelnd, ſeine Fäuſte. Ehe Horſt noch recht wußte, was mit ihm geſchah, brach er, von einem furchtbaren Hieb mit einem Schlagring ge⸗ troffen, zuſammen. Dreizehntes Kapitel. Hopmans Freund Martins hatte die Depeſche an die Wirtſchafterin Lindemann programmäßig bekommen. Denn Frau Lindemann, war nur ein fingierter Name, und die Dahnſtraße eine fingierte Adreſſe, die der Poſt genau bekannt war. Alle derartige Nachrichten Hopmans wurden ſofort an Martins weitergegeben. Ebenſo hatte Martins das zweite Chiffretelegramm Hopmans erhalten. Nun ſtand er auf dem Bahnhof und ſpähte an der Sperre aufmerkſam nach einem Manne, auf den die Be— ſchreibung paßte, die ihm in dem Chiffretelegramm ge— geben worden war. Endlich ſah er in einer Menſchen⸗ gruppe bieſen langen, hageren, dunklen Mann, den Hopman ihm beſchrieben. Er wurde von einem anderen unterſetzten Menſchen empfangen. Vorſichtig folgte Martins den beiden und fuhr ihnen in einer Autodroſchke nach. Die beiden fuhren in einer Taxe nach dem Zentrum der Stadt und überquerten den Akazienplatz. Bald hielt die Taxe vor einem kleinen Privathotel, in dem die beiden Männer verſchwanden. Martins ſchlenderte wie ein Straßenpaſſant, der die Auslagen betrachtet und nichts Beſſeres zu tun hat, als Welt und Menſchen zu betrachten, in der Straße hin und her. Nach einiger Zeit erſchienen die beiden Männer wieder und gingen in einem leiſe geführten Geſpräch die Straße hinunter. Unauffällig folgte ihnen Martins. Er konnte gerade noch einige Brocken der Unterredung auffangen, dann trennten ſich die beiden Männer und beſtiegen jeder eine Elektriſche, die ſie in entgegengeſetzter Richtung fort— führte. Martins ſchwang ſich ar Vorderperron der Bahn, die der eine der beiden Männer beſtiegen, und ſtellte nach einiger Zeit mit Befriedigung feſt, daß der Mann vor dem Oſtbahnhof ausſtieg, von dem aus die Züge in Richtung Gernrode gingen. Dann fuhr Martins mit einer anderen Bahn zurück dem kleinen Privathotel. In einem Zigarrenladen daneben hatte er ein kurzes Geſpräch mit einer Nummer und ſchritt dann, langſam gehend, auf und ab. Nach einiger Zeit kam ein Herr auf ihn zu. Die beiden begrüßten ſich und gingen dann zu— ſammen in das Privathotel, wo ſie nach dem Wirt fragten. Der Portier holte ihn aus einem Hinterzimmer heraus. ö 2 31 Der Wirt war ein dicker, behäbiger Mann mit einem roten, gutmütigen Geſicht. „Können wir Sie in einer diskreten. Angelegenheit einmal ſprechen?“ fragte Martins. Der Dicke ſah die beiden mißtrauiſch an: „Wollen Sie eine Offerte machen? Dann bedaure ich. Oder ſind Sie vielleicht von der Steuer? Bei mir iſt alles in Ordnung; da kann jeder, der will, in die Bücher gucken!“ Martins lächelte amüſiert.„Weder das eine, noch das andere, Herr Stiewe! Wir erbitten nur eine private Aus⸗ kunft von Ihnen!“ Bei dieſen Worten N ſeinen Mantel und ze Marke, die er a * rtins öſſnete der andere Herr zte unauffällig auf eine kleine am Jackett befeſtigt hatte. „Nun bin ich im Bilde!“ meinte Herr Stiewe. dann kommen Sie mal, meine Herren!“ Als ſie in einem kleinen Hinterzimmer mit einer Doppeltür angelangt waren, in dem ein Tiſch, ein paar Stühle und ein Schreibtiſch ſtanden, meinte Herr Stiewe: „So, hier können wir ganz ungeſtört reden! Womit kann ich Ihnen dienen?“ „Bei Ihnen wohnt im Hotel ein ausländiſch ausſehen⸗ der Herr, dick, mit gelblichem Gesicht“, begann Martins. Er wollte gerade eine ganz genaue Beſchreibung geben, da unterbrach ihn Herr Stiewe: „Bin ſchon im Bilde!“ ſagte er.„Na, das wundert mich nich: daß ſich die Kriminalpolizei nach dem mal er⸗ kundigt. Ich war ſchon lange der Meinung, daß mit dem was nicht ſtimmt. Da iſt etwas mulmig, meine Herren! Was, weiß ich allerdings nicht.“ „Um das herauszubekommen, Herr Stiewe, ſind wir * Na, ja gerade gekommen! Erzählen Sie uns, bitte, was Sie wiſſen über dieſen Herrn; es bleibt natürlich ganz unter uns!“ „Ja— alſo, dieſer Herr iſt ein Südamerikaner namens Callero! Er wohnt ſeit einigen Wochen bei mir— und niemand weiß, was er eigentlich treibt. Er behauptet, er wäre Chemiker und hätte eine Anſtellung hier in einer Fabrik. Nun, meine Herren— wie kann man eine An— ſtellung haben und faſt den ganzen Tag zu Hauſe hocken? Das geht doch nicht. Manchmal kommt der Herr Callero mit großen Kartons und Paketen zurück. Und dann ſcheint er in ſeinem Zimmer irgend etwas zu ſchmurgeln und zu kochen, denn durch das Schlüſſelloch ſteigen mitunter ſo chemiſche Dämpfe auf, ſo daß ich ſchon immer Angſt hatte, es würde noch einmal ein Unglück geben. Mit ſo chemiſchen Sachen ſoll man nicht in einem Privathauſe hantieren, dazu gehört ein Laboratorium. Ich hab' das auch dem Herrn energiſch geſagt— und er erklärte, daß er ſowieſo in den nächſten Tagen abreiſen würde. Und da er gerade in der letzten Woche ſeine Miete wieder einmal bezahlt hatte, ſo hab' ich für die paar Tage Fünf gerade ſein laſſen.“ „So?! Sonſt hat er alſo auf Stottern bezahlt?“ „Ja! Er hing offenbar ganz von einem Manne ab, der ihn ab und zu beſuchte und der eine Art Landsmann von ihm zu ſein ſchien. Wenigſtens ſah er auch ein bißchen gelb und exotiſch aus.“ „War dieſer andere Mann vielleicht groß, ſchlank und elegant— mit ſchwarzen Augen?“ fragte Martins. „Akkurat ſo!“ bekräftigte der Wirt.„Dieſer andere ſchien Geld zu haben. Denn immer, wenn er kam, wurde mein Mieter wieder flott. Im übrigen aber ſcheinen ſich die beiden nicht ſehr zu lieben, denn es gab oft in ſpaniſcher Sprache ſolchen Zank, daß man es bis ins Treppenhaus hörte. Sie ſcheinen beide etwas nervös zu ſein. Der Herr Callero zum Beiſpiel fragt alle halben Stunden nach Zeitungen, Briefen, Telegrammen. Wer das tut, der hat kein gutes Gewiſſen, das weiß ich aus meiner Erfahrung als Wirt. Der hat irgen etwas ausgefreſſen. Aber nun hat es ja bald ein Endes denn ich hörte vorhin, wie der Schlanke zu dem Kellner ſagte:„Nun, mein Freund Callero wird bald von hier abreiſen.“ Die beiden Herren ſahen ſich bei dieſen Worten des Wirts bedeutungsvoll an. Dann ſchüttelte Martins dem dicken Wirt herzlich die Hand: „Vielen Dank, lieber Herr Stiewe! Sie haben uns einen großen Dienſt erwieſen durch Ihre Mitteilungen, und vielleicht ein großes Unglück verhütet!“ Der Wirt wurde bleich: „Um Gottes willen! Es handelt ſich doch nicht um ein Verbrechen hier in meinem Hotel?“ „Seien Sie ganz ruhig! Ihnen und dem Hotel droht keine Gefahr! Und daß auch von einem anderen Menſchen hoffentlich die Gefahr abgewendet wird, dazu haben Ihre Mitteilungen weſentlich beigetragen!“ Dann verabſchiedeten ſie ſich von Herrn Stiewe. Im eifrigen Geſpräch gingen die beiden Herren dem Polizei— präſidium zu. Dort führte Martins ein Geſpräch mit dem Poſtamt in Gernrode, wo in dem Amtszimmer des Poſt— meiſters ein ſchlanker Mann im Monteuranzug ſaß und mit dem Poſtmeiſter zuſammen eine Zigarre rauchte. Als das Geſpräch gemeldet wurde, ſprang er lebhaft auf und hörte mit angeſpannter Aufmerkſamkeit, was ihm da von der Hauptſtadt aus mitgeteilt wurde. Dann ging er mit einem Gruß hinaus in die dunkle Nacht in Richtung auf das Schloß zu, das er vorſichtig umkreiſte. Vierzehntes Kapitel. Im' Schloß Gernrode ſchlief alles, als ſich Fanny, die Zofe, von einem Manne trennte, der da in der Dunkelheit auf ſie gewartet hatte. „Ich kann nicht mehr!“ flüſterte Fanny, und Tränen liefen ihr über ihr Geſicht.„Ich halte es nicht mehr aus!“ „Dumme Gans!“ gab der Mann ſcharf zurück.„Willſt du im letzten Moment die Courage verlieren? Dann iſt es aus mit uns, das weißt du! Wenn du aber vernünftig biſt, dann wird alles gut. Wir haben Zeit gewonnen, und die werden wir nutzen. Wenn wir in vierzehn Tagen drüben ſind und reich, dann wirſt du alles hier ſchnell ver— geſſen haben!“ 8 Das Mädchen wiſchte ſich die Tränen ab: „Ich kann ja doch nicht gegen dich handeln!“ ſagte ſie mutlos.„Ich kann mich ja nicht von dir trennen!“ „Na alſo, dann ſei vernünftig und tue, was wir dir geſagt haben! Und nun gute Nacht— ich hab' noch zu ſchreiben!“ Der Mann drückte einen flüchtigen Kuß auf den Mund des Mädchens, das ihn in ſehnſüchtiger Angſt anſchaute. Dann ging er ſchnell den Weg zu dem Dienerſchafts⸗ gebäude des Schloſſes, indeſſen das Mädchen den Gang zum Schloß hinaufeilte. Beide ahnten nicht, daß ein Mann in Monteurkleidung hinter der großen Buche verborgen geſtanden und die Unterredung mit angehört hatte. Als die Schritte der beiden verhallt waren, kam der Mann vorſichtig aus ſeinem Verſteck hinter dem alten Baum hervor: Jetzt wird es Ernſt!, dachte er und ſah hinauf zu den dunklen Fenſtern, hinter denen er Helma von Bodenberg ſchlafend wußte. Noch vierzehn Tage— nun, in denen kaun man wirklich allerlei erreichen. Dann ſchlich er vor— ſichtig bis an die dichte Allee, die vom Schloß aus hinein in den dunklen Park führte, und ging, im Schatten der Nacht und der hohen Kaſtanienbäume, tiefer hinein in den einſamen Park, bis er zu der Südſeite bei den Treib— häuſern und Verſuchspflanzungen angelangt war. Beim Schein einer Blendlaterne öffnete er mit einem Nachſchlüſſel die niedrige Tür zu dem erſten Treibhauſe und begann verſchiedene Werkzeuge auszupacken, mit denen er irgendwelche geheimnisvolle Manipulationen ausführte. 1 280 (Fortſetzung folgt.) 577 777... 8 — r 3—. . 3— 85 „„ . — e — rr b —— — . 5— — Nr —— 3 . e — e 5 2 a „ e. 777 ee E Her Punktelamyf beginnt Die Fußball⸗Gauliga marſchiert auf. Nachdem am erſten September⸗Sonntag die Spiele um den Vereinspokal mit der er⸗ ſten Schlußrunde fortgeſetzt wurden, beginnt nunmehr am 8. September der neue Punk⸗ tekampf der Gauliga(und zugleich auch der unteren Klaſſen) zur Deutſchen Fußball⸗ Meiſterſchaft 1935/36. Im Hinblick darauf dürfte eine Zuſammenſtellung der einzelnen Gaue intereſſieren, zumal durch Auf- und Abſtieg neue Vereine auftauchen bezw. be⸗ kannte Mannſchaften in der oberſten Klaſſe nicht mehr zu finden ſind. Mit Ausnahme der Gaue 1(Oſtpreußen), 2(Pommern) und 8 Giederfachſen) umfaſ⸗ ſen die übrigen 13 Gaue beſtimmungsgemäß zehn Vereine Der Gau Oſtpreußen hat be⸗ ganntlich für dieſe Saiſon ein ganz neues Spielſyſtem feſtgelegt. Im Gau 2(Pom⸗ mern) bleibt es wie im Vorjahr bei zwei Gruppen(Oſt und Weſt) mit je ſieben Ver⸗ einen. Im Gau Niederſachſen ſpielen aus— nahmsweiſe auch in der neuen Spielzeit noch elf Mannſchaften, da für drei abgeſtie⸗ 2755 Vereine wieder drei Mannſchaften auf⸗ rücken. Von den aufgeſtiegenen Vereinen ſteht der größte Teil erſtmalig in der Gau⸗ liga. Lediglich Wacker Berlin, TSV Neuen⸗ dorf. Kurheſſen Marburg, Germania Bröt— zingen und FC München haben ſich, nach⸗ dem ſie im Vorjahr den bitteren Weg des Abſtiegs gehen mußten, wieder emporgear— beitet Abgeſtiegen ſind u. a. ſo be⸗ kannte Vereine wie Union Oberſchöneweide, die einmal mit dem Hamburger SV im deut⸗ chen Meiſterſchafts⸗Finale ſtand, ſowie Jahn Regensburg. Duisbura 99 und Schwaben Augsburg, die Vereme unſerer Standard⸗ Internationalen Jakob, Buſch bezw. Lehner. Mit Ausnahme von Oſtpreußen und Kommern ſind in allen Gauen in einer Gruppe mit Hin- und Rückſpiel der neue Gaumeiſter ermittelt, der dann im Frühjahr nächſten Jahres den Kampf um die Deutſche Meiſterſchaft aufzunehmen hat. Die Gau⸗ liga von 3 bis 16 ſieht wie folgt aus.(Neu⸗ linge angekreuzt): Gau 3(Brandenburg): Hertha/ BSC, Viktoria 89. Minerva 93, Berliner SV 92, Tennis/ Boruſſia, Blau/ Weiß, VfB Pankow, Spandauer SV. Wak⸗ ker 04(5), SV Nowawes 03 49. Gau 4(Schleſien): Vorwärts /Raſenſport Gleiwitz. Beuthen 09, Vorwärts Breslau, Deichſel Hindenburg. Ratibor 03, Breslau 06, Preußen Hinden⸗ hurg, SpVg Breslau 02, VfB Bres au(5), VfB Gleiwitz(*). Gau 5(Sachſen): Polizei Chemnitz, Fortuna Leipzig. Dres⸗ dener Se, Guts /Muts Dresden. Sport⸗ freunde Dresden, VfB Leipzig, Sc Planitz. Wacker Leipzig,, BC Hertha Dresden 80 Diesdenſia Dresden(5). Gau 6(Mitte): 1. SV Jena Criche/ Viktoria Magdeburg, Wacker Halle, S Steinach, Sc Erfurt, Sportfreunde Halle, Viktoria 96 Magde⸗ burg, SpVg Erfurt, SC Deſſau 05 10 FC Lauſcha(50).. 1 5 Gau 7(Nordmark): TS Eimsbüttel, Hamburger SW, Hol⸗ ſtein Kiel, Viktoria Hamburg, Union Altona, Altona 93, Boruſſia Kiel, Polizei Hamburg, Sperber Hamburg(5). Adler Neuſtadt(5). Gau 8(Niederſachſen): Hannover 96, Werder Bremen, Eintracht Braunſchweig, Arminia Hannover. Hildes⸗ heim 06, Algermiſſen, Boruſſia Harbu'g, Komet Bremen, Raſenſport Harburg(9, VfB Peine(5), VfL Osnabrück(5). Gau 9(Weſtfalen): Schalke 04, SV Höntrop, Hüſten 09, Ger⸗ mania Bochum, SpVg Herten, Weſtfalia Herne, Unjon Recklinghauſen, Preußen Münſter, SV Erle 08(6). Tus Bochum(5). Gau 10(Niederrhein): VfL Benrath. Fortuna Düſſe dorf, F Duisburg 08, Hamborn 07, Rot/ Weiß Ober⸗ hauſen, Schwarz/ Weiß Eſſen, Boruſſia M.⸗ Gladbach, VfL Preußen Krefeld. Tupu Düſ⸗ ſeldorf(“), Union Hamborn(5). Gau 11(Mittelrhein): VfR Köln, Cf Köln, Sülz 07. Weſtmark Trier, Eintracht Trier, Köln⸗Mülheimer SV, Kölner SC 99, Bonner FV, Tura Bonn(9), TSWe Neuendorf(9). Gau 12(Nordheſſen): FC Hanau 93. Boruſſia Fulda. SpVg Kaſſel, Germania Fulda, VfB Friedberg, Kaſſel 03, Heſſen Hersfeld, Kurheſſen Kaſſel, SV Bad Nauheim(5), Kurheſſen Marburg — 2 ———.— ä— Gau 13(Südweſt): Phönix Ludwigshafen, Kickers Offenbach, FK Pirmaſens, Wormatia Worms. FSV Frankfurt, Eintracht Frankfurt, Union Nie⸗ derrad. Boruſſia Neunkirchen, FV Saar⸗ brücken(5), Opel Rüſſelsheim(5). Gau 14(Baden): VfR Mannheim, SV Waldhof, Phönix Karlsruhe, VfL Neckarau, 1. FC Pforzheim, Freiburger FC, VfB Mühlburg, Karlsruher FV, Amicitia Viernheim(5), Germania Brötzingen(5). Gau 15(Württemberg): VfB Stuttgart, 1. SSV Ulm. Kickers Stuttgart, SV Feuerbach, Ulmer FV 94. SC Stuttgart, Sportfreunde Stuttgart, Sportfreunde Eßlingen, SpVg Cannſtatt 07 (5), FV Zuffenhauſen(5). Gau 16(Bayern): SpVg Fürth, 1. FC Nürnberg, Schwein⸗ furt 05, ASV Nürnberg, Bayern München, München 1860, B Augsburg, Wacker München, 1. FC Bayreuth(), Fe Mün⸗ chen(5). Sportvorſchau Fußball. Das Hauptereignis iſt der Beginn der Mei⸗ ſterſchaftskämpfe der deutſchen Gauliga— ſelbſtverſtändlich beginnen auch in faſt allen Gauen die Spiele der unteren Klaſſen—. Der Spielplan der ſechs ſüd⸗ und ſüdweſtdeut⸗ ſchen Gaue bringt folgende Treffen: Gau Mittelrhein: Kölner CfR.— Tura Bonn Eintracht Trier— VfR. Köln Mülheimer SV.— Weſtmark Trier TuS. Neuendorf— Sülz 07. Bonner FV.— Kölner SC. 99. Gau Nordheſſen: Germania Fulda— Kaſſel 03. Kurheſſen Kaſſel— VfB. Friedberg Kurheſſen Marburg— SV. Kaſſel Hanau 93— Heſſen Hersfeld f SV. Bad Nauheim— Boruſſia Fulda Gau Süd weſt: Eintracht Frankfurt Boruſſia Neunkirchen Opel Rüſſelsheim FSV. Frankfurt Kickers Offenbach— Phönix Ludwigshaſen FV. Saarbrücken— Wormatia Worms FK. Pirmaſens Union Niederrad Gau Baden: VfB. Mühlburg— VfR. Mannheim Amicitia Viernheim Karlsruher FV. 1. FC. Pforzheim— SV. Waldhof Freiburger Fc.— Germania Brötzingen VfL. Neckarau— Phönix Karlsruhe Gau Württemberg: SV. Feuerbach— FV. Zuffenhauſen Sfr. Eßlingen— VfB. Stuttgart Stuttgarter Kickers— SSV. Ulm SVg. Cannſtatt— Sfr. Stuttgart FV. Alm 94— SC. Stuttgart Gau Bayern: FC. 05 Schweinfurt— SVg. Fürth ASV. Nürnberg— Bayern München FC. Bayreuth— 1. FC. Nürnberg FC. München— 1860 München Wacker München BC. Augsburg Handball. Auch im Handball werden die Punkteſpiele geſtartet, allerdings nicht in allen Gauen, im Süden nur in den Gauen Südweſt, Würt⸗ temberg und Bayern. Es ſpielen: Gau Süd⸗ weſt: TSV. Herrnsheim— Pol. Darm⸗ ſtadt, SV. 98 Darmſtadt— TV. Haßloch, TV. Frieſenheim— SV. Wiesbaden, VfR. Kaiſerslautern— Ingobertia St. Ingbert; Gau Württemberg: TV. Cannſtatt— TV. Altenſtadt, Stuttgarter TV.— Tgm. Schwenningen, Tgſ. Stuttgart— Tgm. Eß⸗ lingen, Stuttgarter Kickers— Eßlinger TSV; Gau Bayern: TV. Milbertshofen— Pol. Nürnberg, Pol. München— SVg. Fürth, 1. FC. Bamberg— 1. FC. Nürnberg. Aus dem übrigen Programm des Tages ragt die Gaubegegnung Boden— Mitte in Mann⸗ heim hervor, bei der Badens Meiſter Waldhof und d Deutſche Meiſter Polizei Magdeburg das Gerippe ihrer Gaumannſchaften bilden. Leichtathletik. Im internationalen Wettſtreit iſt Pauſe. In Mannheim gibt es als Abſchluß der Saiſon noch den Großſtaffellauf„Quer durch Mannheim“, zu dem in der Hauptklaſſe 17 Mannſchaften am Start erſcheinen. Am Ziel —— des Laufes, im Weannheimer Stadlon, wird zu gleicher Zeit ein Frauen⸗Städtekampf Frankfurt— Mannheim ausgetragen, zu dem in fünf Einzelwettbewerben jede Stadt drei Bewerberinnen ſtellt, außerdem wird eine 10mal 100-m⸗Staffel gelaufen. Abſchluß der eranſtaltung bildet der an anderer Stelle beſprochene Handballkampf Baden— Mitte. Im Rahmen der Kämpfe um die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft gibt es wieder eine Reihe von Klubkämpfen, von denen der bedeutendſte in Berlm mit dem Fünfklubtreffen Stuttgar⸗ 8 0 S ker Kickers— DSc. Berlin— Be SC. Charlottenburg— Dresdener S. ſtatt⸗ findet, em weiterer Kampf führt in Frank⸗ furt a. M. 1860 München— DSc. Saar⸗ brücken Eintracht und JG. Frankfurt zu⸗ ammen. N Rudern. In Paris wird der alljährliche Pokal von Paris, ein internationales Einerrennen, aus⸗ gerudert, zu dem mit Genehmigung des Deut⸗ ſchen Ruderverbandes die Rüſſelsheimer Skul⸗ ler von Opel und Füth Meldungen abgegeben haben. Schwerathletik. Brüſſel iſt von Donnerstag bis Samstag Schauplatz der 7. Europameiſterſchaften im Freiſtilringen, zu denen aus 14 Nationen 64 Meldungen vorliegen. Fünf Nationen, dar⸗ unter auch Deutſchland, haben für alle Klaſ⸗ ſen gemeldet. Die deutſche Mannſchaft ſteht, vom Bantam⸗ bis Schwergewicht, wie folgt: Brendel, Nürnberg; Sperling, Dortmund; Ehrl, München(Titelverteidiger); Schäfer, Schifferſtadt; Schweikert, Berlin; Siebert, Darmſtadt und 1 Von den ſieben Titelverteidigern ſind vier am Start, unter den Fehlenden befindet ſich auch Weltergewichtsmeiſter Jean Földeak, der ſich in dieſem Jahre nicht durchſetzen konnte. Radſport. Im Straßenrennſport bildet die Fernfahrt Baſel— Cleve mit den beiden Etappen Ba⸗ ſel— Rüſſelsheim(Samstag) und Rüſſels⸗ heim— Cleve das Hauptereignis. Die Fahrt wird als Gedächtmsfahrt für ihren erſten Ge⸗ winner, Adam Opel, durchgeführt. Am Start befinden ſich die Ländermannſchaften Deutſch⸗ lands, Dänemarks und der Schweiz. In Paris wird über 140 km der Große Preis der Natio- nen ausgefahren, bei dem Deutſchland durch Sieronſki vertreten iſt. Im Reich gibt es einige lokale Fernfahrten, von denen wir den über 210 km führenden Jubiläumspreis der Stadt Gießen und das Rennen„Rund um die Altmark“ erwähnen. Auf den deutſchen Bahnen iſt es noch ſehr lebhaft. Die Ber⸗ liner Olympiabahn bringt als Hauptereignis den Großen Herbſtpreis mit dem Duell Metze — Krewer, wobei Metze vor ſeiner Reiſe nach USA. ſeinen letzten Start in Deutſchland ab⸗ ſolvieren wird. In Mainz gibt es Amateur⸗ rennen, bei denen einige Mitglieder der Na⸗ tionalmannſchaft am Start erſcheinen. Motorſport. Das vorletzte automobiliſtiſche Großereig⸗ nis des Jahres iſt der Große Preis von Italien der Rennwagen bei Monza. In de großen Klaſſe erſcheinen 18 Wagen am Start, unter ihnen die geſamte internationale Extra⸗ klaſſe mit den deutſchen Marken Mertedes⸗ Benz und Autounion. Mercedes ſchickt Carac⸗ ciola, v. Brauchitſch, Fagioli und Lang, die Autounion entſendet Stuck, Varzi, Roſemeyer und Pietſch ins Rennen. Pferdeſport. Die Leipziger Rennen mit dem mit 14000 Mark ausgeſtatteten Stiftungspreis bilden das Hauptereigms des ſonntäglichen Galoppren⸗ nen. Weiter veranſtalten noch die Bahnen in Karlshorſt, Hannover, Düſſeldorf, Mün⸗ chen⸗Riem und Paris. Verſchiedenes. Außer den beſprochenen Veranſtackungen gibt es noch eine ganze Reihe von Kämpfen auf allen Gebieten. In Brüſſel ſteigt ein Kegelländerkampf Deutſchland— Belgien, bie Deutſchlandriege der DT. turnt in Bad Nau⸗ heim, auf der Loreley findet Lin Bergfeſt ſtatt, deutſche Segelflieger weilen in der Schweiz, ein Schwimmländerkampf Italien— Tſchechei geht in Genua in Szene. Stuttgarter und Münchener Amateurborxer weilen auf Rei⸗ ſen im Reich. Sportallerlei Der Führerrat des Reichsbundes für Leibesübungen hielt in Berlin eine Beſpre⸗ chung ab Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten betonte in längeren Ausführun⸗ gen die Notwendigkeit, daß alle im Sport⸗ leben mitarbeitenden Männer bei den Er⸗ ziehungsaufgaben der Partei und des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staates mithelfen müß⸗ ten. In reger Ausſprache wurden dann Es⸗ fahrungen ausgetauſcht und Anregungen gegeben die für den Ausbau des Reichs⸗ bundes Verwertung finden werden. Das Wiesbadener Reitturnier nahm auf dem Turnierplatz„Unter den Eichen“ ſeinen Anfang. Am erſten Tage wurden lediglich Vorprüfungen zu verſchiedenen Wettbe⸗ werben abgewickelt. Deutſche Leichtathletik Erfolge gab es bei einem Abendſportfeſt in Kolmar. Steinmetz Karlsruhe gewann die 100 Meter in 10.8 Sekunden, Moſterts-Pforzheim die 400 Me⸗ ter in 51.6 Sekunden. Weiter gab es über 1500 Meter durch Stadler Freiburg und über 5000 Meter durch Blöſch⸗Eppingen ſichere deutſche Siege. Im Diskus⸗Werfen ſiegte Winter⸗-Frankreich mit 47.21 Meter. Um die Europameiſterſchaft der Halb ſchwergewichtsklaſſe hat ſetzt der weſtdeutſche Berufsboxer Adolf Heuſer den Titelhalter Merlo Preeiſo-Italien gefordert. Heuſer hat vor kurzem den Italiener in München beſiegt. Die Chemnitzer Radrennen wurden nach zweimaliger Verſchiebung endlich durchge⸗ führt. Die Steher trugen zwei 50 km⸗Läufe aus, von denen Schindler den erſten. Hille den zweiten gewann. Deulſche Tennis⸗Siege gab es auch im weiteren Verlauf des Lido⸗Turniers in Ve⸗ nedig. G. v. Cramm ſchlug Artens⸗Oeſter⸗ reich 6:4, 5:7, 6:3 und H. Henkel beſiegte Onintanalla-Italien 6:4. 10:8. 3 Darf der Suez⸗Kanal gesperrt werden? Kairo, 6. Sept. Die äguyptiſche Regierung hat drei Juriſten, unter ihnen einen be⸗ kannten Genfer Juriſten, beauftragt, die einſchlägigen Verträge auf die Möglichkeit einer Sperrung des Suez⸗Kanals hin zu prüfen. Man glaubt, daß der Völkerbund das Recht hätte, eine Sperrung zu beſchlie⸗ ßen da die Satzungen der Kanal Getellſchaft beim Völkerbund regiſtriert ſind. Die Be⸗ richte über eine Zuſammenfaſſung der ägyp⸗ tiſchen und der engliſchen Armee unter eng⸗ liſchem Kommando werden als unzutreffend erklärt. Ebenſo ſei es unrichtig, daß Eng⸗ land in einer Note Aegypten aufgefordert habe, alle Verkehrswege, Häfen und Flug⸗ häfen, den britiſchen Militärbehörden zur Verfügung zu ſtellen. Teplitzer Tag verboten Treuekundgebungen im Egerland. Prag, 6. September. Die Prager Zentralbehörde teilte der Teplitzer Bezirksbehörde mit, daß der für den kommenden Sonntag vorbereitete Tep⸗ litzer Tag der Sudetendeutſchen Partei ver- boten worden iſt. Vertreter der Kreislei⸗ tung der Sudetendeutſchen Partei haben ſich darauf mit den heimiſchen Parlamentariern nach Prag begeben. um bei den Zentralbe⸗ hörden einen Widerruf des Verbotes zu er⸗ langen. Auch der am 7. und 8. dieſes Mo⸗ nats in Dobrzan bei Pilſen angeſagte Tag des Egerlandes iſt verboten worden, ebenſo eine tſchechiſche Verſammlung., die im glei⸗ chen Orte ſtattfinden ſollte. Der Bund der Deutſchen hat darauf beſchloſſen, am 22. die⸗ ſes Monats in allen Bundesbezirken des Egerlandes Treuekundgebungen zu veran⸗ ſtalten. Nachſpiel der Vauernunruhen gKowno, 6. September. Die ſchon ſeit längerer Zeit umlaufenden Gerüchte von einer bevorſtehenden Umbil⸗ dung der Regierung haben nunmehr ihre Beſtätigung gefunden. Der Innenminiſter Oberſt Ruſteika und der Landwirtſchafts miniſter Alekſa ſind zurückgetreten. Zum Innenminiſter iſt der bisherige Chef der Kownoer Garniſon, Generalleutnant Julius Capeikas, und zum Landwirtſchaftsminiſter der Landwirt Butvinsklis ernannt worden Der Anſtoß zu der Umbildung des Kabi netts dürfte auf die Bauernunruhen im Su⸗ walki-Gebiet zurückzuführen ſein. Die Un⸗ terſuchung im Bauernſtreik in Südlitauen iſt immer noch nicht endgültig abgeſchloſſen. Bis jetzt ſind insgeſamt 120 Perſonen ver⸗ baftet worden. ini fer — EL 9 ſiebet nrg Wald Der! zun plah ruher Vier E Pal Nas Karl und; in d wurd der Mott auszü Viern freud 50 ihr k ſchloſ der Veern ſeid a in ei geht. die J um d nochn loſe den v gen e werde 46 platz mitzu glied darau in zu ben mit wieſen N b 114 0 5 12 — 3 . 7 3 10 * 5 7 N * * . 155 5 4 „ 5 9 8 „ 11 924 1 ö . 7 7 77 * . * 4 N N Iiue A 0 . her her U Toy. ber⸗ ſel⸗ 5 0 K 3 * de el 15 U ö 1 Achtung! Heute Samstag und Sonntag Er⸗ öffnung der neuen Spielſaiſon 1935/ 36 im „Wunder des Union⸗Palaſt Fliegens“ Aeberall ausverkauft. Anfang je 8 Uhr. Sichert Euch Plätze! Das herrlichſte und erbauenſte deutſche Meiſterwerk. euſilldet, Jürgen Ohlſen Ueber dieſen einzigartigen Prachtfilm hat Reichsminiſter General der Flieger Hermann Göring die Schirmherrſchaft. Der Film iſt ſtaatspolitiſch wertvoll und volksbildend. Darum Pflicht jedes Deutſchen das Wunderwerk zu ſehen. Sonntag große Kindervorſtellung uh Fröffunng der neuen Spielſalſon Heute Samstag und Sonntag Union-Film-Palaſt Ernſt Udet. Wunder des Fliegens Kamerad wir fliegen in die Ferne, Uns zu Füßen liegt die weite Welt. Hoch hinauf bis in das Reich der Sterne Schweift der Blick, von Mut u. Kraft erhellt. Heute Arktis, morgen Wüſtenſand Hoch vom Berg zum Meeresſtrand. Kamerad, wir fliegen in die Ferne, Doch das Herz gehört dem Vaterland! Hedy Knorr. Unter der Schirmherrſchaft des eRichs⸗ miniſters für Luftfahrt Göring wurde die— fer Film eines deutſchen Fliegers geſchaffen. Kein Geringerer iſt dieſer deutſche Flieger als Ernſt Udet, der deutſchen Fliegerruhm weithin über die Erde trug: Kampfflieger der Richthofenſtaffel im Weltkrieg, der den höch ſten Orden eines deutſchen Offiziers erhielt, den Pour⸗le⸗Merite; Flieger, der für den deutſchen Luftſport in vielen Teilen der Welt warb, der als Expeditionsteilnehmer ſeine wag— halſigen und herrlichen Flüge zwiſchen den Gletſchern der Hochgebirge, über den ein ſamen Steppen Afrikas und in der Eiswelt Grönlands ausführte ein Mann und Meiſter. Hermann Göring, der, ſelbſt einer der großen Kampfflieger des Krieges, einſt die Jagdſtaffel Richthofen als ruhmreiches Erbe übernahm, ehrte den Geiſt der deutſchen Fliegerei, den Geiſt all ſeiner gefallenen Ka— meraden, als er die Schirmherrſchaft über dieſen Film übernahm. Und es iſt eine der ergreifendſten Stellen des Filmes, wenn Mei ſter Udet den flugbegeiſterten Jungen den Raum in ſeiner Wohnung zeigt, der mit ſei— nen Bildern und Erinnerungsgegenſtänden uns noch einmal die Geſchichte deutſcher Fliegerei erleben läßt. Das 2. Meiſterſchaftsſpiel Amicitia Viernheim Fußballverein Karlsruhe Die geſamte Viernheimer Sportfreunde fiebern ſchon dem großen Fußballkampf, der morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr auf dem Waldſportplatz ausgetragen wird, entgegen. Der ruhmreiche Karlsruher Fußballverein wird zum fälligen Punktſpiel auf dem Waldſport⸗ platz antreten. Und zwar werden die Karls⸗ ruher in ihrer ſtärkſten Aufſtellung mit ihrem Internationalen Damminger, Immel, Kaſſel, Stadler, Helm u.ſ.w. kommen, um auf dem Waldſportplatz Sieg und Punkte zu erhaſchen. Das Spiel am letzten Sonntag gegen Phönix Karlsruhe hat gezeigt, daß die Grünen getroſt und zuverſichtlich gegen die erſte deutſche Klaſſe in den Kampf ziehen können. Leider wurde am Sonntag durch die Leichtfertigkeit der Spieler ein wichtiger Punkt verloren. Morgen Sonntag gilt es deshalb dieſe Scharte auszuwetzen und durch einen ſicheren Sieg den Viernheimer Sportfreunden eine Sonntags⸗ freude zu bereiten, zumal ſie am Sonntag zum Schluſſe alle ſehr enttäuſcht waren. Deshalb ihr elf Spieler, kämpft in vorbildlicher Ge— ſchloſſenheit und Kameradſchaft, denn wird der Sieg und die ſo wertvollen Punkte in Viernheim bleiben. Und ihr Sportfreunde, ſeid alle wieder zur Stelle. Verharrt aber nicht in eiſigem Schweigen, wenn es etwas ſchief geht. Sondern eifert durch aufeuernde Zurufe die Mannſchaft an, daß ſie ihr Letztes hergibt um den Sieg zu erringen. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß Erwerbs- loſe nur gegen Vorzeigen des roten Ausweiſes den verbilligten Eintrittspreis erhalten. Mor⸗ gen Sonntag wird hier energiſch durchgegriffen werden. Ausweiſe ſind heute nachmittag von 4 6 Uhr auf dem Büro auf dem Waldſport⸗ platz zu haben. Lichtbild und 10 Pfg. ſind mitzubringen. Mitglieder haben ihre Mit- gliedskarten mitzubringen. Des weiteren wird darauf hingewieſen, daß es verboten iſt, ohne im Beſitz einer Tribünenkarte die Tribüne zu benützen. Wer ſich hingegen vergeht, hat da— mit zu rechnen des Platzes überhaupt ver⸗ wieſen zu werden. Die badische Gauliga im Kampf Der Neuling Amicitia Viernheim hat am vergangenen Sonntag die Spiele der Gauliga mit einem Treffen gegen Phönix Karlsruhe eröffnet. Der Beginn war für Viernheim recht vielverſprechend. Bis zehn Minuten vor Schluß waren die Karlsruher ausſichtslos 3:0 geſchlagen im Hintertreffen. Die Sorgloſigkeit von Viernheim ließ Phönix aber noch auf 3:3 aufholen und einen Punkt retten Das erſte Spiel hat gezeigt, daß Viernheim etwas kann, und daß es ſchwer iſt, in Viernheim Punkte zu holen! Am 8. VfL. Neckarau September ſpielen: Phönix Karlsruhe(7.) VfB Mühlburg VfR Mannheim 1. FC. Pforzheim SV. Waldhof Amicitia Viernheim Karlsruher FV. FC Freiburg Germania Brötzingen Bf Neckarau empfängt Phönix Karls⸗ ruhe bereits am Samstagnachmittag. Im ver— gangenen Jahr konnte Neckarau im Vorſpiel gerade noch kurz vor Spielſchluß 2:2 aus⸗ gleichen. Auch das Rückſpiel in Karlsruhe endete mit dem gleichen Ergebnis. Phönix ſcheint jetzt ſchon ganz gut in Fahrt zu ſein. Die Form von Neckarau iſt aufgrund der verſchiedenen Privatſpielen ſchwer zu beſtrei— ten. Vielleicht teilen ſich die Mannſchaften auch diesmal wieder die Punkte. Der badiſche Meiſter VfR Mannheim muß zum VfB Mühlburg reiſen. In Mühl⸗ burg iſt im allgemeinen kaum zu gewinnen. VfR war im vergangenen Jahr die einzige Mannſchaft, die 2:0 ſiegen konnte, alle an⸗ deren Vereine mußten dort Punkte laſſen. Bei der ſchon recht zuverläſſigen Form des badi⸗ ſchen Meiſters könnte auch diesmal ein Sieg in Mühlburg möglich ſein. Auch der SV Waldhof muß nach aus⸗ wärts. Er beſucht in ſeinem erſten Spiel den 1. FC. Pforzheim. In der letzten Spielzeit gab es für Waldhof in Pforzheim eine über— raſchende 1:4 Abfuhr. Das Rückſpiel konnte gerade noch 2:1 gewonnen werden. Diesmal hat Pforzheim kaum Ausſichten auf Punkt— gewinn, denn die Waldhofmannſchaft iſt ſchon gut in Form. Man darf wohl mit einem Sieg von Waldhof rechnen. Amicitia Viernheim empfängt zu Hauſe den zweiten Karlsruher Vertreter, den Karlsruher Fußballverein. Die Karlsruher werden durch das Halbzeitergebnis gegen Phönix am Sonntag vorſichtig geworden ſein. Da aber Viernheim zu Hauſe immer gefährlich iſt, wird der K. F. V. kaum ohne Punktverluſt aus Viernheim weggehen. Der zweite Neuling Germania Bröt— zingen muß in Freiburg antreten. Freiburg wird auf eigenem Platz Brötzingen keine Chance laſſen. Ein ſicherer Sieg von Freiburg iſt zu erwarten. Fussball der Turner Die Turner wandern morgen zu dem FC. Starkenburgia Heppenheim. Es wird dies die letzte Kraftprobe vor Beginn der neuen Verbandsſpielrunde ſein und neu wird der Kampf um die Meiſterehre beginnen. Im Lager der Kreisklaſſe 1 iſt man geſpannt, welche Kräfte Viernheim ins Feld ſtellt. Nur die Ruhe und keine Ueberhaſtung, wir ſind ſchon da und werden, wie wir hoffen, man— chem Verein den Sieg hart machen. Darum ſoll auch morgen über Starkenburgia geſiegt werden und dies kann nur geſchehen, wenn alle Kräfte voll eingeſetzt werden. Darum mit friſchem Mut heran an den Ball und ſind um den Sieg nicht bange. Voranzeige: Sonntag, den 15. Sept. 35 Auswahlſpiele der Kreisklaſſe 1 in Ladenburg und Rohrbach. Sonntag, den 22. Sept 35 1. Verbandsſpiel gegen Wallſtadt in Viern— heim. Gewaltige Kundgebung der Uiernheimer Bevölkerung gegen die Dunkelmänner und Staats feinde „Gegen die Staatsfeinde“— unter die⸗ ſer Parole verſammelte ſich die hieſige Bevöl⸗ kerung in den Sälen des„Freiſchütz“ in ſo gewaltigem Ausmaß, daß es ſich noch viele Volksgenoſſen draußen anhören mußten, der größte Saal erwies ſich als zu klein und es wird Zeit, daran zu denken, eine größere Ver⸗ ſammlungsſtätte im Freien zu ſchaffen(wie ſtehts mit dem neuen Marktplatz?). Im feier⸗ lich geſchmückten Saale hieß Ortsgruppenlei⸗ ter Pg. Franzke die Andweſenden herzlich willkommen, die dadurch Zeugnis abgelegt haben, daß ſie alle der Meinung ſind„Kampf den Staatsfeinden!“ Nach dem Einmarſch der Fahnen ſpricht die Hitlerjugend in ernſten Sprechchören es kommt eine neue Jugend, es kommt eine neue Zeit, Deutſchland wir ſind bereit.. Jeder ſchaffe wo er kann am neuen Auſbau! Ein markiges Lied der Hitlerjungen mahnt Alle: wir wollen bauen, kämpfen und ſchaffen aus Kämpfen lernt man Treue und Pflicht wir mögen fallen, die Fahne ſteht Deutſchland muß ſtehn, ewig und g O 51 Trommelwirbel folgt dieſen herrlichen Aus ſprüchen. Das Wort hat hierauf Gauinspekteur Pg. David Müller Parteigenoſſen, Volksgenoſſen u. Volks— genoſſinnen! Man ſollte meinen, daß nach 2½ Jahren größter Arbeit im nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchland die Menſchen noch wüß ten, wie es zu der Zeit als wir an die Macht kamen, in Deutſchland ausgeſehen hat: 95 Milliarden Schulden, davon 20 Milliarden ans Ausland, 7 Millionen Arbeitsloſe! Aber es iſt ſchon ſo bei vielen Deutſchen, ſie ver geſſen zu ſchnell, wenn es ihnen wieder beſ⸗ ſer geht. Als Adolf Hitler das bankerotte Deutſchland übernahm gaben ihm die Syſtem⸗ Parteien 6 Wochen, das Zentrum ſogar 8 Wochen auf und der Nationalſozialismus wäre in Deutſchland erledigt. Sie erklärten auch, Adolf Hitler könne die Arbeitsloſigkeit nicht aufhalten. Wenn innerhalb 2½ Jahren über 5 Millionen wieder in Arbeit und Brot ge— bracht wurden, ſo iſt das für dieſe Vergifter des Volkes keine Leiſtung. Die heutigen Staatsfeinde muß ich in 3 Gruppen einteilen, die ſich in dem einen Ziel einig ſind: Uneinigkeit im deutſchen Volk hervorzurufen. Die 1. Gruppe iſt das inter⸗ nationale Judentum, das auf das deutſche Volk beſonders losgelaſſen iſt, weil es der Nationalſozialismus nicht mehr geduldet hat, daß es noch länger das deutſche Volk aus⸗ ſaugen und verhetzen kann. Gegen dieſe Para⸗ ſiten am deutſchen Volkskörper führt die Be— wegung den Kampf und dieſer Kampf wird bis zur Löſung der Judenfrage geführt wer- den. Das beſtimmen nicht die Kritiker, ſon⸗ dern das ganze deutſche Volk, wenn es den Juden als ſeinen Feind erkannt hat. Wir wiſſen heute alle, warum wir 2 Millionen deutſche Männer auf dem Schlachtfeld opfern mußten, und wiſſen, wer tauſende von Exi— ſtenzen in der Inflation brutal vernichtet hat und rückſichtslos ein ganzes Volk durch ſeine Geldſackintereſſen zum Verbluten brachte. Wir werden die Volksverräter herausſtellen, ganz gleich wer ſie ſind. Die 2. Gruppe der Staatsfeinde, die wir aus der Vergangenheit genügend kennen und die wir als Reaktion bezeichnen, ſind die, die von der ſchönen alten Zeit faſeln, dabei Sonderrechte genießen wollen, wie ſie ſolche früher ſchon von Geburt aus vererbt erhielten. Dieſe Herrſchaften kannten nur ſich, der deut— ſche Arbeiter und Bauer galt bei ihnen nichts, ein ganzes Volk war zerriſſen und zerklüftet durch Kaſtengeiſt, es waren Menſchen, die nie lernen werden, was für ein ganzes Volk not- wendig iſt. Deshalb ſagen wir auch, dieſe „Kalkmenſchen“ ſollen für ſich bleiben und nicht das Volk verhetzen. Wir Nationalſozia— liſten beurteilen den deutſchen Menſchen nach ſeinem Charakter, ſeiner Einſatzbereitſchaft und ſeiner Leiſtung und nicht nach der Geburt ſeines Großvaters. Dieſe Reaktionäre kann- ten keine Volksgemeinſchaft und an ihnen zer— brach das alte Reich. Vorrechte kann in Deutſchland nur der haben, der ſich ſolche durch Leiſtung erkämpft. Wir ſtehen auf dem Leiſtungsprinzip und daher haben die, welche nicht mitarbeiten, keine Kritik an unſeren Leiſt— ungen zu üben. Weit gefährlicher als die beiden erſten Gruppen iſt aber die 3 Kategorie, wobei ich aber zuvor genau aufzupaſſen bitte: wir machen einen Unterſchied zwiſchen Religion und politiſcher Zerſetzungsarbeit, deshalb grei— fen wir nur ſolche an, die ihr religiöſes Kleid dazu benutzen, um darunter politiſche Zerſetz⸗ ungsarbeit zu leiſten. Wenn ſie heute noch auf der Kanzel ſtehen können, ſo verdanken ſie das Adolf Hitler und ſeinen braunen Ko— lonnen, ſonſt wären Kirche und Religion im Bolſchewismus untergegangen. Während der politiſche Katholizismus auf der einen Seite behauptet, wir wollten ein Neu-Heidentum aufziehen, behauptet die Gegenſeite, wir woll— ten Deutſchland katholiſch machen. Wir ſagen ihnen nur das eine: ihr habt die Seelſorge übernommen und durchzuführen und ſorgt für das Jenſeits, deshalb laßt die Finger aus der Politik, denn ihr habt darin einmal gezeigt, daß ihr verſagt habt. Wir Nationalſozialiſten ſorgen für das weltliche Wohl unſerer Volks— genoſſen. Ihr habt in den Syſtemjahren Ge⸗ legenheit gehabt die Jugend zu erziehen und unter der Herrſchaft eurer Parteien geriet ſie in den Sumpf und ihr habt doch nichts für ſic getan, immer mehr verwahrloſte die Ju— gend. Wie tief eine ſolche Jugend ſinken kann, das haben wir in Weſtfalen geſehen, wo die kath. Mitglieder des Kolpingvereins gemeinſte Flugblätter herausgaben gegen ihre eigene Kirche, um damit die Bewegung zu be⸗ laſten. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland erzieht ſeine Jugend ſelbſt! Wir bearbeiten das Diesſeits und eure Aufgabe iſt das Jen⸗ ſeits. Die körperliche und ſtaatspolitiſche Er⸗ ziehung der deutſchen Jugend iſt Aufgabe un⸗ ſeres Staates und der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Es gibt nur eine Jugend: die Hitlerjugend des Führers und durch ſie geht jeder Deutſche, aus ihr werden die Beſten her— ausgeſtellt und ſie werden ſpäter berufen ſein, an der Geſtaltung des Vaterlandes mitzuar— beiten. Wir werden das Volk aufklären bis zum letzten Mann, auch wenn noch ſo viel Dunkelmänner verſuchen, dieſen oder jenen. noch einzufangen mit dem alten Schlagwort des Zentrums vor einer Wahl, die Religion ſei in Gefahr. In Deutſchland wird jeder nach ſeiner Facon ſelig, in ſeinem Innern muß jeder ſelbſt mit ſich fertig werden, daher lehnen wir auch einen Kulturkampf ab, aber es ſcheint uns ſo, als wenn er von gewiſſen Leuten ins Volk getragen werden ſollte und die ſich der Tragweite ihrer Verhetzung gar— nicht bewußt ſind. Davor warnen wir und zwar zum letzten Male. Wir wollen Frieden innen und außen, denn wir wollen aufbauen mit Adolf Hitler, der ein einiges Volk will. Unſer Kampf richtet ſich in erſter Linie gegen all die Elemente, die in der Vergangenheit das Volk verhetzt haben und zuſehen konnten, wie Tag um Tag immer mehr Not und Elend über uns hereinbrach und die auch noch heute am Werke ſind und ſich kein Gewiſſen daraus machen, wenn durch Deviſenſchiebungen kirch— licher Kreiſe den Aermſten des Volkes das Brot genommen wird. Sie kennen nicht das Volk und deshalb begreifen ſie auch nicht den Kampf des Nationalſozialismus um die Geſunderhaltung des Volkskörpers. Wir füh⸗ len uns verpflichtet, unſer Volk geſund zu er⸗ halten und mit ſtaatlichen Mitteln die Ver- hütung des erbkranken Nachwuchſes durchzu- führen. An dieſem Zuſtand ſind gerade die ſchuld, die heute daran kritiſieren. Wenn viele ſagen, dieſes und jenes wäre noch vom Dritten Reich nicht gemacht worden, ſo müſſen wir ihnen erklären, daß wir in 2½ Jahren das alles nicht verbeſſern und neu ſchaffen können, was die anderen in 14 Jahren vernichtet haben. Aber dieſe Leute haben kein Recht zu einer Kritik an unſeren Leiſtungen, die in der ganzen Welt einzig daſtehen, wenn ſie ſelbſt 14 Jahre lang verſagten und nichts geleiſtet haben. Dieſe Leute wollen nur die Einigkeit im Volk ſtören, denn ſie glauben, dadurch wieder dunkle Geſchäfte treiben zu können. Das deutſche Volk hat aber aus ſeiner Uneinig— keit in den 14 Jahren gelernt und es weiß, daß es daran zugrunde gehen wird. Wir wären noch tiefer geſunken, wenn nicht in der größ— ten Not Adolf Hitler am 30. Januar 1933 uns als Retter gekommen wäre. Wir wollen ein Deutſchland aufbauen, das Jahrhunderte überſteht und Jahrtauſende überdauern wird: das Reich des Führers Adolf Hitler!(Lang anhaltender Beifall). Mit einem dreifachen„Sieg Heil“ auf den Führer und dem Horſt Weſſellied fand dieſe gewaltige Kundgebung ihr Ende. r R — . — ieee 3— 2 2 Sr S— — — 1 17 e ee re eee. 3 l 25 Uereins- Anzeiger Sänger⸗Einheit. Heute Abend ½9 Uhr beginnen wieder die regelmäßigen Singſtunden. Ich erwarte vollzähliges u. pünktliches Erſcheinen. Ehe⸗ malige Sänger willkommen! Zöller, Vorſitzender. Geſangverein Sängertreue. Heute Samstag abend ½9 Uhr Singſtunde im Lokal. Vollzähliges Erſcheinen aller Sänger wird erwartet. Der Vorſtand. Sängerbund Flora Heute Samstag abend punkt ½9 Uhr be⸗ ginnen wieder die regelmäßigen Sing⸗ ſtunden. Ich bitte die Herren Sänger voll⸗ zählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Männergeſang⸗Verein 1846. eee d e ee e ß qe Hosch noch so groß- mii 5 Der 59/ feibungsſos NN 60 K 2 P Erntedanktag 1935 Sonderzüge am 3. Oktober zum Bückeberg. K Auch in dieſem Jahre werden aus dem Gau Heſſen-Naſſau mehrere Sonderzüge zu dem feierlichen Staatsakt auf dem Bückeberg(6. Oktober) fahren. Für dieſe Sonderzüge iſt die beiſpielloſe Fahrpreisermäßigung von 75 Pro⸗ zent gewährt worden, ſo daß z. B. die Fahrt Frankfurt a. M.— Bückeberg und zurück nur 7 Rm. koſten wird. Die Sonderzüge werden vorausſichtlich am 5. Oktober abfah⸗ ren und am 7. Oktober wieder im Heimat⸗ ort eintreffen. Ihre Abfahrtszeit wird ſo ge⸗ legt, daß ſie von allen anderen Stationen gut erreicht werden können. Auch für die Zubeingerſtrecke gilt die 75prozentige Fahr⸗ preisermäßigung, wenn die Fahrtteilnehmer im Beſitz der Sonderzugfahrkarte lind. Es iſt zu erwarten, daß ſehr viele Volks⸗ genoſſen die Gelegenheit wahrnehmen, an dem — Gente Ono 19 finde jeder die g— 200 2 1 g* 58 5 J 1 ö 2 Abend e eee de 9 gegen FV. Karlsruhe. 5 Uhr Jugend gegen will zum Familien-Ausflug in der Ver⸗ Erntedankfeſt auf dem Bückeber ee. 8 regelmäßige Singſtunde in unſerem nen Wallſtadt. Vormittags 10 Uhr Trainings⸗ ſammlung letzte Friſt. Vollzähliges Er⸗ zu können. Alle Volks n renovierten Lokal ſtatt, in dem ſich alle er eee 5 ann eee e ee onde e der Tanen r Alle Volksgenoſſen, die ſich an— 5 Fu 5 7 F; ſpiel der Jugendhandballer gegen die Schü— ſcheinen erwartet. Der Vorſitzende. der Fahrt beteiligen wollen müſſen ſich daher Sänger lauch frühere und ſolche die ſich 3 5„ 5 mgehend, ſpätef a„ N— dem edlen deutſchen Mannene 4 ler(Platz 2). Zu dieſen Spielen ladet tun gehend, ſpäteſtens jedoch bis zum 10. Sep⸗ em edlen deutſchen Männergeſang 0 9 freundlichſt ein Der Vorſtand. tember, bei den zuſtändigen Ortsbauernfüh⸗ widmen wollen) ſicher wohl fühlen werden 5 0 rern melden. Für die Städte Darmſtadt, Hep⸗ Liebe Sangesbrüder! Erſcheint deshalb Tell⸗Schauſpiel. Schnelldampfer Tannenberg“ penhem, Alzey, Wiesbaden, Limburg, Weß⸗ pünktlich und vollzählig. 3 Wer ſich an der gemeinſamen Fahrt zu den Feierliche 3 dier ſtſtell lar, Friedberg, Alsfeld, Hanau, Gelnhausen Der Vorſtand. Oetigheimer Freilichtſpielen beteiligen will, 5 e 1 3 5 Wel e 8 die Dienſtſtellen der 1 Turnverein von 1893 e. V. möge ſich umgehend in die Liſten eintragen, Die alte eee daes 8 dungen Age Fur e 1 Abteilung Fußball: Sonntag, den 8. Sept. die bis ſpäteſtens morgen Sonntag abend bei chen der feierlichen Indienſtſtellung 555 furt a. M. hat die Anmeldung bei* Be⸗ le Freundſchaftsſpiele der 125 2. und Jugend⸗ unſerem Chorleiter Georg Hook, Feinkoſt⸗ neuen großen Turbinen Schnelldampfers zurksbauernſchaft, Frankfurt a. M., Oſtend⸗ 1 be mannſchaft in Heppenheim gegen Starken⸗ geſchäft, Adolf Hitlerſtraße 1, aufliegen.„Tannenberg“ des Seedienſtes Oſtpreußen.] ſtraße 30, Telefon 47 624, zu erfolgen. N 1 burgia. Anſtoßzeiten: 1. Mannſchaft vor⸗ Der Fahrpreis einſchl. Eintrittsgeld be-] Die erſte Fahrt begann am Freitag um 21 Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß 1 mittags 10½ Uhr. Die beiden unteren trägt 4.50 Mark. Auch Perſonen, die an[ Uhr in Lübeck und führte über Binz, Swi.] nur diejenigen Volksgenoſſen die Sonderzüge 10 Mannſchaften ſpielen danach und zwar um dem Tellſpiel nicht beteiligt waren, können[nemünde. Zoppot und Pillau nach der alten J benutzen können, die ihre Anmeldung rechtzei⸗ 10 12 und 1½ Uhr. Abfahrt per Auto punkt an der Fahrt, die am 15. Sept. ſtatt⸗ e Königsberg. wodurch ben 7. v Nee 90 0 ittags ab Drehſcheibe. findet, teilnehmen. Die Leitung. va 5. 1 ametdungen werden nicht ‚ 1 e 9 8 1 5 3 d 9 Verbundenheit des Reiches mit dem berückſichtigt. Volksgenoſſen, die ſich bereits 1 2 fahrt ſämtlicher am Lauf„Quer durch Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). deutſchen Oſten bekräftigt bei anderen Dienſtſtellen angemeldet haben, 8 Mannheim“ beteiligten Sportler morgen Am Sonntag ½⸗Tagwanderung. Abgang] wird. Vor der Abfahrt wurde für die müſſen ihre Anmeldung ebenfalls bis zum 5 nachmittag 12,30 Uhr ab Drehſcheibe per 1 Uhr an der alten Kirche. Führer: Kühne. Ehrengäſte in der Jacobi⸗Kirche, der alten e e bei N W 2 5 11 Rad. Aeußerſte Pünktlichkeit wird erwartet. 3 a 23 a Lübecker Schifferkirche, ein Orgelkonzert ge⸗ zer Bauernſ wiederholen. Nähere N 9. . 1 3 09 Kaninchen⸗ u. Geflügelzuchtv. 1916 geben. Nach dem felerlichen 185 055 Göſte Einzelheiten betr. Abfahrt der Sonderzüge 4 e gung At 0 0 5 Samstag, den 7. Sept, abends 8½ Uhr,[ von der Kirche zum Schiff übergab alw. werden rechtzeitig durch Rundfunk und. Heute Samstag 6 Uhr 1. Handballmann⸗ im Gaſthaus„Zum Kaiſerhof“ Monats- der Reich b ini Preſſe bekanntgegeben. 6. ſchaft in Weinheim. Abfahrt 5 Uhr an 150 E er Keichsverkehrsminiſter Heil Hitler! le. 5 e.. Verſammlung. Es iſt Pflicht eines jeden[a der K ff f Heil Hitler! 0 Kapelle(Weinheimerweg). Die 2. Hand⸗ eee ee 0 0 n der Kaimauer an der das Schiff feſt⸗ 1 5 8 ballmannſchaft in Lampertheim. Abfahrt. in dieſer Werſanmkang zu ere gemacht 597 die„Tannenberg“ ihrer Beſtim⸗ 6 923. Muller ⸗Scheld, 1 2 5„„ ſcheinen. Der Vorſtand. mung ieſe Feierſtunde, ſo erklärte der aupropagandaleiter und Leiter der Lan- 90 5 Us am Sandhöferweg. Morgen Sonn⸗ Karnevalsgeſellſchaft C. d. G. 1913 Miniſter, ſolle im Sinne des Dritten Reiches desſtelle Heſſen⸗Naſſau des Reichsminiſte⸗ 5 tag 12 Uhr 3. Mannſch. gegen Feudenheim. arnevalsgeſe ſchaf e enn dem deutſchen Volke zeigen: Der Oſten und riums für Volksaufklärung und Propaganda. 11 ½2 Uhr Jungliga gegen FV. Karlsruhe. Samstag abend ½9 Uhr Mitglieder-Ver⸗ damit auch der Seedienſt Oſtpreußen iſt eine 3 Uhr: 2. Meiſterſchaftsſpiel der Liga ſammlung im Lokal. Wer ſich noch melden I Sache, die alle Deulichen anaebt! eee S eneeennmunummmmmummnmmmumummmmamumnmnmnume SENIRAL- FILM yALAST Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme leni besang-Verein Sängertreue Ein rheiniſcher Abend, beim rheiniſchen Wein, das muß das Schönſte, vom Sonntag ſein! Achtung! nur Samstag und Sonntag— Der grosse deutsche Abenteuerfilm— mit loan Petrovich, Camilla Born, Marie Luise Claudius, Oskar Sima, Rurt Despermann, u. Friedr. klamm . — . beim Heimgange meiner lieben Frau, unſerer guten, Ulmer in— 8 treubeſorgten Mutter, Großmutter, Schweſter, Schwä⸗ 5 Zu dem morgen Sonntag, den 8. Sept., abends— gerin und Tante K— 8 Uhr in unſerem Lokal Schützenhof ſtattfindenden 2 —— 2— rau Anna Maria Bugert fheinlieder-Abend 8 f 8 2 laden wir hiermit unſere Mitglieder Freunde S geb. Schmitt— Kata 5 r a„ 8— ſowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur 3 und Gönner auf das herzlichſte ein. Eintritt 303 3 letzten Ruheſtätte ſagen wir innigen Dank f 8 Der Vorstand. 7 Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für 2—— den troſtreichen Beiſtand, ee 8 für— Mlllluldäddddndunnnmununmnmnmmmmnmmnmnmnmmmmm unn die aufopfernde Pflege ferner für die Kranz⸗ und 2 Blumenſpenden ſowie den Stiftern von hl. Seelenmeſſen.— Schön 3 Viernheim, den 7. September 1935. möbliertes i m m E 2 in der Mitte des Ortes zu ver⸗ mieten. Wo, ſagt der Verlag d. Bl. Die kieftirauernd Hinterbliebenen Kleinanzeigen koſten nur wenige Pfennige, bringen aber ſicheren Erfolg. ſollen die Leute es er⸗ fahren, daß Sie etwas zu verkaufen haben. 2 Die neuesten Apparate und ein gut erhaltenes weißes Kinderbettlädchen mit Zubehör billigſt von der diesjährigen ee Wie Zwei Waſchzuber . „Der rote Reiter“ zu verkaufen. Wo, ſagt der Verlag. asthaus z Frosch falanadgnnnadmunnnnuennnmnnamusnamnmpmnunnmundnumnmummannnmn Laenge eee eee eee a Wargen Senne —** 7 5 eilng etroffen R 15 d to ⸗ Apparat Ein Schickſal der Nachkriegszeit. Ein Film der feſſelt, packt Nichts leichter als das 5 Telefunken“ billig zu verkaufen und ergreift. Eine von Anfang bis zu Ende e 175 Einfach durch eine N 9 1 2 37 lung. Außerdem berauſchende Melodien und wundervolle a PN Unerrelcht in Torm und W boem, ſagt der Verlag d. 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