Riernheimer Anzeiber Qerngeimer Tageblan— Bierngeimer Nachrichten Viernheimer Zeitung Anzeigenpreise: du 11geſpaltene Weillimerer-Zeile 3 Plennig, Leptſpalte 12 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Urt vor⸗ Slernbeimer Buürger-Hid. Viernp. Volksblatt 4— 1 07 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Dezugspreis monat! 1 k. frei ins Haus gebracht.— Wochenende g Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter- Fahrplan wöchentlich das„Illuſtrierte und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs- Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weſtverbreſtete Cageszeſtung— Nacbriehten- und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. Einzel⸗Berkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 8 Big. Samstaas 10 Pia mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Heſchäftsſtelle u. von amtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dleser Teitung finden weiteste Verbreitung Blapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahm ⸗ an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werde. Keſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86 Nr. 211 Mittwoch, den 11. September 1935 52. Jahrgang Feſtlither Auſtalt zum Neichsparteitag Ein triumphaler Empfang Volk in Marſchlolonne Der Parteitag 1935, der im Zeichen der wiedererlangten Wehrfreiheit ſteht, iſt im Gange. Adolf Hitlers Tat vom 16. März 1935 gab dieſer Tagung den Namen: Dieſer Mann. der im März den Schlußpunkt hin⸗ ter die ſchier endloſe Geduld in der Frage der Vertragserfüllung durch die anderen Mächte ſetzte, lag im November 1918 faſt erblindet vom feindlichen Giftgas im La⸗ zarett in Paſewalk, irgendein Soldat, wie viele hunderttauſend andere auch. Derſelbe Gefreite, der damals in der abgeriſſenen Kleidung des Frontkämpfers als ein er⸗ barmungswürdiges Opfer des Krieges ins Lazarett eingeliefert wurde, iſt heute der oberſte Befehlshaber derſelben Wehrmacht. in der er einſt als ein völlig unbekannter Soldat kämpfte und blutete. Es ſollte auch der Welt draußen zu den⸗ ken geben, daß dieſer Gefreite des Weltkrie⸗ ges ſoeben in ſeiner neuen Eigenſchaft als oberſter Befehlshaber des Heeres der deut⸗ ſchen Wehrmacht den Manövern beigewohnt hat, die zum erſten Mal ſeit 17 Jahren wie⸗ der im Zeichen uneingeſchränkter Souverä⸗ nität durchgeführt wurden. Es war vor dem Kriege nicht möglich, daß ein einfacher Sol⸗ dat ohne Rang, Anſehen und Vermögen auch nur Offizier werden konnte— heute iſt der oberſte Vorgeſetzte unſeres Volksheeres ein Mann, der immer wieder mit berechtig⸗ tem Stolz von ſich geſagt hat, daß er aus dem Volke kommt. Wandel der Zeiten? Viel mehr als das: Beweis, wie ſehr der Begriff der Volksgemeinſchaft aus dem Sta⸗ dium der Lehre längſt in das Stadium der Umſetzung in die Praxis übergegangen iſt. Sozuſagen vom Manöverfelde her iſt der Führer des nationalſozialiſtiſchen Staates zum Parteitag der Freiheit nach Nürnberg ekommen. Vor etwa einem Jahre fiel im dong mit den Reichsparteitagen das Wort vom„politiſchen Konzil Deutſch⸗ land“. Dort in Nürnberg werden die politi⸗ ſchen Glaubens- und Richtſätze verkündet, denen das neue Deutſchland ſeine Geburt und ſeine Aufwärtsentwicklung verdankt. Und der Mann, der von dort aus nun wie— der in einer der ernſteſten Kriſenzeiten der internationalen Politik zu dem nationalſo⸗ zialiſtiſchen Deutſchland ſprechen wird, kann wie kein anderer Staatsmann, das Ohr der Welt auch außerhalb Deutſchlands für ſeine Worte beanſpruchen: er hat nicht nur die Nationalſozialiſtiſche Arbeiterpartei, nicht nur die Wehrmacht, nicht nur zahlreiche Or⸗ ganiſationen hinter ſich— hinter ihm ſteht das Volk, dem er die Gleichberechtigung wiedergegeben hat. Wo iſt der Staatsmann, der von ſich ſagen darf, er verfüge über eine Gefolgſchaft des zahlenmäßigen Umfanges und der politiſchen Geſchloſſenheit wie das deutſche Staatsoberhaupt! Vom Nürnberger politiſchen Konzil wird er dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland nun wieder die Marſchorder geben, und dann wird das Volk als eine ungeheure Marſchkolonne dem Führer des nationalſo⸗ zialiſtiſchen Staates im gleichen Schritt und Tritt folgen. Geleitwort Streichers Nürnberg, 10. September. Zum 7. Reichsparteitag der NSDAP hat Gauleiter Streicher folgendes Geleit⸗ wort geprägt: „Die Treue zum Führer und der Glaube an ſeine Miſſion haben dem Nationalſozia⸗ lismus die Siege errungen bis zu ſeiner Machtergreifung im Dritten Reich. Die Treue zum Führer und der Glaube an ſeine Miſſion werden dem Nationalſozialismus auch den letzten Sieg erringen helfen, den Sieg über den Weltfeind Juda. Daß ſich der Reichsparteitag 1935 vollzieht inmitten einer von Juden gehetzten Welt, läßt uns die Größe der Aufgabe erkennen, zu deren Löſung das Schickſal den Nationalſozialis⸗ mus auserſah. Nürnbeyg, Reichsparteitag 1935. gez. Streicher.“ 1 Nürnberg, 10. September. Der Reichsparteitag in Nürnberg begann mit dem feierlichen Empfang der Spitzen von Partei und Staat im Rathausſaal, wo der Oberbürgermeiſter dem Führer des na⸗ kionalſozialiſtiſchen Staates als Ehrengabe der Stadt, die einſt die Hüterin der Reichs⸗ inſignien war, in ſinnbildlicher Anknüpfung an die großen Ueberlieferungen eine getreue Nachbildung des alten deutſchen ftaiſer⸗Ze⸗ remonialſchwertes überreichte. Der Führer war mit ſeinem Stab gegen 16.30 Uhr auf dem Nürnberger Flughafen eingetroffen, wo ihn eine vieltauſendköpfige Menſchenmenge erwartet hatte. Der Stellvertreter des Führer, Ru⸗ dolf Heß, der ebenſo wie die meiſten Reichsleiter, Gauleiter und höheren Führer der SA. SS, des NSKK und der übrigen Gliederungen ſchon am Vormittag in Nürn⸗ berg eingetroffen war, begrüßte den Füh⸗ rer. Ferner hatten ſich Gauleiter Streicher⸗ Nürnberg und Gauleiter Wagner⸗München zum Empfang eingefunden. Der Führer be— gab ſich dann im Wagen durch ein dichtes Spalier von Menſchen zum„Deutſchen Hof“. Auf dem ganzen Wege ſtanden die Men⸗ ſchen 20- bis 30fach geſtaffelt und brachten dem Führer einen triumpha⸗ len Empfang. Am„Deutſchen Hof“, deſſen Umgebung trotz vielfacher Abſperrungen von Menſchen dicht umlagert war, konnte die Menge in ihrer Begeiſterung von den Abſperrungen kaum im Zaun gehalten wer⸗ den, als der Führer anläßlich des Vorbei⸗ marſches verſchiedener Marſchformationen der Politiſchen Leiter einen Augenblick am Fenſter ſichtbar wurde. Die Ehrengabe Nürnbergs Während von ſämtlichen Kirchtürmen Nürnbergs feierliches Glockengeläute ertön⸗ te, füllte ſich der mit würdigem Schmuck ausgeſtattete altehrwürdige Feſtſas! des Rathauſes. Der Führer, dem auf ſeinem Weg wiederum von vielen Tauſen⸗ den begeiſterte Kundgebungen dargebracht wurden, wurde bei ſeiner Ankunft von der Verſammlung, die ſich wie ein Mann von den Plätzen erhob, mit ehrerbietigem Gruß empfangen. Oberbürgermeiſter Liebel führte in ſeiner Begrüßungsanſprache u. a. aus: Mein Führer! Wiederum darf Ihnen Ihre treue deutſche Stadt Nürnberg am Be⸗ ginn eines neuen Reichsparteitages in die⸗ ſem weihevollen und denkwürdigen Rat⸗ hausſaal aus dank⸗ und freudeerfülltem Herzen ehrerbietige Willkommensgrüße ent⸗ bieten. Mit den ſonſtigen äußeren Zeichen der Größe, Pracht und Herrlichkeit eines ver⸗ ſunkenen Reiches, den Reichskleinodien, die jahrhundertelang in Nürnberg aufbewahrt wurden, hatten wir im vergangenen Jahr zum Reichsparteitag hier im großen hiſtori⸗ ſchen Rathausſaal der Stadt Nürnberg auch das über kauſend Jahre alte Reichs- ſchwerk zur Schau geſtellt, das dereinſt Symbol der deutſchen Einheit, Macht und Stärke des erſten Deutſchen Reiches war. Das erſte Deutſche Reich verfiel. Des zweiten Reiches Trümmer ſanken in Schmach und Schande. Sie aber, mein Füh⸗ rer, haben ein Drittes Deutſches Reich ge⸗ ſchaffen und es in Einheit, Kraft und Stärke nach innen und außen machtvoll und in wahrer Größe neu erſtehen laſſen. Im Frühling dieſes Jahres gaben Sie dem deutſchen Volke durch die Wiederein⸗ führung der mit ungeheurer Begeiſterung begrüßten allgemeinen Wehrpflicht ſchließ⸗ lich auch die Freiheit. Mit dem ganzen Volke dankt Ihnen dies am Beginn des Parteitages der Freiheit auch die deutſcheſte aller deutſchen Städte: Nürnberg, die Stadt der Reichsparteitage. Unſerem heißen Dank wollen wir in dieſer Feierſtunde ſichtbaren Ausdruck verleihen. Das Kleinod, das die alte Reichsſtadt Nürnberg dereinſt Jahrhunderte hindurch als ein Symbol der Einheit, Größe, Macht und Stärke der deutſchen Nation in ihren Mauern hüten und bewahren durfte, wür⸗ dig nachgebildet aus edelſtem Metall, lege ich in Nürnbergs Namen als ein Geſchenk der Stadt in Ihre Hände.. Das deutſche Reichsſchwerk dem Führer aller Deutſchen, der Deulſchland wieder einig, ſtark und frei gemacht! Das Kaiſerſchwert Die berühmten Reichsinſignien, die einſt Ausdruck der Würde und Macht des Kaiſers waren, beſtehen neben dem Krönungsornat aus der goldenen Kaiſerkrone, dem Reichs⸗ apfel, dem„Schwert des heiligen Mauri⸗ tius“ und dem eigentlichen Zeremonial⸗ ſchwert der Kaiſerkrönung, bekannt als „Schwert Karls des Großen“. Sarazeniſche Künſtler aus Sizilien haben dieſes Schwert im 12. Jahrhundert angefertigt. Die von dem Aachener Domgoldſchmied Witte geſchaffene Nachſchöpfung des Kaiſerſchwertes iſt ſo getreu dem Original nachgebildet, daß ſie auch alle Patinierungen und Beſchädigungen auf⸗ weiſt. Sie iſt ein Meiſterwerk deutſcher Goldſchmiedearbeit. Bis zum Jahre 1424 wurden die Reichs⸗ kleinodien von den deutſchen Kaiſern in ver⸗ ſchiedenen Burgen verwahrt. Kaiſer Sigis⸗ mund betraute die Freie Reichsſtadt Nürn⸗ berg für ewige Zeiten mit der ehrenvollen Aufgabe, die Inſignien zu hüten. Sie blie⸗ ben in Nürnberg bis zum Jahre 1796. Um ſie vor dem Zugriff Napoleons in Sicher⸗ heit zu bringen, wurden ſie aus der Stad gebracht und gelangten auf Umwegen nach Wien, wo ſie ſich heute noch befinden. Der Arbeitsdienſt trifft ein Sonderzug auf Sonderzug. Nürnbergs Bahnhöfe ſtanden am Diens⸗ tag im Zeichen der Ankunft des Reichsar⸗ beitsdienſtes. Sonderzug um Sonderzug rollte an. Sie brachten Arbeitsdienſtmänner aus allen Gauen des Reiches, aus Hamburg. Königsberg, Breslau. Leipzig, aus Berlin, München und dem Rheinland. Kurze, knap⸗ pe Kommandos, die der Lautſprecher ver⸗ mittelte, dann zog das braune Heer der Ar⸗ beit mit klingendem Spiel in langen, ſchier endloſen Kolonnen von dem Bahnhof hin⸗ aus in das Lager. Kein Wunder. daß es überall herzlich begrüßt wurde. Mit ſtaunenerregender Exaktheit vollzog ſich die Unterbringung des Arbeits- dienſtes auf dem rieſigen Lagerplatz. Immer neue Scharen zogen heran. Blu⸗ men an den Mützen, Blumen an den Spa⸗ ten, die ſilbern in der Sonne glänzten, und bei den Kolonnen immer neue Wimpel, neue Fahnen und neue Kapellen. Der Rhythmus der Einmarſchierenden verklang in dem Rauſchen der Stimmen, die auf dem weiten Rund auf⸗ und niederwogten. die Begrüßung der Diplomaten Die zur Teilnahme am Reichsparteitag 1935 eingeladenen ausländiſchen Diploma⸗ ten, die Botſchafter von Polen, Spanien und Italien, ſieben Geſandte und neun Ge⸗ ſchäftsträger, trafen mit dem von SS⸗Ober⸗ führer Generalmajor a. D. von Maſſow ge⸗ führten Sonderzug am Dienstag nachmittag auf dem Nürnberger Nordbahnhof ein. Ein Ehrenſturm der SA hatte an der Fahnen⸗ galerie Aufſtellung genommen. Als die ebenfalls mit grünen Girlanden geſchmückte Lokomotive den Sonderzug auf das Abſtell⸗ gleis brachte, gingen auf das Kommando „Heißt Fahnen!“ die Fahnen der durch ihre Berliner Miſſionschefs vertretenen Staaten an den Maſten hoch, die Kapelle intonierte den Präſentiermarſch. Der neue Staatsgedanke Dr. Dietrich über die nationalſozialiſtiſche Idee Bei dem Empfang der in- und ausländi⸗ ſchen Preſſe anläßlich des Reichsparteitages hielt der Reichspreſſechef der NSDAP, Dr. Dietrich, eine Rede, in der er u. a. au⸗ führte: Es iſt im Laufe der Jahre zu einer er⸗ freulichen- Tradition gekommen, die Reichs⸗ parteitage der NSDAP durch den Empfang der Preſſe einzuleiten. Ich habe im vorigen Jahre die Gelegenheit dieſes Empfanges benutzt, um die Bedeutung der Preſſe im Leben der Völker hervorzuheben. Heuke möchte ich die Bedeutung der nationalſozia⸗ liſtiſchen Idee in ihrer inneren Dynamik und ihrer geiſtigen Spannweite umreißen. Die Reichsparteitage der NSDAP ſind Ma⸗ nifeſtationen der nationalſozialiſtiſchen Idee. Aus ſeeliſchem Erleben wurde der Reichs⸗ parteitagsgedanke geboren. Aus jener inne⸗ ren Glut der Herzen, die damals in den Kampfjahren 1927 und 1929 hier in Nürn⸗ berg wie eine Flamme zuſammenſchlug, als die braunen Bataillone verfolgt und ge⸗ ächtet, aber in Not und Tod zuſammenge⸗ ſchmiedet, aufmarſchierten. Sie alle wiſſen, was die Partei in Deutſchland iſt, was ſie für Deutſchland be⸗ deutet und was ſie für alle Zukunft des Rei⸗ ches ſein wird. Die Partei iſt der durch ſei⸗ ne politiſche Leiſtung geſtaltete Orden der deutſchen Nation. Sie iſt die verſchworene Gemeinſchaft der dem Volke Geweihten. Ihre Weltanſchau⸗ ung iſt die geiſtige Rüſtung der Nation! Ihr im Kampf erprobtes eigenes Entwicklungs- geſetz iſt das Grundgeſetz, die Verfaſſung des nationalſozialiſtiſchen Staates. die Na⸗ tionalſozialiſtiſche Partei iſt die natürliche Ausleſe der Charakterfeſten und Willens⸗ ſtärkſten— der Unerſchütterlichſten der Na⸗ tion. Ihre Organiſation reicht hinunter bis in die letzten Veräſtelungen des öffentlichen Lebens. Die Partei iſt beſtimmt zur politiſchen Führung der Nation. Ihr Führer iſt der Führer des Deutſchen Reiches. Die Partei iſt der Garant der Homogenität von Füh⸗ rung und Volk, das Bleibende in der Er⸗ ſcheinungsflucht. In der Partei hat der Führer, der Schöp⸗ fer des Nationalſozialismus Reich und Staat verankert. feſt wie auf gewachſenem Fels. Und weil es ſo iſt, darum ſtehen auch die Reichspartei⸗ tage der NSDAP im Mittelpunkt des poli⸗ tiſchen Geſchehens des ganzen Jahres. Darum iſt der Reichsparteitag ein Tag der ganzen deutſchen Nation. Die Fragen, die hier aufgeworfen und die Grundſätze, die hier für die Partei proklamiert werden, ſind entſcheidend auch für den Staat und maßgebend für das ganze deutſche Volk. Abſolutismus, Liberalismus und Marxis⸗ mus ſind politiſch und ſozial weſensbe⸗ ſtimmt durch den Klaſſengedanken. Dem Klaſſengedanken ſtellt der Nationalſozialis⸗ mus den Gemeinſchaftsgedanken gegenüber. Aber hat nicht der Nationalſo⸗ zialismus um der Gemeinſchaft willen die perſönliche Freiheit vernichtet? Unſere Geg⸗ ner draußen behaupten es. Aber ſie irren. Alle Rechte und Pflichten leiten ſich nur aus der Gemeinſchaft her, ohne ſie iſt das Individuum überhaupt nicht denkbar. Da es aber nur durch die Gemein⸗ ſchaft exiſtiert, kann es auch ſeine perſönl iche Freiheit nur aus der Gemeinſchaft ableiten. Der Gemeinſchaftsgedanke des Nationalſo— zialismus unterdrückt nicht etwa die Perſön— r „ 3— 1 J. ¶õ¶ y 3 r — lichkeit, ſondern fördert ſie, um ſie zum Füh. rertum zu befähigen. Führerausleſe und Erziehung zur Perſönlichkeit ſind Begriffe, ohne die der Nationalſozialismus gar nicht denkbar wäre. Wenn wir von einer neuen Sinngebung der Politik durch den nationalſozialiſtiſchen Staatsgedanken ſprechen, dann gibt uns die politiſche Leiſtung des Führers ein Recht dazu. Die Kunſt, politiſche Erfolge zu erzielen. hat er uns in eindringlicher Weiſe vor Augen geführt. Innenpolitiſch in vierzehnjährigem Ringen um das deutſchh Volk. Außenpolitiſch in den zweieinhalb Jahren ſeiner ſtaatsmänniſchen Laufbahn. Die Gemeinſchaftsgeſtaltung, die Volkwer⸗ dung der deutſchen Nation, aus der ſich un⸗ erhört kraftſpendende Wirkungen für das Leben der Geſamtheit wie des einzelnen er⸗ geben, iſt ſein Werk. Dieſer volkspolitiſche Staatsge⸗ danke, den der Nationalſozialismus hervor- gebracht und in Deutſchland verwirklicht hat, iſt aber auch ein ſchöpferiſches Prinzip von großer außenpolitiſcher Jukunftsbedeutung. Dieſer Staatsgedanke bringt der Welt zum Bewußtſein, daß die Macht der Staaten weniger auf den Bajonetten begründet iſt als auf den volklichen Energien und Kraft⸗ reſerven. Dieſe dynamiſche Staatsauffaſ⸗ ſung, die mehr auf den inneren rationellen Ausbau und auf die Sicherung der volk— lichen Lebensgrundlage gerichtet iſt, als aur eine kraftzerſplitternde Expanſion nach außen, iſt befähigt, den imperialiſtiſchen Ge⸗ danken von innen heraus zu überwinden. Das iſt die Grundlage der neuen außen⸗ politiſchen Konzeption, die der Nationalſo⸗ zialismus aus feiner Einſtellung heraus entwickelt. An die Stelle der Vorkriegspolitik der Dynaſtien und Kabinette, die im Weltkrieg endete, trat nach 1918 die Genfer Politik der ſogenannten Kollektivität, die den Weg zum ewigen Frieden durch den Völker⸗ bund glaubte finden zu können. Aber der Weg über Genf mußte ſich als ein Irrweg erweiſen, ſolange in der Genfer Inſtitution nur ein verſchleierter Zweckverband der Siegerſtaaten gegen die Beſiegten zu ſehen iſt. Demgegenüber tritt nun der praktiſche Friedensgedanke des Nationalſozialismus in die Erſcheinung, den der Führer als neue außenpolitiſche Konzeption auf dem Schach— brett der Weltpolitik zum Zuge bringt. Der Genfer Politik ergebnisloſer Mam— mutkonferenzen am laufenden Band, die nur durch Vertagungs- und Verſchleppungs⸗ taktik ihr Daſein friſtet, ſtellen wir gegen⸗ über das Prinzip der direkten Jühlungnahme von Staat zu Staat, das zu unmittelbar praktiſchen Ergebniſſen kommt, wie im deutſch-po'niſchen Freund⸗ ſchaftsvertrag und im deutſch⸗engliſchen Flottenabkommen Der Politik der Blockbil— dung, der verwickelten Paktſyſteme und be— drohlichen Militär-Allianzen in Form von konfliktfördernden Beiſtandspakten ſtellen wir entgegen das Prinzip der Nichtangriffs⸗ verträge. der Lokaliſierung der Konflikte und damit der Iſolierung der Widerſtreiten— den, das die Verantwortlichkeit der Staats- männer im Intereſſe des Friedens erhöht. Dem Schlagwort von der Unteilbarkeit des Friedens halten wir entgegen die prak— tiſche Friedenspolitik der Iſolierung des Krieges durch rechtzeitige Beſeitigung ſeiner Vor— ausſetzungen. Wenn wir den Reichsparteitag 1935 den Parteitag der Freiheit“ nennen, weil unſer Führer in unbergleichlicher Entſchlußkraft dem deutſchen Volke die Wehrfreiheit, die Freiheit ſeiner Entſchließungen nach außen zurückgewonnen hat, dann tun wir es im Sinne dieſer fruchtbaren Prinzipien einer wahren Friedenspolitik durch praktiſche Zu— ſammenarbeit der Völker, wie ſie der volks⸗ politiſche Staatsgedanke des Nationalſozia⸗ lismus hervorgebracht hat. Die nationalſozialiſtiſche Idee als neues fruchtbares Prinzip internationalen Ge— meinſchaftslebens iſt nicht in der Verteidi— gung, ſondern im Vormarſch! Wenn Sie die Gliederungen und Forma— tionen der Nationalſozialiſtiſchen Partei und die Einheiten der wiedererſtandenen deutſchen Armee in Zucht und Ordnung aufmarſchieren ſehen, dann erblicken Sie in ihnen die Bannerträger der n Idee und die Garanten der nationalen Freiheit des deutſchen Volkes. Wenn Sie die kulturellen und weltan⸗ ſchaulichen Kundgebungen der Partei hier in Nürnberg miterleben, dann ſehen Sie in ihnen den Willen zu ſegensreicher und ſchöpferiſcher Mitarbeit am geiſtigen Leben der Nationen. Und wenn Sie das geſamte Führerkorps der Nationalſozialiſtiſchen Partei in Nürn⸗ berg verſammelt ſehen, um die Einheit und Geſchloſſenheit ihres politiſchen Wollens zu dokumentieren, dann erkennen Sie darin die Kraft und Unerſchütterlichkeit des national⸗ ſozialiſtiſchen Staatsgedankens in ſeinem Wirken für das deutſche Volk! In Moskau tagte vor wenigen Wochen der Generalſtab der bolſchewiſtiſchen Welt⸗ revolution als die Inkarnation niederrei— zender Zerſtörung. Hier in Nürnberg tagt der politiſche Generalſtapb des deutſchen Vol⸗ 1 volkswirtſchaftlichen MErreichung dieſes Zieles die Zuſammen kes als Trager eines aufbauenden, dem Weltfrieden dienenden Prinzips. Der Auslandspreſſechef der NS Dup, Dr. Hanfſtängl. richtete hierauf dann einige Begrüßungs⸗ worte an die ausländiſche Preſſe, in denen er auf die Zuſammenhänge der vielgeſtalti— gen deutſchen Geſchichte und der Machter— greifung durch den Nationalſozialismus ver— wies. Er erinnerte, daß in Deutſchland noch vor drei Jahren die Preſſe zu 95 Prozent im falſchen Lager geſtanden habe. Das ſoll— te auch der Auslandspreſſe zu den⸗ ken geben. Vom Verſtändnis der Aus ands— preſſe ſei auch heute noch herzlich wenig zu verſpüren. Bei den Nachforſchungen der Quellen des nationalſozialiſtiſchen Gedan— kengutes werde man feſtſtellen, daß alle Völker des nordiſchen Kulturkreiſes hierzu beigeſteuert, daß das Ausland unter den geiſtigen, aber auch unter den politiſchen Denkern viele Vorläufer diefer Idee gehabt habe. Bei dem Parteitag 1935 hätten die Vertreter des Auslandes Gelegenheit. bis auf den Grund der deutſchen Seele zu ſehen, die Verbundenheit zwiſchen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des deutſchen Glaubens und der deutſchen Seele zu erle— ben und daraus zu erkennen: et tua res agitur, zu deutſch: Unſer Kampf iſt auch dein Kampf. Vacthtrupne Verlin in Nürnberg Die Wachtruppe Berlin marſchierte mit ihrem Spielmanns- und Muſikzug zum La⸗ ger des Reichsheeres in Gebersdorf durch die Straßen Nürnbergs zum Bahnhofsplatz, (wo im Grand⸗-Hotel, dem Sitz der jüngſten Führers des Reichsheeres, während des Par⸗ teitages die Wachpoſten aufziehen. Nach einem kurzen Standkonzert ging der Marſch der Truppe durch die Innenſtadt über den Adolf⸗Hitler⸗Platz zur alten Schau vor dem Rathaus, wo nach alter Tradition eine zweite Ehrenwache Poſten bezog. Die Wach truppe wurde auf ihrem Weg durch die Stadt überall von der Bevölkerung und den zahlreichen Parteitagsteilnehmern begeiſtert begrüßt. Günltiger Arbeitseinsatz Die Entwicklung im Auguft. Berlin, 11. September. Obwohl im Auguſt die Aufnahmefähigkeit der Außenberufe für Arbeitskräfte geringer zu werden pflegt und ſchon mit Entlaſſuͤn⸗ gen aus einigen Zweigen gerechnet werden Berlin, 11. September. Reichserziehungsminiſter Ruſt hat in einem Erlaß über die Raſſentrennung auf den öffentlichen Schulen als Vorbereitung für die Einrichtung von jüdiſchen Volksſchu⸗ len zu Oſtern 1936 Erhebungen über die Raſſenzugehörigkeit der Schülerſchaft ange⸗ ordnet. Wie das Deutſche Nachrichtenbüro hierzu erklärt, bereitet dieſer Erlaß einen weiteren Abſchnitt in der Raſſegeſetzgebung vor und beweiſt, daß das nationalſozialiſtiſche Deutſchland keineswegs geneigt iſt, wie aus⸗ ländiſche Preſſeſtimmen zu wiſſen glauben, ſeinen grundſätzlichen Raſſeſtandpunkt auf⸗ zugeben. Auf dem Gebiete der Volksſchule iſt fu. Al⸗ ſung derjenigen nichtariſchen Schulkinder, die der moſaiſchen Religion angehören, in beſonderen jüdiſchen Volksſchulen ſchon bis⸗ her energiſch gefördert worden. Insbeſon⸗ dere iſt mit ſtaatlicher Genehmigung ſeit 1934 eine größere Zahl privater jüdiſcher Volksſchulen neu entſtanden. Der enkſcheidende Geſichtspunkt iſt aber nicht die Zugehöriakeit zur moſai⸗ muß, ut— bant ber ſtarten Auftriebsten⸗ denzen der deutſchen Wirtſchaft— die Ar⸗ beitsloſenzahl im diesjährigen Auguſt wie⸗ der 9 zurückgegangen. Rund 48 000 arbeitsloſe Volksgenoſſen konnten auch in dieſem Monat wieder in Arbeit und Brot gebracht werden. Der Beſtand an Arbeits- loſen betrug nach den Zählungen der Ar— beitsämter am 31. Auguſt 1 706 000, die Arbeitsloſigkeit iſt damit ſeit dem diesjährigen Höchſtſtand um faſt 1.3 Millionen zurückgegangen. Bei der Beurteilung des Auguſtrückgan⸗ ges iſt zu berückſichtigen, daß infolge der günſtigen Wetterlage die Getreideernte in weiten Teilen des Reiches ſchon in dieſem Monat im weſentlichen beendet werden konnte und infolgedeſſen Erntehilfskräfte von der Landwirtſchaft wieder freigegeben wurden. Auch die Zahl der Notſtandsarbei— ter verringerte ſich im Zuge der planmäßi⸗ gen Einſchränkung der Notſtandsarbeiten weiterhin um 13 000. Trotzdem gelang es, die weitere Senkung des Arbeitsloſenſtan⸗ des zu erzielen. Am aufnahmefähigſten zeigten ſich dabei die Gruppen des Metall— und Baugewerbes. In erſter Linie hatten die mit Großſtäd⸗ ten ſtark durchſetzten und dicht bevölkerten Gebiete Brandenburg und Rheinland und der Bezirk Hamburg verhältnismäßig ſtarke Entlaſtungen aufzuweiſen. Im Zeltlager der 98 Begrüßungsrede Hartmann Laukerbachers. Fürth, 10. Sept. In Fürth trafen die Marſcheinheiten der HJ aus den 25 deut⸗ ſchen Gebieten ein, die von ihrer Heimat aus zu Fuß zum Parteitag gewandert ſind. Sie bezogen das rund 100 Zelte umfaſſende Zeltlager auf dem Humbſer Spielplatz. Am Abend ſchilderte Bannführer Hail ⸗ Berlin im Rahmen einer Feierſtunde den Verlauf des Marſches durch alle deutſche Gaue. Dann erſchollen Heimatklänge aus den Rei⸗ hen der HJ. Die Berliner brachten Mund⸗ harmonikavorträge, die Gruppe Oſtland ſang ein oſtpreußiſches Lied, die Naſſauer trugen mundartliche Gedichte vor uſw. Der gemeinſame Geſang des Liedes„Auf hebt unſere Fahnen“ ertönte. Dann überbrachte der ſtellvertretende Reichsjugendführer Hartmann Lauterbacher die Grüße der Reichsjugendführung und hob hervor, daß zum erſten Male aus dem ganzen Reiche die Fahnen der HJ in einem Marſch von 1100 km nach Nürnberg getragen worden ſeien. Der Muſikzua und das Trammler— Naſſentrennung auf Schulen Ein Erlaß des Reichserziehungsminiſters Jen greligton, ſondern zur judiſchen Raſſe. Der neue Erlaß des Reichserziehungsmini⸗ ſters Ruſt zielt deshalb auf Durchführung der völligen Raſſentrennung in den Volks- ſchulen ohne Rückſicht auf die Konfeſſions⸗ zugehörigkeit der raſſefremden, jüdiſchen Schüler. Aus dem Erlaß iſt noch folgendes erſicht⸗ lich: Bei den Pflichtſchulen iſt mit Rückſicht auf die auch für Nichtarier nach wie vor beſte— hende Schu! pflicht eine Verweiſung auf pri⸗ vate Volksſchulen nicht angängig. Vielmehr wird die Errichtung öffentlicher Volksſchu⸗ len für Juden erforderlich werden. In die⸗ ſen Schulen werden alle diejenigen Schüler und Schülerinnen zuſammenzufaſſen ſein, bei denen entweder beide Elternteile oder ein Ellernteil jüdiſch ſind. Die ſogenannten Vierteljuden, bei denen ein Großelternteil ſüdiſch iſt, beabſichtigt der Reichserziehungsminiſter bei der auf dem Gebiete des Schulweſens 1 15 vorzunehmenden Raſſentrennung außer Be— tracht zu laſſen. Vorausſetzung für die Er⸗ richtung einer öffentlichen jüdiſchen Volks⸗ ſchule iſt das Vorhandenſein von wenigſtens jüdiſchen Kindern innerhalb einer Gemeinde. 8 Die feierliche Einholung der Blutfahne Unter großer Anteilnahme der Nürnberger Bevölkerung en im Münchener Haus der Reichsführung SS aufge teitage eingeholt: Sturm 1 der Münchener SS⸗Verfügur Blutfahne durch die Straßen Pürnbergs.(88 in Nürnberg. urde die Blutfahne, die ſonſt iſt in die Stadt der Reichspar⸗ truppe marſchiert mit der e Bilderdienſt— M.) rorps ſpielten zum Schluß den Großen Zap— fenſtreich. Der Reichsjugendführer bei der 98 Reichsjugendführer Baldur von Schi- rach beſuchte die 1500 Teilnehmer des Adolf-Hitler-Marſches der HJ zum Reichs— parteitag auf der großen Pegnitz-Wieſe am Humbſer⸗Spielplatz. Er hielt an die 25 Marſcheinheiten eine Anſprache, in der er ſeiner Freude darüber Ausdruck gab, daß er alle Marſchteilnehmer in ſo vorzüglicher Verfaſſung angetroffen habe. Die ausge— zeichnete Diſziplin bei dem Marſch ſei ein Bekenntnis der deutſchen Jugend zur Wehr— haftigkeit. Zu den künftigen Parteitagen würden immer mehr Kameraden auf gleiche Weiſe marſchieren und die Fahne der deut⸗ ſchen Jugend zur Blutfahne von 1923 tra⸗ gen. Die Hitler-Jugend müſſe ſich durchſet⸗ zen im ganzen deutſchen Volk. Hierzu be— dürfe es noch eines umfaſſenden Erzie⸗ hungswerkes. Die HJ habe auch eine politi— ſche Aufgabe zu erfüllen, nämlich die ge⸗ ſamte deutſche Jugend zu einer Einheit zu⸗ ſammenzuſchließen. Ernennungen im Neichsheer General Adam gommandeur der neuge⸗ ſchaffenen Militärakademie. Berlin, 11. September. Das Reichskriegsminiſterium gibt folgen⸗ de Ernennungen zum 1. Oktober 1935 be⸗ kannt: Generalmajor von Reichenau, Chef des Wehrmachtsamtes im Reichskriegsmi⸗ niſterium, zum Kommandierenden General des VII. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis VII, Generalmajor Keitel, Infanterieführer VI, zum Chef des Wehrmachtsamtes im Reichskriegsminiſterium, 1 Generalmajor Köſtring zum Militär⸗ attache bei der Botſchaft in Moskau und der Geſandtſchaft in Kowno, Oberſt Friderici zum Militärattache bei den Geſandtſchaften in Budapeſt und Sofia, Oberſt von Faber du Faur zum Militärattache bei der Geſandtſchaft in Bel⸗ grad, 5 Oberſt von Studnotz zum Militär⸗ attache bei der Botſchaft in Warſchau, Oberſtleutnant Röſſing zum Militär⸗ attache bei den Geſandtſchaften in Helſing⸗ fors. Riga, Reval, Stockholm. Oslo und Kopenhagen. Der bisherige Kommandierende General des VII. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis VII, General der Infanterie Adam, wird zum Kommandeur der neu— geſchaffenen Wehr machtsakademie ernannt. Wegweiſer und Wegſchilder Ausſpielung eines Wettbewerbs zur Geſtal⸗ tung von Entwürfen. Es iſt beabſichtigt, alle notwendigen Be⸗ ſchilderungen in einer der Landſchaft ange⸗ paßten Weiſe durchzuführen, ſo daß der Wan⸗ derer auch in dieſen Hinweiſen auf Weg und Ziel der Straße, auf bedeutſame Stätten und anderes, ein Stück Deutſchheit, deutſchen künſt⸗ leriſchen Schaffens aus deutſchem Werkſtoff erlebe. Für den Gau Heſſen⸗Naſſau haben, als Anregung dieſer ſinnvollen Neubeſchilderung der Wege und Straßen und zur Gewinnung geeigneter Entwürfe, die Heſſiſche Landesregie⸗ rung, Abtlg. 2, die Bezirksſtelle Heſſen des Reichsverbandes des Bildhauer⸗ und Stein⸗ metzhandwerks und der Landſchaftsbund Volkstum und Heimat, Landſchaft Rheinfran⸗ ken⸗Naſſau⸗Heſſen unter Leitung Miniſterial⸗ rats Pg. Ringshauſen, einen mit Preiſen ver⸗ ſehenen Wettbewerb ausgeſchrieben. Alle in der Deutſchen Arbeitsfront ſtehen⸗ den deutſchen Holzbildhauer, Holzſchnitzer, Drechsler und jedes Mitglied der Reichskam⸗ mer der bildenden Künſte kann ſich an dieſem Wettbewerb beteiligen. b Die Bedingungen des Wettbewerbs können bei der Geſchäftsſtelle des Landſchaftsbundes Volkstum und Heimat, Landſchaft Rheinfran⸗ ken⸗Naſſau⸗Heſſen. Darmſtadt, Neckarſtraße 3, angefordert werden. Der Fremdenverkehr an der Vergſtraße Bensheim, 11. Sept. Auf einer Beſpre⸗ chung im Landesverkehrsverband Rhein-Main ergab ſich ein äußerſt günſtiges Bild über die in der letzten Zeit erfolgte Verkehrsent⸗ wicklung an der Bergſtraße. In Seeheim hat ſich der Fremdenverkehr gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Unter den Aus⸗ ländern überwogen Holländer. Auch Ju- genheim hat eine erhebliche Steigerung auf allen Gebieten des Verkehrsweſens zu ver⸗ zeichnen. Sein Ausländerverkehr war ebenfalls ſehr ſtark. Auch Alsbach und Zwingen⸗ berg konnten zufriedenſtellend berichten. Nur Auerbach iſt mit dem Frendenbeſuch nicht ganz zufrieden. In Bensheim haben ſich die Uebernachtungen verdoppelt. Auch in Heppenheim hat der Fremdenverkehr ſehr zugenommen. Das gleiche konnte von Wein⸗ heim berichtet werden. Lindenfels iſt ebenfalls ſehr zufrieden. Wie Eberſtadt weiſt auch Lorſch in der Hauptſache Durch⸗ gangsverkehr auf. Die aute Verkehrsentwicklung iſt. wie Ge⸗ AAC 8 C 1 17 eneral er im anterie neu⸗ emie het Jeſtal⸗ Be⸗ ange⸗ Wan⸗ j und und linſt⸗ kiſtoff „ als erung mung egie⸗ des .—— ccc In kurzen Worten Der Reichsparteitag der NSDAp in Nürnberg begann mit dem feierlichen Empfang im Rathausſaal: der Oberbürger⸗ meiſter überreichte dem Führer des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates eine Nachbildung des alten deutſchen Reichsſchwertes. g Die erſte Arbeitstagung der Auslands⸗ organlſation der NSDAP in Erlangen wurde mit einer großen Kundgebung abge⸗ ſchloſſen, auf der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſprach. Am Tage der Eröffnung des Reichspar⸗ teitages lief der neue Kreuzer„Nürnberg“ zu ſeiner erſten Werft⸗Probefahrt aus dem Reichskriegshafen Kiel aus. Der. Führer und Reichskanzler empfing den Maharadſcha von Patiala, der zu kur⸗ zem Aufenthalt in Berlin eingetroffen iſt, in Privataudienz. Der Reichskriegsminiſter gibt mehrere Ernennungen im Reichsheer bekannt; u. a. wird das Amt des Chefs des Wehrmachts⸗ amtes im Reichskriegsminiſterium neu be⸗ ſetzt. Reichsminiſter Ruſt hat einen Erlaß über die Raſſentrennung auf öffentlichen Schulen herausgegeben. Vom Schuljahr 1936 ab ſol⸗ denſchulen eingerichtet werden. Im Monat Auguſt wurden wieder rund 48 050 Arbeitsloſe in Arbeit und Brot ge⸗ bracht; der Beſtand an Arbeitsloſen betrug — —. Umbaues be Jebpetinwieſe gibt zur Erſtellung des neuen großen März⸗ Feldes der politiſchen Organiſationen der ewegung und insbeſondere der Wehr— macht die Mög ichkeit des neuen Auftretens. Es iſt für uns alle eine große Freude, daß wir dieſe Neuanlage in ſo erhebender Weiſe einweihen können durch die Volksarmee der deutſchen Nation. Nun, nach der Wiedererſtehung der Kraft und der Stärke des Reiches ſind wir aber auch beſonders glücklich, gerade in dieſer nicht nur ſchönen, ſondern einſt auch ſo ſtark bewehrten Stadt den Reichsparteitag feiern zu können. Das ſymboliſche Zeichen deutſcher Reichs⸗ kraft, das Sie mir hier als Geſchenk über⸗ geben, ſoll mich immer aufs neue erinnern an dieſen denkwürdigen Parteitag des drit⸗ ten Jahres der nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution und des erſten Jahres der neuen deutſchen Freiheit. Ich danke Ihnen, Herr Oberbürgermei⸗ ſter, noch einmal für dieſen Empfang und das wunderſchöne Geſchenk und bitte Sie alle, der alten Stadt der Reichsparteitage unſeren deutſchen Gruß zuzurufen: Nürnberg heil! Gewaltig klingt dann das Heil auf die Stadt Nürnberg auf, das der Führer ausbrachte. Das Deutſchlandlied und das Revolutions⸗ 5 2 7 5 7 lied der nationalſozialiſtiſchen Bewegun nach den Zählungen der Arbeitsämter am Aan. f N egung, 31. Al n Jah 5 90 8 0 er das Horſt⸗Weſſel⸗Lied, ſchließen die Feier⸗ 31. Auguſt 1 706 000. ſtunde a Zwiſchen der deutſchen Regierung und 4 dem Schweizeriſchen Bundesrat iſt eine Jeſtvorſtellung im Opernhaus. Teilvereinbarung über den getroffen worden. Engliſche Blätter melden aus Addis Abe⸗ ba, daß der Beginn des italieniſchen Angrif⸗ fes auf den 24. September feſtgeſetzt ſei. Der amerikaniſche Senator Hucy Long iſt den Folgen des Revolverattentats erle— gen. Reiſeverkehr — Fortſetzung: Die Ehrengabe Nürnbergs Der Dank des Führers Die künſtleriſche Einleitung und zugleich den feſtlichen Abſchluß des erſten Tages des Reichsparteitages bildete im Opernhaus an hiſtoriſcher Stätte die Feſtaufführung der „Meiſterſinger von Nürnberg“ in Anweſen⸗ heit des Führers unter der Stabführung Furtwänglers. Gewaltiger Vahnverlehr 65 000 Teilnehmer in Sonderzügen. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Am 10. September ſind in der Zeit von 6 bis 16 1 Sichtlich bewegt nimmt der Führer die Uhr weitere 32 Sonderzüge mit rund 28 000 Nachbildung des alten deutſchen Reichs- Teilnehmern, in der Hauptſache Arbeits- ſchwertes aus den Händen des Oberbürger⸗ dienſt, zum Reichsparteitag in Nürnberg meiſters entgegen. Er reicht es ſeinem Stell⸗ vertreter, ſchreitet die Stufen hinauf und er⸗ öffnet den Reichsparteitag mit folgenden Worten: eingetroffen. Die Zahl der in Sonderzügen eingetroffenden Reiſenden beläuft ſich ſomit auf 65 000. Um die Sonderzüge ihrem Hin⸗ terſtellungsort zuzuführen, wurden im glei⸗ abgefer⸗ Der Reiſeverkehr in den fahrplanmäßi⸗ Güterverkehr waren Es wurden neun Güter— züge über die fahrplanmäßige Zahl hinaus gefahren. Der geſamte Betrieb wickelte ſich Ausllang in Erlangen Dr. Ley vor der Auslandsorganiſation. Erlangen, 10. September. erſten 1 Herr Oberbürgermeiſter! Ich danke Ihnen chen Zeitraum 23 Leerſonderzüge und der Stadt Nürnberg für den ſo herzli⸗ tigt. chen Empfang am heutigen Tage. Zum gen Zügen und der fünften Male feiern wir hier das weiterhin lebhaft. größte Feſt unſerer Bewegung. Wieder ſind unzählige Menſchen aus allen deutſchen 1 Gauen, erfüllt von der Kraft der nationalſo⸗ glatt und reibungslos ab. zialiſtiſchen Idee, in dieſe uns allen ſo liebe und teure Stadt gekommen. Stärker noch ö als in den vergangenen Jahren wird ſich ä die Eigenart Nürnbergs den Parteigenoſſen einprägen. Die Stadt der herrlichen alten deutſchen Kultur erweitert ſich zuſehends ö 33 zur Stadt der neuen deutſchen Erhebung. Den Abſchluß der Gewaltig ſind die Bauwerke und An⸗ lagen die der Abhaltung dieſer Feſte die— nen ſollen. Mit dem heuer im weſentlichen vollzogenen Ausbau des Luitpold⸗ hains iſt der erſte dieſer einzigartigen Schauplätze des nationalſozialiſtiſchen Reichsparteitages vollendet. Er iſt uns allen beſonders an das Herz gewachſen, weil ſich auf ihm noch während der Kampfzeit eine der Auslandsorganiſation der NSDAP bil⸗ dete eine große Kundgebung, auf der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſprach. Er ſchilderte den ſchweren Kampf der Partei vor der Machtübernahme und betonte, daß unſer Volk heute den Weg gehe, den damals die Partei gegangen ſei. Dr. Ley kam dann auf ſeinen Beſuch an der Saar Arbeitstagung — ihren Vertreter Das wertvollſte in der Welt ſeien nicht die Städte, Dome, Berge und Wälder. die Ma⸗ ſchinen, ſondern die Menſchen der Arbeit. In Deutſchland ſeien wir Kameraden vom Führer herunter bis zum Kumpel im Berg- werk. Aus dieſer Erkenntnis ergebe ſich die neue deutſche Betriebs- und Arbeitsgemein⸗ ſchaft, die in der Rieſenorganiſation der DAß Wirklichkeit geworden ſei. Die Ausführungen Dr. Leys wurden mit rößtem Beifall aufgenommen. Nach einem ankeswort des Gauleiters Bohle an Dr. Ley wurde die erſte Arbeitstagung der Aus⸗ landsorganiſation geſchloſſen. Das Deutsche volk muß ein volt von Fliegern werden! Werde Mitglies im deutſchen Luftſport⸗verbans! Faſchiſten⸗Generalappell Eine Anordnung Muſſolinis. Rom, 11. September. Muſſolini hat angeordnet, daß dieſer Ta⸗ ge in ganz Italien ſowie in den Kolonien ein Generalappell ſämtlicher Gliederungen der Faſchiſtiſchen Partei ſtattfindet. An dem feſtgeſetzten Tage werden überall die Kir⸗ chenglocken oder Sirenenſig⸗ nale das Zeichen zum Aufmarſch geben. Sämtliche Parteimitglieder verſammeln ſich darauf im Schwarzhemd vor dem Gebäude der örtlichen Parteileitung. Die Miliz tritt in den Kaſernen zuſammen. Italiener, die ſich ſtändig oder vorübergehend im Ausland aufhalten, haben die Pflicht, ſich beim Par⸗ teiſekretär telegraphiſch zu melden. Die Par⸗ teiformationen werden bis Mitternacht ver⸗ ſammelt bleiben. Putſchverſuch in Portugal Ausnahmezuſtand in Liſſabon. Liſſabon, 11. September. Gegen die nationale Regierung wurde in den frühen Morgenſtunden ein Aufſtands- verſuch unternommen, der ſedoch durch das energiſche Eingreifen der Regierung im Kei⸗ me erſtickt wurde. Der Marineoffizier Mendes Norton ver- ſuchte, den Kreuzer„Bartholomä Dias“ zum offenen Aufruhr zu veranlaſſen. wurde aber von dem Kreuzerkommandanten verhaftet. Es verlautet, daß verſchiedene Regierungs- feindliche Elemente verhaftet wurden. So⸗ wie die Verſchwörung bekannt wurde, wur⸗ de in Liſſabon Ausnahmezuſtand angeord— net. Vor dem Angriff? Neue Note Abeſſiniens an den Völkerbund. Genf, 11. September. Die abeſſiniſche Regierung richtete durch Tekle Hawariate folgende neue Note an den Generalſekretär des Völ⸗ kerbundes: „Telegramme aus melden, daß an verſchiedenen Punkten der abeſſiniſchen Grenze bedeutende Truppenbe⸗ wegungen ſtaltgefunden haben. die eine bal⸗ Nordprovinzen U Das Ende Huey Longs Vergebliche Bluttransfuſionen. Neuyork, 10. September. Der amerikaniſche Senator Long iſt im Krankenhaus in Balkon Rouge den Folgen des Revolverattentats erlegen. Er hatte in den Morgenſtunden noch eine vierke Blut- transfuſion erhalten. Die in Ausſicht genom- mene fünfte Transfuſion wurde nicht mehr durchgeführt, da der Senator bereits im Sterben lag. Wie aus Wafhington gemeldet wird, bil⸗ det das Attentat auf Long das Tagesge⸗ ſpräch in den dortigen politiſchen Kreiſen. Der Staat Louiſſiana wird wohl zu den frü⸗ heren politiſchen Verhältniſſen zurückkehren, da zurzeit nicht eine ſo beherrſchende Per⸗ ſönlichkeit wie Long im politiſchen Leben zu finden iſt, die derartige Energie vereinigt. In Louiſſiana nahm das Unterhaus die noch von Long befürworteten gegen Rooſe⸗ velts Newdeal-Politik gerichteten Vorſchläge an, von denen eine Gefängnisſtrafen für Bundesbeamte vorſieht, die„nicht verfaſ⸗ ſungsmäßige Befugniſſe“ in Louiſſiana aus⸗ zuüben verſuchen. Nürnberg Halle eleltriſch Ein neues großes Bauproſekt. Berlin, 10. September. Im Rahmen der Elektrifizierungsarbeiten der großen Verbindung Berlin— München — Kufſtein beginnt die Deutſche Reichsbahn mit der Bauausführung im Streckenav⸗ ichnitt Nürnberg— Halle— Leipzig. Dieſer für die Bedienung des durchgehenden Nord⸗ Süd⸗Verkehrs beſonders wichtige Strecken⸗ teil hat allein eine Länge von 350 km. Ihm kommt innerhalb des geſamten Elektrifizie⸗ rungsprogramms der Reichsbahn beſondere Bedeutung zu, da gerade in dieſem Abſchnitt die großen Höhen des Thüringer Waldes überwunden werden müſſen. Außerdem iſt er das verbindende Glied zwiſchen den be⸗ reits jetzt elektriſch betriebenen umfangrei- chen Eiſenbahnnetzen in Bayern. Württem⸗ berg und in Mitteldeutſchland. Die Elektrifizierung der Strecke Nürnberg — Halle— Leipzig wird Arbeit ſchaffen im Werte von etwa 114 Millionen RM. Dieſe großen Beträge bieten 11000 Arbeitern auf rund 4 Jahre Arbeit und Brot. Zahlreiche Wirtſchaftsgruppen der Induſtrie, des Handwerks und des Kleingewerbes erhalten ſo zuſätzliche Beſchäftigung. Nächtlicher Speicherbrand 50 000 Jenkner Getreide vernichtet. Greifswald, 10. September. In der Nacht geriet aus bisher noch nicht bekannter Arſache— man vermutet Kurz- ſchluß— der fünfſtöckige, etwa 60 Meter lange und 25 Meter hohe, mit Getreide ge⸗ füllte Speicher des Landwirlſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsvereins Greifswald in Brand. Beim Eintreffen der Feuerwehr kurz vor Mitternacht ſchlugen bereits helle Flammen aus dem ganzen Dachſtuhl. Der Brand brei— tete ſich mit derartiger Geſchwindigkeit aus, daß die Feuerwehren aus Greifswald und den umliegenden Ortſchaften ſich darauf b⸗ ſchränken mußten, die angrenzenden ſtark gefährdeten Wohnhäuſer und die Geſchäfts⸗ räume des Einkaufsvereins zu ſchützen. En gelang, ein neben dem Speicher liegendes Sägewerk zu retten. Der mächtige Spei⸗ cher, der zu den baulichen Sehenswürdigkei⸗ der erſten Standartenweihen zu Nürnberg vollzogen bat f Der norläufige Ahſchluß des zu ſprechen, wo ein Volk in heller Begeiſte⸗ rung für den Nationalſozialismus dige Offenſive brenne. vorausſehen laſſen.“ gegen abeffiniſches Gebiet vernichtet. ten des alten Greifswald gehörte. iſt völlig NONAN 9 on GERT ROTrHRE RC. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 5¹ „Nein! Ich bin ihr nur gut, und da ich einmal heiraten mußte, kann es auch ſie ſein, die mir Kinder ſchenkt! Ich werde eine gute Ehe führen, aber Käthes Intereſſen und die meinen gehen ſchließlich meilenweit auseinander. Käthe wird ſich bei dir nicht beklagen— verlaß dich darauf!“ Brigitte ſagte: „So alſo ſteht es. Käthe tut mir leid. Sie liebt dich mit ihrer ganzen köſtlichen jungen Liebe.“ „Sie wird nichts vermiſſen, Brigitte. Nur— verlange nicht, daß ich ſie zu meiner Göttin erhebe. Ich habe nun einmal eine ganz beſondere Vorſtellung, ganz beſondere Ideale gehabt von einer Frau, der ich einmal ganz und gar und für ein Leben lang gehören will. Wenn nun plötzlich alles anders kommt, dann kann ſich ja ſchließlich mein Empfinden nicht auch mit ändern.“ „Sicher nicht. Aber hätteſt du mir das früher geſagt, dann hätte ich dir wahrſcheinlich von dieſer Ehe ab⸗ geraten.“ „Wir wollen nicht hin und her raten, was man hätte zun und nicht tun müſſen. Ich bereue nichts. Es iſt alles gut ſo!“ „Käthe iſt aber zu ſchade dazu. Sie verdient Beſſeres.“ „Ich begreife dich nicht, Brigitte.“ „Ich dich auch nicht, Arndt!“ Zum erſten Male ruhten ihre Hände mit kühlem Druck ineinander, als ſie ſich für mehrere Wochen voneinander trennten. *** „Gefällt dir Italien, Käthe?“ Sie verließen den Bahnhof in Rom. Arndt hatte hier in einem der beſten Hotels Zimmer beſtellt. Und Käthe nickte. Sah ſich mit großen Augen um und ſah doch nichts von all der Schönheit ringsum. In ihr ſchrie es nur immer: Jetzt weißt du, was du ihm wert biſt! Jetzt weißt du es. Und niemals hätteſt du dir ein⸗ bilden dürfen, Arndt von Berken ſchenke dir ſein Herz und ſeine Seele. Alles erträumte Glück iſt zerronnen. Nichts bleibt als die Trennung. Denn wenn Arndt mich nicht liebt, wie er grauſam ſeiner Schweſter ſagte, dann iſt für mich alles zu Ende. „Mir gefällt es ſehr, Arndt.“ Sie gingen Arm in Arm. Arndt hatte den großen Hotelwagen herangewinkt. Er nahm ihr Gepäck auf. Und dann waren ſie dort. „Soll ich dir beim Auspacken helfen, Käthe?“ „Nein, ich komme ganz gut mit dem kleinen Koffer zurecht. Das Mädchen kann mir dann morgen beim Aus⸗ packen des großen Gepäcks helfen. Heute bin ich zu müde dazu.“ „Selbſtverſtändlich, Käthe— ganz wie du willſt.“ Er küßte ſie. Käthe wich ängſtlich zurück. Er lachte, ſtrich ihr das goldig ſchimmernde Haar aus der Stirn. „Mach' dich ein bißchen friſch und ruh' dich inzwiſchen ein wenig aus. Ich beſtalle unterdeſſen ein gutes Eſſen für uns. Einverſtanden?“ „Ja, Arndt!“ Als Käthe in dem ſchönen Baderaum ſtand, dachte ſie: Es iſt ja alles zu ſpät! Ich muß mich fügen. Aber— ich— ſchäme mich ſo, denn er liebt mich ja nicht. Warum habe ich geglaubt, Arndt könne mich lieben? Ich ſchäme mich meiner Unkenntnis. Ich hätte es aus vielem heraus— fühlen müſſen. Und Arndt hat mir nicht ein einziges Mal geſagt, daß er mich liebt. Käthe badete, kleidete ſich an, kämmte das lockige Haar zurück. Widerſpenſtig fiel es ihr immer wieder in die Stirn. Mechaniſch ſtrich Käthe es wieder zurück. f Plötzlich warf ſie den blonden Kopf in den Nacken. „Brigitte hat recht! Arndt hat kein Recht auf mich, weit er mich ja nicht liebt!“ Käthe wies die nüchterne Pflichterfüllung des Ehe— begriffs weit von ſich. Ihre edle, heiße Liebe zu Arndt von Berten hätte Beſſeres erwarten dürfen. Nun mochte er ſehen, mit dieſer ſeiner Ehe fertig zu werden. Sie war kein armes kleines Mädel mehr, ſie war Frau von Berken. Er hatte ſie auf dieſen Platz geſtellt, und nun hatte ſie auch ein Recht, ſeine Liebe zu verlangen! Verlangen? Man konnte keine Liebe verlangen. Genau ſo gut, wie man ſich zur Liebe nicht zwingen konnte. Liebe war etwas derart Hohes, Edles, daß das Wort„Zwang“ nicht mehr darin exiſtieren durfte! Käthe ſah hinreißend ſchön aus in dem weißen, weiten Spitzenkleid mit den weiten, langen Aermeln. Als Arndt ins Zimmer trat, im ſchwarzſeidenen eleganten Haus— anzug, der ſeine hochgewachſene, prachtvolle Figur voll zur Geltung brachte, da blieb er ſtehen, ſah ſtarr auf ſeine Frau. War er denn blind geweſen? Käthe war ſchön! Wunderſchön und begehrenswert! Und nur ein Narr konnte ſie als kleines Mädel behandeln. Als kleines Mädel, das immer ein bißchen fühlen würde, was ihm für ein Glück durch dieſe Heirat geſchehen war. War er denn verrückt geweſen? Was durchſtrömte ihn denn da ſo heiß und glücklich? Dieſe kleine ſüße Frau gehörte ihm! Ihm! Und er liebte ſie ja! Dreimal ja — er liebte ſie! Jetzt wußte er es. Wie kam ihm nur auf einmal dieſe Erleuchtung? War es, weil Käthe ſo ganz anders vor ihm ſtand? Nicht mehr ſo demütig⸗glücklich, mit dem ſcheuen Ausdruck in den Augen? Herrgott noch mal, wie ſie jetzt vor ihm ſtand. Wie ein ſüßer, betörender Trotzkopf. Was hatte er ihr denn bloß getan? Nun— er würde ſie halbtot küſſen. Dieſen trotzigen Zug auf dem ſchönen, jungen Geſicht würde er fortküſſen. Das wäre ja noch ſchöner. (Fortſetzung folgt. * f N e R — durch den Dienſtmann vom Bahnhof herunterholen und PP 11 elm ichelt von Elothilde von Stec map. Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). 11) Nachdruck verboten. Zufällig wurde zum Zug nach Thüringen diesmal kein Gaſt vom„Adlon“ befördert. Nur ein Hausdiener, der einen Expreßbrief zum Zug abzugeben hatte, befand ſich auf dem Bahnſteig. Es fiel ihm auf, daß Baron von Gernsheim, kurz ehe der Zug abfuhr, ſein Gepäck wieder in der Gepäckaufgabe aufbewahren ließ. Als der Hausdiener des„Adlon“ aus dem Bahnhofs⸗ ausgang herauskam, ſah er, wie Gernsheim in einer Auto— droſchke davonfuhr. Er machte ſich darüber keine Gedanken, denn oft kam es vor, daß reiche Gäſte, die nichts weiter auf der Welt zu ſorgen hatten, ihre Reiſedispoſitionen im letzten Augenblick umänderten. Erſt viel ſpäter, bei der polizeilichen Vernehmung, fiel ihm die ganze Angelegen— heit wieder ein. 2. 4.* Der angebliche Baron von Gernsheim fuhr inzwiſchen im Wagen durch das Zentrum der Stadt. Die Häuſer wurden immer höher. Arbeiterkaſerne drängte ſich an Kaſerne, die Straßen wurden grau, die grünen Flächen geringer. Elend ausſehende Kinder ſpielten lärmend auf der Straße. Verhärmte Frauen mit Umſchlagetuch, den Korb am Arm, kleine Kinder an der Hand neben ſich ziehend, gingen in die Geſchäfte, die dicht gedrängt, Reihe an Reihe, das Erdgeſchoß der Häuſer einnahmen. Nun wurden die Straßen wieder freier, unbebaute Plätze drängten ſich dazwiſchen. Ein Vorort kam. Der Inſaſſe des Autos ließ den Chauffeur an der Ecke einer halb bebauten Straße halten und ging durch ein paar Querſtraßen bis auf eine einſam gelegene kleine Villa zu. Dort ſchellte er in einem beſtimmten Rhythmus. Schon wurde die Tür von einem Menſchen geöffnet: einem fremdländiſch ausſehenden Mann mit etwas ſchräg geſtellten, ſchwarzen Augen. Er grüßte unterwürfig, nach Art der Orientalen, die Hände über die Bruſt gekreuzt, als er den Einlaßbegehren⸗ den erkannte. „Iſt ſie drin?“ fragte der Angekommene kurz auf portugieſiſch. Der Diener nickte und ſchloß ſorgfältig die Tür hinter dem Fragenden. Der ging mit raſchen Schritten durch ein kleines Veſtibül eine ſchmale Treppe hinauf und in ein Zimmer, das unmittelbar an dieſer Treppe gelegen war. Das blaſſe, junge Mädchen mit dem rührend lieblichen Geſicht, in dem zwei braune Augen erſchreckt dem Ein⸗ tretenden entgegenſahen, wollte ſich erheben. Aber die zarte Geſtalt ſchien keine Kraft zu haben. Zitternd ſaß ſie wieder in dem Seſſel, in dem ſie geruht hatte. „Guten Morgen, Helma! Wie geht es dir?“ fragte der Mann mit einer befehlenden Stimme. g Dias junge Mädchen zitterte, verſuchte die Augen von dem ſcharfen Blick des Mannes abzuwenden. „Ich kann nicht mehr“, flüſterte ſie vor ſich hin,„ich will nicht, ich...“ Mit einem Schritt war der Mann bei ihr. Er griff ihre willenloſen Hände. In ſeine Augen kam ein eigen⸗ tümlich ſtarker Glanz. „Du willſt“, ſagte er,„du willſt nichts anderes tun, als du bis jetzt getan haſt! Alſo: Wie geht es dir, Helma?“ Er zwang ihre Augen in ſeinen Bann. Das Angſtvolle in dem Blick des Mädchens verging. Mit einer eigentüm⸗ lich ſtarren Aufmerkſamkeit ſchaute ſie dem Fragenden ins Geſicht. „danke, es geht mir gut“, ſagte ſie mit einer Stimme, deren Helle merkwürdig abſtach von dem verzweifelt klang⸗ loſen Ton vorher. Der Mann nickte befriedigt, ließ das Mädchen nicht aus den Augen. Jetzt ſetzte er ſich ihr gegenüber. Und ſeine Hände immer noch feſt um die zarten Handgelenke legend, ſprach er eindringlich weiter: „Es wird dir weiter gut gehen. Du wirſt fröhlich ſein, unbefangen und gleichmütig. In wenigen Tagen wirſt du abreiſen und in Schloß Gernrode leben wie zuvor. Dein Adoptivbrader wird bald auf Gernrode eintreffen. Du wirſt ihn dahin bekommen, wo wir ihn haben wollen. Haſt du verſtanden?“ Sie ſah immer noch mit dieſem ſtarren, aufmerkſamen Blick den Sprechenden an. „Ich habe verſtanden“, ſagte ſie wieder mit dieſer hellen, etwas blechernen Stimme. . 3 4 Der Eilbrief, den der engliſche Detektiv an Martins geſchickt hatte, erreichte Hopman ſehr bald. Hopman las ihn und wurde vollkommen verwirrt. Was für einen Unſinn ſchrieb Dundee da? Helma hatte Herrn von Gernsheim in Hamburg erwartet? Aber warum hatte ſie ihm denn davon nichts erzählt? Allerdings, er hatte ſie ja ſeitdem noch gar nicht geſprochen. Was hatte ſie denn in Hamburg zu tun gehabt? Nun, er würde ſie bald darüber fragen. Die Schlußfolgerungen Aber, die Dundee aus dieſer Hamburger Reiſe zog, waren geradezu lächerlich. Helma eine Erbſchleicherin? Helma im Komplott mit den Verbrechern, die hier auf Schloß Gerurode ihr Spiel trieben, die ihre Netze bis nach Hamburg ausgeworfen hatten, um Horſt von Gernsheim womöglich ſchon vor ſeiner Rückkebr ins Vaterhaus unſchädlich zu machen? Nein, das war denn doch zu toll! Wenn Helma in Ham— burg geweſen war, ſo hatte ſie ſicherlich nichts anderes gewollt, als den Adoptivbruder beim Betreten des deut— ſchen Bodens zu begrüßen. Mitten in dieſe kühlen Ueberlegungen Hopmans kam plötzlich etwas, was zu dieſem diſziplinierten Kriminal- mann gar nicht paßte. Er fühlte nämlich plötzlich einen heftigen Schmerz, einen ganz privaten und ſehr unangenehmen Schmerz. Er hatte ja überhaupt noch niemals daran gedacht, wie Helma von Bodenberg zu dem Adoptivbruder ſtand. Jetzt, da er die Möglichkeit ihrer Reiſe nach Hamburg erwog, kam es ihm zum Bewußtſein: Vielleicht war Horſt von Gerns heim viel mehr für Helma von Bodenberg als nur ein Adoptivbruder? Freilich, ſeit ihrer Kindheit beinah hatte ſie ihn nicht geſehen. Aber was beſagte das? Gerade eine ſolche Trennung konnte für ſolch ein junges romantiſches Mädchengemüt den Keim der Liebe in ſich tragen. Viel— leicht hatte ſie es nicht mehr erwarten können, den Ge— ſpielen ihrer Jugend wiederzuſehen. Wenn es aber ſo war, ſo hatte er gleichfalls das Motiv zu Helmas Schweig— ſamkeit. Am Ende hatte er ſich ſelbſt verraten. Helma ahnte vielleicht mit dem ſicheren Inſtinkt, den Frauen haben, wie Hopman zu ihr ſtand. Und ſie wollte ihn nicht betrüben, indem ſie ihm ihre Sehnſucht nach dem Adoptiv- bruder zeigte. So ſchwer war es Hopman noch nie zu Sinn geweſen, ſeitdem er den„Fall Gernsheim“ bearbeitete. Zum erſten Male, daß ihm eine perſönliche Neigung in eine berufliche Aufgabe hineinkam. Und das eine wurde ihm klar: Leichter wurde dieſe Aufgabe dadurch nicht. Er konnte nicht mehr ſo frei forſchen und vorwärts gehen wie in anderen Fällen, in denen er nur mit dem Verſtand, aber nicht mit dem Herzen beteiligt war. Und doch mußte er alles zu einem guten Ende bringen, ſchon um Helmas willen. Aus dem Brief Dundees ſah man ja ſchon, wohin ſich die Gedanken der Kriminaliſten verirren konnten. Es drohte alſo nicht nur Gefahr für Horſt von Gernsheim. Es drohte auch eine Gefahr für Helmas Ruf und ihre Sicherheit. Zweifach alſo war die Aufgabe, die ihm hier geſtellt war: Er mußte Horſt von Gernsheim ſchützen vor dem Anſchlag der Verbrecher, die den Heimgekehrten beinah ſchon getötet hätten, und er mußte Helma vor Ver⸗ dächtigungen ſchützen. Würde ſie offen zu ihm ſein, dann wäre alles leichter. So aber? Er ſeufzte auf. Dann riß er ſich zuſammen. Ein hartes Leuchten kam in ſeine Augen. Wie es auch war, Helma durfte ihm vertrauen. . 0*. Es war ein paar Tage ſpäter, als Helma in ihrem Schlafzimmer in Gernrode erwachte. Unruhige Träume hatten ſie gequält. Sie fühlte ſich eigentümlich zerſchlagen und fiel immer wieder in einen Dämmerzuſtand zurück. Es war, als ob ihr Wille nicht ausreichte, um den Bann des Schlummers und des Traumes abzuſchütteln und zu ſich ſelbſt zu kommen. Erſt als das Mädchen zur gewohnten Zeit bei ihr klopfte, riß ſie ſich gewaltſam aus der bleiernen Müdigkeit, die ſie umfangen hielt. Unter der kalten Duſche wurde ſie friſcher und ſaß als⸗ bald bei einem Frühſtück im Eßzimmer. Auf ihre Frage nach Doktor de Sanzo ſagte Charles: „Herr Doktor iſt geſtern zurückgekommen und ruht ſich aus. Herr Doktor will dann packen, weil er in den nächſten Tagen abreiſen will. Außerdem muß ich dem gnädigen Fräulein melden, daß eine Heizung in dem erſten Treib⸗ haus nicht funktioniert— und da gerade ein wandernder Monteur vorhin im Schloß um Arbeit nachgefragt hat, wollte ich das gnädige Fräulein fragen, ob der Mann wohl einmal die Heizungsröhre nachſehen darf. Denn es iſt heute nacht ſchon kalt geweſen. Und wenn ich nicht heizen kann, iſt für die Pflanzen Gefahr.“ „Wo iſt der Mann?“ fragte Helma. „Ich hab' ihn einſtweilen hinten in die Gewächshäuſer geſchickt, damit er ſich den Schaden anſehen kann; vielleicht daß das gnädige Fräulein einmal hören, was er für die Reparatur haben will?“ „Es iſt gut, ich werde dann hinuntergehen“, erwiderte Helma und frühſtückte, von Charles bedient. „Haben das gnädige Fräulein beſondere Befehle für mich?“ fragte dann der Diener.„Ich würde ſonſt mit Fanny zuſammen die Zimmer des jungen Herrn Baron zurech machen.“ g „Ja, tun Sie das, Charles! Ich gehe inzwiſchen hinunter zu den Treibhäuſern und werde mit dem Hand— werker verhandeln.“ Bald darauf ſchritt Helma durch den Park den Treib— häuſern zu. Sie hüllte ſich feſter in ihre kleine Pelzjacke. Charles hatte recht, es war wirklich gegen geſtern empfind⸗ lich kühl geworden. Die Sonne verſuchte vergeblich gegen die ſchweren Wolken zu kämpfen, die mit dem Nordoſt— winde über den Fluß herüberkamen. Die ganze Natur, die geſtern noch in goldener Herbſtſchönheit gelächelt, war ver⸗ ändert. Grau und düſter hing der Himmel, und die Bäume ſtanden in einem wirbelnden Reigen von herunterfallenden Blättern. Die Heizung in den Treibhäuſern mußte un⸗ verzüglich inſtand geſetzt werden. Helma trat in das Treibhaus J, von dem der Diener geſprochen. Ein großgewachſener Monteur mit tief in die Stirn gezogener Mütze arbeitete dort bereits. Als Helma hereintrat, wandte er ſich im Knien um und legte warnend einen Finger auf den Mund, als Helma aufſchreien wollte. „Ruhig, gnädiges Fräulein! Ich bin Monteur Schmidt. Sie beauftragen mich, hier alle Heizungen zu unterſuchen — nicht wahr?“ Helma nickte, keines Wortes mächtig, indeſſen Hopman ſich mit ſeinem Werkzeug wieder an den Heizungsröhten zu ſchaffen machte und ſich dann einer eingehenden Be— trachtung des Fußbodens unter dem Feuerungsofen widmete. Helma beugte ſich herunter, als wollte ſie die ſchad⸗ haften Stellen mit begutachten. „Da muß repariert werden, gnädiges Fräulein“, ſagte Hopman in dem Ton des Monteurs,„und da— aber 10 denk', ich ſchaff' es bald.——„Gnädiges Fräulein“, flüſterte er plötzlich faſt lautlos,„waren Sie in Hamburg? Haben Sie Ihren Adoptivbruder abgeholt?“ Helma ſah Hopman vollkommen verſtändnislos an. Sie ſchüttelte den Kopf. Ihr„Nein!“ war ganz leiſe, faſt unhörbar. „Alſo nicht“, ſagte Hopman ebenſo leiſe zu ſich ſelbſt und fuhr dann wieder fort, ihr etwas Techniſches wegen der Reparatur zu erklären. 8 In ſeinem Herzen war Trauer. Helma wollte ihm alſo nicht ſagen, daß ſie in Hamburg geweſen war. Es war ſo, wie er vermutet. Sie wollte ihn ſchonen. Und er mußte ſich ihrem Wunſche fügen. Achtzehntes Kapitel. Helma kehrte gedankenvoll ins Schloß zurück. Was war das nun wieder? Warum gab ſich Hopman als Monteur aus und zeigte ein ſo merkwürdiges Intereſſe für das Treibhaus und die Heizungen? Die Angelegen⸗ heit wurde immer verwirrter— und ſie hatte das Gefühl. das ſie als Kind ſo oft gekannt, wenn ſie im Dunkel in ein Zimmer kam und von einem Gefühl der unerklärtichen Angſt erfüllt wurde. Im Schloß angelangt, ging ſie ſofort in die Räume, die für die Rückkehr des Schloßherrn zurechtgemacht wurden. Es waren drei Zimmer, ziemlich nahe denen ge— legen, die der alte Baron als ſeine Privatgemächer benützt hatte. Schon von weitem hörte Helma das Singen des Staub— ſaugers und ſah Fanny mit Charles eifrig beſchäftigt, Möbel herausſchaffen und die Teppiche zuſammenrollen. Man konnte ſich auf die Arbeit von Charles und Faun verlaſſen!, dachte ſie befriedigt. Alles, was die beiden im Hauſe anfaßten, glänzte vor Sauberteit. „Machen Sie nur alles recht wohnlich“, ſagte Hetma, 1 1 1 „und ſorgen Sie dafür, daß es bald fertig iſt!“ „Gewiß, gnädiges Fräulein“, verſetzte Charles,„ich werde auch das Zimmer ſchön mit Blumen dekorieren, wenn der Herr kommt. Wir haben im Treibhaus einige wunderbare Fliederbüſche, die eben aufgeblüht ſind.“ „Richtig, da fällt mir ein“, verſetzte Helma,„der junge Monteur, der ſich wegen Arbeit gemeldet hat, iſt von mir beauftragt, die Heizungen im Treibhauſe gründlich durch⸗ zuſehen, damit im Winter keine Stockung eintritt.“ . Als die Glocke vom Kirchturm des Dorfes Gernrode den Mittag einläutete, meldete ſich der Monteur Schmidt beim Verwalter in der Kanzlei. Er war, wie er ſagte, mit der ihm aufgetragenen Arbeit faſt fertig. Für einige Reparaturen wollte er ſich noch Material in der nahe⸗ gelegenen Kreisſtadt beſorgen, wohin er mit ſeinem Motorrade zu fahren gedachte.— Bald darauf fuhr Hopmann in raſender Fahrt auf der Chauſſee der Kreisſtadt entgegen. Nach einer halben Stunde war er angelangt. Er hielt beim Gaſthaus„Zum Stern“. Im gleichen Augenblick kam von der anderen Seite her ein Kraftwagen, dem Martins und ein Kriminat⸗ kommiſſar entſtiegen. Bald ſaßen alle drei in einem Hotelzimmer, und Hopman hörte den genauen Bericht über das, was ſich inzwiſchen in Hamburg und Berlin herausgeſtellt. „Die Nachricht, daß dieſe beiden Ausländer bald ab⸗ reiſen wollen, ſtimmt genau mit dem überein, was ich unter der Hand gehört habe“, ſagte Hopman.„Offenbar will man den Hauptſchlag der Unternehmung auf den Tag nach der Rückkehr des jungen Barons legen.“ „Aber was will man eigentlich?“ fragte „Will man die andern Smaragde ſtehlen— oder was iſt beabſichtigt?“ „Um die Smaragde ſcheint es nicht allein zu gehen“, war Hopmans Antwort.„Sie ſcheinen nur als Betriebs⸗ kapital dienen zu ſollen. Es ſteckt noch etwas anderes dahinter— und das werden wir noch herausbringen. Du, Martins, bleib mit dem Herrn Kommiſſar hier, im Fall ich eine dringende Nachricht zu ſenden habe! Ich muß eiligſt in die Hauptſtadt und habe dort einige Wege, die mir hoffentlich zur Aufklärung verhelfen.“ Bald fuhr Hopmann im Kraftwagen weiter, indeſſen Martins und der Kommiſſar das Motorrad beſtiegen und wie Vergnügungsreiſende gen Gernrode fuhren. Dort quartierten ſie ſich im Dorfkrug ein, was niemandem auf⸗ fiel. War doch Gernrode der Ausgangspunkt für viele Touren in die bergige Umgebung des Landes. f Martins. (Fortſetzung folgt.) e eee — ſᷣ— 2 — EFF 0 de UI N ſe ei 1 in 1 er f de 1 9 i 3 0 * — 0 Tur fen 1 Kat vietsreferent pg. Fischer betonte, in erſter Linie mit ein Erfolg der großen Werbearbeit des Landesverlehrsverbandes. Zu den zukünf⸗ tigen Werbemaßnahmen wird ein Werbepla⸗ kat gehören. Der Gebietsausſchuß Odenwald⸗ Bergſtraße hat ſoeben einen neuen Werbe⸗ proſpekt herausgebracht, und zwar ohne Be— laſtung der Gemeinden. Der Landesverkehrsverbandsvorſitzende Pg. Dr. Niecz teilte u. a. mit, daß der vor ſeiner Inangriffnahme ſtehende Rhein-Main-Film, in dem auch Odenwald und Bergſtraße beſon— dere Berückſichtigung fänden, eine bedeutungs⸗ volle Werbung ſein werde. Die weiteren Be⸗ ſprechungen galten den Kraftpoſtverbin— dungen an der Bergſtraße, der Schaffung einer Odenwald und Bergſtraße berührenden Durchgangsverbindung Worms— Miltenberg — Würzburg und der Frage einer Zubringer— ſtation an der nördlichen Bergſtraße für die vor der Eröffnung ſtehende Reichs auto— bahnlinie Darmſtadt— Mannheim. Worms, 11. Sept. Der Beſuch des Füh⸗ rers des deutſchen Handwerks geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung. Im Sitzungsſaal des Rathauſes waren die Ober⸗ meiſter der Innungen von Stadt und Kreis Worms, ſowie die Wormſer Handwerksmei⸗ ſter in großer Zahl und die Mitglieder des Gemeinderats verſammelt. Landes⸗Handwerks⸗ meiſter Gamer und Oberbürgermeiſter Bartho— lomäus hießen den Reichshandwerksmeiſter willkommen, wobei letzterer einen kurzen ge⸗ ſchichtlichen Ueberblick über die Entwicklung der Zünfte in der alten freien Reichsſtadt gab und mit den jüngſten Bemühungen, das Wormſer Handwerk durch Aufträge zu be⸗ leben, ſchloß. Er überreichte dem Reichshand⸗ werksmeiſter zum Schluß als Andenken einen Originalkupferſtich„Worms im 12. Jahr⸗ Hundert“. Reichshandwerksmeiſter Schmitt erklärte, es ſei Tatſache, daß das frühere beſetzte Gebiet in der bisherigen Aufbauarbeit um faſt 90 Prozent zu kurz gekommen ſei; aber dieſe Gutmachung ſer heute ſicher nur noch eine Ter⸗ minfrage. Es heiße Ruhe bewahren, ſich nicht in. Intereſſenſtreit zu verzetteln, ſondern ſich als Soldaten des Führers zu bewähren und auch Opfer zu bringen. In Worms ſei es ſeit der Machtübernahme unbeſtritten beſſer ge⸗ worden; auch Worms werde eines Tages eingeſchaltet werden in den neuen Kreislauf der deutſchen Wirtſchaft. Neue gigantiſche und wohldurchdachte Pläne des Führers würden demnächſt in Nürnberg verkündet; ſie ſeien alle eingeſtellt auf unſere eigenen Bedürfniſſe, würden nur mit eigenen Rohſtoffen und eige⸗ ner Finanzierung durchgeführt. Zum Schluß überreichte der Reichshand— werksführer dem Wormſer Oberbürgermeiſter als erſtem deutſchen Stadtoberhaupt die Füh⸗ rernadel des deutſchen Handwerks. Kirſchhauſen i. O., 11. September. — Auf der Straße Heppenheim— Fürth, oberhalb Kirſchhauſen, rannte gegen 19 Uhr der auf der Heimfahrt begriffene Kaſſenge⸗ hilfe Georg Schäfer aus Ernbach i. O. mit ſeinem Motorrad mit großer Wucht gegen eine Telegrafenſtange am Straßenrand. Bei dem Anprall wurde der Beifahrer, Lehrer Wilhelm Kredel aus Stockheim i. O., im Bogen auf die Straße geſchleudert und erlitt neben einer Bruſtquetſchung einen Schä⸗ delbruch, an deſſen Folgen er nach wenigen Minuten verſchied. Schäfer trug ebenfalls ſchwere Kopfverletzungen davon und wurde nach Weinheim ins Krankenhaus gebracht. Aus Heſſen und Naſſau „Frankfurter Meſſe“ beſſer beſchickt. * Frankfurt a. M., 11. Sept. Die diesjäh⸗ rige„Frankfurter Meſſe“, die vom 22. bis 25. September auf dem Feſthallengelände zu Frankfurt a. M. durchgeführt wird, weiſt in den Abteilungen Haus- und Küchengeräte ſo⸗ wie Spielwaren, die auch im vorigen Jahr zurchgeführt wurden, eine um 25 Prozent er⸗ höhte Beſchickung auf. Außerdem wird die „1. Frankfurter Gaſtwirtsmeſſe“ vom 21. bis 29. September durchgeführt. Beide Veranſtal tungen umfaſſen etwa 500 Ausſteller auf einer geſamten Ausſtellungsfläche von 15 000 qm. Die Deutſche Reichsbahn gibt während der ganzen Dauer der Meſſen von allen Bahn— höfen im Umkreis von 100 km um Frank⸗ furt ſowie von etwa 40 größeren weiter ent⸗ fernt liegenden Orten Sonntagsrückfahrkarten mit dreitägiger Geltungsdauer aus. * Sieben Schwerverletzte. Offenbach, 11. Sept. An der Straßenkreu⸗ zung Sprendlinger Landſtraße und Baben⸗ häuſerſtraße ſtieß ein aus Frankfurt a. M. kommender Perſonenkraftwagen mit einem Perſonenauto aus Sprendlingen zuſammen. Dabei wurde der Sprendlinger Wagen, in dem ſich ſieben Perſonen befanden, an den Gartenzaun des Forſthauſes geſchleudert. Alle Inſaſſen erlitten ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie ins Offenbacher Krankenhaus eingeliefer werden mußten. Die beiden Wagen mußten abgeſchleppt werden. 75 * Bergturnfeſt auf dem Frankenſtein. Eberſtadt, 11. Sept. Die herrlich gelegene Turnwieſe im Sattel zwiſchen der Burg Fran⸗ kenſtein und dem Magnetberg war die Kampf⸗ Kätte für das Beraturnen des 18. Turnkrei⸗ ſes der Oeutſchen Turnerſchaft. Nach einer Morgenfeierſtunde begannen die Kämpfe auf der luftigen Höhe, bei der ſehr gute Leiſtun⸗ gen erzielt wurden. Der Nachmittag unter goldener Herbſtſonne war nach dem Eintref⸗ ſen der Turner⸗Wandergruppen zunächſt einer Gedenkſtunde am Ehrenmal der gefallenen Turner gewidmet. Waren ſchon am Vor- mittag 120 Turner angetreten, ſo ſtanden am Nachmittag 41 Jugendmannſchaften und 25 Turnerinnenſtaffeln auf dem Kampfplatz. Da⸗ nach entwickelte ſich ein Volksfeſt im wahr⸗ ſten Sinne des Wortes. Die Siegerehrung beſchloß das ausgezeichnet verlaufene turnfeſt. Berg⸗ Aus Baden Obſternte an der Bergſtraße. Weinheim, 10. Sept. Die Ernte der zwetſchgen bringt einen vollen Ertrag. die Ernte der Frühzwetſchgen war gut. Sonſt war im Frühobſt das Ergebnis mittelmäßig, nachdem die Blüte teilweiſe unter Froſt gelit⸗ ten und das Vorjahr eine Rekordernte ge⸗ bracht hatte; erfahrungsgemäß folgen auf eine Rekordernte weniger gute Jahre. Trotz⸗ dem iſt das Ergebnis beim Obſt im ganzen zufriedenſtellend. So waren die Anfuhren auf dem Obſtgroßmarkt, der 30 Sammelſtellen an der Bergſtraße und im badiſchen und heſſiſchen Odenwald unterhält, in den letzten Wochen größer als erwartet. Jetzt kommen die erſten Nüſſe auf den Markt. Mangelnde Verlehrsdiſziplin Zwet Drittel aller Kraftfahrzeugunfälle durch unvorſchriftsmäßiges Fahren verurſacht. Karlsruhe, 11. Sept. Wie notwendig das ſcharfe Durchgreifen der Polizei gegen die Verkehrsſünder iſt, zeigt die weiterhin ſtarke Zunahme der Kraftfahrzeugunfälle im erſten Halbjahr 1935. In dieſer Zeit, alſo von Anfang Januar bis Ende Juni, ereigneten ſich in Baden insgeſamt 3434 Kraftfahrzeug⸗ unfälle, das ſind 448 oder 15 vom Hundert mehr als im gleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres. Die meiſten Anfälle entfielen, entſprechend der Steigerung des Verkehrs in den Sommer⸗ monaten, auf den Monat Jult(829); im Monat Manu ereigneten ſich 724 Anfälle, im Monat April 577. Auch dieſesmal kann feſt⸗ geſtellt werden, daß die Unfallhäufigkeit in Städten viel größer iſt als auf dem Lande. An den Anfällen waren 2754 Perſonen⸗ Spät⸗ Auch 1 kraftwagen, 1118 Krafträder, 972 Laſtkraft⸗ wagen und 88 Zugmaſchinen beteiligt. Die häufigſte Unſallart war der Zuſammenſtoß zwiſchen Kraftfahrzeu⸗ gen ſelbſt: Unfälle dieſer Art wurden 1328 gemeldet. In 796 Fällen waren Radfahrer an dem Kraftfahrzeugunfall beteiligt, in 496 Fällen Fußgänger, in 202 Fuhrwerke, in 89 Fällen Straßenbahnen, in 15 Fällen Eiſen⸗ bahnen, 508 Unfälle waren anderer Art; hier⸗ her zählen namentlich die Fälle, in denen ein Kraftfahrzeug gegen einen Baum, gegen einen Zaun, gegen eine Telegrafenſtange, ge⸗ gen ein Haus uſw. ſtieß oder in den Straßen⸗ graben ſtürzte, oder fonſt wie zu Schaden kam. Als AUrſache der Kraftfahrzeugunfälle mußte in faſt zwei Dritteln aller Fälle(2133) un⸗ vorſchriftsmäßiges Fahren des Kraftfahrzeug⸗ führers feſtgeſtellt werden. In 88 Fällen war der Führer des Kraftfahrzeugs betrun— ken. Die Folgen der Anfälle. 70 Menſchen wurden getötet, und 2292 mehr oder weniger ſtark verletzt. Ausſchließlich Per⸗ ſonenſchaden entſtand bei 430 Unfällen, Per⸗ ſonen⸗ und Sachſchaden zugleich bei 1450 Un⸗ fällen. Unnachſichtlich ging die Polizei gegen die Verkehrsfünder vor. Es wurden 1798 Poltzeiſtrafen ausgeſprochen(darunter 271 ge⸗ gen dritte Perſonen) und außerdem wurden 829 gerichtliche Verfahren eingeleitet. Zum Schutze der Oeffentlichkeit vor rückſichtsloſen Fahrern wurde in 69 Fällen der Führerſchein entzogen. Das badiſche Zängerbundesfeſt Das große Sängerfeſt des Badiſchen Sän⸗ gerbundes vom 12. bis 14. Oktober ds. Is. in Karlsruhe rückt näher. Ueberall werden ſchon emſig die Vorbereitungen getroffen, um die Sänger, Freunde und Gönner des Ge⸗— ſanges aus Nah und Fern in der Landes⸗ hauptſtadt würdig zu empfangen. Ueber 20 000 Sänger aus allen Teilen Badens ha⸗ ben bereits ihre Teilnahme zugeſagt. Ihre Zahl dürfte ſich auch bis zu Beginn des Feſtes noch weſentlich erhöhen. Auch die vie⸗ len Ortsvereine ſind rührig, und ſeit Wochen ed ſchon eifrig geprobt. An dem Bundes⸗ feſt können ſich auch Freunde des Ge⸗ ſangs beteiligen, ohne irgendwie Mitglied eines Geſangvereins zu ſein. Diejenigen Per⸗ ſonen, die nach Karlsruhe fahren wollen, wer⸗ den daher gebeten, ſich ſofort an ihren zu— ſtändigen Ortsverein zu wenden, um dort die Anmeldung zur Teilnahme zu vollziehen. Die großen Maſſenaufführungen finden in der Städtiſchen Markthalle ſtätt, während nebenher noch verſchiedene größere Sonder⸗ 1 konzerte veranſtaltet werden. So dürfte das Narlsruher Sängerfeſt eine der größten ge⸗ ſanglichen Veranſtaltungen werden, die die Landeshauptſtadt je in ihren Mauern geſehen hat.— Hervorzuheben iſt noch, daß die Reichsbahndirektion für alle Teilnehmer eine 75prozentige Fahrpreisermäßigung einräumt. Immer wieder Nörgler Vom Sondergericht verurteilt. Mannheim, 11. September. Die 28jährige verheiratete Karoline Jaeck aus Pforzheim wurde zu einer Gefängnisſtrafe von vier Monaten verurteilt. Gegen die ledige 29jährige Eliſabeth Auguſtin aus Handſchuhs⸗ heim wurde eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten ausgeſprochen, das Urteil gegen den ledigen Dr. Karl Strähle aus Karlsruhe lau⸗ tete auf 10 Monate Gefängnis abzüglich drei Monate Anterſuchungshaft. Alle drei Ange⸗ klagten hatten ſich in abfälliger Weiſe über die Regierung und ihre Einrichtungen aus⸗ gelaſſen. N Der katholiſche Vikar Joſef Baur aus Furt⸗ wangen hatte bei einer Zuſammenkunft des von ihm geleiteten Jungmännervereins über die Verhaftung katholiſcher Geiſtlicher in Deutſchland geſprochen in einer Form, die die Deutung zuließ, daß man gar nicht wiſſe, was mit den Geiſtlichen geſchieht und wohin ſie gekommen ſind. Da Vikar B. bekannt geweſen ſein muß, daß ohne Ausnahmen nur Verhaftungen vorgenommen werden, wenn Ge— ſetzes-Uebertretungen vorliegen und jeder Fall zu einer ordnungsgemäßen Verhandlung kommt, hat er mit ſeiner Darſtellung grob fahrläſſig gehandelt. Wegen eines Vergehens nach Paragraph 1 Abſatz 2 wurde gegen ihn eine Gefängnisſtrafe von zwei Monaten aus⸗ geſprochen. Aus der Heimat Gedenktage 11. September 1863 Entſcheidender Sieg des Prinzen Eu, gen über die Türken. 1816 Der Mechaniker Kar! Zeiß, Gründer der Zeißwerke in Jena, in Weimar geb 1932 Der öſterreichiſche Dichter Fritz Lem, mermayer geſtorben. Prot. und kath.: Sonnenaufg. 5. Mondaufg. 1 ———————¾—e Protus Sonnenunterg. 18.27 Mondunterg. 3.17 Die Tage werden kürzer Der Kalender ſagt es uns, daß die Sonne jetzt ſchon vor ſieben Uhr abends ſich von uns verabſchiedet. Ein untrügliches Zeichen, daß die Tage kürzer werden. Das iſt natür⸗ lich nur poetiſch ausgedrückt, denn der Tag behält nach wie vor ſeine 24 Stunden, und keiner hat das verlockende Recht, ſeine Arbeits- ſtätte eine Stunde früher zu verlaſſen. Man⸗ cher freilich begrüßt das frühzeitige Sinken der himmliſchen Lichtſpenderin, weil er nun einen Grund hat, ſeinen Dämmerſchoppen län⸗ ger auszudehnen, denn die Dämmerung bricht nun einmal früher herein als im Juli. Andere wiederum denken ſchon an den noch eingemot⸗ teten Ueberzieher und den im Keller ange⸗ fahrenen bezw. noch anzufahrenden Kohlen— vorrat. Ja, das frühe Sinken der Sonne iſt ein untrüglicher Beweis, daß der Höhepunkt des Jahres überſchritten iſt und daß wir lang⸗ jam, faſt unmerklich, in die zweite Hälfte des Jahres gleiten. Eine kleine Mahnung ſteht dahinter: Nutzen wir die Sommertage! Noch können wir das Abendbrot in der Veranda, oder im Garten, oder wenigſtens bei offenem Fenſter ohne Licht einnehmen. Noch können wir über ſommerliche Felder wandern oder durch die Anlagen der Stadt, wenn die Däm⸗ merung hereinſinkt. In ein paar Wochen fegt der Herbſtwind über das Land, und hinter ihm bricht der Winter herein. Die Tage wer⸗ den kürzer. Nutzen wir ſie! — Seimarbeiter brauchen Entgeltbücher. Es beſteht Veranlaſſung, nochmals auf die An⸗ ordnung hinzuweiſen, nach der alle Heimarbei⸗ ter, auch ſolche, die zurzeit keine Heimarbeit leiſten, jedoch im Jahre 1935 ſchon als Heim— arbeiter beſchäftigt waren, auf beſonderen Heimarbeiterliſten dem zuſtändigen Arbeits⸗ amt gemeldet werden müſſen. Weiterhin iſt zu beachten, daß jeder mit Heimarbeit Be⸗ ſchäftigte im Beſitze eines Entgeltbuches ſein muß, das von dem Arbeitsamt mit einem Sichtvermerk zu verſehen iſt. Die Beſchaffung und Beib ee Perſonen Ausfüllung der Entgeltbücher, ſowie die ingung der Sichtvermerke obliegen den welche Heimarbeit ausgeben oder Alle Betriebsführer und Per⸗ rdert— ſofern noch nicht ge⸗ die Heimarbeiterliſten ſofort dem zuzuſtellen und die für ihre in ſtehenden Gefolgſchaftsangehörigen entgeltbücher unverzüglich zu be— bie Sichtvermerke durch das ntragen zu laſſen, da ſie ſich machen. n und Ehrenzeichen in der Wehr · r Dienſtbezeichnung der Wehrmacht er— aſſen. Danach wird das Recht zum Führen einer Dienſtbezeichnung der Wehrmacht ent- zogen: bei Offizieren auf Antrag des Reichs- macht. Der Reichskriegsminiſter und Ober— befehlshaber der Wehrmacht hat eine Durch— fü sberordnung zum Geſetz über die El iehung des Rechtes zum Führen el! 1 t giniſters durch den Führer und kanzler, be: Unteroffizieren und unſchaften durch den kommandierenden eral. Anträge hinſichtlich der Orden Ehrenzeichen werden durch den Reichs- tiniſter im Einvernehmen mit dem und preußiſchen Miniſter des In- beim Führer und Reichskanzler ge- —. 7⅛04.‚mf. 7 Miniſterpräſident Göring gegen den litaui⸗ ſchen Memelterror. Miniſterpräſident General der Flieger Gö⸗ ring nahm in einer Grenzlandkundgebung in Nemonien(Oſtpreußen) gegen die Ent⸗ rechtung des Memellandes Stellung. Welt⸗ 18 MMW Letzte Nachrichten der Kreuzer„Nürnberg“ Erſte Werftprobefahrt. Berlin, 11. September. Am Tage der Eröffnung des Reichspar⸗ teitages der Freiheit in Nürnberg, lief der neue Kreuzer der Kriegsmarine„Nürn⸗ berg“ zu ſeiner erſten Werftprobefahrt aus dem Reichskriegshafen Kiel aus. Die„Nürn⸗ berg“ iſt der ſechſte Kreuzerneubau der Kriegsmarine, deſſen Stapellauf am 8. De— zember 1934 in Kiel auf den Deutſchen Wer⸗ ken ſtattfand. Die Taufe vollzog der Ober- bürgermeiſter von Nürnberg, Liebel, in Ge— genwart des Oberbefehlshabers der Kriegs⸗ marine, Admiral Dr. h. c. Raeder, und des Gauleiters von Franken, Stteicher. Die Ueberlebenden des bei den Falklandinſeln nach heldenmütigem Kampf gegen erdrükk⸗ kende Uebermacht am 8. Dezember 1914 mit wehender Fahne geſunkenen erſten Kreuzers „Nürnberg“ nahmen ſeinerzeit am Stapel⸗ lauf teil. Die Ausſchußberatungen Ende der Woche ſoll der Völkerbund das Wort haben. Genf, 11. September. Der britiſche Außenminiſter Sir Samuel Hoare ſuchte zuſammen mit Miniſter Eden den aus Paris zurückgekehrten fran— zöſiſchen Miniſterpräſidenten Lava! auf. Im Zufammenhang mit den Arbeiten des Fünferausſchuſſes fand eine Beſprechung zwiſchen dem Vorſitzenden des Ausſchuſſes, Madariaga, und Aloiſi im Beiſein des Ge— neralſekretärs des Völkerbundes ſtatt. Aloiſi ſoll ſich dabei u. a. darüber beſchwert haben, daß der am Vortage eingeſetzte Ausſchuß von Kolonialſachverſtändigen keine Gewähr für die objektive Prüfung der italieniſchen Anklage gegen Abeſſinien biete. Die italien ſche Delegation hält an dem Standpunkt feſt, daß die etwaigen Ergebniſſe der Be— ratungen des Fünferausſchuſſes für ſie keine verpflichtende Wirkung haben werden, ſondern allenfalls den Gegen— ſtand freier Verhandlungen zwiſchen Ita— lien und den anderen intereſſierten Mächten bilden könnten. Allgemein erwartet man, daß die Vorſchläge des Ausſchuſſes Ende der Woche fertiggeſtellt ſein werden. * Der italieniſche Aufmarſch Angriff auf den 24. September feſtgeſetzt? London, 11. September. Mehrere engliſche Blätter melden aus Addis Abeba, daß der Beginn des ita⸗ lieniſchen Angriffes auf den 24. Sepkember feſtgeſezt worden ſei. Dies gehe aus einer aufgefangenen Funkmeldung hervor, die von Rom nach Asmara, der Hauptſtadt von Eritrea geſandt wurde. ie letzten amtlichen Mitteilungen 0 ber Grenze Eritreas beſtätigen, daß große bon i che Truppenabtei ungen von Asma⸗ ra nach der Grenze in Richtung Adowa im N ſind In Adi Ugri und Adi Kaie Infanterie. Schwarzhemden und borene Truppen mit Artillerie und iks zuſammengezogen. 9 2 zötf Mürkt Vörſen und Märkte Vom 10. September. (Ohne Gewähr.) Karlsruher Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 38 Ochſen, 43 Bullen, 25 Kühe, 68 Färſen, 310 Kälber, 144 Schweine. Preiſe: Ochſen 42, 42; Bullen 42, 42, Kühe 42, 36 bis 40, 30 bis 35, 28 bis 30; Färſen 42, 42; Kälber 65 bis 70, 60 bis 64, 55 bis 50.— Marktverlauf: Großvieh und Kälber lebhaft, geräumt, Spitzentiere über Notiz; Schweine wurden zugeteilt zu den vorgeſchrie— benen Preiſen — . —— 2 3 9 28 —. — 8 28. 77 AJA 7 8 7 3 R — . 8 5 ä S S . — 9 Lokales Viernheim, 11. Sept. Sinnſpruch. Arbeit iſt des Bürgers Zierde, Segen iſt der Mühe Preis: Ehrt den König ſeine Würde, Ehret uns der Hände Fleiß! Schiller. * Drei neue Meiſter. Vor der Hand⸗ werkskammer in Darmſtadt und den zuſtän⸗ digen Prüfungsausſchüſſen haben ſich folgende Herren der Meiſterprüfung mit Erfolg unter⸗ zogen: Der Inhaber der Fahrſchule Hoock in der Weinheimerſtraße, Herr Georg Hoock als Autoſchloſſer, Herr Konrad Mandel, Bismarckſtraße, als Mechaniker und Herr Karl Schrimpf, Weinheimerſtraße, als Metzger. Den drei neugebackenen Meiſtern zu dieſem ſchönen Erfolge unſere herzlichſten Glückwünſche und vollen Erfolg in ihrer wei— teren geſchäftlichen Laufbahn. »Tabakernte im ſüdlichen Ried. Die Tabakernte im ſüdlichen Ried(Lampert⸗ heim, Viernheim, Lorſch) hat begonnen. Zur Freude der Tabakbauern haben ſich die Entwicklung der Tabakpflanzen, die Wärme Trockenheit im Frühjahr und Sommer hat die Entwicklung der aTbakpflanzen, die Wärme und Feuchtigkeit bedingen, gehemmt und all— gemein glaubte man eine noch nicht faſt mittel- mäßige Ernte zu erreichen. Die vorgenom- menen Ernteſchätzungen zeigten ebenfalls ein entſprechendes Ergebnis. Die in den letzten Wochen einſetzenden Niederſchläge haben das Wachstum der Tabakpflanzen ſehr gefärdert, ſo daß mit einer Ernte wie die vorjährige, faſt gerechnet werden kann. Auch die Qualität iſt gut. Die Ernteſchätzungen werden ſich faſt verdoppeln. Die Pflege und Behandlung des Tabaks nach der Ernte wird ein Produkt ſchaf⸗ fen, das für einen Teil ausländiſchen Tabak als vollwertiger Erſatz gelten kann. 20 000 Fremde in Bensheim. Wie gemeldet wird, beſuchten am Samstag und Sonntag 20000 Fremde das Winzerfeſt in Bensheim.— Auf dem„Derkemer Worſchtmarkt“ waren am Sonntag 80 bis 90 000 auswärtige Gäſte. Wieviel Fäß⸗ chen Wein werden da wohl zuſammengenom⸗ men,„genippt“ worden ſein? Es ſoll über⸗ all recht luſtig hergegangen ſein.„Ja, man lebt ja nur ſo kurze Zeit und iſt ſo lange tot“. — Aus dem Grau des Alltags heraus, muß man ſich auch mal frohe Stunden gönnen. Ein Sprichwort für die heutige Zeit heißt: Geh auch mal aus, Freude tut not, was Du verzehrſt, gibt andern Brot! * Worte des Führers über die Bedeutung des deutschen Bauerntums Schon die Möglichkeit der Erhaltung eines geſunden Bauernſtandes als Fundament der geſamten Nation kann niemals hoch ge— nug eingeſchätzt werden. Viele unſerer heu⸗ tigen Leiden ſind nur die Folge des unge⸗ ſunden Verhältniſſes zwiſchen Land⸗ und Stadtvolk.„Mein Kampf“. Ein feſter Stock kleiner und mittlerer Bauern war noch zu allen Zeiten der beſte Schutz gegen ſoziale Erkrankungen, wie wir ſie heute beſitzen. Dies iſt aber auch die einzige Löſung, die eine Nation das tägliche Brot im inneren Kreislauf einer Wirtſchaft finden läßt. „Mein Kampf“. Indem ich für die deutſche Zukunft kämpfe, muß ich kämpfen für die deutſche Scholle und muß kämpfen für den deutſchen Bauern. Er gibt uns die Menſchen in die Städte. Er iſt die ewige Quelle ſeit Jahr⸗ tauſenden geweſen, und er muß erhalten bleiben. Rede am 10. 2. 30 in Berlin. Eltern und Mädel! Wir haben Euch am Sonntag einen Teil unſerer Arbeit gezeigt, ihr habt an dieſem Tage Euch ſelbſt überzeugen können, mit welch freudiger Bereitſchaft die B.d. M. und Jung⸗ mädel in ihrer jungen Gemeinſchaft ſtehen, ihr habt geſehen wie froh und geſund unſere Mädel ſind, aber auch wie ernſt, wenn es heißt ſich einzuſetzen für das Werk dem jeder echte Deutſche dienen muß und ſoll. Eltern, dieſer Tag hat Euch zeigen ſollen, daß unſer Mädel⸗ und Jungmädeltum keine Spielerei iſt, und Euch Mädels, die Ihr noch nicht in unſeren Reihen ſteht, ſollte der Sporttag wach und aufmerkſam machen und Euch noch einmal die Worte des Führers ins Gedächtnis rufen: Wir wollen einſt ein Reich ſehen und Ihr ſollt Euch dazu erziehen in einer Organiſation. Wir Jungmädel aus Heſſen-Naſſau führen jetzt in unſerem Obergau eine große Werbeaktion durch. Wir wollen während dieſer Zeit den Eltern und den Mädeln, die noch nicht zu uns gehören, Gelegenheit geben, unſer Jungmädeldaſein und unſere Jungmädelarbeit kennen zu lernen, der Sporttag am Sonntag war der Auftakt dazu. Eltern und Mädel, kommt und erlebt einen Heimnachmittag und einen Staatsjugendtag mit uns, laßt Euch von unſerer frohen Arbeit überzeugen. Mädel, auch Ihr müßt erkennen, daß Ihr zu uns ge— hört. Eltern, habt Vertrauen zu unſerer Ar⸗ beit, wir wollen Euch nicht enttäuſchen, wir wollen in unſerer Gemeinſchaft zu geſunden, ſtolzen Menſchen aufwachſen, wir wollen nicht davon reden, daß wir die Zukunft unſeres Staates ſind, wir wollen danach handeln und es in Wirklichkeit werden. Eltern und Mädel, Jungmädel rufen und werben, hört uns! H. S. K. O. U. Uiernheim Schwerbeschädligtenfahrt 1035 Während in Nürnberg der Reichspartei⸗ tag ſeinen Anfang nimmt und ganz Deutſch⸗ land auf die Beine bringt, trat auch die Orts⸗ gruppe der N. S. K. O. V. Viernheim zuſammen zu ihrer diesjährigen Fernfahrt- der Schwer⸗ beſchädigten. Dieſe ſollte gleichzeitig eine Ka⸗ meradſchafts- und Werbefahrt zu den links- rheiniſchen Kameraden ſein und zwar ſollte ſie das ſchöne Oppenheim zum Ziele haben. ſch ppent 0 f Etwa 20 der hieſigen Kraftwagenbeſitzer hatten ſich bereit erklärt, den Schwerverletzten Viernheims einen frohen Tag zu bereiten. Die Fahrt ging über Hüttenfeld und Lampertheim nach Worms. Dabei wurde hin⸗ ter Hüttenfeld in einem ſchönen Eichwald die Autoſtraße, das Werk Adolf Hitlers, über⸗ ſchritten, die beim Ueberſchreiten der herr⸗ lichen Rheinbrücke, dem Wahrzeichen Worms und einem Monumentalwerke des 2. Reiches unwillkürlich zum Vergleiche herausforderte. Von dort ging es in flottem Tempo rhein— abwärts über Rhein-Dürkheim, Alsheim, Gun- tersblum und Dienheim, das gerade Kirch⸗ weihe feierte, durch den herrlichen geſegneten Rheingau nach Oppenheim. Herrlich war die Fahrt. Weinberg reihte ſich an Weinberg, wozu noch bei Guntersblum früchteſchwere ausgedehnte Obſtgärten kamen. Auf dem Marktplatze in Oppenheim hielt die Wagenkette, wo Kameraden der dortigen Ortsgruppe die Führung übernahmen. Ein ge⸗ meinſames Mittageſſen vereinte die Teilnehmer in froher Runde und dann folgte die Beſichtig⸗ ung der nahen Katharinenkirche und der Burg Landkrone. Die Katharinenkirche iſt eine der edelſten Schöpfungen der Gotik auf deutſchem Boden. Unſcheinbar von außen, im Innern von edelſter Schönheit. Beſonders überraſcht die wundervolle Raumgeſtaltung, die bis in die letzten Einzelheiten durchgeführt iſt, wobei aber die oft überzogene Höhe gotiſcher Bau⸗ werke hier ganz wegfällt und alle Verhält⸗ Was trägt man im herbſt: Die Fantaſie unſerer deutſchen Mode⸗ ſchöpfer iſt unermüdlich tätig! Durch ebenſo reizvolle wie eigenartige Kleinigkeiten geſtal⸗ ten ſie die Schneidertechnik zu einer wahren Kunſt. Jetzt ſorgen reiche Smokarbeiten, Dra⸗ pierungen, Pliſſees und ſchmeichelndes Fal⸗ tengekräuſel für Abwechslung. Die vormittäg⸗ lichen Kleidchen, etwas kürzer als bisher, viel⸗ fach aus Wollreliefſtoffen mit feſchen Samt⸗ garnituren gearbeitet, bringen die größere Weite des Rockes, die ſich allgemein bemerkbar macht, durch unterhalb des Knies eingeſetzte Faltenteile und Pliſſees zum Abdruck. Der Forderung nach knitterfreien Geweben kommen beſonders die neuen Romain⸗Cloquees ent⸗ gegen, ja es wird uns ſogar ein knitterfreier Samt verſprochen. Schulterpartie und Hüft⸗ linie werden gern durch Reiheffekte betont und die Taillen etwas bluſiger gehalten. Das nebenſtehend abgebildete Modell Linda⸗ Schnitt G 54086, Gr. II entnehmen wir der bekannten Zeitſchrift„Süddeutſche Hausfrau“. Der Verlag in Berlin SW' 68, Ritterſtraße 51, ſtellt unſeren Leſerinnen auf Wunſch ein Probeheft koſtenlos zur Verfügung. niſſe in wunderbarer Harmonie zu ſammen⸗ klingen. Den tiefſten Eindruck aber machen unzweifelhaft die hohen weitgeſpannten Fül⸗ lungen der Fenſter mit ihren wunderbaren Verglaſungen. Wie leuchtende Blumenbeete glühen ſie aus dem Rotgrau des Sandſteines, die ganze Glut und Blutfülle der rheiniſchen Seele offenbarend. Beſonders bemerkenswert iſt dabei das ſogenannte berühmte Oppen⸗ heimer Blau, von einheimiſchen Schmelzern hergeſtellt, das bisher Chemiker wie Künſt⸗ ler vergebens wiederherzuſtellen und nachzu⸗ ahmen ſuchten, und das wohl als Familien⸗ geheimnis der betreffenden Meiſter von die— ſen mit ins Grab genommen wurde und ver— loren ging. Für eines der Fenſter, das Dar⸗ ſtellungen aus der bibliſchen Geſchichte bringt, boten haben. Zwei Rundfenſter in Roſetten⸗ form in herrlicher Steinmetzarbeit, das eine nur„die Roſe“ von Oppenheim genannt, zeigen dieſelbe Vollendung. Nach dem Beſuch der Landskrone er⸗ folgte die Abfahrt um 3 Uhr. Noch einmal zeigte die Septemberſonne alle Schönheiten der rheiniſchen Landſchaft in all ihrer Weite und Freiheit der Höhenlinien. Dann ging die Fahrt nach Gau-Odernheim, wo die dortige Kellerei der Gebrüder Biſſer den Kameraden einen feuchtfröhlichen Willkomm bot, der fröh⸗ lichſte Stimmung ſchuf. Nach herzlichen Dan⸗ kesworten unſeres unermüdlichen Obmanns, Kamerad Seelinger, wurde dann die Heim⸗ fahrt angetreten. Wohl allen Kameraden wird die ſchöne und wohlgelungene Fahrt eine nie vergeſſene Erinnerung ſein und bleiben. Für das Zu⸗ ſtandekommen derſelben aber ſei allen Mit⸗ wirkenden, nochmals Dank geſagt, beſonders aber unſeren lieben Autobeſitzern. Ihre Sym⸗ pathie und ihren Opferſinn bitten wir der Ortsgruppe auch für das nächſte Jahr zu er⸗ halten und zwar in noch erhöhtem Maße, als leuchtendes Vorbild, aber auch zur Mahnung für alle Lauen und Säumigen, die diesmal. das kleine Opfer ſcheuten. Dank ſei auch den Kameraden der SS, die das Sicherheits- und Begleitkommando ſtellte. Mögen alle jene Säumigen bedenken, daß der Staat Adolf Hitlers, aufgebaut auf Opferſinn und Ge⸗ meingeiſt, bis in die letzte Zelle durchdringt und hineingreift, bis auch der letzte Säumige gewonnen iſt zur lebendigen Teilnahme am Gemeinwohl und zu beſeelter Tat. nn. N 6 0 N*. 1 Den beſten Platz in Deinem Heim räume einem Alten Kämpfer ein! Hitlerfreiplatzſpende! Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. VIII. 35: 950. Zur Zeit. iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. Das Schaufenster spricht zu Hunderten Die Unzeige aber spricht zu Jausenden! ankſagung Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme, beim Hinſcheiden unſerer lieben unvergeßlichen Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante, Frau Michas! iqkendaen 7. Wia. Barbara geb. Effler ſprechen wir hiermit unſeren innigſten Dank aus. Viernheim, Mosbach, Heidelbach, Goddelau, den 11. September 1935. Die trauernden Hinterbliebenen. * 2˙ Ammer und Rucne oder 2 Ammer- Warnung mi Lagen FTTTCTTCCTCCCCCCCCCCCCC Was wir drucken: ſoll ein Amerikaner über 200 000 Dollar ge⸗ nebſt Unterſtellraum für Auto, evtl. auch Scheune, möglichſt part. zu mieten geſucht. Adreſſen im Verlag abgeben. Kleinanzeigen koſten nur wenige Pfennige, bringen aber ſicheren Erfolg. Tierhalter! abtelt ar Füllsraln-Mischung „Marke Schulze Extra“ Genehmigungsurkuncke 4195/5 10 Pfd. frei Nachn. Mk. 3 90, Für jed. Tier erfolg sicher! Reine Naturpro- dukte. Bezugsquellennachweis durch: f. Schulz. fullermiiteltabriaulon Mannheim 8 5, 4 Familien- Drucksachen Visit-, Verlobungs- und Vermählungskarten, Trauer- briefe, Trauerkarten, Dankkarten, Gebetsandenken Geschäfts- Drucksachen Postkarten, Briefbogen, Mitteilungen, Kuverts, Rechnun- gen, Quittungen, Lieferscheine, Geschäftskarten us w. Vereins. 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