— 3 i⸗ * ins Haus geb— n 1 Arie Mern Ebensee eder Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreus monat! 1407 Beilagen: wöchentlich 8 a den Sommer- und Winter Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreitete Cages zeſtung— Dacbrichten- und NAuxeigenblan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Biernhenn— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., N der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 4 Bft., 9 10 Pfg. 1 „Iüuſtrierte Viernheimer Zeitung eimer Anzeiger Giernheimer Bürger- Zig.— Biernh. Bolfs bla Anzeigenpreise: Due 1 geſpaltene bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß Geſchaftoſt .— Annahmeſchluß für Anz 3 größere Artitel einen Tag vorher.— Annahme von e u. von ſämtlichen Unzeigen-Mittlern Deutſchlands u. Ankündigungen in dleser Teltuns finden weiteste Verbreitung 2 8 nach Möglichkeit er— Für die Aufnahme Tagen kann jedoch eine Gewähr ni Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86 en aller Ut vor- nzeigen in unſerer es Auslandes Nillimeter-Zeile 5 Pfennig, are 12 Pfennig t übernommen werder Nr. 218 Donnerstag, den 19. September 1935 52. Jahrgang Das Anrecht an Memel Der doppelten Anklage, die in der neuen Note der Signatarmächte mit der Ankündigung einer Kontrolle der Memelwahlen ſowie in den Ausfüh⸗ rungen des Führers und Reichskanzlers in der Reichstagsſitzung liegt, verſucht die litauiſche Regierung durch eine raſche Folge von Gegenaktionen zu begegnen. Erſtens hat ſie in Genf ſchleunigſt ein In⸗ terview verteilen laſſen, das der litaui⸗ ſche Miniſterpräſident der amtlichen Kow⸗ noer Telegrafenagentur eigens zu dieſem Zweck gegeben hat. Zweitens hat Miniſter⸗ präſident Tubelis erklärt, die Entziehung des Wahlrechtes beträfe nur eine begrenzte Anzahl von Perſonen. Drittens hat der li⸗ tauiſche Außenminiſter Lozoraitis in Genf eine Erklärung abgegeben. Das litauiſche Zweckinterview hat aber ſelbſt in Genfer Kreiſen keinen Eindruck mehr machen können; ſogar auf dieſem Bo⸗ den gilt Litauen als notoriſch illoyal, ver⸗ tragsbrüchig und bis zu einem gewiſſen Grade diffamiert. Daß Deutſchland bei ſei⸗ ner Bereitſchaft zum Abſchluß von Verträ⸗ gen mit allen Staaten als einzigen Staat Litauen ausdrücklich ausnahm, iſt in Genf auch heute noch nicht vergeſſen. Die Behauptung des litauiſchen Miniſter⸗ präſidenten über die begrenzte Entzie⸗ hung des Wahlrechtes iſt eine bewußte Un⸗ wahrheit. Auch Tubelis weiß ſehr woh, daß die Zahl der Wahlrechtsentziehung im Wege von Paßſchikanen, rechtswidrigen Vorurteilen uſw. die Zahl 4000 heute be⸗ reits überſchritten hat! Das iſt bei einer Zahl von ungefähr 40 000 Wählern im Me⸗ melland ein ungeheuerlicher Prozentſatz. Ferner iſt nichts darüber bekannt gewor⸗ den, ob Tubelis den Vertretern der Signa⸗ tarmächte irgendwelche amtlichen Zahlen genannt hat. Die Erklärungen des litauiſchen Außen⸗ miniſters in Genf ſind aber der Gipfel von allem, was man bisher ſelbſt von den für ihre notoriſche Unwahrhaftigkeit bekannten Litauern gewohnt geweſen iſt. Es gehört ſchon ein trauriger Mut dazu, ſich nach zwölfjährigen ſtändigen Brüchen aller ver⸗ traglichen Verpflichtungen dort in Genf hinzuſtellen und zu behaupten, die volle und loyale Beachtung aller internationalen Verpflichtungen ſeien die Grundlage der li⸗ tauiſchen Politik. Wenn dieſer Litauer die Dreiſtigkeit hat zu bemerken, jene Anklagen ſtörten die Zuſammenarbeit zwiſchen den Völkern, ſo erweiſt er ſich als ein gelehriger Schüler des Bolſchewiſten Litwinow. Das iſt nicht weiter verwunderlich angeſichts der Tatſache, daß ja das franzöſiſch⸗ruſſiſche Militärbündnis ſeine Ausläufer auch auf Litauen erſtreckt und daß ja bereits im Frühſommer eine ſtarke Miſſion ſowjet⸗ ruſſiſcher Fliegeroffiziere etwa 50 Flug⸗ plätze in Litauen auswählte, die ſowjetruſſi⸗ ſchen Flugſtreitkräften jederzeit zur Verfü⸗ gung ſtehen. Aber erſt am Schluß ſeiner Erklärung läßt der litauiſche Außenminiſter die Katze aus dem Sack. Er erklärt, der Völkerbund müſſe nicht nur Konflikte regeln, ſondern auch perhüten. Sollte man in Kowno angeſichts der aufs äußerſte geſpannten Lage der angekündigten internationalen Kontrolle der Memelwahlen und der wie⸗ derholten Warnungen Deutſchlands einen — Konflikt befürchten und ſich für alle Fälle die Unterſtützung Genfs ſichern wollen? Der Völkerbund hat bisher ſeine Ver⸗ pflichtungen gegenüber dem Protektorats⸗ land an der Memel sträflich vernachläſſigt. Immerhin iſt es vielleicht ein Anzeichen für eine beginnende Wandlung der Hal⸗ tung Genfs ſelbſt gegenüber Litauen, daß keine der drei litauiſchen Gegenaktionen dort einen merklichen Eindruck hinterlaſſen hat und daß nach der Erklärung des Herrn Lozoraitis die Verſammlung ohne irgend⸗ welches Echo kurzerhand geſchloſſen wurde. Es iſt wirklich ſchlimm genug, daß man die Dinge ſoweit kommen ließ. Die Vertreter der Signatarmächte, die die er⸗ wähnte Ueberwachung der Memelwahlen übernehmen, kontrollieren ja jetzt nur noch die Durchführung eines Wahlgeſetzes, das ax ſich ſchon eine ſchwere Verletzung des Statuts darſtellt! Die Einigungsvorſchläge Die Empfehlungen des Genfer Schlichtungsausſchuſſes— Italien hat das Wort f Genf, 18. September. Die Vorſchläge zur Regelung des italie⸗ niſch⸗abeſſiniſchen Streits wurden vom Fün⸗ ferausſchuß endgültig angenommen. Nach⸗ dem ſie bereits am Vorabend der italieni⸗ ſchen Abordnung durch Laval und der abeſ⸗ ſiniſchen Abordnung durch Eden offiziös zur Kenntnis gebracht worden waren, wur⸗ den ſie den beiden Abordnungen durch Ma⸗ dariaga amtlich unterbreitet. Die Antwor⸗ ten der italieniſchen und der abeſſiniſchen Regierung werden für die nächſten Tage er⸗ wartet. Daraufhin ſoll der Rat zu einer neuen Prüfung der Lage zuſammentreten. Man ſetzt nach allem Vorausgegangenen wohl kaum noch Hoffnungen auf eine italie⸗ niſche Zuſtimmung. Nach franzöſiſchen In⸗ formationen ſind die Ausſchuß⸗Empfehlun⸗ gen von Muſſolini bereits als unan⸗ nehmbar abgelehnt worden. Bezeichnend iſt, daß Lit win o w und der däniſche Außenminiſter Munch for⸗ mell gegen die Vorſchläge des Fünferaus⸗ ſchuſſes Einſpruch erhoben haben ſollen, Litwinow mit der Begründung, daß es zu den Grundſätzen der Sowjetunion gehöre, jede koloniale Operation, vor allem auch jede mittelbare, abzulehnen. Ueber den Inhalt der Vorſchläge verlau⸗ ten folgende Einzelheiten: Der Plan ſoll von dem Grundſatz einer finanziellen, wirt⸗ ſchaftlichen und verwaltungsmäßigen Hilfe⸗ leiſtung für Abeſſinien ausgehen. Dieſe Hilfe ſoll unter der Aufſicht des Völkerbundes zum Zwecke der Moderniſierung des abeſſi⸗ niſchen Staatsweſens gewährt werden. Die Spitze dieſer Organiſation, die auf eine in⸗ ternationale Regierung hinauslaufen würde, ſoll der vom Völkerbundsrat zu er⸗ nennende Oberſte Berater bilden. Ihm und den ihm untergebenen Be⸗ amten ſoll eine internationale Po⸗ lizeitruppe zur Verfügung ſtehen, je⸗ doch ſoll vorgeſehen ſein, daß weder der Oberſte Berater noch ſeine beiden Stellver⸗ ter einer der drei angrenzenden Mächte angehören, alſo weder Franzoſen, Englän⸗ der oder Italiener ſein dürfen. Der gleiche Srundſatz ſoll für die Zuſammenſetzung der iternationalen Polizei gelten. Im Rah⸗ men dieſes Kollektiomandats ſollen die wirtſchaftlichen Bedürfniſſe Italiens weit. gehend berückſichtigt werden. Auch wird von einem gebietlichen Ausgleich im Süden und im Oſten Abeſſiniens ge⸗ ſprochen. Die Flüchtlingsſrage Bericht des Nanſen-Amkes. Genf, 18. September. Der Sechſte Ausſchuß des Völkerbundes, der von dem norwegiſchen Außenminiſter mit der Frage der Reorganiſierung der Flüchtlingsfürſorge befaßt worden iſt, nahm den Bericht des Nanſen⸗Amtes entgegen. Auf Grund einer Umfrage bei den beteilig⸗ ten Regierungen teilt das Nanſen⸗Amt mit, daß im Ganzen gegenwärtig 972191 Flüchtlinge in den verſchiedenen Tei⸗ len der Welt vorhanden ſind. von denen rund 700 000 Ruſſen, 200 000 Armenier, 7000 Aſſyrer und Aſſyrochaldäer. 3300 Saarflüchtlinge und 60 Türken ſind. Jedoch wird hinzugefügt, daß außerdem in Nord⸗ und Südamerika, ſowie in manchen euro⸗ päiſchen Ländern Tauſende von Flüchtlin⸗ gen ſich aufhalten, über die keine genauen Statiſtiken vorliegen. Ferner wird mitge⸗ teilt, daß die vorhandenen Geldmittel nicht ausreichten, um den wachſenden Anſprüchen an die Flüchtlingsfürſorge zu genügen. Miniſterrat in Nom Weitere Jinanzmaßnahmen. Rom, 18. September. Der italieniſche Miniſterrat hat ſich ent⸗ gegen der urſprünglichen Erwartung nicht von neuem in grundſätzlicher Weiſe mit — dem italienſch-abeſſiniſchen Konflikt befaßt. Der wichtigſte Beſchluß betrifft die Auflegung einer inneren Anleihe, deren Ertrag, wie es in dem amtlichen Be⸗ richt heißt, für die Verteidigung der italie⸗ niſchen Kolonien bereitgeſtellt wird. Die Anleihe wird zum Zinsſatz von 5 v. H. und zum Kurs von 95 ausgegeben. Außerdem hat der Miniſterrat zum Ausgleich der zu erwartenden Un⸗ terbilanz im laufenden Rechnungsjahr die Erhöhung der Umſatzſteuer und der Vermögensſteuer, ſowie eine Erhöhung des Tarifes der Eiſenbahn⸗ und Laſtkraftwa⸗ gentransporte genehmigt. Der nächſte Miniſterrat wird am Sams⸗ tag zu einer neuen Sitzung und voraus⸗ ſichtlich zur Stellungnahme zu den Gen⸗ fer erhandlungsergebniſſen zuſammentreten. die Propaganda in Aegynten Neue engliſche Beſchwerden. London, 18. September. Der Vertreter der„Times“ in Kairo be⸗ richtet wieder über italieniſche Propaganda in Aegypten, die im letzten Monat beſon⸗ ders rege geweſen ſei. Hauptträger ſei der italieniſche Nachrichtendienſt, der den ägyp⸗ tiſchen Blättern unentgeltlich zugeſtellt werde. Er ſei in arabiſcher und franzöſiſcher Sprache abgefaßt und werde durch Licht⸗ bilder ergänzt. Von italieniſcher Seite be⸗ einflußte Aufſätze und Aeußerungen in den arabiſchen und in den ausländiſchen Blät⸗ tern kämen noch hinzu. Sie behaupten bei⸗ ſpielsweiſe, die Verteidigung der abeſſini⸗ ſchen Souveränität durch Großbritannien vertrage ſich nicht mit ſeiner Weigerung, Aegypten wahre Unabhängigkeit zu geben. Schließlich richte der Rundfunkſender Bari täglich in arabiſcher Sprache bösartige An⸗ griffe gegen Großbritannien und die briki⸗ ſche Politik im nahen Oſten. Die britiſchen Flottenanſammlungen Die britiſchen Flottenanſammlungen im Mittelmeer und im Roten Meer ſind im vollen Genge. Insgeſamt ſind zwiſchen Gibraltar und Aden 144 Schiffseinheiten verſammelt. 28 davon liegen vor Alexan⸗ dria, 20 längs der Küſte von Paläſtina, ſechs im Kanal von Suez, 20 vor Aden. Die übrigen 70 Schiffe liegen vor Gibraltar. Dauernd treffen noch weitere Verſtärkun⸗ gen ein. Auf den kleinen Inſeln vor dem Akaba⸗ Golf im Roten Meer werden überall Depots für die Verſorgung der Schiffe angelegt. Um die Verbindungen dorthin aufrechter⸗ halten zu können, werden die Straßen auf der Sin ai⸗Halbinſel ausgebeſſert, Waſſerſtellen angelegt. In Alexandrien macht ſich bereits eine erhebliche Steigerung der Lebensmit⸗ telpreiſe bemerkbar. Veſeſtigung der Dardanellen? Nach engliſchen Meldungen aus Bukareſt berichten Reiſende, die dort von den Dar⸗ danellen eingetroffen ſeien, über eine be⸗ trächtliche militäriſche Tätigkeit der Türken auf beiden Seiten der Meerenge.—„Daily Expreß“ meldet, aus Rom ſei die überra⸗ ſchende Nachricht eingetroffen, daß 30 000 italieniſche Soldaten, die am Sonntag von Neapel anſcheinend nach Oſtafrika abgefah⸗ ren waren, nach Libyen geſandt worden ſeien. Aus Kairo werde berichtet, Italien habe bereits 80 000 Mann in Libyen. Herbſtſtürme über der Nordſee Sturmflut auf Iylt— Mehrere Schiffe aufgelaufen Weſterland(Sylt), 18. Sept. Die Inſel Sylt wurde in dieſem Jahr ſehr zeilig von der Sturmflut heimgeſucht. Die Windſtärke betrug 10 bis 11. Bei Liſt ſtran⸗ deten drei Küſtenſegler, von denen einer ge⸗ ſunken iſt. Der Schiffsjunge konnte ſich retten. Der Steuermann, der Verletzungen erlitten hatte und der Kapitän wurden von einem Minenſuchbook der Kriegs⸗ marine geborgen. Bei Tinnum wurde ein Haus vollkommen abgedeckt. Die Ländereien am Wattenmeer ſind weit überflutet. Auf der Nordſee ſah man einige Schiffe, deren Verbleib noch un⸗ bekannt iſt. Auf Borkum⸗Riff ſtrandete in den Abend⸗ ſtunden der deutſche Frachtdampfer„Bra⸗ mow“(800 t), der ſich mit einer Ladung Getreide auf dem Weg nach Rotterdam be⸗ fand. Die zwölfköpfige Beſatzung und der Kapitän ſind von dem holländiſchen Rettungsbool„Inſulinde“ gerettet worden. Das auf Borkum ſbatis⸗ nierte Rettungsboot war ſofort ausgelau⸗ fen, mußte jedoch infolge der ſehr ſchweren Brandung um 1 Uhr nachts unverrichteter Sache wieder zurückkehren. Inzwiſchen war es den Bemühungen der„Inſulinde“ den⸗ noch gelungen, die Beſatzung des havarier⸗ ten deutſchen Schiffes an Bord zu nehmen. Der Schlepper„Hermes“ aus Hamburg iſt zur Bergung des Schiffes ausgelaufen. Schwerer Südweſtſturm mit Gewitter und heftigen Regenſchauern richtete auch in Weſtholland Verheerungen an. In Amſterdam wur⸗ den zahlreiche Antennen von den Dächern geriſſen und viele Bäume entwurzelt. Durch umgefallene Bäume wurde der Verkehr auf einer der Hauptſtraßen der Stadt längere Zeit lahmgelegt. In den Nordſeehäfen Ijmuiden und Hoek van Holland mußte der Lotſendienſt eingeſtellt werden. Der geſamte Schiffahrtsverkehr Amſterdam und Rotterdam liegt ſtill. In Leiden und Breda wurden mehrere große Ausſtellungszelte vom Sturm in Stücke ge⸗ iſſen. * die Sturmſhäden in England Der ſchwere Sturm auf den britiſcher In⸗ ſeln hat, wie aus London berichtet wird, ſieben Todesopfer gefordert. Au⸗ ßerdem ſind zahlreiche Verletzte und ein un⸗ geheurer Materialſchaden zu verzeichnen. Beinahe 20 000 Fernſprechanſchlüſſe waren außer Betrieb geſetzt. Eine Anzahl von Städten und Hunderte von Dörfern waren ſtundenlang vom Verkehr abgeſchnitten. Beſonders ſchwer haben die Ortſchaften an der Küſte gelitten. Wie über Paris gemeldet wird, hat der heftige Sturm, der beim Herannahen der Tag⸗ und Nachtgleiche über der Kanal⸗ küſte wütete, auch den Flugverkehr zwiſchen Frankreich und England in Mitleidenſchaft gezogen. Die fahrplanmäßigen Flugzeuge aus Lon⸗ don kamen mit großer Verſpätung auf dem Flugplatz Le Bourget an. Der engliſche Flugverkehr von Großbritannien nach ber Schweiz fiel aus. Ebenſo blieben die dol⸗ ländiſchen Flugzeuge in Paris aus. Das Sturmwetter überraſchte vier dein; Bau der Verlängerung der Mole in Bon⸗ logne⸗ſur⸗Mer beſchäftigte Arbeiter. Sie mußten daher über 20 Stunden in einem Senkkaſten bleiben. Erſt beim vierten Verſuch konnte ein Rettungsboot ſie befreien. — ä — 1 n 3 8 ——b Vor zwanzig Jahren Die Kämpfe um Wilna. Am 19. September 1915 wurde aus dem Sroßen Hauptquartier vom Oeſtlicher Kriegsſchauplatz, Heeresgruppe des Gene⸗ ralfeldmarſchalls von Hindenburg, folgen⸗ des gemeldet: „Der umfaſſende Angriff der Armee des Generaloberſt von Eichhorn gegen Wilna hat zu vollem Erfolg geführt. Unſer linker Wage erreichte Molodeczno, Smorgon und ornjany, Verſuche des Feindes, mit eilig zuſammengerafften ſtarken Kräften unſere Linien in Richtung auf Michaliſki zu durch⸗ brechen, ſcheiterten völlig. Durch die unauf⸗ haltſam vorſchreitende Umfaſſungsbewegung und im gleichzeitigen ſcharfen Angriff der Armee der Generale von Scholtz und von Gallwitz gegen die Front des Feindes if der Gegner ſeit geſtern zum eiligen Rückzug auf der ganzen Front gezwungen, das ſtarkbefeſtigte Wilna fiel in unſere Hand. Der Gegner wird auf der ganzen Linie verfolgt.“ So lautete der Heeresbericht, der den Er— folg der Kämpfe an der Nordhälfte der Oſt⸗ front bekanntgab. Das erſtgeſteckte Ziel war bereits am 18. Auguſt durch das 40. Re⸗ ſervekorps, General Litzmann, erreicht worden, die ſtarke Feſtung Kowno, mit 20 000 Mann und 1300 Geſchützen, hatte ſich ergeben müſſen. Es gab aber keine Ruhe, noch am gleichen Tage ordnete ſich das Korps zum Vormarſch, es gehörte mit dem 21. Armeekorps und mehreren einzel⸗ nen Diviſionen zur 10. Armee. die ſpäter durch das Garde- und das 3. Reſervekorps verſtärkt wurde. In breiter Front ging der Vormarſch der Truppen, die unter dem Befehl des Gene⸗ raloberſt von Eichhorn ſtanden, vor ſich, der rechte Flügel rückte auf Grodno, der linke an der Bahnlinie Kowno— Wilna oſtwärts. Südlich ſchloß ſich die 8. Armee an, der es gelang, am 1. September auch Grodno zu nehmen. Währenddeſſen blieb es im Norden nicht ruhig. Die dort ſich anſchlie⸗ ßende Njemen-Armee ging auf Befeh! von Ober⸗Oſt(Hindenburg) gegen die von den Ruſſen ſtark beſetzten Brückenköpfe on der Düna an. Wenn der Kampf um Wilna zum großen Erfolg ausreifen ſollte, ſo mußte verſucht werden, die ruſſiſchen Flügel zu umfaſſen. Zu dieſem Zweck gingen mehrere Kaval⸗ leriekorps nördlich um die ruſſiſchen Stellungen auf der Linie Wilna—Dünaburg herum. Die Sprengungen der für die ruſ— ſiſchen Armeen ſo lebenswichtigen rückwär⸗ tigen Bahnlinien glückten, Unruhe im Etap⸗ pengebiet und Unſicherheit in der ruſſiſchen Heeresleitung waren die Folge. Aber man blieb angeſichts der unmittelbar drohenden Gefahr nicht müßig; alles, was an Kräften erreichbar war, wurde gegen die deutſchen Reiter eingeſetzt. Von drei Seiten umfaßt. mußten ſie zurückweichen. Auch als die er⸗ ſten Infanterieabteilungen eintrafen, än— derte ſich das Kampfbild nicht; die Ruſſen waren in zu großer Ueberzahl. Durch dieſe ungleiche Kräfteverteilung konnte das Ziei nicht erreicht werden, den um Wilna ſtehenden ruſſiſchen Truppen ein neues„Tannenberg“ zu bereiten, trotzdem erfüllte ſich das Schickſal für Wilna und die dort kämpfenden Ruſſen. Als am 16. Sep⸗ tember die 10. Armee erneut zum Angriff gegen Wilna vorging, hatten die Ruſſen ihre dortigen Stellungen und die Stadt ſelbſt geräumt. Es kam noch zu weiteren ſchweren Kämpfen, da ſich die Ruſſen im- mer wieder feſtſetzten und ihre neuen Stel⸗ lungen tapfer verteidigten. Am 25. September kam von der Oberſten Heeresleitung der Befehl, in Dauerſtellung b. gehen. Damit erſtarrten die Linien, der ewegungsfeldzug war in dieſem Abſchnitt zu Ende. Die Stellungen wurden bis zum Herbſt 1917 gehalten. eee Tagesbefehl an die 5A Berlin, 18. September. Der Chef des Stabes hat nachſtehenden Tagesbefehl an die SA erlaſſen: „Die Tage von Nürnberg ſind vorüber. Viele Arbeit wurde geleiſtet. Große Opfer wurden gebracht von jedem Einzelnen. Allen Teilnehmern, insbeſondere auch den Führern und Männern des Aufmarſchſta⸗ bes, ſpreche ich an dieſer Stelle meine Aner- kennung aus. SA⸗Männer! Ihr habt dem Führer ge⸗ zeigt, daß die SA feſter und härter. diſzipli⸗ nierter, ſauberer und fanatiſcher hinter ihm und ſeiner Idee ſteht denn je! Der Beweis hierfür lag in Eurer Haltung, Eurem Blick! Mit tief bewegtem Herzen, erfüllt mit einem unbändigen Glauben an den Führer habt Ihr Nürnberg verlaſſen. Mit dieſem Befehl ſeid Ihr wieder in Eurer Heimat zu Euren Einheiten geſto— ßen, und nach dieſem Befehl werdet Ihr künftig handeln: Die SA wird kämpfen un⸗ ter Einſatz aller Kräfte bis zur höchſten Hin— gabe! Sie wird marſchieren, bis der letzte Deutſche in unſerer Bewegung ſteht! So will uns der Führer, und ſo marſchie⸗ ren wir. Das iſt der Weg zu Freiheit, Ar— beit und Brot. Lutze.“ Eine Verfugung des Stabschefs München, 18. September. Die Oberſte SA-Führung teilt mit: Nach⸗ dem die Umſtellung der SA nunmehr durch— geführt iſt und die SA im alten Geiſt wie— der einheitlich und geſchloſſen ſteht, müſſen auch äußere Unterſchiede fallen. Es gibt da⸗ her auch nicht, mehr verſchiedene, ſondern nur noch grau⸗ſilberne Aerxmelſtreifen. Ausführungsbeſtimmungen über die Um— änderung ergehen gleichzeitig. Der Chef des Stabes gez.: Lutze. Das Arbeitsbuch Einführung für 10 weitere Berufsgruppen. Nach einer zweiten Bekanntmachung des Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeits— vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung über die Einführung des Arbettsbuches wer— den die Arbeitsbücher vom 1. Oktober ab weiter für die Arbeiter und Angeſtellten der folgenden Betriebsgruppen ausgeſtellt: 1. Landwirtſchaft. Gärtnerei. Tierzucht, Forſtwirtſchaft, Fiſcherei 2. Bergbau, Salinenweſen, Torfgräberei 3. Textilinduſtrie 4. Vervielfältigungsgewerbe 5. Muſikinſtrumenten⸗ und induſtrie 6. Bekleidungsgewerbe 7. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätsgewin⸗ nung und-Verſorgung 8 Reinigungsgewerbe 9 Gaſtſtättenweſen Spielwaren⸗ 10 Häusliche Dienſte. Ueber die Zugehörigkeit der Betriebe zu den Betriebsgruppen erteilen die Arbeits⸗ ämter in Zweifelsfällen Auskunft. Ueber die Einführung des Arbeitsbuches für wei⸗ tere Betriebsgruppen ergeht beſondere Be— kanntmachung. g Höchſtziſsern für Hochschulen Feſtſetzung für das Winkerſemeſter. Berlin, 18. September. Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Er⸗ ziehung und Volksbildung hat für eine Reihe von Hochſchulen Höchſtziffern feſtge— ſetzt, die jedoch nur für das Winterſemeſter 1935/36 gelten. Dieſe betragen für die Univerſitäten Frankfurt a. M. 1700, Köln 2600 und Münſter 2900, für die Techniſche hochſchule München 2100. Die Antragsſteller auf Neuimmatrikula— tionen, die alſo nur im beſchränkten Um- fang gemäß dem Spielraum der Höchſtzif⸗ fern möglich ſind, ſollen in folgender Rei⸗ henfolge berückſichtigt werden: a) Alte Kämpfer der NSDAP, einſchließ lich der Mitgliedsnummer 1000 000. b) Angehörige der Wehrmacht, wenn ſie den Nachweis erbringen, daß ſie ihr Stu⸗ dium auf Anordnung ihrer militäriſchen Dienſtſtellen durchführen zur ſpäteren Ver⸗ wendung im Heeresdienſt. c) Studenten, die bisher zwei oder mehr Semeſter an den Univerſitäten Königsberg und Breslau, der Handelshochſchule Kö⸗ nigsberg oder den Techniſchen Hochſchulen Breslau und Danzig ſtudiert haben. Auf Ausländer finden dieſe Beſtimmun⸗ gen keine Anwendung. Die heimſtüttenſiedlung Ledige nur in Ausnahmefällen als Sied⸗ lungsbewerber zugelaſſen. NS Zu der in der Praxis der Siedler— auswahl entſtandenen Zweifelsfrage, ob le— dige Siedlungsbewerber von der Heimſtät⸗ tenſiedlung grundſätzlich auszuſchließen ſeien, hat der Reichs- und Preußiſche Ar⸗ beitsminiſter auf eine Anfrage des Regie— rungspräſidenten in Köln am 3. Septem⸗ ber wie folgt Stellung genommen: Die grundſätzliche Ausſchließung lediger Siedlungsbewerber von der Kleinſiedlung iſt in den Beſtimmungen zwar nicht ausdrück⸗ lich vorgeſehen. Bei der Maßnahme der Kleinſiedlung ſind jedoch— abgeſehen von beſonderen Umſtänden(Kriegsopfer, beſon⸗ dere Verdienſte uſw.)— familien- und be⸗ völkerungspolitiſche Geſichtspunkte in den Vordergrund geſtellt. In erſter Linie ſind deshalb Siedlungsbewerber zu berückſich⸗ tigen, die bereits eine Familie gegründet haben, und unter dieſen zunächſt wieder die Kinderreichen. Hierdurch ergibt ſich von ſelbſt, daß Ledige nur in ſeltenen Aus⸗ nahmefällen beim Vorliegen beſonderer Gründe zugelaſſen werden können. z. B. wenn ſie kraft rechtlicher oder ſittlicher Ver— pflichtung Angehörigen in häuslicher Ge— meinſchaft Unterhalt gewähren. Aber auch in ſolchen Fällen kann die Zulaſſung nur unter der Vorausſetzung erfolgen, daß der Anwärter bis zum Erwerb der Siedler⸗— ſtelle heiratet. Heiratet er bis dahin nicht, ſo hat er wieder auszuſcheiden.“ Die letzte Nordlandſahrt Dr. Ley und ausländiſche Diplomaten an Bord des Schnelldampfers„Columbus“. Bremen, 18. September. Der Schnelldampfer„Columbus“ und der Dampfer„Sierra Cordoba“ des Nord⸗ deutſchen Llond traten ihre letzte diesjährige „Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Nordlandfahrt an. Die„Sierra Cordoba“ ging um 14 Uhr in See während der„Columbus“ erſt am Nachmittag, nachdem Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley und ſeine Ehrengäſte, die ſpaniſchen und portugieſiſchen Diplomaten, in Bremerhaven eingetroffen waren, in See gehen ſollte. Indeſſen verzögerte ſich die auf 16 Uhr angeſetzte Ankunft Dr. Leys infolge des überaus ſtürmiſchen Wetters um mehrere Stunden. Die von Nürnberg kommende„Ju 52“ des Reichsorganiſationsleiters, in der ſich auch die ausländiſchen Diplomaten und weitere Ehrengäſte befanden. wurde ge⸗ zwungen, in Hamburg niederzugehen, und ſo mußten Dr. Ley und ſeine Begleitung die weitere Reiſe im Auto zurücklegen. Erſt um 20.20 Uhr traf der Reichsorganiſations⸗ leiter auf dem Columbus-Pier ein. In der Begleitung Dr. Leys befanden ſich etwa 15 ſpaniſche und portugieſiſche Diplomaten, darunter der Adjutant des portugieſiſchen Staatspräſidenten Carmona, Caravello Oben rechts: Bildnachleſe vom Reichsparteitag der NS Dp Auerſchnitt durch den letzten Tag von Nürnberg: Oben links: Die ruhmreichen Fahnen der alten Armee Parade der Wehrmacht vor dem Führer und Reichskanzler. Weben Abſchlußrede zum Parteitag der Freiheit in der Luitpoldhalle. ehrmacht auf der Zeppelinwieſe. Unten rechts: Ausf Der Führer des Dritten a Unten links: Ein Geſchütz n chnitt aus der großen Parade der Panzerwag der Spitze der großen ſches während ſeiner Vorführungen der (Scherl⸗Bilderdienſt— Weltbild— M.) — Außenhandels zur Bauern und Bürger ſind auf Ge⸗ deih und Verderb miteinander ver⸗ bunden. Sie hatten es vergeſſen. Adolf Hitler führte ſie wieder zu⸗ ſammen. Das danken ſie ihm auf dem Erntedanktag 19351 Vor dem Schiff ſprach Dr. Ley einige Worte in das Mikrophon des Deutſchlan ſenders. Er führte dabei kurz aus, daß es ihm ein beſonderes Bedürfnis ſei. durch dieſe Fahrt zu beweiſen, daß der deutſche Arbeiter und der deutſche Soldat zuſam⸗ menwirken. Auf der Rückreiſe werde der „Columbus“ mit weiteren zehn deutſchen Dampfern, die faſt 20 000 Kdfß⸗Urlauber an Bord hätten, den Uebungen der deutſchen Kriegs marine in der Nordſee beiwohnen. Von Heilrufen der 1750„Columbus“ Paſ⸗ ſagiere und der immer noch auf der Kaje ausharrenden Menſchenmenge begrüßt, be— trat Dr. Ley dann den Schnelldampfer, wo ihn der Präſident des Norddeutſchen Lloyd, Dr. Firle, mit ſeiner Begleitung willkom. men hieß. Nachdem auf der Waſſerſeite die Schlep⸗ per mit äußerſter Kraft eine geraume Zeit an der Freimachung des Rieſenſchiffes ge⸗ arbeitet hatten, löſte ſich der„Columbus“ kurz nach 21.15 Uhr von dem Pier. Unter den Klängen des Deutſchland⸗ und des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes entfernte ſich dann das Schiff mehr und mehr und fuhr in die ſtür⸗ miſche Nacht hinaus. Auslands⸗Nundſchan Prozeß gegen Nationalſozialiſten in Wien. Vor einem Wiener Schöffengericht be⸗ gann ein auf mehrere Tage anberaumter Prozeß gegen 16 Nationalſozialiſten, die verbotene Flugſchriften verbreitet haben ſol⸗ len.— Die Bundespolizeidirektion Wien hat das Erſcheinen der antijüdiſchen Wo⸗ chenzeitung„Deutſches Volksblatt“ verbo— ten. Die Niederlande wünſchen keine diplomati⸗ ſchen Beziehungen zu Sowjetrußland. Ein kommuniſtiſcher Abgeordneter der Zweiten Kammer hatte angeregt, daß die Niederlande in Nachahmung des belgiſchen Vorbildes die diplomatiſchen Beziehungen zur Sowjetunion wieder aufnehmen ſollten, da dies eine Belebung des holländiſchen Folge haben könne. Außenminiſter de Graeff hat hierauf ſchrift⸗ lich geantwortet, daß die niederländiſche Regierung keinerlei Veranlaſſung ſehe, ihre bisherige Einſtellung zu ändern. Es lägen auch keine Anzeichen dafür vor. daß die Wiederanknüpfung der Beziehungen zwi⸗ ſchen Belgien und Sowjetrußland für das belgiſche Wirtſchaftsleben nennenswerte Vorteile mit ſich gebracht habe. Zwiſchenfall im Poſener Gebiet. In Kriewen im Kreiſe Koſten(Poſener Gebiet) verſuchte eine uniformierte Jugend⸗ gruppe der oppoſitionellen Nationalen Par- tei, aus dem Polizeirevier einige Mitglie⸗ der der Nationalen Jugendorgagbat'on zu befreien. Die Gruppe, die auf 300 Perſo⸗ nen angewachſen war, griff die Polizei mit Steinen und Revolbperſchüſſen an. Ein Po- liziſt wurde verwundet. Die Angceeifer ſuchten dabei hinter eine Gruppe ſunger Mädchen Deckung. Als nach einer War⸗ nungsſalve die Menge nicht auseinander- ging, gab die Polizei eine ſcharfe Salve ah. Fünf Perſonen, darunter zwei Mädchen wurden verwundet. Eines der Mädchen iſt geſtorben. Kundfunkdebatte im Schweizer Nationalrat. Der Schweizer Nationalrat lehnte einen ſozialdemokratiſchen Antrag, den Rundfun? mehr für politiſche Zwecke zu verwenden, und in den Dienſt der„Verteidigung der Demokratie“ zu ſtellen, mit 92 gegen 40 Stimmen ab. Bundesrat Pilet erklärte, die Verteidigung der Demokratie de: Schweiz könne durch den Rundfunk nicht gefördert, ſondern nur gefährdet werden. Deutſche Tagesschau Rückkehr aus dem Manöver. Das Regiment„General Göring“ iſt nach faſt zweiwöchiger Abweſenheit aus dem Ma⸗ növer und vom Parteitag nach Berlin zu— rückgekehrt. Gegen 9 Uhr zog das Regi— ment, das vollſtändig motoriſiert iſt, auf 200 Fahrzeugen durch die Stadt. Die Be⸗ völkerung und die Kinder aller in der Nähe der Marſchſtraße gelegenen Schulen bilde⸗ ten Spalier. Den Abſchluß des erſten gro⸗ ßen Manövers bildete eine Parade vor dem Kommandeur, Oberſtleutnant Jakoby. Verbotene Organiſationen. Auf Grund der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat ſind die Gemeinſchaft „Die Wiedertäufer“, die Vereinigung„So⸗ ziale Gemeinde Gottes“ und der„Bund der Kämpfer für Glaube und Wabrbeit“ von eee i t. KA Men. ht be⸗ aumter n, die en ſol⸗ Wien u Wo⸗ berbo⸗ omali⸗ ind. det aß die lichen hungen ſollten, diſchen könne. cchriſt⸗ indiche ge, ihre lägen aß die 1 zwi. ir das skwerte oſener ugend⸗ 1 füabe⸗ en zu herſo⸗ i mit Jo- keiſer Inger Mar- nder. lch 1 zu⸗ il. fuß Be⸗ he lde⸗ gro del 5 1 S 5 — In lurzen Worten Der Chef des Stabes hat nach Beendi⸗ gung des Nürnberger Parteitages einen Tagesbefehl an die SA erlaſſen; ferner er⸗ ging eine Anordnung der Oberſten SA-Lei⸗ kung, wonach unter Fortfall bisheriger Un⸗ terſchiede nur noch grauſilberne Aermel— ſtreifen getragen werden. Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Er⸗ ziehung und Volksbildung hat für eine Reihe von Hochſchulen Höchſtziffern für das Winterſemeſter 1935/36 feſtgeſetzt. Der Bericht des Genfer Schlichtungsaus⸗ chuſſes iſt den Vertretern Italiens und Abeſſiniens offiziell zugegangen; eine Ab⸗ lehnung ſeitens Italiens dürfte außer Frage ſtehen. Der italieniſche Miniſterrat hat weitere umfangreiche Finanzmaßnahmen beſchloſſen. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt von ſeiner 12. diesjährigen Südamerikafahrt und damit von ſeiner 100. Ozeanüberque⸗ rung nach Friedrichshafen zurückgekehrt. Das Geſamtergebnis der Kölner Herbſt⸗ meſſe für Haus⸗ und Küchenbedarf kann als gut bezeichnet werden. Die Inſel Sylt iſt von einer heimgeſucht worden; drei ſtrandeten. Der ſchwere Sturm auf den britiſchen In⸗ ſeln hat ſieben Todesopfer gefordert und großen Sachſchaden angerichtet. Die ganze Heimatflotte! Die britiſche Flottenzuſammenziehung Mittelmeer. Paris, 19. Sept. Die Bewegungen der britiſchen Flotte ſo⸗ wie die Maßnahmen Englands im allge- meinen werden zurzeit in Paris mit grö⸗ ßerer Spannung verfolgt als die Entwick- Sturmflut Küſtenſegler im lung der Schlichtungsverhandlungen in Genf. Die außerordentliche Entwicklung der britiſchen Streitkräfte im Mittelmeer, ſo ſchreibt die„Liberte“, ſei nicht gerade ge⸗ eignet für eine Vermittlung. Das Blatt fragt, ob die engliſche Admiralität denn nicht befürchte, Feuer ins Oel zu gießen, auch wenn es ſich darum handeln ſollte, Muſſolini einzuſchüchtern. „Havas“ meldet aus London, daß bisher außer dem Linienſchiff„Bahren“ und dem Flugzeugmutterſchiff„Courageous“, die zu den ſüdöſtlichen Seeſtreitkräften geſtoßen ſeien, das erſte Kreuzergeſchwader, beſtehend u. a. aus„Hood“(42 000 Tonnen) und „Renown“(32 000 Tonnen) ſowie das zweite Kreuzergeſchwader nach dem Mittel⸗ meer abgegangen ſeien. Das zweite Kreu— zergeſchwader beſteht aus den Kreuzern „Achilles“,„Orion“ und„Neptune“ zu je 7000 Tonnen. Außerdem ſollen drei Torpe— dobootsflottillen ins Mittelmeer gefahren ſein, Wenn das zutreffe, dann ſei faſt die ge⸗ ſamte britiſche Heimatflotte gegenwärkig in den Mittelmeergewäſſern verſammel'. Abeſſiniens Stellungnahme Prüfung der Genfer Anregungen. Addis Abeba, 19. September. Die abeſſiniſche Regierung unterzieht ge⸗ genwärtig die Vorſchläge des Fünfer-Aus⸗ ſchuſſes einer eingehenden Prüfung. Es verlautet, man ſei der Auffaſſung, daß dieſe Vorſchläge den letzten Vorſchlägen Abeſſi⸗ niens faſt gleichkämen und daher annehm⸗ bar erſchienen. 1035 1 In der britiſchen Geſandtſchaft werden aumfaſſonde Vorſichts maßnahmen getroffen. Einige Gebäude wurden mit Schießſcharten und anderen getarnten Ver⸗ teidigungsmitteln verſehen. Eine im Aus⸗ land verbreitete Meldung, wonach die Kai⸗ ſerin die Hauptſtadt verlaſſen haben ſoll, jat ſich als unsutreffend herausgeſtellt. In Addis Abeba laufen ſtändig Nachrich⸗ ten ein, nach denen an der Grenze von Eritrea große italieniſche Truppenbewe⸗ gungen beobachtet werden. Die litauiſche Willkür Schwediſche Stimme zur Memelfrage. Stockholm, 19. September. Die ſüdſchwediſche Zeitung„Sydsvenska Dagbladet“, der man keineswegs das Zeug⸗ nis beſonderer Deutſchfreundlichkeit ausſtel⸗ len kann und die auch jetzt mit ihrer Kritik an den Reichstagsbeſchlüſſen nicht zurück⸗ hält, nimmt in bemerkenswerter Weiſe zu den Ausführungen des Führers und Reichs⸗ kanzlers über die Memelfrage Stellung. Nach einem Hinweis auf die maßvolle Art, mit der der Führer des Dritten Reiches ſeine außenpolitiſchen Forderungen erhoben habe, führte es u. a. aus:„Es war eigent⸗ lich nur die Memelfrage, in der der Führer des Deutſchen Reiches beſtimmte deutſche Anſprüche anmeldete und an das Weltge⸗ wiſſen appellierte und zwar— das muß man ohne Vorbehalt zugeben— mit vollem Recht. Das was ſeit vielen Jahren im Memel⸗ gebiet vor ſich geht, iſt ein internatio- naler Skandal. Der dortigen deutſchen Bevölkerung iſt durch die international garantierte Memel⸗ konvention die Selbſtverwaltung zuge— ſichert worden, deren ſie aber Schritt für Schritt durch die litauiſchen Herren des Landes beraubt worden iſt.“ Zum Schluß heißt es:„Daß der Memelſkandal verhäng⸗ nisvolle Folgen haben kann, wenn er nicht auf gerechte Weiſe aus der Welt geſchafft wird, davon iſt man in einſichtsvollen Krei⸗ ſen überzeugt und zwar ohne Rückſicht auf die Einſtellung, die man im übrigen gegen Deutſchland haben mag.“ Der Staatsjugendtag Neuregelung durch Erlaß des Reichs- erziehungsminiſters. Berlin, 19. September. Amtlich wird mitgeteilt: Um den durch den Staatsjugendtag ent⸗ ſtandenen Störungen vorzubeugen und die Schwierigkeiten für die Führer des Jung⸗ volks zu beseitigen, hat Reichsminiſter Dr. Ruſt durch Erlaß vom 14. September 1935 angeordnet, daß an Samstagen in allen Schulen grundſätzlich kein lehr⸗ planmäßiger Unterricht erteilt wird. An den Beſtimmungen des Staats— jugendtages wird hierdurch nichts geändert, das heißt nach wie vor gelten alle zum Jungvolk und Jungmädel gehö⸗ renden Schüler und Schülerinnen ein⸗ ſchließlich der Führer an dieſem Tage als beurlaubt. Für alle übrigen Schüler und Schülerinnen findet an dieſen Tagen nationalſozialiſtiſche Schulung durch die Schule ſtatt. Durch die Hitler⸗ Jugend wird der Staatsjugendtag alſo wie bisher nur für das Jungvolk und die Jung⸗ mädel geſtaltet, da die Frage der Beurlau⸗ bung des Jungarbeiters und des Lehrlings bisher noch nicht gelöſt iſt. Der Erlaß hat folgenden Wortlaut: „Um eine beſſe re Durchführung des ihn. aufrecht. Staaisjugenotages uno eme geregelte An- terrichtsführung zu gewährleiſten, ordne ich an, daß nach den Herbſtferien in den Volks- ſchulen(Grund⸗ und Hauptſchulen), in den mittleren und höheren Schulen am Skaats- jugendtag kein lehrplanmäßiger Unterricht mehr erteilt werden darf. Der Staatsju⸗ gendtag ſoll in Zukunft ausſchließlich der natkionalpolitiſchen Erziehung dienen. Eine Uebertragung der dadurch ausfal⸗ lenden Unterrichtsſtunden auf die übrigen fünf Wochentage iſt für die mittleren und höheren Schulen auf die Dauer nicht tragbar, vielmehr muß der bisherige Wochenſtundenplan auf ſechs Tage verteilt bleiben. Daher muß ein wei⸗ erer, ſechſter Unterrichtstag als Erſatz für den Staatsjugendtag angefügt werden, das hat zur Folge, daß die ſechs⸗ tägige Schulwoche fortan ſtändig um je einen Tag weitergleitet. Dieſer„gleitende Sechstage⸗ dlan“ wird ſowohl den Unterricht zu ſei⸗ nem Recht kommen laſſen wie auch einer lleberlaſtung der Schüler vorbeugen. Er mit Beginn des Unterrichts nach den Herble⸗ ferien an allen mittleren und höheren Schu⸗ len durchzuführen.“ Dank an die Preſſe München, 19. September. Der Reichspreſſechef der NSDAP, Dr. Dietrich, veröffentlicht am Abſchluß des Reichsparteitages der Freiheit folgenden Dank an die Preſſe: „Die Aufgaben, die der Reichsparkeitag 1935 der deutſchen Preſſe ſtellte, ſind von ihr in anerkennenswerter Weiſe erfüllt wor⸗ den. Ich möchte am Abſchluß dieſer auch für die Preſſe ſo anſtrengenden Tage ihr den Dank der NS DA p für ihre Arbeit und Mühe zum Ausdruck bringen. Beſondere Anerkennung verdient auch Nur mit Not und Mühe hielt er ſich an dem Abend Sein Vortrag, ſonſt ſo zündend und tempera⸗ die Preſſeſtelle des Reichsparteitages in Nürnberg, deren fürſorgenden Arbeit das Werk der in Nürnberg weilenden Preſſever⸗ treter in beſonderer Weiſe erleichtern half.“ Gattenmörder zum Tode verurteilt Eſſen, 19. Sept. Das Eſſener Schwurge⸗ richt verurteilte nach zweitägiger Verhand— lung den Angeklagten Friedrich Paßlack aus Eſſen, der in der Nacht zum 20. März d. J. ſeine 31 Jahre alte Ehefrau in ſeiner Woh⸗ nung getötet hatte, wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bür— gerlichen Ehrenrechte. — Vollſtreckung eines Todesurkeils. Berlin, 19. Sept. In Amberg wurde der 1910 geborene Ludwig Weber hingerichtet, der am 6. Juni 1935 von dem Schwurge⸗ richt in Amberg wegen dreier Verbrechen des Mordes und des Raubes zum Tode ver⸗ urteilt worden iſt. Weber hatte in Daberg ſeine 79 jährige Tante Katharina Weber, ihre 44 jährige Tochter Maria Weber und deren 17 jährigen Sohn Richard Weber durch Beit hiebe und Erdroſſelung mit einem —— Strick ermordet, beraubt und die Beute verpraßt. 12 Perſonen verbrannt In einem Strohſchober. Mähriſch-Oſtrau, 19. Sept. Auf einem Gutsbeſitz in Frydek geriet in der Nacht ein Strohſchober in Brand. Das Feuer griff mit ſo ungeheurer Schnelligkeit um ſich und enk⸗ fachte eine ſo gewaltige Glut, daß die zur Reltung herbeigeeilten Löſchmannſchaften nicht an den Branchero heran tonnten. Nachdem der Schober niedergebrannt war, fand man in den Reſten die Gebeine von 12 verbrannten Leichen. Es handelt ſich offen⸗ bar um Landſtreicher oder Arbeitsloſe. Einſturzunglück in Neunork 18 Arbeiter unter den Trümmern. Neuyork, 19. Sept. Während der Abbruchsarbeiten an dem alten Hollis-Theater ſtürzte plötzlich da⸗ Dach in ſich zuſammen. Etwa 18 Arbeiter wurden unker den Trümmern begraben. bisher wurden drei Leichen geborgen. Man fürchtet aber, daß noch weitere Todesopfe: zu beklagen ſind. Aus der Pfalz 350 000 Wurſtmarktbeſucher. Bad Dürkheim, 19. Sept. Nach ſtatiſti⸗ ſchen Feſtſtellungen, Umfragen und Schät⸗ zungen wird die Zahl der diesjährigen Wurſtmarktbeſucher mit über 350 000 an⸗ gegeben, wovon 200 000 auf den Haupt⸗ markt und 150 000 auf den Nachmarkt ent⸗ — fallen dürften. Die Geſamtbeſucherzahl iſk beſtimmt nicht zu hoch gegriffen, nachdem alle Verkehrsmittel eine ſtärkere Inan⸗ ſpruchnahme melden als im Vorjahr, ſehr zahlreiche Reiſegeſellſchaften in Omnibuſſen hierher kamen und eine ungeheure Zahl von Kraftwagen hier parkten. Großfeuer in Kaiſerslautern Kaiſerslaukern, 19. Sept. Am Mittwoch früh 3.18 Uhr wurde die ſtädtiſche Feuerwache zu einem Großfeuer bei der Stielinduſtrie Joſef Klüh an der Mainzerſtraße alarmiert. Der zuerſt aus⸗ gerückte Alarmzug der Jeuerwehr mußte ſofort zwei weitere Jüge alarmieren, nach- dem das Feuer ſchon bei ſeiner Enkſtehung zum Großfeuer ſich entwickelt hatte und bei dem ſehr ſtarken Südweſt⸗Sturm große Gefahr beſtand, daß das Wohngebäude und die an der Oſtſeite gelegenen Lagerſchup⸗ pen der Fabrik dem Jeuer ebenfalls zum Opfer fielen. Nach eineinhalbſtündiger Löſchtätigkeit gelang es der Feuerwehr, den gewaltigen Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Völlig abgebrannt ſind Keſſel⸗ und Maſchinenhaus, der Haupkarbeitsraum ſowie der Galterſägeraum. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Die Entſtehungsurſache dürfte im Keſ⸗ ſelraum zu ſuchen ſein, wo das Feuer ſich unbemerkt langſam entwickelte und durch die Riemenkanäle in die benachbarten Werk⸗ ſtätten übertrug. Bei den Löſcharbeiten er⸗ litt ein Feuerwehrmann eine Rauchver⸗ giftung, ein zweiter Feuerwehrmann trug erhebliche Schnittwunden an der Hand davon. Politiſches Allerlei Wuppertal. Das ſtädtiſche Preſſeamt teilt mit: Bürgermeiſter Dr. Beitzen iſt von Oberbürgermeiſter Friedrich bis auf weite⸗ res beurlaubt worden. Madrid. Der ſpaniſche Marineminiſter, ein ſcharfer Gegner der katalaniſchen Auto⸗ nomiebeſtrebungen, hat auf Grund von Meinungsverſchiedenheiten mit dem Fi⸗ nanzminiſter ſeinen Rücktritt nachgeſucht. Budapeſt. Staatsſekretär Antal demen⸗ tiert mit Entſchiedenheit, daß er der„Neu⸗ york Times“ jemals eine Unterredung über die Bedingungen zur Teilnahme m Donau⸗ pakt gewährt habe. Verwandten, von denen van Koſter nur ſelten geſprochen hatte, noch kennenzulernen. Ihre Ankunft war zwar einen 14 Kapitel. Zweites Es war, als hätten die trüben Vorahnungen van Koſters das Unglück herbeigerufen. Mitten in die Reiſe⸗ vorbereitungen Friedrichs, die van Koſter noch mit allem Intereſſe begleitete, kam eine plötzliche ſchwere Erkältung van Koſters. Mit der an ihm gewohnten Energie verſuchte er zunächſt, die Krankheit zu unterdrücken. Die beſorgten Mahnungen Evas und auch Friedrich Borglohs, ſich ein paar Tage Bettruhe zu gönnen, beantwortete er mit den ungeduldigen Worten: 0 „Man muß einer Krankheit nur zeigen, daß man ihr nicht nachgeben will, dann geht ſie von ganz allein. Ich habe jetzt gar keine Zeit, krank zu ſein. Ihr wißt, wir haben noch den letzten Vortragsabend in der Tropen⸗ geſellſchaft, an dem ich den Vorſitz führe. Es findet noch eine große Diskuſſion über unſere Sumpffieberforſchung ſtatt. Da will ich ſelbſt dabei ſein und eingreifen.“ Keine Mahnungen Friedrichs und Evas halfen. Van Koſter beſtand darauf, an dieſem Abend noch den Vorſitz in der Mediziniſchen Geſellſchaft zu führen. Es war einer der Wintertage in London, die mehr einem Herbſttag ähneln. 1 4 Nebel lag dick und rötlich über der ganzen Stadt. Ihre Feuchtigkeit drang durch alle Fenſterritzen und Türen. Als mentvoll, war heute matt, von vielfachem Huſten unter⸗ brochen. Friedrich Borgloh ſah mit Beſorgnis, wie die Züge van Koſters müde wurden. Er brachte den Erſchöpften nach Hauſe, und nun half es van Koſter nichts, er mußte ſich zu Bett legen. Der ſogleich herbeigerufene Arzt ſtellte eine heftige Grippe feſt und verordnete ſtrengſte Bettruhe. Friedrich Borgloh war tief bekümmert. Gerade jetzt mußte er fortfahren, da der vereyrte Mann krank war! Aber ein Aufſchub der Reiſe war nicht möglich. Die Schiffspaſſage war beſtellt. Drüben erwarteten ihn bereits die zuſammengeſtellte Expeditionskolonne von Eingeborenen und zwei engliſche Aerzte, die ſich mit ihm zuſammen ins Quellgebiet des Sambeſi begeben wollten. Unmöglich, daß er aus privaten Gründen die Reiſe hin⸗ auszögerte. „Ich fahre in großer Unruhe ab, verehrter Herr Pro— feſſor!“ ſagte er am Vorabend ſeiner Reiſe, als er an van Koſters Bett ſaß.„Wer wird ſich jetzt um Sie und Ihre Angelegenheiten kümmern, während ich fort bin? Vor allem— Eva wird einſam ſein.“ „Machen Sie ſich keine Sorgen“, war die etwas müh⸗ ſame Antwort van Koſters.„Ich habe meine einzigen Verwandten, Herrn Parkins und ſeine Frau, aus Edin⸗ burg, gebeten, herzukommen. Es ſind Angehörige meiner verſtorbenen Frau. Parkins lebt ſeit langem als Rentier in Edinburg und kann durchaus abkommen. Die Parkins find gar nicht böſe darüber, ein paar Wochen die Saiſon van Koſter, von Friedrich begleitet, in einem Auto zum Tropeninſtitut fuhr, ſchlug ihm beim Heraustreten aus ſeinem Hauſe dieſer dicke, feuchte Nebel entgegen. Er ſchauerte zuſammen. Ein heftiger Huſtenſtoß erſchütterte in London mitzumachen. Sie werden mich bei Eva ver⸗ llreten, ſolange ich krank bin.“ „Nun, hoffentlich wird das nicht lange dauern, ver⸗ ehrter Herr Profeſſor“, ſagte Friedrich herzlich.„Ich bin wirklich beruhigt, daß ich Eva jetzt nicht allein weiß, und daß ſich vor allen Dingen Angehörige um Ihre Pflege kümmern werden.“ Leider war es Friedrich Borgloh nicht möglich, dieſe Tag vor ſeiner Abreiſe feſtgeſetzt. Im letzten Augenblick vor ſeiner Abreiſe kam ein Telegramm der Parkins, daß ſie erſt am nächſten Tage eintreffen könnten. So mußte Friedrich Borgloh abreiſen, ohne die neuen Hausgenoſſen van Koſters geſehen zu haben. Eva be— gleitete ihn zur Bahn. Ihr zartes, liebes Geſichtchen war von Trennungsſchmerz erfüllt. Friedrich Borgloh ging auf dem rauchigen, kalten Bahnſteig von Charing Croß mit Eva van Koſter auf und ab. Er hatte ſeinen Arm leicht unter den des jungen Mädchens geſchoben. „Nun, kleine Eva, Mut, Mut!“ ſagte er.„Sehen Sie, dem Vater geht es ſchon wieder beſſer. Doktor Musgrave war heute, wie er mir ſagte, mit dem Ergebnis der Unter— ſuchung recht zufrieden. Wenn alles ſo weiter geht, kann Ihr lieber Vater in wenigen Tagen ſchon aufſtehen. Und ich, kleine Eva, ich werde Ihnen viel und oft ſchreiben. Sie ſollen einmal ſehen, was für intereſſante Neuigkeiten ich zu berichten haben werde. Und ehe wir es uns ver⸗ ſehen, wird die Zeit hingehen.“ Sie nickte und verſuchte ein tapferes Lächeln. Aber um ihren Mund zitterte es. Plötzlich kam es ihm zum Bewußtſein, daß dieſes kleine vierzehnjahrige Mädchen langſam heranreifte zu einem erwachſenen Menſchen. Bisher war ſie ihm immer nur ein Kind geweſen. Und nun erſt empfand er, was dieſe drei Jahre der Trennung ausmachen würden. Wenn er nach drei Jahren wiederkehrte, würde er kein Kind mehr inden, ſondern ein junges Mädchen, das vielleicht ſchon von Männern begehrt wurde. Warum empfand er bei dieſem Gedanken einen ſolchen Schreck? Was war es, das ihn jetzt, ohne daß er es wollte, Evas Arm feſter an ſich drücken ließ? Es ſchien ihm beinah unmöglich, ſich von ihr zu trennen. Ihr liebes, zartes Geſichtchen nicht mehr zu ſehen. Ihre helle, ſanfte Stimme nicht mehr zu hören. Ihre vertrauensvollen, ſchwärmeriſchen Augen nicht mehr fragend die ſeinen ſuchen zu ſehen.(Fortſ. folgt.) 8 8 Blothilde von Steg map. Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). 18) Nachdruck verboten. Sie ſtreckte Hopman in tiefer Bewegung die Hand ent— gegen: „Wie genial haſt du dies alles durchdacht und voraus— geahnt!“ „Aber in einem habe ich falſch kalkuliert, nämlich in dem Zeitpunkt, zu dem die Verbrecher losſchlagen wollten. Ich hatte geglaubt, ſie würden warten, bis ſie das Ge— heimnis des verborgenen Schatzes und ſeinen Ruheort genau erkannt hätten. Aber ſie fürchteten ein weiteres Herauszögern durch Ihre Ankunft, Herr Baron! So ent— ſchloſſen ſie ſich, den Kelch zu ſtehlen, und hofften auf eine fernere Zeit, wo ſie durch ihre Studien genau den Ort des Verſtecks beſtimmen konnten, um gleich an der rich— tigen Stelle zu graben. Dadurch, daß Charles als Gärtner in den Treibhäuſern fungierte, wäre ja eine Grabung dort leicht möglich ge— weſen. Ich danke Gott, daß ich noch zur Zeit gekommen bin. Die Verbrecher haben ihre gerechte Strafe gefunden. Und Sie, Herr Baron, werden mit Hilfe von ſach— verſtändigen Schriftgelehrten ſehr bald die Stelle finden, wo der Schatz vergraben liegt!“ „Da bin ich aber wirklich neugierig!“ lachte Helma. „Du, Horſt, eine Aufbeſſerung des Gernsheimer Ver— mögens könnteſt du gut gebrauchen, wenn unſer lieber Vater auch ſehr gut und vorſichtig gewirtſchaftet hat! Vollkommen ſpurlos konnte die ſchwere Kriſe auch an ihm nicht vorübergehen. Er hat ſo vieles an Verbeſſerungen und Neueinrichtungen unterlaſſen müſſen, was ihm am Herzen lag. Vor allem das neue Kinderheim hätte er zu gern in Angriff genommen.“ „Nun— das alles werden wir nachholen, Helma! Vorausgeſetzt, daß dieſer Schatz wirklich etwas wert iſt und man ihn findet. Vielleicht gehört er aber auch nur zu den Schlöſſern, die im Mond liegen.“ * Frauen, die ſich nicht trennen konnten Wir ſind ihnen allen ſchon begegnet, den Frauen, die ſich nicht trennen konnten. Sie haben ein zu anhängliches Gemüt an Dinge, die ihnen nun einmal gehören. „Aber“, werden Sie hier vielleicht einwerfen,„es iſt doch ſchön, wenn eine Frau an ſolchen Dingen hängt.“ In gewiſſer Beziehung haben Sie recht. Anhänglichkeit an Geweſenes zeugt von Gemüt. Aber die Frau, von der wir reden, treibt die Sache ein wenig zu weit. Sie müßten nur einmal einen Blick in ihre verſchiedenen Schränke werfen, dann würden Sie ver⸗ ſtehen, was wir meinen. Alſo wollen wir einmal ſolch einen indiskreten Blick wagen und wir werden ſtaunen. Denn dieſe Schränke ſind das reinſte Muſeum, aber ein Muſeum des Ausrangierten, unbrauchbar Gewordenen— kurz, ein höchſt unerfreuliches Muſeum. Betra hten wir uns die Dinge ein wenig näher. Da ſind vor allem die Kleiderſchränke. Da hängen ſie, fein aufgereiht, die Kleidungsſtücke, die vollſtändig außer Mode gekommen ſind, die ihre Beſitzerin nie wieder trägt. Sie würde den Gedanken, mit ſolch veralteten Sachen auszugehen, weit von ſich weiſen. Man will ja heute eher alles ſein als altmodiſch! Dasſelbe Bild bietet uns der Wäſcheſchrank. Da liegt noch Wäſche, vor allem Leibwäſche, von Anno dazumal, als man „ſo etwas“ noch trug! Dabei iſt ſie nicht einmal verſchliſſen, dieſe Wäſche, nur außer Mode gekommen in einer Zeit, deren Moderichtung andere Unterkleidung bedingt. Nun liegt ſie hier jahrein, jahraus, die noch tadelloſe Wäſche, die aber nicht mehr benutzt wird. Inzwiſchen vergilbt ſie immer mehr, um im Lauf der Zeit nur vom Liegen ganz brüchig zu werden— nur deshalb, weil man ſich nicht von ihr„trennen“ kann! Ob wohl die Frau, die ſo zäh an all dieſen Dingen hängt, die ſie doch ſelbſt nie mehr in Gebrauch nimmt, nie daran denkt, daß es Menſchen gibt, denen dies alles noch hoch⸗ willkommen wäre? Daß es arbeitsloſe Männer gibt, die ſo dankbar wären für ein altes Beinkleid, einen abgeſchabten Mantel, einen abgenutzten Rock! Ahnt denn dieſe Frau nicht, daß es Mütter gibt, die man beglückt mit einem verwachſenen Kleidchen des eigenen Kindes oder mit einem Kleide, für das man ſelbſt keine Verwendung mehr hat?! „Wirklich, wir glauben, daß es meiſtens nur Gedanken- loſigkeit iſt, die ſo die Dinge achtlos hängen- und liegenläßt, die man ſelbſt nicht mehr verwendet. Wenn dieſe Frauen etwas mehr nachdächten, vielleicht ſich auch ein wenig näher daraufhin die Menſchen auf unſeren Großſtadtſtraßen an⸗ ſchauten, in einer Zeit, wo die Not an Türen pocht, an denen ſie früher vorübergegangen iſt— ja, dann bin ich überzeugt, daß dieſe Frauen nicht nur ihre Herzen und Hände— nein, auch ihre Schränke und Schubladen weit öffneten. Dann würden ſie ihre Beſtände aller Art etwas aufmerkſamer betrachten, würden ſo manches Teil entdecken, das für ſie überflüſſig ge⸗ worden, für andere aber noch ſehr wertvoll ſein kann. Darum, ihr Frauen, der Winter ſteht vor der Tür— die Not iſt groß und wird in Winterskälte noch größer werden— wollt ihr zicht helfen, ſie zu lindern? Dabei koſtet es euch nichts als ein wenig Arbeit, ein bißchen Nachdenken, ihr glück⸗ licheren Schweſtern jener, die nicht ſo gutgeſtellt ſind wie ihr! Ihr wollt doch ſicher nicht zu den Frauen gehören, die ſich nicht von den Dingen, die ſie nicht mehr brauchen, zu trennen vermögen— ſondern ihr gehört zu jenen, die, wenn ſie ſelbſt warm gegen Not und Kälte geſchützt ſind, auch ein Scherflein dazu beitragen, daß es ihren Mitmenſchen beſſer geht... In euren Kiſten und Kaſten, ihr Frauen, liegen noch viele Glücksmöglichkeiten für jene, an denen das Glück vorbei⸗ gegangen iſt, als es euch zugelächelt hat. Smada. Technik und Hausfrauenwünſche. ö Wer kennt nicht jene„große Geſte“, mit der ſich die Männer D oder weuiagſtens viele unter ihnen— ſo gern über die Heinen Sorgen und Probleme der Hausfrauenarbeit hinweg— macht werden mußte, daß man ihn im glühenden Zuſtand in⸗ Hopmann ſchüttelte den Kopf:„Das glaube ich nicht! Wenn ein Verbrecher wie Baſtieni ſo viel Zeit, Geld und Gefahr an eine Sache ſetzt, dann hat ſie Hand und. Fuß. Ich ſchlage vor, daß Sie, Herr Baron, ſobald wie möglich ſich an einen ausgezeichneten Kenner vom Orientaliſchen Seminar wenden! Geheimrat Dörufeld, dem ich das koſt— bare Buch zur Verwahrung übergab, wird Ihnen ſicher jemand nennen können!“ „Würden Sie das für mich vielleicht auch übernehmen?“ bat Horſt.„Ich möchte jetzt den Kopf frei haben, um hier mein Beſitztum zu übernehmen. Es wird doch da aller— hand zu ordnen geben. Außerdem“, hier lächelte er beinah etwas ſchüchtern,„Sie dürfen es mir nicht verübeln— mehr als der Schatz, den wir noch finden wollen, liegt mir der Schatz am Herzen, den ich ſchon gefunden habe. Die Sorge um meine kleine Myra iſt mir vor allem anderen wichtig. Ich möchte bald mit ihr zu einem tüchtigen Arzt, damit ſie mit Ihrer Seele in Ordnung kommt.“ Helma meinte: „Wie wäre es, wenn wir das eine mit dem anderen verbänden, Horſt? Will hat ohnehin den Wunſch, daß ich nach Berlin mitkomme; ich ſoll'einmal ſchauen, ob ich mit ſeinem Junggeſellenheim als Wohnung zufrieden bin. Aber ich weiß ſchon im voraus“— ſie ſtrich Hopman leiſe und glücklich über die Stirn—,„daß alles ſehr ſchön ſein wird. Nur— was wird Frau Werner ſagen, wenn ihr da eine Frau ins Haus geſchneit kommt?“ Da lächelte auch Hopman: „Was ſie ſagen wird? Endlich!, wird ſie ſagen. Sie behauptet nämlich ſchon ſeit Jahren, daß es höchſte Zeit für mich wäre, zu heiraten. Sie iſt der Anſicht, ein Ein⸗ ſpänner iſt nur ein halber Menſch. Nur— was machen wir mit Martins? Der iſt an Haus und Brot gewöhnt. Es wird ihm ſchwer werden, von mir fortzugehen. Aber für„ſchwierige Dinge“, heißt es dann, da hat ſich doch ein Mann mit ganz anderen Aufgaben herumzuſchlagen... Die Männer, die gern ſo geringſchätzig von der Hausfrauen⸗ arbeit ſprechen, werden nie ausſterben. Und doch iſt ein ent⸗ ſcheidender Wandel der Auffaſſung unverkennbar. Welcher Mann hätte ſich zu Anfang unſeres Jahrhunderts ernſthaft darum gekümmert, wenn eine Hausfrau ſich über die Umſtändlichkeit des Bügelns beſchwerte. Daß der Bolzen des guten alten Bügeleiſens erſt zwiſchen den Kohlen heiß ge— mitten eines praſſelnden Funkenregens vermittels des Feuer hakens in das Bügeleiſen hineinpraktizieren mußte und was der vielen Mißhelligkeiten mehr da waren; das alles war für den Mann„unintereſſant“. Dann kam das elektriſche Bügel⸗ eiſen. Durch ſein Daſein allein ſchon iſt es ein Beweis für den Umſchwung der Dinge geworden. Die techniſche Wiſſen⸗ ſchaft, die das elektriſche Bügeleiſen geſchaffen hat, iſt ja einzig und allein Männerſache. Ingenieure und Techniker haben ihr Mühen, ihr Sinnen darauf konzentriert, ein wichtiges Arbeits⸗ mittel der Hausfrau neu zu geſtalten. Man iſt noch weiter gegangen. Gerade in dem rein männ⸗ lichen Arbeitsbereich der Technik hört man heute beſonders geſpannt auf das Urteil der Hausfrau, auf ihre leiſeſten Wünſche, Klagen und Beſchwerden. Man gewinnt daraus den Antrieb zu techniſchen Verbeſſerungen und zur Erweiterung der bisherigen Behelfsmittel. Klagen, die die Hausfrau äußert, können der Anfang zu ganz neuen Produktionsmöglichkeiten werden. „So raſch ſich die Frauenwelt mit dem elektriſchen Bügel⸗ eiſen vertraut gemacht hat, ſo zahlreich wurden doch die Klagen über gewiſſe Mängel und Nachteile. Die Hausfrau wird in der Stunde, da ſie bügeln will, oft durch andere häusliche Ver⸗ pflichtungen abgerufen. In der Eile vergißt ſie, das Eifen ab⸗ zuſchalten. Wie leicht entſteht da eine Ueberhitzung, die Kurz⸗ ſchluß, Verſengen der Wäſche oder gar eine Brandgefahr im Gefolge hat, von dem unnützen Stromverbrauch ganz zu ſchweigen. Beim Hin-und⸗her⸗Bügeln wird auch die Schnur, die mit hin und her gezogen wird, recht läſtig. Oh, dieſe Bügel⸗ ſchnur! Die Kinder rennen im Eifer des Spiels hinein. Oder ſie brennt durch... Dann wieder hinterläßt ſie bei der ge⸗ ringſten Unvorſichtigkeit die bekannten ſchwarzen Streifen in der Wäſche. Das alles hat genügt, um der modernen Technik den Weg zu einer neuen Bügelmethode zu weiſen. Charakteriſtiſch iſt es dabei, daß die dafür in Frage kom⸗ menden Werke in früherer Zeit nur für den Großbedarf der Technik gearbeitet haben. Die Erſtellung von Kraftwerken, die Schaffung elektriſcher Großmaſchinen, das war einſtens der Inhalt der Ingenieurberatungen, in denen für die Stimme der Hausfrau nie und nimmer Platz geweſen wäre. Heute dagegen haben die Brownu-Boveri-Werke in Mannheim⸗ Neckarau Abteilungen, die nur für den Bedarf und die Sonder— wünſche der Hausfrau arbeiten... Heute betrachtet man in den neuen Werksabteilungen jede Anregung oder Kritik, mit der die Hausfrau ſich bemerkbar macht, als eine Botſchaft, die zur Grundlage ausgedehnter Ingenieur- und Werkführer⸗ beratungen wird. So entſtand durch jene Klagen der Hausfrau über die Nachteile und Mängel des elektriſchen Bügelns der Leitſatz: Bügeln, aber ſchnur- und ſtromlos bügeln. Die Hausfrau iſt die Nutznießerin. Hat das Bügeleiſen, das auf einer aſbeſtgeſchützten Aufſtellvorrichtung ruht, die ge— wünſchte Erhitzung erreicht, ſo ſchalter ſich der Strom auto⸗ matiſch aus. Zugleich meldet ſich eine Signalglocke. Welche Bügeltemperatur gewählt werden ſoll, kann zuvor genau ein⸗ geſtellt werden; die einſt ſo gefährliche Ueberhitzung iſt dabei ausgeſchloſſen. Unmöglich iſt das gefürchtete„Elektriſieren“, wie auch die Kurzſchlußgefahr beſeitigt iſt. Unnützer Strom⸗ verbrauch iſt nun auch dann nicht mehr möglich, wenn die Hausfrau mitten im Bügeln abgerufen wird. Daß man ohne Schnur in der Führung des Eiſens ſicherer und freier iſt, daß man geſchickter und feiner bügeln kann, iſt eine Begleit⸗ erſcheinung, die beſonders gern entgegengenommen wird. Laſſen wir die Männer, die ſich ſo durchaus als die Herren der Schöpfung fühlen wollen, ruhig bei ihrem Stolz. Laſſen wir ihnen die beſcheidene Freude, ſich über die Arbeits⸗ auch dafür wird vielleicht Rat werden. meiner Wohnung wird frei.“ Helma fand das ausgezeichnet. Dann war ja alles leicht zu machen. Wenn Martins ſich entſchließen würde, dieſe Wohnung zu nehmen, ſo konnte die Verbindung mit ſeinem alten Freunde Hopman genau ſo innig bleiben wie vorher. Auf keinen Fall wollte Helma, daß Martins, Hopmans beſter Kamerad in vielen gefährlichen Situa— tionen, ſich durch ſie irgendwie verdrängt fühlte. „Wollt ihr denn ſobald heiraten?“ fragte Horſt. „Sobald wie möglich!“ war Helmas energiſche Er— widerung.„Wenn ich bei Wil. bin, wird er hoffentlich nicht mehr ſo tollkühn ſein. Er hat mir ſelbſt zugegeben, daß der Ueberfall im Zuge neulich ſehr gefährlich hätte werden können. Ich hoffe, daß er alſo dieſen jugendlichen Leichtſinn ein wenig ablegen wird.“ Die Männer lachten. Hopman küßte ſeine ſchöne Braut. „Ich verſpreche alles, was ſich irgendwie mit meinen Berufspflichten vereinbaren läßt, meine Helma! Aber freilich, an Gefahren wirſt du dich gewöhnen müſſen!“ Da nickte ſie ernſt und tapfer. Hopman wußte, er würde an Helma nicht nur die geliebteſte Frau, ſondern auch die tapferſte, hingebendſte Kameradin haben. „Nun bliebe wohl nichts mehr zu beſprechen— nur eines noch“, meinte Horſt.„Wir beide, lieber Hopman, müſſen doch endlich von dem förmlichen Sie fort— und zu dem verwandtſchaftlichen Du kommen!“ „Von Herzen gern!“ ſagte Hopman und ſchlug in die dargebotene Hand Horſts. In dieſem Augenblick öffnete ſich die Tür. Der Diener Joſef erſchien mit einer eis⸗ beſchlagenen Bowle, durch deren Kriſtallwandung es golden leuchtete. „Was iſt denn das?“ fragte Horſt erſtaunt.„Haſt du das beſtellt, Helma?“ Helma ſchüttelte den Kopf und ſah den Diener fragend an. Der alte Joſef lächelte etwas verlegen: „Die Mamſell und ich haben gedacht“, ſagte er halb ſchüchtern, halb mit vertraulichem Reſpekt,„daß heute abend die Bowle richtig wäre. Es iſt das alte Rezept, Herr Baron, nach dem hier im Hauſe alle Verlobungs- bowlen gebraut wurden.“ „Das haben Sie recht gemacht, Joſef!“ Helma nickte dem treuen Diener freundlich zu.„Alſo, Horſt, ſchenk' ein auf unſer aller Wohl! Du mußt doppelt trinken, nämlich für deine Myra mit!“— Hell klangen die Gläſer aneinander, und helles Glück ſtrahlte aus den Augen der drei Menſchen, die nach Ge— fahr und Wirrnis einer hellen Zukunft entgegenſahen. — Ende.— Die Etage über ſetzen? Kochen, braten, waſchen, bügeln— was ſind das ſchon probleme der Hausfrau erhaben zu fühlen und alles das, was die Hausfrau an Arbeit und Mühe beſchäftigt, mit groß⸗ zügiger Handbewegung zu bagatelliſieren. Manches Beiſpiel aus der jüngſten Gegenwart ſagt uns, daß Induſtrie und Technik— mit die„männlichſten“ Arbeitsgebiete— heute mit aller erdenkbaren Sorgfalt auf die Wünſche und den Geſchmack der Hausfrau achten. Man hat die Bedeutung und den Wert der Hausfrauenarbeit ſchätzen und beſſer als je würdigen ge⸗ lernt, und man rechnet die praktiſche Förderung und techniſche Unterſtützung der Hausfrauenarbeit heute mit zu den wichtig⸗ ſten Arbeitszielen von Wiſſenſchaft und Technik. v. d. B. Die mädchenhafte Frau. Von Johanna Weisrkirch. Die mädchenhafte Frau war bereits im letzten Jahrzehnt vor dem Kriege eine ſozuſagen außer Kurs geſetzte, als alt⸗ modiſch geltende, nicht mehr in die Zeit paſſende weibliche Erſcheinung. In der Nachkriegszeit, die die Vermännlichung des weiblichen Geſchlechtes als ihre Errungenſchaft auf den Schild hob, wurde die mädchenhafte Frau als geradezu„un⸗ möglich“ belächelt und abgetan. Das hat aber doch nicht zu⸗ wege gebracht, ſie verſchwinden oder gar ausſterben zu laſſen. Heute nimmt ſie wieder einen Ehrenplatz unter ihren Geſchlechtsgenoſſinnen ein und wird der heranwachſenden weib⸗ lichen Jugend ein leuchtendes Vorbild ſein. Kann eine Frau und Mutter eine edlere, ſchönere Krone tragen als die der Mädchenhaftigkeit? Selbſt an Frauen reiferer Jahre empfindet man, ihnen ſelbſt unbewußt, dieſes köſtliche Geſchmücktſein als etwas ganz Wunderſchönes. Jede Frau kann und ſoll mädchenhaft ſein, gleichviel, aus welchen Volkskreiſen ſie ſtammt, gleichviel, ob ſie häuslichen oder andersberuflichen Pftichten obliegt. Im richtigen Sinne verſtanden und angewendet hat das Wort„mädchenhaft“ auch nicht das allergeringſte mit unangenehmer Ehrpuſſeligkeit, mit unangebrachter, dumm und albern wirkender Prüderie, falſcher Scham und lächerlich wirkender Zurückhaltung ganz natürlichen Dingen, Fragen und Geſchehniſſen gegenüber zu tun. Die wirklich mädchenhafte Frau wird da gar nicht in Verlegenheit kommen und ſich nicht im geringſten veranlaßt fühlen, ſie zu heucheln;: denn ſie betrachtet auch die heikelſten Fragen durch die reine, von keinem unkeuſchen Hauch getrübte Brille der Sachlichkeit und rein menſchlichen Notwendigkeit. Eine ſolche Frau und Mutter wird auch die Töchter heran⸗ ziehen, die zum Heil und Segen von Volk und Vaterland die mädchenhaften Frauen der kommenden Generation werden. Und ganz gewiß werden in einem ſolchen Hauſe auch die Söhne aufwachſen, die, durch die mädchenhafte Mutter in aller Selbſtverſtändlichkeit dazu erzogen, den Maßſtab an das zu legen wiſſen, was man unter einer mädchenhaften Frau verſteht, und in ihr immer diejenige ſehen und achten, die einmal die Mutter ihrer eigenen Kinder werden ſoll. Es gibt Frauen der verſchiedenſten Altersſtufen und aus ſehr unterſchiedlichen Kreiſen, die ganz gewiß nicht bei dazu angetanen Gelegenheiten mädchenhaft erröten; aber ich kenne auch ſolche, die ſich trotz ihrer grauen und weißen Haare und Doktor- oder ſonſtiger wiſſenſchaftlicher Würde dieſen köſtlichen Scharm zu bewahren gewußt haben. Es kommt immer auf die Frauen an, ob ſie ihn zerſtören wollende Elemente irgend⸗ welcher Art an ſich herankommen laſſen wollen oder nicht. An einer wirklich mädchenhaften Frau prallen alle Lüſternheiten und Unſauberleiten ab, weil es für ſie einfach keinerlei Ver⸗ ſuchungen gibt. Die praktiſche Hausfrau. f. Entfernen von Schrammen auf der Möbelpolitur. Man bereitet eine Löſung aus Salatöl und Eſſig, beides zu gleichen Teilen. Dann nimmt man ein weiches Poliertuch, taucht dieſes in die Löſung und bearbeitet damit die Schrammen ſo lange, bis ſie verſchwunden ſind. Die betreffenden Stellen werden dann nachpoliert. f. Entfernen von Bohnerwachsflecken. Bohnerwachsflecke in Teppichen, Läufern, Decken, Vorhängen uſw. laſſen ſich leicht mit einem geeigneten Fleckwaſſer aus der Drogerie entfernen. 8 f 4 5 . In fun 15. * 8 verboten worden. A der Geheimen Staatspolizet ſur Preußen In den Gründen wird ausgeführt, daß die Lehre der Gemeinſchaft „Die Wiedertäufer“ geeignet ſei, volksſchä⸗ digend verwirrend und irreführend zu wir⸗ ken. Die Veranſtaltungen der Vereinigung „Soziale Gemeinde Gottes“ könnten als religiöſe Betätigung nicht angeſehen wer⸗ den, vielmehr ſtehe die„mogiſche Kunſt der Heilung Kranker und anderer ſpiritiſtiſcher Unfug“ im Vordergrund. Ferner hätten unter dem Deckmantel der religiöſen und ſo⸗ zialen Betätigung Zuſammenkünfte ehema⸗ liger Staatsfeinde ſtattgefunden. Erledigung des Jalles Jakob. Das Deutſche Nachrichtenbüro meldet: Die deutſche und die ſchweizeriſche Regierung hatten, wie bekannt, zur Erledigung des Falles Jacob auf Grund des deutſch⸗ ſchweizeriſchen Schiedsgerichts- und Ver⸗ gleichsvertrags von 1921 den ſchiedsge⸗ richtlichen Weg betreten. Es ſtellte ſich heraus, daß bedauerlicherweiſe ein nach⸗ geordneter deutſcher Beamter in der Ange- legenheit in unzuläſſiger Weiſe vorgegan⸗ gen iſt. Der Beamte iſt deswegen ſchon vor einiger Zeit auf dem Diſziplinarweg beſtraft worden. Auf Grund dieſes Sachverhalts ſind die beiden Regierungen jetzt übereinge⸗ kommen, das Schiedsgerichtsverfahren durch dieſen Vergleich zu erledigen. Jacob iſt den ſchweizeriſchen Behörden übergeben worden. Die ſchweizeriſche Bundesanwalt⸗ ſchaft hat Jacob ſofort in Haft genommen. Der Bundesrat hat die alsbaldige Auswei⸗ ſung von Jacob beſchloſſen. Irreführende Behauptungen Die Firmenmitgliedſchaft der NSV. iſt nicht verboten. Die Preſſeſtelle der Gauamtsleitung der NSV. teilt u. a. mit: Die Gauamtsleitung der NS. hat in Erfahrung gebracht, daß ge⸗ wiſſe Kreiſe behaupten, daß ein Verbot der Firmenmitgliedſchaft der NSV. beſtehe, und verſuchen auf dieſe Weiſe, die Firmenmitglie⸗ der bei der Erfüllung ihrer freiwilligen Ver⸗ pflichtungen gegenüber der NS.⸗Volkswohl⸗ fahrt und damit der Volksgemeinſchaft über⸗ haupt irre zu machen. Die Gauamtsleitung weiſt noch einmal auf die klare Entſcheidung des Reichsſchatzmeiſters hin, die beſagt, daß die Firmenmitgliedſchaft der NSV. nicht verboten iſt, daß jedoch eine Neuwerbung von Firmenmitgliedern mit Rückſicht auf die allgemeine Sammelpauſe bis zum 30. Sep⸗ tember 1935 eingeſtellt worden iſt. Danach kann nach wie vor jede Firma Firmenmit⸗ glied der NS. ſein und bleiben und auch freiwillig die Firmenmitgliedſchaft der NSV. erwerben. Wir warnen die Verbreiter an- derer unwahrer Nachrichten, die der Entſchei⸗ dung des Reichsſchatzmeiſters zuwiderlaufen. Friſche Trauben unſchädlich Neuſtadt a. d. H., 19. Sept. Vor einigen Tagen war berichtet worden, daß in Rodalben ein neunjähriger Junge nach dem Genuß von Trauben geſtorben ſei. Dieſe Mitteilung hat in der Bevölkerung begreifliche Unruhe aus⸗ gelöſt, die indeſſen unbegründet iſt. Die Todes⸗ urſache bei dem plötzlich erkrankten und dann geſtorbenen Jungen konnte bisher nicht ge⸗ nau ermittelt werden, ſo daß es abwegig ſein dürfte, den Traubengenuß dafür verant⸗ wortlich zu machen. Der Irrglauben an die Gefährlichkeit des Traubengenuſſes ſoll übri⸗ gens den Tafeltraubenabſatz bereits ungünſtig beeinflußt haben. Gegen die Annahme, daß die während des Traubenwachstums notwendige Arſenbeſtäu⸗ bung zu Vergiftungen durch ausgereifte Trau⸗ ben führen könne, wendet ſich die Staatliche Verſuchsanſtalt für Obſt⸗ und Weinbau in einer längeren Auslaſſung. Die amtliche Stelle verweiſt auf die Tatſache, daß laut Verord⸗ nung der Reichsregierung nach dem 31. Juli kein Weinberg mehr mit arſenhaltigen Schäd⸗ lingsmitteln beſtäubt werden durfte, ein ge⸗ ſundheitsſchädleher Belag der Trauben in der jetzigen Erntezeit alſo gar nicht mehr vor⸗ handen ſein kann, zumal auch in Anbetracht der ſeit Ende Juli zahlreich niedergegangenen Regenfälle. Von einer Geſundheitsgefahr kann deshalb heute bei dem Genuß von Eßtrauben aus unſeren Weinbergen nicht die Rede ſein. Wer ein übriges tun will, waſche die Trauben vor dem Verzehr mit Waſſer ab. Mannſchaftsringen im Gau Südweſt Mainz und Eckenheim führen in Main⸗Heſſen. Im Bezirk Main⸗Heſſen 2 ſeit drei Wo⸗ chen wieder die Mannſchaftskämpfe der Ringer im Gange. Nach den erſten drei Kampftagen haben ſich der Titelverteidiger Mainz 88 und Viktoria 1912 Eckenheim mit je 6:0 Punkten die erſten Plätze geſichert. Mainz 88 eröffnete die Kämpfe mit einem klaren Siege mit 13:4 über Frankfurt 1886, gewann dann wider Erwarten ſicher mit 13:3 in Groß-Zimmern und bereitete ſchließlich dem recht gut geſtar⸗ teten Neuling Rheinlandeiche Bingen-Büdes⸗ heim mit 18:1 eine ſchwere Niederlage. Vikto⸗ ria Eckenheim begann mit einem ſehr deut— lichen Siege von 11:4 über Polizei Darm⸗ ſtadt und entführte dann ſogar aus dem gefürchteten Dieburg mit einem Siege von 13:3 die beiden Punkte. Am letzten Wochen- ende gewannen die Eckenheimer noch überzeu⸗ gender mit 15:2 über Frankfurt 1886. An dritter Stelle folgt in der Tabelle mit 4:2 Punkten Eiche Hanau. Den Hanauern folgt Groß⸗Zimmern mit 2:2 Punkten aus zwei Kämpfen. Frankfurt 1886 kommt durch den Sieg über Hanau und die Niederlagen gegen Mainz und Eckenheim zu dieſem Stand, Bin⸗ — gen⸗Büdesheim hat neben den Niederlagen gegen Mainz und Hanau einen 18:3⸗Sieg über Niederramſtadt errungen, während Nie⸗ derramſtadt unter recht glücklichen Amſtänden gegen Polizei Darmſtadt mit 10:9 gewann. Noch ohne Punktgewinn bilden nach zwei Kämpfen Polizei Darmſtadt und Turnge⸗ meinde Dieburg die„rote Laterne.“ Von den zehn Gauligavereinen iſt Mainz⸗Weiſenau freiwillig in die zweite Klaſſe abgeſtiegen. Höchſtureiſe für Speiſeöle und eite Darmſtadt, 19. Sept. Die Preisüberwa⸗ chungsſtelle(Abteilung 3) der Landesre⸗ glerung gibt bekannt: In letzter Zeit ſind beim Verkauf von Pflanzenölen und Fetten Preisſteigerungen erfolgt, die über die Preis⸗ erhöhung der ausländiſchen Rohſtoffe(Oelſaa⸗ ten und Oelfrüchte) zum Teil weit hinaus⸗ gehen. Um dieſen Preisſteigerungen entgegen⸗ treten zu können, hat die Reichsſtelle für Milcherzeugniſſe, Oele und Fette Höchſtpreiſe für Speiſeöle und Speiſefette errechnet: Ab . September ſind folgende Kleinverkaufs⸗ preiſe feſtgeſetzt worden: Sojaöl je Liter 1.25 Mark, Erdnußöl je Liter 1.35 Mark, Rüböl je Liter 1.20 Mark, Speiſemiſchöl(mindeſtens 50 Prozent Erdnuß⸗ oder Rüböl) je Liter 1.30 Mark. Pflanzenfette dürfen im Klein⸗ verkauf einen Preis von 70 Pfennig je Pfund nicht überſchreiten. Verſtöße gegen die Höchſtpreisordnung werden durch die Preisüberwachungsſtelle auf Grund der ein⸗ ſchlägigen geſetzlichen Beſtimmungen mit Ord⸗ nungsſtrafen bis 1000 Mark und gegebe⸗ nenfalls mit Geſchäftsſchließung beſtraft. Oſthofen, 19. Sept.(100 Jahre alte Strümpfe geerbt.) Ein Bäckermeiſter entdeckte unter geerbten Gegenſtänden ein Paar wundervoll geſtrickte und verzierte Strümpfe, die die Jahreszahl 1831 tragen und noch faſt neu ſind. Den Verzierungen 58 dürfte es ſich um Hochzeitsſtrümpfe han⸗ In. Worms, 19. Sept.(Geld, für das ſich kein Eigentümer findet.) Am 17. Auguſt 1934, alſo vor mehr als einem Jahr, wurde in dem Kaſſenraum der Deutſchen Bank und Diskontogeſellſchaft, Filiale Worms, ein größerer Geldbetrag gefunden und von der Bank in Verwahr genommen. Bis heute hat ſich der Eigentümer trotz mehrfacher Ver- öffentlichungen noch nicht gemeldet. Der Be⸗ trag iſt jetzt nach den geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen dem Finder auszuhändigen. Mainz, 19. Sept.(Un verbeſſerlicher Betrüger.) Die Große Strafkammer Mainz verurteilte den 33jährigen Fredy Köl⸗ lermann aus Bochum wegen zahlreicher Betrü⸗ gereien im Rückfalle und wegen Urkunden⸗ fälſchung zu 6 Jahren Zuchthaus und ſprach die Sicherungsverwahrung gegen ihn aus. Insgeſamt 111 Fälle von Betrügereien konn- ten Köllermann von dem Vertreter der An⸗ klage nachgewieſen werden. Seit Jahren mach⸗ le der Schwindler ganz Weſtdeutſchland un⸗ ſicher, und auch das Ausland blieb von ihm nicht verſchont. fältig Aus der Heimat Gedenktage 19. Jebruar. 1814 Der Rechtslehrer Karl Friedrich von Savigny in Berlin geboren. 1870 Paris wird von den Deutſchen einge⸗ ſchloſſen 1886 Der Maler Eduard von Steinle in Frankfurt a. M. geſtorben. 1891 Der Schriftſteller Hans Heyck in Frei⸗ burg i. Br. geboren. 1914 Lüderitzbucht wird von den dern beſetzt. 1915 Einnahme von Nowo⸗Alexandrowfk. 1925 Der Afrikaforſcher Georg Schwein⸗ furth in Berlin geſtorben. Prot. und kath.: Januarius. Sonnenaufg. 5.39 Sonnenunterg. 18.08 Mondaufg. 21.33 Mondunterg. 14.21 Schädlingsbelämpfung im Herbſt „Das Anlegen der Leimringe um die Obſt⸗ bäume zur Bekämpfung des kleinen Froſt⸗ ſpanners hat ſo zeitig zu beginnen, daß dieſe Arbeit vor Beginn des Froſtſpanner⸗ fluges— der genaue Zeitpunkt kann von der zuſtändigen Hauptſtelle für Pflanzen- ſchutz erfragt werden— abgeſchloſſen iſt. Zur Bekämpfung der Blutlaus und der Schildlaus kann jetzt ſchon mit dem Beſchnei⸗ den und Reinigen der Bäume begonnen werden. Eigelege und Raupenneſter von Spannern und Wicklern ſind gleichzeitig zu vernichten. An jungen Obſtbäumen begin⸗ nen auch die Wühlmäuſe bei Eintritt kalter Witterung ihr Zerſtörungswerk. Auf den Feldern ſind alle Ernterückſtände ſorg— zu entfernen. Die Kartoffeln werden durch ſachgemäßes Einmieten vor dem Verderben geſchüzt. Um das Ge⸗ treide vor dem Verfall durch Vorrats⸗ ſchädlinge zu ſchützen, müſſen die Aufbe— wahrungsräume vor dem Einlagern gut ge— reinigt werden. Folgende Flug⸗ und Merkblätter ſind jetzt von beſonderem Intereſſe: Merkblätter Nr. 3: Mittel zur Bekämpfung ſchädlicher Nage⸗ tiere, Nr. 11: Die Berberitze, Faugblätter Nr. 6: Schädliche Spinnerrauben, Nr. 15: Sachgemäße Lagerung der Kartoffeln, Nr. 20: Froſtſpanner, Nr. 33: Blutlausplage, Nr. 36: Bakterienringfäule der Kartoffel, Nr. 50: Motten⸗ und Wicklerraupen, Nr. 52: Herſtellung der Spritzbrühen, Nr. 61: Kraut- und Knollenfäule der Kartoffeln, Nr. 76: Drahtwürmer, Nr. 98: Wühlmaus, Nr. 103: Kartoffelſchorf. Auskunft über Pflanzenkrankheiten und ⸗ſchädlinge ertei⸗ len die zuſtändigen Hauptſtellen für Pflan- zenſchutz. Dort können auch die in Betracht kommenden Flug- und Merkblätter bezo⸗ gen werden, die ebenſo direkt von der Bio⸗ logiſchen Reichsanſtalt in Berlin-Dahlem zu erhalten ſind. Englän⸗ Einrichtung einer Sportſtatiſtik. In Zu⸗ ſammenhang mit der Olympiade 1936 und zur Gewinnung eines Ueberblicks über die deut⸗ ſchen Leibesübungen wird das Statiſtiſche Reichsamt eine Erhebung über die ſportlichen Das Erntedankab zeichen 1935 Wieder ſteht eine ganze Nation vor dem Danktag für die Ernte, wieder gedenkt ein ganzes ſchaffendes Volk des deutſchen Bauern, der in zäher und mühevoller Arbeit im Laufe eines Jahres dem Boden all das abgerungen hat, was dieſe deutſchen Menſchen zum täg⸗ lichen Brot brauchen. Scheunen und Scheuern ſind gefüllt mit der diesjährigen Ernte, die gottlob nicht ſchlecht war, und mit ſtolzer Freude kann man daher in Stadt und Land den Erntedanktag am 6. Oktober begehen. Die Verbundenheit des ganzes Volkes mit dem deutſchen Bauerntum ſoll auch diesmal wieder dadurch zum Ausdruck bringen, daß überall ein Erntedankfeſt-⸗Abzeichen getragen wird. Das diesjährige Erntedankfeſt-Abzeichen beſteht aus zwei Aehren, die mit einer Korn⸗ blume zu einem Sträuschen gebunden ſind. Dieſes Abzeichen wird im Grenzlandkreis Annaberg, Obererzgebirge, von fleißigen Hän⸗ den hergeſtellt. Der Grenzlandkreis Anna⸗ berg, Obererzgebirge, hart an des Reiches Südgrenze galt im Sachſenland von jeher als eine der älteſten nationalſozialiſtiſchen Hochburgen. Hier oben in den Dörfern des Gebirgskammes und den Städten wurde ſchon ſehr früh das Banner der Freiheit aufgezogen. Schon früh rief hier unſer Führer die Erz⸗ gebirgler zum Kampf auf(Frühjahr 1929 in Annaberg) und ſeit dieſem Tage wird im Geiſte des Nationalſozialismus eine treue Grenzlandwacht gehalten. Ehedem wurde dieſe Gegend durch Bergleute aus dem Harz be⸗ ſiedelt, als man reichen Silberſegen in den undurchdringlichen Wäldern entdeckte. Als dann ſpäter dieſer Segen verſiegte, ſtand eine brave Bürgersfrau, Barbara Uttmann, auf und lehrte die Frauen und Mädchen das Klöppeln. Die Spitzenklöppelei hat ſich dann zu einem Induſtriezweig entwickelt, der heute noch tauſende treue Waldbewohner ernährt. Krieg und Nachkriegszeit haben jedoch auch dieſe Induſtrie faſt völlig vernichtet und furcht⸗ bare Erwerbsloſigkeit hat den Kreis Ober⸗ erzgebirge heimgeſucht. Die Reichspropaganda⸗ leitung erkannte die Not im Obererzgebirge und vergab nach dort einen Rieſenauftrag auf Her⸗ ſtellung von 16 Millionen Ernteſträuschen. Ein Jubelſtrom ging durch die Städte und Dörfer dieſes Landſtriches. Langſam begannen ſich wieder die Räder zu drehen. Allein 130 Galonmaſchinenfabriken wurden bedacht und über 500 Maſchinen wieder in Gang geſetzt. Gewaltig ſind die Materialmengen, die für die Anfertigung erforderlich waren: Dreiein- halb Millionen Galon, zweiundzwanzigeinhalb Millionen Meter Papierbändchen in 4 em Breite, 1500 kg. Kunſtſeidenroßhaar, 700 kg. Zwirn, 1500 Binde- und Wickeldraht, 32 Millionen Stiele für Kornähren auf einem Kunſtſeidenprodukt, große Mengen Bindekalk⸗ leim uſw. Die 16 Millionen Kornblumen, die zum Teil im Grenzlandkreis Marienberg her⸗ geſtellt wurden, rollten in 18 Eiſenbahnwag⸗ gons an. Würde man die Abzeichen hinter— einander legen, ſo ergäbe ſich eine Strecke von über 1700 km. Die Abzeichen ſind in Papp⸗ karten zu je 100 Stück verpackt. Dieſe 160000 Kartons übereinandergeſtellt ergeben eine Höhe von 4800 Meter. Insgeſamt dürfte die Zahl der an dem großen Auftrag arbei- tenden Volksgenoſſen rund 10000 betragen. Das Erntedankfeſtabzeichen 1935 iſt alſo ein Gruß des Obererzgebirges und ſeiner fleißig ſchaffenden Bevölkerung, iſt ein Gruß aus einem Notſtandsgebiet, das hoch im Ge— birge und hart an der Grenze des Kreiſes dringend der Hilfe der deutſchen Volksgenoſ— ſen bedar Erin ſich darum ein jeder, wenn er Abzeichen zum Ernetedanktag izlandkreiſes Obererzgebirge und aß dort oben an der Grenze eine ſteht und treue Grenzlandwacht das ſchm trägt, des denke dan eiſerne S hält. rem dure deal iiuu bell Stande vom 1. Oktober d. J. Den Gemeinden mit min⸗ deſtens 2000 Einwohnern wird ein ausführ- cher Fragebogen übermittelt werden. Von den Landgemeinden erhalten nur die als Winterſportplätze, Waſſerſportplätze und Segelflugſportplätze bekannten Gemeinden die⸗ ſen Fragebogen. r Berufung der Beiräte in den Gemein⸗ den. Bezüglich der Berufung der Beiräte in den Gemeinden ſind Zweifel entſtanden, die nun durch einen Erlaß des Reichs- und preu⸗ ßiſchen Miniſters des Innern behoben wer⸗ den. Sieht die Hauptſatzung der Gemeinde vor, daß Beiräte beſtellt werden, ſo hat der Bürgermeiſter in jedem Falle Gemeinderäte zu Beiräten zu berufen. Außerdem kann er auch andere ſachkundige Bürger zu Beiräten berufen. Eine Verpflichtung dazu beſteht nicht. Letzte Nachrichten Verſchärfte Polizeiſtraſen Grundſätzlich gebührenpflichkige Verwar⸗ nungen. Berlin, 19. September. Die noch immer bedenklich ſchlechte Ver⸗ kehrsdiſziplin und der mangelhafte Zuſtand zahlreicher Fahrzeuge haben den Reichs- und preußiſchen Innenminiſter veranlaßt, in einem Runderlaß an die Landesregierun⸗ gen und die Polizeibehörden verſchärfte An— ordnungen zu treffen, um die Verkehrs⸗ ſiſcherheit zu gewährleiſten. Nachdem ſich gezeigt habe, ſo ſagt der Miniſter, daß die Ermahnungen, Belehrungen und ge— bührenfreien Verwarnungen nicht geeignet ſeien, das erſtrebte Ziel zu erreichen, ſei künftig in allen geeigneten Fällen leichterer Art grundſätzlich gebührenpflichtig zu ver— warnen. Während die Warnungsgebühr grundſätzlich in gleicher Höhe feſtgeſetzt wer— den müſſe, ſei bei der Strafe mindeſtens der dreifache Betrag der Verwarnungsgebühr, alſo 3 RM, zu erheben. In ſchweren Fäl⸗ len ſoll eine empfindliche Geldſtrafe von mindeſtens 5 RM k oder entſprechende Haft⸗ ſtrafe ausgeſprochen werden. Alle polizei⸗ lichen Möglichkeiten ſollen ausgenutzt wer⸗ 105 um endlich Verkehrsſicherheit zu ſchaf⸗ en. Die Hoangho⸗Kataſtrophe Wohin wird der Gelbe Fluß ſich wenden? Nanking, 18. September. Der in das Ueberſchwemmungsgebiet des Hoangho gereiſte Berichterſtatter des Deut⸗ ſchen Nachrichtenbüros hatte in Hſuedſchou, dem Knotenpunkt der Eiſenbahnlinien Tientſin—Pukau und der Lunghai⸗-Bahn, eine Unterredung mit dem oberſten Ver⸗ waltungsbeamten von Nord-Kiangſu. Die Behörden von Kiangſu ſind entſchloſſen, den Einbruch des Hoangho-Waſſers in das alte Flußbett oder die Vereinigung mit dem Huaiho zu verhindern. da ſie der Meinung ſind, daß dadurch eine Kataſtrophe hervorgerufen werden müſſe, die den Schaden, den die Provinz Schan⸗ tung durch das Hochwaſſer vorausſichtlich haben dürfte, bei weitem überſteigen würde. Die Behörden von Kiangſu ſtehen auch auf fa Standpunkt, daß Maßnahmen möglich eien, a die Flut in ihren jetzigen Grenzen zu halten und einen allmählichen Abfluß durch den Kaiſer⸗Kanal und die Verbindungen zum Gelben Meer zu erreichen. Bei dem im Winter zu erwartenden Niedrigwaſſer würden die Deiche ausgebeſſert oder wieder aufgebaut werden können und wieder ein normaler Abfluß in die Tſchili⸗-Bucht er⸗ reicht werden. Die Vorbereitungen dazu einſchließlich des Baues einer beſonderen Bahnlinie müßten allerdings im größten Maßſtab umgehend in Angriff genommen werden. Der größte Teil des Hoangho-Waſſers fließt zurzeit durch zwei Brücken der Tient⸗ ſin—Pukau-Bahn nördlich von Hſuedſchou. Zum Teil ſtrömt das Waſſer mit reißender Geſchwindigkeit in den Kaiſer-Kanal und zum anderen Teil vergrößern die Fluten das ſeit Wochen überſchwemmte Gebiet zwiſchen Hſuedſchou und Haidſchou. wo be⸗ reits 400 000 Menſchen obdachlos gewor⸗ den ſind. Vörſen und Märkte: Vom 18. September. (Ohne Gewähr.) Karlsruher Produktenbörſe. Veränderungen: Weizenmehl, Geb. 15, 28, Geb. W' 17 28, Geb. W 20 28,35, plus 50 Pfg. Frachtausgl.; Weizenkleie, Geb. W 15 10,35, Geb W 17 10,45, Geb. W 20 10,70. Ulles andere unverändert. Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim vom 18. Sept. 1935: Pfirſiche A 16—41, B 10-18, Zwetſchgen 1112, Birnen A 1019, B 611, Aepfel 6—14, Bohnen 12—24, Nüſſe 22— 34, To⸗ maten 7—12, Quitten 8—11, Brombeeren 27 30, Wirſing 5 Pfg. Anfuhr 600 Ztr. Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung: heute, 14 Uhr. — —— ———-——— N ä n 1 F * Lokales Viernheim, 19. Sept. Sinnſpruch Junge Weiſe, alte Toren, Vor der Zeit kann nichts gedeihn— Wenn der Moſt nicht ausgegoren, Gibt es keinen guten Wein. Fr. von Bodenſtedt. » Ehrenvolle Ernennung. Wie wir aus Handwerkerkreiſen erfahren, wurde der Spengler⸗ und Inſtallateurmeiſter Georg Winkenbach in Stuttgart, ein geb. Viernheimer, vom Reichshandwerksmeiſter zum Bezirksinnungsmeiſter der Bezirks⸗ ſtelle Württemberg des Reichsinnungs⸗Ver⸗ bandes des Klempner⸗ und Inſtallateurhand⸗ werks ernannt. Winkenbach, der ſeine hand⸗ werkliche Ausbildung in Mannheim erfuhr und ſchon früh ſeine Meiſterprüfung in Darmſtadt ablegte, iſt durch dieſe Berufung an die Spitze des anerkannt tüchtigen ſchwäbiſchen Flaſchner⸗ und Inſtallateurhandwerks geſtellt worden. Wir freuen uns darüber und wün⸗ ſchen unſerem ſtrebſamen Landsmanne, daß er dieſen verantwortungsvollen Poſten zum Beſten ſeines Handwerks recht lange aus⸗ üben möge! * Höchſtpreiſe einhalten! Das Polizeiamt Viernheim teilt mit: Es iſt von Geſchäftsleuten verſucht worden, die von der Preisüberwachungsſtelle vorge⸗ ſchriebenen Höchſtpreiſe unbeachtet zu laſſen. Wer als Verkäufer durch Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe dieſe Anordnung ſabotiert, ver⸗ geht ſich gegen die Volksgemeinſchaft und hat ſcharfes Einſchreiten zu gewärtigen. Wir for⸗ dern daher alle Käufer auf, uns in dieſer Hin⸗ ſicht tatkräftig zu unterſtützen und evtl. Ueber⸗ ſchreitungen der Höchſtpreiſe(Preisaushang in den Geſchäften) uns ſofort die betreffenden Geſchäftsinhaber zu melden. Gleichzeitig for⸗ dern wir beſonders die Metzgereiinhaber auf, den Preisaushang an den für Kunden ſicht⸗ baren Stellen anzubringen. * Die Bekämpfung anſteckender Krankheiten. Das Polizeiamt Viernheim teilt uns mit: Ein Sonderfall gibt Veran⸗ laſſung, den Fahrzeughaltern zur Kenntnis zu bringen, daß nach der Polizeiverordnung für den Kreis Heppenheim betr.:„Bekämpf⸗ ung anſteckender Krankheiten“, die Benutzung von Fahrzeugen, welche dem gewerbsmäßigen Fuhrwerks⸗ und Autobetrieb dienen, zum Transport von Perſonen, die an einer an⸗ ſteckenden Krankheit erkrankt ſind, nur mit beſonderer polizeilicher Genehmigung geſtattet iſt. Solche Fahrzeuge ſind nach der Benutzung zu desinficieren. Sportplatz im Licht. Die Sport⸗ vereinigung hat auf ihrem Waldſportplatz drei Scheinwerfer anbringen laſſen, um auch in den Winterabenden das Training auf dem Platze durchführen zu können. Heute abend werden die Lampen erſtmals in Tätigkeit ſein. Das Training der Liga und Jungliga beginnt um halb 8 Uhr und dauert bis 9 Uhr. Alle Spieler haben hierzu pünktlich zu erſcheinen. die Sportfreunde dürfte auch intereſſieren, daß der ehemalige 1. Mannſchaftſpieler Paul Bauersfeld, der jetzt eineinhalb Jahre von Viernheim weg war und zwar im Ar⸗ beitsdienſtlager Arnſtein bei Würzburg, wie⸗ der nach Viernheim zurückgekehrt und bereits beim Deutſchen Fußballbund Spielberechtigung beantragt wurde. Durch Paul Bauersfeld wird die 1. Mannſchaft ſicherlich eine wertvolle Verſtärkung erfahren. Vereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09. Heute Donnerstag von ½8 bis 9 Uhr Training der Liga und Jungliga. Unbedingt vollzählig erſcheinen. Morgen Freitag 8 Uhr Spieler⸗Verſammlung. 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Mts., vorm. 6 Uhr findet eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft ſtatt. Unentſchuldigtes Fernbleiben wird zur Be⸗ ſtrafung gemeldet. Spielleute haben an⸗ zutreten. Das Kommando. Sängerbund Flora Sonntag, den 29. September findet un⸗ ſere Ausfahrt ins Blaue ſtatt. Ich lade hiermit ſämtliche Mitglieder(paſſive und Ehrenmitglieder) mit ihren werten Ange⸗ hörigen und Verwandten herzlich ein. Fahr⸗ preis a Perſon 2.— Mark. Kinder unter 14 Jahren halber Preis. Einzeichnungsliſte liegt offen im Lokal„Zum Karpfen“ und beim 1. Vorſitzenden, Herrn Müller, Lam⸗ pertheimerſtraße 51. Der Fahrpreis iſt gleich oder ſpäteſtens bis nächſten Sonntag, den 22. Sept., mittags 12 Uhr, zu ent⸗ richten. 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