Viernheimer Anzeiger * 1—— Viernheimer Zeitung— lg Erſcheint ich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugs Anzeigenpreiſe: Die 13geſpaltene Aeillimeter-Zeule 1 Pfennig, Teptſpalte 12 Pfenn 1üen en ins 1* beten Seng— 8 bel. lung 2—— 2 für un 50 aller Urt— * a en Sommer- inter lan mittag 0 rtikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer n 8 Wandkalender.— Annahme von Bezugz⸗Beſtellungen in der nee Ceſchäftsſtelle u. von ſamtlichen zuteigen- Nillern Deutſchlands u. den Auslandes 8 Weitverbreitete Tages reitung— nachrichten: und Nuzeigenblan Ankündigungen n dieser Jeitung finden weiteste Verbreitung Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Biernheim— ecktonto Nr. 21577 fran Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme a. M., nzel⸗Serkauf der Zeitung von der Zadaftel 5 Pfg., Samstags 10 7 an vorgeſchrlebenen Tagen kann dach ane Gewähr icht übernommen werder 1 2 Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 ö 1 Nr. 220 Samstag, den 21. September 1935 52. Jahrgang Spiel Fei it ge⸗ f 40 9 1 Am Webſtuhl der Zeit 7 „Ver- Politiſche Wochenbetrachtung. 1 5 54 1 e. n 1 igen t Nl. ung umriß der Führer des na⸗ 1 ue; tionalſozialiſtiſchen Staates in ſeiner gro⸗ B 71 3 i ff edingte Annahme der Genfer Vorschläge— Keine Sonderlonzeſſionen an Italen 8 dung zol baking deen Saacber 2 Eine Rede des Kaſſers vor den Vertretern der Weltyreſſe . aupt und der Oberſte Befehlshaber der 5 is Abeba, 20. September. liſche Marineleitun ei der Ueb 0 7 5 schie 1 annttg Wehrmacht ſein. Der Parteikongreß nahm Wie nicht anders zu erwarten war, hat im Ernſtfalle Italien 8 ee besen sahen Pchene ee tags dieſe Erklärung mit großem Jubel auf. Die[ Abeſſinien die Vorſchläge des Fünferaus⸗ Abſchnüren der Petroleumverſorgung Wi e 3 j i Man. drei Geſetze, die der Reichstag au, ſeiner ſchuſſes im großen und ganzen als annehm⸗ matt ſetzen zu können. Dieſer Abſicht ent-[d 5 id ag dad berichtet wird, har den. dentwürdigen Sitzung in Rürnberg vera. bar bezeichnet Allerdinge ſtehl die Regie. ſprächen auch die Flottenbewegungen über die Haltung des rat ne, Krilarnug 5 ee n Weg, den 5 7— felheren 2 daß 5 1 gungen. 7 19 18 W 1. ationalſozialiſtiſche Staatsführung zur Er⸗ n früheren Juſagen über wir iche f j 0 5. f e ung. haltung des Volkstums und zur Einigung Zugeſtändniſſe, die allen Ländern gleiche Luftmanöver in Aeaunten. Vertrag mit Großbritannien aller Deutſchen beſchreiten will. In der aus⸗ Rechte einräumen, nicht in der Lage ſei, Bereitſtellung matoriſierter Truppen. 8 99 1 keinem Krieg teil 222 e Me in die ſich in keiner[ Italien Sonderzugeſtändniſſe einzuräumen. Die fünftägigen Manöver der ägyptischen nen, der ſeine Intereſſen nicht bedrohe. t ni 5 a 6 189 Im übrigen hat der Kaiſer die Schaffung ee 05 unter Führung engliſcher Griechiſcher Beſuch in Iſtanbul i ſenere auch das Geſeg zum Schug denk, bene dee on Aendern duc, ende Sie bestanden haupffächlich an Benn. In den Hafen ven tand ul it ein 112 ſchen Blutes und der deutſchen Ehre“ Be⸗ dagen e Wee benabwurf auf Ziele in der Wüſte. Die griechiſches Geſchwader, das ſich aus dem * achtung gefunden. Daneben ſtand der Tag Reutte d e 5 1 Verbindung zwiſchen dem engliſchen Haupt⸗ n„Helli“, vier Zerſtörern. zwei Dde⸗— der Wehrmacht im Mittelpunkt der Erörte⸗ e wean quartier und der neuerrichteten„Booten und einigen anderen Schiffsein⸗ er. rungen der ausländiſchen Betrachter. In an den Grenzen anbelangt, ſo iſt man hier[ Ilugbaſis an der Oſtküſte des Suez-Kanals] heiten zuſammenſetzt, eingelaufen. Mit den 255 der Tat wurde durch die imposanten Vor- der Anſicht, daß dies die Aufgabe der anliee] wurde durch Flugzeuge ſichergeſtellt. Kriegsſchiffen traf ein Geſchwader von ſechs 111 führungen unſeres fungen Volksheeres au- genden Länder ſei, durch die der Schmuggel Die in Helmieh bei Kairo ſtehenden moto⸗ 5 Militärflugzeugen ein. Am Hin⸗ an, enfällig dargeſtellt, was der Führer und erfolgt. In der Frage der Aufnahme aus⸗ ifi; a 3 ick auf die gegenwärtige politiſche Lage da 1 arge„ N 25555 12 1 riſierten Truppen erhielten die Weiſung, f 1 in tiker; eichskanzler in ſeinen Reden mit Stolz ländiſcher Berater in die abeſſiniſche Regie. ſich für Wüſtenexpeditionen bereitzuhalten ewinnt dieſer Flottenbeſuch inſofern be⸗ lg feſtſtellen konnte: das deutſche Reich in ſeie] rung iſt man nach wie vor zu Zugeſt ind] Aus Baſſorah wird n e Bedeutung, als dadurch die Freund. ile ner neuen Geſtaltung iſt feſt gegründet auf] niſſen bereit. Der Völkerbund ſolle ſeine Verſtärt 5 mali en daß eine ſchaft zwiſchen der Türkei und Griechenland 1 den beiden Säulen der nationalſozialiſtiſchen] Kandidaten— Europäer oder Amerikaner ung der engliſchen. eine neuerliche offizielle Bekräftigung er⸗ q— vorſch'agen. der Kaiſer beholte ſich jedoch Flugzeugſtützpunkte am Perſiſchen Golf fährt. Bewegung und der Wehrmacht. * In der Erziehung hat ſich der National⸗ ſozialismus das Ziel geſetzt, einen Nach⸗ wuchs zu formen, der von den Gedanken des neuen Deutſchland durchglüht ſein ſoll. Der Staatsjugendtag konnte die er⸗ wünſchte durchgreifende Bedeutung nicht ge⸗ winnen, ſo lange er nur einen Teil der Schuljugend(im Alter von 10 bis 14 Jah- ſein Einwilligung vor. Eine Rede Haile Selaſſies Das große Feſteſſen, das der Kaiſer von Abeſſinien für die in Addis Abeba weilen⸗ den Vertreter der Weltpkeſſe veranſtalteie, nahm in Anweſenheit von 85 Preſſevertre⸗ tern einen glänzenden Verlauf. Im Verlauf des Abends nahm der Kaiſer das Wort zu einer Anſprache, in der er nochmals wie⸗ Neue Kriſe in Spanien Die Regierung Lerrour zurückgetreten Madrid, 20. September. Der ſpaniſche Miniſterpräſident Lerrouz hat dem Staatspräſidenten den Rücktritt die bisherige, da die Agrarier bereit ſeien. eine ſolche im Parlament zu unterſtützen, auch wenn ſie nicht direkt in der Regierung ihleit ren) erfaßte. Ein neuer Erlaß des Reichs- derholte, daß er niemals ein Mandat, wel- des Geſamkkabinetls angezeigt. Die Beſpre- beteiligt ſind, und andererſeits die ſtärkſte lige erziehungsminiſters beſeitigt alle Unter. cher Form es auch ſei, annehmen werde, 3 des Staatspräſi. 125 Partei. die Katholiſche Volksaktion, eine ſchiede, um den W in allen das die Unabhängigkeit ſeines Landes ver⸗ keiführern wurden bereits aufgenommen. Erweiterung des Kabinetts nach links nicht Schulen durchzuführen. n Zukunft 1 letzen würde. Er ſagte aörtlich Eine urſprünglich beabſichtigte rein ver⸗zulaſſen will. Eine Auflöſung des Parla⸗ deshalb 1 Samstag von allen l„Ueber 2000 Jahre unſerer Freiheit be- waltungsmäßige miniſterielle Neuorganiſa-] ments will man in Anbetracht der innen⸗ at! 55 1 e en 860 an bee 18 ben wir unſere Fähigkeit gezeigt, uns ohne tion der ſpaniſchen Regierung hat ſich zu[ und außenpolitiſchen Lage auf jeden Fall 5 e Fuge daß von den 40 Protekiorat ſelbſt zu regieren. Als Führer einer politischen Kriſe ausgewachſen. Die vermeiden. K e e des Kaiſerreiches und Beſchüger eines Bol- Urſache liegt in dem Rücktritt des Marine-] Der ſpaniſche Finanzminiſter Chapa⸗ 11111 ˙ AAA 7* Schulwochen der mittleren und höheren Schulen nur noch 33 als Unterrichtswochen bleiben, weil ſieben Wochen auf den Staats- kes werde ich im Kriegsfalle ſelbſt das Heer gegen den Jeind führen, aber Gott wird es zu verhindern wiſſen, daß unſer Streit mit und Landwirtſchaftsminiſters, die beide der Agrarparkei prieta, deſſen Werk das Einſparungsgeſeh mit ſeinen ſchwerwiegenden Folgen iſt, er⸗ jugendtag entfallen. Der Verſuch, den 1. g 1 angehören, und in der Stellungnahme die⸗ i r Stoff 2925 Woche auf fünf Tage zuſam⸗ 1 einen ee r.. an,. ſer Partei, die laut Erklärung ihrers Füh⸗ klärte, daß durch das Geſetz dem Staats⸗ menzudrängen, ſcheitert an den Lehrplänen, ir können Italien keine wirtſchaftlichen rers Martinez de Velaszo einem neuen Ka- ſchatz eine Mehreinnahme von 800 Millio⸗ 0 und Gebiekszugeſtändniſſe gewähren. ohne binett keinen Vertreter zuteilen will. Es nen Peſeten zugeführt werde. Der Fehlbe⸗ da das höhere Schulweſen in der Verteilung der Lehrpläne nicht diejenige Bewegungs⸗ . beſitzt, wie die Volksſchule. Man iſt eshalb zu der Einführung eines gleitenden 6⸗Tageplanes gelangt, der nach den Herbſt⸗ ferien in Kraft tritt. Die Unterrichtswoche fällt damit künftig nicht mehr mit der Ka⸗ lenderwoche zuſammen, ſondern verſchiebt ihren Beginn von einer Woche zur anderen eine Gegenleiſtung zu erhalten oder Italien dadurch von einem Angriff abzuhalten. Als unabhängiger Staat wachen wir über un⸗ ſere Freiheit.“ Der Entſcheidung entgegen Wird England feſt bleiben? beſteht jedoch in Regierungskreiſen die An⸗ ſicht, daß eine neue Regierung eine ähn⸗ liche Zuſammenſtellung aufweiſen ſoll wie trag des ſpaniſchen Staatshaushaltes von 750 Millionen werde auf dieſe Weiſe im nächſten Jahr ausgeglichen werden können. Haltet den Spaten in Ehren! a Fs 1 S London, 21. September. Ein Aufruf an die ausscheidenden Arbeitsdienſtmänner 357 6 bes Sabre Die Stimmung in London iſt nach wie] Am Sonntag findet in den Vormittags⸗ das Arbeitsleben des deutſchen Volkes zu⸗ durch ausgeglichen werden, daß der Unter⸗ bor peſſimiſtiſch. Nach den letzten Berichten] ſtunden eine Rundfunkübertragung des rückkehren, Träger der Arbeitsdienſtidee richt entriert 15— Stoff gekürzt aus Rom und Genf iſt die Erwartung einer[ Deutſchlandſenders ſtatt, in der der Reichs⸗] und damit Künder einer neuen Zeit ſind. 1570 3 b ſchroffen Ablehnung der Vorſchläge des arbeitsführer tauſende junger Arbeitsdienſt⸗ Die ausſcheidenden Arbeitsmänner würden 3 Schlichtungsausſchuſſes nur noch beſtärkt männer, die Ende September aus dem Ar- van den Mitgliedſchaften des Arbeitsdankes, 1 e 0 Es wird immer klarer, daß die von unſe⸗ worden.„Daily Mail“, die bisher gegen die amtliche engliſche Politik in der abeſſi⸗ beitsdienſt ausſcheiden, mit einer Anſprache entlaſſen wird. Der Führer der Arbeits- von denen es gegenwärtig bereits über 900 im Reiche gebe, erfaßt werden. Wenn ein ren Gegnern ſo häufig als Iſolierung] niſchen Frage aufgetreten war, ſtellt ſich] dank⸗Organiſation, Oberarbeitsführer von[ Teil der Ausſcheidenden durch die Arbeits⸗ Deutſchlands hingeſtellte Abkehr von Fra- neuerdings aus patriotiſchen Gründen hin-] Hertzberg, hat aus dieſem Anlaß einen ämter nicht ſofort in Arbeit und Brot ge⸗ * gen, die zunächſt wenigſtens Deutſchland] ter die Regierung. Aufruf an die jungen Arbeitsmänner ge-. bracht werden könne, müßten innerhalb der nichts anzugehen brauchen, und ſeine Hin⸗ kehr, Rückkehr zum eigenen Volk und ſei⸗ ner völkiſchen Stärke auch„international“ Der Berichterſtatter des„Echo de Paris“ in London berichtet ſeinem Blatte. die eitg⸗ richtet. Er weiſt darauf hin, daß gerade die⸗ jenigen Männer und Mädels, die jetzt in Mitgliedſchaften Möglichkeiten gefunden werden, um dieſe Kameraden durch Schu⸗ lung und ee ſoweit zu fördern, zu einer Kraftquelle Deutſchlands werden.———— daß ſie in kürzeſter Zeit vermittlungsfähig „Nicht alle Wege führen nach ein nur einen diplomatiſchen Wert. Ihren] Regierung wegen der Durchführung der ind. Im übrigen müſſe es das Ziel 15 r- Genf“, ſchrieb in der vergangenen Woche der engliſche Publiziſt Garvin im Obſerver, Ablehnung durch Italien ſtand nach allem Vorangegangenen von Anfang an feſt. Auf Memeler Landtagswahlen, die am Sonntag ſtattfinden, vorſtellig zu wer⸗ den. Die„Vorſtellung“ war ſehr vorſichtig Kameraden ſein, nach Ableiſtung der beitsdienſtpflicht nicht nur dem Volke in ſei⸗ ner Arbeit zu dienen, ſondern auch in der „und keiner endet dort“, Worte, mit ei roffe Abfſage, wie ſie die denen der bekannte Politifer darauf anſpie⸗ N Ertlerlchhe Muſſolinis und die gehalten, und die Signatarmächte werden] Bewegung. Der Arbeitsdank-Kamerad ge⸗ len wollte, man habe in Genf ganz vergeſe! hemmungsloſen Angriffe der italieniſchen[nun wohl wieder ihre Pflicht bis auf weite⸗ höre in die Formationen der Bewegung. ſen, daß es noch ein Deutſchland, und zwar ein ſtarkes Deutſchland auf der Welt gebe, das bei allen Veränderungen der Landkarte gerade durch die Beſchränkung auf ſeine völkiſche Kraft und allein durch das macht⸗ volle Gewicht ſeiner Exiſtenz ausſchlagge⸗ bender ſein werde, als das Reich es je ſeit den Zeiten Bismarcks geweſen ſei. 1 1 6 Die Gegenſäße zwiſchen England und Italien haben ſich in beſorglichem Grad zu⸗ Epitzt Die„Anregungen“ des Genfer Schlichtungsausſchuſſes hatten von vornher⸗ Preſſe gegen die engliſche Politik bedeuten, iſt man möglicherweiſe nicht allgemein ge⸗ faßt geweſen Die Verärgerung Muſſolinis iſt durch die Haltung Frankreichs geſtiegen, das offenbar von früheren Zuſagen Lavals nichts mehr wiſſen möchte und geneigt zu ſein ſcheint, Englands Forderungen zu un⸗ terſtützen. je drei Garantieſtaaten des Memel⸗ ſt akut s, Frankreich, England und Italien, haben es in den letzten Tagen wenigſtens für notwendig gehalten, bei der litauiſchen res für erfüllt halten, nachdem der litaui⸗ ſche Vertreter in Genf erklärt hat, daß im Memelland alles legal zugehe. Möglich, daß den Signatarmächten Oſtafrika im Augen⸗ blick erheblich wichtiger iſt als das kleine Memelland. Für Deutſchland liegen die Dinge aber genau umgekehrt, denn im Me⸗ melland wohnt nicht wie in Abeſſinien ir⸗ gendeine fremde Raſſe, ſondern dort woh⸗ nen und leben Deutſche. Noch hat Li⸗ tauen keine einzige ſeiner Herausforderun⸗ gen und Ungerechtigkeiten rückgängig ge⸗ macht. Deutſchland wartet.. Der Appell ſchließt mit den Worten: Haltet feſt an der Tradition des Arbeitsdienſtes, an dem für uns zum Symbol gewordenen Spaten, der nie roſten darf, ſondern immer blank ſein muß zum Dienſt für Volk und Heimat. Die Neichslehrabteilung Golm(bei Potsdam), 20. Sept. Die Reichsführerſchule des Deutſchen Ar⸗ beitsdienſtes in Potsdam bilvet die Män⸗ ner heran, die das Führerkorps im Heer unſerer Arbeitsſoldaten ſtellen. Die erwei⸗ (Fortſetzung auf der 3. Seite des 2. Blattes) Lokales und Allgemein * F ˙¹ü A ⁰⁴¹di 1— es Ueeeeeedddddaddadadaddaddaddddd Aus Bauern, Bürgern und Arbei⸗ tern wurde wieder ein deutſches Volk.— Der Erntedank tag 1935 iſt der äußere Ausdruck dieſer un⸗ 2 zerreißbaren Volksgemeinſchaft! AUendeendendaddddaddaddaddadaddaddadddadddd Viernheim, 21. Sept. Sinnſpruch. Der Menſch kann groß, ein Held im Leben ſein; doch göttlich iſt er, wenn er ſelig iſt. Goethe. * * Arztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Sonntag, den 22. September 1935 Herr Dr. Büttner den ärztlichen Dienſt.— Sonn⸗ tags keine Sprechſtunde. * Der Marktverkehr mit Vieh in Mannheim. Auf dem Mannheimer Vieh- markt wurden im Auguſt 1935 insgeſamt 2819 Rinder aufgetrieben, davon waren 508 Ochſen, 468 Bullen, 985 Kühe und 858 Fär⸗ ſen(Kalbinnen). * Badiſche Tabakverkaufsſitzung. Jahrgang 1934 bevorzugt, ältere Ernten wenig gefragt. Auf Einladung des Landesverbandes badiſcher Tabakpflanzer⸗ fachſchaften fand am Dienstag in Mannheim⸗ Seckenheim eine Verkaufsſitzung für Haupt- gut der Ernten 1932, 1933 und 1934 ſtatt. Angeboten waren rund 10 000 Zentner bauern⸗ fermentierte Tabake, wovon 2350 Ztr. im Werte von etwa 200 000 RM. abgeſetzt wer⸗ den konnten. Von drei kleineren Partien 1932er Hauptgut wurde eine verkauft, eine zweite wegen ungenügenden Gebots zurückge⸗ zogen. Für die Ernte 1933 beſtand ſehr wenig Nachfrage, dagegen war der Jahrgang 1934 nach wie vor wegen ſeiner vorzüglichen Qua⸗ lität von der Käuferſchaft bevorzugt, vor allem das Heddesheimer Erzeugnis. Die Preiſe haben angeſichts der bevorſtehenden guten Ernte be⸗ friedigt. Es wurden folgende Preiſe erzielt: Ernte 1932: Seckenheim 93 RM.; Ernte 1933: Seckenheim 75, Heddesheim 75,25 und 75,50 R. M.; Ernte 1934: Friedrichsfeld 82,80, Heddesheim 82,80—90(verhagelt 72 79,50), Plankſtadt 85— 86,65, Secken⸗ heim 80,25— 84,80(verhagelt 72,25— 76), Ladenburg 80 RM.— Für 1933er Feuden⸗ heim, Friedrichsfeld, Wallſtadt, Ladenburg, Neckarhauſen beſtand kein Intereſſe, ebenſo nicht für 1934er Ilvesheim, Neckarhauſen und Heſſelburſt. * Familienausflug nach Heddes⸗ heim. Die ehemaligen 112er und 142er von Mannheim, Heidelberg und der Berg⸗ ſtraße machen am morgigen Sonntag einen Familienausflug nach Heddesheim zu ihrem 142er⸗Kamerad Leonhard Schneider, Gaſthaus „Zum Hirſch“. Für Unterhaltung und Muſik iſt geſorgt. * Freiw. Feuerwehr. Am Sonntag, den 29. September 1935 nachmittags 2 Uhr findet die Beſichtigung der Wehr durch das Kreisamt ſtatt. Wir bitten deshalb die Ka⸗ meraden ſich im Intereſſe des guten Ge⸗ lingens der Beſichtigung, daß kein Mitglied der freiwilligen Wehr fowie der Altersklaſſe die Uniform beſitzt, fehlt. Alles hat zu er⸗ ſcheinen. Der Pflichtfeuerwehr gilt dies ganz beſonders und werden von dieſer gar keine Ent⸗ ſchuldigungen entgegengenommen. Alles muß zur Stelle ſein, deshalb dieſe rechtzeitige Be⸗ kanntgabe, daß ſich jeder einrichten kann. Siehe genau die Bekanntmachung in der Zeitung in nächſter Woche. * Pfalzfahrt der Sänger⸗Ein⸗ heit. Bitte das Inferat im Vereinsanzeiger beachten! * Die Ufa⸗Tonwoche im Central⸗ Film⸗Palaſt bringt das neueſte aus aller Welt: 1. Feierliche Eröffnung des Reichsparteitages und der Empfang des Führers in Nürnberg. 2. Mobilmachung in Abeſſinien. 3. England verſtärkt ſeine Stütz⸗ punkte im Mittelmeer. 4. Berge machen Toilette. 5. Das Radrennen Baſel—Cleve. 6. Ein Mannſchaftsrennen auf Rollſchuhen. 7. Modellflugzeuge mit Benzinmotor. 8. Das billigſte Flugzeug der Welt. 9. Hans Stuck auf Auto⸗Union ſiegt im Großen Preis von Italien. 10. Die Abſchlußparade des Manö⸗ vers in der Lüneburger Heide vor dem Führer. 11. Deutſchlands Panzertruppe. 8 Grosse mitgliederoersammlung der Deutschen Arbeitsfront Dienstag abend 8 Uhr im„Fürſt Alexander“. Die Mitglieder der DAF. ſeien auf obige Verſammlung der DA. beſonders hingewie⸗ ſen, wozu das Erſcheinen eines jeden Mit⸗ gliedes erwartet wird und für ihn Pflicht iſt. Die geſamte Bevölkerung iſt dazu eben⸗ falls eingeladen. Es ſpricht Kreiswalter Pg. Steffan. Winterhilfswerk 1938-306 Amt für Uolkswohlfahrt Uiernheim Die Unterſtützungsanträge zum Winter⸗ hilfswerk 1935/36 ſind ab Montag in der NS⸗Dienſtſtelle zu ſtellen. Es wird dabei auf den Anſchlag an den Zeitungstafeln am Rathausplatz beſonders hingewieſen. Achtung! Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront Wie durch die Preſſe ſchon bekannt ge⸗ macht wurde, bekommt ab 1. Oktober jedes Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront ſeine Fachzeitſchrift durch die Poſt geliefert, ſofern die jeweils gewünſchte Zeitung bis ſpäteſtens 24. September beſtellt iſt. Beſtellformulare ſind bei jedem Amtswalter der D. A. F. zu er⸗ halten. Die vierteljärliche Zuſtellgebühr von RM.— 30 muß von jedem Mitglied vorge- legt werden und wird dann von der Arbeits- front zurückvergütet. Auf keinen Fall dürfen dieſe 30 Pfg. aber an dem Beitrag abgezogen werden. Bei Hauskaſſierung erfolgt die Rück⸗ vergütung über die Ortsgruppe und den Kaſ⸗ ſierer, bei Betriebskaſſierung über den Be⸗ triebswalter. Die Poſtquittungen für das letzte Vierteljahr 1935 werden nur bis ſpäteſtens 31. Oktober 1935 eingelöſt. Nach dieſem Ter⸗ min werden keinerlei Quittungen mehr ent⸗ gegengenommen. Unbedingt iſt darauf zu achten, daß die Zeitungen vor dem 24. September beſtellt werden, da nach dieſem Termin die Poſt einen Zuſchlag von 20 Pfg. erhebt, der auf gar keinen Fall zurückvergütet wird. Achtung! » Kinder von Erbhofbanern auf den Hoch⸗ chulen. Im Rahmen der deutſchen Hochſchul⸗ tatiſtik für das Winterhalbjahr 1934⸗33 vurde erſtmalig der Anteil der Kinder von Erbhofbauern am Hochſchulſtudium unterſucht. Es ergab ſich, daß die Kinder von Erbhof⸗ bauern von der Geſamtzahl der Mitglieder der Deutſchen Studentenſchaft 3,32 Prozent ausmachen. Bemerkenswerte Einblicke gibt eine Feſtſtellung, welchen Anteil an der Geſamt⸗ heit der Studenten die Kinder von Erbhof⸗ bauern bei den einzelnen Studienfächern haben. An der Spitze ſtehen Studienfächer, die mit dem Beruf des Landwirts eine enge Berüh⸗ rung haben oder für die, wie für das Stu⸗ dium der Theologie und des Volksſchulleh⸗ rers, aufgrund einer alten Tradition in den Kreiſen der ländlichen Bevölkerung eine be⸗ ſondere Vorliebe beſteht. Hilfe bei Brand⸗ und Aetzwunden Ratlos iſt man im erſten Augenblick, wenn Brand⸗ und Aetzwunden zu behandeln ſind. Schmerzſtillend und wohltuend wirkt es bei kleineren Wunden, die verbrannten Stellen durch Beſtreichen mit Oel oder einer trok⸗ kenen Subſtanz vor dem Einfluß der Luft zu ſchützen. Salatöl oder Brennöl, Fett, Schmalz oder ungeſalzene Butter eignen ſich hierzu in gleicher Weiſe, wobei man die reichlich auf⸗ getragene Fettſchicht ausgiebig mit Mehl beſtreut und ſie dann ſorgfältig in Wundwatte einhüllt. Bei gewöhnlicher Watte muß der glänzende Ueberzug entfernt werden. Häu⸗ figes Wechſeln des Verbandes iſt vorteilhaft, wober man die verbrannte Stelle mit vorher gekochtem lauwarmem Waſſer reinigt, etwaige Brandblaſen mit einer reinen Nadel aufſticht und entleert. Natürlich iſt es weit einfacher und bequemer, die in Apotheken erhältliche Brandbinde zu verwenden, die man auch bei anderen Verletzungen benutzen kann. In zehn Minuten iſt jeder Schmerz verſchwunden. Hier⸗ ber ſind die Brandblaſen nicht zu öffnen und auch kein Brandpulver, kein Oel oder Salbe iſt erforderlich. Bei Verbrennungen durch Säuren ſpült man zunächſt die verbrannte Stelle reichlich, mit Waſſer ab und bedeckt ſie mit Kreide, Magneſia, kohlenſaurem Natron, Soda oder Kalkwaſſer. Alsdann behandelt man ſie wie andere Brandwunden. Wiſſen Sie das? Die Kohle enthält mehr Energien als das Dynamit, die furchtbare Wirkung des Dy⸗ namits beruht nur darauf, daß ſeine Ene gien in Bruchteilen von Sekunden ausgelöſt werden, während ſich die Auslöſung bei der Kohle auf lange Zeit verteilt. Vor der Frankfurter Meſſe Betrachtungen zur Wirtſchaſtslage Mit der Frankfurter Meſſe(22. bis 25. September) ſchließt die Reihe der diesjäh⸗ rigen großen Meſſen. Ungefähr gleichzeitig findet die 1. Frankfurter Gaſtwirtsmeſſe(21. bis 29. September) ſtatt. Es ſpricht für die Geſchäftsbelebung der betreffenden Wirtſchafts⸗ zweige(Haus⸗ und Küchengeräte, Spielwaren und Gaſtwirtsgewerbe), daß die Beſchickung dieſer Meſſe ſehr ſtark iſt. Soweit die Ab⸗ teilungen auch im vorigen Jahr durchgeführt wurden, haben wir eine Zunahme der Beſchik⸗ kung um etwa 25 v. H. feſtzuſtellen. Die Nachfrage nach Ständen auf der 1. Frankfur⸗ ter Gaſtwirtsmeſſe war ſo ſtark, daß wieder⸗ olt der zur Verfügung geſtellte Raum weſent⸗ ich erweitert werden mußte. Insgeſamt wer⸗ den die beiden Veranſtaltungen von etwa 500 Firmen beſchickt, welche eine geſamte Fläche von 15 000 qm belegt haben. Betrachten wir die Lage der in Frage kommenden Wirtſchafts⸗ zweige, ſo ergibt ſich, daß ſie überwiegend im Zeichen des Aufſchwunges ſtehen und damit die Vorausſetzungen für ein gutes Geſchäft gegeben ſind. Den größten Teil des Raumes nimmt die 1. Frankfurter Gaftwirtsmeſſe ein, welche die geſamte Feſthalle und das Erd⸗ geſchoß des„Haus der Moden“ ausfüllt. Das Gaſtwirtsgewerbe hat eine mengenmäßig befriedigende Saiſon hinter ſich. Der geſamte Reiſeverkehr war gegenüber dem Vorjahr weſentlich erhöht und die Verbrauchsziffern der wichtigſten Getränke zeigen ebenfalls be⸗ achtliche Zunahmen. Dieſe mengenmäßige Beſ⸗ ſerung des Umſatzes hat für das Gaſtwirtsge⸗ werbe ein beſſeres Verhältnis zwiſchen Koſten und Ertrag gebracht, wenngleich die Lage nicht unweſentlich dadurch beeinflußt wird, daß es die Preiserhöhungen wichtiger Bedarfsartikel, die ſich aus der Witterungslage des vergan⸗ eb Sommers ergeben, nicht auf den Ver⸗ raucher abwälzen konnte. Da der Wirt⸗ ſchaftsaufſchwung weiter anhält, kann auch das Gaſtwirtsgewerbe mit Beſtimmtheit er⸗ warten, daß ſeine eigenen Umſätze weiter ſtei⸗ gen werden. Dies iſt aber der Zeitpunkt, in welchem eine Ueberprüfung des Betriebes not⸗ wendig iſt und Betriebserneuerungen durchgeführt werden können, weil mit größ⸗ ter Gewißheit eine reibungsloſe Abwicklung der hierdurch entſtehenden Verpflichtungen erwar⸗ 1 tet werden kann. Dies iſt gleichzeitig der Zeit⸗ punkt, in welchem durch die neue Aufnahme von Getränken der Verbrauch im eigenen Hauſe angeregt werden kann. Das Geſchäft in Haus- und Küchengeräten war nach den ſcharfen Erhöhungen des Vor- jahres zeitweilig etwas ſchwächer geworden, aber inzwiſchen deuten alle Anzeichen darauf hin, daß wir auch hier vor einer neuen Be⸗ lebung ſtehen. Die Berichte aus den betref⸗ fenden Induſtrien lauten in jüngſter Zeit wieder zuverſichtlicher und insbeſondere die Porzellaninduſtrie, welche zunächſt nicht ſo recht den allgemeinen Wirtſchaftsaufſchwung mitmachen wollte, hat gerade in den letzten Wochen von einem recht zufriedenſtellenden Geſchäft berichten können. Die Zahl der Eheſchließungen har ſich weiter auf hohem Stande und— was beſonders wichtig iſt— die finanzielle Grundlage dieſer Ehen iſt im allgemeinen weſentlich geſünder als früher. Außerdem iſt der Durchſchnitts- betrag der Eheſtandsdarlehen, die für den Abſatz in Haus- und Küchengeräten eine ſehr große Bedeutung haben, vor einigen Monaten erhöht worden. Recht kräftig iſt auch der Aufſchwung in der Spielwareninduſtrie. Während in den letzten Jahren die Saiſon⸗ belebung immer erſt im 2. Halbjahr eintrat, hatten in dieſem Jahr bereits die letzten Monate des 1. Halbjahres deutliche Zeichen der Saiſonbelebung. In der Puppenherſtel⸗ lung und in der Metallwareninduſtrie trat die Belebung ſogar ſchon im Februar bezw. im April ein. Die Ausfuhr von Spielwaren und Chriſtbaumſchmuck war in den erſten fünf Monaten dieſes Jahres mengenmäßig um 7,6 v. H. und wertmäßig um 13,6 v. H. größer als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Für die Geſchäftsentwicklung auf der Frank⸗ furter Meſſe iſt aber noch entſcheidend, daß zum erſten Male der ſaarländiſche Einzelhandel und das ſaarländiſche Gaſtwirtsgewerbe nach der Rückgliederung als Einkäufer auftreten kann. Die alten natürlichen Verbindungen zwiſchen dem Saargebiet und dem Handels- platz Frankfurt werden dazu führen, daß der ſaarländiſche Einzelhandel die Frankfurter Meſſe wieder als ſeinen gegebenen Einkaufs- platz wählen wird. Gottesdienst-Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 15. Sonntag nach Pfingſten. Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe. ½8 Uhr: 2. hl. Meſſe. ½10 Uhr: Hochamt. 2 Uhr: Marienkirche: 8 Uhr: heilige Meſſe 10 Uhr: Kindergottesdienſt. 1 Uhr: Andacht. In der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: 3½47 Uhr 1., ½8 Uhr 2. Jakob Wiegand 3. Seelenamt für Dienstag: 347 Uhr 1., ½8 Uhr 2. Seelenamt für Anna Maria Herſchel geb. Gutperle. Mittwoch: 3,47 Uhr 1., ½8 Uhr 2. Seelenamt für Nikolaus Adler 12. Donnerstag: 347 Uhr 3. Seelenamt für Jak. Wiegand 3. 1/8 Uhr 3. Seelenamt für Anna Maria Herſchel geb. Gutperle. Freitag: 347 Uhr 3. Seelenamt für Nikl. Adler 12. 3,47 Uhr geſt. hl. Meſſe für die beiden gef. Krieger Jakob Buſalt von Adam Buſalt und Martin Bauer. 7½8 Uhr beſt. Amt für Magd. Böhm geb. Schneider, Eltern und Schwiegereltern. Samstag: 3j47 Uhr beſt. Amt für Valtin Georgi, beſt. von den Schulkameraden. 3,47 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Mch. Butſch, Lehrer Phil. Schröder, Ehefrau Maria Anna geb. Butſch und Angehörige. ½8 Uhr beſt. Amt für Anna Marg. Walter geb. Wetzel. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donners⸗ tag iſt bei den Barmh. Schweſtern um 3/7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag gemeinſchaftliche heilige Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer E. Lipp, Weidmann, A. Lipp und Frl. Haas. Die Mädchen beichten am Freitag um 6 Uhr, die Knaben am Samstag um 2 Uhr. Ebenſo gemeinſchaftliche heilige Kommunion für das Männerapoſtalat. Das Biſchöfliche Ordianriat hat ange⸗ ordnet, daß vom 1. Oktober an das neue Geſangbuch im Gottesdienſt eingeführt wird. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 22. September 1935. (14. Sonntag nach Trinitatis). 10 Uhr vorm.: Gottesdienſt N (Text: Math. 8, 1—13; Lieder: 144, 322, 184, 295). 11 Uhr vorm.: Kindergottesdienſt. Dienstag, den 24. September 1935: Abends 8 Uhr: Frauenabend. Mittwoch, den 25. September 1935: Abends 8 Uhr: Mädchenkreis. bereitet man Werz dcn eee Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. VIII. 35: 950. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. Andacht. 135 — * Ser 7 7 0 b 0 and 3. 0 Maria 1 bet. ie Mach. Cheftau chönge. Walter bei den onners⸗ m 947 aftliche Herten d Frl. lag un 2 Ur. union ange neue führt — et eim 5 2 (Fortſetzung der 1. Seite des Hauptblattes) terte Aufgabe des Arbeitsdienſtes durch die Einführung der Arbeitsdienſtpflicht machte auch eine räumliche Ausdehnung der Reichs⸗ führerſchule notwendig. So wurde in Golm bei Potsdam ein Gelände mit 22 Wohn⸗ und Lehr⸗ baracken und einer großen Sporthalle für die Zwecke der Reichslehrabteilung her— gerichtet. In Anweſenheit zahlreicher Füh⸗ rer des Arbeitsdienſtes und Vertreter der Bewegung, der Wehrmacht und der Behör⸗ den nahm Reichsarbeitsführer Staatsſekre⸗ tär Hierl die Weihe vor. Nach dem Abſchreiten der in langer Front angetretenen Angehörigen der Lehr— abteilung und dem Vorbeimarſch fand in der Sporthalle der feierliche Weiheakt ſtatt. Nach Begrüßungsworten des Oberarbeits— führers Scharf, des Inſpekteurs der Lehr⸗ abteilung, ſprach Gauarbeitsführer Dr. Decker über Ziele und Aufgaben des Ar⸗ beitsdienſtes im Dritten Reich. Das Wirken und Schaffen des Arbeitsdienſtes ſei Auf⸗ bau auf den drei Grundbegriffen Treue, Gehorſam und Kameradſchaft. Reichsarbeitsführer Staatsſekretär Hierl verwies eingangs auf die Tatſache daß die Reichslehrabteilung in wenigen Tagen in der Feldmeiſterſchule eine neue Form erhal⸗ ten werde. Er gab dem Wunſche Ausdruck, daß die Leiſtungen in der neuen Schule auf der alten Höhe erhalten würden. Die Reichslehrabteilung habe erſt kürzlich auf dem Reichsparteitag in Nürnberg eine Probe ihrer Leiſlungen abgelegt und eine beſondere Anerkennung des Führers und Reichskanzlers erhalten. „Ich übergebe“, ſo ſchloß der Reichsarbeits⸗ führer.„die neue Schule ihrer Beſtimmung in der Zuverſicht, daß ſie eine Pflegeſtätte der Arbeitsdienſtideale ſein wird. Alle, die durch dieſe Schule gehen, ſollen das Ge⸗ präge bekommen, um wirkliche Führer un⸗ ſerer Arbeitsſoldaten zu werden.“ Lohnſtenerlarte für 1936 Die Bürgerſteuer bleibt. Der Reichsfinanzminiſter hat durch Runderlaß die nachgeordneten Behörden er— ſucht, die nötigen Vorbereitungen zu treffen, damit die Ausſchreibung der Steuerkarten für 1936 nicht verzögert wird. Das Format der Steuerkarten für 1936 bleibt unverän⸗ dert, die Farbe iſt hellgrau. Bei Ausſchrei⸗ bung der Steuerkarten haben die Behörden der richtigen Bezeichnung des Wohnſitzes größte Bedeutung beizumeſſen und auch die Religion des Steuerpflichtigen und diejeni⸗ ge ſeines Ehegatten einzutragen. Da die Steuerkarte 1936 auch der Erhebung der Bürgerſteuer dient und der Bürgerſteuer 1936 alle Perſonen unterliegen. die am 10. Oktober 1935 das 18. Lebensjahr vollendet haben, darf die Ausſchreibung von Steuer⸗ karten für 1936 im allgemeinen nur bei Per⸗ ſonen unterbleiben, die am Stichtag noch nicht 18 Jahre alt ſind. Für Ledige, in Ka⸗ ſernenquartieren untergebrachte Angehörige der Truppenteile und Wehrmachtsbehörden, ſowie der Landes- und Schutzpolizei ſind Steuerkarten für 1936 einſtweilen nicht aus⸗ zuſchreiben. Die Vorſchriften des Einkom— menſteuergeſetzes vom 16. Oktober 1934 und der Lohnſteuerdurchführungsverordnung vom 16. November 1934 werden vom 1. Ja⸗ nuar 1936 ab auch im Saarland eingeführt werden. Wegen der Bürgerſteuer im Saar— land ergeht noch beſondere Weiſung. Glückwunsch der Marine Admiral Raeder an Dr. Eckener. Berlin, 21. September. Zur vollendeten 100. Ozeanfahrt de— Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ ſandte der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine. Admi ral Dr. h. c. Raeder, das folgende Glück wunſchtelearamm an Dr. Eckener: „Ihnen und Ihren Luftſchiffbeſatzungen ſende ich herzliche Glückwünſche zur glück⸗ lich vollendeten 100. Ozeanfahrt. Die Kriegsmarine nimmt an Ihren ſchönen Er⸗ folgen beſonders warmen Anteil: denn ſie fühlt ſich der unter Ihrer Führung ſtehen⸗ den Luftſchiffahrt beſonders verbunden durch die Tatſache, daß Sie das von dem verdienſtvollen Fregattenkapitän Straſſer im Krieg mit zäheſter Energie durchge— führte Werk der Weiterentwicklung des Luftſchiffes für Fernverwendung in ſolch' erfolgreicher Weiſe für den friedlichen Ver⸗ kehr durchführen.“ 7. 2 Sportpalaſt als Schulungsſtätte Ns Der Gau Groß- Verlin der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront führt eine fünftägige Schulungswoche zum erſten Male im Rah⸗ men des Sportpalaſtes durch. Bisher iſt der Sportpalaſt— außer für Großveranſtal⸗ tungen der verſchiedenſten Sportzweige— einzig der Ort der gewaltigen Kundgebun⸗ gen und Maſſenverſammlungen der NS˖aAp geweſen. Auf dieſe Weiſe iſt der Name dieſer rieſigen Halle auf das engſte mit der Geſchichte der politiſchen Bewegung verbunden. Durch die Veranſtaltung der Deutſchen Arbeitsfront iſt nun ein neues Ereignis mit dem Sportpalaſt verknüpft: Die erſte große Maſſenſchulung, bei der Zehntauſende von Menſchen in einem Saal Abend für Abend zuſammengefſaßr werben, um iyſtematiſch eine Vertiefung ihres Wiſſens in allen welt⸗ anſchaulichen und fachlichen Fragen, die ihr Arbeitsgebiet als DAß-Walter berühren, zu erfahren Die Schulung, die ſich bisher nur immer auf einen kleinen Kreis beſchränkte. hier zum Inſtrument der Maſſen ver- klärun g, zum Inſtrument der einheit⸗ lichen Willensausrichtung Zehntauſender. Denn Schuſfung im nationalſo zialiſtiſchen Sinne iſt nicht nur Wiſſensvermittlung, ſondern in erſter Linie Willensausrichtung. Ihr Ziel iſt dabei, zugleich in der Breite und in der Tiefe zu wirken. Gerade durch das perſönliche Auftreten der Schulungsredner. das bei einer Uebertragung wegfällt, ge⸗ winnt dieſe Art der Maſſenſchulung an Ein⸗ dringlichkeit und an Breitenwirkung. Auch hier werden neue Wege und Methoden der Volksaufklärung gegangen. Auslands⸗Rundichau Polniſcher Proteſt in Bukareſt. Wie die polniſche Telegraphenagentu aus Bukareſt meldet. hat der dortige pol⸗ niſche Geſandte beim Miniſterpräſidenten im Namen der polniſchen Regierung gegen die tendenziöſe Verichterſtattung rumäni⸗ ſcher Zeitungen über die Haltung der po niſchen Völkerbundsdelegation gegenüber der rumäniſchen Kandidatur für den Völ⸗ kerbundsrat Einſpruch erhoben. Monarchiſten gegen Republikaner. Zwiſchen den Monarchiſten und den Re— publikanern auf Kreta herrſcht gegenwär⸗ tig in Anbetracht der bevorſtehenden grie— chiſchen Volksabſtimmung über die Staats⸗ form ein heißer Kampf. Der Ausbruch von Unruhen wird befürchtet. Wahrſcheinlich wird in Kürze vorgeſchlagen werden, den Monarchiſten die Erlaubnis zur Bewaff— nung zu gewähren Nervoſität in Griechenland. Gerüchte von der drohenden Verwicklung Griechenlands in einen künftigen Krieg hat— ten eine Beunruhigung an der Athener Börſe zur Folge, ſo daß Wertpapierſtürze eintraten.— Ein italieniſches Motorſchif! „Prometheus“, lief den Hafen Argoſtolion auf der Inſel Kephallinia an mit der Be⸗ gründung, daß der ſchwere Seegang das Boot gezwungen habe, Schutz in dem näch⸗ ſten Hafen zu ſuchen. Auf Grund einer griechiſchen Meldung ſollen die Griechen in Argoſtolion die Annahme von Lira be Käufen der Beſatzung des italieniſchen Mo— torſchiffes rorwescget ö Die KRüſtungsüberwachung in USA. Staatsſekretär Hull berief auf Dienstag zum erſten Male den Nationalen Ausſchuß für die Rüſtungsüberprüfung ein, der auf wahen Grund des Neutralitätsgeſetzes die Rü⸗ ſtungsinduſtrie und die Waffenausfuhr zwecks Aufrechterhaltung der Neutralität der Vereinigten Staaten in irgendeinem Kriegsfalle überwachen ſoll. Politiſches Allerlei Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat den Miniſterialrat im Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft, Dr. Saure, zum Mini⸗ ſterialdirektor ernannt. Wien. Vom Schwurgericht Leoben wurde der Hilfsarbeiter Schmeller zu fünf Jahren ſchweren Kerkers verurteilt, weil er kom— muniſtiſche Flugſchriften hochverräteriſchen Inhalts Verbreitung aufbewahrt hatte. Bukareſt. Der Miniſterrat ratifizierte in koiner geſtrigen Sitzung das am 7. Septem- zwecks wird ö ber abgeſchloſſene Zuſatzabtommen zum deutſch⸗rumäniſchen Verrechnungsabkom⸗ men. Paris. Das Finanzminiſterium bezeichnet eine Meldung als völlig unbegründet, daß die Regierung im Rahmen neuer Sparver⸗ ordnungen die Altersgrenze der Beamten, die in den Ruheſtand verſetzt werden, von 60 auf 55 bezw. von 55 auf 50 Jahre her⸗ abſetzen würde. Stockholm. Nachdem die Schulübungen der ſchwediſchen Küſtenflotte in den ſüd⸗ lichen Schaeren bei Stockholm abgeſchloſſen ſind, wird ſie Anfang nächſter Woche zu einem großen Herbſtmanöver in die Oſtſee auslaufen. Der Florida⸗Kanal⸗Bau Fernſprengung durch Rooſevelt. Neuyork, 20. September. In Oakala in Florida begann der Bau des Schiffahrtskanals durch Florida, der den atlantiſchen Ozean mit dem Golf von Mexiko verbinden ſoll. Die erſte Sprengung wurde don Präſident Rooſevelt perſönlich vorgenommen, der über einen von ſeinem Arbeitszimmer in ſeinem Landſitz im Hyde Park ausgehenden Telegraphendraht die Sprengladung elektriſch zur Entzündung brachte. Die Geſamtkoſten des werden auf 146 Millionen Dollar geſchätzt. Die Arbeiten erfolgen im Rah⸗ men des Notſtandsprogramms der Bundes— regierung, die bisher 5 Millionen Dollar für den Bau bewilligt hat. Der Kanal, der von Port Inglis bis in die Nähe des am Ozean gelegenen Hafens Jackſonville führen wird, ſoll die Fahrzeit zwiſchen den Häfen am Golf und den Ozeanhäfen um zweiein— halb Tage verkürzen. Räuber in der Mandſchurei Wieder ein Eiſenbahnattentat.— Chineſi⸗ ſcher ZJollkreuzer von Japanern enkwaffnet. Schanghai, 20. September. Chineſiſche Räuber haben einen Anſchlag auf die Eiſenbahn Mukden— Kirin ausge⸗ führt. Sie riſſen im Südabſchnitt der Strecke die Gleiſe auf, ſo daß der Zug aus ben Schienen ſprang und ſich überſchlug. 25 Perſonen wurden getötet oder verwun— det. Sieben Reiſende wurden von den Räubern entführt. Ferner heißt es, daß japaniſche Gendar— metrie an der Küſte der Hopei-Provinz von zwei chineſiſchen Zollkreuzern die leichten Geſchütze abmontiert hat. Daraufhin hätten die japaniſchen Behörden ohne Angabe ir⸗ gendwelcher Gründe den beiden Kreuzer— kommandanten den Befehl zum ſofortigen Verlaſſen des Hafens gegeben. Es ſoll ſich um chineſiſche Zollkreuzer handeln, die wäh⸗ rend der letzten Monate große Mengen Schmuggelware beſchlagnahmt haben. Die Hoangho⸗Kataſtrophe bine halbe Million Menſchen abgeſchnikten. Nanking, 20. September. Der Sonderberichterſtatter des DNB mel- det aus Yuenho(Provinz Kiangſu): Die züge der Oſtſtrecke der Lunghei-Bahn, an deren Kreuzung mit dem ctaſſer-Kanal Cunghei liegt, beginnen etwa 30 km öſtlich Hſuetſchau ihre ſtark gefährdete Fahr! durch das Flutgebiet auf einem Bahndamm. der ſtellenweiſe nur wenige Zentimeter über dem Waſſer liegt und zum Teil unterſpül⸗ iſt. f Die Bauern ſüdlich der Strecke haben wo⸗ chenlana den Bahndamm verteidiat. den ſie Kanalbaues —— 2— 22 8** Bauern und Bürger ſind auf Gedeih und Berderb miteinander verbunden. Sie hat⸗ ten es vergeſſen. Adolf Hitler führte ſie wieder zuſammen. Das danlen ſie ihm auf dem Erntedanktag 1935. 2 777 als Notdeich benutzten und dieſe Funttton durch Verdämmung der Durchläſſe erzwan⸗ gen. Ihre abenteuerlich bewaffneten Wachen ſind noch heute an vielen Stellen zu ſehen. Sie hatten mit ihrem den Bahndamm ſeloſt ſtark gefährdeten Vorgehen gegenüber der Bahnverwaltung inſofern Erfolg, als dieſe ſich ſcheute, gegen die gefährlichen Selbſt⸗ hilfemaßnahmen der Bauernbevölkerung Waffengewalt anzuwenden. Alle ihre Be⸗ mühungen verſagten jedoch gegenüber den Naturgewalten. Der Anblick der Waſſerwüſte, die ſich zu beiden Seiten der Lunghei-Bahn in einer Länge von über 60 km erſtreckt, iſt in ſeiner kataſtrophalen Größe kaum zu be⸗ ſchreiben. Etwa eine halbe Million Men⸗ ſchen ſind von den Zügen abgeſchnitten, und es iſt kaum zu erkennen, welche Maßnah⸗ men zu ihrem Abtransport möglich ſind. Erdbeben in Holkaido Tokio, 20. Sept. Nach Meldungen aus Hakodate auf der Inſel Hokkaido wurde dieſe Gegend von einem heftigen Erdbeben heimgeſucht. Die Verbindungen waren keil⸗ weiſe unterbrochen, Einzelheiten fehlen noch. Heftiger Erdſtoß in Nordafrika. Paris. 20. Sept. In der Gegend von Bone, Guelma und Conſtantine iſt ein ziem⸗ lich heftiger Erdſtoß verſpürt worden. Der Mittelpunkt des Erdbebens. das nur kurz dauerte, ſcheint in der Ortſchaft Roknia zu liegen, wo mehrere Eingeborenenhäuſer einſtürzten. Polniſches Botſchaftsauto verunglückt. Moskau, 20. Sept. Auf der Chauſſee von Moskau nach Leningrad verunglückte das Auto der polniſchen Botſchaft in Moskau. Als der Wagen an einem haltenden Laſt⸗ kraftwagen vorbeifahren wollte, wurde ein Arbeiter überfahren. Der Chauffeur riß das Steuer herum und ſtieß dabei mer einem des Weges kommenden zweiten Wa⸗ gen zuſammen, der von dem in Rußland bekannten Ballonbauer Profeſſor Tſchi⸗ ſchewiki geſteuert wurde. Außer dem Ar⸗ beiter wurden Tſchiſchewſki und ein Sekre⸗ tär der polniſchen Botſchaft ſchwer verletzt. Verletzungen leichterer Natur hat auch der polniſche Geſchäftsträger in Moskau, Sokol⸗ nicki, erlitten. Blutige Siedlerſtreitigkeiten. Mexiko, 21. Sept. In der Ortſchaft La⸗ joja, zwiſchen Labarca im Staate Jalisco und Vanhuato im Staate Michigan kam es zwiſchen Siedlern zu Streitigkeiten wegen des Beſitzes von Ländereien. Die Ausein⸗ anderſetzungen nahmen ſchließlich die Form erbitterter Kämpfe an und forderten 16 Tote und zahlreiche Verwundete. Erdrutſch im Tagebau Köln, 21. Sept. Wie das Bergamt Köln⸗ Weſt mitteilt, ereignete ſich im Tagebau der Braunkohlengrube„Fortuna“ bei Ober⸗ außem im Kreis Bergheim ein plötzlicher Erd⸗ rutſch, bei dem vier Mann mit den Maſſen abgingen. Während ſich zwei Arbeiter unver⸗ ſehrt retten konnten, wurden ein Oberſteiger und ein Oberingenieur verſchüttet. Ihre Lei⸗ chen wurden inzwiſchen geborgen. Schwere Anwetterſchäden in England. Durch die heftige Sturmflut wurde die alte Promenade in Harriſon Drive, Wallaſey, völlig zerſtört. Weltbild(M). Air⸗Races Baumann(M) aſtflieger Gerd Achgelis wieder in Deulſchland. lis, der Altmeiſter im Kunſtflug, erzielte bei dei in Cleveland große Erfolge. ſeinem Focke-Wulf„Stieglitz“, auf dem Flugzeug die Der Altmeiſter mi Olympia⸗Werbung. 2 * In kurzen Worten Am Sonntag, den 22. d. M., findet von 11 bis 11.40 Uhr eine Rundfunkübertragung des Deutſchlandſenders Reichsarbeitsführer die ausſcheidenden Ar⸗ ſtatt, in der der beitsdenſtmänner mit einer Anſprache ent⸗ laſſen wird. In Anmeſenheit des Reichsarbeitsfübrers Staatsſekretärs Hierl wurden die neuen Gebäude der Reichslehrabteflung des Ar— beitsdienſtes in Golm bei Potsdam einge— weiht. Der abeſſiniſche Kaiſer erklärte in eincr Rede vor den Vertretern der Weltpreſſe. Abeſſinien werde ſich keinem Protektorat unterwerfen, das den Verluſt ſeiner 2000⸗ jährigen Freiheit bedeute. Die ſpaniſche Regierung Lerroux iſt zu— rückgetreten. In Dortmund wurde ein Kaſſenbote von Autobanditen überfallen und beraubt. Aus dem Ueberſchwemmungsgebiet in der chineſiſchen Provinz Kiangſu treffen neue Unglücksnachrichten ein. Appell an England Stalien und die Vorſchläge des Fünferaus⸗ ſchuſſes. Rom, 21. Sept. Wenngleich die Vor⸗ ſchläge des FJünferausſchuſſes in hieſigen po⸗ litiſchen Kreſſen auch weiterhin mit größter Skepſis beurteilt werden, ſo unterläßt man es doch jetzt allgemein, die Verſchläge rund⸗ weg abzulehnen. In ihrer gegenwärkigen Jorm ſeien ſie allerdings, wie an zuſtändiger Stelle erklärt wird, für Italien nicht an⸗ nehmbar, falls nicht noch einſchneidende Aenderungen vorgenommen werden ſollten. In dieſer Abſicht werden, wie man hinzu⸗ ſetzt, die Vorſchläge des Fünferausſchuſſes in Rom von der ikalieniſchen Regierung zur⸗ zeit einer Prüfung unterzogen. Wie raſch dieſe Prüfung durchgeführt werden kann und inwieweit der auf Sams⸗ tagvormittag einberufene Miniſterrat be— reits endgültig zu dieſen Vorſchlägen Stel⸗ lung nehmen kann, läßt ſich zur Stunde noch nicht überſehen. Der italienſch⸗abeſſiniſche Streitfall ge⸗ winnt auch in der italieniſchen Preſſe im⸗ mer mehr den Charakter eines faſt aus— ſchließlich italieniſch-engliſchen Konfliktes im Mittelmeer. Oeffentlichkeit und Preſſe zei⸗ gen Ueberraſchung und Befremdung über das ſtarke Flottenaufgebot, das England in aller Stille an den ſtrategiſch wichtigſten Punkten des Mittelmeeres zuſammengezo— gen hat. Die römiſche Abendpreſſe mit größter Beſtimmtheit gegen die eng⸗ liſche Preſſe, die jetzt plötzlich einmütig offene Drohungen ausſpreche, die, wie das halbamtliche„Giornale d'Italia“ unter⸗ ſtreicht, mit der Zuſammenziehung der eng⸗ liſchen Flott im Mittelmeer in Zuſammen⸗ hang ſtehen. Das Blatt erhebt in Form eines dring⸗ lichen Appells die Frage: Was wäre ge⸗ ſchehen, wenn Italien ſeinerzeit nicht an der Seite Englands in den Weltkrieg einge⸗ treten wäre, ſondern mit ſeinem Heer und ſeiner Flotte ſich auf die Seite der großen, gefürchteten und bereits ſieghaften Streitkräfte Deutſchlands und Oeſterreich-Ungarns geſtellt hätte? Welches Schickſal wäre England und ſeiner ſtolzen Flotte zuteil geworden, die heute, weil ſie von einer gewaltigen Kataſtrophe verſchont blieb, in voller Stärke gegen die Küſten verwahrt ſich Italiens in Beweauna geſetzt morden ſoll. um Frauen und Kinder, varunter auch viele Waiſen, zu bedrohen, deren Väter an der Seite engliſcher Soldaten gefallen ſeien? Das ſei heute die entſcheidende Frage. denn England könne an dieſe Be⸗ drohung Italiens nur deshalb denken, weil Italien mit ſeinem Opfermut die Machtſtel- lung Englands erhalten und vermehrt hätte. Eröffnung der Rekoſa München, 21. Sept. Im Münchener Aus⸗ ſtellungsgelände fand die feierliche Eröff⸗ nung der Rekofa, der Reichsausſtellung für Nahrungs- und Genußmittel, ſtatt. Nach einer Anſprache des Präſidenten des Reichs⸗ verbandes und Leiters der Wirtſchafts⸗ gruppe Einzelhandel, Dr. Hayler, hob der bayeriſche Miniſterpräſident Siebert die Wichtigkeit des Lebensmittel-Einzelhandels für die Wirtſchaftspolitik hervor. Die Aus⸗ ſtellung ſei, wie alle im Dritten Reich, nicht Selbſtweck, ſondern beſtimmt, dem großen Ganzen zu dienen. Radiofabrik in Flammen 4 Tote, drei lebensgefährlich Verletzte. Paris, 20. Sept. In einer Radiofabrik entſtand ein Brand, der ſich mit großer Schnelligkeit ausbreitete. 0 a Vier Arbeiterinnen der Fabrik kamen in den Flammen um, drei weitere konnten nur mit lebensgefährlichen Verletzungen gebor⸗ gen werden. Ihr Juſtand iſt hoffnungslos. Fahlreiche Leichtverletzte erhielten Notver⸗ bände. Anhaltende Stürme Schiffahrt und Luftverkehr weiter behinder Brüſſel, 20. September. Der Sturm, der ſeit Anfang der Woche m Nordſeegebiet herrſcht, hat wieder zuge— iommen. Die Dampfer, die den Dienſt zwi— chen England und den belgiſchen Häfen ver— ehen, hatten große Schwierigkeiten, in Zeebruegge anzulegen. Die Seefiſcherei hat deträchtlichen Schaden erlitten. Von vier Fiſcherſchaluppen der Flottille von Zee— druege und Heyſt fehlt jede Nachricht. An der Küſte von Calais ſind durch den Sturm der letzten Tage Flugzeugtrümmer angetrieben worden. Aus dieſen Teilen ſind Zeichen wie„B. V.“ und„R. C.“ ſowie verſchiedene Zeitangaben, wie z. B. 16. 6., 13. 7. und 2. Auguſt 1935 feſtgeſtellt worden. Ein Verkehrsflugzeug, das mit 25 Fahr⸗ gäſten an Bord von Croydon nach Paris abgeflogen war, mußte nach 10 Minuten wieder umkehren. Das zum Verſchrotten verkaufte U-Boot, das ſich im Briſtol-Kanal von ſeinem Schleppdampfer losgeriſſen hatte und ohne Beſatzung abgetrieben war, iſt bei Cardiff geſtrandet. Wieder Streillrawalle in A5 A Neuyork, 20. Sept. Vor einer Neuyorker Möbelfabrik, in der geſtreikt wurde, kam es zu einem blutigen Zuſammenſtoß zwiſchen etwa 100 Streikpoſten und Arbeitswilligen, die in der Möbelfabrik ihre Arbeit wieder aufnehmen wollten. Bei der Schlägerei gab es ſieben Verletzte, von denen mehrere äußerſt ſchwer verletzt wurden. Proleſtſtreik in franzöſiſchen Häfen. Baris. 20. Sept. Die Dockarbeiter von —— Wo mochte ſie jetzt ſein? Vermutlich ſchon längſt ab— Marſeille und Le Havre haben einen 24 ſtündigen Proteſtſtreik beſchloſſen. Es han⸗ delt ſich um einen Sympathieſtreik mit den Dockern von Tunis und Algier, die gegen die Verwendung von Tankſchiffen zur Be⸗ förderung von Wein Einſpruch erheben. Auf Graf Luſtigs Spuren Aufſehenerregende Verhaftung eines ameri- kaniſchen Jalſchmünzers. Neuyork, 20. September. Beamte der Geheimpolizei nahmen in Union City im Staate New Jerſey einen ge⸗ wiſſen William Watts feſt, der beſchuldigt wird, Neuyork und andere Bezirke mit fal⸗ ſchen Banknoten überſchwemmt zu haben. Watts ſoll eines der Hauptmitglieder einer großen Falſchmünzerbande ſein, an deren Spitze ein flüchtiger Schwerverbrecher, der unter dem Namen„Graf Viktor Luſtig“ bekannt iſt, ſteht. In Watts Wohnung wurde eine vollſtändige Falſchmünzerwerk⸗ ſtatt und über 50 000 Dollar gefälſchte Banknoten, ſowie Platten zur Herſtellung von Alkoholſteuermarken und Reiſepäſſen beſchlagnahmt. Luſtig, der bereits einmal verhaftet werden konnte. iſt erſt kürzlich aus dem Bundesunterſu⸗ chungsgefängnis entflohen. Amundſen⸗ Aufzeichnungen gefunden. Moskau, 20. Sept. Der Leiter der Meteo⸗ rologiſchen Station auf dem Kap Tſchel⸗ juſkin teilte mit, daß von ihm auf der Inſel Starokodamſki in einer Entfernung von etwa 60 km von dem Kap Aufzeichnungen von Amundſen und von Mitaliedern ſeiner Expedition gefunden worden ſind. Es han⸗ delt ſich um eine Flaſchenpoſt, die von der Amundſen⸗-Expedition aus den Jahren 1918/19 ſtammt. Sie enthält Mitteilungen über die Lage und die Arbeiten der Expe⸗ ditionsteilnehmer. Eine zweite Aufzeich⸗ nung Amundſens iſt auf einer in der Nähe befindlichen Inſel entdeckt worden. b „Moderniſierte Leibeigenschaft“ Sowjetrußland vor dem Völkerbund. Genf, 21. September. Die Vertreter der fremdſtämmigen Nationalitäten in den Grenzgebieten Sowjetrußlands Aſerbeid⸗ ſchan, Georgien, Turkeſtan und Ukraine ha⸗ ben dem Präſidenten der Völkerbundsver— ſammlung eine Denkſchrift überreicht, in der dagegen proteſtlert wird, daß trotz der Aufnahme Sowjetrußlands in den Völker⸗ bund die moskowitiſche Unter⸗ drückungspolitik in dieſen Gebieten hemmungslos fortgeſetzt werde. Der Terror, die Religionsverfolgungen und die Zwangs⸗ arbeit beſtänden in vollem Umfange weiter. Als neue Tatſache von größter Bedeutung ſei die Maſſenabſchiebung der Be- völkerung aus den Grenzgebieten und ihre Erſetzung durch ruſſiſche Bauern zu verzeichnen. In der Akraine habe man einen Grenzſtreifen von 150 bis 200 Kilomeker als Verteidigungszone erklärt und die dortige Bevölkerung nach Nordruß⸗- land abgeſchoben. Die Reform der Kollektivwirt⸗ ſchaft ſei nur zum Schein erfolgt. Die Bau⸗ ern ſeien nach wie vor einer leicht moder⸗ niſierten Leibeigenſchaft unterworfen und ſeien ſtändig von Hungersnot be⸗ droht. Der Kampf gegen die Kulaken werde in unmenſchlicher Form weitergeführ!“ Anklage gegen Sonnenaufg. 5.44 Aus der Heime Gedenktage 21. September 1452 Der italieniſche Reformator Girolamo Savonarola in Ferrara geboren. 1558 Kaiſer Karl V. im Kloſter San Muſte in Spanien geſtorben. 1832 Der ſchottiſche Dichter Walter Scott in Abbotsford geſtorben. 1860 Der Philoſoph Arthur Schopenhauer in Frankfurt a. M. geſtorben. 1923 Der Schriftſteller Ferdinand Avena⸗ rius in Kampen auf Sylt geſtorben. Prot. und kath.: Evangeliſt Matthäus Sonnenaufg. 5.42 Sonnenunterg. 18.03 Mondaufg. 23.51 Mondunterg. 15.36 22. Sepiember 1593 Der Kupferſtechen Matthäus Merian d. Ae. in Baſel geboren. 1914 Kapitänleutnant Weddigen, der Füh⸗ rer von U-Boot 9, verſenkt drei eng⸗ liſche Panzerkreuzer bei Hoek van Holland. 1915 Joffres„Große Offenſive“ fang November). Prot. und kath.: Moritz Sonnenunterg. 18.01 Mondaufg.—.— Mondunterg. 15.59 Herbſtſtürme Nun wird es Ernſt mit dem Herbſt. Er hält nicht nur kalendermäßig ſeinen Einzug, ſondern hat auch ſchon das richtige Herbſtwet⸗ ter vorausgeſchickt. Stürme und Regenſchauer kennzeichnen ſeinen Weg. Das Sturmtief, das am Vortag noch über England lag, iſt mit ungewöhnlicher Geſchwindigkeit über die Nord⸗ ſee hinweggezogen. Im Bereich dieſes Gebie⸗ tes treten heftige Winde auf, die ſich ſelbſt in Berlin und in der Norddeutſchen Tiefebene zu Sturmſtärke ſteigern. In der Biele⸗ felder Gegend und im Bergiſchen Land richtete bereits Ende voriger Woche ein Wir⸗ belſturm große Verheerungen an. Vielfach kam es durch die vom Sturm entwurzelten Bäume zu empfindlichen Verkehrsſtörungen. Teilweiſe wurden die Leitungen der Stra⸗ ßenbahnen durchſchlagen. In Wuppertal wurden im Stadtteil Nächſtenbreck die Dächer von fünf Baracken teils abgedeckt, teils ſtark beſchädigt. Auch über dem ſogenannten Dra⸗ chenfelſer Ländchen am Rhein fegte unlängſt eine Windhoſe. Zahlreiche ſchwere Bäume, namentlich in den Gemeinden Meh⸗ len, Niederbachem und Königswinter wurden umgeſchlagen oder entwurzelt. An vielen Häu⸗ ſern ſind Dachziegel, Verzierungen und Auf⸗ bauten abgeriſſen worden. Auf Sylt richtete eine Sturmflut großen Schaden an. Mehrere Schiffe gerieten in Seenot. Am ſtärkſten tobte der Herbſtſturm an den engleſchen Küſten, wo er auch noch im In⸗ nern des Landes in ſeinen Ausläufern gefähr⸗ lich bemerkbar wurde. An der Südweſtecke Englands auf der Höhe der Scilly⸗Inſeln er⸗ reichte der Sturm 150 Stundenkilometer Ge⸗ ſchwindigkeit. Der 4000-Tonnen⸗Dampfer „Mary Kingsley“ iſt dort mit 50 Mann Be⸗ ſatzung und einigen Paſſagieren in Seenot geraten. Er hat eine Ladung Lokomotiven für Weſtafrika an Bord. Im ganzen Land ſind die Telefon⸗ und Telegrafenleitungen beſchä⸗ digt. Leider ſind auch ſieben Todesopfer zu beklagen. (bis An⸗ Borglohs Charakter bürgt mir dafür, daß mein ge⸗ Urheberrechtschutz: Fünt Förme- Verlag. Halle(Saale). Parkins ſchrieb: „Sehr geehrter Herr Borgloh! Ich erfülle hiermit die traurige Pflicht, Ihnen von dem geſtern erfolgten Ableben meines lieben Ver— wandten Hendrifk van Koſter Nachricht zu geben. Wie Sie wohl aus den Briefen unſerer Nichte Eva van Koſter erſehen haben, iſt unſer Vetter Hendrijk ſeit Monaten von einer zunehmenden Schwäche befallen geweſen. Dieſe Schwäche des Herzens hat nun zum Tode geführt. Hendrijk iſt in der vorigen Nacht ſanft entſchlafen. Eva ſelbſt iſt durch den Verluſt des Vaters ſo erſchüttert und elend, daß ſie Ihnen nicht ſelbſt ſchreiben kann. Der Arzt rät, ſie möglichſt bald nach dem Leichenbegängnis zur Erholung nach dem Süden zu ſchicken. Meine Frau wird Eva begleiten. Sollten noch irgendwelche beruf— lichen Dinge aus der Hinterlaſſenſchaft des armen Hen— drijt zu klären ſein, ſo dürfen wir wohl auf Ihre ge— neigte Hilfe rechnen. Eva läßt Sie herzlich grüßen. Sie wird Ihnen ſchreiben, ſobald ſie kann. In tiefer Trauer Ihr John Parkins.“ Tief erſchüttert las Friedrich Borgloh dieſen Brief. Es hatte ſechs Wochen gedauert, bis er ihn erreicht hatte. Nun war der väterliche Freund ſchon längſt unter der Erde, und er, Friedrich, hatte nichts geahnt. Er hatte Eva in den ſchweren Tagen nicht zur Seite ſtehen können, hatte nicht ihre Hand halten können, als ſie am Grabe ihres Vaters weinte. Er verwünſchte die Entfernung, die ihn von ihr trennte. gereiſt. Wie mochte es ihr gehen? Ob ſie ihm ſchreiben würde? Er war von einer ſtarken Unruhe erfaßt, die ſogar ſeinen Schmerz verdrängte. Am liebſten hätte er die Arbeiten abgebrochen und wäre ſofort nach England zurückgekehrt. Aber daran war nicht zu denken. Die For⸗ ſchungsgelder waren von der Univerſität Oxford und dem Tropeninſtitut für ſeine Reiſe extra bewilligt worden. Es wäre Pflichtverſäumnis geweſen, hätte er um perſönlicher Dinge willen ſeine Arbeiten hier abgebrochen. Auch war er viel zu ſehr leidenſchaftlicher Forſcher, als daß er ſo etwas hätte tun können. Er mußte alſo warten und hoffen, daß Eva ihm ſehr bald ſchreiben würde. Doch er wartete vergebens. Von Eva kam kein Lebens- zeichen. Dagegen kam vier Wochen nach der Todesnach— richt durch Parkins ein Schreiben mit dem Siegel des eng— liſchen Gerichts in London. Friedrich Borgloh öffnete es ahnungslos. Es war die Abſchrift des Teſtaments, das Profeſſor van Koſter hinter— laſſen hatte. Das Teſtament lautete: „Hiermit lege ich vor dem Notar Miſter Stemſon meinen letzten Willen nieder. Falls ich vor der Voll⸗ jährigkeit meiner geliebten Tochter Eva ſterben ſollte, ernenne ich meinen Verwandten John Parkins zu Evas Vormund. Parkins erhält als Erziehungsgeld für Eva die Hälfte der Zinſen meines Vermögens. Dieſe Zinſen betragen jährlich 1000 Pfund Sterling. Die Hälfte meines Vermögens, im Betrage von 50 000 Pfund Sterling, erhält Eva am Tage ihrer Volljährigkeit aus— gezahlt. Solange unterſteht das Vermögen der Ver— waltung Parkins, der es beſtens anlegen ſoll, und dem ich es zu treuen Händen übergebe. Die andere Hälfte meines Vermögens erhält mein junger Freund und Mitarbeiter Friedrich Borgloh, ſofern er meine Tochter Eva ſpäter heiratet. Dieſe Heirat zwiſchen Eva und Friedrich Borgloh iſt mein heißeſter Wunſch. Ich lege es meiner Tochter Eva ans Herz, ſofern Friedrich Borg— loh ſie um ihre Hand bittet, einzuwilligen. Friedrich liebtes Kind an ſeiner Seite geborgen wäre, als wenn ich ſelbſt meine Hand über ſie hielte. Kommt eine Heirat zwiſchen Friedrich Borgloh und meiner Tochter Eva nicht zuſtande, ſo hat mein Vetter Parkins aus dem Vermögen meiner Tochter Friedrich Borgloh eine ein⸗ malige Summe von 50000 Mark am Tage von Evas Volljährigkeit auszuzahlen. Dieſer Betrag ſoll es Fried— rich Borgloh ermöglichen, ſich eine eigene Exiſtenz als Forſcher zu ſchaffen, ſofern er bis dahin nicht ſchon durch ſeine eigene Tüchtigkeit ſoweit gekommen iſt. Meine freundſchaftlichen Gedanken begleiten ihn in ſeine Zukunft. Mein einziger Wunſch aber iſt es, daß Eva und Friedrich Borgloh ſich zuſammenfinden mögen. nd on den Hendrijk van Koſter.“ Tief erſchüttert las Friedrich Borgloh den letzten Willen des verehrten Lehrers und Freundes. Das Teſta⸗ ment war kurz nach Friedrichs Abreiſe aufgeſetzt. Offenbar friſch unter dem Eindruck der ernſten Erkrankung van Koſters. Das ganze Weſen van Koſters ſprach aus dieſem Teſtament: ſeine liebevolle Sorge für Eva, ſeine Freundſchaft für Friedrich, ſeine Fürſorge für ſeine wiſſenſchaftliche Zukunft. Ob wir dir dieſen letzten Wunſch erfüllen können, du Gütiger?, dachte Friedrich Borgloh. Nun, die Ent⸗ ſcheidung ſteht nicht bei mir. Eva iſt jetzt noch ein halbes Kind. Aber wenn ſie ſich entwickelt, wie ſie es verſprach, ſo könnte ich mir ſehr wohl vorſtellen, daß ſie mir ans Herz wachſen könnte, nicht nur wie eine geliebte kleine Schweſter, ſondern wie eine zärtlich geliebte Frau! Lange lag er in dieſer Nacht wach. Es war ein warmer, ſchwüler Abend. Er hatte die Fenſter des Bungalows weit offen. Um den weißen Moskitoſchleier, der über das ganze Bett geſpannt war, ſummten Nachtfliegen und Moskitos. Aber keine ver⸗ mochte durch das dichte Tüllgewebe hindurchzudringen. (Fortſetzung folat.) „ ˙W¹. 11 ̃ ̃ͤñl.]. 11 2 r 2= 2 S„ ———— 2 2 — S7 —— Als einſt einmal unſer Herr mit St. Peter dort, wo heute die Dörfer Immenſtaad und Hagnau liegen, unerkannt durch die Pfahlbauſiedlungen am Bodenſee wandelte, wurde er dort freundlich aufgenommen. Zum Danke ſchenkte er ſei— nen Gaſtfreunden die Weinrebe, und noch am gleichen Tage tranken ſeine Wirte bereits den ſüßen Meersburger, der auch heute noch die beſte Sorte der Bodenſeeweine iſt. So brachte die fromme Legende den Wein an den Rhein. Zum erſtenmal wird die Weinrebe in einer alten Urkunde zu Lorch im Jahre 832 erwähnt, und in der St.⸗Martins⸗Kirche zu Bingen ſteht die St.⸗Urban⸗Figur mit der Weintraube als Wahrzeichen des Schutzpatrons des rheiniſchen Weines. Der Gedenktag des Heiligen wird ſeit altersher zum 25. Mai gefeiert, als der Tag, an dem die Arbeit des Winzers enden ſoll und der Weinſtock der Sonne allein überlaſſen wird. Aeberall— der Wein Ueberall entlang des Rheins, vom föhnüberbrauſten Bodenſee bis zum verqualmten Köln herunter, überall dort, wo ſaftſtrotzende Trauben in der Südhangzone der Süße entgegenreifen, ſteht der Wein im Vordergrunde der Ge— ſchehniſſe, iſt der Wein Lebensnerv und Arbeitszweck der anſäſſigen Winzerſchaft, Handel und Gedeih geſchloſſener Gemeinden und Inhalt oder Motiv mancher ortsverwurzel⸗ ter Sage: hier ſtehen Oertlichkeit und frommer Bieder⸗ mannsſinn in urfächlichem Zuſammenhang. Ja, bis in die Ortsnamen hinein verflicht die Sage Wahrheit und Dich⸗ tung, und als der einſt ſo grauſam gemarterte St. Theoneſt bei Mainz zur Todesfahrt in eine durchlöcherte Weinkufe auf den Rhein geſetzt wurde, ſchwamm dieſes ſeltſame Fahr⸗ zeug, durch das Wunder einfaltsfrommer Gläubigkeit getra⸗ gen, glatt und ſicher durch alle Strudel des wildrauſchenden Bergfluſſes, bis es nach gurgelnder Talfahrt ſanft und ſachte am ruhigen Ufer ſtrandete und dort, in der Erinnerung an dieſe Kufe, den Ort Cuba villula entſtehen ließ. Es iſt dies das gleiche Caub, wo Blücher in einer froſtſtarrenden Sil⸗ veſternacht in allen Uferwirtshäuſern luſtig tanzen und zechen ließ, um an der Naſe der ſolcherart getäuſchten fran— zöſiſchen Spione vorbei, in aller Stille ſeine Kähne zum weltberühmten Rheinübergang anzuſetzen! In ehrfurchtsvollem Gedenken feiert Caub am St. Theoneſtius⸗Tag den Schutzpatron gerade dann, wenn mit der Weinleſe das junge Traubenblut den Keltern entſpringt und der Weinſegen des Jahres eingebracht iſt, den St. Ur⸗ bani im Mai eröffnet hatte! Schon in den Bergen des Oberlaufes klammert ſich die Rebe an die Ufer des Rheins und ſpielt in die Ereigniſſe längſt verklungener Geſchehniſſe hinein. Als anno 1476 hoch oben an der Schweizer Grenze der umliegende Adel das Städtchen Stein berannte und nichts gegen die wach— ſame Bürgerſchaft auszurichten vermochte, ſchmuggelte er. gleich den Griechen vor Troja, durch Liſt ſeine Reiſigen ein. Nur wurde dies, ortsſinnig abgeändert, mit Hilfe leerer Weinfäſſer getan, die, harmlos am„Welſchen Törli“ ge⸗ ſtapelt, zur tiefſchlafenden Mitternacht von einem mitver⸗ ſchworenen Bürger geöffnet werden ſollten. In dieſen Fäſ⸗ ſern aber war es dunkel, und beim langweiligen Zuwarten in ihren engen Verſtecken verloren die Brandmörder den Sinn für die Zeit und meinten, es ſei ſchon ſpätdunkler Abend, und das, was ſie draußen hörten, die Schritte ihres heimlich Verbündeten. In Wirklichkeit war es aber bloß ein pfiffiger Bäckerjunge, der da vorbeiſchlenderte und ihrem ungeduldigen Zufruf:„Iſt's ſo weit?“ gemächlich mit einem „No e Willi“(noch ein Weilchen) beantwortete, ſchleunigſt die Stadtwache alarmierte, die ihrerſeits mit ihren Spießen herbeirannte und gründlich unter dem Raubgeſindel auf⸗ räumte. Des Reiches Weinkeller Raſch, wie flieht und zu T Die edle Sorte ſetzt ſchon bei Burkheim und Sa wo einſt im 16. Jahrhundert ein kaiſerlicher Feldobriſt die Tokaierrebe aus Hungarien mitgebracht und in das Kaiſer⸗ ſtuhlgebirge eingeſetzt haben ſoll. In ſeiner Güte und in ſeinem Verlangen, dem ſtaubgeborenen Erdenmännlein das Leben roſiger zu geſtalten, breitet ſich der hilfsbereite Wein weit über die Üferberge in das Elſäſſiſche und den Schwarz— wold hinein aus. Vom Söller des Hambacher Schloſſes aus zeigte Sa— tan in gleißneriſcher Verführungsluſt dem Heiland das weit vor ihren Blicken ſich breitende Weinland der Rheinebene. Mit was anderem, als mit den verlockenden Herrlichkeiten des pfälziſchen Weins, mit dem fließenden Nektar der wein⸗ ſaubumrankten Sonnenhügel von Speier bis Ludwigshafen, von Mannheim bis Heidelberg hin, hätte der Höllenfürſt am Rhein den Gottes 4 — — N D: . 8 8 2 2 S 8 2 hn zur Abtrünnigkeit verleiten können? Doch der Herr betrachtete die trunken machende, im herbſt 1 fädendurchzogenen Sonnenglanz daliegende rebhügelbedeckte Landſchaft mit mildem Lächeln und entſchied die Frage auf gut pfälziſch:„B'halt's!“— Daraus wurde dann die Pfalz. Ein Sechſtel allen deutſchen Weines kommt allein aus dieſem Weinwinkel und trägt den auf Flaſchen gefüllten Frohſinn in alle deutſchen Gaue und in das feinſchmecke— riſche Ausland hin. Und mitten in der ſagenumwobenen, ſturmerprobten Kaiſerſtadt Speyer ſteht vor dem Dom ein ſteingehauenes Plantſchbecken, das jeweils vom neuernann⸗ ten Biſchof zum Einſtand für die Bürgerſchaft ſtrichvoll mit Wein gefüllt wurde und in anderen Zeiten dem um das liebe Leben rennenden Verbrecher Aſylrecht verlieh, wenn es ihm glückte, ſich rechtzeitig vor den nachſetzenden Ver— folgern in dieſen„Domnapf“ hineinzuſchwingen! „Diogenes in die Tonne kroch.“ Warum?„Weil gut und ſchön nach Wein ſie roch!“ ſteht irgendwo auf einem pfälziſchen Wirtshausſchild und leitet den Gedanken un— willkürlich nach Heidelberg hinüber, wo das weltberühmte Große Faß mit ſeinen 220 000 Litern Inhalt Zeugnis von der Faßbaukunſt des 17. Jahrhunderts ablegt. Eine Pum⸗ penleitung führt von ihm zum darüber befindlichen Königs- ſaal hinauf, und man brauchte ſich oben bloß an den Schwen— gel zu ſtellen, um ungemeſſene Löſchmaterie dem eigenen Durſte zuführen zu können. Im ganzen iſt dieſes Rieſenfaß nur dreimal gefüllt worden und iſt ſeit langem ſchon bis zur Unbrauchbarkeit undicht. Lob dem göttlichen Tropfen Selbſt dem Städtegründer erhob ſich der rheiniſche Wein. Als zur Franzoſenzeit, 1809, gegenüber von Mann— heim die Schanzen eines Brückenkopfes aufgeworfen wurden, erſtand mitten zwiſchen dieſen militäriſchen Anlagen ein einziges, ein⸗ ſames Wohnhaus. 1820 machte ein Weinhändler ein Lagerhaus daraus, errich— tete daneben einen Verlade⸗ krahn und ſchuf mit ſeinen paar Weinkähnen den An— fang von Ludwigshafen! Heute iſt dieſer der größte Binnenhafen des linken Rheinufers und mit ſeinen 100 000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Bayerns! Doch jedes Weinken⸗ ners Auge leuchtet freudig auf, wenn die Rede auf den Rheingau kommt. jenem Stück Rheinland⸗ ſchaft, das unterhalb Mainz an die Pfalz anſchließt und unter vielen anderen die weltberühmten Weinorte wie Rüdesheim, Eltville. Johannisberg, Aßmanns hauſen, Markobrunn, Er⸗ bach in ſich birgt. Seit je⸗ her lockten dieſe Juwelen in der Rheinkrone den ſanges— frohen Sänger herbei, wid⸗ meten die liederreichen Dich— ter ihren verherrlichenden Schwung dem Lobe des göttlichen Tropfens und liehen Dichterfürſten wie Goethe, Freiligrath, Eichen⸗ dorff, Scheffel, Geibel— um nur einige zu nennen— ihre Lieder zu ſeiner Ver⸗ herrlichung. Von Burkheim ange⸗ fangen, am Oberrhein, die Pfalz und den Rheingau entlang bis nach Hammer— ſtein hinunter, bis hin die Moſel, wo der Wei wein aufhört und der roter Sorte das Feld überläßt. die Moſel aufwärts, wo man die Landſchaft n durch der Boden des erhobenen Wein⸗ glaſes ſtatt durch das Fern⸗ gl betrachtet, überall auf — den Dichtern die Worte von den entzückten Lippen, ſingen die Lieder, hingeriſſen vom Duft der Weinblume, vom Wein, von ſeiner Frohluſt und vom Gedeihen und Segen der Ar— beit, von Glanz und Reichtum, von Wohlſein und Trinkluſt. Wo's guten Wein im Rheingau gibt. Läßt man den Mund nicht trocken, Drum, wer ein ſchönes Tröpfchen liebt, Beacht' den Klang der Glocken! Merk', ob du hörſt den vollen Baß, Ob dünn, ob ſchwach der Ton ſumm', Wo edle Sorten ruhn im Faß, Da klingt es: Vinum bonum! Vinum bonum! Vinum bonum! Doch wo die Rebe ſchlecht gedeiht, Muß man die Aeppel preſſen; Da wird gar klein die Seligkeit Dem Zecher zugemeſſen. Der Trank iſt matt, das Geld iſt rar. Man ſpart an Glock' und Klöppel— Und von dem Turm hört immerdar Man eins nur: Aeppelpäppel! Aeppelpäppel! Aeppelpäppel! Mein Sohn, wenn du den Ton vernimmſt, Da kann dein Herz nicht lachen, Da rat' ich, daß du weiter ſchwimmſt In dem bekränzten Nachen,— Doch wo das Baßgeläut erſcholl, Da kehre nicht, mein Sohn, um, Da labe dich der Andacht voll Und ſinge: Vinum bonum! Vinum bonum! Vinum bonum! D. von Hainſpach. dieſer mit goldperlend Wein überſchwemmten ſenſtrecke goldblau ſchillern⸗ den Weinherbſtes perlen n Aufnahme: Atlaphot Eine ſchöne Gitte: Der Winzerkuß Der Höniggruber Hannes war Roßknecht beim Stef⸗ felbauern. Als ſolcher hatte er wöchentlich zweimal in die Stadt zu fahren. Beim Hochwirt hatte er ſeine Einkehr. Hier war es, wo dem Hannes von einem Landfahrer ein Büchl aufgeſchwätzt wurde, ein Büchl, von deſſen Inhalt der gute Roßknecht keine Ahnung hatte. Nun war Hannes wohl ein Freund von Gekochtem und Gebratenem, aber durchaus nicht von Geſchriebenem und Gedrucktem. Nicht einmal den Hauskalender, der als einziges Erzeugnis des zeitgenöſſiſchen Schrifttums damals ins Dorf kam, würdigte er eines Blickes. Denn was Wiſſenswertes darin ſtand, wie die Jahrmärkte, Voll⸗ oder Neumonde, Feſtzeiten, Träch⸗ tigkeitsdaten und Maßzahlen, wußte er auswendig und viel⸗ leicht beſſer als der Kalendermann, der dieſe Dinge irgend⸗ wo abſchrieb. Für die erbaulichen Geſchichten, die ſich ſonſt noch in den Kalendern fanden, bekundete er nicht das ge⸗ ringſte Intereſſe und hatte es auch nicht nötig, da er auch ohne ſie bei der Ordnung war. Wer mochte es ihm daher unter ſolchen Umſtänden verargen, daß er alles Geſchriebene und Gedruckte als „Schmarrn“ bezeichnete, der, wenn er nicht geſchrieben und gedruckt, ſondern mit viel Schmalz in der Pfanne gebraten war, ſich als ſeine Leibſpeiſe erfreuen durfte. Wie der Hannes heimkam, ſchmiß er das Büchl voll Aerger und Verachtung auf den Tiſch. Seine Herrin, die Steffelbauernwittib, die ihm eben die Nachtſuppe auf den Tiſch ſtellte, fing das Büchlein mit flinkem Zugriff auf und verſenkte ſich gleich in ſeinen Inhalt. Nach der Suppe ver⸗ zog ſich der Hannes auf ſein Lager im Roßfſtall, aber die Bäuerin kam von dem Büchl nicht los. Nicht einmal die Geiſterſtunde ſchreckte ſie in ihre Kammer. Sie las mit auf⸗ gewühltem Herzen, zwiſchen Hoffen und Bangen, mit ge⸗ ballten Fäuſten, mit frohlockendem Jubel, und als ſie beim erſten Hahnenſchrei das Büchl endlich ausgeleſen hatte, drückte ſie es an ihren Buſen und ſprach: „Ja, es gibt noch eine Gerechtigkeit. Die Tugend hat geſiegt. Tauſend⸗ und tauſendmal vergönn ich's der armen Näherin, daß ſie den reichen Kommerzienrat gekriegt hat, und der junge Graf führt gar das bildſchöne Hüterdirndl heim in das Schloß ſeiner Ahnen. Ha— und die verruch⸗ ten Lumpen erreicht alle die Rache zur rechten Zeit. Dieſer Arbogaſt, dieſes Scheuſal, dieſe alte Zuchtel, die Gräfin, dieſer elende Bazi, der rote Hias— alle holt ſie der Teu⸗ fel! Und zum Schluß gibt es gleich zwei glückſtrahlende Brautpaare— o, wie ſchön! Schöner kann's auch im Him⸗ mel nicht ſein! Ja, wenn die wahre Liebe triumphiert, da geht einem das Herz auf. Wird die Brombeckin Augen machen, wenn ich ihr dieſes Romanbüchl zum Leſen gebe! 8 Da ſteht ſchier al⸗ les drinnen, was es Schönes und Schlechtes gibt auf der Welt. Da kriegt man erſt einen Begriff vom Leben!“ Die Steffel⸗ bäuerin iſt die nächſten Tage ganz geiſtesab⸗ weſend. Sie lebt immer noch in der Welt des Ro⸗ mans. Ja, es wird noch ärger, wie die Bormbeckin das Büchl wieder⸗ bringt. Sie iſt in Zähren aufgelöſt über das Glück der Helden. Wie wun⸗ derbar waltet die Vorſehung, daß ſie gerade noch im letzten Augenblick die Kugel aus dem Stutzen des jun⸗ — Wie der Hannes * heimkam, ſchmiß er das Büchl voll Aerger und Ver- gen Grafen in achtung auf den Tiſch. das tückiſche Herz des Hias lenkt. Eine Sekunde ſpäter— und der rote Hias hätte den jungen Grafen umgelegt wie ein Stück Wild. „Das wenn geworden wär, das hätt ich nicht über⸗ lebt“, verſchwört ſich die Brombeckin. „Und der Arbogaſt erſt!“ entrüſtet ſich die Steffelbäue⸗ rin.„So eine Hundsgemeinheit von einem gebildeten Men— ſchen! Der ſchreibt einen ſolchen Brief an den Kommerzien⸗ rat, verſteht ſich, ohne Unterſchrift, daß man glauben möcht, was wohl die unſchuldige Näherin für ein ausgeſchämtes Ziefer ſein müßt. Da hört ſich einfach der Glauben auf. Den Kunden, wenn ich ihn hätt, dem tät ich ſeine Todſünden⸗ pratzen auf der Herdplatten röſten. daß er keinen ſolchen Brief mehr ſchreiben tät.“ „O mei!“ jubelt die Brombeckin entzückt auf.„Jetzt werden die Brautpaare den Himmel auf Erden haben. Oh, ich kann mir's ſo gut vorſtellen, wie die Rofl, das brave Hüterdirndl, dem jungen Grafen den ganzen Tag am Bu⸗ ſen liegt. Nein, ſo ein Glück! Da muß ich allemal wieder weinen vor lauter Freud, grad als wenn ich die Rofl ſel⸗ ber wär.“ „Ich hab meiner Lebtag noch keinen Grafen geſehen“, fährt die Steffelbäuerin fort.„Aber den Grafen im Büchl merk ich mir mein Lebtag. Reſpekt! Der Kaiſer ſelber hätt ihm ſeine Tochter zur Frau gegeben, aber nein, ausgeſchla⸗ gen hat er ſie, weil er von ſeiner Rofl, dem blutarmen Hü— terdirndl, nit laſſen kann. Ueber die erſte Liebe ſteht halt nichts auf!“ Indeſſen wandert das Romanbüchl von Haus zu Haus, von Hand zu Hand, bis kein Erwachſenes mehr im Dorf iſt, das es nicht geleſen hätte. Alle Herzen ſind aufgewühlt wie von einem welterſchütternden Ereignis. Ernſte, hausgeſeſſene Ehemänner möchten auf einmal Kommerzienräte und junge Grafen ſein, und die mitgiftſchwerſten Bauerntöchter ſeufzen nach den Romanrollen von blutarmen Näherinnen und bild⸗ ſauberen Hüterdirndln. Das ganze Dorf iſt in Aufruhr. Auf Wegen und Ste⸗ gen machen ſich die Herzen Luft über das Geleſene. Unbe⸗ l Von ß Schrong- mer Heimdall ſchreiblich iſt die Wut über die Lumpen in den Romanen, und nur beim Gedanken ſchon an dieſe Bazi zuckt den Män⸗ nern die Hand nach der Hoſentaſche mit dem Griffeſten. Die Arbeit ſtockt in Haus und Feld. Die Dirnen laſſen Stuben und Ställe verludern, und wenn ſich auf der Gaſſe ein Wagenrad rührt, reißen ſie Türen und Fenſter auf, ob nicht ein Kommerzienrat oder gar ein junger Graf vorfährt, um ſie heimzuholen in das Schloß ſeiner Ahnen. Alle Her⸗ zen ſind heimlicher Glücksahnungen voll, die ſich einmal auf wunderbare Weiſe erfüllen müſſen wie in dem Romanbüchl. Und wie dann der Herbſt und die Zeit zum Dreſchen kommt, da ſagt der Peterbauer zu ſeinen Dreſchleuten: „Leut, merkt auf— jede Garbe, die wir heute dreſchen, iſt ein rater Hias oder ein Arbogaſtbazi oder ein altes Grä⸗ finnenziefer. Heut laſſen wir uns die Wut richtig aus.“ Und ſo geſchieht es auch. Seit Menſchengedenken iſt im Dorf nicht ſo wuchtig mit den Flegeln dreingehauen worden wie ſebligesmal beim Peterbauer. Der einzige, der vom all⸗ gemeinen Aufruhr unberührt blieb, war der Höniggruber Hannes, der Roßknecht der Steffelbäuerin. Wohl merkte auch er das gänzlich verwandelte Weſen des Dorfes, hörte Worte des Grimmes über gewiſſe Unholde und die zarteſten Seufzer, aber er wußte nicht, daß er allein dieſes Heil oder Unheil angeſtiftet hatte mit ſeinem Romanbüchl. Als ihm dann ſeine Bäuerin auf die Fragen endlich die zutreffende Auskunft gab, da packte er das gänzlich zerleſene, fettfleckige, tränenverſchmutzte Büchlein und ſchmiß es in den Ofen, in⸗ dem er das Wort„Schmarrn“ ſprach. Unſer guter Hannes ragte als unbewegter Fels aus dem allgemeinen Wogenprall der Romanbegeiſterung, und dieſer Umſtand gab ſeiner Herrin, der Steffelbäuerin, den Gedanken ein, als könnte der Großknecht auch ſo ein ver⸗ kappter Graf ſein wie in dem Romanbüchl. Und ſo machte — ſie ſich mit der Zeit immer zutunlicher um ihn herum, vis ſich das erlöſende Wort eigentlich von ſelbſt ergab. Die Tatſache, daß die Steffelbauernwittib ihren Roß⸗ knecht heiratete, gab der allgemeinen Romanbegeiſterung eine derartige Schwenkung aus dem Reich der Einbildung in das der Wirklichkeit, daß niemand mehr das Glück der armen Näherin und des bildhübſchen Hüterdirndls beſchrie oder beträumte. Der Roman war plötzlich aus allen Herzen verflogen und wich der lebendigen Wirklichkeit, indem der handfeſte Roßknecht Hannes Höniggruber ſeine Brotgebe⸗ rin als Braut zum Altare führte. So iſt ihm ſein Roman⸗ büchl auf weitem Umweg unbewußt und ungewollt zum Lebensglück ausgeſchlagen, das ihm ebenſogut zu gönnen iſt wie dem glückhaften Helden in dem„Schmarrn“. Da packte er das gänzlich zerleſene, fetifleckige, kränen⸗ verſchmutzte Büchlein und ſchmiß es in den Ofen, indem er das Wort„Schmarrn“ ſprach. Zeichnungen(2): Grunwald eee Georg Brandt kam mit dem Nachmittagszug an. Ein wackliger Einſpänner brachte ihn zum„Schwarzen Bären“, dem einzigen Hotel der Stadt. Ganz ſchnell fiel die Däm⸗ merung ein. Die Herbſtluft hatte etwas Abweiſendes. Durch die einſamen Straßen blieſen lebhaft wirbelnde Windſtöße dürres Laub. Der Empfang in der Heimat war durchaus nicht verheißungsvoll. Vielleicht war es überhaupt Unſinn geweſen, zu dieſer Jahreszeit nach Ranſtädt zu kommen, dachte Brandt, als er ſpäter über den Marktplatz ging, um vor dem Abend⸗ eſſen noch ein paar Schritte durch das Land der Erinne⸗ rungen zu tun. Da ſprach plötzlich eine Stimme aus dem Halbdunkel zu ihm:„Guten Abend, Herr Doktor! Nun— wieder da⸗ heim?!“ Es war der Friſör, der dienernd vor ſeinem Laden ſtand. Er machte eine einladende Geſte dabei. Zögernd ging Georg über die Schwelle. Vielleicht war es ganz gut, wenn man ſich raſieren ließ. Man konnte ja nicht wiſſen, ob am Abend doch einer der alten Bekannten im„Schwar⸗ zen Bären“ auftauchte. „Sie alſo ſind der jetzige Verſchönerungsrat von Ran⸗ ſtädt?!“ meinte Brandt jovial und ließ ſich ſchwer in den Stuhl fallen. Die ſchmalen Lippen des jungen Menſchen verzogen ſich zu einer ſtummen Grimaſſe. „Iſt auch alles da, ſcharfes Meſſer, leichte Hand?“ fuhr Georg fort und überlegte ſich krampfhaft, wo er das Geſicht dieſes Burſchen ſchon einmal geſehen hatte. Der Friſör ſtrich liebkoſend über 1 ſeine blitzende, zweiſchnei⸗ 2 dige Klinge, ſeine zu⸗ 1 ſammengekniffenen ö 75 Augen blinzelten dabei:„Ganz neu und ſcharf wie Gift! Geht durch Haut Knochen, wenn's ſein ſoll— l!“ In Georg ſtieg ein unangenehmes Gefühl auf. Der Barbier griff nach dem Meſſer:„Der Herr Doktor ken⸗ nen mich wohl nicht mehr? Natürlich nicht! Ich war ja damals noch ein Junge—“ Alſo doch! So dachte ſich Georg. Mir war es doch gleich ſo.„Hm— wo war es doch gleich?“ fragte er dann. „Wenn der Herr Doktor ſich erinnern wollen— an die alte Swoboda— die draußen am Walde wohnte— wo der Herr Doktor ſeine Jagd hatte.— Ich bin ihr Sohn!“— In Georg Brandt ſtieg plötzlich eine Erinnerung auf. Rich⸗ tig: das war ja das alte Weib mit den roten Haaren ge⸗ weſen, mit der er ſo viel Scherereien gehabt hatte! Sehr behaglich wurde ihm dabei nicht. Er hatte ein ſchlechtes Gewiſſen in dieſer Sache.„Richtig—“, ſagte er gewollt gleichgültig,„— ich erinnere mich ganz dunkel! Wie geht es denn Ihrer Mutter jetzt?“ Ein häßliches Grinſen huſchte über das Geſicht des Ra⸗ ſierers:„Danke für die gütige Nachfrage! Sie iſt nämlich Zeichnung: Grunwald. Georg war einer Ohnmacht nahe. Mit letzter Kraft ſtieß er einen ſchwachen, klangloſen Schrei hervor. ſchon lange tot! Und vielleicht iſt ſie wieder mit der alten Lona zuſammen— der gelben Katze meine ich— die der Herr Doktor damals erſchoſſen haben—!“ Georg ſtieß haſtig hervor:„Das iſt eine Lüge! Ich habe die Katze damals nicht erſchoſſen! Und was zum Teu⸗ fel fangen Sie jetzt mit dieſer alten Geſchichte an?! Beeilen Sie ſich lieber—:!“ „O, Verzeihung—“, ſagte der Barbier, ohne ſich aus der Faſſung bringen zu laſſen,„Sie haben recht, ich gehe etwas langſam vor! Aber ich meine, der Herr Doktor ſoll⸗ ten es dabei laſſen!— Herr Doktor haben einen wohl⸗ genährten Hals— wenn da das Meſſer in der Eile mal ein bißchen zu tief ginge—“ Doktor Brandt fühlte, wie der andere ihm beinahe wollüſtig über das geſtraffte Fleiſch ſtrich und auf ſeinen Kehlkopf drückte. Der kalte Schweiß trat ihm dabei auf die Stirn. Er dachte auch daran, plötzlich aufzuſpringen, aber wer konnte wiſſen, ob dieſer heimtückiſche Burſche nicht flin⸗ ker war als er. Aeußerlich ruhig, lehnte er ſich in den Stuhl zurück. Nur nichts merken laſſen! „— ne Lüge war es eigentlich nicht“, nahm der Bar⸗ bier das Geſpäch wieder auf,„— meine Mutter hat mir's oft genug erzählt! Die Lona war ein ſo unendlich gutmüti⸗ ges und treues Tier— niemals ging ſie wildern—“ Durch den ſchmalen Spalt ſeiner Wimpern funkelte es grün. Kommt denn kein Menſch— kommt denn keiner, der mich aus den Händen dieſes Wahnſinnigen befreit, durch⸗ zitterte es den Doktor. Er wußte genau, damals hatte er ſich nicht ganz korrekt benommen, aber dieſe gelbe Beſtie— „Bitte, die andere Seite. Herr Doktor——“ Georg drehte den Kopf. „— alſo, um nochmals auf die Geſchichte mit Lona zu kommen, das hätten Sie damals nicht tun ſollen, Herr Doktor! Einfach wegknallen! Tut das ein guter Menſch?!“ „Ich hätte ihr den Wert erſetzt, wenn ſie in ſchicklicher Weiſe darum gebeten hätte—“ ſtieß Brand glutrot hervor. „Möglich— möglich! Aber Mutter war wohl zu dumm, um— ſchicklich zu bitten! Sie hatte ſo ne komiſche Idee, daß ſie ein Recht beſäße, eine Entſchuldigung und Entſchädigung zu verlangen!! Sie war nun einmal ſo. Und das hat ihr dann wohl auch das Herz gebrochen, als ſie einſah, daß man gegen das— Jagdrecht des Herrn Dok⸗ tor nicht an kann! Nun ja— arme Leute— arme Leute—“ Eine Fliege ſummte durch die Raſierſtube, geſchäftig ging der Perpendickel der Schwarzwalduhr hin und her. Draußen klopfte der Regen gegen die Scheiben. „— und wiſſen Sie, was meine Mutter noch auf dem Totenbett geſagt hat? Dieſer Menſch, hat ſie geſagt, dem ſoll es mal genau ſo ergehen, wie meiner armen Lona! Ich haſſe ihn ſo, daß ich ihm auch jetzt nicht verzeihen kann! Und auch du ſollſt ihn haſſen, hörſt du's. Junge?! Und du ſoll an dieſen Haß denken, wenn du ihn mal unters Raſier⸗ meſſer bekommen——“ Georg war einer Ohnmacht nahe. Mit letzter Kraft ſtieß er einen ſchwachen. klangloſen Schrei hervor. Der Barbier trat erſchrocken zurück:„Fühlen ſich der Herr Doktor nicht wohl?——— Vielleicht ein Glas Waſ⸗ ſer gefällig—?“ Eilig brachte er eine Karaffe. „Hoffentlich habe ich Sie nicht erſchreckt?! Lieber Gott, das ſind ſo Jugenderinnerungen! Und das arme Frauchen, ſie lag ja damals in Fieberphantaſien——“ Georg ſtand mühſam auf. Er legte ein Geldſtück auf den Tiſch und griff nach ſeinem Hut. „Darf ich vielleicht ſonſt noch dienen: Kölniſch Waſſer? Zahnpaſta?“ Brandt verneinte ſchwach und ſteckte das reſtliche Geld zurück ins Portemonnaie. Mit einem tiefen Bückling riß der Friſör die Tür auf und ſagte verabſchiedend:„Wünſche einen recht ſchönen, guten Abend! Und geſegneten Appetit auch im„Schwarzen Bären“—!“ In ſeinen Augen ſiand ein triumphierendes, geſättigtes Lächeln dabei.— Georg Brandt reiſte noch in derſelben Nacht. att, ell, nd riff r eld ih ſche elit 15 2 Alulglort ein IIrchostor . Frauen im Büro, in der Fabrik, hinterm Ladentiſch, in der Hauswirtſchaft— ſo ſelbſtverſtändlich und gewohnt iſt jedem Menſchen die weibliche Betätigung auf dieſen Ge⸗ en, daß man wahrlich kein Wort darüber zu verlieren ht. Ganz etwas anderes aber iſt es, wenn man Frauen gegnet, die die einzigen in ihrem Beruf ſind oder zu den ganz wenigen ihres Wenn man zeitlebens i Dirigenten am Pult geſehen hat, der ſein Orcheſter im ſchwarzen Frack mit weißem ſteifen Hemd dirigi dann iſt man nicht wenig erſtaunt, plötzlich an dieſer anſcheinend dem männlichen Geſchlecht vorbehaltenen Stelle eine Frau ſtehen zu ſehen. Die Locken fliegen bei ihren temperament⸗ vollen Bewegungen hin und her, das Geſicht iſt i geſpannt, das ſchwere Kleid mit dem kleinen weißen Einſatz gibt den gleichen Willen zu ernſter Feierlichkeit auch im äußeren Auftreten kund, wie wir es vom Manne auf dieſem Poſten gewohnt ſind. Der brauſende Beifall am Schluß des Abends zeigt, daß auch die Frau als Dirigentin etwas zu leiſten vermag.— Dieſe Frau iſt nun beileibe kein Menſch, der etwa auf einſamen Höhen wandelt, unn r den Dingen des Alltags. Im Gegenteil, die Dirigentin iſt daheim Mutter zweier Kinder und die Seele eines großen Haushaltes, die keine weibliche Pflicht über ihrer muſikali⸗ ſchen Arbeit vernachläſſigt. Ein jahrelanges, ſyſtematiſches Studium hat ſie zum Dirigentenberuf geführt. Es war eine Notwendigkeit für ſie, ſie mußte ganz einfach aus einer großen Begabung heraus den Weg der Dirigentin gehen, auch wenn er noch ſo ſonderbar und einmalig für eine Frau zu ſein ſcheint. * Ebenfalls aus innerem Zwang heraus wird eine an⸗ dere Frau Gartengeſtalterin. Vieles legt ſich ihr Eine der wenigen deulſchen Fliegerinnen: Elly Beinhorn. in den Weg, vor allem der oft wiederholte Einwand, daß dieſer Beruf, zu dem man ſchon vor Tau und Tag auf den Beinen ſein muß, zu ſchwer für weibliche Kräfte wäre. Sie geht trotzdem zur Gartenbauſchule und fühlt ſchon nach kurzer Zeit, daß eine bedenkliche Neigung zu unerträglichen Kopfſchmerzen immer mehr ſchwindet, je länger ſie in der freien Natur arbeitet. Sie wird kräftiger, ſehniger, und gegen die große Müdigkeit nach einem langen Arbeitstag gibt es ein einfaches Mittel: Mit dem letzten Biſſen des Abendbrotes ins Bett gehen und bis zum nächſten Morgen durchſchlafen. Der Weltkrieg weiſt ihr in jungen Jahren, viel eher, als ſie ſelbſt je gedacht hätte, einen großen Poſten in eince Gutsgärtnerei zu. So iſt ſie eines Tages Gärt⸗ nerin und Gartengeſtalterin, wie ſie es als Kind geträumt hat, als ſie nur mit Blüten, Blättern und Früchten ſpie⸗ len wollte, während die Altersgenoſſinnen bei den Puppen ſaßen. Heute hat ſie viel zu tun. Mit dem erſten Sonnen⸗ ſtrahl reißt ſie morgens das Auto aus der Garage, fährt hinaus in kleine Siedlergärten und rieſige Schloßparks und ſitzt nachmittags am Zeichenbrett, um immer neue Pläne zu entwerfen, wie man am beſten, ſchönſten und naturhaf⸗ teſten ein Stück unbebauter Erde in einen blühenden Gar⸗ ten verwandeln kann. * Ganz anders iſt der Weg der Taxichauffeurin in ihren Beruf. Man ſieht ſie am Droſchkenhalteplatz in der lungen Reihe der Wagen ziemlich am Ende ſtehen. Die Schirmmütze macht es beinahe ſchwer, ſie als Frau heraus⸗ zuerkennen. Aber ihre Hände ſind ſo merkwürdig beſchäf⸗ tigt, und der Kopf iſt in einer typiſch weiblichen Haltung geſenkt, weil ſie nämlich— ſtrickt! Sie denkt nicht daran, ihre Wartezeit zwiſchen den einzelnen„Fuhren“ in der Kneipe oder im müßigen Geſprüch mit den Kollegen zu ver bringen. Sie weiß Beſſeres damit anzufangen und ſtrickt für Mann und Sohn daheim ein warmes Kleidu. n gsſtück nach dem anderen. Und das Taxifahren? Leicht lit es nicht, auch ſehr, ſehr anſtrengend. Aber ſeitdem ſie die Nachtfahr⸗ ten gufgegſtellt hat, iſt chr ſchon viel geholfen Sie fährt ihre Tour von 6 Uhr früh his nachmittags, dann geht es nach Haus ins Bett, und nach zwei Stunden Schlaf wartet der Haushalt, die Küche, die Wäſche, der ZSelfene Fraden berufe h, wenn n ſchweres und da über Waſſer lich nahm des⸗ Mann und der Sohn. Schöner wäre es natür ihr Mann am Steuer ſitzen könnte, er hat al Kopfleiden aus dem Schützengraben mitge mußte irgend etwas geſchehen, um die Fan zu halten. Sehr beſcheiden, ſehr ſelbſtr eruf der Taxich halb die Frau den 8 eurin auf ſich. Mi den Schwierigkeiten ihres Berufes ſie fertig, indem ſie den 8 iſten e hin und wie ben, ihr als Frau zu nahe t lediglich in Er Steuer ſitzt. N ſchnell den nötigen Reſpekt vor dieſer tapferen Frau und Mutter, die als Taxichauffeurin die Ihren ernährt. * Wenn man ins Muſeum geht und plötzlich deckt, daß der rektor dies tbaren Samn eine N ird man nicht lange zögern, f heres auch i dieſen ſo au ordentlich ſeltenen Frauenberuf zu erfahren. In ganz Deutſchland, ja wahrſcheinlich in ganz Europa gibt es nur eine einzige Muſeumsdirektorin. Ihr Berufsweg iſt überdies völlig an⸗ dersartig geweſen als bei den Frauen, denen man ſonſt als den einzigen auf ihrem Gebiet begegnet. Als Mitarbei⸗ terin des inzwiſchen lange verſtorbenen Mannes, als Be⸗ gleiterin auf ſeinen Forſchungsreiſen, ohne jede fachliche Vorbildung iſt dieſe Frau in ihren Poſten hineingewachſen. Es iſt die Kraft des liebenden Herzens geweſen, die ſie an der Seite ihres Gatten zu wiſſenſchaftlicher Arbeit geführt hat. Dann aber haben Fleiß, Klugheit und Unermübdlich⸗ iſt, wi Das Geſicht der Dirigentin iſt energiegeſpannt. 1 ren mugehyolſen, ſie zu dem zu machen, was ſie heute iſt: Eine erſte Kennerin ihres Fachgebietes, eine Frau, die„ihr“ Muſeum nicht nur einer beſtimmten Schicht von Intereſſier⸗ ten offenhält, ſondern die alle Volksgenoſſen heranzieht, ganz gleich ob Arbeiter. Mediziner,. Juriſt oder Köchin. * Morgens an der Flugmaſchine, abends am Vortrags⸗ pult, ſo begegnet einem die Fliegerin. Sie iſt eine von den wenigen in Deutſchland, die den Flugſport zum Beruf gewählt haben. Aus einer unbezähmbaren Luſt in die Weite, aus einer Begeiſterung für den Luftſport, die nie⸗ mand zurückhalten konnte, iſt ſie ihren Weg gegangen. Ganz plötzlich erklärte die bis dahin brave Tochter ihrem Vater, daß ſie nun Fliegerin werden wolle. Pilotenexamen, erſte Landſtreckenflüge, dann die Erkenntnis, daß man als deutſche Fliegerin die Mittlerin deutſchen Kulturguts und deutſcher Leiſtung in der ganzen Welt ſein kann. Wetter⸗ gebräunt und ſportgeſtählt ſieht ſie aus. Auf Fahrten, die ſie faſt ſchon über die ganze Erde geführt haben, wird ſie überall begeiſtert empfangen, wo ſie auch hinkommt. Die Eingeborenen beſtaunen das Wunder der fliegenden weißen Frau, die Europäer bewundern die ſportliche Leiſtung, und e Deutſchen, denen ſie faſt immer auf ihren Flügen in Aſien, Afrika oder Amerika begegnet, freuen ſich über die Verbindung mit der Heimat, die durch ſie geſchaffen wird. Aber beileibe ſoll man nicht glauben, daß ſie etwa „mur“ fliegt. Zu ihrem Beruf gehört außerdem ein gutes Stück techniſcher Kenntniſſe, außerdem muß man zu ſchreiben und zu reden verſtehen, und zwar nicht nur ſo, wie es die meiſten Menſchen können, ſondern ſo, daß ſowohl die Leſer in Zeitungen, Zeit⸗ ſchriften und Bü⸗ chern es begei⸗ ſtert verſchlingen als auch die Zu⸗ hörer im Vortrag, im Kulturfilm, in der Wochenſchau nicht genug davon hören können. Die Flugmaſchine der Fliegerin trägt weithin ſichtbar ihren Wahlſpruch: „Wo ein Wille iſt, da iſt auch ein Weg“. Mit Mut, Ausdauer und Energie erreicht die Frau auch in dieſem Beruf al⸗ les, was ſie will. S. Pfankuch. Ernſte Jeierlichkeit kennzeichnet die Dirigentin. Aufnahmen: Pfankuch(2), Atlantic(1). Für die Gaus frau 20 80 VER ονWe)s lc, D== Fu Dit ScHhoöut htegSTFRUCHT Die Fülle der Frucht, die der Herbſt für die Tafel und für die Küche ſchenkt, verlangt viel Umſicht von der Haus⸗ frau. Zumal dort, wo ſo verwertet werden ſoll, daß nichts verdirbt und ihre Tiſchgenoſſen doch auch der Früchte nicht überdrüſſig werden. Gerade der Apfel, die ſchönſte Herbſt⸗ frucht, bietet unzählig viele Verwendungsmöglichkeiten, von denen einiges Wohlſchmeckendes hier genannt ſei. Apfeltaſchen. 150 Gramm Butter, 200 Gramm Zucker und 2 Eier werden ſchaumig gerührt. 500 Gramm geſiebtes Weizenmehl, 1 Backpulver, abgeriebene Zitronen— ſchale und ein wenig Milch werden dazu gerührt und das Ganze zu einem Teig verarbeitet, den man etwa einen hal⸗ ben Zentimeter dick ausrollt. Davon ſticht man runde Schei⸗ ben aus. Geſchälte, fein gehobelte Aepfel vermiſcht man mit Zucker, Roſinen, einer Priſe Zimt, beträufelt ſie mit Rum, belegt die Hälfte der Teigplatten damit, legt die an⸗ dere Hälfte darüber und drückt ſie an den Rändern feſt zu⸗ ſammen. Die Taſchen werden auf ein gefettetes Blech ge— legt, mit gequirltem Gelbei beſtrichen, mit Zucker beſtreut und gebacken. Apfelkuchen mit Mürbeteig. Man ſtellt aus 4 Pfund Mehl, 2 Eiern,* Pfund Butter oder Margarine, 4 5 4. „ Pfund Zucker und 1 Gläschen Rum einen zarten Mürbe⸗ Aufnahme: Schoepke Sehr beliebt ſind die Wunderäpfel. teig her, rollt ihn aus, belegt ein gebuttertes Blech damit und bäckt ihn kurz an. Dann belegt man ihn dicht mit Apfelſcheiben, die man vorher gezuckert und mit wenig Rum beträufelt durchziehen ließ, ſtreut gut gewaſchene Ko⸗ rinthen dartiber und läßt den Kuchen fertig backen. Man kann dann mit gezuckertem Eisſchnee überſtreichen und den Kuchen noch einige Minuten überbacken laſſen. Aepklel in Weingelee. Etwa u 1 Pfund Aepfel werden geſchält, in Viertel geſchnitten, vom Kerngehäuſe 2 befreit und in Weißwein mit etwas abgeriebener Zitronen⸗ ſchale und Zucker weich gedünſtet, ohne zu verkochen. Dann werden die Aepfel mit dem Schaumlöffel vorſichtig in eine Glasſchale gelegt, die Flüſſigkeit wird mit ausgelöſter Ge⸗ lantine verrührt und über die Aepfel gegoſſen. Das Gelee wird mit Schlagſahne verziert. Wunderäpfel. Große Aepfel werden gewaſchen, gut getrocknet, das Kerngehäuſe wird ſo weit herausgebohrt, daß nur noch eine kleine Unterlage ſtehen bleibt. In die Höhlung wird etwas Zucker geſtreut, Rum geträufelt und mit Marmelade oder Preißelbeerkompott gefüllt. Die Aepfel werden in einer gefetteten, mit geriebener Semmel aus⸗ geſtrichenen Form im Ofen bei ſchwacher Hitze gebraten. Apfelereme. 1 Pfund gebratene Aepfel werden durch ein Haarſieb geſtrichen, 2—3 Eiweiß werden zu ſtei⸗ fem Schnee geſchlagen und damit vermiſcht. Der Saft einer Zitrone, etwas abgeriebene Zitronenſchale werden hinzu⸗ gefügt. Man ſchmeckt mit Zucker und Rum ab. Die Creme wird eine Stunde gerührt. Linzer Apfeltorte. Einen guten Mürbeteig rollt man etwa einen Zentimeter dick aus, legt eine Platte davon auf den Boden einer gebutterten Springform und ſtreicht recht dick eingekochtes Apfelmus darüber, dem man vorher den Eierſchnee, Korinthen und einen Schuß Rum hinzuge⸗ fügt hat. Von dem Reſt des Teiges legt man kreuzweiſe Streifen über die Torte, belegt die Seitenwände mit Teig⸗ ſtreifen, glaſiert mit Glaſurzucker und bäckt bei guter Hitze goldbraun. Apfelwaſſer. Ein recht ſchöner ſaurer Apfel wird gewaſchen, in dünne Scheiben geſchnitten und mit kochen⸗ dem Waſſer übergoſſen. So bleibt er zugedeckt etwa eine Stunde ſtehen. Dann wird der ſo entſtandene Apfelſaft durch ein feines Sieb gegoſſen, mit Zucker geſüßt und even⸗ tuell etwas Weißwein dazugegoſſen. E. Schoepke. Nützliche Winke gefällig? Jede Tapete kann man ſo präparieren, daß ſie jeder⸗ zeit abgewaſchen werden kann. Man löſt in 12 Teilen Waſſer einen Teil Borax und 1 Teil Schellack auf. Die Miſchung wird durch ein Tuch gegoſſen und dann mehr⸗ mals auf die Tapete aufgetragen. Gegenſtände aus Elfenbein, die unanſehnlich gewor⸗ den ſind, erhalten ihre urſprüngliche Schönheit wieder, wenn ſie mit Terpentin abgerieben werden. Weiße Wollſachen werden vor dem Einmotten ge⸗ waſchen. Dazu löſt man in einigen Eimern warmen Waſ⸗ ſer einige Löffel Borax und fünf gehäufte Löffel feinge⸗ ſchnittene Seife auf. Das Waſſer darf nur handwarm ſein. Ausgebrannte elektriſche Sicherungen kann man noch gut als Schlußquaſten an Gardinenſchnüren verwenden. Man bohrt zu dieſem Zweck die Füllung durch und zieht die Schnur hindurch. Waſſerflaſchen, die durch eiſenhaltiges Waſſer unan⸗ ſehnlich geworden ſind, reinigt man mit kaltem Waſſer und kleinen Schnitzeln aus Zeitungspapier. Waſſer und Papier müſſen einige Stunden in der Flaſche bleiben, dann wird mit klarem Waſſer nachgeſpült. Bilder ſchützt man vor der Wandfeuchtigkeit, wenn man ſie auf der Rückſeite mit Pergamentpapier beſpannt. Man kann auch auf der Rückſeite an jeder der vier Ecken eine etwa 4 Zentimeter ſtarke Korkſcheibe aufnageln. —— Geographiſches Gitter-Rätſel. 7 2 1 2 8 d M oo 2 1 1 23 8 N 7 7 I o 0 22 2 Die Buchſtaben in vorſtehendem Gitter ſtelle man um. Es ergeben dann die Leiſten: 1. Stadt in der Provinz Sach⸗ ſen, 2. Stadt in Italien, 3. Stadt in Galizien, 4. Stadt in Schleswig⸗Holſtein, 5. Stadt in Polen, 6. Stadt in Belgien. N mild. leich- schaumend. vundervoll m Oeschmock. für qie grosse ſube Anagramme. Aus den nachſtehenden je zwei Wörtern iſt durch Um⸗ ſtellen der Buchſtaben ein Wort, und zwar ein Hauptwort zu bilden. Wie lauten dieſe? 1. Ein Schaf. 2. Ein Wort. 3. Agnes Ami. 4. Peter ſinn. 5. Rote Stirn. 6. Ein Stint. 7. Gurt Hau. 8. Au Poſen. Ergänzungs-Kätſel. (Geſetzlich geſchützt.) N* 0 5 1 9 D . 1 2 Nach Ergänzung der angedeuteten Zeichnungen er⸗ geben die Anfangsbuchſtaben der Gegenſtände in den ein⸗ zelnen Vierecken, hintereinander geleſen, eine römiſche Göt⸗ tergeſtalt. Schach-Aufgabe. nne 1 n 855 ö g. 22 5. f e Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Silben-Rätſel. a da de del del e e ed erl eſt gaſt gem her hi in ka kö korb kun lauch ler li me mo mund ne ne ne ne ni ni nig phin re rei ri ſchnitt ſe ſe ſe ſee ſel ſis tril ve vers wa wann wol. Aus vorſtehenden 49 Silben ſind 20 Wörter zu bilden, die folgende Bedeutung haben: 1. Berliner Villenvorort. 2. Weiblicher Perſonenname. 3. Schriftliche Zuſicherung. 4. Stadt in Indien. 5. Frühlingsblume. 6. Küchengewächs. 7. Stadt in Pommern. 8. Männlicher Perſonenname. 9. Nordamerikaniſcher Staat. 10. Schickſalsgottheit. 11. Heide⸗ blume. 12. Gepäckſtück. 13. Zeiteinteilung. 14. Geſangs⸗ verzierung. 15. Geographiſche Bezeichnung. 16. Hoherprie⸗ ſter. 17. Edelwild. 18. Goetheſches Gedicht. 19. Stadt im alten Aſſyrien. 20. Waltier. Wenn richtig gebildet, er— geben die Anfangs- und Endbuchſtaben, beidemal von vorn nach hinter geleſen. eine ſprichwörtliche Redensart. PALMOIIVE- SEITE fel 4 Selle eli, IClone. tel 1 Stück 323 3 Stück 90 3 Kürzungs-Rätſel. Such' in Italien eine Stadt Und nimm den Kopf ihr dann; Was übrig bleibt, das zeiget dir nen Männernamen an. Und nimmſt du dieſem wiederum Zweimal das letzte Glied, So wird's ein holdes Mägdelein. Verherrlicht iſt's im Lied. Auflöſungen aus letzter Nummer. Kreuzworträtſel. Waagerecht: 1. Braun. 2. Kurat. 3. Lion. 4. Anita. 5. Klee 6. Ilſe. 7. Oel. 8. Hai. 9. Fibel. 10. Muſe. 11. Molke. 12. Aſien.— Senkrecht: 1. Brief. 2. Kai. 9. Fes. 13. Rat. 14. Ata. 15. Ulk. 16. Nil. 17. Unſt. 18. Nen 19. Koeln. 20. Melk. 21. Ohm. 22. Lee. 23. Au. 24. Iſa. 25. Imi. 26. Boe. Scherzfrage: Goethe. Und warum? Weil Schillers Handſchuh nicht über Goethes Fauſt geht. Steigerungsrätſel. 1. Tuch— Tucher. 3. Feu— Feuer. Scharade: Kopfgeld. Bilderrätſel: Das Wort iſt wie ein Meer, ein Pfad, Doch eine tiefe Wegſpur läßt die Tat. Problem„Fabrikſtadt“. Man lieſt, oben links beginnend, in jeder Reihe erſt den Buchſtaben, der durch die Rauchſchlange aus dem höchſten Schornſtein bezeichnet iſt, ſo⸗ dann den durch den zweithöchſten bezeichneten uſw. und er⸗ hält dann:„Sich regen bringt Segen.“ Knaus—Knauſer. 2. Die hegrwuchs fördernden Eigenschaften des —( 9 2 nes- Hilf vom fACRATZt ex PSI merteſſ nachgewiesen Haarwuchsmittel Busen emittel Haarwaschmittel von RM 1.— bs 7.50 von 1.0 bis 6.— von RBL C. 18 bis 1.30 Es hat doch keinen Zweck. Zwei Wanderer gehen ihres Wegs daher. Da weiſt ſie ein Einheimiſcher auf einen Eichbaum hin, den müßten ſie ſehen, vier Männer könnten ihn nicht umſpannen. „Wollen wir ihn anſchauen?“ fragt der eine. „Warum. wenn wir ihn doch nicht umſpannen können!“ * Lehrer:„Was iſt der Unterſchied zwiſchen den Wörtern hinreichend und genug?“ Der kleine Kurt:„Hinreichend bekomme ich zu Hauſe bei Tiſch, wenn meine Mutter mir vorlegt, und genug, wenn ich mir ſelber nehmen darf!“ Zwei Sachſen ſitzen im Münchener Hofbräuhaus und erfreuen ſich an dem Klange bayeriſchen Dialektes, worauf der eine zum anderen ſagt: „Eegentlich is doch ſchade, daß mir geenen Dialekt ham. * Probates Mittel. „Herrſchaften“, berichtet der alte Globetrotter in be⸗ ſcheidenem Tone,„zehn Tage Wüſtenmarſch und keinen Tropfen Waſſer, das iſt nicht einfach...“ „Aber Mann, wie haben Sie ſich denn den Durſt ge⸗ mildert?“ „Ja, mir blieb nichts übrig, als mir ab und zu in den Mund zu weinen.“ * Ahnung Hahn. In Eile. „Einen Augenblick noch, Franz! Wie würdeſt du ſchrei⸗ ben:„Lieber Wärter“ oder einfach„Sehr geehrter Herr“?“ R NORA-Undine füt Wechselstrom ab RM 144.73 mit Röhren Z nE IlS EN NORA- AIDA rüõckkopplungsfreim. Schat- tenvisier für Wechselstrom komfort för Wechselstrom RM 235.50 mit Röhren RM 317.25 mit Röhren eee eee eee e NORA-Egmont mit allem Bedienungs- tagsblatt Deutſcher Provinz⸗Verleger. ſämtlich in Berlin Die kleine Erna ſagte zu ihrem Bruder:„Es iſt acht Uhr, wir müſſen ſchnell nach Hauſe.“ Bruder Karl beſann ſich ein Weilchen, bevor er ſagte: „Wenn wir jetzt nach Hauſe gehen, bekommen wir jeder ein paar Backpfeifen. wenn wir aber bis zehn Uhr warten, be⸗ kommen wir ein Stück Schokolade. weil uns nichts paf⸗ ſiert iſt.“ (Schluß des redaktionellen Teils.) Wirtſthaftliche Vorſorge im Wandel der zeit Am Anfang menſchlicher Wirtſchaft ſteht das Vorſorgen. Es iſt ein entſcheidender Wendepunkt geweſen, als die Menſchen aufhör⸗ ten, nur von der Hand in den Mund zu leben, als ſie anfingen, Vorräte zu ſammeln. So wurden wahrſcheinlich von den erſten herumziehenden Stämmen an beſtimmten Lagerplätzen beſondere Vorratsgruben mit Nahrungsmitteln eingerichtet, zu denen der Stamm in Fällen der Not oder in den weniger ergiebigen Jah⸗ reszeiten zurückkehrte. Die vorherrſchende, allgemein gültige Form der Vorſorge war zunächſt die Aufſtapelung der verſchiedenſten Ge⸗ brauchsgüter. Nahrungsmittel und Schutzwaffen, z. T. in eigenen Vorratshäuſern des ganzen Stammes, z. T. in einzelnen Familien. Erſt die Geldwirtſchaft in Verbindung mit einer umfangreichen Arbeitsteilung hat die Aufſtapelung der Güter aus Gründen der Vorſorge weitgehend dem einzelnen abgenommen und ſie beſonde⸗ ren Gliedern der Wirtſchaft übertragen. In der Gegenwart iſt nicht der unmittelbare Beſitz an Gütern für die ſichere Geſtaltung des Lebens entſcheidend, ſondern in erſter Linie die Sicherheit des Arbeitsplatzes, die Stetigkeit des Geldeinkommens und eine Wohn⸗ ſtatt mit einem Stück Garten. Dieſes ſicherzuſtellen, iſt Aufgabe einer vorausſchauenden Wirtſchaftspolitik, die um ſo zuoberläſſiger ſein wird, je ſtärker und planmäßiger ſie auch gegen den Einbruch mannigfacher Gefahren Vorkehrungen trifft. Eine ſolche moderne Schutzvorrichtung aus dem Geiſte der Vorſorge iſt im Verſiche⸗ rungsweſen geſchaffen worden, wie ſie beſonders mächtig und um⸗ faſſend von der deutſchen Privatverſicherung in allen Teilen Deutſchlands aufgebaut worden iſt. Jeder einzelne Volksgenoſſe kann ſich ihrer bedienen. Auch im gegenwärtigen Zeitalter darf man nicht von der Hand in den Mund leben wollen, ſondern muß ſich die Einrichtungen zunutze machen, die geſchaffen worden ſind, um die Auswirkungen von Gefahren aller Art auf die Lebensarbeit des einzelnen wie der Nation zu bannen. Es entſpricht dabei der geiſtigen Reife des Menſchen unſerer Zeit und einer neuen Art. ſich der Volksverbundenheit bewußt zu werden, wenn er dieſen Verſicherungsſchutz mit Hilfe der prwaten Verſicherungsgeſellſchaf— ten nicht nur für ſein perſönliches Daſein, ſondern für die Siche⸗ rung der Exiſtenzgrundlage der nächſten Generation aufbaut. g Der verlorene Zeitel Herr Brieſe, der Inhaber des Geſchäftes in der Neubauſied⸗ lung, war eben dabei, ſein Lager zu ordnen— da ertönten die klingenden Stäbe der Ladentür in beſonders langſamer Reihen⸗ folge. Herr Brieſe ging nach vorn. Er half dem kleinen blonden Jungen, die Ladentür zu ſchließen, und ſagte freundlich: „Nun, mein Kleiner— was möchteſt du denn haben?“ Der Junge, deſſen Fäuſtchen einen abgezählten Geldbetrag umklammert hielt, ſah ihn mit großen Augen an. Dann ſagte er zögernd:„Meine Mama hat es aufgeſchrieben. Auf einen Zettel...“ „Wo haſt du ihn denn?“ fragte Herr Brieſe und ſtrich be⸗ ruhigend über den kleinen Blondkopf.„Suche in Ruhe, du wirſt ihn ſchon finden“ Aber der Zettel war und blieb verſchwunden.„Verloren..“, ſagte der Junge— und war ganz traurig. „Weißt du nicht, was du bringen ſollteſt?“ Der Kleine ſchüt⸗ telte den Kopf. Da ließ ſich Herr Brieſe das Geld zeigen und zählte es nach.„Hm!“ meinte er nachdenklich. Er kannte den Jungen vom Sehen, hatte ihn ſchon mehrmals mit ſeiner Mutter beobachtet, wenn ſie an ſeinem Geſchäft vorbeikamen. Sie war auch ſchon einmal im Laden geweſen, um einen Tee zu kaufen. Eine hübſche junge Frau mit zarter, gepflegter Haut und ent⸗ zückendem Haar Jetzt lächelte Herr Brieſe— es war ihm ein Einfall gekom⸗ men. Er ſchritt zu dem Schrank, wo er die Erzeugniſſe von Dralle aufbewahrte, entnahm ihm ein Stück der berühmten Lavendelſeife und eine Flaſche Birkenwaſſer. Dann überſchlug er noch einmal den Betrag, rechnete— und fügte noch eine Tube Dralles Raſier⸗ kreme hinzu. „So, mein Junge, das wird richtig ſein!“ nickte er dem Blond⸗ ſchopf zu und übergab ihm das kleine Paket. Der Bub zog fröh⸗ lich davon Als die junge Frau zwei Tage ſpäter wiederkam, fragte ſie lächelnd:„Mein kleiner Sohn hatte den Zettel zu Hauſe liegen laſſen— woher wußten Sie, was er bringen ſollte?“ „Ich wußte es nicht— aber ich konnte es mir denken. Die vorzüglichen Wirkungen von Dralles Erzeugniſſen ſind ja doch un⸗ verkennbar...“ ſagte Herr Brieſe zu der errötenden jungen Frau. „Aber die Raſierkreme?“ fragte ſie noch. „. ging genau mit der Rechnung auf. Außerdem: Wer einmal etwas von Dralle kennt, nimmt alles von Dralle...“ Lehr Se A Of- Zafαs Ta zur Pflege und beſunderhaltung der Jähne: Man nehme tägli Beimleiden f Krampfadern Flechten, ſchwerheilende Wunden heilt San. Rat 9 Dr. Strahls Hausſalbe kühlend und juck end Doſe RM 1, 18 u. RM 2,0 tux u. 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Geld für Brot und Tabak...“ Stille. „Kann Arbeit, ich meine wirkliche Arbeit, nicht auch Sport ſein, ich meine Sport, um— um ſich Brot und Tabak allein kaufen zu können?“ meinte Jonny faſt zag⸗ haft, als ringe er mit einer völlig neuen Erkenntnis. Sir Edward legte die Hand hinter das Ohr, als hörte er nicht gut. Die Jüngeren blickten einander ſtarr an. War das Jonny Brown, der ſoeben geſprochen? Wohl— der Klub„Geld iſt nichts!“ war bekannt als der exzentriſchſte aller verrückten Spielarten unter ſeinesgleichen. In ſeiner beſchränkten Mitgliederzahl lag zugleich die Erklärung von deſſen Eigenart. Aber doch nur im Poſitiven. Daß man das Klubmotto einfach umdrehen konnte und daß Geld tat— ſächlich nichts bedeuten ſollte, wenn man es nicht durch eigene Arbeit erwarb, das gehörte ins Fach der drohenden Väter. Aber nun hatte es einer der Ihren ausgeſprochen— Jonny Brown, der verſchwenderiſchſte und verwöhnteſte Junge in ganz Maſſachuſetts. Keiner unter ihnen war in der Wahl ſeiner Eltern ſo vorſichtig geweſen wie Jonny. Der Thronſeſſel, von dem aus Sir Edward Rivers die Verhandlung leitete, dieſes aus edelſten Hölzern, Gold und Edelſteinen gezauberte Prunkſtück, das einſt einem indiſchen Radſcha gehörte, war eine Stiftung Jonny Browns. Und dieſer Menſch, der Arbeit von Sport nicht zu unterſcheiden vermochte, ging plötzlich eine Wette ein, die den ganzen Klub blamieren mußte. Das Mitglied Guliver Bridge war es, der das aus— ſprach. „Ich habe doch voriges Jahr den Ritt auf dem Drome— „ „Aufgegeben!“ vollendete Jonny ungefragt. „Aufgegeben oder nicht!“ ärgerte ſich der Dromedar— reiter.„Jedenfalls aber nach rein ſportlichen Geſetzen abſolviert; ich kann alſo mitreden, wenn ich behaupte...“ „Abſolviert? Was heißt abſolviert? Nach fünf Tagen hatte dein Tier, ſagen wir— eine Panne. Jedenfalls ging ihm die Luft aus!“ Das war Crawen, der Sieger bei dieſem glorreichen Ritt. Der Colonel ließ die ſilberne Präſidentenglocke ertönen. Was das für ein Ton war, nur daß ſich dieſe Jungen nicht an die Gurgel gingen. „Bridge hat das Wort, man unterbreche ihn nicht.“ „Ich habe nichts mehr zu ſagen darauf!“ lehnte ſich dieſer würdevoll zurück. „Hat irgend jemand einen Antrag zu ſtellen?“ Billy Benderſon erhob ſich: 5 „Geld iſt nichts! Ich beantrage, daß die Wette, die Jonny Brown mit ſeinem Vater abſchloß, keine einfache Mitteilung bleiben möge.“ „Sondern?“ Rivers riß die Augen auf. Auch die übrigen zeigten Erregung. Etwas lag plötzlich in der Luft. Man witterte Senſation. „Sondern als Klubangelegenheit betrachtet wird“, vollendete Benderſon.„Weitere Nennungen ſeien er— laubt!“ Ungeheurer Tumult entſtand. Plötzlich war Jonnys Wette zur Senſation geworden. „Weltmeiſterſchaft der eigenen Kraft— hipp, hipp, hurra!“ brüllte Conny Suverneß, der jüngſte unter ihnen.„Hurra! Geld iſt nichts!“ Unbeherrſchtheit war den Klubſatzungen entgegen. Aber Colonel Rivers war ſelbſt Sportsmann; auch ihn nahm das Gefühl völlig hin, daß ſich Ungewöhnliches vorbereite. Ungewöhnliches, Unerhörtes, hervorgegangen aus dem Klub, deſſen Vorſtand zu ſein er die Ehre hatte. Wann hatte der Sport die Welt erobert? Viel älter aber war die Senſation... „Abſtimmen.“ Einhelliger Beſchluß. Aus der Wette zwiſchen Brown— Vater und Brown-Sohn wurde die Aufſtellung eines neuen Rekords. Der freilich unter anderen Voraus— ſetzungen ſo alt war wie die Welt: Erprobung der eigenen Kraft. Sieg des Tüchtigſten. Die Mitglieder des Klubs, der Vorſtand inbegriffen, glühten vor Begeiſterung. Menſchen, die den Begriff der produktiven Arbeit bisher überhaupt nicht in den Kreis ihrer Erwägungen gezogen hatten, begeiſterten ſich an der Ausſicht für die eigene Tüchtigkeit, einen Rekord aufzu⸗ ſtellen. Es folgte die wichtige Ausarbeitung der einzelnen Be— dingungen, und es kamen folgende Punkte zuſtande: 1. Start ohne jegliche Vorbereitung zur heutigen Mitternachtsſtunde. 2. Hinterlaſſung aller wie immer gearteter Wertgegen— ſtände, von der Brieftaſche angefangen bis zum goldenen Manſchettenknopf. 23. Strengſte Geheimhaltung. Starter durfte ſich als das Wirklichkeit war. Nach Möglichkeit mußte ein Tagebuch geführt werden, Das heißt, keiner der zu erkennen geben, was er in Halle(Saale) ebenſo das Klubpräſidium auf bleiben. 5. Fair play, wozu ſich die Starter durch Handſchlag verpflichten. Der Preis aber war— ein Beſten. Der am längſten durchhält. „Geld iſt nichts!“ Es folgten vier Nennungen: Billy Benderſon, Conny Sulverneß, Suny Befort und natürlich Jonny Brown. So ſchmucklos einfach die Bedingungen waren, ſo leicht⸗ faßlich ſie ſich anhörten— es wurde den vier Jünglingen dennoch ein wenig unbehaglich zumute, als ſie Sir Edward den Handſchlag geleiſtet hatten. dem laufenden erhalten Cent für den Drittes Kapitel. Jonny unterwegs. Im weißen Flanellanzug, dem naturfarbenen Seiden— hemd, die Füße in Halbſchuhen aus gleichfalls weißem Wildleder, ſo ſtartete Jonny als Erſter. Nicht viel praktiſcher ausgerüſtet, wurden die drei anderen Bewerber um den Cent der Weltmeiſterſchaft für eigene Tüchtigkeit von zehn zu zehn Minuten abgelaſſen. Miteinander auszuziehen wurde nicht geſtattet. Traf man ſich unverſehens irgendwo, dann mußte man baldmöglichſt wieder auseinander gehen. Ausgenommen, wenn Hilfe⸗ leiſtung bei Unfällen ſich als notwendig erwies. Alſo: Jonny zog aus, ohne Verſtändigung an ſeinen Vater, ohne Brieftaſche, ohne irgendwelches Gepäck. Ein⸗ fach mit dem Wahlſpruch des Klubs:„Geld iſt nichts!“, ſprang er die wenigen Stufen der Auffahrt hinab, durch⸗ querte den Vorplatz, durchſchritt das Gittertor und wandte ſich links, ohne ſich nochmals umzublicken. * 25** Die Nacht war empfindlich kühl, und Jonny knöpfte das helle Jackett über der Bruſt zu. Flüchtig kam es ihm in den Sinn, daß er beſſer ausgerüſtet geweſen wäre, hätte⸗ er nachmittags im Klub anſtatt Tennis lieber Polo oder Golf geſpielt. Es war ein eigenes Gefühl in ihm, als er auf die Straße trat. Seine Armbanduhr hatte er gleichfalls zurück— laſſen müſſen; aber vom nahen Kirchturm hallten dumpf dröhnende Schläge, die Mitternacht kündeten. Mitternacht. Geiſterſtunde. Mit dem letzten verhallenden Glockenſchlag ſollte gleichſam ein neuer Geiſt Jonny überkommen. Der Flügelſchlag des Schickſals ſtreifte den Jüngling, und er konnte es nicht hindern, daß es ihm kühl um den Nacken wehte. Es war mehr als ſportliches Spiel. Es war das Leben ſelbſt, das ihn faßte und vor ſich hertrieb. Irgend— wie fühlte er das. Aeußerlich begann es, als er ſein kleines, grellrotes Auto erblickte, das drüben an der anderen Straßenſeite parkte und auf ihn wartete.„Toby“, der glotzäugige, breitmäulige Bully, jaulte verzückt, als er ſeines Herrn anſichtig wurde, und ſtieß ſeinen dicken Kopf gegen die Innenſeite der Scheiben. Aber Jonny wandte ſich nicht einmal nach ſeinem Lieblingshunde um. Etwas riß an ihm freilich, wollte ihn hinüberziehen zu dem kleinen Fahrzeug, das ſein vierbeiniger Freund bewachte, und das ihn in wenigen Minuten heimbringen konnte. Heim! In das ſchöne, behagliche, prunkvoll ein— gerichtete Haus ſeines Vaters. Wo ein ganzes Stockwerk für den einzigen Sohn des Hauſes Brown nach ſeinen eigenen Angaben und ohne Rückſicht auf die Koſten ein— gerichtet worden war, als er ins Jünglingsalter getreten. Zum Greifen nahe erſchien ihm alles, indes er mit un— regelmäßigen Schritten, bald zögernd, bald haſtig, wie auf der Flucht, ziellos durch die Straßen zog. Wie oft war er ſchon umhergeſchlendert im nächtlichen Trubel der Weltſtadt. Wenn Jonny juſt zu irgendeinem Spiel trainierte, ſo liebte er es, ſich eine Nacht um die Ohren zu ſchlagen. Woher kam aber jetzt die unbekannte Empfindung einer Bangigkeit, die Troſtloſigkeit auf ein Haar glich? Was hatte ſich geändert? Jonny griff nach der rück— wärtigen Beinkleidtaſche, wo er ſein Geld zu verwahren pflegte. Es war eine faſt rührend hilfloſe Bewegung, als ob ein kleiner Junge Prügel fürchtete. Natürlich war die Taſche leer. Er hatte ja alles, was er bei ſich an Werten beſaß, ſtatutengemäß dem Klubpräſidenten abgegeben. Sogar das Kleingeld. Und ebenſo die ſchwere goldene Zigarettendoſe mit dem Namenszug aus Edelſteinen, das Feuerzeug aus Platin und ſogar die goldene Füllfeder. Nichts von Wert war ihm geblieben. Nichts von Wert? Und er— Jonny Brown ſelbſt? Hatte der keinerlei Wert? Keinerlei Wert, wenn er all die Dinge von ſich wies, die ihm bisher gar nicht ſo recht zum Bewußtſein kamen? Galt er ſelbſt— galt der Menſch in ihm alſo gar nichts, wenn Vaters Geld fort war? Sollte er einfach umkehren, mit dem nächſtbeſten Taxi nach Hauſe ſahren? Mit einem Taxi, das dann der Haus⸗ mann Lorenz bezahlen mußte auf Rechnung ſeines Herrn, Sir Simeon Brown. So ſtand es. Denn wer war Jonny Brown, wenn nicht ſein Vater hinter ihm ſtand, mit ſeinem Anſehen, das ihm ſein ungeheurer Beſitz, aber auch ſein Fleiß, ſeine unbeſtechliche Rechtlichkeit errungen?! Inzwiſchen war es drei Uhr morgens geworden. Trotzdem es dem Hochſommer zuging, war es empfindlich kühl, und ohne es zu wiſſen, hatte ſich Jonny in Trab geſetzt. Aber wieviel bei dieſem Laufſchritt Flucht war, Flucht vor ſich ſelbſt— wer konnte es ſagen?! Ein unfreundlicher grauer Morgen dämmerte, und die Straßenzüge boten ein völlig verändertes Bild gegen die der Stunden um Mitternacht herum. Einzelgänger und kleine Trupps zogen dahin mit hochgeklapptem Rockkragen die Hände in den Taſchen der meiſt dürftigen Röcke. Menſchen, die entweder ihr mühſeliges Tagewerk beendet hatten und einem armen Heimweſen zuſtrebten— oder ſolche, die mit ihrer Arbeit ſchon beginnen mußten; wohl auch ſolche, die kein Zuhauſe hatten. Laſtautos knatterten und ratterten ſchwerfällig, beladen mit Körben und Kiſten voll Obſt und Grünwaren, mit lebendem oder totem Schlachtvieh, den Markthallen zu. Planlos und verbiſſen durchquerte Jonny dieſe ihm völlig fremde Gegend, wo der Rhythmus ſchwerer, müh⸗ ſeliger Arbeit die Menſchen trieb. Plötzlich ſcholl berſtendes Krachen und grelles Geſchrei. Das nebelverhängte Zwielicht erſchwerte die Sicht, zudem hatte ein leiſer Rieſelregen eingeſetzt, daß man den un⸗ beſchützten Kopf tief in den Rockkragen duckte. Laufende Schritte. Ein Wachbeamter ſchälte ſich aus dem grauen Schleier und ging nach der Richtung, woher der Lärm kam. Jonny folgte ihm auf dem Fuße, froh, daß ihn ein Un⸗ gefähr aus ſeinen freudloſen Gedanken weckte. Viel näher, als er gedacht, bot ſich die Beſcherung. Zwei Laſt⸗ autos, ineinander verkeilt, ſtanden ſchier aufrecht, anzu⸗ ſehen wie eine groteske Zirkusnummer tanzender Ele— fanten, fand Jonny. Kohl- und Krautköpfe kollerten auf dem ſchlüpfrigen Boden über die ganze Breitſeite der Fahrbahn. Dahinter und davor drängten ſich die Fahr⸗ zeuge, die am Weiterfahren behindert waren. Fauchend und fluchend ſtanden ſich zwei ſtämmige Männer gegenüber, die geballten Fäuſte erregt fuchtelnd. Es waren die Wagenlenker, die einander an dem Zu— ſammenſtoß die Schuld gaben. Der Wachmann trat hinzu und zückte ſein Büchlein, das er aus der Bruſttaſche ge— zogen, den Bleiſtift in der Rechten. Jetzt ertönte eine jammernde Frauenſtimme, die ſich wortreich mühte, den Hergang anſchaulich zu ſchildern. In Jonny aber war plötzlich alles Hilfsbereitſchaft. Ohne ſich zu beſinnen, war er mitten im Wirbel, wo eine dicke, ältliche Frau, die vorhin das Geſchre. angeſtimmt, auf dem naſſen, klebrigen Boden ſaß, ſich Arme und Beine rieb und immerzu redete, obwohl niemand ihr zuhörte. „Ernſtlich verletzt?“ erkundigte ſich Jonny, neigte ſich zu der Frau und half itzr auf die Beine. Unermüdlich ergoß ſich dabei der Wortſchwall an die Adreſſe des Beamten, wollte ſie ſich durchdrängen. Sie ſchien keinen Schaden genommen zu haben. Jetzt erwachte in Jonny das Sportgefühl. Er half mit ſeinen jungen Bärenkräften das eine Auto, das ſich willig loslöſen ließ, wieder aufzuſtellen. Einmal ſo weit, kam die dicke Frau, die mit ihren Klagen drüben keine Beach— tung gefunden, wieder heran und dirigierte die freiwilligen Helfer, an der Spitze unſeren Jonny, mit einem Elan, der bewies, daß ſie befehlsgewohnt war und ſich von dem Schreck bereits wieder erholt hatte. Eine biedere Farmerin, die mit ihrem Gatten die Erzeugniſſe ihres Anweſens per— ſönlich auf den Großmarkt zu bringen pflegte. „Alles in Ordnung!“ unterbrach Jonny den Redeſtrom und wies auf das Auto.„Wollen jetzt das Grünzeug wieder verſtauen, falls es das Ihre iſt, das da herumliegt, Ma'm?!“ „Und ob es meines iſt, mein Bürſchchen, und ob— nur fix! Es ſoll dein Schaden nicht ſein!“ Raſch und geſchickt begann Jonny die runde Ware in den Wagenkaſten zu befördern; was nicht einfach war, denn ſie zeigte immer wieder den Wunſch, davonzurollen. Aber unſer junger Freund hatte bald den Griff heraus und, von dem älteren Ehepaar unterſtützt, brachte er als— bald Schwung in die Sache, als hätte er ſein Leben lang nichts anderes getan, als dieſe ausreißeriſche Ware zu bändigen. Bei dem zweiten Auto mühten ſich gleichfalls frei— willige Helfer— aber das kümmerte Jonny nicht weiter. In ihm war der Rekordgeiſt erwacht. Ganze Ladungen konnte er ſchon faſſen und mit einem Schwung in den Kaſten jonglieren. Der Regen hatte nachgelaſſen, und auch die Nebel ver— zogen ſich. Es wurde hell, als die Arbeit endlich voll⸗ bracht war. Jonnys Flanellanzug dampfte nur ſo, von Näſſe und innerer Wärme ſeines Beſitzers. 0 „Da, mein Junge— haſt rechtſchaffen geholfen!“ Mit dieſen Worten griff der Farmer in die Hoſentaſche und brachte ein Geldſtück zum Vorſchein, das er Jonne in die Hand drücken wollte. Der aber fuhr wie geſtochen zurück. Nicht im Traum wäre es ihm eingefallen, zu be— denken, daß er ſoeben ſein erſtes Geld durch ſeine Hände Arbeit verdient hatte. „Was fällt Ihnen ein?“ „Nun, nun“, ſtotterte der alte Mann und maß des Jungen kopfſchüttelnd.„Iſt es dir vielleicht zu gering. mein Jüngelchen?“ Da legte ſich die Frau ins Mittel. „Laß doch, Vater! Der junge Mann will ſich eben für ſeinen Liebesdienſt nicht bezahlen laſſen— nicht wahr? Iſt doch nett von ihm!“ Jonny kam von ſeinem hohen Roß herunter. „So iſt es!— Iſt gern geſchehen!“ murmelte er und wandte ſich zum Gehen. „So tüchtige Hände kann man brauchen“, ſchmunzelte der Alte jetzt und maß die hohe, ſehnige Geſtalt des frei⸗ willigen Markthelfers mit wohlgefälligem Blick.„Komm hinaus auf die Flowers-Farm, wenn du Luſt nach gut⸗ bezahlter Arbeit haſt, Junge! Mutter Stones Küche iſt nicht zu verachten.“(Fortſetzung folge. 3 Tagesbefehl an die 5A Meine lieben Kameraden! Es iſt mir ein beſonderes Bedürfnis, Ihnen allen meine große Freude über die Tätigkeit der SA. der Gruppe Heſſen während der letzten Monate zum Ausdruck zu bringen. Wir haben in ge— meinſamer Arbeit und Anſtrengung während dieſer Zeit gezeigt, daß der alte SA.⸗Geiſt in uns genau ſo wach iſt, wie in den Kampf⸗ jahren der Bewegung vor der Machtüber⸗ nahme. Der Reichswettkampf hat ein bewun⸗ derungswürdiges Bild gegeben von Kampf⸗ freude, Entſchloſſenheit und Kameradſchaft. Nicht nur der Siegerſturm 6-63 der Brigade 49, der vom Führer perſönlich in herrlicher Weiſe für ſeine Arbeit belohnt wurde, ſon⸗ dern alle SA.⸗Männer einſchließlich der Re⸗ ſerve und Sondereinheiten haben ſelbſtlos und vollſtändig ihre Pflicht getan. Der Reichsparteitag hat das Bild von der Gruppe Heſſen abgerundet. Diejenigen von Ihnen, die als Vertreter unſerer Einheiten in Nürnberg ſein durften, haben das in ſie ge⸗ ſetzte Vertrauen gerechtfertigt und die Gruppe Heſſen würdig vertreten. Wir können alle ſtolz darauf ſein, der Gruppe Heſſen anzugehören. Wir wollen ieſen Stolz und unſere Freude über die Anerkennung des Füh⸗ rers darin ſuchen, daß wir im ſelben Sinne weiterkämpfen und weiter an uns ar⸗ beiten. Wir wollen auch die kommende Zeit ausnutzen und dafür ſorgen, daß wir noch mehr an unſerem Gehalt und an Einſatzfähig⸗ keit für die große Aufgabe unſeres Führers gewinnen. In Anerkennung der geleiſteten Arbeit und zur Erholung von der Anſtrengung ordne ich hiermit an, daß vor dem 1. Oktober 193 keinerlei S A.⸗Dienſt mehr ſtattfinden darf. Die Arbeit in den Stäben iſt in dieſer Zeit zu beſchränken. f ö Heil dem Führer! Der Führer der Gruppe Heſſen (gez.): Beckerle, Gruppenführer. Anſchlußnetztarten Wichtige Verbeſſerungen der Netz. und Be⸗ zirkskarten für das Rhein⸗Main-Gebiet. Bei Netzkarten treten am 1. Oktober 1935 dadurch grundlegende Aenderungen ein, daß an Stelle der jetzt angegebenen Netzkarten für mehrere aneinander anſchließende Netze künftig zu Netzkarten beſondere Anſchluß⸗ netzkarten gelöſt werden können. Das bisher ſchon bei Bezirkskarten anerkannte Verfah— ren wird alſo auch auf die Netzkarten über⸗ trgaen. Eine Anſchlußnetzkarte koſtet 30 RM in 3. Klaſſe, 40 RM in 2. Klaſſe und 5⁰ RM ein 1. Klaſſe. Die Preiſe der Netz⸗ karten für die ganze Reichsbahn ſind neu feſtgeſetzt worden. Gleichzeitig iſt einigen aus Handels- und Wirtſchaftskreiſen wieder⸗ holt geäußerten Wünſchen in der Abgren⸗ zung der Netz⸗ und Bezirkskartengebiete entſprochen worden. Für das Rhein⸗Main⸗Gebiet iſt folgendes von Bedeutung: 1. Die Netzkarte 8(Nord⸗ bayern) iſt durch Aufnahme der Strecker Flieden— Hanau und Elm— Schlüchtern und durch Einbeziehung des von der Strecke Mannheim— Graben-Neudorf— Bruch⸗ ſal— Mühlacker— Bietigheim umſchloſſe. nen Gebiets erweitert worden. Hierdurch kann die Reiſe von Frankfurt a. M. nach Stuttgart und weiter künftig auch auf dem direkten Schnellzugswege ausgeführt wer⸗ den. 2. Netzkarte 18 mit Mittelpunkt Leip⸗ zig ich neu geſchaffen worden. 3. Die Be⸗ zirkskarte Frankfurt a. M. 242 Weſterwald iſt durch die Strecken Koblenz— Neuwied und Köln— Overath erweitert. 4. In die Bezirkskarten Frankfurt a. M 243 Ober⸗ deſſen und 245 Gießen iſt die Verbindung Frankfurt a. M.— Frankfurt⸗Höchſt einbe⸗ zogen worden. 5. Die Bezirkskarte Mainz 401 Rhein⸗Main iſt durch Aufnahme der Strecke Hanau— Aſchaffenburg nach Oſten ausgedehnt. Alle Einzelheiten können aus einem Ueber— ſichtsheft entnommen werden, das bei allen Fahrkartenausgaben und Mitteleuropäiſchen Reiſebüros(Me) eingeſehen oder zum 05 von 25 Pfennig bezogen werden ann. Wein bringt Brot! Auftakt der Weinwerbewoche in Frankfurt. Frankfurt a. M., 21. Sept. Die„1. Frankfurter Gaſtwirtsmeſſe“ vom 21. bis 29. September auf dem Feſthallengelände zu Frankfurt a. M. wird ſchon ganz im Ze.⸗ hen der Hilfsmaßnahmen für den deutſchen Weinbau ſtehen. In die Rückſeite der Feſt⸗ halle iſt durch den Propagandaverband preußiſcher Weinbaugebiete in Zuſammen— arbeit mit den Landesbauernſchaften Heſſen und Rheinland ein rieſiges Weindorf mit 700 Sitzplätzen eingebaut worden. In dem Weindorf wird den breiteſten Schichten der Bevölkerung bewieſen werden, daß es auch gute Weine zu erſchwinglichen Preiſen gibt, und daß Wein kein Luxusgetränk iſt, ſon⸗ dern ein Erzeugnis deutſchen Bodens und deutſcher Arbeitskraft, das einem großen Teil unſerer Bevölkerung Arbeit und Brot gibt. Deswegen ſteht die Veranſtaltung auch unter dem Leitwort„Wein bringt Brot!“ 5 ö Verde dngued der fl. 8. h. Aus Heſſen und Naſſau * Frankfurt a. M., 21. Sept.(Per⸗ ſonenauto gegen Laſtwagen.) In der Mendelsſohn⸗Straße kam es zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen einem Per⸗ onenkraftwagen und einem Laſtkraftwagen. Der Fahrer des Perſonenautos, der 38jährige Kaufmann W. Hohenſtatt aus Offenbach, wurde aus ſeinem Wagen geſchleudert und die Räder des Laſtwagens gingen ihm über die Beine. Er trug ſchwere Schädelverletzungen, Beinbrüche und einen komplizierten Oberſchen⸗ kelbruch davon. Die Frankfurter Rettungs⸗ wache brachte den Verunglückten in eine Of⸗ fenbacher Klinik, wo er ſeinen Verletzungen erlegen iſt. * Wiesbaden, 21. Sept.(Schule und Hitlerjugend.) Die Schulauf⸗ ſichtsbehörde für den Regierungsbezirk Wiesbaden hat ſich veranlaßt geſehen, er— neut das Lehrperſonal aller Schulen darauf hinzuweiſen, unter vollem Einſatz ihrer Per⸗ ſönlichkeit die Hitler⸗Jugend bei ihrer Ar⸗ beit tatkräftig zu unterſtützen. Insbeſondere dürfe nicht ruhig zugeſehen werden. wenn Kinder unter 10 Jahren ſchon irgendwelchen Vereinen oder Verbänden zugeführt werden ſollen. Den Schulleitern iſt erneut zur Pflicht gemacht worden, ſtrengſtens darüber zu wachen, daß bei Erteilung von Reli⸗ gionsunterricht jede unmittelbare oder mit⸗ telbare Werbung für andere Jugendver⸗ bände als die Staatsjugend unterbleibt. Darmſtadt, 21. Sept.(Abgabe von Holz an Minderbemittelte.) Die Zentralabteilung der Heſſiſchen Landesregie⸗ rung keilt mit: Zur tatkräftigen Unterſtützung des Winterhilfswerks hatte die Abteilung 1d 186 Forſtverwaltung— der Landesregierung die heſſiſchen Forſtämter wie in den vorher— gehenden Jahren angewieſen, auch im letzten Winter de: Belieferung von bedürftigen Volks, genoſſen mit Brennholz erhöhte Aufmerkſam— keit zu widmen. In Verfola diefer Anordnung wurden insgeſamt 40000 NMaummeter Brenn⸗— holz aus den heſſiſchen Staats- und Gemeinde⸗ waldungen zum Teil gegen mäßiges Entgelt und im Weg der Selbſtwerbung an rund 14.000 minderbemittelte, erwerbsloſe, kinder⸗ reiche und bedürftige kriegsbeſchädigte Volks⸗ genoſſen abgegeben. Darmſtadt, 21. Sept.(42 Vaſen auf der Gartenbauausſtellung geſtoh⸗ len.) Während der Gartenbau-Ausſtellung im Orangerie-Garten wurden in der Zeit vom 20. Juli bis 10. Auguſt 42 Blumenvaſen in weiß und elfenbeinfarbig entwendet. Da der Ausſtellungsleitung ein ganz erheblicher Schaden hierdurch entſtanden iſt, die Vaſe wird mit 4.50 Mark berechnet, werden die augenblicklichen Inhaber des Diebesgutes, um ſich weiteren Unannehmlichkeiten nicht auszu⸗ ſetzen, aufgefordert, die Vaſen unverzüglich beim Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 31 bis 33, Zimmer 286, abzulie⸗ fern. Darmſtadt, 21. Sept.(Verbrechen um Roßdörſer Wald aufgeklärt.) Das ſchwere Sittlichkeitsverbrechen im Roßdörfer Wald, bei dem eine 33jährige Frau auf dem Weg nach Traiſa überfallen, mit einem Vor⸗ ſteckſchlüſſel niedergeſchlagen und vergewaltigt wurde, hat durch die Ermittlungen des Lan⸗ deskriminalamts Darmſtadt dank der tat⸗ kräftigen Mithilfe der Bevölkerung ſchnell ſeine Aufklärung gefunden. Der Sittlichkeits⸗ verbrecher konnte in der Perſon des 29jäh⸗ rigen Peter Fertig aus Urberach ermittelt und dinafeſt gemacht merden. 0 Darmſtadt, 21. Sept.(Arbeitsbeſchaf. fung für das Bauhandwerk.) Zur geſteigerten Baumarktsbelebung und zur fort ſchreitenden verſtärkten Auftragsvergebung ar das Bauhandwerk iſt die Bauſparkaſſe Deu e Bau- und Siedlungsgemeinſchaft(DBS) in Darmſtadt wieder mit einer Darlehensver⸗ gebung und zwar der 5. dieſes Jahres mit 1160 000 Mark zur Erſtellung von 113 Ei⸗ genheimen herausgekommen. Die Geſamt⸗ Achtung, Achtung! eee Finger weg von den„Schicksalskünderinnen“! NS. Man riet mir:„Du mußt zu ihr gehen! Sie iſt fabelhaft! Alles ſagt ſie dir aus deiner Vergangenheit und Zukunft! Aber unterbrechen darfſt du ſie nicht— dann ver⸗ liert ſie den Faden! Und vorher ſchriftlich anmelden! Sie iſt ja ſo überlaufen. Eine Mark koſtets nur!“ Ich befolge alſo alle Ratſchläge. Ir⸗ gendwo im Norden der Stadt, erſter Hof links im Keller klingelte ich. Die Sybille öffnete ſelbſt, wobei ſie mich mit einem Rönt⸗ genblick muſterte. Ich mußte in einem muf⸗ figen Raum mit einer dunkelgrauen Katze ge⸗ meinſam warten. An den Wänden zwiſchen Pfauenfedern zahlreiche Bilder von dankbaren Kundinnen. Aus dem Nebenzimmer drang eine leierige Frauenſtimme. Endlich öffnete ſich die Tür:„Darf ich bitten?“ An einem wackligen Tiſch ſitze ich ihr gegenüber. Meine Poſtkarte hat die weiſe Frau in der Rechten. Aus meiner Handſchrift entwirft ſie ein für mich außerordentlich ſchmeichelhaftes Charakterbild. Da ich ein gläubiges Geſicht mache, hält ſie mich für ge⸗ fangen und greift zu einem Päckchen ſchmier⸗ iger Spielkarten. Die erſte Reihe Karten iſt aufgedeckt die zweite Reihe beginnt wird jäh unterbrochen— der Reſt fliegt in dramatiſchem Bogen auf den Fußboden. Ich ſchreie auf:„Sehen Sie etwas ſo Fürchter⸗ liches?“„Im Gegenteil, Fröllein, ganz im Gegenteil! Es nähert ſich Ihnen noch heute ein junger Mann, und beſitzt ſelbiger eine ſtattliche Statur. Und Zaſter hat er boch— nich zu knapp! Iſt er doch in eine geſicherte Stellung.„Na, hoffentlich hat mein Mann nichts dagegen!“ Sie iſt auf der Hut; durch⸗ aus nicht verlegen meint ſie:„Das iſt dann alſo Ihr Mann, mit dem Sie ſich heute noch treffen. Ja, jetzt erkenne ich ihn ſogar ganz deutlich!“ Ich markiere ehrfurchtvolles Lauſchen. Sie wiſcht die Karten vom fettigen Tiſchtuch und holt eine Glaskugel vom Schrank, ſtellt ſie zwiſchen uns und ſtarrt eine geſchlagene Viertelſtunde völlig ſtumm in das glitzernde Ding, um mich in Unruhe und Spannung zu verſetzen. Dann öffnet ſie den Mund zu lang⸗ gezogenen Klagetönen:„Sie hatten als Kind Maſern, Keuchhuſten, Scharlach...“„Nein Scharlach leider nicht!“.„ weil die Pocken beim Impfen nicht aufgegangen ſind.“ „Sehen Sie etwas in meiner Zukunft?“ frage ich ſcheinbar nervös.„Dazu komme ich nun⸗ mehr!“ 8 Sie ſchlurft in die Küche, kehrt mit einem Stück Zeitungspapier zurück, das ſie vorſich⸗ tig entfaltet. Aha, Kaffeegrund! Jetzt wirds intereſſant. Denn nun nimmt ſie aus ihrem kleinen Dutt eine dicke Haarnadel und ſcharrt damit in der braunen Maſſe herum:„Sie be⸗ wegen Ihre Hände ſehr viel— und halten ſich damit über Waſſer!“ Ich helfe nach: „Ich verdiene mir meinen Lebensunterhalt ſelbſt.“ Triumphierendes Lächeln:„Na, wat haick jeſacht? Schwimmen und malen tun Sie. Alle Bilda in Ihre Wohnung ſind von Ihnen jemalen. Sie wern noch mal'ne janz große Künſtlan! Von Ihre Jemälde wern de Zei⸗ tungen noch mal voll ſind! Nu komme ick zu Ihre perſönliche Konſchitution: Sie ham een ſpitzes Jeſicht. Eſſen Se uff nüchtan Magen ausjelaſſenet Rindatalch mit Zucka. Det is jefünda als det ville Sporttreiben denn wernſe in'n paar Jahre det Dirftige in Ihre Fijur übawunden ham. Uebahaupt ſteht Ihn ene Menge Jutes bevor Se brauchen ſich jar nich anzuſtrengen. In 14 Tagen kommen Sie wieder, junge Frau, denn ſage ick Ihnen, ob Ihre Bilder in die jroße Ausſtellung uffgehangen wern.“„Das glaube ich nicht ich kann nämlich gar nicht malen“, damit lege ich meine Mark auf den Tiſch und flüchte aus dem übelriechenden Zim⸗ mer. Sie ſchimpft hinter mir her und knallt die Tür zu. Trotz aller Verbote betreiben die„Wahr⸗ ſagerinnen“ ihr„blühendes Geſchäft“ weiter. Es muß ja blühen, weil es auf Dummheit und Aberglaube der Kundſchaft baſiert. Be⸗ glückt oder niedergeſchlagen kehrt das„Opfer“ heim. Es ſteht von jetzt an fortgeſetzt unter dem Einfluß der„Vorherſage“ ſie be⸗ ſtimmt Handlungen und Leben. In jedem Fall erlahmt die Arbeitskraft, gehen die Ner⸗ ven kaputt. Entweder„hat ja alles keinen Zweck, es kommt doch etwas Schlimmes“ oder „ich brauche mich um nicht zu bemühen, es trifft ja beſtimmt etwas Gutes ein“. Der Menſchen bemächtigt ſich eine Sucht,„etwas zu erfahren“; manche arme Frau opfert be⸗ reitwillig darum die eine Mark, die ihr nach⸗ her vielleicht an der Gasrechnung, an der Miete fehlt. Gemeingefährlich ſind ſolche„Schickſalskünderinnen“, die mit größter Kaltblütigkeit Todesfälle, Krank- heit, Geſchäftsverluſte u. ä. vorausſagen. Keiner von uns hat das Recht ſchädigend in das Schickſal unſerer Mitmenſchen einzugrei fen. Man entſchuldige die„Sybillen“ nicht damit, daß ſie von ihrem„Gewerbe“ ja doch „leben“ müßten(nebenbei: es iſt recht einträg⸗ lich!) Man lehre ſie ehrlich arbeiten! Denn dies„Gewerbe“ iſt ſchmutzig und hat das Licht zu ſcheuen, ſonſt würde es nicht heimlich be— trieben. Gegen dieſe Gewiſſenloſigkeit, ſollte endlich durchgreifend reinigend vorgegangen werden! Unſere Frauenſchaft kläre ihre Mit⸗ glieder eindringlichſt auf, warne nicht nur vor den verheerenden Folgen ſolcher „Weisſagungen“, ſondern mache die Frauen die noch heute in Hinterhäuſern und Kellern ihr unheilvolles Geſchäft betreiben, in aller Oeffentlichkeit namhaft, um ihnen ein für allemal das Handwerk zu legen! 7 Lotte Theile. — — — ſumme der Darlehensvergebung ſteigt auf über rund 65 Millionen Mark zur Erſtellung von 5690 Eigenheimen. Mainz, 21. Sept.(Ein Feuerwehr⸗ veteran geſtorben.) Im Alter von 92 Jahren iſt der Telegrafenarbeiter i. R. Karl Schlimmer, der älteſte Feuerwehrmann von Mainz, geſtorben. Schlimmer war Ehrenmit⸗ glied der Freiwilligen Feuerwehr und Kriegs- teilnehmer von 1866 und 187071. Nieder⸗Ingelheim, 21. Sept.(Falſche Anſchuldigung aus Rache.) Aus Haß gegen ſeine Frau, die jetzt von ihm geſchieden iſt, hatte ein 28jähriger Mann von hier ſie bei mehreren Behörden verſchiedener Ver⸗ gehen bezichtigt, ſo auch beim Zollamt des Schmuggels von Tabakwaren;„der Grenz⸗ übertritt ſei für ſie beſonders leicht, da ſie Mitglied der NS⸗Frauenſchaft ſei“. Wegen falſcher Anſchuldigung wurde der Rachſüchtige zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Stadecken, 21. Sept.(Raufladen⸗Ein⸗ brüche in Rheinheſſen.) In der Se⸗ rie der Geſchäftseinbrüche, wie ſie ſeit Mona⸗ ten in Rheinheſſen verübt werden, wurde hier nachts in die Kolonialwarenhandlung Weſten⸗ berger eingebrochen und eine Menge Waren wie auch Bargeld geſtohlen. Die Diebe hat⸗ ten die Füllung der Ladentür ſo leiſe durch⸗ geſägt, daß der Beſitzer nicht das geringſte davon hörte und erſt am nächſten Morgen den Schaden ſah. Die Neichskriegsſſagge Der Führer und Reichskanzler behält ſich die Geſtaltung ſelbſt vor. Berlin, 21. September. Der Führer und Reichskanzler hat ſich die Geſtaltung der neuen Reichskriegsflagge perſönlich vorbehalten. Ihre Einführung iſt in kurzer Zeit zu erwarten. Bis dahin wird nach einer Verfügung des Reichskriegsmini⸗ ſters auf den Dienſtgebäuden der Wehr⸗ macht die bisherige Reichskriegsflagge zu⸗ ſammen mit der Hakenkreuzflagge geſetzt. Letzte Nachrichten Danktelegramm des Kaiſers von Japan. Berlin, 21. Sept. Seine Majeſtät der ſaiſer von Japan hat an den Führer und Reichskanzler folgendes Danktelegramm ge⸗ richtet:„Botſchafter Mushakoji hat mir ſo⸗ eben das Gemälde mit dem Portrait des Kaiſers Saga überreicht, das Ew. Excellenz mir gütigſt zum Geſchenk gemacht haben. Ich bin ſehr glücklich, in dieſer Gabe die freundliche Geſinnung Ew. Excellenz zu er⸗ kennen, deren hohen Wert ich zu ſchätzen weiß und ſage Ihnen meinen herzlichſten Dank. Hirohito.“ Wildweſtſtreich in Dortmund Kaſſenbole überfallen und beraubt. Dortmund, 21. September. In der Kuhſtraße in Dortmund wurde ein Kaſſenboke, der ſich auf dem Wege von der Reichsbank zum Stadtinnern befand, überfallen. Die Täter fuhren mit einem Kraftwagen an ihn heran, zwei ſchlugen ihn mit Totſchlägern nieder, während der dritte Täler vom Wagen aus einen Schuß abgab. wodurch ein zu Hilfe eilender Chauffeur an der Hand verletzt wurde. Die Räuber erbeuteten 1000 RM in Fünfmarkſtücken. Bei dem Kraftwagen han⸗ delt es ſich um eine viertürige ſchwarze Mercedes- oder Opel⸗Limouſine mit dem polizeilichen Kennzeichen 1 X 7006. das aber offenbar gefälſcht iſt. Franzislanerpater verurteilt Anderthalb Jahre Gefängnis für Deviſen⸗ vergehen. Breslau, 21. September. Der Franziskanerpater Franz Zimolong (Pater Bertrand) erhielt wegen Vergehens gegen das Deviſengeſetz ein Jahr ſechs Mo⸗ nate Gefängnis und 3000 RM Geldſtraft oder noch weitere 30 Tage Gefängnis. Der Angeklagte hatte im Oktober 193. und im Januar 1935 jedesmal 15 000 RM die dem in Jeruſalem anſäſſigen„Verein zum Heiligen Land“ zuſtanden, von einen Breslauer Bank abgehoben und dem Ver— treter einer Orgelbaufirma in Jägerndor (Tſchechoſlowakei) für einen Orgelbau über: geben, der das Geld dann ins Ausland brachte. Das Gericht berückſichtigte, daß der Ange⸗ klagte auftragsgemäß gehandelt habe, und zwar im Auftrag des Paters Cuſtos in Je⸗ ruſalem. Vritiſche Vorſichtsmaßnahmen Paris, 21. Sept. Havas meldet aus Gibraltar, daß der britiſche Kreuzer„Exe⸗ ter“ dort eingetroffen ſei. Ein Stahlnet ſperre ſämtliche Eingänge zum Hafen. Die Behörden hätten am Donnerstag die Be⸗ völkerung von Gibraltar angewieſen, ſich mit Wachslichtern zu verſehen: im Laufe das Tages ſind 15 000 Lichter verkauft wor⸗ den. Auch die umliegenden ſpaniſchen Dör⸗ fer hätten viele tauſende Lichter erworben ſo daß die Vorräte hieran zu Ende gegan⸗ gen ſeien a Pfer bel, fat fc pla U ball wert Hall End dem 2 Grosskampf in Deckarau Die Amicitia mit 10 Mannſchaften Die Sportvereinigung Amicitia trägt am morgigen Sonntag mit 10 Mannſchaften Spiele aus. Dieſes iſt ein Beweis für das ſehr regſame Leben innerhalb dieſes Vereins, der beſonders durch den Ausbau der Jugend- abteilungen ſich um den Sport Verdienſte er⸗ wirbt. Die Schüler ſpielen bereits heute Samstag in Hemsbach, die Jugend morgen in Käfertal und gegen VfR. Die 1., 2. und 3. Mannſchaft in Neckarau. Die 3 Handball- mannſchaften gegen Käfertal auf dem Wald⸗ ſportplatz und anſchließend die Damenhand— ballmannſchaft gegen„Jahn“ Weinheim. Von all dieſen Spielen erregt der Großkampf der Liga in Neckarau das größte Aufſehen. Können die Grünen dieſes Spiel gewinnen? Dieſe Frage kann nur mit„Ja“ beantwortet werden. Trotz allen unvernünftigen Redereien und Het— zereien in der letzten Woche ſtehen wieder alle erfahrenen Spieler der 1. Mannſchaft zur Ver⸗ fügung. Lediglich der Torwächter Krug hat wegen materiellen Angelegenheiten ſeinen Aus— tritt aus dem Verein erklärt und wird zu einem anderen Verein abwandern. Dieſe Talſache iſt tief bedauerlich, zumal der Verein gerade in dieſen harten Kämpfen auf keinen Mann verzichten kann. Doch iſt hieran nichts zu ändern. Am Sonntag wird Adam Buſalt das Tor hüten. Buſalt beſitzt als alter Spieler Erfahrung genug, um tatkräftig bei der Sache zu ſein. Die Mannſchaft ſpielt in folgender Aufſtellung: Buſalt Kiß Faltermann Martin Mandel Fetſch Pfenning Koob Müller 1 Schmitt Kiß K. Die Aufſtellung der übrigen Mannſchaf— ten, ſowie die Abfahrtszeiten ſind im Schau⸗ kaſten zu erſehen. Beſonderes Intereſſe dürfte noch das Handballſpiel auf dem Waldſport⸗ platz finden. Auch hier geht es heiß um Sieg und Punkte. Das anſchließende Damenhand⸗ ballſpiel iſt auch ſehr intereſſant. Beſonders wertvoll für die Sportfreunde iſt noch, daß das Halbzeitergebnis von Neckarau, ebenſo das Endergebnis, telefoniſch übermittelt und auf dem Waldſportplatze bekannt gegeben wird. * Die Gauliga im Kampf Am 22. September ſpielen nur 6 Vereine: VfL. Neckarau Amicitia Viernheim 1. FC. Pforzheim— VfB Mühlburg Phönix Karlsruhe— Germania Brötzingen Neckarau und Amicitia Viernheim haben ihre letzten Spiele verloren. Viernheim hatte gegen den Karlsruher Fußballverein Pech und verlor knapp 1:2. Nach dem guten Auf- takt gegen Phönix Karlsruhe hatte man einen Sieg gegen den Fußballverein erwartet. Dafür aber ſollen morgen in Neckarau die Punkte geholt werden. Hoffentlich gelingt es! Pforzheim, das Waldhof im erſten Spiel glatt 3:0 beſiegen konnte— Pforzheim iſt für Waldhof immer ein gefährliches Gelände empfängt Mühlburg. Mühlburg nahm zu Hauſe dem badiſchen Meiſter VfR. Mann⸗ heim im letzten Augenblick noch einen Punkt ab. Die Mannſchaft ſcheint ſchon ganz gut in Form zu ſein. Im vergangenen Jahr ſpielte Mühlburg in Pforzheim unentſchieden. Dieſes Ergebnis iſt auch dieſesmal leicht möglich. Phönix Karlsruhe hat ſein erſtes Heim— ſpiel gegen Germania Brötzingen. Daß Ger— mania Brötzingen etwas kann, bewies die knappe Niederlage gegen den FC. Freiburg. Phönix Karlsruhe hat in 2 Spielen bereits 3 Punkte eingebüßt und hat ſicherlich nicht die Abſicht gleich am Anfang ſtark zurückzu— fallen. Brötzingen wird daher auf einen Phönix treffen, der unbedingt ſiegen will. Ein Sieg von Phönix iſt zu erwarten. * Um den Vereinspokal: VfR. Mannheim, SpV. Waldhof und FC. Freiburg treten am Sonntag im Kampf um den Vereinspokal an. Es ſpielen: SV. Waldhof Wormatia Worms BC Augsburg VfR. Mannheim FC Freiburg FV. Ulm Vergleichs möglichkeiten gibt es hier kaum. Auf den erſten Blick müßten die badiſchen Ver treter ſiegreich bleiben. Aber Ueberraſchungen ſind nicht ausgeſchloſſen. * Die Fussball- Bezirksklasse: Die Spiele der Gruppe Oſt: TV. Viernheim— Wallſtadt Neckarhauſen— Hemsbach Ladenburg Leutershauſen Jahn Weinheim— Edingen bringen ſämtliche Teilnehmer an den Start. —— Der TV. Viernheim und Jahn Weinheim ſind Neulinge in dieſer Klaſſe und es bleibt ab— zuwarten wie ſich dieſe beiden Neulinge mit dieſen an ſie geſtellten weitaus höheren Auf gaben abfinden werden. Unſer einheimiſcher Vertreter, der Turnverein Viernheim, der über gutes Spielermaterial verfügt, von denen einige am letzten Sonntag in Repräſentativ⸗ ſpielen bereits Proben ihres ſoliden Könnens ablegten, wird in dieſer Gruppe für manche Ueberraſchung ſorgen und den Meiſterſchafts⸗ anwärtern das Siegen ſehr ſchwer machen. Auf alle Fälle heißt die Parole für den Anfang„Abwarten“ und wir laſſen eben der Dinge, die da kommen ſollten, freien Lauf. Bleibt zum Schluß noch der Wunſch, daß ſämtliche Spiele ohne Ausnahme einen anſtändigen Verlauf nehmen mögen, wie ſich das ja auch gehört. g Handball⸗Grosskampf im Stadion! Morgen vormittag 10 Uhr: Turnverein von 1893 gegen „Jahn“ Neckarau! Morgen Sonntag vormittag läuft im Stadion an der Lorſcherſtraße das 1. Punkte⸗ rennen der Bezirksklaſſe von Stapel: der Turnverein empfängt die ſpielſtarken Jahn— Leute aus Neckarau. Dieſer Gegner, der ſchon jahrelang der Bezirksklaſſe angehört, gibt die beſte Gewähr für ein mitreißendes und be— geiſterndes Spiel. Unſere Turner werden alles auf eine Karte ſetzen müſſen, wenn ſie gegen dieſe Mannſchaft einen Sieg landen wollen. Wir wollen das Beſte hoffen, und wünſchen der Turnerelf zu ihrem erſten Spiel in der Bezirksklaſſe einen guten Erfolg.— Die Mannſchaft ſpielt in folgender Aufſtellung: Effler W. Kempf J. Schmitt J. Beiner A. Herbert J. Martin N. Sander A. Kühlwein H. Alter G. Schmitt Siegfr. Burkert P. Erſatz: Diehl, Burkert, Adler. An alle Handballfreunde Viernheims er— viernheimer Sportrundſchau ö geht der Ruf: Erſcheint recht zahlreich zu die ſem erſten Verbandstreffen und gebt durch Euer Erſcheinen unſerer Mannſchaft den nö tigen Rückhalt. Das Spiel beginnt vormit⸗ tags 10 Uhr. *. Der morgige Sonntag zeigt in der Hand— ball-Bezirksklaſſe folgendes Programm: — 71 N TV. Jahn Neckarau V. 1846— TV. Friedrichsfeld V. Leutershauſen MTG. Poſtſportverein Tgde Laudenback 0 0 V. Viernheim 5 — 2 Unſer einheimiſche Vertreter, der TV. Viernheim, der im letzten Jahr in über— zeugender Weiſe den Kreismeiſtertitel errungen hat, wird auch in dieſer Klaſſe einen beachtens werten Gegner abgeben. Zum morgigen Auf- takt gegen den TV. Jahn Neckarau wünſchen wir den hieſigen Turnverein den 1. Sieg. Spielbeginn iſt vormittags 10 Uhr. *. Käfertal bei den„Amicitia“ Handballer! f Die Handball-Kreisklaſſe, wozu auch die Handballmannſchaft der Sportvereinigung zählt, ſtartet mit folgendem Programm: Amicitia Viernheim TV. Waldhof— Tbd. Germania Reichsbahn SpVgg. 07 TV. Sandhofen iſt ſpielfrei! Käfertal Die Handballer der Sportvereinigung gehen hier mit großen Hoffnungen in den Kampf. Schon morgen Sonntag in ihrem erſten Spiel können ſie es beweiſen, ob dieſe Hoffnungen auch einmal in Erfüllung gehen werden, denn kein Geringerer als die Turnerſchaft Käfertal wird auf dem Waldſportplatz antreten, um den Viernheimern die Punkte zu entreißen. Es ſollte ihnen aber nicht gelingen, denn die Handballer der Sportvereinigung ſind zur Zeit in einer ſehr guten Form, ſodaß ein Sieg über Käfertal zu erwarten iſt. Auch hier wünſchen wir einen guten Start. Der Nationalſozialismus lehrte erkennen, daß ein Volk ohne ge⸗ ſunden Bauernſtandeinſterbendes Volk iſt. Der Erntedanktag 1935 wird das Treuebekenntnis der Stadt zum Land ſein! 1. Uiernheimer Tonfilmschau Zur Eröffnung der Spielſaiſon 35/36 bringt dieſe Woche der Central⸗Film⸗ Palaſt das Europa⸗Spitzenfilmwerk mit Adolf Wohlbrück u. Lil Dagover „He frau, dle wald was de wl Achtung! Samstag und Sonntag! Zwei Feſttage für alle Filmfreunde! Die Eröff— nung der Saiſon! Sie ſehen eine Tonfilm⸗ Sehenswürdigkeit, wie ſie noch keine geſehen haben! Ein ſelten ſchönes Filmwerk! Tauſend Worte höchſten Lobes! Eine Spitzenleiſtung deutſcher Tonfilmkunſt! Das Filmwerk„Eine Frau die weiß was ſie will“ nach der welt- berühmten und gleichnamigen Operette von Oskar Strauß iſt überwältigend ſchön, ſodaß ſich jeder Filmfreund ſagen muß: Da mußt du auch hin gehn; aber nicht erſt am Sonntag wenns möglich iſt ſchon am Samstag. So was ſieht man nicht alle Tage! Ein 100 ciger Spitzenfilm! Ein netter friſcher Film, der ſich der ſauberſten und anſtändigſten Mittel zur Unterhaltung bedient, der uns herzliches Lachen, Heiterkeit und vielleicht auch hier und da eine Träne der Rührung abringen ſoll. Herrlich wie immer iſt wieder Lil Dagover, dieſe ſchöne feinnervige Frau und Schauſpie— lerin. Ihr Anmut und ihr Zauber beherrſchen den Film an erſter Stelle. Ebenbürtig mit ſeiner charmanten Frechheit und vornehmen Eleganz ſteht ihr Adolf Wohlbrück zur Seite. Auch noch andere prominente Schauſpieler ſind mit dabei, aber wir nennen nur Adolf Wohlbrück und Lil Dagover. Wer möchte dieſe beiden in dem herrlichen Operetten-Tonfilm— werk„Eine Frau, die weiß was ſie will“ nicht ſehen? Ueberall die größten Erfolge! Ein Filmwerk, das man mehreremale ſehen möchte. Man erlebt zwei der ſchönſten Stun— den ſeines Lebens. 3 a Deshalb auf zu den Eröffnungs-Vorſtel⸗ lungen der diesjährigen Spielſaiſon! Bekanntmachung Betr.: Steuerſprechtage. Der nächſte Sprechtag des Finanzamtes wird am Donnerstag, den 3. Oktober 1935 auf dem hieſigen Rathaus ſtattfinden. Die⸗ jenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Montag, den 30. September, mittags 12 Uhr, bei uns— Zimmer 21— melden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betreffenden Sprechtag nicht rechnen. Viernheim, den 20. September 1935 Bürgermeiſterei Viernheim J. V.: Schweigert. Union⸗Filmſchau Ein herrliches Spitzenwerk, der Bomben-Ton⸗ Film ds. Is.— Die große Ueberraſchung für alle Filmfreunde! 2 Feſttage des Lachens u. Frohſinn! Adele Theo Lingen Fritz Odemar Maria Sazarina Der Wunderten or Louis Graveure Ein Walzer für dich Nur Samstag und Sonntag die klaſſige Tonfilm-Sehenswürdigkeit allererſten Ranges. Eine Spitzenleiſtung, wie ſie ſeit langer Zeit nicht mehr geboten wurde. Mit Deutſchlands berühmteſten Filmdarſteller! Obige Namen ſagen alles! Herrlich die Tenorſtimme Gra— veurs, wenn er ſingt„Ein Walzer für Dich“. Es iſt wirklich eine luſtige Sache! Heinz Rühmann läßt die Zuſchauer nicht zur Ruhe kommen. Die beiden Unverwüſtlichen: Adele Sandrock und Theo Lingen werden alle im Sturm erobern. Camilla Horn, der Liebling der Viernheimer, eine Bombe für ſich.„Ein Walzer für Dich“, der Film verdient größtes Lob, er unterhält und iſt von Anfang bis Ende von einer anmutigen Heiterkeit erfüllt. Alle Filmfreunde treffen ſich dieſe Woche wie— der im Union, dort ſehen ſie den prächtigen Operetten-Spitzenfilm mit größter deutſcher Beſetzung. Alles wird jubeln und lachen, voll Fröhlichkeit und Humor verlaſſen alle das Union und ganz Viernheim wird ſingen: Ein Walzer für Dich! Camilla Horn Heinz Rühmann Sandrock Vereins- Anzeiger Sänger⸗Einheit. Abfahrt der Omnibuſſe nach Hambach (Pfalz) morgen punkt 12,30 Uhr am Frei⸗ ſchütz. Fahrpreis 2.— RM., iſt in der heutigen Singſtunde an Rechner Laiſt zu entrichten. Nichtſänger wollen ihr Geld durch den Vermittler ſchicken. Abſteige⸗ quartier in Hambach iſt das Gaſthaus zum Engel. Heute abend 8,30 Uhr Sing⸗ ſtunde. Der Vorſitzende. Sängerbund Flora Heute Abend punkt ½9 Uhr vollzählige Singſtunde. Erinnere nochmals an die Ein— tragung zur Ausfahrt und die Entrichtung des Fahrgeldes. Letzter Termin: morgen Sonntag Mittag 12 Uhr. Der Vorſtand. Teutonia⸗Schützen. An die Ausfahrt nach Lorſch wird erinnert, Abfahrt punkt 11 Uhr am Schützenhof. Der Schießſtand iſt morgen für den öffent⸗ lichen Verkehr geſchloſſen. Es ſchießen nur geſchloſſene Formationen. Klee Sportvereinigung Amieitia 09. Sportprogramm: Heute Samstag 4,15 Uhr Schüler in Hemsbach. Abfahrt 3 Uhr am Stern. Sonntag 1., 2. und 3. Mannſchaft in Neckarau. Abfahrt: 3. M. 10 Uhr per Rad ab Stern. 2. M. 11,15 OCG. 1. M. 1,15 Uhr OEG. A-Jugend in Kä⸗ fertal. Abfahrt 8 Uhr OEG. B-Jugend gegen VfR. Abfahrt 9 Uhr per Rad ab Stern. Die 1. und 2. Handballmannſchaft Verbandsſpiel hier gegen Käfertal. Beginn 3¼42 ͤ und 3 Uhr. 10 Uhr: Jugend gegen Käfertal. 4 Uhr: Damenhandball gegen Jahn Weinheim auf dem Waldſportplatz. Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Wir laden die Sportfreunde zu dieſen Spie⸗ len freundlichſt ein. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. V. Abteilung Fußball: Sonntag, den 22. Sept. 1. Verbandsſpiel gegen Viktoria Wallſtadt. 1. M. 3 Uhr, 2. M. 1,15 Uhr, jeweils ohne Wartezeit. Jugend in Hemsbach. Abfahrt 12 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Abteilung Handball: Nächſten Sonntag Beginn der Verbandsſpiele! Vormittags 10 Uhr 1. M. gegen Jahn Neckarau. A- und B-Jugend in Neckarau gegen Jahn. A-Jugend halb 3 Uhr, B-Jugend halb 4 Uhr. Abfahrt 1 Uhr per Rad ab Tivoli. Zu dieſen Spielen laden wir die Viern⸗ heimer Sportfreunde freundlichſt ein. Die Sportleitung. Nannheimer Theaterſchau 8 Im Nationaltheater: ontag, 23. September: Werbewo 3 Abend: Miete G 2 und für die NS ul. turgemeinde Mannheim, Abtlg. 121 bis 6 Teſtament. omödie von Hjalmar Bergman. A 19.30, Ende 225 Uhr. 0 Nr Drenstag, 24. September: Werbewoche, 4. Abend: Miete H 2 und für die NS.⸗Kul⸗ turgemeinde Mannheim, Abtlg. 127 bis 129: Hocke wanzel. Schauſpiel von Hans b Kaergel. Anfang 20, Ende gegen 2 Mittwoch, 25. September: Werbewo 3. Abend: Miete M 3: Violetta Erg viata). Oper von G. Verdi. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Donnerstag, 26. Sept mber: Werbewoche, 3. Abend: Miete D 2, Sondermiete D 1: In neuer Inſzenierung: Viel Lärm um nichts. Komödie von Shakeſpeare. An⸗ fang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. Freitag, 27. September: Werbewoche, J. Abend: Miete F 2: Die Gärtnerin aus Liebe. Oper von W. A. Mozart. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. 1 Samstag, 28. September: Werbewo 5 Abend: Miete B 2, Sondermiete 8 4 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mann- heim, Abtlg. 119 und 159: Peer Gynt. Dramatiſches Gedicht von Henrik Ibſen. Anfang 19, Ende 22.45 Uhr. 50 Sonntag, 29. September: Werbewoche, letzter Abend: Miete C 3: In neuer Inſze⸗ nierung: Oberon. Romantiſche Oper von C. M. von Weber. Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſchei⸗ nen aufgehoben). Monta g, 30. September: Miete A 3 und ſür die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abtlg. 133 bis 135: Viel Lärm um nichts. Komödie von Shakeſpeare. An⸗ fang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Noſengarten): Donnerstag, 26. September: Für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abtlg. 101 bis 104, 301 bis 309, 356, 361 bis 369, 573 bis 596, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 1 bis 600: Madame Butterfly. Oper von G. Puccini. An⸗ fang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Im Nibelungenſaal: Dienstag, 1. Oktober: Mieter⸗Aben d. Anfang 20 Uhr. —— Fir in Irgait unt fr um. I Aefsient aadaanaagnaananaaadanagaaadagaagagadaaaagadadgnangadanagandadaſggangadadagaaggadagadgaaadagganangangadgggaaanagaaggadadggacgdaddadgaganagaaanadgaglgaggaggggagagaa a Sle tragen des Nerkmel sorgfältige Auswahl von Hateflel und bester Vererbeitungl Fritz-Schuh die Zuverlässigen das Beste was an Strapazier- Schuhen hergestellt wird Mannheim Carl Fritze Cie Breitestr Ha. s. 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Gr. un 5 Halbleinene Betttücher Mundtdcher eil Viernheim, den 21. September 1935 Handtũcher Damasthandtũcher 9 Die Ware muß zuerst bestellt und kann in jeder ble Lrausrnden Hlnterbuebenen Qualität und Preislage geliefert werden. Es empfiehlt vel sich, Weihnachtsbestellungen schon aufzugeben. ge ieee e eee eee 1 SS eee es l 2 21. N 7 60 fähr. Jubiläum der Krieger- Mlavier- eee eee ede dee u e. Kameradschaft„Hassſa“ elenden s/ WII gu ie— ; 3 a; schnell fördern— 15 1— öffn. Wir laden die Herren des Feſtkomitees zur] der Methode oder: Das Schicksal der Hanon Cavallini Schuh Drahtgeflecht N ut Entgegennahme der Lissl Schlatter——— ch E rantgeſſechte Jub Zebludabrechnung und geriehterstallung danei. Lehrerin kla kurona- Suitzenfilimwerk der Weltnroduktlen. Ein Zu Klein Röderherde per N an der Mann- ſelten ſchönes Filmwerk. Tauſend Worte höchſten Lobes geworden, Kesselöfen 11 de, auf Montag, den 23. September abends 8 Ein brillantes Filmwerk das man mehreremal ſehen möchte.—— 5 4 9 101 10 er Mannheimersi. ä 44 Für alle Beſucher ein grandioſes Erleben.—— 6 1 reich ſie Handwagen 10 um e—* c 8 15 12. 5 bis zu z wei arten- u. Feldgeräte 110 ben en une igen un bäntälges her nen. bi zedbngs daranrann mi ursiur un ue le ed 1 50 und vollzähliges Erſcheinen. inseriert Anfang 8 Uhr ab 9 Uhr noch das ganze Programm zu n 8 den Die Festleitung wird 8= ſehen. Des gewaltigen Andrangs am Sonntag wegen— Ernst Heinz V I K 9 U 2 8 n Klee vergessen!— mögen viele die heutige Vorſtellung ſchon beſuchen.— Schuhreparat. Al. n Kenbac g 5 —— i e i 1 ate S FSbunlag mittag grole Iupend- g. Aiader-vorsteuunn Cre Gente Ae een* —. Adolf Hitlerſtr. 15 — 115 Ein Piano gngnanammnmmmmamnmnnmmmme V 4 1 70 5 von gie 5 11. 8 0 1 rg d 74 E 0 K E 1 2 Union- Film- Palast 5 8 te 2E 1 U n E n Samstag und Sonntag. Wir bringen das Spitzenkilmwerk 95 0 I d 8 bringt Freude 5 8 45*„„ 3 Ca- ih . 5 300 5 4 8 g milla Horn, Heinz Rühmann, Adele Sandrock, Teo Lingen, 1. e ins 18 zum Tapezieren, Einwickeln Fritz Odemar, Marſa Sazarna, der Wundertenor Louis 00 in Viernheim Meu und gespielt Graveure, Ein Großfilm der größten Begeiſterung wer preiswert zu verkaufen. N u. ſ. w. hat laufend abzugeben: 1. wut Anzahlung Rm. 100 0.— Billig, zuch zur Rate. N 5 in 0 5 7 g Angebote unter„Z. W. 200“ an Heckel Mannheim 5 11 f den Verlag d. Zeitung. O 3, 10(Kunststraße) 1 lern Eimer naeig Er* i det Schlafzimmer fa mit 2 Betten und Matratzen ſie! gebr. aber gut erhalten, billig Wer Henko konnt. ber abzugeben. Sergartenstr. 19. 5 4 nl Zu mieten geſucht von 1 Kue der bleibt 5 ab E 10 1 Unmer und Ruche 5 ſofort oder ſpäter. 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