2 Han er tll⸗ g al! A enaner Tageblan— Sierngeimer Nachrichten 14 8 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monati 1,40 a Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter Fahrplan Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreitete Tageszeitung— hacbrichten- und Anzeigenblan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Einzel⸗Berkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg k. frei Sschenende“, ins Haus gebracht.— Vieruhelmer Anzeiger Viernheimer Zeitung wöchentlich das„Illuſtrierte und den Anzeilgenpreiſe: Die 11 Geſchöftsſtelle Siernheimer Bärger-Zig.— Biernh. Volksblatt) gespaltene Miillimeter-Beue 3 Pfennig, Teptſpalte 12 Pfennig dei Wiederholung abgzeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Unzeigen aller Art vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer u. von ſämtlichen Anzeigen-Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dleser Teltung finden weiteste Verbreitung Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichti an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr ni Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86 t.— Für die Aufnahme t übernommen werder Nr. 221 Montag, den 23. September 1935 52. Jahrgang Vollsgemeinſchaft Jur Eröffnung des 3. Winterhilfswerkes. NSsg Wenn man ſo will, kann man den großen Rechenſchaftsbericht des Hauptamts⸗ leiters der Nationalſozialiſtiſchen Volkswohl⸗ fahrt, Parteigenoſſen Hilgenfeldt, auf dem Kongreß in Nürnberg und die Sonderta⸗ gung der NSW im Rahmen des Reichspar⸗ teitages als Auftakt des großen Werkes der diesjährigen Winterhilfe bezeichnen. Das deutſche Volk trennen erſt wenige Tage von dem großen und gewal⸗ tigen Geſchehen in Nürnberg, aber ſchon richten ſich die Gedanken auf jenes große Werk des Winters, das dem praktiſchen Ausdruck verleiht, was wir den Gemein⸗ ſchaftsſinn unſerer Bewegung nennen. Wenn in den erſten Tagen des Oktober in feierlicher Weiſe das Winterhilfswerk er— öffnet wird, ſo iſt dies nicht die vergangene Inbetriebſetzung irgendeines Unterſtützungs⸗ werkes irgendwelcher beſtimmter Volkskrei⸗ ſe, ſondern es iſt der Auftakt für ein Kultur⸗ werk, das aus echt nationalſozialiſtiſchem Geiſt entſtanden, bereits zweimal ſeine er⸗ folgreiche Arbeit unter Beweis geſtellt hat und ſo zu einem feſten Begriff für die Näch⸗ ſtenliebe der Tat im deutſchen Volke gewor⸗ den iſt. Schon ſeit Wochen wird das Winterhilfs⸗ werk der NSW vorbereitet. Zum dritten Male gilt es, die Volksgemeinſchaft, die in uns und um uns der Führer ſchmiedete, un⸗ ter Beweis zu ſtellen und ſie immer inniger und feſter als ein unzerreißbares Band um alle Volksgenoſſen zu knüpfen. Die Winter⸗ hilfe der NS, die wohl eine der bedeut⸗ ſamſten Organiſationen überhaupt iſt, iſt ein Liebeswerk, das nationalſozialiſtiſchem Ideengut entſprungen iſt. Sie unterſcheidet ſich daher grundſätzlich von dem. was im Syſtemſtaat früherer Zeiten unter„Hilfs⸗ werk“ oder„Wohlfahrtspflege“ verſtanden wurde. Wurden damals die unverſchuldet in Not geratenen Menſchen zu geduldeten Al⸗ moſenempfängern herabgewürdigt, wurde ihnen damals teilweiſe bewußt das Gefühl der Minderwertigkeit und Ueberflüſſigkeit beigebracht, ſo geht unſer Beſtreben dahin, ihnen dieſe Gefühle, minderwertig und über⸗ flüſſig zu ſein, vollkommen zu nehmen und ſie niemals empfinden zu laſſen, daß ſie un⸗ verſchuldet in Not geraten ſind oder unver⸗ ſchuldet noch keine Arbeit haben. Für die Durchführung des Winterhilfs⸗ werkes, die in Händen der NSW liegt, der ſich aber alle anderen Organiſationen, ins⸗ beſondere die NS⸗Frauenſchaft zur Verfü⸗ gung ſtellen, haben ſich beſtimmte Formen aufgrund der Erfahrungen der letzten zwei Jahre herausgebildet. Das Winterhilfs⸗ werk der NSW eiſt ſowohl nach der organi⸗ ſatoriſchen als auch praktiſchen Seite hin zu einem feſten Begriff im ganzen Volke geworden. Es iſt wohl das größte Kultur⸗ werk, das je ein Volk vollbracht hat. Wenn in wenigen Wochen zum drittenmal der Ruf an uns ergeht, zum größten Kulturwerk des deutſchen Volkes unſere Unterſtützung zu geben, ſo wird kein verantwortungsbewuß⸗ ter Volksgenoſſe ſich davon ausſchließer wollen. Wenn auch hier und da einige Un⸗ belehrbare und Ewig⸗Geſtrige der Meinung ſind, es werde zu viel geſammelt. ſo ſei ihnen entgegengehalten, daß es allein der Nationalſozialismus geweſen iſt, der ihnen Arbeit und Brot ermöglicht. Wer alſo dem Winterhilfswerk der NSW ſeine Unterſtüt⸗ zung gibt, erfüllt nicht nur eine Tat der Nächſtenliebe, ſondern ſtattet auch dem Füh⸗ rer ſeinen Dank für die heroiſchen Leiſtun— gen der Bewegung ab. Welche Leiſtungen das deutſche Volk in dem Winterhilfswerk der letzten beiden Jahre aufzuweiſen gehabt hat, beweiſen folgende Zahlen: Im erſten Winterhilfswerk wurden 16 617 681 Menſchen betreut und insgeſamt 358 136041 RM aufgebracht, im zweiten Winterhilfswerk wurden entſpre⸗ chend dem Wirtſchaftsaufſchwung noch 13 866 571 Menſchen betreut bei einem Ge⸗ ſamtaufkommen von 367 425 485 RM. Das deutſche Volk hat alſo in zwei Wintern faſt dreiviertel Milliarden RM aufgebracht. Der Gebrauchswert der geſammelten und verteil⸗ ten Sachſpenden betrug 110 463 619 RM, der Gebrauchswert der für die Geldſpenden gekauften und verteilten Sachſpenden ab⸗ züglich eines verbliebenen Barbeſtandes von 55 067 739 RM betrug 246 622 485 RM. * Die Abſage Muſſolinis Der italieniſche Miniſterrat lehnt die Vorſchläge des Schlichtungsausſchuſſes ab Rom, 21. September. Der italieniſche Miniſterrat hat die Vor ſchläge des Fünferausſchuſſes zur Beilegung des italieniſch-abeſſiniſchen Streitfalles ab- gelehnt. In dem amtlichen Bericht über die Sit- zung, die zwei Stunden dauerte, heißt es, daß der Miniſterrat die Vorſchläge des Fün⸗ fer⸗Ausſchuſſes zum Gegenſtand eingehen— der Prüfung gemacht habe. Bei aller Ach⸗ tung vor dem Verſuch des Ausſchuſſes könne der Miniſterrat in den Vorſchlägen keine ausreichende Mindeſtgrundlage für die berechtigten Intereſſen Italiens er⸗ blicken. In der Sitzung hatte Muſſolini dem Miniſterrat einen einſtündigen Bericht über die politiſche Lage erſtattet. Der Miniſterrat wird zur neuerlichen Be⸗ ratung am Dienstag zuſammentreten. In dieſer Sitzung ſollen dann auch noch einige verwaltungstechniſche Beſchlüſſe in Ergän⸗ zung der bisherigen Maßnahmen gefaßt werden. Der Beſchluß des italieniſchen Miniſter⸗ rats bedeutet nach allem Vorangegangenen keine Ueberraſchung. Die vorübergehenden Hoffnungen, die an die letzte Beſprechung Muſſolinis mit dem engliſchen und dem franzöſiſchen Botſchafter geknüpft worden ſind, haben ſich als trügeriſch erwieſen. Die italieniſche Preſſe hat inzwiſchen den Preſſe⸗ feldzug gegen England fortgeſetzt. So ſchreibt die Turiner Zeitung„Gazetta del Popolo“: Wenn Italien an ſich die Abſicht gehabt hätte, die Vorſchläge des Fünferaus⸗ ſchuſſes anzunehmen, ſo ſei ſicher, daß es dies jetzt aus Gründen der Würde und des Preſtiges nicht tun könne. Die Drohungen durch die Juſammenziehungen von engliſchen Kriegsſchiffen im Mittelmeer und im Roten Meer machten Italien die Annahme jedes derarti⸗ gen Vermittlungsvorſchlages unmöglich. Man ſetze nicht jemand das Meſſer an die Gurgel, mit dem man zu einem ehrenvollen Abkommen gelangen müßte. Die Mailänder Blätter bringen ein De⸗ menti zu der Meldung eines belgiſchen Ko⸗ lonialblattes, wonach die Inſel Rhodos Beim Bau von Schützengräben. Abeſſiniſche Truppen beim Anlegen don Schützengräben. 2 Der Gebrauchswert der insgeſamt verteilten Sachſpenden betrug 357 086 105 RM. In den Dienſt des Winterhilfswerkes hatten ſich ehrenamtlich 1 338 335 Helfer und Helferin⸗ nen geſtellt, von denen nach dem Halbjah⸗ resdurchſchnitt 1 320 270 Arbeitsloſen⸗ und Kriſenunterſtützungsempfänger, 633 830 Wohlfahrtsunterſtuͤtzungsempfänger, 871 909 Rentenempfänger, 70 746 Kurzarbeiter und 1 436 548 ſonſtige Bedürftige im letzten Winterhilfswerk betreut wurden. Dazu wurden an Familienangehörigen der oben. bezeichneten Kreiſe insgeſamt 9 533 268 Volksgenoſſen einbezogen. Das Winterhilfswerk iſt, abgeſehen von denen, die von ihm unterſtützt werden, nicht nur nehmend, ſondern auch gebend, indem es ganze Induſtriezweige beſchäftigt. Auch im kommenden Winter werden wir wie⸗ derum Abzeichen tragen, die zahlreichen be⸗ dürftigen Volksgenoſſen Arbeit und Brot ge— ben. Jeder Sammelſonntag wird ein an— deres Abzeichen bringen und ſo in doppelter Weiſe Gutes ſchaffen, indem er auf der einen Seite Beſchäftigung gibt und auf der anderen Seite unverſchuldet in Not gerate— nen Volksgenoſſen hilft. 84 (Weltbild— M.) D Ueber allem ſteht die praktiſche Bejahung der Volksgemeinſchaft. Auch der ärmſte Volksgenoſſe hat Anſpruch darauf als gleich⸗ berechtigtes Glied unſerer Nation in deren Reihen zu ſtehen und anerkannt zu werden. Das Kulturwerk der NS, das ſich an den erbgeſunden Menſchen wendet, will den wertvollen und arbeitsfreudigen Volksge⸗ noſſen dem Staat erhalten und ſeine Le⸗ bens bedingungen allmählich verbeſſern. Dazu zu helfen, iſt eine ſchöne Aufgabe aller derer, die den Vorzug haben in Arbeit und Brot zu ſtehen. Daran ſollte jeder in den kommenden Wochen und Monaten denken, wenn ſich die freiwilligen Helfer des Winterhilfswerkes 1935/36 in opferwilliger Bereitſchaft an ihn wenden. Jeder muß ſein Scherflein dazu beitragen, damit das kommende Winterhilfswerk ſich würdig an die Seite der beiden letzten mit ihren hervorragenden Ergebniſſen ſtellen läßt. Der Nationalſozialismus treibt keine falſche Unterſtützungspolitik, ſondern ver⸗ wirklicht den Gemeinſchaftsſinn und das Ge⸗ meinſchaftswerben der Bewegung, das ſei⸗ nen höchſten Ausdruck in der Nächſtenliebe der Tat findet. Gerſtenberg. einem großen Lazarett gleiche. Das Gerücht von einer Abtretung der Inſel an die Tür- kei, um deren Freundſchaft zu erwerben, wird als abſurd bezeichnet. Die Beziehungen Italiens zur Türkei ſeien ſo herzlich und von ſo großem ge⸗ genſeitigen Verſtändnis für Mittelmeerfra⸗ gen, daß es wahrhaftig nicht nötig ſei, dieſe 1925 durch Abtretung von Gebieten zu ſtär⸗ en. Auf den Kriegsausbruch gefaßt Addis Abeba, 22. September. Der abeſſiniſche Kaiſer hatte mit dem bri⸗ tiſchen Geſandten Barton eine längere Be⸗ ſprechung, die ſich mit der politiſchen Lage, vor allem aber mit dem Fremden⸗ ſchutz beſchäftigte. Die abeſſiniſche Regierung hat von Genf weitere Einzelheiten über das Ergebnis der Verhandlungen des Fünferausſchuſſes an⸗ gefordert. Man hat in den politiſchen Krei⸗ en Abeſſiniens von vornherein erwartet, aß Italien die Genfer Vorſchläge ablehnen wird. Die militäriſchen Vorkehrungsmaßnahy⸗ men gehen im übrigen weiter. Jetzt ſind 5000 Mann Fußtruppen auf der Bahnſta⸗ tion Addis Abeba nach Diredaua verladen worden. Die Verteidigung Aeguntens Rund 1000 engliſche Flugzeuge eingeſetzt Unter Berufung auf zuſtändige militä⸗ riſche Stellen beſchäftigen ſich die ägyptiſchen Blätter mit dem Verteidigungsplan der Weſtgrenze des Landes. Dieſer Plan ſoll die Räumung der Wüſte bis Amerieh 30 Kilo⸗ meter vor Alexandria unter gleichzeitiger Zerſtörung der darüber hinausführenden Eiſenbahnſtrecke vorſehen. In Amerieh ſeien kriegsmäßige Vorbereitungen und die Auf⸗ ſtapelung von Material im Gange. Ein aus der Richtung von Solloum kommender Feind müßte dann eine 500 Kilometer lange trockene Wüſtenſtrecke durchqueren. Die Zahl der gegenwärtig in Aegypten liegenden eng⸗ liſchen Flugzeuge wird mit rund 1000 Ap⸗ paraten, darunter 300 Waſſerflugzeuge, an⸗ gegeben. In den ägyptiſchen Gewäſſern ſol⸗ len ſich zurzeit 28 Einheiten der britiſchen Flotte aufhalten. Von der Beſatzung dieſer Schiffe abgeſehen, beträgt dieſen Meldungen zufolge die Zahl der gelandeten Truppen 15 000 Mann, wozu noch 3000 Mann Ma⸗ rineinfanterie kommen. Einschränkung von Mittelmeerreiſen Nach dem„Daily Expreß“ der internationalen Lage die Jungfern- fahrt des neuen engliſchen Dampfer⸗ „Strathmore“ nicht, wie urſprünglich vorge⸗ ſehen, nach dem Mittelmeer und nach ſtalie⸗ niſchen Häfen, ſondern nach den Kanariſchen Inſeln unternommen werden. Vier weitere britiſche Schiffahrtsgeſellſchaften hätten Vor⸗ bereitungen getroffen, das Reiſeprogramm der Schiffe, die Vergnügungsreiſen nach dem Mittelmeer unternehmen ſollten, gegebenen⸗ falls zu ändern. Preisüberwachung in Malta In Malta iſt ein Nahrungsüberwachungs— amt eingeſetzt worden, um den Beſtrebun— gen gewiſſer Händler, die gegenwärtige in⸗ ternationale Lage durch ungerechffertigte Preisſteigerungen auszunützen, Einhalt zu gebieten. Die Regierung erklärt, daß genü⸗ gend Lebensmittel vorhanden ſeien. Wertkeſturz an den ägypkiſchen Börſen. Kairo, 21. Sept. Auf den Wertpapier« börſen von Kairo und Alexandria herrſcht infolge der Zuſpitzung der internatio⸗ nalen politiſchen Lage ſtarke Beunruhigung, die einen erheblichen Sturz aller Werte her⸗ vorgerufen hat. Die Verkäufe waren ſo ſtark, daß der Markt das ganze Angebot nicht auf⸗— nehmen konnte. Man erwartet ſtrenge Maß⸗ nahmen der Regierung. wird infolge 7 Vor zwanzig Jahren Herbſtſchlacht im Weſten. Im Oſten hat ſich das Drama der zari⸗ ſtiſchen Armee erfüllt. Die Weſtmächte müſ⸗ ſen wieder die Entlaftung übernehmen. Außer⸗ dem will man Bulgarien, Rumänien und Griechenland zum Anſchluß an die Entente beweg und das kann man nur durch einen Sieg. Joffre greift auf ſeinen alten Plan der Doppelſchlacht bei Arras und Reims zurück. Iſt man im Februar trotz des Trom⸗ melfeuers aus fünfhundert Rohren in der Champagne geſcheitert, ſo wird man jetzt fünftauſend Geſchütze in Stellung gehen laſ⸗ ſen. Mit 14 engliſchen und 53 franzöſiſchen Diviſionen will man den Durchbruch erzwin⸗ gen, gleichzeitig im Artois und in der Champagne. Vom 19. bis 25. Septem⸗ ber, eine ganze Woche lang, dröhnt das Trommelfeuer auf die deutſchen Linien. Im Morgengrauen des 25. September be⸗ gimnt der Infanterieangriff: im Norden zwi⸗ ſchen Bethune und Arras und im Sü⸗ den zwiſchen Souain und Maſſiges in der Champagne. Die vorderen deutſchen Linien ſind zertrümmert. Zwei Tage ſpäter gelingt es trotzdem im Artois, den Angriff zum Stehen u bringen. Böſe aber ſieht es in der Champagne aus. 19 franzöſiſche Diviſionen rennen gegen vier deutſche an. Unter dem Druck der Maſſenſtürme zerreißt die deutſche Front. Aber der Gegner erkennt die Gunſt eines Durchbruchs nicht. Schwache deutſche Re⸗ ſerven können das Schlimmſte verhindern. Eine neue Kampfform bildet ſich heraus: das Widerſtandsneſt. Eine Handvoll Männer hok⸗ ken mit ihrem Maſchinengewehr im Trichter, oft totgeglaubt, bis das Gewehr wieder tackt und die anſtürmenden Kompanien ſich totlau⸗ fen läßt. Inſeln im Meer der Material⸗ ſchlacht. Die namenloſen Helden des moder⸗ nen Schlachtfeldes. Im Oktober verſandet die engliſch⸗franzöſiſche Offenſive. 200 000 Mann — der Gegner verloren. Die deutſchen Ver⸗ 515 betragen annähernd ein Fünftel dieſer Zahl. PPPPPPCCCCCCCcCcCcCcCcCCCobCcbCbCbCbTbTbobbTbTcbcc Die Freizeit der Hausgehilfen Richtlinien des Treuhänders für Südweſt. Der Treuhänd. der Arbeit für das Wirk⸗ ſchaftsgebiet Südweſt hat Richtlinien über die Unterbringung, die Arbeitszeit, die Ent⸗ lohnung uſw. der Hausgehilfen erlaſſen. Nach den Richtlinien iſt den Hausgehilfen ein wohnlicher Raum für die Erholungszeit zur Verfügung zu ſtellen, der den geſundheit⸗ lichen Erforderniſſen entſpricht. Der Raum muß von innen und außen abſchließbar ſein. Er darf nicht als Durchgangsraum oder Ab⸗ ſtellraum für häusliche Gegenſtände dienen. Es müſſen ein eigenes Bett, Stuhl und Tiſch, eine eigene Waſchgelegenheit und ein abſchließ⸗ barer Schrank vorhanden ſein. Iſt der Auf⸗ enthaltsraum nicht heizbar, ſo muß dem Haus⸗ gehilfen während der kalten Jahreszeit der Aufenthalt in einem geheizten Raum inner⸗ halb der Hausgemeinſchaft ermöglicht werden. Die Arbeitszeit ſoll ſo eingerichtet werden, daß eine ununterbrochene Nacht- ruhe von neun Stunden, bet jugendlichen Hausgehilfen bis zum vollendeten 18. Lebens⸗ jahr von 10 Stunden gewährleiſtet iſt. In jeder Woche ſowie an ſedem zweiten Sonn⸗ tag oder geſetzlich anerkannten Feiertag hat der Hausgehilfe Anſpruch auf einen freien Nachmittag und Abend. Die Verwendung der Freizeit ſteht grundſätzlich im freien Er⸗ meſſen des Hausgehilfen. Es ſoll jedoch die Freizeit nicht über Mitternacht ausgedehnt werden. Ueber die regelmäßige Freizeit hin⸗ aus ſoll der Hausgehilfe zur Wahrnehmung ſeiner ſtaatsbürgerlichen un.„glichen Rechte und Pflichten die nötige Freizeit erhalten. Auch der Beſuch der Veranſtaltungen der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ und der„Deutſchen Arbeitsfront“ ſoll ihm ermög⸗ licht werden, ferner der Dienſt im Bund deutſcher Mädels, ſoweit die Arbeit es im Einzelfalle geſtattet. Der Hausgehilfe hat einmal im Jahr An⸗ ſpruch auf einen Erholungsurlaub. Er beträgt nach einer Beſchäftigungszeit von min⸗ deſtens ſechs Monaten im erſten und zweiten Beſchäftigungsjahr eine Kalenderwoche, im und nach dem dritten Jahr mindeſtens zwei Ka⸗ lenderwochen. Für die Dauer des Urlaubs iſt den Hausgehilfen außer dem Fahrlohn eine Geldentſchädigung für nichtgewährte Koſt und Wohnung mindeſtens nach den vom Ver⸗ ſicherungsamt veröffentlichten Sätzen zu ge⸗ währen. In den Richtlinien wird u. a. auch be⸗ ſtimmt, daß Geſchenke, die der Hausge⸗ hilfe bei beſonderen Gelegenheiten erhält, auch im Falle friſtloſer Entlaſſung nicht zurückge⸗ fordert werden können. Dem Hausgehilfen iſt eine auskömmliche und nahrhafte Koſt zu gewähren.— Die Richtlinien ſind bereits in Kraft getreten. Neuordnung der Arbeiterpartei London, 22. Sept. Die Zerſplitterung der Arbeiterpartei, die durch den Rücktritt füh⸗ render Parteimitglieder offenkundig gewor⸗ den iſt, hat die Parteiorgane zu Bemühun⸗ gen veranlaßt, die Parteiverhältniſſe neu zu ordnen. Nach dem„Daily Telegraph“ beſteht ſogar die Möglichkeit, daß die Par⸗ tei die„Aechtung“ der früheren Mitglieder, die in der Kriſe von 1931 Macdonald folg⸗ ten und die Neutrale Arbeiterpartei bilde— ten. wieder aufbeben merde. Der Führer — — der Sozialiſtiſchen Liga, Sir Stafford Cripps, hat übrigens ſeinen Austritt aus der Partei damit begründet, daß er interna⸗ tionale Sühnemaßnahmen nicht unterſtüt⸗ zen könne, wenn ſie den imperialiſtiſchen Zielen Englands oder anderer Mächte dien⸗ ten. Rennzeichen der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 18. September auf 102,3 (1913: 100); ſie hat ſich gegenüber der Vor⸗ woche(102,1) um 0,2 Prozent erhöht. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 103,6(plus 0,3 v. H.), indu⸗ ſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 91.7(un⸗ verändert) und induſtrielle Fertigwaren 119,2(unverändert). Frankfurter Ausſtellungen Frankfurt a. M., 23. Sept. Die Feſt⸗ halle und das anſchließende Erdgeſchoß des „Hauſes der Moden“ beherbergt die„1. Frankfurter Gaſtwirtsmeſſe“, während im Obergeſchoß des„Hauſes der Moden“ die Frankfurter Meſſe untergebracht iſt. An den beiden Meſſen werden ſich rund 500 Aus⸗ ſteller auf einer Fläche von etwa 15 000 qm beteiligen. Betritt man die Feſthalle, ſo bemerkt man im Hintergrund zunächſt ein rieſiges Weinzelt, das hier in Frankfurt den Auftakt der großen Hilfsmaßnahmen für den deutſchen Weinbau bilden wird. Von der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ herbergungsgewerbe beteiligen ſich an den Veranſtaltungen die vier Gruppen: Ho⸗ tels, Speiſereſtaurants, Kaffeehäuſer und Aepfelweinwirtſchaften. Auch die NS.⸗-Frauen⸗ ſchaft iſt durch eine Sonderſchau vertreten, wobei u. a. die Herſtellung ſchmackhafter und preiswerter Gerichte gezeigt wird. Eine ſtehende Schau gibt zahlreiche praktiſche Winke und Anregungen für die Haus⸗ und Küchen⸗ führung. Eine wirkungsvolle Ergänzung die⸗ ſer Lehrſchauen der NS.⸗Frauenſchaft bilden eine Reihe anderer Stände, ſo insbeſondere die Schau des Internationalen Kochkunſtmuſeums, in welchem eine bemerkenswerte Ueberſicht über den Nährgehalt der einzelnen Nahrungsmittel zu finden iſt. Beſondere Anziehungspunkte dürften wohl die einzelnen Stände mit ihren verſchiedenen Getränken bieten. Die„Frankfurter Meſſe“ iſt im Obergeſchoß des„Hauſes der Moden“ unter⸗ gebracht. Ihre Beſchickung iſt um 25 Prozent größer als im Vorjahre. Sie umfaßt die Ab⸗ teilungen Haus⸗ und Küchengeräte ſowie Spielwaren. Man hat die Zulaſſung der Aus⸗ ſteller abſichtlich beſchränkt, um eine ſtufen⸗ mäßige Anpaſſung der Ausſteller an die Ver⸗ breitung des Marktes zu erzielen. Um den Beſuch der Meſſen auch auswär⸗ tigen Beſuchern zu erleichtern, giht die Deut⸗ ſche Reichsbahn, wie bereits gemeldet, von allen Orten im Umkreis von 100 km um Frankfurt a. M. ſowie von etwa 40 größeren, weiter entfernt liegenden Orten Sonntagsrück⸗ fahrkarten mit dreitägiger Geltungsdauer aus. Die Karten haben zur Rückfahrt nur Gültig⸗ keit nach Abſtempelung durch die Ausſtel⸗ lungsleitung. 1. Frankfurter Gaſtwirtemeſſe ** Frankfurt a. M., 23. Sept. Die„1. Frankfurter Gaſtwirtemeſſe“ wurde auf dem Feſthallengelände eröffnet. Namens der Ausſtellungsleitung begrüßte Direktor Dr. Schnorr die Verſammlung und, gab der Hoffnung Ausdruck, daß die„Frankfurter Herbſtmeſſe“ und die„1. Frankfurter Gaſt⸗ wirtemeſſe“ einen weiteren Bauftein zum Aufbau unſerer Wirtſchaft lieſern werden. Nach den Begrüßungsworten des Kreis- gruppenleiters Schultheiß nahm Bürger⸗ meiſter Linder die Ausſtellung in die Obhut der Stadt Frankfurt a. M. Bezirksgruppenleiter Döbing⸗Darm⸗ ſtadt ſprach über die wirtſchaftliche Bedeu⸗ tung der Gaſtwirtemeſſe. Die hohe wirt- ſchaftliche Bedeutung des Gaſtwirtsgewerbes zwinge dazu. immer den neueſten Stand zu verfolgen. Vabei habe die Gaftwirtemeſſe eie Aufgabe, die Leiſtungsſteigerung eines Gewerbes zu heben, an welchem das Volt wie an kaum einem anderen intereſſiert ſei Aber auch über die Grenzen Deutſchland⸗ hinaus habe das Gaſtwirtsgewerbe ein- hohe Verantwortung, denn die Gaſtwiert⸗ müßten dafür ſorgen, daß die ausländiſchen Gäſte, die unſer Vaterland verlaſſen, im mer wieder gerne hierher zurückkehrten. De. Redner forderte zum Schluß die Kolleger auf, auch ihrerſeits an einer Befeſtigung der deutſchen Wirtſchaftsverhältniſſe mitzuwir⸗ den. Zum Schluß überbrachte Gauamtswalten Feickert die Wünſche der Deutſchen Arbeits front. Deutſche Tagesſchan Deutlſch-polniſche Wirtſchaftsverhandlungen. Bekanntlich finden ſeit etwa 8 Wochen in Berlin mit der polniſchen Regierung Ver- handlungen über den Abſchluß eines Waren⸗ und Zahlungsabkommens ſtatt. Dieſe Ver⸗ handlungen haben nunmehr weitgehend zu praktiſchen Ergebniſſen geführt. Die pol⸗ niſche Delegation iſt, wie wir erfahren, ge— ſtern nach Warſchau zurückgereiſt, um ihrer Regierung über den Stand der Verhandlun⸗ gen Bericht zu erſtatten und ihre Entſchei⸗ dung in einigen grundſätzlichen Fragen ein⸗ zuholen. Die Frage der eingefrorenen pol⸗ niſchen Guthaben hat, wie wir weiter erfah⸗ ren, bei den Verhandlungen keinerlei Schwierigkeiten gemacht. Einheitliche Kleidung der Sportvereine Darmſtadt, 23. Sept. Die Zentralabtei⸗ lung der Heſſiſchen Landesregierung teilt mit: Der Politiſche Polizeikommandeur der Länder hat am 12. September 1935 auf Grund des Paragraphen 1 der Verordnung des Herrn Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 den außer⸗ halb der Organiſation des Deutſchen Reichs⸗ bundes für Leibesübungen ſtehenden Turn⸗ und Sportvereinen und Verbänden das Tra- gen von einheitlicher Uniform oder Kleidung oder von Teilen einer ſolchen verboten. Hierzr gehören auch einheitliche Fahrtenhemden, Kop, pelſchlöſſer u. ä. Das Verbot gilt insbeſon. dere für die früher für die Turn⸗ und Sport vereine eingeführte Kleidung. Ausgenommer iſt lediglich das Tragen von Sport⸗ und Trainingskleidung und ſog. Klubmützen. Bei Verſtößen gegen das Verbot haben die in Frage kommenden Verbände und Ver eine neben der Beſtrafung der Verantwort lichen auch mit einem Betätigungsverbot zi rechnen. Denkt an das Fallobſt Wie ſelten in einem Jahr lohnt ſich heue: das Sammeln und die Ablieferung des frü⸗ her in vielen Obſtgärten ſehr gering einge⸗ ſchätzten Fallobſtes. Die Gründe dafür ſind mehrete. Fürs erſte dürfte nach den bis herigen Feſtſtellungen die Ernte in den mei. ſten—bſtſorten nur eine knappe Mittelernte ergeben, ars zweite kommt namentlich dei Verſorgung mit Aepfeln heute eine weit grö⸗ ßere Bedeutung zu als früher. Der Aepfel⸗ konſum, wie überhaupt der Obſtbedarf allge⸗ mein, iſt in den letzten Jahren ſtändig ge⸗ wachſen, und zwar ſowohl in Friſchobſt wie auch in Wirtſchaftsobſt. Aus deviſen⸗ und agrarpolitiſchen Gründen iſt die Verſorgung mit Margarine und Schmalz knapper geworden und damit hat die Marmelade als Brotaufſtrich wieder erhöhte Bedeutung erlangt. Schließlich hat der Aep⸗ felbedarf eine weitere Zunahme erfahren durch Steigerung des Obſtſaftkonſums. Der indu⸗ ſtrielle Bedarf erfährt aber noch eine wei⸗ tere Steigerung, da für die Marmeladefa⸗ briken im Intereſſe eines niedrigen Marme⸗ ladenpreiſes für die Verbraucher eine Zucker⸗ Verbilligungsaktion eingeleitet iſt. Aus allen dieſen Umſtänden ergibt ſich der heutige Wert des Fallobſtes, das darum in keinem Obſtgarten verkommen darf. Generalfeldmarſchall von Mackenſen in Hoppegarten. Generalfeldmarſchall von Mackenſen wohnte einem Offiziersreiten über 2400 Meter in Bergin-Hoppegarten bei. Er überreichte dem Sieger, Leutnant v. Voth(rechts), ſowie den übrigen Teilnehmern die Ehrenpreiſe. Weltbild(M) — ——ͤꝛ lll—.- Vereidigung des Biſchofs von Mainz Darmſtadt, 23. Sept. Der neuernannte Biſchof von Mainz, Profeſſor Dr. Stohr, leiſtete im Amtsgebäude des Reichsſtatthal⸗ ters in Heſſen zu Darmſtadt in deſſen Hand den vorgeſchriebenen Treueid. Der Biſchof befand ſich in Begleitung der Herren Gene⸗ ralvikar Prälat Mayer und Domdekan May, währenddem aufſeiten des Reichs⸗ ſtatthalters die Herren Regierungsrat Pg. Reiner, Miniſterialrat Pg. Ringshauſen, Adjutant Pg. Janthur und der Preſſerefe⸗ rent des Reichsſtatthalters Pg. Krug⸗Jahnke teilnahmen. Der Reichsſtatthalter führte aus: Herr Biſchof! Seine Heiligkeit der Papſt Pius XI. hat Sie zum Biſchof der Diözeſe Mainz ernannt. Nach Artikel 16 des Kon⸗ kordats zwiſchen dem Heiligen Stuhl und dem Deutſchen Reich vom 12. September 1933 haben Sie den Treueid in die Hand des Reichsſtatthalters in Heſſen zu leiſten. Ich danke Ihnen, daß Sie zu dieſem Zweck hierhergekommen ſind, bitte Sie, die Hand zum Schwur zu erheben und mir den Treu⸗ eid, deſſen Form durch das Konkordat feſt⸗ gelegt iſt, nachzuſprechen. Der Biſchof bekräftigte ſeinen über hinaus noch mit den Worten: wahr mir Gott helfe!“ Darauf erklärte der Reichsſtatthal⸗ ter:„Ich danke Ihnen, Herr Biſchof, und verſichere Ihnen meinerſeits, daß, was an mir liegt, alles getan wird, um das Ver⸗ hältnis zwiſchen Staat und Kirche, wie es vertraglich feſtgelegt iſt, und wie insbeſon⸗ dere der Führer und Reichskanzler zu wiederholten Malen die Richtlinien öffent⸗ lich gegeben hat, gut zu erhalten. Nach der Vereidigung erfolgte eine zwangloſe Unter⸗ haltung der Herren, in deren Verlauf der Biſchof ſeinem Wunſch nicht nur auf ein ge⸗ deihliches, ſondern auf ein herzliches Zu⸗ ſammenarbeiten zwiſchen Kirche und Staat Ausdruck gab. Eid dar⸗ „So Lindenfels i. O., 23. Sept.(30 Jahre Heilſtätte Winterkaſten.) Mitte September werden es 30 Jahre, daß im nahe⸗ gelegenen Winterkaſten die Lungenheilſtätte des Heſſiſchen Heilſtättenvereins eröffnet wurde. Das mehrſtöckige, über 50 Meter lange Gebäude, liegt mitten im Wald mit der Hauptfront nach Süden und iſt von dem hohen Rücken der Neunkircher Höhe gegen die kalte Nordluft geſchützt. Durch ſeine geſunde Höhenlage(450 m ü. M.) hat die Heilſtätte in ihrem dreißigjährigen Beſtehen vielen er⸗ krankten Volksgenoſſen wieder zur vollen Ge⸗ jundbeit verholfen. Goddelau, 5 51* 5 8 Jahre Philippshoſpital. in dieſem Som⸗ 08 Wet 400 Jahre ſeit Beſtehen der Heſ⸗ ſiſchen Landes⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt„Phi⸗ lippshoſpital“ vergangen. Am 20. Juni 1538 wurde das Spital gegründet aus der zu Abtei Fulda gehörigen Pfarrei Hofheim. Die⸗ es geſchah durch den Landgraf Philipp den roßmütigen, durch deſſen Entſchluß die Ein⸗ künfte geiſtlicher Stiftungen, die ihren Zweck nicht mehr erfüllten, zur Pflege notleidender Kranken zu verwenden waren. Die heutige Heil- und Pflegeanſtalt, die den Namen ihres Fründers trägt, iſt eine der modernſten, di⸗ es gibt. Die Anſtalt liegt zweieinhalb Kil. meter ſüdlich von der Station Goddelau⸗Er⸗ felden. Sie iſt ſozuſagen eine Stadt für ſich, hat eigene Landwirtſchaft, Gärtnerei, Bäk⸗ kerei, Schlachthaus und elektriſche Zentrale. Die Zahl der Inſaſſen beträgt in dieſem Jahr 541 Männer und 489 Frauen. Für den Art. 90 Kräftiges Wichsleder mit Knöchel-Schützer 2 40/46 72 Gr. 90 — 3%ö0 3175 Art. 91 NSERE MEISTERKTIaASsSE la Qualitat, Boxrind, mit Reihenverstärkung o, 7350 1 3%ỹꝗb 90 9²² 113% Carl Fritza ci NMANNHEIN H 1. 8. Breitestraße 31/5 U de au de wie ez insbeſon. ler z . öffent. Nac der e Unter⸗ lauf der ein ge⸗ eröffnet ler lange mit det hon dem gegen die geſunde Heiltätte ſelen er⸗ len Ge⸗ Jahre 1 Son⸗ der Heſ⸗ Phi. m 1535 det zun im. Dee⸗ i da die Ein⸗ n ved eidender henne ien ihres ten, di b Kill. ela et fir ſch „ Bal entrale. m Jaht —äͤ— f Engliſche Erklärung in Nom Die engliſchen Floktenverſtärkungen im Mittelmeer. London, 23. Sept. Das Foreign Office gab am Sonntagabend folgende Verlautba⸗ rung heraus: „Der britiſche Botſchafter in Rom be⸗ ſuchte am 20. September den Anterſtaats⸗ ſekretär für Auswärtige Angelegenheiten, Suvich, um im Namen der Königlichen Re⸗ gierung die Bewegungen der britiſchen Flotte und die Mannſchafts⸗ und Material- verſtärkungen der britiſchen Garniſonen im Mittelmeer mitzuteilen. Er fügte hinzu, daß ſie nicht bezweckten, irgendeine aggreſſive Abſicht vonſeiten der engliſchen Regierung anzudeuten. Er erklärte, daß ſolche Maß⸗ nahmen als natürliche Folge des Eindrucks ergriffen worden ſeien, der durch die hef⸗ tigkeit des von der italieniſchen Preſſe in den letzten Wochen durchgeführten Jeldzu⸗ — gegen das engliſche Königreich geſchaf⸗ en worden ſei. Suvich machte eine entſprechende Mit- keilung und ſagte, er ſei berechtigt, dem Bot- ſchafter zu erklären, daß die militäriſchen Vorbereitungen Italiens im Mittelmeer⸗ becken von rein vorbeugender Natur ſeien und keine aggreſſive Ziele verfolgten.“ Memelländiſcher Proteſt Gegen die litauiſchen Wahlmanöver. Memel, 22. Sept. Die Vertreter der me⸗ melländiſchen Einheitsliſte haben bei dem nur aus Litauern gebildeten Wahlausſchuß ſchärf⸗ ſten Einſpruch gegen die einſeitige Zuſammen⸗ ſetzung dieſes Ausſchuſſes ſowie aller lokalen Stimmbezirksausſchüſſe eingelegt, wie aus einem vom Memeler Dampfboot veröffent⸗ lichten Schreiben hervorgeht. Die Vertreter der Einheitsliſte proteſtieren dagegen, daß ſich in dieſen Ausſchüſſen kein einziger Vertreter der hinter der Einheitsliſte ſtehenden memelländiſchen Parteien, die im letzten Landtag 24 von 29 Sitzen innege⸗ habt haben, befindet. Sie verwahren ſich fer⸗ ner dagegen, daß der litauiſche Vorſitzende und ein Mitglied des Wahlausſchuſſes gleich⸗ zeitig auch als Spitzenkandidaten auf litaui⸗ ſchen Liſten fungieren und damit gegen Pa⸗ ragraph 82 Punkt 1 des Landtagswahlgeſet⸗ zes verſtoßen, wonach ein und dieſelbe Perſon nicht Richter über ih e eigenen Angelegenhei⸗ ten ſein kann. Schließlich äußern die Vertreter der Ein heitsliſte ſchwerſte Bedenken gegen di— neue Wahlordnung und heben hervor daß der litauiſche Vorſitzende des Wahlaus ſchuſſes ſelber einem Vertreter der Einheits, liſte habe zugeben müſſen, daß bei einer Probeabſtimmung nur 20 v. H. der an dieſen Abſtimmung beteiligten Perſonen ihr Wahl, recht richtig auszuüben vermochten. Dieſe Tatſache allein ſpreche Bände fü die Unmöglichkeit einer geordneten Durch, führung der kommenden Wahlen. Ihr habt wertvolle i Arbeit geleiſte Reichsarbeitsführer Hierl an die ſcheidenden Acbeitsdienſtmänner. Berlin, 23. September. Reichsarbeitsführer Hierl richtete üben den Deutſchlandſender eine Anſprache an di— aus dem Ardeitsdienſt ſcheidenden Soldaten der Arbeit. In wenigen Tagen, ſo führte er aus, wer⸗ den 180000 Arbeitsmänner nach abgeleiſte— ter Dienſtzeit aus oem Arveitsoienſt entlaſ- ſen.„Ich ſage Euch, meine ausſcheidenden Arbeitskameraden, Lebewohl und wünſche Euch für Euren weiteren Lebensweg viel Gutes. Ihr könnt aus Eurer Dienſtzeit das ſtolze Bewußtſein mitnehmen, daß Ihr für Euer Volk wertvolle Arbeit geleiſtet habt. Es war doch auch eine ſorgloſe, fröhliche Zeit, an die Ihr ſpäter gern zurückdenken werdet. Die meiſten von Euch haben im Arbeitsdienſt zum erſten Mal erfahren, was Gemeinſchaft und Kameradſchaft iſt. Ihr ſeid im Arbeitsdienſt für Eure Ar— beit nicht bezahlt worden. Euer Lohn war die Freude an der Arbeit und der Stolz auf Eure Leiſtung. Bleibt Euer ganzes Leben deſſen einge denk, daß die innere Befriedigung doch der höchſte Lohn iſt, den eine Arbeit gewähren kann. Laßt Euch nie wieder von der jüdiſchen Auffaſſung vergiften, daß die Arbeit nur ein notwendiges Uebel ſei. Die meiſten von Euch treten jegt in die Wehrmacht über, um dort den Waffendienſt zu erlernen. Ich erwarte von Euch, daß Ihr als Soldaten der Schule des Arbeits. dienſtes Ehre macht. Dann richtete Reichsarbeitsführer Hierl Willkommensworte an die am 1. Oktober neu in die Lager eintretenden Vo ksgenoſ⸗ ſen. Der Kammf lebt auf Wieder ein Toter in Beffaſt London, 23 Sept. Wie aus Belfaſt ge meldet wird, ſind die religiöſen Jwiſtigdei⸗ len während des Wochenendes erneut auf⸗ geflackert Nachdem am Freitag ein Pro⸗ keſtant in Greencaſtle aus dem Hinterhalt erſchoſſen worden war. iſt nunmehr in der Nacht zum Sonntag ein Katholik ecmordel worden Auch in einem anderen Teil Velfaſts wur⸗ den in der Nacht Schüſſe durch die Fenſter eines Hauſes gefeuert, maus bisher noch ungeklärter Urſache Schweres Kraſtwagenunglüc Kiel, 22. Sept. Der bekannte Staatsrecht⸗ ler Profeſſor Dr. Poetzſch⸗Heffter iſt mit ſeiner Gattin auf der Chauſſee zwiſchen Preetz und Plön verunglückt. Beide wurden ſchwer verletzt in die Chirurgiſche Klinik in Kiel eingeliefert, wo ſie bald darauf ſtarben. Poetzſch-Heffter war mit ſeinem Wagen, in dem ſich auch noch drei Kinder befanden, auf der Fahrt nach Leipzig. Der Wagen fuhr gegen einen Baum. Bei den Kindern, die ebenfalls verletzt wurden, beſteht keine Gefahr. Feuer im Alpendorf 17 Häuſer und die Kirche abgebrannt. Paris, 23. September. Eine Feuersbrunſt ſuchte das Alpendorf Culles bei Grenoble heim. Binnen kurzer Zeit waren 17 Häuſer und die Kirche ein Raub der Flammen. Die Ortſchaft beſaß weder eine Feuerſpritze noch Waſſer zum Löſchen, und die Feuerwehr der nächſten grö⸗ ßeren Ortſchaft und Truppen aus Grenoble, die in Autobuſſen herangeholt wurden, konn⸗ ten nur mit Mühe zu dem am Bergabhang liegenden Dorf heran, zu dem keine fahrbare Straße führt. Das Feuer breitete ſich mit ungeheurer Schnelligkeit aus und fand in den Holzhäu⸗ ſern und im Heu auf den Böden reichlich Nahrung. Fünf Häufer ſind ſtehengeblieben Der Sachſchaden wird auf eine Million Fran⸗ ken beziffert. Seeräuber an Vord Chineſiſcher Dampfer enkführt. Schanghai, 21. Sept. Seeräuber, die ſich als Fahrgäſte verklei. det halten, überfielen nördlich von Schang⸗ hai den chineſiſchen 1000 Tonnen-Dampfei „Baofeng“. Das Schiff war mit 500 Fahr. — Der Sarkophag des General feldmarſchalls von Hindenburg. Am 2. Oktober wird der Weiheraum im Hindenburg-Turm des Tannenberg-National⸗ denkmals eingeweiht werden. In der Gruft des Turmes ſollen die und ſeiner Lebensgefährtin ihre endgültige Ruheſtätte finden. e der für die Verewigten hat der Berliner Süldhauer Prof. Otto Hitzberger geſchaffen, den wir hier an der Arbeit vor dem Sarkophan des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg ſehen.(Scherl Dilderdienſt— M.) Särge des Toten Die Modelle der Särge gäſten von Schanghat nach der Tſungming. Inſel, die 80 Kilometer nördlich von Schang. hai liegt, unterwegs. Angeblich waren die Seeräuber davon un terrichtet, daß ein Paket mit Banknoten im Wert von 10 000 Dollar an Bord des Damp⸗ fers war. Das weitere Schickſal des überfal⸗ lenen Dampfers iſt ungewiß. Man weiß lediglich, daß die Seeräuͤber mit dem Schiff nach Süden davonfuhren. Nach ergänzenden Meldungen iſt der von Seeräubern überfallene Dampfer inzwiſchen nach Schanghai zurückgekehrt. Wie die Schiffsleitung berichtet, wurde der Dampfer am Freitag in der Nähe von Wuſung von 12 Seeräubern, die als Jahrgäſte verkleidet waren, überfallen. Die Räuber drangen plötzlich auf die Schiffsleitung ein. In dem Durcheinander wurden drei Perſonen, die ſich ihnen in den Weg ſtellten, erſchoſſen und ihre Leichen kurzerhand über Bord gewor⸗ fen. Drei Frauen wurden außerdem ver⸗ wundet. Die Räuber ſteuerten dann das Schiff an der Küſte von Tſchekiang entlang, wo ſie ſich ausſchifften und verſchwanden. Sie erbeuteten im ganzen 40 000 mexika⸗ niſche Dollar. Auslands⸗Nundſchau Stützung des Weinmarktes in Frankreich. Wie der franzöſiſche Landwirtſchaftsmini⸗ ſter mitteilte, will die Regierung dafür Sor⸗ ge tragen, daß nicht alle Ueberſchüſſe der diesjährigen Weinernte auf dem Markt la⸗ ſten werden. Die Reſtbeſtände der beiden letzten Ueberſchußernten ſeien durch den be⸗ ſchleunigten Aufkauf ſeitens des Alkohol- amtes faſt gänzlich übernommen worden. Im Sinne einer zweckmäßigen Preisgeſtal⸗ tung der diesjährigen Ernte ſei es unver⸗ meidlich, das Angebot zeitgemäß zu ſtaffeln. Zu dieſem Zweck ſei eine Bevorſchuſſung der Ernte vorgeſehen. Die Bank von Frankreich wird die erforderlichen Kredite gewähren. Die polniſch-tſchechiſche Spannung. Die polniſche Preſſe behauptet, daß die Tſchechoſlowakei wiederum die militäriſche Beſatzung in den von der polniſchen Min⸗ derheit bewohnten Gebieten von Tſchechiſch⸗ Schleſien verſtärkt habe. Neben dem vor kurzer Zeit dorthin verlegten 8. Infanterie⸗ regiment iſt jetzt dort auch ein großer Teil des 40. Infanterieregimentes einquartiert worden. Die Gendarmerie ſei durch Einſtel⸗ lung von 500 Soldaten verſtärkt. Die in einzelnen von Polen bewohnten Gemeinden vorgeſehenen Gemeindewahlen ſeien auf un⸗ beſtimmte Zeit verſchoben worden. 8 Jahre Zuchthaus für Franke Das Arteil im Aſchaffenburger Bilderdieb⸗ ſtahls⸗Prozeß. Aſchaffenburg, 22. Sept. Der Angeklagte Paul Falck wurde mangels hinreichenden Be⸗ weiſes von der Anklage des ſchweren Dieb⸗ ſtahls im Rückfall unter Ueberbürdung der auf ihn entfallenden Koſten des Verfahrens auf die Staatskaſſe freigeſprochen. Der Angeklagte Franke wurde wegen fort⸗ geſetzten Verbrechens der Hehlerei zu einer Zuchthausſtrafe von acht Jahren verurteilt. Ferner wurden ihm auf die Dauer von fünf Jahren die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt. Ein Jahr zehn Monate der erlittenen Anter⸗ ſuchungshaft wurden ihm angerechnet. Außer⸗ dem ordnete das Gericht gegen den Verur⸗ teilten Franke Sicherungsverwahrung an. Franke wurde ſofort in Haft genommen. e f von REINER FEL DEN. Urheberrechtschutz: Fünt Türme- Verlag. Halle(Saale). 7 Er lag eingehüllt in dieſe weiße Wolke, wie in einem ſüßen Traum. Wachend träumte er von Eva. Warum ſchrieb ſie ihm nicht? Hatte der Tod des Vaters ſie ſo tief getroffen? Aber er war doch einſt ihr Vertrauter geweſen, mit dem ſie zu allem kam, mas ihr kleines Herz bewegte. Vielleicht war es doch ſo, daß die Entfernung eine gewiſſe Scheu in ihr hervorgerufen hatte. Sie war ja kein Kind mehr. Sie wuchs zum Weibe heran. Wer mochte wiſſen, was ſich in der Mädchenſeele abſpielte. Vielleicht ſah ſie in ihm nun nicht mehr den älteren Freund, den Stellvertreter des Vaters. Vielleicht ſah ſie in ihm den Mann, der ihr vom Vater beſtimmt war. Daher ihr Schweigen. Er hatte ihr auf das Teſtament hin einen Brief ge— ſchrieben, ganz zart, nur von der Sorge für ihr eigenes Ergehen diktiert: „Die liebevolle Großmut Ihres Vaters, meine liebe Eva, rührt mich tief. Ich ſehe darin vor allem einen Beweis ſeines Vertrauens zu mir. Glauben Sie mir, ich denke mit inniger Liebe an Ihren Vater zurück. Er war auch mir wie ein Vater geworden. Ohne ihn wäre ich nach den ſchweren Schickſalsſchlägen, die mich getroffen, ein unglücklicher, einſamer Menſch geworden. Ihr Vater gab mir Güte, Freundſchaft. Er gab mir ein Heim. Er gab mir in Ihnen eine liebe, kleine Schweſter. Ueberlaſſen wir alles Weitere der Zukunft. Ihr lieber Vater hat das Beſte für uns beide gewollt. Wenn ich in zwei Jahren wiederkehre, dann werden wir, liebe kleine Eva, uns neu kennenlernen müſſen. Sie ſind dann ein erwachſener Menſch und können ent— ſcheiden, wie Sie ſich Ihr Leben formen wollen. Und auch ich werde mich erſt in Europa wieder neu einleben müſſen. Der Wunſch Ihres lieben Vaters in bezug auf Sie und mich ſoll mir eine heilige Richtſchnur ſein. Ich will immer mehr dahin ſtreben, ſeinem Vorbilde zu folgen. Was aber aus Ihnen und mir auch werden mag— ſeien Sie gewiß, daß meine Freundſchaft, meine liebevolle Sorge für Sie und meine Dankbarkeit für Sie als Tochter Ihres hochherzigen Vaters niemals erlöſchen werden. Ihr Friedrich. Auch auf dieſen Brief erhielt Friedrich Borgloh keine Antwort. Nur Parkins ſchrieb ihm von Zeit zu Zeit. Er berichtete ihm, daß Evas Geſundheitszuſtand ſich lang- ſam beſſere. Daß ſie aber vorläufig noch durch jede Er— innerung an die frühere Zeit mit dem Vater in große ſeeliſche Erregung verſetzt würde. Aus dieſem Grunde halte der Arzt, ſo ſchrieb Parkins, einen Briefwechſel zwiſchen Eva und Miſter Borgloh zunächſt für nicht ratſam. Er wolle aber Miſter Borgloh dauernd über Evas Ergehen auf dem laufenden halten. Friedrich Borgloh war ob dieſer Nachrichten etwas enttäuſcht. Aber Miſter Parkins mußte ja wiſſen, was zu Evas Beſtem war. Wenn der Arzt einen Briefwechſel zwiſchen Eva und ihm für ungünſtig hielt, ſo mußte er ſich fügen. Seine eigenen Wünſche mußten zurückſtehen, da es Evas Wohl galt. Er arbeitete mit erhöhtem Eifer. Wochenlang war er mit ſeinen Trägern und Dienern auf Karawanenreiſen unterwegs. Der erſte kleine Diſtrikt, in dem er ſich die Bekämpfung des Sumpffiebers zum Ziel geſetzt hatte, war ſo gut wie ſeuchenfrei geworden. Wo er hinkam, be⸗ grüßten ihn begeiſterte Eingeborene, denen er das Leben gerettet hatte. Frauen, ſchlank wie Gazellen, mit fein geſchnittenen Geſichtern und glänzenden, ſchwarzen Augen, lächelten ihm entgegen und hielten ihm ihre Kinder ent⸗ gegen. Wie vielen von ihnen hatte er durch Einſpritzung des neuen Sumpffieber-Serums Siechtum und Tod er⸗ ſpart! Aber ſein wiſſenſchaftlicher Eifer war noch nicht geſtilli. Was war dieſer eine kleine Diſtrikt, aus dem man das geheimnisvolle Sumpffieber vertrieben hatte? Ein Nichts gegen die ungeheuren Flächen Landes, in denen die Menſchen noch an dieſer tückiſchen Krankheit zugrunde gingen. Man mußte weiter. Man mußte überallhin Heilung bringen. „Der weiße Retter“, ſo hieß Friedrich Borgloh bald in den Dörfern der Eingeborenen. Wo er erſchien, wurde er beinah angebetet, als wäre er ein Gott. Die engliſchen Beamten der Kolonien kamen ihm entgegen. Denn jeder von ihnen wollte in ſeinem Diſtrikt den neuen Seuchen⸗ ſchutz eingerichtet haben. Engliſche und franzöſiſche Aerzte kamen von den heimatlichen Inſtituten nach Afrita gereiſt, um durch Friedrich Borgloh ſich belehren zu laſſen. Die wiſſenſchaft⸗ lichen Zeitungen der ganzen Welt waren bald erfüllt von den Nachrichten über ſeine neuartigen Heilerfolge. Als Friedrich Borgloh ſich nach drei Jahren nach Europa einſchiffte, war er ein berühmter Mann. Er ſtand an Bord der„Mayflower“, die ihn nach Europa bringen ſollte. Sinnend ſchaute er noch einmal zurück nach der Küſte des Landes, das er nun für immer verlaſſen ſollte. Es war ihm zur zweiten Heimat ge⸗ worden. Er liebte es mit der ſamtigen Dunkelheit ſeiner Nächte. Dem Sternenhimmel, der wie von tauſend Dia⸗ manten beſtickt war. Mit dem tiefen Dunkel ſeiner Ur— wälder, den ſchlanken Palmen. Mit dem geheimnisvollen Leben Tauſender von Schmetterlingen und Inſekten. Er liebte es trotz ſeiner Tücken und Gefahren. Dieſes Land, es erforderte Männer, Wagemut und Kühnheit. Wie würde es drüben in Europa wieder ſein? Eng, verworren und konventionell. Aber wie es auch war— drüben war Eva van Koſter. Fortſetzung folat.) * 3 2 — 3 2 — ä 8 .—ꝛ—ꝛ—— 3 1 Heir L Irheberrechtsschutz: Fünk Türme-Verlag, Halle(Saale) 3 Nachdruck verboten. Die dicke Frau lachte geſchmeichelt über das Lob ihres Mannes:„Guter Gedanke— kannſt gleich mitkommen, wenn du magſt. Der rote Jackie hat ſich den Fuß ver⸗ ſtaucht, und Hilfe käme gelegen...“, meinte ſie dann ſachlich. Jonny war die Rolle eines Arbeitnehmers noch neu. „Will mir's überlegen“, meinte er ein wenig unſicher. „Fährſt mit der Bimmelbahn zwei Stationen gegen Süden, dann fragſt du dich zurecht Jedermann weiſt dir den Weg zur Flowers-Farm!“ „Danke, Miſſis!“ verbeugte ſich Jonny weltmänniſch. „Will mir's merken.“ „Vorwärts, Betſy“, mahnte der Alte und ſchob ſeine wohlbeleibte Ehehälfte vor ſich her. Mit erſtaunlicher Be— hendigkeit ſchwang er ſich hinter ihr auf den Führerſitz, nachdem er ſchon vorher das altmodiſche Fahrzeug an— gekurbelt hatte. Der Motor ſchien allerdings noch ein wenig beleidigt zu ſein, denn er krachte und knatterte ziem— lich bösartig. Immerhin aber gab er ſich einen Ruck, ſo daß Mutter Stone ziemlich unſanft zwiſchen ihren Kraut⸗ köpfen landete. Etwas lendenlahm ſetzte ſich das ungefüge Fahrzeug endlich in Bewegung. Zwei Kilometer in der Stunde taxierte Jonny, der ihm nachdenklich nachblickte. Mißmutig zog er weiter und ſchickte die Blicke nach einem Plätzchen, wo man ein wenig ruhen konnte. Sechs Uhr morgens. Truppweiſe zogen Arbeiter aus dem Stationsgebäude eines Bahnhofs, und das gab Jonny eine glorreiche Idee ein. Dort drüben war der Rangier— bahnhof. Man ſah die Kette der leeren Güterwagen. Kein Menſch dort weit und breit. Ein Heben ſeines langen, rechten Beines, das linke nachgezogen, und er ſtand jen— ſeits des ſtachelbewehrten Gitters. Ein wenig geduckt, ſchickte er die Blicke in die Runde. Da ſtand abſeits eine Lore. Mit einem Schwung war er oben. Herrlich! Eine dicke Schicht grauer Plachen war eine gute Unterlage für einen müde gelaufenen Tramp!, dachte Jonny mit etwas galligem Humor. Dann ſtreckte er ſich wohlig zwiſchen das ſpröde Zeug, zog einen Zipfel über ſich, und Sekunden ſpäter war er eingeſchlafen, ſo wohlig und friedlich, wie als kleiner Junge, wenn er ſich im Freien müde gelaufen, indes eine grämliche, wolkenverhangene Sonne ſich lang— ſam durchzuſetzen begann. Viertes Kapitel. Die große Senſation. Neueſte Verrücktheit im Milliardärklub: Geld iſt nichts! Es geht um die Weltmeiſterſchaft der eigenen Kraft! Ohne Vaters Brieftaſche in die weite Welt! In blickfangender Aufmachung brachten die Zeitungen in aller Morgenfrühe die Nachricht von dem gewiſſen Start um Mitternacht. Natürlich ausgeſchmückt und mit allerlei Beiwerk, das den Tatſachen keineswegs entſprach. Aber das tat weiter nichts zur Sache. Wenn man den Kern herausſchälte, blieb immerhin noch eine Menge des Intereſſanten, wie ſchon lange nicht. Irgendwie fühlten es auch die Fern ſtehenden, daß es diesmal um mehr ging als um eine körperliche Kraftleiſtung. Was würde dabei herauskommen, das hätte man gern gewußt. Ernſthafter Sport oder vielleicht nur eine kleine, harm— loſe Schiebung, um von ſich reden zu machen? Ohne Geld— in die Welt.“ „Haben Sie ſchon gehört?“ erkundigte ſich Selfman aus der Firma„Selfman and Brothers“,„das iſt ja wohl der irrſinnige Klub Ihres Sohnes— nicht wahr?“ Simeon Brown nickte ſchwer. Ihm war keineswegs zum Spaßen zumute.„Jonny iſt mitten drunter. Das heißt, wenn mich nicht alles täuſcht, ſo hat er dieſe ganz verteufelte Geſchichte in die Wege geleitet...“ „Ausgezogen, um aus eigener Kraft ſein Spiel mit dem Leben zu machen! Iſt es ſo?“ „So iſt es“ „Wird alſo ſpäteſtens zum Lunch wieder da ſein.“ „Ich weiß nicht recht“, kratzte ſich Vater Brown die Glatze.„Der verdammte Bengel hatte da geſtern plötzlich einen Zug im Geſicht...“ Und er erzählte dem alten Freund die Auseinanderſetzung mit Jonny. Eine Aus⸗ einanderſetzung, wie es ſchon manche gegeben, und die nun plötzlich eine ſo dramatiſche Wendung genommen hatte. Selfman lachte, daß ihm die Tränen über die leder— farbigen, faltigen Wangen rollten und als kleine Bächlein wieder zum Vorſchein kamen.„Daß er vor mir aus⸗ geriſſen iſt, das freut mich. Beweiſt Menſchenkenntnis von dem Bengel. Aber daß er auf Tory Beresfords Geld kurzerhand verzichtet, das iſt eigentlich idiotiſch anſtändig, finde ich...“ 5 Selſman war Junggeſelle aus Ueberzeugung. Aber das hinderte nicht, daß er ab und zu ſo etwas wie väter— fühle für einen jungen Menſchen empfand, dem das Le! erhand zu ſagen hatte. 12. 1iche „Blödſinnig anſtändig!“ ſchmeichelte Vater. „Und ebenſo geſchäftsuntüchtig. Von wem er das nur hat?“ zwinterte der alte Fuchs boshaft. Brown aber achtete nicht auf dieſe Anzüglichkeit. Ihm war plötzlich etwas eingefallen. Weil man eben von Tory ſprach. Von Tory Beresford. Das war die einzige Tochter eines Jugendfreundes von Selfman und ihm. Man hatte miteinander die Schulbank gedrückt und ſeine Dumm— heiten gemacht, die ſo nötig ſind wie der Sturm im Früh— ling. Dann war Beresford nach England gegangen, wo er Verwandte ſeiner Mutter beſaß, die ihrerſeits kinder— los waren, und dort hatte er nun Geld machen gelernt. Schließlich, warum nicht? Man kann auch in Europa Geld machen, wenn man gleichſam in eine uralte Teehandels— firma fiel, wie es bei Beresford der Fall geweſen. Und man war in loſem Briefwechſel geblieben. Der Londoner hatte ſpät geheiratet und war früh verwitwet. Und Tory war ſeine einzige Tochter. Mochte jetzt an die Zwanzig ſein. Man hatte mit der Idee geſpielt, ſie und Jonny blähte ſich auch der ge— zuſammenzugeben. Soweit ſich in jetziger Zeit die Jungen 3“ 8 5. g 8 1 die hölliſch unbequeme Tory mit in Kauf nehmen; ſo von den Alten etwas dreinreden ließen. Von Jahr zu Jahr hatte man Pläne geſchmiedet. Jonny ſollte nach drüben, damit ſich die„Kinder“ auch perſönlich kennenlernten. Wohingegen Beresford der An- ſicht war, daß ein geſchwiſterliches Verhältnis in früher Jugend den Plänen abträglich werden konnte. Brown ſah das auch ein, und ſo wußten die beiden Jungen alles von— einander, hatten ſich aber bisher weder geſehen, noch ein— ander geſchrieben. Kam die Sprache auf jene Zutunfts— pläne hüben und drüben, dann lachten ſie dazu. Kann man denn etwas ernſt nehmen, was dieſe kindlichen alten Leute ausheckten? Was wußten denn die vom Leben— nicht wahr? Sie hatten es gelernt, Geld zu machen. Das war gut. Aber ſonſt ſollten ſie es vermeiden, ihre Naſe in Dinge zu ſtecken, die ſie nicht verſtanden. Es kam jedoch ein Tag, und da war es zumindeſt Tory, die nicht mehr lachte, wenn der Vater das gewiſſe Thema anſchlug. Der alte Brown drüben in Maſſachuſetts, der war insgeheim närriſch ſtolz auf ſeinen Sohn, wenn er es auch niemals zugegeben hätte. War toll verliebt in den Bengel, Lümmel und Tunichtgut, wie er ihn zu nennen liebte. Ohne deſſen Vorwiſſen pflegte er alle dieſe kleinen Momentbildchen zuſammenzupacken, die er von ſeinem Einzigen ſelbſt aufgenommen— es waren ihrer in Un— mengen und bei allen erdenklichen Gelegenheiten— und ſie nach London zu ſchicken: Jonny im korrekten Smoking. Und Jonny zu Pferd. Im Auto am Lenkrad. Und in ſeinem ſchmucken, kleinen Eindecker. Jonny im Kapitäns— dreß am Steuer ſeiner Motorjacht. Kurz, Jonny in allen Gaſſen des Sports. Aber niemals Jonny bei der Arbeit! Allein und mit Freunden. Darunter auch ſolchen weib— lichen Geſchlechts, wie es modern iſtl Da war Tory Beresford nachdenklich geworden. Man kann ſich denken, daß ein Mädchen ohne Mutter und mit dem Reichtum eines ergebenen Vaters noch ſelbſtändiger und ſelbſtherrlicher aufwuchs, als es der Tag ohnehin mit ſich brachte. * „Onkel Simeon hat dir da eine nette Spielerei geſchickt, Tory“, lächelte Vater Beresford der Tochter entgegen, als dieſe an einem Frühlingsmorgen am Frühſtückstiſch erſchien. Und er ſchob ihr einen flachen Behälter aus Pappe hinüber.„Schon mehr als verrückt, wie er es mit dem Jungen treibt!“ Ganz harmlos gab ſich der Alte.„Ein Film von Jonny, wie er mir da ſchreibt. Ein Film, den er ſelbſt gedreht hat auf ſeiner kleinen Wochenendfarm.“ „Nett!“ war alles, was das Mädchen trocken er— widerte. Sie hob ein wenig den Deckel des Kartons— eine ſchmale, durchſichtige Rolle lag ſpiralförmig ein— gedreht.„Wollen wir nachher eine Vorſtellung ver— anſtalten? Dir macht ja ſo was Spaß, du biſt ja noch ſo jung!“ „Sehr jung. Aber eben darum habe ich nach dem Früh— ſtück mehr zu tun, als privaten Kinovorſtellungen bei— zuwohnen...“ 5 „Ich eigentlich auch“, war die kurze Feſtſtellung. Tory war noch nicht einundzwanzig und ſtudierte Fremd— ſprachen, wie ſie behauptete. Da ſie ſehr begabt war, flog ihr das Wiſſen nur ſo zu. Und da Geld keine Rolle ſpielte, ſo reiſte ſie der Einfachheit halber gleich an Ort und Stelle, in jenes Land, deſſen Sprache ſie zu erlernen wünſchte. Erlernen, wie ſie es meinte. Mit erſtaunlicher Fixigteit ſtellte ſie ſich auf das jeweilige Volk ein und lernte ſomit tatſächlich. Freilich nicht die Schriftſprache. Von Ueberlieferungen unbeſchwert gab ſie ſich, wie es ihr eben paßte. In ihren Kreiſen galt ſie als ein„ſonder— bares Mädchen“. Mit ihrer Mitgift durfte ſie es ſich er⸗ lauben, ſonderbar zu ſein!, dachten ihre Verehrer, die ſie ſpottſchlecht zu behandeln pflegte. Sie nahm auch ihre Freundinnen nicht ernſt, mit denen ſie Sport trieb und tanzen ging. Aber mit ihren„Studien“ nahm ſie es ernſt. Sie konnte fluchen, wie nicht ſobald einer. Und das im jeweiligen Originaltext. Und in ähnlicher Art„beherrſchte“ ſie auch außerdem ein halbes Dutzend Mundarten, die ſie bei ihren Reiſen immer mehr vervollkommnete. Der alte Beresford aber ſchmunzelte.„Du hätteſt Talent zu einer Schauſpielerin oder zu einer Detekttvin“, pflegte er zu ſagen. Beide Berufe verlangten völlige Um⸗ ſtellung der ganzen Perſönlichkeit, und damit hatte er recht. „Das iſt gar nicht ſo dumm“, hatte Tory einmal gnädig genug zugegeben. „Danke!“ „Bitte! Bloß weshalb hatteſt du dieſe verflixte Idee, mich deine Einzige bleiben zu laſſen, möcht' ich wiſſen? Noch dazu, wo ich für deinen öden Teehandel ſo gar nichts übrig habe!“ „Wie kommt eins zum andern?“ war die erſtaunte Gegenfrage. „Klar! Du wirſt dich, wie ich dich kenne, nicht zur Ruhe ſetzen, ehe du einen Nachfolger haſt. Soll ich dich lebenslang arbeiten laſſen?“ Erſtaunlich ernſt und ver— ſtändig konnte das Mädel ſein!, fand der Vater. Aber natürlich war das trotzdem Unſinn. „Du willſt doch nicht etwa einmal allein die Firma führen?“ „Weshalb dieſe Verblüffung? Hat nur ein Mann das Monopol auf Teehandel?“ Beresford fand nicht gleich eine Antwort. Wie ge— wöhnlich, wenn er mit ſeiner Tochter in irgendeinen Disput geriet. Im Reden war ſie ihm über. „Eigentlich dachte ich an einen Schwiegerſohn“, meinte er, noch ganz erſtaunt über dieſe Entdeckung. „Schwiegerſohn? Ich würde von einem ſolchen erſt ſprechen, wenn ich einen hätte.“ „Das hängt doch einzig von dir ab!“ „Ich weiß— ich weiß. Um die Firma Beresford zwiſchen die Finger zu kriegen, würde mehr als einer auch denken ſie wohl...“ Der Vater lachte.„Unbequem iſt das richtige Wort. Der Mann kann mir ſchon heute leid tun. Außer“— er ſtockte—„außer du würdeſt ihn lieben, mein Mädel.“ Ganz leiſe kam der Nachſatz. Sie blickte verſonnen vor ſich hin.„Lieben? Aber auf die Finger ſehen würde ich ihm trotzdem, das kann ich dir ſchon ſagen, Pa“, erklärte ſie mit plötzlicher Energie, und erhob ſich.„Geh in dein Büro, du liederlicher Chef, anſtatt am hellen Vormittag mit einer jungen Dame zu flirten.“ Nach dieſer kecken Rede hatte Tory den Karton mit dem gewiſſen Filmband an ſich genommen, hatte ihren 1 1 Erzeuger gönnerhaft mit der Hand gewinkt und war ge— gangen. In ihrem Wohnflügel des prunkvollen und weit⸗ läufigen Beresfordhauſes, das ſich im vornehmſten Stadt— teil erhob, hatte die junge Dame es ſeltſam eilig. Es g da mehrere kleine Empfangsräume, ein Muſikzimmer und ein Arbeitszimmer, das eher einem fleißigen Studenten dienen konnte als einer mondänen Dame. Große T mit Folianten und Landkarten bedeckt, breite Bücherregale an den Wänden und ein ſogenannter Miniſterſchreibtiſch' inmitten des Raumes waren wohlgeeignet, Tory Beces- ford zumindeſt als eigenartiges Mädchen erſcheinen zu laſſen. Und in dieſes Arbeitszimmer begab ſie ſich auch jetzt, ohne ſich jedoch aufzuhalten. Zwiſchen die Paneee der hohen Schränke eingelaſſen, befand ſich eine ſchmale Tür, die ſie öffnete und hindurchſchritt. Trotz des ſonneg⸗ leuchtenden Vormittags herrſchte in dem Raum, den ſie jetzt betrat, ſchwarze Finſternis. Ein leiſes, knackendes Geräuſch, und ſtrahlende Helle ergoß ſich von verborgenen Leuchtkörpern. Tory befand ſich in einem entzückenden, kleinen Kinoſaal, wie ihn nur jemand zu ſeinem Privatvergnügen ſchaßfen konnte. Sie ſchob den Riegel vor und wandte ſich mit einem kleinen, erregten Seufzer um. So jetzt war ſie vor Störung ſicher. Ihr Atem ging ſeltſam raſch, und die friſche Wangenröte, die keiner Nachhilfe bedurfte, vertiefte ſich, als ſie den flachen Behälter, der das Filmband enthielt, öffnete. Die kleine, leinenbeſpannte Bühne, die Reihen ge- polſterter Lehnſtühle zeugten davon, daß man ſich auch in Geſellſchaft die Unterhaltung einer Filmvorführung im eigenen Hauſe leiſtete. Jetzt aber gönnte ſich die Beſitzerin dieſer originellen Unterhaltungsſtätte eine Separat— vorführung... 21* 2* Seither waren einige Wochen vergangen. Tory hatte manche Stunde in ihrem Privatkino allein zugebracht. Das Repertoire aber hatte bei dieſen Vorführungen, die ſie ſelbſt unternahm, nicht gewechſelt. Es war immer nech: der Film, den ſie rollen ließ, den Sir Simeon Brown ſeinem Jugendfreund Beresford zugeſandt: ein paar hundert Meter Jonny ſozuſagen. 0 Jonny Brown auf der Wochenendfarm ſeines Vaters; in zwangloſen Bildern feſtgehalten von eben dieſem Scheinbar auch ohne Vorwiſſen ſeines„Stars“. Es ſchien großer Geſellſchaftsbetrieb auf der Farm. Junge Männer, offenbar Klubfreunde. Sportſpiele wechſelten mit landwirtſchaftlichen Arbeiten, die offenbar ernſthaft genommen wurden. Auch war ein Teich zum Schwimmen da und eine ganze Koppel Pferde und Hunde. Ein Jagdritt, wie er in England geübt wurde, rollte! ſich ab. Aber es gab auch junge Mädchen. Sogar eine erkleck— liche Anzahl und alle ausgewählt hübſch. Man lebte heiter auf der kleinen Muſterfarm, das konnte feſtgeſtellt werden. Und dann kam eine Szene: Ein Wettlauf, wie es ſchien. Ein Damenwettlauf mit Vorgabe und Jonny als ein— zigen männlichen Teilnehmer. ö Fünf reizende junge Mädchen im knappen Schwimm⸗ trikot. Jonny Brown ein paar hundert Meter hinter dem Start.. (Fr: igfolgt.) n . che e 2 8— See. [C1 2 S S r SS= 2 2 Ie. 5 2 2 2 1 3 — 8 . länder Fußball. Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga: Gau Mittelrhein: Tura Bonn— Bonner FV Kölner SC 99— Mülheimer SV Kölner CfR— Weſtmark Trier SpVg Kö'ln⸗Sülz 07— Eintracht Trier Gau Südweſt: FSW Frankfurt— Fͤ 03 Pirmaſens 3 Union Niederrad— Opel Rüſſelsheim 3 Phönix L'hafen— FV Saarbrücken 2 Boruſſia Neunkirchen— Kickers Offenb. 2 Gau Baden: VfL Neckarau— Amicitia Viernheim 3:2 1. FC Pforzheim— VfB Mühlburg 11 Phönix Karlsruhe— Germ. Brötzingen 315 Gau Württemberg: FW Zuffenhauſen— SVg Cannſtatt 212 Spfr. Eßlingen— Spfr. Stuttgart 0⸗¹ Stuttg. Kickers— SC Stuttgart(Sa) 2:2 Gau Bayern: g 1. FC Bayreuth— Wacker München 123 Bayern München— FC München 4:0 Pokalſpiele: SV Waldhof— Wormatia Worms Freiburger FC— SW Feuerbach 1 Fc Nürnberg— Ulmer FV 94 Be Augsburg— VfR Mannheim VfR Köln— SpVg Fürth Geſellſchaftsſpiele: Karlsruher FV— VfB Stuttgart(Sa) Tura Leipzig— Eintracht Frankfurt SC Erfurt— Eintracht Frankfurt S- 0. 8 2— Sr 9—* Phönix Ludwigshafen— 5 Saarbrücken 2:2(0:1). 5000 Fußballfreunde waren gekommen, um Conen und die Seinen im Kampf mit dem Meiſter zu ſehen. Nun, die Saar⸗ hinterließen in Ludwigshaſen einen recht guten Eindruck, vor allem ihre Abwehr, in der der neue Torhüter Evers (Schwarz ſpielt jetzt Läufer!) und Mittel⸗ läufer Sold beſonders gut gefallen konnten. Schwächer war der Sturm, in dem man einige neue Geſichter ſah, aber Conen war doch ſehr gut und auch der Schütze beider Tore. Phönix, der wieder Degen zur Stelle hatte, aber auf Lenz, Klett und Stat⸗ ter verzichten mußte, durfte ſich beim Schluß glücklich ſchätzen, wenigſtens einen Punkt ge⸗ rettet zu haben. Das Zuſammenſpiel klappte bei den Pfälzern nicht gut, aber die ausge⸗ zeichnete Hintermannſchaft hielt doch das Spiel. Boruſſia Neunkirchen— Kickers Offenbach een Der Sieg der kampfkräftigen Saarländer ſt nicht unverdient, wenn auch zugeſtanden werden muß, daß die Heſſen das Spiel zu⸗ meiſt überlegen führten. Die Offenbacher waren ſchnell am Ball und ſpielten auch tech⸗ niſch weſentlich beſſer als die Neunkirchner, ſie waren weiterhin durch die körperliche Größe ihrer Spieler ſchon bevorteilt. Sehr gut ſpielte bei den Gäſten die Verteidigung, wenn auch der Ausgleichstreffer auf einen Fehler Kühnles fiel. Bei den Boruſſen zeigte der Sturm wenig zufriedenſtellende Leiſtungen, beſonders der Halblinke fiel aus. Dagegen hielt ſich die Hintermannſchaft ſehr gut, auch die Läuferreihe konnte befriedi⸗ gen. Vor 2500 Zuſchauern amtierte Klöck⸗ ner⸗Pirmaſens gut. FSW Frankfurt 9 6 03 Pirmaſens 31 (2:0). Vor der Pauſe herrſchte zumeiſt verteiltes Spiel, bei dem der Gaſtgeber allerdings eine leichte Ueberlegenheit herauszuſpielen verſtand. Pirmaſens hatte das Pech, daß in der 20. Minute ſein Tormann Schaumburger nach einem Zuſammenprall mit Haderer verletzt ausſcheiden mußte. Für Schaumburger ging bis zur Pauſe Brill 2 ins Tor. Nach der Pauſe ſpielte Schaumburger mit verbunde⸗ nem Kopf weiter. Die Frankfurter gingen in der 17. Minute durch Schuchardt in Füh⸗ rung, die von Emmerich noch auf 2:0 ausgebehnt wurde. Nach Wiederbeginn be⸗ herrſchten die Leute aus der Lederſtadt für eine gute Viertelſtunde das Spiel und konnten auch auf 1:2 herankommen. Die Platzherren kamen aber bald auf. In der 8. Minute vor Schluß ſtellte dann Schuchardt durch einen dritten Treffer den Sieg endgültig ſicher. Vfe Neckarau— Amicitia Viernheim 3:2 (0:0) Vor 1500 Zuſchauern wurde recht erbit⸗ tert um die Punkte gekämpft, die ſchließblich Sport vom Sonntag an die Neckarauer ſieien. vcecarau van vor der Pauſe etwas mehr vom Spiel, ohne aber die gute Gäſte-Abwehr überwinden zu können. So endete die erſte Hälfte torlos, da auch Viernheims Stürmer nichts zuwege brachten. Nach Wiederbeginn kam Viern⸗ heim durch Koob zur Führungstreffer, den Striehlt ſofort ausglich. Roth brachte dann Neckarau in Front, aber ein halbes Eigen⸗ tor brachte wieder den Ausgleich. Drei Mi⸗ nuten vor Schluß erzielte Möhler für Nek⸗ karau den entſcheidenden Treffer. Phönix Karlsruhe— Germania Brötzingen i 3: Von den 2500 Zuſchauern im Wildpark; Stadion hätte keiner dem Neuling auch nur die Spur einer Gewinnchance gegeben. Brötzingen kämpfte mit großer Hingabe und da ſich auch bald Schwächen in der Phönix⸗Abwehr ergaben, gelang dem Gaſt nicht nur der Ausgleich, ſondern zum Schluß auch noch ein ſchöner, keineswegs unver⸗ dienter Sieg. Jedenfalls hat Brötzingen er⸗ neut gezeigt, daß es etwas kann und daß es nicht gewillt iſt, nur eine kurze Gaſtrolle in der Gauliga zu geben. Der„Phönix“ war alles in allem, erneut eine Enttäuſchung, da ſeine Leiſtung zu unausgeglichen war. Be, den Gäſten zeichneten ſich beide Verteidiger. der Läufer Kratochvile und die Stürmer Joſt, Bettling und Hörrmann beſonders Handball Das Gauſpiel zwiſchen Bayern un! Württemberg, das in Regensburg von der Schwaben mit 12:9 Toren gewonnen wur de, beeinträchtigte die ſüddeutſchen Punkte kämpfe etwas, denn in beiden Gauen wur⸗ den keine Meiſterſchaftsſpiele ausgetragen Im Gau Südweſt ſtanden diesmal acht Mannſchaften im Rampf, der neunte, SV 98 Darmſtadt, pau⸗ erte. Erſtmalig griff der FS V Frank⸗ furt in den Gang der Ereigniſſe ein und dies gleich mit vollem Erfolg. Den SV Wiesbaden auf ſeinem Gelände mit 4:2(2:1) zu bezwingen, will ſchon etwas heißen und zeugt von einer großen Schlagkraft. Der andere Neuling. Ingobertia St. Ingbert, ſetzt ebenfalls das Punkteſam⸗ meln fort. Auf eigenem Gelände gelang gegen den TV Frieſenheim ein 13:8(5:3)⸗ Sieg. Hart und erbittert wurde in Haß⸗ loch um die Punkte gekämpft. Schließlich behielt der TV Haßloch mit 9:8(4:4) knapp und glücklich über den TSV Herrnsheim die Oberhand. Der deutſche Altmeiſter, Polizei Darmſtadt, führte gegen den VfR Kaiſers⸗ lautern bei der Pauſe 8:1, ließ aber dann nach und hatte am Ende nur mit 10:8„die Naſe vorn“. In Baden ſind die beiden Favoriten, Waldhof und Ketſch, in ſehr guter Form und zu ihnen ſcheint ſich als Dritter im Bunde der Neu⸗ ling TV Seckenheim zu geſellen. Die Mannheimer Vorſtädter ſchlugen je⸗ denfalls den VfR Mannheim mit 14:2(7:1) ganz kataſtrophal und dabei ging der Sieg auch in dieſer Höhe vollauf in Ordnung. Waldhof mußte in Nußloch nicht nur Mül⸗ ler, ſondern auch Spengler erſetzen, aber auch ohne dieſe beiden Nationalſpieler klappte die Sache und mit 13:4(5:3) wurde ein eindeutiger Sieg errungen. Nußloch hatte bekanntlich im vergangenen Jahr dem Meiſter ein Unentſchieden abgetrotzt. Die Tgd Ketſch ſchlug den TV 62 Weinheim mit 11:5(5:3). Ketſch war wieder fein beiſam⸗ men, auch Weinheim ſpielte gut, ohne aber den Spielſtandard der Ketſcher zu erreichen. Sportſeſt in Stuttgart 30 000 ZJuſchauer. Etwa 30 000 Zuſchauer hatten ſich auf der Adolf Hitler⸗Kampfbahn eingefunden, um den Kampf der deutſchen Olympia⸗Kern⸗ mannſchaft mit den guten finniſchen und ſchweizeriſchen Athleten zu verfolgen. Der holländiſche Hürdenmeiſter Kaan ſowie von den Deutſchen Leichum, der ſich in Paris eine Zerrung zugezogen hat, Stöck. der auf einem Grenzland⸗Sportfeſt ſtartete und Deſſecker, deſſen alte Wunde am Vortag im Kampf um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft wieder aufgebrochen iſt, waren nicht am Start, aber dennoch war das Sportfeſt ein großer Erfolg. 5 Vor allem begeiſterte der Finne Hollho, der im 5000⸗m⸗Lauf als unter den 15-Minuten⸗Grenze blieb. Iſo⸗ einziger ö N ſchweizeriſche Kurzſtreckenmeiſter iegte über 100 m und über 200 m. Die übrigen Ausländer hatten nichts zu beſtel⸗ len. Von den deutſchen Olympia⸗Anwär⸗ tern fiel vor allem unſer Hürdenmeiſter Wegner auf, der die kurze Strecke in 14,8 gewann und über 400 m Scheel e⸗Ham⸗ burg auf den zweiten Platz verweiſen konnte. Ueber 400 m blieb Haman n⸗Ber⸗ lin in 48.4 in Front und ließ ſeine Gegner ſicher hinter ſich. Ein hochſtehendes, in⸗ tereſſantes Rennen gab es über 1500 m, in dem Schaumburg⸗Oberhauſen in 3:54, einen eindrucksvollen Sieg errang. Der deutſche Stabhochmeiſter Müller⸗Kuchen be⸗ wies mit 4,02 m einmal mehr ſeine Zuver⸗ läſſigkeit. Die Zeit der 4 mal 100 m Staffel mit 42,0 Sekunden iſt darauf zurückzufüh⸗ ren, daß Borchmeyer nach ſchlechtem Wech⸗ ſel von Neckermann nicht voll auslief. Schließlich ift noch der Weitſprung Bäumles mit 7,21 m zu erwähnen. Wieder deuſcher Antoſeg Drei Mercedes Benzwagen auf den erſter Plätzen. Der Große Automobil-Preis von Spa nien, der auf der Laſarte-Rundſtrecke be San Sebaſtian ausgetragen wurde, geſtab — tete ſich erneut zu einem großen Erfolg für die deutſchen Rennwagen. Auf den drei erſten Plätzen endeten die Wagen Mercedes-Benz. Rudolf Caracciola. der erfolgreichſte Rennfahrer des Jahres, ſiegte vor FJagioli und von Brauchitſch. Hinter ihnen kamen der Franzoſe Vimille auf Bugatti und der deutſche Nachwuchs ⸗ fahrer Bernd Roſemeyer, als einziger „Ueberlebender“ der Auko-Anion, auf den nächſten Plätzen ein. Hans Stuck und Varzi waren ebenſo wie Nuvolari und Chiron vorzeitig ausgeſchieden. Unbeſchreiblich war der Jubel. als die deutſchen Wagen wieder ſiegreich durchs Ziel gingen. Stürmiſch wurde Rudolf Caracciola gefeiert, der mit ſeinem Siege nicht nur den Großen Preis von Spanien, ſondern auch den Ehrenpreis des Staatspräſidenten gewonnen hatte. Kaum weniger umjubelt wurde der Zweite, Luigi Fagioli, auch dem dritten Mercedes⸗Fahrer, Manfred v. Brauchitſch, wurde ehrliche An- erkennung zuteil. Wieder einmal wurde die deutſche Vorherrſchaft im Auto⸗ mobil⸗Rennſport eindrucksvoll beſtätigt. Auf der Laſarte-Rundſtrecke bei San Sebaſtian hatten die Fahrer insge⸗ ſamt 519,450 km zurückzulegen. Die Strecke führte zunächſt am Golf von Biscaya lang, wo beſonders die engen Durchfahrten durch die baskiſchen Dörfer recht gefahrdro— hend waren. Die Vorberge brachten kleine Steigungen und Gefälle. Auch„Schikanen“ fehlten nicht, aber ſie brauchten nicht erſt eingebaut zu werden. Die vielen, die Strecke kreuzenden Vorortbahnen boten zahlloſe natürliche Hinderniſſe. Eine rieſige Menſchenmenge, es mögen 80000 Zu⸗ ſchauer geweſen ſein, verfolgten das ſcharfe Rennen der Wagen, beſtaunten die Kurven⸗ technik und Fahrkunſt der beſten europäi⸗ ſchen Rennfahrer. Im Zeichen des Hakenkreuzes wurde die Preisverteilung vorgenommen. Caracciola hatte als Sieger das Ziel paſſiert. In 3:09:59,4 Std. hatte er ſeinen ſechſten Großen Preis des Jahres gewonnen und empfing unter dem Jubel der Zuſchauer von M. Juan Uſabiaga, den Vertreter der Regierung, den Lorbeerkranz und den Siegespreis. An den Mercedes- Boxen herrſchte größte Begeiſterung, denn Fagioli und von Brouchitſch hatten hre Plätze gehalten und fuhren als Zweiter und Dritter ein. Niederrhein Weſtfalen Die Gauſpiele am 29. Sepfember Für die beiden Auswahlſpiele der Gau⸗ mannſchaften von Niederrhein und Weſtfa⸗ len, die am 29. September in Schalke lerſte Garnitur) und Düſſeldorf ſteigen, hat der Niederrhein folgende Vertretungen: In Gelſenkirchen: 5 Mün. Buchloh; Janes, Buſch; Zielinſki, zenberg, Bender; Albrecht, Wigold, Hoh⸗ mann, Raſſelnberg, Kobierſki. Erſatz: Abromeit(Duisburg 99), Breuer(Fortuna), Der! Löhr, Stermſek(Schwarz⸗Weiß Eſſen). Hanni n begeiſterte durch ſeine hervorragende Beinar⸗ —— — Stephan(Schwarz⸗Weiß Eſſen), In Düſſeldorf: Jüriſſen(Oberhauſen), Gibka(Oberhau⸗ en), Duch(Hamborn 07); Mehl(Fortuna), Rodzinſki (Hamborn 07); Thelen(TRll Düſſeldorf), Besnoſka(Hamborn 07), Graf(TRU Düſ⸗ ſeldorf). Zwolanowſki(Fortuna), Günther [Duisburg 99). Erſatz: Wildhagen, Al- brecht(TR Düſſeldorf), Hoffmann, Stof⸗ fels(Benrath.) Die Schiedsrichterfrage Ein Lehrgang des DB in Steinhorſt. In der Zeit vom 7. bis 10. Oktober wird der Deutſche Fußball-Bund im früheren norddeutſchen Verbandsheim Steinhorſt bei Celle einen Lehrgang unter Leitung von Reichsſportlehrer Otto Nerz abhalten, bei dem hauptſächlich verſchiedene zeitgemäße Fragen des Schiedsrichterweſens behandelt werden. Zunächſt gilt es einmal. allge⸗ meine Richtlinien für eine einheitliche Spiel⸗ auffaſſung feſtzuſtellen. Weiterhin kommt den Fragen der Ausbildung und des Nach⸗ wuchſes beſondere Bedeutung zu. In dieſer Beziehung ſollen Mittel und Wege gefun⸗ den werden, die ältern aktiven Spieler als Schiedsrichter zu gewinnen und vorzuberei⸗ ten, ſowie geeignete Jugendliche durch prak⸗ tiſche Aufgaben in ihren Kreiſen heranzu⸗ bilden. Die Gruppenſportwarte, Gauſport⸗ warte, Bundesſportlehrer und Fußball⸗ lehrer werden zu dieſer Tagung eingeladen. Boxſport Amateurboxen Mittelrhein— Südweſt. Für den Repräſentativkampf der Ama⸗ turboxmannſchaften von Mittelrhein und Südweſt am 15. Oktober in Koblenz hat der Gau Südweſt bereits die Mannſchaft be⸗ kanntgegeben. Vom Fliegen⸗ bis zum Schwergewicht boxen: Wieland⸗ Frankfurt, Rappſilber⸗Frankfurt, Schöneberger-Frank⸗ furt, Fritſch⸗Saarbrücken, Ims⸗Frankfurt Stiegler⸗Ludwigshafen, Joſt⸗Frankfurt Berg⸗Fraulautern. Bärlund ſchlägt Hower nach Punkten. Der Berliner Boxring„Neue Welt“ wies bei ſeinem Kampfabend einen guten Beſuck auf, wenn auch das Haus nicht ganz aus⸗ verkauft war. Der Hauptkampf des Abends hielt, was man ſich von ihm verſprochen hatte. Ueber zehn Runden gab es zwiſchen un⸗ ſerem Meiſter Vinzenz Hower und dem ath⸗ letiſchen Finnen Bärlund ein hartes und er⸗ bittertes Gefecht, das der Nordländer verdien⸗ ter Maßen nach Punkten gewann. Bärlund beit, ſeine große Schlagkraft ſowie durch eine vollkommen beherrſchte Technik und Taktik. Im Rahmenprogramm wurde der Jugoflawe Willi Hieber im Kampf gegen den Breslauer Halbſchwergewichtler Joſ. Czichos Sieger durch Disqualifikation, nachdem er bis dahin nach Punkten vorne gelegen hatte. Im Schwer⸗ gewichtstreffen zwiſchen Paul Wallner(Düf⸗ ſeldorf) und dem Mannheimer Metzger merkte man dem Rheinländer die lange Kampfpauſe an. Trotz mehrerer Niederſchläge vermochte der Düſſeldorfer am Schluß nur einen Punkt⸗ ſieg über Metzger zu feiern. Radſport Metze ſiegt in Leipzig. In Leipzig wurden vor 8-10 000 Zu ſchauern die letzten Radrennen dieſer Saiſor veranſtaltet. Leider hielt das ſportliche Pro gramm nicht, was es verſprach, denn vor dem Rieſenfeld von acht Fahrern in den Dauerrennen um den„Herbſtpreis“ war Kre⸗ wer allein in der Lage, Ex⸗Weltmeiſter Metz die Waage zu halten. Der Kölner hatte jedoch Pech beim Start, da ſeine Schrittmacher⸗Ma ſchine ſich nicht in Bewegung ſetzen wollt und er dadurch vier Runden verlor. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. VIII. 35: 950. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. g werde nahes dern. 8.0. 8 . 3 — 3 3 1 —— M— — K 7—˙ A ⅛ w1lyI — bee eee eee 8 Lale,, eee 22 Gewerbe- und Malerschule Bensheim a. d. B. zklaſſige Abteilung für Bauhandwerker, Maler und Metallarbeiter. Das Winterſemeſter beginnt am L. Nov. 35 Anmeldungen zu allen Abteilungen ſind bis zum 25. Oktober an die Schulleitung einzureichen. Verkaufs- Hnzelgen finden in dieſer Zeitung große Beachtung und dadurch guten Erfolg! Kleinanzeigen koſten nur wenige Pfennige, bringen aber ſicheren Erfolg. Junge Hühner zu verkaufen. Lamnerthelmerstr. 21 eee eee ee, * e Aanntanmanmnnnnn nnn Wie ſollen die Leute es er⸗ fahren, daß Sie etwas zu verkaufen haben. 2 Nichts leichter als das Einfach durch eine kleine Anzeige im Viernh. Anzeiger Aeeadadddadddadddd 2 Todes-Anzeige Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß, mein lie⸗ ber Gatte, unſer treubeſorgter Vater, Bruder, Schwager, Onkel und Schwiegerſohn, Herr Kaspar Weinlein uns durch einen Unglücksfall, am Samstag, den 21. September 1935, im Alter von 33 Jahren, jäh ent⸗ 0 riſſen wurde. Viernheim, den 23. September 1935 In tiefem Schmerze: Frau Hatharina Weinlein gen. Lonn nekst Kinder und Angehörigen Beerdigung findet Dienstag Nachmitttag 4 Uhr vom Trauerhauſe, Annaſtraße 11 aus ſtatt genung! Auel Wanlarück. LI Dagover. und maria Beling in der bezaunernsien Tonlum Ogereme Urbdter Er ioig! Wagen groder Hachlrage aut neule Montag veringert! Homen, senen, staunen „Eine Frau, die weiß was sie will“ Lokales Viernheim, 23. Sept. Sinnſpruch. Es iſt der Glaub' ein ſchöner Regenbogen, Der zwiſchen Erd und Himmel aufgezogen, Ein Troſt für alle, doch für jeden Wandrer Je nach der Stelle, da er ſteht, ein andrer. Em. Geibel. * Vom Sonntag Sommerliche Hitze zeichnete den geſtrigen Sonntag beſonders aus. Es war überraſchend heiß, nachdem es doch in den letzten Tagen be— reits herbſtlich kühl geweſen iſt. So war auch überall reger Betrieb. Beſonders viele Rad- fahrer konnte man ſehen, die dieſen ſchönen Sonntag ſich zu einem Ausflug nicht entgehen ließen. An die Bergſtraße, in Feld und Wald, überall wurde hingeradelt und Fußtouren unternommen. Am Nachmittag verdüſterte ſich ſich der Himmel mit Regenwolken, doch außer einigen Spritzern fiel kein Regen. Außer zahl- reichen Fuß⸗ und Handballſpiele war keine Veranſtaltung. Die intereſſanteſte ſportliche Veranſtaltung war das Gauligaſpiel in Neckarau, wozu ſich auch viele hundert Viernheimer eingefunden hatten. Und wieder mußten ſie eine Enttäuſchung erleben. 3:2 wurden die Grünen geſchlagen, nachdem es in der Halbzeit 0:0 geſtanden hatte und alles einen ſicheren Sieg der Viernheimer erwartete. Doch wieder in der letzten Minute kam der Verluſttreffer, der aber beſtimmt eine glatte Fehlentſcheidung des Schiedsrichters war. Krug im Tor wurde von einem Neckarauer Stürmer, der zudem noch Abſeits ſtand, feſt⸗ gehalten und konnte ſo den hoch eingeſchobenen Ball nicht erreichen. Trotz der in wohlbegreif— licher Erregung vorgebrachten und berechtigten Proteſtes der Spieler, hielt der Schiri dieſe Fehlentſcheidung aufrecht. Und wieder waren die Grünen geſchlagen. Nun wurde ſchon in allen Spielen immer in der letzten Minute ein Punkt verloren.— Die Turner ſpielten gegen Wallſtadt und ſiegten 2:0. Auch hier wurde ein ſchönes Spiel geboten. * * Codessturz aus 75 mir. Höhe Unglücklicher Zufall fordert ein Todesopfer. Am Samstag Nachmittag ſtürzte der Viernheimer Kaminbauer, Herr Kaſpar Weinlein, Annaſtraße 11, in Rheinau von einem Kamin der Chem. Fabrik Bukkan, ab und war auf der Stelle tot. Mit dem Ver— unglückten iſt ein fleißiger ſtrebſamer Mann, der im Alter von 33 Jahren ſtand, in die Ewigkeit gegangen. Er hinterläßt Frau und 3 Kinder, denen allgemeine Anteilnahme ent— gegengebracht wird. Der bedauerliche Unfall iſt auf einen unglücklichen Zufall zurückzuführen, für den niemand verantwortlich gemacht werden kann. Am Samstagmittag gegen 1 Uhr waren drei Kaminbauer einer Mannheimer Firma damit beſchäftigt, auf den 75 Meter hohen Kamin ein Arbeitsgerüſt anzubringen. Die Hand⸗ werkszeuge und Arbeitsgeräte hatte man be— reits glücklich auf der Spitze des Kamines an- gebracht. Die drei Kaminbauer, die ſämtlich erfahrene Fachleute waren, ſchickten ſich an, an ihren Steigeiſen den Schornſtein zu verlaſſen. Zwei Arbeiter hatten ſich an den Abſtieg ge macht, während der dritte noch an dem Ge— rüſt zu tun hatte. Bei dieſer Arbeit war er vorſchriftsmäßig angeſeilt und an einem Steig⸗ eiſen feſtgemacht. Die Steigeiſen an dieſem Kamin waren durchweg mit einem Bleimantel verſehen, der das Durchroſten der eiſernen Steigeiſen durch die chemiſchen Abgaſe ver— hindern follte. Nun ſcheint das Steigeiſen, an dem der Arbeiter ſich feſthielt, im innern des Mauerwerks von Roſt befallen zu ſein, was äußerlich nicht erkennbar war. Plötzlich riß das Steigeiſen aus der Wand und der Un- glückliche fiel zum Entſetzen ſeiner Arbeits— kameraden wie ein Stein in die Tiefe, wo er tot liegen blieb. Das ausgeriſ— ſene Steigeiſen mit dem Befeſtigungsgurt be— fand ſich noch an dem Körper des Abge⸗ ſtürzten, bei dem es ſich um den Führer der kleinen Bautruppe handelte. Es muß als ein großes Glück bezeichnet werden, daß der Abſtürzende etwas ſeitlich der Steigeiſen in die Tiefe fiel, da er bei einem geraden Fall längs der Steigeiſen zweifellos ſeine im Abſtieg befindlichen Arbeitskameraden mitgeriſſen hätte. * * Unſer Heimatmuſeum. Der neue Staat bemüht ſich um die Erhaltung und Pflege deutſcher Kultur, deutſcher Trachten, Sitten und Gebräuche. Zu dieſem Zwecke wer⸗ den nicht nur allenthalben Ortsringe des Land⸗ ſchaftsbundes„Volkstum und Heimat“, ſon⸗ dern auch vielerorts Heimatmuſeen gegründet. Weite Kreiſe unſeres Volkes werden dadurch auf kulturell wertvolle Dinge aufmerkſam ge⸗ macht, an denen ſie ſonſt achtlos vorüber gingen. Auch Viernheim hat nunmehr ſein Heimatmuſeum. Dank dem Entgegenkommen einſichtsvoller Heimatfreunde enthält es ſchon viele intereſſante Altertumsſtücke und es findet eine oft überraſchende Bereicherung. Unver⸗ ſtändlich iſt es, daß ſich gar viele von ihren Altertümern nicht trennen wollen. Solchen ſei immer wieder geſagt, daß ſie Altertums⸗ ſachen als Leihgaben in unſer Heimat⸗ muſeum ſtellen können, wo ſie dann als ſolche bezeichnet und die Eigentümer angegeben wer- den. Auch erhalten ſolche Geber einen Revers ausgeſtellt. Heute möchten wir uns mit unſerer Bitte auf ein Sondergebiet begeben. In unſer Heimatmuſeum gehören nämlich auch Denk- münzen und Erinnerungszeichen an große Zei— ten, insbeſonnere an den deutſch-franzöſiſchen Krieg 1870/71 und an den großen Weltkrieg 1914/18. Auch Stücke volkstümlicher„Schüt⸗ zengrabenkunſt“ gehören hierher. Wer will hier durch entſprechende Gaben mithelfen? Ins Heimatmuſeum gehört weiter eine möglichſt vollſtändige Sammlung von Inflations⸗ geldern. Die Inflationszeit muß im Mu⸗ ſeum für Enkel und Enkelkinder ein für alle⸗ mal feſtgenagelt werden, jene unheimliche Zeit, in der der Wert des Geldes ſoweit ſank, daß ein Streichholz auf eine Milliarde Mark kam. Stimmt's? Alſo nocheinmal: Unterſtützt unſer Heimatmuſeum und zeigt Euch als wahre Freunde der Hei⸗ mat! * Schlußſitzung im Ratskeller. An die Schlußſitzung des Feſtkomitees anläßlich des 60 jährigen Jubiläums der„Haſſia“ im Ratskeller heute Montag abend wird erinnert. *»Sängerbund⸗Flora. Mit⸗ glieder verweiſen wir auf die wichtige Mit- teilung der heutigen Ausgabe. Die * Die Teutonia ⸗ Schützen in Lorſch. Es war eigentlich eine fröhliche Jagd. Um 11 Uhr gings in dem bequemen Poſtauto durch den herbſtlichen Wald. Nur Hakenkreuzfahnen ſchmücken das hiſtoriſche Lorſch. Die Reichsautobahn hat den alten Schießſtand hinweggefegt. Den Lorſcher Schützen wurde eine Vergütung von 5000 Mk. gezahlt. Nun haben ſie mit einem Koſten⸗ aufwand von 6000 Mk. einen modernen Schießſtand mitten im Walde erſtellt. Eine Muſteranlage. Seine Inbetriebnahme fand geſtern ſtatt. Es war eine luſtige Schießerei. 25 Viernheimer waren zum Pflichtſchießen angetreten. Schlecht war das Ergebnis nicht, denn am kommenden Sonntag muß Viernheim mit 2 Mannſchaften zum Schießen auf die Landesmeiſterſchaft antreten. Ein ſtattlicher Feſtzug bewegte ſich um halb 2 Uhr vom Rat⸗ haus zum Schießſtand, an der Spitze der Spielmannszug der Viernheimer Jungſchützen mit einer ſehr guten Muſikkapelle. Der Nach- mittag galt dem Ehrenſchießen. 4 goldne und 16 ſilberne Nadeln blieben für Viernheim auf der Strecke. Als gegen 3 Uhr die dienſtlich verhinderten Oberſchießwarte Albus und Win⸗ kenbach in Lorſch eintrafen, konnten ſie mit dem Ergebnis zufrieden ſein. Leider kam um 5 Uhr ſchon der Marſchbefehl. Der Vereins⸗ führer Beck-Lorſch ſprach Viernheim ſeinen innigen Dank aus für die rege Teilnahme und die guten Leiſtungen. Auch unſeren Dank den Schützen, daß ſie ihre Heimatgemeinde alle Ehre gemacht. * Grosse Mitgliederversammlung der Deutschen Arbeitsfront Dienstag abend 8 Uhr im„Fürſt Alexander“. Die Mitglieder der DAF. ſeien auf obige Verſammlung der DAF. beſonders hingewie⸗ ſen, wozu das Erſcheinen eines jeden Mit⸗ gliedes erwartet wird und für ihn Pflicht iſt. Die geſamte Bevölkerung iſt dazu eben⸗ falls eingeladen. Es ſpricht Kreiswalter Pg. Steffan. * Auf vielſeitigen Wunſch auf heute Montag verlängert: „Eine Frau, die weiß was ſie will“ mit Adolf Wohlbrück, Lil Dagover und Maria Beling Eine Tonfilm-Operette, die man geſehen haben muß. Alle Beſucher geſtern waren des Lobes voll und freuten ſich einige der ſchönſten Stunden erlebt zu haben.„Kraft durch Freude!“ Noch lange werden die Beſucher ſich über dieſes Tonfilmwerk freuen. Für alle, die geſtern keinen Platz mehr bekamen, oder die noch nicht da waren, iſt heute die ſchönſte Gelegenheit, die ganz hervorragende Tonfilm⸗Operette anzuſehen. Der weiteſte Weg lohnt ſich. port vom Gonntag Fußball⸗Gauliga: VfL. Neckarau Amicitia Viernheim 312 1. FC. Pforzheim— VfB. Mühlburg 1.1 Phönix Karlsruhe Brötzingen 3:5 Die Tabelle: VfL. Neckarau 3 2 1 Germ. Brötzingen 3 2 0 1 9:7 4:2 JJV Karlsruher FV.„„ FC. Freiburg e VfB. Mühlburg 2% 0% 9 VfR. Mannheim 1 0 1 0 2:2 111 Amis Viernheim 30 11 2 68 15 Phöfir eite 00 2 215 SpV. Waldhof n Pokalſpiele: SV. Waldhof— Wormatia Worms 511 Freiburger FC.— SV. Feuerbach 3:0 BC. Augsburg— VfR. Mannheim 114 Bezirksklaſſe: Käfertal— 08 Mannheim 511 Sandhofen— Phönix Mannheim 211 Friedrichsfeld— Fortuna Heddesheim 211 Feudenheim— Rheinau 1:0 Ilvesheim— Hockenheim 111 Neulußheim— 98 Seckenheim 311 1. Fußball⸗Kreisklaſſe(Gruppe Oſt): Turnverein Viernheim— Wallſtadt 2:0 Ladenburg— Leutershauſen 1:3 abgebr. — Neckarhauſen— Jahn Weinheim Hemsbach 511 Edingen 118 andball-Bezirksklaſſe: Tv. Viernheim— Jahn Neckarau 8:6(4:3) Tv. 1846— Tv. Friedrichsfeld 10:1 Tv. Leutershauſen— MTG. 11:9 Poſtſportverein— Tgde. Laudenbach 13— 7 : Die Amieitia- Handballer beſiegen Käfertal 12:8! Amicitia 1.— Tſchft. Käfertal 1. 12:8 Amicitia 2. Tſchft. Käfertal 2. 5:5 Geſtern ſpielte die Turnerſchaft Käfer⸗ tal 1. M. gegen unſere 1. Handballmann⸗ ſchaft. Das Spiel fand auf dem Waldſport⸗ platz. Vor dem Haupttreffen ſpielten die bei⸗ den 2. Mannſchaften, das unentſchieden 5:5 endete. Halbzeit 3:2 für Käfertal. Um 3 Uhr fing das Haupttreffen an. Es ſtanden zwei gleichwertige Mannſchaften gegenüber, die bis zur Halbzeit 5:5 unentſchieden ſpielten. Das Spiel war offen und jede Mannſchaft kämpfte um die Führung. Mit 555 gingen ſie in die Halbzeit. Gleich nach Wiederbeginn ging unſere Elf wieder in Führung. Sie ſtellten das Re⸗ ſultat auf 7:5 für ſich. Nun geſchah etwas: der Schiri ſtellte den Mittelläufer Müller vom Platze. Ob in dieſem Falle eine Herausſtel⸗ lung des Spielers am Platze war, möchten wir dahingeſtellt ſein laſſen. Auf jeden Fall hätte man beſſer M. verwarnen ſollen, denn er hatte ſich in der geſamten Spielzeit nichts zu Schulden kommen laſſen, das dem Schiri auch nur berechtigt ihm eine Rüge zu erteilen. Nun kam aber das 2. Schauſpiel: Sax kam gut mit dem Ball durch, der linke Ver⸗ teidiger von Käfertal wurde von ihm über⸗ ſpielt, der Schiri pfiff und gibt Strafſtoß gegen uns. Warum er das gemacht hatte, iſt uns wieder unverſtändlich. Der Schiri hätte ſtatt einen Strafſtoß gegen uns einen ſolchen gegen Käfertal geben müſſen. Sax, der als ſehr ruhiger Spieler in der Sportvereinigung be⸗ kannt iſt, wurde auch, weil er ſich verteidigte vom Platze geſtellt. Nun ſpielte unſere Mann⸗ ſchaft nur noch mit 9 Mann. Wer aber nun glaubte, daß ſich die 9 Spieler von der kom⸗ pletten Mannſchaft von Käfertal unterkriegen laſſen würde, der wurde eines anderen belehrt. Dieſe 9 Mann kämpften, Pfenning und Haas zeichneten ſich beſonders mit ihren pfundigen Schüſſen aus. Sie ſtellten das Reſultat bis zum Ende auf 12:8 für ſich und holten ſomit die erſten zwei wertvollen Punkten. Das Spiel war ſchnell und ſchön und beſonders die 2. Halbzeit konnte am beſten gefallen. Hier hat die Mannſchaft bewieſen, daß ſie, das heißt wenn ſie will, ſpielen kann. Dieſen Kampf⸗ geiſt müßt ihr Handballſpieler beibehalten, wenn ihr vorwärts kommen wollt. Toga. Uereins⸗Anzeiger Sängerbund Flora Morgen Dienstag 6 Uhr abends entgültig letzter Termin zur Eintragung und Fahr⸗ preisentrichtung zur Ausfahrt am 29. Sept. Der Vorſtand. Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffentlichkeit wiſſen ſoll.— Der einfachſte, billigſte und beſte Wegweiſer hierzu iſt das Zeitungs ⸗Inſerat — 8 1