9 6 9137 ll dſport⸗ ie bei⸗ en 5.5 3 Uhr en zwei To gu —= * t fili late at — * 8 Aernbeimer Tageblatt— Biernbpeimer Nachrichten Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und— a. glich 8 5 4 3 ge. Dezugspreus monat! zweimal jährlich den Sommer- und Winter Fahrplan Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreltete Tageszeitung— hacbrichten- und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M. FEinzel-⸗Berkauf der Zeitung von der Geſchäftaſteſle 5 Bfa.,. 10 Wfa . i ins geb.— e— wöchentlich das„Illuſtrierte und den Viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung Anzeigenpreiſe: Du Iigeſpaltene Weulimeter-Zeue 3 Pleunig, Tertſpalte 12 Pfennig lung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Urt vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer ſämtlichen Angeigen⸗Mittlern Deutſchlands Ankündigungen in dleser Teitung finden weiteste Verbreitung ee bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahm⸗ an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werde; Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 38 bei Wieder Geſchäfteſtelle u. von Sieruheimer Bürger- Zig. Biernn. Voltsblatt) u. des Auslandes Nr. 222 Dienstag, den 24. September 1935 52. Jahrgang Schwache Hoffnungen Für die Beurteilung der gegenwärtigen Lage im Mittelmeerkonflikt iſt zweierlei bemerkenswert: Erſtens hat Ita⸗ lien die Vorſchläge des Fünfer-⸗Ausſchuſſes zwar ihrem Inhalt nach abgelehnt, ſich aber unmittelbar nach der Kabinettsſitzung beeilt, eben dieſe Vorſchläge als Verhandlungs- grundlage für neue Anregungen zu bezeich- nen; wie erinnerlich hatte die italieniſche Delegation in Genf bereits Mitte der ver⸗ gangenen Woche Italiens völlige Unintereſ⸗ ſiertheit an den etwaigen Vorſchlägen des Fünfer⸗Ausſchuſſes erklärt, und Muſſolin: ſelbſt hatte noch am Freitag die in Rom bereits bekannten Vorſchläge nicht nur als unannehmbar, ſondern auch als„lächerlich“ hingeſtellt. Zweitens bewegen ſich die ita⸗ lieniſchen Ambitionen nach den letzten De⸗ peſchen aus Rom plötzlich nicht mehr um Abeſſinien als Ganzes, ſondern gehen nur noch auf ein größeres Drittel des äthiopi⸗ ſchen Reiches zwecks Bildung eines größeren Kolonialblocks zuſammen mit den beiden Gebieten von Eritrea und Italieniſch⸗So⸗ maliland aus. Die an Umfang geringeren reſtlichen zwei Drittel denkt man ſich als ee bzw. franzöſiſche„Einflußſphäre“. egenüber den kategoriſchen Totalitäts⸗ anſprüchen Italiens, wie ſie bis in die letzte Zeit hinein vertreten wurden, zeigt ſich alſo eine doppelte ſtarke Abwandlung, die zweifellos weniger unter dem Eindruck der Antipathie der übrigen Welt gegen die italieniſchen Beſtrebungen als vielmehr un— ter dem Eindruck der 38⸗-cm⸗Geſchütze der das Mittelmeer blockierenden ſchwim⸗ menden Feſtungen Englands entſtanden iſt. Wie dem auch ſein mag: die nun zu Ende gehende Regenzeit in Oſtafrika wird noch nicht den ſofortigen italieniſchen Vormarſch ſehen; ja, die offiziöſe„Gazetta del Popolo“ verſichert ſogar, im Anſchluß an die römiſche Entſcheidung entgegen allen bisherigen Aeußerungen der italieni⸗ ſchen Preſſe, Italien habe„abſolut keinen beſtimmten Termin für ſein Losſchlagen feſtgelegt“. Ueberdies hat man in Rom die „Zivile Mobilmachung“, die bereits vor einer Woche angekündigt wurde und die für den vergangenen Samstag vorgeſehen war, nunmehr auf Dienstag verſchoben, da man Kundgebungen der Menge gegen England angeſichts der Hochſpannung im Mittel⸗ meer zu vermeiden wünſcht. Auch der rö⸗ miſche Miniſterrat tritt am gleichen Tage zu weiteren Beratungen über die Lage zu⸗ ſammen. Bei der plötzlichen Bereitſchaft Italiens, auch über neue Vorſchläge mit ſich reden zu laſſen, iſt es nicht geſagt, daß dieſe unbedingt aus Genf kommen müſſen; es wäre immerhin denkbar, daß Rom nun ſeinerſeits abgemilderte Forderungen ſtellt, zumal ja ſowohl England wie Frankreich in der vergangenen Woche in Genf ſehr nachdrücklich erklärt haben, ſie ſeien bei den Vorſchlägen des Fünfer⸗Ausſchuſſes bis an die äußerſte Grenze gegangen. Möglich auch, daß Italien trotz des ſchroffen Auftre⸗ tens ſeiner Delegation in Genf gegenüber den Vertretern Abeſſiniens nunmehr in Addis Abeba vielleicht doch einen neuen Fühler vorſtreckt; wenigſtens läßt die überraſchende Teilnahme des italieniſchen Geſandten und des geſamten Geſandtſchafts⸗ perſonals an dem feierlichen Saatfeſt im kar⸗ ſerlichen Palaſt darauf ſchließen, während bekanntlich der italieniſche Geſandte kürz— lich bei der Gratulationskur zum Geburts- tag des Kaiſers oſtentativ gefehlt hatte. Zweifellos aber läuft daneben deutlich erkennbar das Beſtreben Italiens. das Ge— ſicht zu wahren und ſowohl Abeſſinien wie den Völkerbund weiter unter Druck zu halten. Das iſt erſtens dar⸗ aus zu ſchließen, daß die italieniſchen Trup⸗ pen⸗ und Material⸗Sendungen nach Oſt⸗ afrika auch jetzt noch andauern und zwei⸗ tens daraus, daß Muſſolini den ſeit 1928 in Ungnade gefallenen General Nobile erſucht hat, ſofort von ſeinem gegenwärti⸗ gen Aufenthaltsort Moskau nach Rom zu— rückzukehren. Es wird ſich nun vorerſt zu zeigen haben, ob einerſeits Rom vielleicht Vorſchläge zu machen hat, die auch für England und Frankreich und die übrigen Genfer Mächte weitere Verhandlungen nicht als zwecklos erſcheinen laſſen, und ferner, ob die führenden Genfer Mächte auch wei— terhin auf ihrem nachdrücklich betonten Standpunkt bleiben. Italien ſcheint einzulenlen Aloiſi umſchreibt die italieniſchen Forderungen— Man ſpricht von einer Entſpannung Genf, 23. September. Die Sitzung des Fünferausſchuſſes, an der auch der aus Paris zurückgekehrte fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſident Laval wieder teilgenommen hat, begann mit einem Be⸗ richt des Vorſitzenden Madariaga über ſeine Unterredung mit Aloiſi. Aus dieſem Bericht ergab ſich, daß der italieniſche Vertreter le⸗ diglich die Ablehnung des Entwurfs des Fünferausſchuſſes im einzelnen begründet und nicht etwa eigene Vorſchläge unterbrei⸗ tet hat. Dabei hat Aloiſi zum erſten Mal, wenn auch in diplomatiſcher Form, den Umfang der italieniſchen Anſprüche umſchrieben; ſie werden von den Mitglie⸗ dern des Ausſchuſſes dahin aufgefaßt, daß Italien die ſogenannten„geraubten Gebie⸗ te“ Abeſſiniens für ſich beanſprucht, ſowie ferner die politiſche und militäriſche Ueber⸗ wachung des Kernlandes von Abeſſinien verlangt. Bei dieſer Sachlage erſchien eine Jortſetzung der Vermitktlungsverhand⸗ lungen ausſichtslos. Die Vertagung des Ausſchuſſes auf Diens⸗ tag ſoll den Mitgliedern des Ausſchuſſes die Möglichkeit geben, ſich mit ihren Regie⸗ rungen ins Benehmen zu ſetzen. Der Fünferausſchuß hat im übrigen von der abeſſiniſchen Antwort Kenntnis genom⸗ men, in der die Vorſchläge des Fünferaus⸗ ſchuſſes als Verhandlungsgrundlage ange⸗ nommen werden. Wie aus Rom gemeldet wird. liegt es nach Anſicht zuſtändiger italieniſcher Kreiſe jetzt beim Völkerbund, den Beſchluß des italieniſchen Miniſterrats, der die Tür zu Verhandlungen offen laſſe, einer aufmerkſamen Prüfung zu un⸗ terziehen. Daß von Italien Gegenvorſchläge überreicht worden ſeien, wird in Rom auf das Entſchiedenſte in Abrede geſtellt. Aloiſi habe ſich darauf beſchränkt, den Sinn des Beſchluſſes des italieniſchen Miniſter⸗ rates zu erläutern. Die augenblickliche Entſpannung dürfte nach italieniſcher Auffaſſung nochmaligen Verhandlungen innerhalb oder außerhalb des Völkerbundes förderlich ſein., deren Er⸗ gebnis von Italien, das allerdings unver⸗ ändert auf ſeinem Standpunkt beharre, einer neuen Prüfung unterzogen werde. Zu der amtlichen Verlautbarung über die zwiſchen dem britiſchen Botſchafter in Rom und dem italieniſchen Unterſtaatsſekretär des Aeußern uusgefauſchten Erklärungen über den vorbeugenden Charakter der Be— wegungen der britiſchen Flotte und der mi⸗ litäriſchen Vorbereitungen Italiens bemerkt „Times“: Der Zweck der Veröffentlichung iſt, wie verlautet, doppelter Art. Sie ſoll der britiſchen Oeffentlichkeit die Lage erklä⸗ ren und ſoll die Spannung erleichtern, die in Italien durch den englandfeindlichen Preſſefeldzug und durch die engliſchen Maß⸗ nahmen auf der See verurſacht worden iſt. Englands Antwort an Frankreich Der Genfer Berichterſtatter der Pariſer Zeitung„Information“ will berichten können, daß die franzöſiſch-engliſchen Ver⸗ handlungen über die Frage der Sicher⸗ heit in Europa einen günſtigen Ver⸗ lauf nähmen. Die engliſche Antwort auf die franzöſiſche Anfrage ſoll ſehr entgegen⸗ kommend gehalten ſein. England ſoll be⸗ reit ſein, die Völkerbundsſatzungen zu verſtärken und Sühnemaßnahmen vorzuje⸗ hen, jedoch hänge alles von der Haltung des Völkerbundes im ittalieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfall ab. Die Haltung Aegyntens In einer Unterredung mit dem Vertreter des„Intranſigeant“ in Kairo erklärte der ehemalige ägyptiſche Miniſterpräſident Sedky Paſcha dem Blatt zufolge u. a., Abeſ⸗ ſinien gegenüber ſei die Haltung Aegyptens klar. Die Unabhängigkeit eines Landes ſei ein zu wertvolles Gut, als daß man ohne Trauer zuſehen könnte, wie ein Volk Gefahr liefe, ſie zu verlieren. Von dieſer Zunei⸗— gung für die abeſſiniſche Sache abgeſehen, könne Aegypten nicht umhin, ſich darüber zu wundern, daß ſich England zum überzeugten Vorkämpfer dieſer Unabhän⸗ gigkeit mache. Seit Jahren verſuche Aegyp⸗ ten ohne Erfolg, ſeine Beziehungen zu Eng⸗ land zu regeln. England hätte Aegypten entſchieden an ſeiner Seite gefunden, wenn es ein Bündnis mit Aegypten gewünſcht und dadurch eine Garantie der ägyptiſchen Unabhängigkeit gefeſtigt hätte. Aber es ſcheine, daß eine derartige Vereinbarung noch nicht nahe bevorſtehe. Wenn Aegypten Gelegenheit haben würde, ſeine Sache in Genf zu vertreten, würde es keinen auslän⸗ diſchen Anwalt benötigen. Griechiſch⸗türkiſche Flottenmanöver Iſtanbul, 23. Sept. Wie gemeldet, trafen Ende vergangener Woche ein griechiſches Flottengeſchwader und ein Geſchwader von griechiſchen Militärflugzeugen in der Dar⸗ danellen ein. Nunmehr teilt die türkiſche Preſſe mit, daß die türkiſche Flotte und die in den Dardanellen liegenden griechiſchen Kriegsſchiffe und Flugzeuge teilnehmen wer⸗ den. Das Oberkommando führt der grie⸗ iſche Admiral, der ſeine Flagge zu dieſem weck auf dem türkiſchen Schlachtkreuzer ſhe 20s ſetzen wird. Auch zwei rumäni⸗ Torpedoboote werden möglicherweile an den Uebungen teilnehmen.— Nach fran⸗ zöſiſchen Informationen ſoll die türkiſche Regierung, beunruhigt durch die Anweſen⸗ heit einer großen Anzahl ttalieniſcher Kriegsſchiffe in der Nähe der türkiſchen Grenze, beſchloſſen haben, Truppen an den ſtrategiſchen Punkten der türkiſchen Küſte zuſammenzuziehen. Pferdeauftäufe in Abeſſinien Die in der vorigen Woche begonnenen Pferdeaufkäufe des abeſſiniſchen Kriegsmi⸗ niſteriums werden fortgeſetzt. Schätzungs⸗ weiſe ſind insgeſamt eine Viertelmil⸗ lion Pferde gegen Barzahlung gekauft worden. Ras Kaſſa, der Gouverneur von Gadjam, allein verfügt über 70 000 Mann berittene Truppen. Die neue Autobahnſtreike Neichsautobahn Frankfurt Mannheim— Heidelberg fertiggeſtellt Mannheim, 24. September. Nach zweijähriger Bauzeit iſt die Strecke der Reichsautobahn Frankfurt Darmſtadt— Mannheim— Hei⸗ delberg fertiggeſtellt worden. Unter der Führung des Generalinſpektors für das deutſche Straßenweſen. Dr. ing. Todt, be⸗ ſichtigten zahlreiche Perſönlichkeiten die neue Strecke, darunter die Reichsſtatthalter Sprenger und Wagner, Miniſterpräſident Köhler, Generalleutnant Geyer, die Bür⸗ e der Städte Frankfurt a. M., armſtadt, Mannheim, Heidelberg u. a. m. Bei der Begrüßung der Gäſte in Frankfurt a. M. führte Dr. Todt u. a. aus:„An dieſer Stelle hat vor zwei Jahren der Führer den erſten Spatenſtich zu der jetzt vollendeten Strecke getan. 700 Arbeiter waren damals angetreten, aus ihnen ſind ſpäter 120 000 geworden und heute beſchäftigt der große Plan unſeres Führers zuſammen mit den indirekt am Bau Beteiligten eine Viertel⸗ million Menſchen. Aus dem erſten Spaten iſt der größte Gerätepark geworden, den je ein Unternehmen beſeſſen hat. Von der Stelle des erſten Spatenſtiches aus grüßen wir den Führer, den Schöpfer der Reichs⸗ autobahnen, den Schöpfer des neuen Deutſchland. Sieg Heil!“ Fr Der deutſche Bauer beteiligt ſich am 6. Oltober 1935 am Erntedanktag auf dem Bütleberg bei Hameln PPP/ Anſchließend gab der Leiter der Oben Bauleitung Frankfurt a. M., Reichsbahn⸗ direktor Pückel, einen kurzen Ueberblick über die Daten und Arbeiten der Strecke, die durch ſchönſte Waldungen und geſegnete Fluren führt. Mit dem ſeit Ende Mai d. J. dem öffentlichen Verkehr übergebenen Autobahnſtück Frankfurt— Darmſtadt ſind im Zuge der großen Nord⸗ Süd⸗Linie mit der Fertigſtellung der Strecke Frankfurt Mannheim— heidelberg insge⸗ ſamt 85 km Autobahn vollendet. Im Jahre 1936 wird die Linie an den beiden heutigen End⸗ punkten weitergeführt, und zwar von Frankfurt nach Bad Nauheim und von Heidelberg nach Bruchſal. Die Strecken Bad Nauheim bis Alsfeld und Bruchſal bis Karlsruhe werden im Jahre 1937 vollendet ſein. Bei der Linienführung der neuen Strecke werden landſchaftliche Reize erſchloſſen, die man beim Befahren der bis⸗ her beſtehenden Straßen, insbeſondere der Bergſtraße, nicht kannte. An beſonders ſchönen Ausblicksſtellen ſind Abſtellplätze eingerichtet, die den Fah⸗ rer zum Verweilen locken und ſeinen Blick auf die maleriſchen Höhenzüge des Oden⸗ waldes lenken. Neben zahlreichen kleineren Bauwerken wurden in die neue Strecke drei große Brücken eingefügt, und zwar eine 400 m lange Be⸗ ton⸗Großbrücke über den Neckar und Nek⸗ karkanal, eine Brücke über den Main und über die ausgedehnten Gleisanlagen des Bahnhofes Friedrichsfeld. An drei An⸗ ſchlußſtellen, nämlich in Darmſtadt, bei Viernheim und kurz vor dem Mannheimer Flugplatz iſt eine Zu- und Abfahrt möglich. Die Teilung der Strecke für den Verkehr nach Heidelberg und Mannheim ſtellte an die Planung ganz beſondere Aufgaben. Im Oſten Mannheims iſt einStraßendreieck ent⸗ ſtanden, das ſämtliche Ueberſchneidungen planungsfrei durchführt. Durch Kurven. Unter⸗ und Ueberführungen wird der Ver⸗ kehr fließend erhalten. Die Einfahrt in Mannheim, die in die 52 m breite Prunkſtraße der Stadt, die Auguſta-Anlage, übergeht iſt des⸗ halb von beſonderer Bedeutung, weil in dieſem Falle die Reichsautobahn geradlinig in eine Großſtadt einmündet. Zur Herſtellung der Fernſtrecke Darm⸗ ſtadt Mannheim—ßhHeidelberg waren fol⸗ gende Leiſtungen erforderlich: 5 Millionen ebm Erdmaſſen wurden bewegt, 130 000 ebm Bauwerksbeton benötigt, 850 000 am Be⸗ tondecken und 70 000 qm Schwarzdecken ver⸗ legt. Die Beſichtigung der Strecke beſtätigte, daß die Abſichten, die zum Bau der Reichs⸗ autobahnen führten, auch tatſächlich ver⸗ wirklicht wurden. Die neue Strecke wird nicht nur eine Verkehrsvermehrung mit ſich bringen, die allein auf der kurzen Strecke Frankfurt—Darmſtadt bereits 34 Prozent beträgt, ſondern ſie wird weſentlich zur Sicherheit unſeres geſamten Verkehrs beitragen und durch die Art der Linienfüh⸗ rung und die Beſchaffenheit ihrer Ober— fläche bedeutende Betriebserſparniſſe ermöglichen. Eine lange Autokolonne, an der Spitze Generalinſpektor Dr. Todt, be⸗ wegte ſich über die neue Strecke, auf der die Wagen von den beim Bau beſchäftigten Ar⸗ beitern, von vielen Schulklaſſen und zahl⸗ reichen Bauersleuten begrüßt wurden. . 8 — 42 3 — ——— —— In kurzen Worten Im Reichsjuſtizminiſterium kamen die Generalſtaatsanwälte aus dem ganzen Reich zu einer Arbeitstagung zuſammen. Reichsminiſter Dr. Göbbels empfing eine ſpaniſche und eine franzöſiſche Delegation von Zeitſchriftenverlegern. Nach genau zweijähriger Bauzeit iſt die 955 Strecke der Reichsautobahn Frank⸗ urt a. M.—Darmſtadt—Mannheim—hei⸗ delberg fertiggeſtellt worden. Der Fünferausſchuß beſchloß, einen Be⸗ richt an den Völkerbundsrat auszuarbeiten, in dem das Mißlingen der Schlichtungsver⸗ handlungen feſtgeſtellt wird. Der Völkerbundsrat befaßte ſich mit den Danziger Verfaſſungsbeſchwerden. Das bisherige amerikaniſche Mitglied des Ständigen Internationalen Gerichtshofes, Kellogg, iſt von ſeinem Amt zurückgetreten. Angeſichts der Verſchärfung des engliſch⸗ italieniſchen Gegenſatzes wurde der türki⸗ ſche Miniſterrat nach Ankara einberufen. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt zum erſten Mal unter der neuen Reichsflagge nach Südamerika geſtartet. Auf dem Düna⸗Kanal ſtieß ein Motor⸗ boot gegen einen Brückenpfeiler und ſank. 12 Perſonen ſind ertrunken. Am toten Punkt England vor wichtigen Entſcheidungen. London, 24. September. Mit der Entſcheidung des Genfer Fünfer⸗ Ausſchuſſes, die- Weilerverhandlung über den abeſſiniſchen Streit an den Völkerbunds⸗ rat zurückzuverweiſen, iſt die Lage— nach übereinſtimmender Anſicht in London— völlig auf dem koten Punkt angelangt. Im Hinblick auf die Dringlichkeit der Entſchei⸗ dung, die nunmehr notwendig zu ſein ſcheint, fand bereits am Montagnachmittag unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Baldwin eine Beſprechung der führenden Kabinettsmitglieder ſtatt, die der Vorberei- tung der für Dienstag vormittag einberufe⸗ nen Vollſitzung des Kabinetts galt. Naturgemäß ſind in dieſer Beſprechung noch keinerlei Beſchlüſſe gefaßt worden; doch dürften vorausſichtlich die Richtlinien für die Haltung vorgezeichnet worden ſein, die der Vertreter Englands auf der bevor⸗ ſtehenden Ratstagung nach der Ablehnung der Vorſchläge des Fünfer⸗Ausſchuſſes durch Muſſolini einnehmen ſoll. In den frühen Abendſtunden fand im Hauſe des Miniſterpräſidenten eine weitere Vorbeſprechung ſtatt, an der diesmal auch die Chefs der drei Wehrminiſterien, ſowie der Stabschef der engliſchen Luft- ſtreitkräfte, Luftmarſchall Sir Ed⸗ ward Ellington, teilnahmen. Wie Reuter aus Genf berichtet, bezeich- nete ein namentlich nicht genanntes Mit- glied des Fünfer⸗Ausſchuſſes die Lage als völlig hoffnungslos. Für die Verworrenheit der augenblick⸗ lichen Lage iſt die Tatſache bezeichnend, daß beiſpielsweiſe die Londoner Effek⸗ tenbörſe auf den meiſten Gebieten trotz des allenthalben zur Schau getragenen Peſ— ſimismus ziemlich feſt war. Was lut Oeſterreich? „Star“ wirft die Frage auf, welche Hal⸗ tung Oeſterreich einnehmen werde, wenn es in Genf ſeine Stimme für oder gegen Süh⸗ nemaßnahmen abgeben müſſe. Da Oeſterreich mehr oder weniger eine italieniſche Zweigſtelle ſei, ſei ſeine Stimm- abgabe zugunſten von Sühnemaßnahmen gegen Italien unwahrſcheinlich. Anderer ſeits würde ſich Oeſterreich durch eine Miß⸗ achtung der Völkerbundsſatzung, die ſein einziger Schutz ſei, ſein eigenes Grab gra⸗ ben. Die abgelehnten Vorſchläge Das Völkerbundsſekretariat veröffent⸗ lichte am Montagabend den vollſtändigen Wortlaut der Vorſchläge, die der Fün⸗ ferausſchuß am 18. September den Vertre— tern Abeſſiniens und Italiens unterbreitet hat. Die Vorſchläge gehen davon aus, daß es Aufgabe des Ausſchuſſes ſei. eine Ver⸗ handlungsgrundlage zu finden, die ſich von dem Grundſatz der Unabhängigkeit und gebietsmäßigen Unverſehrtheit und der Sicherheit aller Mitgliedsſtaaten des Völ⸗ kerbundes leiten laſſe. Da für alle Völkerbundsmitglieder die Verpflichtung beſtehe, die Unabhängigkeit der anderen Mitglieder zu achten. müſſe jeder Hilfeleiſtungsplan vorher die Zuſtim⸗ mung der abeſſiniſchen Regierung erhal- ten. Zur Reform der Verwaltung ſollen aus⸗ ländiſche Sachverſtändige nach Abeſſinien geſandt werden mit dem Auftrag, ein Po- lizei⸗ und Gendarmeriekorps zu bilden. Es ſoll im weſentlichen im ganzen Kaiſerreich über die Ausführung der beſtehenden oder ins Auge zu faſſenden Geſetze wachen, die die Sklaverei verbieten oder be⸗ ſtrafen ſollen und das Tragen von Waffen für Perſonen, die nicht zum or⸗ dentlichen Heer oder zu den Polizei⸗ und Gendarmeriekräften gehören, genauen Vor- ſchriften unterwerfen. Die Ausländer ſollen die Möglichkeit erhalten, am Ausbau des Wirtſchaftslebens des Landes teilzunehmen. Es ſollen Ver⸗ hindungsmege und ein modernes Poſt⸗ Te⸗ legraphen- und Fernſprechweſen geſchaften werden. Es ſoll ein Zentralorgan geſchaf⸗ fen werden, dem vier Hauptberater ange⸗ hören würden. Das geſamte ausländiſche Perſonal wäre im Einvernehmen zwiſchen dem Völkerbund und dem Kaiſer von Abeſ—⸗ ſinien zu ernennen. Zum Schluß enthalten die Vorſchläge Hinweiſe auf beſondere italieniſche Belange. Es wird erklärt, die Vertreter Frankreichs und Englands hätten dem Fün⸗ ferausſchuß mitgeteilt, daß ihre Regierun⸗ gen bereit wären, gewiſſe Gebietsverände⸗ rungen zwiſchen Italien und Abeſſinien zu erleichtern, und zu dieſem Zweck, falls er⸗ forderlich, Abeſſinien gewiſſe Opfer in der Gegend der Somaliküſte zu bringen 5owietſpionage in Frankreich Aufſehenerregende Feſtſtellungen. Paris, 23. September Die franzöſiſche Preſſe beſchäftigt ſich mit der in Straßburg erfolgten Verhaftung einer deutſchen Staatsangehörigen und eines Dänen, von denen bald bekannt wur⸗ de, daß es ſich um Kommuniſten han⸗ delt. Inzwiſchen weiß„Jour“ zu berichten, daß die beiden Verhafteten wegen Spionage ins Unterſuchungsgefängnis eingeliefert worden ſind. Man habe bei ihnen jedoch be⸗ deutende Beträge vorgefunden, die dazu be⸗ ſtimmt geweſen ſeien, die Kaſſen der kommu⸗ niſtiſchen Partei Frankreichs aufzufüllen außerdem Schriftſtücke, die ihnen von fran⸗ zöſiſchen Kommuniſten übergeben worden ſeien und die Fragen der franzöſiſchen Lan⸗ desverteidigung behandelten. Unter ande⸗ rem habe man einen bis ins einzelne aus⸗ gearbeiteten Plan aufgefunden, in dem die Taktik der Kommuniſten in der fran⸗ zöſiſchen Kriegsinduſtrie vorgeſchrieben wird. Dieſes Schriftſtück ſei von einer derartigen Wichtigkeit, daß ſich auch der Miniſterrat damit beſchäftigt habe. Es ſei ſogar beſchloſſen worden, bei einer ausländiſchen Macht(gemeint ſeien die Sowjets) diplomatiſche Schritte zu unternehmen. Ueberraſchungen ſeien in dieſem Zuſammenhang nicht ausgeſchloſſen, denn eine genaue Prüfung der beſchlag⸗ nahmten Schriftſtücke werde wahrſcheinlich die Feſtſtellung erlauben, daß man es mit — Winterhilf⸗werk 1935/36 Erwerb der Monatsplakette für das Winterhilfswerk Für das Winterhilfswerk 1935/36 wer⸗ den, wie im Vorjahr, gleichfalls Monats⸗ türplaketten herausgegeben. Nach den Richtlinien, die das Winterhilfswerk im Einverſtändnis mit dem Reichs⸗ und Preu⸗ ßiſchen Miniſter des Innern und dem Reichsfinanzminiſter erlaſſen hat, haben Anſpruch auf Aushändigung der Plakette: a) Lohn- und Gehaltsempfänger, die während der ſechsmonatigen Dauer des WHW 1935/36(1. Oktober 1935 bis 31. März 1936) ein Opfer von 10 Prozent ihrer Lohnſteuer an das WHW leiſten. b) Feſtbeſoldete, die neben ihrer Lohn⸗ ſteuerleiſtung noch zur Einkommenſteuer veranlagt werden, wenn ſie neben ihrer monatlichen Spende in Höhe von 10 v. H. ihrer Lohnſteuer ein monatliches Opfer in Höhe von 3 v. 9. ihres für das Jahr 1934 ver- anlagten Einkommenſteuerbetrages an das WHW entrichten, ſoweit die Steuer- ſchuld nicht durch Lohnabzug getilgt iſt. Dieſe 3 v. H. werden alſo lediglich von der Einkommenſteuer-Reſtſchuld errechnet. 2. a) Gewerbetreibende und Angehörige der freien Berufe ſowie ſonſtige Einkom⸗ mensbezieher, die zur Einkommenſteuer ver⸗ anlagt werden, ſoweit ſie monatlich ein Opfer in Höhe von 3 v. H. des für das Jahr 1934 veranlagten Einkommenſteuerbetrages an das WHW entrichten. einer Organiſation zu tun habe, die in Frankreich alle intereſſanten Auskünfte ammle und ſie dann durch einen Kurier, der mit einem diplomatiſchen Paß reiſe, ins Ausland bringe.. Eine Oberin flüchtig Deviſenſchiebungen in Mainz aufgedeckt. Mainz, 24. September. Nach einer Mitteilung der zuſtändigen Gerichtsſtelle hat in Zuſammenhanga mit der Zollfahndungsſtelle gegen einen katho⸗ liſchen Orden ein Strafverfahren wegen De⸗ viſenvergehens eingeleitet werden müſſen. Die Unterſuchung hatte ſich auch auf die Zweigniederlaſſung dieſes Ordens in Mainz erſtreckt. Der Verdacht, daß auch von Mainz aus größere Geldbeträge geſetzwidrig in das Ausland verbracht worden ſind. beſtätigte ſich. Die Oberin der Mainzer Ordensnieder⸗ laſſung iſt flüchtig. Eine Ordensſchweſter wurde feſtgenommen. Gleichzeitig iſt als Sicherungsmaßnahme die Dombuchhand- lung geſchloſſen worden. Letzte Nachrichten Die Danziger Fragen Genf, 23. September. Der Völkerbundsrat erledigte in öffent⸗ licher Sitzung die Danziger Verfaſſungsbe⸗ ſchwerden gemäß den Vorſchlägen des Be⸗ richterſtatters, des engliſchen Miniſters Eden. Der Rat nahm beſonders von dem Gutachten des Juriſten-⸗Ausſchuſſes über das Ermächtigungsgeſetz, die Betätigung der verſchiedenen Verbände, das Preſſere⸗ gime und die Stellung der Juden Kenntnis. Eine vom 4. September datierte Beſchwerde der Deutſchnationalen und der Zentrums⸗ partei in Danzig über die Aenderung der Strafprozeßordnung wurde dem Haager Gerichtshof zur gutachtlichen Aeußerung überwieſen. An der Ausſprache beteiligten ſich der polniſche Außenminiſter Beck, der franzöſi⸗ ſche Miniſterpräſident Laval, der Völker⸗ bundskommiſſar in Danzig, Leſter, der Danziger Staatspräſident Greiſer. ſowie b) Inhaber von offenen Handelsgeſell⸗ ſchaften und Kommanditgeſellſchaften, wenn ſie monatlich 3 v. H. des für das Jahr 1934 veranlagten Einkommenſteuerbetrages an das WHW entrichten. c) Gewerbetreibende und Angehörige freier Berufe, ſowie ſonſtige Einkommens. bezieher, die nicht zur Einkommenſteuer veranlagt werden, wenn ſie einen Mindeſt⸗ betrag von monatlich 1 RM während der Dauer des Winterhilfswerkes opfern. 3. Kapitalgeſellſchaften(namentlich Ak- tiengeſellſchaften und GmbH.). wenn fie während der ſechsmonatigen Dauer des WoW(vom 1. Oktober 1935 bis 31. März 1936) ein Opfer in Höhe von insgeſamt 20 v. 5. der ihnen auferlegten Voraus- zahlung auf die Körperſchaftsſteuer bringen. Falls im vorhergehenden Ge⸗ ſchäftsjſahr ein entſprechendes Einkommen nicht erzielt wurde und Vorauszahlungen auf die Körperſchaftsſteuer nicht feſtgeſetzt ſind, erhalten ſie die Plakette, wenn ſie für die ſechsmonatige Dauer des WHW insge⸗ ſamt 0,5 vom Tauſend des Reinvermögens vom letzten Bilanzſtichtag opfern. Wer we⸗ der Reinvermögen beſitzt, noch Vorauszah⸗ lungen auf die Körperſchaftsſteuer leiſten muß, hat ſich, um die Plakette zu bekom⸗ men, mit einem ſeiner Leiſtungsfähigkeit entſprechenden Betrag zu beteiligen, minde⸗ ſtens aber monatlich 1 RM an das WHW̃ zu opfern. — Die obigen Richtlinien enthalten ledialich Deutſchlands neue A- Boote. Bei der Flottenſchau der deutſchen Kriegsmarine ſind zum erſtenmal auch die neuen deutſchen Unterſeeboote in Erſcheinung getreten. Unſer Bild zeigt„ung“— der Nach- folger des ruhmreichen„Un9“ des Kapitänleutnants Weddigen— mit dem Begleitſchiff „T 156“ im Hintergrund bei Tauchverſuchen im Kieler Hafen. Weltbild— M.) (Scherl Bilderdienſt⸗ 0 Er eaindeſgſage zum Erwerb oer WHW- Pla- kette. Es wird jedoch die beſtimmte Erwar⸗ tung ausgeſprochen, daß das von den Ein⸗ a und Firmen zu bringende Op⸗ er in einem angemeſſenen Verhältnis zur tatſächlichen Leiſtungsfähigkeit ſteht. Das gebührenfreie Abbuchungsverfahren, die Eintopf⸗, Pfund⸗ und Reichsſtraßen⸗ ſammlungen bleiben von dieſer Regelung unberührt. gez.: Hilgenfeldt, Reichsbeauftragter für das WW. Am deutſchen Memelſtrom Tag des Volkstums in Tilſit. Tilſit, 23. September. In Tilſit, der nordöſtlichſten Stadt de deutſchen Vaterlandes, wo im Augenblick die Not der Auslandsdeutſchen im Memel— land am ſtärkſten empfunden wird. hielt der VDA am Sonntag den„Tag des Deut⸗ ſchen Volkstums und der Deutſchen Schule“ ab. Auf der Thingſtätte ſprach der Landes⸗ führer des VDA, Profeſſor Dr. Oberländer. wies auf die Machtmittel hin, die fremde Staaten anwendeten. um deutſche Volksgruppen zu vernichten. Der VDA mahne jeden deutſchen Volksgenoſſen daran, ſich ſtets zum Deutſchtum zu bekennen, au⸗ ßerdem aber nie ſeine Pflicht gegenüber dem Staat zu verletzen, in dem er lebt. Der Redner ging dann auf das uns heute am tiefſten bewegende Problem des Memellan— des ein und führte unter Hinweis auf die Enknationakiſierungspolitik Litauens im Memelgebiet aus: Wir müſſen heute feſtſtellen, daß ſich Litauen unfähig gezeigt hat, das Memelgebiet zu regieren. Die Welt muß begreifen, daß, verglichen mit dem Un⸗ geheuerlichen, das Litauen dem Memelge⸗ biet angetan hat, die Loyalität der Memel⸗ länder beinahe bis zur Selbſtaufopferung gegangen iſt. Wir miſchen uns nicht in die Angelegenheiten fremder Staaten, aber wir haben als VDA das Recht und die Pflicht, die ganze Welt auf dieſes Anrecht hin⸗ zuweiſen, das heute an den Memelländern begangen wird. Niemand kann uns verwehren, heute, am Tage des Deutſchen Volkstums, alle jene Menſchen zu grüßen, die in ſtiller Pflicht⸗ erfüllung alles für ihr Volkstum opfern. Wir fühlen uns mit allen unſeren Volksge⸗ noſſen in allen Teilen der Welt verbunden und beſonders mit unſeren Brüdern im Memelland. Der Jugzuſammenſtoß in Dresden. Dresden, 23. Sept. Nach Mitteilung der Kriminalpolizei wurden in Zuſammenhang mit dem Eiſenbahnunglück in Dresden- Neuſtadt der Rangierleiter, der Lokomotiv⸗ führer und der Heizer des Leergüterzuges nach eingehender Vernehmung vorläufig . und der Staatsanwalt⸗ chaft zugeführt. Staat und Volkswille Dr. Göbbels empfängt ausländiſche Jeitſchriftenverleger. Berlin, 24. September. Reichsminiſter Dr. Göbbels empfing eine ſpaniſche und eine franzöſiſche Delega⸗ tion von Zeitſchriftenverlegern., die an dem Kongreß der Zeitſchriftenverleger in War⸗ ſchau teilgenommen hatten. Dr. Göbbels betonte, daß er als Miniſter des national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland nichts zu verber⸗ gen habe. Wenn vielfach in der Welt heute noch ein falſches Bild von den Juſtänden in Deutſchland beſtehe, ſo wiſſe er, daß dies nicht nur die Folge von Böswilligkeit ſei. In Deutſch⸗ land regiere heute die Jugend, während in den meiſten anderen Ländern noch die alte Generation am Ruder ſei. Daraus er⸗ geben ſich Temperamentsunterſchiede, die zu mancherlei Mißverſtändniſſen führten. Die Mitglieder der deutſchen Regierung ſeien faſt durchweg Teilnehmer am Welr⸗ krieg geweſen und hätten daraus die Lehre gezogen, das Individuum in ſtärkere Bezie— hung zum Staat zu ſetzen. Die Regierung müſſe eine Vollſtreckerin des Volkswillens ſein. Der Volkswille aber werde am beſten gefunden dadurch, daß man handele und ſeine Taten vom Volke ſanktionieren laſſe; denn aus ſich heraus komme ein Volk nur ſchwer zu wirklichen Handlungen. Der Miniſter berührte dann das Gebiet der Preſſefreiheit und betonte, daß die Lage für Deutſchland eine andere ſei als für jene Länder, die den Krieg gewon⸗ nen hätten. Gerade bei der heutigen Welt⸗ lage, die ſo voller Spannungen ſei. dürfe die Freiheit der Preſſe nicht zu einer Gefahr für die Erhaltung des Friedens werden. Daraus ergäben ſich gewiſſe Einengungen der individuellen Freiheiten. Andererſeits ſei aber gerade die nationalſozialiſtiſche Re⸗ gierung der große Mäzen von Kunſt und Wiſſenſchaft. Dr. Göbbels erinnerte an das Wort des Führers und Reichskanzlers, daß Deutſch⸗ land bereit ſei, an einer Konvention teilzu⸗ nehmen, wenn denjenigen das Handwerk ge⸗ legt würde, die ihre Miſſion in der Völker⸗ verhetzung ſähen. Der Wahrheit die Ehre zu geben, ſolle das vornehmſte Geſetz für jeden Preſſemann ſein. f ungen heute, e jene licht. pfern. Alsge⸗ unden n im l. 9 der nhang esden. motiv tzuges läufig walt⸗ ber. apfing elega⸗ dem Var⸗ bbels ional⸗ erber⸗ heute Komm, laß uns ſpielen Von Theodor Storm. Wie bald des Sommers holdes Feſt verging! Rauh weht der herbſt; wird's denn auch Frühling wieder? Da fällt ein bleicher Sonnenſtrahl hernieder Komm, laß uns ſpielen, weißer Schmetter⸗ ing! Ach, keine Nelke, keine Roſe mehr; Am Himmel fährt ein kalt Gewölk daher! Weh, wie ſo bald des Sommers Luſt ver⸗ ging O komm! Wo biſt du, weißer Schmetterling? Gebet auf der Brütke Von Hans Franke. Auf der Brücke bei G. im Schwäbiſchen konnte man vor Jahren— namentlich an Feſttagen— eine einfache Frau beobachten, die auf der Brücke auf und ab zu gehen pflegte, oder auf einem mitgebrachten klei⸗ nen Feldſtuhl niederſaß, und dies unmittel⸗ bar in der Nähe des mittleren Pfeilers, der in einer Art Obelisk endete. Es war eine dunkelgekleidete Frau, die einen runden, ſchwar⸗ zen Hut trug und an deren Kleidung man außer einer golden leuchtenden Broſche keine Farben beobachten konnte. Oft kniete ſie im Staub der Brücke vor dem Pfeiler, in ſtille Andacht verſunken. Es iſt niemandem mehr aufgefallen, denn alle kannten ihre Geſchichte. Man ging langſam und ohne Laut vorüber, Geſpräche brachen ab, und es iſt vorgekom⸗ men, daß die Erntewagen und Fuhrwerke ihren Lauf vor der Brücke verhielten und warteten, bis die Frau mit einem letzten Blick auf den Pfeiler, der einen Bauſpruch und eine Jahreszahl trug, von dannen ging.— Dies iſt die Geſchichte dieſer ſeltſamen An⸗ dacht. Als die Brücke, die über den Neckar führt, vor Jahren gebaut wurde, war auch ein Ar⸗ beiter beſchäftigt, der in der nahen Stadt ſeinen Wohnſitz hatte, ſich aber, um das Fahr⸗ geld zu ſparen, in G. eingemietet hatte und ſeine Frau Samstags nach der Bahnſtation kommen ließ, um einen Teil des Lohns ihr anzuvertrauen, Wäſche und Hausgemachtes zu empfangen und ſeine unſauberen Sachen zu übergeben, dazu einen Gruß und Kuß für die Kinder. Der Mann war als ein guter Kerl bekannt, und alle hatten ihn gern. Weil er ſo luſtig und guter Dinge war, ſaß er auch oft bei einem Schoppen in der Schenke, denn hier löſte ſich ſeine Zunge, und die Schnurren kamen ihm ins Gedächtnis geſtiegen. Der herbe Wein mundete ihm beſonders, wenn er Samstags mit ſeinem Weibe zuſammen⸗ ſaß, das er eine Woche nicht geſehen hatte. Er kam zu dieſem Beiſammenſein ſtets in einem der Nachen, die an der Bauſtelle ge⸗ braucht wurden, über den Fluß gefahren, und er fuhr nachts in dem Nachen wieder zurück bis an die Bauſtelle, die damals bei dem Bau der großen Pfeiler angelangt war; das Waſſer reichte bis kurz an die Bauſtelle heran, wo die Schächte der Pfeiler gezim⸗ mert ſtanden, um den Beton aufzunehmen, den die Maſchinen ausſpien und aus großen Mäulern fließen ließen. Wenn er ſo mit der Frau geſcherzt hatte, wenn ſie ſich wieder in die Augen geſchaut hatten, wenn er die Küſſe für die Kinder aur ibrem Munde abaegeben und ſein Wei —— noch emmal umfaßt hatte, dann ging er wohl nach Abfahrt des Zuges noch einmal in die Schenke zurück und trank einen oder zwei Schoppen mehr, als das ſeine Art war. Leiſe pfeifend ſtieg er dann zum Neckar herniede“ ſetzte ſich in ſeinen Kahn und ruderte me mächtigen Schlägen guf die Bauſtelle zu, die dunkel aus dem Waſſer ragte, um bet ihr feſtzumachen und über Bohlen und Bretter ſeinem Nachtlager zuzuſtreben. Eines Montags wunderte man ſich, daß die⸗ ſer Arbeiter nicht auf ſeinem Arbeitsplatz er⸗ ſchien, und man dachte, er habe vielleicht auch am Sonntag einen über den Durſt getrunken und ſchlafe nun ſeinen Rauſch aus. Der Nachen, den er ſonſt feſtzumachen pflegte, ſchau⸗ kelte abgetrieben im Schilf des jenſeitigen Ufers, die Laterne, die er in der Zeit des Neumondes ber ſich trug, lag auf den Bret⸗ tern. Die Kameraden fluchten ein wenig, ſtan⸗ den aber bald in der heftigſten Arbeit, denn heute ging die Füllung der Strebepfeiler an, und bald ratterten die Betonmaſchinen und ließen Zentner auf Zentner in die Formen der Pfeiler gleiten. Als aber der Arbeiter auch am Dienstag nicht auf der Bauſtelle erſchien und auch in ſeiner Schlafſtelle nicht aufzutreiben war, wurde bei der Frau in der Stadt eine Rück⸗ frage gehalten, die ergab, daß er auch dort nicht geweſen war, ſo daß man ſagen konnte, er ſei buchſtäblich vom Erdboden verſchwunden. Dieſe Geſchichte hätte ſich wohl im Uner⸗ klärbaren verloren, wenn nicht eine Begeben⸗ heit die Aufklärung gebracht hätte. Die gro⸗ zen Mittelbogen waren nun eingefügt wor⸗ den, der Mittelpfeiler war bereits ſeines Bret⸗ tergerüſtes entkleidet und ſtand hoch und ge— waltig da, und man war dabei, den öſtlichen, kleineren Pfeiler mit Betonmaſſe zu füllen. Die Schachtwände waren auch hier geſtützt und gefügt, und anſehnlich war die Tiefe, in die man noch einmal hinabſchaute, ehe ſich die Walzen der Maſchinen in Bewegung ſetz⸗ ten. Und ehe das geſchah, da rief ein junger Hilfsarbeiter, der über den Rand in den Ab⸗ grund ſpäte:„Da unten liegt er ja!“ Nun war es zwar nicht der Vermißte, der da lag, es war nicht einmal ein Bündel Klei⸗ der oder Lumpen, die man ſehen konnte, als einer an einer Leiter ſich tiefer hinabgelaſſen hatte und man Laternen an einem Strick noch tiefer gleiten ließ— es war nur ein Schatten, den der Mann geſehen hatte. Viel⸗ leicht war es nicht einmal ein Schatten, ſon⸗ dern ein Geſicht, ein Anruf. Denn obwohl man nichts fand, wußten die Arbeiter den⸗ noch, wo denn der Vermißte zu ſuchen gewe⸗ ſen wäre und wo er ſein Grab gefunden hatte: auf dem Grunde des Mittelpfeilers. Als die Arbeiter den Ruf und ſeine Deu⸗ rung begriffen hatten, wurde es auf der Arbeitsſtelle ſtill. Niemand wagte, nach dem Mittelpfeiler zu blicken, in dem ſie ſelbſt, ſeine Kameraden, ihm das Grab geſchüttet hatten; es lag eine furchtbare, grauenvolle Stille ringsum. Es war ein klarer, herbſtlicher Tag, und aus dem nahen Flußbade hörte man das Geſchrei der Kinder. Endlich ſchritt ein älterer Arbeiter, mit dem der Vermißte oft einen Trunk getan hatte, langſam aus der Gruppe und auf den mittleren Pfeiler zu, und ihm nach ſchoben ſich die anderen. Auf dem zu Tode Geſtürzten laſteten nun die vielen Zent⸗ ner Beton, laſtete das Gewicht der Rund— bogen; ein Grab war geworden, wie es wenige finden werden. Der alte Arbeiter ſchritt lang⸗ ſam darauf zu, legte ſeine Hand auf die riſ⸗ ſige Wand und verſchluckte das Wort, das er ſprechen wollte. Dann nahm er ſeine Mütze ab, und die Belegſchaft betete leiſe. Die von der Kriminalpolizei wieder aufae⸗ —— nommenen Nachforſchungen beſtatigten den ſeheriſchen Einfall des Arbeiters: Der Mann mußte bei der Rückkehr in den Schacht des Mittelpfeilers geſtürzt und zu Tode gekom⸗ men ſein; ohne daß ſie es ahnten, hatten ſeine Arbeitskameraden über ihm das Grab ge⸗ wölbt.—— So kam es, daß die Frau des Toten hier ihre Andacht verrichtete: betend und knieend vor der unheiligen Wand eines Betonpfeilers. Aber alle ehrten dieſe Gebete mit Stille und Schweigen Auſſtieg und Sturz Vom ruſſiſchen Großinduſtriellen zum Kellner in Frankreich. Wie im alten Rußland eine gewiſſe Schicht ihren Launen lebte, kann man in den Lebenserinnerungen eines ehemaligen Moskauer Geſchäftsmannes nachleſen, der ver⸗ ſchiedene Typen der Vorkriegszeit kennzeichnet. Als großes Original war in Moskau, wo es an Originalen wahrhaftig nicht fehlte, der Fabrikant und Gutsbeſitzer Raſimir Pod⸗ gorſki bekannt. Auf ſeinen Geſellſchaften galt die Regel, den Gaſtgeber nicht zu be— merken. Die Gäſte konnten tun, was ſie woll⸗ ten, der Weinkeller ſtand ihnen ohne jede Ein⸗ ſchränkung offen. Als einmal während einer Abendgeſellſchaft auf dem Gute Podgorſkis der Haushofmeiſter hereinſtürzte und ſchreckens⸗ bleich ausrief:„Die Dampfmühlen brennen!“. erwiderte der Beſitzer ſeelenruhig:„Stören Sie uns bitte nicht!“. Podgorſki pflegte durch Zeitungsinſerate arme Studenten zu einem Sommerauf⸗ enthalt auf ſeine Güter einzuladen. Folgte einer der Einladung, ſo wurde er auf der Bahnſtation von zwei rieſigen Heiducken in Empfang genommen. Kaum hatte der Nichts⸗ ahnende den Namen ſeines Gaſtgebers ge⸗ nannt, als die Heiducken ihn packten und auf eine bereits wartende Troika verſchleppten. Unheilahnend rief das Opfer gewöhnlich um Hilfe. Er ſah ſich aber ſtets angenehm ent⸗ täuſcht. Auf dem Gute wurde der arme Schlucker wie ein Fürſt empfangen. Die beſten Räume ſtanden ihm zur Verfügung, und er konnte Tag und Nacht ſo viel Sekt trinken, wie ihm beliebte. Der amüſanteſte Streich Podgorſkis war eine Einladung zu einem Picknick nach Aſien. Der Großinduſtrielle beſaß nämlich in der Nähe von Beirut einen Palaſt mit einem herrlichen Garten. Die Reiſekoſten der Gäſte bezahlte ſelbſtverſtändlich Podgorſki. Der Mann, der ſich dieſe aus überſchäumender Lebenskraft ſtammenden Launen erlauben konnte, teilt heute das Schickſal der ruſſiſchen Emigranten; er iſt Kellner in giner fran⸗ zöſiſchen Kleinſtadt. Hering für Jeinſchmeiler Eigentlich iſt es für die Hausfrau bei der Aufſtellung des Küchenwochenzettels eine wun⸗ derſchöne Erleichterung, wenn für Freitag ein⸗ fach eingeſchrieben werden kann: Fiſch. Doch mal ein Tag, für den man kein weiteres Kopfzerbrechen wegen der leiblichen Genüſſe hat! Aber immer nur gekochte oder gebackene Fiſche wird auf die Dauer langweilig. 8 Kochen wir doch einmal Heringe nach Fo⸗ rellenart. Der grüne Hering wird ausge⸗ nommen und gewaſchen, darauf ringförmig gelegt, wie wir es bei Forellen kennen, indem man dem Fiſch den Schwanz in das Maul ſteckt(zuſammenbinden). Dann werden ſie 1 bis 2 Minuten lang mit kochendem Eſſig über⸗ aoſſen und ſchlieflich in ſtark mallendem Sals⸗ 1 waſſer 8 Minuten getocht. Wan hebt ſie nun vorſichtig heraus und richtet auf einer Schüſ⸗ ſel mit Peterſilienbutter an. Mit Salzkartof⸗ feln iſt dieſer Hering ein ungemein ſchmack⸗ haftes Eſſen. Die wenigſten Hausfrauen werden wiſſen, daß man aus Salzheringen auch ausgezeich⸗ nete Klopſe machen kann. Je nach Bedarf nimmt man ein oder mehrere Salzheringe, wäſſert ſie gut, ſäubert ſie und nimmt ſie aus. Dann dreht man den Hering durch die Ma⸗ ſchine und gibt eventuell etwas Fleiſch hinzu. Der Hering wird nun genau ſo zurechtge⸗ macht, wie die gewöhnlichen Fleiſchklopſe. Die Hausfrau wird überraſcht ſein, wie gut die Heringsklopſe ſchmecken, und da ſie den Fleiſchklopſen völlig gleichkommen. So laſſen ſich aus Heringen die verſch ſten Gerichte herſtellen. Der Hering g leiſtet der ſparſamen Hausfrau einen a lungsreichen Küchenzettel und der deut Fiſcherei einen guten, geſicherten Abſatz. ie den⸗ Die luftige Eile Der Mathematikprofeſſor. „Aber, lieber Mann, nun rege dich doch nicht ſo ſchrecklich auf. Gewiß, der Junge brauchte die zwei Mark nicht zu verlieren. aber es iſt nun einmal geſchehen.“ „Ja eben, es iſt einmal geſchehen. Wenn es aber zehnmal geſchieht, ſind es zwanzig Mark, und wenn es zehn Jahre lang täglich einmal geſchieht, geht uns mit Zins und Zinſeszins ein Kapital von 9264 Mark ver⸗ loren. Und darüber ſollte ich mich nicht auf⸗ regen?“ * Die Ahnengalerie. „Na, was ſagen Sie zu meiner galerie— he, fein?!“ „Hören Sie mir auf, wer wird ſich ſchmük⸗ ken mit fremden Vätern!“ * Ahnen⸗ Lehrer. „Johnny, warum ſteht der Staat Miſ⸗ ſourt in der Aufzucht von Mauleſeln vorne?“ Johnny:„Weil's hinten zu gefährlich iſt, Herr Lehrer.“ * Der Kühler. Eine Dame kommt in ein Automobilgeſchäft: „Ich möchte eine ulkige Kühlerfigur!“ Der Lehrling geht zur Türe des Privat⸗ büros und ruft den Direktor:„Herr Direk⸗ tor, hier iſt eine Dame, die braucht Sie!“ 1 Der Grobian. „Ich war beim Arzt“, haucht die empfind⸗ ſame Gattin.„Er hat geſagt, ich brauche Kimawechſel.“ Der Angetraute grinſt freundlich: „Das trifft ſich gut. Nach dem Wetterbe⸗ richt in der Zeitung ſoll er ſchon morgen oder übermorgen kommen.“ Wiſſen Sie das? Das Wort Kapelle geht zurück auf den heiligen Martin; man bewahrte nämlich den Reſt des Mantels, eine Art Kappe, la⸗ teiniſch cappa— in der Verkleinerungs⸗ form capella als heilige Reliquie in einem kleinen Gebetshaus der franzöſiſchen Könige auf, das im Laufe der Zeit ſelbſt davon den Namen„capella“(Kapelle) erhielt. In der Eifel gibt es 300 Heilquellen. Braune Menſchen ruderten in ſchlaunken Booten, älterer Herr auf ihn zu. Er war ſehr groß, ſehr hager; „TT—TVT—T—VTT—T—T— N 0 2 e Von REINER FELOEN.= Urheberrtchtschutz: Fünf Türme-Verlag,. Halle(Saale). 8 „Eva...“ Er ſprach es vor ſich hin, ganz leiſe und verſonnen. Und noch einmal:„Eva, kleine Eva...“ Der Name ſchon allein war etwas, was wie eine Zärt⸗ lichkeit war. Wie einſam hatte er gelebt! Bis er hier auf das Schiff kam, hatte er kaum eine weiße Frau mehr geſehen. Und auch jetzt ging er an allen fremd und wie blicklos vorüber. Vor ſeinem Geiſte ſtand noch ein zartes Mädchengeſicht mit blauen Augen. Ein ſcheuer Mund. Ein ſüßes Oval roſiger Wangen, umrahmt von dem lichten Geſpinſt des goldblonden Haares. Immer wieder mühte er ſich, ſich Eva in Erinnerung zu rufen. Aber es war alles unbeſtimmt. Es lagen ja auch drei lange Jahre dazwiſchen. Doch dies Unbeſtimmte vergrößerte die Erwartung. Eva van Koſter war der einzige Menſch, der ihn nach drüben zog. Sie war ihm wie ein Vermächtnis des teuren Toten. Freude und Bangen waren in ihm, dachte er an das Wiederſehen. Drittes Kapitel. Das Schiff zog ſeinen Weg. Die Küſten Afrikas gingen an Friedrich Borgloh vorüber. Palmen, Wälder, Dickicht, aus dem ſeltſame Vögel herauskreiſchten, Rieſenbaum⸗ ſtämme, von Lianen und Orchideen umzogen. Dann wieder öde Sandſtrecken, auf denen nichts wuchs als ein paar ſtachlige Zwergbüſche. Und wieder Himmel und Waſſer bis zum Horizont. winkten herüber zu dem Schiff. Dann Häfen, bunt und lärmend. Schiffsſirenen heulten. Händler mit ſeltſamen Waffen, korbgeflochtenen Matten, mit bunten Seidenſchals, Steinen und tauſenderlei fremdartigen Zierat kamen an Bord. Es gab ein Feilſchen, Handeln, Lachen und Kreiſchen, wenn ſich die europäiſchen Paſſagiere mit den Eingeborenen verſtändigen wollten. Ein paarmal ging man an Land. Dann ſaß Friedrich Borgloh auf ſchattigen Hotelterraſſen in tiefen Korbſeſſeln, einen amerikaniſchen ice drink vor ſich und hatte ein Vor⸗ gefühl von Europa. Es wurde kühler. Die Glut der Tropen blieb zurück. Man näherte ſich der gemäßigten Zone. Es war Mai, als Friedrich Borgloh den europäiſchen Kontinent wie einen ſchmalen Streifen vor ſich ſah. Er ging in Marſeille an Land. Unter anderen Um— ſtänden hätte es ihn gelockt, die bunte Hafenſtadt mit ihren Geheimniſſen, ihrem maleriſchen Schmuck und ihrer ſüdlichen Buntheit näher kennenzulernen. Jetzt aber hatte er nur einen Gedanken: Eva. Von Marſeille aus nahm er einen engliſchen Dampfer nach Southampton. Es war der 15. Mai, als er in Eng⸗ land landete. London hatte ſich, wie zu Ehren ſeiner An⸗ kunft, in das lichteſte Frühlingsgrün gehüllt. Der engliſche Nebel, ſonſt ein Begleiter dieſer Frühlingstage, war ge— wichen. Weich und blau ſpannte ſich die Luft über den Villenvorort, in dem das Haus van Koſters ſtand. Friedrich Borgloh hatte ſeine Ankunft von London aus angemeldet. Nun ſtand er am Fenſter des kleinen Lokal— zuges und ſpähte mit ſehnſüchtigen Augen hinaus. Jetzt kam der große öffentliche Park. Nun die kleine Brücke. Und nun ſah man ſchon die Station. Auf dem ſonnenhellen Bahnſteig ſtanden mehrere Menſchen. Aber ſo ſehr er auch Ausſchau hielt, es war niemand darunter, der eine Aehnlichkeit mit Eva van Koſter hatte. Er ſtieg aus und ſah ſich ſuchend um. Da kam ein hatte dichte, buſchige Brauen, unter denen ein Paar ſcharfe, ſchwarze Augen funkelten. Sein Geſicht war etwas verkniffen. Der kleine weiße Backenbari gab ihm etwas ſehr Ehrbares. „Miſter Borgloh?“ fragte er, zu Friedrich gewandt. „Jawohl, der bin ich.“ Das verkniffene Geſicht des älteren Herrn verzog ſich liebenswürdig: „Willkommen bei uns, Miſter Borgloh.“ Er ſtreckte Friedrich eine magere, etwas kalte Hand entgegen.„Jeh bin John Parkins. Wie geht es Ihnen? Ich freue mich, Sie hier zu ſehen.“ „Sehr freundlich von Ihnen, Miſter Parkins“, ſagte Friedrich etwas befangen,„daß Sie mich ſelbſt abholen. Ich hatte allerdings gehofft...“ „Oh, Sie meinen, daß Eva Sie hätte abholen ſollen. Sie ſollte es auch, aber ſie war ſo tief bewegt durch den Gedanken Ihrer Rücktehr. Sie fürchtete, ihre Faſſung zu verlieren. Die Erinnerung an ihren lieben Vater über⸗ wältigt ſie oft noch ſehr ſtark. Und nun das Wiederſehen mit Ihnen, der Eva unter ganz anderen Umſtänden ver⸗ laſſen hat! Sie fürchtete, hier auf dem Bahnſteig ihre Faſſung zu verlieren. So hat meine Frau ihr geraten, zu Hauſe zu bleiben. Ich ſoll Ihnen die herzlichſten Grüße von Eva bringen.“ Friedrich Borgloh kam gar nicht dazu, etwas zu ſagen. Parkins überſchüttete ihn ſofort mit einer Flut von Worten. Er geleitete ihn zum Wagen, einem wunder⸗ baren ſchweren Reiſeauto. Friedrich Borgloh konnte eine leiſe Verwunderung nicht unterdrücken. Wozu dieſes Tourenauto, da man doch die Beſitzung Proſeſſor van Koſters in wenigen Minuten zu Fuß erreichen konnte? Sein Gepäck war bald auf⸗ gepackt. Der Chauffeur, ein hochgewachſener Mann mit ſchweigſamem Geſicht, ſetzte ſich ans Steuer und der Wagen fuhr los. g (Nortſetzung jſolat.) * — — 4 ä —— ̃ͤ——Ä—ͤ—ͤ— — 7 ——ꝛ—-———— — ͤ ——— 8 5 2 2 e 3 e eee — LOWIITSDORE. 1 4 Nachdruck verboten. Die Aufmachung war ſtreng ſportmäßig und der Start der fünf einwandfrei. Zu Beginn blieb die Kette ſo ziemlich in der Geraden; doch plötzlich löſte ſich ein gerten— ſchlankes Mädel mit lichtem Flatterhaar und flog nur ſo 5 Entſetzen. den anderen voraus, kaum daß ſie mit den Fußſpitzen den Boden zu berühren ſchien. Indeſſen ſtrampelte Jonny dahinten einen grotesken Niggerſtep, ohne ſich vom Fleck zu rühren. Aber ſein breites Lachen, mit dem er zweiunddreißig prachtvolle, ſtarke Zähne entblößte, bewies, daß er etwas im Schilde führte. Und richtig. Knapp vor dem Ziel, wobei die ſchlanke Blondine immer noch die Führung behielt, preſchte Jonny plötzlich heran. Hob die langen Beine zu Sprüngen, daß er den Raſen nur ſo nach hinten zu ſtoßen ſchien. Erreichte in Sekundenſchnelle die reizende, ge⸗ wandte Läuferin, fing ſie, ohne ſich aufzuhalten, einfach ein, warf ſie wie ein gewichtloſes, geſchmeidiges Etwas über ſeine linte Schulter und ſchoß mit ihr gleich darauf durchs Ziel. Prachtvoll waren Schwung und Sprung. Mühelos und ſchier elegant präſentierte ſich der moderne Räuber, der über anſehnliche Kräfte verfügen mußte. Die Kleine hatte energiſch gezappelt und mit den Fäuſten auf den Rücken des unſportlichen Jonny nur ſo losgedroſchen, ohne daß auch nur eine ſeiner Musteln gezuckt hatte. Mit einer ſieghaften Bewegung ſtellte er das Püppchen jetzt auf den Raſen nieder und doch auch ſorglich und zart. Und ſie ſtand da, halb lachend, halb weinend, und die ganze Geſellſchaft umringte das Paar. Es war eine reizende Szene, kein Regiſſeur hätte ſie wirkungsvoller ſtellen können. Und es war darum unerfindlich, weshalb Tory Beresford heute plötzlich mit einem erſtickten Ausruf den ganzen Projektionsapparat von ſich ſtieß und, ohne ſich umzublicken, faſt fluchtartig den Raum verließ. Ziſchend ſchnappte das Türſchloß ein. Mit einem kurzen Ruck drehte das Mädchen den Außenſchlüſſel um, zog ihn ab und warf ihn irgendwohin. Tory war in Breeches und zum Morgenritt gerüſtet. Aber anſcheinend hatte ihr etwas die Luſt dazu genommen. „Godwin ſoll abſatteln!“ gebot ſie kurz und ſcharf, in die Muſchel des Haustelephons ſprechend. Daan klingelte ſie ihrem Mädchen:„Ich bin für niemanden zu ſprechen.“ „Gewitter im Anzug!“ flüſterte draußen die Diener— ſchaft leiſe und ſcheu. Miß Tory war keineswegs das, was man launiſch nennt. Aber ihre gelegentlichen Wutausbrüche waren immerhin ſolcher Art, daß ſie ſich ſehen laſſen konnten. * 1* Am Ende dieſes Tages beſchloß Tory, nach Paris zu reiſen. Außerdem beſchloß ſie, daß der Name Jonny Brown für ſie fortan Schall und Rauch bedeute und nichts weiter. Aber es ſollte anders kommen. „Kabeldepeſche von Ueberſee für Miſter Beresford? Und nicht ins Kontor?“ Es war Tory, die das gefaltete Blatt ungeniert dem Haushofmeiſter vom ſilbernen Tablett nahm. »Ich werde es ſelbſt bringen.“ Vater Beresford befand ſich beim Umkleiden zum Diner, als ſeine Tochter zu ihm hereinkam. Nach alter Gepflogenheit, aus einer weniger luxuriöſen Jugendzeit, raſierte er ſich immer noch ſelbſt und hätte ſich um ein Haar geſchnitten vor Ueberraſchung über dieſen Beſuch. „Was iſt denn los?“ erkundigte er ſich ein wenig ärgerlich. „Ueberſee...“ Und Tory riß das Kabeltelegramm ziem⸗ lich unſanft auf, entfaltete das Blatt und— taumelte ein wenig. Gleich darauf hatte ſie ſich aber gefaßt, nur ihre Stimme klang heiſer, als ſie die kurze Nachricht dem Vater vorlas, der ſie erſtaunt von der Seite muſterte. Tory, in ſichtlicher Verſtörtheit— du lieber Himmel, was konnte da vorgefallen ſein? „Jonny verſchwunden— ſtop!— vermutlich entführt — ſtop!— ſendet ſofort beſten Detektiv von London — ſtop!— i Simeon Browu.“ Medr ſtand nicht auf dem Blatt. Aber es genügte, um ſprackoſe Beſtürzung zu zeitigen. Seltſamerweiſe war es das Mädchen, das die Faſſung ſo ſich⸗barlich oerlot, daß ſich der Vater ſicherlich Gedanken machen lunnte, wäre er nicht ſelbſt außer Rand und Band gere ten. Er nabm ein Tuch und wiſchte ſich mit bebender Hand die einegfeifte Wange ab. Er hatte zu ſeinem Ver⸗ ſchöõnerungswerk alle Luß verloren. Offen lar ein: Erpreſſergeſchichte!“ flüſterte er mit Maſſen Itupen. D W Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) daß jeder Einſpruch vergeblich war. N. 00 2 „Man muß Pinkerton rufen!“ meinte jetzt Beresford gepreßt. Tory hob abwehrend die Hand: „Ich fahre ſelbſt!“ „Tory— Kind!“ Beresford ſprang förmlich zurück vor „Biſt du wahnſinnig! Das erlaube ich auf keinen Fall!“ Ein ſchwaches Lächeln lag auf dem blaſſen Geſicht der jungen Dame: „Das war geſprochen, wie ein alter Herr von geſtern. Du kannſt mich doch im Ernſt nicht hindern...“ „Und wenn dir gleichfalls etwas Aehnliches zuſtößt?“ ereiferte ſich der Vater.„Auch du biſt das Kind eines reichen Mannes— anſcheinend Freiwild in dieſer ſchreck— lichen neuen Zeit!“ knirſchte er finſter. Ganz nah trat Tory an den Vater heran und legte beide Hände auf ſeine Schultern: „Wie iſt es denn, Pa? Ich brauche ja überhaupt keine Worte zu machen, du haſt mir bisher immer meinen Willen gelaſſen. Aber nur um dich zu überführen, frage ich dich: Du wollteſt doch, daß ich einmal Jonny—, daß ich ihn einmal heirate? Oder... 2“ Beresford blickte ſie betreten an. „Freilich wollte ich das! Es war der Wunſch meines Lebens, Tory. Und auch Simeon würde es mit Freuden begrüßen. Wir waren nur übereingekommen, den Dingen ihren eigenen Lauf nehmen zu laſſen. Darum habt ihr euch auch bisher nicht kennengelernt. Es ſollte kein ge⸗ ſchwiſterliches Verhältnis Platz greifen— du verſtehſt mich? Ihr ſolltet vorerſt reife Menſchen werden, ehe ihr euch ſeht. Schöne, geſunde, vernünftige Menſchen, die es auf den erſten Blick dann fühlen, daß ſie füreinander ge— ſchaffen ſind...“ Es ſtieg heiß in Torys Augen. „Guter alter Pa!“ flüſterte ſie, wider Willen ergriffen. „Der ſmarte Geſchäftsmann wird ja zum Dichter, wenn es ſich um Tory handelt. Um die ſchlimme Tory, die ihrem Vater ſo viele Rätſel aufzulöſen gibt. Wie fein haſt du das geſagt, Pa...“ 0 „Gib dieſe unſinnige Idee auf, die Sache ſelbſt in die Hand zu nehmen. Du haſt doch keinerlei Praxis!“ beſchwor Beresford das Mädchen und wußte es doch ſchon jetzt, „Wäre Jonny Brown heute ſchon mein Gatte— was ja ſehr leicht hätte ſein können, ſo würdeſt du es für ſelbſt⸗ verſtändlich finden, daß ich alle nötigen Schritte unter⸗ nehme, ſo gut ich es kann— nicht wahr? Und ich ſehe keinen Unterſchied.“ „Du kennſt ihn ja gar nicht!“ argumentierte der alte Herr reichlich naiv.„Wäre er dein Gatte, dann würdeſt du ihn doch geliebt haben, um ſeine Frau zu werden, dafür kenne ich dich.“ Tory blickte verſonnen vor ſich hin. Dann hob ſie mit einem energiſchen Ruck das Haupt. „Deiner Meinung nach muß man alſo Dutzende von Gartenpartien, Tanztees und dergleichen durchgeflirtet haben, um mit Anſtand zu lieben. Meinſt du ſo?“ Wieder kam und ging der Schein eines Lächelns über das blühende Mädchenantlitz.„Es gibt da einen ſechſten Sinn, weißt du — das kann ich dir nicht ſo erklären.“ Der Alte blickte ratlos auf ſeine kluge Tochter, wußte aber keinen Widerſpruch mehr. „Nimm dir doch wenigſtens einen von Pinkertons Leuten mit!“ riet er bekümmert.„Und— wer weiß, ob es Simeon für— für genügend findet, wenn...“ „Onkel Simeon wird keinen Schimmer davon be— kommen, was ich in Wirklichteit vor habe, wenn ich ſehe, daß es ihm unangenehm iſt“, unterbrach Tory ruhig und feſt die unſichere Rede des Vaters.„Ich fahre nach drüben und hole mir von ihm Informationen, ohne daß er es merken wird— ehe ich weitere Entſchlüſſe faſſe. Und“, ſetzte ſie mit plötzlicher Nachgiebigkeit hinzu,„ich verſpreche dir, daß ich mir Hilfe hole, wenn ich finde, daß ich es allein nicht bewältigen kann. Das iſt es doch, was du hören willſt.“ Beresford nickte aufatmend: „Gottlob, daß du es ſagſt, mein Kind! Ein Stein fällt mir vom Herzen. Du wirſt nichts Ungereimtes tun, ich weiß... Aber, ſiehſt du, du biſt ein junges und ſchönes Mädchen— und damit in doppelter Gefahr.“ „Ich fahre ſelbſt in die Stadt, werde Onkel Simeon kabeln, dann zu Pinkerton gehen, damit du beruhigt biſt. Ja— und noch einige Kleinigkeiten erledigen. Ich nehme dein kleines, graues Auto und kann, ſo ſchätze ich, in zwei Stunden wieder da ſein. Beginne immerhin zu eſſen, wenn du hungrig biſt, Pa— ja... 2“ Fünftes Kapitel. Jonnys Erwachen. Strahlender Sonnenſchein weckte Jonny aus einem Tore anfte. und etne Falte grub ſich in ihre klare Stun. dag war fbr erſter Gedanke geweſen. Ein ent⸗ ſchleſßꝛnet Nuabr ad»richſen gleich darauf in ihrem Geſicht, 1 cls lage tas filz und ferfig vin ihr. tiefen Schlaf. Er blinzelte ein wenig, nieſte heftig, und dann fuhr er mit einem Ruck hoch. Was war denn das? er auf hoher See bei lebhaftem Wellengang, ſo wie er es liebte: Aber das Gefühl der Vorwärtsbewegung war trotz des tiefen Schlafes in ſeinem Blut geweſen. Und jetzt? Jonny rieb ſich die Augen wie ein kleiner Junge. Aber das Bild blieb. Das Bild blieb, verſchob ſich um ein Weniges, aber im ganzen blieb es ſich gleich. Das kam, weil er mit tiefem Staunen erkennen mußte, daß er ſich tatſächlich fortbewegte, daß ſeine Liegeſtätte auf Rädern dahinrollte, ohne daß ſich dabei die Umwelt weſentlich veränderte. Soviel war ſicher, daß der Wagen, auf dem er Unter— ſchlupf gefunden, und von dem er gedacht, daß der außer Betrieb ſei, nunmehr in eine lange Kette eines Güter— zuges eingepflanzt, ſich längs des Meeresufers fort— bewegte. Wie lange wohl ſchon? Gewohnheitsgemäß warf er das Handgelenk um. Ja ſo— er hatte ſeine Armbanduhr gleichfalls an den Klub⸗ präſidenten abliefern müſſen! Komiſche Sache! Als geſchulter Seemann konnte er nach dem Stand der Sonne die Zeit immerhin feſtſtellen. Sechs Uhr morgens war es geweſen, als er ſich todmüde in die feuchten, ſpröden Plachen eingewühlt und ſofort eingeſchlafen war. Es wäre nicht unintereſſant, zu wiſſen, wohin man jetzt eigent⸗ lich fuhr— nicht wahr? Abermals prüfte er den Stand der Sonne. Natürlich. Gen Neuyork fuhr er und das im Laſtzugtempo. Außerdem wurde er ſich plötzlich bewußt, daß er hungrig war wie ein Wolf. Es muß geſagt ſein, daß die Abenteuerluſt, die man den Jungen ſo gern nach⸗ ſagt, unſeren Jonny noch keineswegs beſonders erfaßt hatte. 8 Körperliche Strapazen— ſchön und gut. Niemals hatte er dabei verſagt und war keineswegs verweichlicht. Aber alles, was recht iſt. Die Reiſe im Güterwagen war ein Spaß, gewiß. Man konnte es auch ſo nehmen. Aber jeder Spaß hat ſeine Grenzen. Jonny ſehnte ſich nach einem an— ſtändigen Frühſtück. Aber er ſehnte ſich faſt noch mehr nach einem Bad, nach Seife und Raſierapparat und friſcher Wäſche. Sein weißer Flanellanzug war in traurigſter Ver⸗ faſſung. Die Hilfeleiſtung, die er dem Farmerehepaar nachts hatte angedeihen laſſen, die vielen auf öligem Aſphalt liegenden und von ihm geſammelten Krautköpfe hatten ihre Spuren hinterlaſſen. Der Wagen, in dem er jetzt unbekannten Zielen ent⸗ gegenfuhr, mußte vor nicht langer Zeit Kohlen geladen haben. Was die Krautköpfe etwa übrig gelaſſen hatten an der urſprünglich weißen Farbe des Gewandes, das hatte Kohlenruß vervollſtändigt. Auch die Hände hatten ihr Teil abbekommen, und Jonny konnte ſich vorſtellen, wie ſein Geſicht etwa ausſah.. Verflucht! Die lange, ratternde Schlange verlangſamte ihr Ge⸗ zuckel. Bremſen knirſchten, und plötzlich blieb man auf offener Strecke einfach ſtehen. Rufe erſchollen nicht allzu weit entfernt von Jonny. Rechter Hand, nur einige hundert Schritte entfernt, lockte das Meer mit einem ſchönen, ſeichten, ſandigen Strand. Links dehnte ſich eine ſaftige Wieſe vor einem netten Landhaus in gleicher Weite. Um die Idulle zu vervoll⸗ ſtändigen, graſten da auch einige ſcheckige Ziegen mit ſtrotzenden Eutern. Das gab den Ausſchlag. Jonny duckte ſich, und mit einem leichten Schwung des Turners hatte er„ſeinen“ Wagen auch ſchon bereits mit dem Wieſenboden vertauſcht, ohne daß einer von den Zug⸗ wächtern ihn überhaupt zu Geſicht bekommen hätte. So, das war geſchafft. Gleich darauf gab es wieder Rufen und Pfeifen, und ſtöhnend ſetzte ſich der Zug abermals in Be⸗ wegung. „Bye! Bye!“ winkte Jonny ihm nach. Flüchtig dachte er, wie er wohl von hier weiterkam— aber das war nicht allzu wichtig. Das Zunächſtliegende war ein Bad. Und ſo ſprang er den Weg zum Strand hinunter, ſuchte ſich ein geſchütztes Plätzchen, wo er von dem entfernt genug liegenden Landhaus nicht geſehen werden konnte, und ſchälte ſich aus ſeinen verſchmutzten und durchgeſchwitzten Kleidern. Kopfüber ſprang er ins Waſſer, das, wohl noch ziemlich kühl, ihn dennoch wie mit liebenden Armen um⸗ fing. Ach!, wie das wohl tat! Nie im Leben war ihm ein Bad ſo herrlich erſchienen. Mit kraftvolle! Armen ſtieß er die kräuſelnden Wellen von ſich, warf ſich auf den Rücken, be⸗ gann dann wieder zu kraulen und machte noch hunderter⸗ lei Allotria, wobei er ſeinen Hunger völlig vergaß. Aber endlich war es genug. Er war ziemlich weit hinaus⸗ geſchwommen, und nun nahm er ernſtlich Richtung nach jenem Gebüſch, wo er ſeine Kleider abgelagert hatte. Aber er mußte den Weg verfehlt haben, denn die Kleider— ja, die Kleider waren fort. Im gleichen Augen⸗ blick wußte Jonny es auch ſchon, daß er den Weg keines⸗ falls verfehlt hatte, ſondern daß ihm jemand ſeine Sachen geſtohlen hatte. Ein Jemand, der ihm ſtatt deſſen ein ſchmieriges Bündel hinterlegt, gegen das ſein eigener Anzug feſtlich genannt werden konnte. 5 Das Bündel enthielt nichts als eine mehr als ab⸗ genutzte, ſchmutzſtarrende Leinenhoſe und eine Weſte.— Nichts weiter. Kein Hemd und ſonſtige Unterwäſche. Auch keine Schuhe. Und die Weſte hatte überdies keine Knöpfe. Jonny ſetzte ſich ins Gras und hatte große Luſt, ein wenig zu weinen. Was ſollte er tun? Um Hilfe rufen? Wer würde ihm glauben, wenn er ſeine Geſchichte zum beſten gab? Und ſelbſt, wenn er es erreichte, daß man ihm glaubte— er konnte doch nicht als moderner Adam in⸗ zwiſchen herumlaufen. Und dieſe Lumpen anziehen— nein. das konnte er nicht. Ekel ſchüttelte ihn. Dieſer elende, Wegelagerer, der ihm ſein letztes Gut genommen— und Im erſten Moment dachte er immer noch zu träumen— immer noch zu träumen, daß er im Pullman dahinfahre, in einer wunderſchönen Gegend. Dann wieder ſchaukelte Jonny drohte mit der Fauſt in unbekannte Fernen. (Fortſetzung folgt.) — 9 1 6 5 0 * 6 daß die Autounglück an der Vergſtraße Jwei Tote. Darmſtadt, 24. September. Montagnachmittag wurde zwiſchen Zwin⸗ genberg und Auerbach an der Bergſtraße ein mit vier Perſonen beſetzter kleiner Kraftwagen von einem entgegenkommenden Omnibus angefahren und ſchwer beſchädigt. Von den vier Inſaſſen des Perſonenkraft⸗ wagens, der ſich überſchlug, wurden zwei Auf der Stelle getötet. Jeuer auf einem Dampfer. Paris, 24. Sept. Wie aus Breſt gemel⸗ det wird, brach auf dem deutſchen Dampfer „Anna Rebern“, der eine Ladung von 400 Tonnen Preßſtroh an Bord hat, Feuer aus. Eine Meldung des„Petit Pariſien“ beſagt, Bemühungen, den Brand zu lö— ſchen, darauf beſchränkt werden mußten, das Schiff unter Waſſer zu ſetzen. Blindgängerexploſion. Prag, 24. Sept. Im Lager der Arbeits⸗ abteilung 3 in Obelnic bei Pribram ereig⸗ nete ſich ein ſchweres Exploſionsunglück. Trotz ſtrengen Verbots hatte ein Artilleriſt Kopfſtück in das Mannſchaftszimmer das eines 10 em⸗Schrappnells mitgebracht und hantierte daran herum. Plötzlich explodierte der Blindgänger. Vier Soldaten wurden tödlich verletzt, zwei erlitten lebensgefähr⸗ liche Verwundungen. Aus der Heimat Gedenktage 24. Sepfember 1541 Der Arzt und Naturforſcher Theo⸗ phraſtus Paracelſus in Salzburg geſtorben. 1583 Albrecht von Wallenſtein, Herzog von Friedland, Kaiſerlicher Generaliſſimus, auf Gut Hermanitz geboren. 1835 Der italieniſche Komponiſt Vincenzo Bellini in Puteaux bei Paris geſtor⸗ ben. 1914 Beginn der Kämpfe um Verdun— Arras— Soiſſons— Armentieres— Ypern— Dixmuide. Prot. und kath.: Johannis Empfängnis. Sonnenaufg. 5.48 Sonnenunterg. 17.57 Mondaufg. 2.13 Mondunterg. 16.33 Herbſtbeginn Am 24. Sepfember Tag- und Nachtgleiche Am 24. September, nur 39 Minuten nach der Mitternachtſtunde MEz überſchreitet die Sonne in dem am Himmel zur Ortsbeſtim⸗ mung gedachten Gradnetz den Aequator von der nördlichen zur ſüdlichen Breite, ſie tritt damit in das Tierkreiszeichen der Wage, und mit dieſem Augenblick beginnt der aſtro⸗ nomiſche Herbſt, während man in der Me⸗ keorologie ſchon den ganzen September mit Oktober und November zuſammen zum „Herbſt“ rechnet. Aſtronomiſch zeigt die „Herbſt⸗Tag⸗und⸗Nachtgleiche“ dadurch an. daß, wie der Name ſagt, auf der ganzen Erde Tag und Nacht(bezw. die Zeit, wäh⸗ rend der die Sonne unter dem Horizont ſteht) faſt genau gleich lang iſt. Allerdings nur annähernd, da durch die Strahlenbre⸗ chung der Luft die Sonne etwas früher Auf⸗ und ſpäter unterzugehen ſcheint, ſo⸗ daß die Zeit der Sonnenſcheindauer zwölf Stunden neun Minuten beträgt und die Nacht um den gleichen Betrag gekürzt iſt. Erinnert ſei an die Tatſache, daß an dieſem Tage die Sonne für einen Beobachter am Erdäquator zur Mittagsſtunde genau im Zenith ſteht, ſein Schatten alſo buchſtäblich „zu ſeinen Füßen“ fällt, während ein Be⸗ obachter am Nordpol die Sonne an dieſem Tage zum letztenmale vor der halbjährigen Winternacht über dem Horizont ſehen würde, während umgekehrt ein Polarrei⸗ ſender am Südpol ſie das erſtemal nach der dortigen Winternacht auftauchen ſähe und ihm das Tagesgeſtirn nun ununterbro⸗ chen ein halbes Jahr leuchten würde. * Jubiläumspreiſe verſtoßen nicht gegen den Gemeinſchaftsgeift. Nach den Anordnun⸗ gen des Reichswirtſchaftsminiſters dürfen Ju⸗ biläumsverkäufe des Einzelhandels nur noch zur Feier des Beſtehens eines Geſchäftes und zwar nur noch nach Ablauf von jeweils 25 Jahren abgehalten werden. In einer Er⸗ läuterung zu dieſer Anordnung weiſt Mini⸗ ſterialrat Gottſchick im Miniſterialblatt für Wirtſchaft und Arbeit darauf hin, daß die fünf⸗ und zehnjährigen Jubiläen und voll⸗ ends die ſogenannten Geburtstagsverkäufe ſo⸗ mit künftig wegfallen. Die Maßnahmen zur Feſtigung der Lebensbedingungen des Einzel⸗ handels würden künftig ſoweit wirkſam wer⸗ den, daß ein zehnjähriges Beſtehen eines Ein⸗ zelhandelsgeſchäftes keine Beſonderheit mehr ſei. Und ſelbſt die Feier des 50jährigen Be⸗ ſtehens müſſe nach und nach einer weit grö⸗ ßeren Zahl von Einzelhändlern gelingen. Ab Anfang 1936 neuer Wehrpaß. Der Oberbefehlshaber des Heeres hat angeord- net, daß die zur Entlaſſung kommenden Sol⸗ daten bis auf weiteres einen Militärpaß nach dem bisherigen Muſter erhalten. Gleichzeitig teilt er mit, daß das Muſter für einen neuen „Wehrpaß“ ſich zurzeit in Bearbeitung befin⸗ det und borausſichtlich Anfang 1936 zur Aus⸗ gabe gelangt. Der Wehrpaß wird in Zukunft bereits bei der Muſterung von den Wehr⸗ bezirkskommandos ausgeſtellt. Reichswettlampf des NSA Ng Der Korpsführer Hühnlein hat nach Abſchluß des Reichsparteitages 25 einem Tagesbefehl die Männer des Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Kraftfahrkorps zu einem Leiſtungswettbewerb aufgerufen. Aehnlich wie der Reichswettkampf der SA. aus der ja die jüngere Gliederung der Bewegung hervorgegangen iſt, wird dieſer Wettkampf die Einheiten des NSKK gegeneinander in Wettſtreit treten laſſen. Der Motorſport als ausgeſprochener Kampfſport iſt wie kein anderer für dieſen Zweck eines Leiſtungswettkampfes geeignet, darüber hinaus wird dieſe große, das ganze Reich übergreifende Kampfveranſtaltung ein neues, bisher völlig unbekanntes Mittel darſtellen. den Motorſport in immer weitere Schichten volkstümlich zu machen. Deutſch⸗ land iſt ein Land geweſen, das lange Zeit in der Motoriſierung weit hinter den allge⸗ meinen Stand der Welt zurückfiel. Erſt die großzügigen Maßnahmen der Staatsfüh⸗ rung Adolf Hitlers haben hier eine raſche Aenderung eintreten laſſen. In dieſen Rah⸗ men der allgemeinen Motoriſierung fügt ſich auch der Reichswettkampf des NSKK ein. Die Kolonnen der SA haben gezeigt, welche Leiſtungen im Rahmen eines ſolchen ſchwächeren Wettkompfes ſelbſt aus dem Menſchen herauszuholen ſind. Der Einſatz— wille für die Formation, die Kameradſchaft, reißt jeden einzelnen mit, ſpannt ihn ein für das große Ziel, dem jeder einzelne Sturm zuſtrebt. iſt eine Erziehungsſchule des Mannes zur Gemeinſchaft, wie ſie nicht beſſer gedacht werden kann. Die SA hat ihren Wettkampf abgeſchloſſen, jetzt treten die Männer im ſchwarzen Sturzhelm in den gleichen Lei⸗ ſtungskampf aus dem gleichen Geiſt heraus, der ſie alle beherrſcht, an. Notlandung im Nebel Der Ohne-Halt⸗Flug Neuyork—Kowno in- folge Brennſtoffmangels mißglückt. Dublin, 23. September. Der frühere amerikaniſche Heeresflieger, Felix Waitkus, der mit dem Eindecker„Li⸗ thuanica“ in Neuyork zu einem Alleinflug ohne Zwiſchenlandung nach Kowno aufge⸗ ſtiegen war, hat ſeinen Plan nicht durchfüh⸗ ren können. Infolge ſchlechten Wetters über dem Ozean gingen ſeine Brennſtoff- vorräte vorzeitig zu Ende, ſo daß er kurz nach Erreichen der Iriſchen Küſte, wenige Kilometer von dem Flugplatz Ballinrobe entfernt. im Nebel eine Notlandung vor— nehmen mußte. Dabei wurde das Flugzeug ſchwer beſchädigt, während der Flieger wie durch ein Wunder unverletzt blieb. Waitkus will nach Ausbeſſerung ſeiner Maſchine den Flug fortſetzen. Dampferzuſammenſtoß im Kaiſer Wilhelm Kanal. Kiel, 24. Sept. Im Kaiſer Wilhelm⸗Kanal bei Kilometer 73,8 ſtießen der weſtwärts beſtimmte deutſche Dampfer„Helene“ (2116 Bruttoregiſtertonnen) und der nach Oſten gehende engliſche Dampfer„Baltra⸗ der“(1633 Bruttoregiſtertonnen) zuſam⸗ men. Beide Schiffe erlitten erheblichen Schaden und mußten ihre Reiſe unterbre⸗ chen; ſie wurden nach Kiel⸗Nordhafen abge⸗ ſchleppt. Auf dem engliſchen Dampfer „Baltreder“ erlitt ein Heizer bei dem Zu⸗ ſammenſtoß ſchwere innere Verletzungen. Neue Kartoffelpreiſe Eine Bekanntmachung des Keichsſtatthalters. Darmſtadt, 24. Sept. Der Reichsſtatthalter in Heſſen— Lan⸗ desregierung— hat unterm 20. September fo gende Bekanntmachung erlaſſen: Aufgrund der Ermächtigung des Reichs⸗ miniſters für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft vom 30. Auguſt 1935 ſetze ich hiermit im Einvernehmen mit dem für Heſſen zu⸗ ſtändigen Kartoffelwirtſchaftsbverband Heſ⸗ ſen⸗Naſſau für die Monate September, Ok⸗ tober und November 1935 die Verkaufs⸗ preile für Speiſekartoffeln im Gebiet der Ein Wettkampf in dieſem Sinne e Heſen wie folgt eſt: I. Bei dem unmittelbaren Bezug von Spei⸗ ſekartoffeln zur Deckung des Winterbedarfes durch den Verbraucher beim Erzeuger dürfen folgende Preiſe frei Keller nicht überſchritten werden: a) in den Städten: Darmſtadt, Offenbach, Mainz, Gie⸗ en und Bingen, weiß, rot, blau: 2,70 bis „90 RM für den Zentner; gelbfleiſchige 3 bis 3,20 RM für den Zentner; b) in den übrigen Gemeinden: weiß, rot, blau: 2,50 bis 2,70 RM für den Zentner; gelbfleiſchige 2,80 bis 3 RM für den Zentner. II. Für den Bezug von Speiſekartoffeln zur Deckung des Winterbedarfs beim Vertei— ler(Händlerſchaft) dürfen folgende Preiſe nicht überſchritten werden: a) in Groß⸗ ſtädten mit mehr als 100 000 Einwoh⸗ nern: weiß, rot, blau: 3 bis 3.20 RM für den Zentner, gelbfleiſchig 3,30 bis 3,50 RM für den Zentner; b) in den übrigen Ge⸗ meinden mit Ausnahme des flachen Landes: weiß, rot, blau: 2,90 bis 3,10 RM für den Zentner, gelbfleiſchig 3,20 bis 3,40 RM für den Zentner; c) auf dem flachen Lan⸗ de: weiß, rot, blau: 2,55 bis 2.75 RM für den Zentner; gelbfleiſchig 2,85 bis 3.05 RM für den Zentner. III. Im Kleinverkauf (pfundweiſe) darf der Verkaufspreis für Speiſekartoffeln bei Abgabe von 10 Pfund folgende Preiſe nicht überſchreiten: a) in Großſtädten mit mehr als 100 000 Einwohnern: weiß, rot, blau: 0.36 bis 0,38 RM, gelbfleiſchig 0,39 bis 0,41 RM; b) in den übrigen Gemeinden mit Ausnahme des flachen Landes: weiß, rot, blau: 0,35 bis 0,37 RM, gelbfleiſchig 0,38 bis 0,40 RM; c) auf dem flachen Lande: weiß, rot, blau: 0,26 bis 0,28 RM, gelbfleiſchig 0,29 bis 0,31 RM. N * Zu J, II und III wird bemerkt: Der oberſte Preis kommt nur für erſtklaſſige, ausgeleſe⸗ ne Ware in Frage— alle in Qualität abfal⸗ lenden Sorten müſſen entſprechend niedri⸗ gere Preiſe innerhalb der obigen Spannen aufweiſen. Zu! und II wird bemerkt: Die Zuſchläge für die Anfuhr und Abtragung ſeitens des Erzeugers bzw. Verteilers zum Verbraucher ſind in den vorſtehenden Preiſen enthalten. Eine Sondervergütung kann dafür nichl mehr gefordert werden. Verſtöße werden nach den beſonderen ge— ſetzlichen Beſtimmungen durch die Preis⸗ überwachungsſtelle mit Ordnungsſtrafen verfolgt. Kartoffelpreis im Kleinverklauf Darmſtadt, 24. Sept. Die Zentralabtei⸗ lung der Heſſiſchen Landesregierung teilt mit: Mit der heute erfolgten Jeſiſetzung der Kartoffelpreiſe iſt beim Einkauf von Speiſe⸗ kartoffeln im Kleinverkauf(bei dem Kolo⸗ nialwarenhändler, dem Gemüſehändler uſw.) ein Preis von höchſtens 40 bis 41 Pfennigen in den Städten, auf dem flachen Sand von 31 Pfennigen beſte gelbfleiſchige Sorten für 10 Pfund vorgeſehen worden. Im Gebiete des Landes Heſſen bedeute! dies eine Senkung um teilweiſe 5 bis 10 Pfennige gegenüber den jetzigen Preiſen für 10 Pfund. Bei Abgabe in kleineren Mengen als 10 Pfund iſt der Kleinhändler berechtigt mit Rückſicht auf ſeine höheren Verteilungs- und Lagerungskoſten auf obi⸗ gen Preis einen Aufſchlag zu nehmen und von einem 10-Pfund⸗Preis von 46 Pfenni⸗ gen auszugehen. Bei 5 Pfund bedeutet dies alſo einen Aufſchlag von 3 Pfennigen. Kampf den Volkskrankheiten Darmſtadt, 24. Sept. In der Kunſthalle am Rheintor wurde eine Wanderausſtellung der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen mit An⸗ ſprachen des Präſidenten Emmerling und des Oberregierungsrats Dr. Heinemann eröffnet. Darauf hielten der Raſſepolitiker Finger und der Chefarzt der Lungenheilſtätte Winterkaſten 1. O., Dr. Starke, Vorträge aus ihren Fach⸗ gebieten. Die auf den neueſten Stand ge⸗ brachte Lebrausſtellung zeigt die erſchreckenden N N— Weinleſe in der Pfalz. Photo: Michel⸗Neuſtadt/ H. ————ę—————— 5 Erſcheinungen der Woltstrantheiten Tuberku⸗ loſe, Lupus, Krebs, Alkoholismus, Geſchlechts⸗ krankheiten, Zahnerkrankungen uſw., aber auch ihre wirkſame Bekämpfung bei frühzeitiger ärztlicher Behandlung beſonders in den Heil⸗ anſtalten des verdienſtvollen Heſſiſchen Heil⸗ ſtättenvereins. Dabei erfahren wir, daß Heſ⸗ ſen in der Lupusheilſtätte Seltersberg die älteſte und bedeutendſte der Welt beſitzt. Von großer Bedeutung iſt die mit den modernſten Anſchauungsmitteln aufgebaute Abteilung Raſſenkunde und Erbge⸗ ſundheitspflege, die das wertvolle Ge⸗ dankengut dieſer Gebiete ins Volk tragen. Die Ausſtellung wird acht Tage in Darm⸗ ſtadt gezeigt und trägt dann ihre Aufklärung zunächſt in größere Ortſchaften des Kreiſes Erbach. Warnung an Anterſtützungsempfänger ** Frankfurt a. M., 24. Sept. Die Gau⸗ führung des Wintechilfswerkes des Deut⸗ ſchen Volkes 1935/36 gibt bekannt: In dieſen Tagen wird in den Kreiſen und Ortsgruppen des Gaugebietes Heſſen-Naſſau die Zahl der vom WHW zu Unterſtützenden feſtgelegt. Unterſtützt wird, wer unverſchuldet in Not iſt und nicht das nötige Einkommen hat, um für ſich ſelbſt zu ſorgen. Die Kreiſe und Ortsgruppen haben entſprechende Anwei⸗ ſungen. Sie haben indeſſen auch weiterhin die Verpflichtung und das Recht, diejenigen vom Unterſtützungsbezug fernzuhalten, die des Glaubens ſind, die Volksgemeinſchaft ausbeuten zu können. Gegen Aſoziale und Unterſtützungsſchwindler wird rückſichtslos mit den verſchärften Strafen des Winter— hilfswerkes vorgegangen werden. Es wird deshalb eindringlich davor ge- warnt, falſche Angaben zu machen. Die Spenden für das Winkerhilfswerk müſſen pfennigweiſe zuſammengetragen werden. Die Spender haben ein Recht zu verlangen. daß neben ordnungsgemäßer Verwaltung die Unterſtützungen in die hand derſenigen gelangen, die ihrer würdig ſind. Die nok⸗ wendigen Prüfungen ſind auf dieſe Erfor- derniſſe abgeſtellt. Vörſen und Märkte vom 23. September. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Produktenmarkt. Soyaſchrot 16.20, Palmkuchen 16.80, Erd⸗ nußkuchen 18.30, alles übrige unverändert. Weizen⸗ und Roggenſtroh noch 2.40 bis 2.60. Tendenz ruhig. In Handelsklaſſenwaren fan⸗ den Abſchlüſſe nicht ſtatt. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: Rinder 1019, Ochſen 224, Bul⸗ len 109, Kühe 405, Färſen 281. Direkt zum Schlachthof: Ochſen 8, Bullen 7, Kühe 5, Färſen 2, Kälber 334, Schafe 27, Schweine 496. Marktverlauf: Rinder reege ausverkauft, Kälber, Hammel und Schafe mittelmäßig, ausverkauft. Schweine wurden zugeteilt. Preiſe Ochſen a) 42, b) 42, c) 41, d) 36 bis 40, Bullen a) 41 bis 42, b) 36 bis 40, c) 30 bis 35, d) 23 bis 29; Färſen a) 42, b) 42, c) 40 bis 41, d) 34 bis 39; Kälber a) 66 bis 68, b) 54 bis 65, c) 51 bis 58, d) 42 bis 50, Lämmer und Schafe bis b1)—, b2) Wei⸗ demaſt 42, Schweine a) bis d) 84, e) 50, g2) 54. Mannheimer Pferdemarkt. Zufuhr: 13 Arbeits⸗ und 60 Schlacht⸗ pferde. Preiſe: Arbeitspferde 500 bis 1300, Schlachtpferde 55 bis 170 Mark. Tendenz ruhig. Mannheimer Großviehmarkt. Auftrieb: 116 Ochſen, 132 Bullen, 344 Kühe, 171 Färſen, 845 Kälber, 50 Schafe, 937 Schweine, 8 Ziegen. Preiſe: Ochſen: a) 42, b) 41; Bullen a) 42, b) 41, c) 40; Kühe: a) 41 bis 42, b) 36 bis 40, c) 29 bis 35, d) 24 bis 28; Färſen: a) 42, b) 41, d) 39 bis 40; Kälber: a) 70 bis 71, b) 65 bis 69, c) 57 bis 64, d) 49 bis 56; Schafe nicht notiert; Schweine: a) bis d) 54, g) Sauen 54. Marktverlauf: Großvieh und Kälber leb⸗ haft, Schweine zugeteilt. Mannheimer Getreidegroßmarlt. Es ergaben ſich folgende Preisveränderun⸗ gen: Braugerſte inländiſche 20 bis 22, In⸗ duſtregerſte 19.50 bis 20.50 Mark. Unter ſonſtigen Futterartikeln iſt bei Biertreber und Malzkeimen folgender Zuſatz zu machen. Bier⸗ treber mit Sack kaum Angebot, oder Malz⸗ keime, kaum Angebot, Preiſe 17 bis 17.50 reſp. 16 bis 16.50 Mark. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 417 Stück. Verkauft 259 Stück. Milchſchweine das Stück 8—16 Mark, Läufer das Stück 18—45 Mark. Marktverlauf gut. Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim vom 23. Sept. 1935: Pfirſiche 12—19, Zwetſchgen 11—13, Birnen A 8— 22, B 5—10, Aepfel 7—15, Bohnen 14— 17, Nüſſe 24— 33, Welſchnüſſe 59, Tomaten 6— 7, Quitten 9—11, Wirſing 3—4 Pfg. Anfuhr 400 Zentner. Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung: heute, 14 Uhr. 5 r 1 N 2 ————— Ei 1 robe Zimmer und Küche 3 9 zu miet. geſucht. Von wem, ſ. d. Vlg. 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September große das verhängnisvolle Borgunweſen im Hand⸗ Etwas Verkehrsunterricht Graf Zeppelin“ nach Südamerika geſtarlet 1 Frauen ⸗Kund ebun werk abgebaut werden, denn der Handwerker ne be eee Jelebrichshaſen, 24. Sept a 8 91 iſt nicht zum Bankier geſchaffen; nach den f ech 1450 erholen iſ ge ähr* ö Nach Beendigung der 100. Ozeanfahrt n Keine deutſche Frau darf darin fehlen. großen Kapitalverluſten der Inflationszeit und Ein Kraftfahrer, der eine Provinzial⸗ des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ iſt der 90 der Wirtſchaftskriſe braucht er ſeine erarbei⸗] andſtraße mit links befindlichem Sommer. Werfttrupp der Deutſchen Zeppelin⸗Reede⸗ EPE teten Gelder mehr denn je zur Fortführung[ veg benutzt, beabſichtigt ein vor ihm fahren⸗ rei an die Arbeit gegangen, auf den beiden 1 ines Betriebes 8 I] des Pferdegeſpann zu überholen. Auf das 100 und 120 qm großen Heckflächen des ſeines etriebes. a 1 8 Signal des Kraftfahrers biegt der Geſchirr⸗ Luftrieſen die Reichsflagge aufzumalen. 10 In einigen Tagen werden die Handwerker[enker nach links auf den Sommerweg ab.] Auf Feuerwehrleitern und hohen, beſonde⸗ 8 im ganzen Reiche damit beginnen, ihre fälligen[ der Kraftfahrer hat den Eindruck. als ob er[ren Hängegerüſten haben die Arbeiter Tag 9 Mahnungen und Rechnungen zu verſenden;[aunmehr gefahrlos rechts überholen könnte und Nacht gearbeitet, um in den wenigen 9 Viernheim, 24. Sept.] dieſe werden mit Klebezettel verſehen, die[and verſucht dementſprechend, rechts an dem[ Tagen, in denen das Luftſchiff im Heimat⸗ U g eine freundliche Aufforderung des Reichs- Pferdegeſpann vorbeizufahren. Inzwiſchen[hafen weilte das Werk zu Ende zu führen. b Sinnſpruch. ſtandes zur Zahlung enthalten und dem Kun- J hat ſich jedoch der Geſchirrlenker eines an.[ Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ ſtartete am 50 1. Eu ſich hier nicht um ein Vor- deren beſonnen und er reißt die bereits Montagabend zu einer neuen Reiſe nach 31 Eine Diplomatie hat dafür zu ſorgen,[den 1 daß es ſich h b 15 dern um] links gewendeten Pferde nach rechts herum.] Südamerika mit den Symbolen des neuen g daß ein Volk nicht herobiſch zugrunde geht, ſon⸗ gehen des einzelnen Handwer ers, ſondern um] Der in dieſem Augenblick ungefähr in glei⸗ J Reichs an beiden Heckflächen, den größten f dern praktiſch erhalten wird. Jeder Weg, der ein gemeinſchaftliches Vorhaben des ganzen[ her Höhe befindliche Kraftfahrer muß ge“[ Flaggenabmeſſungen, die je ein deutſches E hierzu führt, iſt zweckmäßig f 5 Handwerks handelt. Das Ziel iſt, daß ſich zwungenermaßen die Rechtswendung mit⸗ Schiff geführt hat. 1 Nerz ist d 155 f nach Bereinigung der jetzigen Außenſtände das a fahrt kommt er 25 5. f Ado N er. ze K 0 rund ab und fährt gegen einen Baum. wo 3 1 1. e den Grufdſaß„ natürlich das Verhalten des Geſchirrlenkers Warum er falſch ſpielte 1 „Pünktliche Leiſtu ng des Hand⸗ unter jeder Kritik iſt, wurde der Kraftfahrer Dem Geiger Saraſate erging es wie ö Wenn du noch eine Heimat haſt, werks— Pünktliche Bezahlung für ſchuldig befunden. Die Außerachtlaſſung mancher muſikaliſchen Berühmtheit vor und f So nimm den Ranzen und den Stecken, des Kun dent“ der Verkehrsſorgfalt wurde darin gefunden, nach ihm: er wurde häufig zu Geſellſchaften Und wandre, wandre ohne Raſt Ne daß der Kraftfahrer die Rechtsüberholung geladen, um dort billige Proben ſeiner 90 Bis du erreicht den teuren Flecken zu eigen macht. bereits vornahm, als das Fuhrwerk die Kunſt zu geben. Einmal war er Gaſt im 90 . 0 n a feſte Fahrbahn noch nicht eindeutig verlaſ⸗ Hauſe eines Arztes. Der Aufforderung, 1 Albert Traeger. ö ſen hatte 5 5— e ee 0 einige Konzertſtücke zum beſten zu geben,* * itgliederversammlun ren war. te. Verkehrslage war alſo i leiſtete Saraſate Folge. Aber zum großen 1 5 i Grosse mitgliederversa 9 entſcheidenden Augenblick noch unklar. Es Erſtaunen der Anweſenden ſpielte er jede f Von der Reichsautobahn. Die der Deutschen Arbeitsfront beſtand die Möglichkeit, daß die Pferde role, fünfte Note falſch. Nach Schluß ſeiner Dar⸗ 0 Strecke Darmſtadt. Mannheim— Heidelberg 8 a 8 Uhr i Für ſt der nach rechts gewendet wurden bezw. daß bietungen von einem Freunde nach dem 50 e 9 1 2.] Dienstag abend Uhr im„Für die Pferde nach rechts drängten, weil ſie der Grund ſeines bewußten Falſchſpielens be⸗ 0 iſt fertiggeſtellt. Am geſtrigen Montag, dem 2. 8 1 e chſpielen 6 4 190„ f Alexander“. Fuhrmann an den Zügeln hin⸗ und herriß. fragt, antwortete er: 0 Jahrestag des Spatenſtichs wurde dieſelbe von. a 5 Der Fall beweiſt mit aller Eindeutigkeit, gt, N 3 l den Herren der Regierung beſichtigt. Auf der Die Mitglieder der DAF. ſeien auf obige daß beim Rechtsüberholen, das übrigens„Der Herr dieſes Hauſes hat mich einmal 1 erſten Seite der vorliegenden Ausgabe veröf-⸗[Verſammlung der DAß. beſonders hingewie⸗][ immer nur durch ganz beſondere Umſtände falſch e Ich 55 mit 18 70 Katarrh 0 fentlichen wir einen langen Artikel, der unſere] ſen, wozu das Erſcheinen eines jeden Mit⸗ gerechtfertigt ſein muß, allergrößte Vor⸗ 3 e 1. hat mich auf 5 Leſer ſicherlich ſehr intereſſiert. gliedes erwartet wird und für ihn Pflicht] ſicht am Platze iſt. 9 en een f 5 101; di 15 ie iſt. Die geſe Bevölkerung iſt dazu eben⸗ Vorſicht bei Fahrten im Nebel!. Weinheimer Kirchweihe. Die ist. Die geſamte VHf„»iiIfi a f 90 Kirchweihe in Weinheim findet nun endgültig falls eingeladen. Es ſpricht Kreiswalter Pg. Mit dem Herbſt kommt der Nebel und die Bekanntmachung t am 13. und 14. Oktober statt Steffan. früher einſetzende Dunkelheit. Bei Nacht 2 5 w 5„ a und Nebel zu 3 55 aber 9 5 Betr.: Steuerſprechtage. di „ Pferdezeitalter als gefährlich, um ſo mehr Der nächſte Sprechtag des Finanzamtes 9 Addo 5 8 18 50 9 1 4 1„ wird am„ 25 3 Oktober 1935 10 32 f ehr. eder Kraftfahrer tu eshalb 5 i 5 ge Pünktliche Bezahlung der e daran, ſich genau zu merken, welche Anfor- auf dem hieſigen Rathaus stattfinden. Die⸗ 1 5 11 Du Schon moned der l80 derungen das Reichsgericht bei Nachtfahr⸗ jenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage 10 Handwerker⸗Rechnungen. N ten im Nebel an ihn ſtellt: vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens 9 88 a ulununununmnmmmnunnununnnmmmmnmnnummmnmmmnunmmm Wenn der Ueberblick über die Fahrbahn] Montag, den 30. September, mittags 12 Uhr, 0 Abbau der Borgwirtſchaft. durch Nebel behindert iſt, muß der. 5 bei uns— Zimmer 21— melden und genau 51 Der Reichsſtand des Deutſchen Hand— 8 3 F 7575 e e eee, 0 2 10 werks hat den bevorſtehenden Vierteljahres⸗ Scheinwerfer zum Stehen bringen kann. Später een Erledigun f Termin zum Anlaß genommen, um für die Aus Baden(Beſonders wichtig, weil im ſtarken Nebel 155 ee e e f auf N 1 5 0 8 3. 0 g; blendetem Licht gefahren ihrer Steuerangelegenheit an dem betreffenden de pünktliche Bezahlung der Handwerkerrech meiſt nur mit abgeblen 12 5 nungen einzutreten und gleichzeitig für den Ab⸗ 15 5 Kinderlähmungsgefahr mehr. 5 werden kann, denn jeder Ueberlandfahrer[ Sprechtag nicht rechnen. 8 bau des Borgunweſens im Handwerk und für Weinheim. 24. Sept. Der Landrat teilt] weiß, daß er so immer noch beſſer ſieht, als Viernheim, den 20. September 1935 a die Hebung der Schuldnermoral zu wirk git Nachdem in letzter Zeit neue Fälle von] wenn er das volle Licht auf die Nebelwand 6 f 3 5 1 M. mehr aufgetreten ſind. aufprallen läßt.) Bei Nebel hat jeder Kraft⸗ Bürgermeiſterei Viernheim b Der Reichsſtand will dadurch den Handwerkern[wird mit ſofortiger Wirkung das Dienſt⸗ fahrer fernerhin ſeine volle Aufmerkſamkeit J. V.: Schweigert. 0 Gelegenheit geben, ohne Verärgerung ihrer[verbot für die Hitlerjugend, für den Bund auf die Fahrbahn zu richten; es kann ver⸗ f f tu Kunden in einer einheitlichen Aktion ihre fäl⸗ deutſcher Mädel und für das Junavolk für hängnisvoll ſein, ohne zwingenden Grund ab- b ligen Forderungen einzuziehen, mit dem erhal-[den Bereich des Amtsbezirks wieder aufge- fſeits zu blicken, z. B. in die erleuchteten Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, 90 tenen Gelde ihre Schulden zu bezahlen und mit] hoben. In den Landgemeinden des Amts. Fenſter einer Gaſtwirtſchaft. Mit dem un⸗ Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: 90 10 erz je Wei s- bezirks dürfen mit ſofortiger Wirkung auch vermuteten Auftauchen unbeleuchteter Fahr. Jan in N; 1585 5 sch den verbleibenden Beträgen die Weihnachts⸗ Din N g 8 f 5 Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: 0 1 5 a bon einer die Kinderſchulen wieder geöffnet werden. hinderniſſe(Pferdefuhrwerke!) muß gerech⸗ 10 Martin, Bi. 8 i. umſätze zu finanzieren; von 5 1* usbe“ Die Kinderſchulen und Kindergärten in der net werden. Mangelhafte Beleuchtung des Johann 3 iernheim, Adolf Hitler⸗ 90 ſchaffung vor Weihnachten durch Propagier⸗][ Stadt Weinheim müſſen vorerſt noch ge- eigenen Fahrzeuges iſt ebenfalls gefahr⸗ ſtraße 36; D. A. VIII. 35: 950. Zur Zeit lie ung des handwerklichen Weihnachtsgeſchenkes ſchloſſen bleiben. bringend. iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. 5