onde⸗ hren. am nach euen sten ches Eerngeimer Cageblan— Bierngeimer Nachrichten Erscheint taglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreu monatl. 5 Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter- Fahrplan Wandkalender.— Annahme von Bezugs-Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreſtete Tageszeſtung— Nacbrichten- und Auzeigenblan heim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 fg 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— schenende“, 1 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Vi a. M.. Einzel⸗Berkauf der geitung von Viernheimer Zeitung wöchentlich daß„Illuſtrierte und den lernheimer Anzeiger Nieruteimer Burger-Hig. — Giern9. Voltsblatt) Anzeigenpreiſe: Du 11 Seſchäftsſtelle u. von gespaltene Nillimeter-Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Urt vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dleser Teitung finden weiteste Oerbreitung 8 bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an deſtimmt vorgeschriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werde Jeſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Nr. 223 Mittwoch, den 25. September 1935 52. Jahrgang 2 Klärung im Südosten Die letzten Tage und Wochen haben in Griechenland eine Nervoſität gezeigt, wie ſie bisher nur in politiſcher Hochſpannung erlebt wurde. Das griechiſche Volk ſteht vor außerordentlich wichtigen Entſcheidungen. Der Termin für die Volksabſtim⸗ mung iſt endgültig auf den 3. November feſtgeſetzt. Die Revolte vom März hat ge⸗ zeigt, wohin der Parteihader führen kann, und die Monate ſeither haben trotz des Sieges der Regierung und ihrer Parteien keine politiſche Ruhe gebracht. So kam es zu dem Militärputſch der letzten Tage, deſſen Ziel war, die führenden Perſönlichkeiten aufzurütteln und eine gewiſſe Garantie für die Nichteinmiſchung unbefugter Politiker in die Staatslenkung zu bieten. Miniſter⸗ präſident Tſaldaris hat ſich daraufhin entſchloſſen, ſeine Karten aufzudecken und ſich offen für die Wiedereinführung der Monarchie auszuſprechen. Tſaldaris, der zwar die völlige Neutralität der Regierung in dieſer Frage garantiert hat, iſt Führer der bedeutendſten Partei des Landes und 7 als ſolcher in den Wahlkampf eingrei⸗ en. Bauern und Bürger ſind auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden. Sie hat⸗ ten es vergeſſen. Adolf Hitler führte ſie wieder zuſammen. Das danken ſie ihm auf dem Erntedanktag 1935. FP Die ehemaligen veneziliſtiſchen Parteien laſſen eine deutliche Reſignation erkennen. Sie haben ſich zwar entſchloſſen, ſich an der Abſtimmung zu beteiligen, ſehen aber ihre Niederlage voraus und begründen ihre Teil⸗ nahme damit, daß ſie dadurch ihren Willen bekunden wollen, auch in Zukunft die Idee der Republik und demokratiſchen Freiheit zu verfechten. Dennoch kann man aus die⸗ ſen Erklärungen deutlich heraushören, daß ſich die ehemaligen Venizeliſten als am Ende betrachten, daß ſie nur noch mit einer letzten großen Geſte politiſche ſterben wollen. In engem Zuſammenhang mit dieſer innerpolitiſchen Wendung ſteht die außen⸗ politiſche Lage, auf die der Mittelmeer⸗ konflikt ſeinen Schatten wirft. Die Frage der Wiederbefeſtigung der Darda⸗ nellen iſt in letzter Zeit brennend gewor⸗ den, beſonders ſeit Herr Litwinow eine ſo bedeutſame Rolle in Genf ſpielt. Der Wunſch der Ruſſen, ihre Häfen im Schwar⸗ zen Meer durch die befeſtigten Dardanellen zu ſchützen, geht Hand in Hand mit den Vor⸗ ſtößen der Türken gegen den Vertrag von Lauſanne. Durch eine Wiederaufrichtung der Monarchie in Griechenland bekäme England eine ſtarke Rückendeckung ſchon allein durch die verwandtſchaftlichen Bezie⸗ hungen der beiden Königshäuſer. Schließ⸗ lich ſpielen auch die Lieferungen an Kriegs— material nach Griechenland eine Rolle. So iſt eine beträchtliche Anzahl Flugzeuge kleinen und großen Formates in England beſtellt worden. Die engliſchen See⸗ ſtreitkräfte, die in den griechiſchen Ge⸗ wäſſern kreuzen und die großen Einheiten, die ihren Beſuch angekündigt haben, wurden griechiſcherſeits mit durchaus freundſchaft⸗ lichen Gefühlen betrachtet, während man gegen die Anweſenheit italieniſcher Einhei⸗ ten in Rom Proteſt eingelegt hat. Eng⸗ land, das die Sicherheit ſeines Weges nach Oſtaſien und Indien bedroht ſieht, ſucht in Griechenland einen neuen Stütz⸗ punkt, der ihm ſeine Macht auch im öſt⸗ lichen Becken des mittelländiſchen Meeres garantiert. Die Europapolitik der Türkei dürfte dadurch eine beträchtliche Einbuße er⸗ leiden, und die Stellung Bulgariens auf dem Balkan, das in London wiederum eine Stütze hat, wird ſtark gefeſtigt werden. Es iſt alſo eine Umgruppierung der Kräfte im Gange, die auf die Entwicklung der Dinge in Südoſteuropa und im nahen Oſten von nicht zu unterſchätzender Bedeu⸗ tung iſt. Auch Italien wendet ſich gerade jetzt mit neuer Kraft dem Dodekanes zu und hat nicht nur Truppen auf einzelnen Inſeln gelandet, ſondern auch Flugzeuge, Kriegs⸗ ſchiffe und neue Küſtenbatterien dort ſtatio⸗ niert. Die Gefahr eines Aufſtandes auf den Inſeln des Dodekanes, im Falle daß Ita⸗ lien in Abeſſinien allzu ſtark beſchäftigt ſein Beratungen in London und Nom Hoare berichtet dem britiſchen Kabinett— Eine Erklärung Muſſolinis London, 24. September. Das engliſche Kabinett trat zum erſten Mal ſeit der berühmten Sonderſitzung vom 22. Auguſt wieder zuſammen. Hauptgegen⸗ ſtand der Beſprechungen war natürlich der italieniſch⸗abeſſiniſche Konflikt. Außer dem in Genf weilenden Völkerbundsminiſter Eden waren ſämtliche 21 Miniſter anwe⸗ ſend. Es lagen Mitteilungen Edens aus Genf vor, die— Preß-Aſſociation zufolge — Einzelheiten über die„beunruhigende Lage in Genf“ enthielten. Das große Intereſſe der engliſchen Oef⸗ fentlichkeit an der Kabinettsſitzung bewies die große Menſchenmenge in der hiſtoriſchen Downingſtreet. In der Londoner Preſſe kommt die Ve⸗ fürchtung zum Ausdruck, daß ſich die Dinge jetzt infolge der Haltung Italiens zwangsläufig weiter entwickeln würden und das der Völkerbundsrat zunächſt auf Grund des Artikels 15 der Völkerbundsſatzung handeln müſſe. Man iſt damit einverſtan⸗ den, daß die britiſche Delegation in Genf es vermeidet, einen allzu ſtarken Druck auf Italien auszuüben. Ueberwiegend wird der Wunſch ausgeſprochen, daß der Völkerbund jetzt einen entſchloſſenen Kurs befolge. dir Drummonds Auftrag in Nom Ueber die perſönlichen Verſicherungen, die der britiſche Botſchafter in Rom, Sir Eric Drummond, im Auftrag des Außen⸗ miniſters, Sir Samuel Hoare, dem italieni⸗ ſchen Miniſterpräſidenten gegenüber abge⸗ geben hat, berichtet das Reuterbüro noch folgende Einzelheiten. Sir Erie Drummond habe dem Duce verſichert, daß die britiſche Politik in keiner Weiſe italienfeindlich ſei; England habe nach den Völkerbundsſatzungen beſtimmte Verpflichtungen, die es einzuhal⸗ ten wünſche. Die Verſicherungen des Bot⸗ ſchafters umfaßten das Geſamtgebiet der britiſchen Politik. Die Ausführungen Sir Eric Drummonds ergänzten die Verſiche⸗ rungen, die er vor einigen Tagen dem Staatsſekretär Suvich gegenüber abgegeben habe. Nach weiteren Informationen des Reu⸗ terbüros beſteht gewiſſe Ausſicht auf Dreimächkebeſprechungen außerhalb des Völkerbundes. Indeſſen glaubt man, daß die Zeit für eine ſolche Entwicklung noch nicht reif ſei. Ita⸗ lien warte noch auf annehmbare Vorſchläge des Völkerbundes. Neue Erklärung Muſſolinis Wie aus Rom gemeldet wird, hat ſich der italieniſche Miniſterrat auf Samstag vertagt. Die Sitzung am Dienstag galt zum größten Teil laufenden Regierungsgeſchäf— ten. Doch hat Muſſolini auch eine neue Erklärung zum italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfall abgegeben, daß Italien in Genf keine Gegenvorſchläge unterbreitet habe, ſondern lediglich mündlich die Motive aus⸗ einanderſetzen ließ, deretwegen die Vor⸗ ſchläge des Fünfer⸗Ausſchuſſes unannehm⸗ bar geweſen ſeien. Alle, was ſeit Samstag vor ſich gegangen ſei, ſei ein Beweis dafür, daß die Haltung der italieniſchen Regierung nicht anders ſein konnte. Anſchließend er⸗ örterte Muſſolini, wie es in dem amtlichen Bericht weiter heißt, an Hand einiger Ar⸗ tikel des Völkerbundspaktes die Möglichkei⸗ ten der weiteren Entwicklung der Lage und die Haltung, die Italien je nach den Umſtänden einnehmen werde. Der Bericht des Fünfer⸗Ausſchuſſes Genf, 24. Sept. Der Fünfer⸗Ausſchuß des Völkerbundsrats nahm nach zweiſtündiger Beratung den Bericht an, der dem Völker⸗ bundsrat über das Mißlingen der Vermitt- lungsverhandlungen im italieniſch⸗abeſſini⸗ ſchen Konflikt unterbreitet wird. Es wird angenommen, daß der Völkerbundsrat erſt am Donnerstag zuſammentreten wird. — Das Ende der Regenzeit Franzöſiſches Militär zum Schuß der Dſchibuti⸗Bahn. Addis Abeba, 25. September. Seit zwei Tagen fällt in Abeſſinien kein Regen mehr, ſo daß man annehmen kann, daß die Regenzeit beendet iſt. Kowno, 25. September. Aus verſchiedenen Ortſchaften in Litauen kommen in den letzten Tagen wieder Wez⸗ dungen über Bauernausſchreitungen. In Graſziſchki im Kreiſe Wilkawiſchki kam es zwiſchen rehoaltierenden Bauern und der Polizei zu einer Schießerei, wobei drei Bauern ſchwer verletzt wurden. Einer der Verletzten iſt auf dem Weg zum Kranken⸗ haus geſtorben. Tags zuvor wollte die Poli⸗ zei einige Rädelsführer verhaften, die zur JFortſetzung des inzwiſchen nieder⸗ geſchlagenen Streiks aufgefordert hatten. Die Bauern ſetzten ſich zur Wehr, ſo daß die Polizei unverrichteter Sache abziehen mußte. Als ein verſtarktes Berlin, 24. September. Auf Einladung des Reichsarbeitsmini⸗ ſters traten Vertreter der Reichsreſſorts, ſämtlicher Landesregierungen und der Sied⸗ lungsbeauftragte im Stab des Stellvertre— ters des Führers zu einer Reichs woh⸗ nungskonferenz zuſammen. Reichs⸗ arbeitsminiſter Seldte führte u. a. fol⸗ gendes aus: „Die Tagesordnung enthält Punkte, die von außerordentlicher Tragweite für den deutſchen Hausbeſitz, für die Mieterſchaft, aber auch für die Neubautätigkeit und die geſamte deutſche Wirtſchaft ſind. Bei der engen Verbundenheit von Hausbeſitz und Kealkredit müſſen falſche Maßnahmen, müſſen Ein⸗ griffe, welche die Rentabilität des Hausbe⸗ ſitzes er chüttern, von ſtärkſter Rückwirkung auf den Realkredit ſein. Dies kann aber rr.———— wird, iſt zu ernſt, um nicht rechtzeitig die nötigen Vorſichtsmaßregeln zu ergreifen Auf griechiſcher Seite gibt man ſich der Hoffnung hin, daß England im Falle eines ſolchen Aufſtandes die griechiſche Bevölke⸗ rung der Inſelgruppe unterſtützen würde. Wie dem auch ſei: die Konſolidierung des griechiſchen Staates hängt mit der Haltung der Mächtegruppen des Mittelmeeres ge⸗ enüber Griechenland eng zuſammen. Man ann kaum beurteilen, was nun das Pri⸗ märe iſt. Eines bedingt in dieſem Fall das andere. Griechiſche Nüſtungsmaßnahmen Athen, 24. Sept. In den letzten Tagen hat der Oberſte Rat für Landesverteidigung unter Vorſitz des Miniſterpräſidenten Tſal⸗ daris mehrere Sitzungen abgehalten. Die Beſchlüſſe werden ſtreng geheim gehalten. Aus guter Quelle verlautet, daß unter an⸗ deren Maßnahmen die Verſorgung der be⸗ waffneten Macht mit Kriegsmaterial und Munition ſowie 75 Flugzeugen, Zerſtörern und Unterſeebooten beſchloſſen worden ſei. Außerdem ſei eine beſſere Ausbildung der Mannſchaften des Heeres verfügt worden. Wie es heißt, wird die abeſſiniſche Regie- rung das Geſuch des franzöſiſchen Geſand⸗ ten, franzöſiſches Militär zum Schutz der Bahn Addis Abeba—Dſchibuti heranziehen zu dürfen, bewilligen. Goldvorlommen am Blauen Nil? Nach einer Reutermeldung ſollen die Ver⸗ ſuche mehrerer Ingenieure das Vorhanden⸗ ſein beträchtlicher Goldvorkommen ergeben haben, die ſich teilweiſe in dem Fluß Da⸗ deſſa. einem wichtigen Nebenfluß des Blauen Nils, befinden. Der ganze Fluß liegt innerhalb des Konzeſſionsgebietes. Oelvorkommen ſollen nicht feſtgeſtellt wor⸗ den ſein, doch hält man das Vorhandenſein von Platin nicht für ausgeſchloſſen. Italieniſcher Kurier feſtgehalten. Ein italieniſcher Kurier, der ohne Erlaub⸗ nis der abeſſiniſchen Regierung nach Adua und von dort weiter nach Aſmara(Eritrea) reiſen wollte, wurde von den abeſſiniſchen Behörden aufgehalten. Der italieniſche Ge⸗ ſandte hat bei der abeſſiniſchen Regierung wegen dieſes Vorfalles Proteſt erhoben. Die Bauernunruhen in Litauen Neue Zuſammenſtößze— Kommuniſtiſche Agitatoren am Werk Polizeiaufgebot zur Verhaftung der Rädels⸗ führer ſchritt, ſetzten ſich die Bauern aber⸗ mals zur Wehr und feuerten auf die Poli⸗ zei, worauf bie Polizei auch Gebrauch von der Schußwarfe znachte. Die Zahl der Ver⸗ hafteten wird auf 30 geſchätzt. Auch im Kreis Schaki flackern die Bau⸗ ernunruhen erneut auf. Ein Regierungs- beamter verſuchte, eine Anſprache an die Bauern zu richten. Daran wurde er aber mit Gewalt verhindert. Es ſtnd verſchiedentlich Polizeiorgane un— terwegs, um Verhaftungen vorzunehmen. Immer wieder werden kommuniſtiſche Agt⸗ tatoren feſtgeſtellt, die von Dorf zu Dorf ziehen und die Bauern zum Boykott auf⸗ fordern. Eine Neichswohnungskonferenz Der Neichsarbeitsminiſter über die Wohnungspolitik Gefährdung der ganzen weiterhin eine a 0 Reichsregierung Wohnungsbaupolitik der zur Folge haben.. Die Reichsregierung hat in dieſem Jahr den hohen Vetrag von 185 Millionen RM zur Jörderung des Wohnungsbaues zur Verfügung geſtellt. Sie hat darüber hinaus durch eine Reihe weiterer Maßnah⸗ men, zu denen die Uebernahme der Reichs⸗ bürgſchaft gehört, verſucht, aus dem Kapital⸗ markt Mittel dem Wohnungsbau zuzufüh⸗ ren und die private Initiative anzuregen. Die erfreuliche Zunahme der Neubautätig⸗ keit zeigt, daß dieſer Weg der richtige war. Unbedingt notwendig iſt es daher, alles zu unterlaſſen, was die günſtige Entwicklung unterbrechen würde. Dies heißt keineswegs, daß noh wen⸗ dige Maßnahmen unterlaſſen werden ſol⸗ len. Ich denke hierbei vor allem an die Ankerbindung ungerechffertigter Mietpreisſteigerungen Dies heißt nicht, daß jede Mieterhöhung ſchematiſch unterbunden werden ſoll. Die Rentabilität des Hausbeſitzes muß erhalten bleiben. Soweit ſie, wie vielfach bei Grund⸗ ſtücken mit Großwohnungen, in der Zeit der Wirtſchaftskriſe verloren gegangen iſt, ſoll ihre Wiederherſtellung nicht unterbun⸗ den werden. An dem Grundſatz des Reichs⸗ mietengeſetzes, daß die Miete zur Deckung der Unkoſten des Hausbeſitzes unbedingt ausreichen muß, wird auch weiterhin feſtzuhalten ſein. —.— e—— — * —— CCC.be Der Erntedanktag iſt ein Bekenntnis der Volksgeſamtheit zum deutſchen Bauerntum als der Grundfeſte unſerer Zukunft. CC(/// ĩ TTT Es iſt das Ziel der Beratungen, einen Weg zu finden, der den berechtigten In⸗ tereſſen der Mieterſchaft, vor allem der min⸗ derbemittelten Schichten unſeres Volkes, Rechnung trägt, der aber auch die Interej⸗ ſen des Hausbeſitzes und die Grundſätze einer geſunden Wirtſchaftspolitik nicht au⸗ ßer Acht läßt. Im Anſchluß daran wurde in eine einge⸗ hende Beratung verſchiedener grundſätzlicher mit der Wohnungswirtſchaft zuſammenhän. gender Fragen eingetreten. Insbeſondere wurden auch die Maßnahmen gegen unge⸗ rechtfertigte Mietpreisſteigerungen erörtert. Wehrdienst und Zivilſtellung Die Verbinderung von Benachteiligungen. Berlin, 25. September. Der Paragraph 32 Abſatz 1 des neuen Wehrpflichtgeſetzes ſpricht aus, daß bei Be⸗ werbung um Beſchäftigung im öffentlichen Dienſt ehrenvoll ausgeſchiedene Soldaten den Vorrang bei gleicher Eignung haben und daß ſie auch da bevorzugt zu be⸗ rückſichtigen ſind. wo es ſich um Arbeits⸗ plätze der freien Wirtſchaft handelt. Satz 3 ſagt: Bei Rückkehr in den Zivilberuf darf ihnen aus der durch den aktiven Wehrdienſt bedingten Abweſenheit kein Nachteil er⸗ wachſen. Zur Erläuterung dieſer wichtigen Beſtimmung führt der Referent im Reichs⸗ kriegsminiſterium. Geheimer Kriegsrat Dr. Wagner. in der„Deutſchen Verwaltung“ u. a. aus, daß da, wo aus dem früheren Zi⸗ vildienſtverhältnis Folgerungen gezogen werden, der Abbruch des Verhältniſſes durch den aktiven Wehrdienſt unſchädlich ſein ſoll. Stehe z. B. ein Wehrpflichtiger in einem auf fünf Jahre feſtgelegten Dienſtver⸗ hältnis und werde er im dritten Jahr zum aktiven Wehrdienſt auf ein Jahr einberufen, dann könne der Dienſtherr nicht etwa aus „wichtigem Grunde“ kündigen. In ſinnge⸗ mäßer Ausdehnung der Geſetzesbeſtimmun⸗ gen werde man ihm ſogar die Bezüge zu⸗ billigen, jedoch unter Anrechnung alles deſ⸗ ſen, was der Angeſtellte kraft ſeines aktiven Wehrdienſtes vom Reich erhält, Nahrung, Wohnung, Kleidung, Löhnung uſw. Der Ausſchluß vom Wehrdienſt Zu den Fällen, in denen nach dem Wort⸗ laut des Wehrgeſetzes ein an ſich für den Wehrdienſt in Betracht kommender von der Erfüllung der Wehrpflicht wegen Wehrun⸗ würdigkeit ausgeſchloſſen wird, gehört auch die„ſtaatsfeindliche Betätigung“, die ge⸗ richtlich beſtraft worden iſt. Der Geſetzgeber hat jedoch, wie der Referent im Reichskriegs⸗ miniſterium, Geheimer Kriegsrat Dr. Wag⸗ ner, in dem Organ der Verwaltungsjuriſten Deutſche Verwaltung“ feſtſtellt, eine nä⸗ here Umreißung der„ſtaatsfeindlichen Be⸗ tätigung“ unterlaſſen. Man müſſe anneh⸗ men, daß nur die Fälle getroffen werden ſollen, in denen ein Angriff gegen die Staatskörper oder gegen die Führung des Staates beabſichtigt iſt, 3. B. Fälle von Hoch⸗ und Landesverrat. Vielleicht würden auch Verſtöße gegen das Geſetz gegen die Neubildung von Parteien oder Straftaten nach Paragraph 5 Abſatz 2 Nummer 1 der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat oder nach Artikel 1 Paragraph 2 des Geſetzes gegen heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei hierunter fallen. Bei der Beſtrafung mit Zuchthaus folge ein Aus- ſchluß vom Wehrdienſt für immer. Litauiſche„Diplomatie“ Ein Beitrag zur Memelfrage. Königsberg, 25. September. Unter der Ueberſchrift„Litauiſcher Witz oder Wahnſinn“ nimmt die„Preußische Zei⸗ tung“ gegen die Ausführungen des„Lie⸗ tuvos Aidas“ zur Memelfrage Stel⸗ lung. Das litauiſche Regierungsorgan führt aus, Litauen habe die Garantie gegeben, „daß die Freiheit der Wahlen zum memel⸗ ländiſchen Landtag beſtehen bleibt“. Li⸗ tauen hoffe, daß die Signatarmächte ihm die Möglichkeit geben werden, das Statut unge⸗ hindert durchzuführen. Klingen dieſe Ausführungen des halb⸗ amtlichen litauiſchen Preſſeorgans trotz des Ernſtes der Situation nicht wie ein Witz?, ſchreibt dazu die„Preußiſche Zeitung“. Sonſt pflegt man allgemein in der Verlet⸗ zung der Autonomie auch die Behinderung ihrer Durchführung zu ſehen. In Litauen iſt das umgekehrt. Dort hält man die Verletzung der Autono— mie für ihre Erfüllung. Man muß wohl die höchſte Stufe der litauiſchen Diplomatie er⸗ reicht haben, um das zu begreifen und auch verſtehen zu können, wie Litauen daran ge⸗ hindert wird, die Autonomie im Memelge⸗ biet durchzuführen, wenn man die litauische Regierung mit aller Deutlichkeit darauf aufmerkſam macht, daß ſie die Autonomie im Memelgebiet ſeit zwölf Jahren übe 9 765 nicht durchge⸗ führ verbunden. — — hat. Selbſt die erſten Wahlen zum Landtag hat die litauiſche Regierung trotz des klaren „Unverzüglich“ erſt nach heftigen Vorſtel⸗ lungen Englands auf den 19. Oktober feſt⸗ eſetzt. Seit 1923 hat es im Memelgebiet 15 irektorien gegeben, von denen nur zwei das Vertrauen der Mehrheit der Vevölke⸗ rung beſeſſen haben. Was hat Litauen da⸗ ran gehindert, ein Direktorium des Ver⸗ trauens bilden zu laſſen? Wer hat Litauen daran gehindert, den Landtag ſtatutsgemäß arbeiten zu laſſen? Daß die litauiſche Regierung die Autono— mie des Memelgebietes von Anfang an gar nicht durchführen wollte, hat ſchon die Son⸗ derkommiſſion der Botſchafterkonferenz in ihrem Bericht vom 6. März 1923 feſtgeſtellt. Sie hat wörtlich ausgeführt: „In Wirklichkeit erſtrebt Litauen die reine glatte Annexion des Memel- gebietes.“ Das deutſche Vaolk wird es ſich nicht neh⸗ men laſſen, die Welt auf die Knechtſchaft und Entrechtung der Memelländer und auf die litauiſche Verdrehungspolitik hinzuwei⸗ ſen. Dieſe„Einmiſchung“ wird ſich Litauen gefallen laſſen müſſen, ſolange es der Welt das Gegenteil vor dem vorzutäuſchen ver⸗ ſucht, was ſich im Memelgebiet tatlächlich abſpielt. Deutſche Tagesſchau Die Enklaſſung aus dem Wehrdienſt. Der Oberbefehlshaber des Heeres hat bis zur Ausgabe des neuen Muſters der Stammrolle und des Wehrpaſſes Beſtim⸗ mungen zur Regelung der Entlaſſungsver⸗ handlung von Unteroffizieren und Mann⸗ ſchaften des Heeres getroffen, die bereits bei der Entlaſſung Kurzdienender Anfang Ok⸗ tober wirkſam werden. Danach müſſen die zur Entlaſſung Kommenden beſtätigen, daß ſie während ihrer Dienſtzeit„über Spio⸗ nage, Spionageabwehr, Landesverrat und Wahrung des Dienſtgeheimniſſes“ auch nach der Entlaſſung belehrt worden ſind. Sie haben weiterhin den Empfang u. a. des Berechtigungsſcheines für bevorzugte Arbeitszuweiſung ſowie eines Ausweiſes zum eventuellen Erlangen der Arbeitslo⸗ ſenunterſtützung zu beſtätigen. Die neuen Promokionsgebühren. Im Erlaß des Reichserziehungsminiſters über die neuen Promotionsgebühren an ſämtlichen Univerſitäten und Hochſchulen heißt es, die Verleihung der Doktorwürde ſei eines der vornehmſten Rechte der deut⸗ ſchen Fakultäten und Hochſchulen. Mit die⸗ ſem Recht ſeien aber zugleich hohe Pflichten Keinesfalls dürfe der Doktor⸗ grad aus Gewohnheit oder anderen Grün— den als Zuſatz zu einem beſtandenen Exa⸗ men auf Grund einer mehr formalen Lei— ſtung verliehen werden. Für alle Fakultä⸗ ten ſämtlicher Univerſitäten und Hochſchulen wird die Promotionsgebühr auf 200 RM, die Gebühr für das mediziniſche Rigoroſum auf 300 RM feſtgelegt. Die Gebühr für die Wiederholung der Promotionsprüfung be⸗ trägt 100, für die Wiederholung des medi⸗ ziniſchen Rigoroſums 150 RM. Auslands- Nundſchan Die Rote Propaganda in Frankreich. Der„Jour“ kommt noch einmal auf die Kommuniſtenverhaftungen in Straßburg zu⸗ rück und berichtet in dieſem Zuſammenhang, daß der berüchtigte ehemalige Reichstagsab⸗ geordnete und Herausgeber der Roten Fahne, Münzenberg, mit der Leitung der kommuniſti⸗ ſchen Propaganda in Frankreich betraut wor⸗ den ſei. Die Regierungskriſe in Spanien. Der Cortes⸗Präſident Alba hat ſeinen Auf⸗ trag zur Bildung eines neuen Kabinetts an den ſpaniſchen Staatspräſidenten zurückgege⸗ ben. Alba hatte verſucht, auf der Grund⸗ N den nach lage des bisherigen Regierungsbioas ein su- binett zuſammenzuſtellen und durch Heranzie⸗ hung der Katalaniſchen Liga den vom Staats⸗ präſidenten geäußerten Wünſchen nach einer Erweiterung der Regierungsgrundlage gerecht zu werden. Die Heranziehung weiterer Par⸗ teien dürfte auf ſtarken Widerſtand der Ka⸗ tholiſchen Volksaktion ſtoßen, zumal die Auf⸗ teilung der Miniſterpoſten im Verhältnis der Fraktionsſtärke der Parteien durch die Ein⸗ ſparung von drei Miniſterien erſchwert wor- den iſt. Engliſcher Frontkämpferbeſuch. Etwa 80 Mitglieder der Ortsgruppe Brighton der British Legion werden auf Einladung der Reichsvereinigung ehema⸗ liger Kriegsgefangener am 26. September zu einem achtägigen Beſuch auf dem Kölner Hauptbahnhof eintreffen. Die Deutſchland⸗ fahrt der engliſchen Frontkämpfer ſtellt den Gegenbeſuch für die Reiſe der Grundſchöt⸗ teler Ortsgruppe der Reichsvereinigung nach Brighton im Juli d. J. dar. Zwölf Kraftwagen gusgeraubt von Haifa nach Beirut wurden zwölf Kraft- wagen überfallen und ausgeraubt. Die Banditen, die zu der Bande des berüchtig⸗ ken Fuad el Alami gehören und ſich außer⸗ ordentlich höflicher Umgangsformen beflei- zigten, konnten 2900 Pfund erbeuken. Der Neligionskrieg in Irland Neuer Zwiſchenfall in Belfaſt. Wie aus Belfaſt gemeldet wird, hat ſich dort ſchon wieder eine politiſche Schreckens⸗ tat ereignet— die dritte im Laufe von vier Tagen. Eine Frau namens Sophia Movable wurde im Flur ihres Hauſes von einem Anbekannten durch einen Revolverſchuß ſchwer vermundet, ſodaß ſie ins Kran en haus gebracht werden mußte. In ſpäter Abendſtunde keilte die Polizei auf Anfra- en mit. daß eine Verhaftung nicht erfolgt ei und auch nicht in Ausſicht ſtehe, da nie⸗ mand den Vorfall beobachtet habe bezw. darüber ausſagen wolle. Frau McGablei ſtant, beide leben in einem prokeſtantiſchen Viertel. Bei den beiden voraufgegangenen An— ſchlägen hatte es ſich einmal um einen Pro- teſtanten gehandelt, der erſchoſſen wurde und um einen katholiſchen Schankwirt, der in ſeiner Gaſtſtube getötet wurde. Bei dem Begräbnis der beiden Opfer haben ſich nach Mitteilung der Polizei keinerlei Zwiſchen⸗ fälle ereignet. d der Vandenterror in China ö Aeberfall auf eine Volksſchule Schanghai, 24. September. Etwa 60 Banditen, die teils mit moder⸗ nen Gewehren, teils mit Speeren bewaffnet waren, überfielen die Volksſchule in Loet⸗ ſing an der Küſte des ſüdlichen Tſchekiang und plünderten das Schulgebäude vollſtän⸗ dig aus. Sie entkamen mit ihrer Beute Dſchunken auf die hohe See. ö In einem ſchweren Gefecht zwiſchen japa⸗ niſchen Soldaten und etwa 200 kommuniſti⸗ ſchen Banditen, die einen Angriff auf den Ort Huangkutun an der Peiping—Mukden⸗Bahn unternah⸗ men, wurden 56 japaniſche Soldaten getötet. Die Banditen, von denen 43 gefallen ſind und 10 gefangengenommen wurden. wur⸗ mehrſtündigem Nachtgefecht zu⸗— rückgeſchlagen. Mordverſuch aus Eiferſucht Limburg, 25. Sept. Der 20 jährige Nickel Daus Waldhausen bei Meilbura ſtellte ſich der Reichsarbeitsführer Hierl an die ſcheidenden Arbeitsdienſtmänner. Anläßlich der in den einzelnen Abteilungen des Arbeitsdienſtes dieſer Tage ſtattfinden⸗ den Entlaſſungsappelle hielt Reichsarbeits Deutſchlandſender im Rahmen einer Feier ſtunde eine Arbeitsdienſt ſcheidenden Soldaten der Ar beit. führer Hierl(im Ausſchnitt) über den Anſprache an die aus dem Die Rede wurde in den Lagern des Arbeitsdienſtes abgehört.(Scherl Bilderdienſt— M.) Jeruſalem, 25. Sept. Auf der Landſtraße iſt römiſch⸗katholiſch, ihr Ehemann Prote. 0 — — und unter Mitnahme von einem Lehrer, 29 Schülern und zwei Schuldienern in ſieben reiche Vorbereitungen Ausbrüche des Vulkans nach Anſicht ſachver⸗ Limvurger polizei mit der Angape, ſeine 15 jährige Kuſine ermordet zu haben. Auf Grund einer fernmündlichen Rückfrage in Waldhauſen ergab ſich, daß Nickel am Abend zuvor mit ſeiner 15 jährigen Kuſine eine längere Auseinanderſetzung hatte, in deren Verlauf er dem Mädchen mit ſeinem Taſchenmeſſer Stiche in den Hals und Rük⸗ ken verſetzte. Bei der Abwehr weiterer Stiche erlitt das Mädchen Verletzungen an der Hand. Der Täter ließ ſein Opfer dann liegen und flüchtete. Da er glaubke. ſeine Kuſine tödlich getroffen zu haben. ließ ihm ſein Gewiſſen keine Ruhe, ſo daß er ſich der Polizei ſtellte. Der Beweggrund zur Tak war Eiferſucht. Vulkanausbruch Naturkataſtrophe in Japan. Tokio, 25, September. Aus dem ſüdlichen Teil der japaniſchen Inſel Kiuſchu wird ein ſchwerer Ausbruch des Vulkans Sakurajima gemeldet, der von einem ſtarken Erdbeben und heftigen Stür⸗ men begleitet war. Die Ernte hat durch Gasausſtrömungen und Rauchſchwaden er⸗ heblichen Schaden genommen. Für den Schutz der Bevölkerung wurden umfang⸗ getroffen, da die ſtändiger Kreiſe ſchwerer ſind als im Jahre 1914, wo auf der Inſel furchtbare Verwii⸗ ſtungen angerichtet wurden. Gleichzeitig wurde der Oſten der Inſel Kiuſchu von ver⸗ heerenden Taifunen heimgeſucht, die ſich, begleitet von ungeheuren Wolkenbrüchen, e. Nordoſten in Richtung auf Tokio aus- ehnen. Letzte Nachrichten Keine Entſcheidung in London Die Ankwork an Frankreich fertiggeſtellt. London, 25. Sept. Die Sitzung des eng⸗ liſchen Kabinetts am Dienstag dauerte faſt zwei Stunden. Ueber ihr Ergebnis wurde keinerlei amtliche Mitteilung ausgegeben. Gewöhnlich pflegen Klabinettsſitzungen, die nach Ferien ſtattfinden, länger zu dauern, da eine ganze ache von Fragen be- ſprochen wird. Die Tatſache, daß das Kabi⸗ nett heute nur ſo kurze Zeil zuſammenwar, wird daher in unterrichteten Kreiſen als ein Zeichen dafür angeſehen, daß keine Enk⸗ ſcheidung gefällt wurde. Man glaubt. daß die Miniſter weitere Mitteilungen aus Genf, vielleicht auch aus anderen Haupt- ſtädten erwarten wollen. Dieſe Annahme wird durch die Tatſache ge⸗ ſtützt, daß Vorſorge getroffen wurde, um die Miniſter jederzeit wieder zuſammenberufen zu können. Sämtliche Miniſter bleiben in London. Wie Preß Aſſociation erfährt, billigte das Kabinett das Vorgehen Hoares und Edens einſtimmig. Neue Entſcheidun⸗ gen hat das Kabinett nicht getroffen. Reu⸗ ter zufolge hat Außenminiſter Hoare über die Lage im italieniſch⸗abeſſiniſchen Streit berichtet. Weiter berichtet Reuter, daß nach den Mitteilungen, die dem Kabinett vorliegen, der Völkerbundsrat am Donnerstagvormit⸗ mittag zuſammentreten werde. Der Völker⸗ bundsrat werde zwiſchen zwei Wegen wäh⸗ len können. Entweder werde er nach Artikel 15 des Völkerbundsvertrages vorgehen und einen Bericht annehmen oder er werde die Politik der Verſöhnung fortſetzen. um. prüfen, ob nicht doch eine andere Grund⸗ lage als die vom Fünfer⸗Ausſchuß vorge⸗ ſchlagene für eine Verſöhnung gefunden werden könne. Das Kabinett hat nach Reuter weiter mit Befriedigung feſtgeſtellt, das in den Bezie- hungen zwiſchen England und Italien nach Veröffenklichung der britiſchen Verlautba⸗ rung über die Jlottenbewegungen ſowie auf die perſönliche Botſchaft Hoares an Muſſo⸗ lini fel. eine gewiſſe Entſpannung eingetre⸗ ken ſei. Zum Tode verurkeilt. Inſterburg, 25. Sept. Das Schwurgericht Inſterburg fällte gegen die 18 fährige ledige Elſe Roß aus Pillkallen das Todesurteik wegen vorſätzlichen Mordes. Die Angeklagte hatte in der Nacht zum 30. Juli d. J. ihre Stiefmutter durch einen Dolchſtich ermordet und die Leiche etwa zweieinhalb Wochen un⸗ ter dem Bett verborgen gehalten. Im Rettungsboot verſchmachtet Sechs Toke und ein Sterbender aufgefunden Halifax, 24. September. An der Küſte von Neuſchottland, nahe der Ortſchaft Judique, wurde ein Rettungs⸗ boot angetrieben, in dem ſich ſieben See⸗ männer befanden, von denen ſechs bereits tot waren, während der ſiebente bald da⸗ rauf ſtarb. Nach den zuſammenhangloſen Schilderungen des Sterbenden gehörten die ſieben Matroſen zur Mannſchaft eines in der Nähe von Cap Breton untergegange— nen Schiffes. Das Unglück ereignete ſich vermutlich während eines mehrtägigen Sturmes. Das Rettungsboot trieb ſeitdem wie ein Spielball auf dem tobenden Ele— ment umher. Der Zuſtand, in dem die To⸗ ten aufgefunden wurden, zeugte von den furchtbaren Entbehrungen, denen die Ma⸗ troſen ausgeſetzt waren. Man nimmt an, daß es ſich bei dem untergegangenen Schiff um einen Getreidedampfer gehandelt hat, der nach Halifax unterwegs war. Ne 2 8 15 Er au 0 8 — — 8 5 5 S S A ölker⸗ wäh⸗ tikel 1 und e dit n zu rund orge⸗ nden mil eie · lach ilba· auf uſo· fte In München fand laut NS am Diens⸗ tag eine Führertagung der NSDAP ſtatt. Der Reichsarbeitsminiſter ſprach auf einer Reichswohnungskonferenz über die Woh- nungspolitik der Reichsregierung. Der Fünfer⸗Ausſchuß hat den Bericht an⸗ genommen, der dem Völkerbundsrat über das Mißlingen 5 der Vermittlungsverhand— lungen unterbreitet werden ſoll. Das britiſche Kabinett beſchäftigte ſich mit dem italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt. Muſſolini gab vor dem italieniſchen Mi⸗ niſterrat eine neue Erklärung ab, aus der hervorgeht, daß Italien ſeine Haltung nicht im geringſten geändert hat. Der ſpaniſche Staatspräſident beauftragte den bisherigen Finanzminiſter Chapa⸗ prieta, der keiner Partei angehört, mit der Neubildung der Regierung. 2 2 27 Führertagung in München NS. München, 24. September. Am Dienstag fand in München wieder eine Führertagung der Partei ſtatt. Sie wurde einberufen, um die Amtsleiter der Bewegung in Kenntnis zu ſetzen von den Ausführungs- beſtimmungen der neuen Reichsbürgergeſetze. Nach einem Vortrag des Pg. Dr. Wagner, der die erbbiologiſchen Grundlagen der neuen Verordaungen beleuchtete, ſprach der Füh⸗ rer ſelbſt über die grundſätzliche Seite des in Frage ſtehenden Problems. Pg. Heß beendete die Zuſammenkunft mit einem Sieg⸗ heil auf den Führer und mit einem Dan für die in den neuen Verordnungen geleiſtete Arbeit. „Wahlverſammlungen“ Jerplatzt wie Seifenblaſen. Memel, 25. Sept. Der Litauiſche Block hatte ſeine Anhänger in Plicken, Kreis Me⸗ mel, zu einer Verſammlung einberufen, zu der auch der frühere Außenminiſter Dr. Zaunius, der frühere litauiſche Geſandte in Berlin und London, faſt das geſamte Direk— torium, die Spitzenkandidaten der Litau⸗ iſchen Liſte und Litauer, die in die Wahl⸗ propaganda eingeſpannt ſind, erſchienen. An der Verſammlung nahmen etwa 300 Perſonen teil. Als ein Mitglied des Direk— toriums ſeine Rede in litauiſcher Sprache beendet hatte, wurde aus den Reihen der Zuhörer eine deutſche Ueberſetzung gefor— dert. Da dies verweigert wurde. verließen gegen 90 v. H. der Teilnehmer ſpontan die Verſammlung. Der Kandidat der Einheits⸗ liſte, Suhrau, forderte draußen die Teil⸗ nehmer auf, den Verſammlungsort ruhig und diſzipliniert zu verlaſſen. Einen ähnlichen kläglichen Verlauf nah⸗ men noch verſchiedene andere Wahlver— ſammlungen, ſo u. a. in Karkelbede. Kreis Memel. Aus Wiſchwill kommt ein ähnlicher Bericht. Englische Vorſichtsmaßnahmen Nachprüfung der militäriſchen Ausbildung auf den Londoner Arbeitsämtern. London, 24. Sept. Die auf den Londoner Arbeitsämtern eingetragenen Perſonen werden jetzt eingehend nach ihrer militä⸗ riſchen Ausbildung befragt. Sie müſſen an⸗ geben, ob ſie der regulären Armee angehört hahn, hei melchem Reaiment ſie gedient und an welchen Leyrgangen ne teilgenom⸗ men haben. Dieſe Maßnahme dürfte in den Rahmen der Vorſichtsmaßnahmen fallen die die britiſche Regierung auf verſchiedenen Gebieten der Landesverteidigung bereits getroffen hat. —— Weitere Veſchlüſſe in Nom Rom, 25. Sept. Die Beſchlüſſe des italie⸗ niſchen Miniſterrats vom Dinstag betreffen zum größten Teil militäriſche Verwaltungs geſchäfte, die mit den Truppenbeförderun⸗ gen nach Oſtafrika zuſammenhängen. Die wichtigſte Maßnahme beſtimmt, daß alle Wehrpflichtigen der Jahrgänge 1901 7 1 5 775 95 bis 1914, die bisher aus geilen und die Monaten Meſa nan und, anderen Gründen nicht eingezogen wor⸗ den waren, ſich einer Nachmuſterung unter- ziehen müſſen. Eine weitere einſchneidende Maßnahme iſt, daß der Dienſt in den nach Oſtafrika entſandten Schwarzhemdendiviſionen dem Dienſt des regulären Heeres gleichgeſtellt wird. Die höheren Offiziere der faſchſiſti⸗ ſchen Miliz erhalten ohne weiteres den Rang von Reſerveoffizieren des Heeres. Ferner werden die Bezüge der nach Oſtafrika entſandten den Bezügen der ſtellt Unter den Geſetzentwürfen, die ſich auf die Luftwaffe beziehen, iſt beſondrs die Be⸗ ſtimmung zu erwähnen, nach der die Mit- glieder der Regierung und des großen Fa— ſchiſtſchen Rates Reſerveflieger⸗ offiziere werden können. Außerdem weden eine Million Lire zum Bau von bombenſicheren Unterſtänden in Meſſina ausgeworfen. Nach einem weiteren Geſetz können künf— tig die Zuſchüſſe, die Einzelperſonen zum Erwerb von Touriſtenflugzeugen gewährt werden, auch Vereinen bewilligt werden, die Luftſport betreiben. en Reſerveoffizie. Berufsoffiziere gleichge— Keine Entlaſſung der Reſerviſten Akhen, 24. Sept. Die Reſerviſten, die jetzt zur Entlaſſung kommen ſollten, ſind weiter Auf undeſtummunte Jet unter ben ahnen be⸗ halten worden. Vorausſichtlich werden ſie erſt nach Erledigung des Volksentſcheids am 3. November d. J. entlaſſen werden. An⸗ ſcheinend werden ſie auch wegen der un⸗ ſicheren internationalen Lage im Heeres⸗ dienſt behalten. 335 000 NM unterſchlagen Berſch zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Jrankfurt a. M., 24. Sept. Nach mehr⸗ tägiger Verhandlung verurteilte die Frank⸗ furter Strafkammer den 36 jährigen Lud⸗ wig Berſch wegen Unterſchlagung und ſchwerer Urkundenfälſchung zu fünf Jahren Berſch hatte als Kaſſierer einer großen Handelsfirma in Frankfurt a. M. von 1930 bis Auguſt 1934 335 000 RM e unterſchlagen. Davon hatte er rund 163 000 RM bei einem Buchmacher in Rennwetten angelegt. Aus Baden Haarſträubende Zuſtünde Eine jüdiſche Bäckerei geſchloſſen. Karlsruhe, 24. Sept. Das Geheim. Staatspolizeiamt teilt u. a. mit: Der jüdiſche Bäckermeiſter Simon Marx, Bruchſal, Bis⸗ marckſtraße 10, wurde durch das Geheime Staatspolizeiamt in Schutzhaft genommen. Marx hat nach den Ausſagen ſeiner Ange⸗ ſtellten in gerade beiſpielloſer Unſauberkeit ſeine Bäckerei betrieben. So ſpuckte er auf die Tücher, auf welche die Backwaren ge— legt waren, ſo daß ſeine Angeſtellten den Auswurf von den Tüchern abkratzen muß⸗ ten. Wenn er auf derartige Verunreinigun⸗ gen aufmerkſam gemacht wurde, ſtäubte er dieſe mit Mehl ein und verwandte das Tuch weiterhin im Betrieb. In der Backſtube ver⸗ richtete er am Backofen ſeine Notdurft. Neben dieſen geradezu unfaßlichen Un⸗ reinlichkeiten ließ ſich der Jude Marx auch zu ſchweren Mißhandlungen ſeiner Lehr⸗ jungen hinreißen. Der Bäckereibetrieb wurde ſofort geſchloſſen. Marx in das Kon⸗ zentrationslager übergeführt rſtattet und Anzeige Ochſenbrakten auf dem Römerberg. Beim traditionellen Frankſurter Mainfeſt. dem hiſtoriſchen Römerberg, wie zu Zeiten (Scher Spieß gebraten. rungen nicht loswerden. 3 „Eva konnte in dem alten Haufe die trüben Erinne— Jeder Winkel des Hauſes hier auch der Kaiſerkrönungen, ein gan Waſſervolksfeſt urde auf Ochſe am genann IN . Hindenburgs Nuheſtätte Feierliche Ueberführung des Sarges in die neuerbaute Gruft am 2. Oktober. Berlin, 24. September. Da der Ambau des Tannenberg⸗ National- denkmals beendet iſt. wird die Ueberführung des verewigten Generalfeldmarſchalls und Keichspräſidenken am 2. Oktober, ſeinem 88. Geburtstag, um 10 Uhr vormittags aus dem Eckturm, in dem der Sarg proviſoriſch bei- geſetzt war, in die neuerbaute Gruft im Mit- kelturm erfolgen. Die Veranſtaltung, zu welcher der Reichs- kriegsminiſter, Ehrengäſte der ſtaatlichen Behörden, der Partei und der alten Armee eingeladen hat, findet in Form einer militä— riſchen Trauerfeier mit Feldgottesdienſt ſtatt Sie wird durch Rundfunk übertragen. Die Behörden des Reiches, der Länder und der Gemeinden werden aus dieſem Anlaß am 2 Oktober halbmaſt flaggen. In den Standorten der Wehrmacht und in den Schulen wird der Bedeutung des Tages ge⸗ dacht werden. Danzig und Polen Einigung über Währung und Wirtſchafts⸗ verkehr. Danzig, 24. September. Die endgültige Unterzeichnung des Pro⸗ tokolls über den Danzig⸗polniſchen Wa⸗ renverkehr und die Guldenbewirt⸗ ſchaftung wird von Danzig erfolgen, ſobald die bevorſtehenden Verhand⸗ lungen über die Hafenfrage(Erneuerung des Abkommens über die Ausnutzung des Danziger Hafens) abgeſchloſſen ſein werden. Ueber das Protokoll gaben beide Regierun⸗ gen eine gemeinſame Mitteilung heraus. Hierin bekennt ſich auch die polniſche Re⸗ gierung zu der Auffaſſung, daß die Abma⸗ chungen trotz der Danziger Guldenbewirkſchaftung ausreichen, um den polniſchen Warenver⸗ kehr nach Danzig ſicherzuſtellen. Die offi⸗ zielle Danzig-polniſche Mitteilung lautet im weſentlichen: Was den Außenhandel und den Durchgangsverkehr über Danzig angeht, ſo wurde der beſtehende Zuſtand völliger Freiheit für den Deviſenverkehr auch für die Zukunft geſichert. Hinſichtlich des Warenbezuges aus Polen hat der Danziger Senat zugeſichert, dieſen Warenbezug nach Möglichkeit im normalen Umfange aufrechtzuerhalten, die Guldenbe⸗ wirtſchaftung nicht zu Maßnahmen zu be⸗ nutzen, die einen Rückgang des Warenver— kehrs nach ſich ziehen könnten, und bei der Handhabung der Guldenbewirtſchaftung kei⸗ nerlei unterſchiedliche Behandlung Platz greifen zu laſſen. Chineſiſcher Militärzug verunglückt 200 Tote. Schanghai, 25. September. Ein aus Lokomotive und fünf Wagen be⸗ ſtlehender Militärzug der Lunghai⸗Bahn, der die 109. Diviſion zur Bekämpfung der Kom- muniſten nach der Provinz Schenſi beför⸗ derte, entgleiſte in der Nähe von Schen⸗ tſchau in Weſt⸗Honan und ſtürzte einen 30 Meter tiefen Bergabhang hinab. Es werden bisher 200 Tote und etwa 200 Verwundete gemeldet. engliſchen Burgen wurde ſichtbar. Ein Turm, von Efeu Orheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag. Halle(Saale). 9 Parkins hörte nicht auf zu ſprechen. Er fragte 1 Friedrich Borglohs Reiſe. Nach ſeiner Geſundheit, nach ſeinen Erlebniſſen. Nach allem, was er jetzt in Europa vor hätte. Er ſchien von einem unhemmbaren Redefluß zu ſein. Aber Friedrich war dieſe Geſprächigkeit im Augenblick nicht unlieb. Hatte er ſo doch Muße, ſeine Augen und ſeine Gedanken ſchweifen zu laſſen. Der kleine Vorort hier war noch ziemlich unverändert. Ueberall freundliche Häuschen, in das erſte Maigrün ge— bettet. Die erſten Fliederblüten prangten ſüß duftend. Maiglöckchen und Primeln ſäumten weiß und bunt die Beete. Die reinlichen Straßen des Villenortes glänzten friſch geſprengt. Da ſtutzte Friedrich Borgloh. Der Chauffeur bog, ſtatt links den Weg zu dem Hauſe van Koſters zu nehmen, rechts ein und fuhr aus dem kleinen Vorort heraus. „Was iſt denn?“ ſagte Friedrich Borgloh.„Ihr Chauffeur iſt wohl neu, Miſter Parkins? Er keunt offen⸗ bar den Weg nicht? Das Haus van Koſters liegt doch hier links.“ Parkins ſchüttelte den Kopf: „Ach, Sie wiſſen gar nicht“, ſagte er leichthin. „Was ſoll ich wiſſen, Miſter Parkins?“ „Aber wir haben doch das Haus meines Vetters van Koſter verkauft. Hat Eva Ihnen das nicht ge— ſchrieben?“ „Ich habe ja überhaupt keine direkte Nachricht von Eva in den ganzen Jahren erhalten. Und das hat mich aufrichtig betrübt.“ war ja für ſie erfüllt von dem Zuſammenleben mit dem Vater. Schließlich ſagte ſie ſelbſt: Solange ich hier in der alten Umgebung bin, ſo lange werde ich mich nit dem Tod des Vaters nicht abfinden können.“ So bedurfte es nur eines geringen Zuredens von uns, das Haus zu verkaufen. Wir haben ein Haus ein wenig abſeits mehr nach Greenwich erworben. Es iſt nur ein kleiner Beſitz, denn Eva lebt die längſte Zeit des Jahres in London ſelbſt und wir mit ihr.“ Friedrich Borgloh war wehmütig zu Sinn. Da hatte er nun geglaußt, in das liebe, altvertraute Haus van Koſters zurückzukommen. Hatte ſich gefreut auf die alt⸗ vertrauten Räume. Gewiß, auch ihm würde weh zumute geweſen ſein, hätte er das alles ohne van Koſter wieder— ſehen müſſen. Aber wiederum lebte man ja in der Erinnerung an einen Toten viel ſtärker, wenn die äußere Umgebung dieſelbe geblieben war. Vielleicht konnte er ſich eben als Mann nicht vorſtellen, wie dies alles immer wieder auf die empfindlichen Nerven eines jungen Mädchens wirkte. Daß Eva faſt das ganze Jahr das großſtädtiſche Leben Londons dem idylliſchen Daſein in der Kleinſtadt vorzog, war ihm ganz eigentümlich. Sie hatte früher geradezu eine Abneigung gegen den Lärm Londons gehabt. Ver— mutlich hing das aber auch mit ihrer Trauer zuſammen. Sie wollte ſich gewiß durch die Großſtadteindrücke Lon⸗ dons von ihrem Kummer ablenken laſſen. Der Wagen fuhr weiter, hatte nun die Grenze des kleinen Vororts erreicht. Wellige grüne tauchten auf. Das erſte Gras ſtand auf den Weiden, üppig und jung. Nun fuhren ſie auf einer ſaubezen Carße⸗ an deren Seiten Obſtbäume ſtanden. Die Knoſpen ſchwollen ſchon. Hier und da wagte ſich ſchüchtern ein erſtes Blütenblatt hervor. Der Weg ging mäßig aufwärts, um dann wieder abzufallen. Hügelſenke lag ein Park. Ein Haus im Stil der alt⸗ Raſenflächen In einer umſponnen, grüßte weit in das helle Land. „Das iſt Berley Caſtle, unſer Heim“, ſagte Miſter Parkins und wies auf das kleine, efeuumſponnene Schlößchen. Das Auto fuhr durch ein ſchmiedeeiſernes Gitter. Ein Hof tat ſich auf. Er hatte in der Mitte ein großes Rund⸗ beet, auf dem einige wundervolle Blautannen ſtanden. Rechts und links der Einfahrt waren breite Rabatten von Frühlingsblumen. Die Sonne lag hell auf dem grauen Mauerwerk, ließ die Zinnen und den vergoldeten Wetterhahn oben auf dem Türmchen erglänzen. Mitten auf der Terraſſe, in einem ſchlichten weißen Kleid, ſtand eine Mädchengeſtalt. Ihr goldbraunes Haar flammte in der Sonne wie feuriges Gold. Sie ſtand da, ſchaute mit bangen Blicken den Ankommenden entgegen. In ihren Händen hielt ſie ein kleines Veilchenſträußchen. Eine tiefe Bewegung ergriff Friedrich. Dies ſcheue, holdſelige Geſchöpf, es war Eva. Und doch nicht Eva. Es hatte die braungoldenen Haare, die blauen Augen. Und doch, es war ein anderer, ein erwachſener Menſch. Hätte er nicht gewußt, wer ihm da entgegenſah, er hätte Eva wohl nicht erkannt. Sie war ſchön, hinreißend ſchön geworden. Sie war eine Frau, die ein Mann heiß begehren konnte. Er fühlte, wie die brüderliche Liebe zu der kleinen Eva in ihm verſank. Wie auch dieſes erſte Zärtlichkeitsgefühl des Mannes, das er am Abſchieds— abend vor drei Jahren geſpürt, nichts war gegen das, was nun in ihm auflohte: Liebe. Verlangen. Leiden⸗ ſchaftliches Begehren. Noch ehe das Auto richtig hielt, hatte er ſchon den Schlag geöffnet. War herausgeſprungen. Mit zwei Sätzen war er die alten, grauen Steinſtufen emporgeſprungen. Stand nun vor dem weiß gekleideten Mädchen. „Eva, kleine Eva“, ſagte er. Heiße Glut lag in ſeiner Stimme. Heiße Glut in ſeinen Augen, die die lichte Mädchengeſtalt leidenſchaftlich umfingen. (Fortſetzung folgt.) eee 22 — 1 5 N * IN 5 Nachdruck verboten. Dann kam ihm ein Gedanke. Er nahm Hoſe und Weſte und lief damit wieder ins Waſſer zurück. Dort, an einer ſeichten Stelle kniend, drückte und rieb er die beiden Prunkſtücke, knetete ſie wie eine gelernte Wäſcherin, nahm die Hände voll Sand und rieb damit. Dann ſchwemmte er wieder und ſchwenkte— empfand faſt Freude, zu ſehen, wie trübe die Flut war, die„ſeine“ Kleider umgab. End⸗ lich ließ er ab und wrang die beiden Stücke aus. Legte ſie auf den Wieſengrund in die Sonne und ſetzte ſich hin. Sehr ſchön! Aber Eine der Ziegen, neugierig, wie ihre Art, kam mit vor— geſtrecktem Hals auf ihn zu; ganz nahe wagte ſie ſich aber nicht. g Warte, du!, dachte Jonny plötzlich vergnügt, denn er wußte, was er zu tun hatte. Machte eine Fauſt, ſenkte ſie ein wenig mit den Knöcheln nach außen und hielt ſie der Ziege entgegen. Und die fiel denn auch herein auf den Schwindel. Sah in der Fauſt die aufreizend vor— geſtreckte Stirn eines Gegners, ſenkte prompt die Hörner und fuhr los. Aber im Nu hatte Jonny ſie bei den Hörnern gefaßt, ſo, daß ſie nunmehr ein entſetztes Meckern ausſtieß. Als Jonny ein kleiner Junge war, da gab es für ihn kein größeres Vergnügen, als die Ziegen auf der Wochen— endfarm ſeines Vaters zu melken. Nicht etwa mit den Händen— o nein! Er machte es wie das Kindlein an der Mutterbruſt und ſog ſich voll auf dem allerkürzeſten Wege. Und das tat er auch jetzt. Und die Ziege hielt ſtill. Ihre Kampfluſt war verrauſcht, nun ſie ihrer Sendung Genüge tun mußte. 8 Jonny trant. Gut, gut, gut!, gluckſte jeder Schluck. Erſt jetzt fühlte er, daß er am Verſchmachten war. Erſt jetzt kam es ihm zum Bewußtſein, daß es immerhin acht⸗ zehn Stunden waren, wenn nicht mehr, daß er keine Nahrung genoſſen. Jonny war im Faſten keineswegs geübt. Dies war der einzige Sport, den er verſchmähte. So! Jetzt war es genug! Ganz müde war er geworden vor lauter Sättigungsglück. Ganz benommen vom Milch⸗ rauſch. Aber die Sonne brannte. Und ſo raffte er ſich auf, um nach„ſeinen Kleidern“ Umſchau zu halten. Die Hoſe war bretthart getrocknet und die Weſte zu einem Fragment zuſammengeronnen. Trotzdem blieb Jonny nichts anderes übrig, als ſich damit zu bekleiden. Er gab es aber ſofort auf, nach dem Landhaus zu gehen, wie er es urſprünglich vor gehabt. Er blickte an ſich herunter und fand, daß er ſich ſo nicht zeigen konnte und wenn ſein Leben davon abhing. Was beginnen? Noch nicht klein beigeben! Nein, noch nicht! So rief es in ihm. Trotz erwachte. Und mit dem Trotz die Wider⸗ ſtandskraft. g Sechſtes Kapitel. Vater in tauſend Aengſten. „Keine Nachricht von Jonny?“ „Keine!“ „Von den anderen?“ „Alles in Ordnung! Morgen Ausſchußſitzung. Jonny bekommt eine Menge Strafpunkte!“ „Hol' dich der Teufel!“ „Wie, bitte?!“ „Schluß!“ Di.ieſes telephoniſche Geſpräch zwiſchen Vater Brown und dem Vorſtand des Klubs„Geld iſt nichts!“, Colonel Edward Rivers, war der Schluß einer Serie ähnlicher, die ſich ſeit Jonnys Start oftmals am Tage wiederholten. Bekümmert und in wachſender Unruhe auf ſeiten des Vaters. Streng ſachlich und einzig vom ſportlichen Stand— punkt betrachtet, die Antwort. Simeon quälte ſich mit Selbſtvorwürfen ſeit dem Augenblick, da er von dieſer abenteuerlichen„Weltmeiſterſchafts“-Idee ſeines Sohnes Kenntnis erhielt. Aber ſeit er erfahren, daß die Starter auch die Pflicht übernommen hatten, regelmäßig Nachricht zu geben, was von den anderen pünktlich eingehalten worden war— ſeither geriet der Alte in immer größere Aufregung. Er hatte die Friſt von acht Tagen gar nicht erſt ab— gewartet, ſondern am fünften Tage jene Kabeldepeſche an die Adreſſe ſeines alten Freundes Beresford nach London abgehen laſſen, um ſich die Mitwirkung eines geſchickten Detektirs zu der Auffindung ſeines Einzigen zu ſichern. Er hatte keine Luſt, eine Woche lang zu warten, und außer— dem dauerte es dann noch Tage, bis der Mann von Eng⸗ land herüberkam. In dieſem Fall huldigte Brown gleich— falls dem Wahlſpruch des Klubs:„Geld iſt nichts!“ Kam Jonny früher oder kam doch wenigſtens Nachricht, dann bekam der Detektiv ſein Honorar, und alles war in beſter Ordnung. Andernfalls— was ſich der alte Herr aber gar nicht ausdenken wollte— war ein Fachmann zur Stelle. Es gab deren auch ſehr tüchtige in den Vereinigten Staaten — gewiß, und Simeon war bereit, ein ganzes Heer ſolcher aufzubieten und zu beſolden, wenn es nötig wurde. Aber außerdem und vor allem mußte vom beſten her, was in der Branche überhaupt zu haben war.. Nun könnte man ja ſagen, daß der Vater übertriebene n rheberrechtsschutz: Fünk Türme-Verlag, Halle(Saale) von Kommiſſionsware, wobei er ſich als ſmarter Ge— ſchäftsmann erwies, dem das Verſtändnis für den Vorteil der eigenen Perſon gleichſanm angeboren ſchien, mit der Geſellſchaft der hübſchen Jeſſy, die ihrerſeits keineswegs ablehnend war. Noch vor Ablauf der eigentlichen Friſt konnte man das Reſultat vorausſagen, ohne gerade Gedankenleſer zu ſein: Die väterlichen Konkurrenten fanden ſich auf einer gemein⸗ ſamen Plattform und die beiden Jungen auf einer zweiten, etwas iſolierten, draußen am Strand, wo Galveſton ſeine Wochenendvilla ſtehen hatte... Befort Junior hatte demnach nur ſeine Abmeldung als Mitglied des Klubs„Geld iſt nichts!“ in die Wege zu leiten, denn ſtatutengemäß gab es da keine Ehemänner. Vermutlich, weil die Klubdeviſe bei Verheirateten durch die jeweilige Frau ohnehin ins eigene Heim verpflanzt ſandte. Aber man muß bedenten, daß er nicht ſo viel worden wäre. f Phantaſie aufzubringen vermochte, um ſich vorzuſtellen, Blieb noch Jonny Brown. Aber wo 1 was Jonny fünf Tage, deren jeder vierundzwanzig„*****V 8 Stunden zählte, ohne Geld anfangen ſollte. Die Sache„Arbeit, Sir!“ flüſterte eine Stimme. Sie gehörte mit der eigenen Kraft, die er leichtſinnig, ja, freventlich einem hochgewachſenen, jungen Menſchen, dem buchſtäb⸗ ſelbſt ins Rollen gebracht, die war ſchön und gut als lich das Gewand in Fetzen herunterhing. Das lang Schlagwort, wenn man ſich auch weiter keine Wirkung gewachſene Haar, ſchmutzig und verklebt, war von un⸗ davon verſprach. Aber in die Praxis umgeſetzt, war ſie beſtimmbarer Farbe. Das Geſicht mußte einſt ſchön ge⸗ unbrauchbar und konnte ſich kataſtrophal auswirken. weſen ſein. Jetzt war es ſcharftantig, die Wangen hohl, Tag und Nacht ſah Simeon Geſpenſter. Jonny, in das Kinn ebenſo ſpitz wie die ſchmale, lange Naſe. Die ſeinem Selbſtgefühl getroffen, würde zugrunde gehen, Reben, ſchöngeformten Hände zitterten leiſe, wie bei einem wenn er den Beweis ſeiner Tüchtigkeit nicht erbrachte!? Greis. 1 12 5 a Nein, daran dachte der Vater keinen Augenblick! Blieb Dennoch konnte der Menſch nicht alt ſein. Das bewies alſo nur die Vermutung, daß irgendwelche geheime und ein Etwas in der Haltung, trotz des müde geſenkten unterirdiſche Kräfte im Spiel waren, die dem Sohn eines Hauptes, trotz des Ausdrucks eine rührenden Hoffnungs⸗ reichen Mannes galten. Täglich hörte man von derlei. Es loſigkeit, die über die ganze Erſcheinung ausgegoſſen n war ſozuſagen eine ganze Induſtrie am Werke, junge„Arbeit, Sir!“ wiederholte er, weil der Herr, dem es Menſchen verſchwinden zu laſſen und dann Löſegeld zu galt, ſtehengeblieben war, um ſich eine Zigarre anzu⸗ fordern. Fieberhaft erwartete Simeon die Poſt. Aus un⸗ zünden. ö 1 a 3 2 ruhigem Schlummer fuhr er auf und horchte. Suchte in„ Jetzt blickte er flüchtig auf, dann ariff er nachläſſig in allen Ecken und Winkeln, ob nicht geheime Botſchaft ein— die Weſtentaſche, zog eine kleine Münze ervor, die er dem geſchmuggelt wurde, und war, mit einem Wort, ganz außer Bittenden zuwarf. g Rand und Band. 5 Was jetzt folgte, geſchah in Gedankenſchnelle. Der geſpenſtern herumquälte und Alarmnachrichten in die Welt 1 5*. Tramp hatte die Rechte gehoben, den Mittelfinger zum l. Daumen gekrümmt und ſchon flog das Geldſtück zurück, Und nun war auch die letzte Friſt verſtrichen. Jonny wie ein präzis zurückgegebener Tennisball— und dem mußte mit den anderen gleichzeitig antreten, wenn alles mit rechten Dingen zuging. Strafpunkte... Lächerlicher Patron, dieſer Colonel! Alter Eſel! Der wahrlich Beſſeres tun ſollte, als die jungen Leute in derartig abenteuerliche Dinge hineinzuhetzen, damit die Zeitungen wieder einmal neue Senſationen von dem verteufelten Klub zu berichten hatten. Insgeheim aber wurmte es den Alten— mehr als er zugeſtehen wollte—, daß er es war, der den Anſtoß zu dieſer letzten Senſation gegeben. Spender mitten auf die etwas ſtarke, fleiſchige Naſe. „Goddam!“ fluchte der und fuhr zurück, indem er den beleidigten Geſichtsvorſprung ſtreichelte.„Das iſt denn doch eine bodenloſe Unverſchämtheit! Wohl nicht genug Geld für den jungen Herrn— wie?“ Die Geſtalt des Gemaßregelten ſtraffte ſich; ſein Geſicht war plötzlich völlig verändert, hart und kantig geworden. Die müde blickenden Augen hatten ſich in ſtählernen Glanz gewandelt. Wenn ein Sohn von ſeinem Vater Geld verlangt, ſo„Arbeit, Sir!“ ſprach er ruhig und blickte dem kleinen mußte der Vater eben in den Beutel greifen! Punktum! Dicken, der verblüfft vor ihm ſtand, ins Geſicht, indem er Mußte? gleichzeitig mit dem nackten, riſſigen Fuß die zu Boden gefallene Münze verächtlich wegſcharrte.„Arbeit, und kein Almoſen! Können Sie das verſtehen?“ Es lag etwas in dieſen Lauten, was den andern ſelt⸗ ſam berühren mochte. Eine ſtille Verzweiflung, trotz der ſtolzen Worte. Der Amerikaner iſt gutherzig und indolent zugleich. Wird er aber geweckt, dann ſprüht ſeine In⸗ telligenz Funken. Guter Leute Kind— Taugenichts geweſen— aber Gewiß! Mußte, wenn er ihn ſo erzogen hatte. Es iſt widerſinnig und lächerlich, Kinder verant⸗ wortlich zu machen für die Schwäche und Eitelleit ihrer Erzeuger. Plötzlich konnte Vater Brown ſehr klug reden. Und hätte Jahre ſeines Lebens und ſein halbes Geld her— gegeben, wenn er nur wieder Gelegenheit fand, die exkzen⸗ triſchen Launen des Jungen zu befriedigen. Plötzlich verſtand er den tieferen Sinn dieſes Klub— mottos, mit dem die Geſellſchaft geblufft wurde:„Geld iſt ſtolz geblieben!, taxierte er mit einem leiſen Lächeln bei nichts!“ f ſich, die Geſtalt des ſeltſamen Tramps muſternd. Gefällt Nein! Tatſächlich war Geld nichts im Vergleich zu mir trotz der Frechheit!— dieſer Sorge, zu dieſem bohrenden Herzweh, das an ihm„Was kann man denn? Welche Art Arbeit ſoll es nagte. ſein?“ erkundigte er ſich. Die wenigen Worte der ſcharfen Zurückweiſung hatten bewieſen, daß ein gebildeter Menſch vor ihm ſtand. Solche Fälle ſind nicht ſelten in Amerika und ſchon gar nicht in Neuyork. Aber der Stolz, der aus ihnen ſprach, war lächerlich. Lächerlich? Sah der Menſch nicht aus, als wäre er am Zuſammenbrechen? Welche Arbeit ſoll es ſein? Der Gefragte dachte ſekundenlang nach, unſicher und wie beſchämt. Dann hob er den Kopf:„Ich kann chauffieren, reiten, jede Art von Waſſerfahrzeug und Luftſchiff ſteuern, Herr, kam es langſam, wie ungewohnt.„Aber ich mache auch jede andere Arbeit in Haus und Garten“, ſetzte er raſch hinzu. „Dokumente bei ſich?“ „Keine, Sir!“ Gedrückt kam es, ſenkten ſich. „Schlechte Streiche gemacht?“ Jetzt hob ſich der Blick wieder, und ein ſeltſam bezwingender Ausdruck rührender Hilfloſigkeit verſtärkte ſich.„Nein, Herr— keine ſchlechten Streiche, nur dumme e auf Ehre!“ Angeſichts der ganzen Situation war dieſe demütig⸗ſtolze Antwort eigentlich ein wenig lächerlich. Der zerlumpte Tramp bot das letzte, was er beſaß— ſein Ehrenwort. Rührend lächerlich war das. Aber der fremde Herr lachte nicht.„Name?“ „John— John Yellow“, kam es zögernd. „Hier iſt meine Karte— kommen Sie morgen um zehn Uhr zu mir!“ ſprach der Fremde, indem er das Karton— blättchen ſeiner Brieftaſche entnahm. Mit einem Bleiſtift machte er ein kleines Zeichen am Rand, dann reichte er es dem Mann, der ſich John Pellow genannt. „Dieſe Karte vorweiſen— man wird Sie gleich zu mir führen“, und er wandte ſich zum Gehen. Dann beſann er ſich aber, indem er in die innere Taſche griff und eine Rolle mit Geldſcheinen zum Vorſchein brachte, die mit einer dünnen Gummiſchlinge gehalten war, wie es viele Amerikaner mit Papiergeld zu tun pflegen. Er entnahm der Rolle eine größere Note und drückte ſie dem anderen in die Hand, indem er dieſe gleichzeitig feſthielt.„An⸗ zahlung für künftiges Gehalt“, ſprach er dabei gütig, und auch die Augen blickten ſo.„Kaufen Sie ſich einen ordent⸗ lichen Anzug und was ſonſt nötig— und— und...“ Er ſtockte.„Na, alſo Good bye!“ ſchloß er ein wenig verwirrt. dabehalten wurde und mit der hübſchen Tochter des Hauſes Den Nachſatz„Eſſen Sie ſich erſt mal ſatt“, den hatte — namens Jeſſy Galveſton— auſ Teufelholen flirtete. er noch rechtzeitig unterdrückt. Mächtig ſtolzer Kerl, dieſer Die feſtliche Klubſitzung aber verlief ruhmlos. Mangels eines Anwärters konnte die Zuerkennung des Preiſes nicht vorgenommen werden. Aber es war wenigſtens Nachricht da von den drei Startern. Da war alſo einmal Billy Benderſon. Der hatte ſich gleich in der erſten Stunde, beim Ueberſpringen eines Zaunes, weiß Gott zu welchem Zweck, auf dem Wege zur Selbſtändigkeit im Erwerbsleben, den Fuß gebrochen. Lag gegenwärtig im Gipsverband. Dann Conny Sulverneß, der wie ein wilder Muſtang losgepreſcht war auf der Bahn des Ruhmes. Dieſe führte ihn auf kürzeſtem Weg in einen anderen Klub, wo er Be— kannte traf. Was nicht verboten, iſt erlaubt!, dachte er nicht ganz unverſtändig und ſprach davon, daß er ſich gern etwa acht Tage lang mit wirklicher Arbeit die Zeit vertreiben wollte. Außerdem waren ihm dort verſchiedene Freunde Geld ſchuldig. Einkaſſieren iſt Arbeit— nicht? Er verlangte keine Hilfe, verlangte Arbeit und all das verfluchte Zeug— und das erſchien den Leuten derart originell, daß ſie ſich in Angeboten nur ſo überboten. Schließlich trug ein richtiger Emporkömmling den Sieg ö davon, einen richtiggehenden Milliardärſohn zum Auto- lenker ſeiner Tochter zu engagieren. Soviel über Conny Sulverneß. Und Suny Befort? Der ſchlief die Nacht hindurch, ohne ſich Sorgen zu machen. Er begehrte das Gaſtzimmer eines ſeiner alten Schulkameraden, der es noch nicht bis zum Mitglied des Klubs„Geld iſt nichts!“ gebracht hatte, was er ſeinem Vater ſehr übelnahm. Um ſo ehrenvoller für ihn, daß er einen ſolchen bei ſich beherbergen durfte. Ob das in Ordnung war von Befort? Nun, es war immerhin keineswegs ausgemacht worden, daß man auf bloßer Erde ſchlafen ſollte, wenn ſolches zu vermeiden war. Er verlangte ja keine Hilfe, ſondern Gaſtfreundſchaft, und das iſt ein Unterſchied. Als Sohn eines ſehr bekannten Edelſteinhändlers hatte er maſſenhaft Beziehungen, und ſchon am nächſten Morgen war er, gut ausgeſchlafen, raſiert und durch ein reichliches Frühſtück geſtärkt, auf⸗ gebrochen, um bei Vaters Konkurr renz wegen Arbeit anzuklopfen. Die Idee ſchlug derart ein, daß Befort gleich zum Lunch und die Augen mhaſt batte. wenn er bereits ſo bald ſich mit Schreck⸗ In der Folge teilte er dann ſeine Zeit zwiſchen Verkauf Trampl, dachte er dabei innerlich beluſtigt.(Fortſ. folgt.) al 1 dit ge be O. K dei l Die Saar gedenkt Memels Ein Telegramm aus Saarbrücken. Berlin, 25. September. Anläßlich des Tages des deutſchen Volks⸗ tums, der in dieſen Tagen im ganzen Reich begangen wurde, gingen der Bundesleitung des V/A zahlreiche Telegramme und Kund⸗ gebungen zu, in denen beſonders die Verbun⸗ denheit mit dem in einem ſchweren Wahl⸗ kampf ſtehenden Memeldeutſchtum betont wur⸗ de. Hervorzuheben iſt ein Telegramm aus Saarbrücken, in welchem es heißt: „Memelländer! Als wir gegen fremde Macht in Abwehr ſtanden, gab es für uns drei Grundſätze: Treue zum Volkstum, Einheit im Wollen, ſtarkes, unbeugſames Vertrauen. In ſchweren Tagen war Euer Gedenken bei uns. Empört über die ſchamloſe Verletzung von Rechtsgrundſätzen, die allen Völkern hei⸗ lig ſind, nehmen wir in zahlreichen Kundge⸗ dungen Anteil an Eurem ſchwerſten Schick⸗ fal. VDA Saar⸗Pfalz.— Braun.“ Arteile des Sondergerichts Darmſtadt, 25. September. Das Sondergericht ſprach zwei Angeklagte aus Weißkirchen, einen 17jährigen und den Vater eines 13jährigen, von der Anklage, die verbotene Tracht eines katholiſchen Ju⸗ gendbundes getragen bzw. es erlaubt zu ha⸗ ben, frei. Die beiden gehörten einer ſolchen Organiſation nie an, und ſchwarze Hoſe und Kletterweſte würden auch ſonſt getragen. Ein junger Mann von Darmſtadt, der um ſeinem Mädel zu imponieren, zu ihr in SS⸗ Kleidung gefahren war, zu deren Tragen er kein Recht hatte, erhielt 10 Wochen Gefäng⸗ nis, die durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind. Der 25jährige Joſeph Lindner aus Offen⸗ bach, der ſich in einer Wirtſchaft als Ange⸗ höriger der Leibſtandarte Adolf Hitler aus⸗ gab und gehörig renommierte, in der Abſicht, freigehalten zu werden, iſt wegen Amtsan— maßung mit 7 Monaten Gefängnis vorbe⸗ ſtraft. Er erhielt eine Gefängnisſtrafe von 10 Monaten. Der 27jährige Ph. Sennert aus Groß— Umſtadt wurde zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Monaten verurteilt, weil er in einer Gaſtwirtſchaft behauptet hatte, die deutſche Mark ſei im Ausland nicht einen Pfennig wert. Wegen unbefugten Tragens des Partei— abzeichens wurde der Landſtreicher Leopold Trunk, der ſchon 51 Vorſtrafen hinter ſich hat, zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der 27jährige Studienreferendar Heinz Huſſong aus Worms hatte im Herbſt einen Brief an eine Bekannte in München ge⸗ ſchrieben, der ſchwere Beleidigungen der Regierung enthielt. Der Brief wurde be⸗ ſchlagnahmt. Das Sondergericht verurteilke Huſſong zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr. l 5 Erzeugerhöchſtpreiſe für Schlachtſchweine Darmſtadt, 25. Sept. Die Zentralabkei⸗ lung der Heſſiſchen Landesregierung gibt fol⸗ gende Bekanntmachung der Preisüberwachungs⸗ ſtelle über die Einhaltung der Erzeugerhöchſt⸗ preiſe für Schlachtſchweine im Gebiet des Schlachtviehverwertungsverbands Heſſen⸗Naſ⸗ ſau bekannt: Der Schlachtviehverwertungsverband Heſſen⸗ Naſſau hat durch Anordnung vom 17. Auguſt 1935, die in der Preſſe des Reichsnährſtandes, den Fachblättern der Metzgerſchaft und der Tagespreſſe ausführlich bekannt gegeben wor⸗ den ſind, die für das Gebiet des Landes Heſſen geltenden Erzeugerhöchſtpreiſe für Schlachtſchweine feſtgeſetzt. Es hat ſich herausgeſtellt, daß immer wie⸗ der dieſe Preiſe ſowohl von Bauern und Landwirten, Händlern als auch aufkaufenden Metzgern zum Teil offen, zum Teil mit allen möglichen Ausreden und Amgehungen über- ſchritten werden. Es handelt ſich dabei um Elemente, die die zurzeit etwas knappe Ver⸗ ſorgungslage, die durch die vorjährige Fut⸗ termittelknappheit vornehmlich bedingt iſt, bös⸗ willig und zu eigennützigen Zwecken ausnüt⸗ zen und die kein Verſtändnis dafür beſitzen, daß jede Steigerung des Lebensgewichtpreiſes über die Höchſtpreiſe hinaus unterbleiben muß, um zu verhindern, daß der Verbraucher ſelbſt wieder höhere Kleinverkaufspreiſe zahlen muß. Die Preisüberwachungsſtelle wird gegen dieſe preisſteigernden gewiſſenlofſen Elemente, wo ſie auch ſitzen mögen, mit aller Entſchie⸗ denheit vorgehen. Die erſten Strafverfahren ſind eingeleitet und werden rückſichtslos durch⸗ geführt. Der Name des Schuldigen wird in beſonders kraſſen Fällen öffentlich angepran⸗ gert und der allgemeinen Verachtung preis⸗ gegeben. Der Vollſtreckungsſchutz wird nur in möglichſtem Mindeſtumfang angewendet werden. Eine Berufung auf Unkenntnis der Höchſtpreiſe wird als Eutſchuldigung nicht zu⸗ gelaſſen. Nichtpreiſe für Weine Der Gebietsbeauftragte für die Abſatzrege⸗ lung von Weinbau⸗Erzeugniſſen für Heſſen⸗ Naſſau teilt mit: Die Hauptvereinigung der Deutſchen Gar- ten⸗ und Weinbauwirtſchaft hat nunmehr mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft für die Weinbau⸗ ö — 5 gebiete in Rheinheſſen und Startenburg fol⸗ gende Richtpreiſe bekanntgegeben: 1. Portugieſer 210 Rm., 2. Weiße Trau⸗ ben(geringſtes Leſegut) 315 Rm., 3. Für beſ⸗ ſere Lagen 357 Rm. Der Preis gilt für 1000 Liter Moſt geringſtes Leſegut oder Wein. Unter Leſegut ſind die Erzeugniſſe derjenigen Rebſorten zu verſtehen, die im Landesrebſortenverzeichnis aufgeführt ſind. Die Richtpreiſe erhöhen ſich nach dem erſten Abſtich um 6 Prozent und nach dem zweiten Abſtich um weitere 4 Prozent(zu⸗ ſammen nach zwei Abſtichen um 10 Prozent). Für die übrigen Weinbaugebiete der Lan⸗ desbauernſchaft Heſſen-Naſſau erfolgt die Be⸗ kanntgabe von Richtpreiſen zu einem ſpäteren Zeitpunkt. Dieſe Regelung bedeutet gegenüber dem Vorfahre einen weſentlichen Fortſchritt. Im vergangenen Jahre haben Weinbau und Weinhandel aus der Not der Verhältniſſe her⸗ aus in freiwilliger Vereinbarung Richtpreiſe für Wein feſtgeſetzt, wobei der Reichsnährſtand nur beratend mitgewirkt hat. In dieſem Jahre erfolgt die Bekanntgabe der Richtpreiſe durch den Reichsnährſtand, und zwar, was ſehr weſentlich iſt, mit Zuſtimmung des Reichs⸗ miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft. Heuer ſteht alſo die Autorität des Reichsnährſtandes und des Reichs- ernährungsminiſteriums hinter den Richtpreiſen. Dadurch gewinnen die preiſe mehr Gewicht, denn es muß ſich jeder, der ſich nicht an ſie hält, darüber klar ſein, daß er ſich mit ſeinem Verhalten in Wider⸗ ſpruch ſetzt zu dem Willen und den Abſichten des Reichsnährſtandes und des Reichsernäh⸗ rungsminiſteriums. Die neuen Richtpreiſe wer⸗ den ſich ſegensreich für den Weinbau ſo⸗ wohl wie für den Weinhandel auswirken, in⸗ dem ſie jedem das Seine zukommen laſſen und Ruhe und Stetigkeit in das Weingeſchäft brin⸗ gen. Richt⸗ ö ö Autoraſerei Der Wagen überſchlägt ſich.— Ein Toler. Mainz, 25. Sept. Der Polizeibericht mel⸗ det: Von Eſſenheim kommend raſte ein 45. jähriger Autofahrer aus Offenbach mit ſei⸗ nem Perſonenauto, in dem ſich noch ſein Freund befand, in Richtung Mainz. Am Ober⸗Olmer Forſthaus fiel der Wagen meh⸗ reren Perſonen durch ſeine hohe Geſchwin⸗ digkeit auf. Die Leute bezeichneten dort den Autofahrer als wahnſinnig. Die Folge die⸗ ſer Autoraſerei zeigte ſich bald Auf der abſchüſſigen Stelle oberhalb des Bahnübergangs verlor der Kraftfahrer die Herrſchaft über ſein Fahrzeug. Er fuhr in voller Fahrt mit ſeinem Wagen die Bö⸗ ſchung hinunter über die Felder. Der Wa- gen überſchlug ſich hierbei mehrere Male, ſo daß der Mitfahrer aus dem Wagen geſchleu- dert und ſo ſchwer verletzt wurde, daß er auf der Stelle kot war. Der Kraftwagenführer, der in Haft kam, wurde nur leicht verletzt. der Wagen keilweiſe zertrümmert. Aus Heſſen und Naſſau * Bad Homburg, 25. Sept.(Kind vom Omnibus getötet.) Ein drei Jahre alter Junge, der ganz unvorhergeſehen plötzlich über die Straße lief, wurde im ſelben Augenblick von einem Wiesbadener Omnibus erfaßt und überfahren. Dabei erlitt das Kind ſo ſchwere Verletzungen, daß es kurz darauf verſtarb. Groß⸗Gerau, 25. Sept.(Mit dem Mo⸗ torrad in den Friſeurladen.) Ein Motorradfahrer aus Wiesbaden, der die Kurve am alten Rathaus zu weit ausfuhr, fuhr über den Bürgerſteig und in das Schau⸗ fenſter eines Friſeurgeſchäftes. Der Fahrer blieb eigenartigerweiſe unverletzt, während der . auf dem Soziusſitz Schnittwunden erlitt. Die große Siegesſerie Triumph demſcher Fahrkunſt und Werkmannsarbei: Mit dem„Großen Automobilpreis der Tſchechoſlowakei“ am kommenden Sonntag auf dem Maſaryk⸗Ring wird die europäiſche Rennzeit abgeſchloſſen. Ein Blick auf die Liſte der in dieſem Jahre ſtattgefundenen Tuben Rennen bringt einen beiſpielloſen riumph der deutſchen Induſtrie zutage! In den nach der internationalen Rennformel ausgeſchriebenen„Großen Preiſen“ des Jahres 1935 gab es nicht weniger als fünf deutſche Siege. Dieſe ſprechen nicht nur deutlich für die große Fahrkunſt unſerer Rennfahrer, ſon⸗ dern unterſtreichen auch die Qualität der deutſchen Werkmannsarbeit. Zählen wir zuerſt die Ergebniſſe der „Großen Preiſe“ auf, die nach der interna⸗ tionalen Rennformel ausgetragen wurden: Großer Preis von Frankreich, 23. Juni, 500 km: Sieger Caracciola auf Mercedes-Benz in 400:54,6(124,571 Stdkm), 2. von Brauchitſch auf Mercedes- Benz in 4:00:55,1, 3. Zehender auf Maſe⸗ rati eine Runde zurück. Großer Preis von Belgien, 14. Juli, 506,6 km: Sieger Caracciola auf Mercedes-Benz 3:12:31(157,5 Stdkm), 2. von Brauchitſch auf Mercedes-Benz 3:13:01, 3. Chiron auf Alfa Romeo eine halbe Runde zurück. Großer Preis von Deutſchland, 28. Juli, 501,820 km: Sieger Nuvolari auf Alfa Romeo 4:08:40,2(121,1 Stdkm), 2. Stuck auf Auto⸗-Union 4:10:18,8, 3. Carac⸗ ciola auf Mercedes-Benz 4:11:03. 2. Großer Preis der Schweiz, 25. Auguſt, 509,1 km: Sieger Caracciola auf Mercedes⸗Benz 3:31:12,2(144,772 Stoͤkm), 2. Fagioli auf Mercedes-Benz 3:31:48,1, 3. Roſemeyer auf Auto⸗Union 3:32:20. Großer Preis von Italien. 8. September, 504,087 km: Sieger Stuck auf Auto⸗Union 3:40:09(137,080 Stdkm), 2. Nuvolari auf Alfa Romeo 3:41:50, 3 Roſemeyer auf Auto-Union. Großer Preis von Spanien, 22. September, 519,450 km: Sieger Carac⸗ ciola auf Mercedes-Benz 3:09:59,4(164,3 Stdkm), 2. Fagioli auf Mercedes-Benz 3:10:42,4, 3. von Brauchitſch auf Mercedes- Benz 3:11:14, 2. Damit nicht genug. Es fehlen die Rennen, die nicht nach der internationalen Rennfor⸗ mel gefahren wurden. Auch in dieſen Prü⸗ fungen waren nur deutſche Wagen in Front zu finden: Großer Preis von Monaca: Sieger Fagioli auf Mercedes-Benz, Großer Preis von Tunis: Sieger Varzi auf Auto⸗ Union, Großer Preis von Tripolis: Sieger Caracciola gquf Mercedes-Benz, Avus⸗Ren⸗ nen: Sieger Fagioli auf Mercedes-Benz, Eifelrennen: Sieger Caracciola auf Merce⸗ des⸗Benz und Großer Preis von Barce— lona: Sieger Caracciola/ Fagioli auf Merce— des-Benz. der Kampf gegen die Schlankheit In England wird der Kampf gegen das„ſlimming“, das vorſätzliche Schlank⸗ werden, auf ganz breiter Front geführt. Nachdem vor etlichen Wochen kein geringe. rer als der Peinz von Wales ſchon gegen das„ſlimming“ gewettert hatte, wobei ſein Schwager, der Earl of Harewood. ihn bei anderer Gelegenheit lebhafteſt unterſtützte, hat ſich die Wiſſenſchaft mit wahrer Leiden⸗ ſchaft auf dieſes Thema geſtürzt; ſie ver ſäumt keinen Anlaß, die britiſche Fraue. welt auf die Gefahren von Schlankheits⸗ kuren aufmerkſam zu machen. Man führte ſogar den hohen Prozentſatz junger Mädchen an den Tuberkuloſen Englands auf das „ſlimmina“ zurück. Kinder auf's Land! Meldet der N S. V. Freiſtellen für Landaufenthalte. — Als letzte Inſtanz hat die Britiſh Medical Aſſociation jetzt zu dem Thema Stellung ge⸗ nommen, und zwar ſelbſtverſtändlich in dem gleichen Sinne, wie es bisher ſchon geſche⸗ hen iſt. Man will den Frauen vor allem ihre oft verſchrobenen Anſichten über die „Normalfigur“ ausreden und eine Koſt propagieren, die für den jeweiligen körper⸗ lichen Typus die geeignetſte iſt. Die Mode kommt jetzt auch all dieſen Beſtrebungen entgegen, denn wenn nicht alles täuſcht, iſt auch für die tonangebenden Schneider die Zeit der ganz Schlanken vorbei. Hoffent ich fallen die Frauen dann nicht ins Extreme und beginnen mit Kuren, die ſie mit Ge— walt fett machen. Sonntagsrückfahrkarten zum Badiſch⸗ Pfälziſchen Weinfeſt. Aus Anlaß des Wein⸗ feſtes in Mannheim geben die Bahnhöfe im Umkreis von 75 km um Mannheim über die Feſtſonntage ſowie vom Mittwoch, den. 2. Oktober, 12 Uhr bis Donnerstag, den 3. Oktober, 12 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rück⸗ fahrt) Sonntagsfahrkarten nach Mannheim Aus der Heimat Gedenktage 25. Sepfember 1555 Abſchluß des Augsburger friedens. 1858 Der Geograph Albrecht Penck in Leip⸗ zig geboren. 1915(bis 13. Oktober) Beginn der Schlacht bei La Baſſee und Arras. Prot. und kath.: Kleophas Sonnenaufg. 5.49 Sonnenunterg. 17.54 Mondaufg. 3.22 Mondunterg. 16.45. Reifende Früchte Ein paar ſonnige Tage liegen hinter uns. Nun aber jagen wieder Regenwolken über den Himmel, und der Wind zauſt die Bäume und Büſche. Ein Gutes hat die Schönwet⸗ terperiode doch gehabt, und die, wenn auch beſcheidenen Sonnenſtrahlen, die hin und wieder die himmliſche Regenwand durchbre⸗ chen, verſtärken den Eindruck: die Früch⸗ te des Herbſtes reifen! Aus dem grünen Blätterdach der Obſtbäume lugen rotbäckige Aepfel, und die Zweige des Birnbaumes im Garten hinter dem Haus beugen ſich unter der zentnerſchweren Laſt. Bums!— da hat der Wind ſchon wieder eine reife Frucht zur Erde geſchleudert. Heraus alſo mit Leiter und Korb! Was ſcha⸗ det's, daß die Zweige einem ins Geſicht ſchlagen und bald auf Stirn und Backen ſchwarze Streifen hervorzaubern, ſo daß man wie ein Häuptling der Sioux ausſieht. Auf ſchwankenden Aeſten klimmt man durch das Gewirr und holt die Ernte ein. Ein primitiver Flaſchenzug iſt ſchnell„kon⸗ ſtruiert“, und immer wieder wird Korb um Korb, bis an den Rand mit leuchtenden Früchten gefüllt, zur Erde gelaſſen, wo flei⸗ ßige Hände die Laſt in große Körbe legen. Zwiſchendurch findet auch manche Frucht gleich den Weg ihrer letzten Beſtimmung: an den Mundwinkeln rinnt der Saft her⸗ unter. So ſchmeckt es doch am beſten, wenn man ſelbſt erntet.— Jetzt hängen nur noch in der Krone des Baumes ein paar Früchte. Aber auch ſie werden heruntergeholt, bis nur noch die Blätter den einzigen Schmuck des ernteſchweren Baumes ſind. Reifende Früchte. Aepfel und Birnen und Pflaumen. Die frühen Sorten ernten wir in dieſen Tagen. Bald werden auch die an⸗ deren, die der letzten Reife entgegengehen, gepflückt werden. Da gibt es viel Arbeit. Vieles wird eingemacht, vieles wird auf dem Boden gelagert zur Nachreife, um an Religions⸗ Weihnachten unſere„Bunten Teller“ zu zie⸗ ren.— Gelbe Birnen, blaue Pflaumen und rotbäckige Aepfel: eine herrliche Farben⸗ ſymphonie des Herbſtes. Wirklich, der Herbſt iſt auch ſchön und hat ſeine Gaben, die wir nicht miſſen wollen. Und wer ſich abſolut nicht vom Sommer trennen kann, der nenne ihn„Spätſommer“, damit die Miesmacher und Griesgrame ausſterben und wir uns alle der herbſtlichen Schönheit freuen. Reifen iſt die ſchönſte Gabe des Le⸗ bens. Denken wir einmal darüber nach. Vielleicht dringt dann auch die beredte Sprache der Natur an unſer Herz mit ihrem verpflichtenden Ton. Oder lieben viele Menſchen den Herbſt nicht, weil dieſer Ton in der Verwirrung ihres Lebens einen har— ten Klang hat? Wir müſſen es wieder ler⸗ nen, die einfache Sprache des Lebens zu verſtehen, das auch im Werden und Verge— hen der Natur ſein Sprachrohr hat. ** Mitglieder des Heilpraktikerbundes keine Kurpfuſcher. Aus Anlaß eines Rechtsſtreites hat der Sachverſtändigenbeirat für Volksge⸗ ſundheit im Auftrage des Reichsärzteführers feſtgeſtellt, daß die Bezeichnung eines Heil⸗ praktikers als Kurpfuſcher durch einen Arzt dann nicht zuläſſig iſt, wenn dieſer Heilprak⸗ tiker dem Heilpraktikerbunde Deutſchlands an⸗ gehört und auch ſeitens der Bundesleitung des Heilpraktikerbundes als zuverläſſiger Heilbe⸗ handler anerkannt iſt. ———(ç—— Manche Dinge mögen Man lernt nie aus! 20 fd ffead. lich erſcheinen, trotzdem werden ſie faſt immer verkehrt gemacht. So hat man feſt⸗ geſtellt, daß ſich die meiſten Menſchen wohl morgens die Zähne putzen, aber nicht abends. Dabei ſind die Zähne doch gerade während der Nacht durch die Zerſetzung der Speiſe⸗ reſte am meiſten gefährdet. Wer alſo ſeine Zähne wirklich geſund erhalten will, pflegtſie jeden Abend mit Chlorodont. Dieſe Qualitäts⸗Zahnpaſte von Weltruf reinigt die Zähne vollkommen, ohne Gefahr für den kostbaren Zahnſchmelz. ee. ve m Danksagung ner für das zahlreiche Geleite zur Butſch und ſeinen Arbeitskameraden für die niederlegungen und die ehrenden Stiftern von heiligen Seelenmeſſen. Viernheim, den 23. September 1935 In tiefem Schmerze: Zurückgekehrt vom Grabe meines lieben Mannes, unſeres guten, ſtets treuſorgenden Vaters, Bruders, Schwagers, Onkels und Schwiegerſohnes, Herrn Kaspar Weinlein ſagen wir für die vielen wohltuenden Beweiſe herzlich⸗ ſter Anteilnahme bei unſerem ſchweren Verluſte, fer- f ö letzten Ruheſtätte u. die vielen Kranz⸗ u. Blumenſpenden innigſten Dank. Beſonders herzlichen Dank der hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, der Firma Renner und Nachruſe, ſowie den frau Natharina Weinlein gen. nonn nebst Kinder und Angehörigen e eee Aflnannnnnunmunmnmdnunmuunmnmmunmumm ſollen die Leute es er⸗ fahren, daß Sie etwas zu verkaufen haben. 2 Kranz- 6 Nichts leichter als das Einfach durch eine kleine Anzeige im Viernh. Anzeiger Aaldddtiaaddaaanmüdunnglnunnnnnunmmnuunnununmmun — 5 5 Wohnhaus mit Seitenbau und Stallung, in Viernheim preiswert zu verkaufen. Anzahlung Rm. 1000.— Angebote unter„Z. W. 200“ an den Verlag d. Zeitung. N Junge, ruhige Familie ſucht 1 Simmer und Küche zu mieten. Näheres im Verlag dieſer Zeitung. Tüchtig. Mädchen (24 Jahre alt) ſucht Stellung im Haushalt. Von wem, ſagt der Verlag. Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffent⸗ lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein⸗ fachſte, billigſte und beſte Weg⸗ N weiſer hierzu iſt das Geitungsinſerat! In Haus und Hof in Stadt und Land muß feiern noch ſo manche Hand. Hilf, daß auch ſie den Hammer ſchwingt, daß hell das Lied der Arbeit klingt! Dre Der deutſche Erntedanktag iſt ein Bekenntnis des deutſchen Bauern— tums zu ſeinen Pflichten gegen— über dem Volke! Lokales Viernheim, 25. Sept. Sinnſprüche „Freund in der Not“ will nicht viel heißen; Hilfreich möchte ſich mancher erweiſen. Aber die neidlos ein Glück dir gönnen, Die darfſt du wahrlich„Freunde“ nennen. Paul Heyſe. * Sammle dich zu jeglichen Geſchäfte, Nie zerſplitt're deine Kräfte! Teilnahmsvoll erſchließe Herz und Sinn, Daß du freundlich andern dich verbindeſt; Doch nur da gib ganz dich hin, Wo du ganz dich wiederfindeſt. Friedrich von Bodenſtedt. * * Die Beerdigung des auf ſo tra⸗ giſche Weiſe um's Leben gekommenen Kaſpar Weinlein fand geſtern nachmittag ſtatt. In überaus ſtattlicher Zahl nahmen die Anver— wandte, Freunde, Bekannte und die Nach⸗ barſchaft an der Beiſetzung teil. Am Grabe ſprach ein Vertreter der Firma Renner u. Butſch und lobte den Verblichenen als fleißigen und ſtrebſamen Mitarbeiter. Seine Arbeits- kameraden ſtellten ihm das Zeugnis eines treuen Kameraden aus. So ruht er denn aus vom harten Lebenskampf. In der Blüte ſeiner Jahre mußte er in die Ewigkeit gehen. Als Opfer ſeines Berufes, als Opfer der Arbeit wird ihm ein ſtetes Andenken bewahrt bleiben. Er ruhe in Frieden! Großbrand in Lampertheim. Heute Nacht brannte in Lampertheim die Möbelfabrik Luſt nieder. Der Feuerſchein leuchtete weit. Er wurde hier und ſogar an der Bergſtraße wahrgenommen. Die Mann⸗ heimer Feuerwehr wurde alarmiert und raſte gegen ½12 Uhr durch unſeren Ort, um über Hüttenfeld nach Lampertheim zu kommen. Dem Feuerſchein nach dürfte gewiß nicht mehr viel zu retten geweſen ſein. * Bunter Abend des Männer⸗ Geſang-Vereins 1846. Der Bunte Abend des Männer-⸗Geſang⸗Vereins findet am Samstag, den 12. Oktober 1935, abends 8½ Uhr im Saale des Gaſthauſes„Zum Rats⸗ keller“ ſtatt, und verſpricht auch in dieſem Jahre wieder eine recht gemütliche und ver⸗ gnügte Veranſtaltung zu werden, bei der es an Abwechſlung, Unterhaltung und Frohſinn nicht fehlen wird. Ja, es darf ſogar mit Be⸗ ſtimmtheit geſagt werden, daß der diesjährige Bunte Abend alle ſeine Vorgänger übertreffen wird. Der Männergeſangverein ladet daher ſeine aktiven, paſſiven und Ehrenmitglieder, ſowie Freunde die ſich noch der edlen Sanges⸗ kunſt zu widmen gedenken recht herzlichſt ein, ſich an den Darbietungen dieſes Abends, bei dem auch ein Tänzchen nicht fehlen wird, zu ergötzen. Wie ſoll geflaggt werden? Um vielfachen Anfragen zu entſprechen, machen wir unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß die Reichs- und Nationalflagge, das iſt die Hakenkreuzflagge, an den durch Reichsgeſetz feſtgelegten Staatsfeiertagen zu hiſſen iſt. Außerdem wird die Hakenkreuzflagge bei politiſchen Anläſſen, Feiern und Veran⸗ ſtaltungen der Partei und ihrer Gliederungen nach Maßgabe der örtlichen oder gebietlichen Hoheitsſtellen gezeigt. Hingegen iſt es nicht üblich, die Reichs- und Naionalflagge bei religiöſen und anderen unpolitiſchen ört⸗ lichen Veranſtaltungen zu hiſſen. In dieſen Fällen können Heimatflaggen, bezw. bei reli⸗ giöſen Feſten die kirchlichen Fahnen gezeigt werden. »Eine Religionsſtatiſtit. Eine eng⸗ liſche Korreſpondenz veröffentlicht die Zahl der Angehörigen der verſchiedenen auf der Erde verbreiteten Religionen. Die ungefähren Zahlen ſind: Proteſtanten 169 804 000, Ang⸗ likaner 37096 000, Katholiken römiſche 331500 000, orthodoxe 144 Mill., koptiſche 10 Mill., Chriſten im ganzen 692400 000, Juden 16 140000, Mohammedaner 209 Mill. Buddhiſten 150180000, Hindus 230150000, Konfuzianer, Taoiſten 350 600 000, Chin⸗ toiſten 25 000 000, Animiſten 136 650 000, verſchiedene andere 50 870 000, Nichtchriſten im ganzen 1 167 610 000. Gesetz zum Schutze des Einzelhandels ie Neuaufnahme von Waren anderer Branchen. hier: D Eine Anfrage der Induſtrie- und Han⸗ delskammer Berlin hat den Herrn Reichs⸗ und Preußiſchen Wirtſchaftsminiſter zu fol⸗ gender Stellungnahme zu der Frage der Neu— aufnahme von Waren anderer Branchen in einem Einzelhandelsgeſchäft veranlaßt, der grundſätzliche Bedeutung zukommt: „Die Neuaufnahme von Waren anderer Branchen in einem Einzelhandelgeſchäft iſt nach den Beſtimmungen des Einzelhandels⸗ ſchutzgeſetzes grundſätzlich ſtatthaft. Ich ver— weiſe inſoweit auf die Ihnen bekannten Er⸗ laſſe vom 16. Dezember 1933 und 24. Okt. 1934. Eine andere Beurteilung kann ſich allerdings dann ergeben, wenn in eine Ver⸗ kaufsſtelle neben den branchenmäßig ein⸗ ſchlägigen Waren auch Waren einer ganz an— deren Warengattung neu aufgenommen werden in einem Schirmgeſchäft werden Zi— garetten verkauft). In einem ſolchen Falle wird, wie der Reichsverband deutſcher Spe⸗ zialgeſchäfte zutreffend ausführt, die Erricht— ung einer beſonderen Verkaufsſtelle innerhalb der bereits vorhandenen angenommen werden können, da jeder innere Zuſammenhang zwi— ſchen dem Verkauf der verſchiedenen Waren⸗ gruppen fehlt“. („ B — dungen und duch uchtrt. die d 55 ere een fun Cab f) Jeder Deutſche iſt verpflichtet, dem Reichs⸗ luftſcutzbund als Mitglied anzugehören! Dienstag, den 1. Okt. Beginn eines Lehrganges in der Luftſchutzſchule. Kurfusgebühr 1.— RM. Frauen können an dieſem Kurſus teilnehmen. Anmeldung und Auskunft: Repsgaſſe 10(Geſchäftsſtelle) Aeichsluftſchugbund, Ortsgruppe Süd⸗ied Lolis zerſchlägt Baer Sieg des Negers inder vierten Runde! Ueber 80000 Zuſchauer wohnten dem Boxkampfe bei! Geſtern abend um 10 Uhr, nach unſerer Zeit heute vormittag 4 Uhr fand in Amerika, im Yanke-Stadion, der überall mit Spannung erwartete Boxkampf Louis Baer ſtatt. Der Negerboxer Louis hat gehalten, was man ſich von ihm verſprach.„Der braune Bomber“ ſchlug Baer buchſtäblich zuſammen. Bereits in der erſten Runde konnte man den Sieg Louis vorausſehen. In der 3. Runde mußte Baer zu Boden und nur der Gong rettete ihn. Doch bereits in der 4. Runde geſchah es. Mit einem linken Haken erwiſcht Louis den Exwelt⸗ meiſter am Kin. Baer mußte zu Boden und konnte ſich nicht mehr aufrichten. Knieend wurde er ausgezählt. So wurde Max Baer, der ſich durch Mätzchen bei den Kampfab⸗ ſchlüſſen und ſein Großmaul überall unbeliebt gemacht hatte, vernichtend geſchlagen und aus der Liſte der Weltmeiſterſchaftsanwärter ge— ſtrichen. Aus Baden Mosbach, 25. Sept.(Arbeiter⸗Wo he n⸗ ſtätten⸗Siedlung.) In einer Ratsher⸗ renſitzung gab der Bürgermeiſter u. a. be⸗ kannt, daß mit dem Bau einer Arbeiter⸗ Wohnſtättenſiedlung im Gewann„Bauern⸗ bronn“, für die in der letzten Ratsherrenſit⸗ zung die erforderlichen Grundſtückskäufe ge⸗ billigt wurden, im kommenden Frühjahr be⸗ gonnen werden ſoll. Träger der Siedlung iſt die Stadt Mosbach. Bis jetzt haben ſich 50 Bewerber gemeldet, wovon 29 den vor⸗ geſchriebenen Siedlungsbogen ausgefüllt ha⸗ ben. Die Auswahl der Siedler geſchieht durch das Gauheimſtättenamt. Die ganze Familie muß erbgeſund ſein. Es kommen nur Sied⸗ ler in Frage mit einem Höchſteinkommen von 200 Rm. monatlich. St. Leon, 25. Sept.(Schwerer Un⸗ glücksfall.) An der Ecke Hauptſtraße— Hintergaſſe ſtieß der Architekt Phil. Tropf von Rot bei einbrechender Dunkelheit mit einem Radfahrer zuſammen. und wurde durch den Anprall zu Boden geſchleudert. Mit einem dopppelten Schädelbruch wurde er in die Heidelberger Klinik eingeliefert. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht geklärt. Tauberbiſchofsheim, 25. Sept.(Todes- fall.) Der Rektor des Erzbiſchöflichen Gym⸗ naſialkonviktes Eduard Kempter iſt im 44. Lebens- und 16. Prieſterjahre unerwartet raſch verſchieden. Die Beiſetzung findet in der Hei⸗ mat Rot bei Sauldorf(Amt Meßkirch) am Mittwoch, den 25. September, vormittags 9 Uhr ſtatt. Der Verſtorbene war Kriegsteil⸗ nehmer von 1914 bis 1918 und Inhaber verſchiedener Auszeichnungen. Wieſental bei Philippsburg, 25. Sept. (Jagdgewehr in Kindeshand for- dert Todesopfer.) Der neunjährige Sohn des Jagdaufſehers Gottlieb Erbe ſpielte mit dem Jagdgewehr ſeines Vaters. Dabei löſte ſich ein Schuß und traf den elfjährigen Sohn des Bahnarbeiters Friedrich Wittmer ſo unglücklich, daß dieler auf der Stelle tot war. Das deutſche Bauerntum iſt der Lebensquell des deutſchen Vol— kes. Das iſt ſein Stolz, dem er auf dem Erntedanktag 1935 Ausdruck verleihen wird. PPP oc(/ e Bewerbung von Firmen um öffentliche Aufträge Durch eine Mitteilung an dieſer Stelle iſt vor kurzem daraufhingewieſen worden, daß für die Firmen, die ſich um öffentliche Auf⸗ träge bewerben wollen, die Rhein-Mainiſche Auftragsſtelle, Abteilung Heſſen, in Berlin zuſtändig iſt. Die Auftragsſtelle bittet nun⸗ mehr die Induſtrie- und Handelskammern, die Firmen daraufhinzuweiſen, daß ſie die Fragebogen, deren Ausfüllung von der Auf—⸗ tragsſtelle verlangt wird, nach Ausfüllung zu⸗ nächſt der zuſtändigen Induſtrie- und Handels⸗ kammer zur Nachprüfung und Beglaubigung der Richtigkeit der gemachten Angaben vor⸗ legen. Betreffend: Gewährung von Rezeß⸗Bauver⸗ gütungen. Bezugsberechtigte Ortsbürger und Orts— bürgerwitwen, welche Anſpruch auf Bau- und Reparaturholzvergütung haben, wollen ent⸗ ſprechende Anmeldung bis zum 1. Okt. 1935 auf dem Baubüro tätigen. Viernheim, den 24. Sept. 1935. Bürgermeiſterei Viernheim J. V. Schweigert Frblll. feuerwehr Viernheim Am Sonntag, den 29. Sept. 1935, vor⸗ mittags 6 Uhr, findet eine Uebung der Freiw. Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft ſtatt. Anzutreten haben auch die Spielleute, Muſik⸗ kapelle und die Altersklaſſe. Armbinden ſind anzulegen. Am Sonntag, den 29. Sept. 1935, nach⸗ mittags 2 Uhr findet die diesjährige Schluß⸗ übung ſtatt, mit Beſichtigung durch den Ver- treter des Kreisamts. Zu den angeführten Uebungen, ſowie zur Schlußprobe gibt es keine Entſchuldigungen. Wer fehlt, wird zur Beſtrafung gemeldet. Das Kommando. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. VIII. 35: 950. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig.