im llt l. el ch , von ler 0 en l her letzte ſch In J lte ker. Bad- war ſufen zun feuer ) ge⸗ piele diese ben llt eiſen Ber cn hay kt⸗ (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monat! Beilagen: 0 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Wochenende“, 80 4 95 a. M., zweimal jährlich den Sommer- und Winter- Fahrplan Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der e bei den Boten Weitverbreitete Tageszeſtung— nachrichten und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.—. Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 E Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., 5 4 10 570 Viernheimer Zeitung wöchentlich das„Illuſtrierte und den Mernheimer Anzeiger Giernheimer Bürger⸗Zig.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß. 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Auch die neuen Probleme um den Völkerbund. deſſen Anſehen durch ſein paſſives Verhalten einen 5 Stoß erlitten hat, gehören hier⸗ er. Wider Erwarten ha“ Italien aus den Genfer Beſchlüſſen nicht die wiederholt an⸗ 8 Konſequenz des Austritts aus em Völkerbund gezogen, ſondern ſchickt ſich zu Zweierverhandlungen mit England an. Der italieniſche Miniſter⸗ rat hat dabei ausdrücklich ſeine Entſchloſſen⸗ heit betont,„alles zu vermeiden, was den italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt auf ein wei⸗ teres Gebiet ausdehnen könnte.“ Man wird abzuwarten haben, welche Fol⸗ gerungen die italieniſche Regierung aus die⸗ ſer Ankündigung zieht, die ja ſich zum min⸗ deſten im Mittelmeer, wenn nicht auch in Oſtafrika und an der weſtägyptiſchen Grenze bemerkbar machen muß. Die neue Wen⸗ dung der Dinge bedeutet zugleich eine neue außenpolitiſche Niederlage Frank ⸗ reichs, das ſich gerade aus den entſchei⸗ denden Verhandlungen ausgeſchaltet ſieht. Es iſt begreiflich, wenn Miniſterpräſident Laval die ganze Situation höchſt ungemut⸗ lich iſt, da die letzten vier Genfer Wochen für die franzöſiſche Außenpolitik eine einzige Kette von außenpolitiſchen Mißerfolgen ge— bracht haben. Zn dieſem Zuſammenhang iſt auch die Antwort des engliſchen Außenminiſters Hoare auf den Schritt des franzöſiſchen Botſchafters in London von Intereſſe. Dieſe Antwort iſt jetzt in London veröffent⸗ licht worden. Sie beſteht aus einem Brief des engliſchen Außenminiſters Sir Samuel Hoare an den franzöſiſchen Botſchafter, der auf die Anfrage der franzöſiſchen Regierung Bezug nimmt, in Zuſammenhang mit dem italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt zu erfahren, in welchem Maße Frankreich in Hinkunft auf die ſofortige und effektive Anwendung aller Sühnemaßnahmen durch England rechnen könne, die Artikel 16 der Völker⸗ bundsſatzung für den Fall einer Verletzung der Völkerbundsſatzung und der Anwen⸗ dung von Gewalt in Europa vorſieht. Die franzöſiſche Anfrage bezog ſich insbeſondere auf die Möglichkeit, daß ein europäiſcher Staat, ſei es, daß er Mitglied des Völker⸗ bunds ſei oder nicht, in Europa zur Gewalt ſchreite. In ſeinem Brief verweiſt Sir Samuel Hoare auf ſeine Anſprache an die Völker⸗ bundsverſammlung, in der er betonte, daß die britiſche Regierung, ſoweit es in ihrer Macht ſtehe, alle Verpflichtungen der Völ⸗ kerbundsſatzung erfüllen werde, wobei er hervorgehoben hatte, daß dieſe Einſtellung dem dem britiſchen Natlonalcharakter inne— wohnenden Idealismus entſpreche. Hoare erinnert daran, daß er im Verlauf ſeiner Genfer Rede bereits die Behauptung zurück⸗ ewieſen habe, daß die Haltung der briti⸗— chen Regierung eine andere ſein könnte als die einer nie ſchwankenden Treue gegenüber dem Völkerbund. Dies entſpreche nicht nur einer Grundnote ihrer auswärtigen Politik, ſondern auch der öffentlichen Meinung Großbritanniens. Es bedeute ein vollkom⸗ menes Verkennen der Wahrheit und ein Mißverſtehen dieſer Politik, zu behaupten, daß ſie ſich aus irgendeinem Grunde kedig⸗ lich auf den italieniſch⸗abeſſiniſchen Streit⸗ fall beziehe. Das engliſche Volk habe ſeine Anhänglichkeit an die Grundſätze des Völ⸗ kerbundes als ſolche und nicht als eine be⸗ ſondere Auswirkung derſelben bewieſen. Jede andere Auslegung würde eine Unter⸗ ſchätzung der britiſchen Pflichttreue und eine Anzweiflung der britiſchen Aufrichtig⸗ keit bedeuten. 5 Hoare fährt dann wörtlich fort:„Ew. Ex⸗ zellenz werden bemerken, daß meine Rede ebenſo wie das vorliegende Schreiben von allen einen unprovozierten Angriff darſtel⸗ lenden Handlungen ſpricht. Jedes Wort in dieſem Satz hat ſeine volle Bedeutung. Es Der litauiſche Wahlbetru Beiſpielloſes Durcheinander bei den Memelwahlen— Das undurchführbare Wahlſuflem Trotz Terror und Schilanen halten die Memelländer an ihrem Deutschtum ſeſt Memel, 30. September. Die Wahlen im Memelgebiet wurden am Montag fortgeſetzt, ſoweit nicht in ganz klei ⸗ nen Bezirken bereits die letzten Wähler ihre Stimmen abgegeben halten. In der Stadt Memel ſelbſt herrrſchte auch am Montag von Anfang an in den Wahl⸗ lokalen ein erheblicher Andrang; insbeſon⸗ dere in den Arbeitervierteln war dieſer An⸗ drang groß. In Süderſpitze auf dem Nord⸗ zipfel der Kuriſchen Nehrung und dem Ort Dingken, den beiden kleinſten Wahlbezirken, wurde die Stimmabgabe bereits beendet, es wurde 100prozentig gewählt. Etwas be⸗ fremdend mutet es an, daß das Bündel mit den Wahlumſchlägen von Süderſpitze, das am Sonntag Landesdirektor Annſas entge⸗ gennahm, am Montag in dem vorgeſehenen Raum im Direktorium nicht aufzufinden war. Mit bewundernswerker Ruhe nahmen die Memelländer das langwierige Warten und alle Schikanen auf ſich. In vielen Fällen ſind Frauen ohnmächtig ge⸗ worden. Das Verhalten der litauiſchen Stimmbezirksvorſitzenden gegenüber den Wählern ließ ſehr viel zu wünſchen übrig. In einer Schule in Schmelz ſtanden etwa 300 Menſchen vor Beginn der Wahl war⸗ tend am Eingang, als plötzlich ſieben litaui⸗ ſche Schützen mit aufgepflanzten Baſoneklen verſuchten, ſich durch die Menge zu drängen. Sie ſchlugen mit den Kolben wild auf die Wartenden ein. Zwei von den Schlägen getroffene Frauen ſtürzten beſinnungslos zu Boden und waren nach Stunden noch nicht wieder zum Bewußtſein gelangt. Ueber Nacht in litauiſcher Haft. Am Montag wurden mehrere junge Leute, die man über Nacht eingeſperrt hatte, aus der Haft entlaſſen. Sie waren nur deshalb in Haft genommen worden, weil ſie Wahlhilfe beim Heranſchaffen von kran⸗ 5 und gebrechlichen Perſonen geleiſtet hat⸗ en. In dem Bezirk Jugnaten⸗Wiehſzen die Wahlen für ungültig erklärt und Neuwahlen auf den 6. Oktober anube⸗ raumt worden. In Jugnaten, einem Ort in dieſem Bezirk, hatten Bauern die Wahlusne zertrümmert und die Wahlzettel verſtreut. die Veſetzung des Memeler Magiſtrats Die gemeldete Beſetzung des Magiſtrats durch die litauiſche Staatsſchutzpolizei am Vorabend des Wahltages iſt darauf zurück⸗ zuführen, daß litauiſcherſeits vom Magiſtrat verlangt worden war, er ſolle für drei- bis vierhundert Perſonen, die in der Jeit vom 1. Sepkember bis 27. September eingebürgert worden waren, Stimmſcheine ausſtellen. Der Magiſtrat vertrat demgegenüber den Standpunkt, daß dieſe Perſonen die Voraus⸗ ſetzungen für die Einbürgerung nicht er⸗ füllten. Am Vorabend der Wahl beſetzte daraufhin Landesdirektor Anyſas zuſammen mit Landesrat Oſelies mit Hilfe der Politi⸗ ſind Weitere Verhandlungen Die engliſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit Condon, 30. September. Der Genfer Vertreter des„Mancheſter Guardian“ berichtet über wichtige Verhand- lungen, die aufgrund einer am vergangenen Dienstag erfolgten engliſchen Mitteilung an Frankreich zwiſchen der britiſchen und der franzöſiſchen Regierung im Gange ſeien. Wenn Frankreich dieſe Anfrage zuſtim⸗ mend beantworte, werde die britiſche Regie⸗ rung in der Unterſtützung Frankreichs wei⸗ tergehen, als dies in der britiſchen Antwort auf den franzöſiſchen Schritt vom 10. Sep⸗ tember erklärt werde. a Die britiſche Frage beziehe ſich auf die Haltung Frankreichs im Mittelmeer„unter gewiſſen Umſtänden“. Ein maßgebender Franzoſe habe dem Korreſpondenten erklärt, eine ablehnende franzöſiſche Antwort würde Selbſtmord ſein. Es handle ſich um das wichtigſte Ereignis in den engliſch⸗ franzöſiſchen Verhandlungen ſeil dem Kriege. Der Korreſpondent berichtet dann weiter, er habe aus ausgezeichneter Quelle erfahren, Laval habe noch einmal Sonderbürgſchaften für Oeſterreich und Memel erbeten. Außerdem wünſche der franzöſiſche Gene⸗ ralſtab eine Vereinbarung mit dem ber i⸗ tiſchen Generalſtab anſtelle der Verein⸗ barung mit dem italieniſchen Generalſtab über die franzöſiſch⸗italieniſche Grenze zu erhalten, da die franzöſiſch⸗italieniſche Ver⸗ einbarung ohne Zweifel geopfert werden müſſe. r— 7§7ö9g auf Grund von Artikel 16 der Völkerbunds⸗ ſatzung, das im Falle ſeiner poſitiven, einen unprovozierten Angriff darſtellenden Hand⸗ lung geeignet wäre, nicht angewandt wer⸗ den kann im Falle eines lediglich negativen Handelns in Geſtalt der Nichterfüllung der Beſtimmungen eines Vertrages.“ In ſeinem Schreiben betont Sir Samuel Hoare dann weiter, daß es bei Beweishand⸗ lungen Abſtufungen der Schuld und Abſtu⸗ fungen des Angriffs gebe. Je nach der Ei⸗ genart des betreffenden Falles könnten da⸗ her die auf Grund von Artikel 16 zu er⸗ greifenden Maßnahmen verſchiedener Na⸗ kur ſein. Dieſe Unterſcheidungen habe die franzöſiſche Regierung bereits anerkannt. Dementſprechend müſſe daran erinnert werden, daß Elaſtizität in Bezug auf Ver⸗ tragsverpflichtungen ein Teil der Sicherheit ſei. Jedes Völkerbundsmitglied müſſe aner⸗ kennen, was ja auch aus den Satzungen hervorgehe, daß die Welt nicht auf einem Fleck ſtehen bleibe. Dem Einwand, daß die dargelegte Unter⸗ ſtützung der Grundſätze des Vö'kerbunds, die hiermit erneut beſtätigt werde, nur der daß ein Vorgehen iſt zugleich augenfällig, Politik der zurzeit am Ruder befindlichen britiſchen Regierung entſpreche, begegne der Staatsſekretär mit dem Hinweis, daß die von ihm in Genf geſprochenen Worte die überwältigende Unterſtützung und Zu⸗ ſtimmung Großbritanniens gefunden haben. Die öffentliche Meinung habe klar erwieſen, daß ſie nicht durch ein ſchwankendes Gefühl geleitet werde, ſondern daß ſie um einen Grundſatz internationaler Handlungsweiſe beſorgt ſei. An dieſem Grundſatz werde ſie feſthalten, ſolange der Völkerbund eine handlungsfähige Körperſchaft bleibt. Der Brief Sir Samuel Hoares an den franzöſiſchen Botſchafter ſchließt mit den Worten:„Aber dieſer Glaube und dieſe Handlung müſſen, wie die Sicherheit, allum⸗ faſſend(kollektiv) ſein. Dieſer Punkt iſt ſo entſcheidend, daß ich abſchließend noch ein⸗ mal meine Worte in Genf zitieren möchte: „Wenn es im Intereſſe des Friedens mög⸗ lich iſt, die Gefahren auf ſich zu nehmen, müſſen ſie von allen auf ſich genommen werden.“ Solange der Völkerbund durch ſein eigenes Beiſpiel erhält, meine Regierung und meine Nation voll für ſeine Grundſätze in werden ihrem geſamten Um⸗ fange einſtehen.“. ſchen Polizei den Magiſtrat, enthob den Wahlbüroleiter Buttkus ſeines Amtes und erklärte ihn für verhaftet. Oſelies wies ein Schreiben des Direktoriums vor, wonach er zum Kommiſſar für die Er⸗ ledigung der Wahlgeſchäfte beſtellt worden ſei. Alsdann ſtellte er die erwähnten drei⸗ bis vierhundert Stimmſcheine aus, auf Grund deren die betreffenden Perſonen un⸗ behindert an der Wahl teilnehmen können. Memelländiſcher Einſpruch Telegramm an die Signakarmächle. Königsberg, 30. September. Wie aus Genf gemeldet wird, hal der Vertreter der Mehrheit der memelländiſchen Bevölkerung, Schulrat Meyer, an die Ab- ordnungen der Anterzeichnermächle des Me- melabkommens in Genf kelegraphiert, daß der bisherige Verlauf der Wahl im memel⸗ gebiet ergeben hat, daß verſchiedeue wichkige Beſtimmungen des Wahlgeſetzes ſich als un- durchführbar erwieſen haben. Die ordnungsmäßige Durchführung Wahl ſei überdies durch die Fälſchung der Stimmzettelblocks, die von der einſeitig zuſammengeſetzten Wahlkreiskommiſſion ausgegeben worden ſeien, ſowie durch verſchiedene Terrormaßnahmen und Schikanen der Wähler ſeitens der litauiſchen Polizei und einzelner Stimmbezirksvorſitzender ge⸗ fährdet. Es wird die Sicherſtellung einer verfaſſungsmäßigen Wahl verlangt. 2 2 66 „Vorſätzlich kompliziert Ausländiſche Urteile über die Wahlproteſte. London, 30. September. Die engliſche Preſſe bringt anſchauliche Darſtellungen von dem völligen Verſagen der litauiſchen Behörden bei der Organiſa⸗ tion des Wahlgeſchäfts und von der dadurch verurſachten ungeheuerlichen Verwirrung. Der Sonderkorreſpondent der„Times“ ſucht die Litauer gegen den Vorwurf in Schutz zu nehmen, daß ſie die allgemeine Verwirrung vorſätzlich angerichtet hätten. Er meint, ſie hätten nur die Schwierigkeiten eines uner- probten Wahlſyſtems unterſchätzt. CCCEFFCCC C TT0T0bbbbbbTbTTb— Nationalſozialismus lehrte uns er⸗ kennen, daß ein Volk ohne geſunden Bau⸗ ernſtand ein ſterbendes Volk iſt. Der Ernte⸗ danktag 1935 wird das Treuebekennknis der Stadt zum Land ſein. „Daily Expreß“ dagegen ſagk: 5 Sy- ſtem der Stimmabgabe iſt von den litaui- der 3 n ſchen Behörden, die ein Rückzugsgefecht kämpfen, um dieſe deutſche Stadt unter fremder Herrſchaft zu halten. vorſätzlich kompliziert worden.“ In dem Bericht des Korreſpondenten der „Morning Poſt“ in Memel wird geſagt: Die deutſchen Landwirte, Fiſcher und Ladenve⸗ ſitzer von Memel verhalten ſich ruhig, um der Welt zu zeigen, daß ſie nach 17 jähriger Trennung vom Deutſchen Reich noch immer nicht wünſchen, die litauiſche Sprache zu ſprechen, litauiſche Gebräuche anzunehmen oder ihre Kinder in litauiſche Schulen zu ſenden. 5 5. 1 Wie aus Mailand gemeldet wird, ſtel⸗ len auch„Corriere della Sera“ und die Tu⸗ riner„Stampa“ ſeſt, daß die Abſtimmung im Memelgebiet ſehr langſam, ſchwierig und unzuverläſſig vor ſich ging, da 301 das von der ftownoer Regierung aus⸗ gedachte Wahlſyſtem, f das wirklich einzigartig in der Welt daſtehe, eine große Verwirrung zur Folge gehabt habe. Der Wähler habe nicht wie ſonſt in der Welt einen Stimmzettel bekommen, ſon⸗ ſich] dern ein wahrhaftes Buch von 187 Seiten. Auch„Gazetta del Popolo“ weiſt darauf hin, daß die langſame Durchführung der Wahl eine Folge der ſonderbaren und um⸗ ſtändlichen Wahlmethode geweſen ſei. —.— preußtſchen Wehrmachr und ihren Elnrſch⸗ 3 il e dehr db ir ann, de de beuſterung„taug- ich vefundene und der belgiſchen Regierung— N e nder el en tungen einen 1 3. 5 5 Dienſtpflichtige des Jahrgangs 1914(lin Oſt⸗ e— an er a tung befinden ſich der eichskriegsminiſter preußen auch 1910), die am 1. November[ Kohlenausfuhr na elgien u N a Ein weiterer Schritt zum Ausgleich der Ja Generaloberſt bon Blom berg und der 2 3 Geſtellungsbefehl noch einen worden Die Vereinbarung iſ am 1. Okto- u ine malen. Hberbefehlohaber des Heeres General der Erſatreſerve⸗l-Schein erhalten haben, ſind ber in Kraft getreten und gilt bis zum 31. 05 Berlin, 30. September. Artillerie Freiherr von Fritſch. verpflichtet, ſich umgehend bei ihrem zuſtän⸗ März 1936. Sie enthält im weſentlichen 15 Staatsſekretär Reinhardt hatte be⸗ Der Führer und Reichskanzler wurde bei digen Wehrbezirkskommando ſchriftlich oder die 2 dene 2 ſie bereits im letz-. reits in ſeiner Rede auf dem Kongreß des einem Eintreffen in Landsberg(Oſtpreu- perfönlich zu melden. ten Winter be anden hat. N Reichsparteitages in Nürnberg eine Verord- ßen) von dem kommandierenden General. 10 hilfen 1 5 e gerade des 1. Armeekorps und unt de im Der Marſeiller ˖.. en an kinderreiche Familien ing dat.] Wehrkreis 1 Generalleutnant von Brau⸗ 5 8 iſt A 8 1 chitſch und dem Oberpräſidenten und Gau⸗ Königsmord⸗Prozeß Letzte Nacht ch en 1 geſehblatt erſchienen. de beſagt, daß au leiter Erich Koch empfangen und begrüßt. 1 15 ——— die 70 NN 3 21 Der Führer wohnte zunächſt einer Sieben Angeklagte.— 160 Zeugen. Abeſſiniens Mobiliſierung 15 andsdarlehen zur Verfügung ſtehen, mii! f 1 N Wirkung ab 1. Oktober 1935 auch einmalige Jelddienſtübung Paris. 1. Oktober. In Erwartung der italieniſchen Offenſiwe. 5 Kinderbeihilfen an kinderreſche Familien ge. des Infanterieregiments Königsberg ſüdlich] Nachdem der Kaſſationshof den Juſtän⸗ Addis Abeba. 1. Oktober. 1 5 währt werden können. Bezüglich der Landsberg bei. Er begab ſich ſodann nach digkeitseinwand der drei als Mittäter des Die Bekanntgabe der vom Kaiſer bereits i 1 Durchführungsbeſtimmungen, Beendigung der Uebung gegen Mittag im Mordes 2 17. 3 von Jugoſlawien unterzeichneten allgemeinen Mobilmachung 0 die am Montag erſchienen, teilt Staatsſekre.] Kraftwagen zum Truppenübungsplatz mid iter. dem damaligen französischen Außen. wird davon abhängig gemacht, wie der Völ⸗ b tär Reinhardt in einem Sonderlehrgang[ Stablack, wo er an dem Scharfſchießen eines miniſter Louis Barthon verhafteten Kroaten kerbund auf das Telegramm des Negus vom 1 für Redner der NSDAP folgendes Bataillons teilnahm. abgewieſen hat, wird der Prozeß gegen die Sonntag keagieren wird. In Sentralabeſ⸗ ol „ n e 8 le beudigten 2 5 alen dur ſinien schreitet die Teilmobiliſierung fort. f 8 3 dderhandlung kommen. von den ſieben an Aehnliche Meldungen laufen aus den Grenz⸗ a Es kann im gegenwärtigen Rahmen der Der ungarische Veſuch(der Tat Beteiligten iſt der erſte der Mörder* g 0 4 zur Verfügung ſtehenden Mittel zunüchſt ee. Belitſchlo. der wenige Sekunden nach dem 5 8 un ö ſelbſtverſtändlich nur an die Kinder⸗ 9 der Mee Anſchiag oon Polizeibeamten niedergeſchoſ⸗ Die Stimmung iſt aufs äußerſte ange; 1 reich ſten und bei dieſen an die Bedürf⸗ 2 8.* a ſen wurde. dreſ andere ſind Kroaten, die ſpannt. 1. tig ſten gedacht werden. Eine Familie iſt Berlin, 30. September. ſich in Marſeille in Haft befinden. 9 Eingeweihte Kreiſe behaupten, daß die all. 25 8 kinderreich, a Miniſterpräſident Gömbös ſtattete dem der Chauffeur Pospichii der Bauer Raikſch gemeine Mobilmachung noch im Laufe die⸗ 1 wenn ſie vier oder mehr zum elterlichen Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter— 16 3 1—* 595 85 ſer a f 7 97 6 4 05 An- Haushalt gehörige Kinder, die das 16. Le⸗ inen lä Beſuch ab. An en ſich außerhal r ra zen Gren. zeichen für einen ür die nächſte oche ge⸗ 0 ncht 4. haben, umfaßt. Und der ee men, der Nuß rden Len. und war der Student Ewaternit und planten italieniſchen Angriff häufen. 1 eine Familie iſt ind Vevollmächtigte Botſchafter des Deut⸗ 22 3 befindet d e celagale Der Völferbund ſoll dem Kaiſer bereits f bedürftig, ſchen Reiches, von Ribbentrop, in 5 nen 5 15 8 ſnitgeteilt haben, daß er unter den von Abeſ⸗ 5— 5 2 1 K Sm:: s Stabes 831 rden ſind, un der Vie hefindl 0 8 2 2 9 fache nech benen bgege gear ker. Seeler des dier e Sees ber dan ler, Heute) der, d dong be algen woech ang mcs a 5 17 N 0 3 f em Zeugen vernommen und die 355 5. kommens⸗- und Vermögensverhältniſſen nicht Mittags beſuchte Miniſterpräſident Göm⸗ Dienſte eines e häufig in An⸗ nie dieſe zur Landesver— 5 in der Lage iſt, die Gegenſtände, die zu an⸗ bös den Beauftragten Reichswirtſchaftsmi⸗ ſpruch genommen werden müſſen, ind zwei teidigung notwen ia ſei 0 gemeſſener Einrichtung des Haushaltes er- niſter Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht. Verhandlungskage vorgeſehen. 8 1 1 5— 9 ee 95 er Anſchließend ſtattete er 1 Dr.— Trans portauto verunglückt 1 affen. ie Gewährung von Kinderbel⸗[ Goe b b els einen längeren Beſuch ab a N hilfe. Im Hauſe des Reichsminiſters des Aus Mord im D-Zug Von einem Fernlaſtzug gerammt. 1 l ſetzt außerdem voraus: 2 wärtigen, Freiherrn von Neu ra th, Wien. 1. Oktober. Karlsruhe, 30. September. in 1. daß die Eltern Reichsbürger im Sinne fand zu Ehren des ungariſchen Gaſtes Zwiſchen den Stationen Admont und Auf der neuen Landſtraßze zwiſchen Sin⸗ net des Reichsbürgergeſetzes vom 15. Seplem⸗ ein Frühſtück Frauenberg im Ennstal wurde auf dem gen bei Durlach und Wilferdingen ſtieß ein 11 ber 1935 ſind, 2. daß Vorleben und Leu⸗ a 5 5 Bahnkörper eine weibliche Leiche aufgefun.] Jernlaſtzug mit einem Laſtauto zuſammen, 1 mund der Eltern einwandfrei ſind. 3. daß statt. an dem der ungariſche Miniſterpräſi⸗ J den. Die Gendarmerie ſuchte die ganze auf dem ſich 8 Nolſtandsarbeiler befanden.. Eltern und Kinder frei von vererblichen gei⸗] dent mit den Herren ſeiner Begleitung und J Strecke ab und fand ſechs Kilometer von der Die Leute wurden herausgeſchleudert; zwei i 2 ſtigen oder körperlichen Gebrechen ſind.] der Königlich ungariſche Geſchäftsträger Leiche entfernt die Schuhe der Toten. Man] blieben tol am Platze, fünf weitere Arbeiter 0 Den Eltern und Kindern ſtehen Stiefeltern[von Bobrit teilnahmen. Von deutſcher Seite vermutet, daß ſie ein Opfer eines Raubmor⸗ wurden ſchwer verletzt. der Fernlaſtzug 5 und Stiefkinder gleich. waren zugegen Miniſterpräſident Göring des im D⸗Zug Bukareſt Paris wurde. fuhr davon.* Die Kinderbeihilfe beträgt, wenn die Vor⸗ und Frau Göring, Reichsbankpräſident Dr.] Auf Grund des Reiſepaſſes in der Hand. Die fünf Schwerverletzten, die— wie auch 1 ausſetzungen für die Gewährung gegeben Hchacht und Frau Schacht, Staatsſekretar taſche konnte die Tote als die 50 Jahre alte die beiden Toſen— aus Eiſental bei Bühl 1 ſind, Meißner und eine Reihe e ee e Frau Maris Farcaſanu, Leiterin der Kunſt. ſtammen, wurden in das Pforzheimer Kran— N a bis zu 100 Rm für jedes Kind, das das des Auswärtigen Amtes und der Reichsbe⸗ dewergeſchnle in Bukareſt, feſtgeſtellt wer. kenhaus gebracht. Der Chauffeur iſt leichter 8 16. Lebensjahr noch nicht vollendel hal. hörden. en. Die Fahrkarte und Barmittel fehlten verletzt Es handelt ſich um tee de 0 Gehören beiſpielsweiſe zu einer bedürftigen 0 7 ter, die bei einer Firma aus Bühlertal be⸗ fir kinderreichen Familie fünf Kinder unter 16 f ſchäftigt waren und jeweils am Samstag⸗ bet Jahren 15 995 Kinder über 16 Jahren, ſo Einberufung zum Wehrdienſt A 1 d N dich abend nach Hauſe fuhren, um Montagmor⸗ In kann eine einmalige Kinderbeihilſe im Be. Geſtellungsbefehle abwarten. Uslands⸗ un 1 gens wieder zur Arbeitsſtelle zurückzukeh⸗ N trage bis zu 500 RM gewährt wrden. Der Die Rekruteneinſtellungen ins Heer und Die Rote Einheitsfront in Frankreich. ren. 5. Woche über in Erſin⸗ 5 e ß 5 der Kinderbeihilfe, die einer Familie ge⸗ gen oder am 1. November ſtatt. Di mer für einen verſtorbenen radikalſozialiſtiſchen 30 währt werden kann, iſt 1000 Rt. el 1 10 7 1 70 3 f Abgeordneten in Pithiviers wurde im zweiten 1 von — 3. 5 0 0. 9 2 3 3 2 3* 8 e J B Ende September oder Anfang pegel N ö„Bettlerin verpumpt 90 gen Gemeindebehörde zu ſtellen. i zwar mit Anterſtützung der Kommuniſten, die 7 501 Die Aus zahlung lc, beſurdenen Pentatech im erſten Wahlgang 1800 Stimmen für den Millionen Gt Sdenſ becken ſchcalt des nangamtes in] diesem Jahr nach nich al eingeſtelt wer. eee n Re, wenn, 3 5 1 Bedarfsdeckungsſcheinen Dieſe werden in den. da bereits eine große Anzahl Freiwil⸗ er Kommuniſt trat für den zweiten ahl⸗ ukareſt, 1. ober. 7 am N Stücken von 10 und 50 RM ausgegeben. Die liger aufgenommen ware ift. 61 3 e zu Gunſten des Radikal⸗ In Rumänien werden zurzeit ſogenannte f Bedarfsdeckungsſcheine IJ. kFaugliche Dienſtpflichtige, die in dieſem fozia e 5 5 berbihun gen e e! berechtigen zum Erwerb von Möbein. Haus- Jahr nicht einberufen werden, erhalten den Die polniſch⸗tſchechiſche Spannung. men. Dieſe eberprüfungen erfolgen der ⸗. gerät und Wäſche in Verkaufsſtellen, die zur Erſatzreſervesl-Schein. Sie können. ſofern In einer Reihe polniſcher Städte fanden[art, daß Finanzbeamte von Haus zu Haus 610 5 5 ſchei.] ſie bei der Muſterung tauglich! und II be⸗ een f gehen, um einen Eindruck darüber zu ge⸗ Entgegennahme von Bedarfsdeckungsſchei 9 9 roße Maſſenkundgebungen gegen die Unter⸗ 5 ö l 1. 1 n inden ſind. fäl ˖ gro allen kundgebungen gegen! winnen, ob die Steuererklärungen auch im⸗ nen bereit und zugelaſſen ſind. funden ind, in Ausnahmefällen noch im drückungsmaßnahmen ſtatt, denen die polniſche ö 1 Im Reichsgebiet leben gegenwärtig rund letzten Bierkelſahr 1035 als Nacherſatz zur Minderheit in der Tſchechoſlowakei ausgeſegt] kürzliche Wahrheit entsprechen So kam denn in 92 n 45. 5. l 5 kürzlich der Finanzbeamte Varna aus Te⸗ 5 760 000 Familien mit vier oder mehr Kin- Deckung von Ausfällen herangezogen wer iſt. Die Proteſtverſammlungen fanden nicht 5 15 37 a N rl 10 ter 16 Jah d 329 000 Familien] den. Im allgemeinen wird ihre Einſtellung u in der Nähe de eee meſchberg in das Dörfchen Sanmarti⸗ 5. en unter ahren und 324 ami im Oktober 1936 erfo gen. nur in der Nähe der tſchechiſchen rende, wie nul. Schon hatte der Finanzbeamte die 1 mit fünf und mehr Kindern unter 16 Jah- Sowohl Freiwillige als auch„tauglich“ in Teſchen, Bielitz, Chorzow uſw., ſondern meiſten Bewohner des kleinen Ortes aufge⸗ fan ren und etwa 200 000 Familien mit ſechs Befundene(Siehe Entſcheid auf dem Muſte- Tauch an verſchiedenen Orten des Kohlenreviers ſucht, als er ſchließlich am Rande des Dorfes 4 und mehr Kindern unter 16 Jahren. Sollte 06 von Dombrowa und in Bial ſtok ſtatt. In die Zahl der Anträge i zuagsausweis 1935) erhalten erſt durch 85. zur Dorfarmen“. . ge ſehr groß werden, ſo N verſchiedeenn Entſchließungen heißt es, man i 8 f 5 wird nicht allen Anträgen ſofort und kem Sen 2 S 25 konne die„barbariſche Behandlung der Polen der Bettlerin Regina Weiß kam. Erſt kürz⸗ einzelnen Antrag nicht reſtlos entſprochen 1 cheines endgültig l 15 Rin der Tſchechoſlowakei“ nicht mehr länger dul⸗ ö lich hatte ſich dieſe Frau auf dem Finanz⸗ f werden können. ſcheid. ob ihre Heranziehung zum dien 1805 amt einen ſogenannten Armutsſchein geholt.— Bei der Juteilun in der aktiven Wehrmacht im Jahre 1935 5 Varna bemerkte nun, als er das Häuschen i eee ee erfolgt. Vor der voreiligen Löſung eines be⸗ 55 der Alten betrat ſich eine j Frai 0 5 5 n rat, daß ſich eine junge Frau werden die Größe der Kinderzahl und der ſtehenden Arbeitsverhälkniſſes oder derglei⸗ Deulſch⸗belgiſche Kohlen vereinbarung. 1 N f 5 5 05 Ice 8 l mit einem kleinen Käſtchen unter dem 1 Bie Beihilfe wrd j e Dal. hn ang des Geſlellunasbe⸗ f Berlin. 1. Oktober Zwiſchen der deutſchen Arm en. Die Beihilfe wird jedoch in jedem Ball fehle wird deshalb aq e mar n. 1. Okt Iw der 1 2 i 5 i auffallend ſchnell auf dem Hauſe entfernte n,— en ee e lege nachbeantragt werden. Es wird angenom⸗ 5 a e. 5 1 Weib, 81 7 enn das für eine alte Truhe geweſen ſei. men, Die alte Bettlerin erklärte, daß dieſe Truhe jener Frau gehöre, die eben das Haus ver⸗ laſſen habe. Der Steuerbeamte Varna un— terſuchte nun das ganze Haus, fand aber nichts was hätte beſteuert werden können. ie Hausſuchung verlief ergebnislos. Da erinnerte ſich Varna wieder jenes ge⸗ heimnisvollen Kächſtens, und mik Anter⸗ ſtützung einiger Gendarmen begann er da— nach zu forſchen. Endlich entdeckte er in— einem heuſchober des Nachbarhofes nicht nur ein, ſondern ſogar zwei ſolcher Kaſſel⸗ ken. Er beſchlagnahmte ſie und brachte ſie auf das Finanzamt, wo ſie geöffnet wurden. Zum allgemeinen Erſtaunen ſtellte ſich her- aus, daß die„arme“ Frau Weiß in den Kaſſetten 25 Wechſelprotkeſte für das Gericht, 19 Geſuche um Liquidierung landwirtſchaft⸗ licher Schulden, 16 im Grundbuch eingekta⸗ gene Verträge, 2 Obligationen, 4 Ouiffan⸗ gen und 3s Beſtätigungen aufbewahrt hatte. Die Papiere wurden natürlich ſofort unter- ſucht, wobei ſich herausſtellte, daß die„Bett. lerin“ nicht weniger als zwei Millionen Lei zu hohen Zinſen an verſchiedene Perſonen ausgeliehen hatte. bis Weihnchtken 1935 ö rund 50 000 Kinderbeihilfen zu burchſchnitt-⸗ lich 400 RM für die einzelne kinderreiche, bedürftige Familie gewährt und damit rund 300 000 Kinder unter 16 Jahren bedacht werden. Weiterhin werden laufend 6000 bis 10 000 Kinderbeihilfen monatlich zu durchſchnittlich 400 RM gewährt werden können. Die Gewährung von Kinderbeihilfen iſt ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Her⸗ ſtellung eines Ausgleichs der Familien— ö laſten. 1 Hindenburgs Nuheſtätte er Führer und Keichskanzler unkerweg⸗ zur Ueberführungsfeier. ktönigsberg, 1. Oktober. Bekanntlich findet am Mittwoch, den 2. Oktober, dem Geburtstage Hindenburgs, die feierliche Ueberführung der Leiche des ver⸗ ewigten Generalfeldmarſchalls und Reichs⸗ präſidenten in die Gruft des Tannenberg⸗ Nationaldenkmals ſtatt. Der Führer und 9 2 Die Unterſuchung, ob Regina Weiß noch f 355 5 i 2 mehr Geld beſitzt, iſt eingeleitet worden. Je⸗ Reichskanzler hat ſich bereits nach Oſtpreu⸗ f denfalls S Dorf- f ßen. 1 Zum Erntedankfeſt auf dem Bückeber g. arme“ zu zahlen haben wird, trotz Armuts- zur Teilnahme an dieſer Feier f Auf dem Bückeberg werden die letzten Vorbereitungen für das Erntedankfeſt am 6. zeugnis und„Vermögensloſigkeit“ nicht ge⸗ beaeben. Er ſtattete am Montaa der oſt- Oktober getroffen. Im Hintergrunde die Thingſtätte. Weltbild(M) rade knapp ausfallen. — keitz er⸗ in⸗ ein i er 0 c bl U er 5 e 0 k l — 2 In kurzen Worten Der Führer und Reichskanzler hat ſich zur Feier der Ueberführung der Leiche des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg in die Gruft im Tannenberg-Nationaldenkmal nach Oſtpreußen begeben. Der ungariſche Miniſterpräſident ſtattete dem Stelloertreten des Führers, dem Bot⸗ ſchafter von Ribbentrop, dem Reichsbank⸗ präſidenten Dr. Schacht und dem Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels Beſuche ab und nahm an einem Frühſtück im Hauſe des Reichs- außenminiſters teil. Das litauiſche Wahlſyſtem hat ſich auch im weiteren Verfolg der Memelwahlen als undurchführbar erwieſen; trotz vieler Ter⸗ rorakte der Litauer zeigen die Memeldeut⸗ ſchen eine vorbildliche Diſziplin. Die italieniſche Preſſe glaubt, in den abeſſiniſchen Vorbereitungen bereits die vollzogene Erklärung der allgemeinen Mo- bilmachung ſehen zu können. Die türkiſchen Blätter ſprechen ſich gegen jede Einmiſchung der Türkei in den Memel⸗ konflikt aus. In Nordweſtindien haben die britiſchen Truppen bei einer Strafexpedition gegen aufſtändiſche Stämme eine Schlappe erlitten. Abſchluß der Memelwahlen Noch Hunderte ſtanden vor den Wahl- lokalen. Memel, 1. Oktober. Die Memelwahl iſt beendet. Die Wahl⸗ lokale in Memel wurden zwar um 18 Uhr geſchloſſen, ſedoch war die Jahl der noch in den Vorräumen und auf der Straße War⸗ tenden ſo groß, daß der Vorſitzende der Wahlkreiskommiſſion anordnen mußte, die Vorräume und die Höfe als mit zum Wahl- lokal gehörig zu betrachten und alle dort be⸗ findlichen Perſonen abzuferkigen. In einzel- nen Wahllokalen belief ſich die Zahl der noch Wartenden nach Hunderken. Auf der Kuriſchen Nehrung, alſo in Orten, wo die Zahl der Wähler nur klein iſt, iſt die Wahlbeteiligung außerordentlich ſtark. Sie beträgt in den einzelnen Wahlbezirken 96 bis 100 v H. In Memel ſelbſt iſt die Wahlbeteiligung ebenfalls groß. Weitere Wahlſchiebungen Immer neue Klagen gehen in Memel ein über die Wahlbeeinfluſſung durch litauiſche Wahlhelfer, die in einer Unzahl von Fällen für die memelländiſchen Wähler, die ſie zu betreuen hatten, falſche Zettel in den Umſchlag geſteckt haben ſollen. Ein von den Litauern vorübergehend feſt⸗ genommener Vertrauensmann der Einheits · liſte, der über Sonnig in das Zuchthaus von Baſohren gebracht worden war, hat dort von ſeinem Zellenfenſter aus beobachten kön⸗ nen, wie am Wahltag Leiterwagen über Leiterwagen mit einigen hundert Menſchen von Citauiſch⸗Crottingen zur Wahl über die Grenze gefahren wurden. Die Geſpannführer der Leiterwagen ſollen litauiſche Polizelbe⸗ amte geweſen ſein. Falſche Vermutungen Gömbös über ſeinen Beſuch in Deutſchland. Budapeſt, 1. Oktober. Miniſterpräſident Gömbös gab dem Ber— liner Vertreter des„Az Eſt“-Konzerns eine Erklärung über ſeinen Berliner Beſuch ab. in der er zunächſt auf den herzlichen Emp⸗ fang hinweiſt. der ib, horeitet morden ſei. ———— Ein veſonderes Erleontis ſei für ihn das Zuſammentreffen mit dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler geweſen. In Erinnerung an ſeinen Berliner Beſuch vor zwei Jahren könne er nur ſagen, er freue ſich, Adolf Hitler ſchon damals geſehen und kennen gelernt zu haben. Die Vermutungen, die in einer gewiſſen Preſſe an ſeine Berliner Reiſe geknüpft würden, ſeien nicht weiter ernſt zu nehmen und ſeien bewußt böswillig ausgeſtreut worden. Ein Berliner Blatt habe bereits treffend feſtgeſtellt, daß Auslandsreiſen der Miniſter der Kleinen Entente ſtets als durch⸗ aus natürlich angeſehen würden, ſedoch über eine Reiſe eines Staatsmannes der im Welt⸗ krieg unterlegenen Staaten ſofort Alarm ge⸗ ſchlagen würde. Es ſei allgemein bekannt, daß ein europäi⸗ ſcher Außenminiſter ſozuſagen das ganze Jahr im Ausland verbringe. Dies werde durchaus als natürlich betrachtet. Als nicht natürlich gelte es jedoch, wenn der ungari⸗ ſche Miniſterpräſident auf Einladung des preußiſchen Miniſterpräſidenten in Romin⸗ ten jage oder in Berlin Veſuche mache. Miniſterpräſident Gömbös erklärte zum Schluß der Unterredung:„In Wirklichkeit aber kann nichts natürlicher ſein als meine Deutſchlandreiſe, weil die Freundſchaft zwi⸗ ſchen Ungarn und Deutſchland nicht heuti- gen Dakums iſt.“ Marschieren die Italiener? Franzöſiſche Voraſichtsmaßnahmen London, 1. Oktober. „Evening Standard“ meldet am Montag⸗ abend: Es wird berichtet, daß italieniſche Trup⸗ pen 32 Kilometer über die proviſoriſche abeſ⸗ ſiniſche Grenze in der Nähe von Franzö⸗ ſiſch-Somaliland vorgerückt ſeien. Die ita⸗ lieniſchen Truppen hälten das Dreieck zwi- ſchen dem Gebirge und Franzöſiſch⸗Somali⸗ land beſetzt. Aufgrund der Berichte über den italieni⸗ ſchen Vormarſch habe der Befehlshaber der franzöſeſchen Truppen in Dſchibuti ſofort Sachverſtändige ausgeſandt, um die Grenze auf einer Strecke von 40 Kilometern mit Pfählen zu markieten. Als weitere Vor⸗ ſichtsmaßnahmen ſeien 50 franzöſiſche Flugzeuge zu einem 24ſtündigen Erkun⸗ dungsflug aufgeſtiegen. Es werde vermutet, daß das Ziel des italieniſchen Vorgehens die Stadt Duanle ſei, die etwa 16 Kilome⸗ ter von der Grenze von Franzöſiſch⸗-Soma⸗ liland entfernt liegt. die Entſendung neutraler Beobachter Erhebliche Schwierigkeiten. Genf, 1. Oktober. Die Frage der Entſendung neutraler Be⸗ obachter in das italieniſch-abeſſiniſche Grenz⸗ gebiet iſt von den dazu beſtimmten Sachver⸗ ſtändigen des Völkerbundsrats am Montag geprüft worden. Es ollen ſich dabei erheb⸗ liche ſachliche Schwierigkeiten er⸗ geben haben. Man nimmt an, daß die Frage erſt am Donnerstag beim Wiederzuſammen— tritt des 13er-Ausſchuſſes ſpruchreif ſein wird. Elend der Somwietbauern Alles läßt ſich nicht verheimlichen. Moskau, 1. Oktober. Die Sowjetbehörden haben im Gebiet Tſchernigow den Vorſitzenden eines Dorf— rates, Samſonenko, verhaftet. Es wurde feſtgeſtellt, daß dieſer Dorfgewaltige die in die Kollektive gepreßten Bauern auf das ge— meinſte mißhandeite Dle Bauern wurden von ihm geſchlagen, ihrer Lebensmittelvor— räte und 5 der letzten Habe beraubt. Dieſer Mißbrauch der amtlichen Befugniſſe geſchah offen unter den Augen der Sowjer— teſtele vor Burg kam der Sonderzug aur der abſchüſſigen Strecke ins Rutſchen und fuhr auf einen Vorzug auf. Während der Jührer und der Schaffner mit leichteren Verletzungen davonkamen, wurde ein Fahr ⸗ gaſt ſo unglücklich in die Trümmerteile der kontrollſtellen der Gebletsverwaltung. Da- ſtark beſchädigten Vorderplattform einge mit bewahrheiten ſich die ſeit einiger Zeit, klemmt, daß er kurz darauf ſtarb. Ein an⸗ auch ins Ausland dringenden Nachrichten[derer Jahrgaſt erlitt einen Armbruch. über eine. während acht weitere Perſonen durch Glas- menſchenunwürdige Fronarbeit ſplitter Verletzungen meiſt leichterer Art der Bauern in den ſowfetruſſiſchen Kollek⸗ davontrugen. tivwirtſchaſten. Das Verfahren gegen Sam— 3 und. Mitſchuldige ſoll nun als großer Schauprozeß aufgezogen 1 a werden. Damit ändert ſich freilich nichts Exploſion in Chicago Grundſätzliches, denn das Grundübel liegt Acht Todesopfer. nun einmal im ganzen Syſtem. Schwierige Strafexpedition Engliſche Schlappe in Indien. London, 1. Oktober. Bei der ſeit etwa 14 Tagen andauernden britiſchen Strafexpedition gegen aufſtän⸗ diſche Stämme an der Nordweſtgrenze In⸗ Chicago, 1. Oktober. Im Erdgeſchoß einer dreiſtöckigen Miets⸗ kaſerne ereignete ſich eine Exploſion, die die Umgebung weithin erſchütterte und im gan⸗ zen Stadtgebiet zu hören war. Das ganze Gebäude war in wenigen se⸗ kunden in Flammen gehüllt. Acht Men. ſchen, darunter vier Kinder einer Familie, verbrannten. Acht weitere Perſonen, die diens haben die britiſchen Truppen eine aus den Jenſtern ſprangen, wurden ver. ernſte Schlappe davongetragen. Eine eng- letzt. Die Arſache des Exploſionsunglücks iſt liſche Abteilung geriet in der Nähe des nubekannt. Nahakki⸗Paſſes im Mohmand⸗-⸗Gebiet in einen Hinterhalt. Sie hatte dabei an Toten und Verwundeten 130 Ausfälle. U. a. ſind zwei britiſche Offi⸗ ziere gefallen. Insgeſamt ſind 15 000 engliſche Soldaten an den Operationen beteiligt, die mit Flug⸗ zeugen, Kavallerie, Tanks, Infanterie und Artillerie durchgeführt werden. die Ehen mit Nichtariern Die vor dem 17. September geſchloſſenen Ehen nicht berührt. Berlin, 1. Okt. In Zuſammenhang mit dem in Nürnberg vom Reichstag beſchloſſe⸗ nen Geſetz zum Schutze des deutſchen Bluts und der deutſchen Ehre vom 15. September 1935, das Miſchehen zwiſchen Juden und Staatsangehörigen deutſchen und artver⸗ wandten Bluts verbietet, iſt auch die Vermu⸗ tung ausgeſprochen worden, daß auch be⸗ reits beſtehende Miſchehen durch das Geſetz erfaßt werden. Dieſe Annahme iſt unzutreffend: der Be⸗ ſtand ſolcher Miſchehen, ſoweit ſie vor dem 17. September, dem Tag des Inkrafttretens des Geſetzes, geſchloſſen ſind, wird durch das Geſetz nicht berührt. den Rivalen erſtochen Mord oder Notwehrakt. Davos, 1. Oktober. Auf der Promenade in Davos wurde der 46 jährige Erich Höl⸗ ken aus Wuppertal von dem 37 ſährigen Walter Böthke aus Hannover durch ſechs Dolchſtiche getötet. Böthke, der ſeit kurzer Zeit in einem Da⸗ voſer Sanatorium als Volontärarzt tätig iſt, behauptet, der Getötete ſei unberechtigter⸗ weite auf ihn eiferſüchtig geweſen und habe ſich auf ihn geſtürzt, als er ihm auf der Straße begegnete. Er, Böthke, habe ſich in Notwehr befunden, als er den Angriff Höl⸗ kens mit dem Stilett abwehrte. Straßenbahnunglück Köln. 1. Oktober. die Chorgemeinſchaft Solingen, die auf Schloß Burg ſingen ſollte, benutzte für die Jahrt dorthin einen Son⸗ derſtraßenbahnzug. Unweit der lekten Hal- Der deutſche Gegenbeſuth Telegramm an den Führer und Reichs ⸗ kanzler. Berlin, 1. Oktober. Der Führer der Abordnung der Orts⸗ gruppe Brighton des engliſchen Froatkämp⸗ ferverbandes„Britiſh Legion“ hat aus Münſter in Weſtfalen an den deutſchen e folgendes Telegramm gerich— tet: „Tief beeindruckt von der freundlichen Aufnahme, welche die erſte Abordnung alter Soldaten einer Ortsgruppe der Br itiſchen Legion in Deutſchland findet, bitten wir ehrerbietig den Führer und das deutſche Volk, unſere aufrichtige Wertſchätzung und Dankbarkeit für die große Freundlichkeit entgegenzunehmen, die wir herzlich erwi⸗ dern. Hauptmann Me. Cake. Führer der Abordnung der Ortsgruppe Brighton der Britiſh Legion.“ Deutſche Tagesſchau Ihrer Aemter enthoben. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat am Mon⸗ tag die beiden Direktoren Holzmann und Haſ⸗ ſelbach der Reichsſtelle für Tiere und tie⸗ riſche Erzeugniſſe(Fleiſchverſorgung) mit ſo⸗ fortiger Wirkung ihrer Aemter enthoben. Die Branntweinmonopol⸗Einnahmen. Durch ein Reichsgeſetz zur Aenderung des Geſetzes über das Branntweinmonopol wer⸗ den dem Reich ſeine Einnahmen aus dem Branntweinmonopol in ſchnellerer Form zu⸗ geführt als bisher. Der Reichsanteil je Hekto⸗ liter Weingeiſt, der bisher 250 Rm. betrug. wird mit Wirkung ab 1. Oktober 1935 auf 275 Rm. heraufgeſetzt. Die Neuregelung be⸗ deutet aber keine Aenderung der Verkaufs- preiſe. Bisher nämlich erhielt das Reich die jetzt hektoliterweiſe mehr zu zahlenden Beträge aus dem Ueberſchuß der Monopolverwaltung erſt am Jahresſchluß. zu ſtreuen und nicht zuzugeben, daß ſie irgendwie Schulden bin ſchließlich kein Hexenmeiſter. Es 1 heißt, dahinter⸗ 14 Als ich Eva ſagte, daß wir der Einladung Lord Brendfords nicht folgen könnten, erklärte ſie, dann würde ſie eben die Aufforderung allein annehmen. Ich wollte den Konflikt nicht auf die Spitze treiben, indem ich ein ſtrikttes Verbot ausſprach. Ich wollte erſt die ganze Stimmung zwiſchen Eva und mir wieder friedlicher werden laſſen, um dann noch einmal auf die Einladung Lord Brendfords zurückzukommen. Um Eva zu verſöhnen, wollte ich ihr irgendeine Freude machen. So kam ich auf den Gedanken, ihr ein ſchönes Schmuckſtück zu beſtellen. Sie klagte immer darüber, daß ſie noch nicht im Beſitz von wirklich wertvallem Schmuck wäre und ſich mit aller⸗ dings ſehr guten franzöſiſchen Imitationen behelfen müßte.“ a „Aha“, ſagte Mac Lean,„da gingen Sie zu einem Juwelier und beſtellten ein echtes Schmuckſtück?“ „Ich wollte es beſtellen, und zwar einen Armreif. Ich nahm dazu als Modell einen imitierten Armreif. Können Sie ſich aber mein Entſetzen vorſtellen, als mir der Juwelier nach einer kurzen Prüfung erklärte...“ 01 „Daß der Armreif echt wäre? Das meinten Sie doch?“ Friedrich Borgloh ſah Mac Lean faſſungslos an: „Woher wiſſen Sie das?“ Mae Lean lächelte: „Das iſt nicht ſchwierig. Bisher iſt mir zwar nur der umgekehrte Fall bekannt, daß nämlich leichtſinnige junge Frauen echte Schmuckſtücke verkauften und ſich Imitationen machen ließen, um den Ebemännern Sand in die Augen hätten. Aber bei Gott und den Frauen iſt kein Ding un⸗ möglich. Warum ſollte nicht einmal eine elegante junge Frau ihrem Manne von Imitationen erzählen, wenn ſie in Wahrheit echten Schmuck beſitzt?“ „Aber warum um Gottes willen hätte Eva das tun ſollen, frage ich Sie, Mac Lean? Sie hätte ſich doch auch echten Schmuck kaufen können. Ich hätte doch nicht mit einem Wort dagegengeredet. Freilich“, fuhr Borgloh fort und ſtutzte,„Eva hat ja bis zu ihrer Volljährigkeit nicht das alleinige Verfügungsrecht über ihr Vermögen.“ „Da ſehen Sie alſo, daß es doch nicht ſo leicht für Ihre Frau geweſen wäre, ſich koſtbaren Schmuck zu kaufen. Und da Sie, lieber Borgloh, ein ſehr beſcheidener und bedachter Mann ſind, mußte Ihre Frau vielleicht fürchten, daß Sie ihr ihre Wünſche nach Luxusſchmuck nicht erfüllen würden. Was war einfacher, als auf dieſe Weiſe, wie Frau Eva es getan, den Ehemann dazu zu bringen, ihr echten Schmuck zu kaufen.“ „Das wäre alſo die Löſung des Rätſels“, ſagte Friedrich Borgloh nachdenklich.„Na, da haben Sie es wieder einmal getroffen, Mac Lean. Natürlich, das iſt ja eine ganz einleuchtende Erklärung. Eine kleine Un⸗ wahrhaftigkeit. Aber die will ich Eva nicht einmal zu ſehr anrechnen.“ Er ſah förmlich erleichtert aus. Mac Lean legte die Hand auf den Arm Vorglohs: „Lieber Borgloh, ich würde Sie ja bei Ihrem Glauben laſſen. Aber ich darf es nicht. Die Erklärung, die ich Ihnen gab, hätte gelten mögen, hätte es ſich in Ihrer Darſtellung um nichts anderes gehandelt als eben nur um dieſe kleine Frauenliſt. Aber da Sie mir erzählen, Frau Eva wäre auch ſonſt in allen Dingen ſo verändert, kann ich mich bei dieſer Löſung nicht beruhigen. Da muß noch etwas anderes dahinterſtecken.“ „Aber was, Mac Lean? Sagen Sie es mir doch.“ Friedrich Borglohs Geſicht ſah wieder verſtört aus. Mac Lean lächelte etwas wehmütig. 5 Das iſt nicht einfach zu ſagen, lieber Borgloh. Ich den. kommen!“ „Aber wie?“ „Ja, darüber denke ich im Augenblick nach. Laſſen Sie mir ein wenig Zeit!“ Die beiden Männer ſchwiegen. Mac Lean hatte die Augen geſchloſſen. Er rauchte heftig wie immer, wenn er ſeine Gedanken auf irgendein Ziel konzentrierte. Friedrich Borgloh ſah erregt auf das verſchloſſene Geſicht Mac Leans. Woran dachte Mae Lean? Was ſah er vor ſich, jetzt, da er mit geſchloſſenen Augen offenbar die Umwelt vergeſſen zu haben ſchien. Ein eiſerner Zug von Ent⸗ ſchloſſenheit lag um den bartloſen Mund des Detektivs, gab dem ganzen Kopf etwas Unerbittliches. Jetzt öffnete Mac Lean die Augen: „Sie werden unter irgendeinem Vorwand verreiſen, Borgloh.“ „Verreiſen? Ich? Warum?“ „Sie müſſen mich nicht fragen, Borgloh. Ich kann Ihnen doch noch nichts ſagen. Ich ſelbſt habe noch keinen durchdachten Plan. Nur die Anfänge ſind mir klar. Aber Sie wiſſen, ich pflege über die Dinge nicht zu ſprechen, ehe ſie nicht irgendwelche Ausſicht auf Erfolg haben. Alſo bitte, befolgen Sie meinen Rat. Verreiſen Sie! Geben Sie irgendeinen Grund an. Irgendeine Zuſammenkunft mit einem auswärtigen wiſſenſchaftlichen Mitarbeiter! So etwas läßt ſich doch leicht finden. Ihre Adreſſe darf nur mir bekannt ſein. In vier bis fünf Tagen längſtens werde ich Ihnen Nachricht geben, daß Sie zurückkommen können.“ „Aber bedenken Sie, Mac Lean, in welch furchtbarer Unruhe ich ſein werde. Was glauben Sie? Was be⸗ fürchten Sie? Laſſen Sie mich nicht ſo vollſtändig im Dunkeln tappen.“ Mac Lean ſah Borgloh ernſt und herzlich an: „Was ich befürchte? Das eine zunächſt, daß Ihre Frau durch irgendwelche Einflüſſe zum Schlechten verändert wurde. Und dieſe Einflüſſe muß ich kennenlernen.“ „Vielleicht ſind daran die Verwandten ſchuld, die 7(Fortſetzung folgt.) EIN* HelrEgER dan 10 von halben Dingen, wiſſen wurde, wie er in ſeinem elegante bahnhofs verſchwand.“ „Das iſt alles?“ es, Miß Belltown zog ihren Perlmutterknopf hervor: „Das iſt der Knopf zu dem gewiſſen weißen Anzug...“ Intereſſiert griff der Detektiv danach und nickte an— erkennend: „Sehr gut, meine Dame! Alle Achtung! Daran da ich gar nicht! Kann von Nutzen ſein!“ „Alſo doch!“ war die trockene Feſtſtellung. „Verſtehen Sie mich recht, Mylady! Ich bin weit ent— fernt davon, Frauenarbeit niedriger einzuſchätzen als meine eigene. Aber ich kann nicht ſozuſ ziehen. Ich danke Ihnen, daß Sie mir vielleicht wertvolle Winke zugetragen— gewiß... Dennoch möchte ich nun⸗ mehr meine Kreiſe allein ziehen.“ „In Gnaden entlaſſen— meinen Sie ſo? Aber Sie werden mir doch erlauben, nunmehr meine Kreiſe zu ziehen? Oder haben Sie ein Detektivmonopol für Nord— amerika und die übrigen Weltgegenden?“ „Mylady ſind beleidigt?!“ „Beluſtigt, wollen Sie ſagen!“ „Sie machen ſich luſtig über mich. Und das der Ordnung. Nachrichten werde ich geben. Wohin, bitte?“ „Ich fahre nach Neuyork...“ „Sie auch?“ Nedding war mißvergnügt. nämlich auch dahin.“ „Ich glaube nicht, daß man ſich in N „Kompliment?“ „Das will doch ſagen, daß ich es ebenſo ſchlau anfange wie Sie, wenn ich die gleichen Wege gehe— nicht?“ Nedding wußte Beſcheid, mit wem er es Beresford Vater war in der Londoner Cit nummer. Seine Tochter ſpielte in der G führende Rolle, und da ſie ohne Mutter ausging, die Geſellſchafterin verſchmähte, ſo galt ſie für extrav ſelbſt in einer Zeit, die mit den alten Moden und lieferungen gebrochen hat. Wenn er ſie aber ſo betr wie ſie in ihrem knappen Reiſekoſtüm vor ihm ſta ein wenig ſpöttiſch und auch ein wenig ſpitzbübiſch da ging dem alten Menſchenkenner das Herz auf. Schließ⸗ lich war man ſechzig Jahre alt und Junggeſelle aus Ueber⸗ zeugung— aber man war immerhin ein Nachfahr Adams — nicht wahr? „Alſo, ich will Ihnen etwas ſagen, Miſter Nedding: Nehmen Sie an, ich bleibe hier. Abgemacht?“ Nedding, der es verſäumte, dabei in die luſtig tanzen⸗ den Augen zu ſchauen, ging glatt in die Falle. „Abgemacht!“ rief er erfreut. Und die beiden trennten ſich nun. * 9* Tory Beresford ging in ihr Hotel, packte einen kleinen Koffer mit einigen nötigen Dingen, ließ ihr übriges Ge⸗ päck zurück und nahm ſich eine Taxe, die ſie zum Haupt⸗ bahnhof brachte. Zehntes Kapitel. Viktoria Belltown mietet ein Zimmer. Als an einem nebligen Morgen ein junges in der Penſion der Miſſis Golwin erſchien Zimmer verlangte, da muſterte ſie dieſe würdige Dame ſehr eingehend von Kopf bis Fuß. Das Ergebnis dieſer Muſterung war, daß ſie ſich nicht auskannte. Dienſt der Fremdenbeherbergung ergraut. Sie beſaß die Praxis ihres Gewerbes in außerordentlichem Maße, und hatte Röntgenaugen, wenn es galt, jemanden durch die Taſche hindurch auf ſeine Barſchaft Bei dieſem jungen Mädchen aber verſagte ihr Spür⸗ finn. Kleidung war durchaus ladylike und keine K ware. War, wenn nicht alles trog, ſogar engliſcher Provenienz. Schuhe, Handſchuhe und Reiſetaſche ebenſo. Aber es wor eben dieſe Reiſetaſche, die wieder ſtutzig machen mußte. Sie war ſehr flach und ſehr klein. Was konnte ſchon darin ſein? Nachtzeug und vielleicht nebſt uſe. Mehr ſicherlich nicht. Und es war ſchwer, das Richtige zu treffen. Man tounte ſie nicht fragen, ob je Geld haze. Nein, das konnte Golwin war im etwas Wäſche eine oder die andere Bl eu dul ven UG r N Lo WIITS DOOR FE. i Urheberrechtsschutz: Fünk Türme-Verlag, H Nachdruck verboten. „Erfahren“— ſehr widerwillig bequemte ſich der Mann zu berichten verfahren? Ich ſpreche nicht gern Sie! Aber ſo viel kann ich nun ſchon ſagen, daß die andern Jungens, wollte ſagen, die andern jungen Herren, ſchon alle zur Stelle ſind. Weiter, daß ſie von Jonny Brown nichts wiſſen. dieſer an jenem Abend, den ſie mit ‚Start' plan- und ziellos umherlief, daß er gegen Morgen geſehen n, weißen Anzug bei einem Zuſammenſtoß zweier Laſtautos Rettungsdienſt tat, indem er die herumkollernden Krautköpfe ſammelte und verladen half. Daß er dann, die Hände in den Hoſen⸗ taſchen, weiterlief und in der Richtung des Rangier⸗ Dazu war ein Etwas an ihr, das zur ſich alſo zur Diplomatie und „das billigſte im Es gab genug arme Dinger, ahlen konnten. mahnte. Sarah entſchloß en neuen Gaſt in ein Kämmerchen Hauſe, ohne Licht und Luft. die auch das nicht be Das junge Mädchen drehte ſich nach der V um und meinte ruhig: „Wo iſt die Ausgangstür?“ gangstür?“ „Ich glaube, die Adreſſe, gelautet haben— es war v penſion die Rede...“ Die Frau zuckte zuſammen, wie von e hieb getroffen. Das war ihre alle Inhaberin einer fe „Verzeihen Sie, Mi anlegen. Ich bin wi Sie, ich will Sie ſprach no Weiter, daß die ich erhielt, muß doch anders on einer vornehmen Familien⸗ inem Peitſchen⸗ rſchwächſte Seite, für die inen Fremdenpenſion zu gelten. 5, ich dachte, Sie wollten nicht viel e eine Mutter für meine Gäſte. Wiſſen Sie nicht zu großen Aus ch eine ganze Weile fort 1 voraus und öffnete zwei, drei Türen tte, wählen Sie— ich ha frei, von der einfachſten bis beſetzt haben. Das war zur Hälfte wahr. ſie wollte ſicher gehe gaben verführen.“ ind eilte geſchäftig ie in leere Zimmer be jede Art Stuben Ich könnte alle hr wähleriſch, wiſſen Sie?“ Sie war ſehr wähleriſch, denn n, und das konnte ihr niemand übel— Die Fremde hatte auch Einſe ſie eine Anzahl dieſer leere ſie ſich für das hübſcheſte, m Balkon und einem eigene nannte den P führten.„Bi zur feinſten. Aber ich bin ſe hen, und nachdem n Zimmer angeſehen, entſchied it freier Ausſicht, einem kleinen Sarah Golwin he der Gaſt danach ädchen ihr Täſchchen und agen zweiſpännig n Baderaum. reis für eine Woche, noch e Gelaſſen öffnete das M entnahm dieſem einen Geldſchein. „Hier! Behalten Sie ſie zerſtreut. gekniet vor dieſer Fr hohen Preis bemängelte ihrer Stuben erhalten. „Darf ich um Bei mir herrſcht große wiſſen Sie...“, knickſte ſie devot. „Ich heiße Viktori keine kommen. Ihnen ſagen. länger werde i Das war bündi der ſchlechterdings von ihren Mietern erlebt. nebſt vielen anderen Eigen den Reſt auf Verrechnung!“ ſprach ſſis Golwin hätte ſich faſt nieder— die mit keinem Wort den „den ſie noch nie zuvor für eine Ihren Namen bitten, Miß? Falls 2 Ordnung in derlei— a Belltown. Briefe werden Wenn ich etwas benötige, Und je weniger ich ge ch bei Ihnen bleiben.“ g geſprochen und mit ein alles hinter ſich lie euyork unbedingt in die Arme laufen muß, wenn man nicht will...“ „Wenn man aber in ein und derſelben Sache arbeitet, kann es geſchehen, daß man ſich entgegenarbeitet.“ „Danke für das Kompliment, Miſter Nedding.“ werde ich es ſtört werde, deſto lem Hochmut, 5, was Sarah bisher Aber ſolch ein Geldſchein hat ſchaften auch beſchwichtigende anderen Geſichtsausdruck, andere äußere haben als dieſer junge Mann, trotz allem, was für ſein unnennbares Elend geſprochen. zu tun hatte. y eine Haupt⸗ eſellſchaft eine Seither waren me ſich nichts ereignet. jeden Morgen aufs n ſpruchslos und faſt u dieſer Miß Belltown ſtoß an dem dünnen Tee, dem trock ranzigen Butter, wenn ſie einmal Zumeiſt aber bezahlte ſie ihre Mah auswärts. Was ſie trieb, das hä gern gewußt, konnte aber nichts Aber als die Woche herum war, Aufenthalt, und es war alles Bis dann eines Miß Belltown plötzl hrere Tage vergangen, und es Miſſis Golwin eue wegen ihres Gaſtes. R nſichtbar, das war es, ſagen konnte. beglückwünſchte ſich was man von Niemals nahm ſie An— enen Schinken und der zu Hauſe frühſtückte. lzeiten und aß dennoch tte Sarah für ihr Leben in Erfahrung bringen. verlängerte ſie ihren Tages der Zwiſchenfall eintrat, daß ich mit einem jungen, anſcheinend rrn erſchien und für dieſen ein ſchön In Sachen der Moral hlte aber jemand ohne Gegend, wo ſich die ja dann konnte der ſich iſt im Bilde, was ſich ziemlich ſtreng in Wimperzucken große Füchſe gute Nacht ſchon einiges er⸗ dann am anderen Belltown wußte es nicht. galt ihre erſte Frage olwin platzte faſt vor ehaglich erzählte— ſei, ſchon am frühen verſchmähte, für eine die eine Nacht beglich. tach der Wirkung ihrer Rede. echnung. Miß Belltown blieb Wortreich begann Sarah Golwin u dem Fremden zu ſprechen. Miß Ende der Erzählung nicht ab. Mit die etwas ſeltſam Zwingendes h Golwin, die ſich nicht leicht ver⸗ en Redeſtrom gleichſam auf— und Hotelpreiſe i ſagten— dann, lauben. Und ma Morgen ereignete. Denn als ſie am Mittag heimt hrem Gaſt. Und Sarah G ei, als ſie breit und b erſtens, daß der Herr weggegangen Morgen, und zweitens, daß er es Woche zu zahlen, ſondern nur Und ſie ſpähte ſcharf aus Aber ſie kam nicht auf ihre R gelaſſen, wie immer. über ihre Eindrücke vo Belltown wartete das einer Handbewegung, hatte, ſelbſt für Sara blüffen ließ, hielt ſie d der verſiegte. „Ich wünſche die Rechnung, Sie können über Ihr Zimmer w Der Frau blieb der Mund bu „Sie wollen von hier fort? nommen. Freilich kam abzog. Aber dieſen ei rupfen ließ, den hätte zu behalten gewünſcht. Ihre Frage blieb unbeantwortet, ädchen war ſchon hinter der Tür vers zu taxieren.. außerdem eine Taxe.— ieder verfügen.“ chſtäblich offen. ſie ganz be⸗ da er wieder nd ausgiebig alle Ewigkeit für jeden Gaſt ein Tag, nen, der ſich ſo willig u Sarah Golwin bis in denn das junge chwunden. Blieb ſekundenlang ſtehen und blickte ins Leere. Dann gab ſie ſich Haltung, und mit ein paar Handgriffen waren ihre wenigen Habſeligkeiten wieder in dem kleinen Handkoffer verſtaut. Nicht einmal einen Blick in den gegenüberliegen— den Spiegel gönnte ſich Miß Belltown und wußte es daher auch nicht, wie blaß ſie plötzlich war, wie eigentümlich ſchmerzlich es um ihren Mund zuckte, daß ſie genau ſo aus⸗ ſah, wie jemand, der im nächſten Augenblick ſeine Tränen nicht mehr würde zurückhalten können... Warum bloß? Was war denn geſchehen? Sie hatte einen Menſchen, der vor Hunger ohnmächtig geworden, wieder auf die Beine geholfen, und der— der war eben wieder gegangen. Ganz in der Ordnung. Und zeugte von Feinfühligteit. Er ſchämte ſich, ihr nochmals unter die Augen zu treten, ſo mochte es wohl ſein. Und dennoch... War er ſo feinfühlig, dann mußte er auch ein Wort finden, ehe er ging. Konnte ein ſo flüchtiges Erlebnis ſo tief gehen? Ehe ſich das Mädchen Rechenſchaft von ihren Gefühlen geben konnte, klopfte es, und Sarah Golwin trat ein, mit der Miene einer Tragödin und einem umfangreichen Zettel in der Hand. Sie hatte in aller Eile ein Regiſter aufgeſtellt, danach zu urteilen Miß Belltown eine mittlere Menagerie hungriger Raubtiere mit ſich führen konnte, ſo viel Poſten für gelieferte Eßwaren tummelten ſich da. Aber ihr ab⸗ ziehender Gaſt hatte keinen Blick dafür. „Wieviel?“ war alles, was ſie fragte, und die Sache war in Sekunden erledigt. Mit einer kleinen Kopfneigung nahm ſie ihr Köfferchen an ſich und ging an Sarah Gol⸗ win vorbei, als wäre die dicke Dame Luft. „Schade!“ ſeufzte die dicke Dame für ſich. Aber ſchließ⸗ lich war es das Los einer Vermieterin, einen Gaſt zu verlieren. 1* * Während Miß Belltown in einer Taxe einer entfernten Vorſtadt zuſtrebte, bald eingekeilt zwiſchen anderen, die gleichfalls an Kreuzwegen warten mußten, bis die Fahrt freigegeben war, bald in jenem irrſinnigen Tempo, das in jeder Sekunde die Kataſtrophe in ſich ſchloß, hatte ſie nicht Sinn noch Blick für die Umwelt. Vor ihrem geiſtigen Auge ſtand, ihr ſelbſt unbewußt, ein ſchlanker Jüngling in einem funkelnagelneuen, ſehr billigen Kaufhausanzug: dieſer Jüngling war geſtern faſt in ihren Armen zu⸗ ſammengebrochen. Wie mochte das zuſammenhängen? Woher hatte er das Geld genommen, um ſich neu einzukleiden, noch ehe er ſich anſcheinend einen Biſſen gegönnt? Danach zu ſchließen, mußte die Scham bei ihm größer geweſen ſein, als der praktiſche Sinn für das zunächſt Erforderliche in ihm aus⸗ gebildet war. Konnte das mit rechten Dingen zugehen? Und weshalb verſchwendete ſie noch einen Gedanken an dieſen ihr völlig Fremden? Fremd?— Gewiß, fremd! Dieſes ſchmale, edelgeformie Geſicht mit den tiefliegenden, dunkel umſchatteten Augen, der Naſe, deren Knochengerüſt ſich unter der Haut abzeich⸗ nete, ſchien von herzbrechenden Entbehrungen aus aller— letzter Zeit zu zeugen. Dieſes eigentümliche Mädchen hatte einen ſeltſam geſchärften Blick für die Dinge des Lebens. Sie wußte, ohne daß es ihr geſagt werden mußte, daß Menſchen, die lebenslang mit der Not kämpfen, einen Zeichen an ſich Weder Verbitterung, noch Reſignation war es— nein, ein Märtyrergeſicht hatte ſie erblickt. Und die jungen, matten Augen ſprachen beredt:„Was ſoll ich tun?“, in erſchütternder Hilfloſigkeit. Was für ein Geſchick mochte es wohl ſein, das dieſen Jüngling in ſolche Lage gebracht? Und ſchon wußte ſie es, daß er rein war und ohne Arg. Daß ſeine Lage, viel⸗ — leicht unverdient, jedenfalls aber weder ſtrafbar noch ehr— los ſein konnte. Plötzlich fuhr ſie aus ihrem tiefen Sinnen auf. Die Taxe hielt, und der Chauffeur öffnete die Wagentür. „Hier, Miß!“ ſprach er gutmütig, als er den abweſen⸗ * g, den Blick ſeines Fahrgaſtes gewahrte. Sah ſie nicht aus, als habe ſie geſchlafen, dieſe hübſche Miß, die ein Neuling ſchien in dieſer großen Stadt. Aber Miß Viktoria Belltown war keineswegs die Per⸗ ſönlichteit, die ſich auf lange verblüffen läßt. Schon im nächſten Moment hatte ſie ſich zuſammengeriſſen, hatte ihr Täſchchen geöffnet und dem überraſchten Mann ein Geldſtück gegeben, das weit über ſeine Forderung ging. Und das mit einer nicht mißzuverſtehenden Gebärde, die beſagte, er könne alles behalten. Worauf der Kavalier in ihm erwachte und e ihr bis zum Haus zu tragen. Aber ſie duldete es nicht. Kurz und energiſch faßte ſie danach, und mit ſicheren Schritten überquerte ſie den Gehſteig und verſchwand in der Tür eines Hauſes mit maſſenhaften Stockwerken, einem richtigen Wolkenkratzer, beängſtigend und unwirklich. Miß Belltown hielt ſich mit mit der Oertlichkeit vertraut und wandte ſich ſofort zu einem der Fahrſtühle. den Vorraum einer Offize und ſchritt an dem anweſenden Diener vorbei, der ſie wortlos paſſieren ließ. Ohne Aufent⸗ halt wandte ſie ſich nach rechts und gelangte in einen ſehr ſchmalen, ſaſt dunklen Gang, in den eine Reihe von Türen mündete. Sie zog einen Schlüſſel aus der Ta ſche ihres Jacketts und trat ſchloß hinter ſich ab und legte ihr Köfferchen auf einen kleinen Ständer. r nach dem Köfferchen griff, um es Betrachtungen nicht auf. Sie ſchten Wenige Minuten darauf trat ſie in gleich darauf in ein helles Zimmer, Der Raum war wie ein einfaches Hotelzimmer möbliert und enthielt alles, was ein anſpruchsloſer Menſch benötigt, der ſich nicht allzu viel daheim aufhält. Ein bequemes, breites Bett war vorhanden, ein Schreibtiſch nebſt Bücheretagere, eingebaute Schränke und, als an⸗ ſcheinend einziger Luxus, ein ziemlich großer Wandſpiegel über einer Toilette. Noch ehe Miß Belltown ihr Mützchen abgenommen, ging ſie zum Schreibtiſch und hob den Kolben von der Telephongabel ab. Gortſ. folgt.) Woefl einen zun 0 Gulet ** Fran 29. E Ctwa bei Dell ahlte fert zahlte Sag ur ges i die l. furt a eine insges. Poze tätigte gend! diese Intere auch Firmer Es ſchäfte ſtens ſchränk immer nen. Schaun umgeſe beſuche wittsm werder 1 Anl. det 5 kampf batt, Der die F hatten ſprung ten. let di heimer (0). folgen furt a. M. handelt. HN an die Front Die Fanale der Hitler-Jugend flammen auf. „* Frankfurt a. M. Tauſende von Feuern überall im Gebiet Heſſen⸗Naſſau der HJ, um die gleiche Zeit aufflammend, bildeten am Samstag abend das Signal ginn der großen Propagandaaktion der Hitler-Jugend. Am Sonntag morgen, ſchon ganz früh, wurde es auf dem Großen Feldberg im Taunus lebendig. allen Himmelsrichtungen tauchten auf der Bergkuppe auf.„Vorwärts HJ“, auf den Schildern, angebracht waren. In die Staffelrollen, die ſehr geſchmackvoll und künſtleriſch ausgeſtat- tet waren, wurde die Botſchaft des Gebiets- führers und des Gebiets⸗Jungvolkführers an die HJ(Jungvolk) hineingelegt, um der „Front“, überbracht zu werden.— Punkt 8 zum Be⸗ Motorradfahrer aus ſo ſtand 0 die an den Maſchinen ſammengeſaßt ift, yielr hier ſeinen otesſayrigen Gautag ab. In Vertretung von Miniſterial⸗ rat Ringshauſen leitete Schulrat Born-Darm⸗ ſtadt die Tagung. Aus den Reden ging her⸗ vor, daß der Gau rund 39 000 aktive Mit⸗ glieder und 51000 unterſtützende Mitglieder zählt. Im Schloßhof fand unter Leitung von Schulungsleiter Roſenthal⸗Heinzel ein öffent⸗ liches Singen ſtatt. Der offizielle Gauſänger⸗ tag begann am Sonntag vormittag im Oran⸗ geriehaus. Im Mittelpunkt ſtand eine An⸗ ſprache des ſtellvertretenden Gauführers Born. Nach einer Heldenehrung ſprach der Geſchäfts⸗ führer des Deutſchen Sängerbundes, Kapell⸗ meiſter Sommer⸗Berlin, über das Verhältnis zwiſchen Reichsmuſikkammer und Deutſchem Uhr gab Gebietsführer Potthoff den Start— ſchuß, und bald waren die Maſchinen unter lautem Geknatter den Blicken der Zurückge⸗ bliebenen entſchwunden. Zwei Stunden ſpä⸗ ter ſchon— die Motorradfahrer waren in— zwiſchen an den Banngrenzen durch Radfah⸗ rer und Läufer abgelöſt worden— kamen die Botſchaften in den Bannen und Jung⸗ bannen unter dem Jubel der Einheiten zur Verleſung.„HJ an die Front“ ſo lautet der Ruf,„wir marſchieren, kämpfen und arbei⸗ ten“. Den erſten Tag der Aktion beſchloß das große Gebietsſportfeſt der HJ Heſſen⸗Naſſau in Mainz, das 1000 Hitlerjungen, 1000 Pimpfe und 50 de Einzelleiſtungen wurden gezeigt, Rechts wird wegen der ders aber in den Mannſchaftskämpfen ein beredtes Zeugnis abgelegt von der planmä⸗ ßigen und zielbewußten Arbeit der HJ auf dem Gebiete der körperlichen Ertüchtigung. Auch der Gauleiter wohnte dieſen Voeführungen bei und brachte wiederholt ſeinen Beifall für die gezeigten Leiſtungen zum Ausdruck. 60 000 beſuchen die Meſſe Guker Erfolg der„1. Frankfurter Gaſtwirts⸗ meſſe“. ** Frankfurt a. M., 1. Okt. Die 1. Frankfurter Gaſtwirtsmeſſe“ vom 21. bis 29. September brachte einen guten Erfolg. Etwa 60 000 Beſucher wurden gezählt, wo⸗ bei nicht nur der geſamte Südweſten Deutſchlands vertreten war, ſondern auch 8 Gaſtwirte aus Mittel⸗ eutſchland feſtgeſtellt wurden. Sehr n waren auch die Beſucher aus dem aargebiet. Zur Beurteilung des geſchäftlichen Erfol⸗ 75 iſt darauf hinzuweiſen, daß es ſich um ie 1. Veranſtaltung dieſer Art in Frank- Wenn wir hören, daß eine führende Firma der Likörinduſtrie bei insgeſamt befriedigendem Geſchäft etwa 90 Prozent aller Abſchlüſſe mit neuen Kunden tätigte ſo iſt der Erfolg dieſer Meſſe genü⸗ 115 unter Beweis geſtellt. Denn nicht nur ieſe Firma hebt die große Zahl der neuen Intereſſenten hervor, ſondern dies wird auch faſt übereinſtimmend von den übrigen Firmen beſtätigt. Es liegt in der Eigenart dieſes Meſſege- ſchäftes, daß die tatſächlichen Umſätze mei⸗ ſtens auf kleinere und gangbare Ware be⸗ ſchränkt bleiben, während größere Anlagen immer erſt ſpäter abgeſchloſſen werden kön— nen. Sehr lebhaft war der Umſatz in Schaumwein, auch Liköre wurden recht gut umgeſetzt. Auch hinſichtlich des Publikum⸗ beſuches kann die„1. Frankfurter Gaſt⸗ wirtsmeſſe“ als ein voller Erfolg bezeichnet werden. Aus Heſſen und Naſſau 7 Mannheimer Kunſtturnſieg. Anläßlich ſeines 75jährigen Beſtehens hatte der Frankfurter TV. 1860 einen Kunſtturn⸗ kampf mit dem TV. 1846 Mannheim verein- bart, der in Frankfurt ausgetragen wurde. Der Kampf verlief überaus ſpannend, denn die Führung wechſelte dauernd. Am Schluß hatten die Mannheimer einen knappen Vor⸗ ſprung und ſiegten mit 522,5 zu 518,0 Punk⸗ ten. Beſter Einzelturner war der Frankfur⸗ ter Fiſcher mit 87 Punkten vor den Mann⸗ heimern Heß(83,5), Maaß(80,5) und Butz (80).— An den einzelnen Geräten wurden folgende Punkte erzielt(Mannheim zuerſt ge⸗ nannt): Querpferd 97— 98; Barren 109 — 101; Längspferd 102— 110,5; Freiübung 63,5— 52; Ringe 47,5— 55,5; Reck 103,5 — 101. „Rund um den Neroberg“. Die rhein⸗mainiſche Straßenrennzeit wur⸗ de mit dem Rennen„Rund um den Nero— berg“ bei Wiesbaden abgeſchloſſen. Obwohl die A⸗Klaſſe nicht vertreten war, überaus harte Kämpfe. Erſt kurz vor Schluß konnte Paluda(Wiesbaden) in dem 104⸗km⸗Rennen die Spitze übernehmen. Die Ergebniſſe:„Rund um den Neroberg“, gab es 104 Kilometer: 1. Paluda(Wiesbaden) 3:11:50; 2. Münſch(Frankfurt): 3. Fink (Frankfurt) 3:13; 4. Zindorf(Hanau) 3:13:10; 5. Hill(Bad Orb) 3:15:06. Gautag des Gaues 12 des Deutſchen Sänger⸗ bundes. Darmſtadt, 1. Okt. Der frühere Heſſiſche Sängerbund, der nunmehr als Gau 12 Heſ⸗ zen⸗Darmſtadt im Deutſchen Sängerbund zu⸗ —— Sängerbund. Die Winterhilfsſpende der heſſiſchen Beam⸗ ken, Angeſtellten und Arbeiter. Darmſtadt, 1. Okt. In einer Verfügung des Herrn Reichsſtatthalters— Landesre— lerung— an alle unterſtellten öffentlichen ehörden, Gemeinden, Gemeindeverbände und ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen WHW⸗Spende ge⸗ ſagt: Da bei der Hauptſtaatskaſſe bereits der Abſchluß über das Oktobergehalt erfolgt und mithin ein Abzug für Oktober nicht mehr möglich iſt. wird die Hauptſtaatskaſſe angewieſen, für November und Dezember 1935 15 Prozent und ab Januar bis ein— ſchließlich März 1936 10 Prozent des Lohn⸗ ſteuerbetrages einzubehalten. Einer beſonde⸗ ren Erklärung der einzelnen Beamten uſw. bedarf es daher nur für den Fall, daß ein höherer oder niedrigerer Betrag einbehalten Mannſchaften im Kampf ſah. Hervorragen- werden ſoll. In dieſem Falle iſt die entſpre⸗ beſon⸗ hende Erklärung bis ſpäteſtens 3. Oktober 1935 unmittelbar einzuſenden. Wanderweg Darmſtadt— Mainz. Darmſtadt, 1. Okt. Der Odenwaldklub hat etzt einen neuen, ſicherlich viel begrüßten Wanderweg durch das närdliche Ried, den Serauer Forſt und die Mainſpitze nach Mainz fertiggeſtellt. Der Weg beginnt am darmſtädter Hauptbahnhof und führt, ge⸗ ennzeichnet durch einen roten Strich, in ſehn Stunden durch den Wald am Geha⸗ zorner Hof vorbei nach Weiterſtadt, Brauns— ſardt, Worfelden. Forſthäuſer Wieſenthal ind Nikolauspforte. Mörfelden nach Forſt⸗ haus Mönchbruch(etwa die Hä fte des We⸗ dt Dann verläuft der Weg über König⸗ tädten, Nauheim zur alten Mainzer Straße nach Ginsheim und auf dem Ddammweg 125 Bahnhof Mainz⸗Guſtavsburg. Nach eberquerung des Rheins auf der Guſtavs⸗ burger Eiſenbahnbrücke endet die Linie im Mainzer Stadtpark. 5 * Hanau, 1. Oktober.(Selbſtmord eines Abgewieſenen.) Der 44 Jahre alte Karl Guſtner in Hanau verſuchte in die Wohnung einer jungen Frau, mit der er die Ehe eingehen wollte, die aber von dem Verlöbnis zurückgetreten war. einzu⸗ dringen und die verſchloſſene Tür zu erbre— chen. Als ihm das mißlang, zog er ein Ra— ſiermeſſer und tötete ſich durch einen Stich in den Hals, der die Halsſchlagader traf. Guſtner war bereits dreimal geſchieden, was die junge Frau, die ebenfalls geſchieden iſt, erſt jetzt in Erfahrung gebracht hatte. Darmſtadt, 1. Okt.(Bensheimer Angeklagte vor dem Strafſe⸗ nat.) Vor dem Strafſenat des Oberlandes- gerichts hatten ſich fünf Angeklagte aus Bensheim, ehemalige Mitglieder der SPD, 51 verantworten wegen Vergehens gegen ie Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutz des deutſchen Volkes. Hauptangeklag⸗ ter war der 31jährige Georg Lang. Er bezog eine illegale Zeitſchrift und lieferte ſie mehrere Monate lang an die übrigen An⸗ geklagten weiter. Lang wurde zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verur⸗ teilt. Die übrigen vier Angeklagten, der 37 jährige Wi helm Werner aus Gronau, der 36jährige Hermann Bayer, der 35jährige Otto Marx und der 47jährige Theodor Krä⸗ ger erhielten je ſechs Monate Gefängnis. Sämtlichen Angekſaaten. die ſchon ſeit Ma⸗ an die Hauptſtaatskaſſe Einweihung des Küſtenkanals. Der Küſtenkanal verbindet die Unterweſerhäfen über den Dortmund-Ems-Kanal mit dem weſtfäliſchen Induſtriegebiet. Unſer Bild zeigt die Schleuſe in Dörpen, wo der Kanal in den Dortmund-Ems-Kanal mündet. Links die Wohnhäuſer für das Schleuſenperſonal. (Deutſches Nachrichtenbüro) naten in Unterſuchungshafſt ſind, wurde die⸗ ſe, weil ſie geſtändig waren, voll angerech— net. Lampertheim, 1. Okt.(Schnellſter Wiederaufbau der niederge⸗ brannten Möbelfabrik.) Der Wie⸗ deraufbau der niedergebrannten Möbelfa⸗ brik ſoll vor allem im Intereſſe der zum Feiern verurteilten 85 Arbeiter nach Ereedi⸗ gung aller Vorbereitungen und endgültiger Genehmigung ſofort in Angriff genommen werden, ſo daß die Inbetriebnahme mög⸗ lichſt noch bis zum Ende dieſes Jahres er⸗ folgen kann. Verhandlungen, die mit Bür⸗ germeiſterei und anderen maßgebenden Körperſchaften über den Neuaufbau der Möbelfabrik geführt wurden, ergaben. daß ein Wiederaufbau an der bisherigen Stelle nicht mehr in Frage kommt, da ein derarti— ger Betrieb für die Anwohner eine zu gro— ße Gefahr in ſich birgt. Man iſt deshalb zu dem Entſchluß gekommen, die neue Möbel⸗ fabrik auf dem Induſtriegelände hinter der Bahn zu errichten. Offenbach, 1. Okt.(In einem Schwä⸗ cheanfall vom Motorrad ge⸗ ſtür zit.) Am Wilhelmsplatz fiel ein 29jäh⸗ riger Motorradfahrer aus Bieber von ſeiner fahrenden Maſchine. Beim Sturz erlitt er einen Schädelbruch und wurde ins Stadt⸗ krankenhaus eingeliefert, wo er ſeinen Ver— letzungen erlegen iſt. daß er von einem Schwächeanfall befallen wurde. Mainz, 1. Okt.(Wegen ſtaats⸗ feindlicher Aeußerungen ver⸗ haftet.) Wie der„Mainzer Anzeiger“ er⸗ fährt, wurde eine Nonne aus dem Städti⸗ ſchen Krankenhaus wegen ſtaatsfeindlicher Aeußerungen in Haft genommen. Hirſchhorn(Neckar), 1. Okt.(Tödlicher Motorradunfall.) Hier fuhr ein Lano⸗ helfer aus dem Odenwald, der ſich auf der Heimreiſe zu ſeinen Angehörigen befand, mit dem Motorrad gegen ein Laſtauto. Durch den Anprall wurde er unter das Laſtfahrzeug geſchleudert und ihm durch ein Vorderrad der Schädel zerquetſcht. Der Tod trat auf der Stelle ein. Aus der Heimat Gedenktage 1. Oktober 1273 Rudolf von Habsburg wird deutſcher König. 1386 Gründung der Univerſität Heidelberg 1845 Der Maler und Zeichner Adolf Ober⸗ länder in Regensburg geboren. 1878 Der deutſch⸗öſterreichiſche Philoſopk Othmar Spann in Wien geboren. N 1933 Inkrafttreten des Reichserbhofgeſetzes 5 Prot. und kath.: Remigius Sonnenaufg. 5,59 Sonnenunterg. 17,40 Mondaufg. 10,24 5 Mondunterg. 18,26 die Leſe der Natur Oktober! Das iſt der Monat, der nicht zuletzt die Aufgabe hat, uns ſo allmählich auf die Winterzeit vorzubereiten. Zwiſchen dieſer jedoch und dem vorläufig noch herrſchenden Nachſommer klafft denn noch ein himmelweiter Unterſchied. Wenn wir Glück haben, bringt uns der Oktober beſonders in den Mittags⸗ ſtunden noch völlig ſommerlich anmutende Temperaturen. Nur, daß wir zum Sonnen⸗ ſchein jetzt auch reife Früchte empfangen. Vol⸗ ler Stimmung und Glanz ſind dieſe leuchten⸗ 15 Herbſttage, von denen einſt ein Dic, ter ang: Dies iſt ein Herbſttag, wie ich keinen ſah,— Die Luft iſt ſtill, als atmete man kaum, And dennoch fallen raſchelnd fern und nah Die ſchönſten Früchte ab von jedem Baum! Oh, ſtört ſie nicht, die Feier der Natur! Dies iſt die Leſe, die ſie ſelber hält, Denn heute löſt ſich von den Zweigen nur, Was von dem milden Strahl der Sonne fällt. Wunderſchön wird der Wechſel in der Natur auch in der altaermaniſchen Bezeichnung des Es iſt anzunehmen. 1 Oktober im Gilbhart angedeutet, jenem weo⸗ nat, in dem das Laub ſich zu verfärben, zu „gilben“ beginnt und raſchelnd, der harten Luftſtrömung gehorchend, zu Boden ſinkt. Zu den vielen Freuden, die uns dieſer Mo⸗ nat an der Schwelle zum Winter beſchert, gehört nicht zuletzt die Weinleſe. Mit frohem Lied ziehen die Traubenleſer durch die Wein⸗ berge und heimſen die Ernte des Jahres ein. Ein wenig vorſichtig will nachher der„Neue“ ſchon genoſſen ſein, da er nun auch einmal ſeine Tücken zu haben pflegt, und, allzu reich⸗ lich genoſſen, den Trinker leicht zu Boden wirft. Aber wenn der dicke Nebel vor unſeren Fenſtern hängt, und die Schwermut in die Herzen kriechen will, dann iſt ein guter Schluck von neuem oder altem Wein recht angebracht. Wie ſingt doch der Dichter in ſeinem Oktober⸗ lied: 5 Der Nebel ſteigt, es fällt das Laub, Schenk ein den Wein, den holden,— Wir wollen uns den grauen Tag Vergolden, ja vergolden. And dann noch ein oktoberlicher Hochgenuß: Man nehme beiſpielsweiſe einen feſten Stock und wandere hinaus auf die vom friſchen Herbſtwinde überwehte Landſtraße oder in den Wald und laſſe ſich ſämtliche quälenden Gedanken aus Kopf und Gehirn fortblaſen. Das hat ſchon manchem wohlgetan und aller Griesgrämigkeit ein Ende gemacht. Und— iſt es nicht allerbeſte Lebenskunſt, allen Dingen die freundliche Seite abzugewinnen? ** Steigende Schweinezucht in der Eifel. Die Schweinezucht, die infolge der planloſen Marktverhä ſtniſſe in den vergangenen Jah- ren in der Eifel ſtark zurückgegangen war, hat durch die erfolgte ſtabile Abſatz- und Preisgeſtaltung wieder einen merklichen Aufſchwung genommen. Sie bildet heute wieder einen bedeutenden Wirtſchaftszweig der hieſigen bäuerlichen Betriebe. Entge— gen der früher vielfach üblichen Stallhal⸗ tung geht man heute mehr und mehr dazu über, Schweineherden auszutreiben. Na— mentlich die jungen, ſogenannten Läufer⸗ ſchweine erhalten in erhöhtem Maße Wei— denahrung, wodurch ſich die Aufzucht er⸗ heblich billiger ſtellt. Fußball Die Bundespokal⸗Borrunde am 13. Oktober Die Austragungsorte für zwei Vundes— pokal-Vorrundenſpiele am 13. Oktober muß⸗ ten geändert werden. Da an dieſem Tag in Stuttgart die Adolf Hitzer⸗Kampfbahn nicht zur erfügung ſteht, wu de das Spiel Württemberg— Mittelrheeu nach Köln ver⸗ legt. Austragungsort ſt„as Stadion in Müngersdorf. Niederſachſen und Weſtfalen tragen ihren Kampf, wie ſchon angeſetzt, in Hannover aus. Der neue Spie van hat nun folgendes Ausſehen in der Vorrunde: Breslau: Schleſien— Bayern(Ruhland⸗ Dresden) Köln: Mittelrhein— Württemberg (Höchner⸗Augsburg) Berlin: Brandenburg Mitte(Bruſt⸗ Hamburg) 5 Stettin: Pommern—Sachſen(Röhrbein— g Berlin) Frankfurt: Südweſt Niederrhein(Maul— Nürnberg) Hamburg: Nordmark—0ſtpreußen(Win— keler-Hannover) Mannheim Baden- Nordheſſen(Muter⸗ Landau) Hannover: Niederſachen—Weſtfalen(Köl— ing⸗Wandsbeck). Vörſen und Märkte Vom 30. September. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 962 Rinder, darunter 262 Ochſen, 99 Bullen, 394 Kühe, 207 Färſen; ferner 327 Kälber, 39 Schafe, 721 Schweine. Preiſe: Ochſen 42, 42, 41 bis 42, 37 bis 40; Bullen 42, 42, 41, 37 bis 40; Kühe 42, 37 bis 41, 31 bis 36, 24 bis 30; Färſen 42, 42, 41 bis 42, 36 bis 40; Kälber 66 bis 70, 59 bis 65, 51 bis 58, 43 bis 50; Hammel—, 42, 42, 40 bis 41, 37 bis 39; Schweine 54, 54, 54, 54, 50,—, 54.— Marktverlauf: Rinder flott, ausverkauft; Kälber langſam, ausver⸗ kauft; Lämmer und Hammel mittelmäßig aus⸗ verkauft; Schweine wurden zugeteilt. Mannheimer Großviehmarkt. Auftrieb: 98 Ochſen, 133 Bullen, 322 Kühe, 145 Färſen, 747 Kälber, 32 Schafe und 886 Schweine. Preiſe: Ochſen 42, 40 bis 41; Bullen 41 bis 42, 36 bis 40, 27 bis 35, 28 bis 26; Färſen 42, 41, 40; Kälber 72 bis 75, 68 bis 73, 59 bis 67, 51 bis 58; Schweine 54, 54, 54, 54,—, 54.— Marktverlauf: Rinder, Kälber lebhar“— weine zugeteilt. Mannheimer Getreidegroßmarlt. Rauhfutter: Wieſenheu loſe, neu 6,75 bis 7,25, Luzernekleeheu 7,75 bis 8,25; Weizen⸗ und Noggenſtroh gepr. 3,50 bis 3,80; Ha⸗ fer⸗ und Gerſteſtroh gepr. 3,75 bis 4. Alles andere unverändert. Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim vom 30. Sept. 1935: Pfirſiche 18—33, Zwetſchgen 1719, Bir⸗ nen 7— 16, Aepfel 7—18, Bohnen 1216, Nüſſe 21— 30, Welſchnüſſe 6063, Tomaten 5—6, Quitten 10—13, Brombeeren 28. Anfuhr 400 Ztr. Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung: heute, 14 Uhr. — Das Deutſchland von heute iſt die lebendige Verkörperung der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Idee, der Ernt e— danktag 1935 der unwiderlegbare Beweis dafür. FPFCCCC————T— Lokales Viernheim, 1. Okt. Sinnſprüche Ein gemäßigter Optimismus, wie er ja ohnehin aus einer echten Philoſophie des Le— bens entſpringt, gehört zur Diätetik der Seele. E. v. Feuchtersleben. * Je mehr ein Weib dem Manne hingab, deſto enger hängt ſich ihr Herz an ihn, während oft umgekehrt des Mannes Herz ſich deſto mehr ablöſt. * ** Wie wird geflaggt? Der Erntedanktag iſt ein Nationaler Feiertag. Die Reichs- und National-Flagge iſt das Hakenkreuz! Es wird alſo nur noch mit Hakenkreuz geflaggt! Wer eine Hakenkreuzfahne noch nicht hat, beſorge ſich ſolche alſo ſofort— und dazu eine feierliche Beſchmückung der Häuſer! Es iſt der Feſttag des deutſchen Bauern! * ** Gemeinderatsſitzung. Geſtern Abend fand im Sitzungsſaal des Rathauſes eine nichtöffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Unter anderem wurden auch Maßnahmen gegen die Juden beſchloſſen und zwar in dem Sinne wie es in anderen Gemeinden ebenfalls ge— ſchehen iſt. Weiter wurde der Gemeinderat ſeines Amtes entbunden, da ab 1. Oktober gemäß der neuen Landgemeindeordnung ein neuzubildender Gemeinderat einzuſetzen iſt, der aus 10 Ratsmitglieder und 3 Beigeordneten beſteht. In unſerer morgigen Ausgabe werden wir einen Bericht über die Sitzung veröffent- lichen. Die neuen Beigeordneten und Ge⸗ meinderäte ſtehen noch nicht entgültig feſt und werden in den nächſten Tagen bekanntgegeben. Die Sprechſtunden beim Finanz⸗ amt. Die beim Finanzamt Heppenheim ein⸗ geführten Sprechſtunden fallen in der Zeit vom 1. 10. 35 bis 31. 3. 36 Freitags nach— mittags aus. »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 6 wegen Vergehen gegen die Reichsſtraßen- und Verkehrsordnung, 2 wegen Verſtoß gegen das Meldeweſen und 3 wegen Diebſtahl. * Vom Standesamt. Im Monat September ſind in unſerer Gemeinde 24 Kinder zur Welt gebracht worden. Weiter ſind 10 Sterbefälle zu verzeichnen. 6 Paare ſchloſ— ſen den Bund des Lebens. Rezeßbauholz⸗ Vergütungen. Bezugsberechtigte Ortsbürger und Ortsbürger⸗ innen, welche Anſpruch auf Bau- und Repara⸗ turholzvergütung haben, müſſen bis zum 1. Oktober ihre Anſprüche geltend machen. Wir machen die Intereſſenten hierauf aufmerkſam. Helft mit beim Einbringen der Kartoffelernte! Die Herbſternte muß nun nach Haus gebracht werden daran muß jeder mithelfen! Die hieſigen Bauern brauchen Helfer, die ſich ihren Winterbedarf an Kartoffeln verdienen wollen. Wer hilft mit der melde ſich bis 5. Okt. auf der NS. Dienſtſtelle, morgens von 9-12 Uhr. »Die Erntedankabzeichen werden auch hier bereits zum Kaufe angeboten. Jeder deutſche Mann und jede deutſche Frau muß dieſes Feſtabzeichen, beſtehend aus zwei Aehren und einer blauen Kornblume, tragen. *Der Brand in der Waldſtraße am letzten Sonntag wurde durch einen ſpielen— den Buben verurſacht. Der Junge hatte eine Kürbis ausgeſchnitten und wollte hierin eine Kerze entzünden und dürfte hierbei dem Stroh⸗ haufen zu Nahe gekommen ſein. Neben dem Stroh iſt auch Holz, Wellen, ein Wagen ſowie eine Decke Opfer des Feuers geworden. 8 Die erſten Einrückungen Zum Arbeitsdienſt 26 Viernheimer kommen in's Ar- beitsdienſtlager Bensheim! Heute vormittag ſind die erſten Dienſtpflich⸗ tigen von Viernheim zum Arbeitsdienſt einge- zogen worden. Um 8 Uhr verſommelten ſich 24 Dienſtpflichtige im Warteraum des Staats⸗ bahnhofes, wo ſie von einem Polizeibeamten in Empfang genommen und zuſammengeſtellt worden. Weiter waren 2 Freiwillige anweſend, die ebenfalls ins Bensheimer Arbeitsdienſt⸗ lager einrückten. Die neuen Arbeitsdienſtler wurden von einem Arbeitsdienſtmann in Em— pfang genommen und ſtanden von da an unter militäriſchem Befehl. Vater, Mutter, Bruder, Schweſter waren an der Bahn, um Abſchied zu nehmen. Im Arbeitsdienſtlager Bensheim werden die Arbeitsdienſtler mit der Riedent⸗ wäſſerung beſchäftigt. Und zwar werden in Gemarkung Bensheim und Heppenheim ur— bares Land geſchaffen und vorhandenes Land verbeſſert. Im Dienſte des Volkes, für ein neues Deutſchland wird ihr Schaffen ſein. Heil Hitler! * Fechtelub v. 1032 unterliegt Fechtelub 1870 Mainz mit 9e Siegen Zum erſten Male nach längerer Pauſe traten die Viernheimer Fechter zur Eröffnung der Winterſaiſon auf den Plan. Die bekannte Turniermannſchaft des Mainzer Fechtklubs v. 1876 war als Gaſt gewonnen worden und wartete, wie nicht anders zu erwarten, mit glänzenden Leiſtungen auf. Nach anfänglicher Ausgeglichenheit in den erſten beiden Runden ſetzte ſich die feinere Technik der Gäſte durch und ſchuf ſo das obige Endreſultat. Beſon⸗ ders die beiden„Porteros“ der Mainzer, die Reichsklaſſenfechter Schickert und Weber de— monſtrierten die bei Dipl. Fechtmeiſter So⸗ warſch-Wien gelernte Fechtkunſt in ſchöner Vollendung und beendeten ihre Gefechte ohne die Viernheim, in deren Reihen ſich noch zwei Junioren befanden, nicht viele entgegenhalten, immerhin gelang es ihnen noch, durch ſaubere und ſchöne Fechtweiſe gegen den Reſt der Mannſchaft neun Siege herauszuholen. Trotz der Niederlage gegen einen gefürchteten Geg— ner haben die Viernheimer Fechter erneut be⸗ wieſen, daß ſie zu fechten und zu kämpfen wiſſen. Bei weiterem intenſivem Training bleibt zu hoffen, daß ſie bei den kommenden Turniere in Mannheim, Worms und Frank- furt, bei andauernder Formverbeſſerung mit unter den Siegern zu finden ſind. Vereins- Anzeiger Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Kommenden Mittwoch abend Klubabend. Turnverein von 1893 e. V. Alle älteren Turner wollen heute Dienstag abend halb 9 Uhr zur erſten Probe für das Schauturnen erſcheinen. Der Turnwart. Geſangverein Sängertreue. Am Sonntag, den 13. Oktober, morgens um ½9 Uhr, findet unſer diesjähriger Aus- flug nach dem ſchönen Rheinheſſen per Omnibus ſtatt, wozu alle aktiven und paſ⸗ ſiven Mitglieder mit ihren Angehörigen ſo⸗ wie Freunde und Gönner des Vereins herz⸗ lichſt eingeladen ſind. Die Einzeichnungs⸗ liſte liegt bis ſpäteſtens am Sonntag, den 6. Oktober, nachmittags 1 Uhr, im Lokal zum Schützenhof offen. Der Fahrpreis be⸗ trägt 2 RM. und iſt ſofort zu entrichten. Der Vorſtand. Bekanntmachung Betr.: Sprungzeiten im gemeinheitl. Faſel— ſtall. Nachſtehend geben wird die Sprungzeiten für den gemeinheitlichen Faſelſtall für das Winterhalbjahr 1935/36 bekannt: Werktags: a) für Großvieh: vormittags nachm. vormittags von 8-10 Uhr von 1—5 Uhr b) für Ziegen: von 8-10 Uhr nachm. von 3—5 Uhr e) für Schweine: nachm. von 1—5 Uhr Sonntags: für alle Tiere: vormittags von 8—9 Uhr Die in den Faſelſtall zur Deckung ver— brachten Tiere dürfen nur von Erwachſenen vorgeführt werden. Für Kinder unter 14 Jahren iſt der Zutritt verboten. Betr.: Verbilligung von Speiſefette für die minderbemittelte Bevölkerung. Die Ausgabe der Bezugsſcheine für die Monate Oktober, November und Dezember 1935 erfolgt im Wiegehäuschen des Rathauſes in nachſtehender Reihenfolge: Mittwoch, den 2. Oktober 1935: vorm. von 8—9 Uhr: Buchſtabe A vorm. von 9— 10 Uhr: Buchſtabe B vorm. von 10—11 Uhr: Buchſtabe C, D, E vorm. von 11—12 Uhr: Buchſtabe F u. G Donnerstag, den 3. Oktober 1935: vorm. von 8—9 Uhr: Buchſtabe H vorm. von 9—10 Uhr: Buchſtabe * U. K e Niederlage. Dem Können der beiden konnten vorm. von 10—11 Uhr: Buchſtabe L vorm. von 11— 12 Uhr: Buchſtabe M Freitag, den 4. Oktober 1935: vorm. von 8—9 Uhr: Buchſtabe N, O, P vorm. von 9— 10 Uhr: Buchſtabe Ru. S vorm. von 10—11 Uhr: Buchſtabe T. U, V vorm. von 11—12 Uhr: Buchſtabe Wu. 3 Bei der Ausgabe iſt anzugeben: 1. Namen und Beruf des Haushaltungsvor⸗ ſtandes; 2. Zahl der zum Haushalt gehörigen Per⸗ ſonen, darunter ſchulpflichtig; 3. Größe der Landwirtſchaft(Eigen- und Pachtland— Vieh—); 4. Monatseinkommen der Familie. Verdienſtbeſcheinigungen oder Lohndüten ſind vorzulegen. Jeder Haushaltungsvorſtand hat ſelbſt zu quittieren. Kinder und ſonſtige fremde Perſonen müſſen zurückgewieſen wer⸗ den.— Der Kreis der zum Bezug von Reichs⸗ verbilligungsſcheinen berechtigten Hilfsbedürf⸗ tigen iſt genau feſtgelegt. Jeder Bezugsberechtigte erhält diesmal einen Ausweis mit Nummer, der für die ſpä⸗ teren Ausgabe beſtimmt iſt. Alu- und Kru-Empfänger bekommen ihre Scheine bei dem Arbeitsamt. Viernheim, den 30. September 1935 Bürgermeiſterei Viernheim J. V. Schweigert Steuertermin⸗Kalender für den Monat Oktober 1. Inkrafttreten der Vorſchriften über die Führung des Wareneingangsbuches. 5. Lohnſteuer für die Zeit vom 16.— 30. September ſowie Abgabe der Beſcheinig⸗ ung über die Geſamtſumme der im Monat September einbehaltenen Lohnſteuerbe⸗ träge. Keine Schonfriſt. 10. Umſatzſteuervoranmeldung und Voraus⸗ zahlung für das 3. Kalendervierteljahr 1935 ſowie der Monatszahler für Monat September. Keine Schonfriſt. 10. Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schonfriſt. 20. Lohnſteuer für die Zeit vom 1.15. Oktober, ſofern der Steuerabzug des Be⸗ trag von 200 RM. überſteigt. Keine Schonfriſt. zahlungsbeſcheid über heſſ. Staatsſteuern. für das Rechnungsjahr 1934. Schonfriſt bis 5. 11. 1935. Die Sprechſtunden beim Finanzamt. Die beim Finanzamt Heppenheim eingeführten Sprechſtunden fallen in der Zeit vom 1. 10. 35 bis 31. 3. 36 Freitags nachmittags aus. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. VIII. 35: 950. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. — Arei Dinge, die jelzt z Uusammen gehören! Preichfyòôlle Mäntel für Herbstwelter findet der Herr bei uns— Sehr flott, s ehr gediegen und sehr preis werf. m S Jahren Swarngeversteigerurig 1 adcnen nicht unter 17 Jahren für vor⸗ mittags geſucht. Von wem, ſagt d. Geſchäftsſtelle des Blattes. 155 000 be — BGUSTDHGfE 90 940 ha 48— 9 22900 3170 Höfe Höfe 128 720 Ra Ahänbe- alte f N vorrätig in der . 0 Exp. ds. Blattes eee 2 885 rück- Höfe 1828 192 19886 1931 Arbeiten aller Art liefert prompt 0—— bil! 3.es And ge Ducbrudkerei A Joh. martin e 8. 40. 32 Bort. 8 4. 422 8 2 5 2883. 88 17. J 1175 Weinkrant 2, 2.50 Nu. wird a Beſtellungen bei vergessen II Frz. Id. Dewald, Lorſcherſtr. 15 Die unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranhe findet am Mittwoch, den 2. Oktober 1935, nachmittags von 2 bis 4 Uhr im hieſigen Krankenhaus ſtatt. Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffentlichkeit wiſſen ſoll.— Der einfachſte, billigſte und beſte Wegweiſer hierzu iſt das Zeitungs ⸗Inſerat! viernheimer Anzeiger Alte Jeitungen zum Tapezieren, Einwickeln u. ſ.w. hat laufend abzugeben: 25. 4. Ziel Landesſteuer nach dem Voraus⸗ ——— 5 1 N 18 l . ——ů— (bi — — — 8 1 „ SS S2 2 2 — 2 OD S 1 1 1 dem