Viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 3 Pfennig, Teptſpalte 12 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Beſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Uerbreſtung Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden (Siernyeimer Tageblart— Viernheimer Nachricten! VBiernheimer Bürger⸗Zig.— Viernb. 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Wenn aber die Anſichten des eng⸗ ch 1 ſchen Handwerk eine eigene Heimſtätte Zm Wirtſchaftsausſchuß der Sanktions⸗ lieniſche Erzeugniſſe oder Fabrikate, die in liſchen Kabinetts ruhig und unvoreingenom⸗ ur e egeben wird N konferenz legte Eden einen Entſchließungs⸗ einem anderen Land weiterverarbeitet wor- men ſeien, ſo könne man dasſelbe leider nicht Nis her. 9 5 Zentrum der Reichshauptſtadt ge⸗ entwurf über den Boykott der italieniſchen den oder teils in einem anderen Land her- von gewiſſen englischen Blättern behaupten. l unkr⸗ legene Anddeſen wurde bereits im Jahre Ausfuhr vor. Der Entwurf hat die Zuffim⸗ geſtellt ſind, fallen ebenfalls unter das Ver- D'Ormeſſon erhofft eine gewiſſe Ablenkung 1888 als Armee. und Marineheim des Deut- mung der ſtandinaviſchen Staaten, ſowie bot. es ſei denn, daß mindeſtens 25 Prozent der engliſchen Preſſe durch die bevorſtehende 5 ſchen Offiziersvereins errichtet. Zwecks Zu⸗ Hollands, Belgiens, Rumäniens und Sow- ihres Wertes beim Verlaſſen des letzten Ver- Hochzeit des Herzogs bon Glouceſter und die Turn 5 jetrußlands gefunden. ſandortes auf Verarbeitungsprozeſſe ſeit dem bevorſtehende Wahlpropaganda. Der größte etter ſammenfaſſung der verſchiedenen deutſchen 8 J letzten Verlaſſen Itali 8 tale ſychologiſche Fehl 1 1* er. Handwerks⸗Organiſationen unter einem Ein aktiver Widerſtand trat auf keiner[ni A N iens oder der italie] pfychologiſche Fehler den marin 54 lle auf Bach wurde das ſtattliche Dreifronten“] Seite in Erſcheinung doch machten einige niſchen Beſitzungen zurückzuführen ſind. ſcherſeits begangen habe, beſtände darin, ſe hat, Grundſtück dann am 3. August 1934 durch] Länder. darunter Spanien und die Waren, die Gegenſtand laufender Ver- eine militärisch. Handlung, die man eilen ir der den Deutschen Handwerks- und Gewerbe- Schwei, gewiſſe Vorbehalte. träge ſind. ſind von dem Verbot nicht aus- nun ate eme Poltzeiaktion großen Stilo rden kammertag zu Berlin käuflich erworben. Der Antrag Edens über den Bonkott ita⸗] genommen: Waren, die ſich unterwegs be. hinſtellt mit r krieg ichen Propaganda iſchhen Noch im Herbſt desſelben Jahres wurde ein lieniſcher Waren hat folgenden Wortlaut: finden. werden von ſeiner Anwendung be⸗ 2 be an e ee een Se roßangelegter Umbau beſchloſſen, durch den Die Regierungen der Völkerbundsmitglie⸗ freit. len anten mee 5 Aal owohl dem Reichsſtand des Deutſchen[der verbieten die Einfuhr in ihr Gebiet für Bei der Durchführung dieſer Beſtimmun.“ Aus Kairo wird berichtet, ein italie⸗ u Sch Handwerks und der Reichsgruppe Hand- alle Waren,— außer gemünztem und gen können die Regierungen einen Stichtag niſches Flugzeug, das angeblich über dem werk, dem deutſchen Handwerksinſtitut, wie ungemünztem Gold und Siber— die aus feſtſetzen Perſönliches Gepäck von Reiſenden Sudan photographiſche Aufnahmen gemacht r nicht dem Seminar für Handwerkskunde, als auch] Italien oder den italieniſchen Beſitzungen aus Italien kann ebenfalls von dem Verbot habe. ſei von britiſchen Flugzeugen zur die 7 dem Handwerks⸗ und Gewerbekammertag ſtammen, dort erzeugt oder hergeſtellt ſind, befreit werden. Landung gezwungen worden. Der Flugzeug. ug Berlin, dem Ehrengerichtshof beim Deut⸗* 66 führer und ſein Gehilfe befänden ſich jetzt im nich⸗ ſchen Handwerks- und Gewerbekammertag iti 5e E Gefängnis. n und den Geſchäftsſtellen der fünfzig Reichs⸗ 92 6 205 innungsverbände Unterkunfts möglichkeiten 1 Iſchechiſche Kohlen für Italien? I 3. 3 N 5 ee England beſteht auf Durchführung Prag, 16. Oktober. Der Brünner„Ta⸗ gung diefer zahlreichen Handwerksorgange⸗ London, 16. Oktober. val habe auch auf dieſe zweite Aufforderung gesbote“ meldet, daß die Verhandlungen r,. lichkeiten und Einteilung nach den Grund- Friedensbemühungen verhält ſich die eng⸗ ein ee, Italien n ſoweit gediehen ſeien, daß N ſätzen der Zweckmäßigkeit. Daneben ſollten liſche Oeffentlichkeit kühl. Der diplomatiſche Sowohl Italien als auch Enaland werden J man in Ber Finanzierungsfrage unmittelbar i jedoch durch den stattlichen Neubau auch das] Mitarbeieet ich ⸗Morring Pot ſchreibt aufgefordert vor einer Entſcheidung ſtehe. Gelinge der . Können und die Geſtaltungskraft des deut⸗[. die britiſche Regierung gabe keine ihre Forderungen herunterzuſchrauben Abſchluß, dann könnte unmittelbar mit den ſchen Handwerks unter Beweis geſtellt wer⸗ e von den 3 Vorſchlägen.] und ſich vor allem nicht zu überhitzen. Wenn Lieferungen begonnen werden, die über We den. In ſeinem Aeußeren ſoll das Haus als daß 90 9 gung—* g 9 Völkerbu 28 von Wladimir d'Ormeſſon im„Figaro“] Seſterreich laufen würden. Zu dieſem Zweck halt monumentales Wahrzeichen des deutſchen 2 en müſſe. Sie ſel entschieden + 5 man die Mäßigung und Aufrichtigkeit eines ſei bereits ein Sondertarif mit den Oeſter⸗ laber 2 in Erscheinung treten. 5 Friedensſchritt, der darauf 8 85 Baldwin kenne, ſo ſei der Lärm. den man reichiſchen Bundesbahnen vereinbart wor⸗ * er„Wirtſchaftspolitiſche Dienſt? der 1 ziele, um die engliſche Politik mache, geradezu lden. 2 Nationalſozialiſtiſchen Partei⸗Korreſpon⸗] Italiens, Erfolge in Abeſſinien zu legaliſte. über denz“ ſchreibt zur Einweihung des Hauſes ren. Die Gründe für dieſe Haltung ſeien 8 kin der Arbeit: Die Spitzenorganiſation des dreifacher Art: f 2 5 0 deutſchen Handwerks hat ſich ein neues wür⸗ 1. Das Experiment der Sühnemaßnahmen auger diges Heim geschaffen. Mit ſeinen kraftvol⸗] due durch lehrreich ſein ſolle. bis zum le age III em riegs aup f 1 len Skulpturen, dem Glasgemälde im Eh⸗ ener e edu ſich ie e Le⸗ renhof und all eren handwerkliche a 0 ae ieni 1 d 4— i 15 n c and ach dnmalech gegenwärtigen Bal zeige deſto größer ver, Italienische Fliegertätigteit— Abeſſiniens Operationen ub ſind, iſt mit dieſem Gebäude ein Querſchnitt de die abſchreckende Wirkung auf künttige Paris, 17. Oktober. Garde dem. bisherigen italieniſchen Geſand⸗ fen durch die gegenwärtige Kultur des Hand. Angreifer ſein.. l Wie Havas aus Diredaua meldet, ſoll ten Graf Vinci einen Beſuch ab. um ſich von ihung werks und durch ſeine Leiſtungsfähigkeit 3. Das Ansehen des. Völkerbunds wärde Italien beabſichtigen, einen großen Teil ſen:] deſſen Wohlergehen i überzeugen und die ichen schlechthin entſtanden. ſchweren Schaden erleiden, wenn es ihm[ner Somali⸗Truppen nach Eritrea zu ſchik⸗ notwendigen Formalitäten für ſeine Abreiſe a Dieſes Haus iſt unendlich viel mehr als nicht gelänge, ſeinen Willen auch nur zum ken. Etwa 1000 Mann ſollen bereits unter⸗ beim Eintreffen der nach Addis Abeba un⸗ Vo, ein äußerer Rahmen für die Büros des We n wegs ſein. Italieniſche Flugzeuge hätten, ſo] terwegs befindlichen italieniſchen Handels- Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks.„Daily Hera m et, die ntwort 8 heißt es in dem Havas⸗Bericht weiter, die agenten 3u erledigen. werden Menſchen, Es iſt der Stein und Holz gewordene Be⸗ weis handwerklichen Könnens. Allen Beſu⸗ chern ſoll hier der Eindruck von der Größe der handwerklichen Fähigkeiten vermittelt werden. Es iſt nun einmal ſo im menſch⸗ lichen Leben, daß ſtets von dem äußeren Rahmen auf den inneren Gehalt geſchloſſen wird. Damit iſt durchaus nicht geſagt, daß der Schwerpunkt alles Handelns auf die Er⸗ haltung der äußerlichen Schönheit abgeſtellt ſein muß. Aber das Aeußere darf nicht ver⸗ nachläſſigt werden. Wo in den äußerlich er⸗ ſcheinenden Dingen Ordnung und Sauber⸗ keit herrſcht, da darf man auch eine innere 5 Feſtigkeit vorausſetzen. Auch bei der Einweihung dieſes Werkes vielleicht ſogar in den britiſchen Kabinetts auf die Anfrage Lavals werde beſagen, daß die britiſche Kriegsflotte im Mittelmeer bleiben werde, dis Großbritannien überzeugt ſei, daß ſeine Be⸗ ziehungen zu Italien auf einer Grundlage dauernden Friedens beruhten. Wie aus Paris berichtet wird, teilen franzöſiſche Blätter zu der Unterredung La- vals mit dem engliſchen Botſchafter mit, daß der Botſchafter hinſichtlich der Auslegung des Abſchnitts III des Artikels 16 des Völ⸗ kerbundspakts eine eindeutige Stellungnahme der franzöſiſchen Regierung verlangt habe. Mit anderen Worten, er habe eine unzweideutige Antwort auf die letzte eng⸗ liſche Note gefordert, in der England be⸗ kanntlich die Frage der Unterſtützung der kleine Stadt Taffara und Khatama in der Provinz Ogaden mit etwa 300 Bomben belegt. Dabei ſollen fünf Perſonen getötet und etwa 20 verletzt worden ſein. Ein italieniſches Flugzeug habe eine Notlandung in der Gegend von Oſſa und ein zweites in der Gegend von Aski Tafaro vornehmen müſſen. Die Beſatzungen beider Flugzeuge ſeien von — Abeſſintern gefangen genommen wor— en. Der franzöſiſche Geſandte bei Vinci. Der franzöſiſche Geſandte ſtattete in Ge⸗ genwart des Direktors des Außenminiſteri⸗ ums und des Kommandeurs der kaiſerlichen 1777 ͤĩ⁵ܲ v1. ̃]¾⁵ͤli.! Verſtärkung für die Nordfront Noch kein abeſſiniſcher Gegenangriff. Addis Abeba, 16. Oktober. Der abeſſiniſche Kriegsminiſter wird ſich mit 70 000 Mann an die Nordfront begeben. Nach den in Addis Abeba vorliegenden Mel⸗ dungen iſt die Lage an der Süd⸗ und an der Nordfront ruhig, abgeſehen von der Tätig⸗ keit italieniſcher Flieger. Die Meldungen, daß der Oberbefehlshaber der Südfront die Gegenoffenſive begonnen habe, entſpreche nicht den Tatſachen. Der abeſſiniſche Angriff wird vorausſichtlich erſt gegen Ende des Monats erfolgen. * eigenen nie* Handwerks, aufſtehen englischen Flotte im Mittelmeer auf und heimlichleiſe etwas von„unnötigem e. 2 1 2— Der Reichs füt Auflöſung der eee eee 1 eee erſparter ndwerkergroſchen“ murmeln. 0 0 5 2 8 inver„ a 35 1 2 l 1 5 groſch Im Einvernehmen mit den Verbänden. Der Reichsjugendführer erläßt an die 2 Dieſen, nun, nennen wir ſie ruhig einmal bei dem richtigen Namen, notoriſchen Mecke⸗ rern und Beſſerwiſſern, ſei dies mit aller Deutlichkeit geſagt: In dieſem Haus und Heim der Spitzen- fel zu ſtellen. Und wenn das Handwerk der Oeffentlichkeit den Kauf handwerklicher Qualitätsarbeit empfiehlt, kann es ſein eige⸗ nes Heim nicht mit den Erzeugniſſen irgend⸗ Berlin, 17. Oktober. Der Leiter des Allgemeinen Deutſchen Waf⸗ fenrings, Pg. Langhoff, löſte im Ein⸗ vernehmen mit den Waffenſtudentenverbän⸗ Hitlerjugend folgenden Tagesbefehl: „Am 18. Oktober 1935, dem hiſtoriſchen Tag des Wartburgfeſtes von 1817, wird die Deut⸗ ſche Burſchenſchaft auf der Wartburg ihre Auflöſung und Ueberführung in den Na⸗ 12 organiſation des Handwerks wird das einer Stapelware ausſtatten. Der Vorwurf lgemeinen Deutſche be ee 1. 0 Handwerk in ſeiner Geſamtheit gegenüber der Inkonſequenz und der unehrlichen Wer⸗ 3. r 5 chen Weta e deen Set it de Dent der Oeffentlichkeit repräſentiert. Aber noch bung wäre dann nur zu berechtigt. une ſche Burſchenſchaft* 120lährigen Tradition mehr. das Haus iſt eine gute und ehrliche Werbung für die OQualitätsleiſtung des Handwerks überhaupt. Die Spitzen der Be⸗ zörden, des Handels und der Induſtrie berden in dieſem Haus mit dem Handwerk verhande en. Der Eindruck, den ſie hier emp⸗ fangen, wird maßgebend ſein für die Beur⸗ teilung handwerklicher Arbeit und hand⸗ merklichen Könnens. Als gleichberechtigter, kraftvoller Partner iſt das Handwerk neben Handel und Induſtrie getreten. Es braucht ſeine Leiſtungen alſo nicht unter den Schei⸗ Zeugnis abzulegen von dem handwerk⸗ lichen Können für Gegenwart und Zukunft, das iſt der Sinn dieſes Gebäudes. Wie ſich in den Patrizierhäuſern, den Domen des Mittelalters noch heute die Größe handwerk: licher Leiſtungsfähigkeit evweiſt, und dabei gleichzeitig Ausdruck eines einheitlichen, kraftvollen Wollens iſt, ſoll dieſes Haus den kommenden Geſchlechtern die machtvolle Ge⸗ ſchloſſenheit im Handwerk dokumentieren. Darum wurde das Haus des deutſchen Hand⸗ werks geſchaffen. Der Allgemeine Deutſche Waffenring iſt im Jahre 1919 als Zweckverband zur Wahrung der Intereſſen des deutſchen Waffenſtuden⸗ tentums begründet worden. Im Allgemeinen Deutſchen Waffenring waren die örtlichen Waffenringe faſt aller Univerſitäten und Hochſchulen zuſammengeſchloſſen. Die Deut⸗ ſche Burſchenſchaft, die ſich bekanntlich am 18. Oktober anläßlich des Wartburgfeſtes ebenfalls auflöſen wird, iſt ſchon vor einem Jahr aus dem Waffenring ausgetreten. treu geblieben, indem ſie zum Ausdruck bringt, daß oberſter Grundſatz ihres Handelns der Dienſt am Volle iſt, ſelbſt unter Preisgabe ihres Eigendaſeins. In Anerkennung ihrer ſelbſtloſen Einſtellung zum nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat erteile ich hiermit den Mitglie⸗ dern der Hitlerjugend, die zugleich Angehö⸗ rige der Deutſchen Burſchenſchaft ſind, die Er⸗ laubnis, zum Wartburgfeſt am 18. Oktober 1935 zum letzten Male mit Band und Mütze in Uniform zu erſcheinen.“ — per pese 1 den. Prinzregent Paul von dem angekündigten mehrt Paris eingetroffen. Eden hat der Entſchließungsentw italieniſchen Ausfu Da Italien von der ner Städte nicht Abſta für die Europäer in Abeba neutrale deren Schutz von worden iſt. In Addis Abeba Gebirgsgeſchütze ei Die Sanktionsk Sitzung die er ſenſendungen waffen, dieſe ſtaaten durch Artikel 16 des Paktes gebunden ſeien. Zu Beginn der Vertreter Vorbehalt hin Landes an Sa Hochverratsprozeß in Argarn. Budapeſt, 17. Oktober. Der richtshof, das un urteilte fünf Per und Spionage zu a diſchen Macht zu acht bis dreizehn Jahren Zuchthaus. Die engliſche Antwort Lavals geſcheiterter Vermittlungsverſuch. London, 17. Oktober. Das engliſche Kabinett befaßte ſi 1 die der franzöſiſche Mini- al zum abeſſiniſch⸗-italieni⸗ Unterredung mit in Paris gemacht ter in Paris er- work der franzöfi⸗ den Anregungen. ſterpräſident Lav ſchen Streitfall i dem britiſchen Botſchafter hat. Der britiſche Bokſchaf hielt Anweiſung, die Ant ſchen Regierung mitzuteil In der engliſchen Antwort wird dem Ver⸗ nehmen nach zum Ausdruck gebracht, daß ſich die Lage durch di italieniſcher Truppen nach Lybien in den letzten Tagen nicht gebeſſert habe. Laval hat dem britiſchen Botf genüber nichts von einer italieniſchen Regierung an erwähnt, wonach Italien ſich nicht d Lage ſehe, den Brennerpaß ohne franzöſi⸗ ſche Hilfe gegen etwaige Angriffe zu vert digen. Bekanntlich Preſſe behauptet worden, daß de Botſchafter in Paris dem fran niſterpräſidenten eine Mitteilung dieſes In⸗ halts gemacht habe. Es beſteht jedoch kaum noch daß Laval in letzter Stunde bemüht, eine ver In kurzen Worten Der Allgemeine Deut ſeit dem Jahre 1919 die fenſtudenti Hochſchule ſche Waffenring, der Intereſſen der waf⸗ ſchen Verbände an den deutſchen n vertreten hat, iſt aufgelöſt wor⸗ Südſlawien iſt zu ägigen Beſuch Sanktionskonferenz einen urf über den Boykott der hr vorgelegt. 0 Bombardierung offe⸗ nd nehmen will, der Nähe von Addis Zonen geſchaffen worden, übernommen traf ein Transport neuer n; die Geſchütze wurden vom Kaiſer perſönlich eingeſchoſſen. Die weiteren Ermittlungen über die Ur⸗ ſache des Berliner Einſturzunglücks zu zwei neuen Ver entlaſſung geführt. Im Lagerhaus der Getre hausgenoſſenſchaft Eppingen ein Brand aus, dem umf an Weizen, Zucker und Opfer fielen. Mahnung zum ſchnellen Handeln Jorigang der Sanktionskonferenz. Genf, 17. Oktober. onferenz hat in öffentlicher gänzte Verbotsliſte für Waf⸗ angenommen. haftungen und einer Haft⸗ ide⸗ und Lager⸗ brach nachts angreiche Beſtände Futtermitteln zum nach Italien Der ungariſche Vertreter enthielt Stimme. Bundesrat Motta⸗Schwei zu dem Verbot der chemiſchen un Kriegsmittel ſeien ber das Völkerrecht verboten und ſollte auch nicht nach Abeſſinien ausgef den dürfen. Außerdem wu ſchuß der Konfer ßung angenommen, ſei wichtig, die Ma renz vorgeſchlagen werde, raſch und wir wird daran erinnert, des Luftſchutzes in Mannheim ſollte den zuſtändigen Stellen zeigen, wie weit der Luftſchutz durchgebildet iſt. Ferner ſollten praktiſche Erfahrungen für einen Schutz ge⸗ gen Luftgefahr geſammelt werden. Das Uebungsgebiet wurde ſo groß gewählt, daß es einen Raum umfaßte, auf dem 30⸗ bis 40 000 Menſchen wohnen. Innerhalb dieſer Zone gab es eine — rde eine vom Juriſtenaus⸗ enz ausgearbeitete Entſchlie⸗ in der geſagt wird, es ßnahmen, die die Konfe⸗ be und noch vorſchlagen kſam durchzuführen. Es daß die Völkerbunds⸗ — der Uebung, ſodaß nicht nur ſämtliche Be⸗ wohner die Keller und Schutzräume aufzu⸗ ſuchen hatten, ſondern auch jeglicher Ge⸗ ſchäftsbetrieb und Straßenverkehr lahmge⸗ legt war. Vormittags um 10 Uhr erfolgte die Warnmeldung„Fliegeralarm“. Um 10.08 bis 10.11 Uhr erfolgte der erſte„Luft⸗ angriff“, wobei unter lautem Krachen Sitzung machte der allgemeinen ichtlich der Beteiligung ſeines nktionsmaßnahmen. Die Frage der gegenſeitigen Anterſtützung zwiſchen den die Sühnemaßnahmen führenden Staaten iſt in dem hierfür einge⸗ den. Es wur⸗ rtert, die teils ſetzten Ausſchuß behandelt wor den verſchiedene Vorſchläge eröd auf dem Grundſatz der pflichtung zum Ausgleich en den beruhten. teils davon allen billigen Anſprüchen d de praktiſche wurden. In den Straßen hatte man ver ſchiedene Sprengtrichter ausgehoben. Aus dem einen Sprengtrichter ſchoß ſogar eine Waſſerſäule, während aus einem anderen Trichter eine hohe Stichflamme züngelte, die von einem Gisrobrbruch herrührte. Als 0 tſtandener Schä⸗ urch entſprechen⸗ genügt werden ſoll. Vormarsch durch Regen gehemmt Asmara, 17. Oktober. ſpruch des Kriegsberichte iſt der Vormarſch der it auf der Somalifront 9 Beſetzung von Gerlogubi wegen ſtarker Regengüſſe kommen. Es iſt nicht dieſe Regenfälle bis En ten An der Nordfront Kampfhandlungen gekommen. dann um 11.33 erfolgte, gab es neue Schadenſtellen und im Hafengebiet wurde ein ſolcher Brand angenommen, daß dort auch noch das Feu⸗ erlöſchboot alarmiert werden mußte. Uner⸗ müdlich waren auch die Sanitätskräfte am Werk, um die„Verwundeten“ zu bergen. Kurz nach 12 Ühr erfolgte ſchließlich die Entwarnung, worauf die Straßenſperren aufgehoben wurden und der normale Be⸗ trieb wieder aufgenommen werden konnte. Nach einem Funk⸗ rſtatters des DNB alieniſchen Truppen egen Harrar kurz vor Golahat zum Stehen ge⸗ ausgeſchloſſen, de November anhal⸗ iſt es zu keinen neuen l Honved⸗Ge⸗ gariſche Kriegsgericht, ver⸗ ſonen wegen Hochverrats 5 Nach einer Meldung der„Isweſtija“ ging in Kiew ein Prozeß gegen 24„Gegenrevolu— tionäre“ zu Ende. im Gebiet von Kiew und Tſchernigow unter der Bauernſchaft für Sabotageakte Stim⸗ mung gemacht und den nahen Sturz der Sowjetmacht und das Ende der Welt ange⸗ kündigt haben. Die beiden Hauptangeklag⸗ ten wurden zum Tode 1 0 alle übrigen Angeklagten zu Zuchthausſtra⸗ fen von drei bis zehn Jahren. franzöſiſchen r italieniſche zöſiſchen Mi⸗ ein Zweifel, ſich ernſtlich ſöhnliche Regelung des ita— lieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfalles zu erzielen, bevor der Völkerbund draſtiſchere wirt liche Sühnemaßnahmen ergreift. — Bild zeigt die Paul⸗von⸗Hindenburg⸗Jugend Lutzes Beſuch in Heidelberg Der Stabschef beſichtigt die Aniverſität. Heidelberg, 17. Oktober. Die Preſſeſtelle der Univerfität Heidelberg teilt mit: Im Verlaufe der Arbeitstagung der SA⸗Grup⸗ penführer Deutſchlands beſuchte Stabschef Lutze mit den Gruppenführern die Univer⸗ ſität Heidelberg. Er wurde vom Rektor, Se⸗ nat und einer Vertretung der Studenten⸗ ſchaft begrüßt. Der Rektor Profeſſor Dr. roh betonte in ſeiner Anſprache u. a. die engen kameradſchaftlichen Beziehungen zwiſchen der SA und der Univerſität Heidel⸗ berg. Stabschef Lutze dankte dem Rektor und wünſchte der älteſten Univerſität des Reiches, daß ſie ibre Aufgaben in dem Bewußtſein erfülle:„Wir ſind nichts, unſer deutſches Volk iſt alles“. Zur Stellung der SA in der Frage der ſtudentiſchen Korporatio⸗ nen betonte der Stabschef, er habe ſich überzeugt, daß dieſe veralteten Formen ohne Lebensrecht der Zukunft geopfert werden müßten. Anerkennung für die Leiſtungsſchau der 93. Anläßlich der Tagung ſämtlicher Grup⸗ penführer der SA in Heidelberg beſuchte Stabschef Lutze die Leiſtungsſchau der ba⸗ diſchen Hitlerjugend, die augenblicklich in Heidelberg gezeigt wird. In Begleitung des Stabschefs befand ſich Gruppenführer Luy⸗ ken. Stabschef Lutze ſowie Gruppenführer Luyken brachten ihre volle Anerkennung über den Kampf⸗ und Arbeitswillen der ba⸗ diſchen Hitlerjugend zum Ausdruck. Aus Baden „Fliegeralarm!“ Luftſchutzübung in Mannheim. Mannheim. 17. Okt. Eine Vollſchutzübung ſtrenge und lückenloſe Durchführung zahlreiche„Bomben“ abgeworfen r ein zweiter„Luftangriff“ Bolſchewiſtiſche Zuſtiz Moskau, 16. Oktober. Die Angeklagten ſollen verurteilt, VBetriebsappell des Handwerks Eine Anſprache des Reichsorganiſations- leiters Dr. Cen. Berlin, 17. Oktober. Am Vortage der feierlichen Einweihung des Hauſes des Deutſchen Handwerks in Berlin hielt Reichsorganiſationsleiter Dr. ey in der Ehrenhalle des neuen Hauſes einen Betriebsappell ab, zu dem die Gefolgſchaften des Reichsſtandes des Deut⸗ ſchen Handwerks und der Reichsbetriebsge⸗ meinſchaft Handwerk angetreten waren. In einer Rede über Sinn und Bedeutung des Handwerks in der neuen Zeit betonte Dr. Ley, daß für uns Deutſche das Wort Hand⸗ werk ein jahrhundertealter Begriff geworden ſei, ja, daß es kaum ein anderes Volk gebe, das ein Handwerk in unſerem Sinne habe. Würden wir den Begriff des Handwerks auf⸗ geben, dann würden wir uns ſelbſt aufgeben, denn ſtets und immer ſind noch die Erfin⸗ dungen aus dem Handwerk gekommen, hat die ſchöpferiſche Tätigkeit des Handwerks das deutſche Volk vor anderen hinausge⸗ hoben. Wir werden, ſo ſagte Dr. Ley wei⸗ ter, die beiden heute beſtehenden Formen der Betriebsaemeinſchaft und der Nachweis der ari iſt und daß Gebührenfreiheit nur in den in den Miniſterialanweiſungen ausdrücklich aufgeführten Fällen beſteht. Falls der Nach⸗ weis der ariſchen Abſtammung bis zum 1. Januar 1800 zurück zu erbringen iſt, brau— chen Urkunden nur über die am 1. Januar 1800 lebenden Vorfahren der näheren Ahnenreihe, nicht aber außerdem über an dieſem Tage etwa noch lebende Vorfahren einer entfernteren Ahnenreihe beigebracht zu werden. Wenn beiſpielsweiſe an dieſem g neben dem Urgroßoater auch noch der urgroßvater eines Antragſtellers am Le⸗ ben war. genügt die Beibringung der Ge⸗ burtsurkunde des Urgroßvaters. Anträge von Volksgenoſſen, die aufgrund von amt⸗ lichen oder parteiamtlichen Anordnungen bis zu einem beſtimmten Zeitpunkt den Nachweis ihrer ariſchen Abſtammung er⸗ bringen müſſen. ſind komme nur dann in Frage, wenn der An⸗ tragſteller nach ſeinen geſamten wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſen zur Zahlung der Gebüh⸗ ren nicht in der Lage iſt, bzw. auch der Un⸗ terhaltspflichtige zur Zahlung unvermögend NSA und ihre Gliederungen den Ab⸗ ſtammungsnachweis von ihren Mitgliedern um die Belaſtung der Regiſterbehörden nicht untragbar zu machen. Der Nachweis ſei regelmäßig zunächſt von den höheren Amts- waltern zu erbringen. während die große Maſſe der Mitglieder erſt zu ſpäterer Zeit zu aufgefordert werde. Auch Wehrpflich⸗ tige und Angehörige des Arbeitsdienſtes hät⸗ ten als ſolche keinen Anſpruch auf Gebüh⸗ een Schließlich ſtellt der Miniſter feſt, aß für jede Abſchrift einer Eintragung aus dem Kirchenbuch zu erheben ſei. Die Erhebung einer beſonderen Suchgebühr ſei nur unter Vorausſetzung ausgeſchloſſen. daß der Innungen jo verdinden, daß ein Höochſr. maß von Leiſtung herauskommt. Der Redner gab ſeiner Freude über den ſchönen und zweckmäßigen Bau Ausdruck, den das Handwerk errichtet habe, und der Hoffnung, daß unter der Führung des Reichshandwerksmeiſters, ſeines alten Freundes und Kampfgenoſſen, die Mitarbei⸗ ter in dieſem Hauſe mit Freude ihre Auf- gaben erfüllen werden Daß das Handwerk heute eine ſo geachtete Stellung einnimmt, ſei aber einem Manne zu verdanken. der mit ungebeugtem Mut und größter Zähigkeit viele Jahre hindurch das große Aufbauwerk vorbereitet habe. Adolf Hitler habe das Volk auf den Weg der Vernunft geführt und ihm die Kraft gegeben, ſich aus unlösbar ſchei⸗ nenden Ketten zu reißen. Es gebe nichts, was er nicht gemeiſtert habe. Reichshandwerksmeiſter Schmidt überreichte darauf Dr. Ley ein wertvolles Album mit Bildern vom Reichshandwerker⸗ tag 1935 und ſchloß mit dem Gelöbnis un— wandelbarer Treue zum Führer und Reichs⸗ kanzler. An den Betriebsappell ſchloß ſich eine Be⸗ ſichtigung des neuen Hauſes an. Dr. Ley fuhr anſchließend mit dem Reichshandwerks⸗ meiſter zur größten Handwerkerzeitung der „Deutſchen Fleiſcherzeitung“, um auch dort einen Betriebsappell abzuhalten. ſchen Abſtammung Der Reichsinnenminiſter klürt wichtige Zweifelsfragen Berlin, 17. Oktober. grundſätzlich gebührenpflichtig 1 Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter 4 hätten die Regiſterbehörden die Aufgabe, t über die Urkundenbeſchaffung zum Nachweis über die arif che Abſtam⸗ mung einen neuen Erlaß herausgegeben, in dem wichtige Zweifelsfragen geklärt wer⸗ den. Der Miniſter ſtellt zunächſt feſt, daß die Ausſtellung von Urkunden zum Nachweis der ariſchen Abſtammung bevorzugt zu erledigen. Gebührenfreiheit wegen Unvermögens Der Miniſter weiſt darauf hin, daß die nach und nach anfordern. der Satz von 60 Pfennig herberge in Hannover, die die größte iſt. ſeine Vorfahren machen ronne. Keinesfaus bei der Suche nach einer Urkunde koſtenlos die Arbeit eines Sippenforſchers zu er⸗ ſetzen. — Deutſche Tagesschau Beauftragter für künſtleriſche Formgebung. Der Führer und Reichskanzler hat auf Vor⸗ ſchlag des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda den Graphiker Hans Schweitzer(Mjölnit) zum Reichsbeauf⸗ tragten für künſtleriſche Formgebung ernannt. Der Reichsbeauftragte für künſtleriſche Form⸗ gebung wird dem aufklärung und Propaganda unterſtellt und arbeitet in engſtem Zusammenwirken mit der Reichskammer der bildenden Künſte. Reichsminiſter für Volks⸗ Freie Dienſtkleidung für die Feuerwehr. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter hat in einem Erlaß an die Regierungsprä⸗ ſidenten angeordnet, daß die Gemeinden den Berufsfeuerwehrmännern bis zum Oberbrand- meiſter freie Dienſt⸗ und Schutzkleidung zu gewähren haben. Die Feuerwehringenieure er- halten Kleidergeldzuſchüſſe im Betrag von 180 bis 280 Mark jährlich. 1 Kerler für sudetendeutſche Wegen angeblicher Verletzung des tſchechoflo⸗ wakiſchen Republikſchutzgeſetzes. Brünn, 17. Oktober. In dem Brünner Prozeß gegen vier ehe⸗ malige Mitglieder der Kreisleitung der auf⸗ gelöſten Deutſchen Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei in der Tſchechoſlowakei wur⸗ den die Angeklagten Gröger, Richter und Judex vom Gericht für ſchuldig anerkannt, zſich zu Anſchlägen gegen die tſchechoſlowa⸗ kiſche Republik vereinigt und ſich daher im inne des Republikſchutzgeſetzes vergangen zu haben“. Gröger erhielt 13 Monate. Judex und Richter je ein Jahr ſchweren Ker⸗ ker mit Strafverſchärfungen. Außerdem wurde den genannten Angeklagten eine Geldſtrafe von je 1000 Kronen auferlegt. Sie verlieren die bürgerlichen Ehren- rechte und müſſen die geſamten Prozeß⸗ koſten tragen. Ein vierter Angeklagter wurde freigeſprochen. Staatsanwalt und Verteidiger werden die Nichtigkeitsbeſchwerde und Berufung gegen Antraaſteller ausreichende Angaben über J das Urteil einlegen. Ein ſoziales Erfordernis Weniger Sahne— dafür mehr Butter. Berlin. 17. Oktober. Die Deutſche Milchwirtſchaftliche Haupt⸗ vereinigung hat die Molkereien angewieſen, die Herſtellung und den Verkauf von Schlag⸗ und Kaffeeſahne um 40 Prozent ihrer bis⸗ herigen Erzeugung zu vermindern und die dadurch freiwerdenden Rahmmengen zu Butter zu verarbeiten. Dadurch tritt eine gleichmäßige Kürzung der Rahmbezüge für alle Kaffeewirtſchaften, Kaffeebäckereien und Konditoreien ein. Dieſe vorübergehende Ein— ſchränkung des Schlagſahneverbrauches iſt ein ſoziales Erfordernis, denn ehe der Kauf— kräftige ſich den Schlagſahnegenuß geſtatter. muß der normale Fettbedarf der weniger kaufkräftigen Bevölkerung geſichert werden. Ellener zurückgekehrt „Graf Zeppelin“ in Friedrichshafen. Friedrichshafen. 16. Oktober. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt Mitt⸗ 5 8 1 1 50 5 wochnachmittag 4 Uhr von ſeiner 14. dies. Die neue„Paul-von⸗Hindenburg Jugendherberge“ am Maſchſee in Hannover. a jährigen Südamerikafahrt unter Führung Am 20. Oktober werden 20 neue Jugendherbergen der Benutzung übergeben werden. Unſer des Kapitän von Schiller über Friedrichs⸗ hafen zurückgekehrt. im 16.18 Upr erfolgte U gn 1 u dar, hunter ler fügen if 19 mm. iche unn. füt Volls⸗ aſellt und u mit det N. abeht. ſenminiſer ungsprä⸗ inden den herhranb. dung 5 ente er. ag bon ſche chechoſb⸗ 5 tober. vier ehe⸗ der auf⸗ liſtiſchen lei wur⸗ er und erkannt, hoſlowa⸗ aher im Tgangen . Juder 1Ket— Iherdem f eine egt. Sie ten- brozeß⸗ klagter den die gegen ee ee e 0 n e 1. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 24 Nachdruck verboten. Wie ausgewechſelt war der kleine Mann plötzlich. Er erhielt wieder Luft zugepumpt und blähte ſich im Nu zur alten Fratze auf. Aber die durchſchlagende Wirkung alter Zeiten blieb aus. Die übrigen ſchwiegen erſt eine Weile, dann meinte der Jüngſte unter der Verſammlung mit nicht alltäglicher Sanftmut: „Die Idee iſt nicht dumm! Ich beantrage, daß Sulver— neß weiterſpricht. Der wird noch einmal Präſident der Staaten, ſo fein verſteht er zu reden und ſo klug..!“ Das war natürlich ſehr unhöflich gegen Rivers, aber der fand es für gut, darauf nicht einzugehen: „Das Mitglied Sulverneß hat das Wort!“ lehnte er ſich in altgewohnter Würde in ſeinen Thronſeſſel zurück. „Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen!“ erklärte dieſer kurz und barſch.„Man braucht auch nicht lange um einen berühmten Detektiv ‚irgendwo“' zu ſuchen. Harry Evans in Neuyork. Das weiß jedes Kind...“ Damit war Rivers wieder kaltgeſtellt. Aber er ſteckte auch das ergeben und widerſpruchslos ein. „Man muß ihm ſofort ſchreiben!“ meinte Rivers kopf— nickend. Statt einer Antwort drückte Sulverneß auf den Taſter des elektriſchen Lichtſignals, wie ſie jedes Mitglied vor ſeinem Sitz in Reichweite hatte, und der alte Klubdiener erſchien ſofort. Mit völliger Umgehung des verneß zu dieſem: Vorſitzenden ſprach Sul⸗ „Der Sekretär ſoll ſofort eine Verbindung mit Neu⸗ vork, Detektiv Harry Evans, herſtellen. Herüberſchalten in dieſes Lokal...“ er hoffen konnte, Er ſagte ausdrücklich„Lokal!“, weil daß Rivers ſich ſchlagrührig darüber ärgern würde. Der aber war ſcheinbar jenſeits von gut und böſe. Oder er war ſo benommen, daß ihn nichts mehr wunderte. „Sehr wohl!“ Und der Diener verſchwand. Wenig ſpäter meldete ſich das auswärtige Telephon, und als wäre Rivers Luft, ſo ſelbſtverſtändlich nahm Sul⸗ verneß den Hörer zur Hand. Die anderen ſaßen mit lauſchend vorgeneigten Köpfen da und fühlten ſich vom Zauber des Geheimnisvollen an- geweht, wie er mit den Vertretern der Kriminaliſtik ein⸗ hergeht, ſeien ſie nun handelnd oder rächend. Das Geſpräch war nur kurz und gipfelte in einer Ein— ladung an die Adreſſe Miſter Evans, möglichſt ſofort nach Boſton zu kommen und ſich im Klub„Geld iſt nichts!“ einzufinden. Dann legte der junge Mann den Hörer in die Gabel: „Evans wird morgen um elf Uhr vormittags hier i „So früh!“ knurrte Rivers, hätte ſich aber am liebſten auf den Mund geklopft. Aber niemand ſchien auf ihn ge— achtet zu haben, was ihm teils recht war, teils ärgerte. Schließlich beſchloß man, daß morgen um elf Uhr, beim Eintreffen Evans, ſämtliche Klubmitglieder anweſend ſein ſollten. Als Harry Evans, der berühmte Detektiv, am anderen Vormittag antrat, da fehlte jegliche Feierlichkeit, wie Rivers es ſonſt bei allen möglichen und unmöglichen Ge— legenheiten zu halten pflegte. Fehlte ſchon darum, weil er ſelbſt fehlte. Es war wohl elf Uhr reichlich durch; aber er hatte ſich entſchloſſen, auf ſich warten zu laſſen. Was ein bekanntes Mittel iſt, um ſich in Anſehen und Würde zu ſetzen. Bloß verfing derlei bei Evans nicht. Sein Selbſt⸗ gefühl ließ nichts zu wünſchen übrig, und er wartete nie— mals, wenn er zu beſtimmen hatte. Wer nicht da war, kam zu ſpät. Punktum! Und er wandte ſich an Sulver⸗ neß, der ihn empfangen hatte, mit der Frage, ob jemand ihm Auskunft geben könne über Weshalb und Wieſo Der nage, Mann war mit Vergnügen bereit, alles zu ſagen, was Miſter Evans zu wiſſen wünſchte, und ant⸗ wortete auf kurz geſtellte Fragen ebenſo. Evans, der alte Schlaufuchs, verriet mit keinem daß er die Geſchichte Jonny Brown gut wie man zu ſagen pflegt, ſchon zum Hals herauswuchs. Denn er war durchaus kein Koſt⸗ verächter im Dollarmachen. Den Klub„Geld iſt nichts!“ zu ſeinen Klienten zu zählen, das konnte man gern mit— nehmen. Er runzelte intereſſiert die Stirn, nickte und notierte. Dann meinte er nachdenklich: zuerſt wäre es nötig, ſich zu Miſter Brown zu begeben und von dort aus die Spuren aufzunehmen. Weshalb er das ſagte? Weil er den alten Herrn ein wenig aushorchen wollte. Mög— licherweiſe hatte ſich inzwiſchen wieder etwas ereignet. Und ſo ganz ohne Veranlaſſung war es nicht gut möglich, anzutreten und zu ſagen:„Bitte, ich weiß noch immer nichts!“ Nun wollte er den alten Herrn überrumpeln, und darum kam ihm dieſe Berufung in den Klub„Geld iſt nichts!“ doppelt gelegen. Er wollte ſo nebenbei aus⸗ Wimperzucken, kannte, ja, daß ſie ihm, fiſchen auf eigene Fauſt!? kundſchaften, ob der Londoner ſeinen lächerlichen Miß⸗ erfolg vielleicht irgendwie ausgewetzt hatte. noch! Zuzutrauen wäre es dem trotz allem, ſo gerecht war Evans gegen die verhaßte Konkurrenz. Das fehlte Nun paßte es ihm ausgezeichnet, das ſich dieſer Colonel Rivers verſpätete, indem er es nicht der Mühe wert fand, Nachricht zu geben. Einen Harry Evans ließ man nicht einfach warten wie einen Bedienten. Er lehnte auch die angebe tene Begleitung der beiden jungen Leute ab, die ihn in Abweſenheit des Klubvorſtandes begrüßt hatten, und die ihm über den Zweck der Berufung jedenfalls ſo gut unterrichteten, wie es der Colonel auch nicht beſſer gekonnt hätte. Dies ſagte er ihnen auch in höflicher Weiſe, was ſie zu erfreuen ſchien. Für klug gehalten zu werden, iſt nun einmal der Menſchen Schwäche. Bis zum Treppenabſatz gaben ſie ihm aber natürlich das Geleit und kamen unten eben zurecht, wie Colonel Rivers in aller Gemächlichkeit ſein ſündhaft koſtbares Auto verließ. Evans tat dem großen Herrn keinesfalls den Gefallen, ſich aufzuhalten. Das Mitglied Sulverneß ſtellte den be— rühmten Detektiv ſeinem Klubvorſtand vor, aber Evans legte bloß zwei Finger an ſeine Reiſemütze, brummte irgend etwas und wollte vorbei. Die Abneigung beider voreinander war auch für einen Blinden zu erkennen. Evans war ſofort im Bilde, daß der kleine, aufgeblaſene Kerl ihn imponieren wollte. „Sie wollten gehen, ohne auf mich zu warten?“ er⸗ kundigte ſich Rivers in ſeinem aufreizend näſelnden Ton, den er für extra vornehm hielt. Evans richtete ſich in ſeiner ganzen Vierſchrötigkeit auf und ſtand dem Kleinen gegenüber wie eine Rieſen⸗ dogge vor einer Zwergbulldogge. „Ich warte niemals!“ 1 Dieſe knappe Antwort verfehlte ihre Wirkung nicht. Rivers klappte zuſammen:„Mich etwas verſpätet! Kommt vor! Sehr beſchäftigt, wiſſen Sie!“ „Ich auch!“ Evans ging weiter, ohne darauf zu achten, ob der andere ihm folgte oder nicht. Die beiden jungen Leute unterhielten ſich ausgezeichnet, was ſie durch kleine Ellenbogenpüffe einander kundgaben. Wie ſie das dem Froſchkönig gönnten, wie ſie es ihm gönnten...! Rivers war es gelungen, dennoch den Vortritt zu er⸗ haſchen, winkte haſtiger, als es ſeiner Würde entſprach, dem Chauffeur, und dieſer hielt mit abgezogener Kappe die Tür auf. „Bitte, wollen hinüberfahren!“ ſprach der Colonel mit einladender Geſte, ſo daß Evans nun nichts mehr übrig blieb, als einzuſteigen. Rivers krabbelte hinter ihm ins Auto, und das Fahrzeug glitt mit Windeseile davon. Simeon Brown empfing ſeine Gäſte äußerſt unliebens⸗ würdig. Als Rivers ſich in breiten Phraſen erging, fragte Brown mit erhobener Stimme: „Wiſſen Sie, wo mein Sohn ſich befindet— ja oder nein?“ Und als der alte Herr dieſelbe Frage an den Detektiv richtete, da meinte dieſer: „Wenn jemand auf der Welt ſeinen Aufenthalt wüßte, ſo wäre ich es.“ Brown aber lächelte verächtlich. Im Augenblick, als Rivers ſich zu einem neuen Phraſenſchwall anſchickte, vernahmen ſie eine klare Stimme von der Tür her: „Miſter Jonny Brown befindet ſich auf dem Dampfer„Gordon und auf dem Weg nach Rio.“ Alle fuhren herum, wie elektriſch getriebene Kreiſel, und Brown ſtieß einen Schrei aus:„Tory!“ Auch Evans ſtieß einen Ruf der Ueberraſchung aus. Donnerwetter! Das war doch ſeine„Volontärin“, oder er wollte nicht mehr lebend aus dieſer protzigen Stube, wie er bei ſich feſtſtellte, herauskommen. „Hallo, Miß Belltown, Sie haben mir gekündigt und Wiſſen Sie, daß ich Sie be— langen werde?“ ſprach er ſtreng. „Ach, ach, die Detektivin kenne ich— kenne ich!“ näſelte Rivers geringſchätzig, wieder völlig im Gleichgewicht. Tory, die eben unangemeldet eingetroffen war, weil ſie von Erwartet-Werden und dergleichen nichts hielt, lachte über das ganze ſchöne Geſicht, eilte auf Simeon Brown zu und umarmte ihn. Und der alte Mann vergaß die anderen in der Freude ſeines Herzens und ſtreichelte das blühende Geſicht, drückte die ſchlanken, nervigen Hände und war ganz und gar aus dem Häuschen. „Iſt das eine Ueberraſchung!“ rief er ein ums andere Mal aus. „Aber ich depeſchierte dir doch, daß ich komme!?“ „Das wohl! Aber ich konnte nicht hoffen, daß es ſo bald ſei!“ lachte Brown.„Und Jonny iſt alſo wohlbehalten? Ach, Liebling, nur das eine, einzige ſage mir auf Ehr' und Gewiſſen...“, bat er, und Tränen zitterten in ſeiner Stimme. „Auf Ehr' und Gewiſſen, Onkel Simeon!“ erklärte Tory und hielt dem alten Herrn ihre Rechte entgegen, wie ein Menſch, der ſein höchſtes Gut einſetzt für ſein Wort. „Jonny iſt wohlbehalten, arbeitet.“ „Erzähle genau, wie ſich alles zugetragen!“ bat Brown. Tory errötete bis in die Haarwurzeln: „Später, wenn wir allein ſind!“ meinte ſie, gewaltſam lachend.„Jetzt bitte ich dich, mir die Herren vorzuſtellen!“ „Verzeih!“ nickte Simeon.„Aber weißt du, ich bin voll⸗ kommen erledigt. Es war in zw kamſt, Tory, um mich zu beruhigen. ſtelle ich dir Colonel Neuyork. e „Freut mich, die Gentlemen kennenzulernen!“ meinte Tory mit verdächtig glitzernden Augen.„Nein! Keiner von ihnen iſt mir gänzlich unbekannt!“ Ihr Blick ſtreifte ausdrucksvoll Rivers, der ſich mit einer ſehr hochmütigen Kopfneigung begnügt hatte. Dann wandte ſie ſich mit offenem Lachen an Evans:„Wie geht es Ihnen, Miſter Evans?“ Sie bot ihm die Hand.„Es iſt nicht üblich, daß man den Namen einer Lady nennt— iſt es ſo? Aber in dieſem Fall muß ich mich doch bekannt machen: Tory Beresford von Frank Beresford aus London...“ Und ſie ſchüttelte dem verdutzten Evans die Rechte, daß dem nichts übrigblieb, als ſich raſch zu faſſen und zur Ge⸗ ſellſchaft mitzulachen. Torys Name genügte, ſie überall freundliche Aufnahme finden zu laſſen. „Das muß ich ſagen, Mylady, Sie haben mich alte Spürnaſe ſchön ins Unrecht geſetzt!“ ſprach er mit ehrlicher Anerkennung. „Ach, ach, Mylady! Große Ehre! Schon das Ver⸗ gnügen einmal gehabt! Große Ehre!“ krächzte Rivers, der ſich weit weg wünſchte. Alles hatte ſich gegen den armen kleinen Kerl verſchworen. Was er begann, ging für ihn böſe aus. Tory überſah den Colonel Rivers ſo völlig, als wäre er Luft. „Sie müſſen einſehen, daß Sie mir einiges ſchuldig ſind, Mylady!“ begann da Evans abermals und blickte wohl- gefällig in das ſchöne Mädchengeſicht; er tat dies ſozu⸗ ſagen außeramtlich, was nicht oft in ſeinem arbeits⸗ erfüllten Leben geſchah. Wieder errötete Tory: „Ich bin Ihnen eine Menge ſchuldig, weil ich nicht ehrlich zu Ihnen war. Aber Sie ſehen am Erfolg, daß meine Methode gut iſt.. „Nur eines, M zylady, nur eines! dieſem Fuchs, mit dem Nedding aus Tory lachte. „Nein! Sie können völlig beruhigt ſein, Miſter Evans! Ich bin nicht wieder zur Konkurrenz übergelaufen. Ich habe ganz allein„gearbeitet, und ich kann wohl ſagen, mit durchſchlagendem Erfolg. Aber mehr wird nicht verraten — wenigſtens vorläufig...“ Der Nachſatz kam mit nieder⸗ geſchlagenen Augen und der feinnervige Kriminaliſt pfiff unhörbar durch die Zähne. Soſo... „Es gibt ein, ich glaube, franzöſiſches Wort irgendeines berühmten Mannes, Mylady“, ſprach er in guter Haltung. „Was die Frau will, das will Gott! Und es ſcheint, daß es ſich auch diesmal beſtätigt...“ ölfter Stunde, daß du Und— alſo ja: hier Rivers vor und Miſter Evans aus Aber es ſchien mir eben, daß du beide kennſt— Arbeiten Sie mit London zuſammen?“ Neunzehntes Kapitel. Beſuch auf der Farm. Tom Haſtings, der Tramp, war ein Naturkind. Seine Gefühle zu zergliedern oder gar in Worte zu faſſen, war ihm bisher noch niemals eingefallen. Seine Gefühle... Hunger und Durſt, Hitze und Kälte... War er müde dann legte er ſich da hin, wo er eben ſtand, und ſchlief. Knurrte der Magen, dann war er traurig. War er aber ſatt, pfiff er ſich ein Liedl und war zufriedener als mancher Nabob. Der jeweiligen Ortspolizei wich er mit einem Geſchick aus, wie es die Uebung mit ſich brachte. Und dieſe Scheu— es muß geſagt ſein— war auch eine der Haupt⸗ gründe, weshalb der arme Landſtreicher ehrlich blieb. Bis auf das eine Mal, da die Verlockung unwiderſtehlich und die Gefahr der Entdeckung gleich Null war. Und eben da—⸗ mals wurde er gefaßt. Zu ſeinem Glück gefaßt. Freilich. Trotzdem man ihn dazu zwingen mußte, es einzuſehen. Und wäre die allmächtige Liebe nicht als Hilfstruppe an⸗ gerückt, Tom Haſtings hätte ſich ohne Wimperzucken wieder in das alte Elend begeben; er war frei geweſen und allein. Von den Menſchen hielt er nicht viel, denn entweder ſie jagten ihn mit harten Worten fort oder ſie verlangten noch härtere Arbeit von ihm für einen Mund voll Eſſen. Da waren ihm die Hunde ſchon lieber. Sie ließen ſich von ihm ſtreicheln und rieben ihr Fell an ihm, und das war die einzige Liebkoſung, die der arme Tramp je gekannt. Und nun? Niemals hätte Tom gedacht, daß es ſo ſchön ſei, krank dazuliegen. Umſorgt von der guten Miſſis Neß. Und der Alte kam ab und zu mit einer Pfeife Tabak herein in die Krankenſtube und ließ Tom Züge daraus machen, wie man einem Säugling die Milchflaſche hält. War Feierabend, dann kamen die Boys vors Fenſter und ſangen ihre ſchwermütigen oder heiteren Lieder, um ihn zu erfreuen, denn der fremde Burſche tat ihnen leid, weil er ſo ſtill liegen mußte und arge Schmerzen litt, wo es doch Spätſommer war und die Welt noch um eins ſchöner als ſonſt, in ihrer drängenden, überreichen Ernte— pracht. Und die Mädel, die machten ſich zu tun, umſtrichen das Haus und riefen ihm ein Scherzwort durchs offene Fenſter zu, warfen ihm Blumen aufs Lager und wünſchten gute Beſſerung, bis Mutter Neß daherkam und ſie vertrieb, denn ſie hielt ſtrammes Regiment, rühmte ſich ihrer ſcharfen Augen wegen, und daß ſie derlei ſofort erkannte. Und wußte es dennoch nicht, die gute Dicke, wie es brodelte, im geheimen brannte, wie bei einer Trift, die viele Wochen lang innen heiße Glut barg, bis plötzlich unverſehens helle Flammen lodernd zum Himmel ſchlugen. Denn da war Liſſy, ihre Einzige. In der ſah ſie immer noch ein Kind, und darum hatte ſie keinerlei Acht darauf, was die Krankenſtube mit geheimem Leben erfüllte. Miſſis Neß dachte ſich eine Sache ſo, daß all dies einzig von ihrem Willen abhing. Und wenn es ihr gefallen ſollte, ihre Tochter dereinſt zu verheiraten, dann würde ſie es eben tun. Punktum! Daß eben dieſe Tochter aber auch Sitz und Stimme hatte bei dieſer Verfügung über ihr Selbſt, das kam der guten Dicken gar nicht in den Sinn. Denn ſie war eine moderne Frau, wie ſich leicht denken läßt. (Fortſetzung folgt.) 1 * g N N 3— . * e — —— 8 — e e 2 . r r Wie der Voden, ſo der Wein Eine Wanderung durch die deutſchen Wein⸗ baugebiete. Der Boden formt den Menſchen, der Bo⸗ den formt den Wein, der Wein gibt wiederum der Landſchaft das Gepräge und formt die Menſchen, die durch ihn und mit ihm leben. Man ſehe ſich z. B. einmal einen Moſel⸗ winzer an, der Tag für Tag in den fel⸗ ſigen Steilhängen der Moſelberge ſeine ſchwe⸗ ten Arbeiten verrichten muß. Kantig, ſcharf die Züge wie die Felskanten des Geſteins, das er bebaut. Ruhig, etwas träumeriſch der Blid, wie die romantiſche Stille des lieblichen Flußtales, das er bewohnt, raſch und lebendig im Weſen und Art wie der raſſige Charakter der grüngoldigen Riesling⸗ weine an Moſel, Ruwer und Saar, die er erzeugt. Als Gegenſtück: die Pfalz. Weite Flächen ringsumher, tiefer, grundiger Boden in ſonnendurchtränkter Ebene. Alles atmet Behäbigkeit und fruchtige Schwere, in der Mandeln und Kaſtanien gedeihen. Breit und gewichtig iſt auch das Schreiten oer Menſchen, wuchtig in Bau und Gehaben. Das iſt die Verbundenheit des Menſchen mit der Scholle, mit der Arbeit, mit dem Erzeug⸗ nis, das beide ihm bringen. Und zwiſchen Moſel und Pfalz die anderen: die wildromantiſche Ahr mit ihren feuerdurchglühten Burgunderweinen, denen das heiße Felsgeſtein das Rebenblut erhitzt, das breite Rheintal, ſtromauf zunächſt am Mittelrhein noch felſig, die Reben im ſteilen Hang. Die Weine drum noch ziemlich raſſig, noch mehr nach Moſelart, doch ſchon gemildert durch die Breite des Tales. Wo der Rheingau beginnt, da runden ſich die Felsberge zu Hügeln, die Konturen der Landſchaft erhalten jene zar⸗ ten weichen Linien, jene abgeklärte Formen- ſchönheit, die den Menſchen die vornehme Geſtalt vermittelt. Die Formung des Bodens lodert ſich vom felſigen Geſtein über den leicht verwitterbaren Schiefer bis weiter rhein⸗ auf zu tiefgründigen Mergelböden auf. Das Rheintal weitet ſich weiter und weiter. Die blumenreiche Rieslingtraube ſteht auf ſonnen⸗ durchglühten ſanft anſteigenden Südhängen, von dem hochragenden Wall des Taunusge⸗ birges vor kalten Nordwinden wohlbehütet. Das alles gibt den Hochgewächſen des Rhein⸗ gaues Milde. Schönheit und vornehme Raſſe. Das Seitental der Nahe hat Weine mannigfachſter Art. Nahe der Mündung beſtimmt die Breite des Tales noch die Art; flußaufwärts, wo die felſigen Ufer im Schiefer und Porphyrgeſtein ſich im⸗ mer enger zuſammendrängen, gedeihen die feinraſſigen Gewächſe. Das Nahetal weiß noch nicht ſo recht, ob es ſich in Formung der Moſel oder dem Rhein anpaſſen ſoll. Das gibt den Weinen jene glückliche Miſchung, die ſich einmal mehr dem Charakter der Moſelweine zuneigen, das andere Mal ihn mehr der milderen Fülle der Rheinweine ähneln läßt. Vom Nahetal vollzieht ſich faſt unmerklich der Anſchluß an die Rebengefilde von Rheinheſſen. Auf Mergel⸗, Kies⸗ und Sandböden, klima⸗ tiſch ſehr begünſtigt, auf hügeligem Land und in der Ebene, wächſt ein Wein, der ſich, unter ähnlichen Bodenverhältniſſen gewachſen, ſchon mehr und mehr der Fülle der Pfalzweine zuwendet. Die Pfalz iſt überhaupt gleichſam die Qualitätsdrehachſe für alle ſüdlichen deut⸗ ſchen Weinbaugebiete am Rhein und ſeiner Nebentaler. Je meyr ſich dieſe den ſonntgen Breiten dieſes weingeſegneten Landes nähern, um ſo mehr nimmt die Reife und Güte des Weines zu. Die vielſeitigen Unterſchiede be⸗ ſtimmen neben Klima und Traubenſorte das Bild der Landſchaft und die Form des Bo⸗ dens. Die bunteſte Karte liefert wohl das badiſche Weinbaugebiet. Dort, wo der junge Rhein ſich noch ungebär⸗ dig in den Bodenſee ſtürzt, beginnt der deutſche Weinbau mit den ſogenannten Seewei⸗ nen. Urige, noch derbe Naturburſchen ſind's. Erſt nachdem die Glätte des Bodenſees die Wildheit des Rheintales gemildert hat, im Markgräflerland, der fruchtbaren Ebene zwiſchen Strom und Bergen, wird der Wein zarter. Am Kaiſerſtuhl zeigt er ſchon die Glut des Lavageſteins, um in der Ortenau, dem Qualitätsgebiete Badens, die Kraft und Fülle der benachbarten Pfalz ſich zu eigen zu machen. Auch am Main nimmt die Qualität mit der Annäherung an die Rheinebene zu. Der Frankenwein iſt ſomit eine Klaſſe für ſich, überwiegend auf Muſchelkalk gewachſen, der ihm die eigene Art gibt, wie er ſich auch im eigenen Ge⸗ wande, dem originellen Borbeutel, repräſen⸗ tiert. Die hervorragenden bukettreichen Ries⸗ lingweine am Würzburger Stein haben vor allem ihren Ruhm begründet. Luſtig wie das Tal des Neckars, einfach und ſchlicht wie das Volk ſind die Weine aus Württemberg, zuverläſſige hand⸗ feſte Gefährten für die Wanderungen durch dieſes ſchöne Land. Du mußt ſie ſchon im Lande ſuchen, denn draußen bekommſt du ſie kaum zu Geſicht. Die Bodenverbundenheit des weinfrohen Völkchens geht ſo weit, daß es den Wein im Lande ſelber trinkt. Glückliches Land! Woher kommt der Pfeffer? Cinſt Zahlungsmittel— heute Volksgewürz. Es gibt eine ganze Reihe Stoffe, wele bei der Zubereitung unſerer Speiſen eine wichtige Rolle ſpielen. Hierher gehören die Zu dem älteſten und bis auf den hedeutunas⸗ Gewürze iutigen Tag für den Handel — N. 8 5 * 8 8 1 8 N eee f Hilfsmittel des fortschriſtes auf der Südwestdeutschen Büro- Ausstellung. 222 ²³·» ᷣͤ vollſten Gewurz gehort der Pfeffer. Schon in den früheſten Zeiten brachten arabiſche Schiffe Pfeffer von Travankor. Malabar und Komata nach Aden und Sokotora, und von hier gelangte er nach Aethiopien, Aegypten, Griechenland und Rom. Nament⸗ lich die Griechen liebten dieſes Gewürz. Bei den Römern war der Pfeffer ſchon zu Pli⸗ nius! Zeiten, trotzdem er mit ſchwerem Gelde bezahlt werden mußte, allgemein im Gebrauch. Auch den Gotenkönig Alarich fand großes Gefallen an dem Gewürz: bei der Einnahme Roms(409) forderte er näm— lich außer Gold und Koſtbarkeiten auch 3000 Pfund Pfeffer. In Deutſchland finden wir den Pfeffer bereits im 8. Jahrhundert als Beſtandteil eines Pulvers, das aus 47 ver⸗ ſchiedenen Kräutern und 8 Säften zuſam⸗ mengeſetzt war und gegen alle Nöte helfen ſollte. Im Mittelalter wurden Zölle in Pfeffer entrichtet, und im 14. und 15. Jahr- hundert wurde er bei Geldnot als Zah⸗ lungsmittel gebraucht. Selbſt Landverkäufe wurden mit Pfeffer getätigt. Erſt nach der Entdeckung des Seeweges nach Indien fiel der hohe Preis des Pfef⸗ fers ſehr ſtark, indem ſich zugleich ſeine Kultur nach den weſtlichen Inſeln des Ar⸗ chipels verbreitete Das eigentliche Vater⸗ land des Pfeffers iſt das ſüdliche Vorder⸗ und Hinterindien, beſonders Malabar, Cey⸗ lon und die Sundainſeln. Als die Portugie⸗ ſen nach Oſtindien kamen, ſollen ſie den Pfefferſtrauch an der Küſte von Malabar wildwachſend angetroffen haben und da— durch beſonders veranlaßt worden ſein, ſich dort feſtzuſetzen. Im Jahre 1786 verpflanz⸗ ten die Engländer den Pfeffer nach Koro— mandel und auf einige benachbarte Inſeln, ſpäter auch nach Pulo⸗Penang. Die Hollän⸗ der brachten ihn nach Java. Der allgemein bekannte und verbreitete ſchwarze Pfeffer ſtammt von Piper nigrum. Dieſe Pflanze tritt meiſtens in Sträuchern auf, häufig kletternd, mit einfachen geſtiel⸗ ten Blättern, ährigen, ſelten doldigen, end⸗ ſtändigen Blütenſtänden, ſitzenden oder in die verdickte Blütenſtandachſe eingeſenkten, meiſt eingeſchlechtigen Blüten, die ſich in kugelrunde, erbſengroße, rötliche Beeren verwandeln, deren jede einen einzigen Sa⸗ men enthält. Er beainnt ſchon im erſten 156 MN . 2 1 1 2 0 5 —, 7 ... iE ä e Er 7 N 5 50 Se „ 0 1 K. 70 Oriqinslzeichnung von Richard Enders N * nur ſchwer verbergen. Das Geſicht des alten Parkins hatte ———— PCC eee des Tropen-Inſtituts ein paar Worte ſprechen. Jahre zu tragen, uefert im Alter von 5 bis 15 und 20 Jahren 4 bis 5 Kilogramm Bee⸗ ren und geht dann allmählich ein. Die Fruchtſchale der Beere beſteht aus vier, die Samenſchale aus zwei Schichten, deren in⸗ nerſte, braunrot gefärbte, das Piperin, den wichtigſten Beſtandteil der Frucht. enthält. Der beißende ſcharfe Geſchmack des Pfeffers iſt durch Harz beſtimmt; ein ätheriſches Del. aus Kohlenwaſſerſtoff beſtehend, beſitzt mehr den Geruch als den Geſchmack des Pfeffers, welcher außerdem fünf Prozent Mineral⸗ ſtoffe und etwa zwei Prozent Piperin ent⸗ hält. Man erntet die Früchte in unreifem Zu⸗ ſtande, ſobald ſich die unteren Beeren eines Fruchtſtandes zu röten beginnen, löſt die Beeren nach dem Pflücken von den Spin⸗ deln ab und trocknet ſie an der Sonne öder übermäßigem Feuer. Beim Trocknen wird die Fruchtſchale netzig-runzlig und ſchwarz. Weißer Pfeffer wird von derſelben Pflanze gewonnen, dazu dienen die vollreifen, roten Früchte Um den weißen Pfeffer aus bren⸗ nendroten Beeren zu gewinnen, werden die⸗ ſelben zwei bis drei Tage in Waſſer gelegt und dann durch Reiben, Kneten und Drük⸗ ken die oben erwähnten vier Fruchtſchalen entfernt. Die feinſte Sorte des weißen Pfef⸗ fers ſoll aus Beeren gewonnen werden, die überreif vom Strauche abfallen und auf dem Boden ausgebleicht ſind. Dieſen Pfeffer liefert man meiſt nach China, während man in Europa den ſchärferen ſchwarzen Pfeffer vorzieht. Betelpfeffer, Kaupfeffer, iſt ein klettern⸗ der Strauch mit ſtarren, rundlich-eiförmigen Blättern und kurzen Aehren. Er wächſt im ganzen indiſch⸗malaiiſchen Gebiet. Auch auf Madagaskar und in Weſtindien iſt er kul⸗ tiviert. Der Rauſchpfeffer, Kawa⸗, Awa⸗ pfeffer iſt ein zwei Meter hoher Strauch mit langgeſtielten, rundlich-eiförmigen Blät⸗ tern. Er wird auf den Geſellſchafts⸗ Freundſchafts-⸗, Sandwich⸗ und Fidſchlinſeln wegen ſeiner Wurzeln kultiviert, die medi⸗ ziniſch, namentlich aber zur Bereitung eines für das ſoziale und religiöſe Leben der Süd⸗ ſeeinſulaner ſehr wichtigen Getränks, der Kawa, benutzt wird.— Einen noch ſtörke⸗ ren Reiz als der ſchwarze Pfeffer übt der Cayennepfeffer auf die Verdauenswerk⸗ zeuge aus. Er ſtammt von der ſpaniſchen Beißbeere, einem Nachtſchattengewächs in Südafrika und Aſien. Dieſer Pfeffer, ge⸗ nannt Capſicum, iſt ein einjähriges Ge⸗ wächs und wird in Weſtindien. Braſilien und Mexico, in Spanien, Südfrankreich, Italien, in der Türkei und in Ungarn in zahlreichen Abarten gebaut und iſt nirgends mehr wild anzutreffen. Vörſen und Mürkte vom 15. Oktober 1935. (Ohne Gewähr.) Karlsruher Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 94 Ochſen, 68 Bullen, 60 Kühe, 40 Färſen, 397 Kälber, 8 Schafe, 262 Schwei⸗ ne. Preiſe: Ochſen: 42, 42, 40, Bullen: 42, 40 bis 42, 38 bis 40, Kühe: 42, 37 bis 40, 32 bis 36, 27 bis 31, Färſen: 42, 42, 40, 38. Schafe: e)—, f) 38 bis 40, Käl⸗ ber: 71 bis 76, 64 bis 70, 60 bis 63, 55 bis 59, Schweine: al)—, a2) 53.50, b) bis e) 53.50, f)—, g1)—, 2) 53.50. Markt⸗ verlauf. Großvieh lebhaft, geräumt; Spitzen⸗ tiere über Notiz, Kälber lebhaft, geräumt; Spitzentiere über Notiz. Schweine wurden zu den Richtpreiſen zugeteilt. 2 eee Ich ſtehe 5 vo REINE Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag. Halle(Saale). 2³ War es möglich, daß ein Geſicht wie das Evas ſo log, daß ſie mit Verbrechern im Bunde war? Welch fürchter⸗ liche Wandlung war mit ihr vorgegangen! Und wer hatte ſie verſchuldet? Es koſtete ihn eine ungeheure Ueber⸗ windung, den unbefangenen und aufmerkſamen Haus⸗ herrn zu ſpielen. Aber er dachte immer an Mac Leans Warnung, daß kein Menſch vor der Zeit erfahren durfte, was geſpielt wurde. Nach einer Viertelſtunde fanden ſich in dem Wohn⸗ ſalon des Hauſes die Bewohner zuſammen. Eva hatte ihre weiße Smokingjacke abgelegt. Sie trug zu dem weißen Rock eine weiße Bluſe aus glänzender Seide, die eng um den Körper gewickelt ſchien und hinten im Rücken die zierliche Taille mit einem breiten Seidenband umgab. Die Bluſe war ärmellos und am Hals ziemlich tief aus⸗ geſchnitten. In wunderbarer Weiſe und vollendeter Form blühten Arme und Hals aus dieſer weißglänzenden Seide. Das feine Handgelenk trug immer einen Reif von Bril⸗ lanten. Eine Kette von kleinen Brillanten, die wie Tau⸗ tropfen blinkten und zitterten, lag um den ſchlanken Hals. Aha, dachte Mac Lean, auch eines von den Schmuck⸗ ſtücken, die angeblich unecht ſein ſollen und in Wahrheit echt ſind! Sie müſſen eine ganze Anzahl Pfund Sterling gekoſtet haben. Derartige Summen kann ſelbſt eine Eva Borgloh nicht ſo ohne weiteres frei machen!— Sein Ver⸗ dacht wurde immer ſtärker. Die beiden Parkins, denen der Gaſt vorgeſtellt wurde, kamen ihm ungeheuer liebenswürdig entgegen. Aber Mac Lean konnte doch ſeine Abneigung gegen dieſe beiden etwas Verſchloſſenes und Lauerndes. Und um den Mund von Frau Parkins lag ein Zug, der nichts Gutes verhieß. Aber Mac Lean war gewandt genug, um dieſe Emp— findung unter einer unbefangenen Freundlichkeit zu ver— bergen. Bald ſaß man in lebhaftem Geplauder bei Tiſch. Der Diener und das Stubenmädchen Lizzi reichten die Speiſen, die ausgezeichnet zubereitet und tadellos angerichtet waren. Dazu gab es einen ſehr guten Rheinwein und eis⸗ gekühltes Sodawaſſer. Der einzige am Tiſch, der ſchwieg, war Friedrich Borgloh. Es ſchien, als gehörte er überhaupt nicht dazu. Kein Unbefangener hätte eigentlich glauben mögen, daß er der Herr des Hauſes war. Die Unterhaltung ſpielte ſich ausſchließlich zwiſchen Mac Lean und Parkins ſowie Eva ab, ging über Friedrich Borgloh einfach hinweg. Mac Lean ſetzte ſeine anfängliche Taktik fort, Eva durch ziemlich unverhüllte Schmeicheleien für ſich zu gewinnen. Eva ſah ein paarmal ängſtlich zu Friedrich Borgloh hinüber. Sie wußte, daß er ſonſt auf einen Flirt von ihr nicht ſehr freundlich reagierte. Aber er ſchien überhaupt nichts zu bemerken. „Aber Sie ſind ja ſo ſchweigſam, Miſter Borgloh“, ſagte zwiſchendurch einmal der Gaſt und hob ſein Glas mit Rheinwein gegen Borgloh. wieder eine neue Arbeit im Kopf.“ „Ja, verzeihen Sie— in der Tat, ich bin unhöflich“, ſagte Friedrich Borgloh, wie zu ſich kommend.„Ich bin wirklich mit meinen Gedanken ſchon ganz bei dem Kongreß. Ach, entſchuldigen Sie, da fällt mir ein, ich ſollte ja unbedingt bis ein Uhr den Direktor des Tropen⸗ Inſtituts anrufen, und nun iſt es gleich eins. Sie ent⸗ ſchuldigen mich! Wir ſind ja ohnedies mit dem Eſſen fertig.“ Alle erhoben ſich, und der Detektiv fragte mit einer Verbeugung gegen Eva Borgloh: „Würden Sie mich für einen Augenblick entſchuldigen, gnädige Frau? Ich würde auch gern mit dem Direktor in Briefwechſel mit ihm und möchte ihm eine wiſſenſchaft⸗ liche Mitteilung machen.“ Eva nickte: „Gehen Sie nur, Miſter Wirton. Wir nehmen den Kaffee dann in meinem Salon. Sie kommen wohl beide dann bald zurück?“ Friedrich hatte etwas erſtaunt ausgeſehen, als Mac Lean ſeine Bekanntſchaft mit dem Direktor des Tropen⸗ Inſtituts erwähnte. Er hatte mit ihm früher noch gar nicht davon geſprochen. Sie waren nun aus dem Zimmer und hatten die Tür hinter ſich geſchloſſen. Da ſagte Mac Lean leiſe: „Achten Sie darauf, daß niemand jetzt durchs Zimmer hierherkommt, ſolange ich hier draußen bin. Gehen Sie ruhig telephonieren.“ 0 Friedrich wollte etwas fragen. Aber Mae Lean legte die Finger auf die Lippen. Da ging Friedrich ins Neben⸗ zimmer, wo ein Telephon ſtand. Von da aus konnte er genau beobachten, ob einer der Hausangeſtellten ſich dem Speiſezimmer näherte. Er ſah gerade noch, wie der Detektiv ſich an die Tür ſtellte und den Kopf zum Schlüſſel⸗ loch herabbeugte. 105 Mac Lean ſtand ſtill in gebeugter Haltung. Er ſchaute durch das Schlüſſelloch. Er ſah, wie die beiden Parkins „Wette, Ihnen ſteckt! mit Eva zuſammenſtanden und erregt miteinander flüſterten. Er hörte nur ein paar Worte dieſer ab⸗ gebrochenen Unterhaltung. Aber was er hörte, war wichtig für ihn. Jetzt richtete er ſich auf, nickte zu Borgloh hinein, der noch im andern Zimmer auf ſeine Verbindung wartete, als wollte er ihm ſagen, es ſei alles in Ordnung. Dann klopfte er kurz an die Tür und öffnete dieſe darauf ſehr ſchnell. Drinnen fuhren die drei Menſchen auseinander, als ſie ſo unerwartet ihren Gaſt hereinkommen ſahen. „Oh, Verzeihung!“ ſagte Mac Lean harmlos.„Störe ich? Habe das Telephongeſpräch doch aufgegeben. Es iſt keine Verbindung zu bekommen.“ (Fortſetzung folgt.) 9 nah! von det Mas den tall der Dell let, lich Sch dan der in t,“ bew Leit ben det a0 hat abg Jah erhů esd zwe zurü Aus bin ce zum und abt Aus nah trete des und der bon Me deut Tit Lan in f das Vol Aus land Ane Sta die. ther deut Not Wei eine ner ihre 1 beig berg or aug bund bar hin lints ſic Patt die Din ein ſchan de me! auf dem Werftgelande eine alatte Landung. Dr. Eckener iſt mit dem Luftſchiff von Rio de Janeiro, wo er den Bau der neuen Halle beſichtigte, wieder nach Friedrichshafen zu⸗ rückgekehrt. Studentenſtreil in Kowno Kowno, 17. Oktober. Der größte Teil der Studenten an der Kownoer Univerſität trat in den Streik und verhinderte durch Obſtruk⸗ tion ſämtliche Vorleſungen. Der Streik, der zunächſt auf drei Tage bemeſſen iſt, ſoll ein Proteſt gegen die Aenderung des Univerſi⸗ tätsſtatuts ſein, nach der dem Miniſter das Recht zur Auswahl der Profeſſoren einge. räumt wird. Die Aufforderung zum Streik ging von den volksſozialiſtiſchen und chriſt⸗ lich⸗demokratiſchen Korporationen aus. Der Rektor, der in Zuſammenhang mit der Statutsänderung zurückgetreten iſt, wandte ſich an die Studenten mit einem Aufruf zur Wahrung von Ruhe und Ditziplin. Ehrung Sven Hedins Eine Gabe des„Deutſchen Bibeltages“. Leipzig, 17. Oktober. Der ſchwediſche Forſcher Sven Hedin nahm während ſeines Leipziger Aufenthalts von Vertretern des Deutſchen Bibeltages, der ſeinen Sitz in Halle hat, die Luther⸗ Maske entgegen. Die Ueberreichung fand in den Privaträumen von F. A. Brockhaus ſtatt. Ausgezeichnet wurde damit nicht nur der große nordiſche Forſcher, der glühende Deutſchenfreund und vielgeleſene Schriftſtel⸗ ler, ſondern auch der warmherzige proteſtan— tiſche Chriſt, der ſich nirgends in ſeinen Schriften verleugnet. Mit herzlichen Worten dankte der Gaſt und ließ ſich die Geſchichte der Luther⸗Maske, die nach einem Origina— in der Halleſchen Marienkirche entſtanden iſt, erklären. Politisches Allerlei Paris. Der Führer der Feuerkreuzler⸗ bewegung, Oberſt de la Rocque, hat an die Leiter der Landesverbände ein Rundſchrei⸗ ben gerichtet, das die Bedingungen enthält, deren Erfüllung Vorausſetzung für einen Zuſammenſchluß aller„Franzoſen guten Willens“ ſein müßte. Amſterdam. Die Niederländiſche Bank hat ihren Diskontſatz von 6 auf 5 v. H. her⸗ abgeſetzt, nachdem am 16. September dieſes Jahres der Diskontſatz um 1 v. H. auf 6 v. H. erhöht worden war. Tirana. In Anbetracht der Tatſache, daß es der albaniſchen Regierung nicht gelang, zwei Poſten im Kabinett zu beſetzen, iſt ſie zurückgetreten. Feſt der deulſchen Traube Ausländiſche Preſſevertreter loben den deut; ſchen Wein. Berlin, 17. Oktober. Der Reichsnährſtand veranſtaltete in Ver⸗ bindung mit dem Reichsverband der Deut⸗ ſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften zum Auftakt des Feſtes der deutſchen Traube und des Weines einen Wein-Probe⸗ abend, an dem die in Berlin vertretenen Auslandsjournaliſten in großer Zahl teil⸗ nahmen. Zu dem Abend waren auch Ver- treter des Reichsernährungsminiſteriums, des Propagandaminiſteriums. der Partei und ihrer Gliederungen erſchienen. Weine der Pfalz, Ahr, Saar wechſelten mit denen von Württemberg, Baden. Moſel, Rheingau, Rheinheſſen ab. Sie alle waren Erzeugniſſe deutſcher Winzergenoſſenſchaften. Präſident Trumpf vom Reichsverband der Deutſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften wies in ſeinen Begrüßungsworten darauf hin, daß das Feſt des deutſchen Weines der deutſchen Volkswirtſchaft diene und gab dem Wunſche Ausdruck, daß auch die Vertreter der Aus- landspreſſe dieſem deutſchen Erzeugnis ihre Anerkennung nicht verſagen werden.— Stabsamtsführer Dr. Reiſch le überbrachte die. Grüße des Reichsbauernführers R. Wal- ther Darre und ging auf die Tätigkeit des deutſchen Winzers und ausführlich auf die Notwendigkeit der Hilfe für das deutſche Weinbaugebiet ein. Der Abend klang aus in einer Reihe launiſcher Anſprachen verſchiede⸗ ner Vertreter der Auslandspreſſe, die in ihrem Urteil über die Vorzüge des deutſchen Weines eines Lobes waren. Auslands⸗Nundſchau Portugieſiſcher Beſuch in Madrid. Der portugieſiſche Außenminiſter iſt zu einem Beſuch in Madrid eingetroffen, dem in politiſchen Kreiſen große Bedeutung beigemeſſen wird. Die ſpaniſche Regierung veranſtaltete verſchiedene Empfänge, auf denen ſowohl von dem portugieſiſchen Miniſter wie auch von ſpaniſcher Seite auf die enge Ver⸗ bundenheit und Freundſchaft der beiden Nach⸗ barſtaaten hingewieſen wurde. Neue Verhaftungen in Bulgarien. Die Polizei in Sofia verhaftete 12 An⸗ hänger der im vorigen Jahre aufgelöſten linksradikalen Bauerngruppe„Pladne“, die ſich, entgegen den geſetzlichen Beſtimmungen, parteipolitiſch betätigt haben ſollen. Auch die beiden ehemaligen Miniſter Gitſcheff und Dimoff, die dem gemäßigten Flügel der Bau⸗ ernbewegung angehören und im Kabinett Mu⸗ ſchanoff ſaßen, wurden zur Vernehmung auf die Polizeidirektion befohlen. Die Parteikämpfe in Japan. Bei den Provinzialwahlen erlitt die japa⸗ niſche Regierungspartei Mineſeito eine beacht⸗ liche Niederlage. Sie erhielt nur 628 Man⸗ date gegenüber früher 720. Die Seiyukai er⸗ hielten 670,(648); die von der Mineſeito abgeſplitterte Gruppe Kokumin erhielt 32 (früher 52). Der Wahlerfolg der Seiyukai dürfte auf die nationaliſtiſche Einſtellung die⸗ ſer Partei im Kampf um die Kaiſeridee zu⸗ rückzuführen ſein. Die Wahlbeteiligung betrug 74 v. H. Der 9. November 1935 im Jeichen der deulſchen Freiheit. München, 17. Oktober. Der Traditionsgau München⸗Oberbayern der vom Führer beauftragt wurde. die Vor⸗ arbeiten zur Durchführung der Feiern an⸗ läßlich des 12. Jahrestages des Schickſals⸗ marſches der Bewegung vom Bürgerbräu— keller zur Feldherrnhalle in Angriff zu neh⸗ men, hat bereits ſeine Arbeiten begonnen. Der 9. November 1935 gilt der Auferſte⸗ bung der helden in das neue freie Deutſch⸗ and. Deshalb wird im Anſchluß an den Marſch der alten Kämpfer vom Bürgerbräu⸗- keller zur Feldherrnhalle am 9. November 1935 die Ueberführung der 16 Gefallenen in Ehrentempeln am Königsplatz erfolgen. Der Weg von der Feldherrnhalle bis zu den Ehrentempeln ſoll verſinnbildlichen den Sieg und die Auferſtehung der Gefallenen vom 9. Nobember 1923 im Jahre der Frei- heit. Letzte Nachrichten Waffen für Abeſſinien Ausfuhrankräge engliſcher Firmen. London, 16. Oktober. Beim britiſchen Handelsamt ſind inner⸗ halb der letzten 24 Stunden fünf Geſuche um Gewährung von Lizenzen für die Aus- fuhr von Waffen und Munition nach Abeſ⸗ ſinien eingegangen. Bei drei Lizenzen han⸗ dele es ſich um die Erneuerung von Anträ⸗ gen, die bereits geſtellt waren, als die bri⸗ tiſche Regierung das Waffenausfuhrverbot erließ. Die beiden anderen ſeien neu. Das Transportſchiff„Somerſetſhire“ iſt mit vielen engliſchen Frauen und Kindern an Bord von Malta abgefahren. Aus Wellington(Neuſeeland) meldet Reuter, Miniſterpräſident Forbes habe im Parlament mitgeteilt, daß der neuſeeländi⸗ ſche Kreuzer„Diomedes“ auf ein von der engliſchen Regierung geſtelltes Erſuchen hin der britiſchen Admiralität zur Verfügung ge⸗ ſtellt worden ſei. Der Miniſterpräſident habe hinzugefügt, es handele ſich um eine rein zeitweilige Maßnahme. Die„Times“ veröffentlicht die Wiedergabe einer italieniſchen Marke, die einen Adler zeigt, während quer über der Mitte in eng⸗ liſcher Sprache folgender Satz zu leſen iſt: „Italien iſt allright, bekümmert Euch nicht 5 das. was ſeine Feinde und Nebenbuhler agen“ Nach Meldungen der Agentur Havas aus Addis Abeba hat ein Teil der Truppen des Ras Seyoum den Takkaze⸗Fluß überſchritten. Die Trup⸗ pen des Ras Kaſſa hätten die Verbindung mit denen des Ras Seyoum hergeſtellt. Ein Gegenangriff zur Wiedereroberuna der hei⸗ ligen Stadt Akſum ſoll bevorſtehen. Eine neutrale Zone Schutzmaßnahmen für die Europäer. Addis Abeba, 16. Oktober. Nach einer amtlichen abeſſiniſchen Mittei⸗ lung will Italien von der Bombardierung offener Städte nicht Abſtand nehmen, hat ſich aber bereit erklärt, teilweiſe den Schutz der Euroväer zu garantieren. Infolgedeſſen —— wird nunmehr in der Bahnſtatton Otre⸗ dau a, wo 800 Ausländer leben, aufgrund eines Uebereinkommens mit der franzöſiſchen Regierung ein neutrales Gebiet feſt⸗ gelegt. Im Einverſtändnis mit der italie⸗ niſchen Regierung ſollen in dieſem Gebiet die Europäer und Bahnangeſtellten unter- gebracht werden, um vor Bombenabwürfen ſicher zu ſein. Den geſamten Fremdenſchutz in dieſer neutralen Zone übernimmt Frank⸗ reich. Noch immer Anbelehrbare Vom Sondergericht verurteilt. Mainz, 17. Oktober. Der 40 Jahre alte Friedrich Mathäus aus Worms⸗Pfiffligheim hatte im Dezember 1934 und im Februar 1935 Aeußerungen getan, die geeignet waren, das Anſehen des Reiches und der Partei aufs ſchwerſte zu ſchädigen. Er ließ ſich über den Führer und General Göring in abfälligſter Weiſe aus. Trotz ſei⸗ nes Leugnens wurde der Angeklagte, der ein politiſch ganz unzuverläſſiger Menſch iſt und dem auch der Vorwurf des Separatismus gemacht wird, durch die Beweisaufnahme über⸗ führt und wegen Vergehens gegen die Ver⸗ ordnung vom 20. Dezember 1934 zur Ab⸗ wehr heimtückiſcher Angriffe auf die Reichs⸗ regierung und der hinter ihr ſtehenden Ver⸗ bände zur Höchſtſtrafe von zwei Jahren Ge⸗ fängnis verurteilt. Der 31jährige Erwin Geiger aus Worms hatte ſich in einer dortigen Wirtſchaft an⸗ läßlich der Rundfunkübertragung einer Rede des Reichspropagandaminiſters über Dr. Goeb⸗ bels und deſſen Frau verächtlich geäußert. Der kommuniſtiſch eingeſtellte und einſchlägig vorbeſtrafte Angeklagte erhielt acht Monate Gefängnis, abzüglich drei Wochen verbüßter Anterſuchungshaft. Der 36jährige Valentin Kiſſinger in Worms war mit zwei weiteren Arbeitskameraden an⸗ geklagt, an ihrer Arbeitsſtätte hetzeriſche, un⸗ wahre Behauptungen bezüglich des Führers und der Partei aufgeſtellt zu haben. Die Ver⸗ handlung ergab, daß es ſich mehr um An⸗ ſchuldigungen verärgerter Arbeitskameraden handelte, wobet überdies Mißverſtändniſſe un⸗ terliefen. Die beiden Arbeitskollegen des K. wurden freigeſprochen, K. ſelbſt wegen eines bewieſenen Teils der Anklagen zu drei Mona⸗ ten Gefängnis verurteilt, die durch die Un⸗ terſuchungshaft verbüßt ſind. Aus Heſſen und Naſſau Aufruf des Landeshandwerksmeiſters. Frankfurt a. M., 17. Okt. Landeshand⸗ werksmeiſter Gamer hat folgenden Aufruf an die heſſiſchen Handwerksmeiſter gerichtet: „In dieſen Tagen hat die junge Garde des Führers, die H J., erneut in der Oeffentlich⸗ keit den Beweis dafür angetreten, daß es Ehrenpflicht aller Väter und Mütter in Deutſchland ſein muß, ihre Söhne und Töch⸗ ter der HJ. oder dem BdM. zuzuführen. Die deutſche Jugend iſt das wertvollſte Gut der Nation und gehört ſomit dem Führer. Die Jungen und Mädel, die die weltan⸗ ſchauliche und kameradſchaftliche Schulung des Jungvolks, der HJ. und des Bd M. in ſich aufnehmen, haben einzig und allein die An⸗ wartſchaft darauf, in die Meiſterlehre des Handwerks aufgenommen zu werden. Von Euch, Handwerksmeiſter, erwarte ich, daß Ihr nur ſolche Lehrlinge und Lehrmädchen in Eure Werkſtätten aufnehmt, die den Organiſationen der Jugend des Führers angehören. Die vor⸗ nehmſte Aufgabe des Handwerks muß es ſein, aus dieſen Hitlerfungen und BdM.⸗Mädels Menſchen zu formen, die im Lebenskampf be⸗ ſtehen können.“ 7 4 die angebliche„Arztwitwe Eine phantaſiebegabte Hochſtaplerin. » Frankfurt a. M., 17. Oktober. Das Schöffengericht verhandelte gegen die 42jährige Berta Müller, die ſich als Arzt⸗ witwe ausgab und einem betagten Zeugen 4000 Mark abſchwindelte. Die Hochſtaplecin wurde zu anderthalb Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt. Die Angeklagte lernte im Auguſt 1933 einen älteren Herrn kennen, dem die ſich als Weltbild(M) Zur Abwehr italieniſcher Bombenangriffe. In Addis Abeba werden in kreisrunden Löchern am Stadt⸗ gürtel Flugzeugabwehrgeſchütze und Maſchinengewehre zur Abwehr italieniſcher Luftangriffe aufgeſtellt. Witwe eines Arztes vorfteute, der infolge einer Infektion geſtorben ſei. Sie erzählte, daß ſie von der Aerztekammer in Berlin noch 11000 Mark bekommen werde, daß ſie eine Rente habe, daß ihr bei einer Erbſchaft zus Hanau 20000 Mart zugefallen ſeien, und daß ſie ein Gut beſitze. Dieſer erdichtete Reich⸗ tum ſollte dazu dienen, dem gewonnenen Freund Vertrauen einzuflößen und die Her- gabe von Darlehen zu erleichtern. Gar bald trat denn auch die„Witwe“ mit Darleheies⸗ wünſchen an den Zeugen heran, der nach und nach insgeſamt 4000 Mark hergab und ſelbſt derart in Geldſchwierigkeiten kam, daß er ſich an fremdem Geld vergriff. Aus der Heimat Gedenktage 17. Oktober. 1815 Der Dichter Emanuel Geibel in Lübeck geboren. 1849 Der Komponiſt Paris geſtorben. 1887 Der Phyſiker Guſtav Robert Kirchhoff in Berlin geſtorben. 1893 Der Komponiſt Charles Saint⸗Cloud geſtorben. 1917 Deutſch-engliſches Seegefecht Shetlandinſeln. Prot.: Florentin— Kath.: Hedwig Sonnenaufg. 6.27 Sonnenunterg. 17.03 Mondaufg. 20.28 Mondunterg. 12.58 Ruhende Erde Die Natur rüſtet zur winterlichen Ruhe. Blüte und Frucht trug Baum und Strauch und aller Segen der Erde iſt ver ⸗ ſtrömt in Keller und Speicher, um Menſch und Tier über den kommenden Winter hin- überzuhelfen. bis der große Prozeß des Wachstums von neuem beginnt. Aus den Gärten ſchicken die allerletzten Blumen ſtille Grüße. Wenn dann auch hier die leuchtende Farbenſinfonie verſtummt iſt, kehrt die große Ruhe ein. Wir gehen über lere Fel⸗ der. Vor mehr als Monatsfriſt ſchritten wir noch durch wogendes Getreide. durch ernteſchwere Gärten, ſahen wir fleißiges Landvolk in nimmermüder Tätigkeit die Frucht bergen. Jetzt ſtehen die Felder kahl und verlaſſen und wenn morgens milchige Nebelſchwaden den Bach entlang ziehen, dann gibt es neben ſonnenklaren Tagen ſchon böſe Winde, die welkes Laub zu Bo⸗ den zwingen. Das Tagewerk der Erde liegt hinter ihr. Nun ſei ihr die Winterruhe ge— gönnt, die ſie braucht zu neuer ſchwerer Ar⸗ beit, wenn wieder Frühlingsſtürme durch das Land brauſen und alles von neuem enoſpen und blühen will im großen Gottes- garten. Frederie Chopin in Gounod in bei den * An alle Freilorpskämpfer! Nur noch bis zum 18. Oktober 1935 können die Freikorps⸗ kämpfer Anträge auf die Urkunde„Einſatz für Deutſchland“ ſtellen, welche, gemäß Verfügung des Herrn Reichsminiſters und preußiſchen Mi- niſters des Innern vom 11. 9. 1935, durch die Reichsabwicklungsſtelle des Reichsbundes der Baltikum⸗ und Freikorpskämpfer, Berlin, auf dem Wege über die Landesbundes⸗-Abwick⸗ lungsſtellen und an den Ortsgruppenabwick⸗ lungsſtellen zur Ausgabe gelangen. Nur die angegebenen Abwickungsdienſtſtellen geben Antragsformulare aus und nehmen die An- träge zur Bearbeitung entgegen. Wenn keine Ortsgruppen⸗Abwicklungsſtelle am Platze iſt, wende man ſich ſofort an die Landesbundes⸗ Abwicklungsſtellt für Südweſtdeutſchland, Mannheim, Schließfach 212. * Der„Fliegende Frankfurter“ auch für Kurzſtreckenverkehr freigegeben. Seit dem 15. Oktober 1935 ſind die Schnelltriebwagen Frankfurt— Berlin und Berlin— Frank- furt für den Kurzſtreckenverkehr freigegeben. Die Züge können alſo von Reiſenden der Kurzſtrecen Erfurt— Weimar, Erfurt— Leipzig, Weimar— Leipzig, Leipzig— Wei- ßenfels, Leipzig— Weimar, Leipzig— Er! furt, Weißenfels— Weimar, Weimar— Er⸗ furt und Weißenfels Erfurt benutzt wer⸗ den. Vom gleichen Zeitpunkt ab erfolgt der Platzkartenvorverkauf wie bei den übrigen Schnellzügen. * Wettervorherſage: Da ſich der Hochdruck über dem Feſtland behauptet, iſt für Donnerstag und Freitag Fortſetzung des zwar zeitweilig nebligen und bedeckten, aber im allgemeinen freundlichen und vorwiegend trockenen Wetters zu er⸗ warten. Börsen und Märkte vom 16. Oktober 1935. (Ohne Gewähr.) Karlsruher Getreidegroßmarkt. Am Karlsruher Produktenmarkt haben ſich folgende Veränderungen ergeben: Unter Fut⸗ terhafer iſt neu hinzuzuſetzen: Induſtriehafer 19 bis 20 Mark. Unter Futtergerſte iſt neu einzufügen: Wintergerſte ohne Angebot; alles andere bleibt unverändert. Die Tendenz für Weizen und Roggen bleibt ruhig. Futterrog⸗ gen bleibt geſucht. Braugerſte iſt nach wie vor gefragt. Futlergerſte iſt ebenfalls geſucht. Das Angebot in Futter- und Induſtriehafer findet glatten Abſatz. In Weizen⸗ und Rog⸗ genmehl beſchränkte ſich das Geſchäft nur auf den notwendigen eee * Aändandanaanaanananaamanaammmnnnnaunnaaumm Beſucht das große Militär-Kon⸗ zert am Sonntag, den 20. Oktober nachmittags 4 Uhr im„Freiſchütz“! aaa Lokales Viernheim, 17. Okt. Sinnſpruch. Das Papier iſt ohne Makel, Doch die Schrift darauf ſeid ihr. Wenn die Schrift nicht juſt erbaulich, Nun, was kann das Blatt dafür! Anaſtaſius Grün. * Preisverteilung. Die Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen in Viern⸗ heim gibt bekannt, daß die Uebergabe der Di- plome und des Wanderpreiſes an die Sieger der Ortsmeiſterſchaften vom 8. September am kommenden Freitag abend 9 Uhr im„Frei⸗ ſchütz“ ſtattfindet. Die Sieger werden ge— beten, ſich pünktlich einzufinden. * Leiſtungen der Reichsbahn. Die Reichsbahn hat in 2 Tagen 48 000 Perſonen nach Karlsruhe zum großen Sängerfeſt befördert. Am Sonntag allein fuhren 20 Son- derzüge. »Die Maus in der Tuba. Am Erntedanktage erlebte der Baſſiſt eines Ortes im Weſterwald eine peinliche Ueberraſchung. Als ſich der Feſtzug in Bewegung ſetzte, brach⸗ te er auch nicht einen einzigen Ton aus ſeinem Inſtrument hervor. Ein Kollege, der dem Pechvogel behilflich ſein wollte, hatte auch kein Glück mit dem verhexten Inſtrument. Erſt als nun beide daran gingen, der Urſache des Uebelſtandes auf den Grund zu gehen, und den„Zug“ der Tuba herausnahmen, fanden ſie des Rätſels Löſung in einem hervorlugen— den Mäuſeſchwänzchen und was dazu gehört. Die Maus hatte ſich zuvor auf der Suche nach einem Schlupfwinkel in dem großen Trichter der Tuba verlaufen, war durch die verſchie— denen Windungen gelangt und im Zug hängen— geblieben, wo ſie verendete. Nachdem der Baſ⸗ ſiſt die tode Maus entfernt und ſein Inſtru— ment notdürftig gereinigt hatte, konnte der Feſtzug nach dieſem unerwarteten Intermezzo ſich endgültig in Bewegung ſetzen. 14 Tage Gefängnis für ſeine Bruderliebe. Vor dem Landesgerichtsge— fängnis in Würzburg erſchien morgens ein 25 Jahre alter Burſche aus der Umgebung von Würzburg zum Strafantritt. Er ließ ſich im Gefangenenbuch als Andreas Sch. eintragen. Als er aber ſelbſt ſeinen Namen eintragen mußte, unterzeichnete er ſich Ludwig Sch. Als der Gefängnisbeamte wegen dieſes Unterſchieds weiter in den Burſchen eindrang, ſtellte ſich heraus, daß Ludwig Sch. für ſeinen Bruder Andreas die Haft abſitzen wollte, angeblich, weil der Bruder nicht laufen konnte. Zwei Stunden ſpäter hatte ſich Ludwig vor dem Richter wegen„mittelbarer Falſchbeurkun⸗ dung“ zu verantworten. Er wurde zu 14 Ta⸗ gen Gefängnis verurteilt, da es für das Ab⸗ ſitzen von Strafen keine Stellvertretung gibt. Täglich 50 000 Gäſte im Spei⸗ ſewagen. Faſt jeder Schnellzug, der durch die deutſchen Lande fährt, führt auch einen Speiſewagen, der für die Verpflegung der Rei⸗ ſenden ſorgt. Obwohl dieſe Wagen nur eine beſchränkte Platzzahl aufweiſen, zählt die„Mi⸗ tropa“ doch täglich rund 40 000 bis 50000 Gäſte das entſpricht der Einwohnerzahl einer Mittelſtadt wie Eiſenach oder Halber⸗ ſtadt. Im Jahre 1934 verkehrten täglich rund 300 Speiſewagen auf 148 Kurſen. Dazu kamen 186 Schlafwagen auf 86 Kurſen, in denen rund 580000 Gäſte übernachteten; in jeder Nacht der letzten Jahre haben alſo rund 1600 Gäſte in den Mitropa-Schlafwagen ge⸗ ſchlafen. Von der Rhein ⸗Mainiſchen Lederinduſtrie. Es wird ſtarkes Anſteigen der ausländiſchen Rohſtoffpreiſe gemeldet. Der Auslandsabſatz wurde gehalten. Im Inland Velourleder, auch Lack- und Boxrind gefragt. Schweres Oberleder wird wenig verlangt. In der Lederwaren-Induſtrie iſt die Geſamtlage befriedigend. »Das alte Lied. reinigte eine Frau Wäſche mit Benzin. Dämpfe entzündeten ſich an dem in der Nähe befindlichen Herd, und die Frau erlitt ſchwere Brandwunden.— Darum größte Vorſicht mit Benzin. Für das Winterhilfswerk 3536 hat die Reichstagsfraktion den Betrag von 20000 Mark überwieſen. Außerdem zahlen die Reichstagsabgeordnete für die Monate In Rheinfelden Die terhilfsbeiträge von monatlich rund 26 000 Mark. Frauen ⸗ Fechten in Viernheim Der Fechtklub 1932 Viernheim ſchreibt: Wie in anderen Städten ſollte auch bei uns das Florettfechten der Frauen und Mäd— chen eingeführt und gepflegt werden. Der Fechtklub Viernheim bietet Frauen und Mäd— ſchen, die ſich für das Fechten intereſſieren die beſte Gelegenheit für eine gründlich fach⸗ liche und das Fechten mit der Waffe für die Ausübenden eine wunderbare Gelegenheit Kör— per und Geiſt zu ſtählen und geſchmeidig zu halten. Leider beſteht vielfach die Meinung das Fechten wäre mit Gefahr verbunden, das iſt jedoch abſolut nicht der Fall, da es ſich um das Fechten mit der Sportwaffe handelt. Am kommenden Sonntag haben nun alle Frauen und Mädchen Gelegenheit ſich einmal die ganze Fechterei der Frauen anzuſehen und hierbei zu der Ueberzeugung zu kommen, daß es wirklich keinen ſchöneren Sport für die Frau gibt. Wir laden insbeſondere hierzu alle Mädchen über 16 Jahren ein. Muſikkapelle der Wehr⸗ macht in Viernheim Der N. S. G. Kraft durch Freude iſt es gelungen, auch einmal eine Muſikkappelle der Wehrmacht nach Viernheim zu bekommen. Sie wird durch ihre, uns allen noch in guter Erinnerung ſtehende muſikaliſche Herrlichkeit, wieder altes echtes Soldatenleben in uns auf⸗ leben laſſen. Alle, die ſich mit unſerem alten Heer verbunden fühlen und einige genußreiche Stunden verleben wollen, laden wir zu einem am Sonntag, den 20. ds. Mts. im Freiſchütz⸗ ſaal ſtattfindenden Konzert ein. Trotz der großen Unkoſten beträgt der Eintrittspreis für in Erwerbſtehende nur 60 Pfg. und für nicht in Erwerbſtehende, gegen Vorzeigen des Aus⸗ weiſes, nur 40 Pfg. Karten im Vorverkauf erhältlich bei allen Amtswaltern der Deutſchen Arbeitsfront und jeden Donnerstag abend von 6.30— 7.30 Uhr auf der Geſchäftsſtelle der D. A. F., Lorſcherſtr. 4. Während des Kon⸗ zertes Stuhlbeſetzung. Sichern Sie ſich rechtzeitig einen Platz, denn nicht allzuoft werden Ihnen ſolch ſchöne und genußreiche Stunden in Viernheim geboten werden können. Ortswart der N. S. G. Kraft durch Freude Amtlicher Teil Bekanntmachung Betr.: Gewährung von Kinderbeihilfen an kinderreiche Familien. Kinderbeihilfen können unter den folgen— den Vorausſetzungen gewährt werden: J. Die Familie muß 4 oder mehr zum eltern⸗ der Anlage und Bebilderung einer laufenden Orts⸗Chronik beſchäftigt. Zu dieſem Zwecke bitten wir die hieſigen Berufs- und Amateur⸗ Photografen, paſſende, die Gemeinde-Chronik betreffende Bilder, ſowohl aus früheren Jahren als auch der Gegenwart in gemeinnützigem In— tereſſe beizuſteuern. Bilder vom Erntedank— feſt und ſonſtigen öffentlichen Veranſtaltungen wollen dem Ortsringleiter und Bearbeiter der Chronik, Herrn Lehrer Roos, zu obigem Zweck jeweils zur Verfügung geſtellt werden. Viernheim, den 11. Oktober 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Bekanntmachung Betr.: Feldſchutz. Auf Grund eines Beſchluſſes des Güter— ausſchuſſes und des Art. 36 des Feldſtrafge— geſetzes ordnen wir hiermit an, daß das Stop⸗ peln von Kartoffeln vor dem 25. Oktober nicht erlaubt iſt. Zuwiderhandelnde werden unnachſichtlich zur Anzeige gebracht. Betr.: Feldbereinigung. Wir machen nochmals darauf aufmerk— ſam, daß auf Anordnung des Feldbereinigungs— kommiſſars die Stoppeläcker ordnungsgemäß umzupflügen ſind, andernfalls dies auf Koſten der Säumigen geſchieht. Viernheim, den 12. Oktober 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Großes Freundſchaftstref⸗ en auf dem Waldſportplatz Amicitia Viernheim— Bad⸗Cannſtadt! Beginn 2 Uhr! Infolge der ungünſtigen Feſtſetzung der Meiſterſchaftsſpiele wäre im Monat Oktober auf dem Waldſportplatz kein Spiel geweſen. Deshalb hat ſich die Vereinsleitung entſchloſſen einen Vertreter der württembergiſchen Gauliga, die Sp.⸗Vgg. Bad⸗Cannſtadt als Gegner zu verpflichten. Cannſtadt hat aus 4 Pflicht⸗ ſpielen bis jetzt 4 Punkte erobert. Sie ſpiel⸗ ten gegen den bekannten Kickers Stuttgart, die mit ihrer beſten Beſetzung angetreten waren 90, Alſo es iſt eine Mannſchaft, die uns beſtimmt einen ſchönen Fußball zeigen wird. Das Spiel beginnt wegen des Reichswehr⸗ konzertes bereits um 2 Uhr, ſodaß jeder Sport⸗ freund darnach noch das Konzert beſuchen kann. Nach dem ehrenvollen Abſchneiden am letzten Sonntag in Freiburg wird es unſere Viern⸗ heimer Sportfreunde gewiß intereſſieren die Mannſchaft wieder daheim zu ſehen, zumal am übernächſten Sonntag wieder ein Auswärts⸗ ſpiel und zwar in Pforzheim ſtattfindet und dann das erſte Heimſpiel am 17. November gegen Mühlburg iſt. Bei dieſem Spiel wird erſtmals Jakob Gölz mitwirken. Am Sonn- tag gegen Bad⸗Cannſtadt wird Gölz ebenfalls unſere Fünferreihe führen. Fehle daher nie— Malerſchule Bensheim Wie aus den vorliegenden Anmeldungen hervorgeht, wird die Gewerbe- und Maler- ſchule Bensheim in dieſem Jahre wieder mit einer erhöhten Schülerzahl rechnen können. Es iſt dies um ſo erfreulicher, da der Hand⸗ werkernachwuchs durch den geſicherten Beſtand dieſer Schule Gelegenheit hat, ſich in fach⸗ licher Hinſicht mit dem Rüſtzeug zu ver⸗ ſehen, das den geſteigerten Anforderungen im nationalſozialiſtiſchen Staat entſpricht. Für ſolche, die immer noch über den Zweck und die Ziele der Gewerbeſchule und ihrer Maler-Abteilung im Unklaren ſind, ſei folgendes mitgeteilt: Der Zweck dieſer Abteilungen liegt in der Ausbildung tüchtiger Fachleute, die jeder Arbeit, die in ihrem ſpäteren Berufsleben an ſie herantritt, voll und ganz gerecht werden können. In der Gewerbeſchule, die beſonders dem Bauhandwerker dienen ſoll, wird fachliches Rechnen und Kalkulation, Fachkunde, Formen⸗ lehre und fachliches Zeichnen erteilt. Ebenſo wird in den allgemeinen Fächern Bürger⸗ kunde, Buchführung, Geſetzeskunde und ge— ſchäftlicher Schriftwerkehr gelehrt. In der Maler-Abteilung ſteht neben den obengenannten allgemeinen Fächern, Zeichnen nach der Natur, ſtiliſtiſche Anwendungen, Far⸗ bentechniken, Anſtrichtechniken, angewandtes Schriftmalen, Holz- und Marmortechniken, Stillehre und bei Vorgeſchrittenen Entwurfs⸗ ſtizzen für moderne Raumausgeſtaltung im Mittelpunkt des Unterrichts. Es wäre nur zu wünſchen, daß das Ver⸗ ſtändnis, für die Bedeutung der Gewerbe⸗ und Malerſchule Bensheim a.d. B. in immer weitere Berufsſchichten hinausgetragen wird, zumal das Schulgeld, wie aus der Voranzeige erſichtlich war, für das ganze Winterſemeſter nur RM. 60.— beträgt. Vereins- Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Unſere Singſtunde findet ſchon am Freitag ſtatt. Ich bitte um pünktliches und voll⸗ zähliges Erſcheinen. Franz Klee. Teutonia⸗Schützen. Heute Donnerstag abend um ½9 Uhr Ver⸗ ſammlung ſämtlicher Schützen. Beſprechung des Schlußſchießens am 27. Oktober. Die Kameraden des Kyffhäuſerbundes(SA) ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Klee. Werdet Mitglied der N. S. V. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. IX 1935 950. Zur Zeit mand am Sonntag auf dem Waldſportplatz. iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. — lichen Haushalt gehörige Kinder, die das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, umfaſſen. 2. Die Eltern müſſen Reichsbürger ſein. 3. Das Vorleben und der Leumund der Eltern müſſen einwandfrei ſein. 4. Die Eltern und die Kinder müſſen frei von vererblichen, geiſtigen oder körperlichen Ge⸗ brechen ſein. Der zum Unterhalt der Kinder verpflich- tete darf nach ſeinen gegenwärtigen Ein⸗ kommens- und Vermögensverhältniſſen nicht in der Lage ſein, die Gegenſtände, die zu angemeſſener Einrichtung des Haushalts er⸗ forderlich find, aus eigenen Mitteln zu be⸗ ſchaffen. Die Anträge werden wie folgt auf un— ſerem Büro Nr 6 entgegengenommen: a) Buchſtabe AK, Montag, den 21. 1935, vormittags von 9— 12 Uhr; b) Buchſtabe L—3, Dienstag, den 22. 1935, vormittags von 9— 12 Uhr. Für auswärts geborene Kinder ſind Ge— burtsurkunden vorzulegen. Ebenſo Heirats⸗ urkunden für auswärts geſchloſſene Ehen der Eltern und Großeltern. Auch die Vorlage der Familienſtamm⸗ bücher und Einkommensbeſcheinigungen iſt notwendig. Okt. Okt. Viernheim, den 15. Oktober 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel. Bekanntmachung Betr.: Bebilderung unſerer Orts-Chronik. Der Ortsring Viernheim des LVH. iſt Oktober 1935 bis März 1936 laufende Win⸗ Morgen Freitag ſeefriſche und Bücklinge zu haben bei Rempf Hügelſtraße aaa Beſucht das große Lechtturnier der Frauen und Männer eee Für den Vorzügl. Mehle aus erſten ſüddeutſchen Mühlen Welzenmekl Spezial 0 Type 563 Pfd. 19 3. Auszugmehl Type 405 Pfd. 22 3 elle dmüchschweine zu verkaufen. Bäcker Delp, Hüttenfeld desu e h t von jungen Leuten, die demnächſt heiraten, 2 Zimmer und Küche Rentables Haus mit Laden preiswert zu verkaufen. Schriftliche Angebote unter X 211 an den Verlag erbeten. Auszugmehl m.Anslandwelz. Type 405 Pfd. 23 3 Frische Hefe/ Pfd. 10 3 Schreibers Backnulver Brief 8 Dr. Oeikers Backnulver Brief 9 3 Hirischaltsämlel zum 1. November. Von wem, ſagt die Expedition. Iäglich süßen Apfelmost Haturreinen alten Upfelwein bei 3 Liter à 22 Pig. Zwangs⸗ . Branntweinbrennerei— u. Gen 3 Weinkelterei L. 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