* 22 (Piernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten! Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Bezugspreis monat! Beilagen: 1,40 Mk. Wochenende“, frei ins Haus gebracht.— zweimal jährlich den Sommer- und Winter Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitoerbreitete Tageszeitung— hacdrichten⸗ und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Viernheimer Zeitung wöchentlich das„Illuſtrierte Geſchaͤftsſtelle u. von Viernheimer Anzeiger Viernheimer Bürger-Zig.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 3 Pfennig, Tertſpalte 12 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Uerbreſtung Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden a. M., Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Nr. 244 Samstag, den 19. Oktober 1935 52. Jahrgang Wichtige Veſchlüſſe des Neichslabinett⸗ Aufruf der Reichsregierung für das Winterhilfswerk 1935/36 Neue Neichsgeſetze Reichsauſſicht über die Staatsbanken.— Schutz der Erbgefundheit.— Beamteneni⸗ ſchuldung. Berlin, 19. Oktober. Das Reichs kabinett verabſchiedete in der erſten Sitzung nach der Sommerpauſe zu⸗ nächſt ein Geſetz über die Staats- banken, durch das die Geſetzgebung zum Abſchluß gebracht wird. die eine einheitliche Lenkung der Kredit- und ſtapitalmarkipoli⸗ tit ermöglichen ſoll. Die Aufſicht über die Staatsbanken geht von den Ländern auf das Reich über. Der Reichswirtſchaftsminiſter kann nach dieſem Geſetz auch die zu einer zweckmäßigen Geſtaltung der Organiſation der Staatsban⸗ ken erforderlichen Maßnahmen treffen. Die Durchführung dieſes Geſetzes kann. ſoweit ſie die Staatsfinanzen berührt, im Einver⸗ nehmen mit dem Reichsfinanzminiſter er⸗ folgen. Jerner wurde ein Geſetz zum Schuhe der Erbgeſundheit des deutſchen Volkes beſchloſſen, durch das der Staat der Familie einen beſonderen Schutz angedeihen läßt, in dem zur Verhinderung der Schließung ge⸗ ſundheitlich unerwünſchter Ehen in beſonders begründeten Fällen eine Reihe von Ehe⸗ verboten vorgeſehen wird. Das Geſetz über die Abtretung von Be- amtenbezügen zum Zwecke der Enkſchul⸗ dung der Beamten überträgt dem Reichsbund der Deutſchen Beamten und dem Bund Nationalſozialiſtiſcher Deukſcher Juri⸗- ſten die Aufgabe der Ueberführung von un⸗ verſchuldet in eine Notlage geratenen Be- amten in geordnete wirtſchaftliche Verhält- niſſe. Angenommen wurde weiterhin ein Geſetz über das Ingenieurkorps der Luft- waffe ſowie ſchließlich ein Geſetz über die Beſchränkung der Nachbarrechte gegenüber Betrieben, die für die Volksge⸗ ſundheit von beſonderer Bedeutung find. Die Reichsfiümtammer Staatsminiſter Dr. Lehnich zum Präſidenken ernannt. Berlin. 19. Oktober. Der Präſident der Reichsfilmkammer Dr. Scheuermann hat den Präſidenten der Reichskulturkammer Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels gebeten, ihn von ſeinem Amt als Präſi⸗ dent der Reichsfilmkammer zu entbinden. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat dieſem Wunſche entſprochen. Dr. Scheuermann, der Mitglied des Präſidialrates der Reichsfilm⸗ kammer bleibt, übernimmt die Leitung der Filmkreditbank. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat zum Prä⸗ ſidenten der Reichsfilmkammer den wärt⸗ tembergiſchen Staatsminiſter SS⸗-⸗Oberfüh⸗ rer Profeſſor Dr. Lehnich berufen und gleichzeitig anſtelle des zurückgetretenen Oberregierungsrates Raether den Leiter der Fachſchaft Film Weidemann zum 1 e der Reichsfilmkammer be⸗ ellt. 6 Oswald Lehnich, der 1895 in Roſenberg (Oberſchleſien) geboren wurde, ſtand von 1914 bis 1916 als Kriegsfreiwilliger und ſpäter als Leutnant d. R. im Felde, wurde nach Abſchluß des Studiums der Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaften 1921 als wiſſen⸗ ſchaftlicher Hilfsarbeiter in das Reichswirr⸗ ſchaftsminiſterium berufen und nahm 1927 infolge wirtſchaftspolitiſcher Meinungsver⸗ ſchiedenheiten ſeinen Abſchied aus dem Reichsdienſt. Er habilitierte ſich an der Uni⸗ verlität Tübingen für das Fach der Volks⸗ Der gemeinſame Kampf gegen die Not in den vergangenen Jahren hat der Welt bewieſen, daß das nationalſozialiſtiſche Deuiſchland für ſeine notleidenden Volls⸗ genoſſen mit der gleichen Tatkraft eintritt, mit der es den Neuban des Reiches in Angriff genommen hat. der einige Wille gab dem deutſchen Volle Ehre und Freiheit zurüll. Die geſchloſſene Kraft der Nation brachte fünf Millionen Vollsgenoſſen in Arbeit und Brot. Die Kameradſchaft der deutſchen Volls⸗ genoſſen überwindet die aus dunkler Ver⸗ gangenheit verbliebene Not und lindert die bitterſten Sorgen. Auch für das beginnende Winterhilfs⸗ werk 1935⸗36 ruft die Reichsregierung das geſamte deuiſche Voll ohne Anterſchied zum gemeinsamen Kampf gegen Hunger und Kälte auf. Der nationalſozialiſtijche Staat, die na⸗ tionalſozialiſtiſche Bewegung und das einige deutſche Volk betrachten das Winterhils⸗ wert als ihre höchſte Ehrenyflicht. Tue jeder ſeine Schuldigleit an dem Platze, auf den er geſtellt ilt. Berlin, den 18. Ottober. Die Reichsregierung Mit dem Volk für das Volk Dr. Goebbels vor der Berlin⸗ Brandenburger 5A Berlin, 15. Oktober Vor 15 000 SA⸗Männern der Gruppe Ber⸗ Un⸗Brandenburg, die im Berliner Sportpa⸗ laſt zu einem zweiten großen politiſchen Aus- dildungsabend verſammelt waren, führe er Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goebbe le, dem minutenlanger Jubel entgegenſcholl, in einer großangelegten und zu Herzen genen⸗ den Rede u. a. folgendes aus: „Wenn heute übelwollende Kritikaſter der nationalſozialiſtiſchen Bewegung die großen Erfolge auf innen⸗ und außenpolitiſchem Gebiet abſprechen wollen, ſo brauchen wir nur auf die Stellung zu verweiſen, die Deutſchland in dieſer ſo außerordentlich be⸗ wegten Zeit in der Welt einnimmt. Deurſch⸗ land iſt heute wieder eine Großmacht. die im internationalen Kräfteſpiel ein Wort mitzureden hat.“ Gewiß habe die Regierung auch große Sorgen.„Darauf kommt es nicht an. ob eine Regierung Sorgen hat, ſondern darauf, was ſie mit dieſen Sorgen anfänat! Wir haben im Innern die Wirtſchaf: angekurbelt und nach außen dem Reich wieder ſeine Sicherheit gegeben. Es iſt einfach, dieſe Tatſachen feſtzuſtel⸗ len, nicht aber iſt es einfach, ſie zu ſchaffen, beſonders dann nicht, wenn eine kleine Gruppe allein, ſchweigend und einſam die Verantwortung dafür zu übernehmen hat. Wir haben getan, was wir überhaupt tun konnten, mit dem Volk und für das Volk. Alles, was es heute in Deutſchland an neuen Kräften und Werten gibt, iſt das Ergebnis unſerer politiſchen Arbeit! Ich weiß, daß es für dieſen oder jenen von Euch bitter ſein mag, daß er verſönlich CFC wirtſchaftslehre. 1932 erhielt er einen Lehr⸗ auftrag für Volkswirtſchaftspolitik und So⸗ zialpolitik an der Techniſchen Hochſchule Stuttgart. Als einer der erſten Dozenten trat er bereits in Tübingen der NSDAP bei. Bei der Machtübernahme wurde er mit der Leitung des württembergiſchen Wirt⸗ ſchaftsminiſteriums beauftragt. Er bekleidete in der Partei eine Reihe hoher Ehrenämter. Der Führer unkerſagt unzuläſſige Eingriffe in die Filmzenſur. Der Führer und Reichskanzler hat in einer an alle Staats⸗ und Parteiſtel⸗ len, gerichteten Verfügung unzuläſſige Eingriffe in die Filmzenſur durch Einzelperſonen, Organiſationen. Berufsſtän⸗ de, Verbände und ihre Preſſeorgane unter⸗ ſagt. nicht zu der öffentlichen Anerkennung kommt, die er eigentlich mit ſeiner Arbeit verdient hat. Aber ſo, wie die Grenadiere Napoleons zwar nicht im einzelnen dem Namen nach bekannt, aber insgeſamt als die napoleoniſche Garde in die Geſchichte übergegangen ſind, ſo werden auch dieſe alten Kämpfer in ihrer Geſamtheit als die unſterbliche, niemals wankende und niemals verzweifelnde Garde des Führers in die Geſchichte eingehen und nie vergeſſen werden.“ Bei einem Rückblick auf die Kampffahre ſei es verſtändlich, wenn mancher meine, es ſei damals ſchöner geweſen als heute. Heute dürfe man aber nicht nur in romantiſchen Erinnerungen ſchwelgen, ſondern müſſe dar⸗ über hinaus die ſchwere und ſorgenvolle Ge⸗ genwartsarbeit ausführen. Wenn heute die alten Parteigenoſſen feſtſtellten, daß nahezu fünf Millionen Menſchen mehr an ihren Arbeitsplätzen ſtänden, wenn ſie dieſe Ar⸗ beitsplätze durch die eigene Kraft der Nation geſichert und Deutſchland wieder als macht⸗ vollen Faktor der Weltpolitik ſähen, dann könnten dieſe alten Parteigenoſſen aus der Kampfzeit mit Stolz ſagen:„Das iſt uns zu verdanken! Wären wir nicht geweſen, dann wäre Deutſchland zugrunde gegangen: weil wir da waren, darum iſt Deutſchland wieder auferſtanden!“(Stürmiſcher Beifall.) Deshalb könne die Partei auch niemals aufgelöſt werden. Gewiſſe Elemente ſagten einfach, die Partei ſei doch nicht mehr notwendig, weil heute alle Deutſchen Nationalſozialiſten ſeien.„Ich will es hoffen, aber leider kann ich es nicht glauben“, bemerkte der Miniſter dazu unter ſtürmiſcher Heiterkeit der SA-⸗Männer. Selbſt wenn dem aber ſo wäre, dann ſei dies doch kein Grund, die Partei aufzulöſen. Wenn z. B. alle Deutſchen ſoldatiſch dächten, dann werde man deshalb doch nicht die Armee auflöſen. Dasſelbe gelte von der SA. „Die SA iſt“, ſo erklärte Dr. Goebbels unter dem ſtürmiſchen Beifall,„eine hiſtoriſche Ge⸗ gebenheit, die einfach nicht wegzudenken iſt. 71 hat ihre geſchichtliche Aufgabe zu erfül⸗ en. Die innerpolitiſchen Gegner ſind nicht aus unbekannlen geheimnisvollen Gründen verſchwunden, ſondern weil die Bewegung in ihren Organiſationen Kraft- arme beſitzt. And der ſtärkſte Kraftarm der Bewegung iſt die SA.“(Starker Beifall.) Darum werde die nationalſozialiſtiſche Re⸗ gierung ſich im Innern niemals auf die Bajonette der Armee ſtützen, ſondern auf die Kraft der im Volke verankerten Bewegung. Um aber die Bewegung einſetzen zu kön⸗ nen, ſei Vorbedingung, daß in erſter Linie die Parteigenoſſen und SA⸗Männer poli⸗ tiſch geſchult ſeien. Selbſtverſtändlich handle die Regierung nach einem vorbedachten Plane. Wie der Schachſpieler habe ſie dabei nicht alle Figuren auf einmal ziehen können.„Wir mußten Zug um Zug vorgehen und dabei manchmal bewußt kleinere Niederlagen auf uns nehmen, um damit größere Siege vor⸗ zubereiten.“ Die Partei habe bei der Macht⸗ ergreifung eine kranke Wirtſchaft übernom⸗ men. Wenn wir an die große Aufgabe gin⸗ gen, die Arbeitsloſigkeit zu beſeitigen und dazu die nötigen Rohſtoffe zu beſchaffen, dann mußte man natürlich, da wir nicht im Gelde ſchwimmen. hier und da auf unwichtige Dinge verzichten. Der Spießer kann es nicht verſtehen, daß in⸗ folge der Beſchaffung lebensnotwendiger Rohſtoffe für dieſes große Ziel einmal But⸗ ter und Schweinefleiſch vorübergehend etwas knapp werden können. Es geht hier nicht um etwas mehr oder weniger Butter, ſondern hier wird Geſchichte gemacht. Ich ſtehe nicht an, zu erklären, daß wir auch in Zukunft manche Opfer bringen müſſen, die in der Natur der Sache liegen. Wenn ich andere Länder betrachte, ſo kann ich unſere Lage im Verhältnis dazu durchaus nicht als ſchlecht bezeichnen.“(Dieſe Sätze werden immer wie⸗ der von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen.) Wenn der Spießer nörgle, Hitler ſei ja gut, aber mit den„kleinen Hitlern“ wäre nichts anzufangen, dann kenne er den Füy⸗ rer ſchlecht, wenn er ihn als Kronzeugen für ſeine Meckerei benutzen wolle. Dieſe ſoge⸗ nannten„kleinen Hitler“ ſeien die Wegbe⸗ Ne zur Rettung Deutſchlands geweſen. Auf ie ö Nürnberger Judengeſetzgebung übergehend, erklärte Dr. Goebbels unter dem minutenlangen Beifall der SA:„Die Juden⸗ frage wird nicht vom Einzelnen, ſondern nach Geſetzen gelöſt, die wir erlaſſen, weil wir eine antijüdiſche Regierung ſind. Das zu tun, iſt uns ein politiſches Bedürfnis, an das wir von niemanden erinnert zu werden brauchen. Es bedarf dazu aber der Diſzi⸗ plin der Parteigenoſſen. Es kann nicht je⸗ der ſo vorgehen, wie es ihm paßt, ſo wenig, wie der Soldat im Kriege ſelbſt beſtimmen kann, wann und wo eine Offenſive gemacht wird.“ In einem Ueberblick über die außenpolitiſche Cage gab Dr. Goebbels zu bedenken. wie Deutſch⸗ lands Stellung in der Welt heute ausſehen würde, ſäße es noch mit einem Hunderttau⸗ ſend⸗Mann⸗Heer im Völkerbund. Brauſenden Jubel löſte ſeine Feſtſtellung aus:„Auf den Knien muß unſer Volk dem Führer danken, daß er ihm damit in den heutigen Wirren den Frieden geſichent hat.“ Den Schlußteil der Ausführungen des Gauleiters bildeten beſonders herzliche Worte an die SA. „Dieſe SA“, ſo betonte er,„hat von jeher im Kampfe ungebrochen in bewundernswerter Treue zur Bewegung gehalten. Der Außen⸗ ſtehende macht ſich gar keinen Begriff davon, was in der SA geleiſtet wird. Wir haben das Glück, die verſchworene Brüderſchaft einer neuen, großen, revolutionären Idee geweſen zu ſein. Spätere Geſchlechter ſollen dann von uns ſagen: Sie haben das deutſche Erbübel der Zwietracht beſeitigt. So wollen wir es mit jenem alten Wahlſpruch halten: „Der Furcht ſo fern. dem Tod ſo nah!— Heil Dir SA!“(Minutenlanger jubelnder Beffall.) „Der unbekannke SA-Mann.“ Die NS meldet: Die Oberſte SA-Füh⸗ rung plant die Herausgabe eines Buches, in dem der Kampf der SA an Hand von Einzelerlebniſſen gewürdigt werden ſoll. Es wird nicht das Werk eines Verufsſchriftſtel⸗ lers ſein, ſondern ureigene Angelegenheit jener Männer, die in dieſem harten Kampf um die Macht geſtanden haben. — Lokales und Allgemeines 0————m:;————— 0 Viernheim, 19. Okt. liche Worte an die Sieger, mahnte dieſelben 7 N Sinnſpruch. im nächſten Jahre noch beſſere Leiſtungen Aufſtiegsfechten Gottesdienst- Ordnung 1 f r 1 herauszuholen und händigte jedem Sieger mit des Be irks u U b d 93 5 Verſchloſſen im Kristalle der üblichen Gratulation ſein Diplom aus. ö nierbaden der katholiſchen Gemeinde h 5 0 0 a N jner ö gere Siegerehr 1 ini 7 Ine — Will keiner ihn zerklopfen, 3 3 K Ap eee nahm Morgen Sonntag findet im„Ratskeller“ Dominica XIX. p. Pentecoſtes 10 0 9 Daß ich ihm frei entwalle? all per keene Se der e. das N Viernheimer Fechtelub von 1932 Feſt des Großen Gebetes amen 1 2 a en en von D. R. F. L. zur Durchführung überge⸗ ungen; 5 bent, 1 Nur durch das Glas beſchauen ſchafte enn der Ortsmeiſter⸗ bene Kreisklaſſenfechten des Bezirks Une Apoſtelkirche: 5 9 Kann ich der Blume eine: ſchaften un enmien und ſomit auch nicht J baden ſtatt. Ueber 50 Nachwuchsfechter und 5 Uhr Eröffnung des Gr. Gebetes und Jo a A um alle Sportarten ausgetragen werden konnten.] Techterſmen mn o Nachwuchsſe 3 ee N Oh, dürft ich auf ſie tauen Im nächſten Jahre ſoll dies anders werden, Fechterinnen wird hier die Möglichkeit geboten, 1. hl. Meſſe Fer 1 Im Morgenſonnenſcheine. And wied ſchon feht freut 175 1 N 5 in die Bezirksklaſſe aufzuſteigen um dann ½7 Uhr 2. hl. Meſſe 1 0 5 1 mit der Austragung der Drismeiſterſchaften 5 ee eee f e teilnehmen ½8 Uhr 3. hl. Meſſe 8 1 Win an zu können. Vormittags“ beginne er 1 0 8 8 Fritze 5»Arztlicher Sonntagsdienſt. Bei begonnen. den zuerſt die e 05 Seeed e n Hochamt Prozeſſion und Beginn 5 5 Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Mit einem Sieg-Heil auf den Führer,] der Frauen und Männer durchgeführt. Bei den der Anbetungsſtunden nach den Nachbar⸗ 0 5 Sonntag, den 20. Oktober 1935, Herr Dr. dem wir es überhaupt zu verdanken haben,[ Frauen iſt der Mannheimer Fechtelub von 5 255 1 1 Günther, Bürſtädterſtraße 5, Telefon 133, daß wir heute in Deutſchland noch Sport[1884 zahlenmäßig am ſtärkſten vertreten und Nachmittags von 4 Uhr ab Beichtgelegen⸗ bu 1 den ärztlichen Dienſt. Sonntag keine treiben können, ſchloß Herr Schweigert die dürfte unter den Schülerinnen des Diplom—⸗ heit, ebenſo Montags von 5 Uhr ab. 45 N Sprechſtunde! 3 5 i fechtmeiſters Manrico Angelini die Siegerin Sonntag abend 6 Uhr letzte öffentliche 5 1 Achtung, Reichswehrkonzert. Da NB. Bei dieſer Gelegenheit werden die zu ſuchen ſein. Bei den Herren ſind die Ver⸗ Betſtunde; 78 Uhr Mütterverein und Vue ö das Konzert pünktlich 16 Uhr beginnt, wer⸗ betreffenden Vereinsvorſitzenden erneut gebe treter des Mannheimer Fechtelubs und des den 3. Orden, 8—9 Uhr für die kath. Din 5 den die Volksgenoſſen gebeten ſich ſo einzu- ten, die Umlage in bekannter Höhe unverzüg⸗ Turnvereins von 1846 ſchwer zu nehmende Männer. f nel ö 1 richten, daß die Plätze bis dahin eingenommen lich an den Rechner Engel abzuführen. E Kehler, auch unter den Heidelberger und 1121 b 9 ſind. Saaleinlaß ab 15 Uhr. Eintrittskarten Weinheimer Turnerfechter ſind gute Kämpfer Marienkirche: 1 5 ſind am Saaleingang noch zu haben. 5 a 1 e 8 1— Klingen⸗ Nach der Prozeſſion Kindermeſſe in der 1nd 1„Achtung Tabakpflanzer. Am club hat 5 Neuller und Hanf eich aue 1 N e 90 1 Montag abend findet im„Ratskeller“ die gute Eiſen im Feuer, wovon 3 de e e e, ben 8 7 1 gend Norf. E K 2 2 9„.* 881 N U %% Ä 5 1 5 i deutſcher ö 0 U 35/30 Fechter hervorgehen und damit Beſitzer der][ In der Apoſtelkirche an Werktagen N 15 Auf dem Stadion findet morgen Did wertvollen Plakette werden ſollte. Nachmit⸗ Montag: 1 5 8 Sonntag ein Verbandsſpiel gegen Edingen 0 tags um 2 Uhr beginnen die Endrunden im 8 3 5 1 . ſtatt. Hier geht es um die Tabellenführung Florettfechten, die an Spannung nichts zu* 5. e. 4170 für Jakob Lammer bun 6 5 Kreisklaſſe, die die Turner ſich erringen 1 übrig laſſen werden. Anſchließend 92 Mathäus Kamuff 00 6 . önnen. 5 werden die Kämpfe im Degenfechten durchge⸗ 5 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Michael Das 1 35»Sandblattverkauf. Der Tabakfach⸗ Feſerliche Eröffnung des Uiernheimer e die Clubfechter aus Mannheim Weinlein und Valt. Kirchner. 0 00 9 chaftsvorſitzende nahm zuſammen mit einigen und Viernheim nahezu unter ſich. Den ein⸗ 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Adam Wun⸗ ander 1 Gruppenführern an der Sandblatteinſchrei⸗ N Winterbilfswerks heimiſchen Fechtern Knapp, Müller und Hanf derle, Anna Maria 85 und 5— . bung 5. 1 35 in Speyer teil. Bei eee darf— und frieren“. Die⸗. eee ee Gegner Bugert 3. Da regem Verkauf konnte ſämtliches Sandblatt] ſer Ausſpruch des Führers wird auch für das[gegenüberſtehen. Auf Grund der derzeitigen Meſſe für Valentin Haas ſini N der heſſiſchen Anbangrblte abgeſezt werden. 3. Winterhilfswerk maßgebend ſein Wieder Leiſtungen müßte es einem Viernheimer Ver- e e Mar Ander man 0 Es wurden folgende Preiſe erzielt: Vier n ſteht ein Volk zusammen. Schulter an Schul- treter gelingen nach hartem Kampf bei vollem Margaretha und die ledig verſt. Maria 710 5 heim Gruppen 1—9 106.90 RM. Gruppen ter, Arm und Reich, helfen jeder nach ſeinen J Einſatz als Sieger hervorzugehen. Jedoch ſind Haas. 5 5 1 11 10,11 und 12 104.90 RM. Gruppen 13 Kräften mit, daß das Führerwort wahr wer⸗ gerade in dieſer Waffe Ueberaſchungen nicht Ir jeder hl. Meſſe wi j 36 1 bis 16 98.15 RM. pro Zentner. Bei den] de. In keinem Lande der Welt iſt ſo der ausgeſchloſſen. Als letzte werden die Säbelfech⸗ ee elde wird die lernen 15 4 letzten Gruppen war e trotz mehrmaligen[ Geiſt der Volksgemeinſchaft im Volke ver- ter auf die Planche treten. Schon ältere reife N 8 i 5 Ausbietens nicht möglich einen höheren Preis] körpert, wie im neuen Reiche, das uns der zum Teil ſchon ausgeſchlaute„Tounierfüchſe“ n 9 5 5 05 2 0 W h zu erreichen. Es handelt ſich hier nicht um Führer ſchuf. werden ſich das Leben ſchwer machen und er-[ feſſion. Abends von 7—8 hr Anbetung 10 1 geringe Qualitäten, ſondern um kleine Ver⸗ Das Winterhilfswert 1935/36 iſt er- bittert um jeden Treffer kämpfen. Neben den für die Jungfrauen, 8—9 für die Jüng⸗ af d 15 kaufsſtockungen. Die Verwiegungen erfolgen J öffnet. Vorgeſtern bereits erhielten zahlreiche[DFechtern aus Heidelberg und Weinheim ſind 985 15 1 lt. Rückſprache mit den Käufern baidigſt. Voltsgenoſſen Kohlen- und Lebensmittelſchei⸗[ die Viernheimer Knapp, Müller, Hanf und] Dienstag:. ö 1 die Firmen Arnold Böninger und ne. Die Eröffnung geſchah in feierlicher Form. Hale in dee n 1 3 6.40 Uhr beſt. Amt für Johann Mandel fa 5 3 i 1 Vor der NSV.⸗Geſchäftsſtelle hatten ſich vie-[ an ee eee. gel, Eltern Georg Mandel 7., Ehefrau kalen 3 Lorſch erzielte einen Preis von 108 RM. le Volks genoſſen eingefunden. Wegen Ver- iſt vollkommen offen. Hoffentlich gelingt es Eliſabeth geb. Bugert Schwiegereltern Jak. müſe 0 Großhauſen 108.— RM., Hüttenfeld 114.— hinderung des Herrn Bürgermeiſters Bechtel den Clubfechtern den Beweis zu erbringen, Schneider 2. a 5 em 0 RM. Lampertheim 90.— RM. ſprach Herr Ogruf. Franzke zu den Ver⸗ 255 ſie e auf der Höhe ſind. 7.10 Uhr Segensmeſſe für Johann Her⸗ ben 1 Ab Oſtern neues Volksſchulleſe⸗ſammelten. Mit Freude ſtellte er feſt, daß es dürft 9 alf e den 8 a en. bert, gef, Krieger Peter Herbert, Groß⸗ 5 1 buch. Der Reichserziehungsminiſter hat den doch ſchon vorwärts gegangen iſt. Während e N 0 1 7. 1 e eltern und beiderſeitigen Angehörigen. 2 5 6 nachgeordneten Länderbehörden mitgeteilt, daß im letzten Jahre das Winterhilfswerk mit 255 1 Das eee e Mittwoch: a N 5 fan 1 er beabſichtige, zu Oſtern 1936 das neue 1100 Perſonen begonnen wurde, ſind es heute W as Frauenfechten darf wohl beſon⸗ 8 17 5 wird ö Voltsſchulleſebuch einzuführen. 1 700 Perſonen, die von dem Winterhilfswerk] derer eachtung empfohlen werden, denn es 6.40 Uhr beſt. Amt für gef. Krieger Jo⸗ bogen 1 1 betreut werden, obwohl die Bedingungen zur] wird an Spannung von dem Florett Degen⸗] hannes Winkenbach 15. Eltern, Geſchwiſter jahn 3»Weinfeſt im Freiſchütz. Im N ute erleichtern pr 855 0 5 8 und Säbelfechten der Herren nicht übertroffen und Schwiegereltern: Leonhard Bugert und bisher 1 räumigen Freiſchützſaal findet morgen Sonn- b icht nachlaſſen daran zu dr Führer werden. Alles in allem iſt ein Beſuch der Ber-] Maria geb. Wunderle Sohn Georg, Onkel 0 1 tag abend ab 8 Uhr ein großes Weinfeſt der benſcht hachlafſen daran zu arbeiten, bis anſtaltung, auch im Intereſſe des Deut Georg, Schwi in geb. Gut⸗ 45 e ä f der letzte Volksgenoſſe in Arbeit und Brot[ autaltüng, auch im Intereſſe des Deutſchen org, Schwiegertochter Maria geb. Gut⸗ 9 0 mit Tanz ſtatt. Das Viertel Wein koſtet ſteht. Das Winterhilfswerk wird eine D Reichsbundes für Leibesübung, der zum erſten perle. 1 1 25 Pfg. Die Kapelle Schwarz⸗Weiß ſpielt[ N 1 51 iben 1 Sn lee,, ſolches Sportfeſt in unſerer Gemeinde 7.10 Uhr beſt. Amt fü Bei 0h 1 um Tanz. Ein fröhlicher Abend wartet. Wer[ Kiteichtung bleiben, durch das alte oder un⸗ ö In⸗ n i* 1 1 5 15 1 1 5 her Abend wartet verſchuldet in Not geratene Volksgenoſſen veranſtaltet nur ratſam und kann allen In⸗ frau Sabina geb. Hoock, Eltern Schwie⸗ ten 1 icht dabei ſein. verſorgt werden. Der Ortsgruppenleiter warn⸗ tereſſenten beſtens empfohlen werden. gereltern Jakob Sander und Angehörige. ſchn Weinfeſt im Saftladen. Im Rah- te davor, das Winterhilfswerk zu mißbrauchen,. Donnerstag: i ben men der„Woche des deutſchen Weines“ fin⸗da jeder der das tut aus der Volksgemein⸗* b j 4 3 det morgen Sonntag im Saftladen ein Wein- ſchaft ausgeſtoßen wird. Sein Appell galt Das grosse Gauligatreffen auf dem 950 44 5 e 101 feſt im rebengeſchmückten Saal mit Tanz dann allen denen die helfen können. Keiner Waldsportplat* 1 N F 105 ſtatt. Die geſamte Einwohnerſchaft iſt hier⸗ darf beiſeite ſtehen. Jeder muß an dieſem Renin W„ e 47 zu eingeladen. Werk der Volksgemeinſchaft teil haben. Das Den Viernheimer Fußballfreunden wird 7.10 Uhr beſt. Segensmeſſe an Stelle 5 * Warum„Woche des deutſchen begeiſtert aufgenommene„Sieg Heil“ galt dem morgen wieder ein beſonderer Fußballkampf Eheft. für Johann We Weines“? Die Winzer in den Weinbauge⸗ Führer. geboten. Die erſte Mannſchaft in ihrer z..* Maria geb. pfenning, Kin⸗ bieten haben zum großen Teil den 1934er Nachdem bereits am Mittwoch die Aus- gt. ſtärkſten Mannſcha fcaufſtellung wird ein Me 4 G e e u 18 25 Wein noch liegen und auch die 1935er Ernte weiſe zur Ausgabe gelangt waren, wurden Freundſchaftſpiel gegen den württembergiſchen 8 e war ſehr ausgiebig. Dieſem ſchwerbedräng⸗anſchließend in alphabetiſcher Reihenfolge Gauligiſten Bad⸗Cannſtadt beſtreiten. Da nun Freitag: ten Winzerſtande muß geholfen werden. Des— Kohlen- und Lebensmittelgutſcheine ausgege— bereits 8 Wochen kein Gauligaſpiel hier war 6.40 Uhr beſt. Amt für Georg Buſalt 8 halb„Woche des Weines“. In unſerer alles[ben. Bei dieſer Gelegenheit ſei auch in Dank— und auch am nächſten Sonntag die„Grünen“ 1 80 e 1 Bruch 0. umfaſſenden Volksgemeinſchaft iſt es ſelbſt- barkeit den ehrenamtlichen Helfern der NS. puswirts ſind, wird ſich morgen kein Fußball⸗ 6.40 Uhr geſt. hl Meſſe für Altbürger⸗ verſtändlich, daß jeder Volksgenoſſe hier mit⸗ Volkswohlfahrt gedacht die ſich in uneigen⸗ freund diekes Spiel entgehen laſſen. Darum meiſter Georg Pfüter und Angehö 72 5 hilft. Trinkt deshalb deutſchen Wein! Wie nütziger Weiſe dieſem Segenswerk des Führers] lautet die Parole für alle Fußballfreunde auf 210 Ußr best Aut r wenig Wein in Deutſchland getrunken wird, zur Verfügung ſtellen. zum Waldſportplatz Babyl heft 8 7 3 Weng zeigt nachfolgende Aufſtellung. Es werden im„ 0 Die Cannſtädter ſiegten in der laufenden 3 12 50 e Durchſchnitt der Jahre an Wein je Kopf ge⸗ a Verbandsrunde gegen Sportfreunde Stutt⸗ Ae trunken: Die Einlöſung der Brennſt off- gart 2:0 und ſpielten gegen die Stuttgarter Samstag: Frankreich 130 140 Liter gutſcheine darf nur bei den Kohlenhändlern J Kickers 0:0. 5 Uhr geſt. hl. Meſſe für Nikolaus Weid⸗ ee 7 5 05 50 erfolgen, die Mitglied der NS. Volkswohl— Die Sportfreunde machen wir noch auf 3 5 78 Krieger Jakob Kühlwein und Sen e fahrt ſind ünd zwar: das Spiel unſerer Jugendmannſchaft vorm. 6 15 Rück 1 Friedrich Joſef und Wil⸗ Deutſchland 4 5 Liter Brechtel, Ludwig 1., Holzſtr. 1 38 gegen Vfg. Mannheim. aufmerkſam. Schluß des G ßen Gebetes Bugert, Jakob 185 Blauehutſtr. 8 Die Jugend iſt eben e ſchön beiſammen 57 0. 5 1 üll 0 Bugert, Valentin 83 Blauehutſtr. 12 andn iſt hier ſicherlich ein ſchönes Spiel zu Elte 8 Wi Ane Reichsbund Dewald, Wilhelm 2. Saarſtr. 42 N 8 Schwiegereltern und Angehörige Herſcht Mam r l 1 ö 1 7.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für Michael Herſchel, n J., Friedrichſtr.39 Viernheim Krug Hoock, Ehef 8 i Sei f für Leibesübungen(RL.) Helfrich, Adam 2., Weinheimerſtr. 4 Ki Faltt 15 8 1 Sophie geb. Seib Tochter 3 Hoock, Michael 17, Steinſtr. 32 a iß Fa termann f Anna und Angehörige. Die hieſige Ortsgruppe des R. f. L. nahm Kempf, Georg 19., Ludwigſtr. 2 Martin Müller Fetſch Am Dienstag und Donnerstag iſt bei den geſtern abend im„Freiſchütz“ die Sie⸗ Koob, Johann 4., Adolf Hitlerſtr. 77 Pfenning, Koob, Gölz, Schmitt M., Kiß K. Barmherzigen Schweſtern am Mittwoch bei gerehrung bzw. die Uebergabe der Diplome Lamberth, Jakob Ferdinand, Saarſtr. 28 bei den Engl. Fräulein um 947 Uhr hl und des Wanderpreiſes an die Sieger der Ninghof, Miche g W artenſtr 23 Bad Cannſtadt: Bühler Meſſe gl. Fr 47 Uhr hl. Ortsmeiſterſchaften vom 8.9. 1935 vor. ee eee, e Käft F 6 5 12 Roos, Lorenz Wwe., Mannheimerſtr. 25 fer Frank Am nächſten Sonnt 10 Der Vorſitzende des R. f. L. Herr Bei⸗ Schmitt, Georg Auguſt 1., Lorſcherſtr. 20 Pfeil 1. Richt Kreder Kö ig⸗N t 0 lic 12 5 1 ee geordneter Schweigert, ſprach einleitend herz⸗ Träger, Johann Franz Annaſtr. 24 Nagel Unkel Ock Brü Nö, eee 8 Außerdem ge⸗ ger, Jol Franz, 9 er rüſtle Köhler J meinſchaftliche hl. Kommunion für die Schü⸗ belez Haas, Kinder Maia ſunion Pro⸗ detung 5 Jung⸗ andel frau Al. vier und el Hut⸗ Che⸗ wie⸗ us ann kl⸗ ug 50 und 7777öͤ ³ĩ;W.Q A 22 9 Am Webstuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung Das politiſche Weltbild zeigt nun ſchon ſeit Wochen den gleichen ſeltſamen Kontraſt: innerhalb der deutſchen Reichsgrenzen über⸗ all ruhige, zielbewußte, friedliche Aufbau⸗ arbeit— draußen dagegen Unruhe, Hoch⸗ ſpannung. Krieg und Kriegsgeſchrei. Im 5755 der deutſchen friedlichen Auf⸗ bauarbeit liegt das Winterhilfswerk, das jetzt ſchon flott im Gange iſt und deſſen erſter Eintopfſonntag einen ausgezeichneten Erfolg hatte, liegt auch die Einweihung des Hauſes des deutſchen Handwerks. das den Spitzenorganiſationen dieſes wichtigen Be⸗ rufszweiges würdige Räume brachte, liegt auch die Bildung des Reichskirchenausſchuſ⸗ ſes für die evangeliſche Kirche, eine Maß⸗ nahme, die zweifellos zur Klärung der Ver ⸗ hältniſſe und zur Beruhigung der kirchlichen Kreiſe beitragen wird. Man könnte dieſe Aufzählung fortſetzen, könnte noch auf das Aufbauprogramm des deutſchen Rundfunks hinweiſen, über das der Reichsſendeleiter dieſer Tage in einer Rede bemerkenswerte Ausführungen machte und man könnte ſchließlich auch das Jubiläum des 125 jähri⸗ gen Beſtehens der Kriegsakademie erwäh⸗ nen, das in Gegenwart des Führers durch eine würdige Feier begangen worden iſt. Denn die deutſche Wehrmacht hat keine Er⸗ oberungsabſichten, ſondern iſt, wie von maß⸗ gebender Stelle immer wieder betont wird, die beſte Garantie für die Erhaltung des Friedens. Auf der ganzen Linie alſo Auf⸗ bau und Ausbau in einem geordneten Staatsweſen, deſſen Bevölkerung einmütig hinter ihrem Führer ſteht und den Klaſſen⸗ wie Parteienkampf längſt überwunden hat. Das iſt in der Tat ein ſtarker Gegenſatz zu der Lage in der Welt da draußen, die alles andere denn friedlich iſt! Da iſt zunächſt der italieniſch⸗abeſ⸗ ſiniſche Krieg, der trotz der neuen Ver⸗ mittlungsverſuche des franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten Laval fortgeführt wird. Es iſt jetzt kein Zweifel mehr daran, daß die Ita⸗ liener den erſten Abſchnitt ihres Vormar— ſches erfolgreich beendet haben. Mehrere abeſſiniſche Städte, darunter auch Adua, ſind von den Italienern nun endgültig be⸗ ſetzt worden. Ein weiterer Erfolg für ſie iſt der Uebertritt eines abeſſiniſchen Führers auf die Seite Italiens. Die Angaben da⸗ rüber, wieviel Truppen mit ihm übergelau— fen ſind, gehen allerdings weit auseinander. Im übrigen machen ſich beim weiteren Vor⸗ marſch der Italiener jetzt Geländeſchwierig⸗ keiten unangenehm bemerkbar. Außerdem müſſen hinter der italieniſchen Front erſt Straßen angelegt werden, um neue Trup⸗ pen, Munition und Lebensmittel nachzuſchie⸗ ben. Das verlangſamt natürlich den Vor⸗ marſch, hält ihn aber nicht auf, weil Muſſo⸗ lini entſchloſſen iſt, die Ziele, die er ſich ge⸗ ſteckt hat, auch tatſächlich zu erreichen. Er wird ſetzt, nach den erſten militäriſchen Er⸗ folgen, etwaigen weiteren Vermittlungsver— ſuchen gegenüber noch ablehnender ſein als f bisher. Inzwiſchen dauert die politiſche Hochſpannung in Eur opa, die durch den italienſch⸗abeſſiniſchen Krieg hervorge⸗ rüfen wurde, fort. Die Feſtigkeit der briti⸗ ſchen Haltung hat den Erfolg gehabt, daß die erſten Sanktionsbeſchlüſſe gegen Italien von 50 Mitgliedſtaaten des Völkerbundes gutgeheißen wurden. Iſt das ein Erfolg der Völkerbundsidee? Man kann das kaum be⸗ haupten, denn wenn auch die Beſchlüſſe durch den Völkerbund gefaßt worden ſind, ihre Aus: führung iſt Sache der einzelnen Staaten und darüber vergeht zunächſt einmal Zeit. Außerdem iſt es zwar verhältnismäßig ein⸗ fach, als Strafmaßnahme gegen Italien Ver⸗ bote von Waffenlieferungen zu beſchließen, aber der Durchführung eines ſolchen Ve⸗ ſchluſſes ſtellen ſich erhebliche Schwierigkei⸗ Schon weil die Waffenfabri— opponieren; denn jeder 8 79 ein gutes Ge ten entgegen. kanten dagegen Krieg 1 iſt für ſie dersmo davon überzeugt. daß u übrigen iſt man in England und auch an⸗ wirtſchalt⸗ liche Sanktionen, die die einzeinen Staaten nicht ſelber ſtark belaſten, ſchwerlich ausrei— chen werden, ein Mitglied des Bundes zur Achtung der Vö e kerbundsſatzung zu zwin⸗ gen Man wird alſo zunächſt einmal noch abwarten müſſen, wie ſich die Genfer Be⸗ ſchlüſſe in der Praxis auswirken. Bemer⸗ kenswert vor allem iſt die Feſtigkeit, mit der die britiſche Regierung ihren Standpunkt vertreten und durchgeſetzt hat, wobei ſie ſich auch nicht davon abſchrecken ließ, als ſie ah, daß ſie dadurch ſowohl zu Italien als auch zu Frankreich in ſchwere Meinungsdiffecen⸗ zen geraten werde. In der britiſchen Oeſ⸗ fentlichkeit hat dieſe Haltung der Regierung ſt einhellige Zuſtimmung gefunden, uind die Regierung hat dieſe Gelegenheit dazu be⸗ nutzt, um für Mitte November die allge⸗ meinen Parlamentswahlen auszuichreiben. Man hatte nicht mit einem ſo frühen Wahl⸗ termin gerechnet, und die Oppoſition iſt da⸗ her auch recht unangenehm davon über⸗ raſcht. Noch bemerkenswerter iſt aber die Begründung, die der Schatzkanzler Chum⸗ berlain für die Früherlegunga der Wahlen gegeben hat. Er erklärte, daß Enaland vor⸗ ausſichtlich ernſten Zeiten und ſchweren Krisen entgegengehe, in denen es eine ſtarke und auf dem Volkswillen feſt gegründete Regierung brauche. Chamberlain— und man darf annehmen. daß er die Anſicht der geſamten enaliſchen Regierung ausge ſpro⸗ chen hat— muß mit dieſen ernſten Schmie⸗ —— —— 3—— ͤ ää—ä—— rigkeiten ſchon zu einem ſeyr ruhen Zeit⸗ punkt rechnen, wenn er ihretwegen die Neu⸗ wahlen ſchon im November, ſtatt im näch⸗ ſten Frühſahr oder Sommer für nötig hält. 05 Frankreich iſt bei dem ganzen diplo⸗ matiſchen Hin und Her, das ſich aus dem Konflikt um Abeſſinien ergeben hat, in eine ſehr ungünſtige Lage geraten. Herr Laval, der franzöſiſche Miniſterpräſident, hat ſich ſozuſagen zwiſchen zwei Stühle geſetzt. Er hat im Januar dieſes Jahres, als er Muſ— ſolini in Rom einen Beſuch machte, dem ita⸗ lieniſchen Staatschef beſtimmte Zuſicherun⸗ gen gegeben, daß Frankreich einem Ein⸗ marſch Italiens in Abeſſinien wohlwollend neutral gegenüberſtehe— als aber Frank⸗ reich dann ſah, daß die engliſche Regierung die Haltung Italſens ſcharf mißbilliate. woule Laval es auch mit England nicht verderben. So hat er Frankreich ſchließlich in eine Sackgaſſe hineinmanöoriert. Auf die Anfrage Englands, ob die britiſche Flotte im Falle eines italieniſchen Angriffs auf die Unterſtützung der franzöſiſchen Flotte rech⸗ nen könne, hat Laval immer noch keine klare Antwort gegeben, ſondern erklärt. daß eine Antwort für Frankreich leichter ſei, wenn igland zunächſt einmal ſeine Mittelmeer⸗ flotte auf die normale Stürke zurückführe. Darauf hat England nun erwidert. daß es nicht in der Lage ſei, die ſtarken Streitkräfte, die es im Mittelmeer verſammelt hat, wie⸗ der auseinanderzuziehen. So wird ſich denn die franzöſiſche Politik jetzt entſcheiden müſ⸗ ſen. Leicht wird dieſe Entſcheidung natürlich nicht ſein. Und was ſich aus ihr für Konſe⸗ quenzen für die weitere Entwicklung der Lage ergeben. iſt noch garnicht abzusehen. Deutſche Wertarbeit im Ausland Eröffnung der 29. Internationalen Automobil⸗Ausſtellung London. 19. Oktober. Die 29. Internationale Automobilausſtel- lung wurde in der Olympia-Halle in London durch den Prinzen von Wales er⸗ öffnet. Unter den 54 Ausſtellern. deren Mo⸗ tore durchweg beredtes Zeugnis von dem hohen Stand der heutigen Kraftwagenindu⸗ ſtrie ablegen, befinden ſich mehrere deutſche Firmen von internationalem Ruf. Schon bald nach Eröffnung der Ausſtellung waren die Stände von Adler, Auto-Union und Mercedes-Benz von Intereſſenten umlagert. Der Prinz von Wales verweilte bei ſeinem Rundgang längere Zeit an den Ständen der deutſchen Firmen, wobei beſonders ein Horch⸗-Wagen und der 5 Liter Mercedes mit Kompreſſor ſeine Auf⸗ merkſamkeit auf ſich zogen. Der Auto-Be⸗ richterſtatter der„Evening News“ ſchreibt gleichfalls, daß dem Prinzen von Wales un— ter den ausländiſchen Wagen am meiſten die deutſche Gruppe intereſſiert habe, deren wei⸗ terfeſte Karoſſerien auf dem Feſtlande ſehr beliebt ſeien. Ein die gegenwärtige außen⸗ politiſche Lage kennzeichnender Umſtand ift. daß der für die italieniſche Firma Fiat reſer⸗ vierte Stand r zurzeit noch unbeſeht iſt. Die Reichsbahnzentrale für den deutſchen Fremdenverkehr iſt bei der diesjährigen Autoausſtellung mit einem 13 Meter langen Stand vertreten, auf dem eine wirkunas⸗ volle Karte das Straßennetz der deutſchen Reichs; autobahnen in den einzelnen Bauabſchnitten darſtellt Der deutſche Teil der Ausſtellung wird er⸗ gänzt durch die Ehrentafel der deutſchen Rennwagen- und Motorradſiege im Jahre 1935. Die in Silberrahmen gehaltenen Ta- feln ſind von Mercedes-Benz. Auto Union und BMW zur Verfügung geſtellt. Am Tage vor der Eröffnung der Ausſtellung hatte Mercedes-Benz zu einer Vorſchau Einladun⸗ gen ergehen laſſen, denen beſonders ron engliſcher Seite zahlreich Folge geleiſtet wor⸗ den war In einer Anſprache hatte Direkt Werlin⸗Stuttgart auf den Reiſeverkehr 5 bölkerverbindendes Mittel hingewieſen und hatte ſeiner Freude über den großen Beſuch von Engländern in Deutſchland während ahres Ausdruck gegeben. Mit In⸗ n dieſes J tereſſe waren dis Gäſte hierauf den Schilde⸗ rungen des deulſchen Meiſterfahrers Caracciola gefolgt. Caracciola hoffe, ſo hatte der Mei⸗ ſterfahrer u. a ausgeführt, im nächſten Jahr auch in England auf einem nach den internationalen Beſtimmungen veranſtalte⸗ ten Rennen ſeine Fahrkunſt beweiſen zu können. a Die Diſziplinarſtrafordnung Beſtimmungen für die Wehrpflichtigen des Beurlaubtenſtandes. Berlin, 19. Oktober. Eine vom Führer und Reichskanzler und vom Reichskriegsminiſter unterzeichnete Verordnung zur Aenderung und Ergänzung der Diſziplinarſtrafordnung für das Heer bringt auch ein völlig neues Kapitel mit Be⸗ ſtimmungen über die Diſziplinarbeſtrafung der Wehrpflichtigen des Beurlaubtenſtandes. Danach finden auf die Wehrpflichtigen des Beurlaubtenſtandes die Vorſchrften der Ver⸗ ordnung ohne Einſchränkung Anwendung wegen der Diſsziplinarübertretungen, die ſie begehen 1 während der Zeit, in der ſie zum aktiven Wehrdienſt einberufen ſind und 2. während der Zeit, in der ſie ſich in einer militäriſchen Strafanſtalt in Unter⸗ luchungshaft oder Straofhaft einſchließlich Diſziplinarſtrafhaft befinden. Aber auch außerhalb dieſer Zeit unterliegen die Wehrpflichtigen des Beurlaubtenſtandes der Diſziplinarverordnung in beſtimmten Fällen, vor allem wegen Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften über die Wehrüberwachung, wegen Nichtbefolgung eines Befehls in Dienſtſachen und wegen beſtimmter Zuwi⸗ derhandlungen gegen die militäriſche Zucht und Ordnung. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften über die Wehrüberwachung dürfen nur beſtraft werden: bei Offizieren mit Verweis, Stubenarreſt von einem Tag bis zu vier Wochen oder Geldſtrafe von einer bis 150 RM: bei Unteroffizieren und Mannſchaften mit Verweis, Haft von einem Tag bis zu vier Wochen oder Geldſtrafe in gleicher Höhe. Mit einer Diſziplinarhaftſtrafe gegen Mannſchaften, die nicht als Erſatzſtrafe aus⸗ deſprochen ift. kann die! Herabſezuna um Miniſter Kerrl vor den Wirt at der Deut. f ſchen Akademie. Vor dem Wirtſchaftsra der Deutſchen Akademie ſprach der Reichsmini ſter für kirchliche Ange⸗ legenheiten, Kerrl, über „Nationalſozialismus Rechte und Glauben“. im Hinterg liſche Botſ ihm g kommi — einen oder mehrere Vienſtgrade verbunden werden, wenn der Beſtrafte innerhalb von drei Jahren vor der neuen Diſziplinarüder⸗ tretung mindeſtens dreimal gerichtlich oder diſziplinariſch beſtraft worden iſt. Neues aus aller Welt Ein 100 000 Mark-Gewinn gezogen. In der erſten Klaſſe der 46.(272.) Preußiſch⸗ Süddeutſchen Staatslotterie in Berlin wurde auf die Nummer 399 498 ein Gewinn von 100 000 Mark gezogen. In der erſten Abteilung fallen die Gewinne auf Achtelloſe nach Altona, in der zweiten auf Viertelloſe nach Bayern. Eigenartiger Anfall eines Kindes. Die bei ihren Großeltern in Roppershain bei Kaſſel zu Beſuch weilende ſiebenjährige Tochter des Steinbrucharbeiters H. Jäger ſollte in einer Flaſche bei einem Kaufmann Oel holen. Als das Kind auf dem Wege dorthin einem Auto ausweichen wollte, kam es ſo unglücklich zu Fall, daß die Flaſche zer⸗ brach und die Scherben dem Kinde die Hals⸗ ſchlagader zerſchnitten, ſo daß der Tod nach wenigen Minuten eintrat. Schwerer Straßenbahnunfall. Ein ſchwe⸗ rer Straßenbahnunfall ereignete ſich in Berlin⸗Lichtenberg an der Kreu⸗ zung der Möllendorf- und Scheffelſtraße. Dort ſtießen aus bisher noch nicht geklärter Urſache zwei Straßenbahnwagen zuſammen. Insgeſamt wurden 13 Fahrgäſte anſcheinend leicht verletzt. Starke Preisſteigerungen in Holland. Die bereits ſeit einiger Zeit deutlich zu verzeich⸗ nende Neigung zu ſtarken Preisſteigerungen für Butter und Molkereierzeugniſſe in Hol⸗ land hat ſich in den letzten Tagen weient⸗ lich verſtärkt. Auf dem größten holländiſchen Buttermarkt in Leeuwarden ſtieg der Großhandelsnettopreis für das Kilogramm um 6 Cents auf 71 Cents. Die Preisnotie⸗ rungen für Edamer Käſe haben in den leßz⸗ ten Tagen ſogar um 25 v. H. angezogen. Unglücksfall in einem Eiſenwerk. In Hayange bei Metz ereianete ſich ein ſchweres Unglück in einem Eiſenwerke. Die Flammen eines Hochofens ſchlugen plötzlich zurück und erfaßten ſechs Arbeiter. Einer von ihnen, Vater von ſechs Kindern, ſtarb bei der Ueberführung ins Krankenhau. Politiſche Zuſammenſtöße in England. Etwa 100 engliſche Faſchiſten veranſtalteten eine Kundgebung vor der Londoner Effektenbörſe, wo es bereits vor einer Woche zu Zuſammenſtößen zwiſchen uniformierten Faſchiſten und Bankangeſtellten gekommen war. Die Faſchiſten marſchierten in geſchloſ⸗ ſener Gruppe, in lautem Chor den Namen ihres Führers Mosley rufend. Nach kurzer Zeit hatten ſich etwa 3000 Menſchen in der engen Straße verſammelt. Die marxiſtiſchen Gegner verſuchten, mit Hilfe eines leeren Autobuſſes und etwa 20 Kraftdroſchken die Faſchiſten von der Straße abzudrängen. Die Faſchiſten verſuchten, von Fenſterge⸗ imſen aus Anſprachen zu halten. Der ganze Verkehr vor der Effektenbörſe war während der Mittagszeit vollkommen lahmgelegt. 4 Das Staatsbankengeſetz Aufſichtsrecht des Reichswirtſchaftsminiſters. Berlin. 19. Oktober. Das von der Reichsregierung beſchloſſene Geſetz über die Staatsbanken enthält fol⸗ gende weſentlichen Beſtimmungen: § 1. Der Reichswirtſchaftsminiſter iſt er⸗ mächtigt, die zu einer zweckmäßigen Geſtal⸗ tung der Organiſation der Staatsbanken er⸗ forderlichen Maßnahmen zu treffen. Er kann beſtehende Staatsbankgeſetze. Satzungen und Stellenpläne ändern und neu einführen. Die Entſcheidung darüber, ob ein Kreditinſtitut eine Staatsbank iſt, trifft endgültig der Reichswirtſchaftsminiſter. N § 2. Der Reichswirtſchaftsminiſter kann die lufſicht über Staatsbanken übernehmen. Die Ausübung dieſer Rechte und die Wahr⸗ nehmung der hiermit verbundenen Pflichten kann der Reichswirtſchaftsminiſter auf die bisher zuſtändigen Behörden oder andere Stellen übertragen. Der Reichswirtſchaftsminiſter erläßt die notwendigen Rechtsverordnungen und Ver⸗ waltungsvorſchriften. * Das Erbgeſundheitsgeſetz E heverbole für beſtimmke Fälle. Das Geſetz zum Schutze der Erbgeſundheit bes deutſchen Volkes bringt eine Reihe von Beſtimmungen, diedie Möglichkeit geben, in gewiſſen Fällen Eheverboke aus zuſprechen. In Paragraph 1 wird feſtgelegt, daß eine Ehe nicht geſchloſſen werden darf. a) wenn einer der Verlobten an einer mit Anſteckungsgefahr verbundenen Krankheit leidet, die eine erhebliche Schädigung der Geſundheit des anderen Teiles oder der Nachkommen befürchten läßt; b) wenn einer der Verlobten entmündigt iſt oder unter vorläufiger Vormundſchaft ſteht; c) wenn einer der Verlobten ohne entmün⸗ digt zu ſein, an einer geiſtigen Störung lei⸗ det, die die Ehe für die Volksgemeinſchaft unerwünſcht erſcheinen läßt; d) wenn einer der Verlobten an Erbkrankheit im 8 0 einer zur Sinne des Geſetzes Verhütung erbkranken Nachwuchſes leidet. Eine Ausnahme wird im Falle d) lediglich dann gemacht, wenn der andere Verlobte unfruchtbar iſt. Nach§ 2 haben die Verlobten vor der Eheſchließung durch ein —— 1 — Zeugnis des Geſundheitsamkes. das ſogenannte Ehetauglichkeitszeugnis, nachzuweiſen, daß ein Ehehindernis nach Paragraph 1 nicht vorliegt. 83 beſtimmt, daß eine Ehe nichtig iſt, wenn ſie entgegen den Verboten des Para⸗ graph 1 geſchloſſen wird, und wenn die Aufſtellung des oder die Mitwirkung des Standesbeamten bei der Eheſchließung von den Verlobten durch wiſſentlich falſche Angaben herbeige⸗ führt worden iſt. Sie iſt ferner nichtig, wenn ſie zum Zwecke der Umgehung des Geſetzes im Ausland geſchloſſen wurde. §. 4 enthält die Strafbeſtimmungen und beſtimmt, daß mit Gefängnis nicht unter drei Monaten beſtraft wird, wer eine ver- botene Eheſchließung erſchleicht, wobei auch der Verſuch ſtrafbar iſt Die Strafverfolgung wegen vollendeten Vergehens tritt nur dann ein, wenn die Ehe für nichtig erklärt wird. Im 8 5 iſt feſtgelegt, daß die Vorſchriften dieſes Geſetzes keine Anwendung finden, wenn beide Verlobten oder der männliche Verlobte eine fremde Staatsangehörigkeit beſitzen Nach§ 6 kann der Reichsminiſter des In- nern oder die von ihm ermächtigte Stelle Befreiungen von den Vorſchriften dieſes Ge⸗ ſetzes bewilligen. Nach 87 werden die erforderlichen Rechts; und Verwaltungsvorſchriften durch den Reichsminiſter des Innern im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers und dem Reichsminiſter der Juſtiz erlaſſen. Das Geſetz tritt am Tage nach der Verkün⸗ dung in Kraft. Die Zeit des Inkrafttretens des§ 2 beſtimmt der Reichsminiſter des Innern. Bis zu dieſem Zeitpunkt iſt alſo ein Ehetauglichkeitszeugnis nur in Zweifels⸗ fällen vorzulegen. Die Veamtenentſthuldung Ablretung von Beamlenbezügen. Das Geſetz über die Abtretung von Ve⸗ amtenbezügen zum Zwecke der Entſchuldung von Beamten beſtimmt in ſeinem Paragraph 1, daß Beamte und Ruheſtandsbeamte zum Zwecke ihrer Entſchuldung im Rahmen der vom Reichsbund der Deutſchen Beamten und vom Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten in Angriff genommenen all emei⸗ nen Entſchuldung der Beamten ihr Dienſt⸗ einkommen, Wartegeld, Ruhegehalt und ihre ſonſtigen laufenden Dienſtbezüge 5 bis zu zwei Drittel des 1200 Mark jährlich überſteigenden Betrages abtreten können. Hat der Beamte oder Ru- heſtandsbeamte kraft Geſetz Unterhalt zu gewähren, ſo iſt bei Unterhaltspflicht gegen⸗ über einer Perſon nur die Hälfte, be: Un⸗ terhaltspflicht gegenüber mehreren Perſo⸗ nen nur ein Drittel des überſteigenden Be⸗ trages abtretbar. Eine Dienſtaufwandsent⸗ ſchädigung iſt nicht abtretbar. Im Paragraph 2 wird feſtgelegt. daß der Reichsminiſter des Innern den Tag des Außerkrafttretens des Geſetzes beſtimmt, und im Einvernehmen mit dem Reichswirt · ſchaftsminiſter die zur Durchführung und Ergänzung des Geſetzes erforderlichen Rechts- und Verwaltungsvorſchriften erläßt. In der Begründung wird darauf hingewieſen, daß ein Teil der deutſchen Beamten ſich unverſchuldet in einer Notlage befinde, aus der ſich der ein⸗ zelne durch eigene Kraft nicht zu befreien vermag. Der Reichsbund der Deutſchen Be⸗ amten und der Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten haben mit Zuſtimmung des Reichsminiſters des Innern für ihre Mitglieder dieſe Aufgabe übernommen. Der Reichsbund der Deutſchen Beamten hat ſich dafür eine Organiſation geſchaffen. und zwar ſind bei den Kreiswaltern des Reichsbundes des Deutſchen Beamten Enkſchuldungsſtellen gebildet, die ſich aus ehrenamtlich tätiger und zur Verſchwiegenheit verpflichteten, fü dieſe Aufgabe geelaneten Beamten zuſam · menſetzen. Dieſe prüfen die Anträge der verſchuldeten Beamten und verhandeln mit den Gläubigern um im Einverſtändnis mit beiden Parteien Entſchuldungspläne aufzu⸗ ſtellen. Sie vertreten außerdem, wo es nö tig iſt, eine Umſchuldung. Bei der Umſchuldung tritt an die Stelle des oder der abzufinden · den alten Gläubiger ein Geldgeber, der das Darlehen zu mäßigen Zinſen und trag⸗ baren Rückzahlungsraten gewährt. Dieſer 225 läßt ſich nur durchführen, wenn den läubigern ausreichend Sicherheiten gebo⸗ ten wird durch Abtretung des Dienſtein⸗ kommens in Höhe der monatlichen Raten, der Zinſen und gegebenenfalls einer Le⸗ bensverſicherungsprämie. Zurzeit iſt ein Teil der Beamten durch landesgeſetzliche Vorſchriften an der Abtretung eines Teiles des Dienſteinkommens gehindert. Schutz der Vollsgeſundheit Die Beſchränkung von Nachbarrechten Das Geſetz über die Beſchränkung der Nachbarrechte gegenüber Betrieben. die für die Volksgeſundheit von beſonderer Bedeu- tung ſind, beſtimmt, daß das aleichartige Geſetz vom 13. Dezember 1933 über Be⸗ triebe, dei für die Volksertüchtigung von beſonderer Bedeutung ſind, ſinngemäß An⸗ wendung findet. Dieſe Anwendung hat zu erfolgen auf Anſtalten und Einrichtungen, die für die Volksgeſundheit beſondere Be Ehetauglichkeitszeugniſſes deutung haben, wie Krantenhauſer, Heilan⸗ ſtalten, Geneſungsheime, Bade- und Kur⸗ anſtalten und die vom Reich, von den Län⸗ dern, den Gemeinden oder ſonſtigen unter Aufſicht des Reiches oder der Länder ſte⸗ henden Körperſchaften oder Anſtalten des öffentlichen Rechts betrieben werden. Das Geſetz iſt mit der Verkündung in Kraft ge⸗ treten. Nachweis ariſcher Ahnen für Studierende erforderlch. Berlin, 19. Oktober. Vorausſetzung für die Zugehörigkeit zur Deutſchen Studentenſchaft iſt der Nachweis der ariſchen Ahnen. Zur Immatrikulation iſt zurzeit der Nachweis der ariſchen Ab⸗ ſtammung bis zu den Großeltern einſchließ— lich durch Vorlage ſtandes⸗ bezw. kirchen⸗ amtlicher Urkunden erforderlich. Abiturien⸗ ten und Studenten, die ſich für das Winter⸗ ſemeſter 1935⸗36 immatrikulieren laſſen wo, en, werden deshalb aufgefordert. ſich ſo⸗ fort die erforderlichen Urkunden zu beſchaf⸗ fen, damit ſie bei der Meldung zur Imma⸗ zrikulation vorgelegt werden können. Ausſicht auf Einigung Botſchafterempfang bei Muſſolini. Rom, 19. Oktober. Der Chef der italieniſchen Regierung hat die Bolſchafter Frankreichs, Argentiniens und Englands zu Anterredungen empfan⸗ zen. Der Unterredung mit dem engliſchen golſchafter Dru mmond wird ganz be⸗ ſondere Bedeutung beigemeſſen. Wenn auch bisher auf beiden Seiten ſtrengſtes Stillſchweigen über den Inhalt der Unterredung gewahrt wird, läßt man doch durchblicken, daß die Besprechung einen befriedigenden Verlauf zahm. Allem Anſchein nach dürfte hierbei die Erörterung über Zurückziehung der eng⸗ iſchen Flotte im Mittelmeer und der mit Rach engliſcher Auffaſſung verquickten Foage einer Verringerung der italieniſchen Truppen an der ägyptiſchen Grenze in der tripolitaniſchen Provinz Cyrenaika eine ge⸗ wiſſe Rolle geſpielt haben. Die Wirtſchaftsſanktionen Verſchiebung um 14 Tage. Genf, 18. Oktober. Im Wirtſchaftsausſchuß der Sanktions⸗ konferenz hat man ſich über die Grundlage eines Enkſchließungsentwurfes geeinigt, der auf eine Verſchiebung des praktiſchen Begin nens der Wirtſchaftsſanktionen um minde⸗ ſtens 14 Tage hinausläuft. Der Ausſchuß ſchlägt vor, die Maßnah⸗ men gegen die italieniſche Einfuhr mit denjenigen gegen die Verſorgung Italiens mit kriegswichtigen Rohſtoffen zu ver⸗ binden. Die beiden Maßnahmen ſollen von den Regierungen möglichſt gleichzeitig in Kraft geſetzt werden. Zu dieſem Zweck wird die Sanktionskonferenz die Regierun⸗ gen auffordern, ihr bis zum 28. Okto⸗ ber den Zeitpunkt mitzuteilen. an dem ſie dieſe Maßnahmen durchzuführen bereit wären. Die belgiſche und die jugoſlawiſche Regie⸗ rung haben ihr Zuſtimmung zu dem Waffen⸗ ausfuhrverbot mitgeteilt. Außerdem hat die Kleine Entente und die Balkan⸗Entente er⸗ klären laſſen, daß die darin zuſammenge⸗ ſchloſſenen Staaten die Kredit verre zu einem noch zu vereinbarenden Zeitpunkt gleichzeitig in Kraft ſetzen würden. Um die Brenner⸗Grenze Ueberflüſſige Beſorgniſſe. Paris, 18. Oktober. Die inzwiſchen von Rom dementier te Blättermeldung über eine italien! ſche Anfrage in Paris bezüglich des Schutzes der Brenner⸗Grenze hat einem Teil der Pariſer Preſſe Veranlaſſunga gegeben. von debeutenden franzoſuchen Truppenverſchie⸗ bungen zu ſprechen und in dieſem Zuſam⸗ menhang der Befürchtung Ausdruck zu ge⸗ ben, die franzöſiſche Nordoſt⸗ grenze könnte entblößt werden. Der „Figaro“ teilt dazu mit,„eine ungenannte hohe militäriſche Perſönlichkeit, die mitver⸗ antwortlich für die Sicherheit Frankreichs ſei,“ habe ſeinem Vertreter eine Erklärung abgegeben, die ſich gegen derartige Gerüchte wendet. Die Sicherheit der franzöſiſchen Nordoſtgrenze ſei nach wie vor gewährlei⸗— ftet. Außerdem beſtehe die franzöſiſch⸗italie⸗ niſche Freundſchaft weiter, und Italien ſei nach wie vor ein ernſter militäriſcher Macht⸗ faktor, der durch den abeſſiniſchen Feldzug nicht geſchwächt ſei. Die franzöſiſche Nachrichtenagentur Four⸗ nier veröffentlicht trotz des italieniſchen De⸗ mentis eine Meldung ihres Innsbrucker Sonderberichterſtatters, wonach bedeutende Truppenverſchiebungen am Brenner ſtatt⸗ fänden. Ein Regiment Berſaglieri und zwei Regimenter Alpenjäger ſeien aus Südtirol zurückgezogen und nach Neapel befördert worden. Andere Truppenzurückziehungen dom Brenner ſtänden kurz bevor. So ſollten vor allem einige Regimenter aus dem Nor— den nach Libyen geſchickt werden. ichützengräben an der Nordſront Ausbau der italieniſchen Stellungen. Addis Abeba. 18. Oktober. Von der Nordfront wird lebhafte Tätig · keit der italieniſchen Truppen beim Ausbau der Stellungen gemeldet. Es würden Schüt⸗ zengräben mit Sappen gebaut und Draht⸗ verhaue angelegt. Der Stellungsausbau wird in Addis Abeba als Vorſichtsmaßnahme ge⸗ gen einen Großangriff der Truppen des Ras Seyoum angeſehen. Von amtlicher Seite werden Meldungen über Aufſtände in der Provinz Godjam dementiert. Die Regierung erklärt. daß die Mobiliſierungsbefehle glänzend durchgeführt würden. Anſchlag gegen Atatürk Aufgedeckter Hochverratsverſuch. Iſtanbul, 18. Oktober. Wie aus Ankara gemeldet wird. iſt in den letzten N der Plan eines Anſchlages gegen den kürkiſchen Staatspräſidenten A k a⸗ kürk aufgedeckt worden. Bereits ſeit mehreren Tagen war bekannt, daß einige Perſonen, die auf ungeſetzlichem Wege über die Südgrenze nach Anatolien eingedrungen waren, verhaftet worden ſind, weil der Verdacht beſtand, daß es ſich um Leute mit hochverräteriſchen Abſichten han⸗ dele. Inzwiſchen ſind die Feſtgenommenen nach Ankara überführt und eingehend ver⸗ hört worden. Der Führer der Bande heißt Mahya. Er iſt ein Vertrauter des Cerkes Etem, der während des Unabhängigkeitskampfes der Türkei eine dunkle Rolle ſpielte und zum Feind überlief. Er gehört zu den 150 Ver⸗ bannten, denen die Türkei ſpäter die Staats- angehörigkeit aberkannte und die ſich ſeitdem als politiſche Emigranten im Ausland auf⸗ halten. Die Unterſuchung ſoll an Hand der um⸗ fangreichen Geſtändniſſe die verbrecheriſche Ablicht der Verſchwörer ergeben haben, ſo daß ſchon in der nächſten Woche mit dem Beginn des Hochverratsprozeſſes in Ankara gerechnet wird. In die Angelegenheit iſt auch ein Abge⸗ ordneter aus der anatoliſchen Provinz Urfa, Urſavas verwickelt, ſo daß die Regierung von der Nationalverſammlung die Auf⸗ hebung der Immunität dieſes Abgeordneten verlangt hat. Exploſion an Vord Italieniſcher Paſſagierdampfer durch Jeuers- brunſt vernichtet. Alexandria, 19. Oktober. Der 13 000 Tonnen große italieniſche Paſ-⸗ ſagierdampfer„Auſonia“ fiel vor der Ein⸗ fahrt in den Hafen von Alexandria einer Feuersbrunſt zum Opfer. Jugendburg Stahleck am Rhein Der Brand wurde durch zwel heftige Ex⸗ ploſtonen an Bord des Schiffes verur- ſacht, die ſo laut waren, daß man ſie in der Stadt anfänglich für Kanonenſchüſſe hielt. Das Feuer verbreitete ſich mit Windes⸗ eile über das ganze Schiff, das bald in hellen Flammen ſtand. Durch das entſchloſſene Eingreifen der Beſatzungen der im Hafen liegenden britiſchen Kriegsſchiffe konnten die von paniſchem Schrecken befallenen Paſſagiere gerettet werden, ſo daß lediglich ein Todesopfer zu beklagen iſt. Zwei Mitglieder der Schiffs⸗ beſatzung wunden ſchwer verletzt. Während des Brandes drängten ſich Zehn⸗ tauſende von Neugierigen ans ÜUfer und ver⸗ folgten mit geſpannter Aufmerkſamkeit das unheimliche Schauſpiel der Kataſtrophe. Das Schiff iſt vollſtändig ausgebrannt und gleicht einem qualmenden Haufen von ver- roſteten und glühendem Eiſengeſtänge. Hinrichtung eines Vatermörders. Berlin, 18. Oktober. In Hamburg wurde der am 5. November 1902 geborene Alfred Wegner hingerichtet. Wegner, der ſeit 1929 ſich nicht mehr um eine feſte Arbeitsſtelle bemüht hatte, ſondern von ſeinem Vater un⸗ terhalten worden war, hat dieſen ermo' det, weil der Vater ſich weigerte, ihm Geld für die Anſchaffung eines Motorrads zur Ver⸗ fügung zu ſtellen Denutſche Jugendherbergen Am Sonntag weiht der Reichs jugend⸗ führer in Hannover die Paul- von- Hin- denburg- Jugendherberge, und gleichzei- zeitig finden Einweihungen, Richtfeſte und Grundſteinlegungen von weiteren 26 Jugendherbergen ſtatt. Im folgen- den ſei deshalb einiges über die Ge⸗ chte und Bedeutung des Jugendher⸗ bergsweſens berichtet. Die Entwicklung und das Entſtehen der Jugendherbergen gehen bis auf das 11. Jahrhundert zurück. Damals beginnt das eigentliche Jugendwandern. Handwerker, Bachanten, Scholaren und Vaganten durch⸗ wandern Deutſchland und lernen ſo ihre Hei⸗ mat kennen. Von alters her ſteckt in unſe⸗ rem Volke der Wandertrieb. der es immer wieder, ſelbſt wenn es die eigentliche Lage gar nicht erfordert, in die Fremde zieht. Die Kloſter- und Ratsſchulen, die Geſellen⸗ und Herbergshäuſer, die Schüler⸗ und Studentenher⸗ bergen ſind alle Vorläufer der eigentlichen Jugendherberge. Erſt im Jahre 1909 wird die erſte deutſche Jugendherberge in Weſtfalen gegründet. Der Reichsverband für Deutſche Jugendher⸗ bergen wird am 2. November 1919 auf der Burg Altena, die am 25. Mai dieſes Jahres vom Reichsminiſter Rudolf Heß als erſte deutſche Weltſugendherberge eingeweiht worden iſt, gegründet. Mit der Uebernah⸗ me der Regierung durch den Nationalſozia⸗ lismus gewinnt das Jugendherbergswerk eine geſteigerte Bedeutung. Die Ueber⸗ nachtungen ſteigen im Jahre 1934 auf fünf Millionen. Dieſe Zahl reicht aber heute kaum aus, denn das Jugendwandern erhält einen immer neuen Auftrieb durch die ſtetig ſteigende Mitgliederzahl der Hitler⸗Jugend. Das Jugendherbergswerk zählte im Jahre 1934 mehr als 2000 Jugendherbergen. Das Jugendherbergswerk iſt für die Er⸗ ziehung des jungen Menſchen von großer Bedeutung. Ganz abgeſehen von der über⸗ aus wichtigen Förderung der körperlichen und ſeeliſchen Erſtarkung des deutſchen Vol⸗ kes bedeuten die Jugendherbergen für den Städter eine Erholungsmöglichkeit wie ſie billiger und beſſer nicht gedacht werden kann. Außerdem lernt der ſunge Menſch aus der Stadt den Bauern kennen. er weiß um ſeine Arbeit. um ſeine Bodenge⸗ bundenheit, und dieſes Wiſſen gibt ihm die Erkenntnis, daß der Bauer die Grundlage eines jeden Volkes und der Quell deutſchen Blutes iſt. Die Jugendherbergen geben dem Jungen die Möglichkeit, ſich nach einer Wo⸗ che ſchwerer Arbeit draußen zwiſchen Wald und See in der Sonne zu tummeln, S port zu treiben und zu wandern. Es iſt die Aufgabe der Jugenderziehung, den jungen Menſchen herauszuholen aus dem Wirtshaus und Kino, aus Tanzſälen und Kneipen und ihn zurückzuführen zur Natur. Es iſt für die deutſche Volksgeſundheit von allergrößter Wichtigkeit die Jugend körperlich zu ertüch⸗ tigen und zu ſtählen. Durch die internationale Arbeitsgemein⸗ ſchaft für Jugendherbergen, der jetzt 22 Ju⸗ gendherbergsverbände der verſchiedenſten Staaten angehören, hat das Jugendher⸗ bergswerk neue größere Aufgaben über⸗ nommen. Aus dem Erlebnis und dem Ken— nenlernen fremder Länder und Völker, aus dem Wiſſen um das Leben und die Eigenar des Nachbarvolkes mag ſich eine wirkliche Friedensbereitſchaft und Verſtän⸗ digung von Volk zu Volk, an der keine Ver⸗ hetzung und übelwollende Propaganda ge— wiſſer daran intereſſierter Elemente etwas herumzudeuteln vermag, ergeben. So tra⸗ gen auch die deutſchen Jugendherbergen zur gegenſeitigen Verſtändigung der Jugend aller ehrlichen Nationen bei, und auf der Grundlage gegenſeitiger Achtung findet ſich die Jugend bereit zu einer vernünftigen in⸗ ternationalen Zuſammenarbeit. Die Jugend von heute aber iſt das Volk von morgen. — 80 ſcht fol. gend. Hin. ei este leren gen. Ge· her- der . Dag rer, lrch⸗ inſe⸗ ts ſche iht. die et, hen et. er der res tſte iht ah ia⸗ erk uf le alt * .— ——— Die Menſchen ſollten ſich öfters einmal ſelbſt eine Stunde ſchenken, in der ſie ein Glas Wein feſtlich genießen. Sie ſollen ſich deshalb nicht Verſchwender ſchelten... Der Wein, der ihre Lebensfreude ſteigert— und ſei es auch nur für ein kurzes Atemholen zwiſchen den Sorgen— gibt ihnen einen geſteigerten Lebensmut. Mit weiſem Sinn hat die Natur den Kreislauf des Weines beſtimmt und will nicht, daß er im verſunkenen Keller liegenbleibt: „Aus der Traube in die Tonne, Aus der Tonne in das Faß, Aus dem Faſſe dann, o Wonne, In die Flaſche und ins Glas. Aus dem Glaſe in die Kehle, Aus der Kehle in den Schlund Und als Blut dann in die Seele, Und als Wort dann in den Mund. Aus dem Worte, etwas ſpäter, Formt ſich ein begeiſtert Lied, Das durch Wolken in den Aether t der Menſchen Jubel zieht. Und im nächſten Frühling wieder Fallen dieſe Lieder fein Dann als Tau auf Reben nieder—— 1*¹ Und ſie werden wieder Wein! So hat Haltau geſungen, als er das ſchimmernde Glas mit dem goldenen Wein hob und ſeiner eigenen Freude zu⸗ trank— und wir ſingen mit—— eine kurze Stunde ein⸗ mal alles vergeſſend, was uns Sorgen macht. Vater erzählt Wenn Vater gut gelaunt iſt, dann erzählt er von ſeiner Wanderung am Rhein entlang, die er als junger Zimmer⸗ geſelle gemacht hat. An dieſe Zeit hat er die ſchönſten Er⸗ innerungen, und der funkelnde Wein iſt mit ſchuld daran, daß ſie ihm tief im Herzen geblieben ſind. Vater war da⸗ mals ein junges Blut und brauchte nicht viel. Was tat es, wenn er für eine Arbeit oft nur mit einem„Schöppche“ bezahlt bekam? Man fühlte ſein Jungſein mit doppelter Seligkeit, beſonders, wenn zu dem einen Schöppchen noch ein zweites oder drittes eingeſchenkt wurden und man ein blondes Schätzchen an der Seite hatte, in deſſen blaue Augen man tief hineinſchauen durfte. Das heißt, davon ſpricht Vater nur mit halben An⸗ deutungen und einem verſtohlenen Blick auf die Mutter. Aber Mutter lächelt heimlich und verſtändnisvoll. Sie gönnt Vater die Erinnerung an ſeinen Wein und auch an das Schätzchen. Sie würde ihm ſo gern auch noch manchmal ſeinen Wein gönnen, wenn nicht immer Schmalhans bei ihnen Küchenmeiſter wäre. Es iſt nicht leicht, zwei Mädel und ſechs Buben groß zu bekommen nur mit ſeiner Hände ehrlicher Arbeit. Die Größten ſind ſchon aus dem Haus— aber drei gehen noch in die Schule, und einer iſt erſt in der Lehre. Sie muß ſich immer wieder wundern, wieviel ſechs Buben zerreißen können und daß ſo ein Jungenmagen ein Loch haben muß, das man auch mit den dickſten Butter⸗ broten nie richtig ausfüllen kann.—— Zu Vaters 50. Geburtstag hat der Jüngſte, den ſie einen Träumer nennen und der am liebſten noch Märchen lieſt, eine herrliche Idee. Er ſucht alle ſeine Spargroſchen zuſammen und macht bei ſeinen Brüdern und zuletzt noch bei der Mutter eine Anleigßhe. Und dann ſtehen auf Vaters Geburtstagtiſch drei Flaſchen Wein von der gleichen Sorte, die er als junger Wanderburſche am Rhein am liebſten getrunken hat. Sie ſtehen ſchlank und ſtolz und feſtlich da— mit bunten Bändern und Blumen umwunden. Vater traut erſt ſeinen Augen nicht. Dann ſtreicht er den Jungens gerührt über die Scheitel, und Mutter be⸗ kommt einen Kuß. Der erſten Flaſche wird gleich der Hals gebrochen, denn deutſchen Wein kann man zu jeder Tages⸗ zeit trinken. Am beſten ſchmeckt er, wenn die Sonne leuchtet und er im grünſchimmernden Glas ihr Spiegel iſt. Die Jungens bekommen auch etwas ab— als Koſtprobe, damit ſie wiſſen, warum Vater dieſen Wein nicht vergeſſen konnte. Dann fängt Vater an zu erzählen. ganz anders löſt ſich ſeine Zunge, als er das funkelnde Glas vor ſich ſtehen hat. Er ſtößt mit Mutter auf einen großen Extra⸗ ſchluck an—— auf ihre Liebe, als ſie noch beide jung waren— auf ihre ſchöne, tapfere Kameradſchaft, mit der ſie ſich Seite an Seite durch das Leben gekämpft haben. Aber die verträumten Augen des Jüngſten, dem man dieſe großartige Geburtstagsfeier zu danken hat, warten Nhe auf das Märchen. Da erzählt Vater eine Legende vom in: „Bei Rüdesheim, da funkelt der Mond in das Waſſer hinein Und baut eine goldene Brücke wohl über den Rhein; Der Kaiſer gehl hinüber und ſchreitet langſam fort Und ſegnet längs dem Strome die Reben an jedem Ort...“ N Vier + 5 zum N T . 9 3 N GN nheimer Anzeige DDr Wenn dieſer Schoppen nicht ſchmecken ſoll . 1935 Aufnahme: Bittner— M. Plötzlich zittern ein paar Tränen in Vaters Stimme. Er weiß, wenn er künftig an den Wein denken wird, dann muß er auch von der Liebe eines Kinderherzens ſprechen und von zwei zärtlichen Augen, die vor Glück leuchteten, als ſie des Vaters Freude ſahen. „Kinder!“ ruft Vater dann und lacht die Rührung weg, „von jetzt an gibt's immer eine Flaſche Rheinwein zum Geburtstag!“ In St. Marien In St. Marien läuteten die Glocken. Der kleine Altar war mit Blumen geſchmückt, und Blumen blühten aus dem ſrünen Kranz um die niedrige altertümliche Kirchentür. ie Menſchen mußten ſich neigen, die hineingingen. Das kleine Haus Heinrich Knuts ſtand am Rand der Wieſe, der Kirche faſt gegenüber. Er hatte es ſich aus den Stämmen gebaut, die er im Walde ſelbſt gefällt hatte, und ſeine Hochzeit war immer wieder hinausgeſchoben worden, weil es ſeine Zeit dauerte, bis die Stämme trocken waren und das Spargeld groß genug war, um alles freundlich einzurichten. Bis er Maria Anders endlich in das kleine Haus am Wieſenrand heimführen konnte, gingen viele Sommer und Winter ins Land. Aber alle hatten nur dazu beigetragen, ſein Glück und ſeine Liebe wachſen zu laſſen. Die Tür des Hauſes öffnete ſich, und eine kleine Men⸗ ſchengruppe kam langſam über die Wieſe— wie die heilige Familie verſammelt um ein Kind. Die kleine Eliſabeth wurde zur Taufe getragen. Kinder ſpielten auf der Wieſe und gingen mit. Maria lächelte und nahm es als ein gutes Zeichen, daß das blühende Leben um Eliſabeth war, als die Orgel erklang und ſie aufgenommen wurde in den Anfang einer neuen Gemeinſchaft. Dann gingen ſie alle wieder über die Wieſe, zu einem Tauffeſt im Freien. Hanne Hegenau, die Blumenſtickerin, die das kleine Haus mit bewohnte, hatte die ganze Woche Ueberſtunden im Geſchäft gemacht, um für das Kind, da⸗ ſie liebte und das ein neues Glück in ihr einſames Leben gebracht hatte, den Tauftag feſtlich zu geſtalten. Blumen ſtanden auf dem kleinen Tiſch unter der Birke. Kuchen und Früchte und goldener Wein aus deutſchen Reben, und die Kinder kamen näher und feierten Eliſabeths Taufe fröhlich mit. Dann holte Hanne Hegenau die alten kriſtallenen Gläſer aus dem Schrank, die das Erbe ihrer Mutter waren und die ihre Lippen bis heute nicht berührt hatten. Sie wollte dieſem Kinde eine beſondere Gabe weihen, mit der ſie ein Stück ihres Herzens ſchenkte. Heinrich Knut blickte in Marias Geſicht. Er nahm Hanne Hegenau die Gläſer ab und füllte ſie mit dem Wein, in dem die Sonne iſt. Er lächelte ihr zu, die Gläſer ſtießen zuſammen, und die Glockenblumen wiegten ſich bei ihrem klingenden Ton. Glücklich ſagte Hanne Hegenau:„Ich ſchenke ſie euch. Sie ſollen von nun an die Taufgläſer ſein, für die, die nach der kleinen Eliſabeth auf die Welt kommen, um euer Glück zu ſein!“ „Aber du mußt ſie alle mit aufnehmen in den Reichtum und die Sorge deines Herzens,“ bat Maria und gab Hanne Hegenau die Hand. Da vergaß das alternde Mädchen, daß es bis jetzt von allen vergeſſen und einſam geweſen war. Ein Licht ſtrahlte in den Augen der drei Menſchen auf, die um ein Kind auf der blühenden Wieſe ſaßen. Es ſpie⸗ gelte ſich im Gold des alten Weines wie ein Verſprechen. immer zu leuchten. Sie hoben das Glas, und das Kind lächelte ſie an. In ſeinen Augen war etwas von Schimmer der blauen Glocken⸗ blumen, die Hanne Hegenau für ſein weiches Lockenhaar gebunden hatte. Da kam Maria ein Lied in den Sinn glücklich ſang ſie es mit leiſer Stimme in das Wehen des Windes und das Rauſchen der Birkenblätter: „Golden ſchäumt er im Pokal, Hell wie Himmelskerzen, Wie der Liebe Götterſtrahl Glüht im Menſchenherzen n 5 — * 8 eee — 2 aus. Breite Gürtel aus G handgehämmerten Kupferpla d N 4 All usruhen WAS MACHT SIE MIT IHREN MUSSESTUN DEN? Die„ſchöpferiſchen Pauſen“ pflegen geniale Menſchen die Zeit zwiſchen zwei großen geiſtigen Werken zu nennen. Im beſcheidenſten übertragenen Sinne dürfen auch wir Hausfrauen von ſolchen ſchöpferiſchen Pauſen ſprechen. enken wir einmal an ſchwere Tage Waſchfeſt und Ha tage. Wenn man immer dann, wenn das iſt bei jedem! achlaf im Haushalt, an Einkochzeit oder große Flick⸗ inden von einer Stunde oder ſſen der Kräfte ſpürt— verſchieden—, eine Pauſe von fünf Minuten einlegt, ſo ſpart man ungeheure Energien und bleibt viel länger friſch und leiſtungsfähig. Dieſe fünf Minuten müſſen natürlich arbeitsmäßig ausgefüllt werden, d. h. die Wäſche muß ſo vorbereitet ſein, daß in dieſer Zeit gerade etwas einmal allein kochen kann oder daß beim Flicken ein Bügeleiſen warm werden muß. In dieſen fünf Minuten Pauſe mag die Hausfrau, je nach ihren beſonderen Wunſche ſich auf dem Diwan ausſtrecken, die Augen ſchließen oder ein paar Zeilen leſen, einen Gang auf den Balkon oder in den Garten tun und den Blumen ſehen, ein wenig mnaſtik treiben und probieren, ob eſe oder jene ſchwerere Uebung jetzt bereits ausgeführt werden kann oder einen kleinen, erfriſchenden Imbiß ein⸗ nehmen. Man hört ſo oft von lieben, pflicht⸗ treuen Haus ten, daß ſie leider „keine Zeit für ſich“ haben. Iſt das nicht eine etwas übertriebene Auffaſ⸗ ſung von Pflichttreue? Vor allem eine Pflichttreue, die letzten Endes gerade denen, in deren Dienſt ſie geſtellt iſt, igſ nützt. Denn eine nervöſe und abgehetzte miſt auch dem glücklichſten Fa⸗ milie 1 nicht zuträglich, und ihr Anblick drückt alle Angehörigen nie⸗ der. Wie traurig, daß man der Haus⸗ frau, der Gattin und Mutter ſoviel Laſt aufbürdet, daß ſie niemals Zeit für einen gemeinſamen Spaziergang, für einen improviſierten Beſuch, fuͤr all 5 die netten Kleinigkeiten hat, die den grauen Alltag beleben und verſchönen! Sehr ſchade, denn die Hausfrau, die ſo .. pflichttreu zu handeln meint, beraubt WAS BRTN T big WIN ERH BET Die erſten fallenden Blätter erinnern uns an die kla⸗ nen Sorgen, die uns die Mode ſtändig bereitet. Dabei zerbricht ſich jede Frau ſehr gern den Kopf über die ewige Kleiderfrage, noch dazu. wenn es ihr ſo leicht gemacht wird, die richtige Wahl zu treffen. Aus dem reizenden Stilgemiſch der Uebergangsmode laſſen ſich einige modiſche Richtlinien erkennen, die der Win⸗ termode den richtigen Ausdruck geben werden. Die tragbare Tages⸗ kleidung bleibt äußerſt vielgeſtaltig und ge⸗ ſchmackvoll. Moderne Wollſtoffe, vorwiegend mit reliefartigem Cha⸗ rakter, und praktiſche Miſchgewebe zeich⸗ ſich durch dezente Muſter und wei⸗ chen Fall aus. Herbſtliche Far⸗ ben, viel Braun, Ma 7 im⸗ wieder ſind der in koſtümartiger Organdyblumen am Farbe kombiniert. Als ihrtes Material mittags⸗ oder Tagesendkleid hat ſich Cloque arten geſtreift, kariert und gemuſtert durchgeſe Koſtüme aus feinem farbige Chiffonbluſen ergänzt. Ohne Jack die Chiffonbluſe mit Kräuſeleien und rbeitung, mit nitt oder mit ts ſehr elegant oldſchnur, Galdleder oder mit tten verſehen geben ſchwarzen ſich und die Ihren damit vieler Köſt⸗ tunde werden, wenn man ſie mit der Lektüre lichkeiten! guklen Buches ausfüllt. Und das Ganze iſt ja nur eine Frage der Organiſation, der rich⸗ Georgettemanſchetten zum Auswechſeln machen den geraden Aermel etwas lebhafter und weicher. Die erſten Mäntel ſtellen uns vor wichtige Entſchei⸗ dungen. Die Fragen des Materials und der Pelzverbrä⸗ mung ſind zuerſt zu löſen. Viel Braun, Dunkelgrün, natür⸗ lich Schwarz und etwas Burgunderrot ſind am beliebteſten. Schöne, ſchwere Wollſtoffe mit haarigen Effekten oder un⸗ auffälligen Muſtern, auch handgewebtes Material in Braun. Dunkelgrün, Schwarz und Buͤrgunderrot wird gern ver⸗ arbeitet. Sportliche Verarbeitung oder ſchlanker Prinzeß⸗ ſtil mit intereſſanten Aermeln ſind die bemerkenswerten Formen. Neuartige Aermeleinſätze und Kragenformen ge⸗ ben den Mänteln einen neuen Ausdruck. Die übliche Form des Schalkragens wird durch kleine Pelzpelerinen, Kutſcher⸗ kragen oder auch rundgeführte Kragen mit ſeitlichem Ver⸗ ſchluß abgelöſt. Auch Paſſen oder Nermelteile aus flachem Pelz ſind wärmend und elegant zugleich. Man legt manch⸗ mal auf umfangreiche Kragen weniger Wert als auf große tigen Einteilung von Zeit und Arbeit und— der inneren Freiheit! Jede Hausangeſtellte, jeder im Dienſtverhältnis ſtehende Menſch verfügt über eine gewiſſe Freizeit. Die Hausfrau, die nicht einen, ſondern mindeſtens zwanzig Berufe ausübt, ſollte dieſes Recht nicht haben? Von der inneren Freiheit hängt die richtige Einſtellung zu dieſer Frage ab. Gewiß gibt es Tage, an denen die Hausfrau die eigenen kleinen Freuden zurückſtellen muß. In der Mehrzahl der Fälle aber braucht ſie ſich nur einen kleinen, inneren Ruck zu geben, um zu erkennen, daß der Spaziergang, den die Kinder der herrlichen Sonne wegen anregen, wichtiger iſt als das halbe Dutzend ungeflickter Hemden. Wer ſich zum Sklaven ſeines Haushalts macht, handelt immer unklug Hausarbeit, der gleichmäßige Ab⸗ lauf praktiſcher Tätigkeit, verengt den Gedankenkreis und lähmt neben dem Geiſt auch Seele und Körper. Erziehen wir uns alſo zu der inneren Freiheit, pflichttreu und den⸗ noch nicht Sklavinnen unſeres Haushalts zu ſein. Alle Menſchen in unſerer Umgebung werden es uns zu danken wiſſen. Eine ſtets ausgeruhte, friſche, gleichmäßig heitere und für die kleinen Freuden des Lebens zugängliche Frau. die zugleich eine ſo tüchtige H dem reibungslos ſi ausfrau iſt, daß man von Ablauf ihrer Haus⸗ E ten t das nicht ein Ideal, dem durchorganiſ haltsmaſchine nichts bemerkt— if nachzueifern, ſich lohnen müßte? Wenn ſchon die kleinen Pauſen eine 1 9 ſpielen, ſo iſt die tägliche Freizeit der Hausfrau von noch größerer Bedeutung. Eine Stunde täglich— wo ſie her⸗ nehmen? Denken wir einmal nach, ob wir nicht tagtäglich um ſchlechter Organiſation willen weit mehr als eine Stunde vertrödeln? Und um eben dieſe eine Stunde handelt es tige Rolle Während die Hand ſorgſam die Nadel führk, können die Gedanken ins Reich der Phantaſie fliegen. b Aufnahmen: Ipp(1). E. Haſe(1)— M. ſich, die jede Frau für ſich beanſpruchen müßte. auch einmal Ausnahmen gibt, die ohne werden, ſo ſoll doch in der Regel pelzbeſetzte Taſchen, Manſchetten und einen Gürtel aus dem gleichen Fell. Auch der Samtmontel kommt in dieſem Jahr wieder zu Ehren. Es gibt ſogar drei Möglichkeiten, dieſes chöne Material zu verarbeiten. Der 2 127 mantel aus geripptem Cordſamt, im⸗ prägniert, mit ſportlichen Revers iſt ſtets modern und praktiſch. In eleganter Form ſehen wir den Lin⸗ dener Samt⸗ mantel mit Pelzverzie⸗ rung. Am Abend wird der ſtoffreiche Mantel mit weiten Aer⸗ meln, dra⸗ pierter Kra⸗ genpartie und mit weiten Glockenbah⸗ nen getragen. Den Gegen⸗ oder braunen Woll⸗ und e diſche Note. Auch Perlſt Glasperlen ſind ein modern ſchlüſſe. Korinthenbrauner enkleidern eine beſonders mo⸗ reien mit bunten Holz⸗ ier Aufputz für Gürtel und Ve 07 Den Wollcloque iſt das Material des Kleides Nr. 1. das auf vier dur Anöpfbare Knöpfe ge⸗ ſchloſſen wird. Die Koſtümform iſt nur angedeutet, der Kaſak feſt aufgeſteppt Die zackige Garnier Seidenſamt. Das Nachmittagskleid Nr. 2 iſt aus Seidencloque gearbeitet. Die Knöpſe ſind in Dr angeordnet. und die ſtrenge Reversform wird weißes Georgettjabot gemildert. Rock und Jacke zeln gearbeitet, ſe daß man jede Bluſe darunter tra Der nicht allzu lange Rock fällt nach g iſt aus hellem ſatz dazu bil⸗ den die ſportlichen Formen aus fiſchgrätenartig gemuſterten fen nach Herrenart. Eine beſonders praktiſche Neuheit ö Sportmantel mit herrenartigen Re⸗ vers, der auf beiden Seiten getragen werden kann. de Pelzkragen iſt doppelſeitig. Unſere Abbildung zeigt in Nr. 1 einen enganliegenden Bouclémantel mit ſchlank machenden Rückenteilen. Der runde Fuchs⸗ oder Lammkragen iſt am Hals ſo weit gearbeitet, daß Hut und Kopf vollkommen frei — — + 2 1 2 2 . — — 2 . 2 2 2 2 2 11 in den ſie ſich zurückziehen könnte. eine Zimmerecke behaglich herricht iſt mit einem Tiſchchen, einem paar Blun recht gemi daß die Gattin und Mutter in dieſer Stunde bleibt und daß Mutters Freizeit von der Fam 1 7 85 0 wird ilie reſpektiert Häufig hat die Hausfrau keinen eigenen Raum für ſich, Aber es wird ſich gewiß ſſen.„Mutters Ecke“ icherbrett darüber, ein ientöpfen und einem ſehr bequemen Seſſel ſchon ich. Hierh 2 müde, ein wenig al Liebhabereien nachgehen Die Intereſſen der Frauen ſind und es iſt ziemlich gleich, welchen Intereſſen man folgt, wenn man ſie nur überhaupt pflegt. Die Freizeit kann zur Feier⸗ ſtunde werden, wenn man ſie mit der Lektüre eines guten Buches ausfüllt. wenn auch der Mann ſich eme Mußeſtunde gönnt, 0 dadurck ſtoff gegeben. bei einer netten Har ſchen oder einem f Heim. Und wäh ür das hie Nadel können die Gedanken ſo frei eicht ins der taſie fliegen. Wer die M ind au iſt ni einſam und hat den fe te 1 in ſeinen Mußeſtunden. Auch dern ſollte di Mutter Hausmuſik pflegen und die kleinen Herzen der Schönen öffnen. Es iſt ein weitverbreiteter Ir Mußeſtunden dem„Ausruhen“ ruhen ſoll man von der gewoh gkeit, wohl aber kann auf anderen Gebieten ruhig eine kleine Anſtrengung mit den Mußeſtunden verbunden ſein. Warum nicht ernſt⸗ hafter als gemeinhin Gymnaſtik betreiben? Ein kleiner Ehrgeiz auf dieſem Gebiet wird vorzügliche Ergebniſſe zei⸗ tigen. Körper und Geiſt werden da h gleichermaßen er⸗ friſcht Photographie, Botanik, Zool gie— drei ſehr reiz⸗ volle Steckenpferde für Mußeſtunden! Eingehendes Stu⸗ dium einer beſtimmten Geiſtesrichtung— es gibt ſo viele Möglichkeiten, daß die Wahl ſchwer werden dürfte. Wem das zu hoch iſt, der ſchaue zum Fenſter hinaus, beſichtige anzunehmen, daß net ſein ſollen. Aus⸗ D den Garten, gehe ſpazieren. Nur muß die Hausfrau darauf bedacht ſein, daß ſie ſich eine Mußeftende von den vielen Stunden der Arbeit erſpart und daß ſie dieſe Stunde je nach ihrer Veranlagung ausfüllt. ſtehen. Der diagonal fein in ſich geſtreifte Wollmantel Nr. 2 hat weite, tief eingeſetzte Aermel, deren Weite bereits in der Taille beginnt. Der Beſatz iſt Perſianer Klaue. Die weich lenden Revers ſind ungleichmäßig. 7 Text und Zeichnungen(2): Hildegard Hoffmann. Das Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann, ſchaffen uns dieſe gu. ansgenützten Mußeſtunden! Sollte nicht jede Frau die Moglichkeit ſuchen, ſich dieſes Paradies zu erobern? *— bebe ———ů ů——————— D 2 2 Die 9 Buchſtaben: aadegi ij ſpflaſtere man in die vorſtehende Figur ein. Geſchah dies richtig, ergibt das fertige Pflaſter ein Sprichwort. Silben-Aenderungs-Rätſel. Von den 11 Wörtern Heimkehr, Zebra, Quader, Pallas, Objekt, Salta Zwingli, Achat, Drako. Revers, Hades, iſt die letzte Silbe zu ſtreichen und dann eine der nachfolgenden an deren Stelle zu ſetzen: bauf, bu, ger, laſch, ling, ma, mann. ſard, ſte, ve, weh. Iſt die Aenderung richtig vor⸗ genommen, ſo ergeben die Endbuchſtaben der neuen Wörter ein weidmänniſches Vergnügen. Verſteck-Rälſel. In jedem der nachfolgenden fünf Sätze iſt je ein Ver⸗ wandter männlichen oder weiblichen Geſchlechts enthalten. Welche ſind dies? 1. Er hatte ſchon Kellner für ſein neues Lokal engagiert. Nikolaus hatte an dieſer Erbſchaft Anteil. Unter ſeinen Effekten fand man die geſuchten Papiere „Ich bitte dich, ſei nur nicht eiferſüchtig. Die Tuba ſetzte an der richtigen Stelle ein. Bilder-Rätſei. Eeu-d n Y Wortſpiei. a: b: Fiſcherboot. Küſtenfahrzeug. Männlicher Perſonenname Männlicher Perſonenname. Pfahlzaun. Schlange. Schmarotzerpflanze. Stachelpflanze. Waſſerſtandsmeſſer. Anderes Wort für Grundſatz * 7 . Anteilſchein. Griechiſche Göttin. Federſpule. Alkoholiſches Getränk. Nebenfluß der Elbe. Rabenvogel. Anderes Wort für Hacke. Metall. Bis auf die Anfangsbuchſtaben ſind die Wörter unter DO O D E „a“ und„b“ gleichlautend. Sind dieſe gefunden, ergeben die Anfangsbuchſtaben der Wörter unter„b“ die nähere Bezeichnung für andauernde Niederſchläge. Schach-Aufgabe. b d f 1 a b 5 8 h Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Kopf-Wechſel-Rälſel. Arion Tuba Pracht Baſe Zelt Kleve Aachen Garbe Gros Matte Hülle. Vorſtehenden Wörtern gebe man einen anderen Kopf. Die neuen Köpfe müſſen als⸗ dann, aneinandergereiht, eine Münchener Volksbeluſtigung ergeben. Silben-Rätſel. Aus den 25 Silben: al ba bel burg chen de el em fort ge ha ler li mar me now pier ra ran re ſel ſtun tril wech zen ſind 11 zweiſilbige Wörter und 1 dreiſilbiges Wort zu bilden, die in ihren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beidemal von vorn nach hinten geleſen, ein Sprichwort ergeben: 1. kauf⸗ männiſche Urkunde, 2. prieſterliches Gewand, 3. Taſchenart, 4. Univerſitätsſtadt, 5. Fluß in der Schweiz, 6. Fechtwaffe, 7. Stadt in Mecklenburg, 8. weiblicher Perſonenname, 9. Gartengerät, 10. franzöſiſche Feſtung, 11. Zeiteinteilung, 12. Geſangsverzierung. — t— Auflöſungen aus letzter Nummer: Kreis⸗Rätſel: 1. Debet, 2. Organ, 3. Email, 4 Deich, 5. Stute, 6. Adria, 7. Erwin, 8. Unrat, 9. Zweig, 10. Kleid, 11. Lehre, 12. Hanau, 13. Bruſt, 14. Urach, 15. Hotel. Der Neid iſt die Wurzel der Habſucht. Umſtellungs⸗Rätſel: Kelbra Inſerat Reblaus Chriſt Horen Wilna Eſſen Italien Horſt.— Kirchweih.— Buchſtaben⸗Rätſel: Kuno— Kino. Leiſten⸗Rätſel: 0 p r „ 13 unh e g e Bilder⸗Rätſel: Ohne Ringen kein Gelingen. Scherz-Rebus: Große Vorfahren— Kleine Nach⸗ kommen. Silbenrätſel. 1. Kaiman. 2. Ingrid. 3. Nabob. 4. Diva. 5. Eiffel. 6. Rekord. 7. Holzweg. 8. Akte. 9. Erb⸗ hof. 10. Niveau. 11. Droge. 12. Email. 13. Stapel. 14. Inlett. — Kinderhaende ſind bald gefuellt. Früchtchen. achwog, die mein Junge eben bei halbes Pfund! Wie iſt das „Als ich die Aepf Ihnen gekauft hat, fe möglich?“ „Ja, meine Dame, das kann ich Ihnen nicht ſagen! Meine Waage iſt jedenfalls in Ordnung! Vielleicht wiegen Sie mal Ihren Sohr 45 8 Srzt SK Perf Hnscfigewie ser Haarwuchsmittel Haarpflegemittel Haarwaschmittel von RM 1.— bis 7.50 von N 1.0 bis 6.— von RAM 0.18 bis 1.50 Zeichnung: Stange. Wollt ihr wohl Die kleine Dora fährt zum erſtenmal auf das Meer hinaus. Es iſt recht ſtürmiſch. Auf einmal wird ihr Ge⸗ ſicht hellgrün, und ſie faßt beſtürzt nach der Hand ihrer Mutter.„Mutti!“ uft ſie nur aus.—„Was haſt du, Kind?“ fragt die Mutter.„Oh, nichts, Mutti.“ antwortet Dora, „mir iſt nur ſo, als wäre der Haſe. den wir heute mittag gegeſſen haben, noch nicht ganz tot geweſen.“ e mir ein Be⸗ lz, daß er ſeine den Morgen mit t löblichen Dienſt an einte er, das wäre des 5 n klar machte, pflege mit Chlorodont ſei, eſte in der Nacht zu begegnen. 88 4 1 5 D e ah Oeſtern erzählt Irren ist mensehlieh ta (( ͤ vb Chlorodont pflege. Als ich ih ſeiner Geſundheit auch je Guten wohl doch zu viel. um der Zerſetzung der gefäh Hoffentlich handelt er jetzt auch danach. „Hm, das iſt ein ſehr intereſſanter Fall, mein Lieber, der die ärztliche Wiſſenſchaft außerordentlich bereichern wird.“ „Ach Gott, Herr Doktor— ich hatte gedacht. zehn Mark würden genügen.“ Spendet für das Winter⸗ hilfswerk kärmo einer fur Euter finder mit Malto-sellol Gutſchmeckende Lebertran-fraſtnahrung Otobeſlaſchen gratis dutch bene& Co. fl. 5G. Dresden · fi. ſomie in flootnehen u. Drogerien Werde Mitglied der NSW. A8 mit humoriſtiſchen Vorträgen und Couplets porto · für nur RM. 1.60 frei „ Nachnahme 1.95). Buchverſand Gutenberg, Dresden⸗W. 361 Neuralgie, Ischigs e Enschuß, 50 W Bei Migräne 15 * 214. Prinzessin auf der Er! Nein! U Jorbei ist die Zeit, die glaubte, daß zarte und schöne Hände das Vor- recht seien jener Frauen, die wie die Romanhel- dinnen seligen Angeden- kens ihre Tage mit sü— hem Nichtstun verbrach- ten. Die Frau Zeit, die tütige Frau, die selbst zu- greift: in Haus und Beruf und die beim Sport weder Wind noch Wetter scheut, kennt aber das Geheimnis, ihre oder un unserer dert jedes Rot-und Rauhwerden, ganz gleich wie sehr ihre Hände angreifen- der Tätigkeit in Haushalt und Beruf iger Witterung ausg t sie zart und ju waren macht undd auf ts angegriſſene, rauhe sprungene Haut über Nacht 8 17 5 W ieder We hmeidig. hmeidig. und ist ere brauch. Huusmiitel iveit uũberlegen. zich, glatt NB. Kalod. daher beson Es ist jedem Hände trotzdem jung und reizvoll zu erhalten. Ein wenig Kaloderma- Gelee abends vor dem Schlafengehen einge- rieben nach dem Waschen, solange die Haut noch feucht ist— verhin- DAS SPE ZUR PFPLE. In Tuben zu RM. 30, 50 und 1.— F. WOLFF S SOHN KARI S RUHE Wund„Zum Zeitvertreib“ Nr. 42 erſcheinen als Beilage . 35: 653 537. Pl. Nr. 7. Für die auf dieſer Seite erſcheinenden zeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für hriftleitung 5 Winkler, für Anzeigenteil Carl G tagsblatt Deutſcher Verleger fämtlich in Berlin WS. Mein Mann und ich Die Liebe meines Mannes ſchien nachzulaſſen. Wir waren mehr als zehn Jahre verheiratet. Anſere Ehe war wohl in das kritiſche Stadtum getreten. Man riet mir, eine Reiſe zu unternehmen. Wahr- ſcheinlich, daß mein Mann, losgelöſt vom tagtäglichen Zuſammenleben, mich nach meiner kkehr mit anderen Augen anſehe. Schweren Herzens juhr ich ab. Meme beſte Freundin begleitete mich. Wir wohnten m einer kleinen Penſion im Harz. Bald wurde ich mit meiner Wirtim, einer lieben Frau, näher bekannt. Ich ſchüttete ihr mein Herz aus. Die erfahrene Wirtin überlegte, dann meinte ſie: „Vielleicht gefallen Ste Ihrem Mann nicht mehr, weil Sie weniger bübſch ausſehen als zu Begmn der Ehe? Der Mann ſoll zwar die mneren Werte ſeiner Frau höher ſchätzen als das Aeußere; aber die Männer möchten doch das hübſche und möglichſt junge Ausſehen bei der Frau nicht entbehren.“ Ich antwortete:„Was ſoll ich denn aber tun? Wir werden doch alle älter.“ Die lebenskluge Wirtin wußte es beſſer:„Aelter werden wir alle; aber deshalb kann man doch jung ausſehen! Wie alt ſchätzen Sie mich? So, da haben Sie ſich um ganze elf Jahre verſchätzt. And wem danke ich mein jugendliches Ausſehen? Der Marylan⸗Creme.“ Ich beſchaffte mir Marylan-Creme und verwandte ſie regelmäßig. Meine Freundin auch. Bald bemerkten wir, wie ſich unſere Geſichter verjüngten, wie die Haut ſich ſtraffte, zart und rein wurde. Dieſe augenfällige gründliche Hilfe hatten wir nicht erwartet. Der Tag des Wiederſehens mit meinem Manne tam. Ich ſtieg zus dem Zug; mein Mann machte große Augen. Dann küßte er mich herzhaft:„Kind, du ſiehſt ja ſchön aus wie in den Flitterwochen...“ Bald gab ich meinem Mann das heimnis meines neuen Jung— ausſehens preis: Marylan⸗Creme! Se m wendet mein Mann e ne an. And der Erfolg? Auch mein Mann falls Marylan ſich verjüngt. Auch Ihr Geſicht, ch Marylan⸗Creme. geſchätzte Leſerm und Lejer, wartet auf Hilfe dehr als 31000 Damen und Herren aller ie erzielten, brieflich anerkannt. arylan⸗Creme, einen rein ichlein über kluge Ge— en Sie untenſtehenden 18, ſt 1 woffenen Briefumſchlag e 3⸗Pfennig⸗Marke auf. Auf die Rückſeite des hreiben Sie dann Ihren Abſender. Marylan⸗Creme igen Geſchäften zu haben; Gratisproben nur direkt Focke! Briefumſch iſt in allen einſck vom Marylan⸗Vertri Marylan-Vertrieb, Berlin 342, Friedrich- 4. Erb koſtenlos und portofrei die Probe Marylan⸗Creme das Schönheitsbüchlein mit Abbildungen. * n FFF 261 Nach verboten. In den Wochen der großen Saiſo die Feſte der oberen Fünfhundert in der ganze Glanz und Reichtum de ſinnverwirrender Weiſe entfaltet, waltigen Buſineß⸗-Männer während derer ſich 9 euyork jagen, wo Neuen Welt ſich in treffen ſich auch die ge⸗ en Handelsherren, zu ihren Beſprechungen aus Staate n. Man tauſcht die Erfahrungen tfenen Jahres aus, man verſtändigt ſich über und M zßnahmen Soweit man ſich in die Karten läßt verſteht 2 Auch Simeon Brown we ſeinem pr i in der Fifth Avenue eingetroffen, um, einige Zeit daſelbſt zu verleb ſeine laſſen, wie es ſeine Pflicht war. Tory hatte ihn begleitet, denn ſie war Gaſt in einem ähnlichen Feenſchloß, in dem ihre Freu Maud Willkins regierte, mit der ſie ſeinerzeit zugleich in einer der teuerſten veizer Pens geweſen. Um die ahrheit zu ſagen, machte Tory nicht ſehr viel aus dieſer Freundin Maud. Aber ſo ziemlich gleich„ wo immer ſie ſcheute den forſchenden Blick il ſie meinte, es ſei aich aufh hielt Und Vaters daheim, mit ſie dem er ſie zum Erröten brachte, ſeit ſie von ihrer letzten Amerikareiſe wiederkam. Denn Tory hatte ihrem Vater beileibe nichts von ihren Erlebniſſen erzählt; Eltern müſſen nicht alles wiſſen. Die erzählen auch nicht alles von ihren Fehlern und Irrtümern, in die ſie in jungen Jahren und ſpäter verfielen. Hört man ihnen zu, ſo waren ſie alleſamt Engel und Weiſe in einer Perſon, und die Dummheiten machten immer nur ihre Kinder. So dachte Tory, und ſo denken die meiſten modernen Jungen. Simeon Brown war ein aufmerkſamer und ritterlicher Reiſebegleiter geweſen, und er bedauerte es nur, daß die Reiſe ſo kurz war und er Tory ſehr bald an ihrem Be— ſtimmungsort abzuliefern hatte. Danach aber traf man ſich faſt alltäglich da und dort, und Tory unterſtützte Brown freundſchaftlich in ſeinen Flunkereien, mit denen er die Abweſenheit ſeines Sohnes bemäntelte.„Du mußt nicht gleich mit Beſtimmtheit ſagen, er ſei in Europa oder ſonſtwo. Tu nur geheimnisvoll und lächle vielſagend. Damit haſt du dasſelbe erreicht und kannſt nicht überführt werden.“ Das waren ſo die Ratſchläge, die das junge Mädchen dem alten Herrn gab. Und der lachte— und gehorchte. Heute war man im Hauſe Tom Truſtman, eines ganz Großen, in der Zeit nach dem Lunch zuſammengetroffen, um eine Beſprechung der Welt- und Handelslage abzu⸗ halten. Am Abend wurden dann die Damen erwartet, zum Dinner, mit anſchließendem Tanz. In dem weiten, prunkvollen Raum ſaßen nun eine Anzahl zumeiſt älterer Herren um einen runden, tuch⸗ beſpannten Tiſch und redeten klug und bedächtig. Redeten 15 gut abgewogenen Worten und belegten dieſe mir Ziffern von aſtronomiſcher Größe. Ein unbeteiligt Ein⸗ trelender hätte daraufhin eher vermutet, auf einer Stern⸗ warte zu ſein, wo ſich Aſtrologen in ihrer Fachſprache unterhalten. Aber dieſe Milliarden, die nur ſo herum— flogen, kamen beiſpielsweiſe aus dem Munde eines Schweinekönigs, eines Schmalzkönigs, eines Eiſen- oder Stahlmagnaten, und ſie alleſamt erklärten in ihrer Weiſe damit, daß die Friedfertigkeit in dem alten Europa zu groß, der Hunger dagegen zu klein ſei. Und daß man darum alles Recht hätte, über die herrſchende Geſchäfts⸗ lage zu ſchimpfen. Und man tat es. Denn war beiſpiels⸗ weiſe Europas Hunger zu klein, ſo war hingegen Ame⸗ rikas Durſt bedeutend geworden ſeit dem geſegneten Tag der Wiedereinfuhr des Alkohols. Man gab anſehnliche Summen dafür aus, und das Schlimme daran war, man tat es gern... Schließlich lebt man ja auch ein wenig zu ſeinem Vergnügen, und ein Glas Whisky, ein gold⸗ llarer Wein und ein ſüffiges Bier ſind Gottesgaben, die nicht verachtet werden können. Worauf galeonierte Diener antraten und auf ſchweren Silbertabletts für jeden Geſchmack etwas von alledem an⸗ boten und keineswegs zurückgewieſen wurden. Auch Simeon Brown, auf bevorzugtem Platz ſitzend, gab ſeiner Meinung in kurzen, klugen und ſachlichen Worten Ausdruck, ſprach Zahlen aus, bei denen man ein⸗ mal Atem holen mußte— und nahm ſchließlich zur Stärkung etwas von dem feudalen Silbertablett. Er hätte es aber nicht zu ſagen gewußt, weshalb ihm eben jetzt, inmitten dieſer Geſellſchaft von dicken Geldſäcken, ſein Schützling, der Tramp, einfiel, der ſolche Zifferkolonnen nicht einmal herſagen, dafür aber weit beſſer trinken konnte als irgendeiner hier. Und er lächelte. In dieſem Augenblick öffnete ſich die hohe Flügeltür vom Vorſaal her, und ein Diener erſchien auf der Schwelle:„Senhor Eſtaban di Manſilia und ſein Sekretär.“ Nud indem er beide Flügel zurückſtieß, verbeugte er ſich Jef. Don Eſtaban war in dieſer Geſellſchaft wohlbekannt, ud man hatte ſeine Abweſenheit ſchon beſprochen. e einen Begleiter mitbrachte, war nicht weiter verwunder— Jen zweil der kugelrunde, kleine Herr ſogar zum Sprechen 4 muem war und ſich dieſe Arbeit gern abnehmen ließ. Daß : Fünf Türme- Verlag, ja immerhin Freundlichkeit erweiſen. Halle(Saale) Die Anweſend e Bedeutung en erhoben ſich des Ankömmlings ſprach. vem Ehre gebührt!l, ſo dachte auch Miſter Brown und wollte dem Südamerikaner V um em die an ütteln. Aber ſch fuhr zurü ck, faßt te a 0 eiden He Tiſchkante und ſein Kiefer ſank Blé echſelten auf ſeinem Geſ 0 den Sekretär des Kaff „Miſte 12 2 2 diefen vor, wa Sekretär— auch ſeiner ſchlepp von vielver Anleitung bi Nun iſt er vor di Miſter Yellow?“ So ſprach Senhor Eſtab Janeiro. Und dieſe für ſeine Verhä Brown Zeit, ſich zu faſſen. 1 allge h* ſchon i junger Mann opf, dem nur die end f Nanſilia d de Rio tn lange Rede gab Ja, der Nachſatz brachte ihn aus völlig zu ſich. Einige der Herren, die zunächſt ſtanden, reichten dem jungen Mann herablaſſend die Hand. Einem Günſtling des ſchwerreichen Kreolen, dem konnte man Andere begnügten ſich mit einem leichten Anerkennungsnicken des Hauptes. Das waren ſolche, denen ſelbſt ein Manſilia nicht weiter imponierte. Es ſchien, als ob Simeon Brown plötzlich auch zu den letzteren gehörte. Denn er verblieb auf ſeinem Platz und rührte ſich nicht. Wie hatte dieſer quittengelbe Kerl geſagt:„An An⸗ leitung hat es dem Jungen gefehlt?“ Das war ſtart. Das gab Simeon ſeine Faſſung völlig wieder. Er dachte zu träumen, er glaubte, den Verſtand zu verlieren, als er hinter dieſem Kaffeeſack ſeinen Jonny eintreten ſah. Blitzſchnell kreiſten ſeine Gedanken und er erinnerte ſich, daß ihm Tory erzählte, auf welche Weiſe Jonny die Bekanntſchaft des Kaffeemannes gemacht. Der Zuſammen⸗ hang war unſchwer zu erkennen. Er hatte Gefallen ge— funden an dem— Bengel. Wie denn auch nicht? War er denn nicht ein prächtiger Junge, ſein Jonny? Die letzten Monate hatten ihn zum Manne gereift, und dem Vater ſchwoll das Herz vor Stolz. Aber daß er ihn in die Lage brachte wie eben, daß ein Menſch ſich unterfangen konnte, zu ſagen, dem Jungen habe die richtige Anleitung gefehlt, das löſchte alle friedlichen und ſehnſüchtigen Ge⸗ fühle in Simeons breiter Bruſt. Warte, du Karnickel!, ſo oder ähnlich dachte er und ſtreckte ſich zu ſeiner nicht eben überragenden Höhe. Und mit fremdem, kühlem Blick begegnete er dem ſuchenden Blick Jonnys, der, weniger vorbereitet und gefaßt, heftig zuſammenzuckte, als er ſeinem Vater gegenüberſtand. Er erblaßte, und der hoch erhobene Kopf duckte ſich ein wenig, als er dem kühl meſſenden Blick begegnete. Un⸗ willkürlich mußte Simeon lächeln. Als Knabe war ihm dieſe Bewegung eigen, wenn er etwas angeſtellt hatte und eine Strafrede kommen ſah. Da wandte ſich der alte Herr raſch ab, denn nun hieß es achthaben und nicht aus der Rolle fallen. Das wäre ſo etwas für dieſe ſenſationslüſterne Geſellſchaft, die in dem großen Neuyork ganz ebenſo wie in einem kleinſten europäiſchen Flecken den lieben Nächſten ſo lange zauſt, bis kein gutes Haar an ihm mehr geblieben. Man hatte nicht mehr Platz genommen, ſondern ſtand in Gruppen umher, rauchte dicke, ſchwarze Zigarren und nahm mechaniſch einen oder den andern Schluck gebrannten Waſſers, das würdevolle Diener in koſtbaren Kriſtall⸗ gläſern unermüdlich anboten. Man ſagt, daß der richtige Amerikaner am Tage jede Art von Alkohol ablehnt, um den Kopf klar zu behalten für ſeine Geſchäfte. Und das iſt auch richtig. Aber ſo in der Zeit zwiſchen Hell und Dunkel und im vertrauten Kreis, wo eigentlich nur ge⸗ wohnheitsgemäß noch vom Geſchäft geſprochen wurde, da kann man einmal ſchon eine Ausnahme machen. Dienten doch dieſe Zuſammenkünfte der oberſten Fünfhundert auch ſozuſagen dem ſeeliſchen Zuſammenſchluß, und jedermann weiß, daß dazu ein Glas in der Rechten mit goldklarem Gefunkel darin gehört, und ein freundliches Ratte gen dem und jenem als altgewohntes Beiwerk in allen fünf Welt⸗ teilen. Und als in dem Auf und Ab, dem quirlenden Gewoge vieler Menſchen Simeon Brown plötzlich dem Herrn Sekretär Nellow gegenüberzuſtehen kam, da neigte er ſich zu ihm hin und flüſterte, ſo daß nur der es verſtehen konnte:„Warte, du Bengel, bis wir allein ſind! Dich nehme ich an den Ohren, daß du daran denken wirſt, deinen alten Vater in ſolchen Mißkredit zu bringen...“ Ein liebevolles, faſt kindliches Lächeln lag auf dem Geſicht des Jungen, als er ſich jetzt zu dem Sprecher hinunterneigte, den er um mehr als Haupteslänge über⸗ ragte:„In Mißkredit? Das habe ich wirklich nicht getan, Pa. Ich war bloß verbohrt und wollte nicht ſchreiben, noch überhaupt von mir hören laſſen, ehe ich nicht ſagen konnte, ich ſei fit.“ „Fit— ſo? Du denkſt alſo, wenn du dieſem Kaffeeſack dienſt, dann biſt du ſchon etwas?“ knurrte der Alte böſe. Jonnys Geſicht wurde plötzlich ernſt, hart und kantig. Ganz verändert war es, und der Vater ſah kes mit Staunen und unwillkürlichem Reſpekt: „Wüßteſt du, Vater, was es koſtete, ehe ich dieſem Kaffeeſack, wie du ſagſt, dienen durfte, du würdeſt mich nicht verſpotten. Es iſt nicht immer nötig, durch ein Menſchenalter zu en um erſt im Alter ſagen zu können: Ich erkenne den Ernſt des Leben Eine harte Schule tut 1 mehr 1 er langſam und blickte von Brown weg, irgend Sah er Bilder, die niema prunkvollen Raum? einen ha vor Hunger geſchw und im Hafenviertel? einen Jüngl borgen aus brutalſter Ni lich am erlitt? Da er in dem erſchien, als das Beſte und K Fahnderin erkannte, die ausgezogen Wichtigk hieß? 2 ich ha be ihn 9 B kurze, vol hin. hier ſah in dieſem alonallen, zerlumpten rten Landſtreicher kaum ſonſt Sah er chten Abgeze Sah er der, ge⸗ das öſtlichſte auf um ſich in Menſchenjagd konnte:„Seht, Mitteln.“ und die Lip open war, 1 61 rt hinzug eben, der da käme und ſagen ürt und gef eit ihrer 7 111 1 Amit ſie dann dahe aufgeſ mit allen nnergeſicht, ſchloſſe Brown Jungen r halb zi 0 Erſchütterung zu verber kiſte ſagen gefehlt, wie; Und Junge?“ grollte als ſei er der Jonny hatte ſickh weich, und der Bl liebevoll. „Wann haſt du von mir erfahren, Dad?“ fragte er an⸗ ſcheinend neugierig, als wüßte er nicht, wer die Na chricht ſeiner„Ergreifung“ brühwarm nach Boſton gebracht hatte. Unwillkürlich aber ihm dabei der. in der kindlichen Art lä Tage über die Lippen. Er ſcheute ſich, Torys auszuſprechen, wie er ſich als Junge g e begangene Ungehörigkeit ein⸗ zugeſtehen. Aber der Alte war plötzlich hellhörig geworden. 5 4 0 den auerte konnte ken, was in den halb ſpötti g gen, um ſeine von dieſer Kaffee- richtige Anleitung ſeinem laſſen, n Geſicht wurde wieder er auf den Vater richtete, ergangener men Er ahnte, daß Jonny von ihr ſprechen wollte, und es dennoch nicht über ſich wgchten „Wann?“ tat er harmlos.„Du ganz miſerabler Bengel — wie ſchade, daß ich dich hier nicht an den Ohren nehmen kann... Wäre nicht das gute Kind, die Tory Beresford, dahergekommen, mich zu beruhigen, ich weiß wahrhaftig nicht, was ich getan hätte...“ Das war zum Teil richtig und es ſchadete dem Jungen gar nicht, noch nachträglich etwas von der Sorge abzubekommen. Um ſeine Erſchütterung zu verbergen, ſprach Jonny leiſe, faſt undeutlich:„So, alſo— alſo Miß Beresford brachte die Nachricht.. 3 brown wartete vergeblich, daß Jonny „Sit es weiterſprechen ſollte. Aber dann ſetzte er, wie nebenbei hinzu:„Sie iſt übrigens auch in Neuyork, die Tory. Sie trifft hier mit ihrem Verlobten, mit Lord Cornvall, zu⸗ ſammen, ſoll. der aus dem Innern von einer Jagd kommen Reiſt mit ihm zugleich heim, weißt du?“ Dieſe fauſtdicke Lüge war ihm plötzlich eingefallen. Aber er hatte richtig kalkuliert: Jonny zuckte unbeherrſcht zuſammen und wurde blaß. Krampfhaft hielt er eine un⸗ bewegte Miene feſt.„Sie iſt mit Lord Cornvall verlobt— wie intereſſant... Iſt das nicht der alte Nußknacker, der in allen Weltteilen dem Sport nachjagt? War ja auch einmal Gaſt bei uns— ich meine im Klub, Geld iſt 7 8 „Löſt ſich auf, der Klub— nebenbei“, meinte Brown gemütlich, ohne weiter auf Lord Cornvall einzugehen. „Sind zu Verſtand gekommen, die Burſchen. Der Idiot, der Colonel, kann jetzt die Klubräume als Eſelſtall ver⸗ mieten, damit ſie doch etwas einbringen...“ Es kam mit ehrlicher Bosheit, und das Geſicht ging Miſter Simeon Brown auseinander, wie ein gutgeratener Vollmond. Aber Jonny nickte nur zerſtreut. Die N achricht wirkte bei ihm nicht weiter erſchütternd.„So, ſo...“ „Und nun wohl Schluß mit der Komödie! Man kann . nicht weiter zum Narren machen...“, erklärte der Alte beſtimmt. „Laß mir noch etwas Zeit, Pa! Ich möchte noch nicht nach Boſton, will nochmals nach Rio. Es ſchadet ja nicht, was ich dort lerne— nicht wahr? Don Eſtaban iſt ſehr gut zu mir. Sind mächtig hochmütig dort unten, und ich galt doch nur als ein kleiner Unbekannter. Und dann iſt noch Senhorita Ines, die Nichte meines Chefs, weißt du?“ Das Letzte kam mit trotzigem Zurückwerfen des Kopfes, wie ein Schuß. Brown zwinkerte heftig mit den Augen, und wer ihn genau beobachtete, hätte dahrgenommen, wie er nur mühevoll das Lachen verhielt. „Ich hoffe, du machſt keine Dummheiten weiter, Junge?“ erkundigte er ſich dann ſcharf. „Dummheiten? Es iſt das ſchönſte und Mädchen des Kreiſes, außerdem...“ Er ſtockte. „Hat ſich vergafft in dich, wie?“ Jonny runzelte die Stirn. Er war nicht mehr der harmloſe, weltfremde Jüngling, als den ihn ſein Vater kannte. Er war inzwiſchen zum Mann gereift. Und es war ihm unſchwer anzumerken, daß er litt. Auf die direkte Frage antwortete er nur mit einem Achſelzucken. „Ich mag dieſe verwöhnten Zierpuppen nicht, wie ſie dort unten gedeihen...“, knurrte der Vater. „Allzuviel Selbſtändigkeit und Forſchheit bei einer Frau kann ich wieder nicht leiden, Vater“, kam es ſcharf zurück. Brown verſtand, keine Antwort. „Alſo... 2“ „Alſo, Pa, ich möchte dich bitten, daß ich noch bleibe, wo ich war. Ich habe mir auch ſolche Mühe gegeben mu meiner Arbeit dort; ich möchte ſie nicht ohne weiteres im Stich laſſen.“(Schluß folgt.] reichſte und im Augenblick wußte er auch 1 1 goldefe, — — 2 . 2 D! Gran deten den 1 Helke würden Aeſptul ben ale Hütte a Mot e Tieflet Role ö gewinne f an des ſet dam damit tpiſhe Jagen! gehen f Laugunt die Kel Altüb volle L Die A. mußten wegung eltern! argen gingen! fte 15 f id . e w dein de ten md Geburt Wehner benen f veränber meinden der Kit die Kitt für ihre Maße diente reicht „ diene 2 Lleg abget Aus der Heimat Gedenktage 19. Oktober 1806 Goethe wird mit Chriſtiane Vulpius getraut. in 1812 Napoleon tritt den Rückzug aus Ruß- f land an. Leipzig durch 1813 Erſtürmung der Stadt 1 Heer 2 die Verbündeten, Napoleons l. 195 auf dem Rückzug nach Weſten. 1863 Der Dichter Guſtav Frenſſen in Barlt (Dithmarſchen) geboren. 1924 Der Militärſchriftſteller General Hugo v Freytag⸗Loringhoven in Weimar geſtorben. Prot.: Ferdinand Kath.: Petrus von Alcantara Sonnenaufg. 6.31 Sonnenunterg. 16.59 ſondaufg. 22.51 Mondunterg. 14.03 20. Oktober. 1808 Der Geograph Karl Andree in Braun- ſchweig geboren. 5 1827 Sieg der engliſch⸗franzöſiſch⸗ruſſiſchen Flotte über die ägyptiſch⸗türkiſche bei Navarino. Prot. und kath.: Wendelin Sonnenaufg. 6,33 Sonnenunterg. 16,57 Mondaufg. 5 Mondunterg. 14,23 Von der Beere zum Tröpfchen Der Traube Tod iſt des Weines Geburt. Grauſam zerquetſcht und zerſtört man die goldene, edle Frucht. In früheren Jahrhun⸗ N derten geſchah dies durch Zerſtampfen mit . den bloßen Füßen. Später griff man zu Holzkolben, mit denen die Trauben zerrieben wurden. Die heutige Traubenmühle iſt jungen Urſprungs. Sie gibt die empfangenen Trau⸗ ben als Maiſche zurück, die dann von der Bütte auf die Kelter gebracht werden, wo der Moſt abgepreßt wird und der Abfall— Treſter genannt— zurückbleibt. a Note Trauben, aus denen man Rotwein gewinnen will, beanſpruchen ein langwieriges Verfahren. Die Maiſche wird zunächſt von den feſten Beſtandteilen„entrappt“ und bleibt dann s bis 14 Tage in offenen Fäſſern ſtehen, damit der Farbſtoff und die dem roten Weine typiſche Gerbſäure aus den Schalen ausge⸗ ſogen und zugleich die erſte Gärung vor ſich gehen kann. Erſt wenn Gärungs⸗ und Aus⸗ laugungsprozeß vollkommen beendet ſind, tritt die Kelter in Tätigkeit. Altüberlieferte Kelterpreſſen zeigen kunſt⸗ volle Ornamente und ſinnreiche Arabesken. Die Arbeit war hart. Solche Holzkeltern mußten mit Schlagbaum oder Winde in Be⸗ wegung geſetzt, wohingegen die heutigen Eiſen⸗ keltern mit hydrauliſcher oder elektriſcher Kraft angetrieben werden. Aber Herz und Hand gingen vergnüglich zuſammen, und die Freude ſtand ihnen zur Seite. Und von der Kelter— läuft das Naß — in das Faß— in den Keller * * Zuſammenarbeit von Standesämtern und Kirche bei der Bevölkerungsſtatiſtik. Nach⸗ dem die amtliche Bevölkerungsſtatiſtik Gebur⸗ ten und Sterbefälle nicht mehr am Ort der Geburt und des Sterbefalls, ſondern am Wohnort der Kindesmutter und des Verſtor⸗ benen fällt und ferner infolge von Grenz⸗ veränderung die Grenzen der politiſchen Ge⸗ meinden faſt nicht mehr mit den Grenzen der Kirchengemeinde zuſammenfallen, können die Kirchen die amtliche Bevölkerungsſtatiſtik für ihre Zwecke nicht immer in ausreichendem Maze auswerten. die Deutſche Evangeliſche — — Kirche beabſichtigt daher, wie RNeichsinnenmini⸗ ſter Dr. Frick in einem Erlaß an die Landes⸗ regierungen mitteilt, von den Standesämtern außer den bisher erfragten Angaben zum Jah⸗ resſchluß auch die Zahl der im Laufe d Jahres etigetragenen Geburten, Eheſchließun⸗ gen und Sterbefälle zu erfragen. Der Miniſter beſtimmt, daß die Standesbeamten dieſem Er⸗ ſuchen, die auf die Mitteilung von Zahlen⸗ angaben beſchränkt ſind, zu entſprechen haben. Keine„Geſchäfte“ und kein Schund beim WoW. Der volksgemeinſchaftliche Charakter des WHW kommt beſonders deutlich auch zum Ausdruck in einem Merkblatt, das die Hauptvereinigung für die deutſche Kartoffel- wirtſchaft in Zuſammenhang mit der Speiſe⸗ kartoffelbeſchaffung für das WHW herausge- geben hat. Darin heißt es, daß die Mit- arbeit am WHW nicht als Geſchäft aufge⸗ faßt werden dürfe, ſondern Dienſt am Volke ſei, der von höchſter Verantwortung getragen ſein müſſe. Jeder Lieferant von Speiſekartof⸗ feln für das WHW müſſe ſich darüber klar ſein, daß für den bedürftigen Volksgenoſſen, der vom WHW betreut wird, die beſte Speiſe⸗ kartoffel geliefert werden müßte. * Wettervorherſage: Der europäiſche Hochdruck behauptet ſich ge⸗ gen den nordlichen Tiefdruc, ſo daß fur Samstag und Sonntag Fortſetzung des zwar mehrfach bedeckten, aber in der Hauptſache trockenen Wetters zu erwarten iſt. Die„deutſchfreie“ Landlarte In der ITſchechoſlowakei wollte man den Leſern der Skribrny-Preſſe mit einer guten Landkarte vom abeſſiniſchen Kriegsſchauplatz in der Sonntagsbeilage eine beſondere Freude machen. Man konnte jedoch nur eine deutſche Landkarte von dem Gebiet auf— treiben. Die Redaktion glaubte es nicht ver⸗ antworten zu können, ihren tſchechiſchen Leſern eine deutſche Karte vorſetzen zu dürfen, allein man wußte ſich zu helfen: Alles, was nach deutſcher Bezeichnung auf der Druckplatte aus⸗ ſah, wurde einfach überpinſelt und erſchien dann auf dem Papier als weißer Fleck. Schön ſah das ja nicht aus. Vom Somaliland ver- ſchwand das Land, vom Blauen Nil die Bläue, vom Tanaſee der See. Das Rote Meer und der Indiſche Ozean wurden ganz geſtrichen und von Arabien entfernte man das deutſchverdächtige„n“ des Schluſſes. Doch was ſoll man mit dem Golf don Aden an- fangen? Man nahm ihm das deutſche„Adels- prädikat von“. Der Sport am Sonntag Fußballänderkampf gegen Bulgarien.— Gro⸗ ßes Fußball⸗ und Handball⸗Meiſterſchafts⸗ Programm.— Waldlauf⸗Meiſterſchaften in den Gauen. Im Fußball trägt die deutſche Reichsmann⸗ ſchaft ihren letzten Länderkampf vor dem gro⸗ zen Spiel gegen England aus. In Leipzig iſt ulgarien zum erſten Male offiziell der Geg⸗ ner, nachdem der Spielbetrieb mit dieſem Bal⸗ kanſtaat durch den DFB. bereits im Mai dieſes Jahres aufgenommen worden war. Da⸗ mals verlor eine deutſche B⸗Mannſchaft in Sofia mit 0:2 und dieſes Ergebnis ſollte für Leipzig eine Warnung ſein. Im übrigen iſt unſere Mannſchaft, die mit Buchloh; Münzen⸗ berg, Haringer; Gramlich, Goldbrunner, Warnken; Lehner, Siffling, Pörtgen, Szepan und Siemetsreiter auf den Plan treten wird. hoher Favorit. Als letztes Spiel der Bundes-Pokal⸗Vor⸗ runde, wenn man von der Wiederholung des Kampfes Bayern— Schleſien am 27. Okto⸗ ber in München abſehen will, findet in Schwe⸗ rin die Begegnung Nordmark— Oſtpreußen ſtatt. Die Nordmärker treten noch mit einer zweiten Gaumannſchaft an und zwar in Ham⸗ burg gegen die Elf des Gaues Niederſachſen, der im Bundespolkal den überraſchenden Sieg über Weſtfalen(lies: Schalke 04) erringen konnte. In den ſüd⸗ und ſüdweſtdeutſchen Gauligen ſind folgende Meiſterſchaftsſpiele angeſett: Gau Mittelrhein: Mülheimer SV.— VfR. Köln Tura Bonn— Sülz 07 Kölner CfR.— Bonner FV. Eintracht Trier— TuS. Neuendorf Kölner SC. 99— Weſtmark Trier Gau Nordheſſen: Hancu 93— Bad Nauheim Boruſſia Fulda— Kurheſſen Marburg Kurheſſen Kaſſel— Heſſen Hersfeld VfB. Friedberg— 03 Kaſſel Gau Sudweſt: Wormatia Worms— FSB. Frankfurt Boruſſia Neunkirchen— FV. Saarbrücken K. Pirmaſens— Phönix Ludwigshafen ickers Offenbach— Opel Rüſſelsheim Gau Baden: VfB. Mühlburg— Karlsruher FV. 1. FC. Pforzheim— Freiburger FC. Gau Württemberg: Sfr. Eßlingen— 1. SSV. Ulm VfB. Stuttgart— Ulmer FV. 94 Stuttgarter Kickers— FV. Zuffenhauſen SV. Feuerbach— Stuttgarter Sfr. Gau Bayern: SVg. Fürth— FC. München FC. Bayreuth— ASV. Mürnberg Schweinfurt 05— 1. FC. Nürnberg BE. Augsburg— 60 München 1 In Konſtanz trifft der deutſche Meiſter Schalke 04 auf den Titelträger und Pokal⸗ ſieger der Schweiz, Lauſanne Sports, und in Frankfurt meſſen Eintracht und SV. Waldhof ihre Kräfte. Handball. Neben dem üblichen Meiſterſchafts⸗Pro⸗ gramm, das ſich an diem Sonntag durch eine beſondere Reichhaltigkeit in allen Gauen auszeichnet(lediglich im Gau Nordheſſen iſt nur eine Begegnung vorgeſehen), begegnet der Gaukampf in Hannover zwiſchen Nie derſachſen und Nordheſſen größerer Beachtung. Im Hockey wird in Würzburg der erſte Kampf des neu⸗ eingeführte. Silberſchildes der Frauen abge⸗ wickelt. Die Mannſchaften von Bayern und Baden⸗ Württemberg treten ſich gegenüber und werden ſich danl ihrer ſorgfältigen Aufſtellun⸗ gen einen ſchönen Kampf liefern, deſſen Aus- gang durchaus offen iſt. Sonſt treten die Hok⸗ keyer noch mit einem Turnier in Mannheim Je zahlreichen Freundſchaftsſpielen auf den Plan. — Leichtathletik. 1 Der Herbſt bedeutet für unſere Leichtathle⸗ ten die Zeit der Waldläufe. Nach den Kreis⸗ meiſterſchaften des letzten Sonntags werden nun die Gau⸗Meiſterſchaften entſchieden. Die ſüd⸗ und ſüdweſtdeutſchen Gaue haben in der Nähe folgender Orte ihre Meiſterſchaſts⸗Strel⸗ ken ausgewählt: Südweſt bei Mörfelden, Ba⸗ den bei Schwetzingen, Württemberg in Stutt⸗ gart, Bayern bei Erlangen, Nordheſſen bei Gießen und Mittelrhein auf dem Venusberg. Turnen. Die Turner warten am Sonntag mit zwei großen Ereigniſſen auf. In Hamburg wird der Dreiſtädtekampf Hamburg— Leip- zig— Berlin zum 30. Male abgewickelt. Die Austragung geſchieht diesmal nach einer neuen Regel, die eine ſchnellere Durchführung ver⸗ ſpricht. Die zweite große Veranſtaltung fin⸗ det in München ſtatt. Hier werden die Kunſt⸗ turner in einem Ausſcheidungsturnen ermittelt, die den Länderkampf gegen Finnland am 10. November in Helſingfors beſtreiten ſollen. Einen Städtekampf tragen die Kunſttucner von Mainz und Mannheim in Mainz aus. Fechten. Deutſchlands Olympia⸗Fechter ſtehen am Samstag in München vor einer beſonders ſchwierigen Aufgabe. Sie müſſen gegen das international erſtklaſſige Ungarn antreten und Kämpfe im Männer⸗Florett und ⸗Säbel ſowie im Frauen⸗ Florett austragen. Schwimmen. Aus Anlaß des 40jährigen Jubiläums des Stockholmer KSK. findet in Stockholm ein mehrtägiges internationales Schwimmfeſt ſtatt, an dem ſich auch eine ſehr ſtarke deutſche Mannſchaft beteiligen wird. Nadfſport. Die Radſportler ziehen ſich allmählich ganz in die Winterhallen zurück. Straßenrennen gibt es an dieſem Sonntag nur noch eines und zwar„Rund um die Lombardei“. In Deutſch⸗ land wird die Dortmunder Winterbahn mit einem guten Programm eröffnet, in Baſel gehen Schön⸗Hürtgen bei einem Mannſchafts⸗ rennen an den Start und auf der Pariſer Winterbahn trifft unſer Amateur⸗Weltmei⸗ ſter Toni Merkens auf gute ausländiſche Flie⸗ ger. Auslandsſtarts unternehmen auch die Radball⸗Weltmeiſter Schreiber⸗Blerſch und zwar haben ſie ſich St. Gallen und Baſel als Betätigungsorte ausgeſucht. Verſchiedenes. Galopp⸗Rennen werden in Karlshorſt, Leip⸗ zig, Magdeburg, Neuß und München⸗Riem veranſtaltet.— Das NS KK. führt zwei Ge⸗ ländefahrten, die Vogelsberg⸗Geländefahrt in Heſſen und die Brandenburgiſche Geländefahrt durch. Steinbach und Fleiſchmann beteiligen ſich mit ihren NSU.⸗Rädern beim Rundſtrek⸗ kenrennen von Brünn.— Die Amateurboxer haben zwei Veranſtaltungen auf der Karte. Fuſtav Eder, Deutſchlands Europameiſter. im Weltergewichtsboxen, hat einen neuen Herausforderer bekommen. Der belgiſche Landesmeiſter Felix Wouters hat Meiſter Eder um den Titel gefordert. Der Kampf wird wahrſcheinlich in Berlin ausgetragen. Weſtfalens Boxer treten am 19. Oktober in Würzburg gegen Bayern und am 21. Ok⸗ tober in Frankfurt a. M. gegen Südweſt in folgender Aufſtellung vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht an: Strangfeld, Wagener, Koch, Dixkes, Radomſki, Schütz. Weſſoly und Rapkowitz. 1 rechts neben ſich auf dem Schreibtiſch. Nach wenigen Achtes Kapitel. Urheberrechtschutz: Fünf Türme- Verlag. Halle(Saale). 13⁰ Eine Stunde bereits nach ſeiner Verabſchiedung von Borglohs und Parkins machte Mac Lean dem Haupt⸗ poſtamt einen Beſuch. Er ließ ſich bei dem Hauptpoſt⸗ direktor von London melden. Der ſaß an ſeinem Schreibtiſch und ſah ihm freundlich entgegen: „Nun, lieber Mac Lean, wie geht's? Wieder einmal auf der Jagd? Denn ſonſt habe ich doch kaum das Ver⸗ gnügen, Sie zu ſehen. Im Klub ſind Sie die letzte Zeit auch nicht mehr geweſen.“ „Ja, allerdings, Direktor— ich komme geſchäftlich.“ Mac Lean nahm den ihm angebotenen Platz und be⸗ diente ſich aus dem Zigarettenetui, das der Direktor ihm reichte. „Und nun, lieber Mac Lean, womit kann ich Ihnen dienen?“ „Sagen Sie, Miſter Surboum, kann man die Liſte aller Telegramme, die in London am Fünften des Monats abgegangen ſind, ermitteln? Und wie?“ „Durch unſere Telegrammliſten. Natürlich kann man das, iſt aber eine ziemliche Arbeit. Können Sie mir un— gefähr ſagen, um was für ein Telegramm es ſich handelt?“ „Das kann ich. Das Telegramm wird, vermute ich, in Weſt Central aufgegeben ſein, und zwar ging es nach Lominghton.“ „Dann iſt die Sache ſchon einfacher. blick!“ Einen Augen- Minuten erſchien ein junger Poſtbeamter. „Lieber Burton“, ſagte Surboum,„wollen Sie bitte möglichſt ſchnell ſich telephoniſch alle Adreſſen der Tele⸗ gramme geben laſſen, die am Fünften von Weſt Central nach Lominghton gegangen ſind. Die Sache eilt ſehr.“ „Es wird immerhin einige Stunden dauern, Herr Direktor“, erwiderte der junge Beamte beſcheiden,„bis ich die geſamten Telegrammämter verſtändigt und von ihnen ihrerſeits die Liſte erhalten habe. Es würde ſich vielleicht doch empfehlen, dieſe Lifte ſchnell ſchriftlich feſtzulegen, damit keine Irrtümer entſtehen.“ „Wie lange glauben Sie, daß wir dazu brauchen werden?“ „In vier Stunden denke ich Ihnen das Reſultat vor⸗ legen zu können.“ Surboum nickte. Der junge Beamte ging mit höflichem Gruß. „Wollen Sie hier warten, lieber Mac Lean? Oder haben Sie noch etwas vor?“ Mac Lean ſtand auf: „Danke, Herr Direktor. Ich habe noch einiges zu er⸗ ledigen. Ich finde mich in vier Stunden wieder ein. Wo werde ich die Liſte ausgehändigt bekommen?“ „Wenn Sie ſich dann wieder zu mir bemühen wollen. Ich möchte die Liſte direkt zu mir haben. Es iſt ja nicht nötig, daß unſere Nachfrage irgendwie auffällt— nicht wahr?“ Mac Lean ging nach herzlicher Verabſchiedung. Es war doch gut, daß er ſeine Freunde ſo überall hatte. Das erſparte viel Zeit. Und Zeit war nicht nur Geld— Zeit war in vielen Fällen die Rettung. Denn daß der Fall Eva Borgloh-Parkins allerlei Gefahren für verſchiedene Menſchen in ſich barg, das war ihm ſofort klar geworden. Und er hatte es ja auch am eigenen Leibe geſpürt. „Bin nur neugierig“, dachte er bei ſich ſelber,„wann wieder irgend jemand ſich die Mühe machen wird, mir nachzuſtellen? Aber vielleicht komme ich zum Ziel, ohne Surboum drückte auf einen Knopf der Klingeltaſtatur! daß man weiß, daß ich ſchon mitten im Spiel drin bin.“ Mac Lean überlegte einen Augenblick. Was hatte er eigentlich am nötigſten zu tun? Ja, richtig, er wollte im Warenhaus von Selfridge einige Einkäufe machen. Für das, was er vor hatte, brauchte er einen Anzug, der in ſeinem Garderobeſchrank nicht vertreten war, und in dem man ihn noch nicht kannte. Das Warenhaus von Selfridge lag an der Ecke der großen Oxford Street. Lange Reihen von eleganten Autos hielten davor. Unaufhörlich ging die Glastür, von einem würdevollen Portier bedient. Es war Ende der Woche und einer jener Ausnahmetage, in denen Angeſtellte und Hausfrauen auf einen beſonders günſtigen Einkauf hoffen durften. Sämtliche Lichter in dem Warenhaus brannten trotz des Vormittags. Strahlende Helle lag in allen Stock⸗ werken. Die Waren, geſchickt ausgelegt, boten ſich lockend den Augen der Käufer. Mac Lean ſchob ſich durch die Menſchenmaſſen vorwärts zur Rolltreppe. Die Abteilung, die er beſuchen wollte, lag im zweiten Stock. Als er von der Rolltreppe rechts in den Gang einbog, kam ihm der Geſchäftsführer entgegen. „Na, wo brennt's denn bei Ihnen?“ Vorbeiraſenden am Rockknopf feſt. „Wieſo brennen? Wie kommen Sie darauf, Miſter Mac Lean?“ Der aufgeregte Mann verſuchte den Unbefangenen zu ſpielen. Denn ein paar Paſſanten hatten Mac Leaus Worte gehört und blieben neugierig ſtehen. Mac Lean ſchob ſeinen Arm halb unter den des Geſchäftsführers und meinte leiſer: „Na, kommen Sie erſt einmal ein Stückchen weiter, lieber Freeman! Es tut nicht gut, wenn man Ihnen gleich anſieht, was los iſt.“ Der Geſchäftsführer ſchaute den Detektiv faſſungslos an. Er fuhr ſich in die Taſche, holte ſein Taſchentuch heraus und tupfte ſich die heiße Stirn ab. Er hielt den (Fortſetzung folgt.)! ö e — Herbſtmorgen Von heinrich Lühmann. Die weichen, weißen Nebel ſteigen ſchon wieder in den morgendlichen Tag— es iſt ein herbſtlich tiefes Schweigen um das Entſchwinden einer kalten Nacht. Ganz langſam läßt der Herbſt aus reifum⸗ glänzten Händen die gelben Blätter auf die kahlen Felder ſinken, und an den fernen Bergeshängen iſt ein erſtarrtes weißes Blinken. Die harten Wolken zieh'n in weite Fernen, ſie tragen die Anendlichkeit der Nacht zu den erſchauernd kalten Sternen— und blutend aus dem Nebel ſteigt der Tag. Die innere Stimme Von Per Schwezen. Sie ſagt einem manches. Was man hätte tun ſollen und was man hätte ſollen bleiben laſſen. In Romanen macht ſie ſich meiſt zum Organ des Gewiſſens, der Moral, des beſſe⸗ ren Ichs. Jüngſt riet ſie mir zu einem Glas ein in einem Vergnügungslokal. Auf der Bühne arbeitete ein Bauchredner. Auf ſeinen Knien turnte eine unheimliche Puppe herum mit blanken Knopfäuglein, die weit aus dem Kopf heraus ins Licht ſprangen. Die Puppe rauchte, lachte, ſprach, klapperte mit dem Mund, beleidigte das Publikum, jagte, ich ſolle mich hinſetzen, falls ich nicht zur Durchſicht gekommen wäre, mein Kragen⸗ knopf wäre verroſtet, und machte trotz der erſchrockenen Ermahnungen des Bauchredners einige unverſchämte Anſpielungen auf die Kör⸗ perlichkeit einiger Herrſchaften in der erſten Tiſchreihe. Erſchüttert tauchte ich in den Lachwellen des Saales unter. So frech durfte man alſo ſein, wenn man das Glück hatte, eine Puppe zu ſein oder ein Bauchredner mit einer inne⸗ ren Stimme, die jede Sache bei ihrem ſchmuck⸗ lofeſten Vornamen nennt. „Guck mal, Erich, den fetten Mann da!“ Hier war die Frechheit zur Kunſt geworden, die höchſte Vortragskunſt feierte da oben ihre Triumphe, die kontrapunktiſchſte Jawohl. Ha⸗ ben Sie rezitiert, Theater geſpielt, Kabarett gemacht? Dann wiſſen Sie, daß das Publi⸗ kum ein Gegner iſt, der an den Siegeswagen gebunden werden will, dann wiſſen Sie, daß Grobheit ein Wagnis iſt, das nur die Nou⸗ tine volle, ter Liebenswürdigkeit ſich leiſten kann. Hier aber ſendet der unſichtbare Draht zwiſchen Redner und Puppe eine Bosheit nach der anderen in den Raum, der Baß des Red⸗ ners gießt das Oel der Verſöhnung über den flegelhaften Diskant der Puppe, der Kün er täuſcht uns über ſeine Veranlwortlichkeit weg, alle Möglichkeiten herzlicher Niedertracht ſind gegeben, man amüſiert ſich königlich. Die Puppe iſt überaus witzig, ein pfiffiger Lausbub im Matroſenanzug, der in man⸗ chem Sinne unter das Jugendſchutzgeſetz fal⸗ len müßte. Seine Bemerkungen verraten einen erſchreckenden Erfahrungshorizont. Er raucht vor unſeren ſtaunenden Augen eine Zigarette an und qualmt während des Sprechens, er iſt ſo ſelbſtändig, daß er Tonleitern ſingt, während ſein großer Bruder Erich Waſſer trinkt. Und als er in den Koffer muß, klagt er mit erſtickender Stimme noch unterm ge⸗ ſchloſſenen Deckel hervor und fleht eine Dame um Geſellſchaft an, der Lümmel. Mir ver⸗ ſchwand er zu ſchnell, und ich ſuchte ihn auf in ſeiner Behauſung, bei Erich. Bei Erich B., Bauchredner. So ſtand es an der Tür. „Wie bitte, mein Herr, Sie wollen auch⸗ reden lerfſen?“ „Ja, ich dachte. Eine Puppe würde man ja auch irgendwie ins Leben rufen können, und ich ſehne mich ſchon lange nach der Möglich- keit, einer Reihe von Verwandten, Direktoren und Redakteuren einiges mitzuteilen, was ſich in der ſchlichten Nedeweiſe ſolcher Puppe aus⸗ gezeichnet machen würde.“ Erich proteſtierte. Das ſei nicht zu lernen. Einer von Tauſenden habe eben die innere Stimme, dieſen beweglichen Fiſtelton, mit der ganzen Bauchkraft zu ſcharfer Kopfreſonanz getrieben, ſenen dünnen Zwergenton, der ver⸗ ſtändlich⸗ bleibt, ſelbſt in Rieſentheatern.„Das iſt Talent, das ſitzt eben drinnen!“ Richtig, tief drinnen. Und während die Künſtlersgat⸗ tin Flaſchen und Herrlichkeiten auf den Tiſch ſtellte, drang ich weiter iz die Geheimniſſe des Meiſters. f „Wen ich angefangen habe? Ja, das kam eigentlich ganz unerwartet nach dem Motto: „Kunſt bringt Gunſt“. Als Schloſſerlehzling vertrieb ich mir mitunter die Freizeit 1 nächſten zehn Minuten damit, den Geſellen was vorzumachen, etwa den„Mann im Kel⸗ ler“, wobei das u ähr folgendermaßen her⸗ geht% N Und ſchon riß er die Ofenklappe auf und unterhielt ſich mit einem ſcheinbaren Inſaſſen des Ofens, der durch den Kamin ferner und ferner werdend erſterbende Antworten ſandte. Ich überzeugte mich durch einen raſchen Griff 2 57 11 —— bei. winkt aus dem Fenſt Aileahalung fi deere ſachggnmmgehegagmgamſmſ davon, daß der Ofen Gott jei Vant unge⸗ heizt war.„Aber zurück zur Schloſſerwerkſtatt. Der Meiſter kam, und ich fühlte ſchon eine Ohrfeige voraus. Statt deſſen beſtellte er mich auf Feierabend in die Stube. Dort oer⸗ pflichtete er mich fün ſeinen nächſten Vereins⸗ abend. Ich baute meine erſte Puppe, meinen erſten Dialog, berauſchte mich am erſten App⸗ laus und erhielt zehn Mark und Anträge von einem Agenten.“ „Bravo! Und die Puppe bauten Sie ſel⸗ ber?“ „Selbſt iſt der Mann, Herr! Sechs Kin⸗ der habe ich. Drei ſpringlebendige von meiner Frau und drei aus Pappmaſchee. Mama, hol mal Jumbo, Hans und Lene rein.“ Aus dem Schlafzimmer, drin die ſpring⸗ lebendigen leiſe unter der Decke atmeten, er⸗ ſchienen drei Koffer, und nacheinander nahm der Vater Lenchen, Hans und Jumbo auf. „Sehen Sie, jeder liegt in ſeinem Koffer. Im Sprechton liegen ſie je eine Oktave aus⸗ einander. Alles Eigenarbeit. Der Leib aus Drahtgeflecht, die Koſtüme näht meine Frau. Die Maſſe iſt mein Geheimnis. Unzerbrech⸗ lich!“ Und dabei wuchtete er mit einem Hammer auf die Köpfe ſezer Kinder los. Die Figur des Bauchredners begann ſich zu runden. Vater und Schöpfer, Rezitator mit dreierlei Stimmen und dreierlei Puppen, die je eine Oktave auseinanderliegen, Pla⸗ ſtiker von beachtenswerten Fähigkeiten, denn die groteske Lebendigkeit der drei Masken geht durchaus ins Künſtleriſche, Blitzdichter von Gottes Gnaden, der abends ſeine Explo⸗ ſionen in die ſchnell erſpähten Wunden des Publikums knallt, Dichter und Denker, der nachts aus dem hausväterlichen Bette empor⸗ ſteigt, eine neue Pointe, einen neuen Clou für„Jumbo“ oder„Lenchen“ aufs Papier zu bannen. Techniker, der mir die kleinen Hebel und Schnüre am Rückgratſtock der Puppe wies, die Augen und Kiefern bewegen, die kleine Lunge, den Gummiball mit Schlauch im Drahtbruſtkorb, damit Jumbo ſeine Ziga⸗ rette anraucht. Schon ſaß Jumbo auf Papas Knie, wak⸗ kelte mit dem Kopf, lachte und erklärte mir, drinnen ſchliefen ſeine lebendigen Brüder, und die koſteten Schulgeld, aber er verdiente für Papa und Mama, jaja. Und Papa lachte und ſcherzte mit ihm, und wenn er ihm auch manch⸗ mal in väterlichem Stolz mit dem Hammer auf den Kopf haut, lieb hat er ihn doch— das ſagt mir eine innere Stimme. Der rote Hut Von Annemarie Schäfer. Was ich lange ſo ſehnſüchtig erwartet habe, iſt endlich Wirklichkeit geworden: ich ahre in die Sommerfriſche. Jetzt ſitze ich in. Speiſe⸗ wagen, betrachte manchmal die vorbeiraſenden Häuſer, Bäume und Telegrapheuſtangen und manchmal auch im Taſchenſpiegel mich ſelbſt. Ich finde, daß mir die fiebrige Erwartung und der neue Hut ſehr gut zu Geſicht ſtehen. Dann wanke ich durch den Gang in mein Abteil zurück, weil ich nachſehen will, ob der nette junge Mann mir gegenüber und meine Koffer noch da ſind Eine Viertelſtunde Aufenthalt. Ich ſtehe am Fenſter und ſehe mir den Betrieb auf dem Bahnſteig an. Da fällt mir eine ältere Dame auf, die mich intereſſiert betrachtet, ſtutzt und in den Zug klettert. Einige Sekunden ſpäter ſtürzt dieſelbe Dame auf mich zu:„Da biſt du ja! Kunibert hat vorhin mit mir tele⸗ phoniert.“ Sie iſt ein gutes Stück kleiner als ich, reißt meinen Kopf zu ſich herunter und bringt einen herzhaften Kuß an. Mir kommt das ein bißchen ausgefallen vor.„Verzeihen Sie, ich...“ Aber ſie läßt mich nicht zu Worte kommen.„Wenn wir uns auch noch nicht perſönlich kennen, dann kannſt du mich doch duzen. Ich werde doch bald deine Schwä⸗ gerin. Sag“ ruhig Mathilde zu mir.“— „Sehr angenehm, aber..“—„Ich verſtehe dich nicht, mein Kind, Kunibert ſagte am Fernſprecher, du würdeſt wahrſcheinlich hier durchfahren. Und ich ſoll dich mit mir nehmen. Alſo komm! Wir benachrichtigen dann Kuni⸗ bert, daß du morgen wieder nach Hauſe kommſt.“ Der junge Mann, der mir gegenüberſitzt, lächelt. „Aber ich bitte Sie, das iſt doch...“— „Ja, ich weiß, was du ſagen willſt“, ſagt Mathilde.„Kunibert iſt manchmal ein bißchen komiſch und hat ſeine Mucken. Aber er liebt dich doch! Du durfteſt doch nicht einfach fortlau⸗ 1 Und weißt du, woran ich dich erkannt habe?“ Ahr 10 „Aber. „An deinem roten Hut. Kunibert ſagte, du hätteſt dir einen ſo ſchrecklich auffallenden Hut gekauft. Deswegen wäre auch der ganze Krach gekommen. Aber darum verläßt man doch ſeinen Bräutigam nicht!“—„Hier muß ein Mißverſtändnis...“—„Es iſt die höchſte Zeit. Nun komm, ehe 8 Alſo wo iſt dein Gepäc Die wieſelige alte Koffer, kämpft ſich an de eite Weite ger. Ver junge Weann lachelt nicht mehr: er lacht. Jetzt werde ich energiſcher.„Hier liegt ein Mißverſtändnis vor. Ich bin nicht die Braut von Ihrem Kunibert!“ Mathilde unterbricht ihre wilde Geſchäftigkeit einen Augenblick. Ich benutze ihn, um meine Koffer in Sicherheit zu bringen. Dann zücke ich meinen Reiſepaß. Der überzeugt ſie von ihrem Irrtum. In letz⸗ ter Sekunde kann ich ihr noch aus dem Zug helfen. Während wir weiterfahren, redet ſie noch vom Bahnſteig aus: ich ſoll ihr nichts über nehmen... und der arme Kunibert und ſie hat ſich den geſchmackloſen roten Hut genau ſo vorgeſtellt wie meinen. Der junge Mann lacht noch immer. Ich lache mit. Aber es ärgert mich doch, daß mein ſchöner Hut ſo verkannt wurde. Schon habe ich die Luſt an ihm verloren. Doch was ſoll der nette Menſch von mir denken, wenn ich den Hut jetzt mit meinem alten ver⸗ krunkelten Käppchen aus dem Koffer ver⸗ tauſche. Schließlich bildet der ſich noch ein, ich tue das ſeinetwegen. Kommt gar nicht in Frage. An einer der nächſten Stationen beſteigen zwei Männer den Zug. Sie ſchaukeln wie Be⸗ trunkene durch den Flur— auf mich zu. „Gnädiges Fräulein, wir haben Sie ſofort erkannt.“—„Ach“, ſage ich hellſichtig,„Sie ſuchen wohl auch Kuniberts Braut?“—„Ge⸗ wiß, gewiß“, antwortet der Kugelige. Und ſein ſchmaler Begleiter mit Hornbrille und markantem Schlips ſchiebt ſich vor und er⸗ klärt:„Geſtatten Sie, Detektivinſtitut Unfehl⸗ bar. Ihr Herr Bräutigam hat mit uns tele⸗ phomert. Und vorhin rief auch Ihre zu⸗ künftige Schwägerin an. Sie hat einen Fehler gemacht und die falſche Dame angekeilt. Aber das kann uns nicht paſſieren. Dunkles Haar— vollſchlanke Erſcheinung auffallend roter Hut. Na, da iſt doch ein Irrtum nicht mög⸗ lich.“— Wieder jetzt der Dickere:„Gnädigſte, Sie können ſich uns ganz anvertrauen. Wir bearbeiten ſolche Spezialfälle mit beſonderer Delikateſſe.“„ Der Zug hält. Endſtation. Die beiden Män⸗ ner packen ſich meine Koffer und rennen los. Ich hinterher.„Halt“, ſchreie ich— da ſind ſie ſchon in der Wirtſchaft. Wie ich atem⸗ los nachkomme, ſehe ich den Dicken in der Telephonzelle verſchwinden.„Sie irren ſich in der Perſon!“ will ich den Dünnen über⸗ zeugen. Aber der wirft ſich in die Bruſt und ſagt:„Mit dieſem roten Hut? Niemals.“ Ich krame wieder nach meinem Paß, doch er ſieht gar nicht hin und läßt mein Gepäck nicht aus den Augen. Endlich, endlich kommt der Dicke wieder an. Er fuchtelt von weitem ſo komiſch mit den Armen, daß ich lachen muß. Und dann ſagt er, als wäre es das Selbſtverſtänd⸗ lichſte von der Welt:„Uebrigens, die Braut von Kunibert Roderich iſt gar nicht fortgefah⸗ ren. Die beiden haben ſich wieder vertragen. 5 wir ſollen bald die Speſenrechnung ſchik⸗ en.“ In der Dorſſchmiede Jochen Pinkevoß iſt ein fröhliches Blut. Luſtig tanzt ſein Hammer auf dem Amboß. Schnell iſt das Eiſen unter dem Pferdehuf. Aber die Bauern würden bei ihm auch gern warten; denn er weiß luſtige Geſchichten zu erzählen, und auch hierbei trifft er immer den Nagel auf den Kopf. Horch, er zieht ge⸗ rade wieder ein Stück aus dem Feuer: Als ich noch ein Junge war, da kamen die Töpfer von Duingen, die ihre Waren bis nach Holland verkauften, oft durch das Dorf. Es war an einem froſtklaren Wintertage, als der alte Tönjes mit verdrießlichem Ge⸗ ſicht von der Reiſe zurückkehrte. Als nun gar noch ein Hund aus einem Hoftor ſprang und ihn mit lautem Gekläff verfolgte, war ſeine Geduld zu Ende. Er nahm ſeinen Kno⸗ tenſtock und ließ ihn durch die Luft ſauſen, daß die Töpfe in ſeiner Kiepe erſchrocken klapperten. Aber der Hund ſprang zur Seite, ſchnappte den Stock, biß einige Male wütend hinein und ſchleppte ihn auf den Hof. Dann kam er wieder mit hängender Zunge zurück und zeigte dem alten Tönjes aufs neue die Zähne. Der bückte ſich und wollte einen Stein von der Erde hochnehmen. Doch es gelang ihm nicht, denn der Stein war feſtgefroren. Da richtete ſich der Alte hoch und ſchrie:„ dat hier ne verrückte Welt! De Steine bin⸗ net ſe feſt un de Hunne latet ſe lopen.“(Iſt das hier eine verrückte Welt! Die Steine werden angebunden und die Hunde läßt man laufen.“) Was mein Großvater war, der erzählte oft die Geſchichte von dem Schneider Sieben⸗ ſprung. Das iſt ein rechter Flauſenmacher ge⸗ weſen und hat das ganze Dorf zum Narren gehabt. Einmal hat er aber doch ſeinen Meiſter gefunden. Das kam ſo: Der Meiſter hatte einen neuen Geſellen angenommen. Als es nun Winter wurde und wenig Arbeit da mar, hätte er ihn gern wieder fortgeſchickt. Aber der Meiſter fand keinen Grund, dem Geſellen de ß zu geben, ſo ſehr er auch 0 Meiſter ge⸗ ſagt: ſo tat er k darauf galt zo a Kinkerlitzen!? Habe ich dir nicht geſagat. du 55 9 0 3 10 4 den Rock aus! 70 55 nig:„Was machſt du da den Sonntag mmm — ſollteſt den nermer abnayen.“ Ver Geſell, der bald dahinter kam was der Meiſter vor⸗ hatte, ſagte dann ruhig:„Verzeiht mir meine Anachtſamkeit, Meiſter, ich will nach Feier⸗ abend gern nachholen, was ich verſäumt ha⸗ be.“ Als nun der Meiſter ſah, daß er mit Nadelſtichen nichts ausrichten konnte, dachte er: du mußt es einmal mit der großen Zeug⸗ ſchere verſuchen. Eines Tages ſagte er:„Heute gibt es etwas Leckeres; die Meiſterin bringt ein paar Karpfen auf den Tiſch.“ Als nun Mittag war, brachte die Frau Heringe.„Ei ei Karpfen!“ rief der Meiſter,„das iſt ein Feſtgericht.“ Da konnte der Geſell ſich nicht länger halten und ſagte:„Das ſind mein Lebtag keine Karpfen. Es ſind Heringe.“— „Was ſagſt du Grünſchnabel? Karpfen ſind es.“—„Nein Meiſter, es ſind Heringe.“ Da ſprang der Meiſter hoch:„Gleich ſagſt du, es ſind Karpfen, ſonſt iſt Feierabend, und du kannſt wandern.“—„Meinetwegen“, ſagte der Geſell,„ſind es Karpfen.“ Als es nun auf Oſtern ging und der Meiſter alle Hände voll zu tun hatte, ſagte der Geſell eines Morgens:„Seht einmal die vielen Störche in der Gaſſe!“ Der Meiſter blickte aus dem Fenſter; aber er wurde nur Spatzen gewahr. „Biſt du blind oder kennſt du keine Spatzen?“ ſagte er giftig. Da ſtand der Geſell auf und ſagte:„Gleich ſagt Ihr es ſind Stöcche, ſonſt iſt Feierabend und ich wandere.“ Und weil der Meiſter nicht wußte, wo er einen anderen Geſellen hernehmen ſollte, ſagte er: „Meinetwegen ſind es Störche!“ Auch Diaz entthront? Daß Columbus Amerika nicht als Erſter entdeckt hal, wird heute nicht mehr beſtritten. Als erſter Europäer, der amerikaniſchen Boden betreten hat, gilt der Wiking Leif Eriksſon, obwohl es nach den neueſten Forſchungen wieder zweifelhaft iſt, daß Leif wirklich der Erſte war. Aber auch die anderen großen Entdeckungen aus dem ſogenannten Entdeckerzeitalter erwei⸗ ſen ſich eine nach der anderen inſofern als fragwürdig, als man ſie höchſtens für die Europäer gelten laſſen kann. Das Kap der guten Hoffnung zum Beiſpiel iſt von Diaz lediglich für die Europäer entdeckt worden, während es einem großen Teil der übrigen Welt bereits ſeit langem bekannt war. So will z. B. der Afrikaforſcher Green(ſoeben iſt ſein Buch„Great African Myſterius“ er⸗ ſchienen) feſtgeſtellt haben, daß aller Währ⸗ ſcheinlichkeit nach die Chineſen lange vor den Portugieſen die Fahrt um das Kap gekannt haben. f g Green ſtützt ſeine Behauptung darauf, daß im Namagualand eine Eingeborenenraſſe von ausgeſprochen chineſiſchem Typ lebt. Weſter führt er die Erzählungen Herodots(der die Berichte phönizianiſcher Reiſender wiedergibt) und die Bildwerke an, die in dem Kloſter von Marianhill in Natal gefunden wurden und die nach Greens Anſicht dem chineſiſchen Kulturkreis entſtammen. g Die luſtige Eile „Meine Freunde“, ſagte der Paſtor, nach⸗ dem er die Kanzel beſtiegen hatte.„für heute hatte ich euch einen Vortrag über das allge⸗ meine Laſter des Lügens angekündigt, und ich hatte die Gemeinde gebeten. vorher das ſiebzehnte Kapitel im Markus nachzuleſen. Wollen, bitte alle. die dieſes Kapitel geleſen haben, die Hand erheben.“. „Danke“, fuhr der Paſtor fort,„ich möchte dazu nur bemerken, daß Markus nur ſech⸗ zehn Kapitel hat. Ein ſiebzehntes gibt es nicht.“ Eine Filmdiva in Hollywood wurde von einem Hund gebiſſen.„Um Gottes willen, Doktor“, ſagte ſie,„kann der Hund toll ge⸗ weſen ſein?“ N 1 „Hoffentlich nicht“, beruhigte der Arzt. „Aber ſedenfalls müſſen Sie ſofort ins K us gehen.“ hiva dachte nach. „Wenn ich beſtimmt wüßte, daß es Toll⸗ wut iſt“, ſagte ſie,„dann möchte ich am lieb⸗ ſten erſt alle meine Konkurrentinnen bei⸗ zen. ehe du weggehſt, hau' Freddy:„Vater, ch, bitte durch“. ö et:„Was fällt dir ein? Warum?“ Freddy:„Du haſt mir verboten, zum An⸗ geln zu gehen. Ich gehe aber heute morgen doch hin, und es macht mir keinen Spaß, wenn ich immer denken muß, daß ich heute abend noch Haue kriege.“ * Poliziſt(hält einen Autofahrer an): Warum raſen Sie wie ein Verrückter durch e Stadt?“ d Autofahrer:„Meine Bremſe iſt nicht in Ordnung. Ich muß machen, daß ich nach Hauſe komme, ehe ein Unglück geſchieht.“ * Maler:„Gewiß, gnädige Frau, ich werde das Porträt Ihres Gatten gern malen. Wie wünſchen Sie es?“ Dame:„Die Länge lebensgroß, aber vie Breite nur zwei Drittel.“„Answers“, 1 8 . 8 — —— 2 Mittwos 8 — 285 ö ö He! um N In L merpau eine N. Der i Nerfügu Fülmzen 960 wurde met un Fachſche Die l eine de Jugend Mu Volſche Argent. gen ent Der konfetel ſchafts stens ll Der E erſität der i nia“ fiel Aeerand det in Ori einem —— e (2 aN daß er ait A Fit! m We Donpfaf ſung die De Lieb 80 alt und e Ufa⸗Ton alt.— durch di Wel. 55 Ufa* bherem N N der Der er, der J denſcaz Glanz, di lſcher N Farbigt Hanſi gh Mantiſche N che 8 N Idi Enteß Entzücke ler der Herren Lehrer E. Lipp und Weidmann, A. Lipp und Frl. Haas. Die Mädchen beichten Jam Freitag um 6 Uhr, die Knaben am Samstag um 2 Uhr. Die Kollekte in allen Anbetungsſtunden iſt für den Tabernakel beſtimmt. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 20. Oktober 1935 18. Sonntag nach Trinitatis. 10 Uhr vormittags: Gottesdienſt (Text: 1. Korinth. 4, 1 5 Lie⸗ der: 371, 249, 152, 295) 11 Uhr vormittags: Kindergottesdienſt. Dienstag, den 22. Oktober 8 Uhr abends: Frauenabend. Mittwoch, den 23. Okotber 8 Uhr abends: Mädchenkreis. — ̃ In kurzen Worten Die Reichsregierung erließ einen Aufruf zum Wintethilfswerk 1935/36. In ſeiner erſten Sitzung nach der Som⸗ merpauſe verabſchiedete das Reichskabinett eine Reihe wichtiger Geſetzesmaßnahmen. Der Führer und Reichskanzler hat in einer Verfügung alle unbefugten Eingriffe in die Filmzenſur unterſagt. Staatsminiſter Profeſſor Dr. Lehnich wurde zum Präſidenten der Reichsfilmkam⸗ mer und Hans Weidemann zum Leiter der. Fachſchaft Film ernannt. Die neue öſterreichiſche Regierung hat als eine der erſten Maßnahmen die Frage der Jugendverbände neu geregelt. Muſſolini hatte eine Unterredung mit den Botſchaftern Englands, Frankreichs uns Argentiniens; man mißt dieſen Beſprechun⸗ gen entſcheidende Bedeutung bei. Der Wirtſchaftsausſchuß der Sanktions⸗ konferenz hat das Inkrafttreten der Wirt⸗ ſchaftsſanktionen gegen Italien um minde— ſtens 14 Tage berſchoben. Der Studentenſtreik an der Kownoer Uni⸗ verſität wird fortgeſetzt. Der italieniſche Paſſagierdampfer„Auſo⸗ nia“ fiel vor der Einfahrt in den Hafen von Alexandria einer Feuersbrunſt zum Opfer. Der Leiter der pfychiatriſchen Landesklini? in Brünn, Profeſſor Prohaska. wurde von einem Geiſteskranken erſchoſſen. J. Uiernheimer Tonfilmschau Achtung! Samstag, Sonntag u. Montag das großartigſte Ufa⸗Spitzenfilmwerk Der Zigeuner-Baron mit Adolf Wohlbrück, Hansi Rnoteck, Fritz Kampers und Gina Falkenberg im Central⸗Film⸗Palaſt! Wer uns getraut, ich ſag es Euch. Der Dompfaff der hat uns getraut— Und mild ſang die Nachtigall ihr Liedchen in die Nacht! Die Liebe, die Liebe iſt eine Himmelsmacht. So wie die Melodie dieſes Liedes ewig alt und ewig neu iſt, ſo iſt auch die herrliche Ufa⸗Tonfilm⸗Operette ewig jung und ewig alt. Nach unbeſchreiblichen Triumphzügen durch die Opern und Operettenhäuſern der Weltbühnen geht jetzt als Spitzentonfilm der Ufa„Der Zigeunerbaron“ in noch viel höherem Triumphzug durch die ganze Welt. Der Himmel der voller Geigen hängt, hat der Menſchheit Johann Strauß geſchenkt; Und er, der Muſen göttlicher Sohn, beſcheerte der Welt den Zigeunerbaron. Der große Melo⸗ dienſchatz präſentiert ſich in neuem ſtrahlenden Glanz, die Szenerie des Films iſt dank roman⸗ tiſcher Außenaufnahmen von berauſchender Farbigkeit und das Kleeblatt Adolf Wohlbrück, Hanſi Knotek, Fritz Kampers und Gina Fal- ckenberg von beſchwinglicher Liebes-, Sanges⸗, Trink- und Tanzfreudigkeit. Ein Ohren- und Augenrauſch für alle Beſucher des ſchönen und guten Films. Ein einziges Jubeln und Schluchzen: wiegender Walzer und wirbelnder Cſardas, fröhliches Lied und ſelige Melodie erfüllen die reizvollen Schauplätze eines ro⸗ mantiſchen Geſchehens um die goldenen Güter des Irdiſchen und des Herzens, zum lauten Entzücken von jung und alt. Achtung, Sonntag abend 2 Vorſtellungen. Samstag und Montag ab 8 Uhr. Sonntag 1. Vorſtellung ab 7 Uhr. 2 Vorſtellung ab 9½ Uhr. Man möge ſchon die Samstags⸗ oder die 1. Sonntags⸗Vorſtellung ab 7 Uhr beſuchen. Man ſichere ſich Plätze. — . — 5 2 — — — — — — — — — — — e die Woche noch so groß · mit Per Sies reibungsſos Amtlicher Teil Bekanntmachung Betr.: Gemeinde-Getränkeſteuer Ich erinnere hiermit die hieſigen Wirte an Abgabe der Getränkeſteuer-Erklärung für Monat September 1935. Viernheim, den 17. Oktober 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Bekanntmachung Betr.: Feldbereinigung Viernheim; hier: die Arbeiten des 3. Ab⸗ ſchnitts. In der Zeit vom 22. Oktober bis ein⸗ ſchließlich 4. November 1935 liegen im Saale des„Ratskeller“(ehem. Gaſthaus zum goldenen Engel) die Arbeiten des 3. Abſchnitts zur Einſicht der Beteiligten offen. Es ſind dies: 1. Die Hauptkarten aus denen die Bonitäts⸗ erhöhungen zu erſehen ſind, 2. Gütergeſchoſſe 1 und deren Zuſammen⸗ ſtellung, das topogr. Güterverzeichnis, die Gütergeſchoſſe mit Zuteilungsplan, „Geſchoſſe über Zuſchlagswerte für Bau— gelände, Hausgärten uſw. „Spargelentſchädigungsverzeichnis, „Protokoll über geänderte bzw. neu an⸗ gelegte Wege, 8. Obſtbaumgeſchoſſe und Obſtbauverzeich⸗ nis, 9. Entſchädigungsverzeichnis für Maſte, 10. die Neumeſſungsriſſe über die von der Feldbereinigung ausgeſchloſſenen jedoch neuvermeſſenen Grundſtücke, 11. das Protokollbuch. Tagfahrt zur Entgegennahme von Ein- wendungen hiergegen findet im Sitzungszim⸗ mer des Rathauſes am 5. November 1935. vormittags 9 bis 11 Uhr ſtatt, wozu ich die Beteiligten mit dem Hinweis auf die Rechtsfolge einlade, daß die Nichterſcheinenden mit Einwendungen ausgeſchloſſen ſind. Die Einwendungen ſollen ſchriftlich ein— gereicht werden und die Beſchwerdepunkte und die Begründung enthalten. Die Vorzeigung der neuen Grundſtücke findet an Ort und Stelle am 29. Oktober 1935 und ſoweit erforderlich die folgenden Tage ſtatt. Zuſammenkunft hierzu am Rat⸗ haus vormittags 8 Uhr. Darmſtadt, den 12. Oktober 1935. Der Feldbereinigungskommiſſar für Starkenburg Dr. Andres. = 88 Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Die Aus- züge aus dem Gütergeſchoß werden am Mon- tag, den 21. ds. Monats und zwar von ½2 bis 3 Uhr nachmittags für die Buchſtaben AH von 3 bis ½5 Uhr nachmittags für die Buchſtaben JI— von ½5 bis 6 Uhr nachmittags für die Buchſtaben R— von 9 bis 10 Uhr abends für den Reſt im Saale des„Ratskeller“ ausgegeben. Viernheim, den 18. Oktober 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Morgen Sonntag 4 Uhr im Freischütz Grosses Militär ⸗ Konzert Kein Volksgenosse darf dabei fehlen! FECCCFFFFECTCCC Aus Heſſen und Naſſau Wiederſehensfeier der 221er in Worms. Offenbach, 19. Okt. Auf einem Kamerad⸗ ſchaftstag ehemaliger 221er, zu dem Regi- mentskameraden von Mainz, Wiesbaden, Frankfurt, Darmſtadt und Friedberg erſchie⸗ nen waren, wurde in einer Beſprechung der Ortsgruppenvertreter beſchloſſen, eine große Wiederſehensfeier aller ehemaligen Angehöri- gen des Reſ. Inf. Reg. 221 am 2. und 3. Mai 1936 in Worms abzuhalten. Eine Führerinnenſchule des Frauenarbeits⸗ dienſtes. Bad Nauheim, 19. Okt. In Anweſenheit des Gauleiters und Reichsſtatthalters Spren⸗ ger ſowie des Hauptamtsleiters der NSV., Hilgenfeldt, erfolgte die Uebergabe der Be⸗ zirksführerinnenſchule des Frauenarbeitsdien⸗ ſtes in Bingenheim durch die Leiterin des deutſchen Frauenarbeitsdienſtes, Reichsführerin Frau Scholtz⸗Klink. Daß eine der ſechs Be⸗ ErCCTCC((ããͥͥũͤ ß Jungmädels des BdM. bei der Arbeit! Der 20. Oktober 1935 ſteht im Zeichen einer großen Kinderkleider⸗ und Kinderwäſche⸗ ſammlung, die von allen Jungmädels im Gau Heſſen⸗Naſſau durchgeführt wird. Gebt und weiſt ihnen nicht die Tür. ...ũ¶ũͤͤ zirksführerinnenſchulen des Frauenarbeitsdien⸗ ſtes auch in Heſſen eröffnet wird, iſt für un⸗ ſeren Gau eine beſondere Auszeichnung. Die Schule iſt in mehreren Gebäuden des ehe⸗ maligen Bingenheimer Schloſſes untergebracht. Baugeldzuteilung der Oeffentlichen Bauſpar⸗ laſſe Heſſen. Darmſtadt, 19. Okt. Die Oeffentliche Bau- ſparkaſſe für Heſſen(Abteilung der Landes- kommunalbank⸗Girozentrale für Heſſen) in Darmſtadt hat ſoeben in Anweſenheit einer großen Anzahl von Bauſparern und Ver⸗ tretern von Sparkaſſen ihre 12. Baugeldzutei⸗ lung vorgenommen. Diesmal wurden 51 Ver⸗ träge mit über 242 000 Rm. zugeteilt, ſo daß nunmehr nach über ſechsjährigem Beſtehen der Bauſpartaſſe im Ganzen 319 Verträge mit 1,567 Millionen Rm. ausgeloſt worden ſind. Die nächſte Baugeldzuteilung erfolgt anfangs April 1936. Union⸗Tonſilmſchau Die herrlichſte und ſchönſte Operette Samstag und Sonntag Iſt mein Mann nicht fabelhaft? Darſteller: Georg Alexander Lien Deyers Urſula Grabley Paul Heid mann Trude Heſterberg Friedrich Zirbelſchuh Curt Veſpermann Mathilde, ſeine Frau Erika Gläßner Der Direktor des Concordia-Verlages Hans Junkermann Martha Ziegler Victor Brandt Lu, ſeine Frau Thea Adalbert Windiſch Frau Windiſch Mädchen bei Windiſch Inſpizient Ernſt Behmer Sekretärin Maria Horſt Der Milchmann Gerhard Dammann Der Schlager„Ich trage Dein Bild ſtets im Herzen“ wird von dem Tenor der Berliner Staatsoper Marcel Wittrich geſungen. Iſt mein Mann nicht fabelhaft? Iſt mein Mann nicht fabelhaft? Fragt Lu mit Ueberzeugungskraft. Und Viktor lächelt voller Liſt Als Gramophon-Propagandiſt. Singwütig kräht ein Schneiderlein Und will ſchon ein Caruſo ſein. Frau Kammerſängerin mit Gunſt Zeigt allen dann was wahre Kunſt. Derweil hat„Gockelchen“ geweckt, Sich ſelbſt fürs Mikrophon entdeckt. „Weil er ihr Bild im Herzen trägt“, Was alle andere Schlager ſchlägt. Das End' iſt gut. Er hat's geſchafft; Der Film iſt wirklich fabelhaft. Vereins-Anzeiger Sänger⸗Einheit. Heute Samstag abend 8.30 Uhr Sing⸗ ſtunde. Zu Beginn der neuen Chorſtudien iſt jeder ehemalige und neue Sänger eben willkommen! Zöller, Vorſ. Sängerbund Flora Die Singſtunde findet morgen Sonntag 10 Uhr ſtatt. Bitte vollzählig erſchei⸗ nen. Der Vorſtand. Geſangverein Sängertreue. Heute abend ½9. Uhr Singſtunde. Voll⸗ zählig erſcheinen. Der Vorſtand. Brieftaubenverein Heute Abend 9 Uhr Verſammlung Pünkt⸗ lich erſcheinen. Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09. Sportprogramm: Heute Samstag nachm. Schülerſpiele in Fußball und Handball. Sonntag: 9 Uhr A-Jugend gegen VfR. Mannheim. B-Jugend ½10 Uhr gegen Phönix Mannheim. Abfahrt 9 Uhr an der Drehſcheibe. 11.15 Uhr 3. Mannſchaft geg. Phönix Mannheim, 12.45 Uhr 2. Mann⸗ ſchaft gegen Weinheim. 2.30 Uhr Liga gegen Bad Cannſtadt. Handball: 13.45 2. Mannſchaft in Seckenheim. Abf. ½1 Uhr an den Vier Jahreszeiten. 13.45 Uhr Jugend gegen VfR. Mannheim Platz 2. Zu dieſen Spielen laden wir die Sport⸗ freunde herzlich ein. Mannſchaftsaufſtel⸗ lungen ſiehe Schaukaſten. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. V. (Abteilung Fußball). Samstag, den 19. Okt. 1935, nachmittags 4,15 Uhr: Viern⸗ heim Schüler— Laudenbach Schüler.— Sonntag, den 20. Okt. 1935, vormittags 9,30 Uhr: Viernheim Jugend— F. V. Weinheim Jugend. Nachmittags 1,15 Uhr 2. Mannſchaft, 3 Uhr 1. Mannſchaft gegen Fortuna Edingen auf dem Stadion am Lorſcherweg. Wir laden die Sport⸗ freunde hierzu freundlichſt ein. Handball: Morgen Sonntag Verbands⸗ ſpiel in Mannheim gegen TV 1846. Abf. der 1. und 2. Mannſchaft nebſt Beglei⸗ ter 12.45 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. A-Jugend im Stadion Mannheim gegen Poſtſportverein. Beginn 10.50 Uhr, Abf. 9.45 Uhr per Rad ab Drehſcheibe B⸗ Jugend in Viernheim gegen Poſtſportverein Mannheim, Beginn 10.30 Uhr. Die Sportleitung. Fechtelub von 1932 Viernheim Morgen Sonntag großes Fechttournier „Ratskeller“ für Frauen und Männer. Vorm. 9 Uhr Vorkämpfe im Florett⸗ fechten. Nachm. 2 Uhr Endkämpfe Frau⸗ en⸗ und Männerflorettfechten. Endkämpfe Degen und Säbel. Sportfreunde herzlich willkommen. Die Leitung. Freilichtſpiel Am Samstag, den 19. Oktober, abends 8½ Uhr, findet im Saale des Gaſthauſes „Zum goldenen Karpfen“ der Schlußbericht über das abgelaufene Spieljahr ſtatt. Die übrige Zeit des Abends wird durch künſt⸗ leriſche Vorträge bezw. Vorführungen u. mu⸗ ſikaliſche Darbietungen ausgefüllt. Sämt⸗ liche erwachſenen Perſonen, die in irgend einer Art bei dem Tellſpiel mitgewirkt ha⸗ ben, ſowie die Ehegatten verheirateter Per⸗ ſonen, werden hierzu ergebenſt eingeladen. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen er⸗ wartet. Die Leitung. W 1.6 N OPFERT —. — 1 Neunellen in modernen Mantelstoffen in allen Preislagen Mleidersteffen Seidenstoffen e Saarn, Strickkleider in guter Paßform für ferner Schlafdecken, Beflücher, Damaste Stores, Uebergardinen und Spannstoffe 8 8 8 8 — e 2 werden.— Salmiakgeiſt— und karrier* 4 1— Terpentinerſatz Bodenbeize. Viernheimer Hreditverein FJettlaugeme tl Ofenrohrlact 8 6 b. UH— cauſt. Soda Spez.⸗Aluminiumbronce 8 2. B. N. h. N. 8 Abbeitspulver Fenſterleder 8 8 8 Abbeitsſalbe Schwämme 5 Pullover und Westen Zur gefl. Beachtung! a. geinöl öpl. gekocht[ Buürſten. Herren, Damen und Kinder 5 8 Jußbodenfarbe Otton Schrubber 3 ff Der„Viernheimer Anzeiger“ kann auch im. 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Saflladen„zum grünen Laub- Anläßlich der Werbewoche für den Deutſchen Wein am Sonntag abend Trobes Uinreriest ml Tam im rebengeſchmückten Saal. Ausſchank naturreine Weine zu beſonders bil- e ligen Preiſen. Die Küche bietet Ripp⸗ chen und Bratwurſt mit Kraut. Es laden freundlichſt ein: Slimmungs kapelle Han. Math. Trager uitwe. Verlobungskarten Dankkarten ſchöne, reichhaltige Auswahl vorrätig, liefert in jeder gewünſchten Stückzahl, ſchnell und billig Buchdruckerei Viernheimer Anzeiger 2 ls Deuerbrend Union- Briketts im genzen Land. heimiſchen Qualitätsbier zum Neuer Wein 5 1934er Pfälzer Wachen heimer u. Kallſt a Mit deutſchem Gruß! Gasthaus zum Rebstock Anlaßlich der Wein morbowociio vom 19 bis 26. Oktober, gelangt außer unſerem ein⸗ Ausſchank: / Ltr 20 Pfg. 3/ Ltr. 25 Pfg. dter ½¼ Ltr. 35 Pfg. Gar. alter Ingelheimer Rotwein% Ltr. 30 Pfg. Karl Lamberth und Familie. 088886880 Steintopfe (Friedrichsfelder Ware) für Sauerkraut, Fleiſch uſ w. pro Liter nur 15 Pfg. empfiehlt Valt. 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