4 . 1 — DDD — 5 — — — 1 sieh rand bez Land, n in film amm 4 Wiernheimer Anzeiger (Liernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monat! a gebr. Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreitete Tageszeitung— nachrichten und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. 1,40 Mk. frei Wochenende“, ins Haus gebracht.— a. M., Viernheimer Zeitung Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Axt vor mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer u. von ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung linden weiteste Verbreitung nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an deſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 wöchentlich das„Illuſtrierte BViernheimer Bürger-Zig.— Viernh. Volksblatt) Geſchäftsſtelle Platzvorſchriften bei Anzeigen werden Nr. 245 Montag, den 21. Oktober 1935 52. Jahrgang 00 Gesetz zum Schutze der Erbgeſundheit des deutſchen Volkes. Von Dr. Arthur Gütt, Miniſterialdirektor im Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſterium des Innern. Ness Um der Familie als der Keimzelle der Sippe und des Volkes ihren beſonderen Schutz angedeihen zu laſſen, hat die natio⸗ naſſozialiſtiſche Regierung bereits eine Reihe von Beſtimmungen getroffen. Während das Geſetz zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre, das auf dem Reichspar⸗ teitag der Freiheit in Nürnberg angenom⸗ men wurde, die Raſſenmiſchung und Raſſen⸗ entartung verhindern will, iſt zur Ergän⸗ zung dieſes Geſetzes vom Reichskabinett ſo⸗ eben das Geſetz zum Schuke der Erbgeſundheit des deutſchen Volkes angenommen worden. Danach ſoll die Schließung geſundheittich unerwünſchter und ſchädlicher Ehen in Zu⸗ kunft verboten ſein, wenn die Ehe oon vorn⸗ herein durch eine mit Anſteckungsgefahr ver⸗ bundene Krankheit bedroht, oder wenn die Entſtehung erbkranken Nachwuchſes zu be⸗ fürchten iſt. In der Erkenntnis, daß durch Eheverbote nur die ſchwerſten Gefahren ab⸗ gewendet werden können, hat ſich der Ge⸗ ſetzgeber darauf beſchränkt, Ehehinderniſſe nur in ſolchen Fällen zu ſchaffen, in denen ein verantwortungsbewußter Menſch ſchon von ſich aus eine Ehe nicht ſchließen würde. Solche Ehen liegen nach Paragraph 1 des Geſetzes vor: 1. Wenn einer der Verlobten an einer mit Anſteckungsgefahr verbundenen Krankheit leidet, die eine erhebliche Schädigung der Geſundheit des anderen Teiles oder der Nachkommen befürchten läßt, 2. wenn einer der Verlobten entmündigt 5 oder unter vorläufiger Vormundſchaft ſteht, 3. wenn einer der Verlobten, ohne ent⸗ mündigt zu ſein, an einer geiſtigen Störung leidet, die die Ehe für die Volksgemeinſchaft unerwünſcht erſcheinen läßt, 4. wenn einer der Verlobten an einer Erb— krankheit im Sinne des Geſetzes zur Ver⸗ hütung erbkranken Nachwuchſes leidet. Die Tatſache, ob ein Ehehindernts im Sinne dieſer Beſtimmungen vorliegt, iſt von einem vom Reichsminiſter des Innern zu beſtimmenden Zeitpunkt ab durch ein Zeug⸗ nis des Geſundheitsamtes(Ehetaualichkeits⸗ zeugnis) nachzuweiſen. Nach der Verein⸗ heitlichung des ſtaatlichen und kommunalen Geſundheitsweſens ſind ab 1. April 1935 in allen Stadt⸗ und Landkreiſen Geſundheits⸗ ämter eingerichtet worden. Im Rahnien der Geſundheitsämter wird es Aufgabe der Be⸗ ratungsſtellen für Erb⸗ und Raſſenpflege ſein, die Eheberatung der zur Ehe entſchloſ⸗ ſenen Perſonen durchzuführen. Dabei wird darauf Bedacht genommen werden. daß in dieſen Beratungsſtellen möglichſt nur Aerzte arbeiten, die über eine ausreichende örzt⸗ liche Erfahrung beſonders in der Erb⸗ und Raſſenpflege verfügen und die feſt auf dem Boden der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſtehen. Um die Beratung einwandfrei durchfüh⸗ ren zu können, darf bis zu einem noch zu beſtimmenden Zeitpunkt die Vorlage des Ehetauglichkeitszeugniſſes vom Standesbe⸗ amten nur dann verlangt werden, wenn be⸗ gründete Zweifel an der Geſundheit eines Ehepartners beſtehen oder wenn dem Stan⸗ desbeamten bekannt iſt, daß einer der vor⸗ hin genannten Gründe des Paragraph! vorliegt. Nach einer angemeſſenen Uever⸗ gangszeit wird dann ſpäter die Vorlage des Ehezeugniſſes von jedem Verlobten verlangt werden. Im Falle der Verſagung des Ehe⸗ tauglichkeitszeugniſſes ſoll in den Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen eine Beſchwerde bei dem zuſtändigen Erbgeſundheitsgericht und gegen deſſen Entſcheidung eine weitere Be⸗ ſchwerde beim Erbgeſundheitsobergericht zu⸗ läſſig ſein. Da der Geletzgeber ein Verbot auf die ſchweren Fälle beſchränkt, wird es in den übrigen Fällen, in denen aus anderen ge⸗ ſundheitlichen Gründen Bedenken gegen ebe Eheſchließung beſtehen, der Selbſtverant⸗ 9KK⸗Führerappell in Koburg Vegeiterter Empfang des Führers und Reichskanzlers in der alten Hochburg der Ns DA Koburg, 20. Oktober. Der Führerappell des Nationalſozialiſti⸗ ſchen Kraftfahrkorps in Koburg nahm mit einem zwangloſen Beiſammenſein aller hö— heren Führer des Korps im Hotel Excelſior ſeinen Auftakt. Begrüßt vom Oberbürger⸗ meiſter der Stadt Koburg trafen Korpsfüh⸗ rer Hühnlein aus München ſowie die Kraft⸗ fahrinſpekteure und Führer der Motorgrup⸗ pen aus allen deufſchen Gauen ein. um dort, wo vor 13 Jahren die NSDAP ihren erſten Sieg errang, ſich zu einer Führertagung zu verſammeln. Zu dem Kameradſchaftsabend hatte ſich, lebhaft begrüßt, auch der Grup⸗ pen⸗ und Ehrenführer des NSKK. Herzog Karl Eduard von Sachſen⸗Koburg und Go⸗ tha, eingefunden. . In der Morgenfrühe des Samstag hatte ſich mit Windeseile die Nachricht verbreitet, daß der Führer und Reichskanzler ſelbſt nach Koburg kommen werde. Von einer dichtgedrängten Menſchenmenge war das Bahnhofsgebäude bald umlagert, vor dem ſich die Ehrenſtaffeln und Ehrenſtürme des NS, der SA und SS mit ihren Fahnen und Muſikzügen aufgeſtellt hatten. Zur Begrüßung des Führers waren Korpsführer Hühnlein und der Eh⸗ renführer des NSKK, Gruppenführer Her⸗ zog Karl Eduard von Sachſen⸗Koburg und Gotha, ferner Gauleiter und Staatsmimiſter Wagner, der ſtellvertretende Gauleiter der Bayeriſchen Oſtmark, Ruckdeſchel. und der Führer der SA⸗Gruppe Bayeriſche Oſt⸗ mark, Rakobrandt, der Oberbürgermeiſter der Stadt Koburg und Vertreter der Wehr⸗ macht auf dem Bahnhof verſammelt. Um 8.30 Uhr rollte der Sonderzug ein. Der Führer und Reichskanzler war von Reichs⸗ miniſters Kerrl, Gauleiter Forſter⸗Danzig, dem Reichspreſſechef der NSDAP, Gruppen⸗ führer Dr. Dietrich, ſeinen Adjutanten, Hauptmann a. D. Wiedemann und Briga⸗ deführer Schaub begleitet. Spontan klangen ihm begeiſterte Heilrufe entgegen. Korps⸗ führer Hühnlein erſtattete Meldung von dem Führerappell des NSKK. Mit herzlichem Händedruck begrüßte der Führer und Reichs⸗ kanzler die erſchienenen Perſönlichkeiten und begab ſich dann auf den Bahnhofsplatz, um dort unter den Klängen des Präſentiermar— ſches die Front der angetretenen Ehren— ſtürme abzuſchreiten. Dann beſtieg ex mit ſeiner Begleitung die bereitſtehenden Kraft⸗ wagen. Die lange Kolonne fährt durch die feſtlich geſchmückten Straßen hinauf zur ſtolzen Veſte Koburg. Im Klei⸗ nen Hof der Veſte Koburg warteten die Teilnehmer des Führerappells. Gruppen⸗ führer Krauß⸗München erſtattete dem Füh⸗ rer und Reichskanzler Meldung, der jedem einzelnen der RNSKK⸗Führer die Hand reichte. Korpsführer Hühnlein geleitete ihn in den Kongreßſaal der Veſte, der als einzigen Schmuck die lorbeerge⸗ ſchmückte Büſte des Führers, die Hakenkreug fahne und die Flagge des NS KK trug, und ergriff hier ſofort das Wort, um in einer ausführlichen Rede die Aufgaben und die Ziele des NSKK und den Zweck des Füh⸗ rerappells darzulegen. Er betonte. daß es eine treue Gepflogenheit des NS ſei, ein⸗ mal jährlich ſich zu dieſem Führerappell zu⸗ ſammenzufinden, um feſtzuſtellen. wie es um das Korps ſteht, die Arbeit für das nächſte Jahr abzuſtecken und der Kamerad⸗ ſchaft zu pflegen. Wie der Nationalſozialis⸗ mus als Bewegung in ſtändig ununterbro⸗ chener Entwicklung ſich befinde und immer neue Gebiete erobere, ſo lebe auch das NSKK immer in det Vorſtellung des Vormarſches des Korps. Nur gleichgerichtete Kräfte ſeien zu einem Höchſtmaß von Leiſtungen befä⸗ higt. Und darum befehle er auch immer ſei⸗ nen Führern, bei dieſem Appell Zweck, Sinn, Aufgabe und Ideenwelt der Gliede⸗ rung zu präziſieren.„Motoriſierung iſt für uns kein ausſchließlich lechniſcher Begriff. Das Wort hat für uns einen ideellen Inhalt. Wir ſehen in der Motoriſierung den Aus⸗ druck des Lebenswillens der Nation.“ Der Korpsführer umriß dann im einzel⸗ nen die Aufgabengebiete, die das Korps in dieſem Sinne durchzuführen hat, an Hand von Beiſpielen, die das Kraftfahrkorps mit der Wirtſchaft, mit dem Rechtsweſen, auf dem ſportlichen und auf dem Verkehrsge⸗ biete verbinden, um zum Schluß mit beſonderem Nachdruck das Gefühl der Zuſammengehörigkeit zu unterſtreichen, das das NS insbeſondere mit der SA verbinde. Wenn man die Stadt Koburg in die⸗ ſem Jahre zum Tagungsort gewählt habe, dann vor allem deshalb, weil er den Appell hierher und in eine Zeit verlegen konnte, die Gedenktage, ernſt und ſchön für die Bewe⸗ gung und die Stadt Koburg zugleich, darſtelle. Der Führer ſelbſt habe ſich hier vor 13 Jahren am Kampf beteiligt und die Kampfparole für die Zukunft da⸗ mals hier in dieſer Stadt gegeben. Mit dem Dank an den Führer, daß er zu dem heutigen Appell erſchienen ſei, und einem Sieg Heil ſchloß der Korpsführer ſeine Rede. der Führer und Reichs lanzler richtete hierauf an das Führerkorps des NS eine Anſprache, in der er Richtung und Ziel für die Zukunft wies und dem NS für ſeine mühevolle Aufbauarbeit und Mitwirkung bei der Motoriſierung Deutſchlands dankte. Die Anſprache wurde mehrfach von brau⸗ ſendem Beifall unterbrochen. Im Anſchluß an die Eröffnung des Führerappells ver⸗ einigten ſich alle Teilnehmer zu einem Im⸗ biß auf der Veſte. Hierauf begab ſich der Führer in den Rat⸗ hausſaal, wo ſich die alten Koburger Kämpfer verſammelt hatten. Unter ihnen ſah man viele mit dem Ehrenzeichen von 1922, als die SA mit dem Führer an der Spitze zum erſten Male roten Maſſenterror brach und die Stadt Koburg dem Nationalſozialismus eroberte. Der Arbeitsdienſt ſchaſft Nen A 1 5605600 Heitar ſollen dem Meer abgerungen werden Berlin, 20. Oktober. Welche Maßnahmen der Reichsarbeits⸗ dienſt bei ſeinem Kampf um die Brotfreiheit des deutſchen Volkes auszuführen hat, ſchil⸗ dert der Leiter des Planungsamtes in der Reichsleitung des Arbeitsdienſtes. Gauar⸗ beitsführer Tholen s, in dem amtlichen Organ„Der Arbeitsmann“. Er ſpricht von einer faſt unermeßlichen Arbeit, die für die Ernährungsfreiheit zu tun ſei. Die landwirtſchaftliche genutzte Fläche konnte allein wie folgt erweitet wer⸗ den: 1. Von 4 Millionen ha unkultivierter Moorfläche ſind 2 Millionen ha der land⸗ wirtſchaftlichen Nutzung erſchließbar. 2. Von 1,4 Millionen ha Sandheide und ähnlichem Oedland ſind reichlich 500 000 ha zu Kulturland zu wandeln. 3. Dem Meer können mindeſtens 500 000 ha Neuland abgerungen werden. Insgeſamt iſt alſo unſere landwirtſchaft⸗ lich genutzte Fläche um über 3 Millionen ha zu erweitern, alſo mindeſtens ein Zehntel ihrer bisherigen Größe. Weiter iſt das vorhandene Bauern⸗ land in ſeinem Ertrag durch Ent⸗ und Be⸗ wäſſerung uſw. zu ſteigern, wobei abermals eine Ertragsſteigerung der jetzt landwirt⸗ — rr Der nationalſozialiſtiſche Staat beſchreitet wortung jedes einzelnen Volksgenoſſen über⸗ laſſen bleiben, ob er den Rat des Ehebera⸗ ters befolgen will. Durch die Einführung der Ehetauglichkeitszeugniſſe wird ſo er⸗ reicht, daß ſpäter einmal alle Verlobten ſich vor der Eheſchließung einer Unterſuchung und Beratung unterziehen müſſen. Im Gegenſatz zu den bisher beſtehenden Beratungsſtellen hat die Veratungsſtelle für Erb⸗ und Raſſenpflege neben dem augen⸗ blicklichen Geſundheitszuſtand des zu Bera⸗ tenden vor allen Dingen ſeine Erbbeſchaffen⸗ heit zu erforſchen. Dazu wird es notwendig ſein, ſich darüber zu unterrichten, ob in der Familie und Sippe der zur Heirat entſchloſ⸗ ſenen Perſonen Erbkrankheiten einerſeits oder beſonders vortreffliche Eigenſchaften andererſeits vorgekommen ſind. hier wiederum einen Weg, auf welchem niche das Verbot der Ehen im Vorderarund ſteht, ſondern bei dem es auf die Beratung und Erziehung des Volkes zu Erbgeſandheit und Raſſenreinheit ankommt. W. vielen heute noch als ein Zwang erſcheinen mag, wird ſpäter zu einer Selbſtverſtändlichkeit werden. Es kommt bei der Eheberatung lediglich darauf an, den Heiratswilligen mit ärzt⸗ lichem Rat zur Verfügung zu ſtehen, ihnen aber in den weitaus meiſten Fällen den Ent⸗ ſchluß ſelbſt zu überlaſſen. Nur wenn ein ſolches Verantwortungsbewußtſein der Ehe und Familie gegenüber erreicht wird, kann es gelingen, die Volksgeſundheit und Volks⸗ kraft der jetzigen und der kommenden Gene⸗ rationen auf Jahrhunderte hinaus zu ſichern. ſchaftlich genutzten Flächen um wenigſtens ein Zehntel eintreten wird. Insgeſamt iſt allein auf dieſe Weiſe unſer Bodenertrag um mindeſtens ein Fünftel zu ſteigern. Aehn⸗ lich liegt es bei der Jorſtwirkſchaft. Hier können aus landwirtſchaftlich ungeeig⸗ netem Oedland, Waldſchadensgebiet, das durch Nonnenfraß uſw. vernichtet iſt, Wald⸗ blößen uſw. insgeſamt 2,2 Millionen ga Wald gewonnen werden. Dies bedeutet einen Mehrertrag von mindeſtens einem Fünftel des jetzigen und damit die volle Dek⸗ kung des uns fehlenden Holzbedarfs. Mitte 1935 war der Einſatz der Arbeitsdienſtabteilungen folgender: 60 v. H. bei Landeskulturarbei⸗ ten, 10 v. H. bei Forſtarbeiten. 5 v. H. bei Vorbereitungsarbeiten für Bauern⸗ und Stadtſiedlungen, 15 v. H. bei Wirtſchafts⸗ wegebauarbeiten und 10 v. H. bei Neben⸗ arbeiten für Talſperren, Waſſerwerke, Ha⸗ fenbauten, Thingſtätten und den Aufbau der eigenen Lager. Die Schulung der Bewegung Arbeilsgemeinſchaft unter Leitung Roſen⸗ bergs. Berlin, 20. Oktober. Durch den Beauftragten des Führers für die geſamte geiſtige und weltanſchauliche Er⸗ ziehung der NSDAP, Reichsleiter Roſen⸗ berg, wurde die Arbeitsgemeinſchaft zur Schulung der geſamten Bewegung gegrün⸗ det und erſtmalig zu einer Arbeitstagung einberufen. Dieſe Arbeitsgemeinſchaft ſoll die Jufgabe, den Austauſch der Erfahrungen auf dem Gebiet der Schulung fördern, die Einheit in der Sicherung der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung und die Einheitlichkeit der Schulungsarbeit in der geſamten Partei ſicherſtellen und die enge Zuſammenarbeit der einzelnen Gliederungen untereinander gewährleiſten. Reichsleiter Roſenberg wird jeweils Gelegenheit nehmen, den Schulungs- beauftragten der Gliederungen Anweiſun⸗ — — gen über den Inhalt und die Ausrichtung der Schulung zu geben. Zum Geſchäftsfüh⸗ rer wurde Hauptſtellenleiter Scheidt von der Dienſtſtelle des Beauftragten des Führers für die Ueberwachung der geſamten geiſti⸗ en und weltanſchaulichen Erziehung der NSDA 5 beſtellt. Die Auswirkungen des WS W̃ Hunderte Millionen für Wirtſchaft und zu. ſätzliche Arbeit. Berlin, 20. Oktober. Das Organ der Arbeitsgemeinſchaſt der Induſtrie- und Handelskammern in der Reichswirtſchaftskammer 3 wichtige Bei⸗ ſpiele dafür, daß die Gemeinſchaftsaktion des deutſchen Volks, das WHW, als ein be⸗ deutſamer Faktor für den wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg zu bewerten iſt. Bei den Spenden des vorigen Jahres kamen faſt 213 Millionen Mark Bargeld ein. Von dieſer Summe ſind 71 Millionen Mark für Nahrungs- und Genußmitel, 76 Millionen Mark für Brennmaterialien, 47 Millionen Mark für Bekleidung, 5 Millio⸗ nen Mark für Haushaltungsgegenſtände, 45 Millionen Mark für Gutſcheine und Leiſtun⸗ gen und 2 Millionen Mark für ſonſtige Sachſpenden ausgegeben worden. Wenn es auch nicht die eigentliche Aufgabe des WH W.᷑ ſei, die Wirtſchaft zu fördern, ſo habe ſich dieſer Erfolg dennoch als eine wichlige Begleiterſcheinung herausgeſtellt. Man müſſe bedenken, daß die Empfänger der erwähnten Sachſpenden ſonſt nicht in der Lage geweſen wären, ent⸗ ſprechende Anſchaffungen zu machen, daß dieſe Käufe alſo zuſätzlich für die Wirt⸗ ſchaft waren. Darüber hinaus habe ſich die wirtſchaftsfördernde Wirkung des WHW̃ auch durch zuſätzliche Arbeitsbeſchaffung mittels der Herſtellung beſonderer Ver— kaufsabzeichen erwieſen. * Geſtiegene Opferfreudigleit Mänchen, 20. Oktober. Wie überall im Reich übertraf auch im Gau München-Ober⸗ bayern das Ergebnis des erſten Eintopf⸗ ſonntages das entſprechende Ergebnis des Vorjahres ganz beträchtlich. Die Sammlung in den Gaſtſtätten und Haushaltungen über⸗ bot, wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, mit rund 101 000 Mark die des erſten Ein⸗ topfſonntags im Vorjahre um rund 10 000 Mark. — Fortſ.: NSKK⸗Führerappell in Koburg. Die zwei Reden des Führers In ſeiner Anſprache an die Führerſchaft des NS im Kongreßſaal der Veſte Ko⸗ burg rief der Führer einleitend die Erinne⸗ rung wach an den Tag vor 13 Jahren, an dem der Nationalſozialismus ſeinen denk⸗ würdigen Einmarſch in Koburas Mauern hielt und den Dietrich Eckart mit ſeheriſchem Blick ſchon damals den„Erſten Freiheits⸗ zug, der deutſchen Nation“ nannte. ieſes Beiſpiel habe unendlich erzieheriſch und vorbildlich gewirkt für den ganzen ſpä⸗ 5 Kampf zur Eroberung der deulſchen on. Aber dieſer in der Geſchichte einzigartige Vorgang in dem kurzen Zeitraum von 13 Jahren ſei nur möglich geweſen, weil ſich die Bewegung bewußt einer Reihe moderner techniſcher Hilfsmittel zur intenſipſten Ster⸗ gerung ihrer Arbeitsleiſtung bedient habe. „Ohne ftraftwagen, ohne Flugzeug und ohne Lautſprecher hätten wir Deutſch⸗ land nicht erobert!“ Dieſe drei techniſchen Hilfsmittel ſeien es geweſen, die der NSDAP dieſen ſtaunens⸗ werten Feldzug ermöglichten. Daß die Gegner die propagandiſtiſche Bedeutung dieſer drei Einrichtungen nicht erkannten, habe ſie letzten Endes um ihre politiſche Exi⸗ ſtenz gebracht. Der große Kampf, der im Innern mit Hilfe diefer drei Mittel durch⸗ gefochten wurde, habe ihn perſönlich zu einem entſchiedenen Anhänger ge⸗ rade der Motoriſierung gemacht. Der Führer umriß dann in großen Zü⸗ gen die Aufgaben und die Bedeu— tung des Kraftfahrweſens für die Zu- kunft. Das deutſche Kraftfahrweſen habe in dieſem Jahre gezeigt, daß es mit der aus⸗ ländiſchen Konkurrenz fertig geworden ſei. Mit ſtolzer Freude habe er die Fortſchritte der Motoriſierung im letzten Jahr wahrge⸗ nommen, und er habe die Uebergeugung! daß das Kraftfahrkorps die großen Aufga; ben löſen werde, die ihm geſtellt ſeien. ö Jum Schluß ſprach der Führer dem Korps ſeinen Dank und ſeine Anerkennung aus für die ganze Mühe und Arbeit, die geleiſtel worden ſei. Eine Arbeit, die einmal unſe: rem Volke reiche Früchte lragen werde. An die alten Kämpfer In ſeiner Anſprache an die im hiſtoriſchen Rathausſaal verſammelten alten Kämpfer der Partei gab der Führer ſeinen Empfin⸗ dungen Ausdruck, die ihn in dieſer vor 13 Jahren dem Nationalſozialismus eroberten Stadt und im Kreiſe ſeiner alten treuen Kampfgenoſſen bewegten. Der Name Koburg ſei mehr als nur der Name irgendeiner Stadt. Von hier aus habe der heroiſche Freiheitszug der jungen Bewegung über ganz Deutſchland ſeinen Ausgang genommen. Jum erſten Mal habe ſich hier in Koburg in dieſen 800 Kämpfern die Kraft der Volksgemeinſchaft gezeigt. die 8 1 ſich ſpater jo umſaſſeno verwirtuchen ronnte.] nen: Veutſch fern heilßtrlar ſeſn! Aus dieſer erſten lebendigen Demonſtra- engere tion der Volksgemeinſchaft ſei aber auch das Bewußtſein erwachſen, daß jeder verpflich⸗ tet ſei. ſich mit Leib und Seele. mit ſeinem Verſtand und ſeinen Körperkräften einzu- ſetzen für die Gemeinſchaft. Keiner ſe i zu gut, an den Opfern teilzunehmen, die auch andere zu tragen hätten. Auf dieſen Grundſätzen beruhe unſer ganzes heutiges volkliches Leben. Wenn wir heute auf dieſe Zeit vor 13 Jahren zurückblickten, dann erscheine das Geſchehen uns allen wie ein Wunder, den alten Nationalſozialiſten wie ein herr⸗ liches Wunder, anderen wie ein unbegreif⸗ liches Wunder. Es ſeien aber nicht nur die Tugenden des Willens und der Entſchluß⸗ kraft, die uns hierher geführt hätten— nein, vielmehr noch die Beharrlichkeit. Un⸗ ter keinen Umſtänden nachgeben oder kapi⸗ tulieren! Ein Ziel ins Auge faſſen und ihm be⸗ harrlich und unerſchütterlich zuſtreben: Dieſe Tugenden unſer geſamkes Volk zu lehren, dazu ſei die alte Garde be⸗ rufen! Der Führer gab ſodann einen Ueberblick über das, was in den drei Jahren ſeit der Machtübernahme innen- und außen⸗ politiſch Großes erreicht worden ſei. Anker minutenlangen Jubelſtürmen der alten Kämpfer rief er aus: Er glaube, daß er ſich nach drei Jahren Regierung in dieſer Stadt heute ſehr wohl ſehen laſſen könne. Diſziplinarverfahren ruhen Neuer Schritt des Reichs kirchenminiſters. 1 Berlin, 21. Oktober. Der Reichs- und preußische Miniſter für die kirchlichen Angelegenheiten hat auf An- regung des Reichskirchenausſchuſſes die evangeliſchen Landeskirchen erſucht, im Hin- blick auf die im Gange befindlichen Maßnah- men zur Befriedung der kirchlichen Lage kirchenpolitiſche Diſziplinarverfahren ruhen zu laſſen. Aus dem gleichen Grunde ſpricht der Miniſter die Erwartung aus, daß die Landeskirchen ſich die gebotene Zurückhal⸗ kung bei Perſonalmaßnahmen auferlegen. Der Schritt des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters für kirchliche Angelegenheiten, der in Uebereinſtimmung mit dem Reichskir⸗ chenausſchuß erfolgt, ſchließt ſich organiſch an ähnliche vom Miniſter bereits getroffene Maßnahmen an. Man kann in ihm einen neuen wirkungsvollen Schritt auf dem Wege der Befriedung des kirchlichen Lebens erblicken. Hindenburg ⸗ Jugendherberge Einweihung durch den Reichsjugendführer. Hannover, 21. Oktober. Die Hitler-Jugend hatte am Sonntag einen großen Tag. Er brachte die feierliche Weihe der„Paul- von- Hindenburg ⸗Jugend⸗ herberge“ in Hannover und ferner die Ueber⸗ gabe zahlreicher weiterer Jugendherbergen im Reich. In Hannover hatten ſich die jugendlichen Scharen in gewaltiger Zahl bei dem Bau am Maſchſee verſamme t. Reichsjugendfüh⸗ rer Baldur von Schirach wies eintel⸗ tend auf das Werk des verſtorbenen Gene⸗ ralfeldmarſchalls von Hindenburg hin und ſprach dann über die wirtſchaftliche Bedeu⸗ tung des Jugendherbergsbaues. Der Reichs⸗ verband für das Jugendherbergsweſen habe in dieſem Jahr an der Arbeitsbeſchaffung und im Aufbau der deutſchen Wirtſchaft we⸗ ſentlich mitgeholfen. 27 Jugendherbergen ſeien in dieſem Jahre erbaut worden. 8 Grundſteinlegungen und 3 Richtfeiern kä⸗ men hinzu. Tauſende Menſchen hätten Ar⸗ beit und Brot erhalten, 4000 Arbeitstage mit über 1,5 Millionen Arbeitsſtunden ſeien die Vorausſetzung für dieſen Bau geweſen. Einfachheit, Zweckmäßigkeit und Schön⸗ heit, fuhr der Reichsjugendführer fort, ſollen ſich in den Jugendherbergen verbinden zu einem harmoniſchen Ganzen. deſſen ſeeliſche Kraft ſich jedem mitteilen wird. der ihre Räume betritt. Wir verſuchen in dieſem Sinne auch durch die Architektur der Ju⸗ gendberbergen der Parole der Partei zu die⸗ 2* Regierungsumbildung in Wien. Die Jugend von heute kennt nicht allein die und engſte Heimat, ſie lernt das ganze Vaterland kennen. Die Kameradſchaft der Jugend geht über alle Ländergrenzen hinweg. Jungen und Mädel durchwandern 25 allen Zeiten die deutſchen Gaue. Ehr⸗ ürchtig ſtehen ſie auch an den Stätten der deutſchen Arbeitsſchlacht, an den Reichsautobahnen, an den Geſtaden der Nordſee und im Ems⸗Lande. Es iſt meine Aufgabe, dieſes aus der Ju⸗ gend ſelbſt geborene Streben tatkräftig zu fördern. Ich habe daher den Gebietsführern den Auftrag gegeben, in den kommenden Monaten in großem Umfange Schu⸗ lungskurſe für Fahrtenführer einzurichten. So wird die Jugendherberge in Zukunft ein Teil des deutſchen Aufbauwer⸗ kes ſein. Der Reichsjugendführer erklärte in ſeinen weiteren Ausführungen, daß oie Pflicht, dem Baterlande ſchon in früheſ'er Jugend zu dienen, nicht allein der 53, ſondern der ge⸗ ſamten deutſchen Jugend auferlegt werde. In einer zweiten Anſprache er— klärte der Reichsjugendführer u. a.: Die Weihe dieſes Baues, den wir im Namen der Jugend erſtellt haben und mit dem Namen des toten Generalfeldmarſchalls geehrt ha⸗ ben, zeigt der Welt, daß wir uns zu der gro⸗ ßen Vergangenheit Deutſchlands bekennen, und daß wir auch als Jugend dieſes große Erleben in uns tragen. Auch der kleinſte Junge in der HJ hat bereits etwas in ſich von dem Pflichtbegriff Hindenburgs. Mit dem gemeinſamen Geſang des Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Liedes ſchloß die Weihefeier ab, durch die eine der ſchön⸗ ſten neuen Jugendherbergen in Deutſchland ihrer Beſtimmung übergeben wurde. „* 646 „Hermann Göring⸗Koog Weitere 550 ha Land der Nordſee abgerun; gen. f Tating(Kr. Eiderſtedt). 21. Okt. Nachdem erſt im Auguſt in Dithmarſchen der Adolf⸗Hitler-KKoog ſeiner Beſtimmung übergeben werden konnte, iſt jetzt im Kreiſe Eiderſtedt ein weiterer Koog ferkiggeſtelll worden: der hermann⸗Göring-Koog. Unter dem reſtloſen Einſatz aller Kräfte ſind dem Meere 550 ha Neuland abgerungen wor den. auf dem Bauern, Arbeiter und hand. werker eine neue Heimat finden werden. Der Kreis Eiderſtedt zeigte am Sonntag ein feſtliches Gepräge. Die Bevölkerung hatte alles getan, um dem Miniſterpräſiden⸗ ten Göring einen herzlichen Empfang zu be⸗ reiten. Auf dem Außendeich des neuen Koogs war die Weihetribüne errichtet Starke Ehrenabteilungen der SA. SS, der Politiſchen Leiter, des Arbeitsdienſtes, der HJ und des BDM ewaren aufmarſchiert. Im Vordergrunde ſtanden die neuen Sied⸗ ler, Bauern, Arbeiter und Handwerker ferner die Arbeiter und Arbeitsdienſtmän⸗ ner, die am Deichbau mitgearbeitet haben Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchritt der Miniſterpräſident die Front der Formationen ab. Beſonders begrüßte er die neuen Bauern ſeines Koogs ſowie die Ar⸗ beitsdienſtmänner und Arbeiter. Auf der Tribüne hieß Gauleiter Lhoſe den Miniſterpräſidenten und den Reichs⸗ bauernführer herzlich willkommen und übergab ihm mit einer Anſprache den Koog. Anſprache Darres Sodann nahm der Reichsbauernführer, Reichsernährungsminiſter Darre. das Wort. Er führte u. a. aus: Wieder iſt es dank der vertrauensvollen Zuſammenarbeit von Par⸗ tei und Staat und beſonders durch die ange⸗ ſtrengte Arbeit deutſcher Arbeiter unter Ver⸗ wertung der Erfahrung deutſcher Unter⸗ nehmer gelungen, ein Werk zu vollenden, das Zeugnis ablegt von deutſchem Arbeits⸗ und Lebenswillen. Auf dem Wege, der die Schaffung neuen Bauerntums auf neuem Land an der ſchles⸗ wig⸗-holſteiniſchen Küſte zum Ziele hat, iſt eine weitere Etappe erreicht. Heute dürfen wir mit berechtigtem Stolz feſtſtellen, daß durch dieſen Deichbau über alle Schwierig; keiten hinweg ein dauerndes Denkmal für das Wollen und Können nationalſozialiſti⸗ ſcher Gemeinſchaftsarbeit geſetzt iſt, und die⸗ ſes Denkmal Non kammonden Moſchlochfern Weltbild(M). Links: Innenminiſter Fey, der aus der Regierung ausgeſchieden iſt. Mitte: Bundes⸗ kanzler Dr. Schuſchnigg, der im neuen Kabinett außerdem das Bundesminiſterium für Landesverteidigung und Unterricht übernimmt. Rechts: Vizekanzler Fürſt Starhemberg, unter dem die Wehrverbände zu einem neuen Verband„Freiwillige Miliz— Oeſter⸗ reichiſcher Heimatſchutz“ zuſammengefaßt wurden. ein Mlahnzeichen dafur ſein wird, wie ein armes, aber wieder freigewordenes Volk auf engem Raum in ſeiner Not für ſeine Seele kämpfte. Ich bin überzeugt, daß auch die weite⸗ ren Arbeiten an der Küſte und in den Marſchen planmäßig gefördert und durchge⸗ führt werden können. Dabei denke ich vor allem an die bereits in der Ausführung be⸗ griffenen Eindeichungen, durch die wiederum 800 ha Marſchländereien inten- ſiver landwirtſchaftlicher Kultur und Beſied⸗ lung zugeführt werden. Weitere Eindeichun⸗ gen ſind geplant. Ferner denke ich an die eigentlichen Landgewinnungsarbeiten, die die Aufſchlickung großer Wattflächen be— zwecken. Nicht zuletzt gilt unſer Augenmerk der Verbeſſerung der Entwäſſerun ges⸗ verhältniſſe und dem Straßenbau in den ausgedehnten alten eingedeichten Marſchgebieten. Als bedeutſamen Auftakt zur Durchführung dieſer Maßnahmen werte ich die Abdämmung der Eider, deren Fertig⸗ ſtellung im Jahre 1936 zu erwarten iſt. Allein hierdurch werden 35 000 ha wertvollſter Ländereien, die bisher den Gefahren der Sturmfluten ausgeſetzt waren, geſchützt und der Beſied⸗ lung erſchloſſen. Anſchließend vollzog der Reichsbauern— führer die Amtseinſetzung des Orts bau— ernführers im Hermann⸗Göring⸗Koog. Dann nahm Miniſterpräſident Genera Göring. jubelnd begrüßt, das Wort zu einer Weiherede. Nach der mit ſtürmiſchem Beifall aufge⸗ nommenen Rede und dem Geſang des Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes verließen der Miniſterpräſi⸗ dent und der Reichsbauernführer die Tri⸗ büne, um ſich durch ein Spalier jubelnder Volksgenoſſen zum Hofe des Neubauern Behrens zu begeben. Der Miniſterpräſi⸗ dent und der Reichsbauernführer ſprachen dem Ehepaar Behrens ihre Glückwünſche zur Geburt eines prächtigen Sohnes aus, der als erſtes Kind im neuen Hermann⸗Göring⸗ Koog geboren iſt. Zur größten freude der glücklichen Eltern erklärte Miniſterpräſident Göring, daß er die Patenſchaft über den Kleinen übernehme und überreichte gleich⸗ zeitig ein Patengeſchenk. Unter den Heilrufen der vielen Tauſenden verließen der Miniſterpräſident und der Reichsbauernführer den neuen Koog. I. Uiernheimer Tonfilmschau Achtung! Heute Montag letzter Tag das großartigſte Ufa⸗Spitzenfilmwerk Der Zigeuner-Baron mit Adolf Wohlbrück, Hansi Rnoteck, Fritz Rampers und Gina Falkenberg im Central-Film⸗Palaſt! Wer uns getraut, ich ſag es Euch. Der Dompfaff der hat uns getraut— Und mild ſang die Nachtigall ihr Liedchen in die Nacht! Die Liebe, die Liebe iſt eine Himmelsmacht. So wie die Melodie dieſes Liedes ewig alt und ewig neu iſt, ſo iſt auch die herrliche Ufa⸗Tonfilm⸗Operette ewig jung und ewig alt. Nach unbeſchreiblichen Triumphzügen durch die Opern und Operettenhäuſern der Weltbühnen geht jetzt als Spitzentonfilm der Ufa„Der Zigeunerbaron“ in noch viel höherem Triumphzug durch die ganze Welt. Der Himmel der voller Geigen hängt, hat der Menſchheit Johann Strauß geſchenkt; Und er, der Muſen göttlicher Sohn, beſcheerte der Welt den Zigeunerbaron. Der große Melo⸗ dienſchatz präſentiert ſich in neuem ſtrahlenden Glanz, die Szenerie des Films iſt dank roman⸗ tiſcher Außenaufnahmen von berauſchender Farbigkeit und das Kleeblatt Adolf Wohlbrück, Hanſi Knotek, Fritz Kampers und Gina Fal⸗ ckenberg von beſchwinglicher Liebes-, Sanges⸗, Trink- und Tanzfreudigkeit. Ein Ohren- und Augenrauſch für alle Beſucher des ſchönen und guten Films. Ein einziges Jubeln und Schluchzen: wiegender Walzer und wirbelnder Cſardas, fröhliches Lied und ſelige Melodie erfüllen die reizvollen Schauplätze eines ro⸗ mantiſchen Geſchehens um die goldenen Güter des Irdiſchen und des Herzens, zum lauten Entzücken von jung und alt. Niemand verſäume die heutige und letzte Vorſtellung Deutſche Tagesſchan Reichsbürger und Gemeindebürger. In einer Veröffentlichung des Deutſchen Gemeindetages werden die. des neuen Reichsbürgergeſetzes auf das Ge— meindebürgerrecht der Deutſchen Gemeinde⸗ ordnung erörtert. Die Deutſche Gemeinde⸗ ordnung habe für die Gemeinden bereits eine Scheidung zwiſchen Einwohnern und Bürgern gebracht. Dieſer Scheidung ent⸗ ſpreche die jetzt vom Wii durchgeführte Trennung zwiſchen deutſchen Staatsangehörigen und Reichsbürgern. Das Gemeindebürgerrecht habe nach den Beſtim⸗ mungen der Gemeindeordnung das Reichs- bürgerrecht zur Vorausſetzung. In der 5 AD ese e S 282 r S. S G präſident ber den e geh. aulenden und der g. — fehau a6 der fol ſagleck, enberg ſt! uch. Der id mild e Nacht! smacht. deb guig herrliche id ewig ph erm der ilm der. h viel e Vel. int, hat lt: Und ette der Melo⸗ ihlenden roman⸗ ſchender ſlbrück, und An Und cbelnder lalodie ies to⸗ Güter lauten und Englands gtützvunkt Malta Die bewegte Geſchichte einer Mittelmeerinſel Der Name der Inſel Malta iſt jetzt in aller Munde und in den Spalten aller Zei⸗ tungen. Inſel gruppe, noch drei Nebeninſeln(Gozzo, Comino und Cominotto) umfaßt. England ſtark befeſtigt und bilden den wich⸗ tigſten Flottenſtützdunkt auf dem Wege zum öſtlichen Mittelmeer. nicht nur den Eingang zum Mittelmeer mit Gibraltar und den Ausgang mit dem Suez kanal zu beſitzen, ſondern auch noch im Her zen dieſes Meeres über den ſtarken Stütz punkt von Malta mit dem Kriegshafen Lan, Valetta zu verfügen. ö Die wegte Karthager, Römer, Griechen und Norman⸗ nen haben Malta beherrſcht. hundert war die Inſel deſſen Malteſerritter ſich durch die berühmte Verteidigung des Das Selbſtverwaltung unter dem unmittelbaren Schutz der engliſchen Krone beſitzt. In den letzten 0 Strömüng der Italiener ſtändig zu, die ſich gegen die engliſche Die katholiſche Geiſtlichkeit, die im ſtändigen Zuſammenhang mit Italien ſteht, übt einen ſtarken Einfluß auf die Obwohl unter den 250 000 Einwohnern nur etwa 13 v. H. Italiener ſind, entſtand ſo et⸗ was wie eine Der Gouverneur der Inſel, Lord Strickland, Sohn eines engliſchen Vaters und einer mal— teſiſchen Mutter, hat ſich lange um den Aus⸗ gleich der engliſche Element der Bewohner macht etwa 12 v. H. aus, während die große Mehrheit der Bewohner ein malteſiſches Idiom ſpricht. Die politiſchen Kämpfe aus Malta ſind von Rom aus doch hat Muſſolini Zurückhaltung geboten, als vor einigen Seitdem hat die engliſche Regierung die bis dahin iltu eingeſchränkt und die politiſierende Geiſtlich⸗ keit unter Aufſicht geſtellt. von über 12 000 Mann bildet nicht nur das militäriſche, ſondern auch das wirtſchaft⸗ liche Rückgrat von Malta. Das Innere der Hauptinſel iſt ein waſſer armes Hochland mit Geröll Eigentlich handelt es ſich um eine die neben der Hauptinſel Dieſe Eilande ſind von berühmten Da die Inſelgruppe von ungeheurer Bedeutung, eine be⸗ Phönizier, Inſelgruppe blickt auf Geſchichte zurück. Im 16. Jahr⸗ Strom des ein Lehen des Johanniter-Ordens, gen. Bollwerkes gegen die Türken 1565 einen geſchichtlichen Namen gemacht haben. zeichen jener Genoſſenſchaft ſteht heute noch in hohen Ehren. ſel 1798 eroberte, gingen die Enaländer mit großer Zähigkeit daran, ſie in ihren eigenen Beſitz zu bringen. Seit 18 0 2 iſt Malta mit ſeinen Nachbarinſeln 1 8 7 1 1 Das Malteſerkreuz als Ab⸗ 0 Als Napoleon die In⸗ britiſche Kronkolonie. Butter, nat bedeutet, daß die Inſel eine eigene* n knapp. Ihr k Jahren nahm die nationaliſtiſche Vormundſchaft richtete. und öden Flachen. 9 ſich auf einem engen Raum zuſammen, ſa daß dieſe Inſeln wahrſcheinlich die prozen⸗ tual ſtärkſte Bewohnerſchaft Europas auf- weiſen. Da ſie hauptſächlich von Landwirt- ſchaft und Gartenbau lebt, iſt die Beſitzzer⸗ ſplitterung ſehr groß. Auf kunſtvoll gebauten Terraſſenanlagen erfolgt der Anbau der Feldfrüchte, ſchon im April reift das Gemüſe im Freien und die Maltakartoffeln N Weg in die europäiſchen Hauptſtädte. Dieſe arabiſchen und italieniſchen Elementen ent— ſtanden iſt, ſind als Händler und Seefahrer tüchtig. Die Uebervölkeruna der Hei⸗ mat zwingt ſie zu ſteigender Auswanderung. Man wird ſie in allen Küſten der 1 vorfinden. Wenn Malta, abgeſehen von ſei— nen innerpolitiſchen Zwiſtigkeiten, große Welt in den letzten Jahren keine wich⸗ überging, ſo ſteht es jetzt plötzl Ihr wißt ſchon, weshalb ich mich an euch wende. Als Frau nehme ich es n mich an euch zu wenden. thema iſt in dieſen Tagen die Hein durchaus bere entlich in ennt hat man ſie uns dargelegt, und Dr. Goeb⸗ bels hat erſt kürzlich in ſchminkt geſagt, wie es iſt. knapp, aber ſie reicht für uns alle! Jawohl, ſie reicht. wenn auch niele non euch das bei⸗ ti 0* 4 Die Bevolterung drängt ſer winen wouen. zu haben ſcheinen: iſt ſcheinbar ein Fieber fürchtet zu verhungern finden ihren hättet. ihr am liebſten verſchlingen. Ja, ſo iſt es. Levante lieren. die man feſtgeſtellt hat, für 5 0 Hamſterei geben. ir heraus, Euer Geſprächs⸗ Butterfrage, denn die oder ſie verkauft weiter. igtes Thema, Und da habe ich mit euch ein Wörtchen zu reden, das heißt mit denen, die in dieſen Ta⸗ gen alle ihre Faſſung und Haltung verloren Ueber manche von euch gekommen. ſeid plötzlich ganz aus dem Häuschen. und benehmt euch wie die Wilden. Ein paarmal habt ihr ſtatt des halben Pfund Butter, das ihr ſonſt holt, nur ein Viertelpfund bekommen. war das. Ihr habt getobt, geſchimpft, ange⸗ Eure ganze Schönheit, eure Frau— lichkeit war dahin. Euren Nächſten wolltet Eine gönnte der anderen nicht das Stück Butter. ö Das iſt keinen bung. Ich habe es geſehen. Ihr habt euren guten Ruf als Frau und Hausfrau zu ver⸗ Und dann laßt euch erzählen, was als von Amts wegen einzelne Fälle unterſucht wurden: In einer „arme, ſchwache Frau“ gehamſtert. Iſt das nicht beſchämend? Was macht die Frau mit der Butter? Sie wird ihr ſchlecht Vielleicht mit Bindeſtrich⸗Franzoſen Eine amerikaniſche Zeitung, der Newyork Herald, hatte ſich kürzlich darüber geärgert, daß die franzöſiſche Preſſe bei bekannten Ame⸗ rikanern mit Vorliebe deren Herkunft betont Ihr und von„amerikaniſchen Engländern, Deut⸗ 1 ſchen, Iren uſw.“ ſpricht. Das Blatt hat Ihr N 0 jetzt den Franzoſen eine Gegenrechnung auf⸗ gemacht, die ſich ſehen laſſen kann. Von den berühmten franzöſiſchen Solda— ten war zunächſt einmal Napoleon kein Fran⸗ Furchtbar. inäch zoſe. Marſchall Ney war Deutſcher(Saar⸗ 3 E N dt 5 0 an* 1 5 e,,, ſo beherrſcht ſie au e kürzeſten Weg Ausfuhr aus. Im übrigen iſt Malta auf Dann ſeid ihr ins nächſte Geſchäft gelaufen, 3 95 e N Mac Mahon, Marſchall wiſchen Italien und ſeinem nordafrikani⸗ die Einfuhr faſt aller gewerblichen Erfeug⸗ das ihr ſonſt nie betratet, und habt dort 1 550 Cloots war Deut⸗ ſchen Beſißz Daß im Zeitalter des Flugzeu⸗ niſſe angewieſen, die paſſive Handelsbilanz Butter gefordert. Hier habt iht die gleiche ſcher(von ihm ſtammt die verhängnisvolle 5 ſiß. 5 5 Wert ſolcher N wird aber durch die Gelder ausgeglichen, ö Szene gemacht wie im erſten Laden. Das Forderung nach Gleichheit, Freiheit, Brüder⸗ ſtützpunkte dic erh öl 1 1 8 liegt die das engliſche Beamtentum und die Be⸗ Schauspiel habt ihr in allen„Läden der 1 18 5 iberalismus des vorigen nahe genug. Gleichwohl iſt es für Großbri⸗ ſatzung ins Land brinat. Stadt aufgeführt. i 18 8. 17555 Ja* hunderts einle tete). 5 1 tannien a Die Malteſer, ein Miſchvolk, das aus ihr euch nur einmal ſelbſt dabei geſehen Noch ſchlimmer ſieht es unter den franzöſi⸗ ſchen Muſikern aus: Lully, Puccini, Roſ⸗ ſini, Cherubini, Spontani, Maſolati u. a., die von den Franzoſen ohne weiteres als Landsleute in Anſpruch genommen werden, waren Italiener. Meyerbeer war ein Berliner Uebertrei⸗ Jude, Offenbach war ein Jude aus der Stadt, deren Namen er entlehnt hat, Chopin war Pole, Gluck Oeſterreicher, Sarah Bernhardt Holländerin. Die berühmten Fontänen de la Concorde ſtammen von dem Deutſchen Hit⸗ tige Rolle ſpielen konnte, ſo daß auch der(Stadt brach eine Frau ohnmächtig zuſam⸗ torf, der außerdem noch viele„typiſch fran⸗ Fremdenverkehrs an ihm vor⸗ men. Man nahm ſich ihrer an, bedauerte ſie zöſiſche“ Bauwerke geſchaffen hat. Von den 0 et ich im Mittel ⸗ und ſchimpfte auf die Butterknappheit. Dan Pionieren der Induſtrie war der Gründer punkte großer Intereſſen und Entſcheidun⸗] kam die Polizei, brachte die Frau weg und der erſten franzöſiſchen Druckleinenfabrik ein ſah in ihre Einholetaſche. Und was ent⸗ Deutſcher(Oberkampf), Breguet war Schwei⸗ deckte man? 16 Pakete Butter hatte die T zer, Andre Citroen war Holländer. Die Ent⸗ Na, was deckerin des Radiums, Madame Curie, war 2 ſagt ihr nun? Und das iſt nicht etwa ein Polin. Man könnte die Reihe beliebig fort⸗ Liebe Hausfrauen! Einze fall. Die Polizei mehrerer Städten ſetzen. Wem es aber einfiele, zu bezweifeln, kann euch noch viele Beiſpiele derartiger daß Napoleon Franzoſe war, würde ſich die tödliche Feindſchaft eines jeden Franzoſen zu⸗ ö 5 0 1* 30 0 ziehen. Der Todesſee auf SIzilien den Städten, iſt einem kleinen Aufſchlag?— Nein. liebe 25 Kilometer von Caltagirone auf Sizilien die Gründe. Oft genug[ Hausfrauen, hier muß eingeſchritten werden.] befindet ſich ein kleiner See, deſſen Gewäſſer a Wenn ihr alle vernünftig ſeid, wenn ihr ſich durch eine ſchöne dunkelgrüne Färbung Halle ganz unge-[ Maß haltet und die gemeine Hamſterei laßt, uszeichnet. Im Gegenſatz zu der prachtvol⸗ Die Butter iſt unumſtößliche Tatſache! dann reicht die Butter für alle! Das iſt eine len Waſſerfläche fällt die kahle Amge⸗ bung, in der es weder Baum noch Strauch noch Blumen gibt, auf. Es iſt dies der„To⸗ Bevölkerung aus. italieniſche Irredenta. inneren Kämpfe bemüht. Das immer ſtark beachtet worden, Jahren die Beziehungen iſchen England und Italien durch die rgänge auf den Inſeln geſpannt wurden. Selbſtverwaltung ſehr weitherzige Eine ſtarke Beſatzung Bevölkerung der Gegend nennt. Kein Lebeweſen und keine Vegetation vermag in der Nähe ſeiner Ufer aufzukom⸗ men. Niemand wagt es, ſich ihm allzu desſee“, wie ihn die B ſehr zu nähern, denn jeder Einheimiſche weiß, daß er ein Kind des Todes ſein würde. Wer ſich trotzdem aus Unkenntnis oder Wagemut an das Ufer des Sees verirrt, muß dieſe Kühnheit mit dem Tode büßen. Heute ſind in großem Umkreiſe Anſchlagstafeln ange⸗ bracht, auf denen auf die Gefahr aufmerk⸗ ſam gemacht und vor einer Annäherung ge⸗ warnt wird. Woher rührt nun dieſe eigentümliche Er⸗ ſcheinung? Gelehrte haben das Waſſer des Sees unterſucht und dabei feſtgeſtellt, daß es nicht gifthaltig iſt. Indeſſen will man auf den Voden des Gewäſſers zwei Kohlen⸗ ſäurequellen gefunden haben. Das Kohle⸗ ſäuregas dringt nun angeblich an die Ober⸗ fläche des Waſſers und legt ſich auf den Waſ⸗ ſerſpiegel und die Uferwege in einer unſicht⸗ baren Schicht von etwa Manneshöhe. Jeder, der in dieſen Bereich kommt, ſinkt, wie be⸗ hauptet wird, ſofort betäubt zuſammen, wo⸗ rauf der Tod gewöhnlich bald eintritt. Anſchei⸗ Zeiten zum Tode Sees geführt und nend wurden in frül Verurteilte an das Ufer des Waſſer zu trinken. Kaum hl ausgeführt, als ſie gezwungen von dem hatten ſie den tot hinſanken. 2 vom REINER FELIDEN. Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag. Halle(Saale). 131 „Ja, kommen Sie, Mac Lean“, ſagte auch er leiſe, daß niemand etwas hören konnte.„Es iſt wie ein Wink des Schickſals, daß Sie gerade hier im Hauſe ſind.“ g „Nächſtens werde ich mich noch als Winker auftun“, meinte Mac Lean lachend.„Das mit dem Wink des Schickſals und meiner Perſon, das hat mir vor ein paar Tagen auch einer geſagt. Na, alſo los, Freeman!“ Die beiden Männer gingen ſchweigend weiter. Free— man ſteuerte auf das Direktionsbüro los. „Aha!“, Mac Lean deutete auf einen Gang, von dem aus ein paar Herren in ſchwarzen Anzügen ſehr eilig ihnen entgegenkamen,„die haben das gleiche an ihrer Kaſſe konſtatiert wie Sie!“ Jetzt ſah der Geſchäftsführer Freeman geradezu ent— ſetzt aus. „Hat Ihnen einer ſchon etwas geſagt, Mac Lean?“ Mac Lean ſchob Freeman zur Tür des Direktions— büros hinein. „Geſagt gerade nicht. Aber wenn Sie in der linken Hand ein paar Banknoten halten, mein Lieber, und die andern Leute, die da kommen, auch ihre Hand ſo eigen— tümlich zur Fauſt geballt— nun, dann kann ich mir die Sache ſchon denken. Falſchgeld, Freeman! Hab' ich recht?“ Freeman ſank in dem leeren Direktionsbüro auf einen Seſſel. „Sie haben recht, Mac Lean. Falſchgeld in geradezu unerhörten Mengen. Stellen Sie ſich vor: Ich werde von der Hauptkaſſe unten angerufen, und da erzählt man mir die Beſcherung. Hier ſehen Sie die Pfundnoten! Und ſo täuſchend nachgemacht, daß ſogar unſere tüchtigſten Kaſſiererinnen ſie nicht erkannt haben. Aber da kommen ja die andern.“ Wirklich wurde die Tür geöffnet, und die drei Herren im ſchwarzen Anzug ſtürzten atemlos herein. „Wiſſen Sie ſchon, Freeman?“ ſagten ſie alle drei wie aus einem Munde.„Aha, Sie haben ſchon Mac Lean zu Hilfe gerufen.“ Mac Lean lachte: „Ja, ſehen Sie, meine Herren, Miſter Freeman hat eben Ahnungen. Er wußte, was hier paſſieren wird. Und er hat mir ſug zeriert, ausgerechnet jetzt einen Anzug bei Ihnen zu kaufen, wo Sie mich brauchen. Eigentlich müßten Sie mir daraufhin auf den Anzug Prozente geben.“ „Machen Sie keine Scherze, Mac Lean“, verſetzte Free— man mißmutig.„Die Sache iſt ernſt genug.“ „Alſo bitte, nehmen wir ſie ernſt. Wollen Sie erzählen?“ Mac Lean ſetzte ſich gemütlich hin, ſchlug ein Bein über das andere, holte ſich eine Zigarette heraus und ließ ſich berichten. Nach den übereinſtimmenden Erzählungen der Ab— teilungsleiter und des Geſchäftsführers Miſter Freeman hatten ſich die Dinge ſo zugetragen: In dem heutigen ſtarken Geſchäftsgang wurden an allen Kaſſen größere Summen bezahlt. Ein paar Kaſſiererinnen fiel es auf, daß gerade heute beſonders viel Fünfpfundnoten ein⸗ geliefert wurden. An Kaſſe fünf, wo die Zahlung für echte Teppiche geleiſtet wurde, war es der einen Kaſſiererin plötzlich nicht möglich, dieſe Noten zu wechſeln. Sie ſchickte aus dieſem Grunde ein Bündel Noten herunter an die Hauptkaſſe. Dort befand ſich, wie er ausſagte, gerade Miſter Freeman. Der Hauptkaſſierer nahm das Bündel Banknoten, um es zu ſortieren. Dabei kam ihm mir eine Note zwiſchen die Finger, die ein wenig dünner als die anderen ſchien. „Es war kaum ſpürbar“, erklärte Miſter Freeman, „und es hätte wohl auch kein anderer herausbekommen. Aber der Hauptkaſſierer war lange Jahre in der Filiale einer Londoner Großbank tätig und hat alſo für Bank⸗ noten ein Fingerſpitzengefühl. Der Kaſſierer ſtutzte. Ich ſah, wie er ſeine Arbeit unterbrach. Da ſtimmt mir etwas nicht, Miſter Freeman“, ſagte er. Er holte ſeine Lupe, breitete das Bündel Noten auseinander. Und da ſtellte ſich die Beſcherung heraus.“ „Das iſt ja ſehr intereſſant“, ſagte Mac Lean.„Wieviel ſolcher Noten können es denn ungefähr ſein?“ „Soweit ich bis jetzt einen Ueberblick habe, handelt es ſich um eine Summe von fünftauſend Mark.“ „Aber an unſerer Kaſſe ſind ja allein für zweitauſend Mark falſche Noten ausgegeben worden“, warfen die Ab- teilungsleiter ein. 5 Mac Lean notierte. „Alſo hätten wir bereits ſiebentauſend. Na, wenn wir noch ein wenig warten, dann... Na alſo“, ſagte er, als die Tür wieder aufgeriſſen wurde,„ſagt' ich's nicht: mit einiger Ruhe und Geduld kriegen wir noch ſo ein paar Tauſender zuſammen.“ „Was iſt zu tun?“ fragte Surboum. „Haben Sie ſchon Ihren Warenhausdetektiv ver— ſtändigt?“ „Nein, das konnten wir noch nicht, weil die Meldungen eben erſt eingelaufen ſind. Außerdem war es uns noch nicht klar, wie wir die Sache anfaſſen könnten. Wir haben ſämtliche Kaſſiererinnen an den Kaſſen ſchon gefragt. Keine beſinnt ſich, daß eine größere Anzahl Banknoten von ein und demſelben Kunden in Zahlung gegeben worden iſt. Wenn die Falſchmünzer in einer ganzen Kolonne aufgetreten ſind, wird es außerordentlich ſchwer— halten, die Schuldigen zu finden. Soll ich vielleicht die Detektive rufen, Miſter Mac Lean?“ (Fortſetzung folgt.) — E222— e ee * 22 r * 2 f . —— „ —— 5— 2 5 e.. VVV Höhe. N * 27 Nachdruck verboten. Brown war ſtarr. gefunden an Arbeit. Kaffeeſack dort zuwege gebracht haben, der ſich dort drüben am anderen Ende des Saales inmitten einer Gruppe blähte und drehte?! Und er, der Vater, der ſein Herzblut dafür gegeben hätte, wenn er den einzigen Sohn gewinnen könnte— ihm war nichts gelungen von alledem? Und eine innere Stimme raunte beruhigend: Solche Umkrempelung bringt nur das Leben zuwege, das Leben und— die Liebe. „Ich denke, du gehſt“, ſprach der alte Brown nach einigem Nachſinnen.„Nur die Sache mit Manſilia will ich mir denn doch überlegen. Habe nicht die mindeſte Luſt, dich wieder herzugeben, nachdem ich dich endlich gefunden. Nimmſt du mir das übel— wie?“ Jonny umfaßte die Geſtalt ſeines alten Herrn mit einem gerührten, liebevollen Blick:„Nein, Dad, nein, ich nehme es dir nicht übel— ſchon darum nicht, weil ich ebenſo fühle. Aber es läßt ſich vielleicht beides vereinen, weißt du: Don Manſilia ſprach davon, mich hier in Neu— hork zu laſſen in ſeiner Zweigniederlaſſung. Feine Poſi⸗ tion, faſt ſelbſtändig, dazu nahe bei dir— wie mein?“ „Selbſtändige Poſition?“ wiederholte der Alte mit großen Augen.„Du willſt mir doch nicht weismachen wollen, daß du bereits ein ſo ſmarter Geſchäftsmann ge— worden biſt in der kurzen Zeit?“ „Warum nicht? Bin ich nicht der Sohn von Simeon Brown in Boſton? Soll ich von dir gar nichts mit⸗ bekommen haben an Tüchtigkeit? Ich glaube, du hältſt mich immer noch für einen Narren aus dem Klub Geld iſt nichts!! Ich ſage dir aber, ich habe verdammt kennen- gelernt, wie das in Wahrheit tut, wenn Geld nichts iſt, weil es einfach nicht da iſt. Will mir's merken, lebenslang, das darfſt du mir glauben...“ So viel Demut von ſeinem Sohn zu erfahren, warf den Alten faſt um. Am liebſten hätte er ſich in einen Winkel geſetzt, hätte ſein großes, ſeidenes Taſchentuch ge— nommen und hätte geheult wie ein Schuljunge. Er faßte hart nach Jonnys Hand mit feſtem Druck: „Du machſt es möglich, ſo oder ſo, morgen zum erſten Frühſtück zu mir zu kommen, dann wollen wir alles übrige beſprechen. Und nun Good bye, mein Junge! Geh zu deinem Chef, flunkere ihm etwas vor, damit du abſchieben kannſt!“ Das letzte kam ſchon wieder lachend. 3 5 8 Jonny brauchte nicht viel zu flunkern. Manſilia ver⸗ ſtand es ohne weiteres, daß der junge Mann lieber Freunde aufſuchte in der Heimat, als ſich unter„Fremden“ herumzudrücken. Erkannte er auch von allem Anfang an, daß ſein Sekretär das Feine gewöhnt war, daß ihn kein Luxus verblüffte, daß er aus großen Verhältniſſen ſtammen mochte, was oft unbewußt zum Ausdruck kam, in Sprache und Bewegung, dem Vielerlei, das das tägliche Leben offenbarte, ſo war er dennoch weit entfernt, die Wahrheit zu ahnen. Er vermutete höchſtens, daß dieſer nette, junge Mann der Sproß einer verarmten Familie ſein mochte. Aber er war zu feinfühlig, um zu fragen. Ohne daß Jonny etwas dazu beigetragen, faßte der hoch— mütige Kreole eine ſtarke Zuneigung zu ihm, und es hätte ihn nicht viel Ueberwindung geloſtet, ſeine Zuſtimmung zu geben, wenn ſich ſeine Nichte, die auch ſein Mündel war, tatſächlich verſteift hätte, den Fremden heiraten zu wollen. Allerdings fiel es ihm trotzdem nicht ein, auch nur im Traum daran zu denken, daß eben dieſer junge Mann dieſe Ehre vielleicht nicht zu würdigen gewußt hätte. Als Jonny jetzt bat, ſich zurückziehen zu dürfen, reichte er ihm gütig die Hand:„Gehen Sie nur zu Ihren Freunden, Senhor Pellow, auch können Sie morgen aus— ſchlafen— ich erwarte Sie erſt nach dem zweiten Früſtück.“ Jonny ſandte ſeinem Vater von weitem einen lächeln— den Gruß zu und ging. In der Garderobe ließ er ſich ſeinen Mantel reichen, den er nur loſe um die Schultern hing. So fegte er leichtfüßig die flachen, teppichbeſpannten Marmorſtufen hinab. Ein wahrhafter Feenpalaſt tat ſich vor ihm auf. Große Beleuchtung war bereits ungeſchaltet, denn ſchon glitten die erſten Autos mit Abendgäſten die Rampe herauf. Herren im Abenddreß, Damen aller Altersſtufen in ganz großer Aufmachung und entſprechender Kriegsbemalung. Die breite Treppe gabelte ſich ungefähr auf halber Rechter Hand kam eine große, lachende und ſchwatzende Geſellſchaft herauf, und ſo wandte ſich Jonny eiligſt nach links, überſah dadurch die ſcharfe Biegung, die weit ausladend nach unten wies und wäre um ein Haar mit einer heraufkommenden Dame zuſammengeſtoßen. Einer blendend ſchönen Dame in einem langfließenden Kleid, mit flimmernden, mondblauen Perlen, die ihren blaufuchsverbrämten Abendmantel ſo loſe und läſſig nach⸗ ſchleifte, daß Jonnys Füße ſich in dieſe Koſtbarkeit ver⸗ wickelten und nur ein Hechtſprung ihn vor einem unfrei⸗ willigen Kniefall bewahrte. Auf dem edelſchönen, dunklen Haupt trug dieſ Märchenkönigin ein Diadem aus Saphiren und Brillanten. All dies ging Jonny nur traumhaft durch den Sinn. Blick begegnete dem ihren mit jenem ſtarren Trotz, den 1111 HU 1 tee 11 Irheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) ein leiſer, unwillkürlicher Ausruf machte ihn zuſammen⸗ 2 Jonny bat. Jonny hatte Freude zucken: Vor ihm ſtand Tory. Tory Beresford, unverkenn— Und all dies ſollte einfach dieſer bar mit der Abſicht, als Gaſt hier einzuziehen. Die Ueberraſchung war ſo groß, daß Jonny die Herr— ſchaft über ſich verlor. Auch Tory war zuſammengezuckt, aber ſie war es, die ſich zuerſt faßte. Nach der Sitte ihrer Heimat bot ſie dem Herrn die Hand mit der landläufigen Begrüßung, die zu nichts verpflichtete:„Ach, Miſter Brown! Wie geht es Ihnen?“ Man denkt ſich weiter nichts bei dieſer Frage, die nur eine Redensart bedeutet. Aber die Umſtände in Betracht gezogen, mußte ſie einem Unbeteiligten einigermaßen komiſch erſcheinen. Es war aber niemand da, der dieſe heikle Lage nach Gebühr zu würdigen gewußt hätte, als eben die beiden Beteiligten; und denen war keineswegs lachhaft zumute, wie man ſich denken kann. Sekundenlanges Schweigen, dann aber verbeugte ſich Jonny gemeſſen, murmelte etwas und wollte ſeinen Weg fortſetzen. Tory erblaßte ein wenig, blieb aber anſcheinend ge— laſſen.„Wollen Sie fort, da eben die Gäſte erſt ein⸗ treffen?“ erkundigte ſie ſich mit gerunzelter Stirn und einem ſo bannenden Blick, daß Jonny es nicht wagte, noch weiter den Erzürnten zu ſpielen. Als wohlerzogener Herr mußte er jetzt ſtandhalten, ſoviel war ihm klar. „Ich bin nicht Gaſt hier, Mylady, ſondern wollte ſoeben in mein Hotel zurückkehren“, erwiderte er ſteif, und ſein auch Kinder haben, wenn ſie ihrem ſtrengen Lehrer Rechen— ſchaft ablegen ſollen für irgendein Verſchulden. Und daß er ſich keines ſolchen bewußt war, das war es, was Jonny am meiſten ärgerte. Tory biß ſich auf die Lippen. Wie er ſich verändert hat! Liebte er ſie nicht mehr? Männern iſt alles zuzu⸗ trauen. Aber Tory Beresford ließ ſich denn doch nicht einfach beiſeiteſchieben. Begleiten Sie mich, bitte!“ ſagte ſie knapp und ſetzte langſam ihren Weg fort. Es blieb Jonny nichts übrig, als Folge zu leiſten. Er umging die langfließende, flimmernde Schleppe, die ſich über einige Stufen breitete, nahm die linke Seite der Dame ein und ſchritt neben ihr her— wortlos. Tory ſchien gut bekannt zu ſein in dem Hauſe. Auf g Freundin Lizzy mitgeteilt, daß ich mich in ihren Schmoll⸗ gäſte und haben mit dem Auftrieb oben nichts zu ſchaffen. den zweiten Treppenabſatz mündete ein langgeſtreckter Korridor, in den ſie einbog, trotzdem der Strom der Gäſte nach oben drängte. „In den gelben Salon“, erklärte ſie dem Lakai, der mit abſichtsloſen Bewegung, die alle Lichter ihres Feen⸗ gewandes ſprühen machte:„Wie finden Sie mich, Jonny? Wie ſehe ich aus?“ Die Antwort kam ebenſo prompt wie unhöflich: ein Pfau!“ Und das war ungelogen. blaue Gewand, die breit ausladende, runde Schleppe, die weit auf den Teppich floß, der ſchmale, diademgekrönte Kopf— all dies forderte bei einiger Bosheit des Be- ſchauers dieſe Aehnlichkeit förmlich heraus. Jetzt zuckte ſie ein wenig zuſammen, ohne aber die Haltung zu verlieren. Aus halb geſchloſſenen Lidern beob— achtete ſie ihr Opfer:„Sie ſind boshaft wie ein unnützer Junge, Jonny. Ich werde Sie bei Ihrem Vater ver— klatſchen.“ Die Abſicht, ihn zu ärgern, war ſo offenſichtlich, daß er nicht darauf hereinfiel.„Das haben Sie ja ohnehin bereits beſorgt, Mylady.“ Stockſteif ſtand er da und blickte ihr ohne Wimperzucken ins Geſicht. Tory ſonnte ſich in ihrem Bild, das ein Spiegel an der Längswand des kleinen Salons zurückwarf.„Der Dreß einer Stewardeß gefiel Ihnen beſſer als dieſe Pariſer Toilette, die, nebenbei, ein nettes Stück Geld ge⸗ koſtet hat...“, meinte ſie ſcheinbar gleichgültig, ſo als ob dieſes Geplänkel ſie ganz und gar ausfüllte. Er trat einen Schritt vor, und ſeine Augen ſprühten vor ehrlichem Zorn.„Laſſen Sie dieſes Gewand ehrlicher Arbeit aus dem Spiel, Mylady!“ knirſchte er zwiſchen zu⸗ ſammengebiſſenen Zähnen hervor.„Ich hielt es für die Hülle eines einfachen, reinen Mädchens, das ich ſehr lieb hatte. Und dieſes Bild paßt nicht hierher...“ Jetzt erhob ſie ſich mit einem Ruck und trat ſo nahe an ihn heran, daß er unwillkürlich zurückwich.„Hüten Sie ſich, mich weiter zu beleidigen! Auch meine Geduld hat ein Ende. Sie werden verantworten, was Sie ſprechen...“ „Vor Lord Cornvall?“ kam es langſam und hohnvoll. „Denken Sie, Mylady, ich fürchte mich, für meine Worte einzuſtehen?“ Jetzt war ſie es, die zurückwich, und ihre Augen öffneten ſich weit in unverhohlenem Erſtaunen.„Lord Cornvall? Was hat der mit mir zu tun?“ Seine Mundwinkel ſenkten ſich ſpöttiſch, wiewohl er totenbleich geworden war:„Mein Vater erzählte mir ſoeben, daß Lord Cornvall Ihr Verlobter ſei. Meinen Glückwunſch!“ Ein tiefer Atemzug, dann ſprach Tory, indem ein leiſes Lächeln auf ihrem Geſicht aufdämmerte:„Ihr Vater ſagte, Lord Cornvall ſei mein Verlobter— Sie ſprachen alſo bereits mit Ihrem Vater? Er weiß, daß Sie hier ſind? Seit wann“ „Seit heute. Er iſt oben bei der Sitzung...“ „Wie kamen Sie hierher?“ „Ich kam mit meinem Chef, Don Eſtaban di Manſilia, als deſſen Sekretär.“ Schlag auf Schlag kamen Frage und Antwort. Jetzt atmete Tory tief. „Der liebe Onkel Simeon!“ ſagte ſie weich.„Wie muß er ſich gefreut haben— wie ſehr hatte er um ſeinen Sohn gelitten!“ Das wirkte. Der junge Kampfhahn ſenkte das Haupt — und ſenkte den Blick. „Ich kann Ihren Glückwunſch nicht annehmen, Jonny.“ Torys Stimme klang plötzlich ganz gemütlich, und in ihren Wie 7 2 vielen anderen ſeiner Art in goldſtrotzender Livree Poſten ſtand. Dieſer neigte ſich tief und nahm den Vortritt. Eine Tür öffnete ſich, und der Diener ſchaltete Licht ein. Alſo waren es die Privatzimmer, die für Gäſte nicht geöffnet wurden. 5 Während Jonny nahe der Tür ſtehenblieb, ſchritt Tory zu einem kleinen Tiſch, neſtelte dort aus ihrem juwelen— beſetzten Täſchchen eine Karte und einen winzigen, gol⸗ denen Bleiſtift und kritzelte etwas darauf, dann reichte ſie das Kärtchen dem Diener:„Bringen Sie das zu Mylady!“ Mit einer tiefen Verbeugung zog ſich der Mann zurück und ſchloß hinter ſich den Türflügel. Tory war mit Jonny allein. Sie trat vor einen deckenhohen Spiegel, ließ ihren koſt⸗ baren Umhang achtlos zu Boden gleiten und ſtrich ſich langſam über die Stirn. Sie konnte ſehr wohl im Spiegel beobachten, wie Jonny Brown vortrat und das Pelzſtück aufhob. Nun ſtand er hinter ihr, und die beiden betrachteten ſich im Spiegelglas. Tory lachte ein wenig gewaltſam.„Ich habe meiner winkel zurückgezogen habe. Wir ſind alſo ihre Privat- Nehmen Sie Platz, Miſter Brown!“ Und ſie ſchritt zu einem der Lehnſtühle, die einen überprächtigen Kamin im Halbkreis umgaben, und ſchmiegte ſich graziös und ſehr bequem hinein. Das flimmernde Feengewand zeichnete knapp die herr⸗ lichen Linien ihres Körpers. Tory Beresford war eine königliche Erſcheinung. Viel⸗ leicht etwas zuviel davon, fand Jonny. Und weil er ſeiner Sinne ſo völlig mächtig blieb, daß er ſogar Kritik zu üben ſich vermaß, wo jeder andere Mann anbetend das Knie gebeugt hätte, bewies er, wie tief verwundet ſeine Liebe war, wie ſehr er dieſe als weggeworfen empfand. Und bewies, wie jung Jonny Brown immer noch war, wie rein dieſe ſeine erſte Liebe geblieben, rein von Wünſchen und Begierden. Tory aber war trotz ihrer Jugend, wie es Frauenart ſchon iſt, gereifter und außerdem Weltdame, der die Männer ſtets nur huldigend nahten. Ein wenig unſicher gemacht durch dieſe ſich gleichbleibende Abwehr Jonnys, nahm ſie Zuflucht zu der Evastochter, die in jedem Weibe ſchlummert. Sie überſah ſeine zurückweiſende Haltung und tat ſo, als habe man ſich erſt geſtern in beſtem Ein⸗ vernehmen getrennt. Das iſt ein nicht unbeliebter Trick im urewigen Kampf zwiſchen Mann und Weib. Die meiſten Männer fallen auch darauf herein. Und Tory lehnte ſich zurück, mit einer durchaus nicht ö Mundwinkeln ſaß ein zurückgedrängtes Lachen.„Onkel Simeon hat ein wenig geflunkert, wiſſen Sie?“ „Weshalb ſollte mein Vater geflunkert haben— wie käme er auf den Namen überhaupt?“ erkundigte ſich Jonny mit gerunzelter Stirn, wiewohl er es nicht hindern lonnte, daß ein tiefer, befreiter Atemzug ſeine Bruſt hob. Ganz nahe trat Tory jetzt vor ihn hin und legte mit einer lieblichen Gebärde beide Hände auf ſeine Schultern: „Ich ſagte Onkel Simeon, daß ſich Lord Cornvall um mich bewirbt. Und ich ſagte ihm, daß es das beſte für mich wäre, ja zu ſagen, wenn mich— wenn mich Jonny) wirklich nicht mehr liebt... Das ſagte ich.“ Was jetzt folgte, läßt ſich in Worten nicht ausdrücken. Es war jauchzendes, ſchluchzendes Geſtammel aus dem Wörterbuch der Liebe, das jedermann verſteht, auch ohne Erklärung. Es dauerte eine gute Weile, bis man ſich wieder auf ſeine ehrliche Mutterſprache beſann, um ſich auszudrücken, wie es vernünftige Menſchen tun Dann ſaßen die beiden Glücklichen eng beiſammen und erzählten ſich Geſchichten, als wären ſie jahrelang getrennt geweſen. Und Tory beichtete ihr ganzes Sündenregiſter, das ſie auch ſchon Simeon Brown vorgelegt. Dann wurde die Tür aufgemacht, und eine hoch⸗ gewachſene, feſtlich geſchmückte Dame trat ein, geführt von Miſter Brown aus Boſton. Und ſie ſprach zu Tory: „Liebling, es iſt auf die Minute eine halbe Stunde, wie du mir auf deiner Karte ſchriebſt. Ich habe Miſter Brown ſuchen laſſen und ihn mitgebracht, und hier ſind wi Es war die Frau vom Hauſe, Miſſis Lizzy Truſtman, die ſo ſprach und dabei Jonny, der ſich erhoben und tief verbeugt hatte, neugierig muſterte. Auch Tory erhob ſich ungeziert: „Nett von euch! Wir haben uns ſoeben verlobt: Tory Beresford und Miſter Jonny Brown! Wir bitten um Glückwünſche!“ „Iſt denn nun alles aufgeklärt?“ forſchte der alte Herr, ſtrahlend vor Seligkeit.„Glaubt der Schlingel dir nun endlich?“ Er umarmte das Mädchen und küßte es auf die Stirn, während die Dame des Hauſes Jonnys Handkuß gnädig entgegennahm. „Er glaubt mir, Papa!“ erklärte Tory.„Ein ver⸗ liebter Mann glaubt alles, was ihm eine Frau ſagt. Manchmal ſogar die Wahr⸗ heit! En de! Das flimmernde Wei Hal Mo te,“ ter en ord nit len ſes 1 lſo ˖ 7 Durwhfuyrungsveroronung zur Getnellibe⸗ ordnung 4 vorläufig beſtimmt, daß jeder deutſche Staatsangehörige auch Gemeinde⸗ bürger ſei, ſofern er die beſonderen Vor⸗ ausſetzungen der Gemeindeordnung hinſicht⸗ 5 des Lebensalters, der Wohndauer uſw. erfülle. Mit der Durchführung des Reichs⸗ bürgergeſetzes werde dieſe Zwiſchenlöſung überholt. Betriebsverlegungen im Handwerk. Rach dem geltenden Recht ſind in die Handwerksrolle alle natürlichen und juriſtiſchen Perſonen einzutragen, die im Kammerbezirk ſelbſtändig ein Handwerk ausüben. In einem Erlaß des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters wird feſtgeſtellt, daß danach Gewerbebetriebe, die in mehreren Kammer⸗ bezirken ausgeübt werden, in jedem dieſer Bezirke in die Handwerksrolle eingetragen werden müßten. Ebenſo müſſe, wenn ein Gewerbebetrieb in den Bezirk einer anderen Kammer verlegt werde, dort eine Neuein- tragung erfolgen. Der Erlaß ſieht für dieſe Fälle Verfahrenserleichterungen vor. Kitſchige Rekrutenabzeichen verboten. Daß die Wiedereinführung der Wehr⸗ pflicht bereits in geſchmackloſer Weiſe ge⸗ ſchäftlich ausgenutzt wird, ergibt ſich aus den jüngſten Entſcheidungen des Reichs⸗ miniſters für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda aufgrund des Geſetzes zum Schutze der nationalen Symbole. Es iſt danach näm⸗ lich u. a. erforderlich geweſen, kitſchige„Re⸗ krutenabzeichen“ zu verbieten, die mit dem Hakenkreuz und den Reichsfarben verſehen, in den Verkehr gebracht werden ſollten. Weiter befinden ſich auf der Verbotsliſte u. a. Perlenunterſetzer mit eingearbeitetem Hakenkreuz und Bilderbogen, die Adolf Hitler mit Stab, Fahne und Standar⸗ te, eine SA⸗Mannſchaft grüßend, in ſchlech⸗ ter Ausführung darſtellten. Politiſche⸗ Allerle! Berlin. Im Reichsjuſtizminiſterium kamen die Leiter der 34 Juſtizpreſſeſtellen des Rei⸗ ches zu einer Arbeitstagung zuſammen. Condon. An Stelle von Feldmarſchall Montgomerg⸗Maſſingberd iſt General Sir Cyrill J. Deverell mit Wirkung vom April nächſten Jahres zum Chef des briti⸗ ſchen Reichsgeneralſtabes ernannt worden. London. In Port Said iſt eine japaniſche Abordnung eingetroffen, die mit der ägyp⸗ tiſchen Regierung über den Abſchluß eines neuen Handelsvertrages auf der Grundlage der Meiſtbegünſtigung verhandeln will. Rio de Janeiro. Unter den in Braſilien anſäſſigen Italienern iſt eine Boykottbewe⸗ gung gegen England im Gange; ein Ita⸗ ener, der Boykottaufrufe an die Häuſer lebte. wurde verhaftet. 5 — Die Deulſche Weinſtraze Die Verkündung durch Gauleiter Bürckel. Bad Dürkheim, 21. Oktober. Der Gedanke des Gauleiters, die Straße von Bergzabern nach Grünſtadt zur Deutſchen Wein⸗ ſtraßſe zu erklären, wurde in einem feier⸗ lichen Akt in der Brunenhalle in Bad Dürk⸗ heim, in Gegenwart von etwa 300 Gäſten, in die Tat umgeſetzt. Die Weinſtraße führt durch das Pfälzer Rebland, entlang der Haardt und berührt alle die bekannten Weinorte. Sie führt durch das größte deut⸗ ſche Weinbaugebiet, in dem 35 000 elbſtän⸗ dige Winzer auf 16 000 ha die herrlichen Weintrauben bauen. Die Strecke ſoll nicht nur den Wanderer mit den Weinen der Pfalz, ſondern auch mit den landſchaftlichen Schönheiten bekanntmachen. die Landes⸗ planung wird dafür ſorgen, daß die Bebau⸗ ung der Straße in der Weiſe erfolat, daß der Charakter als Deutſche Weinſtraße be⸗ ſonders ausgeprägt und erhalten bleibt. Nach einer kurzen Begrüßung durch Gau— amtsleiter Hirſch, die beſonders den zahl⸗ reichen Preſſevertretern aus dem ganzen Reich galt, ſprach Gauleiter Bürckel. deſſen Ausführungen vom Rundfunk über⸗ nommen wurden. Nach einem Rückblick auf die wechſelvollen Geſchicke der Pfalz betonte der Redner, daß ſie in der neueſten Ge⸗ ſchichte an den Rand des Reiches geſchoben wurde. Mit dem Blut der Germanen und Kelten iſt dieſer Boden gedüngt. viele fremde Völker haben ihn zerſtampft, aber das Volk fand immer wieder zurück und baute auf, was die Fremden zerſchlugen. Je mehr Schickſalsſchläge das Pfälzer Volk tra⸗ fen, umſo tieſer wurde ſeine Sehnſucht und umſo wacher ſeine Treue. Man ſollte mei⸗ nen, daß in dieſem Land ein tiefernſtes Volk wohne. Aber gerade weil uns das Schickſal nichts geſchenkt hat, haben wir unterſcheiden gelernt zwiſchen Licht und Schatten. Die Natur hat uns ein Land beſchert, das einem herrlichen Garten gleicht. Das beſon⸗ dere Blut dieſer Candſchaft, das ſeine eigene Sprache redet, das iſt unſer Wein. Die Zeiten ſind vorüber, in denen man glaubte, daß Menſchenhände den Wein ver⸗ beſſern könnten. Wo ein klarer und ſaube⸗ rer Wille das Ganze beherrſcht. wie in un⸗ ſerer unverbildeten kampfbereiten Zeit, da ſchmeckt unverbildeter Wein beſſer als gezuckerter. So wie wir mit Fröhlichkeit die Stunde zu ſchätzen wiſſen, ſo wiſſen wir auch im Ernſtfalle unſeren Mann zu ſtellen. Der Gauleiter ſchloß mit dem Ruf: Der Wein ii mahr. das Melöhnis echt: Hier ſtel⸗ —— len Deutſche, nichts als Deuiſche im Weſten die Feldwache der Nation! Nun erlebten die Teilnehmer eine der tra⸗ ditionellen Dürkheimer Weinproben. Es wurde bei fröhlicher Muſik und Gedichtvor⸗ trägen in der Pfälzer Heimat eine ſchier end⸗ loſe Reihe der bekannteſten pfälziſchen Ge⸗ wächſe gereicht. die erſte Fahrt Am Sonntagvormittig vollzog Gauleiter Vürckel in dem Grenzort Schweigen, dem ſüdlichen Ausgangspunkt der Weinſtraße die Taufe, indem er ein Glas Wein auf die Straße ſchüttete. In langer Wagenkolonne ging es dann durch die herrliche Landſchaft und die vielen Weinorte bis nach Grün ⸗ ſtad t, dem nördlichen Ausgangspunkt der Straße. In allen Orten war reichlich und ſinnvoll geſchmückt. Die Bevölkerung bildete Spalier, überall fröhliche Stimmung; außer- dem hatten es ſich die Ortſchaften nicht neh⸗ men laſſen, dem Gauleiter und ſeinen Gä⸗ ſten, durch feſtlich gekleidete und lieblich zu ſchauende Winzerinnen, einen Ehrentrund zu reichen. Förderung des Obltbaues * Frankfurt a. M., 21. Okt. Die Landes⸗ bauernſchaft Heſſen⸗Naſſau teilt mit: Die Eigenverſorgung Deutſchlands mit Obſt⸗ erzeugniſſen iſt eine dringende Notwendigkeit. Die vorhandenen Obſtbaumbeſtände reichen hierfür jedoch nicht aus, zumal viele Bäume abgängig ſind und nur geringe Erträge brin⸗ gen. Eine Erweiterung des Baumbeſtandes durch Neupflanzungen iſt unbedingt anzuſtre⸗ ben. Zu dieſem Zwecke hat der Herr Reichs- miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft für das Gebiet der Landesbauernſchaft Heſ⸗ ſen⸗Naſſau einen größeren Betrag für die Gewährung von Beihilfen für die Neupflan⸗ zung von Obſtbäumen im Herbſt 1935 zur Verfügung geſtellt. Die Vergebung der Beihilfen erfolgt durch die Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau nach be⸗ ſonderen Richtlinien. Dieſe Richtlinien ſowie Antragsformulare und weitere Auskünfte ſind für die einzelnen Kreiſe von nachſtehenden Stellen zu erhalten: 1. In den heſſiſchen Kreiſen von den zuſtändigen Obſtbarinſpektionen, 2. Im Regie⸗ rungsbezirk Wiesbaden: für den Kreis Uſingen und Stadtkreis Frankfurt a. M. von Gartenbaudirektor Lange, Frankfurt a. M., Wieſenſtraße 68, für den Kreis Untertaunus von Gartenbaudirektor Kerz, Wiesbaden, Mainzerſtraße 17, für den Kreis Maintaunus von Diplom⸗Obſtbauinſpektor Horn, Hofheim⸗ Taunus, für die Kreiſe St. Goarshauſen, Rheingau, Unterlahn von Obſt⸗ und Wein⸗ baudirektor Schilling, Geiſenheim-Rhein, für den Stadtkreis Wiesbaden von Diplom-Obſt⸗ bauinſpektor Heyelmann, Wiesbaden, Abegg⸗ ſtraße 2, für den Kreis Obertaunus von Bezirksbauernſchaft in Bad Homburg v. d. H., Die Beihilſen werden nur für Neupflan⸗ zungen von mindeſtens 10 Stück, die im Herbſt 1935 zur Anpflanzung gelangen, ver⸗ eben und zwar ſowohl für Hoch- und Halb⸗ eee als auch für Niederſtamm⸗ (Buſch⸗)pflanzungen. B Niederſtammpflan⸗ zungen wird die Beihilfe jedoch nur bei ge⸗ ſchloſſenen Pflanzungen in berufsſtändiſcher Hand gewährt. Die zur Anpflanzung gelan⸗ genden Bäumen müſſen das Markenetikett für Baumſchulerzeugniſſe tragen. Es ſollen nur 2 bis 4 Sorten, je nach Größe der Pflanzung, angepflanzt werden. Alle Pflanzungen, die mittels Reichsbeihilfen angelegt werden, unter⸗ ſtehen der Aufſicht und weiteren Kontrolle der Landesbauernſchaft. Die Anträge ſind mittels beſonderer An- trags formulare, die von obenange— führten Stellen gegen Einſendung von 20 Pfennig bezogen werden können, bis zum 15. 11. 35 nur an die genannten Stellen zu rich⸗ ten. Direkte Anträge an die Landesbauern⸗ ſchaft ſind zu unterlaſſen. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß die Antragsformulare genau auszufüllen ſind und die Adreſſen der Antraaſteller genau und leſeruch angegeven werden muſſen. Ote Rechnungen über den Bezug der Bäume ſind entweder ſofort bei der Antragſtellung oder nach Anforderung an die genannten Stellen einzuſenden. Die Bezirksführerinnenſchule des weiblichen Arbeitsdienſtes Bingenheim(Kreis Friedberg), 21. Okt. In dem alten Gebäude des Bingenheimer Schloſſes hat der Frauenarbeitsdienſt ganze Sache gemacht. In wenigen Monaten wurden aus den dem Verfall nahen Räumen freund- liche Zimmer geſchaffen, die heute die Füh⸗ reranwärterinnen des weiblichen Arbeitsdien⸗ ſtes aufnehmen. Von den ſechs Bezirksführe⸗ rinnenſchulen, die in Deutſchland die Führerin⸗ nen des weiblichen Arbeitsdienſtes für ihre kommende Arbeit ſchulen, hat der Gau Heſ⸗ ſen⸗Naſſau die jetzige Bezirksführerinnenſchule in Bingenheim, die die Führeranwärterinnen der Gaue Heſſen-Naſſau, Rheinland und Weſt⸗ falen aufnimmt. In Anweſenheit der Reichs⸗ frauenführerin Scholtz-Klink, des Hauptamts⸗ leiters der NSW Hilgenfeldt, des Gauleiters Reichsſtatthalter Sprenger, wurde die Be⸗ zirksführerinnenſchule Bingenheim ihrer Be⸗ ſtimmung übergeben. Reichsfrauenführerin Scholtz⸗Klink erläuterte kurz den Auf⸗ bau des Frauenarbeitsdienſtes und bat den Gauleiter, die Bezirksführerinnenſchule in ſeine Obhut zu nehmen. Gauleiter Sprenger wies darauf hin, daß der Arbeitsdienſt eine gute Grundlage für die Frau ſei. Mit dem im Arbeitsdienſt Uebernommenen und Erleb⸗ ten würde nationalſozialiſtiſche Aufbauarbeit geleiſtet. Sport vom Sonntag Fußball. Länderſpiele: In Leipzig: Deutſchland Bulgarien 4:2 In Belfaſt: Irland— England(Sa) 1:3 Süd deutſchland: Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga: Gau Südweſt: Wormatia Worms— FSV Frankfurt 4:0 Bor. Neunkirchen— F Saarbrücken 4:0 FK Pirmaſens— Phönix Ludwigshafen 1:0 Kickers Offenbach— Opel Rüſſelsheim 1:1 Gau Baden: VfB Mühlburg— Karlsruher FV 1:0 1. FC Pforzheim— Freiburger FC 4:1 VfR Mannheim— Phönix Karlsruhe 1:1 Gau Württemberg: Sfr Eßlingen— 1. SSV Ulm 2:0 VfB Stuttgart— Ulmer FV 94 5:1 Stuttgarter Kickers— FV Zuffenhauſen 4:0 SW Feuerbach— Sportfreunde Stuttgart 2:2 Ein fpater Heimlehrer Die Tragödie eines ungariſchen Kriegs gefangenen. Wieder iſt ein ungariſcher Infanteriſt, der den Weltkrieg mitgemacht und lange Zeit in Rußland in Gefangenſchaft gelebt hat, der ehemalige Maſchiniſt Ernſt Borſi, nach Ungarn zurückgekehrt. Nach den zwan⸗ zig Jahren, die ſeit ſeiner Abreiſe verſtri⸗ chen ſind, hat der Man jetzt eine total ver änderte Welt vorgefunden, in der er ſich nicht zurechtfinden konnte. Eltern und Ver⸗ wandte waren ſämtlich inzwiſchen geſtor⸗ ben, und ſeine Frau hatte wieder geheiratet. Die Beſtürzung war auf beiden Seiten groß, mehr jedoch bei dem in freudiger Er⸗ regung heimkehrenden, der in ſeiner Vater ⸗ ſtadt ein gemütliches Familienleben zu fin⸗ den hoffte, ſtatt deſſen dieſe grenzenloſe Ent⸗ käuſchung erfuhr. In heller Verzweiflung verließ er ſein Haus, eilte mit großen Schrit⸗ ten davon und wurde nicht wieder geſehen. Einige Tage ſpäter zog man ſeine Leiche aus einem Teiche eines Nachbarortes. Weltbild(M). „Hans-Schemm-Schulungsheim.“ In Friedeberg im Weſterwald wurde das„Hans-⸗Schemm⸗ Schulungsheim“ eingeweiht, das die Gaue Koblenz⸗Trier und Düſſeldorf des nationalſozialiſtiſchen Lehrerbundes dem Gedenken ihres Reichsleiters Hans Schemm gewidmet haben. Gedenktage 21. Oktober 1805 Sieg der Engländer über die franzöoͤ⸗ ſiſch⸗ſpaniſche Flotte bei Trafalgar; Tod des engliſchen Admirals Nelſon. 1833 Der Chemiker Alfred Nobel. Stifter der„Nobelpreiſe“, in Stockholm geb. 1918 Einſtellung des U-Bootkrieges. 1923 Separatiſtenputſch in Aachen. Prot. und kath.: Urſula Sonnenaufg. 6.34 Sonnenunterg. 16.54 Mondaufg. 0.03 Mondunterg. 14.39 Melancholie webt im Garten Erſtmals im heurigen Herbſt kam eine Nacht mit froſtigem Hauch. Man kennt die Begleit- erſcheinungen ja: wie Spiegelglas angelaufene Fenſterſcheiben, bei deren erſtem Oeffnen der eiſigkalte Hauch einem entgegendringt und den eigenen Atem in dampfende Schwaden ver⸗ wandelt. Doch, wenn es das nur wäre Ein Blick ſucht beſorgt den Garten. Und die Ahnung hat nicht getrügt... Da unten be⸗ ginnt nun wirklich das große Sterben. Wo vor Tagen noch ſattgelb und glutrot die Dahlien im Sonnenlicht flimmerten, da iſt ſeit jener Froſtnachtl das Mahnen an die Vergäng⸗ lichkeit aller Dinge. Schwarz gefroren ſind vereinzelt die Blütenſterne, gebräunt die Sten⸗ el. Und das quellfriſche, immer mit jedem orgen ſonſt ſo neue Farbenſpiel im Aſtern⸗ beet? Auch hier hat der Hauch des Froſtes ſein verderbliches Werk getan. Es neigen ſich die mächtigen Sonnenblumen wie Rundbögen zur Erde, denn ihr müdgewor⸗ dener Schaft kann den mächtigen, verdorrten Blütenteller kaum mehr tragen. An ihm ſitzen im Frühlicht jetzt ſchon die Spatzen und pik⸗ ken Kern um Kern aus der Fruchtſchale, die nur für ſie noch gedeckt iſt zur Zeit, da die meiſten der kleinen Sänger längſt fortgezogen find in den fernen Süden. Starr iſt bereits der Erdboden und zu Myriaden ſchimmern Froſtkriſtalle ringsum... Irgendwie klingt 5 ſolchem Schauen eine Saite voll Wehmut auf. Doch nicht bezwingen darf Dich ſolche Me⸗ lancholie! Hinter allem Sterben und Vergehen ſteht immer gottgewollt und kategoriſch ein neues Werden. * Aber ver Handwerker muß auch pünkt⸗ lich liefern. In Zuſammenhang mit der gro⸗ ßen Aktion des Reichsſtandes des Deutſchen Hendwerks gegen das Borgunweſen weiſt der Referent beim Reichsſtand, Karl Zeleny, dar⸗ auf hin, daß ſich in dieſen Tagen die zahlunas⸗ willigen Schuldner von den böswilligen ſchei⸗ den werden. Er richtet gleichzeitig im„Deut⸗ ſchen Handwerk“ einen ernſten Mahnruf an die Handwerker, nun aber auch dem Kunden den Einwand zu nehmen, daß er nicht zahle, weil ihn der Handwerker ja auch habe auf⸗ ſitzen laſſen.„Habe ich warten müſſen, ſoll er auch warten“, das ſei eine Beſchwerde der Verbraucher, die man leider noch in genügend Fällen zu recht hören könne. Wenn von Kun⸗ den pünktliche Begleichung der Rechnungen verlangt wird, dann müſſe auf alle Fäßle auch pünktlich geliefert werden. ** Geſchäftswerbung in den Schulen ver boten. Der Reichspoſtminiſter hat feſtge⸗ ſtellt, daß Firmen- und Reiſevertreter Ge⸗ ſchäftsempfehlungen, Warenſendungen uſw. den Schulen mit der Bitte zugehen laſſen, dieſe Sendungen an die Schulkinder zu ver— teilen oder den einzelnen Empfängern durch Schulkinder zuſtellen zu laſſen. Der Reichs- poſtminiſter hat dieſe Wahrnehmungen dem Reichserziehungsminiſter gemeldet. Reichs- erziehungsminiſter Ruſt hat die Unterrichts- verwaltungen der Länder darauf hingewie⸗ ſen. daß eine derartige Vermittlungstätgkeit aus pädagogiſchen Gründen nicht gebilligt werden könne und auch dahin führe, Poſtge— bühren zu hinterziehen. Eine ſolche Ge⸗ ſchäftstätigkeit in den Schulden ſei nicht ge⸗ ſtattet. Wenn Lehrer aus einer ſolchen Ver⸗ mittlung Vorteile zögen, würden ſie gegen das Poſtgeſetz verſtoßen und ſich ſtrafbar machen. an Schutz der Erntevorräte und Vieh- zucht vor Luftangriffen. Zwiſchen dem Prä⸗ ſidium des Reichsluftſchutzbundes und dem Reichsbauernführer für den geſamten Reichsnährſtand iſt eine Vereinbarung ge⸗ troffen worden, in der es ſich um die För⸗ derung des Luftſchutzes auf dem Lande han⸗ delt. Die Ver⸗inbarung beſagt u. a.: Die Bedrohung des flachen Landes aus der Luft liegt durchaus im Bereiche der Mög⸗ lichkeit. Der Ausbau eines der Eigenart der Verhältniſſe angepaßten Luftſchutzes auf dem Lande iſt daher dringend notwen— dig. Die Vereinbarung regelt dann im ein⸗ zelnen die Zuſammenarbeit zwiſchen den nachgeordneten Gliederungen des Reichs— luftſchutzbundes und Reichsnährſtandes. Der Reichsnährſtand wird durch ſeine Gliederun⸗ gen die ländliche Bevölkerung zum Eintritt in den RLB und zur Teilnahme an den Lehrgängen auffordern. Schweinemarkt Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 330 Stück. Verkauft 222 Stück. Milchſchweine das Stück 10— 13 Mark. Die Läufer das Stück 18—33 Mark. Marktver⸗ lauf mittel. 3 1 r———— 4 1——— SSSSFSSF * Lokales Sinnſprüche. Nicht draußen, im Strudel verraſchender Luſt Erwarte, das Glück dir zu finden: Die Seligkeit wohnt in der eigenen Bruſt, Hier mußt du ſie ewig begründen! E. Heynel. * Gemeinderatsſitzung. Am Mon- tag, den 21. Oktober 1935, abends 8 Uhr, findet im Sitzungsſaal des Rathauſes eine Gemeinderatsſitzung mit folgender Tagesord⸗ nung ſtatt: 1. Verpflichtung und Vereidigung der 3 Beigeordneten der Gemeinde. 2. Desgleichen des Gemeinderatsmitgliedes Weitzel. 3. Verſchiedenes. * »Das Große Gebet. Am geſtrigen Sonntag und heute Montag iſt Großes Gebet. Die katholiſche Gemeinde hat hieran regen An— teil genommen. Den ganzen Tag war das Gotteshaus gut beſucht. + Sterbetafel. Geſtern abend iſt im Mannheimer Krankenhaus Frau Sophie Walch geb. Seybold im Alter von 38 Jahren geſtorben. Der Tod trat infolge Blut vergiftung ein. Nur 3 Tage war die Frau krank. Sie hatte an dem Kopfe ein kleines Geſchwür, das in's Blut ging und ſo durch Vergiftung den Tod herbeiführte. Trotzdem die Frau nach Mannheim in das Krankenhaus überführt wurde, war ſie nicht mehr zu retten. Die Eheleute Walch ſtammen aus Fridingen. Der Ehemann iſt bei der Firma Rübelmann beſchäftigt. Die Beerdigung findet von dem Trauerhauſe, Wieſenſtraße Nähe Kapelle, am Mittwoch nachmittag 4 Uhr ſtatt. Jom Sonntag So langſam wird es Winter, das hat der geſtrige Sonntag gelehrt. Zwar war das Wetter noch annehmbar. Doch ſpürte man bereits eine Kälte, die recht empfindlich war. Das Feuer im Ofen mußte unterhalten wer⸗ den. Seine wohlige Wärme wird angenehm empfunden. Es welken die Blätter, ſie fallen ab. Das herbſtliche Ausſehen unſerer Natur hat auch ſeine beſondere Reize. Deshalb ſuch— ten auch geſtern viele ihre Erholung in einem Spaziergang in unſerem ſchönen Wald oder im Feld. Dort iſt es bereits ſehr kahl geworden. Die Bauern ſind mitten darin die Kartoffel- ernte heimzubringen. Es hat trotz allen Be⸗ fürchtungen noch eine gute Ernte gegeben. Deutſche, trinkt deutſchen Wein! So lautet die Parole, die ab geſtern die ganze Woche hin⸗ durch, in ganz Deutſchland erklingt. Dem notleidenden Winzerſtand gilt es zu helfen. Ueberall erklang dieſe Parole. Durch den Rundfunk wurden luſtige Weinlieder geſendet, Weinfeſte fanden ſtatt. So hatten wir auch hier im„Freiſchütz“,„Saftladen“ und im „Kaiſerhof“ Weinwerbefeſte mit Tanz. Wo⸗ bei ſich viele amüſierten. Am nachmittag war im„Freiſchütz“ ein Konzert der Reichs wehrkapelle. Die Durchführung lag in den Händen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Der Freiſchützſaal war dicht beſetzt. Das Konzert wurde ausgeführt von der 29 Mann ſtarken Reichswehrkapelle eines In— fanterieregimentes, welches in Butzbach ſtatio⸗ niert iſt. Die dargebotene Muſik, Perlen aus dem deutſchen Muſikſchatz, wurden erſtklaſſig vorgetragen und von den Beſuchern beifällig aufgenommen. Auf dem Waldſportplatz ſpielten die„Grünen“ in einem Freundſchafts⸗ ſpiel gegen den württembergiſchen Gauligiſten Bad Cannſtadt. In der I. Halbzeit domi⸗ Viernheim, 21. Okt. „Grünen“ ſich garnicht finden konnten. Als jedoch in der 2. Hälfte Gölz das Kommando im Sturm übernahm, wurden die Viernheimer bedeutend gefährlicher und entſchieden auch durch zwei Tore den Sieg, ſodaß die Zuſchauer doch noch befriedigt den Platz verließen. Die Turner traten gegen den ſtärkſten Konkur⸗ renten der Kreisklaſſe„Fortuna“ Edingen an und mußten eine 1:4 Niederlage hinnehmen. Den Turnersleuten klappte halt nichts, wäh⸗ rend der Gegner gut in Fahrt kam. Am Samstag abend hatten die Tellſpieler ihre Ab— ſchlußfeier. Bei frohen Vorträgen und luſtiger Geſelligkeit wurden einige vergnügte Stunden verbracht. Im„Ratskeller“ traten die Fechter auf den Plan. Es ging um Meiſterſchaften und den Aufſtieg. Schöne Kämpfe wurden den Zuſchauern vorgeführt. * Gerüchtemacher um Haus⸗ schlachtungen! Es gibt noch immer ſolche, die es mit der Wahrheit nicht ernſt nehmen, noch mehr ſolche, die ſich gerne als Beſſerwiſſer aufſpielen. Dieſe bekannten Dummſchwätzer, die es im— mer von einem anderen gehört haben, die nicht bereit ſind eine Verantwortung zu über— nehmen, ſind das nicht armſelige Geſchöpfe! Warum war es eigentlich in dieſem Freundſchaftstreffen erſt in der 2. Spielhälfte, nachdem Gölz im Sturm mit von der Partie war, möglich, Tore zu ſchießen? Weshalb das verhaltene Spiel in der erſten Halbzeit? Wenn der Gegner mit ſeinem präziſen Spiel bis zum Seitenwechſel auch dominierend war, ſo war dies für die Platzelf noch lange keine Veran— laſſung verhalten zu ſpielen. Allerdings muß hier betont werden, daß den Gäſten mit reich⸗ lich Glück faſt ſämtliche Aktionen gelangen, während auf Seiten der Platzelf auch rein gar nichts gelingen wollen; und das gab der erſten Spielhälfte dieſe ſonderbare Note. Vom Spielverlauf: Wie bereits oben erwähnt, beherrſchten die Badegäſte aus Cannſtadt das Spielfeld. Die Platzleute kommen nur ſelten in die Hälfte der Cannſtädter. Koob gelingt bei einem dieſer wenigen Angriffe ein ſchöner Schuß auf den Kaſten, der jedoch durch den Hüter gut ge— meiſtert wird. Der Gegner hatte ein beacht⸗ achtliches Plus infolge ſeiner Körpergröße faſt der geſamten Elf, und das verſteht er auch ge— ſchickt auszunutzen. Die Grünen ſpielen immer noch zuſammenhanglos, und ihr Spiel kann nie flüſſig werden. Pfenning iſt allein durch, wird jedoch frei vorm Tor ſtehend an dem ver— dienten Erfolg gehindert. Müller in der Läu— fermitte muß auf eine Viertelſtunde infolge einer kleinen Verletzung pauſieren. Sein Aus⸗ ſcheiden trägt noch weſentlich zu dem ohnehin ſchon ſchwachen Spiel der Amicitia bei. Kiß, wie auch die übrigen Stürmer, haben heuer mal wieder reichlich Pech im Schießen. Ein ſchön plazierter Schuß von Erſterem geht knapp am rechten oberen Torwinkel vorbei. unſere Stürmer am Gegentor auslaſſen, ver⸗ ſtehen die des Gegners um ſo beſſer auszu— werten, jedoch auch nicht zahlenmäßig. In⸗ zwiſchen vereitelt Müller 1, allein auf der Torlinie ſtehend, den totſicheren fälligen Führ⸗ ungstreffer der Gäſten. Dieſer war jedoch in der 25 Minute nicht mehr aufzuhalten. Einen ſchön eingeleiteten Angriff des Gäſteſturmes ſchießt der Mittelſtürmer erwartungsgemäß er- folgreich ab. 1:0 für die Cannſtädter!! Der Führungstreffer der Gäſte ſteigert nun noch erheblich ihr Können. Immer wieder werden die Angriffe unſerer Amieitien von der hervor— Was nierten die Cannſtädter und führt 011, da die Ein Freundſchaftsſpiel das Verbandscharakter trug Amicitia Viernheim— Sportfreunde Bad- Cannſtadt 2.1(Halbzeit 0: Was haben ſie wegen dem bißchen Schweine- fleiſch nicht alles für„Enten“ zu erzählen gewußt, dieſe Mießmacher und Kritikaſter: wo nicht 5 Köpfe in der Familie ſind, ſolche dürfen dieſen Winter nicht ſchlachten haben ſie geſagt— und dazu ſagt die Preſſe⸗ ſtelle der Landesbauernſchaft Heſſen Naſſau: dieſe Gerüchte ſind frei erfunden und unwahr! Von einem Verbot der Hausſchlachtungen in dieſem Winter bei Bauernfamilien, die weniger als 5 Köpfe, iſt nie die Rede geweſen! Wer ſolche Ge— rüchte verbreitet, iſt ſofort feſtzuſtellen und zu melden. * Eine volksdeutsche Feſerstunde deranſtaltet der V. D. A. am kommenden Sonn- tag nachmittag 3½ Uhr auf dem Platz des Turnvereins im Walde(Freilichtbühne). Die ganze hieſige Schuljugend, H. J. und B.d. M. werden aufmarſchieren und ſich in den Dienſt des volksdeutſchen Gedankens ſtellen. Durch eine bunte Folge von Liedern, Sprechchören, Gedichten, Reigen, ſowie durch Anſprachen des Ortsgruppenleiters der N. S. D. A. P. und des Gruppenleiters des V. D. A. wird die Ver— bundenheit mit unſeren auslandsdeutſchen den. Die erſte Ecke für Viernheim landet im Aus; ebenſo auch die der Cannſtädter. Unſere Amiciten haben ſich immer noch nicht gefunden. Auch die 2. Ecke für Viernheim ver läuft im Sande. Eine prachtvolle Bombe von Müller 2 meiſtert der gute Gäſtetorhüter. Entweder gehen die nur zu genau plazierten Bälle der Platzſtürmer knapp am Seitenpfoſten oder an der Querlatte vorbei. Pech! Zweifel— los. Mit 0:1 geht's in die nächſte Spielhälfte. Ein Spiel zweier Halbzeiten! Gölz iſt in der Schlußhälfte mit von der Partie und gibt dem reſtlichen Spielverlauf eine voll— kommene Wendung. Wenn die nun auflau⸗ fende Form der Viernheimer auch noch etwas auf ſich warten ließ, ſo war das wachſende Können unſerer Amieiten für das folgende Spiel doch unverkennbar. Eine Bombe von Pfenning im oberen Winkel wird von dem ganz groß ſpielenden gegneriſchen Torhüter eben⸗— falls glänzend gemeiſtert. Sein Gegenüber paradiert mit ihm ſcheinbar um die Wette. Jetzt kommen unſere Amiciten immer mehr auf; die Platzelf ſpielt von nun an ganz groß und überlegen bis zum Schluß. Gölz bereitet ſeine Nebenmänner immer wieder auf Er⸗ folge vor. Impulſiv gibt er dem Amteiten⸗ ſteinen neuen Antrieb. Eine Strafbombe von ihm geht über den Kaſten, eine andere Bombe geht im Flachpaß knapp am Poſten vorbei. Was auf die Hütte geht, wird vom Hüter wunderbar gehalten. Inzwiſchen brechen die Gäſteſtürmer mal wieder gefährlich durch. Endlich,/ Stunde vor Schluß, fällt der längſt verdiente Ausgleich, zurückzuführen auf einen fabelhaft eingeleiteten Angriff von Gölz zu Koob. Letzterer gibt den Ball auf den rech⸗ ten Flügel zu Pfenning, der unhaltbar aus⸗ gleicht. Fünf Minuten ſpäter fällt auch ſchon der Führungnstreffer für die Platzelf, auf den man längſt gewartet hatte. Ein Prachtſchuß von Kiß 2 ſitzt plaziert im rechten oberen Tor⸗ winkel. 2:1! Geſtärkt durch dieſe beiden Er⸗ folg, ſpielt die Platzmannſchaft mit einem beſtechenden Elan; ganz im Gegenteil der erſten Halbzeit. Leider nahm das Spiel gegen Ende zu, immer mehr Punkteſpielcharakter an. Mit 2:1 nahm das angebliche Freund— ſchaftstreffen, dem nur 4— 500 Zuſchauer beiwohnten, unter der korrekten Leitung von Albrecht- Mannheim, ſein Ende. Brüdern und Schweſtern zum Ausdruck kom— men. Die Viernheimer Bevölkerung wird durch zahlreiche Beteiligung an dieſer Feier ſich zu der 100 Millionen Volksgenoſſen um⸗ faſſenden volksdeutſchen Familie bekennen und ihr Intereſſe für die volksdeutſchen Beſtre— bungen des neuen Deutſchland bekunden. NS⸗Bauernſchaft Tabakfachſchaft 1. Die auf Montag Abend feſtgeſetzte Ver— ſammlung mußte beſonderer Umſtände hal- ber bereits am Samstag abgehalten werden. 2. Die Verwiegung der loſen Gru mpen findet am Mittwoch, den 23. 10. 35 ſtatt. Anfang Gruppe 16, vorm. 8 Uhr. 3. Die Sandblattverwiegung findet am Mon— tag, den 28. und Dienstag, den 29. Ok— tober, jeweils vormittags 9 Uhr beginnend, ſtatt. N Es iſt dieſe Woche noch reichlich Zeit, die Sandblätter gut zu ſortieren und ord— nungsmäßig zu büſcheln. Nur wirklich dachreife Ware abhängen. 4. Das Winterhilfswerk hat noch ca. 100 willige Arbeitskräfte zum Kartoffel— ausmachen notiert. Ich bitte die Land⸗ wirte, die nötigen Arbeiter ſofort anzufor⸗ dern, damit in der Herbſtausſaat keine unnötige Verzögerung entſteht. Meldungen beim Winterhilfswerk oder in der Milch⸗ zentrale. Roos, Ortsbauernführer. Sportnachrichten Gau XIV Baden. Die Reſultate: VfR. Mannheim— Phönix Karlsruhe 111 1. FC. Pforzheim— FC. Freiburg 421 VfB. Mühlburg Karlsruher FV. 1:0 Die Tabelle: 1. FC. Pforzheim 4 3 1 X VfL. Neckarau! SV. Waldhof 3 2 6 VfR. Mannheim Zee VfB. Mühlburg 3 11 2 0 v6 Freiburger FC. 4 1½%2 1% 8 Germ. Brötzingen 5% 2 O3 090 0 Amic. Viernheim 5 1 2 2 89 4 Karlsruher FV. Ji Phönix Karlsruhe 5 0 2 3 * Fußball-Bezirksklaſſe: Feudenheim Sandhofen 22 Rheinau Seckenheim 3:2 Ilvesheim Käfertal 1:0 Friedrichsfeld 08 Mannheim 4•1 Hockenheim Heddesheim 6:3 Neulußheim Phönix Mannheim 211 * Fußball⸗Kreisklaſſe: Ladenburg Hemsbach 3:2 TV. Viernhe im— Edingen 14 Wallſtadt— Leutershauſen 42 * Handball-Bezirksklaſſe: TV. 1846 TV. Viernheim 63 Oftersheim Friedrichsfeld E Jahn Neckarau— Jahn Weinheim 310 MTG.— Tgde Laudenbach 573 TV. Leutershauſen Poſt 6:4 Uereſns⸗Anxeiger Turnverein von 1893 e. V. Die Turnſtunde der Turnerinnen findet heute Abend um ¼8 Uhr ſtatt. Wegen es bevorſtehenden Schauturnens wird um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen ge⸗ ragenden Abwehr der Cannſtädter unterbun⸗ emu beten. Die Leitung. ent versäumen! hoch heute das triumphale Illa⸗Confülmwerk„Der Zigeuner-Baron“ im Celpa Todes⸗Anzeige Schwägerin und Tante, Frau geb. Seybold nach kurzem Leiden, unerwartet In tiefem Schmerze: Geſtern Abend um 7 Uhr wurde meine liebe, unvergeßliche Frau, meine gute Mutter, Schweſter Sophie Walch ſchnell, infolge einer Blutvergiftung, im Mannheimer Krankenhaus, im Alter von 38 Jahren, von Gott in ſein Reich aufgenommen. Viernheim, den 21. Oktober 1935. Wilhelm Walch nebſt Sohn u. Angehörige. Die Beerdigung findet am Mittwoch nachmittag 4 Uhr vom Trauerhauſe Wieſenſtr.(nähe Kapelle) aus ſtatt wie dieſe der Acker liefert evtl. auch auserleſene, zu verkaufen. Ca. 40 Zentner Kartoffeln Lang, Kirſchenweg 21 Schöne Eßkartoffel zu verkaufen. Franz Mandel, Bansſtraße 8 * da gibt's für N 115 Weine in la Steinstraße 7 Tagen: 1 Federweiſer Laufend: Immer ſüßer Moſt 1935er(neuer) Dienheimer Wein p. 1934er Eimsheimer Naturwein 1934er Dienheimer Naturwein 1933er Dienheimer Wein Hallo! Hier in Reuter's Keller — In den nächſten„„ Rotweine per Liter 0.55 u. 0.80 Mk. Alle Ausſchneiden! Neue u. getr. füldnaadnaddaaaunanaannnmamnnmnnnmmnmnnmunummmmmnnnunnnnnmmmmmmunmmmunnummunnunn Druckarbeiten Anzüge Hoſen, Leder⸗ jacken und -weſt.,Lederol⸗- und Winter- Mäntel, Hoch⸗ zeitsanz.(auch leihw.) Schuhe einen Jeden Qualitäten 1 Handwerk, Industrie, Vereine, Private 1 und billig 0.55 Mk. Koffer Uhren „ 90755„ Feldſtecher ass Mannheim Ltr. 0.60 nur 70% J 1, 20 5 An- und Ver⸗ 1 kaufszentrale * e S 7 0. „ 0.9 * llanunnuamunnmmmnnnnnmnnunmumuumnanmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmummmmmmummmunnnmnnnnun Buchdruckerei Johann Martin Adolf Hitlerstraße 36 Telefon 117 — —