Vitrnheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten! Biernheimer Bürger⸗Zig.— Vierny. Volksblatt) am M 0 8. 9. d. Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis mona! 1 g 171 3 i f i a irie bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ % dr fel ine dans gebrzt. Beilagen: wöchentlich dar„Illuſtwente mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Wochenende“, zweimal jährlich den Sommer- und Winter Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreſtete Tageszeitung— hacdbrichten⸗- und Anzeigenblan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. Beſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Verbreitung Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Nr. 246 22 Dienstag, den 22. Oktober 1935 52. Jahrgang Moskauer Parolen 3 1 Der Moskauer Bolſchewismus macht wie⸗ 5 le der einmal Propaganda für die Weltre⸗ 5 Land e 1 bor 3 19 50 r anzufor en verſchiedene taaten iplomatiſche 3 ent 3 ein Schritte gegen die e e ee Die Hoffnung auf eine tatſüchliche Einigung ſteht noch auf ſchwachen Fützen 9 0 Moskauer Machthaber in die inneren Ver⸗ 5 5 1 35 N 1 5 7 hältniſſe chen. 1 2 erhoben haben. Die London. 22. Oktober. die der Botſchafter zur Beſeitigung italieni-] gen Muſſolinis ſei jedoch unüberbrückbar ge⸗ Mulch Antwort auf dieſe Proteſte lautete natür⸗ In London wurde offiziell beſtätigt, daß] ſcher Mißverſtändniſſe über die britiſchen] weſen. Trotzdem ſeien die„Friedensnach⸗ 4 lich ausweichend, und die Propaganda der verſuchsweiſe Vorſchläge für eine Beendi⸗ Abſichten und Beweggründe abgegeben hat, forſchungen“ von Seiten Frankreichs for! He⸗ führer. Bolſchewiſten ging natürlich ruhig weiter.] gung der Feindſeligkeiten in Abeſſinien zwi⸗ in freundlicher Weiſe aufgenommen. ſetzt worden. Es ſei immerhin eine Ver 9. W Nach den neueſten Meldungen aus Moskau Muſſolini habe auch ſelbſt eine Verſicherung nungsatmoſphäre zuſtandegekommen. Man iſt ſogar wieder eine neue große Welle der ſchen Rom und Paris ausgelauſcht worden abgegeben, wonach Italien ſich nicht in bri⸗ habe diplomatiſche Fühler ausgeſtreckt. weltrevolutionären Propaganda geplant. find. Ferner wird zugegeben, daß in dem tiſche Belange einzumiſchen wünſche Auf Wahrſcheinlich habe man die verſchiedenen Anläßlich der bevorſtehenden Feier des 18. bekannten dreiviertelſtündigen Geſpräch] Grund der ſich daraus ergebenden Erleichte⸗. e e e W Jahrestages der bolſchewiſtiſchen Revolution zwiſchen Muſſolini und dem britiſchen Bot-] rung der engliſch⸗italieniſchen Spannung dem aus ruch der Fein 1 eiten in Rom hat nämlich der Hauptausſchuß der Kom⸗ i 1 10 15 dune man Irgendein Vergeben en der ic, ne en ee n eee e muniſtiſchen Partei 65„Loſungen“ her⸗ cafter 10 Rom»ein leichter Hinweis auf tung einer Herabsetzung der britiſchen F al⸗ ſucht. Wenn Muſſolini früher ein Mandat * ausgegeben. die durch die Telegraphenagen⸗ die Möglichkeit der Beendigung des Krieges tenverſtärkungen 2 Mittelmeer ae N age über ganz Abeſſinien gefordert habe, ſo he J tur der Sowjetunion veröffentlicht werden.] gemacht wurde. Herabſetzung der italieniſchen Truppenan⸗ könne man annehmen, daß er dieſe Forde⸗ ug 4. 50 enthalten die. 792 570 Dieſe verſuchsweiſen Friedensvorſchläge] ſammlung in Libyen“ für möglich 10 jetzt einer Ueberarbeitung unterzogen . 10 alten an die ausländiſchen Kommuniſten befinden ſich jedoch, wie in amtlichen Kreiſen 5 f f 10 it⸗* 4 45 N 5 f und an die eigenen„Proletarier“. enthüllen ale wird 5 3 ſehr frühen Sta⸗ e e een 1 5 halte e ö 977. Unt 9 Phrase dchwal diefe Num um eim mb van det gang der bisherigen Verhandlungen zu be- mit führenden Regierungsmitaliedern und 5 f. die 155 öhmlicher großſprecheriſcher Art zwangloser Erkundigungen. 4 richten hohen Beamten. Einer der erſten, die bei 1211 5 Form ſeit 18 Jahren wiederkehren. ſchauen Es werde eine Zeit dauern, bis ſie endgül⸗ Die Bemühungen, einen Ausweg zur Be. Baldwin vorſprachen, war der Erſte Lord 65 4 diesmal beſonders deutlich die umſtürz⸗ tige Geſtalt annehmen können, da an dem endigung des Krieges zu finden, eien vor[der Admiralität Sir Bolton Eyres Monſell. 76 4 leriſchen Ziele des Weltbolſchewismus gegenwärtigen Streit drei Parteien, einigen Tagen von Paris ausgegangen, als Ferner empfing er u. a. den Dominionmi⸗ 43 4 hervor. Faſt noch offenkundiger treten aber nämlich Italien, Abeſſinien und der Völker-] Laval zuerſt den päpſtlichen Nun⸗ niſter Thomas und den Innenminiſter Sir 8.10 4 die zahlreichen Sorgen zu Tage, die die bund, beteiligt ſeien und alle drei befriedigt][tius und den italieniſchen Botſchafter emp⸗ John Simon. 99 N proletariſche Diktatur im Mutterſtaat des 5 ia 10 den 0 ber lit fangen habe. Laval habe damals ein—n—— 9.0 Bolſchewismus hat. Fre ociation meldet, daß in der inter⸗ Programm von ſechs Punkten 5 4 80 g Im erſten Teil befaſſen ſich die Loſungen nationalen Lage die Anfänge einer vorgeſchlagen, das u. a. die Abtretung der Der große Aufmarſch in Goiha 505 des Hauptausſchuſſes mit dem Ausland, verſöhnlichen Atmoſphäre Provinz Tigre an Stalien, die Abtretung Treffen der kauſend älteſten NSBO- Männer 9462 wobei die kommuniſtiſche Revolution in der zu entdecken ſeien. Der„leichte Hinweis“[ des engliſchen Hafens Zeila an Abeſſiien Weimar, 22. Oktober. ganzen Welt die„Befreiung der unterjoch⸗ auf die Möglichkeit von Friedensvorſchlägen[und als Gegenleiſtung die Abtretung eines Durch die Reihen der Deutſchen Arbeits⸗ ken Kolonialvölker und der Sturm auf den ſei bei der Unterredung in Rom vom eng-] Teiles der Provinz Ogaden von Abeſſinien front geht ein neuer mitreißender aktiviſti⸗ Kapitalismus“ als die vornehmſten Aufga- liſchen Botſchafter gegeben worden. Muse an Italien vorſah. Die Kluft zwiſchen die- ſcher Zug. Der bevorſtehende große Auf⸗ 22 ben des guten Kommuniſten bezeichnet wer⸗[ſolini habe, wie verlautet. die Erklärung, ſen Vorſchlägen und den Mindeſtoorſchlä-] marſch am 26. und 27. Oktober 1935 in Go⸗ 32 den. Die Arbeiter and Bauern des Errbat⸗ tha, in deſſen Mittelpunkt die Ehrung der 10 les werden aufgerufen, mit der roten Fahne tauſend älteſten NSBO⸗Männer ſteht, hat 15 in der Hand gegen den Faſchismus, den 8 2 ein bemerkenswertes Echo gefunden 14 3 3 des Wr ee zu Wiederaufleben der Kämpfe Eine neue fordernde Parole ſteht über 6˙3 ämpfen, um in der ganzen Welt die Sow⸗ 1 25 87 1 24 jetmacht zu errichten. Deutſchlands, 15* i 5 5 1 e 905.. wird Italieniſche Angriffstätigkeit an der Jüdfront 1.85 Her Heſfeuuche d ſegt ein 1 n dem Aufruf beſonders gedacht. 9 55 ch ud jet a die⸗ i 8 K 2 1 Rom, 21. Oktober. der Befehl ausgegeben, zu dem vorläufigen ſer Forderung überſchriebener Aufruf über⸗ 15 ſen Abeſſiniens ein beſonderer Gruß“ der Der italieniſche Heeresbericht verzeichnet Hauptquartier in Deſſie abzumarſchieren. geben, dem wir folgende Stellen entnehmen: 9 h kommuniſtiſchen Partei geſandt wird.] zum erſten Male einen größeren ilalieni⸗ Vorausſichtlich wird auch die Kaiſerin in den Als noch Mann gegen Mann in Deutſch⸗ 14 Ebenſo intereſſant iſt, daß„den Proleta-[f Vorſt der ne der he nächſten Tagen die Reiſe dorthin antreten.] land ſtand, als Arbeiter den Arbeiter und 12 riern und Werktätigen Frankreichs, die were keiten 1 et, r e Nach einer Havasmeldung aus Diibuti[Bruder den Bruder nicht mehr verſtand, in vorderſter Reihe gegen den Faſchismus resbericht berichtet hierüber u. c.: iſt dort der ägyptiſche Prinz Daoud Paſcha,] hatte der ärmſte deutſche Sohn die Fahne kämpfen, ein flammender Gruß“ zuteil wird.„General Graziani teilt mit: Am 18. Ok⸗ Mitglied der königlichen Familie, an Bord Adolf Hitlers ergriffen und ſie dorthin ge⸗ Nach einem Aufruf für die Bildung einer tober haben italieniſche Flugzeuge an der eines franzöſiſchen Schiffes eingetroffen. Der tragen, wo der Kampf am erbittertſten war: 15„Einheitsfront des Handelns“ in der ganzen Front von Italieniſch⸗Somali 750 1„ 1 4762 e In den Betrieb! 5 Welt und der Aufforderung:„Haltet euch lang den abeſſiniſchen Stützpunkt Dagnere zanitätsmaterial mit ſich führt, at mit Heute müſſen die Kleinmütigen erkennen: 3•0 bereit zur Verteidigung der Sowjetunion“] in der Gegend der Schiaveli am Fluß Webi einem Sonderzug die Reiſe nach Addis Wer 9905 ile n e eee 40 geht die Aufzählung der Loſungen dann zu Schebeli mit Bomben belegt. Nach dem Abeba angetreten, wo er ein Krankenhaus zum Feind der Geſamtheit Der 1 800 5.3 innenpolitiſchen Angelegenheiten über. Bombenabwurf, bei dem fünf Flugzeuge von mit 300 Betten einzurichten beabſichtigt. Aufmarſch in Gotha fol nicht Abſchluß emer Hier tritt zunächſt die weitere Militariſie⸗ Gewehrgeſchoſſen leicht getroffen wurden, Ferner verlautet, daß zahlreiche Munitions⸗ Aebeltse de fene 5 5 Auftakt i rung der Sowietbevölkerung auf den erſten ſchlugen die Eingeborenentruppen der transporte von Berbera, Djidiiga und Har⸗ e ee Aktion mus n 5 Plan. Die Rote Armee wird als„der treue[Gruppe Muſtahil den Feind trotz zähen Wi⸗ rar nach der abeſſiniſchen Hauptſtadt unter⸗ Verſammine een Mann 00 Hüter der revolutionären Errungenſchaften“ derſtandes in die Flucht und bemächtigten] wegs ſeien. Arbeit auch im kleinſten Dorf erfaßt. Denn Jef bezeichnet. und N 7 907 ae F. d— ſo heißt es weiter in dieſem Aufruf— dert, ſich in ihre Reihen einzugliedern, die liegen. wunde 1 j ſtiſch⸗. 1 1 0 Sllegeren zu 1 8 5 in den Oſſaviachim mehrere Dutzend Gefangene zurück. Die der Grenzſchutz in Britiſch b ern 5 5 noch ſtehen einzelne beiſeite. 2 find einzutreten uſw Verluſte der italieniſchen Eingeborenen⸗ Wie aus Ber b era gemeldet wird, ſind Nicht gezwungen ſollen jene Unentſchſoſſe⸗ K Von der 20. bis zur 60. Loſung kommen truppe betrugen 14 Tote und 40 Verwun⸗ dem Kamelreiterkorps in Britiſch⸗Somali⸗ nen zu uns kommen. Das Feuer unſerer Neger dann die inneren Nöte des kommuniſtiſchen[dete. Der Feind ließ zwei Geſchütze, zwei land drei Militärflugzeuge aus Aden beigen Kraft wird auch ihre Herzen erfaſſen und ſie 10 u Mutterſtaates zu Wort. Hier werden die Maſchinengewehre, Hunderte von Gewehren geben worden. Die Gunze ae ſollen 1 5 in die Reihen Adolf Hitlecs führen. fen Losungen weſentlich kleinlauter: Arbeiter[und viele Kiſten mit Munition zurück. e e e a 19 8 Der Aufruf iſt unterzeichnet von Reichs⸗ 10 und Arbeiterinnen, Bauern und Bäuerin⸗ An dem Vorſtoß nahmen auch die Be. Neutralität der Grenz 1 f len die ſtatthalter und Gauleiter Sauckel. Gauwal⸗ B nen, Ingenieure und Techniker werden be⸗ waffneten des Sultans Dlol⸗Dinle, des Nach Berichten aus. 995 Oſt⸗ ter der DAF. Staatsrat Triebel. Miniſter⸗ ſchworen, die Fünflahrespläne durchzufüh-] Häuptlings der Gegend der Scheveli teil, der][Hafenbehörden der britiſchen Gebiete fte] präſident Marſchler. Miniſter des Innern 1 ren. Stalin'ſche Schlagworte werden in auf italieniſche Seite übergegangen iſt. afrikas italieniſchen. Wächtler, ferner von dem preußiſchen Re⸗ ö Fülle angeführt, um nachzuweiſen, daß das Nach einem Funkbericht des Verichterſtat- die für Italien gemietet 13 8 rere gierungspräſidenten und thüringiſchen Land mehr Kohle und Oele, mehr Kattun ters des Deutſchen Nachrichtenbüros aus boten haben. ſich länger als 24 Stunden in Staatsminiſter Dr. Otto Weber, ſowie lei⸗ 3 und Schuhzeug, mehr Brot und Fleiſch und Asmara wird der in dem italieniſchen den Häfen aufzuhalten. tenden Perſönlichkeiten der SA. der SS, . beſſere Arbeit der Eiſenbahner, der chemi⸗ Heeresbericht gemeldete Vormarſch—d— des Arbeitsdienſtes, der HJ und der führen⸗ n ſchen Arbeiter, der Handelsangeſtellten, der trotz ſtarker Regengüſſe 11 Ni den Wirtſchaft Thüringens. — und Traktorenführer fortgeſetzt. Die italieniſchen Truppen beſegz⸗ Italiens Kriegsloſten 4—— raucht. g ten die Ortſchaft Schebeli. Man bezeichnet in Die bisherigen Aufwendungen werden mi 4 1 1 ee ee 9 1 12 der eee dieſen Erfola der Ita⸗ 1 Milliarden Lire ausgewieſen. Weinheimer 9 löſt ſich auf angeblichen Errungenſchaften der Weltrevor-liener als die wichtigſte Operation 21. Oktober. N 4 0 1 lution zu der Aufforderung„Liefert uns ſeit der Besen 15 Hirt aud f ie eee Wee 5 e Die Wachenburg wird Schulungshaus. — mehr Zucker und mehr Gebrauchsartikel, er⸗ Im beſetzten Gebiet der Provinz Tigre ha- f ies debt die Staatskaſſe Weinheim, 22. Oktober. reicht ein beſſeres Ergebnie bei dem ann. ben nach iialienſſchen Angaben 100 boweiſche Ende Se tember über flüſſige Mittel in Der Weinheimer Seniorenkon⸗ melken— t gerade grotesk Kein Inde. Geiſlliche ihre Unterwerfung volligen. die 55 1950 Millionen Lire. Die Ausga-[vent hat ſich aufgel öſt. Der Weinhei⸗ ſtriedweig und fein öfen diches wetanang., wird hervorgehoben, daß ſich aal ue 925 n Seyte be überſchreiten den Vor⸗ mer Verband Alter Korpsſtudenten iſt in Li⸗ vate gebiet iſt vergeſſen, auf dem dem hungern⸗ abeſſiniſche Unterführer den itattenſſchen Ben e 131 Mill N ährend die][ quidation getreten. Nach einem einſtimmi⸗ r wbellen hörden fenen er anderes nac en Wa. eee eaten Viertelſabres des] gen Beſchluß wird die Wachen burg für 1„% Fei n 15 1 91 Rechnungsjahres 1935/36 den Voranſchlag] Schulungszwecke dem Nationalſozialiſti⸗ n ben Beſchwörang der das Gebiet ſüdlich von Aa rrſcht, um 424 Millionen überſchreiten. Als außer- ſchen Deutſchen Studentenbund und dem — Nach einer neuerlichen Beschwörung der] und der gemeinſam mit Ras Sevoum gewöhnliche Ausgaben für die Expedition] NS.Dazentenbund Zur Verfügung geſtellt. in e. 45 1 kämpft, den Italienern unterworfen. nach Oſtafrika werden für den Monat Sep⸗] Der Weinheimer Seniorenconvent war der f 1 eee eee die 65 Lo⸗ alle Selaſſies Garde in Marſch geſetzt tember 633 Millionen, für die drei Monate Verband der Korps an den Techniſchen Hoch⸗ wieder angeführt wird, ſchließen die 65 Lo ber 11 f 3 8 708 117 ſungen mit dem Verſprechen, alle Feinde Wie aus Addis Abeba gemeldet wird, Juli, Auguſt, September 1345 Millionen J ſchulen und Bergakademien. des Kommunismus zu zerſchmettern. wurde an Zweidrittel der kaiſerlichen Garde] Lire ausgewieſen. 1 Ain 0 — Bürgerſteuerbefreiung für eine halbe Million Steuerpflichtige. Berlin. 22. Oktober. In der Begründung des neuen Bürger⸗ ſteuergeſetzes wird darauf hingewieſen, daß das Aufkommen an Bürgerſteuer ſeit 1933 in ſtändigem Steigen begriffen ſei. Während es 1932 rund 220 Millionen RM betrug, ſtieg es im Rechnungsjahre 1933 auf 365 Millionen und 1934 auf ſchätzungsweiſe 400 Millionen RM. Für 1935 und 1936 ſei mit weiteren Steigerungen zu rechnen. Dieſe Entwicklung, die in erſter Linie auf die Ar⸗ beitsbeſchaffungsmaßnahmen der Reichsre⸗ gierung, insbeſondere auf die Eingliederung großer Bevölkerungsgruppen in den Wirt- ſchaftsproſeß, zurückzuführen ſei, habe es bereits in den Jahren 1933 und 1934 er⸗ laubt, ohne eine Verminderung des Aufkom⸗ mens beſonders auffällige Härten auszugleichen und zu mildern. Da für die Zukunft mit einer Fortdauer der Wirtſchaftsbelebung zu rechnen ſei, werde es jetzt möglich, die min⸗ derbemittelten Volksgenoſſen auf dem Ge⸗ biete der Bürgerſteuer erneut zu entlaſten, und zwar durch Heraufſetzung der Freigrenze. Der Ausfall an Bürgerſteuer, der durch dieſe Regelung entſtehe, ſei auf etwa 7 bis 9 Millionen RM zu ſchätzen. Von der Her⸗ aufſetzung der Freigrenze würden nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes mindeſtens 400 000 bis 450 000 Steuerpflich⸗ tige betroffen, die bisher in ihrer überwie⸗ genden Mehrzahl nach einem Reichsſatz von 0 RM e zur Bürgerſteuer herangezogen wur⸗ den. Senatswahlen in Franlreich Leichler Ruck nach links. Paris. 21. Oktober. Bei den Wahlgängen der Erneuerungs⸗ wahl zum franzöſiſchen Senat hat die ſoge⸗ nannte Linke von den Kommuniſten bis zu den Radikalſozialiſten an ſich zwei Sitze ver⸗ loren, da ſie bisher 58 Sitze innehatte, wäh⸗ rend ſie in Zukunft nur 56 Sitze zählt. Trotz⸗ dem kann man von einem Ruck nach links ſprechen, da die Radikalſozialiſten ſechs Sitze zu Gunſten der links von ihnen ſtehenden Parteien verloren haben. Die Sozialiſten haben dafür vier, die gemäßig⸗ ten Sozialiſten zuſammen einen und die Kommuniſten ebenfalls einen Sitz gewon⸗ nen. Die radikalſozialiſtiſche Senatsfraktion bleibt nach wie vor zahlenmäßig die ſtärkſte Gruppe. Zu erwähnen iſt, daß zum erſtenmal ein Vertreter der Dritten Internationale. und zwar der Kommuniſt Cachin in den Se⸗ nat einzieht. Die äußerſte Linke verdankt ihren Wahlerfolg in erſter Linie dem ge⸗ ſchloſſenen Vorgehen der Volksfront im Sei⸗ ne⸗Departement. Innerhalb der Mitte und der Rechtsparteien ſind geringe Verſchiebun⸗ gen zu verzeichnen. Miniſterpräſident und Außenminiſter L a⸗ val, der im erſten Wahlgang ſowohl im Departement Puy de Dome und im Depar⸗ tement Seine zum Senator gewählt wor— den iſt, hat zunächſt in Paris zahlreiche Glückwünſche für ſeinen Wahlerfolg entge⸗ gengenommen und iſt dann im Kraftwagen nach Clermont-Ferrand abgereiſt. Im Elſaß brachten die Wahlen eine fühlbare Verſtär⸗ kung des elſäſſiſchen Charakters. Von den neun in Unter⸗ und Oberelſaß zu vergeben⸗ den Senatsſitzen entfielen vier auf die durch⸗ aus heimattreuen Kandidaten der Elſäſſi⸗ ſchen Volkspartei, vier auf die Vertreter landwirtſchaftlicher Vereinigungen und nur einer an die nationaliſtiſche Gruppe der ſo— genannten„Nationalkatholiken“, die bisher drei Senatsſitze hatten. Auslands⸗Rundſchau Oeſterreichiſche Miniſterreden. Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg, Vize⸗ kanzler Starhemberg und Außenminiſter Berger⸗Waldenegg ſprachen in verſchiede⸗ nen Volksverſammlungen. Vizekanzler Starhemberg erklärte, daß die neue Regierung in ihrem Werk ſich nicht ſtören laſſen werde und daß es für jeden Vernich⸗ tung bedeute, dem Gedanken der Einigkeit zuwiderzuhandeln und die Regierung bei der Durchführung ihrer Aufgaben zu ſtören. Der Bundeskanzler erklärte, die Re⸗ gierung werde auf dem Weg, den Dr. Doll— fuß vorgezeichnet habe, weitergehen. Au⸗ ßenminiſter Berger⸗Waldenegg kam auf den italieniſch-abeſſiniſchen Kon⸗ flikt zu ſprechen und erklärte. wie kürzlich Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg, daß Oeſter⸗ reich es ſich nicht leiſten könne. an den Süh⸗ nemaßnahmen teilzunehmen. weil ſeme Handelsbeziehungen mit Italien zu gut ſeien. Revolutionspropaganda in Spanien. In Madrid fand eine Maſſenverſamm⸗ lung der Vereinigten Linken, von den Linksdemokratiſchen Republikanern bis zum linken Flügel der Marxiſten ſtatt. bei der der frühere marxiſtenfreundliche Miniſter⸗ präſident Azana eine Rede hielt, deren Hauptinhalt die Propaganda der Revolu⸗ tionären zwecks Ergreifung der Macht durch die Linke war. Beſonders heftig waren die Ausfälle des Redners gegen den jetzigen Außenminiſter Lerroux. Eine neue Brücke über den Rhein. Bei Speyer iſt mit dem Bau einer neuen Brücke über den Rhein begonnen worden. Unſer Bild zeigt links einen Teil der maleriſchen alten Pontonbrücke, rechts das bisher fertiggeſtellte Stück der neuen Brücke.(Atlantic— M.) Herbſtſtürme brauſen Sturm in der Nordſee— Franzöſiſcher Frachtdampfer geſtrandet Hamburg, 22. Oktober. Ein ſchwerer Nordweſtſturm wütete an der Nordſeeküſte und brachte die Schiffahrt wiederholt in große Bedrängnis. Nahe dem Badeort Egmond ſtrandete der in Rotterdam beheimatete 5000 Bruttoregiſtertonnen faſ⸗ zende Frachtdampfer„Kerkplein“. Der aus Ymuiden zur Hilfe entſandte Schleppdampfer „Drente“ geriet ſelbſt in große Bedrängnis, da ſich ein Teil einer geriſſenen Schlepper⸗ troſſe in der Schiffsſchraube verfing. Ein zu Hilfe geeiltes Motorrettungsboot mußte unverrichteter Sache zurückkehren. Wäh⸗ rend eine große Menſchenmenge im nächtli⸗ chen Dunkel bei Scheinwerferlicht vom Üfer aus mit großer Spannung die Rettungs- verſuche verfolgte, gelang es endlich einem mit 11 freiwilligen Ruderern beſetzten ein⸗ fachen Rettungsboot aus Egmond. die 13 Schiffbrüchigen der„Drente“ zu retten. In der Nähe der Inſel Terſchelling iſt ein eng⸗ liſcher Frachtdampfer geſunken. Seine Be⸗ mannung konnte von einem norwegiſchen Schiff gerettet werden. Verſchiedene andere Schiffe liefen in holländiſchen Häfen mit mehr oder weniger ſchwerer Havarie ein. Oberhalb Liſt auf Sylt ſtrandete der 6000 Tonnen große franzöſiſche Dampfer„Adrar“, der aus Hamburg kam. Das Rettungsbool der Liſter Station der Deutſchen Geſellſchaft für Rettung Schiffbrüchiger hal ſich bei dem 8 Seegang heldenmütig bemüht, ie Beſatzung zu bergen. Sie weigerte ſich jedoch, das Schiff zu verlaſſen. Der Bergungsdampfer„Titan“ von der Hamburger Bugſier⸗, Reederei⸗ und Ber⸗ gungs-AG weilt an der Unfallſtelle. Das Panzerſchiff„Admiral Scheer“, das zur Hil⸗ feleiſtung bei Sylt eingetroffen war, konnte wegen der geringen Waſſertiefe an der Un⸗ fallſtelle nicht eingreifen. Unmetter über Dänemark Kopenhagen, 22. Oktober. Der orkanartige Sturm, der faſt drei Ta⸗ ge über Dänemark tobte, hat nunmehr ſei⸗ nen Höhepunkt überſchritten. Verſchiedene däniſche Funkſtationen fingen SoOS⸗Signale von dem 4000 Tonnen großen engliſchen Dampfer„Pendennis“ aus Newceaſtle auf, deſſen Kapitän um Hilfe bat, da das Schiff im Sinken begriffen ſei. Der däniſche Dampfer„England“ und ein ſchwediſcher Dampfer ſetzten Kurs nach dem engliſchen Schiff. Ehe ſie den Dampfer aber erreicht hatten, war es dem norwegiſchen Dampfer „Iris“ gelungen, die 22 Mann der„Peden⸗ nis“ nördlich der weſtfrieſiſchen Inſeln an Bord zu nehmen. Kurze Zeit darauf ging der engliſche Dampfer unter. Eine Reihe von Schiffen ſtrandete bei dem Sturm. Orkan im Weißen Meer Moskau, 22. Oktober. Nach einer Meldung aus Archangelſk wü⸗ tet über dem weſtlichen Teil des Weißen Meeres ein Orkan, der einen ſchweren Schifsunfall zur Folge hatte. Vom Sturm wurden auch zwei Eisbrecher überraſcht, von denen einer einen ſchwer havarierten Leich⸗ ter im Schlepp hatte. Von der Gewalt des Orkans wurde der Leichter losgeriſſen und der Eisbrecher ſelbſt ſo ſchwer beſchädigt, daß er mit Schlagſeite in den Hafen von Archangelfk einlaufen mußte. Der andere Eisbrecher fand erſt ſpäter den Leichter. Er war in der Mitte entzweigebrochen. Fünf Mann der Beſat⸗ zung konnte er rekken, zehn waren von den Wellen fortgeſpült. i Arthur Henderſon f London, 22. Oktober. Der engliſche Politiker Arthur Henderson iſt im Alter von 72 Jahren geſtorben. Arthur Henderſon, der am 1. Auguſt 1863 in Glasgow geboren wurde, war zuerſt Ar⸗ beiter und dann Gewerkſchoftsbeamter. Im Jahre 1903 wurde er zum erſtenmal ins Parlament gewählt und bald errang er eine führende Stellung in der ensgliſchen Arbei⸗ terpartei. In den Jahren 1915/16 war er zum erſtenmal ols Unterrichtsminiſter Ka⸗ binettsmitglied. Im Jahre 1917 wurde er als Bevollmächtigter nach Rußland geſandt und im gleichen Jahre als Miniſter ohne Fach in das Kabinett Lloyd George beru⸗ fen. 1924 wurde er Innenminiſter, und in den Jahren 1929 bis 1931 leitete er im zwei⸗ ten Kabinett Macdonald das Außenminiſte⸗ rium. Im Jahre 1932 wurde Henderſon zum Präſidenten der Genfer Abrüſtungs⸗ konferenz gewählt. Deutſche Tagesſchau Jeſtſtellung der Logenzugehörigkeit Die zunächſt für Beamte angeordnete Feſt⸗ ſtellung über etwaige Logenzugehörigkeit iſt . jetzt im Einvernehmen zwiſchen dem Reichs⸗ innen⸗ und dem Reichsfinanzminiſter auch auf die Angeſtellten im öffentlichen Dienſt ausgedehnt worden. Die entſprechen⸗ den Erklärungen ſind bis zum 1. November J. abzugeben und zu den Perſonalakten zu nehmen. Bei neueinzuſtellenden Ange⸗ ſtellten ſind die Erklärungen vor der Einſtel⸗ lung abzugeben. Ehrenring für den Reichshandwerksmeiſter. Der Reichsinnungsmeiſter des Gold⸗ ſchmiedehandwerks hat dem Reichshand⸗ werksmeiſter einen Ehrenring überreicht, der von ihm und allen künftigen Reichs⸗ handwerksmeiſtern getragen werden ſoll. Der Ring, eine Handarbeit Pforzheimer Goldſchmiede, iſt golden und zeigt Schwert und Hammer, die alten Zeichen des freien Handwerks, in Rubinen ausgelegt, umrahmt von Eichenlaub. Der deutſch⸗dändſche Wirtſchaftsverkehr. Die Verhandlungen zwiſchen Vertretern der deutſchen und der däniſchen Regierung haben jetzt zu einem Ergebnis geführt. Vis zum Schluß des Jahres wird der daͤniſchen Landwirtſchaft die Möglichkeit gegeben, ge⸗ wiſſe Erzeugniſſe(3. B. Butter. Eier, Schweine) in erweitertem Umfange nach Deutſchland auszuführen, während auf der anderen Seite die däniſche Regierung Mög⸗ lichkeiten für eine erweiterte Einfuhr deut⸗ ſcher Waren in Dänemark zugeſagt hat. Schiſſsbrand im alen Zwei Ausflugsdampfer ausgebrannk. Rendsburg, 21. Oktober. Der am Büdelsdorfer Kai liegende Aus⸗ flugsdampfer„Kehrwieder“ geriet in Brand. In kurzer Zeit ſtand das ganze Achterdeck in hellen Flammen. Als das Feuer ſich bis zur Kommandobrücke durchgefreſſen hatte, ſackte der Dampfer mit dem Achterteil ab, ſo daß nur noch das Vordeck aus dem Waſ⸗ ſer ragt. Das Feuer griff auch auf den da⸗ nebenliegenden Ausflugsdampfer„Smits“ über, der ſtark beſchädigt wurde und infolge eines entſtandenen Lecks in kurzer Zeit völlig abſackte. Veſuch aus dem Iran Iraniſche Staatsmänner in Weſtdeutſchland. Godesberg, 22. Oktober. Einige hervorragende Perſönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben des Iran, u. a. der Staatsſekretär im iraniſchen Wirtſchafts⸗ miniſterium, Bader, der Unterſtaatsſekretär im iraniſchen Finanzminiſterium. Vafiglis, und der Generaldirektor des iraniſchen Au— ßenminiſteriums, Duſare, befinden ſich auf einer Studienreiſe durch Deutſchland. Sie ſtatteten zunächſt den Kruppwerken in Eſſen und der Auguſt Thyſſen-Hütte in Hamborn einen längeren Beſuch ab und beſichtigten ſpäter die Duisburger Hafenanlagen, die Deutſchen Röhrenwerke in Mülheim, die JG⸗ Farbeninduſtrie in Leverkuſen und die Ver— einigten Seidenwebereien in Krefeld. Nach⸗ dem ſie den Sonntag im Rheinhotel Dree⸗ ſen in Godesberg verbracht hatten. beſuchten ſie am Montag das der Firma Otto Woll naheſtehende Blechwalzwerk Raſſelſtein, die Stolberger Zinkhütte ſowie die Zement werke Dyckerhoff und Wicking⸗Neuwied Dann ging die Fahrt über Wiesbaden, Frankfurt nach Stuttgart weiter. wo der Firma Daimler-Benz ein Beſuch abageſtalt werden wird. „Karlsruhe auf großer Fahrt Jur Weltreiſe ausgelaufen. Kiel, 21. Oktober. Kreuzer„Karlsruhe“ verließ mit 600 Mann Beſatzung, darunter 120 Kadetten, unter dem Kommando von Fregattenkapi⸗ tän Siemens den Reichskriegshafen Kiel zu einer Weltreiſe, die am 13. Juni 1936 in Kiel ihren Abſchluß finden wird. Schon Stunden vor Ausfahrt des Kreu— zers hatten ſich Hunderte von Angehörigen der Beſatzungsmitglieder, die zum Teil aus dem Reich herbeigekommen waren. am Sig⸗ nalturm eingefunden. Der kommandierende Admiral der Oſtſee, Vizeadmiral Albrecht. hielt auf der Schanze eine Anſprache an die Mannſchaft, in der er u. a. ausführte. „Der Kreuzer„Karlsruhe“, den ſeine Aus—⸗ landsreiſe um die Erde führen ſoll, hat die Aufgabe, unſeren deutſchen Volksgenoſſen im Auslande einen Gruß der Heimat zu bringen. Alter Tradition entſprechend gedenken wir vor Antritt der Auslandsreiſe unſeres Füh⸗ rers und Oberſten Befehlshabers und gelo— ben, treu unſere Pflicht zu tun. Unſer Füh⸗ rer und Oberſter Befehlshaber Adolf Hitler Sieg⸗Heill“ Bei der Ausfahrt wurde der Kreuzer vom Segelſchulſchiff„Gorch Fock“ und dem Artil⸗ lerieſchulboot„Bremſe“ begleitet, auch zwei Jagdflugzeuge gaben dem Schiff eine Weile das Geleit. Straßenbahn entgleiſt Schweres Anglück auf abſchüſſiger Straße. Saarbrücken. 21. Oktober. In Spieſen geriet ein Straßenbahnwagen, der gegen 12.30 Uhr nachts von Saarbrük⸗ ken kam, auf der abſchüſſigen Straße ins Kutſchen. Der Führer muß dabei völlig die Herrſchaft über den Wagen verloren haben. In raſender Geſchwindigkeit überfuhr der Wagen die Endhalteſtelle und prallte mit ſchaft Wucht gegen die Mauern einer Wirt⸗ chaft. Unter der Wucht des Anpralles brachen die Träger und das Mauerwerk zuſammen. Der Vorderteil des Wagens, der etwa 0,75 Meter in das Mauerwerk eindrang, wurde vollſtändig zertrümmert. Der Führer des Wagens, Chriſtian Kraus aus Spieſen, war ſofort tot. Unmittelbar nach dem Unfall eilten Feuerwehr. Polizei, Sanitäter und freiwillige Helfer zur Unfall⸗ ſtelle. Unter den Trümmern wurden die Leichen des Straßenbahnführers Friedrich Meyer und des 15 jährigen Emil Blasko⸗ witz aus Spieſen geborgen. Außerdem wur⸗ den noch drei Perſonen mit ſchweren und ſechs weitere Perſonen mit leichteren Ver⸗ letzungen in die Krankenhäuſer von St. Ing⸗ bert und Neunkirchen eingeliefert. Die unruhige Mandſchurei Aufſehenerregende Verhaftungen. Mukden, 22. Oktober. Anker dem angeblichen Verdacht kommu- niſtiſcher Betätigung hat die ſapaniſche Po⸗ lizei 60 angeſehene Chineſen chriſtlicher Re⸗ ligion verhaftel. Unter den Feſtgenomme⸗ nen befinden ſich ein leitender Beamter der Zengto ng dchangpar Pank. ferner Aerzte, ehrer, Studenten und Krankenſchweſtern der Presbyterianer-Miſſion ſowie verſchie⸗ dene Angeſtellte der britiſch⸗amerikaniſchen Tabak-Geſellſchaft. Die ſapaniſche Polizei hat bei mehreren britiſchen Angeſtellten der Tabak-Geſellſchaft Hausſuchungen vorge⸗ nommen. Die Verhaftungen haben in ausländiſchen Kreiſen ſtarkes Aufſehen erregt. Der briti⸗ ſche Generalkonſul hat bei den Behörden Proteſt erhoben. Blutiger Zuſammenſtoß In der Provinz Kirin ſüdlich von Ta⸗ hutun iſt es zu einem ſchweren mehrſtündi⸗ gen Gefecht zwiſchen japaniſchen Truppen und 250 Freiſchärlern gekommen. Bei die⸗ ſem Zuſammenſtoß ſollen die Japaner 14 Tote und 13 Verwundete verloren haben. e * 1—. r ˙·ÄA W 2 11 Straße. ober. wagen, Abkük⸗ he ins lig die haben. ht det le mit Dirt rachen men. 1 0,5 wurde Kraus telbar olizei, Anfall, n die edrich lasko⸗ wur⸗ n und Ver⸗ Ing li umu po- Ke ume t der erzle, lern fh chen gel der the ſchen yriti⸗ rden 10. indi⸗ r N 1 7 A f 1* 11 Nachdruck verboten. Erſtes Kapitel. Mitten im Zentrum der großen Stadt träumte im Schutz einer hohen, uralten Kirche eine kleine Gaſſe, die den Namen Blumengaſſe trug, und deren Anwohner ihren Stolz darein zu ſetzen ſchienen, daß das ſaubere, freund— liche Gäßchen dieſen Namen auch wirklich zu Recht trug. Wie ein Lächeln des lieben Gottes war die kleine Gaſſe von den erſten Frühlingstagen an bis in den ſpäten Herbſt, wo das bunte Weinlaub die niedrigen, ſchmucken Häuſer umkränzte und in den Vorgärten Dahlien und Georginen in unendlicher Fülle rot und gelb und weiß und lila leuchteten. Wenn ein Fremder die Blumengaſſe durchſchritt, ſo kam es nicht ſelten vor, daß er ſtehenblieb und ſich, an einen Gartenzaun gelehnt, für ein kurzes Weilchen der ſtillen Zufriedenheit des hübſchen, unverhofften Bildes er⸗ gab, ehe er zögernd ſeinen Weg fortſetzte. Aber wie ſo oft, oberflächlich betrachtet, alles gut und in ſchönſter Ordnung zu ſein ſcheint, ſo war es auch hier. Hinter manchem der kleinen, blank geputzten Fenſter wohnten Kummer und Sorge. Ja, es gab auch in der freundlichen Blumengaſſe hinter Tür und Tor viel bitteres Herzeleid, das in ſeiner ganzen Tiefe kaum die nächſten Nachbarn, geſchweige denn der flüchtig verweilende Fremde ahnten. Vor einiger Zeit hatte die Blumengaſſe ein Ereignis gehabt, das lange die Gemüter erregte und ſtärker noch als zu Anfang ſie gegenwärtig beſchäftigte. Was ſeit Jahren nicht vorgekommen war, war geſchehen. Es hatte eines Tages vor dem Hauſe Nummer fünf ein Möbelwagen ge— halten. Nicht ſehr viele, aber ihrem Ausſehen nach von beſſerer Herkunft zeugende Möbelſtücke waren in das Haus getragen worden. Vor allem aber— ein Klavier. In der ganzen Blumengaſſe hatte niemand, ſolange man denken konnte, jemals ein Klavier beſeſſen, und man verband mit einem Klavier unwillkürlich den Begriff von Vornehmheit und Luxus. Um ſo mehr war man erſtaunt, als man die neuen Mieter kennenlernte. Eine kleine blaſſe, ſehr blaſſe, blondhaarige Frau, ein Mädelchen von etwa dreizehn Jahren, hoch aufgeſchoſſen und im Geſicht der Mutter von auffallender Aehnlichkeit, dann ein ungefähr neunjähriger Knabe. Alle drei offenbar ſehr ſchlecht er— nährt und ſehr ärmlich, wenn auch ſauber gekleidet. Der ſtrikte Gegenſatz zu dieſen drei Menſchen der Vater. Groß, kräftig, mit ſtark geröteten Wangen und Augen, die in ihrem ſtieren Glanz ſofort den Gewohnheitstrinker ver— rieten. Die kleine Frau, immer freundlich, immer beſcheiden, hatte trotzdem in der Blumengaſſe ſchwer Anſchluß ge— funden. Vielleicht war ihre Art zu zurückhaltend für die Blumengäßler, oder es ſtand unſichtbar noch immer das Klavier zwiſchen ihr und den Leuten als eine Scheide⸗ wand. Erſt ganz allmählich wurde das anders. Von der Haus⸗ wirtin her war langſam durchgeſickert, daß Frau Mertens aus ſehr guter, aber völlig verarmter Familie ſei. Das Klavier und die ſchönen Möbelſtücke ſtammten aus ihrem Elternhauſe. Sie war frühzeitig Vollwaiſe geworden und batte hilflos und lebensängſtlich einen Mann geheiratet, der— ſelber noch ärmer als ſie— nur auf die paar tauſend Mark ſpekuliert hatte, die ihr als mütterliches Erbteil ſichergeſtellt worden waren, und die ihr der Vot⸗ mund mit vollendetem einundzwanzigſten Lebensjahre auszahlen mußte. Erſt als es zu ſpät war, hatte Frau Mertens erkannt, daß ſie ſich durch die Ehe mit dieſem im Grunde genommen ganz ungebildeten und roh empfinden⸗ den Menſchen in lebenslängliche Marter begeben hatte. Karl Mertens hatte das Geld ſeiner Frau in ein Ge⸗ ſchäft geſteckt, von dem der geltungsſüchtige und habgierige Menſch ſich ſchnellen und großen Nutzen verſprach. Aber die Baſis, auf der dieſes Geſchäft aufgebaut wurde, war ſo wenig ſolid und gediegen, daß es nicht lange dauerte, bis alles Hals über Kopf zuſammenbrach und auch der letzte Pfennig verloren war. Mit dem Verluſt des Geſchäfts aber fiel von Mertens die letzte Tünche ab. Er zeigte jetzt ſeinen wahren Charakter, war häufig roh und gemein gegen ſeine Frau und verfluchte ein Mal über das andere ſie und ihre ganze„vornehme Sippe“, wie er ſich auszudrücken pflegte. Wovon Frau und Kinder lebten, darum bekümmerte ſich Mertens nicht. Er hatte eine Vertretung für Schnaps und Liköre übernommen, war oft tagelang außerhalb, hatte fern von ſeinem Hauſe Anſchluß an üble Geſellſchaft gefunden, in der er ſich wohl fühlte, und wenn ſeine Frau Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). am Monatserſten mit klopfendem Herzen auf Geld wartete, ſchmiß er ihr mit grimmigem Geſicht die Miete auf den Tiſch. Aber das war meiſt alles, denn faſt ſtändig hatte er im Laufe des Monats bereits ſo viel Vorſchuß ge⸗ nommen, daß er nur wenig ausbezahlt bekam, was er für ſeine koſtſpielige Lebensweiſe raſch verbrauchte. Als die Leute in der Blumengaſſe langſam hinter die tieferen Zuſammenhänge kamen und zwiſchen der kleinen, abgezehrten Frau, den ſtillen, blaſſen Kindern und dem gutgekleideten, wohlgenährten Manne Vergleiche zu ziehen begannen, packte manchen ein heißes Mitleid mit der ſtillen Dulderin, und von da ab wanderte durch die Hände der Kinder manches Aepfelchen, Würſtchen oder Kuchenſtück in die kleine Manſardenwohnung, in der Hunger und Not ſo oft ſchweigend geduldete Gäſte waren. Denn obgleich Frau Mertens bis in die Nacht hinein für fremde Leute wuſch und plättete, reichte ihr Verdienſt doch kaum für das Lebensnotwendigſte; zudem fühlte die arme Frau mit ſtändig wachſender Angſt, wie ihre Kräfte immer ſchwächer wurden und ſie nur mit faſt übermenſchlicher Anſtrengung ihre ſchwere Pflicht erfüllen konnte. Die Kinder waren ihr außer der Schulzeit ſchon tüchtige Helfer. Das dreizehnjährige Hanneli zupfte und legte die Wäſche, half beim Auswringen und beim Aufhängen, und auch der jüngere Heinz machte ſich oft ſchon recht nützlich. Ueberhaupt waren die beiden Kinder Frau Mertens' einziges Glück und Sonne. Für ſie arbeitete und lebte ſie, und die Kinder dankten es ihr mit Treue und zärtlicher Anhänglichkeit. Die ſchönſten Tage waren für die drei die Sonntage. Früh gingen ſie regelmäßig zur Kirche und hörten mit an⸗ dächtigem Herzen die Predigt, aus der ſich die Mutter meiſt für die ganze Woche wieder neue Kraft holte. Nach⸗ mittags aber ſaßen ſie beieinander in der kleinen Stube, und dann geſchah etwas Seltſames. Die Mutter ſetzte ſich an das braune Klavier, und die Hände, die werktags oft aufgequollen und wund waren von allem Waſchen, griffen ganz zart in die Taſten und entlockten dem alten Klavier wunderſame Töne. Das Schönſte aber war, wenn Hanneli ſang. Hanneli, das kleine, blutjunge Hanneli, hatte ein Stimmchen wie Gold ſo lauter und rein. Meiſt begann das Singen mit einem Choral. Ach, die Mutter kannte ſo viele ſchöne Kirchenlieder. Dann kamen Volkslieder in bunter Fülle. Ernſte und luſtige. Der Knabe ſaß ſtill dabei, meiſt mit einer Schnitzarbeit be— ſchäftigt, und lauſchte glücklich. Die drei armſeligen Menſchen in ihrer Manſarde oben ahnten meiſt nicht, daß auch noch andere als der kleine Knabe dem Spiel und Geſang lauſchten. Es waren die Leute aus der Blumen— gaſſe, die die Ohren ſpitzten und ſich freundlich anlächelten. „Die arme kleine Frau. Iſt ihr wahrlich zu gönnen, daß ſie am Sonntag mal ein bißchen froh iſt. Aber ein Stimmchen hat das Mädel, das Hanneli... da geht einem ja das Herz auf.“ Doch es gab auch andere Sonntage für die drei. Das war, wenn der Vater daheim war. Dann lagen Zeitungen in der Stube herum, ſchwerer Zigarrenrauch erfüllte die Luft, und immer war die Stimmung ſo geladen, daß es für Mertens nur eines ganz geringfügigen Anlaſſes be⸗ durfte, um ſeine Wut in groben, donnernden Worten zu entladen. Mit dem Mittageſſen fing es meiſt an. „Die ganze Woche treibt man ſich draußen herum, und da ſetzt einem die Frau ſo einen Fraß vor. Wer ſoll denn da ſatt werden? Einem Manne, der die ganze Woche durch ſchuftet, gehört ein ordentliches Stück Fleiſch— ver⸗ ſtanden? Freilich, wer auf der faulen Haut liegt, der hat dafür kein Verſtändnis. Mag von eurer Suppe ſatt werden, wer da will. Ich nicht...“ Wütend ſchob er den Teller zurück und ſtand auf. Das halbe Eſſen lag auf dem Tiſchtuch. Die Kinder zitterten. Die Mutter ſtammelte leiſe: „Es hat.. zu einem Braten nicht gereicht, Karl! Du haſt mir doch.. kein Geld.. dagelaſſen!“ Das war Oel auf das Feuer. „Was? Was hab' ich?“ „Sei doch ſtill.. ich bitte dich.. ſei doch ſtill!“ Frau Mertens rang die Hände, bat, flehte. Aber der Mann, der die häusliche Armut nur haß⸗ erfüllt ertrug, war nicht mehr zu beruhigen. „Still ſoll ich ſein? Ja, das tönnte euch ſo paſſen...“ Und nun ſchrie er ſich all ſeinen änbegründeten Zorn auf die kleine, arme Frau von der Leber herunter. „Mucker! Ihr Mucker!“ kam es höhniſch, wenn ſeine Frau auf ſeine ungezügelten Redensarten nichts ent⸗ gegnete.„Die Kinder ſind du!“ Und er riß plötzlich und ſchleuderte ihn gegen Hanneli bei den blonden wie er es nannte. Wenn aber die Mutter weinend und bebend dazwiſchen ſprang, erhielt ſie gleichfalls einen ſo harten Puff, daß ſie zurücktaumelte. Dieſe Vorgänge konnten den Leuten in der Blumen- gaſſe nicht verborgen bleiben. Sie hörten wohl manche der rohen Worte, die bis in die Gaſſe hinunterdrangen und manchen entſetzt aufſchreckten; aber wenn keine un⸗ mittelbare Gefahr vorlag, gab ihnen nichts das Recht, hier einzugreifen. Nach ſolch einem Auftritt ging Mertens dann ſchließ⸗ lich endlich fort, um ſich im Wirtshauſe für den„Fraß“ zu Hauſe zu entſchädigen, und kehrte meiſt erſt ſpät am Abend ſchwer betrunken heim. Man war jetzt im Juni. Wieder war ein Sonntag. Aber obgleich der Vater diesmal nicht nach Hauſe ge— kommen war, ertönte kein froher Geſang aus der kleinen Wohnung. Frau Mertens lag ſchon ſeit etwa zehn Tagen krank. Das Hanneli wirtſchaftete, ſo gut es konnte, wenn die Gemeindeſchweſter, die die Kranke verſorgte, abweſend war. Und der kleine Knabe bewegte ſich auf den Zehen— ſpitzen ſo lautlos wie möglich, um ja die Mutter in ihren Schlaf nicht zu ſtören. f Frau Mertens ſchlief viel. Sie ſchlief faſt immer. „Sie ſchläft ſich geſund!“ antwortete die freundliche Schweſter auf die Fragen der Kinder. Ab und zu kam auch der Arzt. Aber es war hier nicht zu helfen. „Sie ſchläft ſich geſund!“ ſagte auch der Arzt. Aber er meinte es anders. Für immer geſund!, dachte er— aber er ſprach es nicht aus. Es war keine eigentliche Krankheit, die Frau Mertens befallen hatte, ſondern die unausbleibliche Folge der ſchweren Jahre. Schlechte, unzureichende Ernährung und infolgedeſſen überaus raſcher Kräfteverfall. Der mehr als überanſtrengte Körper tat einfach nicht mehr mit. „Hanneli!“ kam es jetzt leiſe von dem Krankenbett. „Ja, Muttchen!“ Die Kleine war augenblicklich an der Seite der Mutter. „Mach' die Fenſter ganz weit auf, mein Hanneli! Die Roſen duften ſo ſchön herauf“, ſagte die Kranke ganz klar. Dann trat in ihre Augen wieder das fieberhafte Glänzen. „Nicht wahr, mein Hanneli, du biſt immer ſchön brav und fromm! Auch du, Heinzelmännchen!“ Sie winkte mit einer müden Bewegung dem Knaben, der Heinz hieß, und den Mutter und Schweſter oft in koſendem Scherz Heinzel⸗ männchen nannten. Das Hanneli faltete die Hände und ſchaute den jungen Bruder mit großen Augen an, in denen plötzlich furcht⸗ bare Angſt ſtand. Die warme, roſendurchduftete Luft legte ſich mit einem Male ſo bedrückend auf die Kinderherzen. „Ich bin immer bei euch... auch wenn ich nicht mehr bei euch bin!“ kam es wie ein Hauch über die Lippen der Kranken.„Immer bin ich da. Ich wache über euch!“ „Muttchen, du bleibſt doch da! Du biſt doch immer da!“ Hanneli begann vor Angſt über die unverſtändlichen Worte der Mutter zu ſchluchzen. Mit einem Male ſchrie Frau Mertens unheimlich auf wie in tödlicher Angſt. „Geh... geh.. tue den Kindern nichts zuleide! Du haſt mich vergiftet! Du haſt uns alle vergiftet! Wir müſſen alle ſterben!“ „Mutter!“ Das Hanneli ſprang an das Fenſter und beugte ſich weit hinaus.„Frau Schärle, Frau Berthold! Ach, kommen Sie doch mal herauf! Die Mutter... ich glaub'... Mutterle ſtirbt!“ ſchrie das Kind ſchluchzend, mit ſchreckgeweiteten Augen. 3 Die Frauen, die unten ſtrickend im Wärſchen ſaßen. fuhren auf, ließen ihr Strickzeug Strickzeug ſein und eilten die Treppen hinauf zu der Kranken. Zitternd ſtanden ſie in der kleinen Stube. Aber die Kranke war ſchon wieder ganz ruhig. Sie war in tiefer Erſchöpfung auf das Kiſſen zurückgeſunken und lag jetzt wieder in jenem todesähnlichen Schlafe. Indeſſen kam gerade ſchon ſolche Mucker wie unvermittelt den Knaben hoch die Wand, oder er packte das Zöpfen und ließ ſie„tanzen“, vie auch die Gemeindeſchweſter. Sie ſah auf den erſten Blick, daß der Todesengel die Kranke ſchon geküßt hatte. Schmerzlich umfaßte ſie die beiden Kinder, die nun bald keine Mutter mehr hatten. (Fortſetzung ſolgt.) — . — e 8 In kurzen Worten Am 26. und 27. Oktober findet in Gotha ein großer Aufmarſch ſtatt, in deſſen Mittel- punkt die Ehrung der 1000 älteſten RSBO⸗ Männer ſteht. Der deutſche Geſchäftsträger in Ecuador ſprach der neugebildeten Regierung von Ecuador die Anerkennung der deutſchen Regierung aus. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten iſt in Athen eingetroffen. Kreuzer„Karlsruhe“ hat mit etwa 600 Mann Beſatzung, darunter 120 Kadetten, eine Weltreiſe angetreten. Dem italieniſchen Vormarſch an der So— mali⸗Front wird große ſtrategiſche Bedeu⸗ tung beigemeſſen. Der ehemalige abeſſiniſche Kriegsminiſter Fitaurati Birru, der ſeit einem Jahr in Un⸗ gnade gefallen und verbannt war. iſt in Addis Abeba eingetroffen; er will den Be⸗ fehl über verſchiedene Truppenteile über⸗ nehmen. Trotz der Beendigung des Streiks unter Tage in der Nine-Mile⸗Point⸗Grube ſind in Südwales noch 15 000 Bergleute im Aus⸗ ſtand; nahezu 500 weitere Bergleute ſetzen in zwei Gruben den Streik unter Tage fort. Während des heftigen Sturmes der ver— gangenen Tage ſtrandete an der Weſtküſte Eſtlands der ſchwediſche 700 Tonnen⸗Damp⸗ fer„Stella“; von den 13 Mann der Beſat⸗ zung konnte nur zwei gerettet werden. Lehrerbildung in Preußen Bekanntmachung des Reichserziehungs⸗ 5 miniſters. Berlin, 22. Oktober. Vom Jahre 1936 an werden die preußi⸗ ſchen Hochſchulen für Lehrerbildung eine größere Anzahl von Lehrern und Lehrerin nen für den Volksſchuldienſt ausbilden als in den vergangenen Jahren. Schon im Sommerſemeſter 1935 konnten etwa 2000 Studenten und Studentinnen an den beſte⸗ henden Hochſchulen aufgenommen werden. In den nächſten Jahren iſt mit einem noch größeren Bedarf an Lehrern und Lehrerin— nen zu rechnen. Aus dieſem Grunde erfolgt im Jahre 1936 eine zweimalige Aufnahme: zu Beginn des Sommer- und des Winterſemeſters In Hannover werden evangeliſche Be⸗ werberinnen, in Beuthen katholiſche männ⸗ liche und weibliche Bewerber, in Bonn ka⸗ tholiſche männliche Bewerber, an allen übri⸗ gen Hochſchulen männliche Bewerber aufge⸗ nommen. Bei der Aufnahme werden in erſter Linie Bewerber und Bewerberinnen berückſich⸗ tigt, die den Gliederungen der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung angehören. Ferner werden zum Herbſt 1936 zum er⸗ ſten Male Abiturienten aufgenommen, die beabſichtigen, das Studium für das Lehr⸗ amt an höheren Schulen in Preußen zu be⸗ ginnen. In Zukunft haben die preußiſchen höheren Lehrer und Lehrreinnen die beiden erſten Semeſter ihres mindeſtens achtſeme⸗ ſtrigen Studiums an einer Hochſchule für Lehrerbildung zu verbringen. Ruheſtörer auf einer Geſandtſchaft. Berlin. 22. Oktober. Auf der Berliner tſchechoſlowakiſchen Geſandtſchaft erſchienen drei tſchechoflowakiſche Staatsangehörige und verlangten den Geſandten zu ſprechen. Als ihnen erklärt wurde, daß der Geſandte Wut und fingen Daraufhin murden ſie verreiſt ſei, gerieten ſie in an au randalieren voN REINER Mac Lean machte eine abwehrende Bewegung. „Nein, danke! Wir wollen die geſchätzten Kollegen zunächſt in Frieden laſſen. Es ſteht wirklich zu erwarten, daß man heute noch nicht ſehr viel herausbekommen wird. Halt— eins könnte man verſuchen! Laſſen Sie einmal feſtſtellen, Miſter Freeman ſah ihm nach. „Der hat gut lachen“, ſagte er.„Wir ſitzen jetzt hier mit dem dicken Kopf und den falſchen Noten. Und ob die Methode Mac Leans zum Ziele führt— na, da habe ich doch noch ſehr meine Zweifel.“ In der Verſandabteilung des Warenhauſes wurde auf Veranlaſſung der Geſandtſchaft einem Ueberfallkommando verhaftet. Unterſuchung iſt eingeleitet worden. von Die Der Miltenberger Ring aufgelöſt. Berlin, 22. Oktober. Der ſtellvertretende Führer des Miltenberger Ringes, Dr. Hell⸗ mut Grimm-Hamburg hat in einſtimmigem Einvernehmen mit allen Führern der Ver⸗ bindungen des Miltenberger Ringes dieſen und die in ihm vereinigt geweſenen Verbin⸗ dungen aufgelöſt. Ein engliſcher Schritt Anwendung der Haager Neutralitätsbe⸗ ſtimmungen. London, 22. Oktober. Der brikiſche Botſchafter in Rom. Sir Crie Drummond, iſt angewieſen worden. der ika⸗ lieniſchen Regierung mitzuteilen. daß die britiſche Regierung ſich entſchloſſen hat, die in der Haager Konvention enthaltenen Neu- kraliätsbeſtimmungen anzuwenden. Das bedeutet, daß italieniſche, mit Kriegs material beladene Fahrzeuge, die Häfen der britiſchen Kolonien oder des engliſch-ägyptiſchen Sudan anlaufen, nicht länger als 24 Stunden im Hafen bleiben können. Es ſind ferner Einſchränkungen bei der Einnahme von Brennſtoffen in dieſen Häfen ausgeſetzt. Dieſe Beſchränkungen be— ziehen ſich nicht auf andere italieniſche Fahr⸗ zeuge. Einen ähnlichen Schritt hat die ägyptiſche Regierung in Rom unternommen. Sanktionsvorſchlag Nr.! Bisher von 22 Staaten angenommen. Genf, 22. Oktober. Die Regierungen von Bulgarien. Eſtland und Norwegen haben dem Generalſekretär des Völkerbundes mitgeteilt, daß ſie den Sanktionsvorſchlag Nr. 1 über die Ausfuhr⸗ perre für Waffen und Kriegsgerät nach Italien und die Aufhebung der Waffenaus— fuhrſperre nach Abeſſinien in Kraft geſetzt haben. Nach dieſer Mitteilung erhöht ſich die Zahl der Staaten, die den Vorſchlag Nr. 1 durchführen, auf 22. Wenn die Zu— ſtimmung einer genügend großen Zahl von Regierungen bis zum 31. Oktober vorliegt, iſt der 5. November als Beginn der Ein— und Ausfuhrſanktionen in Ausſicht genom⸗ men. Ein neuer lirchlicher Appell London, 22. Oktober. Der Erzbiſchof von Canterbury nahm auf der Diözeſenkonferenz in Canterbury erneut Stellung zum italieniſch-abeſſiniſchen Streit. Er teilte mit, daß er alle chriſtlichen Kir⸗ chenbehörden in Europa auffordern wolle, die Völkerbundsmitglieder an ihre Ver⸗ pflichtungen zu erinnern. In dieſem Sinne ſei er bereits an den Papfſt herangetreten. Er höre jedoch, daß der Papſt augenblicklich nicht gewillt ſei mehr zu ſagen, als er be⸗ reits öffentlich geſagt habe. Man müſſe ja die Schwierigkeiten, in denen er ſich befinde, anerkennen. Möglicherweiſe müſſe man ihn aber bitten,„zu ſeiner Zeit und auf ſeine Weiſe“ einige weitere Worte zu ſprechen. Haile Selaſſie am Rundfunk Paris, 22. Oktober. Der Sonderberichterſtatter des„Paris Soir“ in Addis Abeba ſandte vom kaner⸗ lichen Palaſt aus eine Rundfunk⸗Reportage. Kaiſer Kaile Solaſſie hielt in flioßendem Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). Miſter Freeman, ob heute große Waren— ſten mitgenommen worden ſind oder ob größere Ein⸗ zäufe den Kunden ins Haus geſchickt werden ſollen. Es iſt ja nicht anzunehmen, daß die verehrten Spitzbuben, um einen Hampelmann zu kaufen, gerade eine Pfundnote wechſeln werden. Ich ſchätze, ſie haben für ihr gutes Gaunergeld gute Waren gekauft. Vielleicht kann man aus den Verſandliſten irgend etwas herausfinden. Es wäre nett, wenn Sie das inzwiſchen feſtſtellen würden, Miſter Freeman. Und nun, Good bye, meine Herren, ich verde nun endlich Ihre Anzugabteilung beehren, ſonſt bekomme ich heute meine neue Kluft nicht mehr. Ich bin in einer halben Stunde wieder zurück. Vielleicht können Sie mir dann ſchon etwas Wichtiges mitteilen. Aber hören Sie: Wenn ich mir jetzt einen Anzug ins Haus beſtelle— ich habe nämlich zufällig auch nur Fünfpfundnoten—, bitte, denken Sie nicht, daß ich derjenige, welcher, bin.“ Er grüßte lachend und ging gemächlich hinaus. — e Franzoſiſch eine kurze Anſprache, in der er u. a. betonte:„Unbeachtet ſeiner verhöltnis⸗ mäßigen Schwäche wird unſer Volk es doch verſtehen, ſein Land zu verteidigen! denn wir alle kämpfen um unſere Freiheit!“ Eine Million veruntreut Großer Darlehensbetrug aufgedeckt. Breslau, 22. Oktober. In Breslau wurde der Geſchäftsführer der Privatkredit⸗Verwaltungs⸗ und Ver mittlungsgeſellſchaft mbß., Dr. Lerch, ver⸗ haftet. Ihm wird fortgeſetzte Untreue, ſchwere Urkundenfälſchung und Betrug in größtem Ausmaß zur Laſt gelegt. Soweit das bisherige Ergebnis der Ermittlungen erkennen läßt, hat Lerch die ihm zur Auslei⸗ hung an Mittelſtandskreiſe zur Verfügung geſtellten Gelder in weiteſtem Maße verun⸗ treut, indem er Unterſchriften fälſchte und ſo die Auszahlung der Gelder von den bei Banken beſtehenden Treuhandkonten an ſich ſelbſt erſchlich. Der Verbleib der Gelder iſt bisher nicht feſtgeſtellt. Der Schaden be⸗ trägt nach eigenem Geſtändnis des Dr. Lerch etwa eine Million RM. Wegen Glücksſpiels verurkeilt. Berlin. 22. Oktober. Die 21. Strafkam⸗ mer des Berliner Landgerichts verurteilte den 54 jährigen früheren Staatsanwalt⸗ ſchaftsrat Dr. Wasmund wegen Beteiligung an einem öffentlichen Glücksſpiel zu 2000 RM Geldſtrafe. Es beſtand der Verdacht, daß ſich der Angeklagte auch der Begünſti⸗ gung im Amt ſchuldig gemacht habe. Die⸗ ſer Anklagepunkt ließ ſich jedoch ſtrafrechtlich nicht erfaſſen. Auszeichnung für Lebensretter Berlin, 22. Oktober. Der Führer und Reichskanzler hat mit Er⸗ laß vom 28. September 1935 verliehen: a) die Rettungsmedaille am Bande: dem Kaufmann Fahnkow in Lehnitz, Kreis Nie⸗ der⸗Barmin, dem ehemaligen Schiffer Ge⸗ org Lewentz in Camp am Rhein, dem Schüler Pfeil in Berlin, dem Gutsauszügler Roſenlöcher in Rathen an der Elbe. b) die Erinnerungsmedaille für aus Gefahr: dem Gerber Friß Heiſter⸗ kamp in Mülheim a. d. Ruhr, dem Rettung — fieberhaft gearveitet. Verſandzettel, die worden waren. ihr doch hauſes herabgebracht. in den Verſandraum. um neue Laſten zu holen. herauszulaſſen. Junge Mädchen ſaßen an Pulten, hatten große Liſten vor ſich. Ueber ihren Arbeitsplätzen befand ſich der Ausgangspunkt einer kleinen Hausrohr⸗ poſt. Metalliſche Röhren glänzten. Ein leiſes Surren ging alle Augenblicke durch ſie hindurch. Dann öffnete ſich eine Klappe, warf eine kleine Papprolle heraus. Ein junges Mädchen nahm ſchnell die Papprolle, öffnete ſie, holte die darin befindlichen Papiere heraus und ließ die leere Papprolle in die Rohrpoſtröhre zurückgehen. Gleich 432 machte ſie ſich dann wieder an die Arbeit, ſortierte die durch Abgeteilt von dieſer Rohrpoſtabteilung waren die Verſandräume. Hier herrſchte ein fieberhaftes Tempo. Alle Augenblicke wurden Ballen Teppiche, Möbelſtücke, zuſammengerollte Läufer, Körbe mit irgendwelchem In— halt durch die Warenlaſtzüge aus den Etagen des Waren⸗ Angeſtellte ſtanden ſchon bereit. Mit einem Druck auf einen elektriſchen Knopf öffneten ſie die Fahrſtühle. Auf einer Rollbahn wurden die Waren heruntergefahren bis Und während ſchon hier unten das Sortieren begann, ſauſten die Fahrſtühle wieder herauf, Hunderte von Händen waren hier beſchäftigt. Da galt es, einen Poſten gekaufter Wäſche ſorglich zu verpacken, in Seidenpapier zu verhüllen, in Kartons zu legen, die Laufzettel zu vergleichen, zu regiſtrieren und das fertig verſchnürte Paket auf einen großen Tiſch zu legen. Dieſer Tiſch war eine Art laufendes Band. Er bewegte ſich ſelbſttätig vorwärts bis zur Ausgahe. Dort ſaßen wieder junge Mädchen, die nun die Nummern der Laufzettel mit ihren Notizen verglichen, um erſt dann, wenn die Ueber⸗ einſtimmung der Adreſſen feſtgeſtellt war, die Waren In dies fieberhafte Leben und Treiben platzte der Geſchäftsführer Freeman. Alles ſah auf und unterbrach für einen Augenblick ſeine Arbeit. Wenn Miſter Freeman ſich hier unten ſehen ließ, mußte irgend etwas in dem Schützen Kopf in Freiberg in Sachſen, der Schülerin Menzel in Hermsdorf bei Dres⸗ den, dem Tiſchler Mynarek in Birken, Kreis Coſel, der Margarethe Tiedt in Rehnau, der Schülerin Hildegard Ulliſch in Gietzen. dem Elektrotechnikermeiſter Wagner in Crim⸗ mitſchau, dem Arbeiter Wegener in Verlin⸗ Oberſchöneweide, dem Bootsmann Wein⸗ reich in Neu⸗Paſſarge, der Schülerin Inge⸗ borg Wirth in Hermsdorf bei Dresden. Abſturz bei einem Schauflug „Neuyork. 22. Oktober. Die bekannte ame- rikaniſche Fliegerin Ruth Nichols ver⸗ anſtaltete in Troy im Staate Neunork mit einem Großflugzeug Schauflüge über der Amgebung der Stadt. Dabei ſtürzte das Flugzeug bei einem Landungsverſuch, offen- bar infolge Verſagens der Motoren, ab und geriet in Brand. Die Fliegerin, ein Flug- R ö An der Erdbebenſtätte in Montana. — beben in Helena(Montana) Sachſchaden wird jetzt auf drei Millionen Dollar geſchätzt. Da immer wieder leichtere Erdſtöße auftreten, hat eine Maſſenflucht aus der Stadt eingeſetzt. In der Umgebung ſind große Zeltlager entſtanden, jedoch ha⸗ ben die Bewohner dieſer Notwohnungen ſehr unter dem kalten Wetter zu leiden. Fußball Gauliga⸗Tabellen Südweſt: Boruſſia Neunkirchen Eintracht Frankfurt Wormatia Worms FK Pirmaſens FSW Frankfurt Union Niederrad Phönix Ludwigshafen FW Saarbrücken Opel Rüſſelsheim Kickers Offenbach — 110- O 2 — 2882 S Str MOE. ——— — 2 6 8— Onerr o r Baden: 1. FC Pforzheim VfL Neckarau VfB Mühlburg SW Waldhof VfR Mannheim Freiburger FC Germania Brötzingen Amicitia Viernheim Karlsruher FV Phönix Karlsruhe 5 Württemberg: Sportfreunde Stuttgart 6 Ulmer FV 94 4 Stuttgarter Kickers 5 Stuttgarter SC 5 VfB Stuttgart 8 Sportfreunde Eßlingen Sport⸗Vg. Cannſtatt FW Zufſenhauſen SW Feuerbach 1. SSV Ulm 1 28 O — D. S = 8 DDD NLE D S. U ——* S e O S S SS Dο MN i. 8 SO e 9 Bayern: Bayern München 1. FC Nürnberg BC Augsburg Spogg. Fürth FC 05 Schweinfurt 1. FC Bayreuth Wacker München 1860 München FC München ASV Nürnberg ——— 2— A1 O race — — 8 do N D DN SUD Vörſen und Mörkte Vom 21. Oktober. (Ohne Gewähr.) Mannheimer Großviehmarkt. Auftrieb: 133 Ochſen, 52 Bullen, 322 Kühe, 85 Färſen, 822 Kälber, 56 Schafe, 6 Zie⸗ gen, 707 Schweine. Preiſe: Ochſen 42, 41, 38 bis 40; Bullen 42, 41; Kühe 42, 37 bis 41, 29 bis 36, 23 bis 28; Färſen 42, 41; Kälber 73 bis 76, 67 bis 72, 63 bis 66, 52 bis 62; Schweine e Marktverlauf: Großvieh lebhaft, Kälber leb⸗ haft, Schweine zugeteilt. Frankfurter Schlachtpiehmarkt. Auftrieb: 993 Rinder, 222 Ochſen, 181 Bul⸗ len, 475 Kühe, 195 Färſen, 356 Kälber, 88 Schafe, 788 Schweine. Preiſe: Ochſen 42, 42, begleiter, zwei Mechaniker und zwei Flug⸗ gäſte wurden ſchwer verletzt aus dem Flug⸗ zeug geborgen. ö . f Ausgabe hin. die Rohrpoſt zugeſtellt[zu mir. Es iſt dreißig Namen er auf die Uhr. nehmen. Betrieb nicht klappen. hatte er ja eine ganze Reihe andere höhere Miſter Freeman drückte auf einen Knopf an der Wand. Eine ſchrille Alarmklingel ertönte. hörte das laufende Band auf des ganzen Verſandhauſes 42, 38 bis 41; Bullen 42, 42, 42, 38 bis 42; Kühe 42, 42, 42, 37 bis 41; Kälber 70 bis 75, 61 bis 68, 56 bis 60, 50 bis 55; Schweine 57, 55, 53, 51, 57. Denn zur Kontrolle hier unten Angeſtellte. In dieſem Augenblick zu arbeiten. Die Türen ſchloſſen ſich automatiſch zur Die Rohrpoſt ſchaltete ſich aus. Ein all⸗ gemeines Schweigen war plötzlich im Raum. Und in dies Schweigen hinein ſagte Miſter Freeman: „Ich bitte alle Damen mit den Kontrolliſten hierher feſtzuſtellen, an wen heute größere Haus⸗ ſendungen zu expedieren ſind, oder an wen bereits ſolche hinausgegangen.“ Gleich darauf liefen ungefähr dreißig junge Mädchen mit Fakturenbüchern und Zettelbündeln in die Mitte des Raumes, wo Miſter Freeman wie ein Feldherr das Schlachtfeld überſah. ö Und nun begann ein fieberhaftes Suchen und Ver⸗ gleichen. Niemand wußte, warum Miſter Freeman dieſe Feſtſtellung verlangte. Hauptſache, man konnte ihn zufriedenſtellen. Bald hatte Miſter Freeman eine Liſte von ungefähr Aber das war auch gleich— die beiſammen. Es waren Leute aus den verſchiedenſten Gegenden Londons, auch ein ganzer Teil aus der Umgegend, der Warenpoſten im hundert bis dreitauſend Mark gekauft und und die Zuſendung der Waren erwartete. waren Poſten von geringerer Bedeutung. „Danke!“ ſagte Miſter Freeman.„Nun machen Sie weiter! Ich weiß nun das Nötigſte.“ Mac Lean ſaß bereits, ruhig wartend, in dem Direk- tionsbüro. Er ſaß mit geſchloſſenen Augen und gab ſich ganz dem Genuß ſeiner Zigarette hin. Ab und zu ſchaute Betrage von bezahlt hatte Das andere Hoffentlich kam Freeman bald. Denn er hatte ja noch die Angelegenheit in der Hauptpoſtdirektion zu erledigen. Und er wollte unbedingt heute noch etwas Weiteres in der Angelegenheit Borgloh /Parkins unter⸗ (Fortſetzung folgt.) Neuyork, 22. Oktober. Der durch das Erd⸗ verurſachte ** ede 5 3 Die drol Kon men Inte treu nos hött fror hätt 0 ſcha reic erde Ath fun den ren eine b Eſe — SSD re S Se e neee — . bis eine 1 1 1 1 * U Die Winterhilfs⸗Türplakette für November. Weltbild. eee Fern Ein Gutshof eingeäſchert. Auf dem Gut Buchhof bei Weltenburg(Niederbayern) entſtand während der Dreſcharbeit ein ver— heerender Brand, der ſämtliche in einem weiten Viereck ſtehenden Gebäude mit allen landwirtſchaftlichen Maſchinen und den ge⸗ ſamten Erntevorräten in Schutt und Aſche legte. Der Schaden wird auf mehrere hun⸗ derttauſend Mark geſchätzt. Die Brandurſache 1 1 unbekannt. Man vermutet Kurz⸗ luß. Schweres Grubenunglück. Auf der Grube „Anna“ in Alsdorf Kreis Aachen) er⸗ eignete ſich in der Mittagsſchicht ein ſchwe⸗ res Unglück. Drei Arbeiter wurden von Schlagwettern überraſcht. Während zwei Bergleute gerettet werden konnten. konnte der 48jährige Bergmann Jordan nur noch als Leiche geborgen werden. Keſſelexploſion. In der Zuckerfabrik Ober⸗ röblingen bei Halle a. d. Saale ereignete ſich ein Exploſionsunglück im Keſſelhaus. Zwei Arbeiter wurden ſchwer und drei leicht ver— letzt. Von den Schwerverletzten iſt der 35 Jahre alte Arbeiter Willi Hille. Vater von zwei Kindern, im Krankenhaus Sangerhau— ſen geſtorben. Das Keſſelhaus wurde durch das herausgeſchleuderte Mauerwerk ſchwer beſchädigt. Es handelt ſich anſcheinend um eine Rauchexploſion. Deutſche Kunſt im Ausland. Der Leipzi⸗ ger Thomanerchor, der als erſter deutſcher Chor ſeit dem Kriege in Paris ſang, er⸗ zielte einen ſchönen Erfolg. Die Leiſtung der Thomaner wurde von dem vollbeſetzten Saal mit großem Beifall und lauten Bravo⸗ rufen aufgenommen. Zuſammen mit dem Orcheſter der Pariſer Philharmoniker brach— ten die Thomaner die Kantate 67 und die Motette„Singet dem Herrn“ von Bach, ſo⸗ wie drei Kirchenlieder von Mozart zu Ge— hör. Das„Ave verum corpus“ mußte auf Wunſch der Zuhörer wiederholt werden. Kommuniſtiſches Wahlgezänk. Zwiſchen dem erſten und zweiten Wahlgang kam es im Pariſer Rathaus zu Kundgebungen. Als ſich dort Doriot. der der kommuniſtiſchen Partei den Rücken gekehrt hat, zeigte, be— drohten ihn die anweſenden moskautreuen Kommuniſten. Es kam zu leichten Zuſam⸗ menſtößen, die ſich unter dem Geſang der Internationale abſpielten. Die Moskau⸗ treuen beſchuldigten ihren ehemaligen Ge⸗ noſſen, der zu den Senatswahlmännern ge— hört, daß er zu den Ueberläufern der Volks- front zu zählen ſei, die für Laval geſtimmt hätten. Anfall in einer franzöſiſchen Landwirk⸗ ſchaftsſchule. 16 Schüler einer landwirt⸗ ſchaftlichen Schule bei Souillac(Frank⸗ reich) arbeiteten an einem hinter ihrer Schu⸗ le gelegenen Steinbruch, um Kies und Ton⸗ erde zu fördern. Ein Lehrer überwachte die Arbeiten. Plötzlich ſtürzte der Schacht ein und begrub eine Anzahl der Schüler. Die fünf ums Leben gekommenen Schüler ſtan⸗ den im Alter von 14 bis 16 Jahren. Exploſion. In Aulnoye bei Lille wa⸗ ren vier Arbeiter mit der Ausbeſſerung eines Walzwerkes in einer Fabrik beſchäf⸗ tigt, als ſich plötzlich beim Schweißen eine Exploſion ereignete. Die herumfliegenden Eiſenſtücke verletzten zwei der Arbeiter ſo ſchwer, daß der eine kurz nach der Einliefe⸗ rung ins Krankenhaus ſtarb, während der andere in hoffnungsloſem Zuſtande darnie— der iegt. Wettervorherſage: Starker nördlicher Tiefdruck hat eine Ver⸗ ſchlechterung der Wetterlage gebracht. Unter dem Einfluß dieſes Sturmwirbels iſt für Dienstag und Mittwoch unbeſtändiges, auch zu zeitweiligen Niederſchlägen geneigtes Wet⸗ ter zu erwarten. Auer durch Deutſchlands Weingaue Zum„Feſt der deutſchen Traube und des Weins“ „Good Hock keeps of the doc!“ Das iſt ein alter engliſcher Spruch, der jene Lebens⸗ weisheit widerſpiegelt, die das rechte Leben mit ſeinen Leiden und Freuden ſtets von der rechten Seite anzupacken verſteht: Wer guten Rheinwein im Keller hat und ihn mit Verſtand trinkt, hält den Doktor ſeinem Hauſe fern— ſo etwa lautet der Sinn des Sprichworts. Wo der beſte Wein gedeiht. Das deutſche Weinland beginnt eigentlich ſchon am Bodenſee, deſſen württember⸗ giſche und badiſche Ufer reichen Weinbau zei⸗ gen. Dann aber, nach der ſcharfen Nordwen⸗ dung des Rheines bei Baſel, hebt der Reigen der Reben an, der faſt lückenlos anhält bis in die Gegend des Siebengebirges oberhalb Bonns. Die nach Süden und Süd⸗ weſten ſchauenden Hänge des Schwarzwal⸗ des und des Kaiſerſtuhlgebirges und die ſich unmittelbar anſchließende ſonnige Berg⸗ ſtraße am Odenwald eröffnen den Zug des deutſchen Rebenlandes am Rhein. Gegen- über beginnt bei Bergzabern der„Garten Gottes“, die Pfalz, mit ihrem ſchier end⸗ loſen Rebenmeere. Wegen dieſes Reichtums hat man ſie auch den„Weinkeller des Deut⸗ ſchen Reiches“ genannt. An der Nordgrenze der Pfalz beginnt das rheiniſche Wein⸗ land. Von der uralten Nibelungen⸗ und Lutherſtadt Worms mit ihren berühmten Weinlagen an der Liͤebfrauenſtiftskirche zieht ſich die rheinheſſiſche Weinſtraße am hohen Ufer des Stromes bis zur Nahemün⸗ dung bei Bingen hin. Von der Mündung des Mains fließt der Rhein in weſtlicher Richtung bis Bingen. Am Südhange des Taunusgebirges nördlich vom Rhein dehnt ſich wiederum ein weltberühmtes Weinbau⸗ ebiet aus, der geſegnete Rheingau. Zu die⸗ — Geburtslande hochedler Weine zählt man das auch eine kurze Strecke weiter öſt⸗ lich am Taunusabhang lagernde Hochheim, deſſen vornehme Gewächſe den britiſchen Weinfreund zu dem Sammelnamen„Hoch⸗ heimer“ und der Abkürzung„Hock“ geführt haben. Hier gibt es ſogar einen„königlich⸗ britiſchen Weinberg“ zur Erinnerung an einen Beſuch der Königin Victoria. Im Rheingau folgen zwei Reihen berühmter Weinorte. Die einen liegen unten am Strom, die anderen auf halber Höhe des zum Wald⸗ rande des Taunus anſteigenden Hanges. Gleich dem Rheintal ſind auch die Täler faſt ſämtlicher Nebenflüſſe rechte Weintäler. Der Neckar durchfließt das württembergiſche Weinland, der Main das ſchöne Franken⸗ land mit der herrlichen Wein- und Barock⸗ ſtadt Würzburg. Auch das Tal der Nahe mit Kreuznach, der maleriſchen Stadt des Weines, der Roſen und der Bäder, erzeugt herrliche Weine. Die Moſel iſt ſo recht der eigentliche deutſche Wein ⸗ ſtrom, denn er wird von ſeinen Eintritt ins deutſche Land bis zu ſeiner Mündung ununterbrochen von Weinbergen begleitet, ebenſo ſeine Nebenflüſſe, die ſchöne Saar und die anmutige Ruwer. Endlich ſpendet auch die durch das uralte Vulkangebiet der Eifel ſich windende Ahr vorzügliche rubin⸗ farbene Weine, die einen Teil der erloſche⸗ nen Glut der Eifelfeuerberge in ſich aufge— nommen zu haben ſcheinen. Schwere Arbeit im Weinberg. Die Winzer ſind ein fleißiges Völkchen, deſſen mühevolle Arbeit das ganze Jahr kein Ende findet. Schon in winterlichen Ta⸗ gen ohne Froſt und Schnee wird der Dung in Zentnerlaſten in die Weinberge getragen. Bis ins ſpäte Frühjahr hinein wird dort gegraben und gehackt, überalterte Weinber⸗ ge werden gerodet, das müde Erdreich für die Neuanpflanzung vorbereitet. Dann wer⸗ den die Reben geſchnitten und aufgebunden. Schon nach dem erſten Austrieb des Laubes beginnt die endloſe Arbeit der Schädlings⸗ bekämpfung. Schimmelpilze der verſchiede— nen Art, Kleinſchmetterlinge und deren Lar⸗ ven und Raupen, auch einige Käferarten, Milben und Blattläuſe ſind es. die dem Winzer das Leben ſauer machen. Auch die Reblaus treibt noch immer ihr verheeren⸗ des Weſen und zwingt zu mühevoller Be⸗ kämpfung. Mit ſteter Sorge beobachtet der Winzer den Verlauf der Witterung. Froſt, Hagel, kaltes und regenreiches Wetter zur Blütezeit können ihn um den ganzen Lohn ſeiner Arbeit bringen, ohne daß er deshalb 5 1 Pflege ſeiner Reben einſtellen arf. Zeit der Traubenreife. Iſt dem Winzer im Herbſt ſonniges Wet⸗ ter beſchert, dann hallen die Weinberge wie⸗ der vom frohen Sang, der die Arbeit im Weinberg begleitet. Winzerinnen ſchneiden die Trauben und kräftige Burſchen tragen ſie in zentnerſchweren Laſten zu Tal. Daheim in der Kelter ſtrömt dann unter dem Druck der Preſſen der ſüße Traubenſaft in die Ku⸗ fen, aus denen er zu den großen Gärfäſſern im Keller weitergepumpt wird. An dem Brodeln der durch die eigenartigen Gär⸗ ſpunde entweichenden Kohlenſäure erkennt man, daß die ſtürmiſche Gärung in vollem Gange iſt.— Die Zeit der Traubenreife feiert man im deutſchen Weinlande mit fröh⸗ lichen Winzerfeſten mit Geſang und Tanz, bei denen die älteren Jahrgänge der eigenen Weine erheblich zur Steigerung der Stimmung beitragen. Vom Faß in die Flaſche. Die jungen Weine bleiben nach vollende⸗ ter Gärung bis in die erſten Monate des neuen Jahres auf dem Faß. Dann werden ſie von dem trüben Satz auf andere Fäſſer gefüllt, in denen ſie weiter lagern, bis ſie nach mehrmals wiederholter Umfüllung reif ſind für die Flaſchenfüllung. Dazu gebrau⸗ chen die kleineren und mittleren Weine ein Jahr, vielleicht auch deren zwei. Je größer der Wein, deſto länger muß er auf dem Faſſe lagern. Ganz große Ausleſen brau⸗ chen zuweilen mehr als ein Jahrzehnt zu ihrem Ausbau.— Man baut in Deutſchland mancherlei Rebſorten an. Die edelſte Sorte iſt der Riesling, der zwar geringere Erträge liefert, jedoch Weine erſtehen läßt, denen ſich kein anderer Wein an Adel an die Seite ſtellen kann. Im Gegenſatz zu den meiſten aus dem Süden eingebürgerten Rebſorten ſtammt er von rheiniſchen Wild⸗ reben, die noch heute in den Wäldern bei der alten Kaiſerſtadt Speyer vorkommen. Geſunde Ernährung Auch die auf ſparſamſtes Wirtſchaften angewieſene Hausfrau darf auf geſunde und ausreichende Ernährung der Familie nicht ver⸗ zichten. Es kommt hauptſächlich auf die ver⸗ nünftige Zuſammenſtellung und Auswahl der Speiſen an. Zunächſt iſt Rückſicht darauf zu nehmen, ob die Familienmitglieder mehr gei⸗ ſtige oder körperliche Arbeit verrichten. Dem geiſtigen Arbeiter ſollte Fleiſchnahrung weni⸗ ger als Gemüſe und Salat ſowie namentlich Obſt gereicht werden, während Kartoffeln und Mehlſpeiſen wie auch Backwaren, weil ſie den Magen belaſten und leicht Ermüdung hervorrufen, in nicht zu großen Mengen ge⸗ geben werden ſollten. Körperliche Arbeit verrichtende Perſonen dagegen bedürfen außer Fleiſch und Speck größerer Mengen Brot und Kartoffeln, können jedoch natürlich nicht auf Gemüſe, Salate und Obſt verzichten. Als Nahrungsmittel von größtem Nährwert muß der Zucker angeſprochen werden, der in weit höherem Maße verwendet werden ſollte. Süße Speiſen ſollten eine viel größere Rolle in allen Volksſchichten ſpielen, da ſie keinen Luxus bilden, wie vielfach angenommen wird. In vielleicht noch höherem Maße käme der Honig als Volksnahrungs⸗ und Heilmittel in Be⸗ tracht wegen ſeines reichen Gehaltes an Trau⸗ ben⸗ und Fruchtzucker und den wichtigen die Geſundheit fördernden Kalkſalzen, Eiſenverbin⸗ dungen und Säuren. Auch die Verbindung von Obſt mit Zuckergenuß iſt nicht nur ſchmackhaft, ſondern auch bekömmlich. Den nervöſen Menſchen iſt anzuraten, ihre Nah⸗ rung mehr auf gemiſchte Koſt von Gemüſen, Salaten in verſchiedener Form und größere Mengen Obſt einzurichten, während der Fleiſch⸗ genuß mehr zurücktreten ſollte. Vorteilhafte, das Gehirn beruhigende Wirkungen üben ge⸗ riebene Mandeln oder gehackte Wallnüſſe, mit den Speiſen oder Puddings vermiſcht, aus. Jedenfalls bergen Gemüſe und Obſt die wertvollſten den Körper friſch und ge⸗ ſund erhaltenden Aufbauſtoffe. Die ſtets ſich steigernde Nachfrage nach Süßmoſt beweiſt übrigens, daß im deutſchen Volke die Erkennt⸗ nis für die Bedeutung dieſes Stoffes für die Volksernährung richtig erkannt wurde. Nicht nur als Genuß⸗ ſondern auch als Heilmittel leiſten die verſchiedenen Obſtſorten bezw. deren Säfte hervorragende Dienſte bei geſundheit⸗ lichen Störungen aller Art, während der ſtarke Eiſengehalt der Gemüſe und Salate und ihr Vitaminreichtum den Stoffwechſel und die Magentätigkeit anregt. Hierbei ver⸗ dient noch beſonders das Sauerkraut erwähnt zu werden, das entgegen der vielfach verbreiteten Annahme zu den am leichteſten verdaulichen Speiſen gehört, da die Säure den Darm entgiftet. Nur darf man Sauer⸗ kraut nicht vor dem Kochen allzu tüchtig waſchen oder gar brühen. Der Palaſt von Alhenaten In Tell⸗el⸗Amarna, der reichen Fundgrube ägyptiſcher Altertümer, iſt die ägyptiſche Forſchungsgeſellſchaft dabei, den großen Palaſt von Akhenaten völlig freizu⸗ legen. Akhenaten war jener Pharao, der die traditionelle ägyptiſche Religion refor⸗ mierte und in Amarna eine neue Stadt zur Verehrung des Sonnengottes gründete. Beſonders intereſſant iſt an dem Palaſt eine große Halle, deren Dach von einem wah⸗ ren Wald viereckiger Pfoſten und Pfeiler ge⸗ tragen wird und deren Wände mit großen Fayence⸗Tafeln geſchmückt ſind. Ein ebenfalls entdeckter Garten war mit ſeinen Beeten und ſeinem Bewäſſerungsſyſtem von einer Ko⸗ lonnade umgeben, von deren Säulen Vögel mit dem Kopf nach unten herabhingen. Hier fand man auch das goldene Modell eines Fiſches. Ferner wurden Tauſende von Fragmenten der Statuen des Königs und der Königin gefunden. Aus Stadt und Land Gedenktage 22. Oktober 1811 Der Klavierkünſtler und Komponiſt Franz von Liſzt in Raiding im Bur⸗ genland geboren. 1869 Der Tierbildhauer Auguſt Gaul in Großauheim in Heſſen-Naſſau geboren. Prot. und kath.: Cordula Sonnenaufg. 6.36 Sonnenunterg. 16.52 Mondaufg. 1.12 Mondunterg. 14.53 Hausfrauen zahlt bar! Das Deutſche Frauenwerk hat dem Kampf des Handwerks gegen das Borgunweſen und für gute Zahlungsſitten ſeine Unterſtützung zugeſagt. In der Erklärung des Deutſchen Frauenwerks wird ausgeführt, daß das Ver⸗ trauen ungezählter deutſcher Handwerksmei⸗ ſter auf das ſchmählichſte getäuſcht worden ſei. Es ſei ein Borgunweſen entſtanden, das heute den deutſchen Handwerksmeiſter zu rui⸗ nieren drohe. Der Appell des Reichshand⸗ werksmeiſters richte ſich ebenſo ſehr an das Ehrgefühl des Käufers wie an ſeine Ein⸗ ſicht. Bedauerlicherweiſe ſeien es gerade die Kreiſe, denen es wirtſchaftlich möglich ſei, ge gen Barzahlung zu kaufen, die dem„Anſchrei⸗ benlaſſen“ beſonders huldigten. Von den deut⸗ ſchen Hausfrauen werde die Aktion des Reichs- handwerksmeiſters begrüßt. Sie würden ihn in ſeinen Beſtrebungen nach beſten Kräften behilflich ſein. Es werde die Ehre der deut⸗ ſchen Hausfrau ſein, ihren Verpflichtungen dem Handwerk gegenüber ebenſo gewiſſenhaft nach⸗ zukommen, wie es die Ehre des Handwerks ſein werde, die ihm übergebenen Aufträge pünktlich und gewiſſenhaft zu erledigen. 1 ** Vereinszugehörigkeit und Wehrdienſt. Der Reichskriegsminiſter hat eine Ergän— zung der Beſtimmungen für die Einſtellung in das Heer und die Luftwaffe zur Erfül⸗ lung der aktiven Dienſtpflicht dahin ange⸗ ordnet, daß die Rekruten bei der Einſtellung auch zu melden haben, welchen in- und aus⸗ ländiſchen Vereinigungen ſie angehören. Ueber die Frage der Löſung oder des Fort⸗ beſtehens der Mitgliedſchaft entſcheidet der zuſtändige Diſziplinarvorgeſetzte. Die Re— kruten ſind ferner zu befragen, ob in ihrer Familie, deren näherer Umgebung oder im letzten Wohnort anſteckende Erkrankungen, wie Genickſtarre, Kinderlähmung. Typhus. Diphtherie und Scharlach beſtehen. Werden derartige Leute feſtgeſtellt, ſo ſind ſie zu— nächſt geſondert unterzubringen, und der Truppenarzt hat unverzüglich die weiteren Maßnahmen zu treffen. ** Nach ehrenvollem Wehrdienſt Wieder eintritt in die öffentliche Stellung. Im Na⸗ men des Geſamtminiſteriums hat der preußiſche Finanzminiſter eine Verfügung erlaſſen. wonach Angeſtellte und Arbeiter. die zur Ableiſtung ihrer aktiven Dienſt— pflicht in der Wehrmacht oder ihrer Arbeits- dienſtpflicht einberufen werden oder die frei⸗ willig Wehrdienſt oder Arbeitsdienſt über— nehmen, ohne Kündigung mit dem Ein⸗ tritt in die Wehrmacht oder in den Arbeits⸗ dienſt aus dem Beſchäftigungsverhältnis im öffentlichen Dienſt ausſcheiden. Die Per⸗ ſonen, die ihrer geſetzlichen Wehrpflicht oder Arbeitsdienſtpflicht ehrenvoll genügt haben, oder die früher aus dem aktiven Wehrdienſt oder Arbeitsdienſt ausſcheiden., werden auf ihren Antrag in das frühere Beſchäftigungs⸗ verhältnis wieder übernommen. Ein Rechts- anſpruch wird hierdurch nicht begründet. Der Antrag muß innerhalb von vier Wo⸗ chen nach dem Ausſcheiden aus dem Wehr⸗ dienſt oder Arbeitsdienſt bei der früheren Beſchäftigungsſtelle geſtellt ſein. Die aktive Dienſtzeit und die Arbeitsdienſtzeit wird als Reichsdienſtzeit angerechnet. * Schweine⸗Monatskontingent darf nicht in einer Woche verſchlachtet werden. Wie der Reichsinnungsmeiſter des Fleiſcherhandwerks mitteilt, haben bisher zahlreiche ſchweineſchlach— tenden Betriebe die Kontingentierung ſo aus— gelegt, daß ſie in der erſten Woche des Mo⸗ nats bereits ihr geſamtes Monatskontingent ſchlachteten. Ein ſolches geſetzwidriges Be⸗ ginnen müſſe die Spannungen auf dem Vieh⸗ und Fleiſchmarkt ſteigern. Der Reichsinnungs⸗ meiſter zitiert die geſetzliche Beſtimmung, wo⸗ nach wöchentlich höchſtens 80 Prozent der wöchentlichen Schweineſchlachtungen gemäß dem Kontingent erfolgen dürfen. Gegen Betriebe, die hiergegen verſtoßen, werde rückſichtslos vorgegangen, die Inhaber würden in ſchärfſter Form zur Rechenſchaft gezogen. Bei Nichtbe⸗ folgung könnten Geldſtrafen bis zu 10 000 Rm. verhängt werden. * Weitergabe von Glückskettenbriefen ſtraf⸗ bar. Von den amtlichen Stellen iſt in letzter Zeit wiederholt vor dem Kettenbriefſchwindel gewarnt worden, der ſich neuerdings wieder ſtärker ausgebreitet hat. Daß die Weitergabe ſolcher Kettenbriefe durchaus nicht ungefährlich iſt, zeigt eine Entſcheidung des Oberlandesge⸗ richts Kiel, die in der„Deutſchen Ju⸗ ſtiz' wiedergegeben wird. Der Senat hat das Urteil eines Amtsgerichts beſtätigt, wo⸗ nach die Weitergabe ſolcher Kettenbriefe dazu angetan ſei, in grob ungebührlicher Weiſe die abergläubigen Briefempfänger zu beunruhigen und andere wiederum zu beläſtigen. Es handle ſich deshalb um groben Unfug im Sinne des Strafgeſetzbuches. Darüber hinaus werde an⸗ zunehmen ſein, daß die von den Verbreitern der Glückskettenbriefe gemeinſam begangene Handlung gleichzeitig eine Gefährdung des 54 80 Bestandes der öffentlichen Ordnung —. 7„76CCCTTTT7T7TꝙT7ã7ꝙw—w........—— 8 —— C ͤ - Serre 0. 2 3 Lokales Sinnſpruch. Das ſei dir unverloren: Feſt, tapfer allezeit Verdien dir deine Sporen Im Dienſt der Menſchlichkeit! Rundum der Kampf aufs Meſſer Lern du zu dieſer Friſt, Daß Wunden heilen beſſer Als Wunden ſchlagen iſt. Ferd. Freiligrath. * Heute neuer Roman! Wir machen unſere verehrte Leſerſchaft darauf aufmerk⸗ ſam, daß wir heute mit dem Abdruck des un⸗ geheuer ſpannenden Romans„Aber weinen darfſt Du nicht“ beginnen. * Schadenfeuer. Wie immer, wenn die Alarmſirene ertönt, da gibt es Aufregung. Das Feuer, beſonders jetzt im Winter wieder ein guter Freund der Menſchen, war wieder einmal zum Feinde geworden. In der Be— hauſung der Helmeck Witwe, Moltkeſtraße 9, iſt auf noch ungeklärte Weiſe, in dem hinter dem Wohnhaus ſtehenden Seitenbau, Feuer ausgebrochen. Der Bau war mit Stroh, Holz und Wellen, drei gut brennenden Artikeln, dicht gefüllt, ſodaß das vernichtende Element reiche Nahrung fand. Im Nu ſtand denn auch der ganze Bau in Flammen. Die im Stall befindlichen Schweine konnten noch gerettet werden, alles übrige, auch einige Hühner ſind dem Feuer zum Opfer gefallen. Dem tat⸗ kräftigen Eingreifen der ſchnell eingetroffenen Feuerwehr gelang es, den Nachbarbau, der ebenfalls ſtark gefährdet war, zu retten und auch des Feuers bald Herr zu werden, ſodaß die Mauern und die Giebel erhalten wurden. Natürlich hatte ſich wieder viel Volk einge⸗ funden. Doch durch die Abſperrmaßnahmen der Wehr konnten die Neugierigen nicht bis zum Feuer vordringen. »Geſellenprüfung im Schreiner⸗ handwerk. In nächſter Zeit findet im Kreiſe Heppenheim die diesjährige Geſellen— prüfung im Schreinerhandwerk ſtatt. Anmel- dungen müſſen bis ſpäteſtens 1. November bei dem Vorſitzenden des Geſellenprüfungs⸗ ausſchuſſes der Schreiner⸗Innung für den Kreis Heppenheim, Herrn Franz Keil, Heppenheim, Lehrſtraße 29, erfolgen. * Unfall mit Todesfolge. Wie wir ſchon berichteten wurde auf dem Rennhof bei Hüttenfeld am 8. Oktober ein landw. Ar⸗ beiter von einem Pferd in den Unterleib ge⸗ treten. Nun iſt der Mann vorgeſtern an den erlittenen Verletzungen geſtorben. 30 Jahre Amtsgericht. Vor 30 Jahren erhielt Lampertheim das Amtsgericht zugeſprochen. Viernheim ſtand damals mit Lampertheim im Wettbewerb. Zufällig war ſr. Zt. der Bürgermeiſter von Lampertheim Herr Seelinger, Mitglied des Heſſiſchen Landtages, ſodaß durch deſſen perſönliches Einſetzen die Wahl auf Lampertheim fiel. Viernheim, 22. Okt. Von da an zählte Viernheim zum Amtsgericht Lampertheim, vordem zählte es zum Amts⸗ gericht Lorſch. Das Amtsgericht Lampertheim hat heute einen großen Dienſtbereich, da zu dieſem noch die großen Gemeinden Viernheim, Lorſch und Bürſtadt gehören. Starker Kirchenbeſuch. Da in Bensheim zur Verhütung weiterer Uebertrag⸗ ung der ſpinalen Kinderlähmung auch die Kirchen geſchloſſen ſind, beſuchten am letzten Sonntag eine große Zahl Bensheimer Einwohner die Heppenheimer Kirchen. Auch nach Lorſch gingen viele Bensheimer zur Kirche. * Sirengste Uerkehrsdisziplin wird gefordert Das Kreisamt Heppenheim ſchreibt hier— zu: Die zahlreichen, täglich wiederkehrenden Verkehrsunfälle gebieten ſtrengſte Verkehrsdis⸗ ziplin und genaueſte Beachtung der Beſtim⸗ mungen der Reichsſtraßen⸗Verkehrsordnung. Wer ſich auf der Straße bewegt, muß dieſe Beſtimmungen kennen. Leider iſt die Unkennt⸗ nis über dieſe Beſtimmungen, die Gegenſtand des Schulunterrichts ſein müßten, in weiten Krei⸗ ſen der Bevölkerung noch erſchreckend groß. Verkehrsunfälle mit ihren ſchrecklichen Folgen ſind unter dieſen Umſtänden unausbleiblich. Wer die Verkehrsregeln mißachtet, gefährdet nicht nur ſich, ſondern bringt auch andere in Gefahr. Häufig iſt es ſo, daß der Verunglückte das Opfer des anderen, der die Verkehrs⸗ beſtimmungen mißachtet hat, geworden iſt. Die Hüterin der öffentlichen Ordnung, die Polizei, muß daher gegen jeden, auch den kleinſten Verſtoß wider die Vorſchriften der Reichsſtraßen⸗Verkehrsordnung rückſichtslos einſchreiten, wenn dieſe bedauerlichen Ver⸗ kehrsunfälle verhütet werden ſollen. Es kann infolgedeſſen nur jedermann dringend empfoh⸗ len werden, ſich die Beſtimmungen der Reichs⸗ ſtraßen-Verkehrsordnung einzuſchärfen und ſtets darnach zu handeln. Dies gilt aber nicht etwa nur für die Führer von Kraftfahrzeugen, Motorrädern und Fahrrädern, ſondern für jeden der auf der Straße geht, fährt und ſteht. Beſonders wird darüber geklagt, daß die Führer von landwirtſchaftlichen Fahrzeugen die Verkehrsbeſtimmungen weder kennen noch beachten. Nicht nur, daß dieſe in der Regel die rechte Straßenſeite nicht einhalten, ſie fahren auch meiſt ohne den vorgeſchriebenen Rückſtrahler und bei Dunkelheit ohne Licht. Dadurch gefährden ſie in leichtfertiger Weiſe den übrigen Verkehr, insbeſondere den Kraft- fahrzeugverkehr, der heutzutage bis in die kleinſten Dörfer vorgedrungen iſt. Der Bauer kann ſich nicht mehr damit entſchuldigen, daß in die vom großen Verkehr abgelegenen Gegen⸗ den kein Kraftfahrzeug gelange, ſodaß er die Verkehrsvorſchriften nicht zu beachten brauche. In gleicher Weiſe iſt immer wieder feſtzu⸗ ſtellen, daß Radfahrer ohne eine Beleuchtung fahren. Die Polizei ſchreitet gegen ſolche Uebertretungen rückſichtslos ein. werden, ſich dies zur Warnung dienen zu laſſen. Eine Nachſicht der Polizei dürfte künf⸗ tig nicht mehr zu erwarten ſein. Die Koſten für eine Fahrradlampe, eine Laterne oder für einen Rückſtrahler ſind geringer als die für einen Strafbefehl. Gemeinderatsbericht Feierliche Einweiſung der neuen Beigeordneten In der geſtrigen Gemeinderatsſitzung wurden die neuernannten Beigeordneten, wel⸗ che durch den Beauftragten Gauamtsleiter Nickel berufen waren, feierlich verpflichtet und vereidigt. Zur Sitzung waren ſäͤmtliche Ratsmitglieder und die neuen Beigeordneten erſchienen. Den Vorſitz führte Herr Bürger⸗ meiſter Bechtel, das Protokoll Herr Verw. Inſp. Alter. Nach der üblichen Begrüßung durch den Vorſitzenden wurde die Verpflichtung und Ver⸗ eidigung des bei der letzten Sitzung abweſen⸗ den Herrn Gemeinderat Weitzel vorgenom⸗ men. Herr Bürgermeiſter Bechtel verwies Herrn Gemeinderat Pg. Weitzel auf ſeine Rechten und Pflichten als Gemeinderat und als ſolcher als Ehrenbeamter der Gemeinde, insbeſondere auf die Treue und Schweige⸗ pflicht und verpflichtete ihn durch Handſchlag. Anſchließend leiſtete G.-R. Weitzel den Treu⸗ eid auf den Führer. Als neue Beigeordnete wurden berufen: 1. Pg. Beigeordneter Robert Theodor Schweigert; 2. Pg. Beigeordneter Julius Blaeß; 3. Pg. Beigeordneter Ignaz Riehl. Herr Bürgermeiſter Bechtel umriß in kurzen Zügen die Stellung der Beigeordneten innerhalb der Verwaltung. Der 1. Beigeord⸗ nete iſt ſtändiger Vertreter des Bürgermeiſters, der 2. und 3. werden dann herangezogen, wenn der 1. verhindert iſt. Nach entſprechender Be⸗ lehrung über Rechte und Pflichten wurde eben⸗ falls durch Handſchlag die Verpflichtung vor⸗ genommen. Auch leiſteten ſie dann den Treue⸗ ſchwur auf den Führer. Der Vorſitzende über⸗ reichte ſodann die Ernennungsurkunden. In ſeiner Schlußanſprache gab Herr Bürgermeiſter Bechtel ſeiner Freude Ausdruck, daß nunmehr die Vertretung der Gemeinde auf lange Sicht(6 Jahre) geſchaffen iſt. Große ſchwierige Probleme harren ihrer Löſung. Im nationalſozialiſtiſchen Geiſte wollen wir arbei— ten und an ihrer Verwirklichung mithelfen. Der einzelne, ſelbſt die einzelne Gemeinde iſt nichts, die Nation iſt alles. Wir ſind uns in der Gemeindeführung bewußt Volks⸗ gut in Händen zu haben, worüber wir Rechen⸗ ſchaft ablegen müſſen. Es gibt keine Kuliſſen⸗ arbeit. Einfach und gerade ſei unſer Weg. Die früher beſtehende Kluft zwiſchen Gemeinderat und Verwaltung iſt geſchloſſen. Arbeiten Sie mit mir, dann kommen wir voran. Sie haben dem Führer geſchworen als ehrenfeſte Männer Es kann daher nur jedermann empfohlen zu arbeiten. In dieſem Sinne für Volk und Sieg Heil! Sieg Heill Sieg Heill Der unter Punkt„Verſchiedenes“ auf durch die O. E.G.“ iſt durch die durchgeführte Feldbereinigung zum großen Teil bereits ent⸗ ſchieden. Noch zu klärende Fragen ſollen von einem Ausſchuß der unter dem Vorſitz des Herrn Beigeordneten Julius Blaeß am Sonntag vormittag 11 Uhr zuſammenkommt, entſchieden werden. Der zweite Beigeordnete Julius Blaeß wird in Hinkunft mit der Durchführung der landwirtſchaftlichen Fragen der Gemeinde betraut werden. Hiernach wurde die Sitzung, die im feſt⸗ lich geſchmückten Sitzungsſaal tagte, mit einem „Sieg Heil“ auf den Führer geſchloſſen. Anſchließend wurde die neue Gemeinde⸗ vertretung, die nun für 6 Jahre die Ge⸗ ſchicke unſerer Gemeinde zu lenken und leiten hat, durch eine Photo-Aufnahme im Bilde feſtgehalten. Uereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 e. B. 5 Die Turnſtunde findet dieſe Woche te Dienstag und Freitag im Freiſchütz ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen jeweils wird erwartet. Heute Abend pünktlich 8 Uhr Probe der Turnerinnen. Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Am Mittwoch, den 23. 10. Klubabend. Am Sonntag, den 27. 10. Pfalzwanderung. Näheres im Klubabend! fadhgünndagaandaangmmmmnganmmmpmnmmeen Ohne Zeitung bin ſch von der Welt ahgeschnitten! Das war der Ausſpruch einer lang⸗ jährigen, treuen Leſerin, die meinte, ſie könnte bei der heutigen Geldknappheit auch ohne eine Zeitung ſein und das Geld für wichtigere Dinge verwenden. Aber nach kaum 14 Tagen kam dieſelbe Dame wieder und hatte eine andere Meinung mitgebracht. Sie meinte jetzt, nachdem ſie bald 14 Tage ohne Zeitung war, ſie von der Welt abgeſchloſſen ſei. So alt und intereſſelos ſei ſie doch noch nicht, ſie will noch wiſſen, was auf der Welt vor⸗ geht. Bringen Sie mir wieder meine Zeitung. Ihrem Wunſche wurde ent⸗ ſprochen und heute lebt ſie wieder in ihrer alten Freude weiter, und die Zei⸗ tung hat ihre treue Leſerin wieder ge⸗ funden. Vaterland nach beſten Kräften voran. Wir Aaahaanaadadnaamaaaggaammamammmmpmuumme Mütter, lernt um! Wie kommt es, daß die meiſten Menſchen, die Zahnpflege treiben, dies wohl morgens tun, aber faſt nie abends? Weil ſie es ſo in ihrer Jugend ge⸗ lernt haben! Es iſt eben noch viel zu wenig bekannt, daß die Zahnpflege mit einer guten Qualitäts⸗Zahn⸗ paſte wie Chlorodont vor dem Schlafengehen wichtiger iſt als in der Frühe. Gerade am Abend müſſen die Zähne mit Chlorodont gereinigt werden, damit die Speiſereſte nicht in Gärung übergehen und hierdurch Karies(Zahnfäule) hervorrufen. Alſo Mütter: lerntum! Werdet Mitglied der N. S. V. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. IX 1935 950. Zur Zeit im Seitenbau Wohnung 2 Zimmer und Manſarde, neuzeitlich eingerichtet, zu vermieten. Chriſtian Adler, Zur Traube 0 Schule an 2⸗ Hans Haas „Tannhäuſer“ Den werten Damen und Herren zur Kenntnis, daß am Freitag, den 25. Oktober, abends 8 Uhr ein Tanzkurſes beginnt. Mit deutſchem Gruß Hans Haas, Tanzlehrer. bei uns Druckſachen aller Art, werden ſchnell, ſauber u. billig angefertigt in der Druckerei des iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. Uiernbeimer Anzeiger Bekanntmachung Betr.: Steuerſprechtage. Der nächſte Sprechtag des Finanzamtes wird am Donnerstag, den 7. vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Montag, den 4. November, mittags 12 Uhr, Zimmer 21 angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betreffenden Sprechtag nicht rechnen. Viernheim, den 19. Bürgermeiſterei Viernheim Nov. 1935 Unregelmäßigkeiten in der Zustellung der Zeitung bitten wir uns 80 fort zu melden. auf dem hieſigen Rathaus ſtattfinden. Die⸗ Miern heimer: Anzeiger jenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage melden und genau Oktober 1935 J. V.: Schweigert. Wie ſollen die Leute es er⸗ fahren, daß Sie etwas zu verkaufen haben. 2 Nichts leichter als das Einfach durch eine kleine Anzeige im Viernh. Anzeiger Wer iſt geſchaftsfahig, deliktsfaͤhig, ſtraf⸗ mündig, eidesfaͤhig? Wieweit iſt Notwehr zulaͤſſig? Wie errichtet man ein Teſtament? Was fallt unter Hausfriedensbruch, Hoch⸗ verrat, Landesverrat? Wodurch unter⸗ ſcheiden ſich Berufung und Reviſion? Deulſche Rechts⸗Jibel Können Sie dieſe Fragen genau beantworten? Wenn Sie die durcharbeiten oder als Nach⸗ ſchlagewerk benutzen, beſtimmt! Machen Sie ſich bekannt mit ihr! 8 Schicken Sie den Gutſchein einn, wir liefern Ihnen gern 4 Werbehefte 0 vollkommen 1 koſtenlos.. 8 N grüßen den Führer mit einem dreifachen den Tiſch kommende Punkt„Wegeaufhebung 9 1 Nat ſagt die gen nö auf Kar daß ſch Seit chi nom gene könn Als die ten, die! Uns, ten, Ger Deu fun das len Nu. Gef 2 gen keich liſe uns rufe woll Zukl len. für das ſein. ſelbf am men eine emp her