(Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten! Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht. Wochenende“, a. M., und Feiertage.— Bezugspreis monat! Beilagen: zweimal jährlich den Sommer⸗ und Winter Fahrplan Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreitete Tageszeitung— nachrichten- und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. Viernheimer Zeitung Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene e wöchentlich das„Illuſtrierte und den Viernheimer Anzeiger Viernheimer Bürger-⸗Zig.— Viernh. Volksblatt) bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß. Beſchäftsſtelle u. von illimeter-⸗Zeule 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig — Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Verbreitung Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Nr. 256 Samstag, den 2. November 1935 52. Jahrgang — der Ihnen b mach und Gute, Jeppich n Nonemn un 5 ſtr. 43 tr. 3 901 Mortil, + bel Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Der morgige Sonntag iſt von beſonderer Art: er bringt die erſte Straßen⸗ ſammlung für das Winterhilfs⸗ werk 1935/36 und zwar ſtellen ſich die geſamten Kampfformationen der Bewegung, alſo SA. SS und NS in den Dienſt des Feldzuges gegen Hunger und Kälte. Dieſe Formationen werden im ganzen Reiche bei der Straßenſammlung eingeſetzt. Wir brau⸗ chen an dieſer Stelle auf die große Bedeu⸗ tung des Winterhilfswerkes nicht näher ein⸗ zugehen. Sie iſt jedem deutſchen Volksge⸗ noſſen bekannt und es wird daher auch jeder Volksgenoſſe morgen ſeine Pflicht tun, in⸗ dem er opfert, damit auch im kommenden Winter keiner hungere oder friere!— Noch eine Tatfſache von großer innerpolitiſcher Bedeutung iſt zu erwähnen: in dieſen Ta⸗ gen iſt der neue Rekrutenlehr⸗ gang, der erſte nach Wiedereinführung der Wehrpflicht, ſtolz und freudig zu ſeinen Truppenteilen abmarſchiert. Am 7. Novem⸗ ber wird in allen Standorten die feierliche Vereidigung der jungen Mannſchaft erfol⸗ gen. Am gleichen Tage wird die neue Flagge der Wehrmacht erſtmals gehißt wer⸗ den. Von amtlicher Seite wird gleichzeitig die Neugliederung des Heeres verkündet werden. Das große Werk der Wehrfreiheit und des Aufbaues eines neuen Volksheeres findet damit ſeinen ſinnfälligen Ausdruck. Im italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt, der natürlich noch immer die Außenpolitik beherrſcht, muß man drei ver⸗ ſchiedene Dinge unterſcheiden: einmal die Kampfhandlungen auf dem oſtafrikaniſchen Kriegsſchauplatz, dann die Strafmaßnah⸗ men des Völkerbundes gegen Italien und deren Konſequenzen und ſchließlich die di⸗ 5— 2 . S Parole von morgen: Wir spenden dem Wy W, indem wir ſein Kampfabzeichen des Monats Oltober erwerben! 3 P 2 e plomatiſchen Erörterungen über die Ver⸗ ſuche zur Löſung und Veilegung des Kon⸗ fliktes Auf dem Kriegsſchauplatz ſelbſt ha⸗ ben ſich in der abgelaufenen Woche keine großen Ereigniſſe zugetragen. Die Vorbe⸗ reitungen zu entſcheidenden Kampfhandlun⸗ gen ſind auf beiden Seiten fortgeſetzt wor⸗ den. Ob Italien ſeinen Vormarſch auch aus politiſchen Gründen, alſo um die diplomati⸗ ſchen Verhandlungen mit Frankreich und England nicht zu ſtören, noch etwas hinaus⸗ gezögert hat, iſt von außen her nicht zu er⸗ kennen. Möglich wäre es, wenn auch wenig wahrſcheinlich. Inzwiſchen haben ſich in Genf die Mitglieder des ſogenannten Sank⸗ tionsausſchuſſes verſammelt, den der Völ⸗ kerbund eingeſetzt hat, um die näheren Ein⸗ zelheiten des Inkrafttretens der Strafmaß⸗ nahmen gegen Italien zu beraten. Daß Ita⸗ lien den Baron Aloiſi nach Genf entſandt hat, wird als verſöhnliche Geſte Muſſolinis betrachtet. Andererſeits hat Muſſolini an⸗ läßlich der Einweihung der neuen Univerſi⸗ tät Rom in einer vielbeachteten Rede noch⸗ mals den italieniſchen Anſpruch auf Aus⸗ dehnung ſeines afrikaniſchen Kolonialrei⸗ ches mit aller Entſchiedenheit betont. Muſ⸗ ſolini ſprach in dieſem Zuſammenhange auch von einer„Koalition von Egoiſten und Plu⸗ tokraten“, die dem jungen Italien ſeinen Weg zu verſperren ſuche. Mit dieſen wenig liebenswürdigen Ausdrücken zielte der ita⸗ lieniſche Staatschef auf den Völkerbund ab gegen deſſen wirtſchaftliche Strafmaßnah⸗ men Muſſolini in der gleichen Rede ſcharf proteſtierte. Italien bat mittlerweile eine Art Kriegswirtſchaft eingeführt, um dieſe wirtſchaftlichen Strafmaßnahmen zu parie⸗ ren. Man hat fleiſchloſe Tage eingeführt, nebenher gehen Maßnahmen für Einſpa⸗ rung von Kohle, Papier uſw. Allzu große Sorgen ſcheint man ſich in Italien über die „Sanktionen zunächſt noch nicht zu machen, A ſelbſtverſtändlich bis zum Inkrafttreten der Strafmaßnahmen alles getan wird, um noch möglichſt viele Rohſtoffe hereinzube⸗ kommen. Wie weit die diplomatiſchen Ver⸗ handlungen über die Löſungsverſuche des n F Konflikts gediehen ſind, iſt ſchwer zu ſagen. Die neuen Mindeſtprogramme Italiens und Der Aufbau der Luftwaffe General der Flieger Göring zur Eröſſnung der Luftalademie Berlin, 1. November. Im großen Hörſaal der Luftkriegsakade⸗ mie wurde in Anweſenheit des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht die in etwas mehr als Jahresfriſt im Rahmen des Aufbaues der deutſchen Luftwaffe ge⸗ ſchaffene großzügige Anlage der Luft⸗ kriegs⸗ und der Lufttechniſchen Akademie ſo⸗ wie der Luftkriegsſchule eröffnet. Unter der Geſamtleitung des Architekten des Reichsluftminiſteriums. Profeſſor Dr. ing. Sagebiel, ſind links und rechts der Straße Gaſtow—Klatow auf einem land⸗ ſchaftlich reizvoll gelegenen etwa 1700 Mor⸗ gen großen Gelände ſchlichte, meiſt ein⸗ ſtöckige Bauten entſtanden. Rechts der Straße liegt die Luftkriegsakademie in eng⸗ ſter Verbindung mit der Lufttechniſchen Aka⸗ demie, die beide für die Weiterbildung der Offiziere beſtimmt ſind, während die in der Richtung auf Groß⸗Glienicke erſtellte Luft⸗ kriegsſchule der Heranbildung des Offiziers⸗ nachwuchſes dient. Dort ſind auch die Flugzeughallen und der Flugplatz, die Unterkunftshalle, der Sportplatz und an⸗ dere Anlagen errichtet. Die freundlichen und hellen Bauten heben ſich im Schmuck der Fahnen, die zur Feier des Eröffnungstages von allen Maſten wehen, prächtig von den grünen Wieſenflächen und den dunklen Kie⸗ ferwaldungen ab. 4000 Erd⸗ und Bauar⸗ beiter haben die Anlage im Lauf eines Jah⸗ res geſchaffen. Kurz vor 11 Uhr traf der Führer und Reichskanzler, begleitet von ſeinem Adju⸗ tanten Hauptmann a. D. Wiedemann, dem Reichspreſſechef Dr. Dietrich und Brigade⸗ führer Schaup, am Haupteingang ein. Er wurde vom Reichskriegsminiſter General⸗ oberſt von Blomberg und den Oberbefehls⸗ habern der Luftwaffe General der Flieger Hermann Göring, des Heeres, General der Artillerie Freiherrn von Fritſch, und der Kriegsmarine, Admiral Dr. h. c. Raeder, dem Staatsſekretär des Reichsluftminiſte⸗ riums in den großen Hörſaal geleitet, nach⸗ dem er die Front der vom Jagdgeſchwader Richthofen geſtellte Ehrenkompagnie abge⸗ ſchritten hatte. Nach einem geſchichtlichen Rückblick auf die Entwicklung der deutſchen Luftwaffe durch den Chef des Luftkommandoamtes Ge⸗ neralmajor Wever ergriff der Oberbe— fehlshaber der Luftwaffe General der Flieger Göring das Wort und wies darauf hin, daß die Schaffung dieſes Werkes als ein Symbol für die Arbeit der geſamten Luftwaffe gel⸗ ten könne, die wie dieſes Bauwerk aus dem Erdboden geſtampft und nur dank einem unerſchütterlichen Willen entſtehen konnte, der auch die geſamte Luftwaffe von heute beſeele. Auf die Beſtimmung der vereinig⸗ ten Akademien eingehend, wies General Göring darauf hin, daß es Abeſſiniens ſind bekanntgeworden und es läßt ſich nicht leugnen, daß die Forderungen Muſſolinis gemäßigter ſind als jene, die er zu Beginn des italieniſchen Einmarſches ver⸗ öffentlicht hat. Aber auch ſo bleibt noch ge⸗ nug übrig, das eine Einigung unwahrſchein⸗ lich macht. Italien verlangt nach wie vor die Souveränität über große Gebietsteile Abeſſiniens, was der Negus nicht zugeſtehen will. Unabhängig davon verhandeln Frank⸗ reich und England ihrerſeits untereinander über Vorſchläge zur Beilegung des Kon⸗ flikts, die man Italien machen möchte. Es hat wenig Zweck, über den weiteren Ver⸗ lauf der Dinge zu orakeln. Feſt ſteht, daß Italien zur weiteren Verfolgung ſeiner Ziele entſchloſſen iſt, feſt ſteht weiter, daß England das weitere Vordringen Italiens in Afrika nach Möglichkeit verhindern will, weil es für ſeine eigene Stellung im ſchwar⸗ zen Erdteil fürchtet— wie das alles ausge- hen wird, muß abgewartet werden. Mittlerweile iſt in England der Wahlkampf für die auf 14. November feſtgeſetzten Parlamentswahlen in Gang ge⸗ keine Trennung zwiſchen Führung und Technik geben dürfe und daß der Flieger die Grund⸗ 2 5 der Technik einwandfrei beherrſchen müſſe. Dem Führer gelte der Dank der geſamten Luftflotte dafür, daß er die Grundlage für den Ausbau geſchaffen habe. Es gelte, eine Luftwaffe zu ſchmieden, die ſo ſtark ſei, daß das deutſche Volk in Ruhe ſeiner Arbeit nachgehen könne. Wiederholt habe der Füh⸗ ver betont, daß ſein und des deutſchen Vol⸗ kes Wille der Friede ſei. Er habe aber ebenſo oft betont, daß dieſer Friede nicht allein von uns, ſondern auch von unſeren Nachbarn abhänge. CBF N N Nanking, 1. November. Auf den chineſiſchen Miniſterpräſidenten Wangtſchingwai wurde in Nanking ein Re; volveranſchlag verübt, bei dem der Minifler⸗ präſident ſchwere Verletzungen davonkrug. Der Attentäter iſt ein chineſiſcher Preſſebe richterſtakter namens Sun Ming Hſun. Er ſoll mitglied der Kuominkang⸗ Partei ſein. Der Anſchlag auf Wangtſchingwai wurde in dem Augenblick verübt, als ſich die Teil⸗ nehmer an der Reichstagung anläßlich der Eröffnungsſitzung fotografieren ließen. Plötzlich zog ein Mann einen Renowper und gab mehrere Schaſſe ab. Der Miniſterpräſident wurde von drei Kugeln getroffen, von denen eine die Lunge durchbohrte. Durch die weiteren Schüſſe wurde auch noch der Leiter der politiſchen Schulung im Hauptquartier Tſchiangkai⸗ ſcheks, Kanlai Kuan, und ein altes Mitglied 55 Kuomintang namens Tſchang Tſchi ver⸗ etzt. i Miniſterpräſident Wangtſchingwai wurde ſofort in ein Krankenhaus gebracht und einer Operation unterzogen. Der Attentä⸗ ter wurde feſtgenommen. Der Beweggrund ſeiner Tat ſoll Erbitterung über die angeb⸗ liche japanfreundliche Politik des Miniſterpräſidenten geweſen ſein. Zwei Helfershelfer konnten zunächſt in das Kon⸗ greßgebäude flüchten, von wo aus ſie auf die Poliziſten und Soldaten, die ſie zu ver⸗ haften ſuchten, aus ihren Revolvern das Feuer eröffneten. Erſt nachdem ihr Muni⸗ tionsvorrat erſchöpft war, ergaben ſie ſich der Polizei. 2 N kommen. Mit Vorausſagen für das Wahl⸗ ergebnis iſt man, was uns ſehr bemerkens⸗ wert dünkt, recht vorſichtig geworden. Die Regierungsparteien machen ſich auf erheb⸗ liche Verluſte gefaßt, wenn auch kaum anzu⸗ nehmen iſt, daß ſie die Mehrheit verlieren. Immerhin könnte ein ſtarker Mandatsver⸗ luſt der Regierungspartei in gewiſſen in⸗ nerpolitiſchen Fragen doch einen Kurswech⸗ ſel nach ſich ziehen. Zu erwähnen bleibt noch, daß Winſton Churchill, der alte Deut⸗ ſchenhaſſer, die letzte Sitzung des inzwiſchen aufgelöſten Unterhauſes dazu benützt hat. um wieder einmal Deutſchland anzugreifen und es indirekt auch für den oſtafrikaniſchen Konflikt verantwortlich zu machen. In einem ſpäter neue Angriffe gegen das Deutſche Reich und ſeinen Führer gerichtet, ſo daß der deutſchen Botſchafter in London gegen dieſe Verunglimpfungen proteſtieren mußte. Es iſt höchſt bedauerlich, daß die Verſtändi⸗ gung zwiſchen den Völkern immer wieder durch unbelehrbare Fanatiker geſtört wird. Im übrigen könnte man Reden und Artikel dieſer Art ruhig überſehen, wenn ſie nicht Nevolverattent Mordanſchlag auf den chineſiſchen Miniſterpräſidenten in Nanking Zeitungsartikel hat er einige Tage. Nur ein ſcharfes Schwert ſchütze den Frieden. Wenn dieſes Schwert zerbräche, werde auch ein Volk friedlos. Zum Schluß wies General Göring noch einmal auf die Vorbilder in der kurzen Ge⸗ ſchichte der deutſchen Luftwaffe hin, denen nachzuſtreben höchſte Verpflichtung ſei. In der Materialanzahl werde wie im Weltkrieg Deutſchland immer unterlegen ſei, aber die materielle Ueberlegenheit der anderen müſſe durch den rechten Fliegergeiſt wieder wett⸗ gemacht werden. In dieſem Sinne übergebe er die Akademie ihrer Beſtimmung. An den Feſtakt ſchloß ſich ein Rundgang durch die Gebäude beider Akademien und eine Beſichtigung der Luftkriegsſchule an. General Tſchiangkaiſchek, der ſich an der ruppenaufnahme des Kongreſſes nicht be⸗ teiligt hatte, ſondern im Gebäude geblieben war, entging ſomit der Gefahr. Sofort nach Bekanntwerden des Anſchla⸗ ges ſtattete der deutſche Botſchafter dem Chef des Protokolls im Außenminiſte⸗ rium einen Beſuch ab. Aueber die politiſche Bedeutung des An⸗ ſchlags urteilt man in Peiping zurückhal⸗ tend. Im allgemeinen wird angenommen, daß die Tat keine Rückwirkungen auf die Nordchinapolitik haben wird, für die die Richtlinien ſowohl vonſeiten Chinas wie Japans innerhalb des letzten Monats bin⸗ dend feſtgelegt ſein dürften. Standrecht in Nanking. Im Zuſammenhang mit dem Anſchlag auf den Miniſterpräſidenten wurde über Nanking Das Standrecht verhängt. * *** Japans Aktion in Nordchina Leitende chineſiſche Beamte verhaftet. Peiping, 2. Nachdem die japaniſchen Behörden 131 An⸗ gehörige der Blauhemdenorganiſation na⸗ mentlich den zuſtändigen chineſiſchen Stellen bezeichnet hatten, begannen die chineſiſchen Be⸗ hörden mit umfangreichen Verhaftungen. Un⸗ ter den Verhafteten befinden ſich der Direk⸗ tor der Kriminalabteilung der Peipinger Poli⸗ zei, ferner ein Vetter des Peipinger Bürger⸗ meiſters und der Direktor ſowie der Vize⸗ direktor der Peipinger Zenſurbehörde. Japaniſche Gendarmen verhafteten auch den. Direktor des Wohlfahrtsamtes in Tientſin auf chineſiſchem Boden. November. gerade von einem Manne ſtammten, der, wie Churchill, früher Miniſter war und, wie es heißt, möglicherweiſe dem nächſten britiſchen Kabinett wieder als Miniſter— angeblich als Marineminiſter— angehören wird. 8 Am Sonntag, dem 3. November, wird das griechiſche Volk mit dem Stimm⸗ zettel darüber zu entſcheiden haben, od Ge⸗ org H. auf den Athener Königs⸗ thron zurückkehren ſoll. Der König ſelbſt, der bekanntlich ſeit ſeiner Weltreiſe in Lon⸗ don als Privatmann lebt, hat ſeine Rückkehr ausdrücklich von der Feſtſteliung einer aus⸗ reichenden Mehrheit für die Wiedereinfüh⸗ rung der Monarchie abhängig gemacht. An dieſer Mehrheit iſt nach den Ereigniſſen der letzten Monate in Griechenland weniger denn je zu zweifeln. Auch die maßgeblichen Kreiſe Athens rechnen mit einer ſo erdrük⸗ kenden Mehrheit von Stimmen für die Monarchie, daß der ungefähre Zeitpunkt der Rückkehr Georgs II. und alle Einzelheiten für ſeine Wiedereinſetzung im großen und ganzen bereits feſtgelegt wurden. FFP 8 * „ 3 In kurzen Worten In Anweſenheit des Führers und Reichs. kanzlers wurde die Luftkriegsakademie, Lufttechniſche Akademie und Luftkriegsſchule eröffnet. Die engliſch⸗franzöſiſche Unterredung in Genf ſoll befriedigend verlaufen ſein. Am Montag beginnt vor dem Pariſer Schwurgericht der große Prozeß gegen die 20 Helfershelfer Staviſkys. f Der bisherige italieniſche Geſandte in Addis Abeba, Granf Vinci, hat ſich auf Befehl Muſſolinis an die Nordfront begeben Der chineſiſche Miniſterpräſident fiel in Nanking einem Revolverattentat zum Opfer. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ ſtartete in Pernambuco zur Heimkehr von ſeiner 15. diesjährigen Amerikafahrt. Die Vutterverſorgung Neuregelung des Butterverkehrs. Berlin, 2. November. Wie der Zeitungsdienſt des Reichsnähr⸗ ſtands mitteilt, haben auf Veranlaſſung des Reichsminiſters für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft und der milchwirtſchaftlichen Hauptvereinigung mit Wirkung vom 1. No⸗ vember 1935 die Milchverſorgungsverbände und Großverteilervereinigungen eine ge— meinſame Anordnung über Butterlieferun⸗ gen herausgegeben, nach welcher die Moltke⸗ reien künftig von ihrer jeweiligen Wochen⸗ erzeugung an Butter diejenigen Abnehmer, die ſie im Auguſt 1935 mit Butter beliefert haben, in dem Mengenverhältnis zubeliefern haben, in dem von jetzt an ihre jeweilige Wochenerzeugung zu der durch— ſchnittlichen Wochenerzeugung des Auguſt 1935 ſteht. Die Geſamtmenge der an die milchliefernden Betriebe zurückzuliefernden Butter iſt in dem gleichen Verhältnis zu kürzen, in dem die jetzige Wochenerzeugung hinter der durchſchnittlichen Wochenerzeu— gung im Auguſt zurückbleibt. Die Molke⸗ reien dürfen an niemand mehr liefern, den ſie nicht im Auguſt 1935 mit Butter beliefert haben. Ausgenommen hiervon ſind Liefe⸗ rungen an öffentliche Anſtalten, an Stellen der Wehrmacht, ſowie Lieferungen in das Saarland. Entſprechende Beſtimmungen gelten auch für die Groß verteiler. Der Poſtpaket⸗ verkehr iſt in dieſe Neuregelung ſinngemäß einbezogen. Stellen ſich bei dem Vollzug der Beſtim— mungen Härten oder Unbilligkeiten heraus, ſo können die Milchwirtſchaftsverbände Ausnahmen zulaſſen. In beſonders drin— genden Fällen kann die Genehmigung nach— träglich eingeholt werden. Zuwiderhand⸗ lungen werden mit Ordnungsſtrafen bis zu 1000 RM beſtraft. Unberührt bleibt dadurch die Möglichkeit, bei beſonders gemeinſchäd⸗ gichem Verhalten, aus Gründen der öffent⸗ lichen Sicherheit gegen den Zuwiderhan— delnden einzuſchreiten. Nach der neuen Anordnung brauchen die Molkereien nicht mehr 10 v. H. ihrer Erzeu— gung an die Reichsſtelle oder andere öffent— lichen Stellen abzuliefern. Die Reichsſtell—⸗ kann jedoch im Einvernehmen mit der Hauptvereinigung in Einzelfällen verlan— gen, daß die Molkereien einen Teil ihrer Buttererzeugung zur Behebung von Not— ſtänden zur Verfügung ſtellen. Billige Gemüſe Frankfurt a. M., 2. Nov. Die Pre ſe⸗ abteilung der Landesbauernſchaft Heſſen-Naſ⸗ ſau teilt mit: Der Gärtner iſt zurzeit mit der Räumung ſeiner Gemüſefelder beſchäftigt und bringt daher in folgenden Sorten ein be⸗ ſonders großes Angebot zu niedrigen Preiſen auf den Markt: Spinat, Wirſing, Eskariol, Tomaten. Außerdem wird jetzt der Herbſt— blumenkohl geerntet, der in ſchönſten Köpfen billig zu kaufen iſt. Wenn die Hausfrau Einlagerungsmöglichkeiten in einem kühlen nicht zu trockenen Keller hat, ſo ſoll ſie Karotten, Meerrettich, rote Rüben und weiße Rüben in feuchten Sand einſchlagen. Außerdem iſt jetzt die Zeit des Einſchnittes für Sauerkraut, das aber in kühlen, luftigen Kellern eingela— gert werden ſoll. Tomaten ſind zurzeit noch ziemlich reichlich am Markt vertreten, ſo daß ſich noch manche Hausfrau damit für die Herſtellung von Salat wie von Einmach— früchten eindecken kann. Prof. Dr. Paul Knipping f Darmftadt, 2. Nov. Ein verhängnisvoller Anfall hat der Techniſchen Hochſchule Darm⸗ ſtadt den Schöpfer und Leiter ihres Inſtituts für Röntgen⸗Phyſik und Röntgen⸗Technik, Profeſſor Dr. Paul Knipping, entriſſen. Prof. Knipping ſtieß mit ſeinem Motorrad an der Ecke der Sand⸗ und Wilhelminenſtraße in Darmſtadt mit einem Auto zuſammen. Er wurde auf die Straße geſchleudert und blieb bewußtlos liegen. Man brachte ihn ins Kran⸗ kenhaus, wo er nach wenigen Minuten ſtarb. Profeſſor Knipping iſt es zuſammen mit Friedrich 1912 in München gelungen, den genialen Laueſchen Gedanken, mit Hilfe von Kriſtallgittern Interferenzerſcheinungen zu Röntgenſtrahlen zu erhalten, experimentell zu verwirklichen und ſo entſcheidend mitzuarbei⸗ ten an der Feſtſtellung der Wellennatur der Nöntgenſtrahlen. Verlauf nahm und mit einem knappen 6⸗5⸗ (2:2)-Sieg der Pariſer Mannſchaft endete. teurfußballer nach Brüſſel, um ihre Kräfte mit den„Roten Teufeln“ zu meſſen. Meiſt behielten die Engländer die auch diesmal. Mit 2:1(1:0) fiel aber nur knapp und auch glücklich aus. grader SK, ſpielte in der Schweiz gegen den —— e gan. Nationalliga angehören⸗ en Gäſte 1:0; ſpäter mußten ſie ſich aber den Ausgleich gefallen laſſen. Turnen und Sport Um den Bundes⸗Pokal gibt es drei inter⸗ eſſante Zwiſchenrunden-Begegnungen und zwar ſpielen: in Frankfurt: Südweſt— Niederſachſen, in Nürnberg: Bayern— Mittelrhein und in Dresden: Sachſen— Baden. In den ſüd- und ſüdweſtdeutſchen Fußball⸗ Gauen kann wiederum nur ein gekürztes Pro⸗ gramm zur Durchführung gebracht werden. Im einzelnen ſind folgende Begegnungen an⸗ geſetzt: Gau Nordheſſen: Kurheſſen Kaſſel— 03 Kaſſel 1. FC. Hanau Boruſſia Fulda VfB. Friedberg— SV. Kaſſel Gau Baden: 8 Germania Brötzingen— VfB. Mühlburg Karlsruher FV.— 1. FC. Pforzheim Gau Württemberg: VfB. Stuttgart— SVg. Cannſtatt 1. SSV. Ulm— Sc. Stuttgart Stuttgarter Kickers— SV. Feuerbach FV. Zuffenhauſen— Sfr. Stuttgart Gau Bayern: 1860 München— Bayern München FC. München— 1. FC. Bayreuth Schweinfurt 05— ASV. Nürnberg Handball. Der Handballſport ſtellt ſich am Sonntag ganz in den Dienſt der Winterhilfe. Ueber⸗ all werden„Winterhilfsſpiele“ veranſtaltet und es iſt nur zu hoffen, daß ſich überall auch zahlreiche Zuſchauer einfinden, damit gleich der eſte diesjährige Dienſt des Sportes am Winterhilfswerk zu einem großen Erfolg ge⸗ ſtaltet werden kann. Aus den Veranſtaltungen iſt beſonders das am Samstag ſtattfindende Mainzer Hallenturnier hervorzuheben, das durch die Teilnahme der Frankfurter Ein⸗ kracht eine beſondere Note erhält. Leichtathletik. Zum Abſchluß ihrer diesjährigen Freiluft⸗ Saiſon ſtarten die deutſchen Leichtathleten am Sonntag in Wittenberg die„Deutſchen Wald⸗ lauf-Meiſterſchaften“. Die beſten Langſtreck⸗ ler und Mannſchaften aus allen deutſchen Gauen werden ſich am Start verſammeln, um im ſchärfſten Kampf ihren Titelträger und Mannſchaftsmeiſter zu ermitteln. Im Ein⸗ zelwettbewerb geht Max Syring⸗Wittenberg als heißer Favorſt in den Kampf, bei den Man. Haften erwarten wir den KTV. Wit⸗ tenberg in Front. Insgeſamt gehen etwa 70 Läufer auf die 10 km lange, durch Feld und Wald führende Strecke. Gleichzeitig mit der„Deutſchen“ entſcheidet der Gau Mitte auch ſeine Gaumeiſterſchaft. Boxen. Die deutſchen Amateurboxer führen am Sonntagabend in Köln ihren 42. Länderkampf durch. Frankreich iſt zum dritten Male der Gegner. Schwimmen. Im deutſchen Schwimmſport herrſcht am einem internationalen Kräfte mit beſten ausländiſchen Gegnern. Wochenende nach den Großereigniſſen der letz⸗ ten 14 Tage etwas Ruhe. Die amerikaniſchen Weltrekordſchwimmer Kiefer, Brydenthal und Highland haben Deutſchland bereits verlaſſen und gehen in Budapeſt an den Start. In Berlin kommt der traditionelle Städtekampf Berlin gegen Magdeburg zur Entſcheidung und in Herbelberg geht ein Vierklubkampf zwiſchen Nikar Heidelberg, SV. 99 Karlsruhe, Schwaben Stuttgart und SV. Göppingen 04 in Szene. Vier Staffeln und ein Waſſerball⸗ ſpiel zwiſchen Schwaben Stuttgart und einer badiſchen Mannſchaft ſind vorgeſehen. Turnen. Im Hinblick auf die am 30. November und 1. Dezember in der Frankfurter Feſthalle ſtattfindenden Deutſchen Gerätemeiſterſchaften bringen die Gaue allmählich ihre Gaumeiſter⸗ ſchaften unter Dach und Fach. Für Sonn⸗ tag ſind Gaumeiſterſchaften in Kehl(Baden), Hersfeld(Nordheſſen), Halle(Mitte) und Breslau(Schleſien) angeſetzt. Beim 11. Stet⸗ tiner Kunſtturnen werden verſchiedene nam⸗ hafte deutſche Turner ihr Können zeigen. Radſport. In Deutſchland veranſtaltet nur die Win⸗ terbahn in Dortmund, das vorgeſehene Pro— gramm verſpricht allerdings allerhand. Im Dauerrennen um den„Großen Weſtfalen⸗ Preis“ treffen Lohmann und Möller auf Paillard und Ronſſe und in einem Omnium mit vier Läufen kämpfen verſchiedene der beſten deutſchen Straßenfahrer um den Sieg. In Paris ſteigen die üblichen Sonntagsren⸗ nen und in Zürich meſſen am Samstag die Frankfurter Weltmeiſter Schreiber⸗Blerſch bei Radball⸗Turnier ihre Motorſport. Die Reihe der Gelände⸗Prüfungen wird am Sonntag mit der„Brandenburgiſchen Ge⸗ ländefahrt“, zu der 709 Meldungen abgege⸗ ben wurden, fortgeſetzt. Deutſche Motorſport⸗ ler und zwar Steinbach(NSu.), Möritz (Viktoria) und die Wagenfahrer Bäumer⸗ Bünde(Auſtin), Kohlrauſch⸗München(MG.) und Steinweg⸗München(Bugatti) nehmen an der ungariſchen Motorſportwoche teil. Verſchiedenes. Pferderennen werden in Karlshorſt, Dres⸗ den, Breslau und Horſt⸗Emſcher veranſtaltet. In Karlshorſt bildet eine Parforce-Jagd für Amateure(10 800 Mark Preiſe) den Haupt⸗ anziehungspunkt. Beim Eishockey-Lehrgang in Berlin finden am Wochenende wieder einige Spiele ſtatt und zwar iſt Stade Francais Paris der Trai⸗ ningspartner ſchaft. der deutſchen Nationalmann⸗ Ein großes Fechtturnier führt der TV. 1846 Nürnberg durch. In Mainz gibt es eine Veranſtaltung der Ringer, wobei die Auswahlmannſchaften bes Kreiſes Mainz und der Stadt Frankfurt auf⸗ einander treffen. Fußball an Allerheiligen München ſchlägt Oslo 3:1 Münchens Fußballelf ſchlug die Stadt⸗ mannſchaft von Oslo am Allerheiligentag vor 12 000 Zuſchauern im 1860er Stadion. Dem Spielverlauf nach hätte der Sieg noch höher ausfallen müſſen; aber der Münchener Sturm zeigte nicht ſeine gewohnte Form. Zeitweiſe, vornehmlich nach der Pauſe, war die Ueberlegenheit der Einheimiſchen drük⸗ kend, aber die Norweger verteidigten recht zahlreich und geſchickt und da ihnen auch noch das Glück zur Seite ſtand, kamen ſie mit einem„blauen Auge“ davon. Als Schiedsrichter fungierte Schuch(Stuttgart). Polens Fußballmeiſter in Düſſeldorf. Ruch Bismarckhütte, der polniſche Fuß⸗ ballmeiſter, trug ſchon 24 Stunden nach ſei⸗ nem Dresdener Kampf gegen den DS(2:0 für Dresden) ſein Rückſpiel gegen Fortuna Düſſeldorf vor 5000 Zuſchauern aus. Die Düſſeldorfer hatten ſeinerzeit in Bismarck⸗ hütte verloren und auch diesmal mußten ſie wieder eine Niederlage hinnehmen, obwohl die Elf weſentlich beſſer ſpielte, als zuletzt gegen Waldhof. Das einzige Tor des Tages ſchoß der Gäſte⸗Mittelſtürmer Peterek 27 Minuten nach der Pauſe. ö Paris ſchlägt Wien 6:5. Das herkömmliche Allerheiligen⸗Fußball⸗ ſpiel zwiſchen den Stadtmannſchaften von Paris und Wien war auch in dieſem Jahre wieder zuſtandegekommen, nachdem die ur⸗ ſprünglich verpflichtete Prager Mannſchaft abgeſagt hatte. Rund 35 000 Zuſchauer wohnten im Pariſer Prinzenpark⸗Stadion dieſem Treffen bei, das einen recht torreichen Londoner Sieg in Brüſſel. Alljährlich kommen Londons beſte Ama— Oberhand, ſo ihr Sieg Belgrader S8— JJC Lugano 12:1 Der jugoſlawiſche Fußballmeiſter, Bel⸗ ugano. Bei der Pauſe führten die Sonntag, 10. November: Montag, Nannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 4. November: Miete B 6, Son⸗ dermiete B 3: Schwarzarbeiter. Luſt⸗ ſpiel von Emmerich Nuß. Anfang 20, Ende 21.45 Uhr. Dienstag, 5. November: Nachmittags⸗Vor⸗ ſtellung: Schülermiete A: Viel Lärm um nichts. Komödie von Wilhelm Shake⸗ ſpeare. Anfang 15, Ende nach 17.30 Uhr. — Abends: Miete C 6: Schwarzar⸗ beiter. Luſtſpiel von Emmerich Nuß. An⸗ fang 20, Ende 21.45 Uhr. Mittwoch. 6. November: Miete G 6, Son⸗ dermiete G 3 und für die NS.⸗Kulturge⸗ meinde Ludwi- hafen, Abtlg. 432 bis 434: Arabella. Oper von Alichard Strauß. Anfang 19.30, Ende nach 22.30 Uhr. Donnerstag, 7. November: Miete D 7: Schirin und Gertraude. Oper von Paul Graener. Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. Freitag, 8. November: Miete E 6 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abtlg. 410 bis 414: Iphigenie auf Tauris. Schauſpiel von Goethe. An⸗ fang 20, Ende nach 22 Uhr. Samstag, 9. November: Miete H 6 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abtlg. 41 bis 42: Zum Gedächtnis der Opfer vor der Feldherrnhalle in München: In neuer Inszenierung: Wilhelm Tell von Schiller. Anfang 19.30, Ende etwa 22.45 Uhr. Nachmittags- Vorſtellung für die NS.⸗Kulturgemeinoe Mannheim, Abtlg. 101 bis 104, 171, 259, 261 bis 263, 271, 301 bis 306 und Deutſche Jugendbühne Mannheim, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 301 bis 600: Viel Lärm um nichts. Komödie von Wilhelm Shaleſpeare. Anfang 14, Ende nach 16.30 Uhr.— Abends: Miete A 7, Sondermiete A 4: Der Bettelſtudent. Operette von Carl Millöcker. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſchei⸗ nen aufgehoben). 11. November: Miete G 7: Petra und Alla(Obriſt Michael). Volksstück von Max Geiſenheyner. Anfang 19.30, Ende etwa 22.15 Uhr. Im Neuen Theater(Noſengarten): Sonntag, 10. November: Jugend. Lie⸗ besdrama von Max Halbe. Anfang 20, enen 8 1 Ortsgruppenleiter Frauke gibt bekannt: 1 1 ö Am Sonntag, 3. Nov., erfolgt der Auf- marſch zur Volksdeutſchen Kundge⸗ bung des V. D. A., Gruppe Viernheim, mit⸗ tags ½4 Uhr, in den„Freiſchütz“. Der Zug marſchiert vom Marktplatz, Ecke Bismarck⸗ ſtraße, durch die Adolf Hitlerſtraße, Schul⸗ ſtraße und Saarſtraße zum Verſammlungs⸗ lokal. Ich erſuche die in dieſen Straßenteilen wohnenden Volksgenoſſen, ihre Häuſer mit den Fahnen des dritten Reiches, dem Haken⸗ kreuz in der Zeit von 14—18 Uhr zu be⸗ flaggen. f Die ganze Einwohnerſchaft fordere ich auf durch zahlreichen Beſuch dieſer Kund⸗ gebung ihre Verbundenheit mit unſeren deut⸗ ſchen Brüdern und Schweſtern außerhalb un⸗ ſeres Vaterlandes zu zeigen. Vor dem Ein⸗ marſch der nationalſozialiſtiſchen Formationen kann die Bevölkerung bereits ſich in der Ver⸗ 1 ſammlung einfinden. 9 Vortragsabend im Freischütz SS⸗Hauptſturmführer Oſtmann ſpricht am Samstag, den 2. November 1935 um 20 Uhr 15 Min. im„Freiſchütz“⸗Saal zu Viernheim über ſeine Erlebniſſe und Eindrücke Mittelmeerbecken und in Oſtaſien. Zu dieſem Vortrag, der durch Lichtbilder wirkſam unter⸗ ſtützt wird, iſt höflichſt eingeladen. Die augenblickliche ſpannunggeladene Lage in dieſen Intereſſengebieten bürgt dafür, daß ſich die hieſigen Einwohner dieſe Infor⸗ mationsgelegenheit nicht entgehen laſſen wer- den. Unkoſtenbeitrag: 10 Pfg. Vortragsfolge: 1. Fahrt durchs Mittelmeer, Suezkanal un⸗ ter Berückſichtigung der jetzigen Lage; „Oſtaſien„Land und Leute“. ö „Kampf um Tſingtau; „Die Entwicklung Japans in den letzten 0 — 9 20 Jahren. Anſchließend gemütliches Beiſammenſein! SS⸗Zug 2/ö11/33 Viernheim: Schneider, Oberſcharführer. —— Untererhebstelle Gemäß Verfügung des Landesfinanzamts Darmſtadt können Lohnſteuer-Voranmeldungen nunmehr auch bei uns abgegeben werden. Ebenſo können Lohnſteuer-Zahlungen bei uns erfolgen. Müller. U. C.- Filmschau Ramon Novarro und Jeanette Mac-Donald in „Liebe nach Hoten“ Ramon Novarro als armer Muſikſtudent, der die Leere ſeines Portemonaie's mit Charme und guter Laune erſetzt.— Jeanette Mac⸗ Donald als reiche Muſikſtudentin, die nicht nur Noten ſondern auch die Liebe kennen lernt. Beide in einer übermütigen und bezaubernd frechen Tonfilmoperette„Liebe nach Noten“. Ein Film, der Ihnen nicht nur Liebe und nicht nur Noten, ſondern vor allem auch gute Laune bringt.— Ein Film, der überſchäumt von Humor, Melodien und luſtigen Begeb⸗ niſſen.— Ein Film, der Amerikas reizende Sängerin, Jeanette Mac-Donald den in der Welt beliebten Filmſtar, Ramon Novarro, als Liebespaar bringt. Ein Beſuch dieſes Filmes kann nur beſtens empfohlen werden. Winterhilfswerk Helft und ſammelt, Not zu lindern Sei auch diesmal die Parol'. Elend, Mühſal zu verhindern, Steuert bei zum Volkes Wohl Gegen Hunger, Kälte Froſt Von den Kleidern bis zur Koſt! —— Was aus Schränken abgetragen Und für dich entbehrlich ſcheint, Gebt's verpackt auf unſere Wagen Zu dem Hilfswerk, denn vereint Von den Stiefeln bis zum Hut Kommt es anderen zu gut! Das Ergebnis fleißiger Hände, Socken, Strümpf aus warmer Woll, Schließlich auch die„1⸗Pfund⸗Spende“, Die die Not ſtets lindern ſoll; Dinge ſind's, die allezeit Des Empfängers Herz erfreut! Darum haltet eure Gaben Zu dem Abholen bereit, Denen, die es nötig haben In der ſtrengen Winterszeit. Eines zu erwähnen bliebe: Widmet euch der Sach' mit Liebe! non be erobern uns unſer deutſches volk. bur ohe daun Süßen dur Roumzluub il ab, iu Rouugf aqua Huge dn Rolle Car un Tol, Y Aud dolb N l an. Mou nb Süſienueb als Vu ſußt aamnon ſur, diu ſo , Jab chu an Vol bab. Nuume il dun olllun Mou linien du Vanoni ui zun ubull vue, Donn in uu vun Jiu ſuu Join qu dba ſa uu Mol bn Hou, kn ain Cgſau lie du, du falbnd irt del 1 zebllle, 1 rage be Vadtbeeeit. daun dus char Lſaf anb Nosbaß due Nl: cha Naiaſb fue N: dae Rog fuſen zum Tage der erſten Keichsſtraßenſammlung ergeht an alle Angehörigen unſeter großen deutſchen Schickſalsgemeinſchaft der Ruf zu größter Einſatzbereitſchaft. An dieſem Tage kommen zu Dit, deutſche Volksgenoſſin, und zu Dir, deutſcher Dolksgenoſſe, mit der Büchſe in der Hand die S⸗Männer und SA ⸗Führer, die SS⸗ Männer und SS ⸗Führer ſowie die USkk⸗Männer und NSRKR⸗Führer. Sie haben in den harten Jahren des Rampfes unter Beweis geſtellt, daß ſie ſtets auch ungerufen ihte Pflicht im Dienſte an der bolksgemeinſchaft vorbildlich erfüllt haben. Jede deutſche Volksgenoſſin und jeder deutſche Volksgenoſſe ſollte es daher am 3. November 1035 Adolf hitler, o. Oktober 1033. für ſeine Pflicht erachten, durch Opferfteudigkeit die berbundenheit mit dieſen treuen Kämpfern Adolf Hitlers unter Beweis zu ſtellen.§reucligen Herzens ſoll die Gabe fließen. So, wie für jeden Nationalſoziqſiſten das winterhilfswerk eine ſtolze herzensangelegenheit iſt, ſo muß jeder deutſche Mann und jede deutſche Frau durch die Tat beweiſen, daß ſie ſich in die Schickſals gemeinſchaft unſeres Volkes ſelbſtlos eingliedern und es ſich zur Ehte anrechnen, bewußt ein Opfer bringen zu dürfen jeder ſoll ſo zu ſeinem Teil wenigſtens in beſcheidenem maße den männern den Dank abſtatten, die die Garanten waren, ſind und bleiben werden fürdie Durchdringung des ganzen Deutſchen Volkes mit det nationalſozialiſtiſchen Idee Wo Euch die männer im braunen und ſchwarzen Ehrenkleic begegnen, da legt freudig und gern Euer kleines Opfer auf den Altar des Daterlandes nieder. Wie ſagte doch der Sühter bei der Eröffnung des Winterhilfswerkes? „Du ſollſt Opfer bringen, du ſollſt geben“! . Du haft nie den Hunger Das nationallozialiſtiſche Ideal kennen gelernt, ſo l f ö 9 lonſt würde der bolksgemeinſchaft iſt eine Ju wiſſen, wie läſtig erſt der gewaltige Realitt! Nr hunger iſ t.. 1 5 * n Das erſte Sammelabzeichen des Whw Der Führer verleiht Bruno Kittel die Goethe-Medaille. Der Führer und Reichskanzler hat dem Mu ſikdirektor Bruno Kittel in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Pflege des deut— ſchen Geſangs die Goethe-Medaille für Wii ſenſchaft und Kunſt verliehen. Anläßlich de: 100. Aufführung der Neunten Sinfonie von Beethoven, die Generalmuſikdirektor Furt⸗ wängler dirigierte, überreichte der Reichs⸗ miniſter für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda. Dr. Goebbels, dieſe Auszeichnung Bruno Kittel mit einer kurzen Anſprache. (Wagenborg-Archiv— M.) n * 5 7 r Die neue Nheinbrütle Ein wichtiges Bindeglied zwiſchen den rechts; und linksrheiniſchen Verkehrsſtraßen. Neuwied, 2. November. Zwei Bauwerke von überragender Be— deutung haben in den letzten Jahren Neu⸗ wied am Rhein ein anderes Geſicht gegeben: Der große Hochwaſſerdeich, der ſeit dem Jahre 1931 als Abwehrlinie vor dem Rhein liegt, und die neue Rheinbrücke, die am kom⸗ menden Sonntag durch Miniſterpräſident General Göring die Weihe erhalten wird. Ueber ihren Rücken wird künftig ein Ver⸗ kehr fluten, der für das Mittelrheingebiet und beſonders für das ſogenannte Neuwie⸗ der Becken als bedeutendes Induſtriezenkrum ein ſtarkes wirtſchaftliches Aufblühen brin— gen ſoll. Da auf der 156 Kilometer langen Strecke zwiſchen Bonn und Mainz bisher nur eine feſte Straßenbrücke bei Koblenz vorhanden war, kommt ihr als Bindeglied zwiſchen den großen links⸗ und rechtsrheini⸗ ſchen Hauptverkehrsſtraßen außerordentliche Bedeutung zu. Die Brücke iſt in der Rekordzeit von ein⸗ dreivertel Jahren fertiggeſtellt worden. Um die Geſtaltung des Baues dem Landſchafts⸗ bild entſprechend anzupaſſen, entſchied man ſich bei der Feſtlegung des Bauplanes zu Gunſten einer Balkenbrücke. Während das Einbringen der Brückenteile über dem Neuwieder Stromarm und über der Inſel ſich mit Hilfe von im Rhein ein⸗ gerammten Holzgerüſten ohne Schwierigkei⸗ ten vollzog, war der Einbau der Brücken⸗ teile auf dem Hauptarm, der dem Rheinver⸗ kehr dient. äußerſt ſchwierig. Hier hatte die Strombauverwaltung während der ganzen Bauzeit eine freie Durchgangsrinne von 100 Metern gefordert, weshalb von beiden Seiten aus der Bau bis zur Mitte vorwärtsgetrieben werden mußte Die techniſche Oberleitung des Brückenbaues lag in den Händen des Reichsbahnoberrates Dr. ing. Tils. Köln, die architektoniſche Bearbeitung und Geſtal⸗ tung hatte Architekt Walter Furthmann, Düſſeldorf, und die örtliche Bauleitung Di⸗ vlomingenieur Hömberg in Neuwied über⸗ nommen. Die Herſtellung der Stahlkonſtruk⸗ tion der Brücke wurde durch die Arbeitsge⸗ meinſchaft der fünf Stahlbaufirmen Hein Lehmann u. Co Ach Düſſeldorf. Gutehoff⸗ nungshütte Acc Sterkrade, Hilgers AG Rheinbrohl, Auguſt Klönne, Dortmund und MAN zu Guſtavsburg durchgeführt. Jehlſchlag der Gottloſenbewegung Eine bemerkenswerte Feſtſtellung in Sow- jetrußland. Moskau, 2. November. Daß die Gottlsſenpropaganda in der Sowjetunion noch ſehr der Durchſchlagskraft entvehrt, geht aus einer Feſtſtellung in der amtlichen Gottloſenzeitſchrift„Besboſchnik“ hervor. Die Lehrerſchaft einer Vorort⸗ ſchule hatte auf Veranlaſſung einer Unter⸗ ſuchungskommiſſion eine Unterſuchung über die„religiöſe Geſinnung ihrer Schüler“ an⸗ geſtellt Von 84 Schülern waren 67 in Moskau ge- boren, die übrigen ſtammten aus Bauern- und Fabrikarbeiterfamilien, die erſt ſeit kurzem in Moskau leben. Dabei ergab ſich. daß 29 Schüler die kläglichen Gebete verrich⸗ teten, 23 weitere betätigten ſich beſonders eifrig in kirchlichen Angelegenheiten und 34 beſuchken regelmäßig die Schule. Von den Skadtſchülern bezeigten ſich 23 als beſonders religiös. Trotz 17 jähriger öffentlicher Glaubens⸗ verfolgung iſt alſs die erſtrebte Entgottung 880 5 Bilde ſieht man(von links nach rechts) Berlin, 1. November. Auf einer großen Kundgebung der Verli— ner Gemeindebeamten im Sportpalaſt hielt Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, eine große Rede über die Pflichten des deutſchen Beamten und über die Geſetzgebung des Dritten Reichs. Der Miniſter erklärte einleitend, er nehme gern die Gelegenheit wahr, um der geſam⸗ ten deutſchen Beamtenſchaft ſeine Anerken— nung und ſeinen Dank für ihre treue Mit⸗ arbeit am Aufbauwerk Adolf Hitlers in den letzten zweidreiviertel Jahren auszuſprechen. Er warnte davor. die Vorwürfe der Büro⸗ kratie zu verallgemeinern. Es ſei im Ver— lauf der nationalſozialiſtiſchen Revolution nicht immer leicht geweſen, den Schwung der jungen Bewegung mit dem Gang der Ver— waltung in Einklang zu bringen. Unter ſtarkem Beifall kündete der Mini⸗ ſter an, daß in Zukunft alle höheren Beam— ten eine gewiſſe Zeit in den äußeren Dienſt⸗ ſtellen gearbeitet haben müſſen, damit ſie die unmittelbare Jühlungnahme mit dem Volk haben. Der Miniſter wandte ſich dann be— ſonders der Frage der Gemeindeverwaltung zu und ſprach über die Bedeutung der neuen Deutſchen Gemeindeordnung, die alle ſchöp⸗ feriſchen Kräfte der Bevölkerung an die Ge⸗ meindeverwaltung heranführe. Unter ſtürmiſcher Zuſtimmung der Ver⸗ ſammlung gedachte der Reichsminiſter wei⸗ ter der Verdienſte der alten Vorkämpfer Sprenger und Neef, unter deren Führung alle früheren gewerkſchaftlichen Beamten verbände im neuen Reichsbund der deut⸗ ſchen Beamten zuſammengefaßt worden ſeien. Wie ſchon in einer früheren Rede in Münſter. wandte ſich der Reichsminiſter aufs ſchärfſte gegen die Konfeſſionaliſierung des öffentlichen Lebens und ſprach die Hoffnung aus, daß etwa noch beſtehende konfeſſionelle Beamtenvereine von ſelbſt endlich den Ent⸗ ſchluß finden, ſich aufzulöſen. Dr. Frick griff dann auf das Geſetz zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums zurück. Auf Grund dieſes Geſetzes ſeien alle Elemente aus dem Beamtentum ausge⸗ merzt worden, die ſich in der Suſtemzeit widerrechtlich eingeſchlichen hätten. Nun Paris, 2. Nodember. Am kommenden Monkag beginnt vor dem Pariſer Schwurgericht der größte Skandal ⸗ prozeß. den Frankreich ſeit der Dreyfußz⸗ Angelegenheit gekannt hat. Es handelt ſich um den Prozeß wegen des Falles Staviſky, jenes berüchtigten inter⸗ nationalen Betrügers, der mit Hilfe des ſtädtiſchen Leihhauſes in Bayonne falſche Bons im Werte von faſt 300 Millionen Franken ausgab und ſich nach Aufdeckung ſeiner Betrügereien in der Nähe von Chamonix in dem Augenblick das Leben nahm, als die Polizei ſeine Villa umzingelt hatte, um ihn Der Führer und Reichskanzler in Beethovens Neunter Sinfonie Adolf Hitler wohnte der Feſtaufführung der Neunten Sinfonie von Beethoven durch den Bruno Kittelſchen Chor in der Berliner Philharmonie bei und ließ dem Leiter des Chors durch Reichsminiſter Dr. Goebbels für ſeine Verdienſte um die Pflege des deutſchen Geſanges die Goethe-Medaille für Wiſſenſchaft und Kunſt 2 b cha. überreichen. Im Reichsminiſter Dr. Goebbels, Frau Goeb⸗ bels, den Führer und Reichskanzler und Staatsſekretär Funk beim Beifallſpenden in der 100. Aufführung der Neunten Sinfonie, die Generalmuſikdirektor Furtwängler dirigierte.(Weltbild— M.) Erft Deutſcher— dann Veamter Neichsminiſter Dr. Frick vor den Verliner Beamten ſtehe man vor den großen Aufgaben eines neuen Beamtengeſetzes, das im Entwurf bereits fertig ſei. In die⸗ ſem neuen Beamten tz kenne man keinen Unterſchied mehr zwiſchen den Veamten der Länder, des Reiches und der Gemeinden, (Stürmiſcher, anha tender Beifall), denn für das einheitliche Reich ſolle es nur noch ein Beamtenrecht geben. Der Miniſter ging weiter auf das Ver⸗ hältnis der Stadt Berlin ein, die als Reichs⸗ hauptſtadt eine Sonderſtellung unter den deutſchen Gemeinden einnehme. Auch für Berlin werde in nicht allzu ferner Zeit eine Neuregelung von Reichs wegen erfolgen. Die lebhafte Zuſtimmung der Verſammel⸗ ten fand der Miniſter, als er betonte, daß die Beamten ſich nicht durch ihre eigenen leinen Sorgen den Blick für das große Ganze trüben laſſen dürften. Die Nachwelt werde uns nicht danach beurteilen. wiepdel Butter oder Schweinefleiſch einmal nerzehrt werden konnten ſondern ſie werde uns nach den heroiſchen Taten beurteilen. Dank des heroiſchen Entſchluſſes des Füh⸗ rers und Reichskanzlers, der immer ſo kühn die Situation zu ergreifen verſtehe, und der dann die darauf paſſende Tat vollbringe, eien wir wieder ein freies Volk geworden. Den großen außenpolitiſchen Erfolgen ſtellte der Miniſter die großen politiſchen Erfolge im Innern gegenüber. In den Ausführungen zu dem Nürnberger Geſetz werde klar geſagt werden, daß der Jude nicht Träger eines politiſchen Rechts und auch nicht Inhaber eines öffentlichen Amts ſein könne. Endlich ſei der Raſſenmiſchung ein Ende gemacht worden. Der Nationalſo⸗ zialismus ſei fern davon, die Juden bis aufs Blut zu quälen, ſondern es ſolle auf lega⸗ lem Weg eine klare Scheidung eintreten. Abſchließend bemerkte Dr. Frick noch ein⸗ mal, daß ſich die Beamten nicht durch die kleinſichen äußeren Nöte, ſo unbequem ſie manchmal auch ſein mögen, wankelmütig machen laſſen ſollten. Vei anderen Völkern ſei es zum Teil viel ſchlimmer als bei uns. Der Miniſter verwies in dieſem Zuſammen- hang auf den Aufruf des Gauleiters Bür⸗ ckel, der ſich an die nicht ſchwer arbeitenden Parteigenoſſen richtet, auf ihre Fettration zu vecchaften. des ruſſiſchen Volkes ein Fehlſchlag geweſen. zugunſten der Schwerarbeiter zu verzichten. Dieſes Beiſpiel könne er allen empfehlen. Der Staviſiy⸗Prozeß 20 Angeklagte von Nang und Würden— 200 Zeugen und 60 Rechtsanwälte marſchieren auf Auf der Anklagebank werden 20 Helfershelfer Staviſkys Platz nehmen, die zum Teil ſeit zwei Jahren in Unterſu hungshaft ſitzen, zum Teil vorläufig wieder auf freien Fuß geſetzt worden ſind. Unter den Angeklagten befinden ſich zwei ehemalige Abgeordnete, wovon der eine Oberbürgermeiſter von Vayonne war, zwei ehemalige Rechtsan⸗ wälte, zwei Zeitungsdirektoren und ein Ge⸗ keral im Nuheſtand, außerdem die Frau Staviſkys und der Direktor des ſtädtiſchen Leihhauſes in Bayonne. Der Prozeß wird etwa zwei bis drei Monate dauern. — ˙. Morgen Reichs Straßenſammlung des WH W. Vollsgenoſſen: Erwerbt Euch die Segel⸗ chiſſplaletie als ſichtbaren Beweis Eurer Spende! 2 . 2 N Die Ausſprache in Genf Lavals Vermittlungstätigkeit. Genf, 2. November. Die engliſch franzöſiſche Ausſprache wurde durch eine Unterredung zwiſchen Sir Samuel Hoare, Eden und dem franzöſiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Laval aufgenommen. Man ſprach hauptſächlich über die angekündigte Er⸗ klärung, in der die beiden Weſtmächte zu den Pariſer Verhandlungen der letzten Tage und zur Sanktionsfrage im allgemeinen Stellung nehmen ſollen. Dieſe Stellungnahme ſoll die Folgerungen aus dem franzöſiſch⸗eng⸗ liſchen Notenwechſel über die Anwendung von Artikel 16 ziehen und damit die Grundlage für eine ge⸗ meinſame Politik über den italieniſch⸗ abeſſini⸗ ſchen Streit hinaus bilden. Aloiſi, der am Freitagnachmittag in Genf eintraf, wurde von Laval über die Lage unterrichtet. Der Wirtſchafts⸗ und der Finanzausſchuß der Sanktionskonferenz haben hauptſächlich die Clearing⸗Fragen erörtert. Eine Rede des Königs Viktor Emanuel über die Anſprüche Italien Rom, 1. November. Die neue Univerſität Rom hat dem König von Italien in feierlicher Feſtſitzung die Würde eines Ehrendoktors der Philoſophie verliehen. Während die Feier am Vortage das Gepräge einer großen faſchiſtiſchen Ver⸗ anſtaltung trug, beherrſchte am Freitag die feierliche Tracht der Univerſitätsprofeſſoren und die bunten Mützen der Studenten und Studentinnen dos Bild. Der Feſtſitzung wohnte das diplomatiſche Korps, darunter auch der deutſche Botſchafter von Haſſell, bei. Unter den Abordnungen der ausländiſchen Univerſitäten ſah man den Vertreter der älteſten deutſchen Univerſität Prag, Profeſ⸗ ſor Hilgenreiner. Der reichsdeutſchen Uni⸗ verſitätsabordnug gehörten die Profeſ⸗ ſoren Pietruſki. Eugen Fiſcher. Rein und Wintz an Der König, der begeiſtert begrüßt wurde, antwortete auf eine Rede des Rektors mit einer kurzen Anſprache, in der er u. a. aus⸗ führte: „Es iſt nicht ohne Bedeutung, daß dieſe Stätte des Geiſteslebens ihre Räume in einem Augenblick öffnet, in dem mein Land durch Ereigniſſe in Anſpruch genommen iſt. die ſich ihm durch die höchſt lebensnotwen⸗ digen Forderungen für ſeine Sicherheit und Zukunft aufgedrängt haben. Rom hat in jedem Zeitpunkt ſeiner ruhmreichen Ge⸗ ſchichte ſeine Kulturſendung erfüllt. Nichts anderes verlangt Italien, als in der Fülle ſeines Lebens leben zu können und ſeine Kräfte in den Dienſt ſeiner gemeinſamen Ideale zu ſtellen, die das heilige Geiſtesgut der ziviliſierten Menſchheit darſtellen.“ Der König hat mit dieſer Rede zum erſten Male zur augenblicklichen internationalen Lage öffentlich Stellung genommen. Ein dramatiſcher Abſchluß Der Mordprozeß gegen die Brüder Hübſche Dortmund. 1. November. Im Mordprozeß gegen die Gebrüder Willi und Anton Hübſche gab der Staatsan⸗ walt bekannt, daß ſich Anton Hübſche in der Gefängniszelle erhängt habe, nachdem er ſich zwei Schnitte in die Pulsader beige⸗ bracht hatte. An den Vertreter der Staats⸗ anwaltſchaft hatte Anton Hübſche einen Brief gerichtet, in dem er geſtand, an allen. zur Anklage ſtehenden Fällen beteiligt ge⸗ weſen zu ſein. Darauf machte unker dem Eindruck des Todes ſeines Bruders Willi Hübſche ein Geſtändnis über viele bisher ungeklärte Verbrechen. Das Schwurgericht verurteilte Willi Hüb⸗ ſche wegen Ermordung des Kaufmanns Krahn zum Tode und zu lebenslänglichem Ehrverluſt, wegen verſuchter Tötung und wegen der vollendeten und verſuchten Dieb⸗ ſtähle zu 15 Jahren Zuchthaus und ordnete außerdem die Sicherungsverwahrung an. Kd ⸗Abordnung in Amerila Erfolgreiche Durchführung eines Auftrags. Berlin, 2. November. Die Adfatantur des Reichsleiters der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront Dr. Ley teilt mit: Auf Einladung der großen amerikaniſchen Organiſation für Freizeitgeſtaltung hat eine aus vier Mitgliedern der Deutſchen Arbeits⸗ front beſtehende Abordnung der NSG.„Kraft durch Freude“ der Deutſchen Arbeitsfront an dem„21. National Recreation Congreßz“ in Chicags teilgenommen. Die deutſche Word⸗ nung führte den„Kraft durch Freude“ ⸗Ma⸗ deira-⸗Fm vor und legte den Aufbau und die Tätigkeit der RS.„Kraft durch Freude“ dar. Aeber den 1936 in Hamburg ſtattfin⸗ denden„Weltkongreß für Freizeit und Er⸗ hobung“ ſei mit der amerikaniſchen Organiſa⸗ tion volles Einvernehmen erzielt und freund * 3 Zuſammenarbeit vereinbart wor⸗ n. . 2 — Wenn einſt in grauer Vorzeit in der Heilig⸗ haltung der Feuerſtelle ſym⸗ bolhaft das ſtarke Zuſammengehörigkeitsgefühl der Familie und darüber hinaus der Sippen und Dorfgemeinſchaften zum Ausdruck kam, ſo wurde auch in der Folgezeit der Herd des Bauernhauſes der eigentliche Mittelpunkt, um den ſich das wirtſchaftliche, geſellige und geiſtige Leben des kleinen bäuerlichen Gemeinweſens kriſtalliſierte. Wenn wir uns fragen, wieſo der Herd zu dieſer Stel⸗ lung gelangte, ſo müſſen wir uns daran erinnern, daß der Herd ſa die Urzelle des Hauſes war. Die Menſchen der Vor⸗ zeit wärmten ſich an ihm, und an ihm bereiteten ſie ihre Nahrung. Zum beſſeren Schutze für das Feuer und auch für ſich ſelbſt lernten ſie es. allmählich den Herd mit Dach und Wänden zu umbauen. So entſtand im Laufe der Jahr⸗ hunderte die feſte Wohnſtatt, das Haus des Menſchen. Bom Feuerkult zum Lerdkult Zugleich mit der Verlegung der urſprünglich im Freien befindlichen Feuerſtellen in das Innere der Behauſung ver⸗ ſchmolzen ſchon bei den Germanen die alten heidniſchen Feuerkulte mit den Herdkulten. So wurde der Herd von ſeinen Uranfängen an ſtets in gleicher Weiſe profanen wie kultiſchen Zwecken dienſtbar gemacht. Der Herd als verbin— dender, einigender Mittelpunkt aller Herdgenoſſen wurde damit auch zugleich zum Urſprung der Familie. Nun er⸗ klärt ſich auch die vielſeitige Bedeutung des Herdes in ſozia⸗ ler und volksrechtlicher Hinſicht und die Verſchmelzung der Begriffe Haus und Herd im deutſchen Sprachgebrauch. Lange Jahrhunderte hindurch, faſt bis in die neueſte Zeit bedeutete z. B. bei den Oſtfrieſen in der Rechtſprechung der Herd ſoviel wie Anweſen oder Gehöft. Man unterſchied in dieſer Gegend je nach der Größe des bäuerlichen Beſitzes ganz und halbe Herde. Auch wurden in vereinzelten Lan⸗ desteilen Deutſchlands die Häuſer wie in alten Zeiten nach der Anzahl der Herde beſteuert. Und wieviel merkwürdige Sitten und Gebräuche um⸗ kreiſten die alten, ehrwürdigen Formen des Herdes! Im⸗ mer aber umſchloß ſeine wärmeſpendende Hülle tauſend lieb gewordene Erinnerungen. Immer verbreitete ſein brenzli— ger Rauch, der mit dem vertrauten Dunſt heimatlicher Spei⸗ ſen gemiſcht war, eine Stimmung des Friedens und Be⸗ hagens. Je nach der Landſchaft und völkiſchen Eigenart wechſeln in Deutſchland die Herdſitten. Aber auch manch ſeltſamer Aberglaube umwebt noch heute mit einem geheimnisvollen Zaubernetz die Herdſtelle des deutſchen Bauernhauſes. Das immer brennende Herdfeuer ſegnete man in Schleſien mit dem Kreuzzeichen, bevor man das Haus verließ. Es galt als ſchwere Sünde, das Herdfeuer zu verunreinigen. Mit Brandblaſen und Ausſchlägen an Zunge und Mund wurde derjenige beſtraft, der es etwa gewagt hätte, in das Herd⸗ feuer zu ſpucken. Als böſes Vorzeichen eines Streites oder häuslichen Unfriedens wurde zu ſtark praſſelndes Herdfeuer in vielen Gegenden gedeutet. Weit verbreitet war die Sitte, an beſtimmten Feſttagen dem Herdfeuer Speiſereſte gleich⸗ ſam als Opfergabe zu ſpenden. Mit beſonderem Gebäck, Milchhaut z. B. in Schweden, Mehl und Fett wurde der Herd beſpritzt, um ſeine ſegen⸗ und wärmebringenden Kräfte der Herdgemeinſchaft oder der Familie zu erhalten. Vielerlei Beziehungen ſollten nach dem Volksglauben zwiſchen dem häuslichen Feuer des Herdes und dem Him⸗ melsfeuer des Blitzes beſtehen. Bei Blitzgefahr mußte nach bäuerlicher Vorſchrift das Herdfeuer gelöſcht werden. An⸗ dererſeits ging aber auch der Aberglaube um, daß der Blitz nicht in das Haus einſchlagen würde, in dem Feuer auf dem Herde brannte. Wohlweislich ſollte man zur Beruhigung der himmliſchen Gewalten geweihte Kräuter in das Herdfeuer werfen. Ein zeithen des Unheils Ueberall war es ſtreng verpönt, Herdfeuer aus dem Haus zu tragen, ebenſo wie es vielfach als ein Vorzeick eines Unheils gedeutet wurde, wenn das Herdfeuer plötzlich erlöſchte. Ein bekannter und auch heute noch vorkommender Brauch iſt die Herdumwandlung, nach dem ein neuaufge⸗ nommener Familiengenoſſe beim Betreten des Hauſes zu⸗ erſt dem Herd durch eine Verbeugung und ein Umſchreiten ſeine Verehrung zu bezeugen hatte. Dieſe Sitte war beſonders bei den Niederdeutſchen in vielen Abwandlungen verbreitet. Oft hatte der Bräutigam die Aufgabe, ſeine Braut dreimal um den Herd zu tragen. Verbot jedoch die Anlage des Herdes ſeine Umſchreitung wurde häufig der Keſſelhaken, dem eine ähnliche bedeutungs⸗ volle Rolle im Volksglauben zukam wie dem Herde ſelbſt, dazu benutzt, um mit ihm drei Kreiſe in der Luft über die Neuaufgenommenen zu beſchreiben und ſie dadurch zu wei— hen. Uralt iſt auch der Brauch, das Neugeborene um den Herd zu tragen oder auf den Herd zu legen. Beſonders in Weſtfalen war es Pflicht des Vaters, ſofort nach der Tauf das Kind zuerſt auf den Herd zu legen, damit dem Säugling das Glück treu bleiben möge. Stets hatten gute und böſe Geiſter nach dem Volks glauben ihren Sitz am Herd und trieben hier i 0 5 volles Weſen. Der ganze Zauber der wird lebendig, wenn wir an die vielen G die an der Herdbank die Großmutter der K richten wußte. Faſt in allen deutſchen Märche Zwerglein und Heinzelmännchen und mancherlei am Herd oder in der Herdaſche auf. 2 d ſich Zugang zu ihrem unterirdiſchen Zauberreich faf der Feuerſtelle. Mit glühenden Wangen und groß haben auch wir als Kinder jene Märc hilfsbereiten winzigen Völklein, üterr Schätze und ungeahnter Kräfte, vernommen. uns auch ein heimliches Grauſen, wenn es Verſtorbenen und die am Herd ihre letzte Zuflucht ſchlimme Dinge drohten den Menſchen gar von dieſen Kobolden, wenn etwa der Herd nicht täglich gut gereinigt würde! Wußte doch der Aberglaube zu erzählen, daß in einem ſolchen Falle unweigerlich dem⸗ jenigen, der dem Herd zu nahe käme, eine tüchtige Maulſchelle von den Gei⸗ tauchen Kobol N ch II Geiſter der 1 Uchten [Uchten. ſtern verabfolgt würde. Auch mit der Herdaſche war es nicht geheuer. Nur wenn man allabend— lich unter frommen Sprü⸗ chen die Aſche zuſammen⸗ kehrte, blieben Haus und Hof von Feuer und Hexen verſchont. Von übermütigen Herdgebräuchen erzählt man ſich in Weſtfalen. Hier wurde zur Zeit der Flachsernte die Hausfrau an den Herd gebunden und erſt freigelaſſen, wenn ſie Familie und Ge⸗ ſinde ein leckeres Mahl verſprach. In Eſſen war auf Faſtnacht die Sitte verbreitet, daß die Haus— frau nach reichlich ſprochenem Mahl auf der Herd ſprang und ri „Kohlhäupter, wie m Kopf, Blätter wie meine Schürze, Dorſen(Rüben) wie mein Bein!“ Damit wurde der Hoffnung f zige zug große Frucht der bäuerlichen S ein draſtiſcher 1d ſchwö⸗ render Ausdruck ver⸗ liehen. Foroſtelle Allarrau 11 So wechſeln in ſeltſa⸗ mer Vieldeutigkeit ernſte und heitere Ueberlieferun⸗ gen in den Herdſitten und zeigen den ganzen Reich⸗ tum volkstümlicher Phan⸗ taſie, die unter dem ſchützenden tief zur Erde geneigten Dach des deut⸗ ſchen Baueenhauſes durch viele Jahrhunderte fortlebte. Vielleicht erinnert ſogar nicht einmal zufällig die Grundrißanordnung des nieder⸗ deutſchen Bauernhauſes an unſere dreiſchiffigen Hallen⸗ kirchen. Vertrat doch die in der dämmerigen Tiefe der hohen Halle der Diele gelegene, faſt heiliggehaltene Herd⸗ ſtelle den Altarraum, während den niedrigen Seitenteilen, die zur Unterbringung der Ställe beſtimmt waren, ver gleichsweiſe die Rolle von Seite iffen zugeſprochen werden kann. Von dem Altar des Hauſes, dem Herd, aus überblickte die Hausfrau am nie verlöſchenden Feuer Leben und Trei⸗ ben von Familie, Geſinde und Vieh. Treffend ſchildert Juſtus Möoͤſer in ſeinen„Patriotiſchen Phantaſien“ im 18. Jahrhundert die einzigartige Rolle, die der geheiligten Herd⸗ ſtelle des deutſchen Bauernhauſes zukam. 1 Stuhle aufzuſtehen, überſieht Wirtin zu gleicher Zeit drei Türen, dankt denen, die nmen, heißt ſolche bei ſich niederſetzen, behält r und Geſinde, ihre Pferde und Kühe im Auge, den und Kammern, ſpinnt immerfort un Schlafſtelle iſt hinter dem Feuer, 1 hen eben dieſe große ht, ſi aufſtehen und ſich ni Weberinnen ſchlagen, und Kammer.“— „Ohne von ihrem Aufnahme: Schrammen(Mauritius)— Bauernmädthen am offenen herdfeuer Herbſtlied Von Friedrich von Sallet. Durch die Wälder ſtreif' ich munter, Wenn der Wind die Stämme rüttelt Und mit Raſcheln bunt und bunter Blatt auf Blatt herunterſchüttelt. Luſtig ſchreit' ich durchs Gefilde, Wo verdorrte Diſteln nicken: Denk' an Maienröslein milde Mit den morgenfriſchen Blicken. Nach dem Himmel ſchau' ich gerne, Wenn ihn Wolken ſchwarz bedecken; Denk' an tauſend liebe Sterne, Die dahinter ſich verſtecken. „Der Werbevers“ Von Paul Neinke. Eines Tages hielt ein ſchon klappriges eug vor dem Hauſe Belmannſtraße 7. nige wild ausſehende Burſchen, die bei wei⸗ tem alles andere als erfahrene Möbeltrans⸗ teure waren, hatten trotzdem im Nu den gen leergemacht und alles mit einer behen⸗ den Firigkeit vier Treppen hinaufgetragen. Allerlei komiſchen Kram brachte der neue eter der Manſardenſtube mit. Einen unför⸗ migen Schreibtiſch, einen rieſigen alten Pol⸗ ſterſeſſel, deſſen Eingeweide herauskamen, und noch einige Utenſilien und Kiſten mit Bü⸗ chern, nochmals Büchern und eine Schreib— maſchine. 1„meinte Schlächtermeiſter Fandſchmitt, der den Einzug hinter ſeiner Fenſterſcheibe beobachtet hatte,„ein Literat“. „Was für ein Menſch?“ fragte ſeine acht⸗ zehnjährige Tochter Lenchen, deren Augen ſchöner ſind als die ſchönſte Wurſtbrühe des Meiſters. „Ja, mein Kind, paß auf, der neue Mie⸗ ter iſt beſtimmt ein Dichter, ich habe einen Blick für ſo etwas. Weißt du, ſo einer, der bis gegen Morgen Romane ſchreibt und Bu⸗ denzauber macht, keine Miete bezahlt, aber dafür umſo mehr den unter ihm wohnenden Mieter in ſeiner Ruhe ſtört. Morgens ſchla⸗ fen dann dieſe Leute bis in die Puppen. Frü⸗ her ſagte man Tunichtgut zu ſo etwas.“ Der Schlächtermeiſter ſollte in ſeiner Be⸗ hauptung recht behalten, denn am Nachmittag wußte es ſchon das ganze Haus: Oben in der Marſardenſtube wohnt ein Dichter. Herrn Fand: tts Behauptung des Bu⸗ denzaubers wegen wurde am nächſten Mor⸗ gen von Fräulein Piſchke dahin ergänzt, daß der neue Mieter bis gegen Morgen auf ſei⸗ ner Schreibmaſchine gehämmert hatte.„Mir iſt, als habe die ganze Nacht jemand mit einem Hammer in meinem Gehirn herum⸗ getlu, und dazu hat Pumpel kein Auge zugetan.“ Das war das Schlimmſte von allem, denn wenn Pumpel, Fräulein Piſchkes Dackel, nicht auf dem Poſten war, fühlte das das ganze Haus. Daher iſt das ganze Haus von vornherein gegen Herrn Otto Laubheim eingeſtellt, ſeine freundlichen Grüße bleiben un⸗ beantwortet. Das heißt, Fräulein Lenchen iſt die einzige, die Herrn Laubheims Grüße er⸗ widert, dieſes gibt unbedingt Zuverſicht und Vertrauen. Zumal Fräulein Lenchen das letzte Vier⸗ telpfund Wurſt Herrn Laubheims ein halbes ſchwer gemacht hat. Als er hinaus iſt, meint der Vater:„Len⸗ chen, war das nicht ſehr reichlich für den Herrn Dichter?“„Aber laß doch, Vati, er bat immer ſa traurige Augen und iſt immer Urheberrechtschutz: Fünt Türme-Verlag, Halle(Saaie). 1 Sie waren inzwiſchen vor dem Hauſe angelangt. Der Alte ſtieß ein Tor auf. Sie kamen in eine große Halle, die mit altem Mobiliar angefüllt war. Es roch ſtaubig und ungelüftet. Offenſichtlich war dieſer Raum wie das ganze Schloß Black Caſtle ſchon lange nicht bewohnt geweſen. „Schöner Beſitz!“ meinte der Herr.„Ein bißchen ver⸗ wahrloſt! Sind Sie hier ganz allein, alter Herr?“ „Gehört das Fragen auch zu Ihrem Beruf?“ fragte der Alte wütend.„Ich denke, Sie haben hier Hunde zu impfen, und weiter nichts! Kommen Sie! Die Hunde ſind nebenan. Wo haben Sie denn Ihr Teufelszeug?“ nicht!“ meinte der Beamte be— dächtig.„Da muß ich erſt die Spritzen auskochen, alles parat legen. Dann muß ich den Impfſtoff kochen. Ich habe alles dazu hier in meiner Mappe mit. Wo iſt denn die Küche? Sie werden doch hoffentlich Feuer oder Spiritus „So ſchnell geht das haben!?“ „Na— dann kommen Sie mal her!“ Der Alte ging durch eine Reihe Gänge, bis ſie in einer dunklen, hoch⸗ gewölbten Küche angelangt waren. Ein kleiner Gaskocher war auf dem rieſenhaften alten Herd aufgeſtellt. „Hier können Sie alles machen!“ ſagte der Alte, auf den Herd weiſend. „Sie brauchen nicht dabei zu bleiben, alter Herr!“ meinte Doktor Donnell freundlich.„Das dauert nämlich eine ganze Weile!“ Statt einer Antwort ſetzte ſich der alte Mann einem Knall auf den Holzſchemel vor die Tür. „Könnte Ihnen ſo paſſen, daß ich hier fortgehe und Sie ſo freundlich, und alle ſind gegen ihn.“ „Na ja, ich werde mir wegen dem Herrn Literaten nicht die Feindſchaft des ganzen Hauſes zuführen; wegen mir kann er ſeine Wurſt kaufen, wo er will.“ Lenchen weiß am beſten: Nicht dem Vati widerſprechen, alles mit der Mutti aus⸗ machen, und dann kommt doch am Ende alles, wie ſie wollen, und der Pati meint, er hal recht. — „Ja“, meint etwas errötend Herr Laud⸗ heim,„den Schinken wollte ich ja gar nicht.“ „Na, den haben Sie doch geſtern ſchon bezahlt.“ Und da gerade niemand im Laden iſt, faßt er ſich it und bittet Lenchen für den Abend— u ie ſagt„Ja“. Lenchen erzählt Mutter alles, und dem Vater ſagt ſie, inge eben mal ins Kino. Obwohl das in den Anlagen der Stadt war, war doch für beide der himm⸗ liſchſte Film, der für ſie ganz allein ablief. Er erzählt Lenchen von ſich, aufmerkſam hört ſie zu.„Wie machen Sie das? Verſe dichten Sie und ſchreiben Sie hernach an die Geſchäfte?“„Ja, und am anderen Tage gehe ich dann zu den Ladeninhabern, und je nachdem: entweder bekomme ich was, oder man gibt mir nichts.“ „Schön wars heut“, meint Lenchen, als ihr Herr Laubheim mit einem Gute-Nachtkuß auf Wiederſehen Senſcht.„Wunderſchön“, ſagt Lenchen noch einmal vor dem Einſchlafen. Am anderen Morgen prangt in grünumran⸗ deter Schrift an Schlächtermeiſter Fandſchmitts Schaufenſterſcheibe: „Fandſchmitts Wurſt- und Fleiſchwaren Sind bekannt ſeit vielen Jahren.“ Gegen nichts iſt Herr Fandſchmitt mehr als gegen Reklame.„Der ſoll mir kommen, der Schmierfink; bei allen in der Umgegend hat er's verſucht, bei mir hat er kein Glück, ſelbſt ſoll er ſein Geſchriebenes wieder ab⸗ wiſchen. Der—“ Das andere ſind unverſtänd⸗ liche Schimpfworte. Ob es der Zufall ge⸗ wollt, am Abend überſteigt die Kaſſe die üblichen Einnahmen des Herrn Fandſchmitt. Am anderen Tage fanden einige Kunden Worte des Lobes wegen der netten Reklame am Fenſter. „Na, ja, man müßte“, meint am Abend Herr Fandſchmitt,„ſo einen Spruch von Zeit zu Zeit erneuern— aber der Kerl läßt ſich ja nicht blicken. Wer es nur ſein mag?“ „Wer?“ meint Lenchen— da iſt ſie aber auch ſchon auf und davon. „So“, meint Herr Fandſchmitt zu dem etwas ängſtlich blicenden Ferrn Laubheim, zalſo Sie—“„Aber“, wendet der ein,„für Sie ganz umſonſt, Herr Fandſchmitt.“ Lange blickt ihn der Meiſter an, dann ſagt er:„Am⸗ ſonſt iſt nichts— aber erſt eſſen Sie wohl mit uns zu Abend. Sie ſitzen wohl am lieb— ſten neben Lenchen. Nicht wahr???? Wenn Herrn ächtermeiſter Fandſchmitt jemand wegen der ſo oft neuen Werbeverſe am Fenſter fragt, ſagt er:„J haben „Ja, wir ein zukünftiges Familienmitglied, das dichtet.“ Und dann ſtrahlt Lenchen ſchöner als der önſte Schweinebraten. Die Wette Von Harry Nitſch. als Hans⸗Karl⸗Franz, bie Slim⸗ gskanone des Palaſthotels, das ſilbern ſchimmernde Saxophon an ſeine Lippen hob, warf der neu eingetretene Kellner Müller Nummer Drei das Zeichen ſeiner Würde, die Serviette, unter den Tiſch. Daß an dieſem mit vielen Blumen und vielen Sefktflaſchen geſchmücgton Tiſch Generaldirektor Geheimer 4. Krempel fertig ſind.“ auch recht ſein!“ 42 Feuer machen. dauern!“ hockte Mac Lean. der Tierarzt“ utit verarztet hat—“ — — Kommerzienrat Erich Zinntofert mit ſeinen Damen ſaß, ſchien dieſer Serviette ſowohl wie dem Kellner gleichgültig zu ſein. Müller Num⸗ mer Drei wurde der junge Kellner zwecks beſ— ſerer Unterſcheidung von zwei Kollegen, die ebenfalls den ſeltenen Familiennamen Mül⸗ ler führten, genannt. Müller Nummer Drei trat an den Tiſch, den der Oberkellner höchſt eigenhändig bediente. An dieſem Tiſch ſaß, umgeben von einem Kranze eleganteſter Kava⸗ liere, Eva, Gräfin von Itzenblitz. Es war d ſchönſte, eleganteſte und kapriziöſeſte Dame jener Welt, in der man ſich nicht langweilt. Vor dieſer modernſten aller Evas machte Müller Nummer Drei eine tiefe Verbeugung. Das mußte auch der Neid dieſer Verbeugung laſſen: ſie war von einer Eleganz, einer läſ⸗ ſigen Vornehmheit und zugleich ſportlichen Ge⸗ wandtheit, daß ſie unbeſorgt am Hofe des Kaiſers von Byganz dem Zeremonienmeiſter als Vorbild hätte dienen können. Mäller Nummer Drei war überhaupe ein bildhübſcher Mann, und ſein Kellnerfrack ſaß ihm wie an⸗ gegoſſen. In dieſem Augenblick blieb die Weltge⸗ ſchichte und es blieben ſämtliche Uhren, ſowohl ö die anweſenden als auch die verſetzten, vor. unſagbarem Entſetzen ſtehen. Man hörte die geſtärkte Hemdbruſt Müllers Nummer Drei leiſe und traumhaft kniſtern, ſo jäh war die Geſellſchaft im Palaſthotel verſtummt. Gräfin Eva aber? Sie ſchlug nicht ihr berühmtes, ſilbernes Spottlachen an, mit dem ſie einen mißliebigen oder ungeſchickten Kava⸗ lier für den Reſt ſeines armſelig gewordenen Lebens unmöglich zu machen pflegte. Noch weniger ſchlug ſie Müller Nummer Drei mit ihrer Handſchuhnummer 5 in's Geſicht. Die Gräfin zauberte vielmehr ihr bezauberndſtes Lächeln auf ihr reizendes Geſicht, erhob ſich mit der ſchlangenhaften Bewegung, die keine Schlange nachzuahmen verſtand, und legte ihre kleine, roſige Hand auf den Arm des glücklichen Kavaliers, der im gewöhnlichen Leben Auguſt Müller, im Palaſthotel aber Müller Nummer Drei, hieß. Dann jazzle die ſchöne Frau, immer noch das bezaubernde Lächeln anmutig um die ſchön geſchwungenen Lippen gelagert, unter Führung ihres neue⸗ ſten Kavaliers durch den ſtumm gewordenen Saal. Der Neid mußte es Müller Nummer Drei laſſen: er war ein Tänzer von unge⸗ wöhnlichen Qualitäten! Man hatte ſo etwas — in jeder Beziehung— noch nicht geſehen. Es ergab ſich ganz von ſelbſt, daß Gräfin Eva und Müller Nummer Drei ein Solo vor⸗ führen durften, wie einſt die Prinzeſſinnen auf den Hofbällen. Auf dem reizenden Geſicht der g Gräfin aber ſtand deutlich der Triumph dar⸗ über geſchrieben, daß ſie der Welt mal wie⸗ ö der ein entzückendes Schnippchen geſchlagen, ein kapriziöſes Nüßchen zu knacken gegeben und der lieben, gehätſchelten Klatſchſucht neues Futter hingeworfen hatte. Als der unfrei⸗ willige Solotanz zu Ende, dankte Gräfin Eva ihrem Kavalier mit demſelben bezaubernden Lächeln, das die ganze Szene hindurch ihr Mündchen umſchwebt hatte. 1 ö ö Zu Müller Nummer Drei aber ſchnaubte der Direktor, drohend wie der zürnende Zeus: „Sie verlaſſen ſofort den Saal, Müller Nummer Drei. Packen Sie unverzüglich Ihre Sachen und ſich ſelbſt. Wenn die Luft nach zehn Minuten nicht von Ihnen rein iſt, lernen Sie das Fliegen. Verſtanden?“ „Nein!“ entgegnete Müller Nummer Drei ſeelenruhig.„Ich verſtehe niemals, wenn man aufgeregt mit mir ſpricht.“ ö Bei dieſen Worten griff Müller Nummer Drei mit derſelben unnachahmlichen Eleganz, die er bei ſeiner Verbeugung und beim Tanzen entfaltet hatte, in die Taſche ſeiner Weſte, brachte ein Monokel bervor und klemmte es —— E—ä̈—ͤ— ins Auge. 5 „Sind Sie verrückt geworden!“ ziſchte der Direktor.„Sie— Sie— Sie—— Menſch Sie!“ „Vielen Dank, daß Sie mich als Menſch äſtimieren, liebes Direktorchen“, ſagte Müller Nummer Drei und lächelte verbindlich.„Es iſt Ihre Rettung, ſonſt hätte ich Sie Knall und Fall entlaſſen.“ „Sie— Sie— Sie—!“ Der nach Luft ſchnappende Direktor konnte nicht weiterreden. Müller Nummer Drei aber ſchlug ſeinem Direktor jovial auf die Schulter und lachte: „Das Palaſthotel gehört mir. Ich habe es gekauft. Der Vertrag iſt unterzeichnet. Mor⸗ gen früh leiſte ich die ausbedungene Anzah⸗ lung: Eine Viertelmillion. Es iſt das Ergeb⸗ nis meiner ſoeben gewonnenen Wette.“ De Direktor ſchnappte noch immer nach Luft. In dieſem Augenblick trat der junge Amerikaner Banderfield, der ſeit drei Mona⸗ ten die Millionen ſeines Vaters im Palaſt⸗ hotel lleinzumachen verſuchte, zu der Gruppe. Banderfield tippte dem Direktor auf die Stirn und ſagte: „Des, uir ſein veruettet. Baron Axel Sag⸗ ſtröm haben geuinnt. Banderfield haben ver⸗ verloren. Sagſtröm ſein nämlich Baron. Aus Swedenland. Uo man Streichhölzer macht. Baron Axel machen jedoch nur Streiche. Aber keine hölzernen. Er haben mit mir geuettet, daß er als Waiter, als Kellner, mit der an⸗ ſpruchsvollſten Schönheit vom Palaſthotel tan⸗ zen uerde. Uas er haben eben getun. Kom⸗ men Sie, Direktor, und nehmen Sie einen Drink mit uns. Einen Palaſt⸗Cocktail. Zu feiern der geuonnenen Vette.“ Vuntes Allerlei Der Gründer der Sonntagsſchulen. Vor 200 Jahren, am 14. September 1735, war Nobert Raikes in Glouceſter geboren worden. Seinen Namen hat man vergeſſen, aber die von ihm ins Leben gerufene Bewe⸗ gung ſteht heute noch. Raikes war nämlich der Gründer der Sonntagsſchulen. Raikes, der von Beruf Zeitungsherausgeber war, wid⸗ mete einen großen Teil ſeines Lebens ſozia⸗ len Reformen. Erſt in ſeinem Alter kam er auf den Gedanken, den wöchentlichen Feier⸗ und Ruhetag für die Erziehung der Jugend in chriſtlichem Geiſt nutzbar zu machen. Er gewann nach einigen Jahren und nach Ueber⸗ windung mancher kirchlicher Widerſtände die Anterſtützung durch das Königshaus, und ſchon fünfzig Jahre nach der Gründung der erſten Sonntagsſchule gab es weit über eine Million Sonntagsſchüler und Hunderttauſende von freiwilligen Lehrern. Von England griff die Bewegung ſehr ſchnell auf den Kontinent und auf Amerika über, wo ſie heute noch eine bedeutendere Rolle ſpielt als in Europa. Lope de Vega als Maſſenproduzent. Lope de Vega, deſſen 300. Geburtstag kürz⸗ lich in der ganzen Welt gefeiert wurde, ge⸗ hörte zu den größten Vielſchreibern der Welt. Von ihm ſind nicht weniger als 2200 Stücke erhalten. Er hatte alſo ſieben Jahre ge⸗ braucht, wenn er täglich() ein Stück ge⸗ ſchrieben hätte. Tatſächlich iſt das zuweilen vorgekommen. In der modernen Literatur⸗ geſchichte hat Lope de Vega in dieſer Be⸗ ziehung niche ſeinesgleichen. * B haben uns lc gaben 5 baidas durch Soſa der e Arbeits beſchaffungslolterio allein laſſe. Nein, hier bleibe ich, bis Sie mit Ihrem „Na ſchön! Wenn Sie ſich langweilen wollen, ſoll mir Umſtändlich nahm Doktor Donnell ſeine Aktenmappe,„S legte ſie auf den Tiſch und holte aus ihr eine Reihe Uten⸗ ſilien hervor. Der Alte ſah mißtrauiſch jeder Hantierung zu. Er ſprach kein Wort, antwortete auch auf keine Frage des Beamten. Der hantierte in aller Ruhe weiter. Er entnahm einem Paketchen ein paar Ampullen mit irgend⸗ einer Löſung, holte einen kleinen Aluminiumtiegel gleich— falls aus der Mappe hervor. Dann ſtellte er eine Reihe Fläſchchen auf, legte ein ſauberes Handtuch auf den Herd und dann darauf eine Anzahl Glasſpritzen. „So— nun können wir anfangen. Nun können wir Und dann Bob Both war, ſo ſchnell ihn ſeine Füße trugen, die Chauſſee an der vergitterten Mauer von Black Caſtle ent⸗ lang gerannt. Er wagte es nicht, ſeinen Wagen zu nehmen, denn das Rattern hätte die Aufmerkſamkeit des miß— trauiſchen Alten beſtimmt erregt. Aber er war ja nicht umſonſt der beſte Läufer in ganz Lominghton und In⸗ haber verſchiedener Preiſe. Wie ein Pfeil flog er vor⸗ wärts und hatte bald die Mauer umkreiſt. Jetzt war er an der Waſſerſeite. Er hielt an und ſpähte um ſich. Dort unten an der Böſchung, hinter einer kleinen Tannengruppe, g Bob lief eilig die paar Schritte hinunter: „Alles in Ordnung?“ fragte Mac Lean eilig. „Alles in Ordnung, Sir! Der Alte hat aufgemacht, und hier lächelten beide vergnügt—„wird ſchon eine ganze Weile zu tun haben, bis er die Hunde den Rücken!“ Bob tat es. wird's nicht * mehr lange „Soll ich nicht lieber mitkommen, Mac Lean? Ihnen irgend etwas zuſtößt?“ „Mir wird nichts zuſtoßen, Junge! Beſſer, du bleibſt hier und patrouillierſt inzwiſchen auf der Chauſſee von hier bis zum Tor auf und ab. Wenn irgend etwas Ver⸗ dächtiges kommt, pfeifſt du. abredetes Zeichen.“ Bob glühte vor Aufregung. Daß er bei einer ſolchen Unternehmung dabei ſein durfte, war Erfüllung ſeiner Bündet, das er neben ſich liegen hatte. Es war klein, aber ziemlich ſchwer und vollkommen in waſſerdichte Oel⸗ haut eingeſchlagen. Dann warf Mac Lean ſeine Oberkleider ab. — nun binde mir einmal das Bündel feſt auf Wenn Du kennſt ja unſer ver⸗ Mac Lean ging die abfallende Böſchung hinunter bis zu dem tiefen Graben. „Na— ſehr ſauber iſt es nicht!“ ſagte er zu Bob herauf. was hilft's? verſehen ſollte. anlangte. „Alſs los!“ ſaate Mac Lean kurz. Er geiff nach einem 1 ö kühnſten Träume. 1 f „Der Beſitzer hier ſcheint weiß Gott nicht viel Wert auf die Erhaltung ſeines Grundſtücks zu legen. Aber Man kann nicht immer ein erſttlaſſiges Wellenbad haben.“ Mit dieſen Worten ſprang er in den Graben hinein, deſſen ſtehendes Waſſer von fauligen Blättern und grün⸗ lichem Schlamm dicht bedeckt war. Bob warf dem Schwimmenden einen ſehnſüchtigen Blick nach. Wie gern hätte er mitgemacht! Es paßte ihm gar nicht ſo recht, daß er jetzt hier einen Patrouillendienſt Aber Mac Lean hatte es befohlen. es gab für einen ordentlichen Jungen nichts anderes, als dieſem Befehl unbedingt zu gehorchen. So ging er an der Mauer entlang, Black Caſtle zu. Aber ſein Kopf war mehr im Nacken als nach vorn gerichtet. Gerade ſah er noch. wie Mac Lean mit ein paar Stößen am jenſeitigen Ufer Und (Fortſetzung folgt.) — gel im W. II 0 sch fi ba W. an dun im Un re am fert AI Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). 11 Nachdruck verboten. Hannelis Geſicht ſtrahlte: „Herr Profeſſor Reinhardt kommt? Oh, wie ich mich freue! Das iſt ja wunderſchön! Eine ſchönere Freude lann ich mir gar nicht denken. Er wird mir erzählen. Von daheim, von Vera— von allen!“ „Ja, leider etwas überraſchend für uns, dieſer Be— ſuch!“ bemerkte Frau von Geldern.„Wir ſind ſo gar nicht darauf eingeſtellt am Sonnabend, weil wir an dieſem Tage gerade eine größere Geſellſchaft geben wollen. Aber— auf der anderen Seite auch ganz gut, da ſiehr Profeſſor Reinhardt wenigſtens gleich, daß Sie hier in die Geſellſchaft eingeführt werden!“ Hannelis großen, erſtaunten Blick ſchien ſie völlig zu überſehen, während ſie fortfuhr: „Sind übrigens Ihre Abendkleider in Ordnung, Fräulein Hanna?“ „Ich habe ein ſehr hübſches Abendkleid, gnädige Frau, das ich erſt ein einziges Mal getragen habe! Wenn das genügt...“ „Ich kann es mir ja einmal anſehen. Im all⸗ gemeinen, Fräulein Hanna, möchte ich Sie bitten, ſich immer beſcheiden und mit feiner Zurückhaltung zu be⸗ wegen. In unſeren Kreiſen ſchätzt man alles weniger als Aufdringlichkeit!“ Hanneli Mertens ſchoſſen die Tränen in die Augen. „Oh— war ich jemals aufdringlich?“ ſtieß ſie zitternd hervor, während eine Röte glühender Scham ihre zarten Wangen bedeckte. „Nein, nicht ſo! Ich meine nur, für alle Fälle, lieber ein wenig zu ſehr zurückhaltend, als etwa auf irgendeine Weiſe in den Mittelpunkt treten wollen!“ ſagte Frau von Geldern. Brigitte lächelte. „Mama meint es gut, Fräulein Hanna! Sie dürfen ſich von einer älteren Dame ruhig einmal eine kleine Lehre geben laſſen, ohne dabei gleich die Ueberempfindliche zu ſpielen! Sehen Sie, auch das gehört zum Beiſpiel zum guten Ton!“ f Hanneli biß die Zähne zuſammen, um nicht aufzu⸗ ſchluchzen. Aber oben in ihrem Zimmer weinte ſie ſich aus. So ſehr hatte ſie die Mitteilung von Profeſſor Rein⸗ hardts Beſuch gefreut, nun wurde ihr auch das ſchon wieder zu Waſſer gemacht. Die Geſellſchaft? Man hatte ſie doch niemals ſonſt an etwas teilnehmen laſſen. Hanneli lächelte bitter. Sie durchſchaute wohl, daß man nur vor Onkel Reinhardt ſo tun wollte, als wenn alles in ſchönſter Ordnung ſei. Wie unaufrichtig dieſe Menſchen doch waren! Ach, wenn doch dieſer Abend nie kommen würde! Gewiß würde ſie heimlich fortgeſetzt beobachtet, und dann gab es wieder ſpäter alles mögliche auszuſetzen. Aber er kam doch. Frau von Geldern und Brigitte waren in hoch— gradiger Erregung. Sie waren mit ihren Mitteln faſt am Ende. a „Heute abend mußt du Tieffenbach Gelegenheit geben, ſich zu erklären, Gitta! Du weißt, was auf dem Spiel ſteht! Wir ſind mit unſeren Mitteln am Ende!“ Brigitte von Geldern ſtand, in eine Wolke blaßroſa Duftes gehüllt, vor dem hohen Ankleideſpiegel. Bei den Worten ihrer Mutter drehte ſie ſich herum. Ein nervöſes Flackern war in ihren Augen. „Ich weiß, Mama!“ Brigitte ſah ſchön und gepflegt aus. „Du ſiehſt entzückend aus, Gitta— wie achtzehn!“ lächelte Frau von Geldern mütterlich-ſtolz. „Meinſt du, Mama?“ Brigitte hob raſch den dunklen Pagenkopf.„So werde ich neben— neben dieſer jungen Pute nicht zu alt wirken?“ „Neben der Hanna?“ Frau von Geldern lachte auf. „Aber Kind, ich ſehe, daß du heute wirklich ein wenig nervös biſt. Abgeſehen davon, daß dem Mädchen nun ſchon mehr als einmal angedeutet worden iſt, ſich ſehr zurückzuhalten, hätte ich auch ſo keine Bedenken gehabt Gewiß, ſie mag ſchön ſein— aber für eine Schönheit nach unſeren Begriffen fehlen ihr zwei Dinge, die alles find: Geiſt und Scharm!“ „Du haſt ſelbſtverſtändlich recht, Mama!“ Brigitte küßte ihrer Mutter, leicht ſchmeichelnd, die Hand.„Daß ich auch nur einen Augenblick ſolche Konkurrenz fürchten konnte!“ Um Hanneli hatte ſich bezüglich der Toilettenfrage Frau von Geldern trotz ihres Verſprechens nicht noch einmal bekümmert. Das junge Mädchen ſtand oben ebenfalls vor ſeinem Ankleideſpiegel und ſtrich ſich noch einmal glättend über die lichtblonden Haare. Ein wenig mußte ſie beim Anblick ihres Spiegelbildes doch lächeln, während ihre Finger ſcheu über den matt⸗ roſa Chifſoncrépe taſteten, aus dem ihr Abendkleid gze— fertigt war. Ein breiter, mattſilberner Armreif und ein zartes Albernes Kettchen mit einem Kollier, das eine zierliche Filigranarbeit zeigte, waren ihr einziger Schmuck. Beides Geſchenke von Vera. Als ſie ſo ganz fertig daſtand, begann eine leiſe, warme Freude in ihr aufzuſteigen. Ob Profeſſor Rein⸗ hardt inzwiſchen ſchon angekommen war? Würde ſie Ge— legenheit haben, länger mit ihm zu ſprechen? Und— was mochte er wohl von daheim erzählen? Vera war etwas ſchreibfaul. Sie hatte ſchon wieder ſeit Wochen nichts hören laſſen. Zögernd ſchritt Hanneli die Treppe hinunter. Ein helles Rot der Erwartung blühte auf ihren Wangen, und in ihren dunklen Augen lag ein warmer Glanz. Das junge Mädchen wußte ſelber nicht, wie ſchön es war— und das war eigentlich das Allerſchönſte an ihm. Leiſe klopfte ſie an Frau von Gelderns Zimmer. Aber Brigitte und deren Mutter unterhielten ſich ſo laut, daß ſie das Klopfen völlig überhörten. Erſt noch einmal und noch einmal mußte Hanneli klopfen, ehe ein ſchwaches „Herein!“ von drinnen ertönte. Mit pochendem Herzen öffnete das junge Mädchen die Tür. Hoffentlich fand Frau von Geldern an ihrem Kleid nichts zu tadeln. Aber— kaum hatte ſie die Tür hinter ſich geſchloſſen und ſtand nun vor den beiden Damen, als ſie glaubte, Frau von Geldern würde außer ſich geraten. „Aber Fräulein Hanna, ich bitte Sie...!“ Hanneli riß erſchreckt die Auges auf und ſchaute an ſich herab.. Was war denn? War irgend etwas unſchicklich an ihrem Kleid? Doch da klang Stimme: „Mein Gott, Fräulein Hanna, wie können Sie uns im letzten Augenblick noch ſolch einen Aerger bereiten! Be— greifen Sie denn nicht, es“— ſie holte tief Atem—„es iſt doch nicht möglich, daß Sie dieſelbe Farbe tragen wie meine Tochter. Zweimal mattroſa Chiffonerépe— das iſt ja entſetzlich. Als ob Sie Schweſtern wären... Ach, noch ſchlimmer! Als ob eine von Geldern nicht etwas Apartes zu tragen verſtände— als ob ſie anzieht, was jede andere auch anzieht...“ Frau von Geldern vergaß ſich voll— kommen.„Meine Tochter hat ſich dieſes Kleid extra für heute abend anfertigen laſſen, und nun kommen Sie da — aus— aus der Provinz— und tragen dasſelbe!“ „Aber Fräulein Hanna, ich verſtehe nicht. Mama hat natürlich vollkommen recht. Sie mußten uns doch wirklich vorher ſagen, was Sie heute abend anziehen wollen. Es iſt ja einfach taktlos, Mama heute abend ſolchen Aerger zu machen.“ Brigitte ſah im Moment ganz verfallen aus vor Zorn. Beide, Frau von Geldern ſowohl als auch ihre Tochter, hatten ſofort geſehen, daß Hanneli in ihrer natür⸗ lichen Schönheit, die durch das zarte Kleid noch gehoben wurde, wie ſie es noch nie an ihr geſehen hatten, nicht nur Brigitte, ſondern auch jede andere heute abend ausſtechen würde. Das mußte man verhindern. Schnellſtens verhindern. Währenddeſſen ſtand das arme Hanneli tief erſchrocken. Aller Glanz ihrer Augen war jäh erloſchen. Sie war hilflos, verwirrt, und bereit, jeden Augenblick in Tränen auszubrechen. „Gnädige Frau...“, hauchte ſie faſt tonlos. Frau von Geldern hatte ſich ſchnell gefaßt. Sollte etwa alles umſonſt geweſen ſein? Sollte ſie das letzte Geld ge— opfert haben, damit ihre Tochter heute abend abfiel gegen ſo ein Mädchen aus den unterſten Kreiſen? Ihre Augen ſprühten Blitze über Hanneli hin, dann ſagte ſie immer noch erregt, aber durch Klugheit etwas dämpfend: „Sie werden ſelbſt verſtehen, Fräulein Hanna, daß das nicht geht. Bitte, ziehen Sie ſich ſofort um! Haben Sie denn ſchon wieder alles vergeſſen, was ich Ihnen neulich ſagte? Sie müſſen alles vermeiden, um irgendwie auf⸗ zufallen... Haben Sie nichts Dunkles? Schwarz oder braun— das müßte doch zu Ihren blonden Haaren auch recht gut ausſehen. Nur keine lichten Farben. Das ſteht Ihnen übrigens auch gar nicht“, ſetzte ſie mit ſäuerlichem Lächeln hinzu. Hanneli nickte ſchon und war eben im Begriff, ſich ſchnellſtens zurückzuziehen, um Frau von Gelderns An- ordnungen nachzukommen, als es klopfte und das Mädchen meldete: „Herr Profeſſor Reinhardt.“ Eine halbe Minute ſpäter ſtrahlten Frau von Geldern und Brigitte vor Liebenswürdigkeit. Mit vollendeter Eleganz verbeugte ſich Profeſſor Rein⸗ hardt vor der Dame des Hauſes und küßte ſeiner Kuſine die Hand. Dann begrüßte er Brigitte— zuletzt Hanneli, deren Hände er mit herzlichem Druck umſchloß. „Mein liebes Hanneli, ich ſoll dich vieltauſendmal von Vera grüßen. Wie geht es dir, mein liebes Kind?“ Sein Blick ſuchte ſtrahlend den der beiden Damen.„Ich glaube, ſie iſt bei euch noch ſchöner geworden, Margarete. Kind, Kind— werde nur nicht eitel hier in dem großen Berlin! Du ſiehſt ja aus wie eine leibhaftige Märchenprinzeſſin!“ ſchon wieder Frau von Gelderns F „Aber Otto, ſo etwas ſagt man einem jungen Mädchen doch nicht“, lächelte Frau von Geldern dem berühmten Arzt zu. Hanneli ſtand verwundert und befangen. Sie kannte ſich in alledem nicht aus. Waren das noch dieſelben Geſichter, die vor wenigen Minuten ſo böſe und gehäſſig verzerrt waren? Profeſſor Reinhardt war völlig ahnungslos. f „Nun, ich wollte mich eigentlich ein wenig ausruhen bei euch und nicht an einer Geſellſchaft teilnehmen, Margarete“, ſagte er, als ſeine Kuſine ihm berichtet hatte. „Aber um Hannelis willen freue ich mich. Es iſt ſehr liebenswürdig von dir, daß du das Kind in die Geſell⸗ ſchaft einführſt. Hanneli neigte daheim ein bißchen zur Schwermut in letzter Zeit. Aber das wird im ſchönen Berlin ſchon verflogen ſein— nicht wahr, mein liebes Kind?“ a Hanneli lächelte. Lieber hätte ſie weinen mögen. Allmählich kamen die Gäſte. Hanneli ſtand wie auf glühenden Kohlen. Es war ihr nicht möglich, zu entſchlüpfen, um ſich oben umzukleiden. Manchmal war ihr, als fühle ſie Frau von Gelderns oder Brigittes haßerfüllte Blicke auf ſich ruhen; dann zuckte ſie jedesmal nervös zuſammen. Es kam alles, wie es kommen mußte. Stern des Abends. „Gnädige Frau... Ihr Fräulein Tochter und— Ihre entzückende Nichte!“ klang es andauernd an Frau von Gelderns Ohren. Profeſſor Reinhardts Augen hingen in glücklicher Be— wunderung an Hanneli. Mit zärtlichem Stolz freute er ſich ihrer geſellſchaftlichen Erfolge. „Intereſſant, wie die hochariſtokratiſche Geſellſchaft dem Hanneli huldigt!“ Und er dachte Jahre zurück, als er das arme, mißhandelte Hanneli aus der Klinik für immer in ſein Haus genommen hatte.„Wie oberflächlich dieſe ausgeſprochenen Geſellſchaftsmenſchen doch ſind! Das Hanneli von damals hätte gewiß nur ihre Verachtung gefunden, das Hanneli von heute— ihre Bewunderung. Und doch iſt alles nur Aeußerlichkeit. Wir daheim haben das Hanneli lieb, weil es ſo ein wunderbares, reines, gutes Herz hat. Aber... das begreift ihr ja nicht.“ Frau von Geldern, die hier und dort war, ließ ihre Tochter nicht aus dem Auge. Doch immer wieder, wenn ſie Brigitte in ihrem blaßroſa Kleid aus Chiffonerépe ſuchte, fiel ihr Blick gleichzeitig auf Hanneli, und das ver— ſetzte ihr jedesmal einen böſen Stich. Plötzlich wurde ſie blaß. Sie ſah Brigitte mit Graf Tieffenbach ſprechen, ſah aber auch zugleich, wie die Augen des Grafen ſuchend um⸗ herglitten, bis ſie unter den Tanzenden Hanneli gefunden hatten, auf der ſie nun mit Bewunderung ruhten. Und das alles, während Brigitte ſich bemühte, gegen Tieffenbach ſo liebenswürdig wie möglich zu ſein. Stunde um Stunde verging. Frau von Geldern begann ſich immer ſchwächer zu fühlen. f Es gelang ihr, Brigitte unbemerkt zu ſprechen. „Gitta, du biſt ja heute abend wie ein Stockfiſch! Ich bitte dich. Haſt du vergeſſen? Du mußt jetzt unbedingt verſuchen, eine Ausſprache mit dem Grafen herbei— zuführen!“ ziſchte ſie der Tochter zu. „Mama, ſiehſt du denn nicht, daß gar keine Möglich— keit beſteht? Tieffenbach iſt ja vollkommen im Bann dieſer — Hanna.“ 5 Mutter und Tochter wurden getrennt. Brigitte wurde um einen Tanz gebeten. Sie war für ihren Tänzer voll⸗ kommen abweſend und hatte nur Augen für Graf Tieffen⸗ bach und Hanneli, die eben an ihnen vorüberglitten. Der Tanz war zu Ende. „Meine Gnädigſte! Darf ich Sie in den Wintergarten führen?“ Graf Tieffenbach bot Hanneli galant den Arm. Nur widerwillig legte das junge Mädchen den ihren hinein. Mit dem untrüglichen Inſtinkt ihrer Jugend fühlte ſich Hanneli von den begehrlichen Blicken des Mannes ab⸗ geſtoßen. „Gnädigſte ſind noch nicht lange in Berlin?“ leitete Graf Tieffenbach das Geſpräch ein. „Nein! Sett einigen Monaten erſt, Herr Graf!“ war die kurze Antwort. 5 „Seit Monaten? Aber ich bitte Sie, meine Gnädigſte, wie war es nur möglich, daß niemand von Ihrem Aufent⸗ halt bei den Gelderns erfahren hat? Da iſt man manch⸗ mal zwei-, dreimal in der Woche hier im Hauſe geweſen und— völlig ahnungslos“, näſelte Graf Tieffenbach, und klemmte das Monokel feſter ins Auge. „Ich lebe hier vollkommen zurückgezogen, Herr Graf. Schließlich bin ich ja auch nur hier, um meine Geſangs— ſtudien am Konſervatorium zu beenden und nicht, um Ge— ſellſchaften mitzumachen“, lächelte Hanneli und wußte nicht, daß ihre natürliche Art auf den Grafen gewaltigen Eindruck machte. litzſchnell kombinierte er. Kein Wunder, die Gelderns batten natürlich allen Grund, eine ſo junge aparte Schön⸗ heit zurückzuhalten. Aber— das war nun vorbei. Eine tiefe Leidenſchaft hatte ihn für das Mädchen erfaßt. Was war dagegen Brigitte von Gelderns mit allen Mitteln der Kosmetik zurechtgemachte Schönheit? Er würde dieſe Blume nicht wieder aus den Augen laſſen, ſo wahr er Graf Tieffenbach hieß. Und— wenn alles ſo ging, wie er dachte, dann wehte im Frühlings- wind von Schloß Tieffenbach in der Mark— die Hoch⸗ zeitsfahne. Hanneli ahnte nicht im entfernteſten, was in dem Grafen vor ſich ging. Seine werbende Art ſtieß ſie ab, und ſie entzog ſich ſeinen Blicken, wie ſie nur irgend konnte. „Gnädigſte, Ihre Schönheit iſt würdig, von einer Rahmen umgeben zu ſein aus Gold und Edelſteinen!“ ſagte Graf Tieffenbach und beugte ſich zum Kuß über Hannelis Hand. Hanneli war der (Fortſetzung folgt.) uu, in 2 Auflöfungen aus letzter Nummer: Illuſtriertes Kreuzwort⸗Rätſel: Waage⸗ recht: Winkel Ofen Iſar Teufel. Senkrecht: Kiſſen Karte Globus Feder. In dieſer Reihenfolge ſind die Wörter ein⸗ zuſtellen. 1 Rätſe 1. Juwel, 2. Elfride, 3. Delhi, 4. Euphrat, 5. Rubens, 15 Baldachin, 7. Euterpe, 8. Schle⸗ ſien, 9. Emmi, 10. Ninive, 11. Helſingfors, 12. Albert.— Jeder Beſen hat ſeinen Stiel. Drudenfuß: 1 bis 3 Moſſul. 1 bis 4 Marius, 5 bis 2 Parſen, 5 bis 3 Primel, 4 bis 2 Simſon. — Scharade. Telegramm⸗Rätſel: Alge, Lawine, Hutten, 8 2 5 9 3 nem Erft 576 ein Atpeites Ruine, Adria, Aegir. Enz.— Gewitter und Regen.— Serre 1 f 8 505 Sinner dhe A 0 Gleichklang: arm— Arm. Zeichnung: Holſtein. 5 91 1 g Das auch inmitten manchen Leides Ergänzungs Rätſel: Schlüſſel— Ei!— Ueberraſchung. 0 15 Du für ein Labſal dir erklärſt. Larve— Lampe— Indianer— Neun— Sellin.„Hallo, alter Junge, lange nicht geſehen, wie geht's?“ 1 Zum Erſten eilt gar mancher Kranke, 3 g Schluß des redaktioneſten Teils. 55 * Weil dort das Ganze lockend winkt. 5 Riebesbei 3 Und lieblich iſt auch der Gedanke. Geſtohlene Liebesbriefe Es war wirklich tragiſch. Einmal im Jahr ging Tante Erne⸗ ſtine aus; zum Stiftungsfeſt der„Liedertafel“. Diesmal war es reichlich ſpät geworden. Selig lächelnd ſtieg ſie langſam die Stu⸗ 4 f Und wie es kraftvoll niederſchlägt, fen zu ihrer kleinen Wohnung herauf. Es war ſo nett geweſen. 5 So wirſt auch Stiche du erhalten 8 8 Sie war als ſeltener Beſuch von allen Seiten freundlich begrüßt Nen N f 1 i worden. Gedanken tauchten auf an verklungene Tage, da ein Wenn ſich's in deinem Innern regt. Kache iſt ſüß. Daß eine holde Hand es bringt. Drin wohnt geheimnisvolles Walten, junger Mann ihr zärtliche Briefe geſchrieben. Dieſe Briefe, mit 1100 5 Aufgab Kurt iſt ſechs Jahre alt. Kurt war beim Zahnarzt. Der einem ſeidenen Bändchen umwickelt, waren ihr Heiligſtes, ihr 1 chach-Aufgabe. Zahnarzt zog einen hohlen Zahn. Schatz. 1 „Kann ich meinen Zahn haben, Onkel Doktor?“ Inzwiſchen hatte ſie das dritte Stockwerk erreicht. Aber was Film Der Arzt gab ihm den hohlen Zahn mit. war das? Die Tür ſtand auf. Und da ſah ſie die Beſcherung. des Kurt trug ihn ſtolz nach Hauſe. Holte einen Löffel Alle Schübe der großen Kommode waren herausgezogen worden, 10 ö Zucker. Legte den Zahn ſchadenfroh hinein. Und ſagte: der Inhalt lag wild umher. 5 5 i So— jetzt ſchmerz dich alleine!“ Bei näherem Zuſehen ergab ſich, daß die ſilbernen Beſtecke 0 5 5 verſchwunden waren, einige andere Wertſachen gleichfalls. Aber t 0 das Schlimmſte war doch, daß 8 die Briefe nicht mehr zu fin⸗ 10 U 2 2 8 2 2 uh f f Nachdem die Lehrerin die Allgegenwart Gottes erklärt[den waren— ihr einziger Schatz. Es war ein ſchrecklicher Verluſt. Dub hat, fragt ſie die Kleinen:„Alſo, wenn ihr gleich in der Nicht immer freilich ſind es nur Tante Erneſtines Liebes⸗ der Pauſe alle auf dem Schulhof ſeid, wer iſt dann bei mir?“ e 5.„ Mancher hat end Der kleine Fritz:„Der Herr Lehrer von der zweiten etrachtliche Werte, Geld. Schmuck, ertpapiere. in ſeinem al Klaſſe Sedalelnle it: 9 0 3 Schreibtiſch liegen. Und erſt durch einen Diebſtahl wird er ſchmerz⸗ des N 5* haft daran erinnert, daß er ſeine Schätze ja hätte einer Bank an⸗ 9 5 vertrauen können, die ihre Stahlkammern gern den Kunden zur „Nicht wahr, der Witz gefällt Ihnen? Na, dann ſollen Verfügung ſtellen. Er hätte ſich außerdem rechtzeitig überlegen 1 Sie auch wiſſen: er iſt von mir. 5 ſollen, ob es zweckmäßig iſt, ſein Geld„in den Strumpf zu ſpa⸗ 1 9„Was? So alt ſind Sie ſchon? ren“, ſtatt es für ſich und die Geſamtheit nutzbringend anzulegen. S4 90 7.——* Er hätte bei jeder unſerer Banken und Bankiers dagen n zeug J 2 5 3; Rat erhalten. Denn es iſt ja gerade die beſondere Aufgabe der aus , D El Er erklärte e ee 7 N ſeinen Banken und Bankiers, auf Grund langer Erfahrung und Schu⸗ 1 5 harakter. Zum Schluß ſagte er:„Hoffentlich halten Sie lung dem Kreditſuchenden wie dem, der Erspartes anlegen will. 8 mich nicht für eingebildet. die beſten Wege zu weiſen. Im regelmäßigen Verkehr zwiſchen „O, nein“, antwortete ſie.„Nur eins begreife ich nicht. Bankier und Kunden entwickelt ſich ein Vertrauensverhältnis, das daß Sie nicht jedesmal Hurra ſchreien, wenn Sie ſich im für den Kunden von außerordentlichem Wert ſein kann. daß Spiegel ſehen!“ mit einer durch dieſes Vertrauen geſicherten Regelung des Kapi⸗ talfluſſes zugleich der Erhaltung und Mehrung des Volksvermö⸗ S 5 n. 1 2 ens gedient wird, erſcheint ſelbſtverſtändlich,— aber es kann Schneider:„Alt es denn unbedingt erforderlich. daß eee. 3 3 0 alles am nächſten Freitag fertig iſt? Kunde:„Nein, nur Rock, Hoſe und Weſte müſſen fertig matt. 0 2 5 a nde. Abet, Hose n 5 9 Manche Dinge mögen noch ſo „ N gegen Sprõòdèe HST ſein. Die Rechnung hat Zeit bis ſpäter. Man lernt nie aus! ſelbſtverſtändlich erſcheinen, trotz⸗ 5 5 N nn de deren e Rätſel.„Ich bekomme ſeit einiger Zeit Drohbriefe! Kann man kehrt gemacht. So hat man feſtgeſtellt, daß ſich die meiſten Menſchen wohl! 1 In einſam ſtillem Augenblicke nichts dagegen tun?“ 10 175 20— 8 3155 abends. Dabei ſind— Zähne doch A N Enthüll ich buntverworren wild„Aber natürlich. Der Polizei zeigen!. gefährde Wer allo lee Johne 1 lch gend ere a ſie . 7 85 Zeiten wechſelnde Geſchicke.„Das geht nicht, die? Briefe ſind vom Finanzamt.“ jeden Abend mit Chlorodont. Dieſe Qualitäts⸗Zahnpaſte von Weltruf 5 n ä ich ſieheſt. d reinigt die Zähne vollkommen, ohne Gefahr für den koſtbaren Zahnſchmelz. Dein Aug' i ind, wenn du mich ſieheſt, Beſcheiden. Und doch bewege ich dein Herz,„Wäreſt du glücklich, wenn du ſoviel Geld hätteſt, wie 5 Daß du in höchſter Luſt erglüheſt, du haben möchteſt?“ i f 1 Daß du vergehſt im tiefſten Schmerz.„Ich wäre ſchon glücklich, wenn ich ſoviel Geld hätte, 5 1 5 1 Im Nu iſt aller Reiz gewichen, wie meine Glüubi der, von mir Neben möchten! Ein Spezial- * Gewichen alles, was dich ſchreckt; a. mittel gegen rote und rau- ke Hände Des Bildes Farben ſind erblichen, 0 Wenn aus dem Dunkel Licht dich weckt. ö Nun wird dir klar, wie ich gelogen: 1 Du nahmſt für Wirkl lichkeit den Schein. 1 Doch ob 5 ewig dich betrogen, 5 0 Stets lull' ich wieder neu dich ein. 42 ö g K aloderma- Gelee wind 1 ö Seiſten-Rälf der rich ige Mann. nach einem besonde- 1 f 1 8„Meine Tochter kann ſchwimmen und malen, ſie hat ren Verfahren als Spezial- 4 5 ihren Autoführerſchein und iſt eine glänzende Tennisſpiele! mitelzur Pflege der län, 1 4 8 rin“, ſagte die künftige Schwie i mit prüfendem de hergestellt. Es verhin 9 1 5 Blick zu dem Bewerber,„und was können Sie?“ dert anit Sicherheit jedes* 1„„„„„Ich kann kochen, dusbeſſern und bin im Großreine— Rot- 8 0 Rauhperden, 100 73 5 machen bewandert“, kam es ſchüchtern zurück. ganz gleich vie se in dus . 0. 15 Hände angreifender Tätig- 10.. 8 keit in Haushalt und Be- 1. Vorſichtig. rul oder ungünstiger Wit- * 1— 2 8 f. 5 2 3„Letzte Nacht träumte ich, 1 Sie mir Ihre ganze terung ausgesetzt waren. 8 5 1 1 0 4 2 rückſtändige Miete auf einmal be ezahlt haben.“ Es erhält Ihre Hände 5 ze 550 1* Wir i 15 3201 mot! D N ſin io wo 0 1 dl 10 U d Mm acht aut h Ber reits Al rrif 0 Aut nnen dann gratl dle Oben ahge A* ö „Ausgezeichnet! 2 15 ſind Sie Mie epduch und über Nacht wieder weich, glatt und dete Probetube dieses- wundervollen b. geben mir eine Quittung!„ 33 n Die Buchſtaben in vorſtehender Figur ſind ſo umzuord⸗ geschmeidig. Kaloderma- Gelee ist in Gelees und unser von einer bekann- nen, daß die erſte ſenkrechte Reihe einen Ort in Wef ſtfalen 0* Dare den Biggs etsg 88 seiner N irkung jedem Hausmittel weit ten Kosmetik erin verſaßtes Heftchen: 5 5 und die zweite ſenkrechte eine Vergnügungsfahrt ergeben, 5 5 7 überlegen. Es fettet nicht und ist da-„Ihr Erfolg liegt in Ihren Händen“ 3 während die dritte und vierte Reihe— waagerecht— ein e e e 8 K N 01 5E RN* der J a Se diden Sie untenstehenden Gut- N * Erzeugnis der Schlächterei nennen. vorn e ee 3„ e f 5 Benſ 1 N Haarwu t pfl tte! Haarwaschmittel 8% ̃ ˙ o 72 ö 175 von RR 5 7 von N 22—.— von 05 bis 1.50 fügung von 8 Pfennig in Briefmarken ZUR PPLECE DER ANDRE 2 22 n e e e e e für Portoauslagen an die Firma F. In Tuben zu RM—.30, 50 und 1. ö 5 1 J N* GUTSCHEI wens al 55 Senden niir grs eine Probetube Kalod 1 Toll ö 5 9 Erfolg:-liegt in Ihren Händen“. 8 nig Briefmarken für Porto füt ge ich 1 bei. 15 in mit humorlſtiſchen Vorträgen und e Couplets porto · es. für uur RM. 1.60 frei 1 ö(Nachnahme 1.95). Buchverſand 200 1 4... Gutenberg, Dresden⸗W. 361 i T 0 i 58 0 N i 5 ie 5 e r 8 1 it 9 * 5 b K 5 . O n 9 1 1 N Spendet für das W W. hen 1— r Aale 10 Nnuſlänlliötet beuigt einen Iflands e F 7 1 90 TEN VOF 275 2 5 So beliebt sind. MEN OFE- Empfänger.— MEN DE heißt: der Zweikteis Empfänger SchadnkEIT— WonHK LANG— WERKMANNS ARBEIT! Sehen Sie hinein in ein MENDFE-Gerät und öberzeugen Sie sich selbst von der Kia s chene soliden Werkmonnsarbeit. Beachten Sie besonders unsere Groß-Ton- Lautsprecher: a M is. ü dort liegt des Geheimnis des Wohlklanges. ö modernster Konstruktion ound hervortageadee r N tmö⸗ lann — Nah 10 Fern Reichs zuſchuß für Fremdenverkehr. Im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda in Berlin fand unter dem Vorſitz des ſtellvertretenden Präſidenten, Staatsminiſter a. D. Eſſer, eine Sitzung des Reichsausſchuſſes für Fremdenverkehr ſtatt. Präſident Eſſer gab einen Ueberblick über die Lage des deutſchen Fremdenverkehrs. Sodann berichtete Oberregierungsrat Dr. Mahlo über die Tätigkeit des Reichsaus⸗ ichuſſes für Fremdenverkehr und gab an⸗ ſchließend die Pläne des Reichsausſchuſſes für das Fremdenverkehrsjahr 1936 bekannt. Straßenbahnzuſammenſtoß. In der Leip⸗ ziger Straße in Berlin löſte ſich von einem Straßenbahnzug beim Ueberfahren einer Weiche der Anhänger und bog auf das linke Gleis ab. Im ſelben Augenblick kam ein Straßenbahnwagen aus der Gegenrich⸗ tung und fuhr auf den Anhänger auf, der aus den Schienen gehoben und ſtark beſchä⸗ digt wurde. Durch den heftigen Anprall und durch Glasſcherben wurden insgeſamt 21 Perſonen verletzt. Glücklicherweiſe waren die Verletzungen bis auf einen Fall unge⸗ fähr licher Art. Eiſenbahnunfall. Ein von Neiße kommen⸗ der Eilzug ſtieß auf dem Bahnhof Lieg⸗ nitz mit einer Rangierlokomotive zuſam⸗ men. Fünf Reiſende wurden ſchwer und et⸗ wa wa 20 Reiſende leicht verletzt. Die Leicht⸗ verletzten konnten nach Anlegung von Not⸗ verbänden die Reiſe fortſetzen, während die Schwerverletzten in Liegnitzer Krankenhäu⸗ ſer überführt wurden. Der Betrieb wurde nicht geſtört. Der Sachſchaden iſt gering. „Triumph des Willens“ in Dublin. Der Film des Nürnberger Parteitages„Triumph des Willens“ wurde dieſer Tage zum erſten Mal in Irland gezeigt. Annähernd tauſend ſonen waren zu der Aufführung erſchie⸗ nen, die unter der Obhut der Dubliner Orts⸗ gruppe der NSDAP im Olympia⸗Theater in Dublin ſtattfand. Außer den Mitgliedern der deutſchen Kolonie waren auch mehrere hervorragende britiſche Politiker und Jour⸗ naliſten erſchienen. Außer dem„Triumph des Willens“ wurde auch der bekannte Film „Hitlerſunge Quex“ mit großem Erfolg ge⸗ zeigt. Waſſerflugzeug geſtürzt. Wie aus Port Said berichtet wird, ſtürzte ein Waſſerflug⸗ zeug des britiſchen Schlachtſchiffes„Baham“ aus 150 Meter Höhe ab. Flugzeugführer und Beobachter wurden von einem Schlepp⸗ dampfer der Suez⸗Geſellſchaft gerettet. Hochwaſſer im Staate Neuyork. Wie aus Norwich(Staat Neuyork) gemeldet wird, haben mehrtägige ſchwere Regengüſſe große Ueberſchwemmungen verurſacht. Am Chenango⸗F e uß ſtehen zahlreiche Ortſchaften unter Waſſer. Der Schaden iſt erheblich. Hubertustag— Tag der Jäger RSK. Wenn ſich die Heide bräunt, wenn durch die ſchütteren Herbſtgoldblätter der blaßblaue Himmel grüßend ſchimmert, und wenn jeden Morgen die Sonnenflut erſt den dichten Nebel zu Boden drücken muß, um ſich durchzuringen, dann iſt mehr noch als in der„grünen Zeit“ des Weidmannes Stunde! Hubertustag! Der 3. November iſt dem Schutzpatron der Jäger geweiht, der ſelbſt als leichtlebiger Landedelmann am Hofe Pip⸗ pins von Heriſtal neben den anderen Daſeinsfreuden ſich dem edlen Weidwerk ſo eifrig hingab, daß er darüber manche Meſſe verſäumte, ja ſelbſt am Feiertag zu Holze zog. Als er nun gar an einem Karfreitag auf die Pürſch zog, trat ihm— oder ſeinem befangenen Gewiſſen— ein rieſiger weißer Hirſch entgegen. Der trug ein Strahlenkreuz zwiſchen ſeinen Geweihſtangen und ſchaute den jungen Jäger ſo hoheitsvoll an, daß dieſer erſchüttert niederkniete. Als ein geläuterter Menſch kehrte Hubertus, der Sohn des Her⸗ zogs von Aquitanien, einem urgermaniſchen Hauſe auf franzöſiſchem Boden, heimwärts. Er entfagte allen irdiſchen Freuden und ſtarb 727 als Biſchof von Lüttich. Sein Name aber blieb mit dem Gejaid, dem Jagdwerk, ver⸗ bunden. Junge Jäger weihten ihm ihre Erſt⸗ lingsbeute. Auch als Schützer der Hunde ge⸗ gen Tollwut und Beſchirmer der Menſchen gegen tollwütige Hunde wurde dieſer Freund der Jagdmeute angerufen. Noch heute ſoll das Brennen mit einem„Hubertusſchlüſſel“, einem heißgeglühten Stahl, den jungen Rüden gegen Krankheit ſichern und ihn damit alſo auch un⸗ tauglich zur Uebertragung der ſchrecklichen Tollſucht machen. Im Rheinland galt noch bis in die neueſte Zeit der Anruf des Huber⸗ tus als Abwehr der Schäden eines Hunde⸗ biſſes. Lange Jahrhunderte hindurch war es Brauch, daß einmal im Jahre der länd⸗ liche Jäger in voller Jagdausrüſtung, alſo mit Waffen und Hund, die Hubertusmeſſe anhörte. Allerlei Aberglaube iſt ja heute noch ein ſcheinbar unausrottbares Element jägerlicher Denkart. Sogar ganz gemeine Aasjäger— Fallenſteller und Schlingenleger — unterſtanden ſich ehedem, zumal in der Zeit des 30jährigen Krieges, St. Hubertus um Segen und Hilfe anzugehen, wie aus einem altmünſterländiſchen Wilddiebsſpruche bekannt wurde. Brauch und Mißbrauch ſind ja mancherorts miteinander— innig und feindlich zugleich— verquickt. Ein gleichmäßiger Zug guter, alter Sitte geht durch das Leben aller derjenigen Men⸗ ſchen, die eng und feſt mit der Heimatſcholle verbunden ſind, alſo auch durch Brauch und Uebung der deutſchen Jägersleute. Hubertus⸗ In einer wi Mitarbeiter, Kameraden und genden Wirken geriſſenen Präſiden Laubinger. Im Bilde: Reichsminif Künſtler Die Trauerfeier für Otto Laubinger. digen Trauerfeier nahmen im Berliner Theater am Horſt-Weſſel⸗Platz alle 5 Abſchied von dem mitten aus ſeinem ſegenbrin⸗ en der Reichstheaterkammer, r Dr. Goebbels, der Präſident der Reichskultur⸗ Miniſterialrat Otto kammer, bei der Gedächtnisrede.(Scherl Bilderdienſt— M.) Mit 102 Jahren ein Ei gelegt — Der jumperſtrickende Polizist Ein ſauberes Zwillingspaar— Eile mit Weile! Papageien ſollen bekanntlich äußerſt lang⸗ lebig ſein. Trotzdem gibt es wenig Vögel dieſer Art, bei denen ein Alter von mehr als 100 Jahren wirklich verbürgt iſt. Zu dieſen wenigen gehört der Papagei Habakuk, der ſich nachweislich ſeit 102 Jah⸗ ren im Beſitz einer Familie namens Boesgen befindet. Wahrſcheinlich iſt Habakuk noch er⸗ heblich älter als 102, denn als er 1833 von dem Urgroßvater des jetzigen Beſitzers, dem weiland zweiten Offizier und ſpäteren wohl⸗ beſtallten Kapitän Heiner Boesgen aus Ham⸗ g, auf dem Dreimaſter„Emma“ aus Neu⸗ Guinea mit nach Deutſchland gebracht wurde, war er bereits vollkommen ausgewachſen. Es iſt nur verſtändlich, daß ſich Habakuk des be⸗ ſonderen Intereſſes aller Zoologen und Tier⸗ ärzte erfreute. Unzählige Male iſt er beſich⸗ tigt und unterſücht worden, und niemand hätte erwartet, daß Habakuk in ſo hohem Alter der Welt noch eine Ueberraſchung bie⸗ ten würde. Er tat es dennoch. 102 Jahre hindurch war Habakuk für ein Männ⸗ chen gehalten worden, ſelbſt von den Sachver⸗ ſtändigen, die ihn beſichtigt hatten. Nach 102 Jahren hielt es Habakuk für an der Zeit, ſeine Umwelt über ihren fundamentalen Irr⸗ tum aufzuklären. Da ſein Sprachſchatz hier⸗ für nicht ausreichte, legte er kurzerhand ein Ei und zerſtörte damit eine Legende, die bereits einen hundertjährigen Bart hatte. Faſt ebenſo groß— freilich auf einem völ⸗ lig anderen Gebiet gelegen— war die Ueber⸗ raſchung, die ein Wettbewerb im Stricken in einer engliſchen Stadt zeitigte. Den erſten Preis unter Tauſenden von Frauen erhielt nämlich der einzige männliche Wett⸗ bewerber, ein iriſcher Poliziſt, für einen ſelbſtgeſtrickten Jumper. Böſe Weiberfeinde haben oft behauptet, daß Männer auch auf dem vornehmlich den Frauen vorbehaltenen Fachgebieten ihre weiblichen Mitbewerber aus dem Felde ſchlügen. Die Kochkunſt, ſo führten ſie unter anderem an, ſei zweifellos eine weib⸗ liche Angelegenheit, aber die größten Koch⸗ künſtler ſeien unter Männern zu finden. Es gibt Begründungen, mit denen man alles be⸗ weiſen kann, und die doch eigentlich nichts beweiſen. Man kann den Spieß auch umdre⸗ hen und die geniale Mathematikerin Sonja Kowalewſkajſa oder die berühmte Chemikerin Frau Curie zum Zeugen für außerordentliche Leiſtungen von Frauen auf männlichen Fach⸗ gebieten anrufen. Was den iriſchen Polizi⸗ ſten anbelangt, ſo wollen wir gern hoffen, daß er ſeinen polizeilichen Pflichten ebenſo vortrefflich genügt, wie den Anforderungen, die man an eine Jumperſtrickerin ſtellt, und daß ſein erſter Preis beileibe nicht etwa die Kehrſeite eines Pantoffelheldentums iſt. Ein Herzensbrecher, wie er im Buche ſteht, ſcheint ein Reiſender zu ſein, der kürzlich in der däniſchen Provinzſtadt Voldby Station CCC tag iſt Jagdtag und bleibt Jagdtag, wie er es ſchon war, als ein Chroniſt vor 200 Jah⸗ ren für den 3. November vermerkte: „Da ſoll ein jeder rechtſchaffener Jäger ſich auf die Jagd begeben, es wäre denn, daß er durch Eyß, Kälte oder einen ſtarken Platz⸗ regen davon abgehalten würde. Man ſoll in aller Frühe zu Holtze oder zu Felde zühen, Nachmittages aber die Falcken in die Lufft machte. Er wirkte auf eine Einwohnerin der Stadt ſo hinreißend, daß ſie ſich ſofort mit ihm verlobte. Bei einem ſpäteren Beſuch gab ſie ihm eine kleinere Geldſumme, die er zu Anſchaffungen für die gemeinſame Wohnung verwenden ſollte. Wieder einige Zeit ſpäter klopfte ein Mann an ihre Tür, der ſich als Bruder ihres Bräutigams aus⸗ gab und ihr die traurige Botſchaft über⸗ brachte, daß der Bräutigam bei einem Auto⸗ unglück getötet und bereits begraben ſei. Der Mann ſah nun aber genau ſo aus wie der Bräutigam der Dame, die daraufhin mißtrauiſch wurde, dem Autoungli k nachging und feſtſtellen mußte, daß in der angegebenen Gegend überhaupt kein Unglück paſ⸗ ſiert war. Die Folge war eine Strafan⸗ zeige gegen den Bräutigam. Man könnte an⸗ nehmen, daß es der Bräutigam ſelbſt ewe⸗ ſen ſei, der der Dame aus Voldby ihre Kro⸗ nen abgeknöpft hätte. Aber nein, vor Ge⸗ richt erſchienen tatſächlich zwei Herren, die ein⸗ ander ſo ähnlich ſahen, daß die unglückliche Braut leider nicht in der Lage war, zu ſagen, mit wem von den beiden ſie ſich eigentlich verlobt und wer ihr die Nachricht von dem Tode des anderen überbracht hätte. Der Ge⸗ richtshof befand ſich in einiger Verlegenheit und vertagte zunächſt einmal die Ver⸗ handlung. Klar iſt bisher nur, daß die beiden Zwillingsbrüder einen Schwindel vorgehabt hatten, aber der eine von ihnen hatte ja ſchließlich nur behauptet, daß der andere tot ſei, und das iſt nicht ohne weiteres ein ſtrafbares Vergehen. Wohl hatte ſich aber der ſtrafbar gemacht, der der Dame das Geld abgenommen und nicht für den verabredeten Zweck verwandt hatte. Wer aber war der eine und wer der andere? Die beiden Brüder hatten ihre phantaſtiſche Aehnlichkeit ſchon öfter zu kleineren Schwindeleien benutzt und waren der Polizei unter den Spitznamen „der Faſan“ und„der Bruder des Faſans“ wohlbekannt. In vielen Fällen konnten ſie ſich durch ihre Aehnlichkeit aus der Affäre ziehen, weil der wirklich Schul⸗ dige nicht feſtzuſtellen war, und alles ſpricht dafür, daß es ihnen auch diesmal ſo geht. Alſo, Vorſicht mit haſtigen Verlobungen! Es hat ſchon in anderer Weiſe nicht gut ge⸗ tan, wenn man ſich allzu ſtürmiſch ins Glück ſtürzen wollte. Da ließ ſich kürzlich in Sera⸗ jewo ein junges Paar trauen. Doch ſchon nach einer Stunde erſchien es vor dem Schei⸗ dungsgericht und verlangte die Trennung der ſoeben geſchloſſenen Ehe. Denn der junge Mann hatte vor der Trauung ſeiner Braut verſprochen, verſchiedene ſchöne Dinge, die ſie ſich gewünſcht hatte, zu kaufen; doch als die Ehe geſchloſſen war, erklärte er, er dächte gar nicht daran, ſein Verſprechen einzulöſen. Die Ehe wurde daher nach einſtündigem Beſtand wieder geſchieden. Mit dem Tempo kommen nicht einmal die Amerikaner mit. laſſen, damit die Jäger ſowohl mit denen Hunden als Vögeln ihre Freude daran haben!“ Der Jagdreiter aber ſteigt am Hubertus⸗ tage zu Pferde, um die Jagd des Jahres zu reiten. Daran kann— wie jener vorfride⸗ tiztaniſche Chroniſt mit Recht erwähnt— auch kein rauhes Lüftchen etwas ändern. Iſt auch die Hubertusjagd am ſchönſten an einem Aus Stadt und Land Gedenktage 2. November. 1642 Zweite Schlacht bei Leipzig(Breiten feld), Sieg der Schweden über die Kai ſerlichen. 1766 Der öſterreichiſche Feldmarſchall Franz Kar! Graf Radetzky in Trzebnitz geb. 1827 Der Orientaliſt Paul de Lagarde in Berlin geboren. 1918 Waffenſtillſtand zwiſchen Ungarn und der Entente. Prot. und kath.: Allerſeelen Sonnenaufg. 6.56 Sonnenunterg. 16.30 Mondaufg. 12.49 Mondunterg. 21.08 do 3. November Oeſterreich⸗ 1760 Sieg Friedrichs des Großen über die Oeſterreicher bei Torgau. 1801 Der Buchhändler Karl Eſſen geboren. 1849 Der deutſch⸗öſterreichiſche Dichter und Arzt Ernſt Freiherr von Feuchters⸗ leben in Wien geſtorben. 1871 Der Schriftſteller Hanns Heinz Ewers in Düſſeldorf geboren. Prot.: Gottlieb— Kath.: Hubertus Sonnenaufg. 6.58 Sonnenunterg. 16.28 Mondaufg. 13.16 Mondunterg. 22.30 Baedeker in — der Herbſtwind brauſt Knüpf den Mantel feſter, Wandersmann! Der Herbſtwind brauſt ſchon frühzeitig, ſtürmiſch und rauh. Durch den Wald geht ein Brauſen. Das letzte dürre Laub finkt zur Erde. Die Bäume werden kahl. Ded und leer iſt die Flur, grau verhängt der Himmel. Kalte Regenſchauer peitſcht der Sturm auf die Dächer und an die Fenſter. Kein Vogel ruft mehr. Die Vögel frieren und pluſtern ihr Gefieder. Der Hunger quält ſie. Auch den Menſchen ſetzt das naßkalte windige Wetter zu. Eiliger ſchreiten ſie auf Wegen und Straßen, um raſch wieder unter ein ſchützendes Dach zu kommen. Wohl de⸗ nen, die in der kalten Jahreszeit eine Stube beſitzen, die von behaglicher Wärme durch⸗ zogen iſt, während es vielen Volksgenoſſen an dem Nötigen mangelt, um ſich die warme behagliche Stube zu ſchaffen, um warme Kleider, gute Schuhe und ſonſt Notwendiges zu kaufen. Du Volksgenoſſe, wenn Du in Arbeit ſtehſt, ein warmes Zimmer haſt und ſor⸗ genloſer ſein kannſt als die anderen, denke auch in dieſen Tagen an das Winterhilfs⸗ werk, denke daran, daß auch Dein Opfer da⸗ zu beiträgt, notleidende Volksgenoſſen glücklich zu machen. * e Die Gerichte für den zweiten Einkopf⸗ ſonntag in den Gaſtſtätten. Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beher⸗ bergungsgewerbe hat für den zweiten Ein⸗ topfſonntag, den 10. November 1935, die fol⸗ genden Eintopfgerichte in den deutſchen Gaſtſtätten beſtimmt: 1. Erbſenſuppe mit Wurſt, 2. Fiſch⸗Eintopfgericht, Zuſammen⸗ ſtellung nach Wahl, 3. Gemüſekoſt vegeta⸗ riſch oder mit Fleiſcheinlage. In den deut⸗ ſchen Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften dürfen in der Zeit don 10 bis 17 Uhr am zweiten Eintopfſonntag keine anderen Gerichte ab⸗ gegeben werden. * Der Rundfunk im Dienſt der Berufs⸗ beratung. Wie der Präſident der Reichsan⸗ ſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſen⸗ verſicherung in einem Erlaß mitteilt, iſt die Einſchaltung des deutſchen Rundfunks in die Aufgaben der Berufsberatung und Lehrſtel⸗ lenvermittlung geſichert worden. Mit der Reichsſendeleitung und dem Rundfunkamt der Reichsjugendführung iſt vereinbart worden, daß Rundfunkſendungen aller Sender über Berufsberatung und Lehrſtellenvermittlung nach einem reichseinheitlichen Plan ſtattfindev⸗ ſollen. ** Anrechnung der Kriegsdienſtzeit. Der Reichsfinanzminiſter hat angeordnet, daß bis zum Inkrafttreten einer neuen Tarifordnung für die Angeſtellten im öffentlichen Dienſt in Abweichung bisheriger Beſtimmun⸗ gen bei der Feſtſetzung der Grundvergütung für die Reichsangeſtellten die nach Vollendung des 21. Lebensfahres abgeleiſtete Zeit de Kriegsdienſtes als Reichsdienſtzeit gemäß den Beſtimmungen des Reichsangeſtelltentarifes voll anzurechnen iſt. Soweit den vorhandenen Angeſtellten die Kriegsdienſtzeit in dieſem Um⸗ fange nicht angerechnet wurde, iſt ihre Grund⸗ vergütung auf Antrag neu feſtzuſetzen, und zwar ſo, als ob die günſtigere neue Regelung am Tage der letztmaligen Einſtellung des An⸗ geſtellten in den Reichsdienſt bereits in Kraft geweſen wäre. Die hiernach zuſtehende Grand⸗ vergütung iſt vom 1. des Monats an fällig, der auf den Monat folgt, in dem der An⸗ trag geſtellt worden iſt. * Weltervorherſage: Südöſtlichem Hochdruck ſteht eine ſtarke De⸗ preſſion bei Islam gegenüber. Unter dieſen Umſtänden iſt für Samstag und Sommtag zwar noch zeitweilig freundliches, aber zur Unbeſtändigkeit geneigtes Wetter zu erwarten. CCC Tage, da die Herbſtſonne das letzte gelbe Laub aufleuchten läßt, ſo hindert den Mann im roten oder grünen Nock doch kein Sturm und Wetter, querfeldein über Koppelricks, Hek⸗ ken und Gräben der Schleppe oder Meute zu folgen! Denn:„Was gleicht wozl auf Erden dem Jägervergnügen?“ 8 Lokales und Allgemeines Viernheim, 2. Nov. Sinnſprüche. Wenn die Auswanderer alles verlieren, die Liebe zu ihrem Vaterlande, ſelbſt den ge läufigen Ausdruck ihrer Mutterſprache, die Melodien der Heimat leben unter ihnen länger als alles andere. Guſtav Freytag. * Im Dritten Reich gilt nicht nur das Wiſſen, ſondern auch die Kraft, und höchſtes Ideal iſt uns der Menſchentyp der Zukunft, in dem der Geiſt ſich bildet in herrlichem Körper, auf daß die Menſchen über Geld und Beſitz wieder den Weg zu idealeren Reich tümern finden. Adolf Hitler. * Arztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Sonntag, den 3. November 1935 Herr Dr. Kienle, Adolf Hitlerſtraße 40, Telefon 23, den ärztlichen Dienſt. Sonntags keine Sprechſtunde! *Die große volksdeutſche Kund⸗ gebung am Sonntag nachmittag ½4 Uhr im Freiſchütz beſuchen alle Volksgenoſſen, die Intereſſe haben an dem Schickſal unſerer deut ſchen Brüder und Schweſtern jenſeits der Reiche 8 und die ſich bekennen zur großen deutſchen Volksgemeinſchaft, die 100 Mil⸗ lionen Menſchen umfaßt. Von 3 Uhr ab er hält man am Saaleingang Programme zu 10 Pfg., die zum Eintritt berechtigen. Beilagen⸗Hinweis. 5 heu tigen Geſamtauflage liegt ein illuſtrierter Proſpekt des Möbelhauſes Hook, Wein— heimer⸗ und Adolf Hitlerſtraße bei, der die Vorzüge von Linoleum und Stragula für den Bodenbelag der Hausfrau vor Augen führt. Wir empfehlen den Proſpekt zu beachten. Aus der Wirtſchaft. Die deutſche Glasinduſtrie hat in dieſem Jahre ſchon für nahezu 30 Millionen Mark Glas ausgeführt: das ſind 10 Prozent mehr wie im Jahre 1934. * Die Polizeiſtation Hüttenfeld iſt unter Nr. 38 des Poſtamtes Viernheim von 7 24 Uhr an das Fernſprechnetz ange— ſchloſſen. Der Begriff„Miſchehe“. Die Kanzlei der Evangeliſchen Landeskirche Naſ- ſau⸗Heſſen teilt den Pfarrämtern mit, daß der Begriff Miſchehe künftig nur noch im raſſenmäßigen, nicht mehr im konfeſſionellen Sinne zu gebrauchen iſt. Bis zur endgültigen Regelung der neuen Bezeichnung der konfeſ— ſionell gemiſchten Ehen wird den Pfarräm⸗ tern empfohlen, im kirchlichen Dienſtverkehr bis auf weiteres die Bezeichnung„gemiſcht konfeſſionelle Ehe“ zu gebrauchen. * Kündigung durch eingeſchriebe⸗ nen Brief. In vielen Mietsverträgen iſt die Klauſel enthalten, daß eine Kündigung nur durch eingeſchriebenen Brief erfolgen kann. Wie das Reichsgericht in einer in der„Juri⸗ ſtiſchen Wochenſchrift“ mitgeteilten Entſchei— dung ausführt, kann ſich der eine Vertrags- teil gegenüber der Kündigung des anderen nicht darauf berufen, daß dieſe Formvorſchrift außer acht gelaſſen worden ſei, wenn der Kün⸗ digungsempfänger in anderer Weiſe, zum Bei— ſpiel durch Zuſtellung einer Klagefriſt, recht⸗ zeitig von dem Willen des anderen zur Auf- löſung des Vertragsverhältniſſes Kenntnis erhalten hat. *» Aus der Umgebung. Bürſtadt Ohne wie üblich dem Pferd zuzurufen, hatte ein junger Landwirt von hier den Stand des Pferdes betreten. Dabei erſchrack das Tier derart, daß es ausſchlug und den Jungbauern traf; er mußte den Arzt aufſuchen. Auer⸗ bach. Eine Einwohnerin, die in einem Prozeß eine gefälſchte Quittung vorgelegt hatt, um zu beweiſen, daß ihre Schulden bezahlt ſeien, wurde vom Schöffengericht Darmſtadt zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Monaten ver— urteilt.— Eſſenheim. Der Bürgermeiſter gibt bekannt: Diejenigen, die noch Geſchäfte mit Juden tätigen, oder privat mit ihnen verkehren, iſt es verboten, Vieh zum Sprung in den Faſelſtall zu bringen. Ueberau i. Odw. Ein hieſiger Bauer hatte Milch als Markenmilch geliefert, die den Erforderniſſen des Geſetzes nicht entſprach. Er wurde zu einer Geldſtrafe von 300 RM. verurteilt und ſeine Berufung von der Kleinen Strafkammer verworfen. Oberroden(Heſſen). Blutbad unter den Haſen! In den vergangenen Nächten trieb ein Hund ſein Unweſen. In der nahegelegenen Siedlung und in Oberroden wurden mehrere Haſenſtälle aufgebrochen und nicht weniger als 33 Haſen totgebiſſen und fortgeſchleppt. Der Schaden iſt deshalb ſo groß, weil es ſich durchweg um beſte Raſſe⸗ tiere handelt und die Verluſte ſind deshalb ſo empfindlich, weil die Tierhalter meiſtens arme Leute ſind. * Weiteres Auwachſen der Dr. Die Beſtandserhebung der Deutſchen Turner ſchaft wies nach dem Stichtag vom 1. Januar 1935 1.747 409 Mitglieder aus. Da eine Bei tragsermäßig ung in Erwägung gezogen worden iſt, wurde eine Zwiſchen-Beſtandserhebung durchgeführt, die nach einer flüchtigen Ueber prüfung der Ergebniſſe nachwies, daß ſchon wieder ein Zuwachs von rund 40000 Tur nern und Turnerinnen zu verzeichnen iſt, ob wohl noch nicht alle Zahlen vorliegen. Die DT. marſchiert alſo auf die 1,8 Millionen zu. Auch der Deutſche Fußballbund hat bekanntlich einen ſtarken Zugang zu verzeich— nen, ein Beweis dafür, daß die zielbewi ißte Führung der deutſchen Turn- und Sportbe wegung durch den Reichsſportführer gute Früchte trägt. eiſes gen *Die Metzgerinnung des Kre Bensheim veröffentlicht fol den Aufruf: Hausfrauen, Landwirte und Tierhalter! Durch die ſich gegenwärtig ſtark fühlbar machende Knappheit an Schlachtſchwei— nen, die ja nur vorübergehend iſt, iſt es den Metzgern nicht möglich die Fleiſch- u Wurſt waren wunſchgemäß zur Verfügung zu haben. Ich bitte deshalb die Hausfrauen, nicht über⸗ ängſtlich zu ſein und den Metzgern keine unbe— rechtigten Vorwürfe zu machen, ſondern mit etwas gutem Willen zu verſuchen, den Speiſe— zettel mehr mit Rindfleiſch und dem„Fleiſch im eigenen Saft“, was ja in genügenden Mengen vorhanden iſt, zuſammenzuſtellen. Wo ein Wille iſt, da iſt auch ein Weg. An die Landwirte und Tierhalter richte ich die drin gende Bitte, ihren Beſtand an ſchlachtreifen Tieren nicht abſichtlich zur Erlangung eines höheren Verkaufspreiſes zurückzuhalten, ſon dern alles ſchlachtreife Vieh zur Verfügung zu ſtellen. Iſt doch die ſichere Verſorgung Volkes mit Lebensmitteln ein wichtiger Pfeiler an dem Aufbauwerk unſeres Führers und verpflichtet deshalb einen jeden Volks genoſſen n zur Einſicht und richtigen Handlungs weiſe. Gemeinnutz geht vor Eigen nutz! *. Wichtige Neuerung im Scheckverkehr Die Vorteile des Schecks als bargeld— loſes Zahlungsmittel ſind heute weiteſten Krei ſen bekannt. Die Benutzung des Schecks zur Begleichung der Rechnungen, zur Erledigung der Ueberweiſungen iſt heute bereits Hand werkern und Gewerbetreibenden, Kaufleuten und Landwirten eine Selbſtverſtändlichkeit ge worden. Um eine noch weitere Verbeſſerung der Zahlungsſitten zu erzielen und dem Uebel ſtand ungedeckter Schecks auf das wirkſamſte entgegenzutreten, haben die fachlichen Glie— derungen der Reichs hsgruppe Banken folgende Vereinbarung getroffen: Ab 1. November 1935 werden die deut ſchen Kreditinſtitute alle Schecks, die wegen mangelnder Deckung nicht eingelöſt werder können, ſofort nach erſter vergeblicher Vor Mitgliederbersammlung der p. S. K. 0. U. Gauredner Pg. Bullmann spricht Es war ein großes Erlebnis für alle Mit⸗ glieder der N. S. K. O. V. Viernheim, als in der Kameradſchafts- und Werbe-Verſammlung der Ortsgruppe am 29. ds. Mts. der bekannte Gauredner Pg. Bullmann zu einer inter— eſſanten Rede das Wort ergriff. Ausgehend von den Gefallenen der Be— wegung, jenen 16 Helden, deren Särge am 9. November in die neu errichteten Ehrentempel in München, der Stadt der Bewegung, über— führt werden ſollen, bezeichnete der Redner mit dem ganzen Feuer nationalſozialiſtiſcher Begeiſterung die Ziele und Wege der Beweg— ung. Er ließ die Verſammelten einen Blick tun in die Führertagung der 1 200 deut ſchen Reichsrednern in Leipzig unter der Führ ung Pg. Dr. Leys. Man hörte heraus, wie innig bei der Beſichtigung einer großen deutſchen Fa— brik die Verbundenheit war, die Führer wie Arbeiter vereinigte. Ueber ſo manche rußige Wange, ſagte der Redner, rannen Tränen, als dort im Fabrikhofe unter einer der beſten deut— ſchen Kapellen die Wagnermuſik aufrauſchte und in jedem Arbeiter zum Bewußtſein brachte, kein deutſcher Arbeiter iſt mehr Prolet, keiner iſt mehr vergeſſen und ausgeſchloſſen. Eine neue Menſchwerdung ſteht auf mit überwäl⸗ tigenden Zielen und neuen Erkenntniſſen. Eine neue Zeit bricht an, die völkiſche. Vorbei iſt die Phaſe der Knechtsſeligkeit, die Zeit ſee— licher und völkiſcher Erniederungen und Ent— würdigungen für den Einzelnen ſowohl wie für die Geſamtheit der Nation. Völkiſche Größe und Verbundenheit, ſie ſchlingt das Bruder— band von Volksgenoſſen zu Volksgenoſſen. Der Schöpfer aber, der Geſtalter des Neuen, iſt Adolf Hitler. Was Friedrich der Große, jener unſterbliche Genius, für Preußen war, wird Adolf Hitler für Deutſchland. Jene 16 Helden, jene 2 Millionen Toten des Weltkrieges, ſie wären vergeblich gefallen ohne ihn, den Künder, den Erfüller einer neuen Zeit. Seine Liebe, ſein Glauben, ſie haben das aus tauſend Wunden blutende Deutſch land herausgehoben aus Blut, Hader, Zwie tracht und Sumpf in jene Sphäre der Reinheit und Erhabenheit, die es jetzt umleuchtet. So hat er ſich das Herz der Nation ge— wonnen. Nicht als Parteiführer, nicht als Volksmann und Reichsleiter, nein, als Kün⸗ der jener unverſiegbaren Quelle von Kraft und Freude, die in uns allen lebt und pulſt, des Deutſchtums! Adolf Hitler iſt für das deutſche Volk ein neuer Glaube, ein neuer Born der Hoff— nung. Deshalb, ſo ruft der Redner aus, wird Adolf Hitler leben, ſolange Deutſchland lebt! Und ſeine Idee, die völkiſch⸗ſoziale, ſie wird hinauswachſen über Grenzen und Völkerfami— lien, bis der letzte deutſche Menſch zurück- gewonnen und wiedererobert iſt, allen Wider⸗ ſtänden, allen Gewalten zum Trotz. Deutſch aber, ſo rief der Redner aus, iſt kein Zentrumsland, kein Land des Sozialis mus oder Kommunismus. Deutſch iſt d die tä⸗ tige Werkliebe des Volkes, Kraft des gemein— ſamen Blutes, Kraft des gemeinſamen Schick ſals und Kraft des gemeinſamen ſittlichen Wollens. Jene Liebe, die in dem Satze gipfelt: Du ſollſt den Nächſten lieben wie dich ſelbſt! Stand, Konfeſſion, Geld, Rang, alles muß in dieſem überwunden werden. Denn hier iſt kein Trennendes, alle ſind hier eins. Weg deshalb mit jener Fremd— heit in der Nation im Kampfe um die Nation! Ein Unding iſt es heute, wenn die Kriegsopfer noch kämpfen müſſen um ihr Recht. Eine Unnatur iſt es, wenn Betriebsführer und Ar- beiter ſich nicht kennen, ſich bekämpfen, miß⸗ trauen und getrennte Wege gehen. Wo alle beide an Einem bauen und ſchaffen, um Eines ringen und kämpfen, um Deutſchland. Der große Krieg, er muß das Bindeglied werden, wie er das gemeinſame Schickſal war. Daß die Läuterung der Nation, die im Krieg eingeſetzt hat, weiterwächſt, dafür aber ſorgt einer: Adolf Hitler! Was iſt NSKOV. 7 Was Luftſchutz? Was Braunhemd u. Partei? Alles Mittel zum einen großen Zweck; Läu— terung! Nur Mittel in dem einen fanatiſchen Willen: Deutſchland! Früher redete man von Einheit, heute hat man ſie. Früher zahlte man Verſicher⸗ ungsgelder gegen Einbruch, Krankheit, Krieg und Not, heute ſind wir geſichert. Durch un— ſere neuerſtandene Armee, durch unſere ſtahl harte ſtaatliche Einheit, um die 85 die Völker beneiden. Heute fließen unſere Verſicherungs— gelder nicht mehr den Juden zu, die ſich davon Paläſte bauten, ſondern der Nation. Der Schweiß des Arbeiters, er iſt kein Spekulations— objekt mehr! Früher fühlte ſich der Deutſche als Untertan, als Prolet, als minderwertig. Heute ſingen wir: So beglückt uns Deutſchlands Schöne, macht uns ſtolz und volksbewußt. Dieſer Stolz iſt die Schöpfung der neuen Zeit. Wir löſen keine Judenfrage, wir löſen die deutſche Frage. Und in dieſem neuen Deutſchland wird kein Deutſcher gegen Deut ſche mehr das Schwert erheben. Das Volk, ſagte der Führer, ſoll geſunden von ſeinem Zerſetz⸗ ungsprozeß, von der Selbſtzerfleiſchung. Das iſt der Wille des Führers, genau wie es dein eigener Wille iſt, du deutſcher Mann. Darum nichts Trennendes mehr, Führer und Volk eins, ein Wille, ein Ziel, ein Glaube. Zum Heile des Volkes, zum Heile der Welt! Langanhaltender Beifall dankte dem Red⸗ ner für ſeine ſo ausführlichen und begeiſtern— den Worte, die für alle Frontkämpfer ein herr⸗ liches Erlebnis waren. Unſerem Führer Adolf Hitler galt das Sieg Heil der Anweſenden in dem ſtolzen Bekenntnis: Deutſchland, Deutſch⸗ land über alles die Reihen dicht geſchloſ⸗ ſen für unſer herrliches Vaterland. legung mit dem geſetzlichen Vorlegungvermerk verſehen dem Einreicher zurückgegeben. Eine weitere Vorlegung ſolcher Schecks, die bei erſter Vorlegung von dem bezogenen Kredit⸗ inſtitut mangels Deckung nicht eingelöſt werden konnten, wird für die Zukunft alſo nicht mehr ſtattfinden. Von dieſem Termin an mi uß ſich alſo jeder, der einen Scheck in Umlauf ſetzt, darüber informieren, daß auf ſeinem Konto genügende Deckung vorhanden iſt auf der anderen Seite, wird jeder, der einen Scheck in Zahlung nimmt mehr als bisher die Gewißheit haben können, daß er den Scheck wie Bargeld anſehen kann, daß der Scheck gedeckt iſt und ſo— fort Einlöſung finden wird. Wir machen die hieſige hierauf aufmerkſam. Geſchäftswelt * Herbſtſtenographen⸗ prüfung in Worms Der örtliche Prüfungsausſchuß bei der Induſtrie- und Handelskammer Worms veran⸗ ſtaltet am Sonntag, den 17. November 1935, vormittags 9 Uhr, im Dienſtgebäude der vor⸗ genannten Kammer, Horſt Weſſenſtraße 20, eine Herbſtſtenographenprüfung(Vorprüfung Geſchwindigkeitsſtufe 120 Silben und eine Hauptprüfung in den Geſchwindigkeitsſtufen 150 Silben aufwärts), ſoweit Bewerber für die einzelnen Stufen ſich melden. Wer zur Prüfung zugelaſſen werden will, muß ſeinen Wohnſitz oder ſeine Beſchäftigung im Bezirk der Induſtrie- und Handelskammer Worms in den Gemeinden des Kreiſes Worms, ſowie in den Gemeinden Lampertheim, Viern⸗ heim, Lorſch, Biblis, Bürſtadt, Hofheim, Wat⸗ tenheim und Nordheim) haben und wenigſtens 16 Jahre alt ſein. Ausnahmen können 1 den Prüfungsausſchuß zugelaſſen werden. Die Anmeldung zu der Prüfung hat ſofort, ſpäte⸗ ſtens zum 13. November 1935, an den ört⸗ lichen Prüfungsausſchuß bei der Induſtrie⸗ und Handelskammer Worms unter Ne der Geſchwindigkeitsſtufen zu erfolgen. Dabei iſt vom Prüfling ein beſonderer Anmeldevordruck auszufüllen, der bei der Induſtrie⸗ und Han⸗ r Worms erhältlich iſt. Die Prü⸗ fungsgebühr in Höhe von 2 RM. iſt bei der Anmeldung gleichzeitig einzuzahlen. Bei Er⸗ werbsloſen beträgt die Gebühr 1 RM. Gegen⸗ ſtand d der Pr üfung iſt die Feſtſetzung der Kurz⸗ ſchriftgeſchwindigkeit und die Zuverläſſigkeit der Uebertragung, auch in Bezug auf Sprach⸗ lehre, Rechtſchreibung und Satzzeichen. * Verkaufsſonntage vor Weihnachten Der Herr Reichs- und Preußiſche Ar⸗ beitsminiſter hat an die Sozialminiſterien der Länder uſw. das folgende Schreiben gerichtet: „Im Jahre 1935 ſoll die Zahl der Ver⸗ kaufsſonntage vor Weihnachten einheitlich für das Reichsgebiet geregelt werden. Zu dieſem Zwecke bitte ich anzuordnen, daß von den Sonntagen im Dezember der 8., 15. und 22. Dezember für den Verkauf aus offenen Ver⸗ kaufsſtellen gemäߧ 105b Abſ. 2 der Reichs⸗ gewerbeordnung freigegeben werden oder, ſo⸗ weit ihre Zuſtändigkeit gegeben iſt, die Frei⸗ gabe Ihrerſeits zu veranlaſſen. Sollte in Einzelfällen aus beſonderen Gründen eine ab⸗ weichende Regelung erforderlich ſein, bitte ich, meine vorherige Zuſtimmung einzuholen. Meiner Zuſtimmung bedarf es nicht, ſofern die Verkaufsſonntage ſchon ſoweit verbraucht ſein ſollten, daß für Dezember nur noch we⸗ niger als drei Sonntage zur Verfügung ſtehen. In Gegenden, in denen der Sonntag vor Nikolaus(in 4 5 Jahre der 1. Dezember). eine beſondere Bedeutung als Verkaufsſonn⸗ tag beſitzt, kann— wie im Vorjahre ein Austauſch eines der allgemeinen für den Ver⸗ kauf freizugebenden Sonntags vor Weihnach⸗ ten gegen dieſen Sonntag ſtattfinden. Um Zweifeln zu begegnen, bemerke ich, daß ſich die vorſtehende Regelung nur auf den Einzelhandel erſtreckt, dagegen nicht auch auf den Großhandel, bei dem ein Bedürfnis zu einer einheitlichen Regelung bisher nicht hervorgetreten iſt. Die Zulaſſung von Aus⸗ nahmen für den Großhandel an Sonntagen vor Weihnachten gemäߧ 105b Abſatz 2 der Reichsgewerbeordnung bleibt daher dem Er- meſſen der hierfür zuſtändigen Behörden über⸗ laſſen“. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin, Viernheim: Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler. ſtraße 36; 2 D. A. IX 1935 950. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. 1 55 1 1 2 2 2 4 7 Nach ewas Dan 0 09 ier Kauft die Winterhilfs⸗Plaketten! Wikinger und Dreimaſter⸗Segel⸗ ſchiff ſind die erſten Feichen der Opfer bereitſchaft im W. B. W. 1935/36! Jeder Deutſche trägt dieſes Opfer- zeichen deutſcher Volksgemeinſchaft! Helft Euren deutſchen Brüdern und Schweſtern durch das Winter- hilfswerk und tragt am Sonntag das Segelſchiff Abzeichen! Deutſche Arbeiter! Mitglieder der Deutſchen Ar beitsfront! Mittwoch, den 6. Nov., im„Kaiſerhof“ Mitglieder⸗Ver Alles erſcheinen! * Wer hat das Eiſerne Kreuz ge⸗ funden? Am Erntedanktag 1 einem Frontkämpfer das ihm Ver liehene. rr Koe verloren. Der Finder wird gebeten, ſolches ſofort auf dem Polizeiamt abzuliefern. * Die Dienſträume der Kreisbauern⸗ ſchaft Starkenburg⸗Süd, Heppenheim, befinden ſich ab 0 den 4. 11. 35 Kaiſer ſtraße 11. Die Sprechſtunden finden nach wie vor Dienstag und Freitag von 8—12 und 14—17 Uhr ſtatt. * Wiedereröffnung. Wie wir hören, wird die Gaſtwirtſchaft„Zur Eintracht“ wie— der in Betrieb genommen. * Kaninchen⸗ und Geflügelſchau. Wie alljährlich veranſtaltet der Kaninchen— und Geflügelzuchtverein 1916 am Sonntag, tag, den 3. Nov. im Lokal„Zum Kaiſerhof“ eine Kaninchen⸗ und Geflügelſchau. Dabei werden erſtklaſſige Tiere beider Gattungen ge— zeigt. Zum erſten Male iſt damit eine Pelz— modeſchau verbunden. Die Abteilung Selbſt— verwerter des Vereins hat unter der Leitung einer geprüften Pelznäherin einen Pelznäh— kurſus durchgeführt. Die hierbei ſelbſt ange— fertigen Pelzſtücke aus Kaninfellen wer— den den Beſuchern gezeigt. Es iſt wirklich ſehenswert, was Züchterfrauen und Töchter alles aus Kaninfellen hergeſtellt haben, wie z. B. Fuchspelze, Herren- und Damen⸗ Sealkragen, Würger, Krawatten, Bettvor— lagen uſw. Beſonders der Damenwelt iſt zu empfehlen, ſich zu überzeugen, wie es möglich iſt, ſich aus Kaninfellen mit geringen Mitteln ein modernes Pelzſtück herzuſtellen. Der gan— zen Einwohnerſchaft iſt der Beſuch der Schau herzlich zu empfehlen. * Der Kyffhäuſerbund(SA) betei⸗ ligt ſich heute Abend geſchloſ ſſen an dem Lichtbildervortrag im Freiſchütz. Die ganze Welt blickt heute auf Abeſſinien. Ein im Krieg erprobter Kenner wird uns in Wort und Bild zeigen, wie der heutige Kriegsſchauplatz aus— ſieht, mit welchen Schwierigkeiten die kämpfen⸗ den Parteien zu rechnen haben. Es wird ſicher ein intereſſanter Abend für jeden Soldaten. Schluß⸗ und? e ſchießen auf dem Teutonia⸗Sießſtand. Das Schießen iſt heute kein Privatvergnügen des Einzelnen mehr, es iſt Dienſt und Pflicht am Vater⸗ land. Das Schlußſchießen der Teutonia— Schützen benutzt deshalb der Ortsbeauftragte des Reichsverbandes für Leibesübungen Pg. Schweigert, um den e. und Sportvereinen Gelegenheit zu geben, ihr Kön— nen unter Beweis zu ſtellen. Jede Forma tion ſtellt eine oder mehrere Mannſchaften zu je 5 Mann. Den 3 beſten Mannſchaften win⸗ ken große Plaketten des Führers aus Guß. Der Nachmittag gilt hauptſächlich dem Einzel— ſchießen. Ehrengaben, Nadeln und Ehren— ſcheiben winken den beſten Schützen. Da die Gaſtfreundſchaft der Teutonia-Schützen be⸗ kannt, iſt mit einem ſtarken Beſuch zu rechnen. Gauligatreffen auf dem Waldsportplatz! Amicitia Viernheim Opel Rüſſelsheim! ½9 Uhr, rſammlung! Keiner fehle Vorſpiel: Damenhandball! Auf dem Waldſportplatz wird morgen Nachmittag den Fuß⸗ und Handballfreunden etwas beſonderes geboten. Um 2 Uhr treten die Damenhandballer der Amicitia gegen die Damenhandballmannſchaft des Fußballvereins 09 Weinheim an. Gewiß gibt es hier ein intereſſantes Spiel, das weite Kreiſe der hie⸗ ſigen Sportfreunde anlocken wird. Um 3 Uhr ſpielt die erſte Gauligamannſchaft gegen Opel Rüſſelsheim. Die Rüſſelsheimer werden in ſtärkſter Aufſtellung antreten und gewiß einen großen Kampf liefern. Die Viernheimer Sport- freunde wird es intereſſieren wie die Grünen den Kampf beſtreiten werden. Die Viern— heimer Mannſchaft hat folgendes Geſicht: Krug Kiß Faltermann Bauersfeld Müller Ehrhardt Kiß K. Koob Pfenning Gölz Fetſch Wir ſehen alſo, daß die Fünferre eihe um⸗ . wurde 55 wenn es nur einigermaß, en klappt, wird der Sturm ſo ſtehen bleiben. Der verletzte Läufer Hats Martin mußte erſetzt werden. Doch ſteht zu erwarten, daß Martin bereits am nächſten Sonntag gegen Vf. B. Friedberg wieder mitwirken wird. Die Herein— nahme von Fetſch in den Sturm wird wohl allſeits begrüßt werden, da Fetſch mit ſeinem Drang zum Tore auf dieſem Poſten viel verſpricht. Gölz wird nun immer mit dabei ſein und dem Sturm den nötigen Auftrieb geben, ſodaß man mit Hoffnung in die Zu⸗ kunft ſchauen kann. Bei der geſtern ſtattge⸗ habten Sitzung der Gauligavertreter wurden die reſtlichen Viernheimer Spiele wie folgt angeſetzt: 17. November: Viernheim Mühlburg 24. November: Vi. f. R. Viernheim 1. Dezember: Viernheim Waldhof Grosses Winterhilfs⸗ Spiel der Handballer! morgen Sonntag 3411 Uhr auf dem Waldſportplatz! Am morgigen Sonntag ſpielen überall die Handballer für die Winterhilfe. Das Spiel in Viernheim findet um 3/411 Uhr auf dem Waldſportplatz der Sportvereinigung ſtatt. Es tritt eine komb. Mannſchaft des Turnvereins, der Amieitia ſowie Käfertal und Waldhof gegen die Gauligamannſchaft 1862 Weinheim an. Es wird alſo gewiß ein ſelten ſchönes Handballſpiel zu ſehen ſein, weshalb kein Handballfreund hierbei fehlen wird. Die Ein⸗ nahmen fließen reſtlos dem Winterhilfswerk zu. Man kann alſo guten Handballſport ſehen und zugleich dem großen Hilfswerk des Führ⸗ ers dienen. Viernheimer Sportfreunde er- ſcheint in Maſſen und beweiſt, daß ihr ein Herz für die Not Eures Nächſten habt. Die Mann⸗ ſchaften ſpielen in folgenden Aufſtellungen: Kombinierte Mannſchaft: Effler (T. V. Viernheim) Dretſchler Babylon (Käfertal)(Amicitia) Beiner Herbert Boos . 1(Waldhof) Schmitt, Friebeln, Braunwell, Pfenning, Sax (T. V. Viernh)(Käfert.).(Amicitia) Rothärmel, Nöhr, Etzel, Pf läſterer, Nälſen Blankenheld Schwöbel Sprenger Müller Kraft Gülch 1862 Weinheim:(Gauliga) I. Uiernheimer Tonfilmschau Achtung! Sams a g, Sonntag und Montag im Central⸗Film⸗Palaſt! Ein großangelegter Spitzenfilm von internationalem Format mit ſenſationellem Einſchlag u. packen— den, dramatiſchen Situationen! Mit Annabella, Harry Baur und Richard Will m Datascha iſt ein Film mit wunderbarer Schauſpielkunſt. Ein Erlebnis. Neben dem großen ſchau⸗ ſpieleriſchen Können eines Harry Baur, dem Liebreiz einer Annabella und der ſtraffen ſol⸗ datiſchen Männlichkeit von P. Richard Willm ſtehen noch andere namhafte Schauſpieler, die dieſem Film nicht nur allein einen Welterfolg ſondern auch eine überragende Bedeutung der Filmkunſt überhaupt eingebracht haben. Der Weltervolk des Films beweiſt ſich aus ſeiner faſt beiſpielloſen Laufzeit in den Kinos Der Welterfolg des Filmes beweiſt ſich aus Monate auf dem Spielplan, in Zürich acht Wochen, in Prag 11 Wochen. Daneben ſteht der große Erfolg des Films im Gloria-Palaſt in Berlin. 30 000 Beſucher zählte das Theater mit 1 200 Plätzen in den erſten zwei Wochen. Der Film iſt auch in der Ausſtattung mit ganz großen Mitteln gedreht worden. Seine mit ſtarker Muſikalität durchſetzte dramatiſche Handlung, die in allen Szenen feſſelt und die außerordentlich wirkſame Muſikkuliſſe, die durch echte Zigeunermuſik und künſtleriſche Geſangsdarbietungen gefördert wird, hält den farbigen Wechſel der Bilder in ſtetem Fluß. Wenn Annabella, das Schönſte 3 was ihr bisher gelang, ſich wiederum die Her zen d des deutſchen Publikums 1 ſo gibt Harry Baur die großartigſte Leiſtung eines Schauſpielers, wie ſie vielleicht einmalig iſt. Dieſer Künſtler iſt Emil Jannings und Hein— rich George ebenbürtig. Es iſt ein ſpannen der und hochintereſſanter Liebesroman einer ruſſiſchen Generalstochter aus dem Kriegs jahre 1916. Millionen haben ſich dieſes Film werk nicht nur einmal, ſondern mehreremal ſchon angeſehen. Deshalb werden ſich alle Filmfreunde Viernheims„Nataſcha“ auch an ſehen. Ein Beſuch dieſes außergewöhnlichen Spitzenfilmwerkes lohnt ſich. Dazu noch ſchö nes Beiprogramm mit neueſter Ufa-Tonwoche. Man möge nach Möglichkeit ſchon die Samstags-Vorſtellung beſuchen. Uereins⸗ Anzeiger Sportvereinigung Amicitia 09. Sportprogramm für Sonntag, 3. Nov.: 9 Uhr A-Jugend in Mannheim geg. Phönix. Abfahrt 8 Uhr per Rad ab Stern. Mannſchaft 11,15 Uhr gegen 08 Mann⸗ heim. Abfahrt 9 Uhr per Rad ab Stern. 2 Uhr: Damenhandballmannſchaft gegen FV. 09 Weinheim. 3 Uhr: Ligamannſchaft gegen Opel Rüſſelsheim. Mannſchaftsauf⸗ ſtellungen ſiehe Schaukaſten. Unſeren Mitgliedern empfehlen wir den heutigen Vortragsabend der SS. im Freiſchütz. Zu den morgigen Spielen laden wir die Viernheimer Sportfreunde Herzlichſt ein. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. V. Zum morgigen Handball⸗ a auf dem Waldſportplatz ſind alle Mitglie- der herzlichſt eingeladen. Beginn 10,45 Uhr. Vorſpiel: Tv. Viernheim A- Augen gegen Tv. Käfertal A-Jugend. Die Leitung. Geſangverein Sängertreue. Heute abend ½9 Uhr Singſtunde. Voll⸗ zählig erſcheinen. Der Vorſtand. 9 2 3. Sängerbund⸗Flora Heute Samstag abend 1½9 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Die Sänger finden ſich heute Abend pünkt⸗ lich und reſtlos um 8,10 Uhr im Freiſchütz ein. Mitwirkung bei dem Lichtbilder-Vor⸗ tragsabend der SS. Zöller, Vorſ. Brieftaubenverein Sonntag, den 3. Nov., mittags 2 Uhr, Ver⸗ ſammlung der Reiſegruppe in 5 im Lokal Saftladen. Sehr wichtig! Unbe⸗ dingt erſcheinen! Der Vorſtand. Deutſcher Reichskrieger bund Die Kameradſchaften ſtehen heute Samstag abend 8 Uhr am Walfiſch zum Abmarſch bereit. Der Lichtbilder-Vortrag beginnt pünktlich um 8,15 Uhr. n Der Vortrag gilt als Novemberappell. Klee. Teutonia⸗Schießſtand Morgen Sonntag Schluß- u. Preisſchießen. Auf Anordnung des Ortsleiters für Lei— besübungen ſtellen ſämtliche Formationen und Sportvereine eine Mannſchaft. Die 3 beſten Mannſchaften erhalten eine große Plakette des Führers. Beginn des Schießens um 9 Uhr. Nachmittags Preisſchießen. Es kommen ſchöne Ehrengaben, Nadeln- und Ehrenſcheiben zur Ausgabe. Schluß des Schießens um 4,30 Uhr. Alle Schuß⸗ freudigen Viernheims ſind eingeladen. milehgenossenschaft Viernheim Morgen Sonntag mittag von 1—3 Uhr Auszahlung. Hierbei müſſen die Aus⸗ gleichsbeiträge reſtlos bezahlt werden Alle Landwirte, welche noch Fuhrlohn von der Feldbereinigung zu bekommen haben, müſſen die Zettel bei P. Schloſſer abgeben. Die loſen und gebündelten Grumpen kommen zuſammen dieſe Woche zur Aus- zahlung. Der Vorſtand. Kreisobstbau- u. Spargelbau⸗ Uerein OUiernheim Kommenden Sonntag, den 3. Nov., nach⸗ mittags 4 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Löwen“ die diesjährige Jahres⸗Verſamm⸗ lung ſtatt.— Tagesordnung: 1. Tätigkeit und Ziel des Vereins; 2. Vortrag über Aufbau und Wirtſchaft nach Nationalſozialiſtiſchem Geiſte; 3. Baumpflanzungen; 4. Verſchiedenes. Mitglieder müſſen reſtlos erſcheinen wegen Samenzuteilung. Der Vorſtand. Gottesdienst⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde. Dominica XXII; Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe. ½8 Uhr: 2. hl. Meſſe. 7½10 Uhr: Hochamt. 1 Uhr: Chriſtenlehre für alle chriſten⸗ lehrpflichtige Jünglinge. Zugleich Ver⸗ ſammlung der Mar. Jünglingsſodali⸗ tät. 2 Uhr: Andacht für die armen Seelen. darauf Verſammlung des 3. Ordens in der Kirche. Poſt Pentecoſtes 4 Uhr: Verſammlung der Abteilung der Jungfrauen-Kongregation bei den Engliſchen Fräulein. Marienkirche: 8 Uhr: heilige Meſſe 10 Uhr: Kindergottesdienſt. 1 Uhr: Andacht. In der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: ö 6,40 Uhr 1., 7,10 Uhr 2. Seelenamt für Joh. Lammer 3. Dienstag: 6,40 Uhr beſt. Amt für Marg. Roos geb. Bauer, Eltern Schwiegereltern, beide Brü⸗ der Michael und Tore Bauer„Schwa⸗ ger Valentin Winkenbach, Hans Roos und Suſanna geb. Roos und Angehörige. 10 Uhr beſt. Amt für Jakob Mandel 12 Ehefrau Magdalena geb. Adler, Sohn Wil- helm und Angehörige. Mittwoch: 6,40 Uhr Lammer 3. 7,10 Uhr beſt. Seelenamt für Anna Maria Lammer geb. Jäger, Eltern, Schwieger⸗ eltern und Angehörige. Donnerstag: 6,40 Uhr beſt. Engelamt für Ludw. Becker. 7,10 beſt. Engelamt für Philipp Ringhof 3., Ehefrau Marg. geb. Bär, Eltern, An- gehörige und Enkelkind Karl Ringhof. Freitag: 6,40 Uhr beſt. Amt für Adam Babylon 3., Bruder Johannes und Angehörige. 6,40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Nikolaus Mandel 5., Johannes Jak. Butſch, Mich. Winkenbach. 7,10 Uhr beſt. Amt für Chriſtina Babylon, Sebaſtian Sommer, Adam Adler und Sohn Adam. Samstag: 6,40 Uhr beſt. Amt für gef. Krieger Adam Hofmann 4., Ehefrau Kath. geb. Edinger. 6,40 Uhr geſt. heilige Meſſe für Familie Mich ael Belz und Johannes Dieter 15 7,10 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Binninger Bruder Franz Jakob und Eltern. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donners— tag bei den barmh. Schweſtern um 6,40 Uhr Uhr hl. Meſſe. In der Marienkirche am Dienstag u. Freitag um 6,40 Uhr hl. Meſſe. Kommenden Sonntag„ Da an Kirchweih⸗Montag das Feſt des hl. Mar⸗ tinus gehalten wird, wird das en für die Verſtorbenen der Pfarrei erſt am Diens- tag gehalten. Nächſten Sonntag gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Riebel und Baldauf und Fräulein Kärcher. Die Mädchen beichten am es um ½6 Uhr, die Knaben Samstag 2 Uhr. drittes Seelenamt für Johannes Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 3. November 1935: (Reformationsfeſt). 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. (Text: Lukas 9, 51—56; Lieder: 168, 148, 149, 295) Mitwirkung des Kicchenchors Kollekte für den Guſtav Adolf-Verein. 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 4. November 1935: 8 Uhr abend: Kirchenchor Dienstag, den 5. November 1935: 8 Uhr abends: Frauenabend. Mittwoch, den 6. November 1935: 8 Uhr abends: Mädchenkreis. Wer ſich zur deutſchen meinſchaft bekennt, beſucht am Sonntag nachm. die große volks- deutſche Kundgebung im Freiſchütz. Volksge⸗ Auf zum großen Hanoͤball⸗Winterhilfsſpiel auf dem Waldſportplatz der Amieitia! Beginn vormittags 10,45 Uhr. Vorſpiele! Hanna Brechtel Ludwig Roos Verlobte Viernheim, 5. November 1935 i Munchen ub. f un Pelzmodeschau Die ganze Einwohnerſchaft ladet zum Beſuche recht herzlichſt ein. Die Ausſtellungsleitung. Wallache. U. Selldgelzuchtuskein 105 Sonntag, den 3. November im Lokal„Kaiſerhof“ große 5 5 4 4 . S S S D ee SS ee Einige gebr. Plaus und füge ſehr gut er- halten preis- wert zu ver— kaufen. Scharf K Hauk piano · u Flugel- labelk Hanghe im b d.. Nationaltheat nr Wir bedienen Sofort in allen Arbeiten: Plissee, Hohlsäume, Kanten, Einkurbeln von Spitzen u. Einsätzen, Biesenarbeiten, Stepparbeiten, Stoffdekatur, Knöpfe und Knopflöcher, Kleider- u. Wäsche-Stickerei Geschwister Nixe Mannheim, M 4, 7 Tel. 23210 Tel. 23210 Annahmestelle in Viernheim bei Hoock, Friedrichstrasse 47. Union- Brikett zeigt im Gebrauch sich ohne Ruh und Qualm und Rauch besucht den 88 Vortragsabend haute Abend im Freischutz i. 88 Hauntsturmführer Ostmann spricht! Wuilist Du lederwaren Haufen mußt Un Zu Werte. Bismarckstr. 8 laufen Waloͤſportplatz Opel Rüſſelsheim Vorſpiel: Damenhandball⸗Mannſchaft. Sportfreunde erſcheint reſtlos. nachmittags 3 ſchaftsſpiel gegen Morgen Sonntag, den 3. 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Bl att. 264, 1————̃ͤ— ͤl l àgßi2 2—— infolge Ausbaues der heim, liegt in der Nov. 1935 1935 bis Nov. einſchließlich heim zur Mannheim Wei Bekanntmachungen Prüfung des Ent wurfs der Vorverlegung der Straßen 10,4 der nheim Zubringerſtraße Neben infolge Viern Plan der Provinzialdirektion Star die beabſichtigte Vorverlegung der Straßenüberführung in km. Mannheim Zubringerſtraße Viern Zeit von Samstag, den Freitag, Weinheim, den 8. während den Dienſtſtunden auf der Bürgermeiſterei Viern allgemeinen Einſicht offen. Etwaige Einwendungen gegen den Plan ſind ſchriftlich während der Offenlegungsfriſt i dem Kreisamt Heppenheim vorzubringen. Oktober 1935. Kreisamt H Nanz Heppenheim, den 30. Hef 0 5 eppenheim. Die vorſtehende eee e bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis und weiſe die an der Kreuzung der Straße Viernheim— Weinheim, Viernheim Groß⸗ ſachſen und der Umgehungsſ ſtraße Mannheim Viernheim-Weinheim gelegenen Grundſtücks eigentümer beſonders darauf hin. Viernheim, den 1. November 1935. Betr.: Meliorations-, Arbeits⸗ und Sied lungsprogramm im Heſſ. Ried, hier Siedlungsanträge in der Gemarkung Viernheim. Siedlungsanträge ſind am kommenden Dienstag, den 5. November, vormittags von 911 Uhr auf der Bürgermeiſterei Viernheim abzugeben. Darmſtadt, den 31. Oktober 1935. Heſſ. Feldbereinigungsamt Starkenburg J. V.: Machwirth. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir it zur öffentlichen Kenntnis. Viernheim, den 1. November 1935. hierm Betr.: Winterhilfsſpiele. Zu Gunſten des Winterhilfswerks findet am Sonntag, den 3. November 1935, vorm. 10,45 Uhr auf dem Waldſportplatz der Sport Vereini tigung„Amicitia 09“ ein Handball ſpiel ſtatt. treten an: die kombinierte Mannſchaft aus Turnverein v. 1893, Sport Vereinigung Amicitia 09, Turnerſchaft Käfer⸗ tal und Turnverein Wal löhof gegen den Turn verein 1862 Weinheim(Gauklaſſe). In Anbetracht des guten Zwecks bitten wir die Einwohnerſchaft, dieſes Spiel recht zahlreich zu beſuchen. Viernheim, den 31. Oktober 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Es 9 1 155 uf I le tellen tade if Etappe fedoch N rug, jielt Zahlen einige qu fiht der wi wicklunt gume fi Noc ſiebe ptoz ſeß gegen d. h. ſticher einhal im dri Arbeit Mill ſenskta gelung gel trau abzudri Neckere ſolge d nicht w ebenfal tann! etwa z die vet der 7 gleichſa ſene A hat nic gebiete Die denken, keit um den ran in de weitaus Wie au frei her de er Ar. V0 gern U Deut! men. J aus, 1