auch breit e Ke. ganze dollert, Sog, 6 ter, ſobung t im (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten Erſcheint täguch mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monat! Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter Fahrplan Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreitete Tageszeitung— Nachrichten- und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Frankfurt 2. M., Finzel-Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Wochenende“, wöchentlich das„Illuſtrierte und den Heſchäftsſtelle u. von Viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung Biernheimer Bürger- 31g.— Viernb. Voltsblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeue 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig dei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Verbreitung Blatßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 u des Auslandes Nr. 257 Montag, den 4. November 1935 52. Jahrgang Zahlen der Wirtſchaftlichen Geſundung NS. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß auf wirtſchaftlichem Gebiete die Dinge lang⸗ m reifen müſſen. An den maßgebenden tellen weiß man auch ſehr genau, daß ge⸗ rade in wirtſchaftlicher Hinſicht noch viele Etappen zu durchſchreiten ſind. Zieht man jedoch eine Zwiſchenbilanz, ſo läßt ſich der Erfolg, der in den letzten zwei Jahren er- zielt worden iſt, nicht wegleugnen. Die Zahlen ſprechen für ſich, und es genügt, einige der markanteſten Daten vor Augen zu führen, um ein ungeſchminktes Bild von der wirtſchaftlichen und finanziellen Ent⸗ wicklung unter nationalſozialiſtiſchem Re⸗ gime zu erhalten. Noch vor wenigen Jahren annähernd ſieben Millionen aus dem Arbeits⸗ prozeß ausgeſteuerte Volksgenoſſen; dem⸗ gegenüber halte man ſich vor Augen: 1934, d. h. im zweiten Jahre der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Regierung, war bereits die Zwei⸗ einhalb⸗Millionengrenze erreicht, und heute im dritten Jahre der Macht beläuft ſich die Arbeitsloſenziffer nur noch auf 1,7 Millionen. Der unermüdlichen Schaf⸗ fenskraft der Regierung Adolf Hitlers iſt es gelungen, die Arbeitsloſenziffer in kurzen Zeiträumen in immer ſtärkerem Maße her— abzudrücken. Das Ausland und die ewigen Meckerer wollen dieſe unbeſtreitbaren Er⸗ folge der nationalſozialiſtiſchen Regierung nicht wahr haben. Es wäre angebracht, wenn jene Beſſer⸗ wiſſer ſich einmal mit dem Stand der Ar⸗ beitsloſigkeit in ihrem Lande bzw. in ande⸗ ren Ländern befaßten, weiſt doch allein Amerika weit über 11 Millionen Er⸗ werbsloſe auf. In anderen Ländern ſieht es ebenfalls keineswegs roſig aus. Groß bri⸗ tannien weiſt eine Arbeitsloſenziffer von etwa zwei Millionen auf, wobei jedoch nur die verſicherten Erwerbsloſen erfaßt ſind. In der Tſchechoſlowakei iſt das Bild gleichfalls ein recht trübes. Das viel geprie⸗ ſene Allheilmittel der Währungsabwertung hat nicht vermocht, dem Elend Einhalt zu gebieten. Die Geſamtzahl der Arbeits loſen in der Welt hatte im Jahre 1933 die Rekordziffer von 30 Millionen er⸗ reicht; heute, im Jahre 1935, gibt es noch immer faſt 23 Millionen Erwerbsloſe in der Welt. Bei dieſer Ziffer iſt außerdem zu be⸗ denken, daß der Rückgang der Erwerbsloſig⸗ keit um ſieben Millionen in erſter Linie auf den rapiden Rückgang der Erwerbsloſigkeit in Deutſchland zurückzuführen iſt. Die weitaus meiſten großen Staaten ſind alſo, wie aus den vorſtehenden Ziffern einwand⸗ frei hervorgeht, nach wie vor mit dem Fluch der Arbeitsloſigkeit behaftet. Von der gleichen Seite wird auch ſehr gern die finanzielle Entwicklung Deutſchlands unter die Lupe genom⸗ men. Man greift wahllos einige Ziffern her- aus, um an Hand derſelben den ſcheinbaren finanziellen Zuſammenbruch des nationalſo⸗ zialiſtiſchen Deutſchlands zu konſtruieren. Wie ſieht es aber in Wirklichkeit aus? Um dieſe Frage zu beantworten, muß man ein · mal die Entwicklung im nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchland einer kurzen Betrachtung unterziehen. Der öffentliche Haushalt ver⸗ ſchlechterte ſich in den Jahren von 1929 bis 1932 um rund 3,8 Milliarden Reichsmark, obwohl während dieſer Zeit auf der Aus⸗ gabenſeite die Arbeitsloſenbezüge erheblich gekürzt, auf der Einnahmenſeite dazu neue Steuern und Steuererhöhungen eingeführt worden waren, die rechnungsmäßig eine Mehreinnahme in Höhe von drei Milliarden Reichsmark hätten erbringen müſſen. Im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland har dagegen die Lage der öffentlichen Finanzen eine erhebliche Beſſerung erfahren. Bis zum Jahre 1934 iſt eine Beſſerung von rund 2,5 Milliarden Reichsmark feſtzuſtellen. Dieſe Beſſeruno! im Jahre 1935 angehal⸗ ten. Durch den Rückgang der Ausgaben fur die Arbeitsloſenfürſorge und durch eine weitere Erhöhung der Steuereinnahmen im Jahre 1935 iſt mit einer weiteren Verbeſſe⸗ rung der öffentlichen Finanzen um rund eine Milliarde Reichsmark zu rechnen. Das beſagt, daß damit der Kriſenrückſchlag von 1929 bis 1932 für den Haushalt der öffent⸗ lichen Hand faſt vollſtändig wieder aufgeholt mare. Hermann Göring inder Weſtmark Der Miniſtervräſident im Saarland— Einfahrt in die Grube Reden— Die große Kundgebung in Saarbrücken— Feierliche Einweihung der Neuwieder Nheinbrütle Zum erſten Male ſeit der Rückgliederung des Saarlandes ſtattete Miniſterpräſident Göring dem deutſchen Grenzgau im We⸗ ten einen Beſuch ab. Als der Miniſterprä⸗ ident in Begleitung ſeines Chefadjutanten Bodenſchatz und des perſönlichen Referenten Miniſterialrat Gritzbach auf dem Hauptbahn⸗ of(arbrücken dem Zuge en!“ wurde Hermann Göring. und Reichs- Preußiſcher Miniſterpräſident M) luftfahrtminiſter.(Wagenborg Archiv— er vom Reichskommiſſar Gauleiter Bürk ⸗ kel begrüßt. Dieſer ſtellte dem Miniſterprä⸗ identen die anderen zum Empfange erſchie⸗ nenen Perſönlichkeiten vor, darunter die Ge⸗ neraldirektion der Saargruben, den Regie⸗ rungspräſidenten, den ſtellvertretenden Gau⸗ leiter und den Reichsbahnpräſidenten. Nach kurzer Begrüßung begab ſich der Miniſter⸗ präſident durch ein dichtes Spalier von SA, SS, Jungvolk, Polizei, NSKK uſw. unter dem Jubel einer tauſendköpfigen Menge zur Grube Reden, wo eine Beſichtigung und eine Einfahrt in die Grube ſtattfand. Klond⸗Motorſchiff„Saar“ Die Probefahrt.— Teilnahme von Ver- tretern des Saargebietes. Bremerhaven, 4. November. Das am 4. Juni auf der Werft der De⸗ ſchimag A Weſer⸗Bremen vom Stapel ge⸗ aufene etwa 3200 Brutto⸗Regiſter⸗Tons große Motorſchiff„Saar“ des Norddeutſchen Lloyd führte ſeine Abnahmeprobefahrt aus, an der eine Reihe von Ehrengäſten, beſon⸗ ders aus dem Saargebiet, teilnahmen, u. a als Vertreter der Stadt Saarbrücken Verwaltungsdirektor Schneider und Han⸗ delskammerpräſident Karcher, ferner die In⸗ duſtriellen Brüder Röchling, fünf Bergleute des Saargebietes, der Regierende Bürgermeiſter von Bremen, Heider. Generalmajor Strauß⸗Bremen und Auch das mit der ſogenannten„geheimen“ Reichsſchuld zieht nicht. Im Ausland wird von einer ſolchen Reichsſchuld in Höhe von 10 bis 16 Milliarden geſprochen; man meint hiermit die umlaufenden Arbeitswechſel. Hierauf iſt zu entgegnen, daß ſich in Wirk⸗ lichkeit die in Form von Steuergutſcheinen, Arbeitswechſeln uſw. übernommenen, in den Zahlen der Reichsſchuld nicht enthaltenen Verpflichtungen des Reiches, auf rund fünf bzw. ſechs Milliarden Reichsmark beliefen. Da aber in Höhe von einer Milliarde Reichs⸗ mark Arbeitsſchatzanweiſungen zur Siche⸗ rung von Arbeitswechſeln ausgeſtellt und in dor Roichsſchuld enthalten ſind. ſo betragen ꝓciniſterialbirerror Reicharo vom geiqhs⸗ finanzminiſterium. Die Probefahrt verlief in jeder Hinſicht zufriedenſtellend. Das Schiff bewährte ſich auf das beſte, ſo daß es vom Norddeutſchen Lloyd übernommen werden konnte. Hinter dem Leuchtturm„Roter Sand“, querab von Wangerooge, erfolgte auf dem Achterdeck vor verſammelter Mannſchaft die feierliche Uebergabe des Schiffes durch den Generaldi⸗ rektor der Deſchimag, Stapelfeldt, an den Vorſitzenden des Vorſtandes des Norddeut⸗ ſchen Lloyd, Dr. Firle. Telegramm an Bürtlel Gegen 5 Uhr nachmittags hatte die „Saar“ die Probefahrt beendet und kehrte wohlbehalten in den Heimathafen Bremer⸗ haven zurück. Von Bord des Schiffes hatte im Namen des Norddeutſchen Lloyd Dr. Firle an Gauleiter Bürckel folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: „Nach erfolgter Indienſtſtellung des „M. S. Saar“ gedenken wir zuſammen mit den Vertretern der Stadt Saarbrücken. Bergleuten und Induſtriellen des Saarge⸗ bieles Ihrer. Die„Saar“ wird über die Meere hinaus Künderin der Treue des Saarlandes ſein.“ „M S. Saar“ wird eine Maſchinenlei⸗ ſtung von etwa 3500 PS und dadurch eine Geſchwindigkeit bon etwa 14.2 Seemeilen ſtündlich entwickeln. Die Beſatzung zählt 36 Köpfe.„M. S. Saar“ iſt zur Aufnahme von etwa 8000 Kubikmeter Ladung einge⸗ richtet. Außerdem bietet das Schiff für 12 Fahrgäſte Unterbringungsmöglichkeit. Un⸗ ter dem Kommando von Kapitän Grünbeck wird Motorſchiff„Saar“ ſeine erſte Aus⸗ reiſe nach Mexiko am 13. 11. 35 von Bre⸗ men aus antreten. Es wird folgende Häfen berühren: Antwerpen, Veracruz. Tampies, Puerto, Mexiko und zurück nach Bremen. Das große Nichtfeſt in München Die Umgeſtaltung der Stadt durch die neuen Nonumentalbauten München, 3. November. Mit dem Sonntag hat eine Woche ihren Anfang genommen, die München als Hauptſtadt der Bewegung ebenſo wie als Stadt der deutſchen Kunſt in den Vorder⸗ grund des Zeitgeſchehens rückt. Bereits der Samstagabend ſtand ganz im Zeichen der Feierlichkeiten für die noch die letzten Vor⸗ bereitungen abgeſchloſſen wurden. Von der Roſenhainer-Straße ab, beim hiſtoriſchen Bürgerbräukeller, waren 15 Meter hohe Fahnenmaſten errichtet, die in Abſtänden von je 10 Meter bis zum Iſartorplatz ſten flankierten. es Deutſchen Mu⸗ Vom Bibliotheksgebäud⸗ ſeums grüßten die Hoheitszeichen der Bewe⸗ gung, vier wuchtige ſteinerne Adler. Die Liebherr⸗-Straße ſchloß eine 12 Meter hohe Wund ab. Auf dem Königsplatz, vor dem Führer⸗ bau und dem Verwaltungshaus der Partef, waren hochſtrebende, mit bunten Bändern geſchmückte Rich häume aufgeſtellt. In den Glaspalaſt⸗An⸗ lagen zeigten die Gerüſtträger des Gaſt⸗ ſtättenbaues Tannengirlanden, die Nordſeite ſchmückte ein großes Fahnentuch mit dem Hoheitszeichen. Im Garten ſelbſt war für die Gäſte des Richtfeſtes eine Bühne errich⸗ tet worden. Der Königsplatz, einſt eine von einer Straße durchſchnittene Wieſe, hat durch die Umgeſtaltung unerhört an Weite und Wir⸗ kung gewonnen. Er iſt zweifellos der eindrucksvollſte Platz Deutſchlands geworden. Die anderen drei Bauten, die den Königsplatz ſäumen, die Glyptothek, die neue Staatsgalerie und die Prophyläen, ha⸗ hon rn Nie Mongsſtaltung des Platzes zu die„zuſätzl hen“ Verpfuchtungen ves Mer⸗ ches nur rund drei bzw. fünf Milliarden Reichsmark, die geſamte Schuldenzunahme alſo rund ſechs bzw. ſieben Milliarden Reichsmark. 4 So ſieht die Zwiſchenbilanz aus. Eine Bilanz, die ſich abſolut ſehen laſſen kann. Nach nur zweieinhalbjähriger nationalſozia⸗ liſtiſcher Regierungstätigkeit iſt die wirt⸗ ſchaftliche und finanzielle Geſundung Deutſch⸗ lands alſo unverkennbar. —— einem geſchloſſenen Ganzen außerordenmch gewonnen. Man iſt auch dabei, ſie ſoweit wie möglich zu ſäubern und zu überholen, doch wird das allerdings einen langen Zeitraum beanſpruchen. So ſoll das neue München der national⸗ ſozialiſtiſchen Tatkraft und dem Aufbauwil⸗ len ſichtbaren Ausdruck verleihen. Der neue Kreuzer„Nürnberg“ Indienſtſtellung des jüngſten Schiffes der deutſchen Flokte. Kiel, 2. Nov. In Kiel erfolgte die feierli⸗ che Indienſtſtellung des neuen Kreuzers „Nürnberg“ mit einer Anſprache des Kom⸗ mandanten, Kapitän z. S. Schmunt. in An⸗ weſenheit des Gauleiters Streicher ſowie des Oberbürgermeiſters von Nürnberg, Liebel. Kapitän z. S. Schmunt führte u. a. aus: „Das neueſte Schiff der deutſchen Flotte, der Kreuzer„Nürnberg“, wird an einem Tage in Dienſt geſtellt, an deſſen Vorabend ſein Vorgänger im Nachklang der Schlacht von Coronel vor 21 Jahren die Feuertaufe bei der Vernichtung des engliſchen Kreuzers „Monmouth“ erbalten hat. „Bravo Nürnberg!“ hatte das Signal des Geſchwaderchefs, des Grafen Spee, gelautet. Die alte„Nürnberg“ iſt nicht mehr. Die Wogen des Atlantik rau⸗ ſchen über ihren zerſchoſſenen Rumpf und der heldenmütigen Beſatzung vor Falk⸗ land. Wir aber, die neue Beſatzung, wiſ⸗ ſen, daß mit dieſem Schiff die alte„Nürn⸗ berg“ zu neuem Leben erweckt iſt. Wir ſind Söhne einer Zeit, die wieder das ſein wol⸗ len, was ihre Väter waren. die auf allen Meren und in den Schützen⸗ gräben ein Land als anſtändige Soldaten zäh und tapfer verteidigten, treu und voller Pflichterfüllung alles einſetzten für ihree deutſchen Vaterlandes heilige Erde. So wird in dieſes Schiff einziehen der Geiſt der alten Beſatzung, wie er in jener Gruppe leider unbekannt gebliebener„Nürnberg““ Leute zum Ausdruck kam, die noch auf des gekenterten Schiffes Kiel ungebeugt und ungebrochen dem nahenden Feinde die Fah⸗ ne entgegenreckten. Mit der Vergangenheit uns die Gegenwart. Der verbinde. Nürnber; Widerhall gefunden ſich in der aber Stadt unſeren So datenhe 0d atenherzen auch in Denn alljährlich —— - 3 Mauern dieſer Stadt des deutichen Volkes heißerſehnte Einheit. Ein Reich, ein Führer, ein Volk und untrennbar mit ihm verbun— den-durch Blut und Geiſt in heißem Miter— leben des deutſchen Volkes Wehrmacht. Darauf erfolgte feierlich die Flaggenhiſ⸗ ſung. Dann fuhr der Kommandant fort: Der Kreuzer„Nürnberg“ iſt in Dienſt geſtellt. Zu treuen Händen übernehmen wir dieſes Schiff, das Platte um Platte deutſche Män⸗ ner im Schweiße ihres Angeſichtes gefügt, für unſere Wehr, das unter wirtſchaftlichen Opfern das deutſche Volk ſich ſchuf für ſeine iheit. In Ehren werden wir fahren. Mit em Gelöbnis gedenken wir unſeres Füh— rers und des Vaterlandes. Es lebe der Führer Adolf Hitler! Es lebe Deutſchland! Sieg⸗Heil! General der Panzertruppen Lutz Berlin, 3. Nov Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat den Generalleutnant Lutz zum kommandierenden General der Panzertrup— pen befördert. General Lutz iſt zugleich Inſpekteur der Kraftfahrtanktruppen und der Heeresmotoriſierung. Die Schüſſe von Nanking Die Hintergründe des Akkenkats. Nanking, 2. November. Wie die polizeiliche Unterſuchung des Mordanſchlages auf Miniſterpräſident Wangtſchingwai bisher ergeben hat, ſind an dem Attentat drei Männer und eine Frau unmittelbar beteiligt. Dieſe vier Perſonen konnten verhaftet werden. Die Polizei ſoll bei der verhafteten Frau belaſtendes Brief— material gefunden haben, wonach der An— ſchlag von langer Hand vorbereitet zu ſein ſcheint. Der Chef der Sonderpolizei in Nanking hat an die Preſſe eine Erklärung gegeben, worin es heißt, daß er nach Prü— fung des Sachverhaltes zu der Ueberzeugung gekommen ſei, daß der Anſchlag mit gro— ßer Wahrſcheinlichkeit auf eine kommuniſtiſche Verſchwörung zurückzuführen ſei. Von anderer Seite wird ſogar als Tatſache hingeſtellt, daß die Ur— heber des Attentats kommuniſtiſche Elemente ſeien, die infolge der ernſten Lage der hart bedrängten Roten Armeen in China jetzt zu der Taktik der politiſchen Morde übergingen. Die Roten handelten nach Anweiſungen der Dritten Internationale, deren Ziel die Stö⸗ rung des geſunden Aufbaues in China ſei. Das Befinden des durch drei Kugeln ſchwerverletzten Miniſterpräſidenten Wang⸗ tſchingwei iſt den Umſtänden nach gut. Der Attentäter iſt den bei der Verhaftung erlittenen Verletzungen erlegen. Er war frü⸗ her Führer einer Maſchinengewehrkompa⸗ nie in der 19. chineſiſchen Armee, die ſeiner⸗ zeit Schanghai gegen die Japaner verteidig⸗ te und ſpäter am Fukien-Aufſtand beteiligt war. * Warum Nagata ermordet wurde Tokio, 2. Nov. Das japaniſche Kriegs- miniſterium gibt bekannt, daß der Attentat⸗ fall gegen General Nagate demnächſt vor dem Kriegsgericht zur Verhandlung kommen wird. Der Attentäter, Oberſtleutnant Aiza⸗ wa, werde ſich wegen Mordes und wegen tätlichen Angriffs auf ſeinen Vorgeſetzten, General Nagata, zu verantworten haben. Während der Vernehmung im Unterſu— chungsverfahren habe Aizawa General Na— gata als einen Feind der Reſtaurationsbe— wegung zur großen Kaiſeridee bezeichnet. Aizawa habe Nagata ſeinerzeit aufgefordert, zurückzutreten. Nagata habe das jedoch ab⸗ gelehnt. Der Nachwuchs des Handwerks Offene Lehrſtellen werden über die Innungen den Arbeitsämtern gemeldet. Leiſtungsfähigkeit und Qualitätsarbeit kennzeichnen das deutſche Handwerk. Nur durch unermüdliches Weiterſtreben auf die— ſem Wege kann das Handwerk ſeine Auf⸗ gabe in der deutſchen Volkswirtſchaft erfül⸗ len. Güte der Leiſtung hat aber zur Vor⸗ ausſetzung, daß die Auswahl des Nachwuch⸗ ſes mit der größten Sorgfalt geſchieht. Nur körperlich, geiſtig und charakterlich voll ge⸗ eignete Lehrlinge verbürgen für ſpäter tüch⸗ tige Geſellen und Meiſter zu werden, die wir brauchen. Welche Jugendlichen aus der gro— ßen Menge der Schulentlaſſenen zweckmäßig in die einzelnen Handwerksberufe geführt werden, kann diejenige Stelle am beſten be— urteilen, die einen Ueberblick über den ge— ſamten Arbeitseinſatz der Jugendlichen hat. Dieſe Stelle iſt das Arbeitsamt. Der Lan⸗ deshandwerksführer für Südweſtdeutſchland und die Badiſche Handwerkskammer in Karlsruhe haben ſich daher im Einverneh— men mit dem Landesarbeitsamt Südweſt⸗ deutſchland entſchloſſen, anzuordnen, daß in Baden und Württemberg Handwerkslehr⸗ linge künftig nur noch mit Zuſtim⸗ mung der Arbeitsämter eingeſtellt werden dürfen. Die offenen Lehrſtellen wer⸗ den zu dieſem Zweck über die Innungen den Arbeitsämtern gemeldet und von dort mit einer Auswahl geeigneter Bewerber be⸗ ſchickt. Der Streik unter der Erde Wieder ans Tageslicht nach tagelangem Grubenauſenthalt In dem letzten Kohlenſtreik in Südwales hatten viele Bergleute ſich geweigert, die Gruben zu verlaſſen. Das Beiſpiel der mit⸗ teleuropäiſchen und polniſchen Bergarbeiter hatte offenbar anſteckend gewirkt. Bisher war in England ein ähnlicher Fall nicht vor⸗ gekommen. Nach Beendigung des Streikes kamen dann die Bergleute wieder ans Ta⸗ geslicht. Wie die engliſchen Zeitungen be— richten, waren viele Arbeiter zunächſt vom Sonnenlicht ſo geblendet, daß ſie lange Zeit hindurch überhaupt nichts ſehen konnten. Der lange Aufenthalt unter der Erde hatte manchen Bergmann ſo ent⸗ nervt, daß er, auf die Erde zurückgekehrt, wie geiſtesabweſend fortging, ohne ſeine Familie und ſeine Freunde zu begrüßen. Unter der Erde hatten ſich nach den Erzäh— lnugen der Streikteilnehmer keine Ver⸗ zweiflungsſzenen abgeſpielt. Die Bergleute hatten ſich vielmehr bemüht, die Eintönigkeit Weihnachtsverkehr der Poſt Der bewährte Dienſt am Kunden. Berlin. 3. November. Für den Weihnachts⸗ und Neujahrsver⸗ kehr hat der Reichspoſtminiſter eine Reihe von Vorſchriften herausgegeben, die den be— währten Dienſt der Reichspoſt am Kunden gerade auch zu den Feſten wirkſam geſtal⸗ ten. Soweit es die örtlichen Verhältniſſe ge⸗ ſtatten, ſind danach u. a. während der Zeit des Weihnachtsverkehrs einſchließlich des 24. Dezember Pakete auch außerhalb der Schalterſtunden ohne Erhebung der beſonderen Einliefe— rungsgebühr anzunehmen. An die ſchonende Behandlung ſowie ordnungsmäßige Lage— rung der Pakete, namentlich mit zerbrechli⸗ chem Inhalt wird erinnert. Gegen Regen und Schnee ſind die Pakete durch Decken uſw. zu ſchützen. Zur Bewältigung des ge⸗ ſteigerten Päckchenverkehrs können beſonde— re Päckchen⸗Bahnpoſten rrichtet werden. Am 24. Dezember ſind die Beamten ſoweit wie möalich vom Abenddienſt zu befreien. Die Schalter ſind möglichſt um 16 Uhr zu ſchließen. Die Tele⸗ gramm⸗ und Geſprächsannahme iſt wie an Werktagen offen zu halten und hat auch Wertzeichen in kleinen Mengen abzugeben. Die letzte Kaſtenleerung ſoll ſpäteſtens um 19 Uhr beendet ſein, der Zuſtelldienſt mög⸗ lichſt um 16 Uhr; die Poſtſcheck⸗Zahlſtelle ſchließt um 13 Uhr. Für den Neujahrsverkehr ſind dieſe Beſtimmungen ſinngemäß anzu⸗ wenden, wobei der Miniſter zuſätzlich noch die ſorgſame Behandlung großer Brief- und Druckſachen, z. B. Kalenderſendungen uſw. mit ihren oft wertvollen Inhalten zur Pflicht macht. Hinſichtlich der Poſtſendungen mit Weih⸗ nachts⸗ und Neujahrsgeſchenken oder Liebes⸗ gaben in das Ausland beſtehen durch Ein⸗ fuhrverbote, Monopole uſw. verſchiedene Beſchränkungen, auf die der Miniſter die Beamten hinweiſt. Deutſche Tagesſchau Anrechnung von SA ⸗Dienſtzeit. Zur Anrechnung von SA ⸗⸗Dienſtzeit bei Angeſtellten im öffentlichen Dienſt erklärt der Reichsfinanzminiſter, daß Zeiten der Erwerbsloſigkeit, während der ein An⸗ geſtellter gegen Entgelt und Naturalbezüge auf den Geſchäftssimmern der SA⸗- uſw.⸗ Verbände Dienſt leiſtete, bei der Ermittlung des Grundvergütungsſatzes nach dem Reichs⸗ angeſtelltentarif dann zu berückſichtigen ſind, wenn der Betreffende neben ſeinem Entgelt keine Arbeitsloſen- oder Wohlfahrtsunter⸗ ſtützung bezog. Ermächtigung nach dem Wehrgeſetz. Reichskriegsminiſter von Blomberg hat den Befehlshabern in den Wehrkreiſen ge⸗ wiſſe Ermächtigungen erteilt. Danach dür⸗ fen dieſe Befehlshaber Ausnahmen vom Paragraph 13 Abſatz e und e des Wehrge⸗ ſetzes genehmigen, wonach grundſätzlich Maßregeln der Sicherung und Beſſerung nach dem Reichsſtrafgeſetzbuch ſowie gericht⸗ liche Beſtrafung wegen ſtaatsfeindlicher Be⸗ tätigung zur Wehrunwürdigkeit und damit zum Ausſchluß von der Erfüllung der Wehr⸗ pflicht führen. Sie können auch gemäß Pa⸗ ragraph 17 Abſatz 2 des Wehrgeſetzes Wehr⸗ pflichtige im Ausland aus dem Wehrpflicht⸗ verhältnis beurlauben. Für Offiziere des Beurlaubtenſtandes wird dieſe Ermächti⸗ gung den Oberbefehlshabern der Wehr⸗ machtteile gegeben. Abzeichen zur Uniform. Der Reichskriegsminiſter hat angeordnet, daß an den geſetzlich anerkannten nationalen Feiertagen, an denen das Zuſammengehö⸗ rigkeitsgefühl des ganzen Volkes durch das Tragen von beſonderen Abzeichen auch äußerlich betont wird. z. B. am Heldenge⸗ denktag, am 1. Mai und am Erntedankfeſt, auch die Angehörigen der Wehrmacht zur Uniform dieſe beſonderen Ab⸗ zeichen tragen dürfen. Das gleiche gilt für die Abzeichen des Winterhilfswerkes an den Sammeltaagen des WHW. Der Mini⸗ ihres Aufenthaltes mit allen Kräften zu überwinden. So bildeten ſie zum Beiſpiel bald nach Beginn des Streiks einen Chor, der jeden Tag Konzerte veranſtaltete. Außerdem wurden ſtändig Gottes- dienſte abgehalten, vielleicht die erſten unter der Erde, um die Streikenden, von denen viele nach einigen Tagen am Ende ihrer Nervenkraft waren, aufzurichten. Das Ergebnis des Streiks war typiſch für die nur auf den Klaſſenkampf bedachte Arbeiterſchaft: Die Geberkſchaft erreichte, daß in den ſtreikenden Bergwerken keine Arbeiter mehr aufgenommen werden ſollen, die nicht organiſiert, das heißt Mitglieder der Gewerkſchaft ſind. Um dieſes Zieles willen wurde die Exiſtenz von vielen Tauſenden von Menſchen gefährdet und die Allgemeinheit geſchädigt. ſter bezeichnet es als ſelbſtverſtändlich. daß ſich alle Angehörigen der Wehrmacht auch an den anderen gemeinnützigen Veranſtal⸗ tungen durch Kauf der betreffenden Abzei— chen nach beſten Kräften beteiligen. Im all⸗ gemeinen ſtellt er jedoch feſt, daß die beſon⸗ dere Bedeutung der Wehrmachtsuniformen grundſätzlich das ſtändige Tragen von Abzeichen zur Uniform nicht geſtatte. Auslands⸗Nundſchau Soldaten müſſen Brot backen. Infolge von Lohnkürzungen ſind in Soiſſons und Umgebung die Bäckerge⸗ ſellen und Bäckereiangeſtellten in den Streik getreten. Die Bäcker ſahen ſich genötigt, den Präfekten zu bitten, Militär zur Aushüfe anzufordern. Und ſo wurde das Brot für Soiſſons vom 67. Infanterieregiment ge— backen. Der amerikaniſche Handelsboykott gegen die Kriegführenden. Präſident Rooſevelt und Staatsſekretar Hull haben beide Waſhington verla'⸗ ſen und ſich in Urlaub begeben. Sie ſtehen aul dem Standpunkt, daß die Stellung nahme Amerikas in der Frage des Haadels mit Italien genügend klargelegt worden ist und wollen ſich zunächſt darauf beſchenken. genau zu beobachten, inwieweit die omeri⸗— kaniſchen Geſchäftsleute die Wa aun gen vyr einem Handel mit den kriegführenden Staa⸗ ten beachten. Ein Buch erregt Aergernis. Wie aus Canberra gemeldet wird, hat die Frage der Sühnemaßnahmen gegen Italien zu einer auſtraliſchen Kabinettskriſe 2 Der auſtraliſche Miniſterpräſident ons hat den Vizepräſidenten des Voll⸗ zugsausſchuſſes, Hughes. wegen ſeines an— geblichen Widerſtandes gegen Sühnemaß— nahmen gebeten, aus dem Kabinett auszu⸗ treten. In einem kürzlich erſchienenen Buch hatte Hughes geſagt, wirtſchaftliche Sühne⸗ maßnahmen ſeien entweder eine leere Geſte oder aber ſie bedeuteten Krieg. Inzwiſchen hat Hughes erklärt, daß er die Geſetzgebung fü die Sühnemaßnahmen durchaus unter⸗ ütze. Sturm im Schwarzen Meer Zwei Sowjeldampfer in Seenok. Moskau, 4. November. Nach Meldungen aus Odeſſa und Batum hat der Sturm, der ſeit einigen Tagen auf dem Schwarzen Meer wütet, große Verhee⸗ rungen und ſchwere Schiffsunfälle verur— ſacht. Im Hafen und in der Stadt Batum wurde erheblicher Schaden angerichtet. Der Schiffsverkehr mußte eingeſtellt werden. Die Telephon⸗ und Telegraphenleitungen ſind zerſtört. Wie aus Odeſſa berichtet wird, iſt ein Sowjetdampfer an der Krimküſte vom Sturm an Land geworfen worden. Am das Schickſal des Schiffes herrſcht große Beſorg⸗ nis. Ein zweiter Dampfer wurde auf der Jahrt nach Odeſſa zu einem Spielball der Wellen, da ſein Kohlenvorrat ausgegangen war. Er warf Anker und ſandte 808 Rufe aus. Verſchiedene Dampfer mußten Nothäfen anlaufen. Die Reichsbank am Altimo Normale Beanſpruchung. Berlin, 2. Nov. Der Ausweis der Reichs⸗ bank vom 31. Oktober 1935 zeigt eine nor⸗ male Beanſpruchung, die geſamte Kapital⸗ anlage hat ſich um 433,8 auf 4835,3 Millio⸗ nen Mark erhöht. Die Ausweitung gegen- über dem Stand zur gleichen Vorſahreszeit um etwa 100 Millionen Mark kennzeichnet die inzwiſchen fortgeſchrittene Belebung der Wirtſchaft. Im Vergleich zum Vormonat⸗ Ultimo, der ein Quartalsabſchluß war, iſt die Beanſpruchung ſelbſtverſtändlich weſentlich geringer. Der Zahlungsmittelumlauf betrug Ende Oktober 6266 Millionen Mark gegen 5768 Millionen Mark in der Vorwoche, 6264 Millionen Mark Ende September und 5732 Millionen Mark Ultimo Oktober 1934. Der Goldbeſtand iſt in der Berichtswoche um 25 000 Mark auf 87 785 000 Mark, der Be⸗ ſtand an deckungsfähigen Deviſen um 251 000 auf 5 520 000 Mart angeſtiegen. Neuſel gab auf Carnera ſiegt in der vierten Runde durch techniſchen k. o.— Anglücklicher Start des Bochumers. Im Neuyorker Madiſon Square Garden wurde der Bochumer Schwergewichksboxer Walter Neuſel von dem Exweltmeiſter Primo Carnera(Italien) in der vierten Kunde zur Aufgabe gezwungen. Neuſel er⸗ litt in dieſer Runde eine ſtark blutende Ver⸗ letzung über dem rechten Auge, ſo daß er den für ihn ausſichtslos gewordenen Kampf aufgeben mußte. Da die beiden Veranſtaltergruppen um Joe Louis und dem Weltmeiſter Jimmy Braddock zu keinem Ergebnis über einen Weltmeiſterſchaftskampf gekommen waren und wohl auch vorläufig— aus geld⸗ lichen Gründen ſelbſtverſtändlich— nicht kommen werden, hatte der Neuyorker Madiſon Square Garden auf den bereits ausgeſchalteten Italiener und Exweltmeiſter Primo Carnera und den wieder nach Ame— rika gekommenen Walter Neuſel zurückge— griffen, um dieſe in einer Weltmeiſter⸗ ſchaftsausſcheidung ſtarten zu laſ⸗ ſen. Den Sieger glaubte man gegen J. J Braddock ſtellen zu können. Daß zu dieſer Ausſcheidung immerhin 17000 Zuſchauer erſchienen waren, dürften die Veranſtalte: wohl einzig und allein dem blonden Weſt— falen Neuſel zu verdanken haben, be⸗ ſitzt oder beſaß dieſer doch in den Staaten eine ſehr gute Meinung. Von ihm, der in den fünf Jahren ſeiner Laufbahn als Be⸗ rufsboxer erſt zum vierten Male geſchlagen wurde, erhoffte man wohl mehr, als man eigentlich annehmen konnte. Die entſcheiden⸗ den Siege über den baumlangen Engländer Jack Peterſen, der zweimal regelrecht zer⸗ trümmert wurde, konnten dieſe Auffaſſung durchaus rechtfertigen. Den gewaltigen Ge⸗ wichtsunterſchied von rund 60 Pfund gegen Primo Carnera mußte man wohl berückſich⸗ tigen. aber der bekannte Formrückgang des Rieſen ließ die Aufgabe doch lösbar er⸗ ſcheinen. Carnera der Angreifer Gleich der Beginn des Kampfes brachte eine Ueberraſchung, denn man ſah ein durch— aus ungewohntes Bild, wenigſtens was man in Beziehung auf Carnera bisher geſe— hen hatte. Der Italiener legte ſofort ein ſcharfes Tempo vor und war faſt ſtändig im Angriff. Neuſel wirkte faſt langſam, ſo daß in den beiden erſten Runden eine leichte Ueberlegenheit Carneras nicht zu verkennen war. Allerdings brachte die zweite Runde auch ſchon wieder die alten Fouls Carneras, der eben doch nie einen reinen Stil boxen wird. Der Ringrichter hatte die Fouls jedoch überſehen, ſo daß Neuſels Pro⸗ teſt nicht angenommen wurde. Die dritte Runde ſah dann auch Neuſel mehr und mehr in Fahrt kommen. Er landete jetzt ſeine er⸗ ſten harten Treffer am Kopf und den Kör— perpartien ſeines Gegners, ohne dieſen aber nennenswert erſchüttern zu können. Viel⸗ mehr brachte die nächſte Runde ſchon das unerwartete Ende. Neuſel hatte ſich jetzt vollſtändig gefunden und punktete weiter, er bearbeitete den Körper des Rieſen mit wuchtig geſchlagenen Rechten. Carnera, wütend gemacht, ſetzte nun ebenfalls zum Gegenangriff an und mit einem ſchweren Linken brachte er Neuſel eine lange Riß— wunde über dem rechten Auge bei. Noch wehrte ſich der Deutſche tapfer und verzwei⸗ felt, aber die ſtark blutende Wunde ließ ihn doch das Ausſichtsloſe ſeines Bemühens ein⸗ ſehen. Nach 2:35 Minuten der vierten Run⸗ de hob Neuſel die Hand zum Zeichen der Aufgabe, Carnera einen techniſchen k. o.⸗ Sieg in dem noch keineswegs entſchiedenen Kampf überlaſſend. Die Zuſchauer waren mit dieſem un⸗ erwarteten Ende natürlich nicht zufrieden und äußerten über die Aufgabe Neuſels lautes Mißfallen. Allgemein war man der Anſicht, der Bochumer hätte ſeinen Kampf fortſetzen können. Sportallerlei Guiſeppe Olmo. der bekannte italieniſche Straßenfahrer, unternahm in Mailand einen Angriff auf den Stunden⸗Weltrekord ohne Schrittmacherführung. Der Verſuch war von Erfolg gekrönt, Olmo legte in der Stunde 45,090 km zurück und verbeſſerte damit den alten Rekord des Franzoſen Ri⸗ chard von 44,777 km. Im Verlaufe ſeiner Rekordfahrt verbeſſerte Olmo noch fünf wei⸗ tere Rekorde, und zwar über 4. 15, 20, 30 und 40 km. a * 0 rankfurts Jußball-Städteelf zum Win⸗ ter ilfsſpiel gegen München am 20. Novem- ber in München ſteht wie folgt: Eigenbrodt: Conrad, Tiefel; Gramlich, Dietſch, Schwein⸗ hardt; Pflug, Möbs, Schmidt, Heldmann, Simon. * Karl Beck, der in letzter Zeit recht erfolg; reiche Düſſeldorfer Federgewichtler. erhielt für den 8. November einen Kampfvertrag nach Zürich. wo er auf den Schweizer Eu⸗ ropameiſter im Bantamgewicht, Maurice Dubois, treffen ſoll. N Das Jachamt Handball hat für 20 Ver⸗ eine, die in finanzielle Schwierigkeiten gera⸗ ten ſind, einen Betrag von 2000 RM zur Verfügung geſtellt. Ein ſchöner Beweis da⸗ für, daß der Fachamtsleiter Hercmaun auf kürzeſtem Wege Ueberſchüſſe dem geſunden e.* Leben in den Vereinen zuführt. 6 0 und un ſah Kin gen ge U gegen erückſch⸗ zung des sbar er⸗ k brachte in durch⸗ 18 waz her geſe fort ein ändig im . ſo daß e leichte erkennen e Runde fouls reinen hatte die ls Pro⸗ dritte id mehr eine er⸗ en Kör⸗ ſen aber n. Vel⸗ on das ich jetzt weiter, en mit Jarnera, ls zum ſchweren e Riß⸗ Noch ver zwei⸗ ließ ihn ens ein⸗ n Run⸗ hen der en k. o. jiedenen em un⸗ frieden Neufels war feinen ſeniche Mailand ſrelord Lerſuch in det heſſerte en N. einer * 9 2 N 15 Der Gedanke, daß das Kleinkind, ja der Säugling eben⸗ ſo wie der Erwachſene ſyſtematiſche Leibesübungen treiben könnte und ſollte, erſcheint uns außergewöhnlich oder liegt uns doch ſo fern, daß es erſt eines beſonderen Hinweiſes bedarf, ehe wir dieſe Forderung ernſt nehmen. Geben wir zunächſt einmal getroſt zu, daß Skepſis in dieſem Punkte durchaus am Platze iſt. Die Gefahr, daß Uebereifrige mit gutgemeinten Vorſchlägen über das wünſchenswerte Maß hinausſchießen, iſt in dieſer Hinſicht groß genug. Gerade darum aber iſt es zweckmäßig, mit theoretiſchen Erörterun— gen hintanzuhalten und zunächſt den Praktiker ſprechen zu laſſen. So bietet die Stadt Swinemünde, die eigene und vorbildliche Wege gegangen iſt, ein eindrucksvolles Bild von den Möglichkeiten, die anderswo noch ungenutzt liegen. Hier wurde erſtmalig der Verſuch unternommen, die Jugend vom vierten Lebensmonat an zu erfaſſen. Viertel⸗ jährlich ergeht an alle Mütter, deren Kinder den dritten Lebensmonat vollendet haben, über das Standesamt eine Einladung, ſich mit ihren Sprößlingen an den Mütter⸗Aus⸗ bildungskurſen in Säuglingsgymnaſtik zu beteiligen, die im Auftrage der Stadt koſtenlos veranſtaltet werden. Mit die⸗ ſem Schreiben verbindet ſich die Aufforderung, vor Beginn des Kurſes das Kind dem Hausarzt oder unentgeltlich der ſtädtiſchen Säuglings-Fürſorgeſtelle zur ärztlichen Unter⸗ ſuchung vorzuſtellen. Der Unterricht erſtreckt ſich auf die Erlernung einfacher und auch bei Handhabung durch den Laien vollkommen ge— fahrloſer Uebungen, die die Mütter nach Abſolvierung von acht Uebungsſtunden zu Haus ſelbſtändig fortführen, bis die Kinder das Laufen erlernt haben. Vie Rumpfarbeit iſt nicht unangenehm für die Kleinen. Sie beginnen ſpäter ganz von ſelbſt, ſich aus dem Beinhang aufzurichten. Es iſt nämlich ſo, daß die Gymnaſtik der Säuglinge nach entſprechender Anleitung ohne Bedenken zu Hauſe vorge⸗ nommen werden kann, ja durchgeführt werden muß, wenn ſie überhaupt einen Sinn haben ſoll, denn wirkſam und für die Entwicklung des kleinen Menſchen notwendig iſt nur die regelmäßige und ausgiebige Gymnaſtik. Daran ſcheint es aber, ſoweit die Mütter ohne die Unterſtützung und Nach⸗ hilfe, wie in dieſem Falle in Swinemünde, mit der Körper⸗ durchbildung beginnen, noch zu hapern, denn nicht ſelten wird zwar die Gymnaſtik mit viel Eifer und Energie be⸗ gonnen, aber nach einiger Zeit läßt die Regelmäßigkeit nach, und bald fallen die Uebungen ganz aus. Unter dieſen Um⸗ ſtänden kann man von den Uebungen nichts erhoffen. Not⸗ wendig ſind alſo Regelmäßigkeit und Dauerhaftigkeit des Programms. Am beſten wird es ſein, die Kleinkinder an jedem Tage eine entſprechende, vom Arzte feſtgeſetzte Zeit zu bewegen. Man wird dann bald feſtſtellen können, daß dieſe Art der Gymnaſtik das Wohlbefinden des kleinen Menſchen ausgezeichnet fördert. 80 Bei dem Verſuch in Swinemünde üben die Kinder, bei denen der Arzt irgendwelche körperlichen Schäden feſtgeſtellt hat, unter ſtändiger Leitung des Gymnaſtiklehrers und regelmäßiger ärztlicher Ueberwachung. In den folgenden „Jahren bis zur Schulpflichtigkeit werden die Jahrgänge all⸗ jährlich für drei Monate„eingezogen“, um in dieſer Zeit zweimal wöchentlich durchgeturnt zu werden. Darüber hin⸗ aus werden alle die Kinder verſorgt, die durch praktiſche oder Fachärzte zur Heilgymnaſtik überwieſen werden. Die Mütter ſieht man mit lebhafteſter Anteilnahme bei der Ar⸗ beit, während die kleinen nackten Erdenbürger die Durch— arbeitung ihres Körperchens mit vergnügtem Grunzen gut⸗ 5 5 n kürzeſter Friſt lernen ſie, Aermchen, Beinchen, Bauch und Rückenmuskeln ſo zu betätigen, wie es von ihnen verlangt wird. Und es iſt überaus eindrucksvoll zu ſehen, wie ſelbſt das Hängen und Schaukeln mit dem Kopf nach unten gern geduldet und bald durch aktive Mitarbeit der Kleinen unterſtützt wird, nachdem die nur in ganz ver⸗ eeinzelten Fällen auftretenden ängſtlichen Anwandlungen jdehr ſchnell überwunden ſind. 5 DAs KLEINKIND Söôtrr LEI8ESU BUN GEN T REISEN Nicht weniger erſtaunlich iſt die förmliche Begeiſterung, mit der das Turnen von den Drei- bis Fünfjährigen be⸗ trieben wird. Glänzend bewährt ſich hier die Auffaſſung, daß das Wort„Angſt“ aus dem Sprachſchatz der Kinder und aller derer, die mit ihnen umgehen, geſtri— chen werden muß. Wenn vom Tiſch frei in die Arme des Uebungsleiters geſprungen werden ſoll, am Trapez, auf der Rutſchbahn, überall drängt ſchon immer eine ungeduldige Reihe Nachfolgender, die es nicht erwarten können. Und wenn ſich wirklich ein⸗ mal einer ſtößt, ſo gibt es keine Trä⸗ nen, weil ſtets nur die geſtoßenen Ge— genſtände bedauert werden und nie der, der einen blauen Fleck davon⸗ getragen hat. An einer ſinnreich kon⸗ ſtruierten Leiter lernen alle die, die zu Fußveränderungen neigen, ihre Schwäche— ſtatt durch verweich— lichende Schuheinlagen mit zweifel⸗ haftem Enderfolg— überwinden. Ob es das Hängen am zurückgebeugten Kopf in der Nackenſchaukel iſt, auf der Erde die„Brücke“, das„Radfahren“ in Rückenlage, das Springen über Stühle an der Hand von Erwachſenen oder der plötzliche Alarmruf„Flieger— deckung“, bei dem die ganze luſtige Geſellſchaft unter Tiſchen, Stühlen und in ſonſtigen Verſtecken verſchwindet, alles iſt auf Ungezwungenheit und Freiwilligkeit aufgebaut. Wie wäre es auch notwendig, einen Druck auszuüben, wo es der F ſo ſchön vormacht, und dann natürlich kei⸗ ner zurü en, ſondern es gleich auch nachmachen will. Die Bedenken, mit denen man der Sache gegenübertrat, geraten bei dieſem Anblick erheblich ins Wanken. Gut viel leicht, daß wir ſie zurückſtellten. Denn daß dieſe Arbeit ihre Rechtfertigung in ſich trägt, liegt klar auf der Hand. Es iſt eben doch ſo, daß die Körperbewegung des werdenden Menſchen unter den Bedingungen unſerer hohen Ziviliſa⸗ tion zu einer harmoniſchen Ausbildung ungenügend iſt. Zahlloſe Verbildungen und Verkrümmungen am Erwachſe— nen müſſen zweifellos auf dieſe Vernachläſſigung in früher Jugend zurückgeführt werden. Ueber den Standpunkt der Nichtachtung des Körperlichen gegenüber dem Geiſtigen ſind. wir ja glücklicherweiſe weit hinaus. Denn es läßt ſich nun Aufnahmen(2): Atlantik(M.) Rumpfheben aus der Spannbeuge. Kräftigt die Rücken- und Halsmuskulatur. einmal nicht leugnen, daß der geſunde und widerſtands⸗ fähige Körper unerläßliche Vorbedingung höchſter Leiſtungen auch des Geiſtes iſt. Wohl dem, der im ſpieleriſchen Kampf gegen rechtzeitig geſetzte Widerſtände aufwuchs, ſtatt feſt⸗ gewickelt in jenes berüchtigte Steckkiſſen, das„das ſchwache Körperchen ſtützen“ ſollte! Für die Gaus frau Me dle due vonder ol. Höss Ef di 50 HI FRSA CHER öEsAHU BERT WERDEN Der Sommer iſt zu Ende, und wir müſſen uns end⸗ gültig von unſeren hellen und luftigen Kleidern, von unſe⸗ ren duftigen Hüten und von all den luſtigen und kleinen Sommerſachen trennen. Nun ſollen ſie ihren Winterſchlaf halten. Damit ſie im nächſten Jahre wieder gut verwendbar ſind, müſſen wir für ihre gute Unterkunft ſorgen. Die Mode ſorgt zwar bei den Frauen dafür, daß die heute ſo modern geweſenen Kleidungsſtücke, ſchon im nächſten Sommer un⸗ wodern geworden ſind, aber oft genügen kleine geſchickte Veränderungen, um dem betreffenden Kleidungsſtück wieder den nötigen Schick zu geben. Es läßt ſich aber aus Altem nur dann Neues machen, wenn man es ſachgemäß aufbe⸗ wahrt hat. Dabei iſt nicht einmal erforderlich, die Sommer⸗ ſachen einzumotten, da ja bekanntlich die Mottenplage erſt mit Eintritt der warmen Jahreszeit einſetzt. Unbedingt er⸗ forderlich iſt es jedoch, alle Sachen rein und ſauber auf— zubewahren. Jedes Waſchkleid muß gut durchgewaſchen ſein und glatt im Kaſten liegen oder auf dem Bügel hängen. Die Arbeit des Plättens kann man ſich erſparen, es beſteht die Gefahr, daß gebügelte Kleider leicht gilben. Für die nicht im Kaſten verwahrten Kleider fertigt man ſich eine Hülle aus leichtem hellfarbigen Batiſt oder buntbedruckten Voiles an, mit einem Schlitz, durch den der Bügelhaken hin— durchgleitet. Ja ſelbſt eine Hülle aus Papier, wie eine große Tüte, genügt, und ſo hängen ſie vor Staub geſchützt auf ſtoffbezogenen Bügeln nebeneinander. Seidene oder bunt⸗ farbige Sachen, die man der Farbe wegen oft nicht ſelbſt waſchen kann, ſollte man am Ende des Sommers zum Rei— nigen geben oder ſelbſt gut mit Benzin abreiben. Weiße Wollſachen ſoll man vor dem Einmotten zum Winterſchlaf waſchen. Das tut man am beſten nach folgender Vorſchrift: Man löſt in einem Eimer vol! varmem Waſſer Aufnahme: Frau Schoepke(M.) Die Sommerhüte werden mit Papier ausgeſtopft, damit ſie die Form behalken. einige Löffel Borax auf, etwa 5 gehäufte Löffel, dann füllt man ſo viel kaltes Waſſer hinzu, daß das Ganze handwarm wird. Hierin wäſcht man die Wollſachen, die danach ganz ſchneeweiß werden. Dem lauwarmen Spülwaſſer fügt man noch etwas Borax hinzu und trocknet das Gewaſchene mög— lichſt an friſcher Luft. Jacken und Sachen, die ſich verziehen können, hänge man nicht auf, ſondern trockne ſie liegend. Die Sommerhüte werfe man nicht achtlos in eine Schachtel, ſondern man ſtopfe die Köpfe feſt mit Papier aus, und zwar derart, daß das Papier einige Zentimeter aus dem Kopf herausſieht. So ſteht der Hut nicht auf dem Rand und behält ſeine Form. Wenn man keinen guten Karton hat, werden die Hüte in einen Hutbeutel gelegt. Die leichten Sommerſchuhe haben nun ihre Schuldigkeit getan und ſollen auch ihren Winterſchlaf halten. Die weißen Leinenſchuhe, die man im Sommer mit einer weißen Flüſ⸗ ſigkeit reinigte, muß man vor dem Aufbewahren von aller Farbe befreien, weil ſie ſonſt gelb werden und ihre Halt— barkeit einbüßen. Man bürſtet ſie mit einer Borſtenbürſte mit milder Seife gut ab, ohne ſie innen naß werden zu laſſen. Sie werden mit einem Tuch getrocknet und an einen ſtaubfreien Platz zum Trocknen geſtellt. Wenn ſie trocken ſind, ſtopft man ſie gut mit Papier aus. Die Lederſchuhe reibt man gut mit farbloſem Creme ab. damit das Leder geſchmeidig bleibt. Auch die Sohlen ſoll man mit Fettereme einreiben. Wenn das Fett gut eingezogen iſt, zieht man über die Schuhe alte ſeidene Strümpfe. Helle Lederſchuhe ſoll man recht dunkel aufbewahren. Die kleine Mühe, die das Säubern und ſorgfältige Ver⸗ packen der Sommerſachen verurſacht, macht ſich reichlich be⸗ zahlt, denn wenn im Frühjahr ein raſcher Wechſel zu war⸗ mer Witterung eintritt, iſt man ſchnell gerüſtet und freut ſich der herbſtlichen Vorarbeit. Geſchirr— richtig gepflegt. Angebranntes Emaillegeſchirr darf nicht abgekratzt wer⸗ den. Man füllt Sodawaſſer oder Aſche hinein und läßt es aufkochen, dann löſt ſich der Anſatz von ſelbſt. Neues Emaillegeſchirr ſoll vor dem erſten Gebrauch ausgekocht werden, es hält dann beſſer. Holzgeſchirr wird mit Sand und Seife gereinigt und an der Luft, möglichſt in der Sonne, getrocnet. Niemals darf es auf dem warmen Herd ſtehen, weil es dann ſpringt und reißt. Löcher in Holzgefäßen füllt man mit Glaſerkitt aus und beſtreicht ſie nach dem völligen Austrocknen(mehrere Tage) mit Spirituslack. Roſtflecken auf Nickelgeräten entfernt man mit Alkohol, dem ein Tropfen Schwefelſäure zugeſetzt wurde. Nichtgebrauchtes Eiſengeſchirr muß eingefettet fortge— ſtellt werden. Tontöpfe, die vom Eiereinlegen einen weißen Rand haben, reinigt man mit einer Löſung von benzoeſauerem Natron und ſpült ſehr gründlich nach, dann kann man ſie wieder für alles andere gebrauchen. Hefenteig ſollte nur in Steingut⸗ oder Tonſchalen an⸗ geſetzt werden. Zerbrechliches Geſchirr wird ſehr geſchont, wenn man das Anſatzrohr des Waſſerhahnes, an dem man viel Geſchirr anſchlägt, mit einem Gummiſchlauchſtück verlängert undd umkleidet. Schmutzige Flaſchen werden ſauber, wenn man ſie mit Kohlenſtaub reinigt. Erſt werden die Flaſchen gründlich geſpült, dann halb mit Waſſer vollgefüllt. Dann kommt eine Hand voll Kohlenſtaub hinein, und nun wird kräftig geſchüttelt. Gut nachgeſpült iſt dann die Flaſche ſauber und geruchfrei. 90 J 1 0 1 14 0 1 1 05 4 3 1 17 1 4 1 11 * 4. 1 1 1 4 1 92 1 Die Olympiaglocke fertiggeſtellt. Im Bochumer Verein iſt jetzt die Olympia⸗ glocke fertiggeſtellt. Im Bilde der amerika⸗ niſche Weltrekordſchwimmer Peter Kiefer, der jetzt auf ſeiner Deutſchlandfahrt die Glocke beſichtigte.(Wertphoto— M.) C777CPCCCCCC( KTV Nah und Fern Beim Futterſchneiden tödlich verunglückt. Der Rentner Georg Hofmann von Kuhn⸗ hof(Bayern) ſtieß ſich mit dem Schaufel⸗ ſtiel beim Futterſchneiden gegen die linke Bauchſeite und erlitt dadurch innere Ver⸗ letzungen. Er wurde ins Bezirkskrankenhaus verbracht und hier operiert, doch ſtarb er einen Tag ſpäter. N Erbhof niedergebrannt. Im Anweſen des Erbhofbauern Joſef Thalhammer, genannt zum Hubauern, in Wippſtetten(Bay⸗ ern), brach im Getreideſtadel Feuer aus, das ſo raſch um ſich griff, daß in kurzer Zeit alle Gebäulichkeiten mit den reichen Ernte⸗ vorräten und wertvollen Maſchinen in Schutt und Aſche lagen. Auch zwei Jungrinder ſind mitverorannt. Ungl. her Sturz. Beim Ausladen von Nundhölzern glitt der 25 Jahre alte Arbei⸗ ter Bayer aus Ansbach auf dem Wagen aus und ſtürzte ſo unglücklich auf das Pfla⸗ ſter, daß der Mann einen Schädelbruch da⸗ vontrug, dem er bald darauf erlag. Radfahrerin von Laſtauto totgefahren. Eine Frau fuhr mit ihrem Fahrrad in Richtung Kulmbach, als ihr in der berüchtigten Kurve beim Kalkwerk Azendorf unweit von Melkendorf ein Laſtauto entgegenkam. Die Frau wurde auf ihrem Rad unſicher, verlor die Geiſtesgegenwart und rannte direkt in den Kraftwagen hinein. Sie wurde auf der Stelle getötet. der Mädchenmord von Zahna Der Mörder ermittelt. Halle(Saale), 4. November. Die Bluttat an der ſiebenjährigen Inge⸗ borg Raſcheya in Zahna bei Wittenberg hat ſchnell ihre Aufklärung gefunden. Die von der Mordkommiſſion der Landespolizeiſtelle Halle angeſtellten Ermittelungen führten binnen 24 Stunden zur Verhaftung des 23jährigen Otto Reichmeiſter aus Zahna, der durch erdrücken⸗ des Beweismaterial überführt werden konnte und nach mehrſtündigem Verhör ein um⸗ faſſendes Geſtändnis abgelegt hat. Die Unter⸗ ſuchung hatte einwandfrei das Vorliegen eines Sittlichkeitsverbrechens erwieſen. Jabrildach eingeſtürzt 1 Toter, 3 Verletzte. Weidenau, 4. November. Während der Mittagspauſe ſtürzte in der Eiſengießerei E. Breitenbach GmbH. in Wei⸗ denau der nördliche Teil des Daches über der großen Gießhalle mit rieſigem Getöſe ein. Zum Glück befand ſich die Belegſchaft wäh⸗ rend des Unfalls in der Kantine, ſo daß nur vier in der Halle ſich aufhaltende Ar⸗ beiter von dem Einſturzunglück betroffen wur⸗ den. Von ihnen konnten ſich drei noch ſo⸗ weit in Sicherheit bringen, daß ſie mit Vec⸗ letzungen davonlamen. Der vierte Arbeiter wurde von den mächtigen Eiſenbetonmaſſen des Daches begraben und konnte bisher noch nicht geborgen werden. Der eingeſtürzte Teil des Daches hat eine Größe von etwa 15 auf 20 Meter. — deutscher Rennfahrer verunglüdt Budapeſt. 3. Nov. Auf dem Guggerberg bei Budapeſt, wo die Trainingsfahrten für das internationale Budapeſter Motorrad⸗ rennen ſtattfanden, iſt der Münchener Hotel ⸗ beſitzer Rudolf Steinweg, ein bekannter Rennfahrer, mit ſeinem von ihm geſteuer⸗ ten Wagen tödlich verunglückt. Der Wagen Steinwegs war gegen einen Kilometerſtein gefahren und von der Wucht des Anpralls in die Höhe geſchleudert worden. Ein Paſ⸗ ſant, der nach dem Unglück von dem führer⸗ loſen Wagen überfahren wurde, erlitt ſchwe⸗ re Verletzungen. —— Was bringt die Eine Fülle bedeutender Wettlämpfe Winterſportzeit? — Als Höhepunkt die Olumpiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen Der Winter naht mit großen Schritten; ſchon hat er die Kuppen und Hänge unſerer Mittelgebirge und der Alpen mit dem herr⸗ lichen Weiß überſchüttet, das die Freude und Sehnſucht aller zünftigen Skifahrer iſt. Der Schnee iſt natürlich noch zu weich, ein Mangel, der ſich von einem Wochenende zum anderen beheben kann. Der Eisſport muß ſich noch etwas länger gedulden. Ihm ſtehen vorerſt nur wenige Kunſt⸗Eisbahnen zur Verfügung, auf denen die erſte Vor⸗ arbeit für ein hartes Training geleiſtet wer— den kann. Nur kurz iſt die Friſt, die verbleibt, bis die Winterſportzeit 1935/36 eröffnet wird. Es heißt, ſie zu nützen, denn große Aufga⸗ ben ſtehen bevor. Die Kämpfe überſtürzen ſich förmlich, bis ſie in den Olympiſchen Winterſpielen in Garmiſch-Partenkirchen 1936, die alles beſchatten, ihren Höhepunkt erreichen. Die nachfolgende Liſte vermittelt einen Ueberblick über die wichtigſten Veranſtaltun⸗ gen auf den deutſchen und ausländiſchen Winterſportplätzen: November: 10.: Eröffnung des Olympia⸗Eisſtadions, 9.— 10.: Internatio⸗ nales Eishockey in Berlin(Sportpalaſt), 24.: Eröffnung der neuen Eislaufzeit auf dem Zugſpitzplatt. Dezember: 25.: Springen auf der Hausbergſchanze in Garmiſch, Himmels⸗ grundſchanze in Schreiberhau und Johann⸗ georgenſtadt, 25.— 27.: Eishockey-Pokal in St. Moritz, 26.: Springen auf der kleinen Olympia⸗Schanze, auf der Wurmbergſchan⸗ ze in Braunlage, in Aſchberg und in Krummhübel, 27.— 31.: Eishockeyſpiele um den Spengler-Pokal in Davos. Januar: 1.: Springen auf der großen Olympia⸗Schanze und in Schreiberhau, 2. — 5.: Schwarzwald⸗Skimeiſterſchaften auf dem Feldberg, 5.: Menſelauf bei Bad Rein⸗ erz, Harzer Skiſtaffel, Brocken— Altenau, 6.: Kochelberg⸗Skiſpringen, 10.— 12.: Bay⸗ riſche Skimeiſterſchaften in Berchtesgaden, Weſtdeutſche Skimeiſterſchaften in Winter⸗ berg, Mitteldeutſche Skimeiſterſchaften im Taunus, 11.— 12.: Deutſche Eislaufmei⸗ ſterſchaften in Oberſtdorf, 14.— 19.: Deut⸗ ſche Skimeiſterſchaften in Oberſtdorf, 17.— 19.: Akademiſche Ski⸗Weltmeiſterſchaften in Mürren, 18.— 19.: Deutſche Eisſchnellauf⸗ Meiſterſchaften in Füſſen, Deutſche Zweier⸗ und Viererbob⸗Meiſterſchaften in Oberhot, 24.— 26.: HDW⸗Skimeiſterſchaften in Roch⸗ liz im Rieſengebirge, SA- und SS⸗Skimei⸗ ſterſchaften, Harzer und Norddeutſche Ski⸗ meiſterſchaften in Braunlage. Europamei⸗ ſterſchaften im Eiskunſtlaufen für Männer, Schleſiſche Skimeiſterſchaften in Görbers⸗ dorf. Europameiſterſchaften im Eisſchnell⸗ laufen in Oslo, 25.— 27. Oeſterreichiſche Skimeiſterſchaften in Bad Iſchl, 26.: 50 km⸗ und Staffelmeiſterſchaften von Sachſen in Altenberg, Viererbob-Rennen um den Eh⸗ renpreis des Reichsſportführers in Schierke, Tſchechiſche 50 km⸗Skimeiſterſchaft, 31.— 2.: Internationales Eishockeyturnier in Aroſa. Februar: 1.: Eisſchnellauf-Weltmei⸗ ſterſchaften der Frauen in Stockholm, 1.— 5 Eisſchnellauf⸗Weltmeiſterſchaften der Männer in Davos, Harzer Bobmeiſterſchaf⸗ ten in Schierke, Oeſterreichiſche Abfahrts⸗ und Torlaufmeiſterſchaften in Bad Gaſtein. 2.: 35 km⸗Skilauf in Gmünd, Skiſpringen in Schreiberhau, Schwarzwald⸗Skimeiſter⸗ ſchaften in Schonach, 6.— 16.: 4. Olympiſche Winterſpiele in Garmiſch- Partenkirchen, 8.: Schleſiſche Skimeiſterſchaften(Staffeln) in Wölfelsgrund, 8.—9.: Großer Preis von Aroſa(Hörnli-Abfahrt), 16.: 50 km⸗Skilauf in Langenbielau, 21.— 22.: FIS⸗Rennen in Innsbruck, Weltmeiſterſchaften im Eis⸗ kunſtlaufen für Männer, Frauen und Paare in Paris(oder 28.— 29.), 5JeS⸗Rennen (Abfahrt⸗ und Torlauf) in Innsbruck, 21.— 23.: Tſchechiſche Skimeiſterſchaft, 22.— 23.: Schweizer 50 km⸗ und Staffel⸗Skimeiſter⸗ ſchaften in Wildhaus(Toggeburg), 23.: Internationaler Abfahrts- und Torlauf in Schreiberhau, Alpſpitzſtaffel in Garmiſch, Skiſpringen in Johanngeorgenſtadt, Harzer 50 km⸗Meiſterſchaft Hohegeiß— Bennecken⸗ ſtein, Schwarzwald⸗Skiabfahrt⸗ und Torlauf am Feldberg, 26.— 1.: Holmenkol⸗Rennen Be vorausſichtlich deutſche Eishockey⸗Meiſterſchaften in Nürnberg, 28. — 1.: Schweizer⸗Skimeiſterſchaften in Da⸗ vos, Eibſee-Rennen. März: 1.: 50 km⸗Dauerlauf in Schrei⸗ berhau, Brocken⸗Abſchlußlauf, 1. oder 15. Großer Preis der Tſchechoflowakei im Ski⸗ Abfahrts⸗ und Torlauf, 1.— 8. Europa⸗ Meiſterſchaften im Eisſegeln auf dem Schwenzaitſee bei Angerburg, 5.— 8.: Nor⸗ wegiſche Haupt⸗Landesrennen in Kongs⸗ vinger, 8.: Gau⸗Skiwettkampf Sachfen— Schleſien— Thüringen— Harz in Sachſen, Münchner Ski⸗Staffelläufe in Schlierſee, 8. — 9.: Salpauſſelkä⸗Spiele in Lahti(Finn⸗ land), 14.— 15.: Hindenburg⸗Pokal(Ab⸗ fahrt⸗ und Torlauf) in Krummhübel, Dr. Seyfarth⸗Abfahrt⸗ und Torlauf in Oberwie⸗ ſenthal. 15.— 16.: Oſter⸗Skiläufe auf dem Feldberg. April Reifträger⸗Skiläufe und Springen bei Schreiberhau, 13.: Oſter⸗Ski⸗ ſpringen in Braunlage, 26.: Paul Haaſe⸗ Frauen und Paare in Berlin. 25.— 26. Gedächtnis⸗Torlauf am Kleinen Teich(Rie⸗ ſengebirge). eee mee Ausſcheidende Soldaten Vorrang bei der Bewerbung um Arbeitsplätze. Auf Grund des Paragraphen 32 des Wehr⸗ geſetzes ſind die ausſcheidenden Wehrmachts⸗ angehörigen bevorzugt in Arbeit zu bringen. Dies bedeutet zwar nicht, daß bevorzugte Stel⸗ len beanſprucht werden können, ſondern, daß Anterbringung auf dem Beruf wenn irgend möglich zu erfolgen hat und unter mehreren gleichzeitigen Bewerbern der ausgeſchiedene Soldat den Vorrang genießt. Es bedeutet andererſeits aber auch, daß im ſelbſtverſtänd⸗ lichen Verfolg der beim Heer gelernten Pflicht⸗ erfüllung und des Einſatzes der eigenen Per⸗ ſon zum Geſamtwohl unter zeitweiliger not⸗ wendiger Zurückſetzung berechtigter persönlicher Wünſche auch berufsfremde Arbeit angenommen werden ſoll. Es iſt für einen Soldaten keinen Augenblick zweifelhaft, daß er da zupackt, wo ſein Einſatz notwendig iſt. Zur Sicherſtellung der Unterbringung die⸗ ſer ausſcheidenden Soldaten haben die Ar⸗ beitsämter die Stellen der einberufenen Re⸗ kruten und Arbeitsdienſtwilligen gemeldet be⸗ kommen. Es iſt eine Selbſtver udlichkeit, daß keiner dieſer Arbeitsplätze verloren gehen darf. Die Betriebsführer ſind wiederholt davon unterrichtet worden, daß unbedingt Erſatz einzuſtellen iſt. Soweit ſie nicht ſchon Erſatz beim Ar⸗ beitsdienſt angefordert haben, hat dies um⸗ gehend zu erfolgen. Wer dies nicht tut, vergeht ſich gegen die Kampfbedingungen in der Arbeitsſchlacht und gegen die auf Wei⸗ ſung des Führers ergangenen geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen im Wehrgeſetz. Es mag zutref⸗ fen, daß in Einzelfällen, z. B. bei Einberufung der Meiſterſöhne, die Einſtellung einer Erſatz⸗ kraft nicht ganz leicht fällt. Es kann aber dennoch Erſatzeinſtellung erwartet werden, nach⸗ dem die Betriebsführer alles was ſie haben der Neuordnung der ſtaatlichen und wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe im Dritten Reich ver⸗ danken. Es ergeht eine letzte Mahnung bei dieſer Gelegenheit an Alle, die hier ihrer Pflicht nachzukommen haben. Ehrenrettung des Novembers Der November bedeutet Uebergang zum Spätherbſt. Der Oktober hat uns bereits einen Vorgeſchmack deſſen gebracht, was uns im November gewöhnlich erwartet. Trübe und gräuliche, regengraue, neblige Tage mit Schmutz⸗ und Regenwetter und grauem, triefendem Nebel Stiefkind des Jahres iſt der November. Kein anderer Monat wird ſehen wie gerade der November, in dem die Nacht tief in den Morgen und ſchon wieder tief in den Nachmittag hineinhängt. Monat der Erinnerungen, das iſt der No⸗ vember auch. Einige Tage hinter uns liegt bereits„Allerſeelen“, der katholiſche Gedächtnistag für die Verſtorbenen. Buß⸗ tag und Totenſonntag ſtehen noch be⸗ vor. Auch das Kirchenſahr beſchäftigt ſich niemals mehr mit dem Gedanken an Ster— ben und Tod, als gerade im Monat Novem⸗ ber. Dabei kann der November ſich auch. wenn er will, bereits als richtiger geſtrenger Wintermonat mit Froſt und Schnee zeigen. Er bringt zuweilen wochenlang anhaltend klares und ſchönes Wetter. In Erkenntnis dieſer Tatſache wollen wir dem beſcheidenen Wunſche Raum geben, daß der diesjährige November uns vielleicht mit einigen Pröb⸗ chen aus dem Bereiche der geſchilderten Möglichkeiten aufwartet. Wir werden dann mit beſonderer Dankbarkeit uns daran er— innern, daß gerade der November ſo man— ches für uns zur Verfügung hält, was nur voller Freude begrüßt werden kann. In dieſen grauen Tagen gärt der fun ge Wein in den Fäſſern, und in den Obſtkam⸗ mern ſtapelt ſich die Herbſternte. Die Aepfel bekommen jetzt Weichheit und Aroma ins Fleiſch, und die Birnen quellen in den Schalen zu wunderbarer und ſaftiger Süße auf. Und dann nicht zu vergeſſen: jetzt ſetzt die Jahresbrut der Gänſe das erſte lockere Fett an. Feinſchmecker behaupten, daß die gebratene Gans im November auf der Höhe ihres Wohlgeſchmackes ſteht. Gänſe, die zu Martini— am 11. Novem- ber alſo— gegeſſen werde, gelten gewiſſer⸗ maßen als Wetterpropheten für den bevor⸗ ſtehenden Winter: ein weißes Bruſtbein der Gans ſoll einen milden, ein rotes einen ſtrengen Winter anzeigen. Nimmt alſo der November auch im Rei⸗ gen der zwölf Monate des Jahres keine allzu günſtige Stellung ein, ſo ſehen wir doch, daß er im Volksmund gegenüber an⸗ deren Wintermonaten wohl allzu ſchwarz geſchildert wird. Alles nur Kuliſſe Eine Weltreiſe macht man am ſchnellſten unter der Führung eines Angeſtellten der Filmgeſellſchaft Warner in Hollywood. Man braucht äußerſtenfalls ebenſovie Stun den wie das ſchnellſte Flugzeug Wochen braucht, um alle Sehenswürdigkeiten der Welt kennen zu lernen, und zwar echte Se⸗ henswürdigkeiten, nicht etwa Atelierbauten. ſo einheitlich mit abfälligen Beiworten ver⸗ Die Geſellſchaft hat kürzlich einen kleinen Aus Stadt und Land Gedenktage 4. November 1716 Der Philoſoph und Staatsmann Gott⸗ fried Wilhelm von Leibnitz in Hanno⸗ ver geſtorben. 1743 Eröffnung der Univerſität Erlangen. Prot.: Charlotte— Kath.: Karl Borromäus Sonnenaufg. 7.00 Sonnenunterg. 16.26 Mondaufg. 13.37 Mondunterg. 23.54 * der Nebelmonat November Mit Regen und Sturm, erſten Nachtfrö⸗ ſten, ja ſogar mit frühem Schnee im Mit⸗ telgebirge hat in den letzten Tagen der November ſeine Herrſchaft an⸗ gemeldet. Nicht umſonſt wird er auch Wind⸗ oder Nebelmonat genannt, denn er bringt ſtürmiſches und unfreundliches Wetter. Was im Oktober nur Launen des Wetters waren, wird im November zur cha⸗ rakteriſtiſchen Unart. Die letzten gelben und braunen Blätter reißt der November von Buſch und Baum. Wie zum Abſchied, ein wenig wehmütig geht man durch das ra— ſchelnde Laub des Waldes. Aber draußen über die kahlen Felder knallen fröhlich die Schüſſe der Jäger, die manchem feiſten Ha⸗ ſen das Lebenslicht ausblaſen. So hat der November auch ſeine Vorzüge. Je unfreund⸗ licher es draußen wird, um ſo wohler wird es einem drinnen. Das Leben in der Woh⸗ nung kommt wieder mehr zu ſeinem Recht. Am frühen Abend, den Buckel am warmen Ofen, von dem die Bratäpfel oder Kaſtanien duften, zieht leiſe Weihnachtsvorfreude ins Haus. Die Martinigans gibt den erſten kräftigen Vorgeſchmack. Der Bauer, der ſich weniger nach poeti— ſchen Stimmungen als nach praktiſchen Le⸗ bensnotwendigkeiten richten muß. wünſcht zwar keinen allzu gelinden November, weil nach ſeinen alten Witterungserfahrungen das einen harten Winter mit ſich bringt, andererſeits aber iſt er für jeden ſchönen Tag noch dankbar, der ihm zur letzten Er⸗ ledigung von mancherlei Feldarbeiten bleibt. So ſtreiten ſich in den Wünſchen für das Novemberwetter zwei Seelen in ſeiner Bruſt. Die Weinleſe iſt im allgemeinen be— endet, doch in den hervorragenden Lagen wird auch im November noch geleſen, was man an edelſten Trauben hängen ließ, um es zur höchſten Reife zu bringen. Am 5. November beginnt der aſtronomi— ſche Winter, der botaniſche Winter ſetzt am 15. November ein und der meteorologiſche oder klimatiſche Winter tritt am 1. Dezem⸗ ber ſein hartes Regiment an. Merktage ſind: Martini(11.):„Wenn um Martini Nebel ſind, wird der Winter meiſt gelind“: „St. Elsbeth(19.) ſagt an, was der Winter für ein Mann“ und„Andreas(30.) hell und klar, bringt ein gutes Jahr“. 0 4. Das Recht auf Arbeit. Durch den letz⸗ ten Erlaß des Präſidenten der Reichsanſtalt über die Notſtandsarbeiten ſollen dieſe, wie Direktor Dr. Iſchucke von der Hauptſtelle der Reichsanſtalt in der„Arbeitsloſenhilfe“ ausführt, auf einen vernünftigen Sinn zu⸗ rückgeführt werden. Wenn weder unter dem Geſichtspunkt der Produktivierung der Unterſtützung noch unter dem der erleichter⸗ ten Finanzierung oder des Auffangens kri⸗ ſenhafter Erſchütterungen der Arbeitslage Notſtandsarbeiten mehr unerläßlich ſeien, dann könne ihre Beibehaltung nur unter einem neu herauszuſtellenden Gedanken noch gefördert werden. Dieſer Gedanke ſei der des Rechts auf Arbeit. Er werde er⸗ gänzt durch die in dem Erlaß vorgeſehene Bevorzugung der Ernährung größerer Fa⸗ milien. Daneben müſſe ſelbſtverſtändlich die Abwicklung der ſich aus den bisherigen Zu⸗ ſicherungen der Reichsanſtalt ergebenden Verpflichtungen geſichert bleiben. Erhebung über die Heimarbeiter. Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat eine erſtmalige Erhebung über die bei den Arbeitsämtern erfaßten Heimarbeiter in die Wege geleitet. Die Auszählung umfaßt auch alle mitarbeitenden Familienangehöri⸗ gen und fremden Hilfskräfte ſowie die Glie⸗ 18 955 nach der Berufsgruppenzugehörig⸗ eit. CCC Katalog für den internen Gebrauch heraus⸗ gegeben, aus dem man erſieht, wie klein die Welt, mit den Augen eines Filmmannes ge⸗ ſehen, eigentlich iſt. In wenigen Stunden kann man von Hol⸗ lywood aus zum Beiſpiel erreichen: Die franzöſiſche Riviera(dargeſtellt von der Santa Monica⸗Bucht), eine Südſee⸗Inſel (Catalina⸗Inſel), die Gobi⸗ oder Sahara⸗ wüſte(die Wüſten von Yuma oder die Mo⸗ jave), die berüchtigten Louiſianaſümpfe(La⸗ gung Beach), Monte Carlo(Agua Caliente), die Schweiz(das San Bernardino⸗Gebirge), China oder Japan oder Harlem(gewiſſe Viertel von Los Angeles), ein engliſches Gut(eine Farm bei Paſadena), Aegypten oder Paläſtina(Todestal) uſw. uſw. Eis⸗ berge und überhaupt Polargegenden ſind ungefähr das einzige, das künſt' ich herge⸗ ſtellt werden muß, alles andere iſt„garan⸗ tiert echt“. Daß ein Film wirklich einmal in der Gegend der Handlung gedreht wird, ſcheint ſelten vorzukommen. — — det sel ara⸗ No⸗ La⸗ pie —— 1 Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). 121 Nachdruck verboten. Hanneli aber fühlte den Kuß wie Feuer auf ihrer Haut. Sie ſah das blaſſe, abgelebte Geſicht des Grafen, die vielen feinen Fältchen, die wie Fächer unter ſeinen müden Augen lagen, und das an den Schläfen ſchon leiſe ergrauende Haar. Da tauchte ein anderes Geſicht daneben auf. Ein kühnes gebräuntes Männergeſicht, zwei Augen, die blitzend auf— leuchteten: Ernſt⸗Ludwig von Marholdt. Und plötzlich fühlte ſie, wie ihr Herz heiße Sehnſucht erfüllte, und ſie ſtand auf. „Bitte, laſſen Sie uns wieder hinübergehen, Herr Graf. Ich möchte verſuchen, mit Profeſſor Reinhardt noch ein wenig zu ſprechen. Vorhin war er dauernd in Anſpruch genommen. Ich habe ſo ſehr Sehnſucht, ein wenig aus der Heimat zu hören.“ Gehorſam ſtand Graf Tieffenbach ſofort auf und führte Hanneli hinüber in die Geſellſchaftsräume. Hannelis Kühle ſtieß ihn nicht zurück, ſondern ſie reizte ihn nur noch mehr. Er wußte über ihre Verhältniſſe ſo gut wie nichts. Aber— er wünſchte glühend, daß ſie arm ſei. Wußte er doch, daß die wenigſten Frauen eine Werbung abſchlagen können, wenn ſie aus ärmlichen Verhältniſſen in glänzende kommen können. Er hielt es für klug, für den Reſt des Abends ſich nun ausſchließlich Brigitte von Geldern zu widmen, die das, wie ihre Mutter, auf ihre Art auslegen mochte. Zumindeſt mußte er ſich jetzt das Geldernſche Haus geſchickt für ſeine Abſichten offenhalten. Hanneli aber hatte endlich einen Platz neben Profeſſor Reinhardt gefunden. „Nun, müde, Hanneli?“ fragte der alte Herr ſehr freundlich. Das junge Mädchen ſchüttelte mit dem Kopfe. „Nein, Herr Profeſſor! Ich hätte nur den innigen Wunſch, ein wenig von daheim zu hören.“ „Wenn dir das wirklich mehr iſt als das Vergnügen hier, Hanneli?! Eigentlich ſollte die Jugend doch lieber tanzen! Aber— es iſt dir ja wohl nichts Neues. Tante Margarete führt dich gewiß von einer Geſellſchaft in die andere.“ „Nein! Ich möchte das auch nicht, Herr Profeſſor.— Mein Studium iſt mir wichtiger!“ Dann ſprachen ſie von daheim. Von Vera. Hannelis Herz klopfte. Würde wohl der Name fallen? „Ja, Verli vermißt dich ſehr, Kind. Wir ſprechen täg⸗ lich von dir. Vera iſt viel allein. Sie hat ſich jetzt noch mehr von den Menſchen zurückgezogen. Nur einer beſucht uns öfter als früher— Doktor von Marholdt. Ich freue mich für Vera. Er iſt ein tüchtiger Mediziner. Die beiden unterhalten ſich oft ſtundenlang. Ich weiß nicht, was ſie immer alles zu ſprechen haben. Vielleicht— verſtehen ſie ſich beſonders gut!“ Profeſſor Reinhardt lächelte in ſeiner gütigen, leicht humorvollen Art und ſprach dann ruhig von etwas anderem. Er ahnte nicht, daß Hannelis Herz dumpf pochte. Bum — bum— bum! „Nun, Weihnachten kommſt du doch beſtimmt heim, Hanneli?“ ſagte jetzt der Profeſſor.„Wie ſollten wir denn Weihnachten feiern ohne dich?“ Hanneli lächelte wehmütig, was ebenſogut„Ja!“ oder „Nein!“ bedeuten konnte. Ich kann nicht heim— nie mehr! Niemals mehr!, dachte ſie in tiefem Schmerz. Zwölftes Kapitel. Profeſſor Reinhardt war wieder abgereiſt, in der feſten Ueberzeugung, Hanneli glücklich und umſorgt zu wiſſen. Hanneli zitterte und fürchtete ſich beinah vor dem erſten Alleinſein mit Brigitte und deren Mutter. Aber— das gefürchtete Donnerwetter blieb aus. Im Gegenteil— etwas ganz Neues trat ein. Frau von Geldern und Brigitte waren von einer ſeltſamen Liebenswürdigkeit gegen Hanneli, die dieſe ſich in keiner Weiſe zu erklären wußte. Hätte ſie ein Geſpräch belauſchen können, das Brigitte und deren Mutter führten, ſo hätte ſie gewußt, woher dieſer plötzliche Umſchwung kam. „Wir müſſen ganz klug ſein, mein Kind. Es ſcheint tat⸗ ſächlich das Unmögliche eingetreten zu ſein. Graf Tieffen⸗ bach hat ſich in Hanna Mertens verliebt!“ ſagte Frau von Geldern am nächſten Morgen. »Das iſt ja lächerlich! Glaubſt du, ich hätte es nicht bemerkt? Am beſten, wir ſchaffen dies Mädchen ſofort aus ſeinem Geſichtskreis, Mama. Wir ſagen Onkel Rein⸗ hardt einfach, wir gingen auf Reiſen, und er möchte ſeine Pflegetochter irgendwo anders unterbringen!“ erwiderte Brigitte. „Nein, nein, Gitta, ſo gern ich das ſelbſtverſtändlich auch tun würde. Aber es darf nichts Uebereiltes ge— ſchehen, wenn wir uns nicht ins eigene Fleiſch ſchneiden wollen. Es iſt einfach nicht mehr möglich, Hanna aus dem Hauſe zu ſchicken. Jetzt iſt es bereits ſo weit, daß wir auf das Geld, das durch ihr Hierſein einkommt, geradezu an— gewieſen ſind...“ „Pfui! Wer ſoll denn das aushalten? Von ſo einer Bettel-Hanna, die auf Onkel Reinhardts Gnade an⸗ gewieſen iſt, ſollen wir leben?“ unterbrach Brigitte ihre Mutter hocherregt. „Still, Gitta! Es hilft abſolut keine Aufregung. Weißt udzpaneva ac oi eng nc z oamenzz uduie valle no ſollen mit Tieffenbach! Aber dir war ja keiner deiner Be— werber reich und vornehm genug. Kein Wunder, wenn es dir nun ergeht wie der Prinzeſſin im Märchen von dem König Droſſelbart...!“ lächelte Frau von Geldern ver— ärgert. „Puh!, Mama! Wie abgeſchmackte Vergleiche...!“ „Das halte, wie du willſt! Ich aber ſtehe auf dem Standpunkt, daß wir jetzt einfach noch einmal verſuchen müſſen, ſozuſagen auf diplomatiſche Weiſe die Sache mit Tieffenbach zu arrangieren!“ ſagte Frau von Geldern. „Da bin ich wirklich neugierig, Mama! Aber bitte...!“ „Wir werden alles andere tun als Hanna Mertens aus Tieffſenbachs Geſichtskreis verſchwinden laſſen. Wir werden ſie im Gegenteil ſo oft mit ihm zuſammenbringen, daß er bald den Unterſchied zwiſchen dir und ihr bemerkt. Du wirſt ſie ſelbſtverſtändlich durch Umgangsformen und dergleichen ausſtechen. Denke allein, daß Hanna weder Reiten, noch Tennisſpielen, noch Autofahren kann und was da noch unzählige Dinge ſind, die eine Dame der großen Geſellſchaft beherrſchen muß. Na, und— vielleicht errätſt du jetzt meine Taktik und haſt weniger Grund, über meinen Vorſchlag zu ſpotten, Gitta!“ Erwartungsvoll blickte Frau von Geldern ihrer Tochter ins Geſicht. In Brigittes Augen blitzte es auf. „Ich verſtehe, Mama! Das iſt wirklich genial aus⸗ gedacht, Mama. Die Konkurrentin nicht ſcheuen, ſondern ſie ſozuſagen geradezu herausfordern! Das liegt mir groß⸗ artig! Glänzende Idee!“ „Ich dente auch, Gitta. Und— wenn mich nicht alles trügt, werden wir auf dieſe Weiſe ſchneller zum Ziele kommen, als du denkſt!“ nickte Frau von Geldern. Als ſich an dieſem Morgen Graf Tieffenbach bei den Damen von Geldern melden ließ, um ſich zu erkundigen, wie den Damen der Abend bekommen ſei, begegnete er ſtrahlender Liebenswürdigkeit— auch auf ſeine vorſichtige Frage nach Hanna. „Nicht wahr, ein reizendes Geſchöpfchen, die Pflege⸗ tochter meines Vetters? Ja, leider hat ſich das liebe Kind bisher recht rar gemacht, obgleich Gitta ſie ſchon gewalt⸗ ſam überall mit hinnehmen wollte. Aber ſie iſt ja ſo ein ernſthaftes Menſchenkind! Sie glauben nicht, Graf, wie ernſthaft Fräulein Hanna ihr Geſangsſtudium auffaßt“, ſagte Frau von Geldern. „Nun, aber ich hoffe doch, daß das gnädige Fräulein mit an der Autotour teilnehmen wird, zu der ich Sie, Gnädigſte und Ihr Fräulein Tochter, eben einladen wollte?“ fragte Graf Tieffenbach. „Aber gewiß, Graf! Wir werden alles tun, um Hanna zu überreden. Das arme Kind hat ja ſo wenig bisher gehabt!“ Frau von Gelderns Miene drückte lebhaftes Be⸗ dauern aus. „Nun, wenn es ſich darum handelt— das könnte ſchon arrangiert werden“, ſagte Graf Tieffenbach eifrig,„wenn es dem Wunſch der Damen entſpricht.“ „Ach, Graf, wir würden uns ja ſo ſehr für Hanna freuen!“ Frau von Geldern lächelte.„Meine Tochter ſagt ſchon, wenn das ſo weitergeht, dann fährt Hanna wieder heim, ohne irgendwelche Eindrücke von unſerem ſchönen Berlin mitzubringen!“ Hanneli wußte nicht, wie ihr geſchah, als ihr beim Mittagbrot die Einladung zu einer Autotour überbracht wurde. Schließlich aber war ſie doch noch zu jung, um ſich nicht herzlich zu freuen, wenn es ihre Freude auch etwas ſich ſchon der Gedante an Hanna in Graf Tieffenbachs beeinträchtigte, daß gerade Graf Tieffenbach derjenige war, von dem die Einladung ausging. Aber ſie war klug genug geworden, ſich das nicht merken zu laſſen. Und wirklich, bereits zwei Tage ſpäter ſtand in den frühen Morgenſtunden Graf Tieffenbachs Kabriolett vor der Geldernſchen Villa. Frau von Geldern lächelte in ſich hinein. Nun, dies⸗ mal ſtach Hanna Mertens ihre Tochter nicht aus. Brigitte von Geldern trug ihre reizende, hellrote Autojacke aus feinem, weichem Leder und eine dazu paſſende, kleidſame Kappe, die feſch auf ihrem dunklen Pagenkopf ſaß, ſowie ſchicke, helle Fahrhandſchuhe, da ſie die Abſicht hatte, Graf Tieffenbach unterwegs am Steuer abzulöſen. Brigitte von Geldern ſah ſehr wohl, wie Tieffenbachs Blick vergleichend zwiſchen ihr und Hanneli hin und her ging und ein wenig enttäuſcht von Hanneli abglitt, die man wohlweislich, Morgenkühle vortäuſchend, in eine von Frau von Geldern abgelegte, braune Autojacke gehüllt hatte, die ihre feine Geſtalt plump und unförmig machte. Ebenſo ließ die Autokappe nicht ein Strähnchen ihrer ſeidigen, lichtblonden Haare ſehen. Brigitte tauſchte einen heimlichen Blick mit ihrer Mutter, der Genugtuung ausdrückte. Aber— durch Zufall fing Graf Tieffenbach im Rückſpiegel neben ſeinem Fahrer⸗ ſitz dieſen Blick auf. Jetzt wußte er genau, welches Manöver Mutter und Tochter ſpielten. Soſo?! Ihr habt alſo ganz bewußt aus dem ſchönen Schmetterling eine Raupe gemacht?, dachte er bei ſich und freute ſich diebiſch. Die Fahrt ging los. Für Hanneli war alles, was ſie zu ſehen bekam, neu. Die Fahrt durch die Mark, die leiſe Zeichen des nahenden Herbſtes zeigte, begeiſterte ſie ſchon. Immer wieder glitten ihre Augen über die ſchöne, ſchwer⸗ mütige Landſchaft, in der dunkle Kiefernwälder weite, maleriſche Seenplatten ablöſten. „Macht es Ihnen Freude, gnädiges Fräulein, ſo durch die Welt zu fahren?“ fragte Graf Tieffenbach Hanneli, die neben ihm ſaß. Hannelis braune Augen leuchteten auf. „O ja! Ich habe noch gar nicht gewußt, daß Auto⸗ fahren ſo ſchön iſt! Das iſt ja wirklich etwas ganz, ganz Wundervolles!“ kam die ehrliche Antwort. Hannelis Naivität entzückte den Grafen aufs neue. Er war überzeugt, hier leichtes Spiel zu haben. Er konnte es ſich ja leiſten, die Frau zu heiraten, die er wollte; brauchte er doch auf niemanden in der Welt Rückſicht zu nehmen. Ach, dieſes Dummerchen da neben ihm! Nun, es mochte ſein, daß bald eine andere Hanna neben ihm ſaß. Dieſelbe und doch eine andere: Gräfin Hanna! Sein Begehren malte ihm Zukunftsbilder. Eine Frau würde aus dieſem Mädchen werden— eine Königin der großen Geſellſchaft. Flüchtig ſtreifte ſein Blick das ſchöne Geſicht Hannelis, deſſen wunderſamen Reiz auch die pump⸗ liche Kleidung nicht ganz verbergen konnte. Und ſeine Phantaſie kleidete die kleine Hanna in Samt und Seide. Nach einer kurzen Frühſtückspauſe ging es weiter. Das Mittageſſen wurde in Magdeburg eingenommen. Hanneli kam aus dem Staunen nicht heraus. Für alles hatte Graf Tieffenbach bereits Vorſorge getroffen. Alles war tele⸗ phoniſch vorbeſtellt worden. Nach dem Eſſen ruhten alle ein Stündchen. Was das koſtet, dieſe teuren Hotelzimmer auf ſo kurze Zeit!, dachte Hanneli und bekam eine leiſe Ahnung davon, was wirklicher Reichtum iſt. Dann fuhren ſie erfriſcht weiter, nachdem Brigitte es jedoch erſt durchgeſetzt hatte, die Führung des Wagens von jetzt an zu übernehmen. Hanneli bewunderte Brigitte von Geldern. Wie ſicher ſie am Steuer des ſchweren, großen Wagens ſaß! Wie gewandt ſie lenkte! Frau von Geldern lächelte befriedigt. Brigitte machte gute Figur. „Aber ich bitte dich, Kind, halte normales Tempo ein“, mahnte Frau von Geldern, die wußte, daß Brigitte oft⸗ mals in ungeheurer Geſchwindigkeit fuhr. Anfänglich glitt der Wagen in ruhigem Gleichmaß dahin. Dann aber ſchien Brigitte das langweilig zu werden. Stärker trat ſie auf das Gaspedal. Achtzig— neunzig... zeigte das Tachometer. Graf Tieffenbach ſchaute Brigitte mahnend an: „Ich kenne dieſe Strecke, gnädiges Fräulein... Bitte, mäßigen Sie das Tempo lieber! Es kommen einige ge⸗ fährliche Kurven.“ Brigitte aber packte der prickelnde Reiz der Gefahr. „Angſthaſe!“ lachte ſie Tieffenbach herausfordernd zu und gab noch mehr Gas. Allmählich näherte man ſich dem Harz. Kaum, daß Brigitte bei der Fahrt durch Ortſchaften ihr Tempo mäßigte. Hanneli, die keine Ahnung vom Autofahren hatte, kam es vor wie ein Wunder, daß zwei ſo kleine, feine Hände wie die Brigittes einen ſo ſchweren Wagen nach ihrem Willen meiſtern konnten. Noch einmal machte man eine Kaffeepauſe. „Wie herrlich Sie fahren, Fräulein Brigitte!“ ſagte Hanneli. 5 Brigitte lächelte geſchmeichelt. Graf Tieffenbach aber ſagte in einer jähen Eingebung: „Das werden Sie auch alles lernen, gnädiges Fräu⸗ lein. Wenn es Ihnen Freude macht, ſtelle ich Ihnen dieſen Wagen gern zur Verfügung.“ Brigitte von Geldern errötete. Was ſagte Graf Tieffenbach da? Hanneli verſuchte, die Aufmerkſamkeit von ſich ab⸗ zulenken. Wie immer bereitete es ihr auch jetzt Pein, ſich in den Mittelpunkt geſtellt zu wiſſen. Die gemütliche Stimmung ſchien bereits bedroht, denn auch Frau von Geldern gab dieſe Bemerkung Tieffenbachs zu denken, da ſie ihr nur von neuem beſtätigte, wie feſt erblaßte, Hanna Mertens Herz gegraben hatte. Graf Tieffenbach ſelber ſchien als einziger die Wir⸗ kung ſeiner Bemerkung nicht zu empfinden. Er machte aus ſeiner Neigung für die ſchöne Hanna durchaus kein Hehl mehr, deren ganzer Reiz, nun ſie ſich der entſtellenden Kleidung wieder einmal entledigt hatte, auch in dem ſchlichten, hellen Sportkleid ganz zur Geltung kam. Es war geplant, in Bad Sachſa über Nacht zu bleiben, um am nächſten Tage durch den ganzen Harz weiter— zufahren. Aber man hatte immer noch eine gute Strecke bis Bad Sachſa vor ſich, und deshalb drängte Brigitte, die auch wieder am Steuer des ſchönen Wagens glänzen wollte, zum Aufbruch. „Gnädiges Fräulein, wollen Sie mir wirklich nicht lieber die Führung überlaſſen? Wir bekommen jetzt bereits Steigungen und im allgemeinen gefährlichere Wege“, ſagte Graf Tieffenbach, während er Brigitte in ihr elegantes rotes Jäckchen half. „Aber Graf, wollen Sie ſich über mich luſtig machen? Ich bin mit meinem Wagen in die Schweiz gefahren, und mir iſt niemals etwas paſſiert— nicht, Mama?“ Brigitte war in etwas gereizter Stimmung. Sie fühlte doch, wie ſie nur ſchwer ertragen konnte, daß Tieffenbach für dieſe„Gans“, wie ſie Hanna bei ſich titulierte, ſo offenſichtlich ſchwärmte. (Fortſetzung folgt.) l eee eee In kurzen Worten 5 In München wurde in Anweſenheit Führers und bei einer ungeheuren Beteili— gung der Bevölkerung das Richtfeſt der Parteigebäude, der Ludwigsbrücke und der Glaspalaſtanlagen gefeiert. Miniſterpräſident Göring befuhr die Grube Reden. Später fand im Zechenſaal der Grube ein Betriebsappell ſtatt. Auf einer Kundgebung in der Saarbrücker Wartburg ſprach der Miniſterpräſident über Volkstum und Volksgemeinſchaft. In der Hauptſtadt der Bewegung nahm der Reichsleiter der DAF, Dr. Ley, die Vereidigung der Gauarbeitskammern vor. Der Sanktionsausſchuß nahm am Sams⸗ tag die drei Entſchließungen an, wonach die Kreditſperre gegen Italien ſpäteſtens am 18. November alle Rechtswirkung zeitigt. Der gleiche Termin gilt für das Inkraft⸗ treten der Wirtſchaftsſanktionen(Ein⸗ und Ausfuhrſanktionen). Der abeſſiniſche Geſandte in Paris hat dem Völkerbundsrat im Auftrage ſeiner Re⸗ gierung eine Erklärung zugehen laſſen, in der Abeſſinien im Sinne des Abkommens vom 2. Oktober 1930 über die Unterſtützung von Staaten, die das Opfer eines Angriffs geworden ſind, um die Gewährung einer fi— nanziellen Hilfe bittet. lichen Haltung des veurſchen Voltes machen wollen. Kirche und Staat Der Miniſterpräſident ging dann auf die Frage von Kirche und Staat ein und er— klärte dabei, es ſei Verleumdung, daß der Nationalſozialismus gegen den Glauben. gegen die Religion und die Kirchen gerichtet Wir ſagen das nicht, ſo fuhr er fort, aus Taktik heraus, ſondern weil wir wiſſen, daß der Deulſche am Glauben hängt. Das iſt un⸗ ſere eigene Einſtellung. Wir ſind eine poli⸗ tiſche Partei, eine welklanſchauliche Bewe⸗ gung und befehlen niemandem eine be- ſtimmte Konfeſſion.. Das hat jeder mit ſich ſelbſt abzumachen. Die Beziehungen zu Gott unterſtehen keiner ſtaatlichen und keiner Parteikontrolle. So wie der Nationalſozialismus ſich zur Kirche ſtellt, denn er beſchränkt ſich auf ſeine ſtaat⸗ lichen Aufgaben, ſo muß ſich auch die Kirche mit dem Nationalſozialismus abfinden. Der Miniſterpräſident wies in dieſem Zu⸗ ſammenhang noch einmal auf die vielen Zerſplitterungen hin, die Jahrhunderte hin⸗ durch das deutſche Volk um ſeine einheitliche Kraft gebracht hätten. Der Nationalſozia⸗ lismus dagegen erſtrebe die Zuſammenraf— fung aller Kräfte, und da ſei auch die Löſung der ſozialen Frage Der 36. italieniſche Heeresbericht meldet, eine immer brennendere. Der N daß die Truppen den Vormarſch auf Ma- beiter wiſſe, daß der Führer im iefßen kalle angetreten haben. Im Somali⸗Ab⸗(eines Herzens gerade für die deutſche 1055 ſchnitt entfalten die Truppen ihre Tätigkeit beiterſchaft eintrete, daß er die Löſung der in Ogaden. ö ſozialen Frage für unbedingt notwendig 0 halte. 05 418997 5 f 9 auch, 5 5 3 in der kurzen Zeit nicht alles geſchaffen wer⸗ „Was deutſch iſt bleibt deutſch!' den konnte b wachen Dar eh nie 98 e mal geſchimpft werden. Das ſei nicht f Miniſterpräſident Göring über Volkstum 5 Aber man dürfe ſich nicht mutlos und Volksgemeinſchaft. machen laſſen, nicht zaghaft oder gar feige 5 5 5 werden. Es ſei wirklich nicht das Entſchei⸗ Saarbrücken. 2. November dende, wenn hier und da einmal Verknap⸗ Auf einer gewaltigen Kundgebung in der Saarbrücker Wartburg erinnerte Miniſter⸗ präſident Göring an jene ſchweren Stun— den, in denen das ganze deutſche Volk auf die Stimme des Volkstums an der Saar pungen einträten. In ernſten Zeiten müſſe uns jedes Opfer recht ſein. Man müſſe auch den Deutſchen an der Saar dankbar ſein, daß ſie durch ihre Entſcheidung dazu bei⸗ trugen, die Bahn für die Erhaltung des zu ebnen. Von Frankreich wollen wir nichts anderes als den Frie⸗ lauſchte, an jenen gewaltigen Kampf um Friedens die völkiſche Freiheit des Saarvolkes, der in einem gewaltigen Bekenntnis zum den. Deutſchtum gipfelte. bleibt deutſch! Das Bekenntnis der Saar war nicht nur das Bekenntnis zu Deutſchland; es war auch das für Adolf Hitler. Denn Deutſchland iſt Hitler, und Hitler iſt Deutſchland. In der jetzigen glücklicheren Zeit, erklärte der Miniſterpräſident weiter, vergißt man allzu leicht, was man ſo Schweres durchge— macht hatte. Es iſt notwendig, daran zu er⸗ innern, wie vor wenigen Jahren die tren⸗ nende Linie mitten durch die Familien hin— durchging. Aber die Saar war deutſch, und ſo mußte auch ſie an dieſen Magneten herangezogen werden. Hier ſprach die Stimme des Blutes. Dieſer Sieg iſt Was deutſch iſt, nicht erkämpft und erfochten worden aus materiellen Erwägungen heraus. Das Reich bot keine goldenen Schüſſeln, das Reich forderte Opfer. Und doch kehrte die Saar zurück, nicht weil man Speck und Schinken erwartete, ſondern weil das Blut zum Deutſchtum hinwies. Das iſt der wahre Inhalt der Lehre von Blut und Boden, die nichts zu tun hat mit einer romantiſchen Vorſtellung von germaniſchem Gotteskult und Wotansglauben. Wir verſtehen unter Blut und Boden als Grundlage unſeres Volkstums die Rückkehr zu einer heroiſch⸗ germaniſchen Geiſteshaltung, deren Tugen— den mir mieder zur allgemeinen charakter⸗ Mögen die Franzoſen, ſo führtle der Mi⸗ niſterpräſident weiter aus, endlich von jener wahnwitzigen Vorſtellung abkommen, als lauerten wir nur darauf, eines Tages Frankreich zu überfallen. Wir haben uns im großen Völkerringen kennen gelernt, und wir haben Achkung voreinander. Wir brauchen unſere Kräfte nicht mehr in einem Waffengang zu meſſen. Wir wollen unſeren Wettſtreit lieber in friedlicher Arbeit austragen. Ich bin überzeugt, ſo wie das deulſche Volk den Frieden wünſcht, wüunſcht auch das franzöſiſche Volk nichts ſehnlicher als den Frieden. Aber dieſer Friede hängt nicht allein von uns ab. Und deshalb haben wir uns die Sicherung geſchaffen, daß dieſer Friede uns nicht ſo leicht geſtört wird. Die Aufrü⸗ ſtung Deutſchlands iſt deshalb ein poſitiver Beitrag zum Frieden geweſen. Nun aber, nachdem Adolf Hitler dem deutſchen Volk das Schwert wiedergegeben hat, können wir ruhig ſein, denn das iſt es gerade, wes— halb das Volk mit einer grandioſen Hingabe an ihm hängt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß wir ihm alles geben, denn er verlangt alles nur für ſein Deutſchland, und deshalb, meine deutſchen Volksgenoſſen, ſteht hinter dem Führer wie bisher! Solange Ihr ihm folgt, folgt Ihr ihm auf dem Pfade, der Deutſch⸗ land zu Glück und Größe führt. ——ͤ—.—ñ— Feſttag in München Der Führer übergibt die Ludwigsbrücke dem Verkehr. München, 4. November. Von den vier Pylonen zu beiden Seiten des weſtlichen Brückenkopfes loderten die Flam⸗ men empor. Am öſtlichen Brückenkopf waren zwei Tribünen errichtet. Am anderen Iſar⸗ Ufer war eine weitere Tribüne errichtet, ihr gegenüber eine vierte Tribüne. Ein Bataillon Infanterie, drei Züge der Fliegertruppe, Eh⸗ renformationen der SS, der SA, des Ar⸗ beitsdienſtes, des NRSKK und des Luftſchut⸗ zes traten an, während HJ und BdM ihren Platz auf den beiden Seiten des weſtlichen Brückenkopfes fanden und die geſamten am N Brückenbau beteiliaten Arbeiter mit ihren Ar⸗ beitsgeräten und Maſchinen ſich unter einem geſchmückten Kran verſammelten. Der Führer gab ſeiner großen Freude über das Gelingen des Werkes Ausdruck, das ſich in das ſchöne Bild der deutſchen Kunſtſtadt München gut einfügen werde. Der Führer ſprach ſeinen be⸗ ſonderen Dank den Parteigenoſſen Fiehler und Weber aus, die ſich in erſter Linie um das große Werk verdient gemacht hätten. Er hoffe, daß die vielen traurigen Ereigniſſe, die in der Vergangenheit dieſe Brücke heimge⸗ ſucht hätten, ſich in Zukunft nicht wiederholen mögen. Von nun ab möge die Brücle, und das ſei ſein Wunſch, nur noch Zeugin ſein eines glück⸗ lichen Marſches der deutſchen Nation in ein Zeitalter der Freiheit und eines inneren ge⸗ ſegneten Lebens. Mit dieſem Wunſche über⸗ gebe er die Brücke dem Verkehr. Nach dem Vorbeimarſch der Ehrenformatio⸗ nen trat der Führer in Begleitung von Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels und der übrigen Reichs⸗ leiter die Weiterfahrt zum Braunen Haus an. Das Nichtleſt auf dem Königsplatz Während auf dem neugeſtalteten K önigs⸗ platz ſchon längſt vor Beginn des Richt⸗ aktes viele Tauſende Aufſtellung genommen hatten, waren an der Front des Führer⸗ baues Ehrenformationen der SS, der SA und des Arbeitsdienſtes aufmarſchiert. Die geſamte am Bau beteiligte Arbeiterſchaft hat am Führerbau Aufſtellung genommen. Um Frau Profeſſor Trooſt und Chefarchitekt Pro⸗ feſſor Gall ſcharten ſich die Angehörigen des Baubüros. Nachdem der Führer die Formationen abgeſchritten hatte, gab Reichsſchatzmeiſter Schwarz eine Schilderung der Geſchichte und des Werdens dieſer gewaltigen Bauten. Dann trat ein Arbeitskamerad aus der Bau— arbeiterſchaft auf das Rednerpodium und rief den Kameraden des Spatens und der Kelle, der Feder und des Zirkels zu: Wir haben gebaut die Häuſer der Partei. Deutſch⸗ land zur Ehr', dem deutſchen Volk zur Wehr! Nach ihm beſtieg ein Polier die Redner⸗ kanzel, um den herkömmlichen Richtſpruch zu halten, bei dem nach gutem Handwerks⸗ brauch auch das Glas Wein nicht fehlen darf, das mit vollen Zügen ausgetrunken und dann als Zeichen des Glücks für den ausge⸗ führten Bau in viele Scherben zerſplittert werden muß. Der zweite Trinkſpruch galt dem genialen Former der Führerbauten, dem verewigten Profeſſor Trooſt. Mit dem dritten Trinkſpruch wandte ſich der Polier an die NSDAP:„Die den Auftrag gegeben, der wünſch' ich Glück und Segen; mög' auch in den neuen Bauten der alte Kampfgeiſt ſich ſtets regen!“ Der Führer ließ ſich die beiden Sprecher der Arhbeiterſchaft borheirufen, reichte ihnen 4 0 1 0 die Hand und tlopfte bem rrimrfeſten Pponer anerkennend auf die Schulter. Das Richtfest des Glaspalaſtes Als dritte Veranſtaltung folgte nun das Richtfeſt der Glaspalaſt⸗Gaſtſtätte und Parkanlagen, die aus dem Schutt und der Wüſtenei des Glaspalaſtbrandes vom 6. Ju⸗ ni 1931 neuerſtanden ſind. Auch dieſes Werk iſt nach den Skizzen von Profeſſor Trooſt geſtaltet und wird in den kommenden Mona— ten ſeiner Vollendung entgegengeführt wer⸗ den ö Kameradſchaftsfeſt. An den Richtakt der Glaspalaſt⸗Anlagen ſchloß ſich ein kameradſchaftliches Zuſam— menſein der an dieſem Werk beteiligten Un⸗ ternehmer und Arbeiter im Feſtſaal der Mathäſer-Bierhallen. Der Führer im Löwenbräukeller. Gleichzeitig mit dem kameradſchaftlichen Beiſammenſein, das die am Bau der Glas- palaſtanlagen beſchäftigten Arbeiter im Feſt⸗ ſaal der Mathäſer-Bierhallen vereinte, ver⸗ ſammelten ſich zum Abſchluß des Richtfeſtes der Parteibauten auf Einladung der Reichs- leitung der RSDAp die am Königsplatz beſchäftigten Angeſtellten und Arbeiter zu einem gemeinſamen Mittageſſen in den. Löwenbräukeller. Der Führer wurde mit nicht endenwollendem Jubel empfangen. Den Höhepunkt der Veranſtaltung bildete die Rede des Führers. Immer wieder brauſte Beifall auf, und die Zuſtimmung wollte nicht enden, als der Führer mit den ewigen Nörglern abrechnete und als er ſich als der Arbeitskamerad der hier ſitzenden Volksgenoſſen bekannte. Wiederum dröhnte Jubel durch den Saal, als der Führer den Friedenswillen der deut⸗ ſchen Nation unterſtrich. Sein flammendes begeiſtertes Bekenntnis zu Deutſchland und zu ſeinem Volk fand in den Herzen der Ar⸗ beiter ein viel hundertfaches Echo. Das Haus der Deutſchen Arzte Als vierte im Kranze der Münchener Feiern folgte die Einweihung des Hauſes der Deutſchen Aerzte. Die Vollsabſtimmung in Griechenland Akhen, 4. Nov. Am Sonntag früh wurden die Wahllokale im Beiſein der geſetzlich vor⸗ geſchriebenen Vertreter geöffnet. Bis Sonn⸗ tag mittag hatten in einem Wahllokal von 800 eingeſchriebenen Wählern bereits 400 gewählt, und zwar befanden ſich nur 20 re⸗ publikaniſche Stimmen darunter. Man er⸗ wartet, daß 80 bis 90 Prozent der Wähler für die Monarchie ſtimmen. Nach Meldungen aus Saloniki. Mazedo⸗ nien und anderen Teilen des Landes iſt auch in der Provinz regſte Wahltätigkeit vorhanden. Selbſt Flüchtlinge ſollen ſich angeblich an der Wahl beteiligen. Auch die Schiffsbeſatzungen wie das Militär aller Waffengattungen wählen. 18. Deutſche Waldlauf-⸗Meiſterſchaft. Die 18. Deutſche Waldlauf⸗Meiſterſchaft, die am Sonntag in der Lutherſtadt Witten⸗ berg ausgetragen wurde, endete mit einem großen Triumphe des veranſtaltenden Kur⸗ ſächſiſchen TV Wittenberg: Syring wurde zum zweiten Male Meiſter und ſein Verein, der KTV, wurde Mannſchaftsſieger. Hinter Syring belegten außerdem noch Böttcher, Schönrock und Kelm vom KTW die nächſten Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag,. Halle(Saale). 44 So wie er hinaufgekommen war, ſtieg er vorſichtig Quader um Quader herab. Endlich war er wieder außen am Fuße des Turms, der ins Waſſer hineinragte. Er nahm die Steigeiſen ab, packte ſein Bündel zuſammen, befeſtigte es mit Hilfe von Schnüren wieder auf ſeinem Nacken und ſchwamm denſelben Weg zurück. Bob Both war gerade auf ſeinem Patrouillengang wieder in der Nähe der Tannengruppe angelangt. Jetzt rannte er in raſchem Schritt heran: „Im Hauſe drin iſt noch alles ruhig, Sir! Haben Sie etwas entdeckt? Was wollen Sie nun tun?“ „Baden!“ ſagte Mac Lean lakoniſch und ſah mit äußerſtem Widerwillen an ſeinem verſchlammten Anzug hernieder.. „Los, Bob, fahre mich jetzt ein Stück auf Lominghton zu! An der Biegung der Chauſſee, links bei der Scheune, warte ich. Du mußt ja den unglückſeligen Donnell ab— holen. Der wird keinen Wert darauf legen, noch ſtunden— lang bei dem Schloßverwalter und den Hunden zu bleiben.“ Bob machte ein ſehr enttäuſchtes Geſicht. Er öffnete den Mund, als wollte er etwas fragen; aber der Reſpekt vor dem berühmten Detektiv war zu groß, als daß er es gewagt hätte. Mac Lean las in dem Geſicht Bobs wie in einem offenen Buche. „Bravo, Bob!“ ſagte er.„Die erſte Tugend des Detektivs ſcheinſt du zu haben. Nämlich Geduld. Warte nur noch ein bißchen! Ich werde dir den Zuſammenhang ſpäter ſchon aufklären. Jetzt muß ich mir erſt alles reiflich überlegen.“ Und dann ſchwieg Mar Lcau und ſagte auf der ganzen Rückfahrt kein Wort mehr. Bob fuhr vorſichlig und ſo leiſe, wie ſein grüner Laub⸗ froſchwagen es irgend zuließ, an Black Caſtle vorbei. Zwanzig Meter hinter dem Schloß ging die Landſtraße in einer Biegung an einer Scheune vorbei. Dort ſtieg Mac Lean aus. Bob wendete und fuhr mit Vollgas nach Black Caſtle zurück. Gerade öffnete ſich auch die Tür. Von dem mißtrauiſchen alten Herrn begleitet, erſchien der Mann mit der Aktenmappe. „Good bye, Sir!“ ſagte er und nickte dem Alten zu. „Ich habe mich gefreut, Ihre liebenswürdige Bekannt— ſchaft zu machen!“ „Gehen Sie zum Teufel!“ knurrte der Alte und ſchloß krachend die Eiſentür der Pforte zu. „Gut gegangen?“ fragte Bob leiſe, als der Herr ein— geſtiegen war. Inſpektor Donnell von Scotland Yard lachte: „Tadellos! Die Hunde haben eine harmloſe kleine Be— täubungsſpritze bekommen und ſchlafen für die nächſten zwölf Stunden unter Garantie. Am liebſten hätte ich dem Alten auch eine gegeben, aber das ging ja doch über meine Befugniſſe. Jedenfalls— zwölf Stunden hat Mac Lean Zeit, um an den Turm heranzukommen.“ Bob mußte plötzlich furchtbar lachen: „Warum lachen Sie denn?“ fragte Inſpektor Donnell mißtrauiſch.„Glauben Sie, er wird's in zwölf Stunden nicht ſchaffen?“ „Ja, das weiß ich nicht!“ verſetzte Bob ernſthaft und hielt plötzlich an der Biegung der Chauſſee an. „Guten Tag, Inſpektor Donnell!“ tönte eine fröhliche Stimme. Hinter einem Wacholdergebüſch tauchte, grün beſchlammt, Mac Lean auf. Donnell fuhr zurück: „Sind Sie das wirklich, Mac Lean?“ „Na— dachten Sie vielleicht, Donnell, ich bin der Froſchkönig? Allerdings ſehe ich unterwärts ja nicht ſehr menſchlich aus“— Mac Lean deutete auf ſeine Bein⸗ kleider, die von Algen und Schlamm bedeckt waren. Plätze. „It— ſind Sie denn nicht in den Turm herein⸗ gekommen, Mac Lean? Ich habe doch den Alten und ſeine Viecher lange genug feſtgehalten.“ Mac Lean lachte: „Ich bin ja ſchon wieder heraus, Donnell!“ „Und der Inſpektor dachte, Sie brauchen zwölf Stunden!“ platzte Bob dazwiſchen. „Zwölf Stunden?“ Mac Leans eben noch ſo ver— gnügtes Geſicht bekam einen eiſernen Ausdruck: „In zwölf Stunden hoffe ich ſchon weiter zu ſein, mein lieber Donnell!“ Elftes Kapitel. Das Sanatorium des Profeſſors Gerſhwin lag nahe Croydon, inmitten ausgedehnter Parkanlagen. Man konnte es von der Bahnſtation aus deutlich ſehen. Es war die größte Anſtalt dieſer Art in Mittelengland. Profeſſor Gerſhwin nannte ſeine Anſtalt gern„Sanatorium“. Der Name war bedeutend angenehmer als die Bezeichnung „Irrenanſtalt“. Im Volksmunde aber hieß dieſes große, durch hohe Gitter geſicherte Gebäude nur das„Verrückten— haus“. Es war vormittags. Profeſſor Gerſhwin hatte ſeine Beſuchsrunde auf den verſchiedenen Krankenſtationen zu⸗ ſammen mit ſeinem Aſſiſtenten gemacht. Nun ſaß er in ſeinem Arbeitszimmer und ſah die Krankenjournale durch. Es waren ein paar Fälle, die als gebeſſert zur Entlaſſung vornotiert waren. Andere, bei denen man den gehörigen keinerlei Hoffnungen machen konnte. Der Krankenhausbetrieb Gerſhwins gliederte ſich in zwei Abteilungen: einmal hatte er eine allgemeine Irren⸗ anſtalt, die unter behördlicher Aufſicht ſtaud und un⸗ bemittelte Kranke aus Mittelenglaud aufnahm. Davon geſondert hatte er ein ſchloßähnliches Gebäuve in einem beſonderen Park. Dieſes Gebäude, mit allem Konifort und Luxus ausgeſtattet, diente der Unterbringung vog Peivat⸗ patienten. Hier waren meiſt Kranke, deren Angehörige ich die Unterbringung der Patienten in einer traren YVcivat; heilanſtalt leiſten konnten.(Fortſeguus felt) An⸗ Mült Wirte Mitbl genf wünſe diente lb 00 Lan Leide keit a Diens hause 1 r Geſter ülteſte Ring bens a ober Jeczt! ſiegte det,! erdig um 5 er kl 7 was n gran. ſtrahl. ſich bi Größe deshal ſich d oder nehme d geſchm Blum denkm der J. den 9 Samn abzeic Mat gebläl hilfen Wi Vewe Neuf uf Cine von Mei sendet edete hilfe k NM. das d heim, lag U Freiſc derum Gim De platz 1 Voran — Ju a0 er do fa 9 kein⸗ und ung Lokale Nachrichten Viernheim, 4. Nov. Sinnſprüche. In allem Leben iſt ein Trieb aNch unten und nach oben; Wer in der rechten Mitte blieb Von beiden, iſt zu loben. Friedrich Rückert. * Eines andern Pein empfinden, Heißet nicht barmherzig ſein; Recht barmherzig ſein will heißen: Wenden eines anderen Pein. Logau. 1. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet 3 Anzeigen wegen groben Unfug. 1 wegen Vergehen gegen die Reichsſtraßen⸗ und Verkehrsordnung und 2 wegen Diebſtahl. Wei— ter wurde noch ein Kartoffeldiebſtahl gemeldet. * Säuglingsberatung. Ab 1. Nov. wird die Säuglingsberatung von Dienstag auf Donnerstag verlegt und zwar findet ſtatt: nachmittags von 2—4 Uhr: Säuglings⸗ beratung; nachmittags von 4— 4,30 Uhr: Mütterberatung; nachmittags 4,30—6 Uhr: Wirtſchaftsberatung. * 82 Jahre alt. Unſere geſchätzte Mitbürgerin Frau Johann Jakob Winken⸗ bach 1. Witwe Maria geb. Hofmann, Hed⸗ desheimerſtraße, begeht heute Montag, den 4. November, die Vollendung ihres 82. Lebens⸗ jahres. Das greiſe Geburtstagskind erfreut ſich noch körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit. Die Jubilarin führte ein ſehr arbeitsreiches und gottesfürchtiges Leben. Zu ihrem Wie⸗ genfeſte unſere herzlichſten Glück- und Segens⸗ wünſche und alles Gute zu einem wohlver— dienten geruhſamen Lebensabend. 5 Sterbetafel. Geſtern Nachmittag halb 3 Uhr wurde die Ehefrau des Herrn Karl Schalk, Frau Luiſe Schalk geb. Rapp, Lampertheimerſtraße 10, nach kurzem ſchweren Leiden, im Alter von 55 Jahren, in die Ewig⸗ keit abgerufen. Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachmittag um 4 Uhr vom Trauer⸗ hauſe aus ſtatt. Möge ſie ruhen in Frieden. * Zur großen Armee abgerufen. Geſtern vormittag halb 11 Uhr wurde der älteſte Bürger unſerer Gemeinde, Herr Philipp Ringhof 2., Alexanderſtraße 30, im 88. Le⸗ bens jahre in die Ewigkeit abgerufen. Der Ver⸗ ſtorbene iſt ein Veteran des Krieges 187071. Jetzt leben hier nur noch 2 Veterane aus dem ſiegreichen 70er Kriege. Er hinterläßt 7 Kin⸗ der, 35 Enkelkinder und 55 Urenkel. Die Be⸗ erdigung findet morgen Dienstag nachmittag um 5 Uhr vom Trauerhauſe aus ſtatt. Möge er ruhen in Frieden! Vom Sonntag Der 1. Sonntag im November war das, was man ſich unter Novemberwetter vorſtellt: grau. Den ganzen Tag über kein Sonnen⸗ ſtrahl. In aller Frühe hatten wir Nebel, der ſich bis zum Nachmittag doch geſenkt hatte. Größere Ausflüge oder Spaziergänge wurden deshalb nicht unternommen. Man beſchränkte ſich darauf in ſeinem Heim zu verweilen, oder einen kurzen Spaziergang zu unter- nehmen. Beſonders der Friedhof war wieder das Ziel Vieler. Die Gräber ſind alle friſch geſchmückt mit grünen Kränzen und bunten Blumen. Den lieben Toten galten einige Ge⸗ denkminuten.— Der 3. November war auch der 1. Opfertag für das Winterhilfswerk. In den Häuſern auf den Straßen waren fleißige Sammler am Werk. Das erſte Winterhilfs⸗ abzeichen iſt in dieſem Jahre die hübſchen Majolika⸗Schiffchen, ſtolze Wikinger, mit auf⸗ geblähten Segel, mit denen voll in's Winter- hilfswerk hineingeſteuert wurde. Die ſchönen Abzeichen ſchmückten faſt alle Mäntel, ein Beweis für die Opferfreudigkeit im neuen Deutſchland.— Die Handballer ſpielten auf dem Amicitia⸗Platz für die Winterhilfe. Eine kombinierte Mannſchaft aus Spielern von Waldhof, Käfertal und Turnverein nebſt Amicitia Viernheim trat gegen den Gauklaſ⸗ ſenverein 1862 Weinheim an. Das Spiel endete 7:10 für Weinheim. An die Winter⸗ hilfe konnte ein Betrag von annähernd 50. RM. abgeführt werden. Der Verein für das Deutſchtum im Ausland, Gruppe Viern⸗ heim, führte geſtern die am vorletzten Sonn⸗ tag verregnete volksdeutſche Feierſtunde im Freiſchütz durch. Die Partei mit ihren Glie⸗ derungen, die Schuljugend, ſowie zahlreiche Einwohner nahmen an dieſer Feierſtunde teil. Die Teilnehmer verſammelten ſich am Markt⸗ platz und zogen in geſchloſſenem Zuge unter Vorantritt der Feuerwehrkapelle zum Frei- Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 366 Stück, verkauft 231 Stück. Milchſchweine das Stück 10— 14 Mark, Läu⸗ fer das Stück 1847 Mark. Marktver⸗ lauf gut. ſchütz, wo eine eindrucksvolle Feier ſtattfand. Im Kaiſerhof hielt der Kaninchen- und Ge⸗ flügelzuchtverein eine Kaninchen- und Ge⸗ flügelſchau ab, die bei den Zuchfreunden reiches Intereſſe fand. Sehr ſchöne Zuchttiere wurden zur Schau geſtellt, die bewieſen, welch reges Leben in dieſem rührigen Verein iſt. Beſonders intereſſant war die Pelzſchau. Mit Verwunderung konnte man hier feſtſtellen, was aus Kaninfellen alles ſchöne und praktiſche zu ſchaffen iſt. Auf dem Waldſportplatz war ein Freundſchaftsſpiel zwiſchen der Ligamann⸗ ſchaft der Amicitia und Opel Rüſſelsheim. Das Spiel endete 2:2. Etwa 600 Zuſchauer wohnten dem ſpanenden Treffen bei. Auf dem Schießſtand der Teutonia war den Tag durch Hochbetrieb. Das diesjährige Schluß⸗ ſchießen wurde mit einem Werbeſchießen ver⸗ bunden, wobei ſich zahlreiche Vereinsmann⸗ ſchaften und Einzelſchützen beteiligten. Der Vortragsabend der SS am Samstagabend, wobei Hauptſturmführer Oſt mann ſprach, fand ein volles Haus. Der Vortrag führte in das Kriegsgebiet nach Abeſſinien, und fanden dieſe Ausführungen beſonderes Intereſſe. Vom Viernheimer Heimat⸗ muſeum Es iſt ein großer Verdienſt unſerer natio— nalſozialiſtiſchen Regierung, daß ſich ihre Or⸗ gane beſonders bemühen um die Erhaltung und Pflege deutſcher Kultur, deutſcher Trach⸗ ten, Sitten und Gebräuche. Zu dieſem Zwecke werden nicht nur allenthalben Ortsringe des Landſchaftsbundes„Volkstum und Heimat“, ſondern auch vielerorts Heimatmuſeen gegrün⸗ det. Weite Kreiſe unſeres Volkes werden da— durch auf kulturell wertvolle Dinge aufmerk— ſam gemacht, an denen ſie ſonſt achtlos vor⸗ übergingen. Auch Viernheim hat nunmehr ſein Heimatmuſeum. Dank dem Entgegenkommen einſichtsvoller Heimatfreunde enthält es ſchon viele intereſſante Altertumsſtücke und es fin⸗ det eine oft überraſchende Bereicherung. Un⸗ verſtändlich iſt es, daß ſich gar viele von ihren Altertümern nicht trennen wollen. Sol- chen ſei immer wieder geſagt, daß ſie Alter- tumsſachen als Leihgaben in unſer Hei⸗ matmuſeum ſtellen können, wo ſie dann als ſolche bezeichnet und die Eigentümer angegeben werden. Auch erhalten ſolche Geber einen Revers ausgeſtellt. Heute möchten wir uns mit unſerer Bitte auf ein Sondergebiet begeben. In unſer Heimatmuſeum gehören nämlich auch Denk- münzen und Erinnerungszeichen an große Zeiten, insbeſondere an den deutſch-franzöſi⸗ ſchen Krieg 1870/71 und an den großen Welt⸗ krieg 1914/18. Auch Stücke volkstümlicher „Schützengrabenkunſt“ gehören hierher. Wer will hier durch entſprechende Gaben mithelfen? Ins Heimatmuſeum gehört weiter eine mög— lichſt vollſtändige Sammlung von Infla— tionsgeldern. Die Inflationszeit muß im Muſeum für Enkel und Enkelkinder ein für allemal feſtgenagelt werden, jene unheim⸗ liche Zeit, in der der Wert des Geldes ſoweit ſank, daß ein Streichholz auf eine Milliarde Mark kam. Stimmt's? Alſo nocheinmal: Unterſtützt unſer Heimatmuſeum und zeigt Euch dadurch als wahre Freunde der Heimat! ** Verkehrsunfälle! Laſtkraftwagen und Fahrrad. Am Samstag Nachmittag kurz nach 5 Uhr wollte ein hieſiger Radfahrer an der Ecke am Denkmal von der Saarſtraße kommend in die Weinheimerſtraße einbiegen. In dieſem Augenblick kam aus Richtung Weinheim ein Laſtkraftwagen, der den Radfahrer in der Mitte des Weges am Hinterrad erfaßte und zu Boden ſchleuderte. Der Radfahrer blieb zum Glücke unverletzt, während ſein Fahrrad ſtark beſchädigt wurde. Auto, Motorrad und ein Kin⸗ derwagen. Ein ſchwerer Verkehrsunfall er⸗ eignte ſich geſtern Nachmittag gegen 3 Uhr an dem Bogen der Mannheimerſtraße an der alten Kirche. Ein aus Richtung Mannheim kommendes Auto fuhr um den Bogen herum und mußte wegen eines in gleicher Richtung geſchobenen Kinderwagens etwas nach links fahren. In dieſem Augenblick kam ein Motor⸗ radfahrer daher, der in Richtung Mannheim fuhr. Er wollte an dem Auto vorbeifahren, jedoch war der freigelaſſene Raum zu ſchmal, ſodaß er mit dem Arm an dem Türgriff des Autos hängen blieb. Er wurde hierdurch von ſeinem Motorrad geſchleudert und zwar gegen den Kotflügel des Autos, wodurch er ſchwere Arm⸗ und Kopfverletzungen davontrug. Herr Dr. Kienle leiſtete die erſte Hilfe und veran— laßte die Ueberführung des Schwerverletzten in das hieſige Krankenhaus, welche von der hieſigen Freiw. Sanitätskolonne vorgenommen wurde. Im Krankenhaus wurde bei der näheren Unterſuchung Schädelbruch feſtge⸗ ſtellt. Die beiden Fahrzeuge wurden ſicher— geſtellt. Die Schuldfrage iſt durch die polizei⸗ liche Unterſuchung zu klären. Der Auto⸗ fahrer, ebenſo der Motorradfahrer, ſind beide aus Mannheim. 1. Die Böſchung herunter. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag iſt ein Autofahrer mit ſeinem Wagen auf der Auto- bahn von der Fahrtrichtung abgekommen. Der Wagen überſchlug ſich und fiel die Böſchung herunter, wobei der Wagen nur leicht beſchä⸗ digt wurde, während der Inſaſſe mit dem Schrecken davon kam. Der Unfall ereignete ſich Nähe der Lampertheimerſtraße. Reichsluftſchutzbund Ortsgruppe Süd-Ried Viernheim Wochendienſtplan: Heute Montag: Untergruppe 1: Beitrags abrechnung von 8½— 10 Uhr auf der Ge— ſchäftsſtelle Repsgaſſe 10. Morgen Dienstag: Untergruppe 3: Blockwalter, die mit der Beitragsabrech— nung noch rückſtändig ſind, holen dies am Dienstag abend von 8½— 10 Uhr in der Geſchäftsſtelle nach. Mittwoch, 6. 11. 35: Untergruppe 4: Alle vereidigten Blockwalter verſammeln ſich am Mittwoch abend 8½ Uhr im„Freiſchütz“. Heil Hitler! Moskopp, Ogruf. „Opel“ Rüsselsheim- Hmic. Uiernheim 22 Zu dieſem Freundſchaftstreffen, das Schiedsrichter Eite l-Weinheim leitete, waren nur wenige Zuſchauer erſchienen, die einem abwechslungsreichem Spielverlauf beiwohnten. Gleich zu Beginn des Spiels werden die Opel— ſtürmer nicht ſelten gefährlich; doch unſere Deckung klärt die ſtets zahlreicher werdenden Situationen vor dem Tor der Platzelf. Es iſt eigentlich ſonderbar, daß die Amieitia im- mer nahezu ½ Stunde und manchmal noch länger braucht; bis ſie ſich gefunden hat. Dieſe Zeit iſt jeweils wenn es dem Ende des Spiels zugeht, und die Partie gewonnen werden könnte, leichtſinnig verloren. Auch geſtern dauerte es wieder reichlich lange, bis die Mannſchaft geſchloſſene Aktionen zuſtande brachte. Erſt in der 10. Min. war es Gölz möglich, durch einen unhaltbaren Strafſtoß traditionsgemäß den Führungstreffer zu ſchießen. Im Flachpaß ging die Bombe in die lange Torecke. Kurz nach Wiederanſpiel der Gäſte klärt Kiß Jean alleinſtehend auf der Torlinie. Die erſten Ecken hat Rüſſelsheim, die Krug mit einer Seelenruhe abfängt. Be⸗ reits in der 15. Minute fällt durch den Opel⸗ Mittelſtürmer im Anſchluß an einen Nach- ſchuß der Ausgleich. Krug hatte meiſterhaft den ſchon ſicheren Erfolg vereitelt; doch den Nachſchuß muß er paſſieren laſſen. 1:1. Nach verteiltem Feldſpiel kommt die Amicitia inzwiſchen zur erſten Ecke, die genau ſo vom Opelhüter genommen wird, wie die kurz zuvor auf der Gegenſeite von Krug. Der zweite Strafſtoß von Gölz geht ins Aus. Die Unentſchloſſenheit im Amicitenſturm und be⸗ ſonders der Läuferreihe wird immer deutlicher. Im Gedränge wirft ſich Krug mutig auf den Ball, um ein totſicheres Tor der Gäſte zu⸗ nichte zu machen. Ein Meiſterſchuß von Koob wird von dem Rüſſelsheimer Torwart in blen⸗ denter Manier gehalten. Zur Zeit fällt der Rechtsaußen der Opelelf, der übrigens ein ganz großer Könner im ganzen Verlauf des Spieles war, durch prachtvolle Flankenbälle beſonders auf. Koob funkt wiederum mit einem ſaftigen Schuß auf den Kaſten, der mit viel Glück über die Latte gewehrt werden kann. Frei vorm Tor ſtehend knallt der Rechtsaußen von Rüſ⸗ ſelsheim hoch darüber. Die Opelſtürmer ſind vor der Hütte zr. Zt. weitaus gefährlicher * wie die Stürmer der Amicitia. Mit 1:1 geht's in die nächſte Spielhälfte. Kaum 5 Minuten nach dem Wechſel er— zielt der erſtmals im Sturm ſpielende Fetſch im Verfolg eines Alleinganges von Kiß K. das Führungstor. Kiß K. hatte ſich den Ball zu weit vorgelegt, ſodaß er denſelben nur noch mit viel Glück vor der Toraußenlinie knapp ins Spielfeld geben konnte. Fetſch war zur Stelle und ſchoß entſchloſſen das Führungstor: 2:1! Mit reichlich Glück können die Opelleute eben zwei Mal ſchon als Tore geglaubte Schüſſe vermeiden. Fetſch auf dem linken Flügel wird doch noch Zeit benötigen, um von ſeinem gewohnten Läuferſpiel abzukommen. Eigentlich wäre ja zu dieſem Verſuch jetzt in den Gaupflichtſpielen keine Zeit; bezw. es iſt ſehr gewagt, ſolche Veränderungen in der Mannſchaft z. Zt. vorzunehmen. Hoffen wir jedoch das Beſte! Erneut wird ein ſcharfer Schuß von Fetſch gut von dem Tormann ge⸗ wehrt und auf der Gegenſeite hält Krug einen gefährlich plazierten Kopfball. 10 Minuten vor Schluß fällt für die Opelelf der Ausgleich durch eine Prachtleiſtung des Rechtsaußen. 2:2! Ein Foul⸗Elfmeter um Amieiten-Straf⸗ raum wird Krug geſchenkt! Die letzten Minu⸗ ten ſpielen die Gäſte etwas überlegen, ohne jedoch erfolgreich ſein zu können. Das Mann⸗ ſchaftsgefüge der Amicitia in der Läuferreihe und im Sturm läßt wieder mal zu wünſchen übrig; trotzdem Kiß K. die letzte Chance hat, das Spiel für die Amicitia zu entſcheiden. Doch vergebens. emü. 8 Gau XIV Baden. Die Reſultate: Germ. Brötzingen Mühlburg 121 FV. Karlsruhe Pforzheim 111 Die Tabelle: 1. FC. Pforzheim J VfB. Mühlburg h VfL. Neckarau n Germ. Brötzingen„% SV. Waldhof o VfR. Mannheim 0 Freiburger FC. 4% 2 1 3104 Karlsruher FV. F(33 Amic. Viernheim 6 1 2 3 8114 4 Phönix Karlsruhe 6% Die Handballer spielten zugunsten des Winterhilfswerkes! Turnverein-Amicitia-Tv. Waldhof-Tv. Käfertal kombiniert Der geſtrige Sonntag ſtand für die Hand— baller im Deutſchen Reich im Zeichen des Winterhifswerkes 193536. Allerorts, wo Handballmannſchaften am Platze waren, wurde für das W. H. W. geſpielt, um nicht unbeteiligt am Gelingen des großen, von unſerem Führer geſchaffenen Hilfswerkes geweſen zu ſein. So kam die Austragung des obigen Treffens zu— ſtande, zu dem man allerdings in Anbetracht des edlen Zweckes, wofür der Reinerlös Ver- wendung findet, entſchieden mehr Zuſchauer erwartet hätte. Nun zum Spielverlauf: Die Platzmannſchaft aus den Turn— vereinen von Waldhof, Käfertal und hier, ſo— wie den Handballern der Amicitia, war glück— lich und erfolgreich zuſammengeſtellt. Dem Gegner war beſtimmt im Voraus ſchon ein Plus zuzuſchreiben, inſofern, da die Mann ſchaft des To. 1862 Weinheim in ihrer ge— wohnten ſeitherigen Kampfaufſtellung das Spiel beſtritt, während die kombinierte Elf noch ein flüſſiges Zuſpiel erſt noch unter Be— weis ſtellen mußte. Letzterer wurde zum großen Teil vollauf erbracht. Bereits in der dritten Minute fiel durch Schmitt der Führungstref— fer; der erſte Erfolg für die kombinierte Elf. Effler Willi, im Tor der Platzmannſchaft, ſcheint wieder einen ganz großen Tag zu haben; er hält die totſicher geglaubten Würfe des Geg— ners. Auch ſein Gegenüber will ihm ſchein⸗ bar nichts nachſtehen. In der 10. Spielminute fällt durch Sax im Anſchluß an ein erfolg- reiches Aufbauſpiel der 2. Treffer. Nun iſt auch der 1. Erfolg für den Gegner reif. 21]! Pfenning markiert für die kombinierte Elf 1862 Weinheim(Gauliga) 7:10 Nr. 3, desgleichen auch den 4. Treffer. 4:1! Ein großer Fehler im Aufbau des Spiel- geſchehens macht ſich von nun ab bis zum Spielende bei der kombinierten Elf bemerkbar. Es iſt einfach unbegreiflich, daß man mit einer Sturmſeite(linke) erfolgreich beſtehen will. Schmitt Siegfr. auf dem rechten Flügel ſteht nicht ſelten in beſter Schußpoſition, doch läßt man ihn ſtets unbedient auf weiter Flur, während man auf der anderen Seite mit aller Gewalt zu Erfolgen kommen will, jedoch ver- gebens. Inzwiſchen zeigt der Gegner wie man mit dem geſamten Sturm ſpielen muß und gleicht bis zur Halbzeit mit drei unhaltbaren Treffern aus. 4:4] Der Gegner übernimmt ſogar in der 1. Minute nach dem Wechſel die Führung und er— höht dieſe erneut auf 6:4. Die Wurfkraft der Kombinierten, von der man in der 1. Hälfte ſo erfolgreich Gebrauch machte, ſchwindet nun immer mehr. Die gegneriſche Elf nutzt dieſe Schwäche geſchickt aus und vergrößert ihren Vorſprung auf 7:4(J) Die Tordifferenz wird durch den Halbrechten der Platzelf auf 715 herabgemindert. Mit dieſem Treffer nimmt das Spiel der kombinierten Elf wieder an Schärfe zu und gewinnt mehr Raum. Der Halbrechte vom Tv. Käfertal wirft das 6. Tor für die Kombinierten und kurz darauf er⸗ zielt Sax durch einen Strafwurf den Aus⸗ gleich. Die letzten 5 Minuten jedoch gehören den 1862er Gauligiſten von Weinheim, die das Spiel mit 3 weiteren Treffern 10:7 für ſich entſchieden. emü. Aus Heſſen und Naſſau Frankfurts Fußballer gegen München. Am 20. November wird in München zu Gunſten der Winterhilfe ein Städteſpiel der Fußballmannſchaften von Frankfurt und Mün⸗ chen durchgeführt, für das die Frankfurter bereits folgende Elf namhaft gemacht haben: Eigenbrodt(Kickers Offenbach); Konrad, Tie⸗ fel(beide Eintracht); Gramlich(Eintracht), Dietſch(Sportfreunde Frankfurt), Schwein⸗ hardt(FS); Pflug(Union Niederrad), Möbs, Schmidt(beide Eintracht), Heldmann (FSV), Simon(ickers Offenbach). Pfungſtadt, 3. Nov.(Kirchennorgel d) Auch in dieſem Jahr wird von allen mündigen Gliedern der Evangeliſchen Kirche eine Kopf⸗ ſteuer(Kirchennotgeld) erhoben. Der Jahres- betrag iſt auf 4.60 Mark feſtgeſetzt, wobei jedoch die Ehefrauen frei bleiben. Neu⸗Iſenburg, 4. Nov.(Alte Frau läuft einem Motorradfahrer in die Fahrbahn.) In der Adolf⸗Hitler⸗ Straße vor dem Rathaus lief das ſchon bejahrte Fräulein Anna Hendel in ein Mo⸗ torrad. Sie erlitt erhebliche Verletzungen an Kopf und Geſicht und einen Schädelbruch und wurde in das Kreiskrankenhaus nach Langen eingeliefert. Fürth i. O., 4. Nov.(Einbruch in ein Wochenendhaus.) Zum zweitenmal wur⸗ de in das dem früheren heſſiſchen Staats⸗ miniſter und jetzigen Regierungspräſidenten Jung gehörige Wochenendhaus bei Anter⸗ Scharbach eingebrochen und Kleider, Wäſche und dergleichen geſtohlen. Von den Tätern hat man bis jetzt noch keine Spur. Nieder⸗Ingelheim, 4. Nov.(Betrunke⸗ ner Kraftwagenführer flüchtet.) Ein betrunkener Kraftwagenführer fuhr die Mainzerſtraße abwärts und rannte gegen ein entgegenkommendes Auto, das beſchädigt wur⸗ de. Ein Gendarmeriebeamter nahm die Ver- folgung des ſchuldigen Kraftfahrers auf, der ſich durch die Flucht einer Beſtrafung ent⸗ ziehen wollte. Am Bahnhof wurde er ein- geholt. Nach Feſtſtellung des Tatbeſtandes durfte der Beifahrer, der noch nüchtern war, die Fahrt fortſetzen. Lauterbach, J. Nov.(Dachs hat Tri- chinen.) Auf einer Jagd in Ilbeshauſen konnte Fabrikant Stöppler einen fetten Dachs zur Strecke bringen. Bei der Unterſuchung des Fleiſches, die vorgeſchrieben iſt, wurde vom Fleiſchbeſchauer das Vorhandenſein un⸗ zähliger Trichinen feſtgeſtellt. Man ſollte da⸗ her auch, wie das öfters vorkommt, Hunde nicht mit Dachsfleiſch füttern. * * Warnung vor einer Betrügerin. Trotz⸗ dem das Publikum immer wieder vor Betrü⸗ gern und ihren Tricks gewarnt wird, gelang es in dieſen Tagen einer Betrügerin wieder, mit Erfolg aufzutreten. Sie mietete zwei Zim⸗ mer und ließ ſich von einer Frankfurter Firma eine größere Auswahlſendung von Damen⸗ wäſche im Werte von über 250 Mark zuſchik⸗ ken. Der Ueberbringerin der Ware redete ſchließlich ein, daß die Firma nach tele⸗ foniſcher Rückſprache damit einverſtanden ſei, wenn die Wäſche auch ohne Bezahlung aus⸗ gehändigt würde. Als das Botenmädchen dann zurückkam, ſtellte man den Schwindel feſt und verſuchte ſofort, die Schwindlerin zu faſſen. Dieſe war jedoch bereits unter Mit⸗ nahme der Ware verſchwunden und konnte leider noch nicht gefaßt werden. Vor der Betrügerin wird gewarnt. Sport vom Sonntag Fußball. Bundes polal⸗Zwiſchenrunde. In Frankfurt: Südweſt— Niederſachſen 8:2 In Nürnberg: Bayern— Mittelrhein 3:0 In Dresden: Sachſen— Baden 713 Vereinspokalſpiel: In Mannheim: BfR Mannheim— Bf Benrath 2:3 Sübdeutſchland. Gau Baden: Germania Brötzingen— VfB Mühlburg 1:1 Karlsruher FB— 1. Fc Pforzheim 121 Gau Württemberg: VfB Stuttgart— Sogg Cannſtatt 2:3 1. SSV Ulm— Sc Stuttgart 20 Stuttgarter Kickers— S Feuerbach 5:1 FV Zuffenhauſen— Sfr Stuttgart 1:0 Gau Bayern: 1800 München— Bayern München 0:2 FC München— Fe Bayreuth 3:0 Gauliga⸗Tabellen Gau Niederrhein: Turu Düſſeldorf— Schwarz⸗Weiß Eſſen 1:0 Preußen Krefeld— Fortuna Düſſeldorf 0:4 Hamborn 07— Duisburger F 08 1:3 Boruſſia Gladbach— Union Hamborn 0:3 Sachſen— Baden 7.3(5:0) Einer ihrer größten Siege feierte am Sonn— tag Sachſens Fußballelf in der Bun despo⸗ kal⸗Zwiſchenrunde gegen den Gau Ba— den, der, ſtark enttäuſchend, klar 3:7(0:5) unterlag. Badens Elf ließ ſich in der erſten halben Stunde oon den Sachſen, denen alles glückte, widerſtandslos überrennen und kam, einmal mit 0:5 im Nachteil liegend, für den Sieg nicht mehr in Betracht.— Bei ſchön⸗ ſtem Wetter hatten ſich im Dresdener Oſtra⸗ Gehege rund 15000 Zuſchauer eingefunden. Das Spiel der Baden hat in Dresden ſtark enttäuſcht, wohl zeigten Siffling, Schnei⸗ der und Größle, was ſie können, aber bei don ührigen Spielern fanden ſie zu wenig Un⸗ terſtützung. Ein recht ſuyhwadees Spee Sgellen in der Läuferreihe Heermann und Model, überhaupt war es die Läuferreihe, die das Spiel verloren hat. In der Hintermannſchaft war Müller im Tor unumſtritten der beſte Spie⸗ ler. Sachſens Mannſchaft war auf allen Po- ſten gleichwertig beſetzt und war vor allem im Sturm viel entſchloſſener. Bayern— Mittelrhein 3:0(i:0) Ein recht ſchwaches Spiel lieferte die bay⸗ riſche Fußballmannſchaft vor 12 000 Zuſchau⸗ ern in Nürnberg dem Gau Mittelrhein in der Zwiſchenrunde um den Bundespokal. Ent⸗ täuſcht, deshalb, weil man von der bayriſchen Vertretung ein ſchwungvolleres Spiel erwar⸗ tet hatte. Entſchädigt wurde man dafür aber von der Mittelrhein⸗Elf, die ein recht nettes Spiel hinlegte, aber dennoch mit 0:3 (0:1) Toren geſchlagen wurde. Die Weſtdeut⸗ ſchen waren in ihrer Geſamtheit eine Elf, von der man, wenn ſie im Sturm noch einen ſchußkräftigen Mann ſtellt, noch allerhand er⸗ warten kann. Gegen ihr flinkes Spiel wirkte das der Bayern langſam und ohne Schwung. Die größte Enttäuſchung war der Mittel⸗ ſtürmer„karquardt, der ſich in der erſten Hälfte anließ, aber dann mehr und mehr nach⸗ ließ. Neben ihm fiel noch der Halblinke Schmidt ſtark aus. Südweſt erfolgreich Riederſachſen mit 5:2(12) geſchlagen. Die Niederſachſen entpuppten ſich vor 10 000 Zuſchauern gleich zu Beginn als eine gute Kampfmannſchaft, deren Sieg über Weſtfa⸗ len(Schalte) verſtändlich erſcheint. Das Glanzſtück den war der Angriff mit dem ideenreichen, geſchickt verteilenden und auch ſchießenden Lachner und den beiden ausgezeich- neten Flügelleuten Heidemann und Bornſchein. Im Tor ſtand ein Kölner, der ſich gut be⸗ währte, auch die Verteidiger liefen nach an- fänglicher Unſicherheit zu ſchöner Form auf, beſonders Hundt. In der Läuferreihe nahm ſich Schultz ſogleich des Internationalen Fath an, der, zudem er auch von Heldmann nur ſchlecht unterſtützt wurde, dadurch kaum ins Spiel kam. Bei Südweſt waren Hinter⸗ mannſchaft und Läuferreihe und hier beſonders Gramlich gut, der Sturm fand ſich aber nicht zuſammen, die beiden Neulinge Edert (Wocms) und Schmidt(Frankfurt) waren zwel glatte Verſager. Heldmann hing zu viel zu der Deckung. Als gegen Tchlun der Halb- ltbild(M) Heldenehrung durch den Reichsſportführer in Belgrad. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten, der im Rahmen der Olympia⸗Werbung in Belgrad einen Vortrag hielt, legte auf dem deutſchen Heldenfriedhof einen Kranz nieder. zeit Wintler und Fath mehr ins Spiel tamen, wurde es beſſer. Die zweite Halbzeit brachte ein völlig ver⸗ ändertes Bild. Bef Südweſt klappte es jetzt weſentlich beſſer, beſonders aber der Worm⸗ ſer Eckert, der jetzt mehr flach ſchießt, dagegen bleibt der Eintracht-Mann Schmidt weiter ſchwach. Das Spiel der Südweſt⸗Elf wurde dann, als Eckert die Sturmführung übernahm, noch beſſer. VfR Mannheim— Pf Benrath 23(0:0) Das rückſtändige Vereinspokaltreffen zwi⸗ ſchen dem VfR Mannheim und dem Bf Benrath fand vor 8000 Zuſchauern auf dem Platz des badiſchen Meiſters ſtatt und endete mit einem knappen und verdienten Sieg der Düſſeldorfer Elf. Die Gäſte hatten in Raſ⸗ ſelnberg und dem Verteidiger Bünger zwei überragende Kräfte, die in erſter Linie für de Sieg ihre. Mannſchaft verantwortlich zeic⸗ neten. An Bünger ſcheiterten ſtets die Mann⸗ heimer Angriffe, während Raſſelnberg famoſe Aufbauarbeit leiſtete und ſpäter, als der Sieg gehalten werden mußte, auch als dritter Ver⸗ teidiger ſeinen Mann ſtand. * Handball Süddeutſche Winterhilfsſpiele. Gau Südweſt: Stadt Wiesbaden— Gauelf Südweſt 4:3 Tgd/ Vorw. Frankfurt komb— FS Frank- furt 3:5 Tgd Rödelheim— VfR Schwanheim 1:14 Kreis Worms— TS Herrnsheim 627 46 Darmſtadt— 98 Darmſtadt 13:13 Pfungſtadt komb.— Polizei Darmſtadt 9:15 Tgſ Haßloch— Stadtelf Speyer 10:6 Lingenfeld⸗Weſtheim— Ludwigshafen 8:9 TW Danſenberg— Kaiſerslautern 5:6 Gau Baden: S Waldhof— Stadtelf Mannheim 17:6 TV Seckenheim Friedrichsfeld⸗Neckarau 5:2 Tgd Ketſch— Schwetzingen⸗Eppelheim 13:9 Hockenheim— Oftersheim 11:11 Viernheim u. TV Waldhof— TW 62 Wein⸗ heim 6:10 Gau Württemberg: Eßlingen— Stuttgart 9:11 Schwenningen— Stuttgart 7:14 Gmünd— Stuttgart 11:7 Böblingen⸗Sindelfingen— Eßlingen 9:7 Eislingen— Göppingen 6:7 Tbd Cannſtatt— TW Cannſtatt 78 TW Feuerbach— SW Feuerbach 777 Felbach— Untertürkheim 7:3 Badiſche Fechtmeiſterſchaften. In Lörrach ſtanden ſich die badiſchen Fech⸗ ter gegenüber, um die Meiſterſchaftskämpfe im Säbel und Florett zum Austrage zu brin⸗ gen. 28 Anwärter aus allen Teilen des badiſchen Landes machten ſich die Titel ſtrei⸗ tig. Die Endrunde brachte die intereſſanteſten und lebhafteſten Kämpfe, aus denen ſchließlich Peter Höfler(TV 1846 Mannheim) mit ſieben Siegen ohne Niederlage hervorging. An zweiter Stelle kam Hans Knieß(Frei⸗ burger Turnerſchaft), der ein ausgezeichnetes Können an den Tag legte und auch im Flo⸗ rett den zweiten Platz belegte. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin Vier heim: Dr ck 1 Verl„ Joh. Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ ſtraße 36; D. A. IX 1935 950. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. Toules- ü Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeine muner⸗ forſchlichen Ratſchluße gefallen, geſtern vormittag halb 11 Uhr, unſeren lieben guten Vater, Großvater, Urgroßvater, Schwiegervater und Onkel Herrn Philipp Ringhof 2. nach längerem, ſchmerzlichen Leiden, wohlvorbereitet durch den Empfang der heiligen Sterbeſakramente, im 88. Lebensjahre, zu ſich in die ewige Heimat abzurufen. Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſeren lieben Verſtorbenen. Viernheim, den 4. November 1935. Bie tieftrauernden Hinterbliebenen. eAacker die Nachtweide Flur XIV Nr. 6 25 Ar zu verpachten Ringhof, Schillerſtraße Nr. 16 Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachmittag 5 Uhr vom Trauerhauſe, Alexanderſtr. 30 aus, ſtatt. Reichskriegerbund Kyffhäuser(S. A. L.) Gott, der Lenker aller Geſchicke, hat unſeren Altveteranen Philipp Ninghof zur großen Armee eingerufen. Wir werden unſerem alten Kameraden ein treues An- denken bewahren. Auf ſeinem letzten Wege begleiten wir ihn. Die Kameradſchaftsführer: Knapp— Klee Zuſammenkunft: Dienstag 4.30 Uhr Ecke Ludwig⸗ u. Bürſtädterſtraße. Für die neue Herbst- und winter-Moge bringe ich meine Spezial- Werkſtätte in empfehlende Erinnerung Anfertigung von: modernen Kanten, HBohlſaum, Pliſſee, Smock⸗ nähereien, Stoffknöpfe, Monogramme, Sticke⸗ reien, Knopflöcher, Blumen u. ſ. w. in ſolider preiswerter Ausführung Verkaufsſtelle f. 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Für die trauernden Hinterbliebenen: Karl Schalk nebſt Kinder u. Angehörige. Die Beerdigung findet Dienstag nachm. 4 Uhr vom Trauerhauſe, Lampertheimerſtraße 10 aus, ſtatt. ſauber u. billig angefertigt in der Druckerei des 0 1 Uiernheimer Anzeiger n 1 e 1 1 0 ö und Karten werden in J i Tauer briele. S un Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffentlichkeit wiſſen ſoll.— Der einfachſte, billigſte und beſte Wegweiſer hierzu iſt das Zeitungs ⸗Inſerat! Verlobungskarten Dankkarten ſchöne, reichhaltige Auswahl vorrätig, liefert in jeder gewünſchten Stückzahl, ſchnell und billig Buchdruckerei Viernheimer Anzeiger + mals men, det werde dieſe ſowje ohne zu er cher! loſen Ausbe Arbeit erhöhe y End haller den in Tonne bishet ter ſt ſtung Dula weist ganz zielten Preſſe obli! Alln Hoff“ dehnt neue Buſſyg etwa ö diente ſtühle, ſicherte lemete damit, beiſpie chan Wfuhr atione beitzer