1 — (Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monat. 1 a 0 Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter- Fahrplan Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitderbreitete Tageszeitung— nacbrichten- und Anzeigenblan fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Finzel-Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfa „40 frei Wochenende“, ins Haus gebracht.— 8 wöchentlich das„Illuſtrierte und den Heſchäftsſtelle u. von Viernheimer Bürger-Zig.— Viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung Vierny. Voltsdlatt) Anzergenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeule 3 Pfennig. Textſpalte 12 Pfennig dei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer jämtlichen Unzeigen⸗Mittlern Deutſchlands Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Verbreitung Blatzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufſnahm⸗ an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 u des Auslandes Nr. 258 Dienstag, den 5. November 1935 52. Jahrgang „Das Syſtem Stachanoft“ Neue Methode der Arbeiterausbeutung in Sowjetrußland. Nsg Im Nachſtehenden geben wir einem Bericht aus Sowjetruß⸗ land Raum, der die Verhältniſſe in dieſem„Arbeiterparadies“ ins rechte Licht rückt und daher allgemeine Beach- tung verdient: Die großen ſowjetruſſiſchen Induſtrie⸗ werke, ſogenannte„Giganten“, arbeiteten von jeher mit Unterbilanz und bezogen zur Aufrechterhaltung der Betriebe in ſteigen⸗ dem Maße ſtaatliche Unterſtützungen. Vor einigen Monaten wurde den Fabrikdirekto⸗ ren befohlen, neue Sparmaßnah⸗ men vorzunehmen, um dieſe Staatszu⸗ ſchüſſe entbehrlich zu machen. Kenner der ruſſiſchen Verhältniſſe äußerten ſchon da⸗ mals die Meinung, daß dieſe Sparmaßnah⸗ men, wie ſo oft, wieder nur auf Koſten der Arbeiterſchaft vorgenommen werden könnten. Es gibt keine Möglichkeit, dieſe„Giganten“ und überhaupt die meiſten ſowjetruſſiſchen Betriebe rentabel zu machen, ohne gewaltſam die Leiſtung des Arbeiters zu erhöhen, und das für einen Lohn, wel⸗ cher knapp die Einnahmen eines Arbeits⸗ loſen in den Ländern der„kapitaliſtiſchen Ausbeuter“ erreicht. Dieſem Zwecke, die Arbeitsleiſtung unter allen Umſtänden zu erhöhen, dient neuerdings das ſogenannte „Syſtem Stachanoff“. Ende Auguſt d. J. förderte der Kohlen⸗ hauer Stachanoff innerhalb von ſechs Stun⸗ den im Donez⸗Schacht„Zentralnaja“ 102 Tonnen Kohle, beinahe das Doppelte aller bisher erreichten Rekorde. Einige Tage ſpä⸗ ter ſteigerte ein gewiſſer Iſotoff dieſe Lei⸗ ſtung auf 240 Tonnen und bald darauf Dijukanoff auf 310 Tonnen. Auf höhere An⸗ weiſung wurden nun dieſe nur unter ganz beſonderen Umſtänden er⸗ zielten Leiſtungen in einer arandioſen Preſſekampagne für alle Kohlenhauer als obligatoriſch erklärt. Allmählich wurde dieſes„Syſtem Stacha⸗ noff“ auch auf andere Induſtrien ausge⸗ dehnt. Ueberall ſtellten kleine Stachanoff⸗ neue Rekorde auf, ſo lieferte der Schmied Buſſygin ſtündlich 129 Wellen, ſtatt bisher etwa 50. die Weberin Winogradowa be⸗ diente ſtatt früher 40, nunmehr 100 Web⸗ ſtühle, der Lokomotivführer Kriwonoß ſicherte eine Fahrtgeſchwindigkeit von 40 Ki⸗ lometer in der Stunde uſw. Sie lieferten damit, wie die„Iſweſtija“ ſchreibt,„Muſter⸗ beiſpiele ungeahnt hoher Arbeitsproduktivi⸗ tät und herrliche Vorbilder des Heldenmuts und Schöpfertums der Maſſen, die den So⸗ zialismus erbauen“. Es liegt auf der Hand, daß die Arbeiter⸗ ſchaft dieſen neuen kräfteausbeuteriſchen Methoden ſich zu widerſetzen verſuchten, je⸗ doch wurden einzelne„Saboteure“ derartig hart beſtraft, daß das gepeinigte Volk, wie ſo oft, ſtill reſignierte und ſich dem unver⸗ meidlichen Schickſale fügte. Neuerdings er⸗ läßt der„Zentralrat der Gewerkſchaften“ einen Aufruf, in welchem nach Verherr⸗ lichung des„Syſtems Stachanoff“ u. a. fol⸗ gendes geſagt wird: „... Die Gewerkſchafen müſſen jedem Saboteur in den Gewerkſchafts⸗- und Wirt⸗ ſchaftsinſtanzen, der die Enfaltung der Sta⸗ chanoff⸗Bewegung hindert, eine energiſche Abfuhr erteilen. Alle Gewerkſchaftsorgani⸗ ſationen ſind unbedingt verpflichtet, die Ar⸗ beitserfahrung und Methoden der Stacha⸗ noffleute und der fortgeſchrittenen Arbeiter umfaſſend zu populariſieren und beharrlich Tag für Taß an der Verbreitung dieſer Er⸗ fahrung von Brigade zu Brigade, von Ab⸗ teilung zu Abteilung, von Fabrik zu Fabrik zu ſorgen. Die Gewerkſchaftsorganiſationen und die Gewerkſchaftsarchive müſſen die Klaſſenfeinde, die unter verſchiedener Maske der Stachanoff⸗Bewegung die Bahn ver⸗ ſperren wollen, entſchloſſen die Maske her⸗ unterreißen.“ Zum Schluß heißt es:„Es lebe der weiſe Führer des Weltproletariats, Genoſſe Stalin, der uns einem neuen, ſchö⸗ nen Leben im Wohlſtand entgegenführt.“ Wenn man nun dieſes neue Syſtem mel⸗ ches das ruſſiſche Volk„einem neuen ſchö⸗ nen Leben im Woh'ſtand“ entgegenführen ſoll, etwas näher betrachtet, o eraihbt ſich folgendes: Die Rekordjägerei einzelner „Helden“ iſt eine neue Art der Ausben⸗ tung der B Jaad Arbeiter. Bei der König Georg ſoll zurücklehren der Wahlſieg der griechiſchen Monarchiſten— Das Kabinett ſchwört dem König Treue Akhen, 4. November. Die Volksabſtimmung in Griechenland brachte den Monarchiſten einen überwälki⸗ genden Wahlfieg. Nach dem vorläufigen Endergebnis ſtimmien von 1 527 714 Wahl- beteiligten 1 491992 für die Monarchie und 32 454 für die Republik; 3540 Stimmen waren ungültig. Die Mitglieder des griechiſchen Kabinetts haben vor dem Regenten Kondylis dem König Treue geſchworen. Der Regent har eine Erklärung abgegeben, in der er betont, daß es nur dem König zuſtehe, die ſchweben⸗ den politiſchen Fragen zu entſcheiden.„Wir werden“, ſo heißt es in der Erklärung wei— ter,„unſeren Rücktritt erklären und den König über unſere Pläne entſcheiden laſſen.“ Die Streitkräfte des Landes werden am Mittwoch, den 6. November, in Athen auf den König vereidigt werden. An die Feier, die im Stadion ſtattfinden wird. wird ſich eine große Parade anſchließen. Glückwünſche für König Georg. Wie aus London gemeldet wird, er⸗ klärte König Georg von Griechenland, als er über das Ergebnis der Volksabſtimmung unterrichtet wurde:„Ich bin ſehr erfreut, daß mein Volk meine Rückkehr wünſcht.“ Der König erhielt Tauſende von Glück⸗ wunſchtelegrammen aus Griechenland. Bis zur Ankunft des Königs wird die gegenwärtige Regierung an der Macht bleiben. Sie iſt des Vertrauens des Der Vormarſch im Vergland Der italieniſche Angriff wird an beiden Fronten fortgeſetzt Addis Abeba, 4. November. Eine Mitteilung aus dem abeſſiniſchen Hauptquartier beſagt, daß ſowohl an der Nordfront wie auch an der Südfront ſehr ſtarke italieniſche Gefechtstätigkeit eingeſetzt habe mit Anterſtützung von Arkillerie und Fliegern. Im Norden rückten die Italiener auf das geräumte Makalle vor, das trotz ſtarken Kräfteeinſatzes und ſchwacher abeſſiniſcher Verteidigung noch nicht erreicht worden ſei. Die italieniſchen Patrouillen, die vor zwei Tagen Hauſien erreichten, hätten ſich dort feſtgeſetzt. Die Italiener führten auf den Bergſtraßen Schanzmaterial, kleinkalibrige Geſchütze und vor allem Waſſer vor. An der Südfront habe die neue itatie⸗ niſche Vormarſchbewegung in der äußerſten Weſtecke über Dolo begonnen. In unterrichteten Kreiſen verfichert man. daß die abeſſiniſchen Truppen in der zweiten Novemberhälfte zum Großangriff über— gehen würden. Italiens Abwehrmaßnahmen Streckung der Kohlenvorräte. Rom, 4. November. Die Organiſation der Abwehr der Sankti⸗ onsfolgen iſt im Gange. Jeder Tag bringt neue Maßnahmen. So wird bekanntgegeben, daß zur Schonung der Kohlenvorräte der Verkehr der Perſonen⸗ und Eilzüge im Ver⸗ hältnis zu der bisher gefahrenen Kilometer⸗ zahl ab 6. November rund um ein Fünftel gekürzt wird. Auch die Zahl der Güterzüge wird ſofort herabgeſetzt. Andere Güterzüge werden auf die elektriſchen Bahnlinien um⸗ geleitet. Man glaubt, die Kohlenvorräte ſo ſtrecken zu können, daß der Betrieb für lange Zeit geſichert iſt. Für die Wintermonate iſt eine Vorverlegung der Geſchäftsſtunden und frühzeitiger Schluß von Läden und Büros geplant. Das italieniſche Geſetzblatt veröffent⸗ licht ferner eine Reihe von Ausfuhrverboten, die wichtige Verarbeitungsſtoffe der italieni⸗ ſchen Kriegs⸗ und Tertilinduſtrie betreffen. Schließlich ſind vom Landwirtſchaftsminiſter Anordnungen und Richtlinien zur Steigerung des Getreide-, Mais-, Kartoffel⸗ und Ge⸗ müſeertrags erlaſſen worden. Königs ſicher und hat ſich auch der Unter⸗ ſtützung von 148 Abgeordneten verſichert: weitere Abgeordnete hofft ſie noch zu ge⸗ winnen. Die Hauptſtadt Athen hatte aus Anlaß de⸗ Sieges der Monarchiſten illuminiert. Im ganzen Land fanden Freudenfeiern ſtatt. Ein zweifelhafter Ruhm Herriok und die Sowekunion. Paris, 4. November. einer großen Kund⸗ ſtand eine Rede des Staatsminiſters und Bürgermeiſters der Stadt, Herriot. Die Veranſtalter dieſer Kundgebung, die ſich„Freunde Sowjetruß⸗ lands“ nennen, ſetzten ſich zum größten Teil aus Marxiſten und Kommuniſten zuſammen, und es war daher auch nicht verwunderlich. daß der franzöſiſche Miniſter beim Eintritt in den Verſammlungsſaal mit dem Kommuniſiengruß und der Inkernationale empfangen wurde. Herriot bezeichnete es als ein per⸗ ſönliches Bedürfnis, an einer Kundgebung teilzunehmen, deren Zweck es ſei,„die Bande zwiſchen Sowjetrußland und Frankreich noch enger zu geſtalten“. Er habe nicht nur das Recht, ſondern ſogar die Pflicht, daran zu erinnern, daß er als einer der erſten für eine franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Annäherung eingetreten ſei. Es ſei Frankreichs Intereſſe, ſich Rußland zum Freunde zu machen. Im Mittelpunkt gebung in Lyon Wald und Wild Eine Ansprache des Neichsjägermeiſters Hermann Göring Braunſchweig, 5. November. An der Tagung der Landes⸗ un d Gaujägermeiſter, die augenblicklich hier ſtattfindet, nimmt auch Reichsjägermei⸗ ſter Hermann Göring teil, der bei ſeinem Eintreffen in Braunſchweig mit brauſendem Jubel begrüßt wurde. Vom Altar der Burg Dankwarderode aus hielt der Reichsjägermeiſter eine Anſprache an die Menge, die den Platz vor der Burg dicht umſäumte. In den Jahren ſeit der Macht⸗ ergreifung, ſo führte er u. a. aus, iſt auch für den deutſchen Wald und das deutſche Wild viel getan worden. Unter der feſten Füh⸗ rung des Staats ſind Geſetze geſchaffen wor⸗ den, die nun der weiteren Arterhaltung un⸗ ſeres Waldes dienen. Beides iſt untrennbar miteinander verbunden. Wald und Flur und die dort von Gott eingeſetzten Kreaturen gehören nicht dem Einzelnen, ſondern ſind Geſamtgutl des deutſchen Volks. Wir wollen in den Geſchöpfen den Schöpfer ehren. So wie wir bahnbrechend waren auf dem Gebiet des Tierſchutzes allgemein, ſo iſt es ſelbſtverſtändlich in ganz beſonderem nach Quantität wird die Qualität vernach⸗ läſſigt, da eine Arbeit im Hetztempo aber⸗ flächlich und ungenau ſein muß. Zudem lei⸗ det naturgemäß die Sicherheit oes Betrie⸗ bes. Das Syſtem Stachanoff kann täglich, wie z. B. im Kohlenbergbau, infolge nicht rechtzeitig fertigwerdender Sicherungsmaß⸗ nahmen Kataſtrophen nach ſich ziehen. Ein Unglück mehr oder weniger ſpielt für die Sowjetmachthaber keine Rolle. die Haupt⸗ ſache iſt für ſie, daß die Statiſtik wiederum einen Fortſchritt der Arbeitsleiſtung im Sowjetparadies vermelden kann. Der Kohlenhauer Djukanoff hat am Tage ſeines Rekords 516 Rubel verdient. Wenn er in dieſem Tempo fortfahren würde, ſo würde das für ihn einen Monatslohn von etwa 17 000 Rubel ergeben. Selbſtverſtänd⸗ lich denkt in Rußland kein Menſch daran, derartige Löhne zu zahlen. Neue Tarife werden dafür ſorgen, daß der Durchſchnitts⸗ lohn der gleiche bleibt wie bisher, ſedoch für eine zwei⸗ bis dreimal höhere ler⸗ rer Nrhboit 9 Arbeftstei ſtung. Hierin liegt auch der Kernpunkt der ganzen Frage. Alles dieſes dürfte auch den gefeierten Stachanoffhelden klar ſein und den unzähligen und unbekannten Arbeitern des weiten Rußland, welche aus den Betrie⸗ ben„ſpontane“ Begrüßungen an ihren „großen Genoſſen Stalin“ ſenden, als Dank dafür, daß er eine neue Methode zu ihrer Ausbeutung gefunden hat. Tod u Most nd Zuchthaus für„Saboteure“ 0 1. 4. November. In Tſcheljabinſk (Weſtſ ien) wurde wieder einmal exem⸗ plariſch gegen Saboteure der Stachanow-Be⸗ wegung vorgegangen, die mit allen Mitteln die tägliche Arbeitsnorm der Induſtrie⸗ arbeiter höher treiben will. Die Uebeltäter ſollen, wie dies in analogen Fällen meiſt behauptet wird.„Trotzkiſten, Trunkenbolde, Betrüger und entartete Elemente“ ſein. Einer der Verhafteten wurde zum Tode ver⸗ ilt. Die anderen erhielten ſchwere Zucht⸗ hausſtrafen. 1 Maße Pflicht der deutſchen Jägerſchaft, ſich des Wildes anzunehmen, das heute noch in den deutſchen Wäldern und auf deutſchen Fluren lebt. Unſer herrliches Deutſchland ſoll und muß ſeine Vielgeſtaltigkeit in der Natur behalten. Denn ſie gibt dem ſchwer arbeiten⸗ den deutſchen Volksgenoſſen Luſt und Liebe zur Heimat und die Möglichkeit zur Erho⸗ lung und Sammlung. Es iſt koſtbares Volks- gut auch vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus, das uns hier anvertraut iſt. Ich glaube, allein der gewaltige Beitrag der deutſchen Jägerſchaft zum vorjährigen WH W hat dem Volk blitzartig gezeigt, welchen wich⸗ tigen Faktor das Wild auch in der Ernäh⸗ rung des geſamten deutſchen Volks darſtellt. Ich weiß, daß, wenn ich die deutſche Jäger⸗ ſchaft in dieſem Jahre wieder aufrufe, ſie ſich auch diesmal noch überbieten wird. Wenn die deutſche Jägerſchaft aber ihrerſeits ihre Pflicht erfüllt, ſo darf ſie auch erwarten, daß der einzelne Volksgenoſſe das Seinige dazu tut, um dieſe Arbeit zu ermöglichen. Auch hier gilt der Satz, daß der Gemeinnutz vor Eigennutz geht. Die Jagdhaltung darf nicht durch über⸗ triebene Anſprüche gegen Wildſchaden un⸗ möglich gemacht werden. Der Reichsjäger⸗ meiſter wandte ſich dann dagegen, alles zu kultivieren, was in Deutſchland an Boden vorhanden ſei. Wir würden damit die Naturquellen, die uns nun einmal als Schönheit gegeben worden ſeien, zerſtören. An alle Volksgenoſſen richtete der Reichs- jägermeiſter den dringenden Appell, den ld als ein von Gott gegebenes Geſchenk zu achten. Er ſolle uns eine Skäkte der in⸗ neren Sammlung und Erbauung ſein. Die Jäger müßten ſich der hohen ethiſchen Ver⸗ pflichtungen, die mit dem Weidwerk verbun- den ſeien, ſteis bewußt ſein. Wir brauchen Jäger, ſo ſchloß er, die die innere Verpflich- fung in ſich fühlen, die Hegerei der Jägerei voranzuſtellen. Ich verlange deshalb, daß die deulſche Jägerſchaft das ſittliche Ideal des Nafionalſozlalismus in ſich aufnimmt: Nichts für die eigene Perſon, alles für unſer deulſches Volk. Weidmanns Heil! ee e ve, erer en F 8 e 1 00 Die Sanktionsberatungen Fortſetzung der Ausſchußarbeiten. Genf, 4. November. Der Wirtſchaftsunterausſchuß der Sank⸗ tionskonferenz hat weiter über den kanadi⸗ ſchen Antrag auf Ergänzung der Liſte der nicht zur Ausfuhr nach Italien zugeiaſſenen wichtigen Schlüſſelprodukte durch die Auf⸗ nahme von Petroleum und ſeiner Derivate, ferner von Kohle, Eiſen, Gußeiſen und Stahl beraten. Der Ausſchuß hat dieſe Maßnahme nur für den Fall vorgeſehen, daß auch die Nichtmitglieder des Völkerbundes ſich an ihr beteiligen. Wie verlautet, ſoll von der Aufnahme von Kupfer in die Liſte auf jeden Fall abgeſehen werden. Deutſche Tagesſchau Zur Stellung der Juden im Wirtſchafts⸗ leben. Zur Stellung der Juden im Wirtſchafts— leben nach den Beſchlüſſen des Nürnberger Reichstages hat der Reichs⸗ und preußiſche Wirtſchaftsminiſter folgendes Schreiben an die Reichswirtſchaftskammer gerichtet: Die Nürnberger Geſetze und die demnächſt er— gehenden Ausführungsbeſtimmungen wer⸗— den auch gewiſſe Neuregelungen ir der Stel— lung der Juden im Wirtſchaftsleben nach ſich ziehen. Solange dieſe geſetzſiche Rege⸗ lung nicht erfolgt iſt, haben alle Maßnah⸗ men nachgeordneter Stellen gegen jüdiſche Geſchäfte zu unterbleiben. Ich erſuche, die Gruppen der gewerblichen Wirtſchaft hier— von in Kenntnis zu ſetzen. Elektrizität und Gas als Treibſtoff. In einem Ueberblick über die volkswirt⸗ ſchaftliche Bedeutung der Verwendung von Gas und Elektrizität im Großſtadtverkehr weiſt der Leiter der Reichsgruppe Energie— wirtſchaft, Krecke, im Wirtſchaftsblatt der Berliner Induſtrie- und Handelskammer darauf hin, daß, wenn von den ſeit 1934 neu in den Dienſt geſtellten Laſtkraftwagen nur die Hälfte. alſo rund 25 000. Elektrofahr⸗ zeuge wären, dies einen Jahresſtromver— brauch von 250 Millionen Kilowattſtunden bedeuten würde. Nicht minder groß ſei die Bedeutung gasangetriebener Fahrzeuge. Wenn nur 10 Prozent aller Nutzfahrzeuge in Zukunft Stadtgas als Treibſtoff verwen⸗ den würden, ſo würde das bei 80 Kilometer Tagesleiſtung einen Verbrauch von 360 Mil⸗ lionen Kubikmeter Stadtgas jährlich bedeu— ten. Unter Zugrundelegung dieſer Zahlen könnten rund 300 000 Tonnen Benzin weni⸗ ger eingeführt oder für Zwecke der Landes⸗ verteidigung freigemacht werden. Auslands⸗RNundſchau Politiſche Krawalle in Antwerpen. Der Flämiſche Nationale Verband veran⸗ ſtaltete in Antwerpen eine große Anti⸗ kriegskundgebung. Mitglieder des Verban⸗ des wurden auf dem Marſch in das Ver— ſammlungslokal von Kommuniſten und So⸗ zialdemokraten überfallen. Es entſtand eine Schlägerei, bei der fünf Perſonen ſchwer ver letzt wurden. Ein ſtarkes Gendarmerieauf⸗ gebot aus Antwerpen mußte zur Wieder- herſtellung der Ruhe eingeſetzt werden. Engliſcher Student in Südtirol verhaftet. Der engliſche Student Alſtair Napier wurde im Brenner-Gebiet von italieniſchen Grenzwachen verhaftet. Der junge Student war von Innsbruck gekommen und hatte ſich durch Photographieren und Herumtrei⸗ ben verdächtig gemacht. Der engliſche Konſu— hat Schritte zu ſeiner Freilaſſung eingeleitet. China zieht das Silber ein Maßnahmen zur Währungsſtabiliſierung und zum Ausgleich des Haushalts. Schanghai, 4. November. Zur Feſtigung der chineſiſchen Finanzlage hat die Regierung die Verſtaatlichung des Silbers angeordnet und außerdem folgende Beſtimmungen in Kraft geſetzt: Die Noten der Regierungsbanken werden innerhalb von zwei Jahren durch Noten der Zentral- bank als einzige ſtaatliche Notenbank erſetzt. Der chineſiſche Dollar wird auf den augenblicklichen Stand ſtabiliſiert. Die Regierung kündigt ferner eine Neu— ordnung der Zentralbank an mit dem Ziel des Währungsſchutzes zur Sicherung des Geldmarktes für Handel und Induſtrie unter beſonderer Berückſichtigung des Hypotheken— marktes. Innerhalb von 18 Monaten ſoll außerdem der Staatshaushalt ausgeglichen werden. Weiter werden ſcharfe Maßnahmen gegen Spekulation und Preiswucher ange⸗ kündigt. Scharfes ſapaniſches Vorgehen. Peiping, 4. November. Die Japaner haben nunmehr begonnen, auch in Peiping Haus⸗ ſuchungen und Verhaftungen vorzunehmen. So wurde das Privatbüro des Leiters der Telefonverwaltung durchſucht: der Leiter der Verwaltung iſt ſeither verſchwunden. Am Montag wurde der ehemalige Führer der Provinzialtruppen von Honan. Li Hſi— ching, von Japanern aus ſeiner Wohnung geholt, ſpäter aber den chineſiſchen Behörden übergeben, In beiden Fällen trugen die Japaner Zivilkleidung, ihre Namen ſind nicht bekannt. SA-Führer Am 1. Reichsſammeltag für das Winter ſammeln für ihre Volksgenoſſen. hilfswerk des deutſchen Volkes beteiligten ſich auch die SA⸗Führer. Im Bilde(von links) Hauptſturmführer Lange, Ober— gruppenführer von Arnim und Gruppenführer Prinz Auguſt Wilhelm an der Aus gabeſtelle für die Sammelbüchſen.(Weltbild— M.) der deutſche Tierſchuz Ein Neichstierſchutzblatt— In jedem Ort Beratung und Aufklärung Berlin. 5. November. Der deutſche Tierſchutz iſt durch den Reichsinnenminiſter weiter ausgebaut wor⸗ den. Um die Arbeit der Tierſchutzvereine, den Gedanken des Tierſchutzes immer weiter zu verbreiten, einheitlich und zielbewußt zu geſtalten, hat der Miniſter eine durchgrei⸗ fende Neuorgamſation des deutſchen Tier— ſchutzes angeordnet, zur Spitzenvertretung den„Reichsſchutzbund“ in Berlin er— nannt und ihn mit der Durchführung des Zuſammenſchluſſes der deutſchen Tierſchutz⸗ vereine auf einheitlicher Grundlage beauftragt. Der Führer des Reichstierſchutz— bundes Miniſterialdirektor Dr. Butt mann weiſt darauf hin, daß der Bund in ſtändiger Fühlung mit der Reichsregierung arbeitet und daß ihm ſämtliche deutſchen Tierſchutzvereine unterſtellt ſind. Zu den be⸗ ſtehenden Tierſchutzvereinen werden neue gegründet; in jedem größeren Ort ſoll ein Tierſchutzverein ſein. Die Vereine errichten in den kleineren Orten Ortsgrup— pen oder beſtellen Ortsvertreter. Sie beleh— ren und beraten die Volksgenoſſen, verfol⸗ gen Quälereien oder Mißhandlung der Tiere und ſtellen Strafantrag bei der Polizei oder den Gerichten. Das einheitliche Bindeglied zwiſchen allen Tierſchützern iſt das ſoeben zum erſtenmal herausgekommene„Reichs- tierſchutzblatt“. Eltern und Erzieher verankworklich. Dr. Buttmann unterſtreicht, daß auch die fahrläſſige Tierquälerei beſtraft werde. Eltern, Erzieher und Familienvorſtände eien verantwortlich, wenn ſie es unterlie⸗ ßen, Kinder oder andere Perſonen. die ihrer Aufſicht unterſtehen oder zu ihrer Hausge— meinſchaft gehören, von einer Zuwiderhand— lung gegen das Tierſchutzgeſetz abzuhalten. Das Geſetz mache keinen Unterſchied, ob die Quälerei an einem Haustier oder an einem in völliger Freiheit lebenden Tier begangen wird. Das Neiſen in Deutſchland Erſte Arbeitstagung des RNeichsfremdenverlehrs⸗Verbandes Heidelberg, 4. November. Der Reichsfremdenverkehrs-Verband hält ſeine Arbeitstagung in Heidelberg ab. In der öffentlichen Mitgliederverſammlung be— grüßte Staatsminiſter a. D. Eſſer den badi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten, die Vertreter ſämtlicher Reichsminiſterien und aller deut ſchen Behörden, die mit dem Fremdenver— kehr in Verbindung ſind. Miniſterpräſident Köhler überbrachte die herzlichen Grüße der badiſchen Regierung. Staatsminiſter a. D. Eſſer gab dann einen Ueberblick über die Lage des Frem— denverkehrs im Jahre 1934 und 1935. Er führte dabei u. a. aus: Der Frenidenverkehr iſt in Deutſchland nicht erſchüttert. wie ür— ſprünglich viele Leute befürchteten, ſondern er iſt dank der Fürſorge der Partei und des Staates ein wirtſchaftlicher und politiſcher Faktor geworden. Der nationalſozialiſtiſchen Initiative iſt es gelungen, die Vielzahl der Verbände auf eine einheitliche Linie zu bringen. Die Erfolge der zie vollen Wer— bung beweiſen die Zahlen: Im Sommer 1932 wurden in 3200 Fremdenverkehrsorten 9 315 000 Fremde mit 37325 900 Ueber— nachtungen gezählt, im Sommerhalbjahr 1934 dagegen 11490000 Fremde mit 50 374 000 Uebernachtungen. Die Zahl der in Deutſchland reiſenden Ausländer betrug jen erfaſſen, die in ſozial⸗geſicherter Stell 1932 779 000 mit 1200 000 llebernachtun. fei erſaſſen. eee gen, im Sommerhalbjahr 1934 dagegen 975 000 Ausländer mit 2 868 000 Uebernach⸗ tungen. Im Sommerhalbjahr 1935 iſt an manchen Orten eine Steigerung um bis en 100 Prozent zu verzeichnen. Der ſteigende ö Beſuch von Gäſten aus dem Ausland beweiſt, daß man in den anderen Ländern Intereſſe am neuen Deutſchland hat, er be— weiſt auch, daß Deutſchland in die Reihe der ganz großen Fremdenverkehrsſönder der Welt einbezogen iſt. Im Inlandsfremden— verkehr hat ſich die Werbung„Reiſt in Deutſchland“ durchgeſetzt, und zwar ohne Zwang und ohne behördliche Anordnungen Das Heimatgefühl in unſerem Volke wurde verbreitert und tief verankert, und ein be— ſonderes Verdienſt hat ſich dabe! die NS-Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ erworben. Hotelbeſitzer Gabler-Heidelberg, der Leiter der Wirtſchaftsgruppe des Gaſtſtät⸗ ten- und Beherbergungsgewerbes zeichnete dann in großen Zügen, mit weſcher Berufs⸗ auffaſſung von ſeinem Fremdenverkehr gedient ſtändlich ſei auch im Gaſtſtätten- und Beherbergungsgewerbe eine Wandlung in der Verufsauffaſſung ein⸗ aus dem Solbſtver⸗ Stand wird. getreten. Die Preiswillkür habe aufgehört und die Gewohnheiten des ehrbaren Kauf⸗ manns würden auch hier etwas Sebbſtver⸗ ſtändliches werden. Für die Hauptreiſezeit im kommenden Jahr iſt als beſondere Neuerung die Einführung der verbilligten Einzelpauſchalreiſe vorgeſehen. Der geſamte Verkehr ſei beweg⸗ licher geworden. Einzelreiſenden werden Hotelgutſcheine zur Verfügung geſtellt, mit denen jeden Tag an einem anderen Platz für Uebernachtung bezahlt werden kann. Dieſe Neuerung werde beſonders bei Kraft⸗ wagenreiſen begrüßt werden. Ferner werde in einer Reihe von Gaſtſtätten die Hal v⸗ tagspenſion eingeführt. Der Leiter der Verkehrsgruppe Hilfsge⸗ werbe des Verkehrs, Direktor Kipfmül⸗ ler, behandelte die Stellung des Reiſebüres im deutſchen Fremdenverkehr. Staatsminiſter a. D. Eſſer betonte in ſei⸗ nem Schlußwort, daß es die Hauptaufgabe des Reichsfremdenverkehrsverbandes ſei, die große Maſſe des deutſchen Volkes mit dem Gedanken des Reiſens vertraut zu machen. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ mobiliſiere die Millionen und bringe damit zufätzliche Arbeit im deutſchen Reiſeverkehr. Die unter der Leitung der Verkehrsverbände ſtehende Werbung ſolle aber in freier Be— tätigung die Millionen deutſcher Volksgenoſ⸗ ſtehen und in einem mehrwöchigen Urlaub eine Reiſe unternehmen. Im Bandhausſaal des Heidelberger Schloſſes, wo die Teilnehmer abends die Gäſte der Stadt Heidelberg waren,. ließ ſich Reichsorganiſationsleiter Dr Ley in einer längeren Rede über den deutſchen Reiſeverkehr aus. Er forderte die im deut— ſchen Fremdenverkehr tätigen Männer auf, friſch⸗fröhlich in der Idee des Nationalſozia— lismus für Deutſchland mitzumachen. Man müſſe die Exkluſivität durch Zemeinſchaft und die idylliſche Ruhe durch das natürliche Leben erſetzen. Was heute in der NS-Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ geſchaffen worden ſei, ſtelle erſt ein Anfang dar. Es würden immer mehr große Betriebe dazu übergehen, gemeinſam Ferien zu machen und man müſſe ſich darauf einrichten, daß vielleicht 10000 Menſchen auf einem größe⸗ ren Raum gleichzeitig untergebracht werden müßten. Es ſei geplant, im Laufe der näch— ſten dre: Jahre auf Rügen ein Seebad zu bauen, das in ſeiner Anlage ein Muſterbei— ſpiel werden ſolle. Ferner würden die Land⸗ erholungsheime um einige 1000 Betten ver⸗ mehrt und weiterhin zwei neue Schiffe ge⸗ baut werden. Der Lehrlingsaustauſch Gute Erfahrungen. Berlin, 5. November. In dieſem Sommer iſt erſtmalig der Plan eines umfaſſenden Lehrlings⸗ austauſches und zwar zwiſchen Nor d⸗ weſt: und Südweſtdeutſchland zur Durchführung gelangt. In der ſozialpoli⸗ tiſchen Zeitſchrift der deutſchen Judend„Das junge Deutſchland“ wird über die Erfahrun⸗ gen mit dieſem Lehrlingsaustauſch berichtet und mitgeteilt, daß ſich die Aktion ausge⸗ zeichnet bewährt habe. Von insgeſamt 1000 Lehrlingen beider Austauſchgebiete wurden Unterlagen eingeholt und 340 Lehrlinge wurden auf Grund der überaus ſcharfen Ausleſe zum Austauſch zugelaſſen. je 170 aus den beiden Austauſchgebieten. Die Um⸗ frage bei Meiſtern und Betriebsführern hat faſt einſtimmig das Urteil ergeben. daß der Erfolg für die Berufsausbildung des Lehr⸗ lings unbedingt anzuerkennen ſei. Von den 179 Antworten ſtellten ſich 152 reſtlos hinter den Austauſch. Uebereinſtim⸗ mend wurden vier Forderungen beſtätigt. die dem Austauſch zu Grunde gelegt wor⸗ den waren, daß nämlich nur Lehrlinge aus dem dritten und vierten Lehrjahr herange— zogen werden dürfen, daß ferner für den Austauſch nur bewährte Jungarbeiter in Frage kommen, die im Reichsberufswett⸗ kampf und in der Lehre die nötige Reife be⸗ wieſen haben, daß drei Monate dauer des Austauſches eine Mindeſtzeit bedeuten und daß die Austauſchlehrlinge nach Alter, Lehr⸗ jahr, Betrieb und Ausbildungsſtufe einander genau entſprechen müſſen. Es ergab ſich weiter, daß der tüchtige und befähigte Lehr⸗ ling nicht immer aus einem Betrieb mit be— währter Ausbildung ſtammt. Mancher Lehr⸗ ling hat im Austauſchbetrieb eine lang⸗ erſehnte Fundgrube ſeiner Ausbildung ken⸗ nengelernt. Wenn auch der Wunſch, daß je⸗ der Handwerks- und Induſtrielehrling einen ſolchen Austauſch erleben möge, nicht ver⸗ wirklicht werden kann, ſo wird doch die Er⸗ wartung ausgeſprochen, daß dieſe Maß nahme eine bleibende Einrichtung und ein ſtändiger Anſporn zur Leiſtungsſteigerung für die werktätige Jugend des ganzen Rei⸗ ches wird. Neuer skandal in Frankreich Betrügereien bei Wiederaufbaulieferungen. Mühlhauſen(Elſaß), 5. November. Das Strafgericht verurteilte einen Bau— unternehmer und einen Beamten, die den franzöſiſchen Staat um mehrere Millionen Franken betrogen haben, zu zwei bzw. fünf Jahren Gefängnis. Die Verurteilten hatten nach der Fertigſtellung wiederaufgebauter Häuſer, für die hohe Entſchädigungen aus dem Reparationsfond gezahlt worden waren, dem Prüfungsausſchuß Berichte ein⸗ gereicht, wonach nach Fertigſtellung der Bauten Riſſe aufgetreten ſeien. Dieſe Riſſe ſeien durch angeblich nicht zugedeckte Unter ſtände bzw. Laufgräben entſtanden. Der Bauunternehmer erhielt dann gewöhnlich eine zuſätzliche Entſchädigung von 100 000 Franken und mehr, die er mit dem betrüge⸗ riſchen Beamten teilte. Das„Echo de Paris“ weiſt darauf hin, daß zahlreiche Parlamen— tarier ihre Hand bei dieſen betrügeriſchen Machenſchaften im Spiel gehabt hätten. E⸗ ſei an der Zeit, die Verantwortlichen feſtzu⸗ ſtellen. „Graf Zeppelin“ heimgelehrt Mittwoch wieder Start nach Pernambuco. Jriedrichshafen, 4. November. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt Mon⸗ tag nachmittag von ſeiner 15. Südamerika⸗ fahrt unter Führung des Kapitäns Witte⸗ mann über Friedrichshafen zurückgekehrt: um 14.35 Uhr erfolgte auf dem Werftgelände die Landung. Sämtliche Kabinen waren voll beſetzt. Das Luftſchiff wird am Mittwoch, den 6. November, wieder nach Pernambuco und Rio de Janeiro ſtarten. Hinrichtung eines Raubmörders. Berlin, 4. November. In Weimar wurde der am 23. Februar 1910 geborene Walter Kaiſer hingerichtet, der vom Schwurgericht in Altenburg am 30. April 1935 wegen Raubmordes an der Zigarrenarbeiterin Marta Georgi in Altenburg zum Tode ver⸗ urteilt worden war. Drei Todesopfer in den Bergen. München, 4. November. Wie die Deutſche Bergwacht mitteilt, ſtürzten die beiden jun⸗ gen Münchener Bergſteiger Wienand Tolch und Walter Köhler von der Südkarſpitze im Karwendelgebirge tödlich ab. Am Guffert bei Tegernſee verunglückte eine Frau namens Veronika Kettner aus Warngau tödlich. Furchtbare Wirkung eines Bombardemenks. Zwei italieniſche Flugzeuggeſchwader bombardierten erneut den Ort Gorahai an der Südfront mit großer Heftigkeit. Es wurden ungefähr 250 Bomben abgeworfen. 30 Frauen und 15 Kinder fanden den Tod: ſie hatten ſich zu einer Kolonne zuſammen⸗ geſchloſſen, um Lebensmittel ins Feldlager der Soldaten zu bringen, das ſich einige Kilometer außerhalb Gorahais befindet. elfe he. ler dez en und . bah. ander 0 sch e Lehr mit be· r Leht⸗ lang, ig ken. daß je einen It ber⸗ die 6. Maß. ind ein gerung N Rei fai ungen. nber. Bau ie den lionen v. fünf hatten bauter 1 aus vorden te ein ng der Niſe Unter: Der öhnlich 00 000 rüge Paris“ amen⸗ lichen f. Es feſtzu⸗ l but. ber. Non⸗ erika Witte⸗ kehtt, nde n doll woch, nbuco egen iterin pel⸗ iche jun⸗ Tolch e in lffert Frau ngau ens. det i an 9 en. 708. fen ae ige N 1 1 1 1 ö 1 1 1 1 Nah und Fern Zwei Motorradfahrer kot aufgefunden. In Ludwigsfeld bei München wurden zwei Männer mit Schädelbrüchen tot auf⸗ gefunden. Es ſcheint ſich um den Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen einem Lieferwagen und einem Motorrad gehandelt zu haben. Das Motorrad ſtreifte den Lieferwagen, kam ins Schleudern und fuhr in den Straßengraben, wobei die beiden Fahrer tödlich verletzt wurden. Exploſion. In Lautzkirchen(Saar) flog in einer Backſteinfabrik einer der Här⸗ tekeſſel in die Luft und legte das ganze 35 Meter lange und 15 Meter breite Gebäude in Trümmer. Drei Arbeiter erlitten erheb⸗ liche Brandwunden und Hautabſchürfungen. doch ſind ihre Verletzungen leichter Natur. Die drei Verletzten befanden ſich im Augen⸗ blick des Unglücks in einem anderen Härte⸗ keſfel, der außer Betrieb war. Dieſer Härte⸗ keſſel wurde mit voller Wucht gegen ein ge⸗ genüberliegendes Futtermittellager geſchleu⸗ dert und durchſchlug dort die 1 Meter ſtarke Wand. Der Sachſchaden iſt ſehr erheblich. Einjähriges Kind vom Strom gelötet. In Remſcheid⸗Reinshagen ſpielte ein ein Jahre altes Kind, das nach dem Baden von der Mutter ins Bett gelegt worden war. mit der auf dem Nachttiſch ſtehenden elektri⸗ ſchen Nachttiſchlampe. Da die Birne her⸗ ausgeſchraubt war, geriet das Kind mit dem Händchen in den Stromkreis und wurde durch den elektriſchen Schlag tödlich getrof⸗ fen. Mit dem Auto in den Schloßteich. Ein naſſes Ende nahm die Fahrt eines Kölner Perſonenkraftwagens auf der Strecke Düs⸗ ſeldorf—Köln. Der Kraftwagen durchbrach in ſchneller Fart die Einfriedigung des Schloßrondells in Benrat, überſchlug ſich und landete ſchließlich, auf den Rädern ſte⸗ end, im Schloßteich. Glücklicherweiſe konn⸗ ten die vier Inſaſſen des Wagens aus ihrem recht ungemütlichen naſſen Gefängnis bald befreit werden. Sie hatten nur verhältnis⸗ mäßig geringere Verletzungen davongetra— gen. Tödlich verunglückt. Bei einer Kletter⸗ tour über den in dieſer Zeit völlig vereiſten Südgrat des großen Priel im Toten Ge⸗ birge(Oberöſterreich) ſind ein Kletterer und ſeine Begleiterin abgeſtürzt. Das Mädchen war auf der Stelle tot, während der Hoch⸗ touriſt mit ſchweren Verletzungen geborgen wurde. Einſturz einer Jabrikhalle. Auf dem An⸗ weſen der Stahl- und Eiſengießerei Ed. Breitenbach GmbH. in Weidenau bbei Siegen) ſtürzte ein Teil der großen aus Eiſenbeton beſtehenden Fabrikhalle ein. Die etwa 70 Mann ſtarke Gefolgſchaft hatte ſich eine Viertelſtunde vor dem Unglück zu Beginn der Mittagspauſe in den Speiſe⸗ raum begeben. Von den vier Perſonen. die noch in der Halle zurückgeblieben waren, wurde ein 39 Jahre alter Former von den herabſtürzenden Eiſenteilen tödlich verletzt. Drei weitere Arbeitskameraden erlitten Verletzungen, die nicht lebensgefährlich ſind. Sprengſtoffanſchlag. Wie aus Teſchen gemeldet wird, haben unbekannte Täter an der Unterſeite der von Tſchechiſch⸗Teſchen nach Polniſch⸗Teſchen führenden Grenz⸗ brücke, genau unterhalb des tſchechiſchen Gendarmeriehäuschens, einen Sprengkörper zur Exploſion gebracht. Nur dank der un⸗ ſachgemäßen Anbringung des Sprengſtoffes wurde die Brücke nur unbedeutend beſchä⸗ digt Tätlicher Angriff im engliſchen Wahl⸗ dampf. Der Sohn des früheren engliſchen Miniſters Churchill, der erſt 23 jährige kon⸗ fervative Kandidat Randolph Churchill, wurde in ſeinem Wahlkreis in Liver; pool von der Menge tätlich angegriffen. Seiner Schweſter, die an einen Abgeordne— ten verheiratet iſt, wurde der Hut vom Kopf geriſſen und ein konſervativer Parteibeam⸗ ter erhielt einen Fauſtſchlag ins Geſicht. Schweres Verkehrsunglück. In einem Vorort Toledos(Nordamerika) ent⸗ gleiſte ein vollbeſetzter Straßenbahnwagen. fuhr in ein Automobil hinein und ſchlug um. Zwanzig Perſonen wurden verletzt. ſechs davon ſchwer. Geiſtesgellötter Vrandſtifter Furchtbare Schreckensſzenen. Neuyork. 5. November. Ein geiſtesgeſtörter Brandſtifter. der in den letzten Monaten im Neuyorker Stadtteil Harlem über 20 Brände angelegt hat und nach dem die Neuyorker Polizei fieberhaft fahndet, ſetzte in der Nacht zum Montag eine alte fünfſtöckige Mietskaſerne in dem Armenviertel auf der Neuyorker Oſt⸗ eite in Brand. Der Brand überraſchte die Hausbewohner zum größten Teil im Schlaf. Es ſpielten ſich furchtbare Schreckensſjenen ab. Feuerwehrleute, die unter Lebensgefahr die Hausbewohner in Sicherheit zu bringen ſuchten, fanden eine Mutter mit ihren fünf Kindern im Alter von 8 bis 14 Jahren als verkohlte Leichen in der Küche ihrer Woh. nung auf. Der Vater derſelben Familie, dem es gelungen war. aus dem Fenſter zu ſprin; gen, mußte von Poliziſten zurückgehalten werden, da er ſich auf die Nachricht von dem Tode ſeiner Familie wieder in die Flammen ſtür zen wollte. In derſelben Nacht wurde von dem Brandſtifter noch ein zweites Feuer ange⸗ legt, das jedoch von der Feuerwehr ſofort gelöſcht werden konnte. Der Brandſtifter hat die Gewohnheit, Zündmaterial in einem alten Kinderwagen zu verſtecken und dieſen unter Holztreppen in Vrand zu ſetzen. Vor wenigen Wochen ſind viele junge deutſche Männer hinausgezogen, um im Ar⸗ beitsdienſt für Volk und Vaterland ihre Kräfte einzuſetzen und damit den erſten Schritt auf dem langen Wege zu dem gro⸗ ßen Ziel zu tun: Diener der Volksgemein⸗ ſchaft und des Staates zu werden. Sicher hat es dabei manches gleichalterige Mädchen gegeben, das dieſe Jungen beneidet hat, das auch gern einmal aus der gewohnten Um⸗ gebung, aus der beruflichen Beſchäftigung hinausgehen möchte, um an einem großen Werk mitzuarbeiten— im Frauenarbeits⸗ dienſt. Wohl iſt im Reichsarbeitsdienſtgeſetz das in dieſem Jahr verkündet wurde, auch die Beſtimmung enthalten, daß die deutſchen Mädchen in den Arbeitsdienſt gehen ſollen. Aber zunächſt iſt es noch nicht ſo weit, noch muß mit der endgültigen Einführung des Arbeitsdienſtes für Mädchen gewartet wer⸗ den, bis die Zeit dafür reif iſt, bis die Orga⸗ niſation aufgebaut und die nötigen Mittel dazu bereitgeſtellt ſind. Heute iſt der Frau⸗ enarbeitsdienſt noch freiwillig, er muß ſich mit nur wenigen Lagern begnügen. Dort aber wächſt die Idee heran, und eines Ta⸗ ges wird es auch ſo weit ſein, daß jedes deutſche Mädel zum Dienſt herangezogen wird. Beſucht man eines der 440 beſtehenden Frauenarbeitsdienſtlager, ſo bekommt man einen erfreulichen Einblick in das Tun und Treiben der Mädel, die ſich hier freiwillig aus allen Ständen und Orten zuſammengefunden haben, mit dem feſten Willen, ſich zu deutſchen Frauen erziehen zu laſſen, die wiſſen, was ihre Pflicht dem Staate gegenüber iſt. Mitten im Luch, wenige Kilometer von Nauen ent— fernt, liegt ein altes großes Haus, das heute unter Denkmalsſchutz ſteht. Das iſt die alte„Butterakademie“, die einſt von Fried⸗ rich dem Großen gegründet worden iſt. Hier wurden Bauerntöchter in der Milch⸗ wirtſchaft ausgebildet, und wenn ſie ſich be⸗ währt hatten, dann bekamen ſie als Braut⸗ gabe 100 Taler mit auf den Weg in die Ehe; wertvoller aber, als dieſes Geſchenk des großen Preußenkönigs, waren ihnen die Kenntniſſe, die ſie in der Butterakademie er— worben hatten. Später vergaß man das Streben des Königs oder man verſtand es nicht mehr. Das Haus wurde verlaſſen und verfiel. Erſt unſerer Zeit iſt es vorbehalten ge⸗ weſen, das ſchöne alte Haus mit ſeinem weit⸗ ausladenden Dach wieder einem ähnlichen Zweck zuzuführen. Hier, in Königshorſt⸗ Nordhof, iſt eines der Frauenarbeitsdienſt⸗ lager, und wenn man hier einmal ein paar Stunden weilt, dann weiß man, wie es bei dem im Ausland viel geſchmähten und ver⸗ leumdeten Frauenarbeitsdienſt zugeht. Eines iſt jedenfalls gewiß: Das genaue Gegenteil von dem. was die Lügenhetze ver⸗ breitet, iſt richtig. Ein einziger unter den vielen Sprüchen, die die Wände des Hauſes zieren, iſt dafür allein ſchon bezeichnend: „Denke bei allem, was du ſagſt und tuſt, ob das wohl deine Mutter ſehen und hören könnte, ohne daß du dich vor ihr ſchämen müßteſt!“ Das iſt aber nicht nur ein ſchöner Spruch, danach handeln auch ganz ſelbſtver⸗ ſtändlich die 35 Mädel, die hier unterge⸗ bracht ſind und ſich, fern von ihrer gewohn⸗ ten Umgebung, dabei ſehr wohl fühlen. Sie alle eint in ihrem Tun und Laſſen die fameradſchaft, das gemeinſame Arbeitserlebnis, dem ſie ſich freiwillig unterworfen haben. der Herzog von Buccleuch Der Herzog von Buccleuch, der dieſer Tage ſtarb, kurz bevor er der Schwiegervater des Herzogs von Glouceſter werden ſollte, ge⸗ hörte zu den bedeutendſten Edelleuten, die es heute noch in Großbritannien gibt. Man darf annehmen, daß er der reichſte Schotte, wenn nicht gar Brite überhaupt war. Allein ſein Landbeſitz in Schottland belief ſich auf rund 160 000 Hektar, wozu noch große Ländereien in England kamen. Ahnherr des Hauſes Buccleuch iſt Sir Richard le Scott, ein berühmter Edelmann aus der Regierungszeit Alexanders III. von Schottland. Einer ſeiner Vorfahren wurde während der ſchottiſchen Aufſtände im Anfang des 18. Jahrhunderts hingerichtet, doch blie⸗ ben Titel und Vermögen bei der Familie. An die alte Feudalzeit erinnert noch der voll— ſtändige Titel des verſtorbenen Herzogs, aus dem herr Seht, daß die Buccleuchs zweimal Herzöge, einmal Marquis, je dreimal Earls und Viscounts und fünfmal Lords ſind, wozu noch ein Lord⸗ und ein Earl⸗Titel in Eng⸗ land kommen. Einen großen Teil ſeines Grundbeſitzes— ſoweit er von hiſtoriſchem Wert iſt— hat der Herzog übrigens ſchon vor langer Zeit der Nation geſchenkt. Eine Zeuerſteinwerlſtatt Es gab einmal eine ausgedehnte Feuerſtein⸗ induſtrie in der Welt. Man braucht dabei nicht gleich an die Steinzeit zu denken, ſondern nur bis in das vorige Jahrhundert zurück⸗ zugehen. Bis zu der Erfindung des Zünd⸗ nadelgewehrs wurde nämlich, wie man weiß, das Pulver in einer Kanone, einem Gewehr oder einer Piſtole durch einen Feuerſtein zur Exploſion gebracht. Nach der Einführung der Nadelzündung ginz es mit dieſer Induſtrie Mädel im Dienſt Ein Veſuch im Lager des Frauenarbeitsdienſtes Schon morgens früh um 5.30 Uhr beginnt der Tageslauf, im Sommer ſogar noch frü⸗ her. Nach dem Frühſport, der Körper un) Geiſt für die Aufgaben des Tages friſch macht, wird die Fahne aufgezogen mit dem Abzeichen. unter dem der Frauenarbeits⸗ dienſt in ganz Deutſchland ſeine Pflicht er⸗ füllt. Das iſt der feierlichſte Augenblick des Tages, der die Mädel immer wieder darauf hinweiſt, daß ſie unter einer gemeinſamen Pflicht und Verpflichtung ſtehen, die ihr gan⸗ zes Leben im Arbeitsdienſt beſtimmt. Nach dem Frühſtück geht es hinaus an die Arbeit. 81 Siedler wohnen in der näheren und wei⸗ teren Umgebung auf ihrem Land und freuen ſich der Unterſtützung durch die Mä⸗ del, die ſie ſo oft bitter nötig haben. Das drückt ſich ſchon darin aus, wie freudig ſie immer wieder begrüßt werden. Obwohl bei⸗ nahe jeden Tag eine andere kommt, ſtets iſt das Mädchen, das da bereitwillig ihre Hilfe anbietet, gleich als Mitglied der Familie aufgenommen. Im Haus, im Stall, auf dem Feld, überall iſt Arbeit genug vorhanden, und die Mädels dürfen nicht gerade zimper⸗ lich ſein. Sieben Stunden Arbeit. in der Erntezeit noch mehr, da zeigt ſich ſchon, wer etwas leiſten kann. Mittag wird gewöhnlich bei den Siedlern gegeſſen, wenig⸗ ſtens dort, wo es für den Gaſt noch langt. Dann kehrt die bunte Schar wieder in das Heim zurück. Eine Stunde Bettruhe ſtärkt die müden Glieder für den theoretiſchen Un⸗ terricht des Nachmittags, an dem man ſich mit ſtaatspolitiſchen Fragen, aber auch mit Haushalts-, Kranken⸗ und Säuglingspflege befaßt. Kein Gebiet, das eine zukünftige Hausfrau beherrſchen muß, wird hier aus⸗ gelaſſen Abends ſitzen dann die Mädels in ihrem ſchönen großen Tagesraum zu: ſammen, ſpielen und ſingen oder baſteln mit geſchickten Händen allerlei Sachen, die im Heim immer wieder gebraucht werden. Früh, wie der Tag begann, endet auch der Abend, und wenn auch erſt um 9.30 Uhr „Zapfenſtreich“ iſt, ſo bitten die Mädel doch nach manchem heißen Arbeitstag von ſelbſt darum, eher Schluß machen zu dürfen. Aber keine Mutter braucht zu befürchten, daß ihr Mädel bei anſtrengender Tätigkeit„herun⸗ terkommen“ würde. Im Gegenteil, man kann ſich ſelbſt überzeugen, wie blühend und geſund alle bei der guten Koſt ſind. Wenn etwas leidet, dann höchſtens die„ſchlanke Linie“. Verantwortungsvoll iſt die Aufgabe der Führerin eines ſolchen Lagers. Jugend ſoll von Jugend geführt werden; dieſer Grund⸗ ſatz gilt auch hier. Und ſo ſind die Mädels der Lager alle im Alter zwiſchen 17 und 25 Jahren, die Führerin ſelten aber einmal über 30. Sie muß mitgehen können mit ihren Schützlingen, ſie muß noch die volle Spannkraft haben, und der Altersabſtand darf nicht zu groß ſein. Denn im Gegenſatz zu dem Männerarbeitsdienſt, in dem alles auf Diſziplin aufgebaut iſt, iſt die Grund⸗ lage bei den Frauen Vertrauen und Vor⸗ leben. Die Führerin muß ſich erſt ſelbſt be⸗ währt haben, ſie muß dann eine Führer⸗ ſchule durchgemacht haben, muß alle Erfor⸗ derniſſe aus eigenſter Anſchauung kennen. Und ſie muß jung ſein, um Kameradin ſein zu können. Nur ſo kann ſie ihren Mädels das Erlebnis der Kameradſchaft im Arbeits- dienſt vermitteln helfen, das ſie ſich für ihr ganzes Leben bewahren ſollen. Ann ⁵—::.. raſend bergab, und heute wird nur noch in den Feuerzeugfabriken Feuerſtein bearbeitet. Nur eine einzige Werkſtatt gibt es noch, in der das alte Gewerbe der Feuerſteinbear⸗ beitung für Feuerwaffen ausgeübt wird, und zwar in der engliſchen Provinzſtadt Brandon, wo ſich das Gewerbe ſeit undenklichen Zeiten in der Familie Edwards vererbt hat. Man kann ſich vorſtellen, daß die Edwards der letzten Generation nicht mehr allzu viel zu tun hatten. Seit etlichen Wochen blüht aber der Betrieb, und Meiſter Edwards und ſeine Geſellen ſind ſogar gezwungen, Ueberſtunden zu machen. Ihre Auftraggeber ſind irgend⸗ welche Händler, die den abeſſiniſchen Markt mit Feuerſteinen verſorgen. Ein gro⸗ ßer Teil der abeſſiniſchen Truppen iſt nämlich noch mit uralten Büchſen und Revol⸗ vern ausgerüſtet, die noch aus der Zeit vor der Erfindung der Zündnadel ſtam⸗ men. Für dieſe Waffen heſteht jetzt natürlich ein ſtarker Bedarf nach Feuerſteinen. 35 00 bis 40000 Steine gehen wöchentlich in das Reich des Negus. Der Preis beträgt zurzeit etwa 7,50 Mark für tauſend Stück. Sehr reich kann Meiſter Edwards bei dieſem Ge⸗ ſchäft nicht werden, denn ein Arbeiter ſchafft pro Stunde nur etwa 300. Auch in ruhigen Zeiten beliefert Edwards den afrikaniſchen Markt mit ſeinen Steinen, denn nicht nur in Abeſſinien, ſondern auch in anderen Gegenden des ſchwarzen Erdteils 1 5 die Flintfeuerwaffe immer noch eine Nolle. Was iſt eine„Eleſantenkraft“? Unter einer Pfe. etraft kann man ſich etwas ſehr Beſtimmtes vorſtellen. Was aber iſt eine Elefantenkraft? In Tokio hat man die Zug⸗ kraft eines Elefanten ausprobiert. Das Ver⸗ ſuchstier brachte es auf 55 Menſchen, was Aus Stadt und Land Gedenktage 5. November 1494 Der Dichter Hans Sachs in Nürnberg geboren. 1757 Sieg Friedrichs des Großen bei Roß⸗ bach über das Reichsheer. Prot.: Blandina— Kath.: Emmerich. Sonnenaufg. 7.02 Sonnenunterg. 16.25 Mondaufg. 13.56 Mondunterg.— * Herbſtregen Herbſtregen füllt die Seelen mit Traurig⸗ keit. Frühlingsregen verheißt neues Leben, neue Hoffnung. Sommerregen, warm und überreich an Duft, weitet ſelig die Bruſt. Herbſtregen, vom Sturm gepeitſcht, niederrie⸗ ſelnd auf welkes, totes Laub, macht hoff⸗ nungsleer und ſtill und einſam. Im Herbſtregen gehen wir durch die ſter⸗ bende Natur, hören den Wind laut in den Kronen der Baumrieſen wühlen und brauſen, hören Eicheln wie ſchwere Regentropfen auf den Waldboden praſſeln und nehmen trau⸗ rigen Abſchied von der Sommerſchönheit des Waldes, die jetzt ſichtbar von einem Tag zum andern abſtirbt. Denn Regen und Nebel bräunen und töten das Laub in allen Wip⸗ feln, daß es beim nächſten Windeswehen aus den Aeſten rieſelt, bei einem Sturmwind aber in Stunden den Boden dicht bedeckt. Herbſtregen über weiten Feldern: unendlich verloren, verſunken; ſchleierverhängt iſt die Ferne, die Aecker liegen ganz kahl, nur hier und da geht der Bauer mit dem Pflug über das Feld, Sinnbild neuen Werdens! Hoff⸗ nungsfrohe Zuverſicht, daß aus dem Ster⸗ ben neues Leben erſteht. Des dos dn Mdelsbeſaffung- das blüchslos des Deuiſchun Dolbas — am OO OOO S]¾¹ͥ ,EỹjV&e Anrechnung der Militärdienſtzeit auf die Berufsjahre. In einer Tarifordnung für den Osnabrücker Einzelhandel iſt beſtimmt worden, daß die geleiſtete Militärdienſtzeit auf die Berufsjahre angerechnet wird. Das nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsorgan die „Deutſche Volkswirtſchaft“ hält es für not⸗ wendig, daß dieſe Vorſchrift nicht nur in an⸗ dere Tarifordnungen übernommen werde, ſondern auch in die Betriebsordnungen ein⸗ gehen ſollte. Ueberall müſſe der Grundſatz geſichert werden, daß der Wehrdienſt keinen Stillſtand oder gar ein Zurückwerfen in der beruflichen Aufwärtsentwicklung mit ſich bringen ſolle. 52 Schützt die Waſſer⸗ und Gasleitungen vor Froſt! Die nahende kältere Jahreszeit gibt Veranlaſſung, erneut auf den rechtzeiti⸗ gen und ausreichenden Schutz der Waſſer⸗ und Gasverſorgungsanlagen gegen den Einfluß der Kälte hinzuweiſen. Waſſerleitung, Waſſermeſ⸗ ſer und Ventile unter Druck zerfrieren und Gasleitungen verſtopfen, wenn die ſie um⸗ gebende Temperatur unter Null Grad ſind. Beſonders gefährdet ſind die Eintrittsſtellen der Leitungen in die Gebäude. Jetzt iſt ge⸗ rade die richtige Zeit, durch Schließen und Abdichten der Kellerfenſter ſolchen Schäden vorzubeugen. Freiliegende Rohre müſſen ein⸗ gehüllt werden. Die ſorgfältige Anwendung dieſer Vorſichtsmaßregeln macht ſich reichlich bezahlt, denn manchmal ſetzt der Vorwinter unvermittelt ſchnell ein. N 8 8 135 n Anter dem Einfluß öſtlichen Hochdrucks iſt für Dienstag und Mittwoch Fortſetzung des vielfach heiteren und trockenen Wetters zu erwarten. nach Anſicht vieler Zoologen nicht gerade viel für einen Elefanten iſt. Allerdings hat man noch nirgends die Kräfte eines Elefanten ge⸗ nau gemeſſen. Ein Beamter des Zoo in London erklärte immerhin, er hätte ſchon Ele⸗ fanten geſehen, die von etlichen Hunderten von Menſchen nicht gehalten werden konnten; auf alle Fälle müßte ein ordentlicher Elefant hundert Menſchen von der Stelle ziehen kön⸗ nen. U INE Die deutſche Bienenzucht liefert uns jähr⸗ lich rund 420 000 Zentner Honig; der deut⸗ ſche Geſamtverbrauch beträgt rund 500 000 Zentner. 0 * Im Jahre 1932 wurde das meiſte Gold in Transvaal gefunden, nämlich 48 Prozent der Welterzeugung, in Kanada 12 Prozent, in den Vereinigten Staaten 10 Prozent, in Rußland 8 Prozent; inzwiſchen hat ſich die Goldgewinnung in Sowjetrußland erheblich vergrößert. * Der Salzgehalt des Weltmeeres wurde auf 21,8 Millionen ebm berechnet, das er⸗ gibt eine Menge, die die geſamte Erdober⸗ fläche mit einer gleichmäßigen Schicht von 21 Meter Höhe bedecken könnte. * In den Stand der Ehe treten an idem Tag in Deutſchland beinahe 3000 Menſchen. Wetter vorherſage: Aus der Welt des Wiſſens 1. 7 5 0 — 8 r* — . — 5 1 85 176 1 13 Nachdruck verboten. 5 Während dieſer Worte mühte ſich Graf Tieffenbach um Hanna. Eine Falte des Mißmuts grub ſich zwiſchen ſeine 1 Brauen, als er das junge, ſchöne Geſchöpf in der dicken 1 braunen Jacke ſah. Hanneli bemerkte ſeinen Blick wohl, deutete ihn aber anders und errötete tief: „Frau von Geldern war ſo freundlich, mir auszu⸗ helfen“, ſagte ſie ſtockend.„Ich hatte doch für ſolchen Zweck keine paſſende Kleidung...“ „Oh, das macht's nicht, Gnädigſte. Wir wiſſen doch, daß unter der Raupe der ſchönſte Schmetterling ſteckt“, erwiderte Tieffenbach ſchnell und galant. Frau von Gelderns Augen flackerten erregt. Auch in Brigitte kochte der Zorn. Ein Blick ſchoß hinüber zu ihrer Mutter. Wie lange muß ich mir dieſes verliebte Geſchwafel noch anhören?, fragten ihre Augen. Die Mutter atmete tief. Oh, wenn Brigitte jetzt ſchon ungeduldig wurde! Ruhe gehörte zu dem Plan, den ſie vor hatten— allergrößte diplomatiſche Ruhe! Endlich war alles fahrfertig. „Bitte, Gnädigſte, mäßigen Sie jetzt unbedingt das Tempo! Ich kann ſonſt nicht die Verantwortung über— nehmen. Ich bin kein Angſthaſe, aber ſchließlich habe ich auch noch Gäſte, für die ich Verantwortung trage— Ihre verehrte Frau Mutter und Fräulein Hanna...“, mahnte Tieffenbach noch einmal. In Brigitte aber brannte glühende Eiferſucht: FFF „Ja, freilich— beſonders Fräulein Hanna. Ein ſo koſtbarer Schmetterling iſt freilich unerſetzlich“, ziſchte ſie höhniſch. Dann aber wandte ſie ihre ganze Aufmerkſamkeit dem Steuer zu, trat tief auf das Gaspedal, ohne ſich noch um Tieffenbachs Warnungen zu kümmern. Und der Wagen brauſte dahin, daß Frau von Geldern im Fond himmel⸗ angſt wurde. In der Nähe einer Ortſchaft endlich mußte Brigitte, die ſcheinbar ihren ganzen verhaltenen Zorn ausraſte, mit dem Tempo heruntergehen. „Langſamer!“ Graf Tieffenbach ſchrie es Brigitte faſt in die Ohren. Geſchirre kamen ihnen aus dem Dorfe ent— gegen. Aber die Warnung kam zu ſpät. Der Wagen, über den Brigitte plötzlich die Gewalt verlor, kam ins Schleudern und ſauſte mit unheimlicher Wucht in einen Bauernwagen hinein. Dreizehntes Kapitel. „So, ich glaube, für heute wollen wir es genug ſein laſſen, Fräulein Vera. Sie ſind gewiß müde.“ Doktor von Marholdt legte das Buch, aus dem er Vera Rein⸗ hardt ſoeben vorgeleſen hatte, in ſeiner behutſamen Art vor ſich auf den Tiſch. „Müde? O nein... Ich bin niemals müde, wenn es ſich um die Kunſt handelt, Doktor. Aber um Ihretwillen. Ihr Dienſt iſt anſtrengend genug. Doch haben Sie recht, — recht herzlichen Dank. Ich freue mich die ganze Woche auf dieſe gemeinſamen Leſeſtunden. Wie herrlich Sie auf allen Gebieten der Literatur zu Hauſe ſind“, ſagte Vera Reinhardt mit ihrer leiſen, milden Stimme. Doktor von Marholdt verbeugte ſich leicht gegen das junge Mädchen hin: „Oh, mein gnädiges Fräulein, dies Kompliment muß ich Ihnen aber zurückgeben, denn ich muß meinerſeits ſagen, daß ich bisher keine Frau kennenlernte, die ein ſo umfaſſendes Wiſſen, aber mehr noch als das, ein wirk⸗ liches Verſtändnis für Literatur hatte wie Sie.“ 1 Vera machte eine ſcheue, abwehrende Handbewegung. „Vielleicht hat mir das Schickſal dieſe Liebe zur Kunf als Ausgleich geſchenkt für manches, das ich entbehren muß. Ich habe ja eigentlich niemals ſo richtig jung ſein „ dürfen wie andere— durch mein Leiden.“ Eine Weile war Schweigen zwiſchen den beiden Menſchen. Doktor von Marholdt erſchütterten Veras Worte. Noch nie hatte ſie jemals von ſich geſprochen. Dieſe feine, keuſche Mädchenſeele ſchloß alles tief in ſich, und wohl felten ahnte ein Menſch, was in dem immer gleich⸗ mäßig ruhigen Mädchen vor ſich ging. Jetzt hatte ſich dieſe ſeine Seele ein wenig geöffnet. Doktor von Marholdts Blick blieb an Veras Zügen hängen. Wieder, wie ſo oft ſchon, fühlte er ſich durch die Ausgeglichenheit ihres ebenmäßigen, reinen Geſichts wunderſam bewegt und beruhigt zugleich. Alles an dieſem Menſchenkinde war Harmonie. Die lautloſen, ruhigen Bewegungen der ſchönen Hände ge⸗ hörten ebenſo zu Vera wie die Stimme, die wie ein leiſes, liebliches Singen war. Ein Gedanke tauchte in Marholdt auf, der ſchon öfter ben Zuſammenſein mit Vera in ihm geweſen war, wenn tbre blauen Augen ihn mit warmem Leuchten angeſchaut hatten: Mutter— liebe kleine Veramutter.. „Vera— die Wahre. Welch ſchöner Name!“ ſagte der Mann plötzlich unvermittelt aus dieſen Gedanken heraus. Die Wahre! Wie wenig Menſchen gibt es, auf die dieſe * 1 2 Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). nicht, wie tief ſie mit der Lüge verhaft ganzen Weſen.“ Vera Reinhardt antwortete nichts. Veras Herz zitterte. geklungen hatte! Schon immer hatte ſie er ſie nicht„Gnädiges Fräulein“, noch niemals ausgeſprochen wie eben je Wege. Schmerz hatte ihn überfallen feine, biegſame Geſtalt, ihr edles, jun Geiſte ſah er ſie dahinſchreiten— Füße den Boden. verkrüppelte Füße, Hanneli...! Er hatte verſucht, ihr Herzen zu bannen. ſehr, ſehr weh es ihn. Nein, es tut noch immer wehl, Aber Hanneli iſt keine Wahre! Nein, Ein Menſch, der aus der Wahrheit iſt, und morgen wieder anders. getan.. Abend und das Hanneli wenige Tage andere... Sein Geſicht ſpiegelte ſeine Gedanken von Trauer und Bitternis ſchön geformten Mund. Vera Reinhardt ſah das. „Es war doch ſo ſchön heute abend, Doktor von Marholdt ſchreckte auf. „Verzeihung, gnädiges Fräulein, ich Menſchen nicht wahrhafter mit ſo tiefer Bitterteit. Wie viel ſchöner Beſonders die Frauen! furchtbar unwürdig?“ Vera errötete. zu verraten. „Gerade die Wahrheit ſein. meiſt ihr Spiel zu ſchnell, denn ich ſuche nommen ja nicht die Geliebte— zu kurz, der Rauſch der Gefühle Kinder...“ Unheimlich laut klopfte Veras Herz, kaum zu bewegen wagte. Warum erzähl von Marholdt ihr das alles? Spottes, der ſonſt gelöſcht war. „Verſtehen Sie das, gnädiges Fräu dann. Vera hob den Blick nicht, in dem ihre und der Marholdt in einem Augenblick raten hätte. „Ich glaube ja“, ſagte ſie kaum hörbar etwas hinzu, was ſie im ſelben Augenblick zurückgenommen hätte.„Sagen gnädiges Fräulein zu mir. lein Vera!“ Doktor von Marholdt ſtutzte, dann abe halblaut vor ſich hin und ſtrich ſich mit die Stirn, als wolle er einen Schleier hin einem Traum, der ſo ſüß doch getrogen hatte. Geſicht ein freies, offenes Lächeln. „Nicht Fräulein Vera— ſondern nur Vera... War ich denn blind? Die ganz geweſen war, Schein...“ Leiſe griff Marholdt nach Ver hier— hier biſt du, Vera, du Währe...“ Vera ſaß ſtumm und bleich. Ihr Her zezeichnung zutrifft. Die meiſten ſind nicht aus der — Wahrheit. ja, noch ſchlimmer. die allermeiſten wiſſen ſelbſt * 52 22 —. ů nd Träume aller jungen Mädchen weben. 1 5 n ſondern Vera“ anredete. Aber ihr ſchien, ſo habe er ihren Namen Worten. Hanneli ſtand vor ſeinen Augen. Wie hohl iſt doch alle Koletterie, aller Flirt! Iſt das im Grunde genommen der Frau nicht Marholdts Worte waren ihr tief aus der Seele geſprochen, aber ſie wagte nicht, ihm offen zu⸗ zuſtimmen, aus Angſt, ihre tiefſten Empfindungen dabei Frau müßte das leuchtende Bild der Die Frau als Mutter des künftigen Ge⸗ ſchlechts.“ Doktor von Marholdt atmete ſchwer.„Und da liegt vielleicht auch das ganze Geheimnis meines Weſens und meines Verhaltens gegen die Frauen. —, ſondern die Mutter meiner Der Mann hielt den Kopf leicht geſenkt. Tiefer Ernſt lag auf ſeinem Geſicht, aus dem jede Spur des leiſen ſo leicht darüber hinhuſchte, aus⸗ Sie doch Sagen Sie doch bitte Fräu⸗ plötzliches, frohes Erkennen über ſein Geſicht. „Vera— die Wahre— die wahre Mutter“, ſagte er bis dahin über ſeinem Erkennen gelegen hatte. Noch einmal fühlte er, wie ſein Herz ſich in grimmigem Schmerz aufbäumte, wie es ſich mit aller Kraft losriß von Dann zeigte ſein klu es, markantes ein durchlaufen, und wie oft hab' ich mich blenden laſſen vom So ruhig kamen Marholdts Worte. Sie bargen die Kühle, die immer in der reinen Wahrheit wohnt. Sie kamen nicht aus der heißen Sphäre, die der Ueberſchwang der Gefühle ſchafft, und die ſo ſüß und berauſchend durch die et ſind mit ihrem Sie lauſchte dem Klang von Marholdts Worten nach. Vera— die Wahre! Wie gut das aus ſeinem Munde lich gefreut, wenn „Fräulein tz. Doktor von Marholdts Gedanken aber gingen andere bei ſeinen letzten Er ſah ihre ges Geſicht. Im ſo leicht berührten die Unwilltürlich dachte er an Veras arme, die ſich nur mühſam vorwärts be— wegten, und heißes Mitleid überflutete ihn. Bild aus ſeinem Schwer war es geweſen und hatte Hatte weh getan?, durchzuckte geſtand er ſich ehrlich. das iſt ſie nicht. iſt nicht heute ſo Nein, er iſt immer derſelbe. Aber Hanneli war nicht dieſelbe. Das Hanneli von jenem ſpäter war eine wider. Ein Zug grub ſich um ſeinen herben, Doktor. Warum denken Sie jetzt an etwas Trauriges?“ fragte ſie zart. Sie war doch jung. So jung. Ihr Herz ſchlug in beißer Liebe dem Manne entgegen, der da neben ihr ſaß, und ihr Mund, ihr junger Mund, den noch nie ein Männermund berührt hatte, ſehnte ſich nach ſeinen Küſſen. Nun war es gekommen, was ſie in heimlicher Sehn⸗ ſucht erwartet hatte und dem ihre Seele ſo manchmal ſchon glühend vorausgeeilt war— und war doch ſo anders. So ganz, ganz anders. Wie eine feine weiße Blume lag ihre kleine Hand in Marholdts Händen und regte ſich nicht. Nur fertig werden mit dem Sturm der Gefühle, die in ihr tobten, und von deren Glut Marholdt nichts ahnte! Ganz leiſe und in eigentümlichem Rhythmus ſtreichelte er die feine weiße Hand wieder und immer wieder. „Vera— liebe kleine Vera...“ Es waren nur ein paar kleine Worte, kein Strom zärtlicher Koſenamen, und doch rannen ſie wie ein warmer Strom über Vera hin. Ihr durſtiges Herz, das ſo lange ſich nach dieſes Mannes Liebe geſehnt hatte, taute auf, und wie die Schneeglöckchen im Frühling nur auf die erſten Strahlen der aufſteigenden Sonne warten, um ihre zarte Knoſpe zu entfalten, ſo erblühte auch in Veras Herzen in dieſem Augenblick die Blume der Liebe zu ſüßer, wunder⸗ ſamer Fülle. Ihre großen blauen Kinderaugen wurden feucht, ſchwere Tränen rannen über ihre Wangen und lagen plötzlich wie ſchimmernde Perlen auf Marholdts Hand. „Du weinſt, Vera?“ Erſchreckt fragte es Marholdt. Vera aber lächelte unter Tränen. „Ja— aber ich weiß nicht, warum... Oder doch— ich wußte nicht, daß Glück ſo ſchwer zu ertragen iſt.“ „So lieb haſt du mich, Vera? Und ich— ich wußte das nicht?“ Doktor von Marholdt ſtand neben Vera. Er zog ſie ſacht zu ſich empor und ſuchte ihre Augen, da aber erſchrak er. Ein ſo tiefer, brennender Glanz leuchtete ihm aus den Mädchenaugen entgegen, wie er ihn niemals zuvor darin geſehen hatte. Er wollte mit leiſem Kuß ihre reine weiße Stirn berühren, da ſah er, wie Veras Mund ihm entgegen⸗ blühte in zärtlichem Verlangen— und küßte ein wenig erſtaunt und ein wenig mitleidig den kleinen blaſſen Mädchenmund. An dieſem Abend ſaßen drei Menſchen zuſammen, die nun für immer beieinander bleiben wollten. Profeſſor Reinhardt, Marholdt und Vera. „Wie ſoll ich Ihnen das je danken, Marholdt? Sie machen mir mein Kind ſo glücklich“, ſagte Profeſſor Rein⸗ hardt ſpäter, als Vera ſich zurückgezogen hatte und er mit dem künftigen Schwiegerſohn noch plaudernd bei einem Glas guten alten Weines und einer feinduftenden ließ mich gehen. Aber ich will Ihnen ſagen, was mich ſo traurig machte. Es bezieht ſich noch immer auf unſer Geſpräch. Daß die ſind, erfüllt mich manchmal könnte alles ſein. Ich durchſchaue im Grunde ge— zu trügeriſch iſt während ſie ſich te Ernſt⸗Ludwig lein?“ ſagte er ganze Seele lag, alles, alles ver⸗ und ſetzte dann noch am liebſten bitte nicht r huſchte es wie der Hand über wegnehmen, der ſo ſüß— und Vera. Immer: e Welt hab' ich as Hand.„Und z ſchlug ſchwer. es wie kaum eine nicht— mißbildet iſt. Zigarre ſaß. „Gebe Gott, daß es immer in meiner Macht liegt, Vera glücklich zu machen“, erwiderte Ernſt⸗Ludwig von Mar⸗ holdt.„Ich habe den feſten Willen, denn Vera verdient Frau, recht, recht froh und glücklich zu ſein.“ „Ja, das gute Kind. Sie hat ein gutes Herz, lieber Freund; das gleicht vielleicht manches aus...“ Proſeſſor Reinhardt hob ſein Glas.„Aber daß gerade Sie es ſind, Marholdt, gerade Sie— das freut mich— das freut mich im tiefſten Herzen. Ich habe immer zu Ihnen ein ganz beſonderes Vertrauen gehabt. Sie verſtehen— es wäre mir im Herzen weh um mein Kind, wenn es eines Ta ges erleben müßte, daß der Mann, den es liebt, nach anderen Frauen ſieht, die ſchöner ſind— und kein körperliches Gebrechen haben...“ Marholdt verſtand und reichte dem Profeſſor die Hand mit kräftigem Druck: „Es kommt darauf an, daß die Seele ſchön und Der Leib iſt nur— Hülle. Das wiſſen wir Aerzte doch am beſten. Und ich— ich habe Veras reine, wunderbare Seele, die ſo herrlich gebildet iſt, wahrhaft lieb.“ „Nun hat mir der Herrgott doch einen Sohn geſchenkt, dem ich mein ganzes Berufserbe hinterlaſſen kann!“ ſagte Profeſſor Reinhardt ſpäter noch zu Marholdt und klopfte ihm glücklich und voll väterlichen Stolzes beim Abſchied auf die Schulter. Langſam ging Doktor von Marholdt in dieſer Nacht durch die Straßen ſeiner Junggeſellenwohnung zu. Wie ſchnell war das alles gekommen! So überraſchend ſchnell. Er hatte doch ſo oft ſchon mit Vera abends ge⸗ leſen, und immer nur waren ſie herzlich wie Freunde auseinander gegangen— doch niemals wie Liebende. Aber es war gut ſo. Nun hatte er endlich Ruhe und Heimat gefunden. Schön mußte es ſein, ſich von Veras treuer Liebe umſorgt zu wiſſen, immer das lautloſe Walten ihres feinen, ſtillen Weſens um ſich zu ſpüren. Gefühle? Es war das letztemal in ſeinem Leben ge⸗ weſen, daß das Gefühl zu einer Frau ihn überrumpelt hatte— das war bei Hanneli. Doch das war vorbei. Darunter hatte der heutige Tag nun für immer einen. dicken, dicken Schlußſtrich gezogen. Doktor von Marholdt, der ſein Leben lang gewöhnt war, ſich über alle ſeine Gefühle zu jeder Zeit Klarheit und Rechenſchaft zu geben, prüfte ſich auch heute genau. Er wußte, es war nicht raſendes, himmelſtürmendes Glück, das ihn erfüllte, wie es die Liebe gibt, die Mann und Weib ſonſt zueinander führt und ſie in die trügeriſche Welt der Gefühle hineinreißt. Nein, in ihm waren die Wärme und tiefe Ruhe der wahrhaften Liebe. Vielleicht war es das, wonach er ſich in aller Unraſt der Zeit immer geſehnt, und wonach das Streben aller Menſchen ging ſeit undenkbaren Zeiten. Vielleicht war das— Frieden? Immer lichter wurde es in ihm. Dieſes Gefühl kon wohl nur eine Frau wie Vera geben, die trotz ihrer Jugend durch das Leiden ſchon ſo gereift und aus⸗ geglichen war, wie das andere junge Menſchen in ihrem Alter eben noch nicht ſein konnten. (Fortſetzung folgt.) * 1— mehr e und da Wurst! Vor ein 1 um be ſchaft in Pa ten ſin ferner In kurzen Vorten Auf der Tagung der Landes⸗ und Gau⸗ jägermeiſter in Braunſchweig hielt Reichs⸗ jägermeiſter Hermann Göring eine Rede über die Aufgaben der deutſchen Jägerſchaft. Staatsminiſter a. D. Eſſer und Reichs⸗ or ganiſationsteiter Dr. Ley ſprachen auf der Tagung des Reichsfremdenverkehrsverban— des in Heidelberg. Aloiſi ſoll bei ſeinen letzten Beſprechungen mit Hoare eine entgegenkommendere Hal— tung gezeigt haben. Die italieniſche Angriffstätigkeit wurde an beiden aheſſiniſchen Fronten fortgeſetzt. Die japaniſche Preſſe richtet heſtige An—⸗ griffe gegen England, weil der chineſiſchen Regierung angeblich eine engliſche Anleihe gewährt worden iſt. 2 3* Die Fleiſchverſorgung Schweineverbrauch der Großderbraucher⸗ plätze wird ſichergeſtellt. Berlin, 5. November. Im„Haus des Handwerks“ kamen die deutſchen Bezirksinnungsmeiſter des Fiei⸗ ſcherhandwerks unter Vorſitz des Reichsin⸗ nungsmeiſters Schmidt zuſammen. um Be⸗ richt über die Fleiſchverſorgung zu erſtatten. Der Vorſitzende der Hauptyereintigung der deutſchen Viehwirtſchaft Bauer Wilhelm Küper erklärte, daß, ſoweit noch Schwierig⸗ keiten entſtehen, die entſprechenden Maß⸗ nahmen ergriffen würden.„Mir iſt“, ſo fügte er hinzu,„der politiſche Auftrag er⸗ teilt worden, beſonders die Verſorgung der Großverbraucherplätze ſicherzuſtellen. da das flache Land noch mehr Verſorgungsmöglich⸗ keiten beſitzt.“ Unter den heutigen Verhält⸗ niſſen müſſe man wieder dazu kommen, mehr Schweinehälften in den Läden zu ſehen und daß nicht übermäßig Fette uſw. zu Wurſt verarbeitet werden. Deviſenverfehlungen Paderborner Ordensſchweſtern. Berlin, 4. November. Vor dem Berliner Sondergericht begann ein neuer Deviſenprozeß, bei dem es ſich um verbotene Transaktionen der„Genoſſen⸗ ſchaft der Schweſtern der chriſtlichen Liebe“ in Paderborn handelte. Die Hauptangeklag— ten ſind die Generaloberin Gertrud Nickes, ferner die erſte Generalaſſiſtentin des Or— dens, Ida Bauer, genannt Schweſter Alberta, die Oberin der deutſchen Ordens— provinz, Agnes Koch, genannt Schweſter Godeharda, die Verwalterin der deutſchen Ordensprovinz Eliſabeth Starke, genannt Schweſter Rupertilla und der langfährige Finanzberater des Ordens Joſef Körner Durch Obligationsrückkäufe in Höhe von 75 000 holländiſchen Gulden ſollte die vom Orden 1928 in Holland auf- genommene 250 000 Gulden⸗Anleihe unter Ausnutzung des niedrigen Kursſtandes von 50 bis 60 v. H. großenteils getilat werden. Weiter wurde nach der Anklage in den Jahren 1932 bis 1934 über Abgaben der außerdeutſchen Provinzen unter Verletzung der Deviſenbeſtimmungen vertügt. Auch wurden die Auslandsſchulden der deutſchen Provinz nicht angemeldet. Die Angeklagten Mathias und Maria Nickes ſollen jahrelang Deviſen bei ſich aufbewahrt und gleichfalls der Reichsbank nicht ange⸗ boten haben. Ein kleinerer Deviſenbetrag ſei von den Angeklagten Ida Bauer, Eliſabeth Starke und Jaſef Körner zum Ankauf non Obligationen uver die Grenze geichmuggelt worden. Das Geld floß auf Umm der von dem berüchtigten Dr. Hofſius gelei⸗ teten Univerſum-Bank in Amſterdam zu. Nach den Ermittlungen der Staatsanwalt⸗ ſchaft ergibt ſich aus den Büchern des Ge⸗ neralrats in Paderborn, daß Gertrud Nickes in den Jahren 1932 bis 1934 über Forde⸗ rungen Generalats in Paderborn ge— genüber den ausländiſchen Provinzen in Höhe von in 8 Dollar, 59 289,75 Lire und Peſos verfügt hat. Der Angek ſagte Sosa des 5000 chilenſſe Verhandlung am 10 1 weil die Unterſuchung auf ſe 5 ſtand noch nicht abgeſchloſſen as Ver fahren gegen ihn wurde abgetrennt. 188 645 3* 3. N 29 „Die Feinde von einſt „Giornale d'Italia“ 7 Deulſchlands, Oeſterreich Rom, 3 Unter der Ueberſchrift„Gruß an die Fein⸗ de von einſt“ richtet das halbamtliche„Gior⸗ iale d'Italia“ am Jahrestag des Waffen— ſtillſtands, an dem es ſich von eine ein⸗ ſtigen Weltkriegsverbündeten in Stich gelaſſen fühlt, in einer offiziös beeinflußten Notiz einig die Feinde Italiens im Blatt ſchreibt: „Am Samskagabend mengefügte Schar von 1 1 endgültig das Datum für die wirlſcha Belagerung Italiens feſlgeſetzt. Unter Teilnehmern an dieſer Belagerung befinden der Oeſterreich und Angarn, die auch dem Völkerbund angehören, noch Deukſchland, das aus ihm ausgetreten iſt. Anſeren loyalen früheren Feinden ent bielen wir einen bewegten Gruß. uffenſich e Worte an og 73 Cue D Weltk 2 94 A Auf dem Schlachtfeld durch ein verſchwun⸗ denes, aber hohes Ideal getrennt. haben auch die Feinde Gelegenheit gehabt ſich kennen zu lernen und ihren Mut als Kämp⸗ fer und Männer abzuſchätzen, um ſich da⸗ durch zu achten. Und aus dieſer auf dem Schlachtfeld entſtandenen Achtung heraus fühlen die Feinde, die heute zu Freunden wurden, tiefer den Wert der Freundſchaft, der man nicht mit ſchönen oder leeren Worten Genüge leiſtet, ſondern die ſich durch Verſtändnis und Solidaritit ausdrückt. Die Italiener müſſen feſtſtellen. daß die Erinnerung an die in verſchiedenen Ländern durchkämpften harten Kriege unter den Feinden von geſtern das Gefühl der Coya⸗ lität, anſtatt es zu verdunkeln. noch ver⸗ ſtärkt hal. Dieſe Loyalitätk fand in männ- lichem mut ihren Ausdruck. von dem Europa als eine der glänzendſten Tatſachen ſeiner Kultur und Ehre Kenntnis nehmen muß.“ Vittere Erinnerungen Italien und die Sanktionsmächke. Rom, 5. November. Am italieniſchen Waffenſtillſtandstage fehlt es nirgends an grollenden und bitteren Worten gegenüber den ehemaligen Verbün— deten. In einer kurzen Notiz wendet ſich das „Giornale d'“ en die ſanktionsfüd⸗ Nachtfunkſpalte D kenden Staaten, die Italien aushungern vollten. Die Freundſchaft zu Italien ſei licht mit guten Worten zu erobern oder wie⸗ der zu erlangen. Der„Teverre“ ſchreibt, daß die Italiener heute als Belagerte den Tag feierten, dem einſt die Alliierten den allge⸗ meinen Waffenſtillſtand vom 11. November zerdanken durften. Die„Tribuna“ entrüſtet iich beſonders daruber, daß aue leinen und zroßen Länder ſich jetzt ins Fahrwaſſer Englands begeben hätten. Gerode Frank⸗ reich könne nicht dieſe politiſche und mora— liſche Vaſallenſtellung einnehmen und, nach⸗ dem es ſelbſt darauf verzichtet habe, den Völkerbund zu beherrſchen, ſich in den Dienn s von England beherrſchten Völkerbun⸗ England und Janan Enkrüſtung wegen angeblicher Anleihe an China. Tokio, 5. November. Die geſamte japaniſche Preſſe meldet, daß land China eine Anleihe gewährt habe. Die Blätter üben an dieſer angeblichen An- ihe ſcharfe Kritik. wirft England rechen, das Leith⸗-Roß in 4 en habe, gebrochen zu haben. habe verſprochen, nur in Zuſam menarbeit mit Japan die Frage einer An leihe an China zu behandeln. Auf Grund der Preſſeberichte ſind die leitenden Veamten des Auswärtigen Amtes und des Finanzminiſteriums zu einer Konferenz zuſammengetreten. Sie be— ſprachen die Auswirkungen, die eine engliſche Anleihe an China auf Japan und die chineſiſch⸗apaniſchen Beziehungen haben könnte. Wie die Agentur Rengo berichtet, hat Vizeaußenimniſter Schigemitſu erklärt, daß das Vorgehen Englands gegen alle Ab— machungen verſtoße und daß Eng and für alle finanziellen Verwicklungen, die ſich aus der neuen Silberpolitik Chinas ergeben könnten, die Verantwortung trage. Der Finanzminiſter hat Preſſevertretern gegenüber erklärt, daß dieſer engliſche Schritt beſtimmte wirlſchaftliche und poli⸗ liſche Pläne erkennen laſſe. Enaland werde nach der Jeſtigung der Verhäliniſſe in Eu- ropa alle wirtſchaftlichen Kräfte auf den Fernen Oſten konzentrieren. Gefährliche Petroleumdämple Dresden, 5. November. Die Dresdener Berufsfeuerwehr wurde nach einer Einlege⸗ ſohlenfabrik in Altnaußlitz gerufen. Dort hatten ſich beim Reinigen von Maſchinen durch Jetroleum Dämpfe gebildet. durch die ſich 16 in dem Betrieb beſchäftigte Arbeite⸗ rinnen Vergiftungserſcheinungen zugezogen hatten. Die Sanitätsabteiluna der Feuer⸗ wehr nahm ſofort mit vier Sauerſtoffappa⸗ raten Wiederbelebungsverſuche gor. Elf Ar⸗ beiterinnen mußten mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht werden, während fünf an Ort und Stelle bleiben konnten. Nach den bisherigen Feſtſtellungen beſteht bei keiner der Verunglſickten Lebensgefahr. Anfall im Leungawerk. Merſeburg, 5. November. Im Leunawerk entſtand infolge Undichtwerdens einer Lei⸗ tung ein Brand, der leider ein Todesopfer zur Folge hatte. Dem Arbeiter Alfred Wu⸗ cherer gelang es nicht mehr, den Flammen zu entkommen. Er ſtarb in treuer Pflicht: erfüllung als Opfer der Arbeit. Der Brand verurſachte erheblichen Materialſchaden. konnte jedoch in etwa einer Stunde gelöscht werden. Exploſion in einer Sprengſtoffabrik. Wien, 5. November. Nach einer amtlichen Mitteilung ereignete ſich in der neuen Nitro⸗ glycerin⸗Erzeugungsanlage der Sprengſtoff. fabrik Blumau beim erſten Probebetrieb dieſer Anſage eine Exploſion, deren Urſache bisher nicht feſtgeſtellt werden konnte. Die Anlage würde duch die Exploſion vollkom⸗ men zertrummert. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Schaden beträgt 300 000 Schil⸗ ling. Eine Garage explodiert. Milwaukee(Visconſin), 4. November. In einer Garage ereignete ſich eine furchtbare Exploſion. Zwei Männer und ein achtjäh⸗ riges Mädchen wurden getötet und elf Per— ſonen verletzt. Die Garage wurde völlig zer— ſtört und zahlreiche Häuſer der Nachbarſchaft beſchädigt. Die Polizei vermutet, daß die beiden getöteten Männer die Urheber des Anſchlages waren. In der letzten Zeit haben ſich bereits mehrere ähnliche geheimnisvolle Anſchläge gegen öffentliche Gebäude er— eignet. Mannheimer Zufuhren: 66 Ochſen, 47 Bullen, 374 Kü⸗ he, 86 Färſeen, 692 Kälber, 50 Schafe, 525 Schweine, 2 Ziegen. Preiſe: Ochſen a) 42, b) 41, c) 40, Bullen a) 42, b) 41, Kühe a) 42, b) 38 bis 41, c) 31 bis 37, d) 24 bis 30, Färſen a) 42, b) 41, c) 38 bis 40, Kälber a) 73 bis 76, b) 69 bis 72, c) 60 bis 68, d) 50 bis 59, Schweine al)—, az) 57, b) 55, c) 53, d) 51. Marktverlauf: Groß⸗ 3 zugeteilt. Kälber leb⸗ vieh lebhaft, Bullen haft, Schweine zugeteilt. Großviehmarkt. 5 Mannheimer Getreidegroßmarkt. Weizen Preisgebiet W 14 20, W'ÿ 15 20.10, Wü 16 20.20, W 17 20.30, Wü 19 20.60, W 20 20.80 Mark, Ausgleich plus 40 Pfennig; Roggen Preisgebiet R 14 16.40, R 15 16.50, R 18 16.90, R 19 17.10 Mark Ausgleich plus 40 Pfennig, Gerſte: Brau⸗ gerſte inl. 21 bis 23, Induſtriegerſte ej nach Hektolitergewicht 20.50 bis 21.50; Futter⸗ gerſte Preisgebiet G 7 16.30, G 8 16.60, G 9 16.80, G 11 17.10 Mark, Ausgleich plus 40 Pfennig; Futterhafer: H 11 15.70, H 14 16.20, H 17 16.50 Mark, Ausgleich plus 40 Pfennig, Induſtriehafer 19 bis 20, Naps inl 32 Mark.— Mühlennachprodukte: Wei⸗ zenkleie W 14 10.30, W 15 10.35, W 16 10.40, W' 17 10.45, W 19 10.60, W'ſ 20 10.70 Mark. Roggenkleie R 14 10.10, R 17 10.40, R 19 10.50 Mark, Weizenfuttermehl 13.50, Weizennachmehl 17 Mark, Ausgleich plus 30 Pfennig, dazu 5 Pfennig Vermittlergebühr.— Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen 16.90, Soyaſchrot 15.70, Rapskuchen(inländiſch) 13.70, dit) ausländiſcher 14.20, Palmkuchen 15.40, Ausgleich plus 40 Pfennig, Kokos⸗ kuchen 17.40, Seſamkuchen 16.10, Leinkuchen 17.30, Ausgleich plus 20 Pfennig, Bier⸗ treber mit Sack 17 bis 17.50, Malzkeime 16 bis 16.50, Trockenſchnitzel Fabrikpreis loſe 8.40, Rohmelaſſe 6, Steffenſchnitzel 10 Mark, Ausgleich plus 35 Pfennig. Nauhfutter: Wie⸗ ſenheu loſe neues 6.25 bis 7.25, Rotkleeheu 7 bis 7.50, Luzernekleeheu 7.75 bis 8.25 Mark. Stroh: Preßſtroh Roggen und Weizen 3.50 bis 3.80, Hafer und Gerſte 3.75 bis 4, gebundenes Stroh: Roggen und Weizen 2.50 bis 3, Hafer und Gerſte 2.40 bis 2.80 Mark. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo nett) waggonfrei Mannheim ohne Sack, Zahlung netto Kaſſe in Reichsmark bei Waggonbezug— Mehlnotierungen: Weizen⸗ mehl Baden 14, 15, 16, 17, Type 790 aus Inlandsweizen 28.20, Preisgebiet 19 28.55, Preisgebiet 20 28.55. Preisgebiet Pfalz⸗Saar 19 28.55, 20 28.55. Roggenmehl Preisge⸗ biet Baden Type 997 14 22.70, 15 22.80, 18 23.35, 19 23.60 Mark.— Preisgebiel Pfalz⸗Saar 18 23.30, 19 23.50, Mark. Preisgebiet Baden Type 815 14 23.20, 15 23.30, 18 23.85, 19 24.10 Mark. Preisge⸗ biet Pfalz⸗Saar 18 23.80. 19 24 Mark. 5 0 5 0 6 6 1 1 6 — — — — ö T. Fk 777 2 2 . 4 7 1 1 ſſpſpſsſſſſſſ ff 0 fag Im runden broß-format! Eine ständig wachsende Zahl von gauchern berzeugt sich davon, daß die aromatischen Stoffe eines edlen Zigaretten Tabaks durch dos mund- stöcklose Rund- Format am besten zur Geltung kommen. Desholb brin- gen wir die neue APP ELI„rund“ erfullt 3 Lallche/- Illu usclie: Ikcht bulgansct macedonisch Rundes GohHommat ohne Hast 3 Voll- Atoma durch Stanniol- frischpockung. und ermöglichen dadurch dem Rau- cher, den besonderen Charakter ihrer Mischung ganz quszukosten. MARTIN SRINK MANN A. G. ZIiCARENTEN FABRIK GREMEN * „55 gewöhnliches zu bieten verſpricht, zumal die Aus einem Faß 15 Sorten Wein. 2 5 d s hier beſtbekannte Spielſchaar des Geſang⸗ Mainz, 5. Nov. Die Kriminalpolizei teilt ereins 2 Anzei er 58. e e E welche 5 5 Die im Anſchluß an den Fall Heymann 5 1 es ſchon oftmals verſtand, die Zuſchauer in öhne von der Kriminalpolizei in Main Mo 1 Mn 8„L 10* 9 1 nz Viernheim, 5. Nov. helle Begeiſterung zu verſetzen. Deshalb gibt durchgeführte Kontrolle der übrigen Weinfir⸗ Kreisobſtbauverein 1 4 S es für Kirchweih⸗Dienstag nur eine Parole:][ men hat zur Aufdeckung ähnlicher Schwindel⸗ Dieſes Jahr erhält jedes Mitglied einen 3 17 1 2 0 Auf zum Bunten Abend im Karpfen! Hierzu[ge häfte bei den ineinandergeſchachtelten jüdi⸗ Pfirſichbuſchbaum, dieſelben müſſen heute r in den Minuten des Wiederſehens wird heute ſchon Jedermann herzlichſt einge⸗ ſchen Weinhandlungen Auguſt Feldheim Söhne Dienstag mittag beim Vorſitzenden Jakob und der Trennung wiſſen es die Menſchen, laden. Wie wir weiter hören, ſoll der Bunte[A. 1 N c Masbach in Mainz geführt. Weidner 9., Adolf Hitlerſtraße 13, abgeholt welche Fülle der Liebe ihr Buſen verbarg;[ Abend, infolge ſeiner allgemeinen Beliebtheit,— 255 110 I ſich zur Anueführung werden. Der Jahresbeitrag von 2 RM. und nur dann wagen ſie es, der Liebe eine[durch den Radio(Sender Viernheim) über⸗ariſch e eee e wird zugleich erhoben. Ferner müſſen An- zitternde Zunge und ein überfließendes Auge tragen werden. Es iſt allſo Grund genug Es wurde feſtgeſtellt daß in ee Falle meldungen über Reichs zuſchuß für Baum- zu geben. Jean Paul. vorhanden, daß auch Sie ſich für den Bunten nicht weniger als 15 Sorten Wein aus ein flanzungen ſofort gemacht werden. 1 Abend freihalten, damit Ihnen nicht ein ſolch]] und demſelben Faß gewonnen wurden. Aus Sing⸗ und Tanzgruppe ſeltener Genuß entgeht.(Inſerat folgt!) ed Fan Malaga kamen acht verſchiedene Volkstum u. Heimat d. Turnvereins 1893 21 11 5. F* i i 1— 1 1 5 F Um/ i bend nach r w dadeg des Dekanates Heppenheim am Mittwock 6 einige Paare beitreten. Junge Damen und der Zubringerſtraße zur 2 5 e. Heppenheim Mittwoch Firma, Kohler, wurden in Haft ge 5 8 galt 2 j 0 en en. den 6. Nov. findet nachmittags 1 Uhr ein Kohler war als Aeg des 10% Ge. Herrn, möglichſt über 18 Jahre, die Luſt Perſonenwagen eine Viernheimer Radfahrerin Geläute unſerer Glocken ſtatt zur Preiſung des[ ſchäften mit der Firma Ritter dazwiſchenge⸗ und Liebe zum Erlernen von Boltstänzen fahren. Die Radfahrerin wurde harmoniſchen Zuſammenklingens. ſchoben worden und zwar in der Weiſe, daß und Liedern haben, wollen ſich umgehend 0 4 775 965 Ra fahrerin 1 vom g 5 N Ritter, der früher eine Weinhandlung in melden bei der Leiterin Frl. Ku i pa, e. ben ge d e. gen zu. S das hieſige Kran⸗ aber ſe inerlei Verfügungsrecht atte, kenhaus gebracht, konnte von dort jedoch gleich FufBball während Kohler die fnacgelle Sache wer Tabakfachſchaft wieder entlaſſen werden. Die Schuldfrage iſt nahm Mi 4 8 35 2118 noch nicht geklärt.— In dieſem Zuſammen⸗ Gauliga⸗Tabellen Beranlazt durch die Preſſemeldungen über beinnend e e eee, hang ſei darauf verwieſen, daß ſich die Ver⸗ Gau Mittelrhein: den Fall Heymann Söhne teilte ein früherer bebinnend, 8 eee, kehrsunfälle ſeit Uebergabe der Autobahn! Mülheimer SV 6 12:8 8.4 Angeſtellter der Firma Gärtner und Blum Gruppen 13, 14, 15 u. 16 verwogen. con ehr wee 14 be Während frül VfR Köln 6 1118 75 in Nierſtein der Kriminalpolizei mit, daß dort Gleichzeitig lade ich die Gruppenführer zur Gon ſehr vermindert haben. Während früher Köln⸗Sülz 07 6 109 75 ganz ähnliche Geſchäfte getätigt würden wie Sitzung auf Mittwoch abend 19 Uhr ins wöchentlich etwa 2 Verkehrsunfälle zu ver⸗ Boner 6 77 715 i der Firma Heymann Söhne Gaſthaus Zur Sonne⸗ ein ee zei 1 tober 0:: 1 5 G anne Diejenige zeichnen e wurde im Monat Oktober] Kölner Cf 5 13890 674 Die polizeilichen Nachforſchungen beſtätigen Landwirte, welche noch nicht ihre Naturalien nicht einer gezählt. Es iſt hieraus zu erſehen, Tus Neuendorf 4 8:7 53 den Verdacht in vollem Umfange, ſo daß die an Frucht und Kartoffeln für das W. H. W daß ſich auch auf dieſem Gebiete die Auto-] Kölner S 99 5 8 beiden Inhaber Blum ſenior und junior eben⸗ gezeichnet haben, iſt dieſe Woch noch Ge⸗ bahn ſegensreich auswirkt. Tura Bonn 5 12:13 55 falls in Anterſuchungshaft genommen wurden. legenheit geboten und wird in 95 1 Milch- 3 Ne 5 2 Eintracht Trier 6 7214 3:9 Der gleichzeiti P i 1 10 dr 4 8 auen gene inte an Wert dn der Weſtmart Trier 8 9 11 Speeder leunte e er been] eiae eine Liſt Ereigelalken. Nees vergangenen Wo he wurden in hieſiger Ge⸗ Gau Südweſt: mit der Feſtſetzung der Preiſe und dem Ver⸗ 9 5. 5 markung zwei Kartoffeldiebſtähle auf dem Fel⸗ Voruſſta Neunkirchen 6 14:8 10:2 trieb nichts zu tun hatte, ſondern lediglich 9 Sahrifttetter Jeg, Martin, de verübt. Es handelte ſich jedesmal um[FK Pirmaſens 6 14:13 8.4 die büromäßige Bearbeitung der Geſchäfte lei⸗ Viernheim; verantwortlicher Anzeigenleiter: größere Mengen und zwar ca. 10 und ca. 15] Eintracht Frankfurt 4 10:8 62 ſtete. Er wurde daher wieder aus der Haft Jog. Maren, vierneim Druch und Verlag: Zentner. Die Kartoffeln konnten aus irgend] Wormatia Worms 3. 1 entlaſſen. In allen Fällen wurden die Kel- J Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitler⸗ welchen Gründen abends nicht mehr nach Hauſe] JSV Frankfurt 6 1210 6.6 lereien und Büros verſiegelt. ſtraße 36; D. A. IX 1935 950. Zur Zeit elch S hr nach Hauſe Phönix Ludwigshafen 6 9.9 69.6 iſt die 8 isliſte 9. 815 N 0 gebracht werden, ſodaß die Diebe leichtes Spiel Ane Nen f 5 9.12 55 ißt die Preisliste Nr. 4 gültig. hatten. Sie brauchten nur die ausgemachten] F Sa j 2 5. ee eee.. arbrücken 8. 121% 5 a 2 10. e ſchaf⸗ 1 Rüſſelsheim 6 10:13 3:9 8 8 2285 e Die unentgeltliche ſen, gleich den Drohnen, die nicht ſäen und ickers Offenbach 6 6:16 1:17 che, doch ernten wollen. Hoffentlich gelingt es Gau Baden:. Beratungsſtunde der Polizei der Diebe habhaft zu werden und Fc Pforzheim 6 15:3 10:2 Mitglieder der Deutſchen Ar— 1 ſie der verdienten Beſtrafung zuzuführen. 8 5 aas 4 534 523 beitsfront! für Lungenkranke a 1 3 b Bf eckarau„ 5 2 i 12 Im Silberkranze. Heute Diens⸗ Germania Brötzingen 6 10:10 5:7 Mittw och, den 6. No v., 9 Uhr,. Mittwoch, den 6. Kovember 5 0 5. November feiern die Eheleute, Herr 5 5 1 5 N50 37%% im„Kaiſerhof“ 1935, nachmittags von 2 bis 4 Uhr Philipp Wiegand und Frau Anna geb.] VfR Mannheim„ 1 8 5 im hieſi Hoock, Mannheimerſtraße 28, das Feſt 155 Herdern 5 5 900 10 Mitglieder-Verſammlu ng! im hieſigen Krankenhaus ſtatt. ve 9 1 70. g unſere Amicitia Viernheim 6 8114 4.8 Alles erſcheinen! Keiner fehle! n ückwünſche und„Glück auf Phönix Karlsruhe 6 11:18 3:9 Druck-* 3 nen. Gau Würklemberg: J I 0 E U 1 Die Bauern ſammeln zum e 5 1 1 7 Arbeiten 8 11 5 8 Wo. Die Sammlung der Bauern zum garter Kickers 6 8: 2 CMaf- eise. WH W. bezw. die Einzeichnung der Spenden 8909 e 0 5 2 Reichsluftſchutzbund aller Ari 5 neise in die Liſten erbrachte bis jetzt ein ſtattliches VfB Stuttgart 5 14.7 684 Ortsgruppe Süd-Ried Viern heim liefert eppef. Ammer Ergebnis. Ca. 450 Ztr. Kartoffeln wurden Stuttgarter Sc 6 13:9 66 5 f prompt bereits geſpendet. Da jedoch verſchiedene] Sportfreunde Eßlingen 8s 6516 Wochendienſiplan: und 1 3 Bauern bei der Sammlung nicht ange— ie e f 1 75 6:10[Heute Diensta g: Untergruppe 3: billig OISler-f 00 troffen wurden, iſt dieſen jetzt Gelegenheit] L SS m i ins 5 8 f 41 geboten, im Laufe 5 Woche noch ihre] S Feuerbach 5 415 258 Blockwalter, die mit der Beitragsabrech=] Buchdruckerei 1 1 5 SS 10 133535 5 5 f a äußerſt preiswert. Spenden in die Sammelliſten, welche in der 1 7 Gau Bayern: nung noch rückſtändig ſind, holen dies am aol. Marlin 1 Milchzentrale offenliegen, einzutragen. Bauer, I. FC Nürnberg„„ Dienstag abend. 1 ür Auen n L Sic hmerken, ſchon vieles tat der Führer für Dich, helfe 9975 München a. 151 5 n. Beſichtigung zwanglos und ihm deshalb die Not lindern, ſpende gern und SpVg 1 8 5 0 1 155 Geſchäftsſtelle nach. Anhang 1 unverbindlich in reichlich. Miß, g 8.. 0 N f . 6 4 14 Mittwoch, 6. 11. 35: Untergruppe 4: Alle ſlannnelm. Ou 5. 17119 1 ee e Fc 05 Schweinfurt 5 6:5 46 vereidigten Blockwalter verſammeln ſich am Zelle 22 veranſte der Karpfenwir Kirchweih⸗ f l 6 5 5 ee 97 7855 97 pe 9 5 ve 0 Wacker München 5 10.12 496 Mittwoch abend 8½ Uhr im Freiſchütz“ 3 N 2 Tienstag einen Bunten Abend, der nach[ AS Nürnberg 5 6:12 4:6 ö e 75 chu vorrätig in der den Vorbereitungen zu ſchließen, etwas Außer- 1860 München 7 5:14 3:11 Heil Hitler! Moskopp, Ogruf. Exp. ds. Blattes Orheberrechtschutz: Fünf Türme- Verlag. Halle(Saale). 43 Der abgelegene Turm von Black Caſtle ragte ſteil und ohne jeden Vorſprung im Mauerwerk direkt aus dem Waſſer hervor. Mac Lean ſuchte Grund zu finden— und wirklich, das Waſſer fiel zum Turm zu ab. Nun ſtand er in dem moraſtigen Erdreich. Er lauſchte— alles war ſtill. Da nahm er das Bündel vom Hals, ſchlug die Oelhaut zurück und holte den Inhalt des kleinen Pakets heraus. Es beſtand aus einem Paar Steigeiſen, wie ſie Bergſteiger brauchen, die unzugängliche Felſen beſteigen wollen, einer ſtarken Feile und einem Hammer. Mac Lean taſtete mit der Hand den Turm ab. Die Quadern waren durch Regen und Zeit verwaſchen und wieſen da, wo ſie aufeinandergetürmt waren, winzige Spalten auf. Mac Lean nickte befriedigt. Das würde beſſer gehen, als er dachte. Er hatte ſchon gefürchtet, er würde die Steigeiſen mit dem Hammer einſchlagen müſſen. Aber das hätte Lärm gegeben und am Ende doch jemanden herbeigelockt. So aber ging alles ſehr einfach zu. Er zog ein Bein aus dem moraſtigen Grunde, befeſtigte eines der Steigeiſen um ſeine Schuhe. Dann hakte er ſich mit dieſem Steigeiſen in die unterſte Quader des Turmes ein. Der andere Fuß wurde genau ſo bekleidet. Zum Schluß nahm Mac Lean die Feile in den Mund, ſtieß zwei dünne Stahlplatten in die Quaderſpalten über ſich. Nun hatte er zwei Handgriffe, an denen er ſich halten konnte. Vor— ſichtig ſetzte er einen Fuß in die untere Quaderſpalte, zog den anderen nach. Nun ſtand er erſt einmal. Daraufhin lockerte er vorſichtig den Handgriff links über ſich und bei ſich, als mit einer Art leiſem Ziſchen die Feile in das ſteckte ihn einen Spalt höher. Dann den zweiten, und kletterte wieder nach. In kurzer Zeit hatte er ſo auf einer gleichſam ſelbſtgeſchaffenen Treppe die Höhe des Turms erreicht. Nun war er dicht unter dem vergitterten Fenſter, das oben im Turm angebracht war. Er lauſchte— es war alles ſtill— man hörte keinen Laut. Er ſelbſt war von der Straße her durch die hohen Tannen gegen Sicht gedeckt. Nun kletterte er noch eine Quader höher und konnte das Gitter des Fenſters bequem erreichen. Er preßte ſein Geſicht an das Eiſen. Man konnte das Innere des Zimmers nicht ſehen. Dicke, weiße Vorhänge verwehrten den Einblick. Da legte Mac Lean den einen Arm um das Gitter. Mit der freien Hand ergriff er die Feile und begann zu feilen. Zum Glück waren die Eiſenſtäbe auch ziemlich att und einem derartig hervorragenden Inſtrument wie ſeiner Feile nicht gewachſen. Es geht doch nichts über engliſchen Stahl!, dachte er Eiſen hineindrang. Bald hatte er die Gitterſtäbe ſo an⸗ geſeilt, daß er die ganze Vergitterung herausheben konnte. Nun kroch er durch die Oeffnung. Vorſichtig taſtete er, noch an dem Mauerwerk hängend, mit den Füßen nach unten. Jetzt ſtand er auf dem Boden des Zimmers. Er befand ſich in voller Dunkelheit. Wieder lauſchte er. Nein, nicht das geringſte Geräuſch zeigte, daß irgendein Menſch hier in der Nähe wäre. Er holte aus der Innentaſche ſeines Anzugs eine Taſchenlampe hervor, die in einem waſſerdichten Futteral Er hob es auf. Beim Schein der Blendlaterne las er fteckte. Im nächſten Augenblick zuckte der Strahl einer Blendlaterne auf. In ihrem Schein, der nun an den Wänden entlang huſchie, erkannte Mac Lean: er befand ſich in einem kleinen Turmgemach, das notdürftig ein⸗ gerichtet war. An einer Seite ſtand ein kleiner Tiſch aus alter Eiche. Davor ein Seſſel mit verſchliſſenen Kiſſen. Aufgeſchlagen auf dem Tiſch lag ein Buch. Mac Lean ging leiſe heran, ſchaute es an. Es war ein billiger Roman, wie ihn Straßenhändler ihren Karren verkaufen mochten. Sonſt befand ſich in dem ganzen Raum nichts weiter als ein Schrank, deſſen wurmſtichige Türen offenſtanden. Man ſah ein Schachſpiel und eine kleine Reihe von Büchern. Mac Lean horchte wieder. Das, was er ſuchte, ſchien er hier nicht zu finden. Aber da ging eine Tür ins Neben⸗ zimmer. Er ſchlich vorſichtig über den Boden. Seine Fuß⸗ ſpuren blieben in dem Staub ſichtbar. Hier ſchien lange nicht gründlich reinegemacht worden zu ſein. Vorſichtig öffnete er die Tür. Auch nebenan kein Menſch. Es war offenbar ein Schlafgemach, in das er jetzt eintrat. Ein Bett ſtand an der einen Längsſeite. Daneben ein Nachttiſch mit einer elektriſchen Lampe, ein primitiver Waſchtiſch an der anderen Seite. Und jetzt— er kniete ſchnell auf dem Fußboden—, da waren Spuren von Füßen. Aber ſie waren ungleichmäßig. Mehrere Menſchen mußten hier gegangen ſein. Und da— ſeine Stirn zog ſich zuſammen— ein drohendes Funkeln kam in ſeine Augen— hob er mehrere Gegenſtände vom Boden auf, ſchlug ſie in ein Stück Oelpapier, das er gleich⸗ falls in ſeiner Rocktaſche getragen hatte. Dann verfolgte er die Spuren weiter. Sie gingen auf eine kleine Tapeten⸗ tür zu. Hinter dieſer Tapetentür befand ſich eine ſteinerne Wendeltreppe, die offenbar hinunter in den Garten führte. Mac Lean leuchtete hinunter, überlegte einen Augenblick: „Das hat keinen Zweck!“ ſagte er zu ſich ſelber. Da ſtutzte er: ein zuſammengeballtes Stück Papier lag auf der zweiten Stufe. Es war an einer Ecke eingeriſſen. für wenige Pence auf „Alſo hat es doch Zweck gehabt!“ ſagte er zu ſich ſelber. „Man ſoll doch alle Wege verfolgen.“ Nun eilte er wieder dem kleinen Turmgemach zu, durch das er zuerſt eingeſtiegen war. Die Steigeiſen lagen noch auf dem Mauerſims, wohin er ſie vor ſeinem Abſprung in das Turmgemach gelegt hatte. (Fortſetzung folgt.) 3 — 9 0 1 gell“ bol Mut,! Sedan edo Freien l. 1000 ung Pitt ö 20 900 862. Wilh nannt. Gecchi . J bit u digen dem Unter neral det w unn * ſchen griechi w wanz die sei hoben. ten die Die tbffent Diorta den b ſelb nizei für di größe Kon! tretun heute nicht! dern ö gen di ſteht g — —