(Siernheimer Tageblau— Bierngeimer Nachrichten Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Bezugspreis mona. Beilagen: 5 Wochenende“, zweimal jährlich den Sommer- und Winter Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreitete Tageszeſtung— nachrichten- und Anzeigenblan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Frankfurt Finzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfa. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— a. M., wöchentlich das„Illuſtrierte Samstags 10 Pfa Viernheimer Zeitung Viernheimer Anzeiger Giernheimer Burger- is. Vierny. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Zeſchäftsſtelle u. von bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— a g mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung finden weſteste Verbreitung Blatzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werder Meſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 26 Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeule 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ 15* 20 der derdagen ſübter zu N Hut Uh iz N.. 1 gen ſallrulen Nee 0 oh. kr Nllch⸗ 1 Nos eule J Verl bil. dur git N U 10 und 1 3 2 Nr. 259 Mittwoch, den 6. November 1935 52. Jahrgang Der griechiſche Nationalſtaat Als ſich das griechiſche Volk vor einem Jahrhundert auf ſeine nationale Einheit be⸗ ſann, entſchloß es ſich zu einem heldenmü⸗ tigen Kampf gegen den Tyrannen. Und. obwohl in der Minderheit, obwohl bedeutend ſchwächer als die Beherrſcher. haben der Mut, die Entſchloſſenheit und der einigende Gedanke des ganzen griechiſchen Vo kes es vermocht, die Ketten zu ſprengen, ſich zu be⸗ freien und einen Nationalſtaat zu begrün⸗ den. Die politiſch intereſſierten Mächte be⸗ ſchloſſen darauf, dieſer neuen ation einen König zu geben und ſetzten Oito von Wittelsbach auf den griechiſchen Thron. 29 Jahre regierte König Otto, von 1833 bis 1862. Nach ihm wurde der Dänenprinz Wilhelm als Georg J. zum König er⸗ nannt. Und damit begann die eigentliche Geſchichte der griechiſchen Monarchie. Am 23. März 1924 wurde Griechenland Repu⸗ blik und iſt es ſeither bis zu jenem denkwür⸗ digen 10. Oktober 1935 geblieben, an dem die Regierung Tfaldaris geſtürzt und unter dem Vorſitz des Kriegsminiſters Ge⸗ neral Kondylis ein neues Kabinett gebil⸗ det wurde, das noch am gleichen Tage die Monarchie wieder aufrichtete. In der kurzen Zeit der demokrati⸗ ſchen Republik Griechenlands hat das griechiſche Volk nicht weniger als vierund⸗ zwanzig Aufſtände und Revolutionen erlebt, die ſeine Lebensbaſis erheblich verichlechtert haben. Und immer waren an dieſen Revol⸗ ten die Offiziere in ſtarkem Maße beteiligt. Die Begeiſterung der Bevölkerung bei öffentlichen Verſammlungen war in den Vortagen der Abſtimmung größer als ſie in den beſten Zeiten des Landes erlebt wurde, ſelbſt auf Kreta, der Hochburg des Ve⸗ nizelismus, haben öffentliche Kundgebungen für die Monarchie und König Georg in allen größeren Städten ſtattgefunden. General Kondylis, der die Regentſchaft in Ver⸗ tretung des Königs übernommen hat, iſt heute der gefeiertſte Mann im Staate, und nicht nur die Freunde der Monarchie, ſon⸗ dern auch die geſamte Armee, dic gern ge⸗ gen die Regierung der Rechten kunſpirierte, ſteht geſchloſſen hinter dem Kabinett. Wenn man angekündigt hatte. daß der Volksentſcheid eine überwältigende Mehr⸗ heit für den König bringen würde. ſo war dies keineswegs ein Wagnis, das Abſtim⸗ mungsergebnis beweiſt es. Dies Ergebnis darf wohl um ſo mehr als Ausdruck der Volksgemeinſchaft gelten. als unbedingte Wahlpflicht beſtand, deren Verletzung unter Strafe geſtellt war. Wahpflichtig waren alle Männer über 21 Jahre. Auch das Militär war in dieſem Fall in ſeinen Ja⸗ fernen zur Abſtimmung zugelaſſen. In An⸗ betracht des lebhaften Temperamentes des Griechen iſt übrigens auch die Diſziplinterr⸗ heit der Abſtimmung bemerkenswert. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird das am 10. Juni gewählte Parlament aufge⸗ löſt werden, wenn die letzte Eatſcheidung darüber natürlich auch bei König Georg II ſteht. Sollte er ſich dem Vorſchlag des Regenten anſchließen, ſo kann man an⸗ nehmen, daß das nächſte Parlament über⸗ haupt keine Vertretung der Venizeliſten mehr, ſondern nur eine einzige Regierungs⸗ partei aufzuweiſen haben wird. Bekanntlich erwägt man in Athen u. a. auch den in An⸗ betracht der wirtſchaftlichen Lage des Lan⸗ des naheliegenden Plan, die Volksvertretung von 300 auf 60 Abgeordnete zu vermindern. Der König wird in Brindiſi einen Kreuzer beſteigen und am 17. November ſeinen Ein⸗ zug in Athen halten. Das griechiſche Heer trägt bereits ſeit dem 10. Oktober das Em⸗ bleme der Monarchie, die Krone. an Ler Mütze. Deutſchlands freundſchaftliches An⸗ ſehen in Griechenland hat in letzter Zeit ver⸗ ſchiedentlich in Erklärungen maßgeblicher griechiſcher Politiker beredten Ausdruck ge funden. Wenn der griechiſche Außenminiſter kürzlich an die Korreſpondenten der Ar landspreſſe den Appell richtete, dieſe möch ſich bei ihrer Berichterſtattung von undeſan⸗ gener Objektivität leiten lalſen, si durfte er hierbei von vornherein auf das Verſtändnis der deutſchen Oeffentlichkeit zählen, die dem griechiſchen Nationalſtaat für den neue Ab⸗ Asmara, 6. November. Der Vormarſch der italieniſchen Truppen auf Makalle iſt zum Stillſtand gekommen. Die Anterbrechung der Operationen kann vielleicht noch einige Tage dauern. Patrouil- len und Flugzeuge erkunden das Gelände. Gerüchte wollen wiſſen, daß italieniſche Vor ⸗ poſten bereits in die Gegend von Makalle vorgedrungen ſind. Das Gros der Armee ſteht jedoch immer noch bei Hauſien. Ueber den bisherigen Verlauf der italie⸗ niſchen Offenſive an der abeſſiniſchen Nord⸗ front iſt folgende amtliche Mitteilung Nr. 37 des Propagandaminiſteriums herausgegeben worden: „Genera“ de Bono telegraphiert: Der Vormarſch iſt auf der ganzen Front ſortge⸗ ſetzt worden. Das erſte Armeekorps hat die Gegend des Fluſſes Mai Ainj erreicht. Das Eingeborenenkorps hat das Dorf Hauſien eingenommen. Gleichzeitig hat von der Da⸗ nakil⸗Tiefebene aus eine unſerer Kolonnen die öſtlichen Ausfalſtellungen der Landſchaft Agame beſetzt. Der Vormarſch warde ſehr raſch durchgeführt. Die Luftwaffe hat Erkundungsflüge durchgeführt.— An der Somalifront ſetzen unſere Kolonnen ihre Tätigkeit auf dem Ogaden-Abſchuitt fort.“ Ergänzend iſt einem Funkdbericht des Deutſchen Nachrichtenbüros aus Amara zu entnehmen, daß der Vormarſch des Korps Maravigne in das Gebiet von Adtabo in eine ziemlich unerforſchte Gebirgsgegend weſtlich und ſüdweſtlich von Akſum führt, die bis an den Fluß Takaſſe heranreicht. Es handelt ſich bei dieſem Fuß um. lauf des ſpäterhin die Grenze zw linien und Eritrea bildenden S anderem Namen. Das Gebiet ſchiebt ſich wie ein Keil in das Kolonie Eritrea herein. Die 1 Truppen ſollen nach Durchquerung des bietes von Adiabo im Tal des Taksgſſe flu aufwärts vorſtoßen, die unwegſame Ho ebene von Tembien umgehen und wenn möglich einen Keil zwiſchen die abeniniſchen Streitkräfte am Tanaſee und die weiter oſt⸗ wärts ſtehenden feindlichen Truppen trei⸗ ben. Natürlich iſt die weitere Entwick ung abzuwarten. Angeblich wird in italieniſchen 2 Militär⸗ kreiſen die Beſorgnis laut, daß die Anwen⸗ dung der Sühnemaßnahmen auf die Waffen- und Munitionsverſorgung der italieniſchen Truppen unabſehbare Fol⸗ gen haben könne. Eine weitere Schwierig⸗ keit liege für die italieniſche Heeresleitung ferner darin, daß weder die Abſichten noch die Stärke des abeſſiniſchen Heeres genau feſtzuſtellen ſeien, während die tialieniſchen Il den Abeſſiniern ſehr aut bekannt iſchen ſind wieder zahlreiche Gerüchte breitet, die von weiteren angeblichen Un⸗ verfungen von abeſſiniſchen Stammes— zu berichten wiſſen. * aliens ge; A 36 Uhr de vorver⸗ 7 Uhr f den 3 oſſen. In d Speiſewagen durfte nur eine Fleiſchſpeiſe gereicht werden. Ahreiſe aus Llalien Reuter meldet aus Rom, daß ſich eine Anzahl engliſcher Familien aus Furcht vor einem Boykott und vor Lebensm e tleimange. ichnitt ſeines inneren Aufbaues den verdien⸗ ten Erfolg wünſcht. infolge der Sühnemaßnahmen ven laßt ge⸗ ſehen habe, Italien zu verlaſſen An ere die ihre Sommerferien außerhalo g lien verbracht hätten, hätten ihre Rückkehr dorthin aufgeſchoben, um eine Beſterung der Ausſichten abzuwarten. Wie aus Mailand wurde an dem Denkmal, Mai 1917 mit einem torpevierren Schief untergegangene britiſche Soldaten errichtet worden iſt, ein großer Kranz niedergelegt. Die Schleife in den italieniſchen Farben trägt die Aufſchrift„Trotz der Undankbar⸗ keit der Lebenden“. Schutz der VNemen⸗Küſte Jeruſalem, 5. Nobember. In Yemen wurden alle italtenfreund⸗ lichen Beamten entlaſſen. Die Enklaſſungen hängen mit Gerüchten zuſammen. die über angebliche italieniſche Abſichten auf die Be⸗ ſetzung eines ſtrategiſch wichtigen Hafen— punktes auf der Yemenküſte verbreitet ſind. Yemen und Hedſchas ſollen ein Abkommen gemeidet wird, das fur 200 im Eine Botſchaftdesg Der Marſch durch die Vergwüſte Der italieniſche Angriff auf Malalle ins Stocken geraten— Die Schwierigkeiten dez unwegſamen Geländes— Angewißheit über die abeſſiniſchen Operationspläne üder die gemeinſame militäriſche Abwehr jedes italieniſchen Beſetzungsverſuches längs der arabiſchen Küſte getroffen haben. Die Haltung Ägyptens Kairo, 6. November. Das Blatt der Wafd⸗ Partei,„Kaukab“, berichtet, daß die britiſchen Behörden die Ab⸗ ſicht hätten, Aegypten unter Militärrecht zu ſtellen, da dies nach engliſcher Auffaſſung das einzige praktiſche Mittel ſei. die Frage der Durchführung der Sühnemeßnahmen trotz der beſtehenden Ausnahmegeſetze für Europäer zu löſen. Es verlautet, daß der italieniſche Geſandte in Kairo bei einer Unterredung mit dem ägyptiſchen Miniſterpräſidenten Neſſim Paſcha nachdrücklichſt Proteſt gegen den Be⸗ ſchluß der ägyptiſchen Regierung erhoben habe, Sühnemaßnahmen gegen Italien grundſätzlich zu unterſtützen. 2 5 2 riechiſchen Königs Unter die Vergangenheit ſoll ein Schlußſtrich gezogen werden Athen, 6. November. Die griechiſche Regierung hat ein Tele⸗ gramm König Georgs II. erhalten, in dem dieſer dem Staatspräſidenten uind dem Miniſterrat mit bewegten Worten ſeinen Dank für die Glückwünſche zum Ausgang der Volksabſtimmung ausſpricht. König Ge⸗ org bittet dann die Regierung um Veröffent⸗ lichung einer Bolſchaſt an das griechiſche Volk, in der es u. a. heißt: „Griechen! Mit Gottes Hilfe und durch den Willen des griechiſchen Volkes kehre ich in mein Vaterland zurück. Die Trennung war für mich ein grauſames Geſchick. Aber ich denke nicht im geringſten an irgendeine Vec⸗ geltung. Ich habe unter die Vergangenheit einen Scheußſtrich gezogen, um mich gan, der Zukunft zu widmen. Der Wahlſpruch meiner Väter, ſo ſchließt die Botſchaft, wird auch der meine ſein: Meine Stärke liegt in der Kraft meines Volkes!“ Konftitulionelle Monarchie Der ſtellvertretende Miniſterpraſident und Außenminiſter Theotokis empfing die Ver⸗ treter der ausländiſchen Preſſe. Auf die Frage nach der künftigen griechiſchen Innen⸗ politik antwortete der Miniſter, daß König Georg konſtitutioneller König ſei. In der außenpolitiſchen Linie trete keine Aenderung ein. Die Beziehungen zu Groß⸗ britannien würden unveränderlich freund⸗ ſchaftlich bleiben. Die Lage im Donauraum Der Kurs der tſchechoflowaliſchen Außenpolltit Prag, 5. November. Der tſchechoflowakiſche Außenminiſter Dr. Beneſch hielt vor beiden Kammern eine große außenpolitiſche Rede. Er gab einlei⸗ tend nach einem Hinweis auf den Ernſt der internationalen Lage einen Ueberblick über die Ereigniſſe des Jahres 1935 bis zum ita⸗ lieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt, wobei er be⸗ ſonders der Einführung der allgemeinen Dienſtpflicht in Deutſchland und der Ver⸗ handlungen über den Oſtpakt gedachte. Die tſchechoſlawakiſche Regierung bleibe auch weiterhin trotz der Unterbrechung der Verhandlungen Anhängerin des Donau⸗ paktes. Zum ger-Konflikt 9 i tiſche Regie⸗ ehene Ein⸗ die katie das ent! erklärte der rung habe anſch treten der Englä verpflichtungen nicht e bie Völkerbunds⸗ 5 Völker— tet. Der bund habe nach der klaren Englands die weittr 5 neuen Ab erfaßt. telbar n e 5 „alei ſei Weder mit⸗ lbar an dem Konflikt in⸗ tereſſiert und hoffe bei Wiederßerſtellung des Friedens mit Italien das erfo greich ab⸗ ſchließen zu können, was erfolgver! ißend im letzten Jahr begonnen wurde. Der Miniſter ging dann auf das 2 — 2 Verh inis zur Sowiekunion ein und ſtellte fut, daß der Vertrag mit der noch ſonſtige irgendeinen eheime gegen Sowjetunion weder g Zuſätze enthalte noch Staat gerichtet ſei. Unſer Verhältnis zum nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchland, fuhr Beneſch fort, bleibt ebenſo korrekt und normal. wie dies bereits in früheren Kundgebungen feſtge⸗ ſtellt worden iſt. Wir hätten mit dieſen Staat gern den Oſtpakt oder auch einen Pakt, wie ihn der Reichsaußenm:niſter in einer Anregung zur Zeit der Konferenz von Streſa angedeutet hat, unterſchrieben und ſo den Ausgleich der Beziehungen ſowie eine größere gegenſeitige Annäherung vorberei⸗ tet, denn wir haben mit Deutſchland keine direk⸗ ten Differenzen und werden ſie auch, wie ich hoffe, in Jukunft nicht haben. Wenn ſich Deutſchland mit den Staaten Weſteuropas einigt, werden wir dies warm begrüßen. Wir könnten mit Deutſchland Schwierigkeiten nur als Reflex der alleuro⸗ päiſchen Differenzen haben, denn die Staa⸗ ten Europas hängen heute alle voneinander 7e ſtark ab, daß der allgemeine Friede Euro⸗ pas tatſächlich unteilbar iſt. In dieſer Be⸗ ziehung iſt namentlich auch die Politik aller drei Staaten der Kleinen Entente Deutſch⸗ land gegenüber abſolut einheillich. Die Frage des inneren Regimes dieſes oder jenen Staates kann im Rahmen unſere⸗ Friedenspolitik kein Hinderms für wahr⸗ hafte Einigung und Zuſammenarbeit mit ihm ſein. Die Beziehungen zu Oeſterreich bleiben freundſchaftlich, die Beziehungen der Kleinen Entente zu Ungarn haben ſich im Verlauf der Donaupaktverhandlungen gebeſſert. J unſerem —— „ Vethällnis zu Polen iſt keine Aenderung zum Beſſeren eingetre— ten. Die tſchechoſlowakiſche Regierung hat den guten Willen zur direkten Verſtändr— gung, wird aber auf ihrem Gebiet unter keinen Umſtänden eine ungeſetzliche Agita⸗ tion oder Aktion dulden. Zum Schluß erwähnte der Miniſter den Aufbau des Syſtems der Bündniſſe und Freundſchaften, der ein Höchſtmaß der ge⸗ genwärtig erreichbaren Sicherheit gewähre. Iſchechiſche Kohlen für Italien Prag, 6. November. Wie die Prager Zei⸗ tung„Bohemia“ meldet, wird bis aur Widerruf, längſtens bis Jahresen ze. ein Ta⸗ rifnachlaß von 40 v. H. für Kehlenſendungen eus der Tſchechofſlowakei nach Italien üher die Stationen Brenner, S! Tandido und Tarvis bewilligt. Die Ermäßigung bezieht ſich auf ſämtliche ausgeführte tſchechoſlowa⸗ kiſche Kohlen aus allen Revieren. Den Tari'⸗ nachlaß gewähren die Direktion der Tſche⸗ choſlowakiſchen Staatsbahn und auch die de⸗ Oeſterreichiſchen Bundesbahnen. Kunde und Lieferant Der deutkſch-polniſche Handels vertrag. Warſchau, 6. November. Das Militärblatt„Po'ſka Zrojma“ ſchreibt zum Abſchluß des deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsvertrages, der Vertreg ſchaffe völlig neue Grundlagen für den poiniſch⸗ deutſchen Handel und erweitere Aeichzeitig die Einfuhrkontingente ſo, daß die Wirtſchaft beider Staaten ſich gegenſeitig ergänzen könne. Das induſtrialiſierte Deutſche Reich ſei für das benachbarte Polen der Kunde und Lieferant. Die Bedeutung des neuen Vertrages gehe weit über das wirtſchaftliche Gebiet hinaus. Nach dem Abkommen vom März 1934 und dem Kompenſationsvertrag vom Oktober vorigen Jahres ſei der jetzige Vertrag die weitere und letzte Etappe der Auslöſchung der Spuren des Zollkrieges und ein Beweis für die Normalifierung der nachbarlichen Beziehungen. Die Auswirkung für Danzig Danzig, 6. November. Von amtlicher Dan⸗ ziger Seite wird über den Abſchluß des deutſch⸗polniſchen Handelsvertrages eine Mitteilung herausgegeben, in der hervorge⸗ hoben wird, daß die Freie Stadt Danzig an den Verhandlungen laufend durch ihren Vertreter Staatsrat Dr. Schimmel beteiligt worden iſt. Der Vertrag für Danzig habe eine beſondere Bedeutung, da er die Ein⸗ fuhrbedürfniſſe aus dem Reich und einen großen Teil der Danziger Ausfuhr in das Reich ſicherſtellen ſolle. Die Danziger Aus ⸗ fuhr(Induſtrie- und Landwirtſchaftsliefe⸗ rungen ſowie Lohnveredelunasverkehr) könne auf rund 27,5 Millionen angenommen werden Die wertmäßig entſprechende Betei⸗ ligung Danzigs an den Einfuhrkontingenten aus Deutſchland iſt durch eine vertragliche Abmachung zwiſchen Danzig und Polen vom 13. September 1935 feſtgelegl. Das neue Vertragswerk beruht im weſent⸗ lichen auf der Grundlage der Meiſtbegünſti⸗ gung, eines Handelsverhäitniſſes 11 und eines den freien Zahlungsverkehr ausſchlie⸗ ßenden Verrechnungsabkommens. Deutſche Tagesſchan Ahnennachweis im Erbhof- Verfahren. Das Reichs⸗ und Preußiſche Miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft hat die Vorausſetzungen und Erforderniſſe, die für die Eintragung in das Eiſerne Buch deut⸗ ſchen Adels deutſcher Art Edda, gelten. einer Prüfung auf ihre Beweiskraft für die Deutſchblütigkeit unterzogen. Dieſe Prüfung habe ergeben, daß die Tatſache der Eintra⸗ gung in das Edda nicht die Gewähr für den Nachweis der Deutſchblütigkeit im Sinne des Reichserbhofgeſetzes bilde. Der Miniſter hat demgemäß beſtimmt, daß auch diejenigen Antragſteller, die im Eiſernen Buch deutſchen Adels, deutſcher Art(Edda) eingetragen ſind, wie alle übrigen Antraaſteller im Erb— hof⸗Zulaſſungsverfahren die Perſonenſtands⸗ urkunden bis zurück zum 1. Januar 1800 einzureichen haben. Selbſtſchulung und Weiterbildung. Der Gauleiter des Gaues Düſſeldorf. Staatsrat Florian, hat an die Arbeiter der Stirn und der Fauſt, insbeſondere an die Jungarbeiterſchaft, einen bemerkenswer— ten Aufruf erlaſſen. Er appellieri darm an den Idealismus der deutſchen Arbeiter und fordert ſie auf, ihre Freizeil zu intenſiver Selbſtſchulung und Weiterbildung zu nutzen. Die Deutſche Arbeitsfront werde ſie in ihrem Streben nach Vervollkommnang ihrer Kenntniſſe unterſtützen. Deutichland brauche Facharbeiter, die das formen und geſtalten was unübertrefflicher deutſcher Erfindergeiſt erſonnen habe. Geeigneter Siedlerhausrat. Der Innenarchitekt im Reichsheimſtätten⸗ amt der NSDAP. Matſyek, appelliert in der „Deutſchen Siedlung“ an die Handwerker, eeigneten Hausrat für Arbeiterſſed⸗ ungen zu ſchaffen. Der auf dem Markt befindliche Hausrat ſei ungeeignei Wuchtige Möbel, die ein Abglanz hochmoderner Groß⸗ ſtadtwohnungen find, könnten niemals den Bedürfnifſen der Arbeiterwohnung gerecht werden. An dieſem Zuſtand ſei das Handwerk nicht gar: a ſchuld⸗ les, weil es ſich tei weiie zu viel von Fabriken beliefern laße. Als vordringlich Der Führer und Reichskanzler auf dem Balkon des Führerhauſes n M ünchen. Adolf Hitler mit dem Kommandierenden General des VII. Korps, Generalleutnant von Reichenau, auf dem Balkon des Führerhauſes in München; im Hintergrund der Königsplatz und die Propyläen.(Heinrich Hoffmann— M.) Wieder brauſen Herbſtſtürme Orkan am Schwarzen Meer Bukareſt, 6. November. Im Schwarzen Meer herrſchen ſeit Ta— gen verheerende Stürme. Die Schiffahrt iſt zum größten Teil unterbunden. Die meiſten Dampfer können aus den ru⸗ mäniſchen Häfen nicht ausfahren. Beſon⸗ ders kritiſch iſt die Lage eines türkiſchen Dampfers, der bis auf den letzten Platz mit türkiſchen Auswanderern aus Rumänien beſetzt iſt. Da die Auswanderer nur für eine beſtimmte Zahl von Tagen verpflegt ſind, verſuchte der Dampfer trotz aller Schwierig⸗ keiten die Reiſe anzutreten, wurde aber bei den erſten Verſuchen gegen die Steinwand der Hafenausfahrt geworfen. Nur dank der Geiſtesgegenwart der Beſatzung konnte ein Unglück vermieden werden. Der Hafen Conſtanza iſt voll von Fahrzeugen aller Art, die Zuflucht vor dem Sturm geſucht haben. Der rumäniſche Dampfer„Bucureſti“ kämpft nach den letzten Nachrichten auf offe⸗ nem Meer gegen den Sturm und kommt mühſam kaum eine Meile ſtündlich vorwärts. Die Funkſtation von Conſtanca hal verſchie⸗ dene unverſtändliche 805. Rufe aufgefan- gen. Der ſowjetruſſiſche Dampfer„Cicerin“, die frühere»Prinzeſſin Eugenie von Olden⸗ burg“, iſt 18 km nördlich von Conſtanza auf einer Sandbank geſtrandet. .. auch in Amerila Neuyork, 6. November. Die Küſte von Florida, vor allem die Ge⸗ gend zwiſchen Miami und Palmbeach iſt von einem ſchweren Tropenorkan heimge⸗ ſucht worden. Der Orkan raſte mit einer Geſchwindigkeit von über 120 Stdkm an der Küſte entlang. Obwohl die Wetterwarte Lackſonville Stun⸗ der vorher die von dem Skurm beltoffenen Gebiete halte warnen können und weiteſt⸗ gehende Sicherungsmaßnahmen getroffen werden konnken, iſt der Schaden dennoch be⸗ kträchtlich. In Fort Lauderdale deckte der Orkan die Dächer ſämtlicher Häuſer ab. drückte zahlreiche Fenſterſcheiben ein, warf das Waſſer des Hauptkanals aus ſeinem Bett und verurſachte dadurch große Ueber ſchwemmungen. Die Küſtenſchiffahrt iſt ebenfalls von dem Orkan ſtark in Mitleidenſchaft gezogen wor⸗ den. Der norwegiſche Frachtdampſer„Sne⸗ land“ teilte durch Funk mit, daß er im Or⸗ kan nicht manövrieren könne und der Küſte zutreibe. Ein Küſtenwachſchiff iſt ihm zu Hilfe geeilt. Vei uns und bei den Andern Ein Beitrag zum Kapitel Lebensmittelpreiſe Wir haben es in den letzten zwei Jahren erlebt. daß diejenigen. die dem National⸗ ſozialismus gerne etwas anhängen möchten. mit Vorliebe an den für einzelne Lebens⸗ mittelpreiſe geltenden Feſtpreiien ihre Kri— tik übten.„Die Lebensmittel würden billiger ſein, wenn man nicht mit den Feſtpreiſen den Bauern alles zuſchieben wollte“, behaup⸗ ten ſie dreiſt. 5 Heute ſind dieſe kritiſchen Stimmen frei— lich im Verſtummen, weil allmählich jeder ſtädtiſche Verbraucher einſehen muß, daß die Feſtpreiſe nicht zuletzt gerade ihm zugute kommen. Je länger deſto mehr tritt dieſe Tatſoche in Er. ſcheinung. Wir brauchen da nur einen Blick in das Ausland zu werfen, das weder Marktordnung noch Feſtpreiſe kennt. im Ge⸗ genſatz zu Deutſchland aber. das im weſent⸗ lichen auf ſeine eigene Scholle angewieſen iſt, den ganzen freien Weltmarkt für ſich offen hat. Wählen wir nur ein Beiſpiel: Die Butterpreiſe die im Ausland ſeit Juni ununterbrochen anſteigen, wie auch die neueſten Ziffern wie⸗ der zeigen. Die nachſtehenden Verhältniszahlen der Notierungen für verſchiedene Butterſorten bezeichnet der Referent die Herſtellung von Einzelmöbeln. Weil die Möbel erſchwinglich ſein müßten, komme in erſter Linie billiges Nadelholz mit neuzeitlicher Oberflächenbe— handlung in Betracht. 5 Dr. Goebbels bei der Auslandsorganiſation. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſtattete in Begleitung ſeines Adjutenten ſowie des Ober⸗ regierungsrates Dürr der Auslandsorganiſa⸗ tion der NSDAP einen Beſuch ab. Bei der Führung durch das Haus und die Aem⸗ ter zeigte Dr. Goebbels beſonderes Intereſſe für die Preſſe⸗ und Filmarbeit im Ausland. Er überzeugte ſich von der opferfreudigen Mitarbeit der Auslandsdeutſchen beim Win⸗ terhilfswert und von den Leiſtungen auf dem Gebiet der Kulturarbeit und der Betreuung der deutſchen Seeleute. Auch der Oberbürger⸗ meiſter von Stuttgart und Vorſitzender des Deutſchen Auslandsinſtituts, Dr. Strölin, be⸗ ſuchte die Auslandsorganiſation. 8———— geben ein Bild von den Verhältniſſen im Ausland. Dabei ſind die Junipreiſe 1935 gleich 100 geſetzt. Anfang Oktober Kopenhagen 152.0 London, engliſche 126.3 London, däniſche 137,4 London, eſtländiſche 135.7 London, holländiſche 130.3 London, ſibiriſche 131.8 London, auſtraliſche 143,6 London, neuſeeländiſche 39.7 dagegen Berlin, Markenbutter 100.0 Dazu kommt noch, daß im Ausland nicht nur die Preiſe für Butter, ſondern auch eine ganze Anzahl anderer lebenswich⸗ tiger Erzeugniſſe ſcharf im Preiſe an- gezogen haben wie für Brot, Fleiſch, Fette. Käſe und Wurſtwaren. Der deutſche Verbraucher hat demnach keinen Grund, ſich über die Feſtpreiſe zu be⸗ klagen. Das nationalſozia'iſtiſche Wirtſchafts⸗ programm mit Marktordnung uno Feſtprei⸗ ſen könnte nicht leicht eine überzeugendere Rechtfertigung erfahren, wie es augenblick⸗ lich der Fall iſt. Politiſches Allerlei München. Im neuen Haus der deutſchen Aerzte eröffnete Dr. Wagner die Tagung der Gauamtsleiter des NS⸗Aerztebundes und des Hauptamtes für Volksgeſundheit. Innsbruck. Der engliſche Student Napier, der von den italieniſchen Behörden am Bren⸗ ner verhaftet worden war, iſt oneder auf freien Fuß geſetzt worden. Warſchau. Der polniſche Senatsaus⸗ ſchuß hat das Geſetz über die Vollmachten für die neue polniſche Regrerung ange⸗ nommen. Madrid. General Gedes Lovis iſt un: Beibehaltung ſeiner Eigenſchaft als Dipi— ſionsführer zum Generaldirektor der ſpani— ſchen Luftfahrt und Genera! Mals Vidal zum Oberſten Befehlshaber der paniſchen Streitkräfte in Marokko ernannt worden. Das Memel⸗Direltorium Bruvelaitis zurückgetreten. Memel, 6. November. Der Rücktritt des Direktoriums Bruvelai⸗ tis iſt amtlich bekanntgegeben worden. Der Gouverneur hat den Rücktritt angenommen und Bruvelaitis beauftragt, die Geſchäfte bis zur Bildung eines neuen Direktoriums weiter zu führen. * Der Rücktritt des Direktoriums Bruve⸗ laitis war nach der vernichtenden litauiſchen Niederlage bei den Memelwahlen eine Selbſtverſtändlichkeit. Bruvelaittis wäre vom Memelländiſchen Landtag, der noch am Mittwoch zuſammentritt, ohnehin geſtürzt worden. Die litauiſche Regierung hat ſich auch den Unterzeichnermächten gegenüber verpflichtet, ein Direktorium nach dem Wil⸗ len der Mehrheit der Memelländiſchen Be⸗ völkerung zu bilden. Dieſes Verſprechen wird nunmehr eingelöſt werden müſſen. „Keine neue Entwicklung“ Die engliſch-italieniſchen Vorbeſprechungen zur Floktenkonferenz. London, 6. November. An zuſtändiger engliſcher Seite wird Wert auf die Feſtſtellung gelegt, daß die Beſpre⸗ chungen, die die beiden in London eintreffen⸗ den italieniſchen Flottenſachverſtändigen mit Vertretern der engliſchen Admiralität haben werden, in keiner Beziehung zu der gegenwärtigen Lage im Mitteimeer oder zu Fragen der engliſch⸗italieniſchen Spannung ſtehen. Es handele ſich lediglich um Vorbe! ſprechungen zur Vorbereitung der Flotten⸗ konferenz am 2. Dezember. Zur Lage im Mittelmeer ſind keine neuen Entwicklungen zu verzeichnen. Der parlamentariſche Unterſtaatsſekretär des engliſchen Auswärtigen Amtes. Lord e iſt von London nach Genf abge— reiſt. Nachträgliche Bedenken Die engliſche Anleihe an China. Tokio,. 6. November. In politiſchen Kreiſen erklärk man, daß die Anleihe, die England an China gegeben haben ſoll, zehn Millionen Pfund belrägt. In Regierungskreiſen verhehlt man das Mißvergnügen nicht, das die letzten aus China eingetroffenen Meldungen ausgelöſt haben. Man iſt der Anſicht, daß die chine⸗ ſiſche Währungsreform, die mit der eng⸗ liſchen Anleihe in Zuſammenhang ſtehe, nicht dazu beitrage, die Beziehungen zu Japan zu verbeſſern. Im übrigen bezweifelt man. daß die von England gewährte Anleihe die Finanzkriſe Chinas beheben kann. Auslünds⸗Nundſchau Einſtellung von Südtiroler Zeitſchriften. Der Präfekt von Bozen hat die im Ver⸗ lag Vogelweider⸗Bozen erſchienenen Zeitſchrif⸗ ten„Der Schlern“,„Die Frau“ und die Kinderzeitſchrift„Der kleine Poſtillon“ zur Einſtellung gezwungen und dieſe Maßnahme mit der Notwendigkeit der Einſchränkung des Papierverbrauchs begründet. Ebenſo iſt auch die„Induſtrie⸗ und Handelszeitung“ eingeſtellt worden. Die Halbwochenzeitungen„Die Do⸗ lomiten“ und der„Volksbote“ ſind der letzte Reſt der einſt in Südtirol erſchienenen ſechs deutſchen Tageszeitungen und 16 Zeitſchriften. Belgiens Landesverteidigung. Der außerordentliche Haushalt des bel⸗ giſchen Miniſteriums für Landesverteidi⸗ gung ſieht für 1936 Kredite in Höhe von 471 Millionen Franken vor, die in der Haupt⸗ ſache der Moderniſierung der Luftwaffe und der beſſeren Ausſtattung der Feldformationen mit leichter Artillerie dienen ſollen. Jedes Infanterieregiment ſoll eine Batterie Tankab⸗ wehrgeſchütze vom Kaliber 4,7 mm erhalten. Ein Teil der Kredite ſoll zur Vervollkomm⸗ nung der Luftabwehr dienen. Die Befeſti⸗ gungsarbeiten auf dem Plateau von Herve ſollen der Vollendung entgegengeführt werden. Vaillet⸗Latour in Berlin Der Präſident des Olympia-Komitees. Berlin. 6. November. Graf Baillet⸗Latour, der Braſident des Internationalen Olympischen Komitees, traf aus Brüſſel in Berlin ein. Er beſichtigte unter Führung des Staatsſekretärs a. D. Dr. Theodor Lewald, des Präaſidenten des rganiſationskomitees für die 11. Olympiade und des Generalſekretärs Dr. Diem das Reichsſportfeld und anſch ießend das Olympiſche Dorf. Die Nettungsmedaille a Berlin. 6. Nobember. Der Führer und Reichskanzler hat wieder⸗ um eine Reihe von Auszeichnungen für die Errettung von Menſchen aus Levensgefah: verliehen. Die Rettungsmedaille am Bande wurde in acht Einzelfällen vergeben, dar⸗ unter an zwei italieniſche Unter⸗ offiziere don zweiten ttalieniſchen Küſtenkavallerie⸗Regiment in Venedig. Die beiden italieniſchen Unteroffiziere walen in voller Uniform ins Waſſer gegangen und hatlen einen 47jährigen Reichsdeulſchen vom Tode des Ertrinkens gerettet, der beim Ba⸗ den am Lide einen Schwacheanfall erlitt. Die Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr verlieh der Führer und Reichskangler 15 Volksgengſſ- de ei Schülern. ä———— ⏑ ⏑‚⏑—ðÄ—̃ e— — ember. an, daß gegeben beltägt nun das gen aus ausgelöſt ie chine⸗ der eng. e, nicht Japan ell man. elhe die l ten. im Ner⸗ eitechrif und die bn zut mrahne ung des it auch gefellt die Do⸗ et lezte n ſechs hriften. bel⸗ erteidi⸗ he von Haupt⸗ fſe und alionen Ides Lanlab⸗ halten. lkomn⸗ Beet- Hetbe werden. 1 kes. ſbet aſident tees, chligle d. J. delten N Dr. ßen? Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). 14 5 Nachdruck verboten. Plötzlich aber ſah er Veras Geſicht, wie er es in jenem einzigen Augenblick geſehen hatte, da er ſie an ſich ge⸗ zogen hatte, und er ſah in dieſem Geſicht das eigen⸗ tümliche glühende Brennen der ſonſt ſo ſtillen Augen. War das Täuſchung? War auch Vera im tiefſten Grunde ihres Weſens nicht vie, die ſeine Phantaſie ihm zeigte? War auch ſie— eine andere? „Ich muß ſchlafen!“ lächelte er vor ſich hin.„Jetzt zeigt ſich die Wirkung des ſchweren, guten Weins, der die Nerven erregt. Vera iſt immer dieſelbe. Sie wird mir viel, viel Ruhe geben können!“ Und er verwünſchte ſein Mißtrauen, das wohl nur daher kommen konnte, daß er ſich ſeit Jahren gewöhnt hatte, Frauen im allgemeinen kühl und ſpöttiſch zu betrachten. Vierzehntes Kapitel. „Ich hab' doch ſelber geſehen, daß das Mädel wie eine Wahnſinnige gefahren iſt! Aber das kommt davon. Die Weiber gehören an den Kochtopf und nicht ans Steuer!“ Die ſonſt ſo einſame Chauſſee kurz vor dem Eingang zum Dorfe war voll Menſchen, die wer weiß woher ge⸗ kommen waren und ſich nun ſchimpfend und geſtikulierend wie neugierig und teilnahmvoll um die Unglücksſtelle ſcharten. „Das konnte ſchlimmer abgelaufen ſein, viel ſchlimmer!“ Der Gendarmeriewachtmeiſter, den man aus dem Dorfe geholt hatte, wandte ſich an Graf Tieffenbach, der toten— bleich nickte. Wie durch ein Wunder war den Inſaſſen des Kabrio— letts außer einem tüchtigen Schreck nichts weiter geſchehen. Aber der Bauernwagen bot einen entſetzlichen Anblick. Pferd und Wagen waren ein unkenntliches Knäuel— und den jungen Burſchen, der den Wagen geführt hatte, hatte man ſchwerverletzt unter den Trümmern hervor⸗ gezogen. Brigitte von Geldern lag in halber Ohnmacht am Rande des Chauſſeegrabens. Zitternd bemühten ſich Frau von Geldern und Hanneli um ſie. „Einen Arzt, Graf Tieffenbach! Beſorgen Sie für meine Tochter einen Arzt!“ wimmerte Frau von Geldern unabläſſig. „Es iſt ja ſchon ein Arzt zur Stelle, gnädige Frau! Aber zuerſt muß dem jungen Burſchen geholfen werden. Er iſt anſcheinend ſchwer verletzt“, antwortete Graf Tieffenbach erregt. „Was? Das iſt ja nicht möglich! Geht denn meine Tochter da nicht vor?“ Frau von Geldern hatte völlig die Nerven verloren.„Wir müſſen fort! Schnellſtens hier fort! Ich kann den Anblick von ſo viel Blut nicht er⸗ tragen!“ Hanneli richtete ſich auf. Sie bewahrte vollkommen ihre Faſſung und ſah, daß Brigitte von Geldern gar nichts weiter fehlte. Sie würde ſich bald von dem un⸗ heimlichen Schreck erholen. Aber der arme junge Menſch da drüben, den die Männer jetzt behutſam auf eine Bahre hoben?! Unend⸗ liches Mitleid erfüllte ſie mit ihm, der unverſchuldet nun die ganzen Koſten von Brigittes Fahrläſſigkeit tragen mußte. Graf Tieffenbach ſtand jetzt neben dem Verletzten. Der Wachtmeiſter notierte Namen und Adreſſe. Zögernd machte Hanneli einige Schritte. Etwas Unſichtbares ſchien ſie vorwärts zu ziehen. „Fräulein Hanna! So bleiben Sie doch! Laufen Sie mir jetzt nicht weg!“ Frau von Geldern rief ihr atem⸗ los nach. Hanneli aber ſchien nicht zu hören. Sie ging Schritt für Schritt und— da ſtand ſie ſchon an der Bahre. Und— plötzlich ſtieß ſie einen lauten, zitternden Schrei aus. „Heinz! Heinz!“ Sie ſtand, blaß bis in die Lippen, mit ſchreckhaft ge⸗ weiteten Augen da und wußte nicht, daß alle Augen ſich mit einem Male verwundert auf ſie richteten. Graf Tieffenbach aber machte ein peinlich berührtes Geſicht. War denn das Mädel wahnſinnig geworden? Hatte ihr der Schreck ſo geſchadet? Faſt unſanft griff er ſie am Arm: „Gnädiges Fräulein, ich bitte...! denn?“ Hanneli aber achtete ſeiner Worte nicht. Sie riß ſich los, und ehe es ſich Tieffenbach verſah, kniete ſie neben dem Verletzten, und ihre feinen, weißen Hände ſtreichelten die groben, zerarbeiteten Hände des jungen Burſchen. „Heinz! Heinzel, wach doch auf!“ Hanneli ſchrie es faft, und unabläſſig ſtrömten ihre Tränen. Graf Tieffenbach ſtand wie auf glühenden Kohlen. Was hatte das nur zu bedeuten? Warum machte Hanna Mertens ſolch eine Szene um dieſen Bauernjungen? Freilich, er war ſchwer verletzt, das war traurig; aber weiter war doch im Augenblick nichts zu machen. Noch einmal verſuchte es Tieffenbach: „Gnädiges Fräulein, ditte, ſtehen Sie doch auf! Unſer Wagen muß gleich kommen!“ „Nein nein! Ich bleibe hier. Fahren Sie rubia Sie Was tun ſort! Ich muß hierbleiben; es iſt doch— mein Bruder!“ ſchluchzte Hanneli. Ganz ſtill war es Sie ſchauten ſich an, ſich über die Augen. Das Schickſalhafte dieſer Begegnung auf der Land⸗ ſtraße griff den einfachen Menſchen ans Herz. Sie fühlten, daß da Ungewöhnliches vorging. Und dann war es ihnen, als ob ihre Augen aufgetan würden, und ſie ſahen die ſeltſame Aehnlichkeit zwiſchen dem jungen Menſchen und dem feinen fremden Mädchen. Dasſelbe blonde, ſchimmernde Haar, dasſelbe ſchmale, regelmäßige Geſicht. Graf Tieffenbach aber ſtand drüben bei Frau von Geldern und Brigitte, die ſich allmählich erholt hatte, und redete auf die beiden leiſe, aber haſtig ein: „Es iſt doch nicht möglich! Fräulein Hanna ſagt, dieſer Bauernjunge ſei ihr Bruder!“ Brigitte, die ſich von ihrer Mutter Stirn und Wangen unter den Umſtehenden geworden. und unwillkürlich wiſchte mancher dieſen Zwiſchenfall auffallend ſchnell wieder zu ſich. So⸗ bald ſie begriffen hatte, worum es ſich da drüben handelte, belebte ſie ſich offenſichtlich. So mußte es kommen! Tieffenbach zu gönnen. Nun, hoffentlich hatte ihn dieſer Zwiſchenfall für alle Zeiten geheilt. Der adelsſtolze Tieffenbach und Hanna Mertens— die Schweſter eines Geſchirrführers! In ihre Ueberlegungen hinein klang ſchon von weitem das Signal des Sanitätsautos, das aus der nahen Kreis- ſtadt ſehr ſchnell herbeigekommen war. Es war nicht möglich, Hanna zurückzuhalten. „Ich fahre mit meinem Bruder mit! Ich muß ſehen, wie es um ſeine Verletzungen ſteht!“ war ihre einzige Antwort. Während Graf Tieffenbach und die Damen von Geldern noch auf die Kraftdroſchke warteten, die ſie eben⸗ falls zunächſt einmal in die kleine Kreisſtadt bringen ſollte, ſaß Hanneli, leiſe in ſich hineinſchluchzend, neben dem noch immer bewußtloſen, auf ſo ſeltſame Weiſe wiedergefundenen Bruder. Bei jeder Unebenheit des Bodens, durch die der Wagen erſchüttert wurde, zuckte Hanneli zuſammen und ſchaute angſtvoll in des Bruders regloſes, bleiches Geſicht. „Heinz! Mein liebes, liebes Heinzelmännchen! So find' ich dich wieder? Ach— Vater hat doch oft von ſeinen reichen Verwandten erzählt, bei denen du ſo gut aufgehoben ſeiſt! Armer Junge— gewiß, es iſt keine Schande; aber— daß man einen Knecht aus dir gemacht 22 Das war dem verliebten hat!“ Hanneli rang ſtumm die Hände.„Mutterle! Heinz, oh— wenn das unſer totes Mutterle wüßte!“ Unheimlich lang dünkte ſie die Fahrt, die doch nur eine knappe halbe Stunde dauerte. Endlich war man am Ziel. Heinz Mertens wurde ſofort in den Operationsſaal gebracht. Hanneli ſaß in einem Vorzimmer. Stumm, mit hämmernden Pulſen. Sie wartete... Lautlos faſt huſchte ab und zu eine Schweſter an ihr vorbei. Endlich öffnete ſich die Tür, und der Oberarzt kam heraus. Hanneli bebte an allen Gliedern, während ſie ihre Augen erwartungsvoll auf den Arzt richtete. „Es beſteht keine Lebensgefahr, gnädiges Fräulein! Die Quetſchungen ſahen im erſten Augenblick gefährlicher aus. Aber nicht wahr, Sie verſtehen? Im Moment kann ich Sie trotzdem nicht vorlaſſen. Der Patient iſt zwar zur Beſinnung gekommen, aber doch nicht imſtande, irgend⸗ welche Aufregungen zu ertragen. Wenn Sie morgen früh wiederkommen wollen, dann dürfen Sie ihn gewiß ſehen!“ Durch Hannelis ganzen Körper ging ein ſichtbares Aufatmen. Die Starrheit in ihrem Geſicht löſte ſich. „Ja, ich werde morgen kommen! Ich danke Ihnen, Herr Doktor!“ ſagte ſie leiſe. Der Oberarzt konnte ſeine Verwunderung nur ſchwer verbergen. Dies ſchöne feine Mädchen und der junge Burſche waren Bruder und Schweſter? Irgendwie ſchien ihm das alles unbegreiflich; aber er hatte ja kein Recht, danach zu fragen. Er drückte Hanneli beim Abſchied herzlich die Hand und ſtand noch eine ganze Weile verſonnen da, während ihre hohe, feine Geſtalt über den langen Korridor dem Ausgang zuſchritt. Draußen ging das junge Mädchen wie betäubt durch die Straßen. Jetzt erſt fühlte ſie, wie das unverhoffte Wiederſehen mit dem Bruder ſie ganz aus der Faſſung gebracht hatte. Was war nun zu tun? Zum Glück hatte ſie genügend Geld bei ſich, um in einem Hotel über Nacht bleiben zu können. Morgen würde ſie dann heimfahren. Heim? So weh tat dieſes Wort, wenn ſie daran dachte, daß dieſes„heim“ für ſie bei den Gelderns war, denen ſie ſich immer ſo fremd gefühlt hatte. Aber jetzt? Trug nicht Brigittes leichtſinniges Verhalten Schuld an dem furchtbaren Unglück? Ach, wieviel ſchlimmer hätte alles noch ablaufen können! Es konnte— des Bruders Tod ſein. Grauen ſchüttelte Hanneli bei dieſem Gedanken. Und doch keimte eine keiſe Hoffnung in ihr auf, daß Brigitte durch dieſes ungeheure Erlebnis vielleicht anders ge⸗ worden ſein könnte. Aufgerüttelt im Innerſten und wach⸗ geriſſen aus ihrer oberflächlichen Denkungsart. Dann wäre vielleicht doch noch ein Segen dabei. Lange Zeit ging ſie planlos dahin. Zuviel bewegte ſie. Dann aber fragte ſie nach einem Hotel. Es gab hier keine große Wahl. Sie ging in das nächſte, das zugleich auch das beſte war. Zaghaft ſtand ſie im niemals auf Reiſen geweſen, gar nicht gewöhnt. Plötzlich aber riß ſie die Augen auf. Neben ihr ſtand, wie aus dem Boden gewachſen— Graf Tieffenbach. „Gnädiges Fräulein! Das trifft ſich ja großartig! Eben wollte ich mich nach Ihnen auf die Suche begeben!“ begrüßte ſie dieſer in ſeiner galanten Art. „Nach mir?“ Hanneli ſtaunte. „Aber gewiß! Man muß ſich doch um Sie kümmern! Die Damen haben ſich bereits ein wenig erholt. Ich ver⸗ mute, daß ſie bald, zum Fünf⸗Uhr⸗Tee, herunterkommen werden!“ Als alle etwa eine halbe Stunde ſpäter draußen auf der Hotelterraſſe ſaßen, fühlte Hanneli ſich dem Weinen nahe. War das möglich? Hatten dieſe Menſchen alles, alles ſchon wieder vergeſſen? Ihr war es kaum möglich, ſich am Geſpräch zu be⸗ teiligen. Wie aus weiter Ferne klangen die Stimmen der Veſtibül. war Hanneli, die ſolche noch Situationen anderen an ihr Ohr. Als die ſchmeichelnden Weiſen eines Tangos erklangen, ſuchten Brigittes Augen in nicht mißzuverſtehender Deut⸗ lichkeit die des Grafen, der ſich ſofort erhob. „Wenn Gnädigſte ſich ausgeruht genug fühlen!“ Brigitte lächelte. „Ich bin nicht gewöhnt, mich von jeder Situation im Leben gleich umwerfen zu laſſen!“ Frau von Geldern lächelte ihrer Tochter zu. So gefiel ihr Brigitte. Im Augenblick machte Hanneli gegen Brigitte einen beinah jämmerlichen Eindruck. Ueber den Zuſtand des Verletzten war nur flüchtig geſprochen worden. Allerdings hatte Brigitte befreit „Gott ſei Dank!“ hervorgeſtoßen, als ſie hörte, daß Heinz Mertens ſich nicht in Lebensgefahr befand. Aber damit war ihre Teilnahme auch erloſchen. Das Weitere über⸗ nahm ja die Haftpflichtverſicherung. Dann aber konnte ſie es ſich ſpäter doch nicht verſagen, auf die myſteriöſe Geſchichte mit dem ſo plötzlich auf⸗ getauchten Bruder zurückzukommen. „Sagen Sie mal, Fräulein Hanna, wie merkwürdig, Sie haben uns doch bisher niemals etwas von dieſem— Bruder erzählt?“ Hanneli errötete unter den forſchenden Blicken aller, die ſich bei dieſer Frage auf ihr Geſicht richteten. Graf Tieffenbachs Stellungnahme war nicht zu erkennen. Seine Züge waren in dieſem Augenblick völlig undurchſichtig. „Wir ſind damals, bei Mutters Tode, getrennt worden. Ich habe ihn niemals wieder geſehen— bis heute!“ Hanneli ſchoſſen plötzlich die Tränen in die Augen. Sie konnte ihre tiefe Erſchütterung nicht mehr zurückhalten. „Ich wußte nicht, was aus ihm geworden war. Aber nun wird uns nichts wieder trennen. Ich werde Heinz zu mir nehmen. Ich will arbeiten für ihn. Er iſt ja noch ſo jung. Er kann noch etwas Rechtes lernen!“ Hanneli ſah nicht, wie die Mienen der anderen bei ihren Worten immer reſervierter und kälter wurden. Sie ſah auch nicht, wie Graf Tieffenbach ſich plötzlich auf die Unterlivpe biß, während um Brigittes Lippen ein hämiſches, ſpöttiſches Lächeln huſchte, das aus innerem Triumph kam über dieſe— arme Hanna. „Nun, augenblicklich kann ich mir da noch nichts Rechtes vorſtellen, Fräulein Hanna! Das ſind Gefühle, die aus erſten Aufwallungen kommen. Ich bin der Anſicht, daß— der Schuſter bei ſeinem Leiſten bleiben ſoll. Ihr Bruder würde ſich gewiß alles andere als in— unſeren Kreiſen wohl fühlen!“ nahm Frau von Geldern jetzt das Wort. „Vielleicht— könnte Graf Tieffenbach hier helfen. Sie haben ja ſo große Rittergüter, Graf! Gewiß wäre es Ihnen möglich, den jungen— Knecht irgendwo unter⸗ zubringen!“ Brigitte koſtete genugſam die Freude aus, die ſich ihr durch Hannelis Verwirrung bot. „Wir werden ſehen!“ ſagte da, entgegen aller Er⸗ wartung, Graf Tieffenbach kühl, als ob das ſeine perſön⸗ liche Angelegenheit ſei, die er ganz allein zu regeln beabſichtigte. Brigitte tauſchte einen mehr als erſtaunten Blick mit ihrer Mutter. Keiner aber ahnte, daß tatſächlich Graf Tieffenbachs Verliebtheit in Hanneli ſo weit ging, daß er ſich allen Ernſtes mit der Frage beſchäftigte, was aus dieſem Bruder werden ſollte, der ſo wenig in ſeine Zukunfts⸗ pläne paßte. Hanneli aber in ihrer Ahnungsloſigkeit ſchenkte ihm unwillkürlich einen warmen, dankbaren Blick, der ſeine Pulſe ſogleich raſcher ſchlagen ließ. Er hatte Zeit— dieſes Edelwild entging dem geriſſenen Jäger nicht. Am nächſten Morgen war Hanneli zeitig im Kranken⸗ hauſe. Zu ihrem größten Erſtaunen erwartete ſie dort eine ungeheure Ueberraſchung. Sie fand den Bruder— in der Privatſtation. Da lag er in dem kleinen, blitzſauberen Zimmer in einem ſchönen, elfenbeinfarbenen Stahlbett, noch immer ſchwach und matt— aber er lächelte. Hanneli ſant an dem Ben in die Knie. Sie ſtreichelte immer und immer wieder die groben Jungeushände, die in ſo ſeltſamem Widerſpruch ſtanden zu dem feinen, regel— mäßigen Geſicht. „Heinz! Heinzelmännchen! Wenn du geſund biſt, dann 11% bleiben wir immer zuſammen! Immer! (Fortſetzuna folat.) — —— „Als der Zug abfuhr“ Von Paul Reinke. Als Margrit die Karte mit den ungelen⸗ len Schriftzügen bekam, wußte ſie ſofork, die Nachricht kam von der Mutter. Sie war etwas verwundert, zu ſo einer ungewöhnlichen Zeit eine Poſtkarte von der Mutter zu erhal⸗ ten, da ſie ſich ſonſt nur einmal monatlich einen Gruß übermittelten. Was konnte ſie der Mutter ſchon ſchreiben? Hier in der gre⸗ ßen Stadt Berlin brauſt das Leben gewaltig, das verſteht ſo eine alte Frau auf dem Dorf nicht. Sollte ſie ihr vom Tageslauf des Alltags berichten, ſie mit Sorgen erfüllen? Oder gar von dem Aerger mit Fred berich⸗ ten? Wer weiß, wie alles noch einmal kommt. Sie iſt ein Mädchen, jung, voll Hoffen und Sehnſucht auf das Glück. Tanztees und Mo⸗ denſchauen, ſo etwas intereſſiert doch eine alte Frau nicht. Alſo blieb es bei den monatlichen Kartengrüßen. Und nun ſchrieb da auf einmal die Mut⸗ ter, ſie habe ſolche Sehnſucht nach ihr, ſie 1 wie es ihr gehe, wo ſie ohne, ſie habe es möglich gemacht,„wie wirſt u Dich freuen, heute abend um acht Uhr komme ich an.“ Um acht Uhr hat ſie ſich mit Fred verab⸗ redet, ſie kann ihn nicht mehr erreichen und abſagen. Sie kennt Fred. Und Berlin iſt groß f und hell der Abend, und hell ſind die vielen Mädchenaugen. Fred fängt leicht Feuer. Viel⸗ leicht ein Grund für ihn, Schluß zu machen, weil da auf einmal die Mutter eine fixe Idee bekommt, nach Berlin zu fahren. Sie hätte ihr ja ein Bild ſchicken können, ſo eine ländliche Frau findet ſich ſchwer in Berlin zurecht, denkt Margtit. Ja, wenn die Leute alt werden. Mit Ach und Krach erreicht Margrit den Zug, als er gerade in die Halle einfährt. Sie ſpäht.— Ach da.— Ja, ſo hat ſie ſich's gedacht, ihre Mutter, die einzige unter allen Reiſenden mit einem Pappkarton.„Aber warum haſt du dir keinen Koffer geliehen?“ ſagt Margrit zu der alten Frau im hochſitzen⸗ den ſchwarzen Hut. Die Mutter will ſie an ſich ziehen.„Spä⸗ ter, kommt jetzt“, ſagt Margrit. Wenn ſie jemand aus dem Büro ſähe.„Ich trage ja das Paket“, meint die Frau ängſtlich.„Gib ſchon her“, meinte Margrit unwillig.„Was du für eine unmögliche Handtaſche haſt.“ In der erleuchteten Straßenbahn verſucht die Das deſte Stück der Saiſon, der Platz zu zehn Mark, ja— ja, die Leute vom Dorf, und aus dieſer Atmosphäre ſtammt ſie nun auch, ſind die Gedanken Margrits. Dann kommt der Tag, an dem ſie die Mut⸗ ter zur Bahn bringt. Sie wird ſofort zu Fred gehen, beflügeln ihre Gedanken den Schritt neben der Mutter. Als ſie ihr die Hand gibt, ſieht Margrit Tränen in den Augen der Mutter. Dann fah⸗ ren die Räder an:„Und deine Puppe mit den Schlafaugen hab' ich vom Boden geholt und in die Sofaecke geſetzt, dann iſt mir immer ſo als kämſt du gleich herein, wie damals...“ Margrit mußte die Mutterhand loslaſſen, die noch immer winkt, als der Bahnhof ſchon nicht mehr ſichtbar iſt. Auf dem Weg durch die Sperre fühlt Mar⸗ grit, was ſie alles verſäumnt hat, der Multer zu ſagen. 8 l Und wie ſie langſasz pom Bahnhof durch die lichterhelle Großſtadt geht, ſpürt ſie* wie allein man ſein kann— wie ganz allein, ohne die Mutter! Die lustige Eike Lehrer:„Um Gottes willen, Willi. woher haſt du denn deine ſchmutzigen Hände?“ Willi:„Weil ich mein Geſicht wuſch. „Atlanta Conſtitution.“ „Ich finde, ein verheirateter Mann ſollte niemals ſpielen.“ 1 „Sie haben ganz recht! Seine Frar nimmt ihm ja doch alles weg, was er ge winnt.“„Tit Bits.“ * Vor dem Kampf erkundigt ſich der Boxer unruhig:„Iſt es weit von der Garderobe bis in den Ring?“ K a N „Ja gewiß. Aber zurück brauchen Sie, j0 nicht zu laufen.“„Le Rire. „Sie haben ſoeben meiner Frau auf der Fuß getreten! Ich verlange Genugtuung! „Gern! Meine Frau ſitzt da drüben.“ „Answers.“ — „Sehen Sie mal dort ganz ſcharf hin erkennen Sie da einen feinen weißen Punk; am Horizont?“ „Nein.“ „Das iſt der Brocken!“ Frau ihre Taſche zu verbergen. Verärgert ſchaut Margrit aus dem Fenſter. Wo mag Fred ſein? Wer weiß? Berlin iſt groß. Viele hundertmal ſo groß, wie das Dorf, aus dem die Mutter kommt. Ein Kiſſen gehäkelt in vielen Tagen der Sehnſucht nach dem Kind, trägt es die Tränen ihrer Einſamkeit. Aus Heſſen und Naſſau Darmſtadt, 5. Nov.(Der Gro ße Woog Eigentum der Stadt.) Der Reichs⸗ finanzminiſter hat auf Veranlaſſung des Gau⸗ leiters und Reichsſtatthalters Sprenger den Das bekommt die Reinemachefrau, denkt Mar⸗ grit, das würde ja die ganze Couch unſchön machen.„Dieſe Hausſchuh hab' ich dir ſchon als Kind geflochten,“ ſagt die Mutter und ſtellt ein paar Schuhe hin, wie ſie an langen Winterabenden viel Wärme ſpenden. Rot Saf⸗ ſian mit halbhohem Abſatz, ſo liebt ſie Haus⸗ ſchuhe, aber wie ſoll das die Mutter wiſſen. Und was ſo eine alte Frau nicht alles fragt.„Sag doch nicht immer Gretchen, Mama, ſprich Margrit, das klingt beſſer.“ —„Margrit“, ſagt etwas ſchwerfällig die Mutter,„dieſe Tage in deiner Nähe ſind mein ſchönſtes Glüd.“ Sentimental werden die alten Menſchen, denkt Margrit. Keinen Abend iſt die Mutter zu bewegen fortzugehen, immer will ſie mit r zuſammenſitzen. Heut hat Margrit Thea⸗ lerkarten beſorgt. Geblendet vom Licht der Bühne iſt die Mutter, und am Abend meint ie:„Am allerſchönſten iſt es mit dir allein, Kind.“ — VON NEINER N Profeſſor Gerſhwin wurde mitten in durch einen Telephonanruf unterbrochen. „Herr Profeſſor, Sie werden aus Lond meldete die Telephonzentrale unten. Gerſhwin hob den Hörer ab: „Hallo! Hier ſpricht Profeſſor Gerſhwin. of Chaminade? Profeſſor Gerſhwins Ton wurde reſpektvo den Namen des Baronets of Chaminade der reichſten Grundbeſitzer im Norden Eng „Herr Profeſſor, haben Sie in Ihrer Platz für einen Neffen von mir? als Waiſe bei mir erzogen und macht m Sorgen.“ eines Händlers. Urheberrechtschutz: Fünt Türme- Verlag, Halle(Saale). Bitte, womit kann ich Ihnen dienen?“ Der junge Mann iſt Großen Woog mit ſeinem Hintergelände, der benutzte, unſtcher und ſturztie mit dem Rad unter den Omnibus. Sie wurde am rechten 3 g 5 Fuß ſchwer verletzt und in das Stadtkran⸗ kenhaus Bensheim eingeliefert. Offenbach a. M., 5. Nov.(Erbrechen und Durchfall.) Die Familie Simon in der Ziegelſtraße erkrankte an Erbrechen und Durchfall. Die 10jährige Tochter, die von ö Geburt auch ſchon körperlich ſchwach war, iſt inzwiſchen im Krankenhaus geſtorben. Die Eltern des verſtorbenen Kindes und zwei Ge⸗ ſchwiſter befinden ſich auf dem Wege der Beſſerung. Die Urſache der Erkrankung iſt noch nicht einwandfrei geklärt. Offenbach, 5. Nov.(Radfahrer le⸗ bens gefährlich angefahren.) Auf der Straße Bieber— Seligenſtadt wurde der Radfahrer Martin Schneider aus Seligenſtadt von einem Kraftwagen von hinten angefah⸗ ren. Im Offenbacher Krankenhaus wurden lebensgefährliche Verletzungen feſtgeſtellt. Der Kraftfahrer iſt mit dem Anfall⸗Auto in Rich⸗ tung Seligenſtadt geflüchtet und konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. Nach Zeugen⸗ ausſagen handelt es ſich um ein geſchloſſenes Perſonenauto, deſſen Kennzeichen nicht abge⸗ leſen werden konnte. Es iſt anzunehmen, daß es durch den Zuſammenſtoß auf der rechten Seite Beſchädigungen aufweiſt. Perſonen, die 2 werden gebeten, ſich Angaben machen können, ſofort mit der Landeskriminalſtelle Offenbach, ſchriftlich oder fernmündlich, Anruf 80 831, in Verbindung zu ſetzen. Butzbach, 5. Nov.(Einbru ch im Rat- haus.) In der Mittagszeit während der Abweſenheit der Beamten drang ein Einbre⸗ cher im Rathaus mit Gewalt in ſirehrere Dienſtzimmer ein, wo er mit einem Stemm⸗ eiſen mehrere Schreibtiſche aufbrach und dar⸗ bisher ſtaatliches Eigentum darſtellte, der Stadt Darmſtadt übereignet. Der Stadt ö Darmſtadt iſt damit ein ſen, denn nunmehr kann auch in dieſem Ge⸗ lände die Entwicklung des Darmſtädter Turn⸗ und Sportweſens ihren Fortgang nehmen. Die Stadtverwaltung hat nunmehr die Möglich⸗ keit, an die Verwirklichung der den Erforder⸗ niſſen der Zeit entſprechenden Pläne, ſo wie ſie von der Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen bereits vorgeſchlagen wurden, heranzugehen. Bickenbach, 5. Nov.(Unter den Poſt⸗ omnibus geſtürzt.) Vier Kinder von Bickenbach wollten mit Fahrrädern nach Ju⸗ genheim zur Kirche fahren. Als die Kinder von der Hauptſtraße in die Jugenheimer Straße einbiegen wollten, kam ihnen ein Poſtomnibus entgegen. Bei ſeinem Anblick wurde ein Mädchen, die zehnjährige Tochter die das Rad ihres Vaters großer Dienſt erwie⸗ beſſer! „Wenn es Begleitung Stunden bei Ihnen ſein. Zimmer bereit haben kö „Sehr gut. Ich möchte daß bezüglich des einverſtanden bin. 4 1⁵ ſeiner Arbeit on verlangt!“ dammt ſchwer, Herr Baronet Laſter retten.“ l. Er kannte als den eines lands. Privatanſtalt ir nun große Wann ſoll der junge Mann Denn es iſt anzunehmen, ſofort wieder rückfällig werden wird.“ Ihnen recht iſt, ſchicke ich meinen Neffen in mit meinem Auto. Werden Sie bis dahin ein können, Profeſſor?“ „Selbſtverſtändlich, Baronet.“ wachſen, und ich bin tief betrübt ob ſeiner Unmäßigkeit. Er ſoll bei Ihnen nichts entbehren. Es wird mir ver⸗ ihn in eine Anſtalt zu geben. ſcheint mir das letzte Mittel zu ſein, ihn von ſeinem zu heilen und für die menſchliche Geſellſchaft zu Fünf Stunden ſpäter fuhr ein elegantes Tourenauto vor dem Privatſanatorium Ihm entſtiegen zwei Diener in dunkelgrüner Livpree, die in ihrer Mitte einen jungen Mann führten. Mann hatte anliegende ſchwarze Haare und eine Horn⸗ brille, hinter der ein Paar leere, glaſige Augen ſtarrten. aus etwa 70 Mark Bargeld ſtahl. Es han⸗ delt ſich wohl um den gleichen Täter, der vor einigen A en auch im Kreisamt Fried⸗ berg und im Rathaus in Wetzlar einbrach. Mainz, 5. Nov.(Schnöder Vertra u⸗ ensmißbrauch.) Die Große Strafkam⸗ mer verurteilte den Karl Schneider aus Oſt⸗ hofen wegen Amtsunterſchlagung, Urkunden⸗ vernichtung und Anſtiflung zur Untreue zu insgeſamt drei Jahren Zuchthaus, fünf Jah⸗ ren Ehrverluſt und zu Geldſtrafen von insge⸗ ſamt 400 Mark, ferner den Johann Jakob Schreiber in Oſthofen wegen Untreue und Ver⸗ gehens gegen das Schußwaffengeſetz zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis und Geld⸗ ſtrafen von zuſammen 700 Mark. Beiden Angeklagten wurden zwei Monate Anter⸗ ſuchungshaft angerechnet. Schneider hat zu⸗ gegebenermaßen rund 2100 Mark Gemeinde⸗ gelder veruntreut, die dazugehörigen Urkun⸗ den, Poſtabſchnitte und Briefe zunächſt he⸗ ſeitigt und ſpäterhin verbrannt. Er hat ſchließ⸗ lich unter Ausnutzung ſeiner Stellung als Vorgeſetzter den Angeklagten Schreiber dazu angeſtiftet, ihm Gehaltsüberzahlungen von ca. 1400 Mark in anderthalb Jahren zu leiſten. Das veruntreute Geld verwandte er für ein lukuriöſes Leben und für Frauen. Schreiber zahlte alle verlangten Be räge ſkrupellos an Schneider aus. Er ſelbſt kaufte ſich ein Mo⸗ torrad und zahlte es mit cnem Scheck auf die Gemeindekaſſe. Alzey, 5. Nov.(Wildſau im Dorf.) Im nahen pfälziſchen Dorf Kriegsfeld herrſchte dieſer Tage eine große Aufregung, als ein etwa 2 Zentner ſchwerer Keiler in die Dorf⸗ 0 ſtraßen gelaufen kam. Sofort war man mit allerhand Werkzeugen auf den Beinen, um dem Borſtentier zu Leibe zu rücken. Der Kei⸗ ler raſte durch die Straßen und ſprang ſchließ⸗ lich in einen Hof, von wo er aber wieder ins Freie gelangte. Ein auf dem Feld ar⸗ ein aus einem Feldweg werk ſeitlich mit lief gemachnich oben auhen Sue he- Gau⸗Algesheim(Rhh.), 5. Nov.(Ver⸗ ſuchter Viehdiebſtahl.) In der Nacht wurde im Anweſen einer Witwe die verhei⸗ zatete Tochter gegen 3 Uhr vom Brüllen der Kuh aus dem Schlaf geweckt und hörte auch, wie ſich Leute am Hoftor zu ſchaffen machten. Sie weckte ihren Mann, der gerade noch ſah, wie eine Geſtalt über die Mauer kletterte und zuſammen mit einem Schmiere⸗ ſteher vor dem Haus in der Dunkelheit ver⸗ ſchwand. Die Kuh war bereits losgebunden und ſtand im Hof vor dem Tor. Ihr Ge⸗ brüll hatte den Viehdiebſtahl vereitelt. Oſthoſen, 5. Nov.(Todesopfer der Arbeit.) De Zugſchaffner Theuerkauf ſprang in der Nacht im Bahnhof Oſthofen beim Rangieren von einem Güterzug. Er prallte dabei gegen einen Signalmaſt und fiel unter den Zug, der ihn überfuhr. Der Beamte war auf der Stelle tot. Tl euerkauf war aus Mainz und ſtand im 49. Lebens⸗ jahr. ** ö„ Sonntagsrüchfahrkarten zur Olympia⸗ Ausſtellung. Um den weiter von Frankfurt entfernt wohnenden Volksgenoſſen den Be⸗ ſuch der Olympia⸗Ausſtellung zu ermöglichen, gibt die Reichsbahndirektion bis zum Schluß der Ausſtellung Sonntagsrückfahrkarten im Umkreis von 75 km von Frankfurt, ſowie von Heidelberg, Mannheim und Fulda aus. Die Sonntagsrückfahrkarten gelangen Mitt⸗ wochs, Samstags und Sonntags zur Aus⸗ gabe. Sie gelten Mittwochs von 0 bis 24 Uhr und Samstags von 12 Uhr bis Mon⸗ tags 12 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rück⸗ fahrt). Als Sicherungsmaßnahme gegen eine mißbräuchliche Benutzung werden die für Mitt⸗ wochs ausgegebenen Sonntagsrückfahrkarten auf der Rückſeite von der Ausſtellungsleitung geſtempelt. Die Olympia⸗Ausſtellung iſt täg⸗ lich von 9 bis 21 Uhr geöffnet. Ludwigshafen, 5. Nov.(Schwerer Ver⸗ kehrsunfall.) Ein am Rande des Geh⸗ ſteiges ſtehender junger Mann wurde in der Hauptſtraße in Mundenheim von einem Per⸗ ſonenkraftwagen angefahren und zur Seite geſchleudert. Der junge Mann zog ſich hier⸗ bei derartige Verletzungen zu, daß er in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Die Schuld an dem Anfall trifft den Führer des Perſonenkraftwagens, weil er zwei auf gleicher Höhe befindliche Kraftwagen über⸗ holte. Oggersheim, 5. verunglücken.) Nov.(Betrunkene Ein Radfahrer aus Mau⸗ dach, der in betrunkene m Zuſtand von Oggersheim nach Ludwigshafen fuhr, wurde in der Nähe des VT O⸗Platzes in Oggers⸗ heim von der Straßenbahn angefahren, wobei er mit dem Kopf in den Reflektor des Wa⸗ gens fiel. Mit einem Schädelbruch, einem Anterkieferbruch und einem Naſenbeinbruch wurde der Verunglückte in das Städtiſche Krankenhaus Ludwigshafen überführt.— In ſtark betrunkenem Zuſtand lief in der Mann⸗ heimerſtraße ein in Richtung Ludwigshafen gehender Mann in die Rhein⸗Haardt⸗Bahn. Er wurde erfaßt und eine Strecke mitgeſchleift. Dabei erlitt er einen Schädelbruch, eine Fleiſchwunde am Kopf und Verletzungen am Körper. Auch in dieſem Falle wurde der Verletzte in das Städtiſche Krankenhaus ein⸗ geliefert. Bad Dürkheim, 5. Nov.(Auf Fuhr⸗ werk aufgefahren.) Ein Motorradfahrer aus Frankenthal namens Oſterſteig fuhr auf einbiegendes Fuhr⸗ ſolcher Heftigkeit auf, daß beitender junger Mann wollte den Keiler er mit ſchweren Verletzungen in das Fran⸗ verjagen, dabei ging dieſer deſſen Pferde an. J kenthaler Krankenhaus eingeliefert werden Schließlich machte der mußte. Schwarzkittel kehrt und kommen? Je eher, deſto daß er in der Freiheit Der Portier aus einem Zim Er kann in etwa vier halb ſchluchzend, armen. Doch es bereits durch d graues Gerſhwins vor. ed, 8 7 Dann werden w Dieſer junge Patienten benachrichtigt worden war. Aſſiſtenten bereits im Zimmer. er den Zuſtand des jungen Baronelts. „Ins Bett ſtecken, Beruhigungsmittel geben“, ſagte er halblaut zu dem Aſſiſtenten. er ſtieß mit dem Kopf gegen den Türpfoſten. Wären die Diener nicht herzugeſprungen, wäre er gefallen. drückte auf eine Klingel. Sofort kamen mer zu ebener Erde zwei Krankenwärter. Der Trunkene breitete die Arme aus. „We willkommen, meine Lieben“, ſagte er halb lachend, und wollte einen der Krankenwärter um⸗ „Willkommen, willkommen, Mylord“, ſagte der Wärter und nahm ihn ſanft bei den Armen.„Kommen Sie nun Ihnen noch ſagen, Profeſſor, W̃ Preiſes ich von vornherein mit allem Der Junge iſt mir ans Herz ge⸗ hier herein, bitte!“ Mit aller Mühe gelang es, den völlig Betrunkenen in das Sprechzimmer Profeſſor Gerſhwins zu bringen, der as Haustelephon von der Ankunft des Er ſtand mit zwei Mit einem Blick überſah „Rauſch ausſchlafen laſſen. ir mit der Entziehungskur beginnen.“ Laut aber ſagte er, auf den jungen Mann zugehend: „Herzlich willkommen, Baronet. Ich freue mich, daß 1 bracht Regel ter mittel gen e Nan geſte U gende eines über! N00 heben, ani noch ſchwe mach heme groß 2 Ulleiſ In des Deutſ Köln ſenkra fällte lägig erkan viſen verb! fängt gen 16 00 weger und e zwei! ſtrafe geklag zur E des„ Dom Sie eiuem densy beiml. im J. let u gung Ausla horle Derſu ſalſche Heueh Im; „Was iſt mit ihm, Baronet?“ „Er hat ſeit einiger Zeit begonnen, zu trinken und hat in der Trunkenheit vor ein paar Tagen einen üblen Rauf⸗ handel in London Docks gehabt. Wäre nicht im letzten Augenblick einer der Patrouille gehenden Boͤbbies hinzu⸗ gekommen, wäre der Junge mir totgeſchlagen worden. Ich habe ſchon ſeit Monaten verſucht, ihn von dieſem ſchänd⸗ lichen Laſter der Trunkſucht abzubringen, aber leider ohne Erfolg. Ich möchte ihn nur für einige Zeit in Ihre An- ſtalt bringen. Vielleicht, daß Sie eine Erziehungskur mit ihm machen können. Auf jeden Fall ſollen Sie ihn einmal beobachten. Ich habe von Ihren Erfolgen ſchon ſo viel gehört, daß ich niemandem den Jungen lieber anvertrauen möchte.“ „Ich will mich gern des Falles annehmen, Baronet. Der junge Menſch ging taumelnd. Er mußte ſich auf ſeine Begleiter ſtützen und lallte unverſtändliche Worte vor ſich hin. „Wir ſind angelangt“, ſagte der eine Pförtner, der ihnen entgegentrat. jungen Baronet of Chaminade.“ 5 Der betrunkene junge Menſch verſuchte ſich aufzurichten. „Melden Sie, ja, hm— melden Sie“, lalfte ex,„den Baron Chaminade. James“, wandte er ſich blöde lachend an einen der Diener,„k—komiſch! Bin ich nun der Baron Chaminade oder bin ich's n- nicht?“ Plötzlich fing er an zu weinen. „Oh, wäre ich doch nicht ſo ein O—lumpenkerl! Warum laßt ihr m—mich immer trinken? Ich b— befehle euch, d- daß ihr mich nicht mehr ſaufen laßt!“ Er verſuchte ſich aufzurichten, vorwärtszugehen, aber Diener zu dem „Melden Sie bitte den Sie uns ein paar Tage beſuchen wollen.“ „Ich— ich freue mich auch, mein guter Junge“, ſagte lachend und torkelnd der junge Baronet.„Ein ſch—ſchönes Zimmer haben Sie hier. Soll ich das b bewohnen?“ Er ſah ſich mit einem Blick um. Seine Augen blieben auf dem Schreibtiſch haften. „Nein, das nicht“, meinte der Profeſſor lächelnd,„aber ein viel ſchöneres.“ Dann gab er den Krankenwärtern einen Wink. Er brauchte die Leute nicht. Dieſer Junge war zwar betrunken, aber ungefährlich. Die Krankenwärter verſchwanden, und auch die Aſſi⸗ ſtenzärzte entfernten ſich. „Kommen Sie, Baronet, ich bringe Sie ſelbſt in Ihre Räume hinüber. Ich hoffe, ſie werden Ihnen gefallen Fortſetzung folgt.) Nah und Fern Amokläufer. In Gdingen wurden von einem betrunkenen Matroſen vier Fußgän— ger durch Meſſerſtiche ſo verletzt, daß ſie in hoffnungsloſem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Der Amokläufer konnte ſchließlich von der Polizei überwäl⸗ tigt und gefeſſelt werden. Schweres Brandunglück. Ein 11jähriges Mädchen in Urbes(Eiſaß) goß Spiritus in einen Behälter und verſchüttete davei von der Flüſſigkeit auf ihr Kleid. Spater als ſich das Kind dem Küchenherd näherte, um Holz aufzulegen, fingen die Kleider plötzlich Feuer. Das Mädchen lief ins Freie und ſtürzte ſich in den Dorfbach. Lebend konnte es zwar noch aus dem Waſſer gezogen wer⸗ den, hatte aber derartige Brandwunden er⸗ litten, daß es bald darauf ſtarb. Bier Todesopfer eines Wirbelſturmes. Bei dem Wirbelſturm, der Miami heimge— ſucht hat, wurden vier Perſonen getötet 811 der Nähe des Strandes von Miami hat ein bisher noch nicht bekannter Dampfer Not⸗ ſignale ausgeſandt. Genauere Schätzungen über das Ausmaß der Verheerungen konn⸗ ten noch nicht erfolgen. Der Wirbelſturm iſt nach Süden weitergezogen. Juſtiz auf eigene Jauſt. In der Nähe der Ortſchaft White Bluff in Tenneſſee war der 35 jährige Neger Baxter-Vell unter der Beſchuldigung, eine weiße Frau belei⸗ digt und geſch agen zu haben, verhaftet und von zwei Poliziſten in einen Kraftwagen ge⸗ bracht worden Die Poliziſten wollten den Neger in das Gefängnis bringen Jedoch mitten auf der Landſtraße wurde der Wa— gen von einer Gruppe weißer Männer an⸗ gehalten und die Poliziſten entwaffnet. Die Männer, die ſich dem Kraftwagen entgegen- geſtellt hatten, fuhren mit dem Neger in ra⸗ ſendem Tempo davon. hielten in der Nähe eines Gehölzes und ſchoſſen Baxter-Bell über den Haufen. Noch immer Erdſtöße in Heleng. Das Erd⸗ beben, das jetzt ſeit Wochen den vordameri⸗ kaniſchen Staat Montana heimſucht, hält noch immer an. In Helena. das bereits ſchwer unter der Kataſtrophe zu leiden hatte, machte ſich wiederum ein ſchwerer Erdſtoß bemerkbar. Der neue Erdſtoß hal weiteren großen Schaden angerichtet. Verurteilte Deviſenſchieber Urteil in einem Deviſenprozeß gegen Or · densgeiſtliche. Oldenburg, 6. November. In dem Prozeß gegen zwei Angehörige des„Dominikanerordens“(Ordensprovinz Deutſchland), den Provinzial Sremer⸗ Köln und den Generalprokurator der„Ro⸗ ſenkranz⸗Miſſion“, Dr. Horten Vechta, fällte das Landesſchöffengericht nach vier⸗ tägiger Verhandlung das Urteil Es wurde erkannt: gegen Siemer wegen zweier De⸗ viſenvergehen und eines verſuchten Deviſen⸗ verbrechens auf ein Jahr drei Monate Ge⸗ fängnis und 37 000 RM Geldſtrafe und we⸗ gen fahrläſſigen Deviſenvergezens auf 16 000 RM Geldſtrafe, gegen Dr. Horten wegen Deviſenvergehens in zwei Fällen und eines verſuchten Deviſenverbrechens auf zwei Jahre Gefängnis und 70 000 RM Geld⸗ ſtrafe. Die Unterſuchungshaft wird den An⸗ geklagten angerechnet. 55 000 RM gelangen zur Einziehung, wobei die Ordensprovinz des„Heiligen Ordens der Predigtbrüder“ (Dominikaner) mithaftet. Siemer hat in den Jahren 1952/33 in einem Falle ausländiſche Konten der Or⸗ densprovinz der deulſchen Deviſenſlelle ver ⸗ heimlicht. Dr. Horten hat ſich in zwei Jällen im Jahre 1932 unter Benuhung uͤberkriebe; ner und unrichtiger Angaben die Genehmi- gung zur Ueberweiſung von Summen ins Ausland geben laſſen. Beide. Siemer und Horten, haben ſchließlich Anfang 1935 den Berſuch gemacht, durch eine Beſcheinigung falſchen Inhalts, die Siemer ausſlellte eine Genehmigung für Ueberweiſung von 20 000 Rm zu erſchleichen. Mehr Werbung! Ein Appell an den Einzelhandel. In einer Unterſuchung über die Werbung im Einzelhandel fordert Dr. Baumert im „Handelsſtand“ den Einzelhandel auf, die vorhandenen Werbemöglichkeiten noch ſtär⸗ ker als bisher auszuſchöpfen. Auch die Mittel der Außenwerbung ſollte jeder Einzelhändler für ſeine Zwecke überprüfen und ſiärker her⸗ anziehen. Reben Kino- und Verkehrsreklame könnten vor allem die Zeitungsanzeigen ſtärker als bisher belebt werden Frühere Mißſtände im Anzeigenblatt ſeien durch die Beſtimmungen des Werberats begeitigt. ſo daß ſich auch der Einzelhändler beute mit: größerer Sicherheit der Inſeratenwerbung bedienen könnte. Namentlich zur Kundenwerbung für Sonderangebote käme ſie in Betracht. Nicht imſonſt hätten die Großbetriebe des Einzelhandels ſo gro ßen Wert auf die Zeitungsanzeige gelegt. Die Lebensmittelanzeigen großer Waren- häuſer hätten früher vielfach die Bedeutung eines Kurszettels für Levensmittel gehabt. Dieſe Werbewirkſamkeit des Inſerats werde im Ein undel zum Teil noch nicht voll erkannt. Der Einweihung der Hermann-Göring-Rheinbrücke. Die neue Rheinbrücke bei Neuwieb wurde auf den Namen„Hermann-Göremg-Brücke“ durch den preußiſchen einen Ueberblick während der Feierlichkeit; im Hintergrund ſieht man die Hermann links: Miniſterpräſident 288 Drei Generationen überlebt Göring zerſchneidet Miniſterpräſidenten perſönlich geweiht. Das Bild r- gibt Bruck das Band.(Weltb ld— M) Der rüſtige Hundertzehnjährige In Neidenburg in Oſtpreußen voll⸗ endete unlängſt der ehemalige Landarbei⸗ ter Sadowſki, der älteſte Einwohner Deutſchlands, das 110. Lebensjahr. Friedrich Sadowſki iſt, wie einwandfrei feſtſteht, am 27. Oktober 1825 in Orlau, Kreis Niederung, als Sohn eines Gaſtwir⸗ tes geboren und am 30. Oktober desſel⸗ ben Jahres in der evangeliſchen Kirche des Nachbardorfes Lahna als Katholik getauft worden. Sein hohes Alter iſt in den letzten Jahren vielfach angezweifelt wor⸗ den, doch haben eingehende Nachprüfungen die Richtigkeit der Geburtsdaten ergeben. Sa⸗ dowſki verlor ſeinen Vater ſchon in jungen Jahren und ſchlug ſich ſeitdem bis ins hohe Alter als Orgeldreher eines Neidenburger Karuſſellbeſitzers durch. Dabei kam er in Oſt⸗ und Weſtpreußen weidlich herum. Er ſoll ein ſchneidiger Junge und ein großer Herzensbrecher geweſen ſein. Späterhin ſchlug er ſich ſchlecht und recht als Landarbeiter auf verſchiedenen Gütern des Kreiſes Neiden⸗ burg durchs Leben. Harte Arbeit von früh bis ſpät, ſtändiger Aufenthalt im Freien und große Genügſamkeit haben Sadowfki, ſo meint man, ein ſo hohes Alter erreichen laſſen. Die Erſparniſſe vie⸗ ler Jahrzehnte verwandte der Greis zum Ankauf eines kleinen Anweſens in dem Dorf Willuhnen bei Neidenburg. Erſt im 102. Lebensjahr vertauſchte Sadowſki dieſen Auf⸗ enthalt mit dem Neidenburger Altersheim; in den letzten Jahren iſt der Greis als äl⸗ teſter Mann Deutſchlands natürlich ſchon oft genug von mediziniſchen Kapazitäten auf ſei⸗ nen geiſtigen und körperlichen Zuſtand hin unterſucht worden. Es hat ſich dabei er⸗ geben, daß trotz des geringen Gewichtes von nur hundert Pfund Sadowſkis lebenswich⸗ tige Organe noch in erſtaunlich guter Ver⸗ faſſung find, wie man es in dieſem hohen Alter nicht mehr für möglich halten ſollte. Als ihm daraufhin ein Profeſſor in Ausſicht ſtellte, er könne ohne weiteres hundertfünf⸗ zig Jahre erreichen(2), gab der Greis zur Antwort:„Das iſt garnicht notwendig, mir genügt es ſchon, wenn ich 125 Jahre alt werde.“ Das läßt ſich wohl verſtehen.— Natürlich iſt Deutſchlands älteſter Mann der Mittel⸗ punkt des Neidenburger Altersheims, um den fich alles dreht. Seine Geſundheit ſcheint ſchlechthin unverwüſtlich zu ſein. Selbſt wäh⸗ rend einer ſchweren Grippe, die ihn vor einiger Zeit befallen hatte, hielt es Sa⸗ dowſki nur einen Tag im Bett aus und ging dann trotz ſtarken Froſtes ſogleich wie⸗ der hemdärmelig ins Freie. Während der Alte im Eſſen außerordentlich mäßig iſt, auch nur ab und zu noch ſein Pfeifchen raucht, trinkt er manchmal noch ganz gern einen Schoppen. Ja ſogar manches harmloſe Räuſchchen hat der Hundertzehnjährige ſchon heimgebracht, wenn er ſich gerade in an⸗ regender Geſellſchaft befand. Selbſt ins Kino geht Sadowfti noch ab und zu. Die Wochen⸗ ſchau ſowie Rauf⸗ und Prügelſzenen machen dem Alten hierbei das meiſte Vergnügen. Angeblich riskiert er ſogar gelegentlich noch ein Tänzchen. Wie ſich denken läßt, bedeutet die An⸗ weſenheit des Hundertzehnjährigen in Nei⸗ denburg eine Hebung des Fremdenverkehrs. Faſt täglich kommen Fremde von nah und ſern, die Deutſchlands älteſten Mann ſehen wol⸗ len. Sie alle ſind überraſcht von der Schlag⸗ fertigkeit und dem geſunden Humor des oſt⸗ preußiſchen Methuſalems, der ſich trotz ſei⸗ nes hohen Alters noch von niemandem„für dumm verkaufen“ läßt. Beſonders ſtolz iſt Sadowſki auf ſeinen ſchönen, wallenden, wei⸗ ßen Vollbart. den er indeſſen der Be⸗ quemlichkeit halber zu Hauſe zum Teil un⸗ ter den Rock geknöpft trägt. . 5wmd.. 8 Waidwerk und Fiſchwaid im November. Wie bereits im vorigen Jahr, hat auch heuer der Reichsjägermeiſter angeordnet, daß von den Treibjagden, die im No⸗ vember zu beginnen pflegen und ſich bis zum Ende der Jagdzeit fortſetzen, ein be⸗ ſtimmter Anteil der erlegten Haſen an das Winterhilfswerk abzuführen iſt. Das iſt eine praktiſche Maßregel, die mit Freuden zu be⸗ grüßen iſt, denn ſie verſchafft wenigſtens einem Teil der Hilfsbedürftigen»inen Sonn- tagsbraten, den ſie ſich ſonſt nicht leiſten könnten. Wenn die Treibjagden auch ſozu⸗ ſagen die Ernte des nutzbaren, kleinen Wil⸗ des darſtellen, ſo können ſie doch ohne beſon⸗ dere Koſten abgehalten werden. Die erfor⸗ der ichen Schützen ſind durch eine Einladung leicht zu werben. Sie erſcheinen gern und tragen nicht nur die Unkoſten der Fahrt und des Patronenverbrauchs, ſondern auch ih⸗ res Unterhalts. Auf der Einladung pflegt ſchon vermerkt zu werden:„Frühſtück aus dem Ruckſack.“ Das heißt: jeder Jagdgaſt hat ſeinen Imbiß ſelbſt mitzubringen. Es genügt, wenn der Jagdherr eine Flaſche Korn und einen Kaſten Vier dazu ſpendet. Beim Schüſſeltreiben nach der Jagd trägt jeder Jagdgaſt die Unkoſten ſeines Verzehrs Daß jeder Schütze mit einem Faſen belohnt wird, iſt auch nicht mehr üblich: es genügt ſchon., wenn jeder ſich einen Haten. oder wenn's hoch kommt, zwei für einen ermäßig⸗ ten Preis erſtehen darf. So kommt es, daß der Jagdherr nur den Lohn für die Treiber und ihre einfache Bewirtung während der Frühſtückspauſe aus ſeiner Taſche zu beſtrei⸗ ten hat. Da auch die Jagdpachten ganz all: gemein geſunken ſind, iſt es nur recht und billig. dan die Jagdin habet ihr Scherflein zur Linderung der Wintersnot beitragen. Das zweite Wild, das im November noch anſehnliche Beute zu bringen pflegt, ſind die Wildenten. Sie kommen jetzt aus dem Norden in großen Schwärmen durchgezogen und raſten hier meiſtens nicht nur wenige Tage, ſondern längere Zeit, bis die kleinen Gewäſſer zugefroren ſind. Am Tage liegen ſie in großen Geſellſchaften auf den Seen. fern vom Ufer, und laſſen ſich von den Wel ⸗ len wiegen. Wenn die Dämmerung herab⸗ ſinkt, ſtehen ſie auf und ſuchen ſeichte Fluß⸗ arme, Bäche, Gräben, Moore und Brüche auf, wo ſie durch Buddeln im Schlamm ihre Nahrung ſuchen. Ja, die zuerſt eintreffenden Schwärme pflegen in langer Kette nebenein⸗ anderwatſchelnd auch die abgeernteien Ge⸗ treidefelder abzuſuchen, wo ſie jedes ausge⸗ fallene Körnſein aufleſen. Daher iſt der No⸗ vember die von Poeſie umwobene Zeit des Entenzuges, die manchmal dem eifrigen Jä⸗ ger an einem Abend zu recht anfehnlicher Beut verhilft. Etwas verdeckt ſetzt er ſich an einem Gewäſſer an, das nach ſeiner Erfah⸗ rung von Enten zur Nachtzeit beſucht wird Wer ein guter Schütze iſt, kann ſchon auf vorbeiſtreichende Enten einige Schüſſe mit Erfolg anbringen. Praktiſcher iſt es, zu war⸗ ten, bis ein Schof Enten auf dem Waſſer einfällt, wobei oft zwei, drei und mehr En: ten auf einen Schuß erlegt werden. Ein guter Hund, der ein kaltes Waſſerbad nicht ſcheut, iſt dabei unentbehrlich, nicht nur zum Herausholen der erlegten Enten. ſondern auch zum Aufſuchen und Greifen geflügelte Enten, die ſofort das Waſſer verlaſſen und ſich auf dem Lande verbergen. wo ſie mei⸗ ſtens dem Fuchs zum Opfer fallen. In der Fiſchwaid iſt der Betrieb der Grundangler noch in vollem Gange. Ein großes Vergnügen iſt es gerade nicht, ſtun · Danehng idee be tauden Dsgbſcen Zum Wiaderaufban: Ein Arbeitsbeſchaffungslos r Land Aus Stadt und Gedenktage 6. November 1632(16.) Schlacht bei Lützen. Guſtav Adolf fällt; Pappenheim wird tödlich ver⸗ wundet. 1771 Alois Senefelder, Erfinder des Stein⸗ drucks, in Prag geboren. 1893 Der ruſſiſche Komponiſt P. J. Tſchai⸗ kowiky in St. Petersburg geſtorben. Prot. und kath.: Leonhard Sonnenaufg. 7.04 Sonnenunterg. 16.23 Mondaufg. 14.12 Mondunterg. 1.18 Cccccccocß0ßcßcbßcöccccccccccc Als ſichtbares Zeichen der nationalen So- lidarität ſteht am Sonntag der Eintopf auf den Tiſchen aller deulſchen Familien. Das Erſparte bei ſeiner Zubereitung iſt unſer Opfer für das Winterhilfswerk des Deut ſchen Volkes. D d 0 Bauernregeln für den November Man könnte glauben, daß ſich die Land⸗ wirtſchaft und damit der Bauer um das Wetter im November nicht mehr allzu ſehr kümmert. Bauernregeln aus alter Zeit be⸗ weiſen das Gegenteil: Wenn im November Donner rollt, wird dem Getreide Lob gezollt.— Wie der November, ſo der folgende Mai. Novemberſchnee tut der Saat nicht weh. Vieler und langer Schnee gibt viel Frucht und Klee. Neben Allerheiligen iſt auch der 11. No⸗ vember, der Martinstag, ein Tag, an dem der Bauer das Wetter beſonders beob— achtet: Wolken am Martini⸗Tag, der Winter un⸗ beſtändig werden mag.— Um St. Martinus dunkel, um Weihnacht Sterngefunkel. An Martini Sonnenſchein, da tritt ein kalter Winter ein. [Neue Frachtbriefmuſter. Das neue in⸗ ternationale Uebereinkommen über den Eiſen⸗ bahnfrachtverkehr mit dem künftigen inter⸗ nationalen Frachtbriefmuſter iſt inzwiſchen im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht worden. In der Bekanntmachung zu dem Uebereinkommen iſt darauf hingewieſen, daß der Tag, an dem das Uebereinkommen in Kraft tritt, noch bekanntgegeben wird. Wann dies der Fall ſein wird, läßt ſich noch nicht überſehen. Auch der Zeitpunkt für die Veröffentlichung der neuen deutſchen Frachtbriefmuſter und der Tag, an dem die neuen Frachtbriefvordrucke in Kraft treten, ſtehen noch nicht feſt. Jedoch kann damit gerechnet werden, daß die neuen deutſchen Frachtbriefe nicht vor dem 1. Juli 19366 eingeführt werden und daß die dann noch vorhandenen alten Vordrucke noch bis zum 1. Januar 1937 verwendet werden dürfen. *** Die Geſundheitsfürſorge. Bei der Durchführung der Gemeinſchaftsaufgaben. insbeſondere auf dem Gebiet der Geſund⸗ heitsfürſorge, haben ſich in der Praxis da⸗ durch Schwierigkeiten ergeben, daß ſich die Bezirke der Krankenkaſſen mit denen der Landesverſicherungsanſtalten nicht decken. Das Reichsverſicherungsamt ſtellt deshalb in einem Rundſchreiben feſt, daß bei der Durch⸗ führung der Geſundheitsfürſorge die Vertei⸗ lung der zur Verfügung ſtehenden Mittel der Krankenkaſſen garnicht ſo ſtark an den Bezirk der einzelnen Kaſſe und deren Ver⸗ ſichertenbeſtand gebunden ſei. Der Zedanke, daß die Mittel einer beſtimmten Kaſſe in erſter Linie den Verſicherten dieſer Kaſſe zugute kommen ſollen, könne immer nur von Fall zu Fall geprüft werden. Wettervorherſage: Bei leicht anſteigender Temperatur und ſüd⸗ lichen bis ſüdweſtlichen Winden ſind für Mitt⸗ woch und Donnerstag wechſelnde Bewölkung, zum Teil auch Niederſchläge zu erwarten. den' ang regungslos im Kahn zu ſitzen, wenn ein ſteifer Nordweſtwind weht, der alles an⸗ dere iſt, nur kein„Mallüfterl“. Aber den ausdauernden Angler entſchädigt meiſtens die Ausbeute. Selbſt wenn er nicht angefüt⸗ tert hat, geht jetzt öfter ein Blei ober eine Güſter, die ausgewachſen über zwe Pfund ichwer wird, an den Köder. Auch die großen Barſe ſind jetzt in dieſer Tiefe anzutreffen und nehmen gierig einen Regenwurm als Köder. Auch das Schleppen der Darre, das von keinem Kraut mehr behindert wird, er⸗ weiſt ſich gerade jetzt als erfolgreich, denn die meiſten Hechte gehen jetzt ihrer Beute i freien Waſſer auf der Tiefe nach. Dr. Fritz Skowronnek. Wiſſen Sie das? Wuſte Sahara um rund 300 Kilometer Fläche vorgerückt, freſſend und vernichtend, was ſich ihr an Leben tieriſcher oder pflanzlicher Art in den Weg ſtellte. In England gibt es heutzutage mehr als 2 Millionen wild lebende Katzen; ſie leben weder von Mäuſen noch von Milch. ſondern von der Nahrung, die ſie in den Kehricht eimern finden. 15 Deutſche Arbeiter! Mitglieder der Deutſchen Ar— beitsfront! Mittwoch, den 6. Nov., im„Kaiſerhof“ Mitglieder-Verſammlung! Alles erſcheinen! „ 29 U 0 E, Keiner fehle! Lokales Viernheim, 6. Nov. Sinnſpruch. Wer ſich die Muſik erkieſt Hat ein himmlich Gut gewonnen, Denn ihr erſter Urſprung iſt Von dem Himmel hergekommen, Weil die lieben Engelein Selber Muſikanten ſein. Kirchweihe naht. Am Sonntag iſt hier Kirchweihfeſt. Auf dem Marktplatze ſind bereits die erſten Wagen eingetroffen und wird mit dem Aufſchlagen der Karuſſells, Schiff— ſchaukel und Zuckerbuden begonnen. Leuchtende Kinderaugen, in der Vorahnung der kommen- den Freuden, zählen die Wagen, und wie ein Geſchenk für ſie iſt es, wenn ein neuer Wagen eintrifft. Hier und da ſieht man auch den Hausmetzger der zur Kirchweihe ſchlachtete, den Betroffenen ein frohes Schlachtfeſt beſcheerte und für den Wintervorrat ſorgte. In den Gaſtſtätten wird ebenfalls eifrig gerüſtet um für durſtige Kehlen und für hungrige Kerwe— mägen gerüſtet zu ſein. Hoffentlich hat der Wettergott ein Einſehen und bringt uns ſchö⸗ nes Kerwewetter, damit auch alle Kerwe— freuden reſtlos ausgenützt werden können. Falſche 5⸗Markſtücke. Beim hie⸗ ſigen Poſtamt wurde dieſer Tage wieder ein falſches Fünfmarkſtück angehalten und aus dem Verkehr gezogen. Das Falſchſtück beſteht aus Meſſing und iſt mit einer ſilberähnlichen Maſ⸗ ſe überzogen. Es handelt ſich hier, wie bisher immer bei Fälſchungen, um eines der großen Fünfmarkſtücke. * Haſenjagd. Geſtern fand hier die erſte Treibjagd ſtatt und zwar wurde eine Waldjagd durchgeführt. Nahezu 40 Haſen und etwa 20 Karnickel wurden geſchoſſen. . Ehrende Anerkennung. Au Bad Nauheim wird geſchrieben: Der ſtädtiſche Oberinſpektor Ludwig Werle iſt plötzlich und unerwartet verſchieden. Werle, ein geborener Viernheimer, war nicht nur ein kenntnisreicher Kommunalbeamter, ſondern auch langjähriges Vorſtandsmitglied des Stenografenvereins und Inhaber des Ehren⸗ briefs der Deutſchen Stenografenſchaft. *Straßenſperre. Die Landſtraße von Viernheim nach Straßenheim iſt we— gen Ausführung von Straßenbauarbeiten vom 6. November 1935 ab bis auf Weiteres für Kraftfahrzeuge und Fuhrwerke jeder Art ge— ſperrt. Der Umweg für den Durchgangs⸗ verkehr geht über Heddesheim. —— Reichs luftſchutzbund Ortsgruppe Süd-Ried Viernheim Wochendienſtplan: Mittwoch, 6. 11. 35: Untergruppe 4: Alle vereidigten Blockwalter verſammeln ſich am Mittwoch abend 8½ Uhr im Freiſchütz“. Heil Hitler! Moskopp, Ogruf. der Gangſtertrieg in Newnort Neuyork, 6. November. In der Nähe von Monte Cello im Staat Neuyork iſt am Dienstag ein neuer Gang⸗ ſtermord aufgedeckt worden. Die Polizei fand in einer alten Scheune in einem flach ausgehobenen Grabe, das mit Kalk angefüllt war, die Leiche eines Mannes, der als ein gewiſſer Charles Chink Sherman identifi⸗ ziert werden konnte. Der Kopf Shermans war vollkommen zerſchmettert, offenbar von Axtſchlägen. Sherman galt allgemein als Feind des kürzlich erſchoſſenen Großgang— ſters Dutch⸗Schultz. Sben Hedin in Heidelberg Empfang zu Ehren des Forſchers. Heidelberg, 6. November. Auf ſeiner Vortragsreiſe durch Deutſch⸗ land traf Dienstag der bekannte Aſtenfor⸗ ſcher Soen Hedin in Heidelberg ein. Ihm zu Ehren wurde mittags von der Uni⸗ verſität Heidelberg im Europä⸗ iſchen Hof ein Empfang veranſtaltet. Dabei feierte der Rektor der Univerſität, Profeſſor Dr. Groh, in einer Anſprache Soen Hedin als großen Forſcher und Gelehrten und als treuen Freund Deutſch hands. Er erinnerte daran, daß Spen Hedin, der im Jahre 1928 zum Ehrendoktor der Univerſität Hei⸗ delberg ernannt worden ſei, mit der Hei⸗ delberger Hochſchule ganz beſonders verbun⸗ den ſei. Spen Hedin dankte in herzüchen Wor⸗ ten und berichtete dann über ſeine letzte roße Expedition in Zentralaſien. die ach: ahre dauerte, wobei er erwähnte. daß er dieſe Reiſe mit Unterſtützung der deut⸗ ſchen Junkers Werke begonnen habe; auch Schweden habe ſich an den Koſten dieſer Reiſe beteiligt. Sven Hedin er⸗ zählte dann weiter, daß die Aus wer⸗ tung der wiſſenſchaftlichen Er- gebniſſe und der bedeutungsvollen Funde viele Jahre in Anſpruch nehmen werden. Er ſelbſt ſei übrigens in der Haupt⸗ ache Organiſator der Expedition geweſen. während die eigentlichen wiſſenſchaftlichen Arbeiten einem Stab von etwa 30 Gelehrten anbdertraut worden ſeien. Sven Hedin erwähnte dann noch beſon— ders, daß ihn das Glückwunſchtele⸗ gramm des Führers zu ſeinem 70. Geburtstag am 19. Februar in Nanking er⸗ reicht habe und ihm eine ganz beſondere Freude bereitete. Der Empfang beim Füh⸗ rer in Berlin ſei für ihn ein Erlebnis ge⸗ weſen. Im Laufe des Nachmittags beſichtigte Spen Hedin das Schloß und den neuen Ehrenfriedhof. Sein Vortrag am Abend in der Stadthalle war vollkommen ausver⸗ kauft. Ehrung eines Hundertjährigen. Berlin, 6. November. Der Führer und Reichskanzler hat dem früheren Webermei— ſter Louis Müller in Berlin. Koppen⸗ ſtraße 45, aus Anlaß der Vollendung ſeines 100. Lebensjahres ein perſönliches Glück⸗ e e und eine Ehrengabe zugehen laſſen. Hinrichtung eines Mörders. Berlin, 6. November. In Heilbronn wurde der am 7. September 1889 geborene Fried⸗ rich Haarer hingerichtet. Er war vom Schwurgericht in Heilbronn wegen Mordes zum Tode verurteilt worden. Haarer hatte am 17. April 1934 den Strafanſtoltskommiſ⸗ ſar Johannes Striffler von Ludwigsburg auf einem Kartoffelacker der Markung Mun: delsheim aus unbegründetem Haß ohne vor⸗ ausgegangenen Streit erſchoſſen. Lebenslängliches Zuchthaus Die Schmuckſachenbeute eines Faſſadenklet⸗ kerers in Frankfurt, Hanau und Gießen ab⸗ geſetzt. Frankfurt a. M., 6. Nov. Das Han- ſeakiſche Sondergericht verurteilte nach mehr- tägiger Verhandlung den Gewohuheitsver⸗ 17 Hans Küſters aus Köln wegen Ver. brechens gegen das Geſetz zur Gewährlei⸗ ſtung des Rechtsfriedens vom 13. Oktober 1933 und wegen fortgeſetzten verſuchlen und vollendeten ſchweren Diebſtahls und Verſto⸗ ßes gegen das Schußwaffengeſetz zu lebens- länglichem Juchthaus und dauerndem Ehr⸗ verluſt. Weiter erkannte das Gericht gegen den Gewohnheitsverbrecher Theodor Müller aus ftöln wegen gewerbsmäßiger Hehlerei auf 10% Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Ehr verluſt und auf Sicherungsverwahrung. Von den übrigen fünf Angeklagten wur⸗ den vier wegen fortgeſetzter bezw. gewerbs⸗ mäßiger Hehlerei zu Gefängnisſtrafen bis zu drei Jahren verurteilt, während einer mangels Beweiſes freigeſprochen wurde. Aus der Beweisaufnahme ergab ſich von dem Hauptangeklagten Küſters das Bild eines Berufsverbrechers größten Stils. 2 deſſen kriminelle Laufbahn ſchon in ſeinem 14.Lebensiahr begonnen hat. hat in der Zeit ud 2. Mute? vom März 1934 vis zum Hamburg, Berlin und Köln als Faſſadenkletterer gearbeitet. Er hat bei 24 Einbrüchen Schmuckſachen und Pelzmäntel in einem Geſamtwert von nicht weniger als 130 000 RM erbeutet. Die Schmuckfachen wurden ſofort von dem Mit⸗ angeklagten Theodor Müller, auch ein durch zahlreiche Vorſtrafen gekennzeichneter Be— rufsverbrecher, zu Geld gemacht und haupt⸗ ſächlich in Frankfurt a. M., Hanau und Gie⸗ ßen bei Händlern abgeſetzt. Ende November 1934 wäre Küſters nach einem Einbruch in Hamburg beinahe in die Hände der Polizei gefallen; der Verbrecher ſchoß auf den Polibeibeamten und floh. Der Beamte wurde in den Arm getroffen und mußte einige Zeit im Kran— kenhaus liegen. Lange war man auf der Suche nach dem Faſſadenkletterer. Schließ⸗ lich gelang es, in Osnabrück den Theodo: Müller feſtzunehmen. Auf dieſe Weiſe kam man auch Küſters auf die Spur, der noch bis in den März 1935 hinein in Hamburg und Köln Einbrüche beging. In Köln wurde er ſchließlich verhaftet und mit ſeinen Hinter- männern und Helfershelfern vor das Son— dergericht geſtellt, deſſen Zuſtändigkeit ſich wegen des Verbrechens gegen das Getetz vom 13. Oktober 1933 ergab, das das Schie— ßen auf Beamte in dienſtlicher Tätigkeit in erſter Linie mit Todesſtrafe bedroht. Marz 1935 in noch ſo ſelbſtverſtänd⸗ lich erſcheinen, trotzdem werden ſie faſt immer verkehrt gemacht. So hat man feſtge⸗ ſtellt, daß ſich die meiſten Menſchen wohlmorgens die Zähne putzen, aber nicht abends. Dabei ſind die Zähne doch gerade während der Nacht durch die Zerſetzung der Speiſereſte am meiſten gefährdet. Wer alſo ſeine Zähne wirklich geſund erhalten will, pflegt ſie jeden Adend mit Chlorodont. Dieſe Qualitäts⸗Zahnpaſte von Weltruf reinigt die Zähne vollkommen, ohne Gefahr für den koſtbaren Zahnſchmelz. Man lernt nie aus! 155% See d. FCC... Verantwortlicher Schriftleiter: Johann Mar⸗ tin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenlei— ter: Johann Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitlerſtraße 36; D. A. X 1935 950. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. Neanenbert 48 b. k. Fan l.. Auszugmehl Type 405 Frische Hefe Preisermäßigung für Mehl während der Kirchweihwoche Pfd. 219 Auszugmehlm. Auslandweiz,Type405 Pfd. 22 5 7 Pfd. 109 Backpulver, Vanillinzucker, Zitronen Mlavier- Unterricht nach erprobter, schnell fördern- der Methode Liss! 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