Viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 88 Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. S Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig Tertſpalte 12 Pfennig 1,40 Mk. ſrel ins Haus gebracht.— Beilagen: wöchentlich das„Illuſtrierte n i e e ee e Art vor⸗ 50 i iörlict den S. 1 0 nen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Wochenende. zweimal jahr i den Sommer“ pu Wunen Fahrplan umd, ben Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten a. M., Einzel⸗Verkauf der Zeitung von Weitverbreitete Tageszeitung— nachrichten und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Drahtanſchrift: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheck 21577 Frankfurt der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. Platzwünſche bei Ankündigungen in dieser Zeſtung kinden weiteste Verbreitung ö Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Auſnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Nr. 263 Montag, den 11. November 1935 52. Jahrgang und Wirtſchaft Zu Beginn einer Borxtragsrei Ang! e ear n en b ban auch Deutſchland, die vom Leiter der Wirt⸗ n weben ſchaftskfammer Heſſen und der Aniver⸗ inn 0 ſität Frankfurt a. M. veranſtaltet wird, 0 0 ſtand der nachſtehende Vortrag des 0 100 Rebtat Reichsfinanzminiſters. f In ſeinen Ausführungen über nationalſo⸗ — 3 Wirtſchaftspolitik gab Reichs⸗ Pala inanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk 8 zunächſt einen eingehenden Ueberblick über umnn gz die Maßnahmen in finanzpolitiſcher Hinſicht, Honttag der die von der Reichsregierung ſeit der Macht⸗ t Range übernahme getroffen wurden. Bei der Be⸗ 12 pie 1 trachtung der Finanzpolitik in der Zeit vor gr is8eref Herr ab halb 1. 9.5 Uhr eee an 1 loges U Mt ind Les 1s Jet den heſten der Machtübernahme wies er beſonders da— auf hin, daß zwar die Hochkoniunktur der Jahre 1927 bis 1929 den öffentlichen Finan⸗ en eine Kaſſenfülle brachte, daß aber in erkennung dieſer Konjunktur als einer un⸗ echten und geborgten keinerlei Reſerven für Kriſenzeiten bereitgeſtellt worden ſeien. So gingen die Steuereinnahmen zwanasläufig zurück, und zwar von 1929 bis 1932 un drei Milliarden, gleichzeitig erhöhten ſich die öf⸗ fentlichen Fürſorgeausgaben trotz der Steu⸗ er⸗Erhöhungen der Brüning⸗Zeit um zwei Milliarden. So wurde nur die Kriie weiter verſchärft. Die Wende konnte in dem Augenblick kommen, wo die tiefſte Kriſe der Wirtſchaft eintrat und wo, politiſch geſehen, eine neue Regierung das Vertrauen des Volkes zu ihren neuen Finanzmaßnahmen gewann. Die Rettung konnte den Selbſtheilungskräften an der Wirtſchaft nicht überlaſſen werden, Man griff vom Staate aus aktiv ein, und daß man ſo wuchtig handelte, war die erſte nationalſozialiſtiſche große wirtſchaftliche Tat. Die aktive Kreditpolitik griff auf die Reſerven der Zukunft vor. Inzwiſchen lie⸗ gen die Erfolge klar zu Tage. Die Arbeits⸗ loſenziffer fiel auf unter 1.75 Millionen. Wenn ſich darunter etwa eine halbe Million befindet, die auch in der beſten Zeit nicht in den Arbeitsprozeß eingeſchaltet werden könnte, da ſie aſozial oder ſonſt wie ähnlich zu gelten hat, und nochmals eine halbe Mil⸗ lion, die durch die natürlichen Bewegungen der Wirtſchaft außerhalb der Arbeit bleibt, ſo beſteht noch die Aufgabe, den Reſt von etwa/ Millionen in Arbeit zu bringen. Der Rückgang der Arbeitsloſigkeit bedeute den Rückgang der öffentlichen Fürſorgelaſt, und zwar von 2.8 Mil⸗ liarden in 1932 auf über die Hälfte und do⸗ neben die Erhöhung der Steuereinnahmen von 1932 bis 1934 um 2,5 Milliarden, zu denen noch eine weitere Beſſerung im Jahre 1935 um rund eine Milliarde kommen wird. Dieſes deutſche Wunder war das Ergebnis eines nach einheitlichem Plane geregelten zielvollen Hande'ns. Der Motor konnte zunächſt, wie der Reſchsfinanzminiſter weiter betonte, nur durch ſtaatliche Aufträge anſpringen. Die durch Staatskredite belebte Wirtſchaft brachte neues Leben und ermöglichte die allmähliche Abdeckung der Kredite. Wenn anſtelle der früheren 3,5 Milliarden verlorenen Defizit⸗ kredite nun Produktivkredite traten, ſo liegt darin der grundlegende Unterſchied zu frü⸗ her und ſchließlich der Erfola einer Vier⸗ Milliarden⸗Beſſerung des öffentlichen Haus⸗ halts begründet. Bereits jetzt werden die öffentlichen Arbeiten wieder aus laufenden Staatsmitteln und nicht mehr auf Kredit wie 1933 beſtritten. Neben die Arbeitsbeſchaffung traten die Erforderniſſe der Wehrmacht. Deren Finanzierung erfolgt auf gleiche Weiſe, ſo daß ſie auf den laufenden Etat genommen und die darüber hinausgegangenen kurzfriſtigen Kredite wieder auf dem Anleiheweg allmäh⸗ lich konſolidiert werden. Da wir das große Werk naturgemäß nicht ohne Opfer durch⸗ führen können, ſind auf dem Gebiete der Steuern und der Ausgaben Lieblings⸗ wünſche in den kommenden Jahren zu un⸗ terdrücken. Wir können der Tatſache, daß ein ſolcher Verbrauch erhöhte Rohſtoffein⸗ käufe erfordert und daß die Millionen wieder in Arbeit gekommenen Volksgenoſ⸗ ſen dank ihrer neuen Konſumkraft Nach⸗ frage nach Rohſtoffen verurſachen. ruhig ins Auge ſehen. Die vorjährige Hamſterwelle in Textilien brach zuſammen. Heute beſtehe München, 10. November. Ein grauer Novemberhimmel ſpannte ſich über München, grau wie damals, als der Führer und ſeine Getreuen vom Bürger⸗ bräukeller aus den Opfergang zur Feld⸗ herrnhalle antraten. In der zehnten Stunde des Samstag ſammelten ſich die alten Kämpfer, alle im ſchlichten Braunhemd, ohne Rangabzeichen, nur auf der rechten Bruſtſeite als einzigen Schmuck den Blut ⸗ orden, das Symdol höchſter Ehre für die Teilnehmer des hiſtoriſchen Marſches. In Achterreihen beginnt ſich der Zug 75 formieren, die beiden Ehrenſtürme der SA, ein Ehrenſturm des NSKK, eine Abteilung Arbeitsdienſt, ein Sturm SS, die nach der HJ den Aichluß des Marſchzuges bilden, ſind bereits aufgeſtellt. Wir fahren durch die Straßen des 9. Ro⸗ vember. Das Bild, das ſich hier bietet, über⸗ trifft alle Vorſtellungen. Die dunkelroten Banner mit dem Hakenkreuz und den Sieg⸗ runen, die quer über die Straße geſpannt ſind, verſinnbildlichen den Opfergang, den die Männer um Adolf Hitler vor zwölf Jahren gegangen ſind. Pylon reiht ſich an Pylon. Jeder trägt den Namen eines Gefallenen. ein erſchütterndes Mahnzeichen zum Geden⸗ ken all der Ungezählten, die dem Beiſpiel der erſten Blutzeugen nachgefolgt ſind. Ihr Name leuchtet golden von den mit dunklem Tuch verhüllten Pylonen: ſie ſind unver⸗ geſſen! Die Straßen umſäumt das dichte Spa⸗ lier der SA. Dahinter ſteht ſchon ſeit Stunden wie eine Mauer die Münchener Bevölkerung. Vor den Reihen der SA ha⸗ ben die Münchener HJ mit der Marine⸗HJ, die Jungvolkpimpfe, der BDM, die Jung⸗ mädels Aufſtellung genommen. Sie bilden bis zur Feldherrnhalle mit Spalier. Wir ſtehen an der Feldherrnhalle, an der Stätte, wo der Leib der Helden dahinſank, ihre Seele aber, ihr Glaube an das neue Deutſchland und ſeinen Führer ſich erhob und mit ſieghafter Kraft das ganze deutſche Volk zu ſich emporriß. Nun wandelt ſich der Opfergang zum Siegeszug. Es iſt eine Straße des Triumphes von un⸗ erhörter Eindruckskraft, die ſich von der Briennerſtraße an bis zum Königsplatz hin⸗ zieht. Hier bilden die Banner der Bewegung das Ehrenſpalier, um den 16 Männern des 9. November 1923 ihre Hul⸗ digung zu bezeugen. Hier ſteht das ge⸗ ſamte Führerkorps in Reih und Glied, das aus dem ganzen Reiche nach München geeilt iſt. Nun das letzte Stück des Weges: Es führt vor dem Braunen Haus vorbei zu de m Ehrentempel. Hier hat wiederum SS Poſten gefaßt. Auf dem Königsplatz haben in zwei großen Blocks, die die Mittelſtraße zu den Propyläen freilaſſen, die Fahnenab⸗ ordnungen der SA und SS, des NS KK, des Arbeitsdienſtes Aufſtellung genommen, um die 16 Helden zu ihrer letzten großen Ehrung zu erwarten. FFEFEFEFCCCCCCCCCCC T eine ernſt zu nehmende Erſcheinung des Schlangeſtehens vor Butterläden. Wir ſoll⸗ ten uns davor hüten, in dem auf gewiſſe Dinge und Zeiten beſchränkten Mangel nun ſelbſt eine Gefahr zu ſehen. Das Ausland müſſe aber wiſſen, daß wir ohne erhöhten Export nicht auskommen. Wir haben zwei Wege zu gehen. Der erſte verlangt die Schaffung eigener Produkte, der zweite, an Gebieten beteiligt zu werden, aus denen wir ſelbſt uns unſere Rohſtoffe herausholen. Am Schluß richtete der Reichsfinanzmini⸗ ſter einen Appell an die Wirtſchaft, nicht nur Staatsaufträge zu erwarten, ondern die eigene verantwortungsbewußte Unterneh— mertätigkeit zu entfalten. Der hiſtoriſche Marſch Kurz nach 12 Uhr verläßt der Führer ſeine Wohnung und begibt ſich zum Bür⸗ gerbräukeller, um ſich in die Spitze des Zuges einzureihen. Zum erſtenmal hat der Führer auch ſelbſt zu Ehren der Gefal⸗ lenen den Blutorden angelegt. Bei ihm befinden ſich wieder drei Männer, die zu den treueſten gehören: Julius Schreck, der Gründer und erſte Führer der SS, Julius Schaub, der langjäh⸗ rige Begleiter des Führers, der auch die Fe⸗ ſtungshaft mit ihm teilte, und Ulrich Graf, der am 9. November 1923 den Füh⸗ rer mit ſeinem Leibe deckte. Der Stellver⸗ treter des Führers, Rudolf Heß, hat den Führer abgeholt und geleitet ihn zum Bürgerbräu. Im gleichen Augenblick, in dem der Jüh⸗ rer in die zweite Reihe der Männer vom 9. November getreten iſt, fetzt ſich feierlich der Zug in Bewegung. Aus den Lautſprechern in den Pylonen hallen nun dumpf und ſchwer die Namen der Toten. Außer den Namen der Helden vom 9. No- vember hören wir dann auch den Namen des 17. Toten: Werner Ddoelle, der nach der Wiederaufrichtung der Bewegung als Erſter an einem hellen Auguſtſonnkag des Jahres 1925 ſein ſunges Leben gab. Die Klänge des Horſt-Weſſel⸗Liedes be⸗ gleiten den Zug, der langſam. gemeſſenen, feierlichen Schritts ſeinen Weg geht. Ueber ihm liegen die bezwingende Wucht und die hoheitsvolle Würde einer gewaltigen Trau⸗ erparade. Und in die verhaltenen Weiſen des nationalſozialiſtiſchen Kampfliedes tönt wieder und wieder ernſt und feierlich der Name eines der Hundert. die für 25 Bewegung, die für Deutſchland gefallen ind. „Marichieren im Geiſt. Mit dieſem Zug wird es wahr, daß alle die im Geiſt mitmarſchieren„die Rot-Front und Reaktion erſchoſſen“. Mit dieſem Marſch verneigt ſich die Bewegung, verneigt ſich ganz Deutſchland vor den Männern. die um den Preis ihres Lebens den Weg bereiten halfen für das neue Reich. Julius Streicher ſchreitet dem Zug voran: die Blutfahne, getragen vom Sturm- bannführer Grimminger, folt. Um den Führer ſcharen ſich der Stellvertreter des Führers, der Stabschef der SA. der Reichs⸗ führer SS, der Korpsführer des NSKK, der Reichsjugendführer, der Reichsarbeitsführer. Träger bekannter Namen marſchieren dann in der Führergruppe, Kriebel, Dr. Weber, Amann, Roſenberg, Frick, Göring, Berch⸗ told u. a. Mitten unter den mehr als 50 Achterrei⸗ hen der Blutordensträger ſchreitet Schwe⸗ ſter Pia, die einzige Frau, deren Bruſt für nimmermüde Hilfe in der Kampfzeit der Blutorden ſchmückt. Reichsleiter folgen— Dr. Goebbels unter ihnen—, dann die Gauleiter, die Obergruppenführer und Gebietsführer der SA, SS und des NS, die Obergebiets⸗ führer und Gebietsführer der HJ, die Hauptdienſtleiter der Reichsleitung, die Gau⸗ arbeitsführer. Während der gewaltige Zug an den Pylonen vorbeizieht, ertönen dumpf, in die Herzen hämmernd. immer aufs neue die Namen all der Blutopfer der Bewegung. die ihr Leben für die große Idee hingegeben haben. Mächtig lodern die Feuer der Phlonen gegen den wolkenverhangenen herbſtlichen Himmel. So werden die Ludwiasbrücke, die Zweibrückenſtraße, der Iſartorplatz, das Tal, der Marienplatz, die Weinſtraße, die Thea⸗ tiner Straße, die Peruſasſtraße und die Re⸗ Der Marſch des 9. November Vom Opfergang zum Siegeszug— die letzte Fahrt der 16 toten Helden— Einzug i den Ehrentempel— Der letzte Appell— Die„Ewige Wache“ ſidengſtraße durchſchritten und auf dem gan zen Wege, über dem das Ringen und Kämp⸗ fen und Opfern für eine große Idee u ſchweben ſcheint, ſtehen ſtillſchweigend, ern und im Innerſten ergriffen und gepackt die Menſchen, in deren Geſichtern das Wiſſen geſchrieben ſteht, daß nur über Kampf und Opfer der Weg führt zu Ziel und Erfolg Endlos lang zieht es vorüber. Am Mahnmal In der Feldherrnhalle lodern von den Pylonen zu Häupten der 16 Särge Flam⸗ men empor. HJ hält in den Vormittags ⸗ ſtunden die Wache. Auf dem Odeonsplatz davor haben auf niederen Tribünen die Träger der Standarten der SA, der SS und des NSKK Aufſtellung genommen, die aus allen Teilen des Reiches in die Hauptſtadt der Bewegung gekommen ſind. Sie werden abgelöſt durch die Fahnenträger der Hitler. Jugend und ziehen durch den Flaggenwald der Briennerſtraße ab. Vor der Hitler⸗Ju⸗ gend ſteht der BDM, von dem heute 609 Mädels in die Partei aufgenommen werden ſollen. Züge der Wehrmacht und der Luft,; waffe haben Aufſtellung genommen, von de. nen jeder Mann Träger des Blutordens iſt. Im Norden ſchließt eine Ehrenkompanie des Infanterieregiments 61 den Platz ab. Eine Viertelſtunde vor 12 Uhr kommt im feierlichen Zuge vom Hofgarten her ein Teil alter Kämpfer. Unterdeſſen iſt ein Teil der Lafetten aus der Theatiner. und Reſidenzſtraße angefahren. Die Ehren- kompanie präſentiert das Gewehr. ſechs Jetzt werden die Särge, von je alten Kämpfern getragen, auf die La- fetten gehoben. Während ſie auf den Befehl zum Abmarſch warten, wird auf dem Platz der Marſch des hiſtoriſchen Zuges vom Bürgerbräukeller übertragen. Auch hier an der geweihten Stätte des 9. November 1923 erklingen die Namen all der Kämpfer, die durch ihren Opfertod eingegangen ſind in die Geſchichte der Nationalſozialiſtiſchen Partei, in das Ehrenbuch der deutſchen Nation. 16 Schüſſe Dumpfer Trommelwirbel des heranna⸗ henden Zuges ertönt. 16 Schüſſe kün⸗ den den Lebenden den Opfertod der Gefal⸗ lenen des 9. November 1923. Alles ehrt in tiefem Schweigen die Toten. Dann kritt der Führer an das Mahnmal, das in ehernen Lettern die Namen der Ge⸗ fallenen trägt, und legt einen Kranz nieder. Die letzte Fahrt. Die Lafetten mit den Särgen ſetzten ſich in Bewegung. die letzte Fahrt der 16 Helden nimmt ihren Anfang. Den Lafetten folgen die zwei Stürme der Leibſtandarte, und ihnen ſchließen ſich die Teilnehmer des Marſches vom 9. November an. Mit einer feierlichen Handlung, die in der Erhabenheit ihres Ablaufes die tiefen Ein⸗ drücke der nächtlichen Totenfeier an der Feldherrnhalle noch ins Gigantiſche ſtei⸗ gerte und ſo zum überwältigenden Zeugnis für die Schöpfer⸗ und Geſtaltungskraft der nationalſozialiſtiſchen Idee wurde. erlebte die Hauptſtadt der Bewegung Höhepunke und triumphalen Ausklang zugleich. Auf dem Königsplatz ſind in zwei gewaltigen Marſchblocks die Fahnen der SA, der SS, des NSKK, des Arbeitsdienſtes und der HJ angetreten. Von den hohen Maſten wehen die Fahnen des Reiches noch auf Halbmaſt. Die Bauten der Umrahmung des Platzes zeigen gleichfalls die durch Blutopfer geweihten Farben, und das Hakenkreuz in Gold auf rotſamtenen Grund iſt den Bauten der Bewegung ein⸗ ziger äußerer Schmuck. — — Fr — — Der Siegeszug der Bewegung Langſam und feierlich naht nun der Zug mit den 16 Särgen vom Mahnmal her dem königlichen Platz. Durch das Spalier der 3000 Führer der Partei aus dem ganzen Reich, vorbei an den Führern und Fahnen der Jugend, nimmt die letzte Fahrt der 16 Helden ihren Weg. Nun wandelt ſich der Opfergang in den Siegeszug der Bewegung. Sieghaft rauſchen über dem königlichen Platz wie die Töne einer ungeheuren Orgel in einem gewaltigen Dom die Klänge des Lie⸗ des der Deutſchen auf, erſt getragen und ver⸗ halten, dann anſchwellend und in einem le⸗ bendigerem Rhythmus Symbol des erkämpf⸗ ten Sieges. Zwei Stürme der SS⸗Standarte„Deutſch⸗ land“ marſchieren in den Platz ein. Feier⸗ liche Fanfaren erklingen. Ueber den Opfer⸗ ſchalen zu Häupten der Sarkophage in den Ehrentempeln flammen die Feuer auf. Die Fahnengruppen nehmen Front zur Mittel⸗ ſtraße, durch die die Standarten einziehen, die an den Särgen der Gefallenen von 1923 die Totenwache gehalten haben. Der Zug der Toten rückt zur letzten Feier an. Zu beiden Seiten der Ehrentempel ſchwenken die Lafetten ein. Während noch immer das Deutſchlandlied, jetzt aber in befeuerndem Marſchtempo, er⸗ klingt, nehmen Podien vor den Ehrentem⸗ peln die Särge mit den Gefallenen auf. Rechts und links von jedem Sarge halten die ſechs alten Kämpfer des Ehrengeleits letzte Wache. Die Angehörigen der Gefalle— nen ſammeln ſich vor den Särgen. Wieder erheben ſich die Arme zum Deut⸗ ſchen Gruß. Durch die Maſſe der Fahnen und Standarten hält der Führer mit der Blutfahne und den alten Kämpfern ſeinen Einzug. In zwei Marſchſäulen ſchwenkt der Zug rechts und links an dem Block der Fah⸗ nen und Standarten vorüber, wieder mit Front zu den Ehrentempeln ein. Unter weihevollen Fanfarenklängen ſchrei— tet der Führer, gefolgt von Julius Streicher, der Blutfahne und ihrem Ehrengeleit der alten Kämpfer, hinüber zu den Ehrentem— peln. Die Fahnen und Standarten, die Front zu den Tempeln genommen haben, ſenken ſich. Der Trauermarſch von Hanf⸗ ſtaengl klingt auf, als der Führer zu den Toten des 9. November tritt. Wenige Sekunden atemloſe Stille. Dann klingt der Ruf des Sprechers der Partei, des Gauleiters des Traditionsgaues Mün⸗ chen⸗Oberbayern, Adolf Wagner, über den Platz: „Zum letzten Appell!“ Während Adolf Wagner die Namen eines jeden Gefallenen aufruft, antwortet ihm ktau⸗ ſendfach das Echo der Hitler-Jugend und der Männer der Partei und ihrer Gliederungen mit einem lauten„Hier!“. So nimmt die geſamte Bewegung das Vermächtnis ihrer erſten Blutzeugen auf, deren irdiſche Hülle hier beigeſetzt wird, de⸗ ren Geiſt aber als Wache für Deutſchland in der Bewegung weiterlebt und wirkt. Im⸗ mer wieder brauſt tauſendfach das„Hier!“ über die weite Fläche, während ſechs Ka⸗ meraden von damals die Särge der Gefallenen aufnehmen und unter den Klän⸗ gen der Vergatterung in die Ehrentempel tragen. Jeden der Toten grüßen die Tau⸗ ſende, die ſich als Träger und Vollſtrecker ihres Willens zum Siege bekennen, mit er⸗ hobenen Armen zum letztenmal. An der Stätte, die ihnen zur„Ewigen Wache“ für Deutſchland und die Bewegung beſtimmt iſt, werden die Särge der Gefallenen in die Sarhophage eingelaſſen. Ueber ſie breitet ſich das Bahrtuch mit den Zeichen der Be— wegung, in denen ihr Geiſt, nach heldiſchem Streben, heldiſche Wiederauferſtehung feiert. Der Führer bei den Tot n Der Ehrenſalut rollt über die weite Flä⸗ che. Noch einmal Fanfaren: Dann betritt der Führer, gefolgt von ſei⸗ nem Stellvertreter und ſeinen nächſten Mit kämpfern, die Tempel. Er ſchreitet allein zu den Sarkophagen, grüßt ſeine Getreuen von damals noch einmal und legt— äußeres Jeichen der Bewegung— an jedem Sarge einen prachlvollen Kranz nieder. Als der Führer die Tempel wieder ver⸗ laſſen hat, marſchiert mit klingendem Spiel ein Sturm der Standarte„Deutſchland“ vor den Ehrentempeln auf. Unter den be⸗ geiſternden Rhythmen des Badenweiler Marſches ziehen die erſten Doppel⸗ poſten der SS an den Sarkophagen auf. Und wieder ſpricht der Sprecher der Par⸗ tei, Adolf Wagner: ⸗Deutſchland iſt auferſtanden. Des Führers ktreueſte Kämpfer beziehen ewige Wache für Deutſchland. Der letzte Appell iſt beendet. Die Natio- nalſozialiſten, die Rot⸗Mord und Reaktion am 9. November 1923, heute vor zwölf Jah- ren erſchoſſen haben, ſind im drikten Jahr des Dritten Reiches, im Jahr der Freiheit 1935, auferſtanden. Sie haben„am könig⸗ lichen Platz“ zu München„Ewige Wache“ bezogen! Achlung, die Fahnen hoch!“ Und auf das Kommando ſteigen die Fah⸗ nen des Reiches an den Flaggenmaſten em⸗ por, während als gewaltiges Bekenntnis der Genteinſchaft die Hymne der Bewegung zum Himmel aufklingt. Vereidigung der Jugend Die heldiſche Ehrung der erſten Gefalle⸗ nen der Bewegung hal ihr Ende erreicht. Aber gleichſam als Symbol dafür, daß der Geiſt der Toten des 9. November in der Jugend der Bewegung als hehres Ver⸗ mächtnis und innere Verpflichtung weiter⸗ lebt, mündet die Auferſtehungsfeier aus in die Vereidigung der Jugend. Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach meldet dem Führer 1300 Hitler⸗ Jungen und 600 Hitler⸗Mädels als Re⸗ präſentanten der Jugend, die heute in die Partei aufgenommen wird, und die im gan⸗ zen Reich zur Vereidigung an den Lautſpre⸗ chern angetreten iſt. An jeden richtet der Reichsjugendführer den Appell, ſtets einge⸗ denk zu ſein, daß die NSA ein ihrer Alten Garde eine Gemeinſchaft darſtellt, die in Glück und Unglück unzertrennlich zuſammen⸗ ſteht und dem Führer gehört. In gleichem Geiſt ſolle nun dieſe Jugend die Fahne des Führers tragen.„Macht der HJ Ehre!“, ſo ruft der Reichsjugendführer ſeiner Jugend zu.„indem ihr in der NSDAP nach dem Vorbild der Männer lebt, deren eherne Sar⸗ kophage als ewige Mahnung und Forderung Zeugen Eures Schwurs ſind.“ Nudolf Hetz' Vereidigungsrede Dann nimmt der Stellvertreter des Füh⸗ rers, Rudolf Heß, das Wort zur Vereidi⸗ gungsrede: „Hitler-Jungen, deutſche Mädchen, die Ihr in ganz Deutſchland angetreten ſeid zum Schwur! 16 eherne Särge, 16 Märtyrer ſind die ſtummen Zeugen Eures Einrückens in die große Bewegung, die Deutſchland iſt. Der Opfertod dieſer 16 erhob die NSDaA zur ſchickſalhaften Freiheitsbewegung des deut⸗ ſchen Volkes. Nur mit der durch Blut gehei⸗ ligten Freiheitsbewegung vermochte der Füh⸗ rer die Freiheit der Nation zu erringen. So dankt Ihr dieſen 16, die Ihr freie Deutſche ſeid, daß es Euch vergönnt iſt, mit⸗ zubauen an einem ſtolzen neuen Reich, daß Ihr der Ehre keilhaftig werdet. ab nun Euch zurechnen zu können der gewaltigſten Frei- heitsbewegung deutſcher Geſchichte. Millio- nen bleibt dieſe Ehre verwehrt— Ihr ſeid auserleſen. Erweiſt Euch in Eurem ferne ren Leben würdig dieſer Ehre— würdig unſerer Helden. All Euer künftiges Handeln ſei ſo, daß Ihr beſtehen könnt vor den 16 Wächtern am Braunen Haus. Wenn die Jungen dem Geiſte der Alten, dem Geiſte der Bewegung und ihrer helden treu bleiben, dann wird der Herrgott auch weiter mit uns ſein. Zm Namen des Führers nehme ich Euch auf in die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei. Wir kommen zum Eide.“ Das Kommando des Reichsjugendführers ertönt:„Zur Eidesleiſtung ſtillgeſtanden! Achtung!“ Dann Rudolf Heß:„Sprecht mir den Eid nach“: „Ich ſchwöre Adolf Hitler unerſchütter⸗ liche Treue. Ich ſchwöre ihm und den Jührern, die er mir beſtimmt, unbe⸗ dingten Gehorſam.“ Und wieder Kommando des Reichsjugend⸗ führers:„Parteigenoſſen, rührt Euch!“ Rudolf Heß ſchließt:„Treu dieſem Eide ſei Eures Lebens Inhalt. So wie Ihr heute eingereiht worden ſeid, ſtrömt Jahr für Jahr der Bewegung neues, junges Leben zu. Mit dieſem Leben ſtrömt fort das Vermächt⸗ nis unſerer Helden bis in die fernſte Zu⸗ kunft unſeres Volkes. Wir grüßen unſer Volk— wir grüßen unſere Bewegung— wir grüßen den Füh⸗ rer, der uns Symbol für beides iſt. Adolf Hitler, Sieg Heil!“ Der Stellvertreter des Führers hat geen⸗ det, begeiſtert nehmen die jungen Volksge⸗ noſſen, die Männer der Bewegung und alle, die Zeuge dieſes denkwürdigen Aktes ſind, das Sieg⸗Heil auf den Führer auf. Der Badenweiler Marſch erklingt und dann beſchließt das Lied der Deutſchen als machtvolles Bekenntnis zu dem wiederauf⸗ geſtandenen Deutſchland der Einigkeit, des Rechts und der Freiheit die Siegesfeier, die den opferreichen Kampf der Bewegung krönte. Nun bricht ſich die langverhaltene Begeiſte⸗ rung der Maſſen Bahn. Als der Führer die Stätte der Feier verläßt, rauſchen ihm Stürme der Begeiſterung entgegen, mit de⸗ nen ein wiederauferſtandenes Volk ſeinem Führer in eine beſſere Zukunft huldigt. Die Toten der Feldherrnhalle ſind auf⸗ erſtanden! der Arbeitseinsatz im Oltober 440 000 Arbeitsloſe weniger als im Oktober 1934. Berlin, 10. November. Die Entwicklung des Arbeitseinſatzes im Oktober 1935 war hauptſächlich durch die vorgeſchrittene Jahreszeit bedingt. Das un⸗ beſtändige und niederſchlagsreiche Wetter während des Berichtsmonaks hat in man⸗ chen Gebieten die Außenarbeiten 8 vorzeitig erheblich beeinträch⸗ tigt, ſo daß dort Arbeitskräfte in größe⸗ rem Umfang zur Entlaf ſung kamen. Die Zahl der bei den Arveitsämtern eingetragenen Arbeitsloſen ſtieg im Oktober um 114 000 auf 1929 000. Dieſer Stand liegt um 440 000 unter dem Stand von Ende Oktober des Vorjahres. Neben der Landwirtſchaft ſetzten das Baugewerbe und die Bauſtoffindu⸗ ſtrie, die im Sommer einen beſonders gün⸗ ſtigen Beſchäftigungsſtand erreicht hatten, nach Beendigung größerer Bauvorhaben Arbeitskräfte frei. Trotzdem blieb die Be⸗ ſchäftigung im Baugewerbe noch recht gut. Die Beendigung der Kur- und Reiſe⸗ zeit brachte im Gaſt⸗ und Schankwirt⸗ ſchaftsgewerbe und im Verkehrsgewerbe den jahreszeitlichen Rückgang im Arbeits- einſatz. Unter den konjunkturabhängigen Berufsgruppen erfreuten ſich der Berg⸗ bau zum Teil infolge des geſteigerten Be⸗ darfes an Hausbrandkohle, ferner die Eiſen⸗ erzeugung und die meiſten Zweige der Me⸗ tallverarbeitung und Maſchineninduſtrie eines anhaltend guten Beſchäftigungsgrades. Im Spinnſtoffgewerbe war die La⸗ ge im allgemeinen unverändert, während das Bekleidungsgewerbe eine Verſchlechterung erfahren hat. Die Entlaſſungen aus Heer und Arbeitsdienſt In den Arbeitseinſatz kam im Berichts⸗ monat durch die planmäßigen Entlaſ⸗ ſungen aus dem Heeres⸗ und Arbeitsdienſt zuſätzlich eine ſtarke Be⸗ wegung. Infolge der Vorbereitungsmaß⸗ nahmen gelang es, den überwiegenden Teil der Entlaſſenen alsbald in Arbeit zu brin⸗ gen. Dagegen war es in der kurzen Span⸗ ne Zeit, die ſeit der Entlaſſung bis zum Ende des Monats Oktober verſtrichen iſt, und bei dem jahreszeitlich verminderten Be⸗ darf an Arbeitskräften noch nicht möglich, die Entlaſſenen reſtlos in Arbeit unterzu⸗ bringen. Ein Teil der Geſamtzunahme in der Zahl der Arbeitsloſen iſt daher auf dieſe Erſcheinung zurückzuführen. Da die Ent⸗ laſſenen den verſchiedenen Berufen angehö⸗ ren, gilt dies für faſt alle Berufsgruppen in entſprechendem Ausmaß.. Von der Zunahme der Arbeitsloſen wur⸗ den durch die Unterſtützungsein⸗ richtungen der Reichsanſtalt 76 000 Perſonen aufgefangen. Dagegen hat ſich die Zahl der anerkannten Wohlfahrts⸗ er werbsloſen im Oktober noch um 8000 Arbeitsloſe vermindert. In der Ar⸗ beitsloſenverſicherung und Kriſenfürſorge wurden Ende Oktober 951 000 Unterſtüt⸗ zungsempfänger, in der Wohlfahrtshilfe 336 000 Arbeitsloſe gezählt. Neichspreſſetag in Köln Dr. Goebbels wird ſprechen. Berlin, 11. November. Die Reichstagung des Reichs verbandes der Deutſchen Preſſe findet in dieſem Jahre in Anweſenheit des Reichsminiſters Dr. Goebbels in den Tagen vom 28. bis 30. No- vember in der Hanſeſtadt Köln ſtatt. Im Mittelpunkt der Tagung, die SA⸗ Gruppenführer Weiß, der Leiter des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe, leiten wird, ſteht eine große Preſſepolitiſche Kund⸗ gebung am Samstag, den 30. November, auf der Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprechen wird. Die Stadt Köln empfängt die Teilnehmer der Tagung, an der neben den Führerräten und Abgeſandten des Reichs⸗ verbandes der Deutſchen Preſſe mehrere hun⸗ dert Ehrengäſte aus dem ganzen Reich teil⸗ nehmen, in einer beſonderen Veranſtaltung im Rathaus am gleichen Tage. Neben zahl⸗ reichen Arbeitstagungen iſt eine beſondere Veranſtaltung im Auditorium Maximum der Neuen Univerſität vorgeſehen. Im Anſchluß an die Reichstagung wird der Kölner Preſſeball. veranſtaltet vom Bezirksverein Köln im Landesverband Mittelrhein des RD, bereits am Samstag, den 30. November, ſtattfinden. der Vormarſch Grazianis Ziel iſt der Anſchluß an die Somali-Front. Asmara, 9. November. Nach einem Funkſpruch des Kriegsbe⸗ richterſtatters des Deutſchen Nachrichten- büros wird der Beſetzung von Gorrahai, die durch die Askari⸗Abteilung des Oberſten Maletti erfolgte, in italieniſchen militäri⸗ ſchen Kreiſen eine ſtrategiſch noch größere Bedeutung beigemeſſen als derjenigen von Makalle, denn Gorrahei iſt der wichtigſte Knotenpunkt vieler Karawanenſtraßen. An der Somali⸗Front ſind vor allem aus klimatiſchen Gründen Eingeborenentruppen, Reguläre und Irr⸗ reguläre, eingeſetzt. Im Gegenſatz zur Nord⸗ front wird im Süden hauptſächlich Kolonial- krieg unter Einſatz kleiner Abteilungen und möglichſter Anwendung von Ueberraſchungs⸗ angriffen geführt. Im Norden dagegen erfolgt der überlegte Einſatz großer Diviſio⸗ nen, die in ſtändiger Fühlung miteinander vorgehen. Aus der Manſchrichtung der Abteilung Graziani geht immer deutlicher hervor, daß beabſichtigt iſt, eine Verbindung der Trup⸗ pen von Eritrea mit den Somali⸗Truppen zu erreichen. der Reichsbankausweis Gute Enklaſtung. Berlin, 10. Nov. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. 11. 1935 war die Ent⸗ laſtung des Noteninſtituts in der Berichts⸗ woche mit 50,9 v. H. der Ultimo-Oktoberbe⸗ anſpruchung beſſer als zur gleichen Zeit des Vormonats(42,1 v. H.) und zur gleichen Vorjahreszeit(41,2 v. H.). Die Ruͤckflüſſe waren an ſich normal; das Bild wurde noch durch die ſtarke Flüſſigkeit des Geldmarktes verbeſſert. Solawechſel der Golddiskontbank konnten in größerem Umfange verkauft werden. Der geſamte Zahlungsmetelumlauf ſtellte ſich am Stichtag auf 6038 Mill. RM gegen 6266 Mill. RM in der Vorwoche, 6095 Mill. RM im Vormonat und 5520 Mill. RM zum gleichen Vorjahrestermin. Die Deckungsbeſtände ſind geringfügig um 63000 RM auf 93,2 Mill. RM zurückge⸗ gangen. Deutſche Tagesſchau Jahl der Rundfunkteilnehmer. Die Geſamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Deutſchen Reich betrug am 1. November 6 816 509 gegenüber 6 651924 am 1. Okto- ber. Im Laufe des Monats Oktober iſt mit⸗ hin eine Zunahme von 164585 Teilnehmern (2,47 v. H.) eingetreten. Unter der Geſamt⸗ zahl vom 1. November befanden ſich 472 163 gebührenfreie Anlagen. Chargieren unerwünſcht. Reichserziehungsminiſter Ruſt hat in einem Erlaß folgendes beſtimmt: Im Zeit⸗ punkt der Ueberführung großer ſtudentiſcher Verbände in die Reihen der Bewegung ſo⸗ wie der Auflöſung zahlreicher Korporatio— nen muß das Chargieren der noch beſtehen⸗ den Korporationen bei feierlichen Anläſſen als unerwünſcht bezeichnet werden. Die Studenten nehmen künftig in der Uniform der Bewegung oder ihrer NS⸗Gliederungen an den akademiſchen Feiern teil, ſoweit ſie dieſen Organiſationen angehören. Die Auswahl der Landjahrpflichtigen. Da die Auswahl der Landjahrpflichtigen für 1935 vielfach nicht in dem gewün Sinne erfolgt iſt, hat der Reichs⸗ und Preu— ßiſche Erziehungsminiſter die Vorſchriften für die Auswahl der Landſahrpflichtigen für 1936 noch einmal zuſammengefaßt. Danach kommen für das Landjahr nur in körper⸗ licher und geiſtiger Beziehung erbbiologiſch geſunde und charakterlich wertvolle Kinder deutſcher Nationalität und ariſcher Abſtam⸗ mung in Frage. Bevorzugt ſollen Kinder aus Familien aufgenommen werden. deren Umwelt eine politiſche oder geſundheitliche Gefährdung in ſich birgt. Hierbei ſind kin⸗ derreiche Familien beſonders zu berückſichti⸗ gen, die ſeit längerer Zeit auf Unterſtützung angewieſen ſind. Das künftige Ehetauglichkeits zeugnis. In einer Betrachtung zum„Geſetz über den Schutz der Erbgeſundheit des deutſchen Volkes“ weiſt Miniſterialdirektor Dr. Gütt im„Oeffentlichen Geſundheitsdienſt“ darauf hin, daß ſpäter einmal, nachdem das Geſetz reſtlos in Kraft getreten ſei, jeder Verlobte ein Geſundheitszeugnis vor der Eheſchlie⸗ ßung beibringen müſſe, ſo daß dann eine Be⸗ ratung der zur Ehe entſchloſſenen Perſonen möglich gemacht werde. Der Arzt werde beiſpielsweiſe von einer Eheſchließung ab⸗ raten, wenn die beiden Verlobten aus Familien ſtammen, in denen beiderſeits eine Krankheitsbereitſchaft für die gleiche Krankheit vorhanden ſei und man daher in der Nachkommenſchaft der beiden Ehepart⸗ ner mit der vermehrten Auftretung dieſer Krankheit rechnen müſſe. Wenn die Ver⸗ lobten aber ſelbſt geſund ſeien und ein Ehe⸗ hindernis im Sinne des Geſetzes nicht be⸗ ſtehe, bleibe es den Verlobten überlaſſen, ob ſie dem Rat des Eheberaters folgen wollten ader nicht. Auslands⸗Nundſchau Frankreichs Haushaltsſorgen. Der Finanzausſchuß der franzöſiſchen Kammer hatte vor einigen Tagen gefordert, daß die 10prozentige Kürzung der Gehälter der kleinen Beamten und der Kriegsopfer und die Maßnahme gegen die Kleinrentner zurückgenommen werden möchten. Dadurch würde allerdings der mühſam ausgeglichene Haushalt einen Fehlbetrag von etwa 2½ Milliarden Franken erhalten. Um dieſes Loch auszufüllen, hat der Ausſchuß den Vor- ſchlag gemacht, die Einkommenſteuer und die Erbſchaftsſteuer zu erhöhen. Der Finanzmi⸗ niſter wird aber am Dienstag bekanntgeben, daß die vom Finanzminiſterium inzwiſchen nach den Vorſchlägen des Finanzausſchuſſes berechneten Mehrbeträge der Steuern we⸗ ſentlich hinter den erforderlichen 2 Mil— liarden zurückbleiben. Abeſſiniſche Rüſtungsaufträge. Reuter meldet, daß die abeſſiniſche Regie⸗ rung einer bekannten britiſchen Rüſtungs⸗ firma große Aufträge auf Munition, ſowie auf die modernſten Infanterie, und Maſchinengewebre erteilt habe. Aufträge in gleicher Höhe ſeien in Belgien und in der Tſchechoſlowakei untergebracht worden. In der Tſchechoſlowakei ſeien u. a. Feldartille⸗ rieſtücke beſtellt worden; einige der belgi⸗ ſchen Waffenlieferungen ſeien bereits in Oſchibuti eingetroffen und Pen. Worſchrſten ichigen für fl. Nanach in lörper⸗ cow lle 5 er Abſtam. len Kinder den, deten lnöheitliche ind kin⸗ erückſcht. terstützung euguis. 0 über deulſchen dr. Gütt ſte darauf das Geſet r Verlobte Cheſchli⸗ n eine Le⸗ Personen t perde ung ab⸗ bten aus heiderſeits e gleiche daher in Chepart⸗ g dieſer die Ver⸗ ein Ehe⸗ nicht be⸗ ſaſſen, ob 1 wollen kdekt, Gehälter egopfer rentner Dadurch glichene 10 20 dieſes en Vol. und die junzmi⸗ geben, wiſchen ſchuſſes n we⸗ Nil In kurzen Worten Am Samstag fand in München der Marſch des 9. November vom Bürgerbräukeller zur Feldherruhalle in der hiſtoritchen Parſchord⸗ nung ſtatt. Am Mahnmal legte der Führer einen Kranz nieder. In den Reihen der alten Kämpfer wurden die 16 Blutzeugen von der Feldherrnhalle in überführt. Hier rief der Sprecher der Par⸗ tei. Adolf Wagner, zum letzten Appell auf. Am Samstag abend weilte der Führer im Münchener Rathaus bei ſeinen Feſtungsge⸗ noſſen. Entgegen Gerüchten wird eine neue Be⸗ ſprechung zwiſchen Muſſolini und dem eng⸗ liſchen Botſchafter dementiert. Ebenſo ſei ir⸗ gendeine Einigung in den Londoner Flotten⸗ beſprechungen noch nicht erzielt. Der italieniſche Geſandte in Kairo hat bei der ägyptiſchen Regierung gegen die Teil⸗ nahme Aegyptens an den Sanktionen Pro⸗ teſt erhoben. Die Truppen des Generals Graziani haben auf ihrem Vormarſch die am Dſcherer⸗Fluß gelegene Stadt Saſſabaneh erreicht und rük⸗ ken in Richtung auf Dſchidſchiga vor. die Rede des Führers An ſeine Alte Garde am Vorabend des 9. November. München, 11. November. Am Vorabend zum 9. November hielt der Führer im Bürgerbräukeller an ſeine Alte Garde eine Rede, in der er u. a. ausführte: Wenn wir den 9. November Jahr für Jahr gefeiert haben und wenn wir entſch'oſ⸗ en find, ihn für alle Zukunft zu einem Feiertag für die deutſche Nation zu er⸗ heben, ſo geſchieht es nicht deshalb, weil da⸗ mals 16 deutſche Männer geſtorben ſind. Es ſterben täglich Tauſende, und Kriege ver- brauchen in Stunden viel mehr. Es geſchieht deshalb, weil dieſe 16 Männer mit einem wahrhaft gläubigem Herzen einen Tod er⸗ litten. der mithalf, das deutſche Volk wieder⸗ aufzurichten. Es ſei viel ſchwerer geweſen, fuhr der Füh · rer fort, den Entſchluß dazu zu finden, den Kampf gegen die Vernichter des Vaterlan- des und Verderber Deutſchlands aufzuneh- men, als einſt hinauszugehen an die Front. Dies war für uns alle ſelbſtverſtändlich geweſen, jeder ſtellte dabei ſeinen Mann. und Alle achteten die, die hinauszogen zur Verteidigung des Vaterlandes. 1914 war das nicht ſchwer. Im Gegenteil, es bedeutete der Entſchluß hinauszuziehen für Millionen ein unerhörtes Glück. Der innere Entſchluß aber, den Kampf gegen die Verderber Deutſchlands aufzunehmen. war viel ſchwe⸗ rer. Im Kriege habe jeder gewußt, in welcher Abteilung er zu marſchieren hatte. Im gro⸗ 1 ßen Kriege habe ſich jeder leichter in ſeine Aufgabe hineingefunden, und deshalb könne man für jeden Krieg leichter tauſend Frei⸗ willige gewinnen als im Frieden nur zehn Mann, die vereit ſein ſollen zum Sterben. Im Kriege wiſſe man, daß das Leben nicht viel Wert beſitzt, aber im Frieden wolle je⸗ der das Leben in ſeinem Sinne genießen. Das iſt das Wunderbare, rief der Führe: aus, daß ſich aus dem deutſchen Volk nach einem Verfall ſofort wieder Männer erho— ben, die nicht willens waren, zu kapitulie⸗ ren, ſondern bereit, ſich den f e Mitteln, nein, 0 ö 5 die Ehrentempel Verderbern Deutſchlands entgegenzuſtellen, nicht nur mit auch mit der ruſt.(Stürmiſcher Beifall.) Der Führer ies dann auf die Schwere des Entſchluſſes hin, in der damaligen Zeit in die Bewegung einzurücken, zumal ein ſolcher Entſchluß nicht verbunden war mit äußerer Anerkennung, ſondern nur mit Spott und Hohn. Damals habe die Bewegung auf ihre Fahne geſchrie⸗ ben:„Deutſchland muß leben, auch wenn wir ſterben!“ Bei den anderen habe es um- gekehrt geheißen:„Wir werden leben, auch wenn Deutſchland zugrundegeht.“ Wenn wir heute, fuhr der Führer fort, Jahr für Jahr in der Erinnerung vorüber⸗ ſtreichen laſſen, ſo ſtoßen wir auf etwas Wunderbares: Wir haben den Kampf mit den Verbrechern aufgenommen, einen Kampf gegen eine mächtige Mehrheit um unſere Weltanſchauung. um eine Weltanſchauung, U die uns damals vielleicht ſelbſt mehr als Ah⸗ nung erſchien als eine in der letzten Aus⸗ wirkung ausgedachte Klarheit. Die Entwicklung ſeit 1923 Der Führer ſchilderte dann mit packenden Worten die Entwicklung der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung bis zum Jahre 1928. Er erwähnte die erſt malige Verkün⸗ dung des nationalſozialiſtiſchen Programms im Jahre 1920, die große Proteſtak⸗ tion gegen das Pariſer Diktat im Zirkus Krone und die erſte ſchwere Saal⸗ ſchlach t. Aus dieſen Kämpfen heraus ſei die erſte Sturmabteilung gekom⸗ men. Der Führer erwähnte weiter das Ko⸗ burger Erlebnis, wo die Nationalſozialiſten den roten Terror mit brachialer Gewalt nie⸗ derrangen, und ſprach dann über die Ereig⸗ niſſe des Jahres 1923. Im Sommer ſchon, ſagte er, war uns klar, daß nach der einen oder anderen Seite in Deutſchland die Würfel fallen mußten. Wir hatten damals die Anſicht, daß wir, die wir ziffernmäßig vielleicht die Schwächſten waren, wertmäßig weitaus an der Spitze ſtanden. Als der Herbſt kam und hier ſich die Ereigniſſe zuſammenballten. wurde im⸗ mer mehr ſichtbar, daß unter dem Druck der Ruhrbeſetzung gewiſſenloſe Halunken ver⸗ ſuchten, Deutſchland am Ende noch zu zerrei⸗ ßen. „Ich habe es gewagt“ Da wuchs bei uns, ich darf ſagen bei mir, der Entſchuß, wenn es ſoweit kommen ſollte, dann wenigſtens 24 Stunden vorher das Ge⸗ ſetz des Handelns an uns zu reißen und nicht zu warten, bis die andere Seite vielleicht den Mut zum Entſchluß und damit zur Tat fand. Es war der verwegenſte Enkſchluß meines Lebens. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, ſchwindelt mir davor. Dieſer Entſchluß war aber un⸗ umgänglich notwendig, irgendeiner mußte in dieſer Stunde dem Verrat entgegentreten und mußte dieſen Verrätern die nationale Parole entgegenhalten. Ich habe es gewagt. Das Schickſal hat es dann aber qut ge⸗ meint mit uns. Es hat eine Aktion nicht ge; lingen laſſen. die. menn ſie gelungen wäre. am Ende an der inneren Anreiſe der Bewe gung und ihrer damaligen mangelhaften or- ganiſatoriſchen und geiſtigen Grundlagen hätte ſcheitern müſſen. Wir wiſſen das heute. Damals haben wir nur männlich und tapfer gehandelt. Allein dieſes tapfere Handeln iſt nicht verge b⸗ lich geweſen Denn aus ihm iſt dann am Ende doch die große nationale Bewe⸗ gung gekommen. Während die Gegner uns vernichtet zu haben alaubten. iſt in Wirk⸗ 1 liſycei Ter Samen mit einem Schlage über ganz Deutſchland hin⸗ ausgeſchleudert worden. Als dann g ö der große Prozeß an nor Dewegung kam, hatten wir die Möglichkeit, zum erſten Male vor einem ſo gewaltigen deutſchen und internationalen Forum für unſere WMeale . Wir haben damals feierlich ge⸗ agk: Wir haben es gemacht, wir haben die Ver- antworkung. Wir bedauern nur eins. daß es uns nicht gelungen iſt. Als wir im erſten Prozeß ſtanden und dieſen Kampf durchfochten, da war es ja noch ſelbſtverſtändlich— denn es waren lauter Führer geweſen—, daß jeder für ſein Handeln einſtehen und alles auf ſich nehmen würde. Aber eine Angſt hatte ich. Hinter uns kamen faſt noch einmal 100 Parteigenoſſen. kleine Stoßtruppmänner, Angehörige ein⸗ zelner Stürme der SA. Sie wurden auch vor den Richter geſchleppt. Ich war ſchon auf der Feſtung, als dieſe Prozeſſe abzurollen begannen, und ich hatte nur eine Angſt, daß unter dem Druck der Unterſuchungshaft oder der Prozeßführung der eine oder andere vielleicht doch ſchwach werden und verſuchen könnte, ſich zu retten. Mir ging mein ganzes Herz über. als ich den erſten Bericht über dieſe Prozeſſe las: „Die Stoßtruppleute ſind genau ſo frech und unverſchämt wie ihr Herr und Meiſter.“ Da wußte ich: Deutſchland iſt nicht verloren. Der Geiſt, der frißt ſich durch. Und aus dieſen Stoßtruppleuten und die⸗ ſen SA⸗Männern, da ſind ſpäter die größ⸗ ten Organiſationen der deutſchen Bewegung geworden: SA und SS. Der Führer gedachte dann des Gene ⸗ rals Ludendorff, der ſich am 9. No⸗ vember 1923 in die erſte Reihe geſtellt hade, und fubr fort: Der legale Kampf Neun Jahre mußte ich legal um die Macht in Deutſchland kämpfen. Das verſuchten vor mir auch ſchon viele andere. Aber ſie haben, weil ſie die Legalität predigten. nur die Schwächlinge in ihre Beweaung be⸗ kommen, nur die Feigen. Hätte ich nicht im November 1923 dieſe Revolution verſucht, den Staatsſtreich gemacht, und wäre damals nicht Blut gefloſſen und wären nicht ſoviele dabei getötet worden, dann hätte ich nicht neun Jahre lang ſagen können: Es wird von jetzt ab nur mehr legal gekämpft.(Leb⸗ hafte Zuſtimmung.) Wenn Sie meine Schlußrede im großen Prozeß nachleſen. weiden Sie wohl ſagen können: Ich habe prophetiſch den einzig möglichen Entwicklungsgang vorhergeſagt, ihn ausge- ſprochen, und ich habe ihn neun Jahre lang beharrlich verfolgt. Ich konnke ihn nur ver- folgen, weil vorher dieſe Akkion ſtattfand, und weil vorher Männer für dieſen Weg ge- ſtorben ſind. Zum erſten Male Wenn geſtern im Deutſchen Reich eine neue Reichskriegsftagge aufgezogen worden iſt, dann iſt dies ein gewaltiges Ereignis: Seit rund 2000 Jahren können wir das deut⸗ ſche Volk in der Geſchichte verfolgen, und noch niemals hat dieſes Volk dieſe einheit⸗ liche Geſtaltung in Form innerer Auffaſ⸗ ſung und in der Tat gehabt wie heute. Zum erſten Male ſeit es Deutſche auf der Welt gibt, iſt ein Reich bewohnt von e inem Volk, beherrſcht von einer Weltanſchau⸗ ung. beſchirmi von einer Armee. und alles das zuſammen unter einer Fahne.(Lang- anhaltende hegeiſterte Jubelrufe.) — — —— — Wahrhaftig, die Bahrtucher dieſer 16 Gefallenen haben eine Wiederauf⸗ erſtehung gefeiert. die weltgeſchichtlich einzig⸗ artig iſt. Deshalb heben wir ſie heraus aus dem Dunkel des Vergeſſens und ſtellen ſie hinein in die große Aufmerkſamkeit des deutſchen Volkes für immer. Mit dieſen 16 Toten glaubten die Gegner die nationalſo⸗ zialiſtiſche Bewegung getötet zu haben, und ſie haben damit nur den Blutſtrom erweckt, der ſeitdem mehr und mehr zu fließen be— gann. Daher iſt unſere Dankbarkeit den er— ſten Opfern gegenüber unvergänglich. „gie wachen für unſer Vol!“ So wie es bei mir feſtſtand. daß. wenn mir das Schickſal einmal die Macht überge⸗ ben wird, ich dieſe Kameraden aus ihren Friedhöfen herausholen und ſie ihren und der Nation zeigen werde, ſo habe ch dies nun erfüllt. Das Schickſal hat es ih⸗ nen verwehrt, dieſes Reich zu erleben. Nach⸗ dem aber ſie dieſes Reich nicht mehr erleben und nicht mehr ſehen durften, werden wir dafür ſorgen, daß dieſes Reich ſie ſehen wird. (Begeiſterte Zuſtimmung.) Dieſe Tempel ſind keine Grüfte, ſondern eine ewige Wache. Hier ſtehen ſie für Deutſchland und wachen für unſer Volk. Hier liegen ſie als treue Zeugen unſerer Bewe- gung. g Der Führer wandte ſich dann zu den an⸗ wefenden Alten Kämpfer und dankte ihnen, daß ſie damals zu ihm gefunden hät⸗ ten und mit zu marſchieren begannen. Er bat ſie, ſich immer und immer wieder dieſer Zeit zurückzuerinnern. Denn, ſo ſchloß der Führer ſeine Rede, es iſt etwas Wunderbares, ſolche Erinnerun⸗ gen in ſich tragen zu dürfen. In Tauſenden von Jahren iſt dies ſtets nur wenigen Ge·- nerationen beſchieden. Sie ſind vom Glück ausgeſucht worden. Sie ſind zur richtigen Fahne geſtoßen. Sie ſollen auch bei dieſer Fahne bleiben als die Alte Garde der na- kionalſozialiſtiſchen Revolution. Es lebe unſer nakionalſozialiſtiſches Deutſchland! es ſebe unſer Volk! 1 Und es ſollen leben heute die Toten un⸗ ſerer Bewegung, Deutſchland und ſeine Männer, lebend und lot! Siegheil! Siegheil! Siegheil! München, 11. November. Auch am Sonntag wiederholte ſich das gleiche erhabene Bild der Wallfahrt zur „Ewigen Wache“, das man ſchon am Sams⸗ tag beobachten konnte. Nur die Opferfeuer in der„Ewigen Wache“ waren nun ausge; löſcht, und am Morgen wurden die Banner des Reiches über dem königlichen Platz wie⸗ der eingezogen. Aber wie das ganze Leben auf den Straßen der inneren Stadt im Zei⸗ chen des Außerordentlichen ſtand, wie ins⸗ beſondere auch die Feldherrnhalle und das Mahnmal Ziel der wandernden Maſſen waren, ſo zogen von früher Stunde an, den ganzen Tag über bis weit in die Nacht hin⸗ ein wiederum die Menſchen, Alt und Jung, zum königlichen Platz in endloſer Kette an den Ehrentempeln vorüber. von 10 machen's 8 verkehrt Oberfue⸗ ganzklar aus⸗ zudrücken: von 10 Menſchen, die Zahnpflege treiben, putzen ſich8wohl morgens die Zähne, ader abends vor dem Schla⸗ fengehen verſäumen ſie dieſen wichtigen Dienſt an ihrer Ge⸗ ſundheit. Dabei iſt die gründliche Reinigung der Zähne mit einer verläßlichen Qualitäts⸗Zahnpaſte wie Chlorodont am Abend wichtiger als in der Frühe, weil ſonſt die Speiſereſte im Laufe der Nacht in Gärung übergehen und dadurch Zahnfäule(Karies) hervorrufen. Darum lieber 2 Minuten ſpäter zu Bett, als einen Abend ohne Chlorodont! aus ſeiner Wohnung Straßenzüge gelangen. Mac Lean wählte zur anderen Straße hin. Er lehrten aus Utrecht. Er 1 Wer es darauf anlegte, konnte, ohne geſehen nichts Verdächtiges bemerken. Am beſten, man begibt ſich in die Höhle des Löwen“, zu werden, ſorgungen heraus auf die angrenzenden Miene. Vorſicht den Ausgang nach der hatte wieder die Maske des Ge⸗ ſah ſich ſcharf um, konnte aber Er ſagte machen und dann zu einem Freunde nach Richmond hinausfahren“ In Mac Leans Ge Zeit wieder zurück gar nicht erlaubt, „Da muß ich den Portier wohl falſch verſtanden haben. mir ausdrücklich, daß Miſter Borgloh in kurzer ſein wollte. Andernfalls hätte ich mir Ihre ſo koſtbare Zeit, Miſter Parkins, veränderte ſich auch nicht eine on REINER FEL DEN. S Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). 49 Nachdem ſich Mac Lean ausgeruht und ſeine inzwiſchen bergehoch angewachſene Poſt eingeſehen hatte, rief er Friedrich Borgloh an. Der Diener im Borglohſchen Hauſe ſagte: „Einen Augenblick, mein Herr, ich verbinde gleich mit Herrn Profeſſor.“ „Ja, bitte“, tönte eine ganze Weile ſpäter eine Stimme, „hier Borgloh.“ Nanu, dachte Mac Lean und horchte ſchärfer, das iſt doch nicht die Stimme Borglohs? Da iſt doch irgendein anderer am Apparat; das iſt doch nicht Borgloh ſelbſt. Da verſtellt doch einer die Stimme. Sollten die dort Lunte gerochen haben?— g „Ich wollte Miſter Vorgloh ſprechen“, ſagte er etwas ſcharf.„Wenn er nicht daheim iſt, erübrigt ſich die Unter⸗ haltung.“ „Aber können wir ſtellen?“ kam es jetzt nach einer winzigen den Apparat. „Nein, danke! Ich werde nochmals anrufen.“ Nun ſcheint doch ſchon irgendeine Nachricht durch⸗ geſickert zu ſein!, dachte der Detektiv. Bin geſpannt, was nun erfolgen wird. Vielleicht tritt der ſympathiſche junge Mann mit dem dunklen Römerkopf wieder in Aktion!— Das Haus, in dem Mac Lean wohnte, war ein Eck— baus. Die Nebeneingänge für Lieferanten und Angeſtellte führten über einen großen Hof. Von dieſem Hofe aus führten wieder Durchgänge in die angrenzenden Häuſer. Miſter Borgloh nicht etwas be⸗ Pauſe durch ſagte er zu ſich ſelbſt. Und nahm ein Auto zur Wohnung Borglohs. „Herr Profeſſor zu Hauſe?“ fragte er den Portier. „Nein, Herr Doktor! Herr Profeſſor wird ſicherlich bald wiederkommen. Miſtreß Borgloh iſt aber daheim.“ „Nun, da kann ich vielleicht auf Miſter Borgloh hier warten?“ Der Portier öffnete dienſteifrig die Tür und gab ein Zeichen für den Diener. Bald befand ſich Mac Lean in dem Empfangszimmer, in dem er vor einigen Tagen zum erſten Male geweſen. Es dauerte eine Weile, bis jemand erſchien. Dann öffnete ſich ſchnell die Tür, aber ſtatt Eva Borgloh, die Mac Lean erwartete, erſchien Miſter Parkins. Mit einer überſchwenglichen Freundlichkeit begrüßte Partins den Detektiv, ließ den lieben, verehrten Doktor Wirton, wie er ihn anredete, überhaupt nicht zu Worte kommen und beteuerte, wie ſehr man es hier im Hauſe bedauerte, daß Doktor Wirton ſo wenig Zeit für Fried⸗ rich hätte. Immer wieder forſchte er in verſteckter Weiſe nach dem, was Doktor Wirton in dieſer Zeit gemacht hätte. Mac Lean ging mit ſeinem freundlichſten Lächeln auf alle dieſe Verſuche ein und tiſchte eine ganze Speiſe⸗ karte von Beſuchen und Arbeiten auf, die er inzwiſchen in London erledigt hätte. „Ich wollte mich nun Borgloh verabſchieden“, meinte er harmlos. ſchneller als ich gedacht, wieder zurückkehren.“ „Das wird Miſter Borgloh außerordentlich bedauern“, ſagte Partins.„Es iſt nämlich ganz unbeſtimmt, wann er heute zurückkehrt. Er wollte eine ganze Anzahl Be⸗ heute von Miſter und Miſtreß „Ich muß, zu rauben.“ Es lag wie ein kleiner verſteckter Hohn in der Art, wie Mac Lean von der koſtbaren Zeit ſeines Gegenübers ſprach. Parkins zuckte leicht zuſammen, faßte ſich aber ſchnell wieder. „Der Portier hat wohl nicht gewußt, daß ich inzwiſchen ein telephoniſches Geſpräch mit Friedrich hatte, in dem er ſeine Dispoſitionen änderte.“ Mac Lean erhob ſich. „Dann muß ich Sie bitten, Miſter Parkins, herzlichſten Abſchiedsgrüße zu übermitteln und auch Miſtreß Borgloh meine Empfehlungen auszurichten.“ Mit übertriebener Liebenswürdigkeit begleitete Par⸗ tins ſeinen Gaſt bis in die große Diele, wo der Diener ihn in Empfang nahm. Mac Lean verließ das Haus. Sein Geſicht war ſehr ernſt. Er ſah ſich um— ein Auto fuhr langſam an ihm Fahrt engagiert zu werden. Aber Mac Lean ließ den Mann an ſich vorbeifahren, ging dann raſch über die Straße und winkte einem Auto, das von der entgegengeſetzten Seite herankam. Er ſtieg ein, nannte eine Adreſſe. Der Chauffeur wendete und fuhr nun nach der gleichen Richtung wie das Auto, das Mac Lean hatte vorbeifahren laſſen. Mac Lean ſah durch die Scheiben über den Chauffeur vor ſich hinaus. Der Fahrer des andern Autos wandte ſich mehrfach ſeitlich, verſuchte den Wagen mit Mae Lean hinter ſich zu beob⸗ achten. ihm meine vorbei; der Chauffeur ſah ihn an— er erwartete, zu einer (Fortſetzung folgt. i 0 3 . a Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). 181 Nachdruck verboten. „Nun, lieber Freund, wie gefällt es Ihnen bei uns?“ „Ich danke, Herr Doktor... Ich...“ Ein Zittern ging unerwartet durch den noch immer ſtattlichen Körper des Mannes.„Ich danke es Ihnen in alle Ewigkeit... Ich — ich war ja kein Menſch mehr— bloß ein Tier, ein ekliges, abſcheuliches Tier...“ Der alte Mann in der ſchlichten Anſtaltskleidung ſah zu Boden. In ſeinen Wangen brannte jetzt die Röte der Scham, und ſeine Stimme durchbebte tiefe ſeeliſche Erſchütterung. Das hatte Marholdt nicht erwartet. Bis ins Innerſte packten ihn der Anblick des Patienten und ſeine Worte, während ein tiefes, beinah verklärtes Leuchten über ſein Geſicht ging. „Nicht doch, lieber Freund. Kopf hoch! Nicht ſo hart urteilen. Wir ſind alle nur Menſchen— und allzumal Sünder.“ Marholdt lächelte.„Sie waren nur verirrt.“ Dankbar ſchaute der Mann zu dem jungen Arzt auf. So gut waren die Worte, ſo menſchlich-gütig. Aber Mar⸗ holdt ſprach weiter: 5 „Bald ſind Sie ganz geheilt, lieber Freund. Und wenn Sie meiner Ermahnung folgen und alle vier Wochen ein— mal zur Injektion kommen, dann ſind Sie ſehr bald wieder ein vollwertiger Menſch.“ „Ein— vollwertiger Menſch? Vollwertig? Ach nein, ich fürchte, wenn ich wieder draußen bin, dann— dann fängt es vielleicht wieder an. Es iſt ja nicht wegen des Trinkens allein— nein— nicht mehr...“ Doktor von Marholdt horchte auf. Bislang hatte der Kranke auf alle Fragen hartnäckig geſchwiegen. Würde er jetzt zum Reden kommen? War es vielleicht nicht allein die Sucht nach dieſem Gift, ſondern ein ſchweres Menſchen— ſchickſal, das den alten Mertens aufs neue dem Teufel Alkohol in die Arme treiben würde, wenn er erſt wieder allein draußen auf ſich ſelbſt geſtellt war? Obwohl es ſein letzter Arbeitstag heute war und noch die Erledigung mancher Pflicht auf ihn wartete, verſagte ſich Ernſt⸗Ludwig von Marholdt dem Kranken nicht. Viel⸗ leicht konnte er doch hinter das Geheimnis des Mannes kommen. Dann wäre noch beſſer zu helfen. Er zog ſeinen weißen Mantel aus und ſtand nun förmlich als Privat— menſch neben dem Alten. „Setzen Sie ſich doch, bitte! Wie war gleich Ihr Name? Mertens! Ach, richtig!“ Komiſch!, dachte von Marholdt. Warum drängt ſich in dieſen Tagen immer wieder dieſer Name an mein Ohr? Aber er ahnte nicht die ſonderbaren Zuſammenhänge, nur eine merkwürdige Aehnlichkeit nahm der Mann vor ihm mit irgend jemandem an, der ihm aber nicht in den Sinn kommen wollte. Marholdt überlegte, doch er dachte nicht an den Zeitungsverkäufer, dem er heute morgen noch in aller Eile den Reſtbetrag für den Kauf eines Winter⸗ mantels in die Hand gedrückt hatte. „Sagen Sie mir einmal ehrlich alles, lieber Mertens! Sie ſehen doch, ich will Ihr Beſtes. Nun, wenn Sie mir wirklich dankbar ſind, dann erweiſen Sie mir die Freude und erzählen Sie mir mal ein bißchen aus Ihrem Leben. „Sie brauchen keine Scheu zu haben. Ich gehe heute noch für immer weg von hier!“ — Der Alte hatte aufgehorcht. Jetzt aber verdüſterte ſich ſein Geſicht jäh. f„Herr Doktor gehen wieder weg? Ach— was ſoll da aus mir werden?“ „Aber, lieber Freund, freuen Sie ſich nicht auf das Leben draußen, das Leben ohne den trügeriſchen Schleier des furchtbaren Gifts?“ „Freuen?“ Der Mann ſchüttelte hart und energiſch den Kopf.„Ich— ich haſſe das Leben, wie es iſt. Ich konnte es nur noch im Trunk— ertragen!“ brach es aus ihm heraus. Marholdt ſaß ganz ſtill da. Die Sekretärin hatte ſich leiſe entfernt, und auch die Schweſter hatte das Zimmer heimlich verlaſſen. „Nehmen Sie mich doch mit, Herr Doktor! Laſſen Sie mich nicht hier. Alle Arbeit will ich für Sie tun. Nur, ich mag nicht wieder zurückfallen. Es iſt mein Untergang. Ach, wenn man wie ich dem Alkohol alles geopfert hat: Frau, Kinder und Heimat, dann, dann mag man das Leben ohne Schleier nicht mehr ſehen. Dann fürchtet man ſich und flüchtet in Herbergen und Spelunken und ſäuft und ſäuft, bis man alles, alles vergißt...“, der Kopf des Alten war herabgeſunken. So tiefe Stille herrſchte in dem Zimmer, daß man nur das Gluckſen und Gurgeln in der Dampfheizung hörte. Lange ſchwieg Marholdt tief ergriffen, dann fragte er ganz, ganz behutſam: „Und— leben denn Ihre Kinder noch, Herr Mertens, und Ihre Frau? Haben Sie doch volles Vertrauen zu mir als zu Ihrem Freund, der es ehrlich mit Ihnen meint. Ich habe genug gute und ehrliche Arbeit daheim in der Klinik meines Schwiegervaters. Es wird alles ſehr ſchön werden. Sie werden arbeiten! Nur— ſeien Sie ganz offen. Denken Sie doch einmal an das Schickſal Ihrer Frau und Ihrer armen Kinder!“ »Meine Frau? Ein Engel war das— die Erſte! Zu aut. Jetzt weiß ich. zu aut für mich. Gewiß war es auch mein Lebenswandel, der ſie ſo früh unter die Erde ge⸗ bracht hat. Sie hat's ſchwer gehabt mit mir. Gott ſei mir gnädig! Und die Kinder— Himmel, das Hanneli— und der Junge, der Heinz! Nichts weiß ich. Ich ſtieß ſie fort in meiner Trunkſucht, hab' mich nie wieder um ſie ge⸗ kümmert. Werden auch verkommen ſein, die zwei— in der Goſſe, wie ich! Ausgeſtoßen aus der menſchlichen Ge— ſellſchaft— durch die Schuld des Vaters!“ Doktor von Marholdt war zuſammengefahren. War das möglich? Hanneli, das feine, blonde, blauäugige Hanneli— die Tochter dieſes Mannes? Aber jetzt fiel ihm das Geſicht des Zeitungsjungen ein, und mit einem Male ging ihm ein Licht auf. Doch noch einmal ver— gewiſſerte er ſich: „Und wie alt mögen Ihre Kinder jetzt wohl ſein, lieber Mertens? Leben ſie noch?“ „Weiß nicht! Mein Hannchen wär' vielleicht an die Zwanzig, und der Junge, der Heinz— vielleicht ſiebzehn!“ Das Klingeln des Telephons zerriß die augenblickliche Stille. Geheimrat Klauſen erwartete Doktor von Mar— holdt zu einer letzten Beſprechung. Da verabſchiedete ſich dieſer von ſeinem Patienten. „Hier, haben Sie Fahrgeld. Die Sekretärin gibt Ihnen meine Heimatadreſſe. Fahren Sie morgen ab, Mertens! Daheim melden Sie ſich ſofort bei mir. Aber— zuſammen—⸗ reißen! Dann wird ſchon alles gut!“ Der Alte ſprang auf, doch Doktor von Marholdt wehrte den ſtürmiſchen Dank ab. „An Ihrem pünktlichen Eintreffen werde ich ſehen, wie es um Ihren guten Willen ſteht. Für jetzt leben Sie wohl!“ Er reichte ſeinem Patienten die Hand, dann ging er hinüber zu ſeinem Chef, der ihn bereits erwartete. Der letzte Abend in der Reichshauptſtadt kam. Marholdt hatte alle Einladungen, die noch an ihn ergangen waren, ausgeſchlagen. Mit dem erſten Morgenzug wollte er Berlin verlaſſen. Alles war ſoweit erledigt. Langſam, den Kopf voll ſchwerer, unruhiger Gedanken, ſchlenderte er durch die Straßen. Veras Befinden erfüllte ihn mit ſchmerzlicher Beſorgnis. Er hatte am Nachmittag einen Brief ſeines Schwiegervaters bekommen, in dem dieſer ſeine bangſten Befürchtungen froh, daß Marholdt endlich wieder heimkam. Dann aber fiel ihm auch immer wieder ſein ſonderbarer Patient von heute morgen ein. War es ſinnloſer Zufall, daß er Mertens hieß und eine Tochter namens Hanneli hatte? Und— wer war jenes junge, ſchöne Mädchen, das Hanna Mertens ſo ähnlich ſah? War ſie es wirklich ſelbſt ge— weſen? Oder hatte ſeine Phantaſie ihn genarrt? In einem Reſtaurant am Potsdamer Platz kehrte Marholdt ein und aß dort zu Abend. Dann aber trieb ihn wieder die Unruhe durch die ſtiller gewordenen Straßen. Plötzlich fand er ſich im Weſten wieder. Grelle Bogenlampen warfen ihr geiſterhaftes Licht über den glitzernden Aſphalt, über den Autos wie an unſicht⸗ barer Kette dahinraſten. Menſchen gingen mit erwartungs— frohen Geſichtern. Omnibuſſe hupten, Straßenbahnen klingelten, und die unvermeidlichen Zeitungsverkäufer ſchrien die neueſten Abendzeitungen in den Lärm. Dicht am„Romaniſchen Café“ ſtand Doktor von Marholdt ſtill. Von drüben leuchtete die Faſſade des„Cafe des Weſtens“. Stumm und in all dem Treiben an die Ewigkeit mahnend, ſtand die Gedächtniskirche auf ihrer Inſel, um die hier alles drehte und ſauſte. Doktor von Marholdts Blicke glitten gerade über die Zeitungsverkäufer, und er gedachte des jungen Menſchen aus dem Tiergarten. Ob er ſich gefreut hatte? Da wurde er plötzlich abgelenkt, drüben an der anderen Straßenecke liefen Paſſanten zuſammen. Anſcheinend war jemand ohnmächtig geworden. Mit großen Schritten eilte Marholdt hinüber und bahnte ſich durch die Umſtehenden einen Weg. „Ich bin Arzt, meine Herren! Bitte, tragen Sie den Verunglückten doch hier in den Eingang des Cafés.“ Willig gehorchte man. Drinnen erwartete Marholdt eine Ueberraſchung. Der Ohnmächtige war— ſein junger Bekannter, der blaſſe Zeitungsverkäufer. Die Zeitungen, die er am oberſten Mantelknopf befeſtigt hatte, hatten ſein Geſicht überdeckt. Marholdt kniete neben dem Ohnmächtigen, und wie er das Fieber ſchweißig auf der Stirn fühlte und die Lunge fauchen hörte, wußte er— Lunge. Er nahm dem Jungen die Zeitungen ab und rief ſofort nach einem Sanitätswagen. „Charité, bitte!“ Für ſich aber fügte er mit einem un⸗ endlich mitleidigen Blick auf den jungen Menſchen hinzu: Nun kam der warme Mantel doch noch zu ſpät! Lichter tanzten durch die Milchglasſcheiben des Wagens. Ernſt⸗Ludwig von Marholdt ſaß ſtill neben dem Jungen. Endlich war der Wagen am Ziel. Der Portier kam heraus und rief ſchnell nach den Wärtern, als er den berühmten Arzt erkannte. Doch Marholdt hatte den jungen Mertens ſchon auf den Armen und trug ihn ſelber in den Flur. Kurz darauf lag Heinz Mertens wohlgeborgen. Sein Gönner ſaß beobachtend neben ihm und verfolgte jeden Ausdruck ſeines Geſichts. Da ſchlua Heinz Mertens endlich die Augen auf; doch ausdrückte; er war er ſchloß ſie ſogleich wieder vor Scham, als er den Reiter aus dem Tiergarten wieder erkannte. „Ich ich will Ihnen doch ja keine Ungelegenheiten machen, gnädiger Herr! Laſſen Sie mich— ich muß meine Schweſter aus der Laterne? abholen. Sie wartet doch... Sie weiß nicht, daß ich auch abends verkaufe, bis— ich ſie abhole...“ Wieder fühlte Marholdt, wie es bei den Worten des jungen Mannes ſein Herz ſeltſam durchzuckte. Heute noch würde er dieſe Schweſter kennenlernen. Heute noch würde ſich das Geheimnis jenes jungen Mädchens aus dem Tier— garten löſen. 0 Matt nannte Heinz Mertens ſeinen Namen und er— klärte, daß ſeine Schweſter abends in der„Laterne“ ſinge. f„Und— haben Sie keine Eltern?“ Der Junge ſchüttelte ſchwer den Kopf. „Ich werde es ſelbſt übernehmen, die Schweſter dieſes Patienten zu benachrichtigen. Herr Kollege!“ wandte Marholdt ſich an den dienſttuenden Arzt.„Mich treibt es heute ein wenig unter Menſchen!“ Mit dieſen Worten verabſchiedete ſich Marholdt und ſtrich dem jungen Mertens über die Stirn.„Bißchen Geduld, mein Freund; es wird alles werden!“ Draußen ſtieg er wenige Minuten ſpäter in ſeinen Wagen: ein kleines, beigefarbenes Kabriolett— und fuhr in Richtung„Laterne“, ö ö Achtzehntes Kapitel. Gibt es doch inſtinktive Ahnungen im Meuſchen? Es war jedenfalls merkwürdig, daß Hanneli gerade an dieſem Abend eine unerklärliche Erregung in ſich fühlte, die ſie ſonſt gar nicht kannte. Nein— nicht einmal an jenem häßlichen Nachmittag, an dem ſie hinter das wahre Geſicht des Grafen Tieffenbach gekommen war, und bei deſſen Erinnerung noch heute in ihr Ekel und Widerwille auf⸗ ſtiegen, war ſie ſo voll eigentümlicher Angſt und Freude geweſen wie jetzt. Nun ſtand ſie ſchon hinter der Bühne und wartete auf das Zeichen für ihren Auftritt. Unten war der Saal dicht gefüllt. Hanneli trug jenes Kleid aus mattroſa Chiffon⸗ crépe, in dem ſie ſo entzückend ausſah, und das damals in ſo hohem Maße Frau von Gelderns Aergernis erregt hatte. Wie gut, daß ſie keine Anſchaffung hatte machen brauchen. Viel Geld blieb ihr ja vorläufig nicht übrig. Sie hatte an Heinz die Dankesſchuld abzutragen. Sie hatte ihm verſchiedenes an Wäſche und Schuhwerk getauft und hatte die Mahlzeiten kräftiger zubereitet; vor allem aber hatte ſie Graf Tieffenbach von ihrer erſten Gage bereits einen anſehnlichen Betrag geſandt. Gewiß, es war noch nicht viel, was ſie für die wenigen Tage erhalten hatte, aber gerade die Schuld Tieffenbach gegenüber laſtete ſchwerer als manches andere auf ihr. Der Gong ertönte. Sekundenlang preßte Hanneli noch ſchnell die Hände zuſammen; dann betrat ſie in ihrer ſchlichten Art, aber in voller Wirkung ihrer natürlichen Schönheit, deren ſie ſich nicht einmal bewußt war, die Bühne des kleinen Kabaretts, und ſchon ſetzte ein Beifall ein, der rieſenhaft anſchwoll. Mit ihrer ſüßen, innigen Stimme ſang Hanneli einige Volkslieder. Andächtig lauſchte das Publikum. Die ſchlichten Lieder machten einen tieferen Eindruck als manche der großen, kunſtvollen Darbietungen. Die Menſchen fühlten, daß hier Seele zu Seele ſprach. Manche Erinne⸗ rung erwachte, und Längſtbegrabenes wurde beim Klang der alten, ewig neuen Volkslieder im Herzen lebendig. Langſam verklangen die letzten Akkorde. Sekundenlang war es ganz ſtill, ehe der Beifall mit donnernder Wucht aufrauſchte. Nur einer ſtand ſtill und hob nicht einmal die Hände, um in den Applaus einzu⸗ ſtimmen. Ergriffen lehnte er ganz hinten im Saal an einer der Säulen: Ernſt-Ludwig von Marholdt. Hanneli! Nur dieſen Namen pochte ſein Herz in raſen⸗ den Schlägen. Alſo ſie war es doch. Armes, armes Kind! Und gerade er mußte ihr dieſe Hiobsbotſchaft überbringen! Im Saal erhoben ſich die begeiſterten Stimmen der Kritik, die faſt ausnahmslos der jungen Sängerin eine große Zukunft prophezeiten, während Doktor von Mar- holdt ſich bei Hanneli melden ließ. Sie ſaß gerade in ihrer primitiven Garderobe, als der Portier ihr Marholdts Karte brachte. Eine Unmuts⸗ falte trat zwiſchen Hannelis Brauen. Sie hatte doch vom erſten Tage an zur Bedingung gemacht, nicht mit Beſuchen behelligt zu werden. „Drehen Sie lieber mal'rum, Fräulein! Da ſteht noch was drauf. Nee, das iſt kein Liebhaber, kein Verehrer! Leſen Sie wenigſtens mal! Der Herr ſagt, er iſt Arzt.“ Der Portier hielt Hanneli die Rückſeite der Karte hin. Bleich bis in die Lippen las ſie:„In dringender An⸗ gelegenheit. Ergebenſten Gruß Marholdt.“ Mit zitternden Knien ſtand Hanneli wenige Minuten ſpäter vor dem Manne, um deſſentwillen ihr Leben in ſo andere Bahnen gelenkt worden war. In ihren großen, braunen Augen ſtanden Angſt und Verwirrung. Warum kam Marholdt? Griff noch einmal die Ver⸗ ſuchung mit fauſtiſchen Armen nach ihr? Oh, ſie würde ſtandhaft bleiben. So ſtandhaft wie damals um Veras willen. Ihr Opfer ſollte nicht umſonſt gebracht ſein. Marholdt aber brachte es nicht fertig, Hanneli ſogleich nach der Begrüßung den Grund ſeines Kommens mit⸗ zuteilen. f 5 „Mein Beſuch hat Sie überraſcht, gnädiges Fräulein! Ich bitte um Entſchuldigung, wenn Sie dadurch Miß⸗ helligkeiten mit Ihrem Chef haben ſollten; aber...“ Wie ſollte er nur gleich beginnen? Da half Hanneli ſelber in ihrer feinen, taktvollen Art: „Sie wollten mir gewiß einen Gruß aus der Heimat bringen!“ ſagte ſie leiſe, aber etwas ruhiger geworden. „Ja, gnädiges Fräulein, das wollte ich! Aber— gleich zeitig wollte ich mich auch von Ihnen verabſchieden. Ich ſah Sie neulich bereits im Tiergarten, doch leider beſtand da keine Möglichkeit, Sie zu ſprechen. Ja, morgen will ich heim. Vera iſt krank, ſehr krank...(Fortſ folgt.) göſit gen 64 Mul gil Költe Boll Nel 60 5 05 8. Kuh C0 760. Anion Worm 55. 64 Oer 6 Ulmer S0. 89. 6a Wake 1 BC. 9 . N. Amict Ein den g gen, tionale ter eil ten, b. Cidgen in Ka 31 au der G. nehmlie Af N ohne d fer. N hof, sch einen die Be beſten gegen wehr! keit be ten un ſeinen außer Laue merade mern d hatte e Feld ge intemat Könner. Die b Start, Angriff Minute die Sch Hute er. den et enoſſen — Sport vom Sonntag Fußball. 4. Hauptrunde um den Vereinspokal: SVB. Waldhof— Sfr. 01 Dresden 1:0 Freiburger Fc.— FC. Hanau 93 21 1. FC. Nürnberg— Minerva 93 Berlin 421 VfL. Benrath— FC. Schalke 04 1:4 Bundespolal⸗Zwiſchenrunde: Königsberg: Oſtpreußen— Brandenburg 0:1 Repräſentgtivſpiel: Kreuzlingen: Schweiz B— Baden 321 Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga: Gau Mittelrhein: Mülheimer SV.— Kölner CfR. 1:1 Sülz 07— VfR. Köln 2:2 Kölner SC. 99— Tura Bonn 112 Bonner FB.— Tus. Neuendorf 2:1 Weſtmark Trier— Eintracht Trier 4:1 Gau Nordheſſen: Boruſſia Fulda— Heſſen Hersfeld 1:2 SC. 03 Kaſſel— SV. Bad Nauheim 51 Kurheſſen Marburg— Germania Fulda 2:2 Gau Südweſt: Kickers Offenbach— Eintracht Frankfurt 4:0 FSV. Frankfurt— Phönix Ludwigshafen 3:1 Union Niederrad— Boruſſia Neunkirchen 2:1 Wormatia Worms— Opel Rüſſelsheim 2:2 FV. Saarbrücken FK. Pirmaſens 0:2 Gau Baden: Germania Brötzingen— Karlsruher F V. 2:6 Gau Württemberg: Ulmer FV. 94— Stuttgarter Kickers 2:7 SC. Stuttgart— Sfr. Eßlingen 3:0 5 SV. Feuerbach— VfB. Stuttgart 13 Gau Bayern: Wacker München— 1860 München 110 FC. München— ASV. Nürnberg 0:3 BC. Augsburg— Bayern München 2:0 FC. Bayreuth— SVg. Fürth 0:1 Freundſchaftsſpiele: VfR. Mannheim— 08 Mannheim 313 Amicitia Viernheim— VfB. Friedberg 11 gieg der Eidgenoſſen Schweiz B— Baden 3:1(2:1). Eine Fußball⸗Vertretung des Gaues Ba- den gaſtierte am Sonntag in Kreuzlin⸗ gen, wo ſie auf die zweite ſchweizeriſche Na⸗ tionalelf traf. Vor 4500 Zuſchauern, darun⸗ ter etwa 1500 Deutſchen aus den Grenzor— ten, verlor die badiſche Elf 1:3(1:2). Die Eidgenoſſen machten damit die im Vorſpiel in Karlsruhe erlittene Niederlage von 31 aus dem Vorjahr wieder wett. Jenſeits der Grenze hatte man den Gäſten, die vor⸗ nehmlich mit Spielern des VfR Mannheim. Vfe Neckarau und VfB Mühlburg kamen, ohne die Siffling, Heermann, Pennig, Kie-⸗ fer. Model und Edelmann vom SV Wald— hof, ſchon im Voraus wenig Ausſichten auf einen Erfolg zugeſprochen. Zwar brachten die Badener in Langenbein einen der beſten deutſchen Fußballvertreter mit, aber gegen die ausgezeichnete ſchweizeriſche Ab⸗ wehr war er ganz und gar zur Erfolgloſig⸗ keit verurteilt. Seine Nebenleute zur Rech— ten und zur Linken ſtanden ihm zudem be! ſeinen Aktionen zu wenig bei. Gut gefie: außer ihm noch der Neckarauer Mittelläufer Lauer, der im Verein mit ſeinem Klubka— meraden Größle, den Schweizer Stür⸗ mern das Leben ſchwer machte. Die Schweiz hatte eine recht ſpielſtarke Mannſchaft ins Feld geſtellt. Im Sturm ſtanden einige in internationalen Spielen mehrfach erprobte Könner. Das Spiel Die badiſche Elf hatte einen glänzenden Start, ſie zeigte gleich zu Beginn einige nette Angriffe und war auch in den erſten fünf Minuten feldüberlegen. Dann aber kamen die Schweizer auf und ſchon in der 6. Mi⸗ nute erzielte Aebi auf Vorlage von links den erſten Treffer. Obwohl die Eid⸗ zenoſſen weiterhin das Spielgeſchehen dik⸗ tierten, kam Baden in der 25. Minn nach Linksvorlage durch Langenbein zum Ausgleich, aber ſchon drei Minu⸗ ten ſpäter hatte Bickel für die Schweiz wieder den alten Torabſtand hergeſtellt. Konnte die badiſche Elf vor der Pauſe noch einigermaßen gefallen, ſo änderte ſich das Bild nach dem Wechſel zu ihrem Nachteit. Die elf Schweizer beherrſchten vollkommen das Spiel, ohne aber zu Erfolgen zu kom⸗ men Erſt zwei Minuten vor Spielſchluß vermochte Hufſchmid den von den Schweizern viel bejubelten dritten Tref⸗ fer anzubringen. * Vereins polalſpiele SB. Waldhof— Sfr. Dresden 10. Anfangs hatten die ſächſiſchen Gäſte den ſelbſtbewußt beginnenden Mannheimern nichts Gleichwertiges entgegenzuſetzen, und als der Waldhof⸗Rechtsaußen Weidinger nach 12 Minut⸗i eine feine Hereingabe von Walz mit Kopfſtoß zum 1:0 ausbwertete, ſchienen die Waldhöfer einem überlegenem Sieg zuzu⸗ ſteuern. In der Folge verſchafften ſich aber die Dresdner mit ihrem energiſchen und moder⸗ nen Spiel Reſpekt, und ſie vermochten die Partie bis zur Pauſe völlig ausgeglichen zu geſtalten. In der zweiten Hälfte hatte ſogar Dresden mehr vom Spiel, und wiederholt lag der Ausgleich„in der Luft“. Dresdens beſter Stürmer, der Halbrechte Lohmann, traf mit einem Bombenſchuß nur die Latte, und auch einige weitere Schüſſe brachten nichts ein. Waldhof wurde mehr und mehr in die Defenſive gedrängt, wartete aber zwiſchendurch mit gefährlichen Vorſtößen auf. Zum Schluß griffen die Dresdner beängſtigend an, aber der verdiente Ausgleich blieb ihnen verſagt. * 38 Frankfurt— Phönix Ludwigshafen 31. Der Phönix mußte bei dieſem Gaſtſpien am Bornheimer Hang auf die geſperrten Ullrich und Lindemann verzichten. Das Spiel hinterließ den beſten Eindruck, es wurde hart gekämpft, das Treffen verlief jedoch jederzeit anſtändig. Das Ergebnis von 3:1 für den FS entſpricht nicht ganz dem Spielverlauf, denn die Gäſte waren im Feldſpiel vollauf ebenbürtig. Die Platzhee⸗ ren gingen in der 18. Minute durch Heid⸗ mann in Führung, die aber der Phönix⸗ Mittelſtürmer Degen vier Minuten ſpäter wieder ausglich. In der 29. Minute ſtellte der FSV⸗Linksaußen Haderer mit einem Prachtſchuß den Halbzeitſtand her. Als nach der Pauſe in der 41. Minute„Bubi“ Arm- druſter einen Angriff nach vorn trug, war Schuchardt zur Stelle und markierte im Nachſchuß den dritten Treffer. Die Phönix ⸗ Mannſchaft, in deren Reihen die Erſatzleute Groß und Weiß(Mittelläufer) ſtanden, gab ſich große Mühe, der Sturm war aber zu ſchußſchwach. Germania Brötzingen— Karlsruher 5 2:6(1:0). Eine große Ueberraſchung erlebten etwa 3000 Zuſchauer im Brötzinger Tal. wo ſich die ſtark favoriſierte Brötzinger Germania vom dem Altmeiſter Karlsruher FW mit 216 n füberfahren ließ Bei der Pauſe lo⸗ gen die Einheimiſchen noch mit 1:0 in Füh⸗ J. und nur großes Pech auf ihrer Seite verhinderte einen durchaus verdienten hö— heren Halbzeitſtand. Zwei Tore der Karls- ruher qeich nach der Pauſe brachten di⸗ Brötzinger ganz aus dem Tritt, ſo daß fü: die Gäſte auch noch weitere Erfolge fielen die bei einiger Aufmerkſamkeit in der Hinter- mannſchaft hätten dermieden werden nen. In der 7 Minute brachte Hörmann. Brötzingen in Führung. Nach der Pauſe 95 lang den Gäſten durch Benz der Ausgleich und ſchon eine Minute ſpäter brachte Brech: die Karlsruher in Führung In der 54. Mi- nute ſtellte der KV ſeinen Sieg durch einen Treffer von Benz endgültig ſicher. Ben; Damminger und Benz erhöhten für den KV das Ergebnis, nachdem vorher Dett⸗ ling für Brötzingen noch ein zweites Tor er- ielt batte. auf 45 kön ⸗ Der neue Landeslirchenrat Einigung in der Evangeliſchen Kirche von Naſſau-Heſſen. Darmſtadt. 9. November. Die heſſiſche Landes regierungs-Preſſeſtelle eilt mit: Nach zweimaligem Beſuch des herrn Keichsminiſter für kirchliche Angele- lenheiten, Kerrl, in Darmſtadt und nach angwierigen Beſprechungen iſt es endlich zelungen. aus den einſt widerſtrebenden Parteien einen gemeinſamen Landeskirchen zal, beſtehend aus folgenden Perſonen, 35 dilden: Landesbiſchof Dr. Lic. Dietrich Präſident der Landeskirchenkanzlei Kip ⸗ ber, Darmſtadt Oberkirchenrat a. D. müller. Darmſtadt Oberkirchenrat Pfarrer Zentgraf, Bingenheim- Wetterau Dekan Schäfer, Michelſtadt i. O. Pfarcer von Bernus, Wiesbaden Rechtsanwalt Dr. Bußmann, Frank- furt a. M. Pfarrer Lenz, Münzenberg in heſſen. Die Vevölkerung unſeres dieſe Tatſache mit wirklicher grüßen, war letzten Endes doch der an— dauernde Streit für jeden, der es ehrlich meinte mit Deutſchland und ſeiner evangeli⸗ ſchen Kirche, unerträglich geworden, ganz davon abgeſehen, daß er mit Recht von der Mehrzahl der Volksgenoſſen als unwürdig empfunden wurde. Wir wollen dem Herrn Reichsminiſter für kirchliche Angelegenheiten herzlich dan⸗ ken, daß es ihm mit Hilfe des Reichskirchen⸗ ausſchuſſes gelang, einen Weg zu finden, den alle begehen können. Gerne anerkennen wir das Sichbeſcheiden der einzelnen kirch⸗ lichen Strömungen und ihr Unterordnen unter die Notwendigkeiten der Allgemein— heit wie auch ſo manches der Sache wegen perſönlich gebrachte Opfer. Das nunmehr in Darmſtadt endlich Erreichte beweiſt uns, daß dort, wo deutſche Männer zuſammen— kommen, auch eine gemeinſame Marſchrich⸗ tung gefunden werden kann, wenn es alle ehrlich meinen. Perſönliche Anſichten dürfen ruhig und immer vorhanden ſein, denn wie öde wäre für uns alle eine Uniformität des Geiſtes. Niemals aber darf die Verſchiedenartigkeit der Meinungen über ein Problem zur Ge— fahr für das öffentliche Leben, für die Einig⸗ keit unſeres Volkes und damit für den Be— ſtand unſeres Vaterlandes werden. So iſt die endliche Einigung der Evan— geliſchen Pirche in Naſſau-Heſſen für uns eine Verheißung. Wir wollen gerne Vergan⸗ genes vergeſſen, dürfen jedoch bei dieſer Ge— legenheit auch nachdrücklichſt betonen, daß eine Wiederholung der jetzt überwundenen Zuſtände für den nationalſozialiſtiſchen Staat vollkommen undiskutabel wäre. Ober- Gaues wird Freude be⸗ Aus Heſſen und Naſſau Potthoff Führer des Gebiets Heſſen⸗Naſſau. Frankfurt a. M., 11. Nov. Die Ab⸗ teilung Preſſe und Propaganda der Gebiets⸗ führung gibt u. a. bekannt: Der Reichsjugendführer Baldur von Schi⸗ rach hat den kommiſſariſchen Führer des Ge⸗ biets Oberbannführer Potthoff mit der Füh⸗ rung des Gebiets 13 Heſſen⸗Naſſau beauf⸗ tragt. Befördert wurde: In der Gebietsführung: Bannführer Paul Wagner, kommiſſariſcher Führer des Jungvolks im Gebiet, zum Ober⸗ jursbannführer. * Einkellerung der Kartoffeln iſt vorteilhaft. Frankfurt a. M., 11. Nov. Die Lan- desbauernſchaft teilt mit: Froſt und Kälte werden nicht mehr lange auf ſich warten laſ⸗ ſen, denn der Winter ſteht vor der Tür. Da iſt es beſonders wichtig, auf die recht⸗ zeitige Einkellerung der Sveiſekartoffeln 2u * 4 1 1 1 1 ichten! Beim erſten Kälteeinbruch müſſen zaturgemäß überall Verladung, Transport ind Verteilung der Kartoffeln unterbrochen verden, weil die Früchte ſehr kälteempfind⸗ ich ſind. Der Verbraucher in der Stadt vird alſo gut daran tun, noch in dieſen nilderen Tagen ſoviel Kartoffeln einzukellern, vie es ſein Haushaltsplan zuläßt; er braucht dann keine Sorge zu haben, daß im ſtren⸗ zen Winter die Kartoffelzufuhr ins Stocken zerät und er ſeinen Bedarf nicht gerade von heute auf morgen decken kann. Außerdem ollte ſich jeder Volksgenoſſe darüber klar ein, daß auch die Lage der Kartoffelpreiſe bei der Einkellerung eine Rolle ſpielt. Da eine planmäßige Zuſchlagsberechnung für die Wintermonate vorgeſehen iſt, bringt die Ein⸗ lellerung dem ſtädtiſchen Verbraucher einen erheblichen Preisvorteil, den jeder wahrneh⸗ men ſollte! * * Frankfurt a. M., 11. Nov.(Noch ein betrügeriſcher Weingroßhänd⸗ ler.) Wegen Betrugs iſt der Inhaber der Weingroßhandlung Saemann u. Co., Simon Saemann, Frankfurt a. M., Schöne Aus⸗ ſicht, feſtgenommen worden. Saemann hat bis in die jüngſte Zeit gleiche Weine unter verſchiedenen Bezeichnungen und Preiſen in den Handel gebracht, wobei recht erhebliche Preisdifferenzen entſtanden. U. a. gelangte ein eigenes Gewächs des Saemann unter fünf verſchiedenen Bezeichnungen zum Ver⸗ ſand. Dabei iſt der Weinberg nur 4 ar groß und bringt nur einen Ertrag von ca. 206 Liter. Ein ausländiſcher Wein wurde als Oberingelheimer verkauft. Die Vertreter des S. erhielten bis zu 50 Prozent Proviſion Bensheim, 10. Nov.(Ausdehnun; des Obſtbaues.) Die Bergſtraße if ſchon jetzt eines der größten deutſchen Obſt baugebjete. Dennoch gibt es noch Möglich keiten, im Rahmen der Erzeugungsſchlach weitere Steigerungen des Ertrages zu er— reichen. In einer Sitzung der Obſt- und Ge⸗ müſeverwertungsgeſellſchaft wurde beſchlof ſen, in dieſer Richtung weiterzuarbeiten. Ir dieſem Jahr betrug der Umſatz an Obſt allein auf dem Bensheimer Obſtgroßmark— über 12000 Zentner. In dieſen Tagen wird ein Gemarkungsrundgang erfolgen. Auch wird der verſtärkte Anbau von Erdbeeren und Haſelnüſſen eine bedeutende Rolle ſpie len. Bensheim, 10. Nov.(Geſchenke an Brautpaare.) In ſämtlichen Gemein den des Kreiſes wird auf Veranlaſſung de; Kreisleiters von jetzt ab an Eheſchließendt bei der Trauung das Buch Adolf Hitler „Mein Kampf“ zum Geſchenk gemacht. Eberſtadt, 10. Nov.(Der Bau de Straßenbahn.) Zur Weiterführung de Straßenbahn nach Jugenheim wurden au dem abgeholztem Gelände neben der Straß die erforderlichen Vorarbeiten getroffen Nachmeſſungen vorgenommen und fehlend Vermeſſungspfähle ergänzt. Man rechne mit dem baldigen Beginn der Erdarbeiten Birkenau, 11. Nov.(Ueber das Brük kengeländer in die Weſchnitz.) Einen ſchweren Unfall erlitt an der Weſchnitzbrüch ein hieſiger Schüler des Weinheimer Gym, naſiums. Der Junge kam mit ſeinem Fahr rad von dem Anterricht und fuhr mit ſol cher Wucht an den Nandſtein der Brücke, daf er über ſein Rad hinweg in das tiefliegende felſige Bett der Weſchnitz geſchleudert wurde Der Dreizehnjährige brach bei dem Stur beide Arme und trug eine ſchlimme Kopfver letzung davon. Man brachte ihn ſofort nach Heidelberg in die Klinik der Univerſität. Schweinemarkt. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 409 Stück, verkauft 315 Stück. Milchſchweine das Stück 1115 Mark, Läu⸗ fer das Stück 20— 70 Mark. Marktverlauf gut. Die neue fl bleichmäßig friſch durch Stannſol-friſchpackung! Der Raucher kann den Wert einer guten Zigarette nur dann erkennen, Wenn er sie absolut frisch der Packung ent- nommen hat. ppell Das edle Aromo der neben APPELIL wird desholb durch einen Stonniol- Volleinschlog behötet. MARTIN GRIN MANN A. G. TI GSARETTENTABRIK GREMEN eghallt d auclan. luiiucle: lkcht bulgarisch macedonisch Rundes GoBfomat ohne lidat 3 Voll Aroma durch Stonniol- frischpockung. N n — Lokales Viernheim, 11. Nov. Sinn. Ohne Geld, doch ohne Sorgen! Was gleicht meiner Seligkeit? 9 ein Geld, das kann ich borgen, Doch wer iſt, der Frohſinn leiht? Froher Heute ſorget ihr für morgen, Morgen für die Ewigkeit! Ich will heut für heute ſorgen, Morgen„ſt für morgen Zeit. Und die Zukunft?— Wenn auch morgen Mich der Tod zum Opfer weiht: * 9*— Frei von Schuld ſein und von Sorgen S 7 + 1 5 Iſt ja hier ſchon Seligkeit. Grillparzer. 1. Viernheim ehrt die toten Helden vom 9. November Wie überall in deutſchen Gauen wurde am Samstag auch hier eine würdige Feier zum Gedenken der toten Helden des 9. Nov. durch geführt. Es galt die 16 Männer zu ehren, die vor 12 Jahren ihr Blut und Leben vor der Feldherrenhalle in München hinopferten, da mit Deutſchland lebe. Die Partei mit ihren Untergliederungen nahm an der Feier, zu wel— cher ſich auch die Zivilbevölkerung in großer Zahl eingefunden hatte, geſchloſſen teil. Der Freiſchützſaal war dicht beſetzt, als um 9 Uhr Fanfarenſtöße des Jungvolks den Beginn der Feierſtunde ankündete. Einzelſprecher, ſowie ein Sprechchor der Hitlerjugend und Herr Bei— geordneter Schweigert, brachten in mar⸗ kanten, tiefergreifenden Worten eine Rezitation die die Feierſtunde ausfüllte. Es war eine erhebende, tiefergreifende halbe Stunde, die dem Gedenken der 16 Helden von der Feld— herrenhalle und den 400 Toten der Bewegung gewidmet war. Zum e wurde begeiſtert und tief ergriffen das Deutſchland- und Horſt Weſſellied geſungen. Eine Bewegung, die ſo ehrfürchtig, ſo würdig mit einem ganzen Volke ſeine Toten ehrt, kann nicht untergehen. Ihr wird ein jahrtauſendfältiges Beſtehen ſicher ſein. Deutſchland wird leben, denn es wird getragen von einem Volke mit heldiſchen Her- zen, von einem Volke, das nur eines kennt: Deutſchland! Und alles dies durch einen einzigen Mann: den Führer! Heil Hitler! * »Der 2. Eintopfſonntag. Geſtern wurde der 2. Eintopfſonntag durchgeführt. Am Rundfunk konnte man hören, daß das Er- gebnis ein höheres iſt, wie bei der letzten Viernheimer Volks genoſſen ſtellten ihre Bebefreubigkeit wieder in ſchöner Weiſe unter Beweis. Es wurde der höchſte Betrag bis jetzt erzielt und zwar 732,95 RM. Im letzten Monat waren es 699.55 RM. Sammlung. Auch unſere Und wo geh ich morgen hin? Zum„Bunten Abend“ in den„Gold denen Karpfen“! Denn dort hören und ſehen Sie etwas, was auch Sie zum Lachen zwingt! Unterhaltung, Geſelligkeit und Hu mor! Abwechſlung! Und vor allem ein bil liges Vergnügen! Der Menſch lebt nur ein mal, und dann nicht mehr.. Drum auf in den Karpfen!(Siehe Inſerat). * Wir feiern Kerwe! Kirchweih 19351 Sie zeichnet ſich be— ſonders durch ſchönes, ja ſogar prächtiges Wetter aus. Jung und Alt ſind darüber er— freut. Beſonders für die Jugend iſt dieſes ſchöne Wetter von beſonderem? Vorteil. Kann ſie ſich doch ungeſtört auf dem Marktplatz tummeln und alle dort gebotenen Freuden genießen. Karuſſell, elektr. Selbſtfahrer, ſo wie alle ſonſtigen Buden erfreuten ſich eines guten Zuſpruchs. An Stelle des elektr. Namensſpiel iſt dieſes Jahr ein Glücksrad hier. Immer wird dreimal gewonnen und das Letzte hat die Auswahl. Eine Puppe, ein großer Hund oder auch ein Eimer mit nütz— lichen Sachen wurde gewonnen. In den 58 5 ſtätten herrſchte ebenfalls reger Betrieb. Be ſonders zahlreich waren die auswärtigen Be ſucher vertreten. In den Tanzlokalen 1 eifrig das Tanzbein geſchwungen, dort war Konzert und dort unterhielten Komiker die vergnügten Gäſte. Kurzum, es war Betrieb mit all ſeinem Drum und Dran, wie es die Kirchweihe mit ſich bringt. Und heute geht es weiter. Der Kerwemontag bringt ſicherlich nochmals allen Gaſtſtätten regen Zuſpruch. Allenttzalben wünſchen wir recht viel Ver- gnügen. * Amicitia Oiernheim— iB. Friedberg 1() Das geſtrige Spiel gegen den oberheſ⸗ ſiſchen Gauligiſten VfB. Friedberg auf dem Waldſportplatz erreichte kein ſonderliches Niveau ſcheinbar ſchonte man ſich für die Kerwe(2) Der Spielverlauf war wenig intereſſant und bot nur ganz ſelten über— ragende Leiſtungen. Beſonders im Amiciten— ſturm haperte es mal wieder ganz bedenklich; allerdings muß hier erwähnt werden, daß die Schluß mannſchaft der Oberheſſen ganz groß ihr Tor rein hielt und die beſtgemeinteſten Schüſſe der Amicitiaſtürmer zunichte machte. Ebenſo ſpielte auch die n der Platzbeſitzer. Folglich waren nicht mehr Toren zu erwarten. Das Reſultat von 1:1 dürfte dem Spielverlauf entſprechen. Das Spielergebnis ſtand bereits vor dem Seitenwechſel feſt. 5 Minuten vor Halbzeit war es Koob, der der Platzelf auf Hereingabe von Kiß zum Führungstreffer verhalf. Kaum Minuten ſpäter ſteht ſchon das Endreſultat feſt. 2 Halbrechte von Friedberg nimmt eine präziſe Vorlage auf und Krug muß den Ball durch die eigene Beine ins Tor paſſieren laſſen. 11; Halbzeit. Nach dem Seitenwechſel werden die Oberheſſen etwas hart; ſcheinbar wollen ſie einen Sieg mit nach Hauſe nehmen. Die Leiſtungen, wenn man von ſolchen überhaupt ſprechen kann, ſind beiderſeits ausgeglichen. Angenehm fällt heute vor dem Tor des Geg ners das 15 von unſerer Amicitia gar nicht gewohnte Kopfballſpiel auf; das 117 leider nicht vom Glück begünſtigt war. Die wuchtigen von Gölz geſchoſſenen 21 1 9 ſtanden heuer ebenfalls unter keinem glück lichem Stern. Sämtliche Geſchoſſe prallten entweder an der großen genere Mauer ab, oder finden Widerſtand an der Querlatte. Die erſte Viertelſtunde der Schlußſpielhälfte zeigte ein ganz anſprechendes, überlegenes Stürmerſpiel der Amieitia; 15 ohne Erfolg. Eine torloſe/ Stunde. Das Spiel flaut gegen Ende immer mehr ab, wozu noch der Schiedsrichter Pennig— Waldhof ſeinen An⸗ teil dazu beitrug, indem er die ſchönſten Kom— binationen durch zu vieles Pfeifen unnötiger weiſe unterbindet. Auf beiden Seiten reicht es nicht mehr zu erfolgen; das Spiel, dem nur etwa 3400 Zuſchauer beiwohnten, geht mit 1:1 zu Ende. Gau XIV Baden. Die Reſultate: . 9· Germ. Brötzingen FV. Karlsruhe 2:6 Die Tabelle FC. Pforzheim 65 9 90 1578 10 Karlsruher FV. 6 2 2 i VfB. Mühlburg Ai o ee VfL. Neckarau l eee Germ. Brötzingen 7% 2 SV. Waldhof 3 2 1 g VfR. Mannheim ne eee Freiburger FC. a Amic. Viernheim 6 1 2 3 8.14 4 Phönix Karlsruhe 5 O ans Im Silberkranze. Morgen Diens⸗ tag, den 12. November 1935 feiern die Ehe⸗ leute Herr Heinrich Hertin 9 er und Fr au Katharina geb. Schmidt, Ludwigſtr. 33, das Feſt der Silbernen Hochzeit. Herzlichen Glückwunſch und Glückauf zur Goldenen! Werdet Mitglied der N. S. v. I. Uiernheimer Tonfilmschau Achtung! Achtung! Nur noch heute Kirchweih-Montag! Anny Ondra in „Grossreinemachen“ Der köſtlichſte Großluſtſpiel Schlager des Jahres. Achtung! -Diestag! Achtung! morgen Kirchweih Adele Sandrock in „Alles hört auf mein Kommando“ Vor überfülltem Hauſe zeigte man ge— ſtern Abend im Central-Film-Palaſt den ausgeſuchten Kirchweih-Schlager der aber auch allen Beſuchern großartig gefiel. Es wurde herzlich und kräftig gelacht. Auch das Beiprogramm iſt fabelhaft, ſodaß man zu einem Mache noch heute beſtens empfehlen kann. Ohne„Großreinemachen“ gibt es kein Kirchweihvergnügen, deshalb noch heute zu dem Reinigungsinſtitut Blitz-Blank. Lachen iſt Leben und Leben iſt vergnügt ſein. Ab morgen Kirchweih-Dienstag kommt der neueſte Tonfilmſchlager von Adele Sandrock „Alles hört auf mein Kommando“ zur Aufführung. Dieſer Bombenfilm, der überall den größten Erfolg aufzuweiſen hat, wird auch in Viernheim ein großer Erfolg ſein. Verantwortlicher Schriftleiter: Johann Mar⸗ tin, Viernheim verantwortlicher Anzeigenlei⸗ ter: Johann Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitlerſtraße 36; D. A. X 1935 950. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. Mchlurih-Dienstag U e Danler Aena im- Karen i unter Mitwirkung der bekannten Spielschar des „Sängerhund-Flora“ Hierzu lade höflichst ein: Der Karnfenwirt In fang 8 Uhr Für die neue Herbst. Uad unter- Afade bringe ich meine Spezial- Werkſtätte in empfehlende Erinnerung Anfertigung von: modernen Kanten, Bohlſaum, pliſſee, Smock⸗ nähereien, Stoffknöpfe, Monogramme, Sticke⸗ reien, Knopflöcher, Blumen u, ſ. w. in ſolider preiswerter Ausführung Verkaufsſtelle f. Lion⸗Mode⸗ Elſa Goede, Zeitſchriften u. Schnittmuſter Mannheim, Qu 3, 21 Telefon 22490 Annahmeſtelle: Elſa Klee, Viernheim, Pandurengaſſe 5 Kerwe- Dienstag abends punkt 8¹ Uhr, in der Narrenburg„Zum Anker“ Urone ET Ulnungs-Siizung Büttenreden, Humor, Stim- mung, Witz, Ulk, Gesang. Es ladet höflichst ein Harnevals- Gesellsehaft C. d. G. Der Wirt. Z. Deutschen Haus Kirchweih Dienstag- Abend Kehraus wozu einladet Michael Ninghof und Frau. Das müſſen Sie unbedingt wiſſen, daß Sie ſchon Kleinanzeigen auf⸗ geben können von 40 Pfg. an. Die An⸗ zeigen des „Viernheimer Anzeiger“ werden von Tauſenden geleſen! CCC ͤ KTP Central-Film-Palast Achtung! heute Rirehwelh⸗Montag nochmals das köstliche Grosslustspiel des Jahres Ein Film voll Witz, Laune, Humor, voll Tempo und Spannung. man kommt wirk⸗ lich aus dem Lachen nicht heraus. Wollen Sie einen vergnügten Kirchweih montag verleben, dann beſuchen Sie noch heute den ausgezeichneten Kirchweih Schlager mit gutem Beiprogramm. Kommen Sehen Skaunen heisst für heute dle Parole.— Achtung! Ab morgen Rirchweih Dienstag die große Lachkanone Adele Sandrock in Alles hört auf mein en eee ee I Fuchs H. Fuchs orthopzüle- Mech. Melster 2 f. u Mannn. fel. 21932 Anerkannte, gutempfohlene Meiſterarbeit in Mafleinlagen für jeden Fufl u. Schuh, Kunst lieder, brinon. Apparate, Leihhinden, Bandag. 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