am Mat⸗ zeigen lei⸗ druck und n, Wolf 60. Zur — ar des III III 0 19 0 r — 3— E 7 Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſ 1 5 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 i k. frei ins Haus gebracht.— Wochenende“, rnſpre 2. N. inzel⸗Verkauf der Zeitung von Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter ⸗ Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreitete Tageszeitung— nachrichten- und Anzeigenblatt er 117.— Drahtanſchrift: Anzeiger, 3— Poſtſcheck 21577 Frankfurt r Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. Viernheimer Zeitung das wöchentlich„Illuſtrierte bei Wieder Geſchäftsſtelle (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) olung abgeſtufter Nachlaß. A eben Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig — Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ mittags 9 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von. in unſerer u. von ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Verbreitung Platzwünſche bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeschriebenen Tagen kann jedoch Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 es Auslandes eine Gewähr nicht übernommen werden Nr. 264 Dienstag, den 12. November 1935 52. Jahrgang Arbeitsdienſt und Wehrmacht Die erſten Rekruten des neuen deutſchen Volksheeres der allgemeinen Wehr⸗ pflicht ſind unter der neuen Kriegsflagge auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler vereidigt worden. Vielen von ihnen wird aus ihrem freiwilligen Dienſt in den Ver⸗ bänden die ſoldatiſche Haltung ſchon zur Selbſtverſtändlichkeit geworden ſein. Aber wie bei allen Dingen im Leben genügt nicht ein rein äußerliches Erfaſſen— erſt recht nicht für den Soldatenberuf. Soldat muß man mit Leib und Seele ſein oder werden. Die meiſten des gegenwärtigen Rekruten⸗ jahrganges werden noch darum kämpfen müſſen. Anders hingegen wird es um die kommenden Rekrutenjahrgänge der nächſten Jahre beſtellt ſein. Dieſe grundlegende Aenderung wird die Arbeitsdienſtpflicht herbeiführen, die zwar in keiner Weiſe mit der Landes⸗ verteidigung etwas zu tun hat, ſich ſtatt deſ⸗ ſen aber der ſoldatiſchen Zucht und Ordnung bedient. Die Schule des Arbeitsdienſtes wird demgemäß eine einzigartige Vorbereitung auf die militäriſche Dienſtzeit der Wehrpflich⸗ tigen darſtellen. Es wird in Zukunft nicht mehr der Fall ſein, daß den Rekruten zuerſt das„militäriſche Gehen und Stehen“ beizu⸗ bringen iſt. Auch Ordnungsübungen aller Art bieten den zukünftigen neuen Soldaten keine Schwierigkeiten mehr. Vor allem wird es der Arbeitsdienſt erreichen, daß die zur Wehrmacht eingezogenen jungen Deutſchen fortan bereits mit Vorkenntniſſen ihren Wehrdienſt beginnen, der ihnen ſelbſt und auch ihren Vorgeſetzten den Anfang der mi⸗ litäriſchen Ausbildungszeit erheblich erleich⸗ tern wird. 5 Es kann von nun an kein junger Deutſcher mehr zum Wehrmachtsdienſt herangezogen werden, ohne nicht ſchon eine gründliche körperliche und geiſtige Schu⸗ lung erhalten zu haben, an die ſich dann die militäriſche Ausbildung als eine organi⸗ ſche Fortſetzung anſchließen kann. Der Ar⸗ beitsdienſt verhindert auf dieſe Weiſe nutz⸗ loſe Opfer, die in der Stunde der Gefahr ſonſt noch einmal ähnlich wie 1914 von der Blüte der deutſchen männlichen Jugend ge⸗ fordert werden könnten. In ſeiner Ausbil⸗ dung verſchafft der Arbeitsdienſt den jungen Männern die Tugenden des Soldaten, die in Selbſtzucht, Disziplin, Treue. Kamerad⸗ ſchaft, Selbſtbeherrſchung und Ausdauer gipfeln. So geht durch die Schule des Ar⸗ beitsdienſtes die ganze Nation. die auch ihrerſeits die Früchte ernten wird. Um aber die Arbeitsdienſtpflicht in vollem Umfange beurteilen zu können, iſt es not⸗ wendig, ſich mit ihrem inneren Be⸗ trieb vertraut zu machen. Der Arbeitsdienſt unterſteht dem Reichs⸗ miniſter des Innern und nicht dem Reichskriegsminiſterium. Als ſelbſtändiger Führer und Befehshaber des Arbeitsdienſtes iſt der Reichsarbeitsführer Staatsſekretär Hierl eingeſetzt. Eine Waffenausbildung gibt es im Arbeitsdienſt natürlich nicht. Er iſt lediglich eine Körperſchaft von ſoldatiſch geſtraffter Haltung, die berufen iſt, tapfere und leiſtungsfähige Männer zu erziehen. Der Arbeitstag beginnt mit dem Wecken um 5 Uhr früh. Danach wird ſofort zum Frühſport in der Sporthoſe angetreten. Nach etwa 20 Minuten Lauf, Atemübungen und Leichtaymnaſtik werden die Stuben herge⸗ richtet. Nach gründlichem Waſchen folgt das Frühſtück. Danach iſt Flaggenparade und Befehlsausgabe. Die Arbeitsverteilung er⸗ folgt an die einzelnen Trupps, die alsdann nach Empfang ihres Arbeitsgerätes zu den meiſt 30 bis 45 Minuten entfernt gelegenen Arbeitsſtätten abmarſchieren. Bei längeren Wegen wird geradelt. An⸗ und Abmarſch werden ſtets in geſchloſſener Ordnung voll- zogen, wobei meiſtens geſungen wird. Gegen 7 Uhr ſind die Trupps an der Ar⸗ beitsſtätte angelangt. Hier beginnt ſogleich die Arbeit mit Spaten, Hacke oder Beil, die mit Unterbrechung von 15 Minuten Früh⸗ ſtückspauſe bis 13 Uhr dauert. Nach den Rückmarſch ins Lager und anſchließender Gerätereinigung und abgabe folgt die eigene Säuberung. Das danach ſtattfindende Mittageſſen wird von allen Arbeitsmännern mit ihren Führern gemeinſam genommen. Nach dem Eſſen und dem Reinigen des Eß⸗ geſchirrs erfolgt pflichtmäßige einſtündige Bettruhe, während der weder geſprochen Ertragförderung des Vodens Auch der diesjährige Neichsbauerntag im Zeichen der Erzeugungsſchlacht Goslar, 11. November. Die Harzſtadt Goslar ſteht im Zeichen des dritten Reichsbauerntages, zu dem aus allen Gauen des Reiches die Bauernführer zu⸗ ſammengekommen ſind. Wie in den verfloſ⸗ ſenen Jahren, ſo hat auch diesmal die Stadt reichen Flaggenſchmuck angelegt und zeigt damit ſchon rein äußerlich ihre Verbunden⸗ heit mit dem deutſchen Bauerntum und zu⸗ gleich den Charakter einer wirklichen Reichs⸗ bauernſtadt. Die Eröffnung im Goslarer Kaiſerſaal erfolgte durch den Sprecher des Reichsbau⸗ ernrates und Miniſterpräſident a. D. Granzow, der auf die beſondere Bedeu⸗ tung des Reichsbauerntages für die zukünf⸗ tige Entwicklung des Reichsnährſtandes und damit des geſamten Volkes hinwies. Dann ergriff Reichsbauernführer Darre das Wort. ein Jahr der Erfüllung geworden. Das neue geeinte Deutſchland ſei allein aus der nationalſozialiſtiſchen Bewegung erſtanden, und es gelte es, mit allen Mitteln dieſen Staat und ſein Volk für alle Zukunft zu ſichern. Nun dürfe es auch niemals wieder eintreten, daß— wie vor dem Kriege— das Reich in ſeinem Beſtande durch eine mangelhafte Organiſation in ſeiner Ernäh⸗ rungspolitik gefährdet werde. Wenn der Reichsnährſtand in allen ſeinen Gliede⸗ rungen ſtraff organiſiert ſei, ſo habe das aus den Erfahrungen der Vergangenheit ſchon ſeinen Sinn und Zweck. Der Reichsbauernführer gab ſeiner Befrie⸗ digung Ausdruck, über die in der Erzeu⸗— gungsſchlacht des letzten Jahres geleiſtete Arbeit. Auch für den kommenden Zeitab⸗ ſchnitt der Erzeugungsſchlacht habe er den feſten Willen, dieſe Schlacht ſiegreich zu ſchla⸗ gen. An den Führer und Reichskanzler wurde das folgende Telegramm geſchickt: „Das in Goslar zum dritten Reichsbauern⸗ tag verſammelte Führerkorps des deutſchen Reichsnährſtandes grüßt beim Beginn ſeiner Arbeit ehrfurchtsvoll den Führer und gelobt Pflichterfüllung bis zum Aeußerſten.“ Die gondertagungen nahmen ihren Beginn mit einer Taaung der Reichshauptabteilung II. Reichshauptabtei⸗ lungsleiter Dr. Brummenbaum und Stabs⸗ leiter Dr. Krohn ließen ſich über die Hauptgeſichtspunkte des zweiten Abſchnitts der Erzeugungsſchlacht aus. Es komme dar⸗ auf an, bis in die letzten Ortsbauernſchaften hinein ſelbſtändige Träger der Erzeugungs⸗ ſchlacht zu haben, die auch nach den Orts⸗ verhältniſſen für die richtige Zielſetzung der Erzeugungsſteigerung ſorgen. Dr. Krohn wies dabei u. a. auf die Schlußfolgerung hin, die ſich aus der Tatſache ergebe, daß die Mieſen und Weiden rund 22 v. H. der land⸗ wirtſchaftlichen Nutzfläche einnehmen, aber nur 10 v. H. des Geſamtertrags der Markt⸗ erzeugung liefern. Staatsrat Meinberg ſtellte bei dieſer Gelegenheit beſondere Ge⸗ noch geleſen, geſchrieben oder geraucht wer⸗ den darf. In dieſer Stunde ſollen ſich die Arbeitsmänner von ihrer erholen, um für den um 16 Uhr beginnen⸗ den Nachmittagsdienſt mit Leibesübungen und ſtaatspolitiſchen Unterricht wieder friſch zu ſein. Um 19 Uhr folgt dann das Abend⸗ brot und um 22 Uhr der Zapfenſtreich. Auf die Ausgeſtaltung des Feierabends, den die Führer meiſt im Kreiſe ihrer Ar⸗ beitsmänner verbringen, wird beſonderer Wert gelegt. Da die meiſten Arbeitslager zwiſchen 10 und 20 km von größeren Ort⸗ ſchaften entfernt liegen, ſind die Lagerbe⸗ wohner auf ſich angewieſen. Dieſe Abende bringen ein gut Teil der Kameradſchaft zu⸗ ſtande. deren ſich der Arbeitsdienſt rühmen Das Jahr 1935 ſei nun endlich. ſchweren Arbei ſichtspunkte für die künftige planvolle Len⸗ kung der Erzeugung heraus. Beim Eingehen auf die Frage der Fettwirtſchaft betonte er ausdrücklich, daß die Verlegenheitslöſung der Einfüh- rung von Lebensmiltelkarten unker keinen Umſtänden in Betracht käme. Es handele ſich auch hier um eine Rohſtoff⸗ frage, die ihr beſonderes Geſicht dadurch be⸗ kommen habe, daß die Einſchaltung von 5 Millionen Arbeitsloſen in den Arbeitsprozeß einen natürlichen Zuwachs des Ernährungs— bedarfs gebracht habe. Gerade deshalb komme es darauf an, nicht mit Redensarten die Lage zu erörtern, ſondern die Geſtaltung der Erzeugung ſo zu lenken, daß das nun wieder in vollem Umfang in der Arbeit ſtehende deutſche Volk auch die angemeſſene Ernährung finde. So erſcheine gegenwärtig die Erzeugungsſchlacht als die vordringlichſte Aufgabe des Reichsnährſtands. Dabei werde darauf Rückſicht zu nehmen ſein, daß die Leiſtungs⸗ ſteigerung auf bodenſtändiger Grundlage er⸗ folge. So ſolle die Viehzucht ausſchließ⸗ lich unter dem Geſichtspunkt der vollwer⸗ tigen Ausnutzung des Eigenfutters ausge⸗ baut werden. Ferner traten die Hauptvereinigung der deutſchen Viehwirtſchaft und die Deutſche Milchwirtſchaftsvereinigung zu Fachbeſpre⸗ chungen zuſammen. Der italieniſche Vormarſch Noch lein ernſtlicher Widerſtand— Nachſchubſchwierigleiten Asmara, 11. November. Die italieniſche Aufklärung hat füdlich des Amba Alatſchi⸗Gebirgsſtocks in der Nähe der Ortſchaft San Michele zahlreiche abeſſiniſche Truppen feſtgeſtellt, die ſich anſcheinend auf die Verteidigung vorbereiten. Auch aus dem Gebiet nordweſtlich des Amba Alatſchi wer⸗ den abeſſiniſche Streitkräfte gemeldet. In einem längeren Bericht, der ſich auf italieniſche Angaben ſtützt, wird verſichert, daß die Berichte aus Addis Abeba über hef⸗ tige Kämpfe um Makalle unzutreffend ſeien und ſich auf dem Vormarſch lediglich zwei Zuſammenſtöße von untergeordneter Be⸗ deutung ereignet hätten.. Ueber die Verſorgung der italieniſchen Truppen an der Nordfront meldet der Be⸗ richterſtatter des Deutſchen Nachrichtenbüros einige Zahlen, die die Schwierigkeiten ver⸗ deutlichen, unter denen die Italiener ihren Vormarſch durchführen. Die Truppen an der Nordfront verbrauchen wöchenklich 20 000 Doppelzeniner Lebensmittel. darunter 2800 Doppelzentner Fleiſch. Wegen der Schwierigkeit der Beſchaffung von Friſchfleiſch im Frontgebiet gehen täglich aus der Kühlhalle von Asmara 400 Doppelzent⸗ ner Fleiſch an die Front. 5000 Laſtkraft⸗ wagen ſind ununterbrochen mit dem Trans⸗ port von Lebensmitteln ins Kampfgebiet be⸗ ſchäftigt. Die Frontbäckereien verbacken täg⸗ lich 125 000 Kilo Weizenmehl. Für die Hei⸗ zung der Backöfen ſind täglich 600 Doppel⸗ zentner Holz nötig. Zu dieſem Zwecke wurde ein Holzbeſchaffungsamt in Asmara errich⸗ tet. Unzugängliche Frontabſchnitte werden mit Proviantlagern ausgeſtattet, deren Be⸗ lieferung durch 7000 Laſttiere erfolgt. Ein⸗ ſame Poſten können zum Teil nur durch Flugzeuge und Fallſchirme mit Lebensmitteln und Waſſer verſorgt wer⸗ den. Im Hafen von Maſſaua werden jetzt täglich 4000 Tonnen Proviant gelöſcht, wäh; rend es vor kurzem nur 400 Tonnen waren. Abgeſehen von der Eiſenbahn ſtehen für die Beförderung dieſer Maſſen in das Innere 3500 Laſtkraftwagen und insgeſamt 60 000 Kamele, Pferde, Mauleſel und Eſel zur Ver⸗ kann. Hier werden aber auch künſtleriſche Gaben und Neigungen der jungen Männer gzweckt oder entwickelt, wozu ihnen das bürgerliche Leben oft wenig Zeit läßt. Die Ausgeſtaltung der Heime ſowie in den Ar⸗ beitsdienſtmuſeen ausgeſtellten Erzeugniſſe legen hierfür ein wirklich erfreuliches Zeug⸗ nis ab. Wenn die Männer des Arbeitsdienſtes entlaſſen werden, ſind tüchtige, kräftige Menſchen aus ihnen geworden, die mit Stolz auf die von ihnen geleiſtete Arbeit für die Volksgemeinſchaft zurückblicken können. Sie bilden für die Wehrmacht einen Erſatz wie ihn weder die alte deutſche Wehrmacht in Friedenszeiten, noch die Reichswehr je er⸗ halten hat. Dr. Helmut Naekold. fügung. Die Feldlazarette find mit 20 000 Decken ausgeſtattet. Eine beſondere Aufgabe entſteht den Intendanturbehörden durch den Umſtand, daß die 40 000 Askaris zum größ⸗ ten Teil von ihren Familien begleitet ſind, für die natürlich ebenfalls geſorgt werden muß. Italieniſcher Heeresbericht Rom, 11. November. Im letzten vom ita⸗ lieniſchen Propagandaminiſternium herausge⸗ gebenen Heeresbericht heißt es, ſämtliche Höhenzüge ſüdlich von Makalle ſeien von den Italienern beſetzt. Die Truppen des 2. Armeekorps ſetzten ihre Kontrollaktion in den Gebieten zwiſchen Akſum und dem Ta⸗ kaſſee⸗Fluß fort. An der Somali⸗Front ſei von Seiten der Truppen des Generals Gra⸗ ziani die Verfolgungs⸗ und Säuberungs⸗ aktion nördlich von Gorrahei weiter im Gange. Eine leichte motoriſierte Kolonne habe im Flußtal des Faf dem Gegner zwei weitere Geſchütze weggenommen. Der Häuptling Abd el Kerim Moham⸗ med, Sohn des verſtorbenen Mullah, der den Volksſtamm der Ogaden⸗Bagheri befehligt, habe ſich unterworfen. Die Luftwaffe ſei wei⸗ ter tätig. Muſſolini ſiegesſicher Anſprache nach einer Parade. Rom, 11. November. Anläßlich des Geburtstages des Königs von Italien nahm Muſſolini in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Kriegsminiſter eine große Parade über die Garniſon von Rom ab. Es beteilig⸗ ten ſich alle Waffengattungen mit insgeſamt 20 000 Mann. Nach der Parade hielt Muſ⸗ ſolini vom Balkon des Palazzo Venezia eine Anſprache, in der er u. a. ſagte:„Ihr habt ſoeben nur den kleinſten Teil der militä⸗ riſchen Streitmacht geſehen, die Italien zu Beginn des 14. faſchiſtiſchen Jahres zur Ver⸗ fügung hat. Dieſe Macht iſt bereit. die Be⸗ lange Italiens zu verteidigen in Europa und Afrika und überall, wo es nötig ſein ſollte. In der kunzen Zeit von einigen Monaten haben wir bereits zwei alte Rechnungen be⸗ glichen. Der Reſt wird noch kommen.“ Die Rückkehr König Georgs London, 12. November. Der König von Griechenland nahm die Aufforderung einer griechiſchen Abordnung an, auf den Thron zurückzukehren. Der Emp⸗ fang fand in der griechiſchen Geſandtſchaft in London ſtatt, die zum erſten Mal wieder die königliche Standarte aufgezogen hatte. Von der Geſandtſchaft begab ſich König Ge⸗ org II. zur griechiſchen Kirche, wo ein Dank⸗ gottesdienſt ſtattfand. Der König wird vor⸗ ausſichtlich London am Donnerstag verlaſſen und ſich zunächſt nach Paris begeben. Er wird dann nach Rom reiſen, um dem italie⸗ niſchen König einen Beſuch abzuſtatten Von Brindiſi aus wird er auf dem Kreutzer„Elli“ nach Athen fahren und dort zwiſchen dem 22. und 24. November eintreffen. uuf gegen den Kitſch Eine Bekanntmachung des Keichsminiſters Dr. Goebbels. Berlin, 12. November. Wie die Nationalſozialiſtiſche Korreſpon⸗ denz mitteilt, hat der Reichspropagandalei⸗ ter der NSDAP und Reichsminiſter für Volksaufkärung und Propaganda. Dr. Goebbels, eine Bekanntmachung veröf⸗ fentlicht, in der darauf hingewieſen wird. daß in dem Kampf gegen den Kitſch die An⸗ zahl der kitſchigen Darſtellung der Symbole der Bewegung, der Nation und des Staa⸗— tes und zum Schutze der nationalen Sym⸗ bole der Bewegung im laufenden Jahr eine fortlaufende Senkung erfahren habe, und in den hinter uns liegenden Monaten die Zahl der Beanſtandungen nur noch einzelne Fälle im Reichsgebiet umfaſſe, innerhalb des letzten Halbjahres im Monatsdurch⸗ ſchnitt etwa zehn. Damit iſt bewieſen, daß das Geſetz den höchſten Erfolg erreicht habe, der einem Geſetz überhaupt zuteil werden könne, nämlich allmählich entbehrlich zu werden. Das Geſetz habe bewirkt, daß das Empfinden von der Würde der nationalen Symbole geweckt, Verantwortungsbewußt⸗ ſein und Geſchmack bei Händlern und Pu⸗ blikum gehoben worden ſei. Neuerdings frei⸗ lich zeigt ſich, ſo heißt es in der Bekannt⸗ machung u. a. weiter, auf einem anderen Gebiete als dem der Gegenſtände des Han— delsverkehrs eine Erſcheinung, die zwar kein Geſetz, wohl aber eine Warnung nötig macht. Seit einigen Monaten werden die Dienſtſtellen der Partei vielfach mit Ver— lagsproſpekten über„Feſtſpiele für natio⸗ nale Feiertage“,„Nationalſozialiſtiſche Fei⸗ ern“ und ähnliches überſchwemmt. In ſehr vielen Fällen handelt es ſich hier um billigſte Konjunkturware, deren Verfaſſer in dem großen Irrtum befangen ſind, die Zeit des „patriotiſchen Theaterſtückes für die Ver⸗ einsbühnen“. wie es in der Vorkriegszeit maſſenweiſe produziert wurde, ſei erneut an⸗ gebrochen. Bezeichnend iſt, daß die Verlags⸗ proſpekte über ſolche Machwerke faſt aus⸗ ſchließlich an die unteren Dienſtſtellen der Partei gerichtet und oft nur in den Teilen des Reiches verbreitet werden, die von der engeren Heimat des Verfaſſers ausreichend entfernt liegen. Der Miniſter ſtellt feſt, daß die Programmgeſtaltung für öffentliche Ver⸗ anſtaltungen der Partei der nationalen Fei⸗ ertage Angelegenheit der örtlichen Propa⸗ gandaleitungen der NSDAP iſt. die von den zuſtändigen Hoheitsträgern der Partei generell mit dieſer Aufgabe betraut ſind. Waffenſtillſtandsfeiern Der 11. November in Paris. Der Jahrestag des 11. November wurde auch in dieſem Jahr in Frankreich in der herkömmlichen Weiſe begangen. Hauptſtätte des Gedenkens war das Grab des Unbe⸗ kannten Soldaten unter dem Triumph⸗ bogen. In den frühen Vormittagsſtunden eröffneten die Feuerkreuzler den Reigen der Kundgebungen. Inzwiſchen verſammelten ſich in den anliegenden Straßen die Truppen zum Vorbeimarſch vor dem Triumphbogen. Unüberſehbare Menſchenmaſſen füllten die Straßen ringsum. Der Präſident der Repu⸗ blik, Lebrun, erſchien in Begleitung des Kriegsminiſters, Marineminiſters und Pen⸗ ſionsminiſters. Kanonenſchüſſe zeigten die Minute des Schweigens an. Der Vorbei⸗ marſch der Truppen beendete die Feier. Um die Mittagsſtande zogen die rechtsſtehenden Frontkämpferverbände am Grab vorüber. Ihnen folgten zwei Stunden ſpäter die poli⸗ tiſch linksſtehenden Frontkämpfer. Polniſcher Unabhängigkeitstag. Die Feier des polniſchen Unabhängigkeits⸗ tages begann mit einer Meſſe in der War⸗ ſchauer Johannes-Kathedrale, die der Kar⸗ dinal⸗Erzbiſchof Kakowſki zelebrierte. An⸗ ſchließend nahm der Generalinſpekteur der Armee. General Rydz⸗Smigly, eine Parade auf dem Mokotow⸗Felde ab, dem hiſtoriſchen Platz der Paraden, die dort vor Marſchall Pilſudſk bis zum vorigen Jahre ſtattfanden. Die polniſche Preſſe hebt in ihren Artikeln vom Unabhängigkeitstage in erſter Linie die Gefühle der Trauer des Volkes hervor, daß man den Feiertag erſtmalig ohne Pil ſudſki begehen müſſe. Auch die nationaldemo⸗ kratiſche Oppoſitionspreſſe, die bisher vom 11. November wenig Notiz nahm. da er in erſter Linie als Feiertag des Pilſudſki-La⸗ gers galt, bringt den Wunſch zum Ausdruck, daß dieſer nationale Feiertag ein Feiertag für alle Polen werde. Wirtſchaftshochſchule Verlin Berlin, 12. November. Nach einem Erlaß des Reichs⸗ und preu⸗ ßiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung wird die bisherige Han⸗ delshochſchule Berlin zu einer Wirtſchafts⸗ hochſchule erweitert. Die Studierenden der Volkswirtſchaftslehre werden wie bisher aus⸗ ſchließlich an der Univerſität, die Studieren⸗ den der kaufmänniſchen Disziplinen aus⸗ ſchließlich an der Wirtſchaftshochſchule imma⸗ trikuliert. Die Immatrikulation berechtigt dazu, an beiden Hochſchulen Vorleſungen zu belegen Für die Prüfung der Diplomvolks⸗ wirte, der Diplomkaufleute und der Diplom⸗ handelslehrer wird ein einheitliches Prü⸗ fungsamt errichtet. Es iſt ferner beabſichtigt, die Wirtſchaftshochſchule in weitem Umfang der wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Weiterbil⸗ dung anderer Berufe(Referendare, Aſſeſſo⸗ ren, Beamte der Verwaltung u. a.) dienſtbar tau machen. —— Der Führer und Reichskanzler im Kreiſe ſeiner Gekreuen von 1923. Die Feierlichkeiten in München wurden mit einem Treffen der alten Kämpfer im hiſto— riſchen Bürgerbräukeller eingeleitet. Im Bilde der Führer und Reichskanzler bei der Begrüßung ſeiner Alten Garde: links Himmler, in der Mitte Ulrich Graf, der am 9. November 1923 an der Feldherrnhalle ſich ſchützend vor den Führer warf und, aus zahlreichen Wunden blutend, aufs Pflaſter ſank, daneben Rudolf Heß und Hermann Regiſtermarkſchiebungen Zuchthaus für zwei Bulgarinnen. Berlin, 11. November. Das Berliner Schnellſchöffengericht ver⸗ urteilte die 48jährige bulgariſche Staatsan⸗ gehörige Konntſchewa Michailowa zu drei Jahren Zuchthaus und 9000 Mark Geldſtrafe und ihre 27jährige Tochter Dimitrowa Mo⸗ tova zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und 6000 Mark Geldſtrafe. Im Mai dieſes Jahres war die Angeklagte Michailowa aus Bulgarien nach Berlin ge⸗ kommen, wo einige Zeit ſpäter auch ihre Tochter, die Angeklagte Motova eintraf. Im Verlauf von etwa fünf Monaten bis zu ihrer Verhaftung haben die beiden Frauen mit Hilfe gefälſchter Päſſe 17 000 Mark auf Regiſtermarkſchecks abge— hoben. Zweifellos iſt der größte Teil dieſer Summe durch mehrere Hintermänner über die Grenze ins Ausland verſchoben worden. Einer dieſer Helfershelfer, ein Bulgare namens Dimitroff, konnte im letzten Augen⸗ blick ins Ausland flüchten. In der Verhandlung vor Gericht, die mit Hilfe eines bulgariſchen Dolmetſchers ge⸗ führt wurde, kamen die beiden angeklagten Frauen mit den für Regiſtermarkſchieber üblichen Ausflüchten. Deutſche Tagesſchau Vorſchläge für eine Beſchränkung der Erb⸗ folge und der Teſtamentsform. Die vom Staatsſekretär im Reichsjuſtiz⸗ miniſterium, Dr. Freisler, herausgegebene Zeitſchrift„Deutſches Gemein⸗ und Wirt⸗ ſchaftsrecht“ befaßt ſich mit den Entwick⸗ lungstendenzen des deutſchen Erbrechts, wo⸗ bei der Präſident des Reichsjuſtizprüfungs⸗ amtes, Dr. Palandt, bemerkenswerte Vor— ſchläge für eine Neuregelung macht. Dieſe beziehen ſich ſowohl auf die geſetzliche Erb⸗ folge als auch auf die Teſtamentsform. Das geſetzliche Erbrecht ſoll mehr als bisher aus den Bindungen des Blutes, der Ehe und der Volksgemeinſchaft aufgebaut werden. In Zukunft werde man nur den engeren Kreis von Verwandten, der familiengebunden iſt, als geſetzliche Erben zulaſſen. Mit der zwei⸗ ten Ordnung müßte die geſetzliche Erbfolge ihr Ende erreichen, die Urgroßeltern und ihre Nachkommen dürften nicht mehr zu den geſetzlichen Erben zählen. In all dieſen Fäl⸗ len werde vielmehr der Fiskus. alſo das Reich, geſetzlicher Erbe werden müſſen. Fer⸗ ner bezeichnet es der Artikelſchreiber als not⸗ wendig, in Zukunft nur noch die öffentlichen Teſtamentsformen zuzulaſſen, bei denen der Erblaſſer ſeinen letzten Willen einem Rechts⸗ wahrer mündlich erklären müſſe, der nicht nur die Aufgabe habe, ihn zu einem der äußeren Form nach gültigen Teſtament zu verhelfen, ſondern die Pflicht,„den Erblaſ⸗ ſer von Willkürakten und Pflichtwidrigkeiten gegenüber der Familiengemeinſchaft abzu⸗ alten.“ g Dienſtgradverleihungen. Nach einer Meldung des„Völkiſchen Be⸗ obachter“ über die anläßlich des 9. Novem⸗ ber vom Führer im Nationalſozialiſtiſchen Kraftfahrkorps ausgeſprochenen Beförderun⸗ gen, Dienſtgradverleihungen und Ernennungen wurde u. a. den Gauleitern Groh, Simon und Weinrich der Dienſtgrad eines Grup⸗ penführers verliehen. Amkliche Ehevermittlung? In der Zeitſchrift des Nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchen Aerzte-Bundes wird von einem Verfaſſer namens Thiele-München der Wunſch geäußert,„der nationalſoziali⸗ ſtiſche Staat möge anſtelle der privaten und gewerblichen Ehevermittlungen dieſe Ehe— vermittlung ſelbſt in die Hand nehmen, um erbtüchtige junge Männer und Mädchen zu⸗ ſammenzuführen“. Auf den Standesämtern könnten Liſten geführt werden, in denen ſich ehefreudige ſunge Mö ner und Mädchen ein⸗ tragen. Auf dieſe W.iſe würde dem ſchänd⸗ lichen Treiben unverantwortlicher Heirats⸗ vermittler ein Riegel vorgeſchoben. Göring.(Heinrich Hoffmann— M.) DDD—— Prozeßbeginn gegen den Biſchof von Meißen am 14. November. Am kommenden Donnerstag, 14. Novem⸗ ber, beginm vor der 4. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts der Prozeß gegen den 53jährigen Biſchof von Meißen, Peter Legge, wegen Deviſenvergehens. Zuſammen mit dem Biſchof hat ſich ſein Bruder, der 46jährige Generalſekretär Dr. Theodor Legge aus Paderborn, ſowie der 47jährige Gene⸗ ralvikar Domherr Profeſſor Dr. Wilhelm Soppa zu verantworten. Wegen Begünſti⸗ gung des Angeklagten Dr. Theodor Legge ſtehen ferner die 25jährige Auguſte Klein aus Paderborn und der Zojährige General⸗ ſekretär Wilhelm Freckmann aus Paderborn unter Anklage. Eine Kette von Anglütk Schwere Verkehrsunfälle im Nebel. Mannheim, 11. November. Der ſtarke Herbſinebel, der fall allenthal⸗ ben die Sicht behinderte, war der Anlaß einer Reihe ſchwerer Verkehrsunfälle. 80 fuhr im Mannheimer Vorort Feudenheim ein Perſonenauto um Mitternacht gegen einen Alleebaum. Der Fahrer, ein 18 Jahre alter Auloſchloſſer, wurde herausgeſchleudert und blieb tot auf der Fahrbahn liegen. Ein neben ihm ſitzender ſunger Mann wurde bei dem Anprall am Kopf ſo ſchwer verletzt, daß der Tod alsbald einkrat. Drei hinken im Wagen ſitzende Mädchen erlitten ſchwere Verletzungen. Wie ferner aus Durlach gemeldet wird, fuhr in Weingarten in den Abendſtun⸗ den ein Fernlaſtzug in eine Grupe von vier BdM⸗Mädchen. Die Mädchen befanden ſich auf der rechten Straßenſeite, während das ſchwere Auto auf der falſchen Seite herankam und die Mädchen, die nicht mehr ausweichen konnten, zu Boden riß. Die 24⸗ jährige Erna Maier war ſofort tot. während der Zuſtand weiterer ſchwerverletzter Mäd⸗ chen zu Bedenken Anlaß gibt. Der Laſtzug, der einem Weingartener Unternehmer ge⸗ hört, fuhr ohne anzuhalten weiter. Er wurde noch am ſelben Abend in Spöck geſtellt und der Fahrer einſtweilen feſtgenommen und ins Amtgerichtsgefängnis nach Karlsruhe eingeliefert. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich an der Bahnſtrecke Roßla— Borga— Kelbra. Drei Arbeiter aus Roßla, die im Auftrag einer Roßlaer Baugeſellſchaft Arbeiten auf dem Bahnkörper ausführten, wurden von einem durchfahrenden Güterzug überfahren und getötet. Auch hier herrſchte ſtarker Nebel. Zwei Anfälle zu gleicher Zeit. ereigneten ſich in Büderich bei Düſſel⸗ dorf. Dort geriet ein Perſonenkraftwagen ins Schleudern und fuhr gegen eine Mauer. too er zerſchellte. Die drei Inſaſſen wurden erheblich verletzt. Ein dahinter kommender Lieferwagen geriet beim Bremſen ebenfalls ins Rutſchen und fuhr gegen einen Baum. Faſt alle Inſaſſen dieſes Wagens trugen Verletzungen davon. Einſchließlich der drei Verletzten des Perſonenkraftwagens mußten insgeſamt 14 Verletzte dem Heerdter Kran— kenhaus zugeführt werden Neun von ihnen konnten inzwiſchen wieder entlaſſen werden. Bei den noch im Krankenhaus liegenden fünf Verletzten beſteht Lebensgefahr. Jugunfall bei Cuxhaven. Altona, 11. November. Die Reichsbahn⸗ direktion Altona teilt mit: Der von Cux⸗ haven kommende Perſonenzug 1901 fuhr bei der Einfahrt im Bahnhof Dorum auf einen Güterzug. Hierbei entgleiſte die Lokomotive und der Packwagen des Perſonenzuges ſowie ein mit Holz beladener Wagen des Güter- zuges. Einige Reiſende erlitten leichte Ver⸗ letzungen. Sie konnten nach Anlegung von Notverbänden ihre Reiſe fortſetzen. ä——* 3— Schweres Vootsunglül 18 Todesopfer. London, 12. November. An der Küſte der nordiriſchen Grafſchaft Donegal ereignete ſich ein ſchweres Unglück, das 18 Todesopfer forderte. 19 Män⸗ ner und Frauen, die als Erntearbeiter in Schottland geweſen waren, hatten in einem offenen Segelboot die Heimreiſe nach der Arramore-Inſel angetreten. Um den Weg abzukürzen, ſteuerte der Führer des Bootes durch eine klippenreiche Strecke. Plötzlich ſtieß das Segelboot gegen eine Klippe und kenterte. 17 Perſonen erkranken. Die beiden Aeberlebenden klammerken ſich an das Boot feſt, das nach 15 Stunden an die Küſte getrieben wurde. Einer der Ge⸗ retteten ſtarb nach kurzer Jeit und das B. finden des anderen iſt ernſt. Anker den Op; fern befinden ſich 8 Mitglieder einer Fa- milie. Eine andere Familie hat 3 Mitglieder bei dieſem Anglück verloren. Ergebnisloſe Nachforſchungen. London, 11. November. Die Suche nach dem Flieger Kingsford Smith iſt bisher ergebnislos geblieben, ob⸗ wohl die Flugzeuge der britiſchen Luftſtreit⸗ kräfte in Singapore unermüdlich die Nach⸗ forſchungen nach ihm fortſetzen. Man hegt die ernſteſten Befürchtungen um das Schick⸗ ſal dieſes berühmten Fliegers, zumal nun⸗ mehr ſeit der letzten Sichtmeldung aus Alla⸗ habad über vier Tage verſtrichen ſind. Frachtdampfer geſcheitert Fünfzig Mann auf einem Felseiland. Manila, 11. November. Der britiſche Frachtdampfer„Silverhazel“ 63091 Tonnen) ſtrandete auf der Fahrt von San Francisco nach Manila an einem Fel⸗ ſen der berüchtigten San Bernadino-Straße an der Südküſte der Inſel Luzon und brach auseinander. Die Heckhälfte iſt bereits ge⸗ ſunken. An Bord befanden ſich 45 Mann und fünf Fahrgäſte. Sie rekteten ſich auf einen Felſen. Mehrere Dampfer ſind zur Hilfeleiſtung ein⸗ getroffen. Die Uebernahme der Geſtrandeten iſt jedoch wegen der Gewalt der Strömung bisher unmöglich. Aus Manila wurde ein amerikaniſcher Zerſtörer abgeſandt. Poſtflugzeug abgeſtürzt Paris, 11. November. Das Poſtflugzeug Marſeille— Barcelona iſt in der Nähe von Iſtres abgeſtürzt. Die dreiköpfige Beſatzung wurde getötet. Die Maſchine iſt völlig zer⸗ Fußball Gau Mittelrhein: Mühlheimer SV 7 18 9:5 Bonner FV 7 98 9:5 VfR Köln 6 13:10 81:4 Köln⸗Sülz 07 7 12511 880 Kölner EfR 6 16.10 Tura Bonn 6 14:14 7.5 Tuc Neuendorf 5 9 5:5 Kölner SC 99 6 10:9 40 Weſtmark Trier Fi Eintracht Trier F Gau Südweſt: Boruſſia Neunkirchen 7. 15710 194 FK Pirmaſens 7 10613 10 FSW Frankfurt 7751511 86 Wormatia Worms 6 16:9 755 Union Niederrad 6 11:18 5 Eintracht Frankfurt 5 1012 64 Phönix Ludwigshafen Fangen FV Saarbrücken 1 12168 Opel Rüſſelsheim 777115 Kickers Offenbach Tiens Gau Baden: 1. FC Pforzheim 6 158 10 Karlsruher FV Ge VfB Mühlburg 4 54 578 Vfe Neckarau. ar 5 Germania Brötzingen 7 1216 59 SWWaldhof 36 85 4:2 VfR Mannheim 3, 758 42 Freiburger FC„ Amicitia Viernheim 6 8:14 4:8 Phönix Karlsruhe 67 111 Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers 2752 10 Sportfr. Stuttgart 8 130 977 VfB Stuttgart 6 17:8 8:4 Stuttgarter SC 7 16:9 8:6 SpVg Cannſtatt 92 1 Ulmer FV 94„ FW Zuffenhauſen 8 Sportfr. Eßlingen„8 1. SSV Ulm„ SW Feuerbach 6 5:18 2210 Gau Bayern: 1. FC Nürnberg 5 11 Bayern München 17% BC Augsburg 7 16:7 9:5 SpVg Fürth„ 8:2 ASV Nürnberg G Wacker München i FC München S 1. FC Bayreuth JF FC 05 Schweinfurt 3 4:6 1860 München 8 e e fl seiland. bbember. Wberhazel⸗ fahrt von einem del. ino Sttaße And bra beretz ge⸗ 5 Nam ung ein⸗ eſtrandeten Strömung vurde ein . ofilugzeug dhe don Beſahung völlig per- — — = Sa S S e *. D.=. 2 —— 28 — — A e= 2 —— — — LKS Sr 2. J — 2 ——— Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). 19 Nachdruck verboten. Hanneli hatte nicht aufzublicken gewagt; jetzt aber hob ſie erſchrocken den Blick. „Vera? Vera iſt ſehr krank?“ „Ja! Noch iſt wohl zu hoffen...“ „So ſchlimm ſteht es mit ihr? Und ich— ich weiß das nicht?“ Hannelis Worte gingen in Schluchzen unter. Alles Perſönliche zwiſchen Marholdt und ihr war unter- getaucht in der Sorge und Angſt um die geliebte Freundin. „Verzeihen Sie, ich muß jetzt gehen, Herr Doktor! Wenn Sie mich hinausbegleiten wollen?! Sie müſſen mir noch mehr ſagen. Uns verbindet ja die gemeinſame Sorge um die geliebte Kranke!“ ſagte ſie ſchnell. Sie ſtanden draußen in der regenfeuchten Herbſtnacht. Hanneli ſchaute ſich nach allen Richtungen um. „Sie werden erwartet, gnädiges Fräulein?“ Zögernd ſtellte Doktor von Marholdt dieſe Frage. Er wußte wohl, wen Hanneli ſuchte. Jetzt kam noch das Schwerſte. „Sie erwarten Ihren Bruder, gnädiges Fräulein? Bitte, erſchrecken Sie nicht; aber er kann nicht kommen...“ „Woher wiſſen Sie? Was, um Gottes willen, was iſt mit Heinz?“ Hannelis Fragen überſtürzten ſich in hoch⸗ gradiger Erregung. Marholdt hatte in dieſem Augenblick unendliches Mit⸗ leid mit dem armen Kinde. Am liebſten hätte er ſie in ſeine Arme genommen und hätte ihr über das Haar ge— ſtrichen und ſie getröſtet, wie man ein Kind tröſtet. Statt deſſen aber faßte er ſie nur ſtützend am Arm und ſprach ſo behutſam als möglich: „Warum ſchrieben Sie nicht heim, daß Sie hier mit Ihrem Bruder unter ſo ſchweren Bedingungen Ihr Leben friſten? Profeſſor Reinhardt und Vera wiſſen bis jetzt noch nicht genau, warum Sie nicht mehr bei den Gelderns find. Haben Sie kein Vertrauen mehr zu Ihren beſten, treueſten Freunden, Hanneli? Aber was Ihren lieben Bruder betrifft, ſo danke ich dem Zufall, der mich gerade in ſeine Nähe führte, als er heute abend auf der Straße ohnmächtig wurde. Eine geſchwächte Lunge. Nichts weiter. Das kriegen wir ſchon wieder hin. Ich habe ihn ſofort in die Charite genommen. Wahrſcheinlich noch die Folgen ſeines Unfalls. Er hatte wohl vor einiger Zeit einen ſchweren Unfall, wie ich aus ſeinen Worten ent⸗ nehmen konnte!“ Hanneli nickte, unfähig, noch einen Schritt weiterzu⸗ gehen. Sie war völlig apathiſch und ließ es willenlos geſchehen, daß Doktor von Marholdt einem Taxi winkte. „Sie ſollen Ihren Bruder in wundervoller Obhut ſehen. Wir fahren ſogleich nach der Charité.“ Ein mattes, dankbares Lächeln huſchte über Hannelis Geſichtchen. Nicht lange darauf ſtand ſie an ihres Bruders Bett. Marholdt war leiſe hinausgegangen und ließ die Geſchwiſter lange allein.. ö Erſt ſpäter traf er mit Hanneli wieder zuſammen, die 1 1 ihm innig danken wollte. Marholdt wehrte ab. „Es iſt als Arzt meine Pflicht, den Menſchen zu helfen, wo ich kann. Nun aber laſſen Sie uns Abſchied nehmen, gnädiges Fräulein! Darf ich daheim Vera grüßen?“ „Sie müſſen mich ja ſo undankbar ſchelten!“ ent⸗ ſchlüpfte es Hanneli, während ein glühendes Rot ihre Wangen färbte.„Ach, ich kann nicht darüber ſprechen— noch nicht. Gott weiß, ich konnte nicht anders handeln bei den Gelderns. Reinhardts werden mir gewiß ſehr böſe ſein.“ Böſe? Nein, Profeſſor Reinhardt war zunächſt nur ein wenig erſtaunt, daß Sie ſo plötzlich aus dem Hauſe gegangen waren. Vera aber ſagte ſofort:„Vati, ich kenne doch Tante Geldern und Gitta! Wer weiß, wie dieſe hoch— mütigen Menſchen unſerem armen Hanneli mitgeſpiel haben! Ich hab' mir gleich nichts Gutes denken können.“ Uebrigens, die Tochter ſoll inzwiſchen verlobt ſein. Ein Seifenfabritant aus etwas berüchtigter Familie, aber ſteinreich. Letzte Rettung!“ Doktor von Marholdt ver— ſuchte zu ſcherzen. 0 Hanneli fühlte eine kleine Erleichterung bei den Worten des Arztes. Man dachte alſo nicht allzu ſchlecht von ihr daheim. Liebe, liebe Vera „Sagen Sie bitte Vera und ihrem lieben Vater meine allerinnigſten Grüße!“ hauchte Hanneli unter Tränen. „Am liebſten führe ich morgen mit Ihnen heim; aber— mein Bruder... Oh, bitte ſagen Sie mir: Wird er ge⸗ ſund werden, Herr Doktor?“ „Ganz ſicher, Fräulein Hanneli! Er winden. Er iſt ja noch ſo jung.“ „Um meinetwillen hat er ſich krank gemacht— um mich „Still! Das darf keiner ſagen. Niemand würde Ihnen eine ſolche Schuld geben..“ Warm drückte Marholdt Hannelis kleine, kalte Hand Sein Blick forſchte in ihren Zügen. Ein Ausdruck war darin, den er früher an ihr nicht wahrgenommen hatte ſo, als litte ſie ganz tief in ihrem Herzen um etwas, worum nur ſie allein wußte. Ein Ausdruck von edlem Schmerz und Schickſalergebenheit. „Behüte Sie Gott, Hanneli! Wir werden uns daheim wiederſehen Und wenn Vera nach verlangt werde amen?“ wird es über Ihnen „Ja!“ kam die leiſe Antwort. Marholdts Wagen brachte ſie ſchnell heim. In der Einſamteit der Dachſtube aber warf ſich Hanneli auf ihr Bett und ſchluchzte ihren Schmerz und ihre Sorge um Vera und um ihren Bruder aus. Erſt gegen Morgen fiel ſie in einen ſchweren Schlaf. Neunzehntes Kapitel. Tage hindurch hatte Hanneli am Krankenbett ihres Bruders geſeſſen. Die Fürſprache des berühmten Arztes Doktor von Marholdt hatte ihr jederzeit Zutritt zu dem Kranken verſchafft. Heute aber hatte ihr die Stations⸗ ſchweſter erklärt, daß Heinz am nächſten Tage in die Privatklinik des Herrn Profeſſor Reinhardt überfühet werden könne. Zuerſt wa, ſie erſchrocken, doch die freundliche Schweſter tröſtete ſie: „Er wird es dort beſſer haben unter der Obhut des Herrn Doktor von Marholdt, gnädiges Fräulein! Das müßte Sie beruhigen, wenn Sie Ihren Herrn Bruder nicht jeden Tag ſehen können!“ Hanneli konnte nur nicken. Den ganzen Nachmittag hielt ſie Heinz' Hand in der ihren; er ſah mit dankbaren Augen zu ihr auf. „Nach Hauſe, Hanneli! Oh, wie ich mich freue! Kommſt du auch— bald heim?“ Leiſe erzählte Heinz weiter: „Du, daß dieſer fremde Reiter dann mein Retter wurde! Iſt das nicht eine ſeltſame Himmelsfügung? Ach, Hanneli, ich kenne keinen Menſchen— außer Mutterle und dir—, der je ſo gut zu mir geweſen wäre wie er. Ach, du— du weißt ja nicht, wie gut er in Wirklichkeit iſt, Hanneli! Noch viel, viel beſſer, als du denken kannſt. Er war noch einmal hier an meinem Bett, kurz bevor er wegfuhr. Weißt du, was er ſagte? Jetzt möchte ich es dir doch ſagen, weil wir uns ange nicht ſehen!“ Heinz ſchwieg erſchöpft. Er mußte erſt eine Pauſe einlegen, ehe er fortfahren konnte: „Nicht danten, Herr Mertens! Ein gutes Wort Ihrer Schweſter war der beſte Lohn für mich! Denke mal! Und— Herr Mertens ſagte er zu mir.“ Hanneli hielt dem Bruder leicht den Mund zu. „Nun aber ſtill, Heinzelmännchen! Du haſt geredet!“ verſuchte ſie einen energiſchen Ton. Schnell vergingen die Stunden an dieſem letzten Tage. Dann tam auch hier der Abſchied. Gewaltſam mußte ſich Hanneli von den lieben, bleichen Zügen des Bruders losreißen. „Du findeſt gute Menſchen dort, mein lieber Junge! Bedenk' das immer! Laß mich hier! Ich muß arbeiten! Leb wohl!“ Die matten Blicke des Kranken folgten der hohen, bieg— ſamen Mädchengeſtalt, bis ſich die Tür hinter Hanneli geſchloſſen hatte. Bald fiel Heinz wieder in den Schlaf. Der Nachmittag hatte ſeine ſchwachen Kräfte ſehr er— ſchöpft. Hanneli aber lief nach Hauſe. Unwirtlich waren die Straßen in der grauen Novemberſtimmung. Hanneli ſchien es, als ſähe ſie überall in dem Halbdunkel blaſſe Leidens⸗ geſichter. Bald das von Heinz, bald das der geliebten Freundin. Wieder war ihr Herz voll banger, dunkler Ahnungen, über die alle Selbſttäuſchung nicht hinweghalf. Und wirklich daheim erwartete ſie ein Telegramm, das ſie mit zitternden Fingern aufriß. genug Vera verlangt nach dir. Schwer Reinhardt.“ „Sofort kommen. krank. „Stürzt denn nur alles über mir zuſammen?“ Hanneli davon. Man mußte ihr in der„Laterne“ Sie mußte ſofort heim. Reh geben. In dem ſonſt ſo lichten Zimmer Vera Reinhardts herrſchte gedämpftes Halbdunkel. Still und ergeben lag die geduldige Kranke in ihrem ſchmalen weißen Mädchen⸗ bett, den Blick verloren in die Ferne gerichtet, als ſähe ſie ſchon ein beſſeres Jenſeits. Schweigend ſtanden Profeſſor Reinhardt und ſein Schwiegerſohn neben dem Krankenbett. Wieder griff Dok⸗ tor von Marholdt nach der bleichen, abgezehrten Mädchen⸗ hand und fühlte den Puls, der unter der Wirkung der letzten Kampferſpritze noch einmal aufzuflackern begann. „Wann kommt Hanneli?“ fragte die Kranke da. „Bald, mein Herz, bald! Wird es dich aber nicht zu ſehr aufregen?“ fragte Ernſt-⸗Ludwig von Marholdt leiſe zurück. „Nein, Ernſtel, nein! Erzähle doch noch einmal...“ Immer wieder ſtreichelte Doktor von Marxholdt die Wangen ſeiner Braut. „Ich habe dir doch ſchon die ganze Nacht erzählt, mein Liebling. Auch von ihrem Bruder, der nun wohlgeborgen drüben in unſerer Klinik liegt. Aber ich denke, Hanna wird bald kommen.“ „Ja, bald, ſehr bald!“ Eine merkwürdige Unruhe lag diesmal in Veras Worten.„Es iſt noch ſo manches zu ordnen...“ Die beiden Männer ſahen ſich an. Tagelang war nun ſchon in Vera dieſe ſtarke Sehnſucht nach Hanneli. Ja, faſt ſchien es, als ob das verlöſchende Leben des jungen Menſchenkindes nur aus dieſer Sehnſucht heraus ſeine letzte Kraft nahm. Und dann war es endlich ſo, daß Hanneli bebend den halbdunklen Raum betrat. Sie mußte erſt ſekundenlang an der Tür ſtehenbleiben, um das Auge an die Dämme⸗ rung zu gewöhnen. Noch ſah ſie nichts, aber Veras matte Stimme klang ſchon leiſe: „Du biſt da, Hanneli. gewartet!“ Hanneli machte ein paar taſtende Schritte in das Zimmer hinein. Dann ſank ſie an Veras Bet in die Knie. So unheimlich wogten Schmerz und Erſchütterung in ihr, daß ſie nicht eines Wortes fähig war. In Veras Geſicht aber, das ſchon die Schatten des Todes zeichneten, war ſeit Hannelis Eintritt eine mert⸗ würdige Veränderung vor ſich gegangen. Die Unruhe war völlig von ihr gewichen. In ihren großen, blauen Augen leuchtete eine unirdiſche Klarheit, ſo, als ſähe ſie ſchon jetzt die Dinge hinter den Dingen. „Näher kommen— ganz, ganz nahe!“ ſagte ſie plötzlich und nickte leiſe, als Doktor von Marholdt und ihr Vater ganz nahe an ihr Bett herantraten. Hanneli hob das Geſicht, ſenkte es aber gleich wieder. Veras Anblick löſte ſo tiefe Erſchütterung in ihr aus, daß ſie ihn beinah nicht ertrug. Da fühlte ſie die Hand der Sterbenden auf ihrem Kopfe. Unendliche Innigteit lag in dieſer letzten Liebkoſung. Wie aus der Ferne kam Veras Stimme: „Vater, du biſt nicht allein, wenn ich nun gehen muß.— Nicht wahr, du biſt nicht allein? Ich weiß, du hatteſt Hanneli immer lieb wie eine Tochter. Hanneli— und Ernſt⸗Ludwig, Vater.. ſie ſollen immer bei dir bleiben. Sie gehören zuſammen. Ich fühle das in meinem Herzen Jetzt weiß ich, Hanneli hat ſich damals für mich geopfert Ich ſollte glücklich ſein, und— ich war auch glücklich. Sehr glücklich. Ich danke dir, Hanneli.. und«. endlich...! Oh, wie habe ich ſchrie die Worte faſt heraus, dann lief ſie wie ein gehetztes e Urlaub „Nu ja, auf ein paar Stunden kommt's ja nun nicht gleich an. So ſchnell ſtirbt ſich's nicht, Fräulein! Aber— meinetwegen können Sie nach Beendigung Ihres Pro⸗ gramms gleich losfahren. Um dieſe Zeit geht ein Nacht⸗ zug. Das weiß ich!“ Der Kabarettbeſitzer war nicht gerade Sie ja Zwiſchenfall.„Aber kommer — verſtanden?“ erfreut über den ſchnellſtens wieder So kam es, Bühne ſtand. ſchlichten Lieder Hanneli aber vermochte nur Herz war weit von hier bi umbrandete ſie der zu nicken. Wieder begab ſie ſich onhof. Mutter 1 r Getriebe der Weltſtadt Ordnung in ihre ſchmerzlichen ſeelene verſuchte danken zu bringen Verli, mein vergeblich, Liebes, gegönnt! Wollt lieber nie mehr heimkommen, und nun ſo eine traurige Heimkehr Donnernd brauſte der Zug in die Nacht +* 1 daß Hanneli noch einmal auf der kleinen blutendem Herzen ſang ſie ihre kleinen, Beifall. Ihr und Ge⸗ ich hab' dir alles, alles Glück Ernſt⸗Ludwig. Gott wird euch alles tauſendfach Vera machte eine Pauſe. Sie mußte erſt w. 11 ſammeln. Die drei Menſchen ſtanden ſtumm los vor der Majeſtät des Todes. Dann taſtete die Hand der Sterbenden nach Hannelis und ihres Verlobten Hand und legte ſie ineinander. Nie mand wagte ſich zu widerſetzen. Wie der Ausdruck eines höheren Willens war dieſe Gebärde. „So ſoll es ſein— das iſt richtig... Ihr ſollt zu⸗ ſammenbleiben alle drei... Nicht Vater allein laſſen! Das iſt mein letzter Wunſch.... 5 Jetzt lag ein Leuchten über Veras Geſicht, das ſchon ein Widerſchein der ewigen Seligkeit war. Die Kraft jener hohen, wahrhaften Liebe, die ihr ganzes Leben in ſo hohem Maße durchleuchtet hatte, blieb bis zu ihrer letzten Stunde bei ihr und gab den drei Menſchen, die ſie von allen am innigſten geliebt hatte, Halt. Nach Veras letzten Worten war lauge Schweigen. Sie lag ganz ſtill da. Nun kam nur noch ein geduldiges Warten auf die Erlöſung. Ihre letzte Miſſion auf dieſer Erde war erfüllt. Langſam wanderten ihre Augen von einem Geſicht zum anderen. Dann lächelte ſie. Hanneli und Profeſſor Reinhardt ſchauten ſich an. Wie ein Meſſerſtich ging ihnen dieſes Lächeln durchs Herz und riß tauſend Erinnerun Wie ſehr kannten ſie alle gerade dieſes Lächeln an ach Wach. Vera. Na, habe ich nicht alles gut gemacht?, fragte es i leiſer Schalkheit, wenn Vera jemandem eine ganz be⸗ ſondere Freude bereiten wollte. Noch einmal vernahmen ſie alle die ſanfte Stimme: „Möchteſt du mir nicht eines deiner Lieder ſinge Hanneli? Ich habe ſo ſehr das Verlangen, deine Stimme noch einmal zu hören...“ Hanneli zuckte zuſammen. Jetzt, je Kehle war ihr wie zugeſchnürt. Willenskraft riß ſie ſich hoch. „Was— möchteſt du hören, ſtreichelte ſie Veras Hände. deiner Mutter Lied!“ kam die Antwo tt ſollte ſie ſinge: Aber mit letzter Die Verachen?“ Behutſam Das Lied. Zögern. Schlafwandlerin ſchritt Hanneli ins Neben⸗ ſaſt Ohne Wie eine Er tauchte Hanneli in feine Glut Lichter in die Fülle ihrer der Abendſonne. zauberte wunderſame blonden Locken. Veras Augen tranken das Bild in ſich hinein. gold „Die Sonne geht unter ſchon eine andere Sonne aufgegangen— die ewige Sonne„hauchte ſie Ernſt⸗Lndwig und ihrem Paten (Fort Ja, ja! Aber für mich ic Entthronte Hauptſtädte Glanzzeit und Niedergang einſtiger Reſidenzen Der Weltkrieg hat Fürſtenthrone zerbro— chen, Staaten gegründet, zerſtümmelt oder ausgewiſcht und hat auch bei den Haupt⸗ ſtädten nicht Halt gemacht. Drei der bedeu⸗ tendſten Städte der Welt hat er ihres haupt— ſtädtiſchen Charekters beraubt und dafür an⸗ dere Städte damit bekleidet: Sankt Pe⸗ tersburg. Peking und Konſtan⸗ tinopel(türkiſch: Stambul). Auch ihre Namen haben ſie dabei eintauſchen müſſen in Leningrad, Peiping und Iſtan⸗ b ul. Petersburg bei weitem die jüngſte der drei Städte, wurde 1703 von Zar Peter dem Großen ge— gründet. Aus dieſer Zeit ſtammt die be— rühmte Peter⸗Paul⸗Feſtung. St. Petersburg gehörte bei Ausbruch des Welt— krieges zu den glanzvollſten Reſidenzen. Aus dem Rieſenreich Rußland ſtrömte der Reichtum dorthin. Eine Fülle von be⸗ deutenden Bauten, Schlöſſern, Muſeen, Miniſterien und prunkvollen Privatgebäu⸗ den machte Petersburg zu einer der ſehens⸗ werteſten Städte der Welt. Von dem Admi⸗ ralsplatz ſtrahlten fächerförmig die großen Hauptſtraßen aus: der Newſki⸗Proſpekt (heute„Proſpekt des 25. Oktober), die Go⸗ rochowaja und der Woßnenſki⸗Proſpekt. Der berühmte Winterpalaſt, Zeuge des Glückes und Glanzes der Zarenzeit und zu⸗ gleich Schauplatz geſchichtlicher Tragödien, wurde in den Jahren 1754 bis 1768 erbaut, die gegenüberliegende Admiralität Anfang des vergongenen Jahrhunderts: daneben ſind vor allem das Anitſchkow⸗Palais. das Mar⸗ morpalais und das Tauriſche Palais zu nennen. Unter den vierhundert Kirchen ſeien die orthodoxe Iſaakskathedrale, die Kirche der Kaſanſchen Mutter Gottes, die Peter⸗Paul-Kirche mit den Sarkophagen der ruſſiſchen Kaiſer und das berühmte Alexan⸗ der⸗Newſki⸗Kloſter erwähnt. Eine bedeu⸗ tende und ſtark beſchäftigte Induſtrie, Baumwollſpinnereien, Webereien. Eiſengie— ßereien, Maſchinenfabriken und Porzellan⸗ fabriken, deren jährlicher Geſamtumſatz vor dem Kriege 210 Millionen Rubel betrug, vermehrte den Reichtum, und auf dem Newſki⸗Proſpekt überboten ſich die Weltfirmen in koſtbaren Verkaufspaläſten und blendendſten Auslagen. Der Umſatz des Petersburger Handels betrug jährlich nicht weniger als 1800 Millionen Rubel. Was heute auf demſelben Raum vorzufinden iſt, kann man nur als eine ſter bende Stadt bezeichnen, die noch von dem Glanz vergan⸗ gener Tage zehrt. Wohl ſtehen noch Wahr⸗ geichen der einſtigen Zarenreſidenz, aber in den Räumen wohnt das Grauen. Die Einwohnerzahl iſt von 2 320 000 im Jahr 1910 nach den letzten Angaben auf 700 000 geſunken. Von 16 000 Droſchken vor dem Kriege ſind heute noch höchſtens 3000 im Be⸗ trieb. Eine beiſpielloſe Verwahrloſung der Straßen und Häuſer iſt für das heutige Leningrad charakteriſtiſch. Im Gegenſatz zu der einſtigen Hauptſtadt das Zarenreiches St. Petersburg iſt Peling eine ſehr alte Stadt oder vielmehr eine Ver⸗ einigung einer Anzahl Städte. Wenn nicht die ſogenannte„Verbotene Stadt“ mit ihren mächtigen Bauten das Zentrum Pe— kings bildete, hätte man mehr den Eindruck eines rieſigen Dorfes. Peking— auf deutſch Nordens“ im Gegenſatz zu Nanking, der „Hauptſtadt des Südens“— liegt auf der Stätte des ſagenhaften Ki, das ſchon im 12. Jahrhundert vor Chr. bewohnt geweſen ſein ſoll. Bereits im 6. nachchriſtlichen Jahrhun⸗ dert war Peking die Hauptſtadt eines klei⸗ neren tartariſchen Reiches. Von 1267 bis 1469 war die Stadt die Reſidenz der Mon⸗ golenkaiſer von Karakorum, von da an bis zum Jahre 1912 die Reſidenz der Mandſchu-Kaiſer. 1860 wurde Peking vorübergehend von den Engländern beſetzt, 40 Jahre ſpäter in dem berühmten Boxeraufſtand von den Truppen der Großmächte. Seit der letzte Mandſchu⸗ kaiſer, der heute unter dem Namen Pu-Li als Kaiſer von Japans Gnaden in Man⸗ dſchukuo regiert, aus Peking flüchtete, küm⸗ mert ſich niemand um die Paläſte mit ihren Kunſtſchätzen, die fünf Pavillons auf dem Kingſchan, den Paukenturm, den Glocken— turm und alle die anderen alten Prachtbau— ten. Jeder hat heute Zutritt zu ihnen, aber die Bevölkerung Pekings geht achtlos an ih— nen vorüber. Zwiſchen Marmorplatten wuchert Unkraut, vom Holz bröckelt der Lack ab. Beſorgt blik⸗ ken die Bewohner der Stadt in die Zukunft. Handel und Wandel leiden unter der unſiche— ren Lage des Landes. die Wahl Nan⸗ kings zur Landeshauptſtadt iſt für Peking, das ſich praktiſch in der Gewalt der Japaner befindet, ein ſchwerer Schlag geweſen. f Konſtantinopel das heutige Iſtanbul, die Stadt der 700 Moſcheen und 170 chriſtlichen Kirchen, hat im Verhältnis noch am wenigſten durch die „Entthronung“ als Landeshauptſtadt gelit⸗ ten. Seine unvergleichlich günſtige Lage macht es zu einem der Handelszentren Süd⸗ o, uropas. Immer noch beſteht ein bedeu— tender Ausfuhr- und Durchgangshaade! von Teppichen, Lammfellen, Schafwolle. Roſenöl, Opium, Seide, Kokons, Stickereien und Fili⸗ granarbeiten. Die bewegle Geſchichte des alten Byzanz, das im Jahre 330 auf 65 Jahre Hauptſtadt des römiſchen Reiches wurde, dann nach vor— übergehender Eroberung durch die Kreuz fahrer im Jahre 1204 bis zur Einnahme durch die Türken 1453 Jahrhunderte hin— durch die Hauptſtadt des Byzantinerreiches war, iſt vielleicht noch nicht abgeſchloſſen, denn die alte Stadt am Goldenen Horn be— ſitzt bekanntlich eine bervorragende ſtrate— giſche Bedeutung. Natürlich iſt aber die Nachfolge Ankaras als Hauptſtadt nicht ohne ſchwerwiegende Folgen für Iſtan— bul geblieben. Ueber den Rückgang der Ein— wohnerzahl, die ſich vor dem Balkankrieg auf 1 200 000 Köpfe belief, wird das Ergebnis der kürzlichen Volkszählung in der Türkei vermutlich Aufſchluß bringen. „Hauptſtadt des Bruce, wo ſich Profeſſor Borgloh jetzt befindet. Ich Nah und Fern Vom Stier köglich verlegt. Im Kranken- haus in Kaufbeuren ſtarb ein 49 jäh⸗ riger Stallſchweizer, der zuletzt bei einem Bauern in Stöttwang bedienſtet war. Der Verſtorbene war vor einigen Tagen bei der Stallarbeit von einem Stier— einem bis— her harmloſen Tier— plötzlich angefallen und ſchwer verletzt worden. Opfer des Starkſtroms. Ein beim Kinder⸗ heim Fiſcheralm in Ham menrr beſchäftigter 27 jähriger Arbeiter wollte zum Holzſchnei⸗ den die Kraftſtromkabelverbindung herſtel⸗ len. Er kam vermutlich mit dem Leitungs⸗ draht in Berührung und wurde vom elek⸗ triſchen Strom auf der Stelle getötet. Ein Vermögen im leeren D- Jugwagen. Nach dem bemerkenswerten Erfolg bei Rich⸗ terich, wo ein Kraftwagen mit 40 Zentnern geſchmuggelten Rohkaffee geſtellt werden konnte, gelang einem Zollbeamten auf dem Hauptbahnhof in Aachen ein ebenſo über⸗ raſchender Aufgriff. In einem leeren D⸗Zugwagen eines Zuges nach Belgien fand man in einem raffinierten Verſteck 16 600 RM in Geldſcheinen ſowie auslän⸗ diſche Zahlungsmittel. Der Beſitzer dieſes Geldes konnte nicht ermittelt werden. Den Vater erſchlagen. Zwiſchen den An⸗ gehörigen der Familie Jahlonſti in Bo⸗ über dem Holzlagerplatz des Betriebes aus noch nicht ermittelter Urſache entſtandene Feuer verbreitete ſich mit großer Schnelligkeit über den geſamten Betrieb. chum⸗Hamme herrſchte ſchon geit lange rer Zeit ein recht geſpanntes Verhältnis. Letzthin kam es wegen einer Erbſchaftsange⸗ legenheit wiederum zu einer erregten Aus— einanderſetzung, die in eine Schlägerei aus⸗ artete. Dabei ſchlug der eigene Sohn ſo⸗ lange auf den 62 jährigen Vater ein, daß dieſer ins Krankenhaus geſchafft werden mußte, wo er kurz nach der Einlieferung ſtarb. Der entartete Sohn wurde von der Polizei feſtgenommen. Wieder eine Benzinexgloſton. Ein 16 jäh⸗ riger Schüler in Wusßpertal⸗Elber⸗ feld verſuchte in der elterlichen Wohnung einen Gasherd anzuzünden. Hierbei hielt er in der einen Hand eine Flaſche mit Ben⸗ zin und zündete mit der anderen Hand das Streichholz an. Das Benzin fing dabei Feuer und explodierte. Durch herumſpritzen⸗ des brennendes Benzin fingen die Kleider des Schülers Feuer. Mit erheblichen Brand⸗ verletzungen mußte er ins Krankenhaus ge⸗ ſchafft werden. Möbelfabrik niedergebrannk. Die Möbel⸗ fabrik von Heinrich Wickenkamp in Babben⸗ ßhauſen im Kreiſe Minden wurde nachts von einem Brande heimgeſucht. Das auf n g. Das Fabrikgebäude mit den Moſchinen wurde nollſtändia ver⸗ nichte“ CCCP Hauptmann hat es verſpielt Der Mörder de Lindbergh-Babys, Bruno Hauptmann, wird aller Vorausſicht nach den elektriſchen Stuhl beſteigen müſſen, nachdem ſein Appell an die letzte Inſtanz abgewieſen worden iſt. Gewiß ſind immer wieder Zweifel an der Schuld Hauptmanns geltend gemacht worden. In der Induſtriezeitſchrift„Iron Age“ weiſt jetzt der„Nagel⸗Sachverſtändige“ Keith nach, daß die zum Raub des Lind⸗ bergh⸗Babys benützte Leiter mit Hilfe der gleichen Nägel zuſammengeſetzt worden war wie die Garage des Mörders. Dem Sachverſtändigen gelang es, die Fabrik aufzufinden, die die von Hauptmann ge⸗ brauchten Nägel hergeſtellt hatte. In dieſer Fabrik werden Maſchinen benutzt, die alle acht Minuten neu adjuſtiert werden, und zwar ſind ſechzehn Adjuſtierungen möglich, ſo daß die Maſchinen ſechzehn verſchiedene Nägel liefern, die der Fachmann je nach der Adju⸗ ſtierung auseinanderhalten kann(der Laie natürlich nicht). Hauptmann hat für ſeine Garage und für die Leiter die gleichen Nägel benutzt. Wäre die Leiter von einer frem⸗ den Perſon gebaut worden, ſo wäre es ein ſeltſamer Zufall geweſen, wenn die Perſon nicht Nägel von einer der fünfzehn anderen Adjuſtierungen benutzt hätte, die von Haupt⸗ mann nicht verwandt worden ſind. Vor Gericht hat dieſe Tatſache freilich keine Rolle geſpielt, ſie iſt nicht einmal erwähnt worden, da ſie formell als Beweismaterial nicht ausreichte. Abeſſinierinnen an die Front Es iſt in Abeſſinien nicht ſo, daß die Frauen unſelbſtändig und in voller Abhän⸗ gigkeit von ihrem Mann leben, wie es bei den meiſten afrikaniſchen Völkern der Fall iſt. Die reichſte Frau Abeſſiniens iſt ſogar o ſelbſtändig, daß ſie mit einem eigenen Heer an die Front gegangen iſt, um dort aktiv gegen die Italiener zu kämpfen Es handelt ſich um Waizero Gaby, die Tochter eines berühmten Häuptlings, der ih! unter anderem 10 000 Sklaven. zahlloſe Maultiere und einen der größten und reich⸗ ſten Grundbeſitze des Landes hinterlaſſen hat. Daß ſie mit ihren Sklaven ſelbſt an die Front geht, erklärte ſie damit, daß es in ihrer Familie üblich ſei, für das äthiopiſche Reich zu kämpfen, gleichgültig ob Mann oder Frau. Auch eine andere äthiopiſche Frau iſt an die Front gegangen, und zwar Waizere Aſagediſch, die Frau des Generals Habte Mikael. Sie hatte ſich offen dem Wunſch des Negus widerſetzt, der es für wenig zweckmäßig hält, daß ſich ſeine Generäle von ihren Frauen begleiten laſſen. Auch Frau Mikael will nicht untätig im Quartier ihres Mannes bleiben, ſondern mit der Waffe in der Hand kämpfen. Im übrigen macht ſie Propaganda dafür, daß den Frauen allge⸗ mein erlaubt wird, an die Front zu gehen. In Addis Abeba iſt man hierüber nicht reſt⸗ los beglückt. Welt und Wiſſen Was koſtet ein Film? Von der deutſchen Geſamtproduktion von 868 000 m Film im Jahre 1934 entfielen 314000 m auf Lang⸗ und 35 000 m auf Kurzfilme, während die Filme ohne Spiel⸗ handlung, alſo Kultur-, Lehr⸗ und Werbe⸗ filme mit 425 000 m weitaus an der Spitze marſchierten. Der Schmalfilm hat ſich mit 92000 m bereits einen beträchtlichen Anteil erobert. Die 129 Spielfilme des letzten Jah⸗ res koſteten insgeſamt rund 32 Millionen Mark oder je laufenden Meter durchſchnittlich 100 Mark, während für den Kulturfilm ein Preis von 10 Mark gezahlt wird und die Schmalfilme noch weſentlich billiger ſind. r—'—'̃— mir, Mac?“ bleiben zu ſeiner Verſugung. Brauchen Sie noch was von Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). g 50 „Wenn das grüne Freifahrtlicht erſcheint, fahren Sie nicht weiter, ſondern bleiben ſtehen“, befahl Mac Lean ſeinem Chauffeur. Der ſchüttelte erſtaunt den Kopf, tat aber nach den Weiſungen ſeines ſeltſamen Gaſtes. So gelang es Mac Lean, aus der Blickrichtung des andern Wagens zu kommen, denn eine Kolonne vorwärts— drängender Autos ſchob ſich vor ihn. „Nach Scotland Pard“, befahl jetzt Mac Lean. Das Auto bog links ab und fuhr ſchnell in eine leere Seiten⸗ ſtraße, um nach einer halben Stunde vor der Kriminal- zentrale Londons zu halten. Mac Lean entlohnte den Chauffeur und ging ſchnell in das Gebäude. Im zweiten Stock klopfte er an das Zimmer von Inſpektor Bruce. Ein Beamter, der gerade mit einem großen Aktenbündel vorbei wollte, hielt an, betrachtete mißtrauiſch den Herrn mit dem kleinen ſchwarzen Bart und der großen Brille, der da ſo einfach zu Inſpektor Bruce wollte. „He, Sir, ſind Sie gemeldet? Sonſt dürfen Sie nicht ſo ohne weiteres hier'rein.“ Aber der Fremde ſchien nicht zu hören. Ehe der Be— amte es verhindern konnte, war er bereits im Zimmer von Bruce. Der ſaß arbeitend am Schreibtiſch. Erſtaunt und empört ſah er auf. „In drei Teufels Namen, Herr, wer ſind Sie? Und was wollen Sie?“ Da fuhr er zuſammen; der fremde Herr ſagte mit der Stimme Mac Leans: „Was ich will? Sofort Recherchen erbitten, Miſter fürchte ſehr, es droht ihm eine Gefahr. Und weiter bitte ich, das Haus Borglohs unausgeſetzt beobachten zu laſſen. Da wird ſich in den nächſten Tagen allerlei Intereſſantes herausſtellen.“ In gedrängter Kürze gab er dem erſtaunten Bruce die Informationen, die er ſich zurechtgelegt hatte. „Wollen Sie ſich nicht an der Suche nach Borgloh beteiligen?“ fragte Bruce. „Nein, ich habe noch etwas anderes zu erkunden. Guten Tag! Und wenn Sie über Borgloh Näheres wiſſen, dann rufen Sie mich an. Vielleicht erreichen Sie mich in meiner Wohnung. Da fällt mir ein: Würden Sie mir vielleicht einen Beamten zur Begleitung bis in meine Wohnung mitgeben?“ Bruce ſah Mac Lean ernſt an. „Sie auch bedroht, Mac Lean?“ „Vielleicht!“ „Soll ich nicht einen oder zwei Beamte dauernd bei Ihnen poſtieren? Sicher iſt doch ſicher.“ „Danke, Bruce! Ich habe keine Furcht. Wenn ich um eine Begleitung bis zu meiner Wohnung bitte, ſo habe ich dabei meine beſtimmten Abſichten. Mehr brauche ich nicht. Und nun erlauben Sie mir erſt einmal, daß ich mich hier irgendwo ein wenig abſchminke— ich möchte nicht länger in dieſer Geſichtsmaskerade herumlaufen.“ „Aber, Mac Lean, gerade wenn man Ihnen auf den Ferſen iſt, ſollten Sie Scotland Yard nicht mit Ihrem gewöhnlichen Geſicht verlaſſen. Sie geben ſich doch dann unweigerlich zu erkennen.“ „Gerade das beabſichtige ich, Inſpektor Bruce.“ „Aus Ihnen werde auch ein anderer ſchlau, Mac.“ Der Inſpektor ſchüttelte den Kopf und beorderte einen Beamten zur Begleitung Mac Leans. Bald ſtand ein junger, friſcher Kriminalbeamter im Zimmer, der den Inſpektor Bruce und den nun wieder normal ausſehenden Mac Lean militäriſch grüßte und die Befehle Bruces entgegennahm. „Sie begleiten Miſter Mac Lean nach Houſe und meinte das Entſcheidende!“ In ernſten Momenten redete Bruce den von ihm hoch⸗ geſchätzten Detektiv vertraulich nur mit Mac an. Mac Lean überlegte. „Ja, Inſpektor Bruce, es wäre vielleicht ganz gut, wenn ſich an der Ecke der Cutler Street ein Motorrad— fahrer aufhalten könnte. Dem könnte dann dieſer Beamte hier, wenn es nötig wird, irgendwelche Nachrichten geben.“ Bruce traf auch dieſe Anordnung. Mac Lean ver— abſchiedete ſich herzlich von ihm. „Na— Hals- und Beinbruch! Und was den Profeſſor Borgloh anlangt, ſo gebe ich jetzt ſofort den Befehl durch, daß man überall recherchieren ſoll. Allerdings, in London einen Menſchen zu ſuchen, iſt nicht ganz ſo einfach.“ „Vielleicht kann ich Ihnen auch da einen Tip geben“, Mac Leau.„Aber ich möchte noch ein Weilchen damit warten, denn es iſt nur ſo eine Vermutung von mir.“ Es dunkelte ſchon, als Mac Lean mit ſeinem Begleiter das große Gebäude von Scotland Yard verließ und in einer Autodroſchke ſeinem Hauſe entgegenfuhr. Unterwegs inſtruierte Mac Lean den eifrigen, intelli⸗ genten jungen Beamten genau. Zum Schluß ſagte er: „Sehen Sie das kleine blaue Sportauto hinter uns? Es hat die ganze Zeit, während ich mit Inſpektor Bruce ſprach, vor Scotland Yard geparkt. Nun iſt es hinter uns. Ich wette, da ſitzt einer unſerer Freunde drinnen.“ „Warum holen wir uns dann den Jungen nicht, Miſter Mac Lean? Ich darf doch bei dem geringſten Verdacht einen Menſchen ſiſtieren. Soll ich unſern Wagen ſo dirigieren?“ Mac Lean legte ſchnell den Arm auf die Hand des jungen Beamten, der ſchon dem Fahrer eine Weiſung geben wollte. „Nein, das wollen wir nicht tun. Was würde es uns nützen— wir hätten den Burſchen da und wüßten nicht (Fortſetzung folgt.) — b bon hoch⸗ gut, trad⸗ amte hen.“ bel⸗ ſeſſot urch, don hen“, chen eitet ö in eli⸗ tuce ins. ſſtet acht des ung une icht 9.0 Nah und Fern In der Sandgrube verſchüttet. In einer Sandgrube in Furth bei Landshut waren der 29 jährige Maurer Schilling und der Landwirtsſohn Weitl mit Sandgraben be— ſchäftigt, als plötzlich die Wand infolge der Durchnäſſung durch den Regen der vorher⸗ gehenden Tage ins Rutſchen kam. Der Be⸗ ſitzer, der den Vorgang beobachtete, rief den Arbeitern noch eine Warnung zu. Aber es war bereits zu ſpät. Nur Weitl konnte noch ſo weit beiſeite ſpringen, daß er nur an den Füßen verſchüttet wurde. Schilling aber wurde von den Sandmaſſen begraben und erſtickte. Die Kathedrale von Verdun. In Verdun wurde am Sonntag die Kathedrale. die im Kriege beſchädigt und jetzt wieder ausgebeſ⸗ ſert iſt, feierlich von neuem geweiht. Außer den Vertretern der hohen franzöſiſchen Geiſt⸗ lichkeit war als Vertreter der Regierung Er⸗ ziehungsminiſter Mario Rouſtan anweſend. In einer Anſprache forderte er angeſichts der vierhunderttauſend franzöſiſchen Solda⸗ ten, die in den Gräbern um Verdun ruhen, daß man für den inneren Frieden und ein brüderliches Frankreich arbeiten möge. Große Ueberſchwemmungen. In Süd⸗ frankreich, im unteren Rhonetal, ſind durch langanhaltende R heftige Regenfälle große Ueberſchwemmungen verurſacht wor⸗ den. Die Rhone führt Hochwaſſer und ſteigt ſtündlich mit etwa ſechs Zentimetern. Die tiefgelegenen Stadtteile von Avianon ſind bereits überſchwemmt. Auch in Nimes und Umgegend, bei Aramon(üdlich von Avig⸗ non), werden Ueberſchwemmungen berichtet, ebenfalls im geſamten Flußgebiet der Saone und Loire, die mit ihren Nebenflüf⸗ ſen Hochwaſſer führen. Viele Verbindungs— ſtraßen ſind hier bereits unterbrochen. Fünf Frauen bei einem Brande ums Le- ben gekommen. In dem Wohnhaus des Arztes Franklin in London brach wäh⸗ ren der Nacht ein Feuer aus, das erſt be⸗ merkt wurde, als bereits das ganze Haus in Flammen ſtand. Die Feuerwehr konnte die fünf weiblichen Bewohner des Hauſes nur noch als Leichen bergen. Es handelt ſich um die Ehefrau und die Nichte des Arztes, ſo⸗ wie um drei weibliche Dienſtboten. Dr. Franklin ſelbſt weilte zum Wochenende au— zerhalb der Stadt. Eine Briefmarke für 7500 Pfund Ster- ling. In London ſollte eine beſondere Seltenheit einer berühmten Markenſamm— lung, die 1 Centmarke von Britiſch-Guyana verſteigert werden. Dieſe Marke ſteht im Ruf eine der teuerſten Markenwerte der Welt zu ſein. Groß war aber die Ueberraſchung des Auktionators, als das höchſte Angebot auf nur 7500 Pfund lautete. Die Marke wurde infolgedeſſen von der Auktion zu— rückgenommen, um bei einer nächſten Gele⸗ genheit dafür 10 000 Pfund zu erzielen, was als Mindeſtpreis für die Marke bezeichnet wird. Neue Donaubrücke. In Belgrad wurde in Anweſenheit des Prinzregenten Paul ſowie der übrigen Mitalieder des Re⸗ gentſchaftsrates, des geſamten Kabinetts und zahlreicher Mitglieder des diplomatiſchen Korps, darunter des deutſchen Geſandten von Heeren ſowie des Landesgruppenleiters Neuhauſen die noch auf Reparations⸗ konto erbaute große Donau-Brücke feierlich eingeweiht und dem Verkehr übergeben. Bei der Eröffnung hielt Miniſter Bechmann eine Rede, in der er auch der deutſchen Unter⸗ nehmungen gedachte, die dieſes gewaltige Werk ausgeführt haben. Der Bau der eigentlichen Brücke habe von 1928 bis 1933 gedauert. Die Baukoſten ſeien zwar außer⸗ ordentlich hoch geweſen, aber die wirtſchaft⸗ lichen Intereſſen, denen die Brücke genügen müſſe, müßten noch höher veranſchlogt wer⸗ den; auch die ſtrategiſche Bedeutung der Brücke ſei ſehr groß. Neuer Stratoſphärenflug Zwei amerikaniſche Hauptleute aufgeſtiegen. Neuyork, 11. November. Mit einem Stratoſphärenballon ſind die amerikaniſchen Hauptleute Albert W. S. Stevens und Orville Anderſon in Rapid City(Dakota) geſtartet. Das Unternehmen wurde von der Nationalen Geographiſchen Geſellſchaft zuſammen mit der Luftſchiffer⸗ abteilung der Armee organiſiert. Es ſtellt den dritten Verſuch Stevens dar, in die Stratoſphäre vorzudringen. Bei dem erſten Verſuch im Juli 1934 riß die Ballonhülle beim Erreichen der oberen Luft⸗ ſchichten. Die Beſatzung mußte mit dem Fall⸗ ſchirm abſpringen. Auch diesmal gab es gleich zu Anfang einen Zwiſchenfall. Als der Ballon ſeine Füllung mit Heliumgas erhielt, riß die Hülle ſieben Meter weit auf. Der Schaden wurde jedoch von Angeſtellten der Goodyear⸗Zeppelin⸗Werke aus Acron, die den Ballon gebaut haben, ſchnell beſeitigt. Der Ballon trägt den Namen„Explorer“. Er iſt der größte ſe konſtruiertke Freiballon und faßt 3 700 000 Kubikfuß. Die Gondel mißt drei Meter im Durchmeſſer. Stevens plant eine Höhe von 28 000 Meter zu errei⸗ chen. Der Flug wurde unter weitgehendſter Unterſtützung durch die Spezialinduſtrien und die Wiſſenſchaft von langer Hand vor⸗ bereitet. Arbeitsvertrag „Wehrdienſt iſt Ehrendienſt am deutſchen Volke.“ Mit dieſem Satz legt die Reichsregierung das Recht jedes ge⸗ ſunden, unbeſchortenen deutſchen Mannes feſt, zeitweilig unter Waffen zu treten, um ſeinem Vaterlande in Zeiten der Gefahr wirkſam beiſtehen zu können. Die Wahr⸗— nehmung des Wehrrechts hat immer einen tiefen Einſchnitt in das Privatleben des einzelnen bedeutet. Er wird von ſeiner Umgebung und ſeinem Veruf getrennt. Seit dem Beſtehen der allgemeinen Wehrpflicht iſt die Einberufung ein Hoheitsakt des Staa⸗ tes, ein Eingriff in die Privatrechtsſphäre des einzelnen geweſen. Die wenigen Vor⸗ kriegsbeſtimmungen, die eine Zurückſtellung des geſunden Mannes zuließen, bezogen ſich höchſtens mittelbar auf etwa beſtehende ar— beitsrechtliche Bindungen. Die Geſetzgebung hat ſich nach dem Kriege zunächſt damit befaßt, die politiſche und wirtſchaftliche Demobilmachung zu regeln. Das Wiedereinführen der vielen Männer in die Wirtſchaft und das Umſtellen einer großen Anzahl induſtrieller Unternehmen auf Friedenszwecke bedeuteten auch für die Geſetzgeber eine ungeheure Arbeit. die in kurzer Zeit zu leiſten war. Von der alten Armee war ein Berufsheer übriggeblieben. Soldat ſein war nicht mehr Pflicht für jeden Deutſchen, ſondern ein Beruf wie jeder an⸗ dere geworden. Unter dieſen veränderten Umſtänden hätte für eine Regierung, ſelbſt wenn ſie dazu willens geweſen wäre, keine Möglichkeit beſtanden, hoheitlich die Unter⸗ brechung von Arbeitsverträgen zum Zwecke einer militäriſchen Ausbildung anzuordnen. Die Ausbildung ſelbſt Freiwilliger war vom Verſailler Diktat ausdrücklich verboten. Erſt Adolf Hitler hat die allgemeine Wehr— pflicht wieder eingeführt. Damit iſt von neuem das Problem gegeben: Was wird aus einem beſtehenden Ar⸗ beitsverhältnis, das der Wehrpflichtige unterbrechen muß? Die Frage iſt umſomehr von Intereſſe, als durch die nationalſozialiſtiſche Arbeitsverfaſ⸗ ſung der Arbeitsvertrag einen öffentlich— rechtlichen Charakter erhalten hat. Die neue einſchlägige Geſetzgebung knüpft zum gro⸗ ßen Teil an die bewährte Vorkriegsregelung an. Jedoch hat die heutige Regierung dar⸗— über hinaus in weſentlichen Punkten wei⸗ tere Beſtimmungen getroffen. In Bezug auf den beſtehenden Arbeits- vertrag ſind von beſonderer Bedeutung der Paragraph 25 der Verordnung über die Muſterung und Aushebung von 1935 und der Paragraph 32 de. Wehrgeietzes von 1935. Die angeführte Verordnung enthält dieſelben Zurückſtellungsgründe wie die alte Wehrordnung. In dieſem Punkte iſt alſo die Regelung die gleiche geblieben. Die Indiens Fürſtentümer Der indiſche Maharadſchah Ranjitſinhji, übrigens unter dem Namen Ranji als Crik⸗ ketſpieler bekannt, hat vor ſeinem Tode vor⸗ ausgeſagt, daß die indiſchen Staaten in längſtens 20 Jahren aufhören werden, zu beſtehen. Der angloindiſche Beamte Sir Patrick Cadell hat daraufhin andere hoch— ſtehende Inder, darunter auch mehrere re⸗ gierende Fürſten nach ihrer Meinung ge— fragt und überall die Prophezeiung Ranjis wiederholt gefunden. Man iſt allgemein in Indien der Anſicht, daß die indiſchen Staa⸗ ten die neue indiſche Verfaſſung nicht lange überſtehen, ſondern über kurz oder lang Britiſch⸗Indien angegliedert werden würden. Die neue indiſche Verfaſſung macht aus dem nicht direkt der britiſchen Verwal⸗ tung unterſtehenden Teil Indiens gewiſſer⸗ Hitler⸗-Jugend hält Wacht an der Särgen der (Scherl Bild erdienſt— M.) Die nächtliche Totenwacht. Blutzeugen vom 9. November 1923. und Ein Beitrag zur Einziehung der Nekruten des Jahrgangs 1914 Einziehung als ſtaatlicher Hoheilsakt löſt alle beſtehenden Arbeitsverträge auf. Paragraph 32 des Wehrgeſetzes beſtimmt aber für Soldaten, die nach Erfüllung der Dienſtpflicht in Ehren aus dem aktiven Dienſt ausſcheiden:„Bei Rückkehr in den Zivilberuf darf ihnen aus der durch den ak— tiven Wehrdienſt bedingten Abweſenheit kein Nachteil erwachſen.“ Die Annahme, daß durch dieſe Beſtimmung der frühere Arbeit- geber des Ausgedienten gezwungen wäre, ihn wieder einzuſtellen und etwa ſogar an den verlaſſenen Arbeitsplatz zu ſetzen, iſt aber irrig. Wollte man dieſer Auffaſſung Folge leiſten, ſo würden ſich daraus untrag— bare Härten nicht nur für den Unternehmer ergeben. Man bedenke, daß ja an Stelle des Dienſtpflichtigen ein anderer in den Arbeits— gang eingereiht wurde, der nach einjähriger Arbeit ſeinen Platz unverſchuldet verlieren müßte. Paragraph 32, Satz 3, beſtimmt je⸗ doch, daß aus zeitlichen Geſichtspunkten dem Gedienten kein Nachteil erwachſen darf, daß alſo etwa bei Anwartſchaften, bei Anrech— nung des Dienſtalters, u. ä. derjenige, der als Soldat gedient hat, dem anderen, der vielleicht dieſelbe Zeit über beruflich tätig war, gleichgeſtellt ſein ſoll. Der Wiedereintritt in den Zivilberuf iſt durch Satz 1 und 2 des Paragraph 32 ge⸗ regelt und erleichtert worden. denn ſowohl bei Bewerbungen um Stellen des öffent⸗ lichen Dienſtes als auch um Arbeitsplätze der freien Wirtſchaft iſt ihm hier bevorzugte Berückſichtigung gewährleiſtet. Die Rechtslage iſt anders, wenn es ſich um kurze Ausbildungslehrgänge han⸗ delt, zu denen diejenigen einberufen werden, die zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht nicht mehr herangezogen werden, aber unter die bis zur Vollendung des 45. Lebensjahres dauernde Wehrpflicht fallen. Bei ſolchen Einberufungen findet nicht Paragraph 32 des Wehrgeſetzes Anwendung, ſondern das Geſetz über die Beurlaubung von Angeſtell⸗ ten für Zwecke der Leibeserzieung vom 15. März 1935. Nach dieſen Beſtimmungen bleiben beſtehende Arbeitsverhältniſſe in Kraft. Der Unternehmer hat nicht das Recht. ſie zur kündigen. Der Angeſtellte oder Arbeiter muß von dem Unternehmer(Arbeitgeber) für die Zeit, in der er zu einer militäriſchen Ausbildung einberufen wird, beurlaubt werden. Die Familie(Frau und Kinder) erhält für die Zeit der Teilnahme an einer ſolchen Ausbildung ſtaatliche Unterſtützung: außerdem wird der Mietzins für die Woh⸗ nung übernommen. Damit iſt das Mögliche getan, um jeden, der Pflicht und Ehre des Dienſtes in der Wehrmacht wahrnimmt, vor beruflichen Schädigungen zu ſchützen. maßen einen Bundesſtaat. Nach indiſcher Auffaſſung, die bereits in der ablehnenden Haltung der indiſchen Fürſtenkammer zum Ausdruck kam, widerſpricht die Ver⸗ faſſung ſcharf der indiſchen Mentalität. Außerdem ſcheint man in Indien anzuneh⸗ men, daß die neue Verfaſſung lediglich ein⸗ geführt wurde, um Britiſch⸗Indien in ab⸗ ſehbarer Zeit auf ganz Indien auszudehnen. Augenblicklich ſetzt ſich Indien aus der Kron⸗ kolonie Britiſch⸗Indien zuſammen, die direkt unter britiſcher Herrſchaft ſteht, ferner aus den Fürſtentümern, die von den Fürſten unter britiſcher Aufſicht regiert werden, wei⸗ ter aus Protektoratsgebieten und ſchließlich aus ſelbſtändigen Stämmen, die endweder völlig unabhängig ſind oder einen modus vivendi mit der britiſchen Verwaltung ha— ben. Aus Stadt und Land Gedenktage 12. November. 1419 Gründung der Univerſität Roſtock. 1755 Der General Gerhard Johann Davis v. Scharnhorſt zu Bordenau in Hanno— ver geboren. 1861 Der Aegyptolog Deſſau geboren. 1862 Der Pſychiater Theodor Ziehen in Frankfurt am Main geboren. Prot.: Jonas— Kath.: Martin(Papſt) Sonnenaufg. 7,15 Sonnenunterg. 16,13 Mondaufg. 17,08 Mondunterg. 9.47 Ipätherbſttage Es ſcheint faſt, als ob der Herbſt das nach⸗ holen will, was er uns in den Wochen zu⸗ vor vorenthalten hatte. In den letzten Tagen war die Luft um die Mittagszeit ſo warm wie im Frühling. Mit des Himmels zeitweiſer Bläue und den mehr oder weniger ſtark die Wolken durchdringenden goldigen Sonnen⸗ ſtrahlen hellen auch die Geſichter der Straßenpaſſar auf. Lediglich das im Glanze des Sonnenſcheins leuchtende Laub der Bäume erinnert an den Herbſt, während man ſich ſonſt wieder in die ſchöne Jahreszeit zurückver⸗ ſetzt glaubt. Die Vegetation auf den Feldern hat ſich raſch unter dem himmliſchen Naß der letzten Wochen erholt und auf den Märk⸗ ten nimmt das Spätgemüſe einen breiten Raum ein, ſo daß die Fülle des köſtlichen Grüns von den Marktbeſchickern kaum unter⸗ zubringen iſt. Man ſieht ſogar in den An⸗ lagen, die ſich mit Spaziergängern ſtärker als in letzter Zeit bevölkern, wie ſich mancher wieder auf den verödet daſtehenden Bänken ſonnen läßt. Der Blütenflor, obwohl vor⸗ wiegend auf Aſtern beſchränkt, ſchillert noch einmal ſo prächtig im Scheine des Tages⸗ geſtirns, und in den Parks und Gärten ſte⸗ hen noch mancherlei Sträucher in ſchönſter Blüte, die das Landſchaftsbild beleben. Alle erfreuen ſich an dem augenblicklichen Wan⸗ del der Natur und wohl niemand wird be⸗ trübt ſein, wenn das anmutige ſommerliche Herbſtwetter noch einige Zeit anhalten würde. * Georg Steindorff in * ü Förderung des Sippengedankens. In einem Bericht des Gaukommunalamtes Groß⸗ Berlin an das Hauptamt für Kommunal⸗ politik der NSDAP. wird angeregt, den Verkehr auf der Reichsbahn durch zweckvolle Ausgeſtaltung der Beſtimmungen über Fahr⸗ preisermäßigungen zu heben. Viele Sippen hätten bereits regelmäßig wiederkehrende Sip⸗ pentage eingeführt, zu denen ſich alle An⸗ gehörigen im Bewußtſein ihrer völkiſchen Auf⸗ gaben zuſammenfänden. Oft aber ſcheitere das Vorhaben an den wirtſchaftlichen Schwie⸗ rigkeiten, die durch die Fahrkoſten für meh⸗ rere Familienmitglieder entſtänden. Es müßte die Möglichkeit beſtehen, auch in dieſen Fäl⸗ len unter beſtimmten Vorausſetzungen Fahr⸗ preisermäßigungen zu gewähren. Auch in dieſem Jahr Beihilfen für Kriegerwaiſen. Der Reichs⸗ und preußiſche Arbeitsminiſter hat die Verſorgungsämter er⸗ mächtigt, begabten und fleißigen Kriegerwai⸗ ſen, die nach Vollendung des 21. Lebens⸗ jahres und dem Wegfall der Waiſenrente im Winterſemeſter 1935⸗36 eine Hoch⸗ oder Fachſchule beſuchen, oder nach Abſchluß die⸗ ſer Ausbildung ſich unter den Fahnen be⸗ finden, im Falle des Bedürfniſſes eine ein⸗ malige Unterſtützung bis zur Höhe von 150 Mark zu gewähren. In Ausnahmefällen kön⸗ nen auch Waiſen berückſichtigt werden, die am 1. Oktober 1935 das 24. Lebensjahr be⸗ reits vollendet hatten. 1 8 n Wettervorherſage: g Der Einfluß des öſtlichen Hochdrucks herrſcht gegenüber der weſtlichen Depreſſion vor. Für Dienstag und Mittwoch iſt zwar zeitweilig bedecktes, aber vorwiegend krok⸗ kenes Wetter zu erwarten. Neues aus der Tethnik Zur Vergrößerung pholographiſcher Kleinbildnegative iſt von einem deutſchen Werk eine Maſchine entwickelt worden, die faſt vollautomatiſch Bilder von 55 mal 80 Millimeter herſtellt, numeriert, locht, be⸗ ſchneidet und zu einem Kleinbildbuch heftet. Auch Großkopien laſſen ſich mit dieſer Ma⸗ ſchine, die hauptſächlich für Händler be⸗ ſtimmt iſt, anfertigen. 1 Kabel mit Gaspolſter. In England wer⸗ den gegenwärtig Verſuche gemacht, elektri⸗ ſche Hochſpannungen von 30 000 bis 60 000 Volt durch Kabel fortzuleiten, die gasdich: verſchloſſen ſind und zwiſchen der Isolation des Kupferleiters und dem äußeren Blei⸗ mantel ein Gaspolſter aus Druckgas von 12 Atmoſphären enthäcfen. Gewichtserſparnis und niedrigere Herſtellungskoſten ſollen die Hauptvorteile des neuen Hochspannungs- kabels ſein. Skahlrohrantennen. Das Neueſte auf dem Gebiet des Rundfunks ſind Stahlrohranten⸗ nen, welche die Bambusſtockantennne aus⸗ gezeichnet erſetzen und in mechaniſcher wie elektriſcher Beziehung ſogar noch beſſer ſind als dieſe, dabei aber gut um ein Viertel bil⸗ liger aufgebaut werden können. Die erſte Kunſtſeidefabrik in Norwegen. Norwegen will die erſte eigene Kunſtſeiden⸗ fabrik errichten, in der täglich 110 Mann 500 Kilogramm Seidengarn und 1000 Ki⸗ logramm Zellwolle herſtellen ſollen. Lokales Viernheim, 12. Nov. Sinnſprüche. Wer genau wiſſen will, was er ſelber wert iſt, braucht nur zu beobachten, was er tut und denkt, wenn er mit ſich allein iſt. Schönthan. 8 Der Kirchweih⸗Montag Nochmals hatten wir prächtiges Wetter und auch regen Kirchweihbetrieb. Auf dem Marktplatz war gegen Abend mächtig Betrieb. Jung und Alt nahmen freudig an den ge⸗ botenen Vergnügen teil. Am Abend waren auch die Gaſtſtätten gut beſucht. Beſonders war wieder ein ſehr reger Fremdenzuſtrom zu bemerken. In den Tanzlokalen wurde fröh⸗ lich das Tanzbein geſchwungen. In zahl⸗ reichen Wirtſchaften war Konzert, in verſchie⸗ denen auch komiſche Vorträge uſw. wobei ſich die Gäſte in angenehmer Weiſe vergnügten. So herrſchte die ganze Nacht überall reges Leben. Alles feierte froh Kirchweihe 1935. Bald iſt es wieder vorbei. Nur noch heute Kirch⸗ weihdienstag locken die Geigen, dann iſt es wieder aus. Für heute nochmals recht viel Vergnügen. Freudig den letzten Reſt der Kirch⸗ weihe ausgekoſtet, damit morgen Früh mit der Geldbeutelwäſche begonnen werden kann. * Vom Viernheimer Heimat⸗ muſeum Es iſt ein großer Verdienſt unſerer natio⸗ nalſozialiſtiſchen Regierung, daß ſich ihre Or⸗ gane beſonders bemühen um die Erhaltung und Pflege deutſcher Kultur, deutſcher Trach⸗ ten, Sitten und Gebräuche. Zu dieſem Zwecke werden nicht nur allenthalben Ortsringe des Landſchaftsbundes„Volkstum und Heimat“, ſondern auch vielerorts Heimatmuſeen gegrün⸗ det. Weite Kreiſe unſeres Volkes werden da⸗ durch auf kulturell wertvolle Dinge aufmerk⸗ ſam gemacht, an denen ſie ſonſt achtlos vor⸗ übergingen. Auch Viernheim hat nunmehr ſein Heimatmuſeum. Dank dem Entgegenkommen einſichtsvoller Heimatfreunde enthält es ſchon viele intereſſante Altertumsſtücke und es fin⸗ det eine oft überraſchende Bereicherung. Un⸗ verſtändlich iſt es, daß ſich gar viele von ihren Altertümern nicht trennen wollen. Sol⸗ chen 55 immer wieder geſagt, daß ſie Alter⸗ tumsſachen als Leihgaben in unſer Hei⸗ matmuſeum ſtellen können, wo ſie dann als ſolche bezeichnet und die Eigentümer angegeben werden. Auch erhalten ſolche Geber einen Revers ausgeſtellt. Heute möchten wir uns mit unſerer Bitte auf ein Sondergebiet begeben. In unſer Heimatmuſeum gehören nämlich auch Denk⸗ münzen und Erinnerungszeichen an große Zeiten, insbeſondere an den deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Krieg 1870/71 und an den großen Welt⸗ krieg 1914/18. Auch Stücke volkstümlicher „Schützengrabenkunſt“ gehören hierher. Wer will hier durch entſprechende Gaben mithelfen? Ins Heimatmuſeum gehört weiter eine mög⸗ lichſt vollſtändige Sammlung von Infla⸗ tionsgeldern. Die Inflationszeit muß im Muſeum für Enkel und Enkelkinder ein für allemal feſtgenagelt werden, jene unheim⸗ liche Zeit, in der der Wert des Geldes ſoweit ſank, daß ein Streichholz auf eine Milliarde Mark kam. Stimmt's? Alſo nocheinmal: Unterſtützt unſer Heimatmuſeum und zeigt Euch dadurch als wahre Freunde der Heimat! * Kirchweih⸗Kehraus. Heute Kirch weih⸗Dienstag iſt Kehraus. In verſchiedenen Lokalen findet nochmals Tanz, in anderen Konzert und Schlußrummel ſtatt. Der Karpfenwirt hält mit der Spielerſchar des Sängerbundes Flora einen Bunten Abend, wobei auch viel Luſtiges geboten wird. Alſo nochmals feſte ran und fröhlich mitgetollt. * Winterhilfsſpiele. Die Fußballer führen am Buß⸗ und Bettag, den 20. Nov., Winterhilfsſpiele durch. Die Sportvereinig ung tritt in Weinheim gegen eine Auswahl- mannſchaft der Bezirksklaſſe an. Wir machen die Sportfreunde heute ſchon hierauf aufmerk— ſam. * Mühlburg auf dem Waldſport⸗ platz. Endlich findet am Sonntag wieder ein Meiſterſchaftsſpiel in Viernheim ſtatt. Der noch ungeſchlagene VfB. Mühlburg tritt auf dem Waldſportplatz an. Es wird alſo ein großes Spiel zu erwarten ſein, zumal die Grünen alles daran ſetzen werden, um Sieg und Punkte in Viernheim zu laſſen. Das Spiel muß unbedingt gewonnen werden, damit die Mannſchaft nicht zu weit in's Hintertreffen gerät. Spenden für las W. H. W. Leopoldin-Geſ.m.b. H., Mannheim 500. Defaka, Kaufhaus, Mannheim 150. Seeſt& Vogt, Mannheim 750. Fa Bopp& Reuther, Mannheim 7000. Dr. Fritz Reuther, Mannheim 1500. Konſul Otto Böhringer, Mannheim 1000. Dr. Otto Böhringer, Mannheim 500. Frau Dr. Reuther, Heidelberg 500. Dipl.⸗Ing. Karl Reuther, Mannheim 200. Sax& Klee, Mannheim 350. Gartner& Haas, Mannheim 120. Bad. Komm. Landesbank, M'heim 1 250. Raab⸗Karcher⸗Thyſſen, Mannheim 1000. Schiffs- und Maſchinenbau A.⸗G. Mannheim 1 200. Strebelwerk Gem. b. H., Mannheim 6000. Draiswerke Gem.b. H., Mannheim 400. Chem. Fabrik Buckau, Mannheim 4000. Dir. F. Gaab, Mannheim 500. Lenel, Benſinger& Co, Mannheim 500. Handelsteil Schlachtverbot für unreifes Rind⸗ vieh und leichte Schweine. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der Deutſchen Viehwirtſchaft hat das gewerbliche Schlachten von eindeutig unreifen Jungrindern für das geſamte Reichsgebiet verboten. Gleich- zeitig hat er auch das gewerbliche Schlachten von Schweinen unter 180 Pfund in Städten mit Großmärkten verboten. Schlachtungen dürfen im Ausnahmefall nur dann zugelaſſen werden, wenn die zuſtändige Kreisbauernſchaft oder Marktbeauftragte die Notwendigkeit der Schlachtung beſcheinigt haben oder wenn es ſich um tierärztlich beglaubigte Notſchlach⸗ tungen handelt. Die Anordnung tritt ſofort in Kraft. Zu⸗ widerhandlungen gegen ſie können mit Ord⸗ nungsſtrafen bis zu 1000 RM. belegt werden. Winterhilfswerk und Handwerl Am 1. Dezember Straßenſammlung des Handwerks in Berufskracht. ** Frankfurt a. M., 12. Nob. In einer Tagung der Kreishandwerksmeiſter des Gaues Heſſen⸗Naſſau in Frankfurt a. M. gab der Landeshandwerksmeiſter Heſſen die Maßnahmen bekannt, mit denen das Hand⸗ werk im Gau Heſſen⸗Naſſau das Winterhilfs⸗ werk unterſtützen will. Am 1. Dezember d. J. wird das Handwerk, und zwar Meiſter, Geſellen und Lehrlinge, in Berufstracht überall Straßenſammlungen durchführen. Obwohl ſchon viele Handwerksmeiſter Spen⸗ den den örtlichen Organen des Winterhilfs⸗ werkes direkt zugeführt haben, werden wei⸗ ter über die Kreishandwerkerſchaften und Innungen die handwerklichen Betriebsfüh⸗ rer noch einmal perſönlich angegangen, ſich zur Leiſtung einer angemeſſenen laufenden Spende während der Wintermonate für das Winterhilfswerk zwecks Erwerb der Plaket⸗ ten zu verpflichten. Außerdem haben ſämt⸗ liche Handwerkerführer auf einen Teil der ihnen zuſtehenden Auslagenentſchädigung zu Gunſten des Winterhilfswerks verzichtet. Landeshandwerksmeiſter Gamer betonte, daß das Handwerk es als Ehrenpflicht be⸗ trachte, auch dazu beizutragen, daß das WHwW ſeine großen Aufgaben für die Volks⸗ gemeinſchaft vollbringen könne. Im weiteren Verlauf der Tagung gab der Landeshandwerksmeiſter einen erſchöpfen⸗ den Bericht über ſämtliche aktuellen Tages⸗ fragen des Handwerks, wie Arbeitsbeſchaf⸗ fung, Weihnachtswerbung, Zuſammenarbeit mit der Hitlerjugend, Beitragsvereinfachung uſw. Der Verlauf der Verſammlng ergab völlige Uebereinſtimmung des Führerkorps des Handwerks mit dem Landeshandwerks⸗ meiſter. Ein Landes jagdrat Darmſtadt. 12. Nov. Wie der Landesjä⸗ germeiſter für das Land Heſſen, Reichsſtatt⸗ halter und Gauleiter Sprenger mitteilt, wurde mit Zuſtimmung des Reichsjägermei⸗ ſters für das Land Heſſen ein Jaadrat be⸗ rufen, der ſich aus folgenden Mitgliedern zuſammenſetzt: Vorſitzender Landesjäger⸗ meiſter Sprenger, Mitglieder: Gaufäger⸗ meiſter Nicolaus⸗Gießen, Gaufägermeiſten Maul⸗Darmſtadt, Oberforſtmeiſter Schlich. Darmſtadt, Oberregierungsrat Bornſcheuer⸗ Darmſtadt, Miniſterialrat von Zengen⸗Ber⸗ lin, Landesbauernführer Dr. Wagner⸗ Darmſtadt, Oberlandesgerichtsrat Hilde brand⸗Darmſtadt, Büchſenmachermeiſten Hübner⸗Darmſtadt, Profeſſor Dr. Schmidt⸗ gen⸗Mainz, Geh. Med.⸗Rat Profeſſor Dr. Olt⸗Wiesbaden, Landesobmann der NSBO des Gaues Heſſen⸗Naſſau W. Becker⸗Frank⸗ furt a. M., Geh. Kommerzienrat Dr. h. e. Wilhelm von Opel⸗Rüſſelsheim. Aus Heſſen und Naſſau Heſſen ohne Jehlbetrag Darmſtadt, 12. Nov. Wie aus dem ſoeben veröffentlichten Jahresausweis über die Einnahmen und Ausgaben des Landes Heſ⸗ ſen im Rechnungsjahr 1934 hervorgeht, ſchließt das Rechnungsergebnis erwartungs⸗ gemäß ohne Fehlbetrag ab. Im ordent⸗ lichen Haushalt ergab ſich eine Geſamtein— nahme von 99.4 Millionen RM abzüglich der Steuerüberweiſungen an die Gemeinden iſw. und der Zuſchſiſte e Melrfehe, die da⸗ mit das Jahresſoll um mehr als 2 Millio⸗ nen überſteigt. Das iſt in erſter Linie auf die erhöhten Einnahmen an Reichsſteuern zurückzuführen, die 45,8 Millionen gegen⸗ über den vorgeſehenen Solleinnahmen von 38,8 Millionen ausmachen. Auch die Lan⸗ desſteuern brachten etwa 300000 RM mebr ein. In den Ausgavpezahten zeigt fich der energiſche Sparwillen der Regierung. Ob⸗ wohl infolge der Wiederanpaſſung der Ge⸗ haltszahlungstermine in Heſſen an die Reichsregelung ein dreizehnter Monat in dem Jahr verrechnet werden mußte, bleiben die Ausgaben hinter dem Soll zurück. Das zeigt ſich vor allem im außerordentlichen Haushalt, der in Einnahmen und Ausgaben mit 11,8 Millionen ſtark hinter dem Soll von 23 Millionen zurückbleibt, wobei die Haupt- erſparnis in den Ausgaben der Hoheitsver⸗ waltungen liegt, die nur 4.3 Millionen ge⸗ genüber dem Soll von 14,9 betragen. Irankfurk a. M., 12. Nov.(Tödlich verunglückt.) In der Großen Spillings⸗ gaſſe wollte ein Junge den ſeitwärts an einem mit Aepfeln beladenen Wagen ange⸗ brachten Schieber öffnen. Er kam hierbei zu Fall und wurde von einem Hinterrad über⸗ fahren. Das Rad ging ihm über die Bruft und verletzte den Jungen ſo ſchwer, daß der Verunglückte bald darauf verſtarb. Frankfurt a. M., 12. Nov.(Töd⸗ licher Sturz auf der Autobahn.) Auf der Reichsautobahn, in der Nähe der Ausfahrt nach Frankfurt, ereignete ſich ein tödlicher Unfall. Ein junger Mann ſtürzte hier vom Sozius eines Motorrades und blieb mit einem Genick⸗ und Schädel bruch liegen. Der Tod trat bereits wenige Minu⸗ ten ſpäter ein. “ Niederreifenberg(i. Ts.), 12. Nov. (Schwerer Unfall eines Radfah⸗ rers.) Ein junger Mann aus Niederrei⸗ fenberg fuhr auf ſeinem Fahrrad die ſtarl abfallende Straße nach Königſtein, verlor dabei die Gewalt über das Rad und raſte gegen einen vorbeifahrenden Kraftwagen. Da⸗ bei wurde der junge Radfahrer ſo unglücllich durch die Windſchutzſcheibe des Autos ge⸗ ſchleudert, daß ihm der Schädel geſpalten wurde. In hoffnungsloſem Zuſtande brachte man den Verunglückten ins Krankenhaus. Bürſtadt, 12. Nov.(Ich gin i m Walde ſo für mich hin An e Auguſtmorgen hatten Förſter in der Däm⸗ merung drei Männer erwiſcht, die gerade aus dem Bürſtädter Bruch zurückkehrten., deſſen Wildreichtum bekannt iſt. Sie woll⸗ ten nur ſpazieren gegangen ſein, aber eine zerlegbare Flinte ſtrafte ſie Lügen. Auch vor dem Schöffengericht in Darmſtadt ver⸗ ſuchten ſie es noch einmal damit, ſie wollten das Gewehr„im Wald gefunden“ haben. das Gericht verurteilte den Franz H. zu 7777 Monaten, den G. zu 6 Monaten Ge⸗ fängnis, beide waren wegen Wilderns ſchon vorbeſtraft. Der Dritte, dem man glaubte. das er mitgelaufen ſei, kam mit 2 Monaten Gefängnis davon. Groß-Gerau. 12. Nov.(Ein wahres Opfer für das WH W.) Die Belegſchaft der Tiefbau⸗Firma Spengler, Nauheim, ar⸗ beitet zurzeit am Scheidgraben bei Berkach. Es handelt ſich durchweg um Notſtands. arbeiter, die lange Jahre erwerbslos gewe⸗ ſen ſind. Dieſer Arbeiter haben ſich bereit⸗ erklärt, in der neuen Arbeitswoche ſich den Lohn für je eine Stunde zugunſten des Win⸗ terhilfswerks abziehen zu laſſen. Wer weiß, in welcher Lage ſich ein Notſtandsarbeiter befindet, kann dieſe Tat nicht hoch genug an⸗ ſchloagen, zumal die Arbeiter am Scheidgra⸗ ben täglich acht Stunden im Waſſer ſtehen müſſen. ——— Verantwortlicher Schriftleiter: Johann Mar⸗ tin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenlei⸗ ter: Johann Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitlerſtraße 36; D. A. X 1935 950. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. Dieſes Plakat erſcheint zur Woche des Deutſchen Zuches 19357 27. Oktober bis Hovember) Es ſoll in Betrieben u. Schaufenſtern zum flushaug kommen uns für das gute deutſche Zuch werben Werdet Müguad der H. 8. U. HHH unn Soανπ i Eds Lc bed. WINTERHILF WERK DES DEUTSCHEN VOLKES 1 u, eier i dorf hungern ufrieren Alle miissen helfen die lot des Mnters fern 2u halten acgagggaggngangangaggaagaagagaaggggaggggg Zur gefl. Beachtung! 5 Der„Viernheimer Anzeiger“ kann auch im Einzelverkauf bezogen werden. Bis einſchl. Freitags koſtet die Zeitung 5 Pfg. 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